Alptraum

  • Wieder das Handy. Tom riss es ans Ohr und wusste jetzt auch genau die richtige Taste.
    "Ja?!"
    "...Ich denke, sie haben verstanden,welche Aussage wir von ihnen erwarten, Kranich. Auch wenn ihr Partner nicht sonderlich kooperativ ist."
    "Was haben sie mit ihm gemacht, sie verdammter..."
    Doch die Verbindung war bereits unterbrochen.
    "Wer war das?" Petras Stimme. Bevor Tom antworten konnte ,hörte er die Tür aufgehen.
    "Guten Tag. Herr Kranich, ich bin es, Doktor Ling Ho. Ich hörte,das sie hier bei ihrer Frau sind. Ich würde mir gern ihre Augen ansehen."
    Tom schluckte und ihm blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Auch das noch, dachte er.Und schon spürte er Petras Hände an seinen Armen.
    "Tom?!...Tom, was ist mit deinen Augen? Sieh mich an!"
    "Petra, es ist alles okay, glaub mir..."Eilig versuchte er sie zu beruhigen.

  • Doctor Ling Ho zog sich einen Stuhl heran und drehte Toms Kopf in seine Richtung.


    Machen sie sich keine Sorgen, ihr Mann wird bald wieder sehen können. Er hat Glück und nicht allzu viel von dem Fisch gegessen. Bei gutem Verlauf klingt das nach 72 Stunden ab.


    Petra hielt Toms Hand . Wie bitte? Und das erfahre ich erst jetzt? Alle spielen mir was vor, es wäre alles in Ordnung und du siehst nichts mehr?


    Petra, wir wollten dich nicht unnötig aufregen und der Arzt hat es dir auch gerade erkärt. Es ist zeitlich begrenzt.


    So, jetzt halten sie mal still. Dr. Ling Ho leuchtete mit einer kleinen Lampe vor Toms Auge. Merken sie etwas?


    Da war ein Lichtschimmer, richtig?


    Tom seufzte.


    Na also, das wird doch wieder.


    Sie sollten nur jetzt nichts übereilen. Der Verband kommt wieder drauf, damit sie nicht mit aller Gewalt die Augen überanstrengen.


    Das wird die Schwester gleich machen.


    ich komme spä?ter noch einmal wieder.


    Und jetzt entschuldigen sie mich.

  • Petra sah dem Arzt nach und sah dann wieder fassungslos zu Tom.
    "Ich glaubs nicht!...Tom,wieso sagst du mir das nicht?! Das, das kann doch nicht wahr sein!Du sitzt hier und tust so,als ob..."
    "Petra...",er versuchte,sie in den Arm zu nehmen, doch sie zog ihre Hände weg. Tom spürte,dass sie aufstand.
    "Petra...in ein paar Stunden ist alles okay...Mensch, ich war auch verzweifelt...ich konnt es dir nicht sagen,du solltest dir nicht auch noch um mich Sorgen machen...Petra?"
    Sie antwortete nicht.
    Da kam Andrea herein. Sie blieb stehen, sah Petra neben dem Bett stehen, sah zu Tom und hatte gerade noch seinen letzten Satz hören können.
    Petra wiederum sah jetzt zu Andrea, dachte an Semir und sie nahmen sich gegenseitg in den Arm.
    "Wer ist gekommen?" Toms Stimme.
    "Ich bins Tom, Andrea."
    Er nickte. Semir...er musste Semir da rausholen und konnte doch nicht. Es war zum Verrücktwerden! Dazu war jetzt auch noch Petra sauer und sehen konnte er immer noch nicht besser.
    "Petra?"
    "...Ja...ich bin hier." Dann war sie bei ihm und er nahm sie in den Arm. Er spürte, dass sie weinte und ihm war nicht viel anders zumute.

  • Was ist denn hier los? Eine Schwester war ins Zimmer gekommen. Frau Schubert, sie sollten doch liegen, also , da ist das Bett und sie Herr Kranich setzen sich jetzt hier hin, sie schob einen Hocker zu Tom und drückte ihn runter. Der Doc hat angeordnet, dass der Verband wieder drauf muss, also bitte.



    Unterdessen war Anna mir dem SEK an Marinos Haus angekommen.


    Die Männer verteilten sich und würden in Kürze dem Treiben von Justus und kalle ein Ende bereiten.

  • Semir lag am Boden in dem nassen Keller und verfluchte sich mal wieder selber, dass er seine Klappe nicht hatte halten können. Die Mistkerle hatten ihn ganz schön fertig gemacht .
    Er konnte sich kaum mehr bewegen,aber wenigstens hatten sie jetzt darauf verzichtet ihn zu fesseln. Doch nützen tat ihm das auch nicht,denn er war so ziemlich am Ende.
    Plötzlich hörte man von oben Schüsse und laute Stimmen. Dazu Geräusche, als wenn viele Personen oben entlangrannten. Dann wieder Rufe und Schüsse. Semir nahm all seine Kraft zusammen und versuchte aufzustehen. Schwer atmend lehnte er sich gegen die Wand. Da ist das SEK, dachte er stumm .

  • über ihm ging das Gepolter weiter bei dem die Beamten Raum für Raum das Gebäude sicherten und Justus und Kalle überwätigten. Damit hatten die beiden nicht gerechnet.



    Semir sammelte seine letzten Kraftreserven und brüllte laut : HIER bin ich, Halloooo...


    Der Rest ging in einer schwarzen Wand und Schleier unter.

  • Als er wieder zu sich kam, lag Semir bereits in einem Rettungswagen und ein Arzt tastete routiniert über seine Rippengegend.
    "Na,wieder da, Herr Hauptkommissar?"
    Semir nickte nur, versuchte sich aufzurichten. Sofort wurde ihm wieder schwarz vor Augen.
    "Das würd ich lieber bleibenlassen", sagte der Arzt lächelnd,"wir bringen sie erstmal in die klinik."
    "Nein,danke...aber das ist nicht..."
    "Sie tun das,was der Arzt sagt, Semir", Die Stimme der Chefin drang an sein Ohr und schon stand sie im Krankenwagen.

  • In der Klinik werden sie bereits erwartet und so wie sie aussehen gehen sie eh keinen Meter auf eigenen Beinen.


    Wie recht sie damit hatte, dachte Semir und schloss kurz die Augen.


    Chefin, was ist mit Petra? und Tom?


    Petra und das Baby sind ok. Die Wehen waren nicht so tragisch und Tom ist bei ihr.
    Andrea wartet dort auch schon auf sie. Ich habe bereits per Funk Bescheid gegeben, keine Sorge.


    Ich habe jetzt hier draussen noch zu tun und werde sie nachher besuchen.


    Draussen knöpfte Anna sich Justus und Kalle vor, die in Handschellen im Bulli sassen.


    Doch die dachten nicht daran Marino zu verpfeiffen.

  • Marino war auf dem Weg zum Flughafen. Er war intelligent genug um zu wissen,dass die Polizei Justus und Kalle bald erwischen würde. Sein Plan war gescheitert und nun ging es nur noch darum die eigene Haut zu retten. Auch Franke interessierte ihn nichtmehr. Er musste so schnell wie möglich das Land verlassen!



    In der Klinik wartete Andrea bereits an der Notaufnahme. Semir wurde sofort eingehend untersucht und weigerte sich dann wie erwartet standhaft,auch nur eine Sekunde lang im Krankenhaus zu bleiben. Obwohl er sich kaum auf den beinen halten konnte, behauptete er,dass alles völlig in Ordnung sei.
    Der Arzt schüttelte den Kopf.
    "Sie haben zwei gebrochene Rippen, jede Menge Prellungen und Blutergüsse und sollten dringend zwei,drei Tage zur Beobachtung hierbleiben, Herr Gerkhan."
    "Ja sicher, Doktor", erwiderte Semir,ohne ihm richtig zuzuhören und zog sich währenddessen bereits wieder seine Sachen an.

  • Semir , bitte. Andrea versuchte ihn umzustimmen.


    Ausruhen kann ich mich auch zu Hause bei dir, Schatz. Semir liess nicht mit sich reden. Und ausserdem will ich jetzt zu Petra und Tom.


    Falls du darauf spekulierst, dass das Baby schon da ist, mein lieber zukünftiger Patenonkel, muss ich dich entäuschen. Petra darf nachher auch nach Hause.



    Marino war abgehetzt. Er hatte schnell ein paar Sachen eingepackt, seinen Paß gesucht und wollte nun den erstmöglichen Flieger ins Ausland nehmen.
    Er ergatterte einen Platz an Bord der Maschine nach Miami und hatte bereits seine Bordkarte. An der Paßkontrolle jedoch ging es für ihn nicht mehr weiter.


    2 Beamte führten ihn lauthals meckern ab.

  • Semir unterschrieb wie schon so häufig ein Formular,dass er das Krankenhaus gegen ärztlichen Rat und auf eigene Verantwortung verliess und ging dann ziemlich langsam neben Andrea auf die Station,wo Petra lag.
    Im Gang sah er noch warnend seine Frau an.
    "Und kein Wort zu Tom,dass es mir nicht gut geht..."

  • Leise betraten sie Petras Zimmer, wo Tom schräg neben ihr auf dem Bett lag .


    Beim Anblick von Semir riss Petra entsetzt die Augen auf, doch Andrea tippte flüsternd pstt und hielt sich die Finger an den Mund.


    das denk ich mir so, während ich leiden muss, liegen die 2 hier im Bett und kuscheln. Semir grinste mit leicht verzerrtem Gesicht.


    Partner? Tom setzte sich auf. Mensch, Gott sei Dank.. ist alles ok mit dir?


    Klar, was denkst du denn.
    Wie gut, dass Tom mich jetzt nicht sehen kann, dachte sich Semir.


    Andrea schob Semir einen Stuhl hin, wo er sich dankbar drauf zurücklehnte.


    Jetzt fehlt nur noch Marino , der Schweinehund . Und deine Aussage , die Schrankmann wartet schon sehn?schtig auf dich.


    Erneut ging die Türe auf und die Chefin betrat den Raum.


    Dacht ich mir es doch, dass ich sie alle hier antreffe. Der Grenzschutz hat soeben unseren sauberen Anwalt am Flughafen gefasst. Er wollte sich nach Miami absetzten.Ist ihm leider misslungen.


    Saubere Arbeit. Jetzt haben sie alle ein paar Tage Ruhe verdient, wie ich das so sehe.

  • "Und ich weiss auch überhaupt nicht,wieso der Arzt sie hat gehen lassen, Semir!",fuhr Anna fort.
    Sofort sah Tom auf und gcukte in die Richtung,aus der sie Stimme der Chefin kam.
    "Wieso?! Was ist mit Semir,Chefin?"
    "Nichts...garnichts, Mensch",erwiderte dieser schnell und Anna verschränkte kopfschüttelnd und leicht lächelnd ihre Arme vor der Brust.
    Tom wurde sauer." Verdammt,es wird Zeit,dass ich endlich wieder was sehen kann!"
    "...Ach,weisst du Partner, lass dir ruhig Zeit damit...",sagte Semir leise,doch Tom hörte es trotzdem.

  • "macht euch ruhig lustig über mich, danke, werd ich mir merken". Tom war beleidigt." ich esse für die nächste Zeit keine Sushi mehr .


    Andrea musste lachen. "Tja, dann kann ich ja die Herrschaften jetzt nach Hause fahren, wenn Petra auch gehen darf."


    "Frau Schrankmann erwartet sie morgen im Gericht, Tom, lassen sie sich von einer Streife fahren. Ich habe jtzt zu tun und verabschiede mich. Und wehe ihnen , wenn ich sie in den nächsten Tagen auf dem Revier sehen, verstanden? Und das war weder eine Bitte noch ein Ratschlag, sondern ein..."


    "Befehl," tönten Semir und Tom wie aus einem Munde.

  • Alle wurden nach Hause gebracht. Tom und PEtra machten es sich gemütlich,wobei Petra Tom durch die Wohnung führte. Andrea und Semir fuhren ebenalls nach Hause, und Andrea sorgte dafür, das Semir sich hinlegte. Er war dankbar dafür, nicht sitzen zu müssen, denn die Schmerzen im Körper waren doch stärker als er zugeben wollte.


    Am nächsten Morgen war es soweit. Tom konte die Konturen wieder erkennen. Freudig gab er Petra Beschied. Sie lachte. "Dann wird es nicht lange dauern und du kannst wieder alles sehen."

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tom nahm sie in den Arm und nickte.
    "Na, das hoffe ich doch! Ich weiss ja schon garnicht mehr wie du aussiehst, mein Schatz!"
    An der Tür klingelte es. Petra machte auf, es war Hotte.
    "Morgen. Dein Transport ist da! Wie gehts dir?"
    "..Ja ,danke Hotte. Bis gerade gings mir gut,aber wenn ich an die Schrankmann denke, ists mit meiner guten Laune gleich wieder vorbei."
    "Ach, warum? Du hast es doch gut! kannst sie ja nicht sehen!" Hotte lachte über seinen eigenen Witz und Tom verdrehte lächelnd die Augen.
    "Dann lass es uns schnell hinter uns bringen..ich seh nämlich schon wieder etwas. Nicht, das ich die Schrankmann doch noch erkenne."

  • Vor Gericht ging alles ganz schnell und dank Toms Zustand hatte die Schrankmann auch Erbarmen und hielt sich nicht lange auf. Für die Gegenüberstellung würde er später nochmal vorgeladen ,aber das eilte nicht .


    Auf dem Rückweg statteten Tom und Hotte dem netten chin. Doc aus der Klinik noch einen kurzen Kontrollbesuch ab. Der war sehr zufrieden .


    "Ich gehe davon aus, dass sie im lLaufe des heutigen Tages bis auf leichten Schwindel oder Kopfscherzen nbenher wieder richtig sehen können. Nur das Autofahren sollten sie in den nächsten Tagen etwas lassen. Das würde zu sehr anstrengen."


    Zu Hause liess er sich ins Sofa fallen und nahm Petra fest in den Arm. ich seh dich zwar immer noch nicht richtig, aber fühlen umso mehr, dicke Mama.....


    Er kitzelte den Bauch.... und du, da drinnen.... wann kommst du endlich?

  • Am Nachmittag wurden aus den immer deutlicher werdenden Konturen endlich wieder klare Bilder. Tom legte sich auf die Couch uns schloss zufrieden die Augen.
    Und erst jetzt war er wirklich erleichtert, das alles wieder so sein würde wie früher.
    Petra setzte sich zu ihm.
    "Und? Wie gehts dir?"
    Er öffnete die Augen und grinste."Ich hab Glück, du bist genauso hübsch wie vorher!"
    Petra lachte und verzog dabei kurz das Gesicht. Sofort schreckte Tom hoch, sah sie besorgt an.
    "Was ist? Was hast du? Stimmt was nicht?"
    Sie schüttelte ,immer noch lachend, den Kopf. "Bleib ganz ruhig, Tom, ja? Ich hab nur einen Tritt in die Rippen bekommen..."
    Er nickte erleichtert. Dann stand er auf und ging zufrieden einmal durchs ganze Haus. Von Minute zu Minute wurden seine Augen besser.
    "Das ist schon verrückt...Ich seh schon fast wie immer.Weisst du, was wir jetzt machen?"
    "Na, was?"
    "Wir fahren rüber zu Andrea und Semir."
    Petra sah ihn an und dachte daran, wie Semir gestern ausgesehen hatte. Doch Tom lies sich nicht davon abbringen und so sassen sie kurz darauf im Auto.

  • "Hat auch mal was, so gefahren zu werden. Könnt ich mich dran gewöhnen, "witzelte Tom.


    "Ne, ne, lass mal." Petra war froh, als sie bei Andrea und Semir vor der Tür standen." Lang passe ich nicht mehr hinters Lenkrad."


    Andrea machte den beiden freudestrahlend die Tür auf.


    "Kommt rein, da wird sich der Motzknochen da drin sicher freuen.


    Und ich habe Gesellschaft ."


    "Tom, Semir liegt auf dem Sofa und du, Andrea zerrte Petra an der Jacke, kommst mal mit in die Küche.


    lassen wir die Männer mal allein."


    "Du sagst mir noch enmal es ist nix und es geht dir gut. "Tom maulte Semir bereits an. "Du siehst ja grausam aus, wenn ich das mal sagen darf."


    Semir nickte, "darfst du. Aber stört mich nicht."

  • "Was hast du dir eigentlich gedacht, so einen Mist am Telefon zu sagen. Meinst du wirklich ich hätte meine Aussage nicht gemacht? Ich lass mich doch nicht drohen." Semir grinste. "Du siehst wieder alles?" "Na ja fast. Aber was ich sehe reicht völlig aus. Ach, danke Partner." Semir sah ihn überrascht an. "Wofür?" "Dafür das du mir das wichtigste in meinem Leben befreit und wieder gebracht hast." Tom sah verlegen weg. Semir sollte nicht sehen, das eine Träne über das GEsicht lief. "Hey, wofür sind Partner da?" fragte Semir leise und legte Tom die Hand auf die Schulter.

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