Immer Ärger mit Manu

  • IImmer Ärger mit Manu


    Tom und Semir waren gerade auf der A4 unterwegs. „Cobra 11 für Zentrale“ röhrte Hottes Stimme durch den Lautsprecher. „Cobra 11 hört. Was gibt es Hotte?“ „Wir haben einen Ladendiebstahl an der Raststätte Königsforst. Wohl ein Zechpreller. Wurde aufgehalten. Fahrt bitte hin.“ „Okay. Wir übernehmen.“ Tom gab Gas. Nur fünf Minuten später waren sie am Rastplatz angekommen. Sie sahen wie ein junges Mädchen, vielleicht gerade 14 nicht älter von einer ziemlich resoluten Frau auf den Stuhl gedrängt. „Hey, ist mal gut hier.“ gab Semir von sich. Die Frau drehte sich um. „Sind Sie von der Polizei?“ Semir nickte. „Na, hier dieses Früchtchen hat ein Brötchen geklaut.“ Semir sah das dass Mädchen ziemliche Angst hatte. Er ging zu ihr. „Wie heißt du denn?“ „Manu.“ „Manu? Und weiter?“ „Manu Richter.“ „Und wo wohnt Manu Richter?“ Nun schwieg das Mädchen. „Bist du ausgerissen?“ Sie nickte. „Hast Hunger gehabt, was?“ Wieder folgte ein Nicken. Semir sah die Frau an. „Was kostet das Brötchen?“ „2,50 €“ sagte diese. Semir zog seine Brieftasche und zahlte das Brötchen. „So und Manu wird nun mit uns kommen.“ Manu nickte und erhob sich. Sie ging brav mit den beiden mit. „Ach Mensch. Hab noch was vergessen. Geht ihr doch schon mal.“ meinte Tom und lief noch einmal in das Restaurant. Semir sah Manu an. „Wie alt bist du?“ „13“ „Warum bist du weggelaufen?“ Manu sah ihn an. „Interessiert es Sie wirklich, oder ist dass so ne Psycho-Nummer?“ „Es interessiert mich wirklich. Also warum?“ „Wollen Sie mal hören wie ich lebe? Mein Vater säuft wie ein Loch. Meine Mutter hurt sich durch die Nachbarschaft. Mein Bruder stiehlt was nicht niet und Nagelfest ist. Und ich stehe mittendrin.“ Semir sah Manu an. „Hast du keine anderen Verwandten die sich um dich kümmern?“ Manu schüttelte den Kopf. „Die wollen nichts mit uns zu tun haben. Deshalb bin ich ja weg. Keiner kann mich verstehen.“ „Ich verstehe schon, dass es schwer ist, so zu leben. Aber weglaufen ist doch nicht die Lösung.“ „Was denn sonst?“ fragte Manu und fing an zu weinen. „Hey, es gibt doch dass betreute Wohnen für Jugendliche, die das durchmachen, was du gerade durchmachst.“ Er nahm das Mädchen in den Arm um sie zu trösten. Manu zuckte zurück. Semir sah sie an. „Hey, ich will dir nichts tun.“ Doch er sah das Manu nicht von ihm in den Arm genommen werden wollte.


    Tom sah zu der Frau, die eben noch mit dem Mädchen so grob umgegangen war. Nun hielt sie ein Baby, sehr sanft in den Arm. „Kennen Sie das Mädchen?“ Die Frau nickte. „Ja, die war in den letzten Tagen schon öfter hier. Hat die Gäste angebettelt. Ich hab sie schon drei Mal rausgeworfen. Aber sie kam immer wieder. Heute war der Höhepunkt, das die geklaut hat.“ Tom schüttelte den Kopf. „Haben Sie denn nicht bemerkt, dass dieses Kind nur Hunger hatte?“ „Dann soll sie zuhause essen, wie alle anderen.“ Tom sah ein, dass es keinen Sinn hatte, mit der Frau darüber zu diskutieren. Er verließ das Restaurant und ging zu Semir und Manu. Ihm tat das Mädchen leid. Es erinnerte ihn sehr an seine eigene Kindheit. Da war sein Vater mit dem er nicht klar kam. Er wäre damals auch am Liebsten weggelaufen. Aber er tat es nicht. „So, was tun wir nun mit der Ausreißerin?“ fragte er Semir. „Wir nehmen sie mit, ist doch klar. Dann wird sich schon was ergeben.“ Tom sah ihn an. „Wir müssen die Eltern benachrichtigen.“ sagte er und Semir sah wie das Mädchen zusammen zuckte. „Nicht. Bitte. Die schlagen mich grün und blau.“ flehte es. Semir lächelte ihr freundlich zu. „Na komm. Steig erst einmal ein. Wir fahren zur Wache und dann werden wir sehen, was wir für dich tun können.“ Manu nickte und stieg ein. Sie fuhren zur Wache.


    Andrea sah erstaunt auf, als Tom und Semir mit dem Mädchen auf der Station auftauchte. „Wen bringt ihr denn da mit?“ fragte sie erstaunt. Semir erzählte ihr was vorgefallen war. „Soll ich die Eltern informieren?“ Semir sah auf Manu dann schüttelte er den Kopf. „Nee, lieber Tanja.“ Andrea sah ihn an. „Tanja? Warum das denn?“ „Sie ist ausgerissen, weil sie in katastrophalen Zuständen leben muss. Tanja betreut doch eine Gruppe von Jugendlichen in ihrem Alter. Ich glaube nämlich dass noch mehr vorgefallen ist, als Manu mir erzählt hat.“ Andrea sah zu dem Mädchen und nickte dann. Nur kurz darauf stand eine dunkelhaarige Frau bei Andrea. Semir winkte ihr zu, zu ihm zu kommen. „Hallo Tanja. Das ist Manu. Sie ist weggelaufen.“ Tanja nickte und reichte dem Mädchen die Hand. Manu griff sie und begrüßte sie kühl. „Was ist denn passiert?“ Semir sah sie an. „Sie wurde auf dem Rastplatz Königsforst erwischt wie sie ein Brötchen stibitzte und wir haben sie abgeholt. Und da sie nicht zu ihren Eltern will, dachte ich…“ „…das ich mich um sie kümmern kann.“ Semir nickte. „Semir du weißt doch, das zunächst das Jugendamt zustimmen muss.“ „Ja ich weiß. Diese bürokratischen Vorgehensweisen. Aber ich kann doch nicht einfach, ich meine…“ „Schon gut. Semir. Okay, Manu. Damit ich dich aufnehmen kann muss ich einiges über dich wissen.“ Manu nickte. „Ist mir recht. Hauptsache ich muss nicht wieder nach Hause.“ Tanja nickte. „Okay, erzähle mir bitte wie es bei dir zuhause abgeht. Ich meine es muss doch einen Grund geben, dass du wegläufst.“ Manu erzählte Tanja alles. „Na ich hol mir mal nen Kaffee. Magst du auch einen, Tanja?“ Tanja nickte. Sie sah Semir an und er gab ihr einen Wink mit dem Kopf. „Manu ich komm gleich wieder.“ Manu nickte und Tanja ging mit Semir raus. „Ich glaube sie hat ziemliche Schwierigkeiten zu Hause. Sie erzählt mir nicht alles. Weißt du ich wollte sie in den Arm nehmen, als sie weinte. Dann zuckte sie zusammen und sah mich ängstlich an. Ich vermute, dass sie dort auch sexuell missbraucht wird oder wurde.“ Tanja nickte. „Dann kann ich allein entscheiden. In einem solchen Verdachtsmoment, wird sie nicht zurück geschickt. Allerdings muss sie sich untersuchen lassen. Sie ist gerade 13. Eigentlich sollte sie dann noch unberührt sein. Wenn nicht, dann ist es meist ein Zeichen von Missbrauch. Aber das kann eben nur ein Arzt feststellen.“ „Dann tu mir ein Gefallen. Versuche es raus zu finden. Nimm sie mit dir und pass gut auf sie auf.“ „Semir das mache ich bei allen meinen Schützlingen.“ Semir nickte. Sie gingen wieder zu Manu. „Okay. Manu. Du kannst mit mir kommen. Aber erst muss ein Arzt dich untersuchen.“ Manu nickte. Semir hatte das Gefühl, das dieses Mädchen sehr erleichtert war. Sie reichte Semir die Hand und bedankte sich.

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  • Tom kam zu Semir. „Und bist das Früchtchen los geworden?“ „Was heißt denn hier Früchtchen? Die Kleine hatte es nicht gerade einfach. Ich denke nämlich, dass sie sexuell missbraucht wurde.“ Tom sah ihn an. „Hey, so meinte ich das doch gar nicht. Die Kleine tut mir auch leid. Aber das ist nicht unsere Sache.“ Semir nickte. „Ich weiß. Aber deshalb kann ich doch nicht einfach abschalten und zur nächsten Sache übergehen. Ich mache mir halt Gedanken über solche Sachen.“ Tom lächelte. „Ich weiß. Mir ist es auch nicht egal. Aber wir können nicht alles ändern.“ „Das weiß ich doch. Aber…“ „Nichts aber. Vergiss den Fall und wir widmen uns wieder der Straße.“ Semir grinste. Tom sah ihn an. „Was?“ „Meinst du die Straße wird sicherer wenn du mit mir da fährst?“ Tom lachte. „Nee ganz sicher nicht. Aber ich fahre ja auch.“ Semir sah ihn an. Darauf konnte er nichts sagen. Sie verließen das Büro und stiegen in Toms Mercedes. Dann ging es wieder auf die A4. Sie setzten die Fahrt dort fort, wo sie am Vormittag beendet wurde. Semir war in Gedanken. Tom sah ihn von der Seite an. „Woran denkst du?“ fragte er. „Hm? Ach, mir geht diese Manu einfach nicht aus dem Kopf. Petra hat den Computer gecheckt. Es gab keine Vermisstenanzeige, obwohl die Kleine doch schon seit einigen Tagen unterwegs ist. Was sind das denn für Eltern, die nicht merken wenn ihre Tochter weg ist.“ „Na vielleicht hat sie nicht den richtigen Namen angegeben.“ gab Tom zu bedenken. Semir sah ihn an. „Glaubst du, sie hat gelogen?“ Tom nickte. „Sie will anscheinend nicht mehr nach Hause. Aber warum belastest du dich damit. Sie ist Sache des Jugendamtes. Wir haben doch genug Probleme.“ Semir nickte. Doch er konnte die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Er ahnte auch nicht, dass er Manu noch heute Abend wieder sehen wird.


    Tanja fuhr mit Manu durch Köln. Vor einem gelben Haus blieben sie stehen. „Hier ist die Arztpraxis. Du musst dich untersuchen lassen, damit du bei mir unterkommen kannst. Wenn du nicht willst, dann wird dich das Jugendamt wieder nach Hause schicken.“ Manu nickte. Irgendwie hatte sie Angst vor dem Arzt. Sie hatte sich noch nie untersuchen lassen. Sie sah Tanja an. „Muss dass denn wirklich sein? Ich tue wirklich alles, aber…“ „Ja Manu. Sieh mal Semir hat einen Verdacht. Damit dieser Verdacht entweder bestätigt oder entkräftet wird.“ Manu nickte. „Dieser Semir ist sehr nett.“ Tanja nickte. „Ja das ist er.“ „Was für einen Verdacht hat denn er gehabt?“ „Nun, Semir hat bemerkt, das du nicht gern berührt werden magst.“ Manu sah sie an. „Das hat er bemerkt? Wie denn?“ „Auf dem Rastplatz, so hat er mir erzählt, wollte er dich in den Arm nehmen. Du bist zurück gezuckt.“ „Ach das! Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Es ist nur. Ich kannte ihn doch gar nicht.“ Tanja sah sie an. „Manu? Hat dein Vater dich vielleicht so berührt, das es dir unangenehm war?“ Manu machte große Augen. „Ach du meinst, mein Vater… Das ist absoluter Blödsinn. Mein Vater säuft. Der kann am Morgen schon nicht gerade stehen, wie sollte er denn dann…“ „Manu, das war nicht meine Frage.“ „Nein, hat er nicht. Fertig?“ fragte Manu genervt. Tanja sah sie an. „Okay, willst du dich nun untersuchen lassen oder nicht?“ „Nee, Will nicht. Brauch ich auch nicht. Ich gehe besser wieder nach Hause.“ „Ach und wo ist das?“ „Mach dir keine Sorgen. Da komme ich immer hin. Ich brauche nur zur Schenke in der Weidengasse gehen. Dann bin ich bei meiner Tante. Ich wette mein Vater ist auch da. Der säuft ja immer dort.“ „Du wohnst hier in Köln?“ Manu nickte. „Dann kann ich dich doch nach Hause bringen“, bot Tanja sich an. Manu schüttelte den Kopf. „Nee, lieber nicht. Ich komm schon klar.“ „Gut ich kann dich nicht zwingen. Dann geh.“ Meinte Tanja nur und sah Manu nach, als sie die Straße entlang ging. Tanja drehte sich um und stieg wieder in ihr Auto. Irgendetwas stimmte mit der Manu nicht. Doch bevor sie sich näher befassen konnte, klingelte das Handy. Sie meldete sich und schon musste sie sich um einen schlimmen Fall von Kindeswohlgefährdung widmen. Schnell hatte sie Manu vergessen.

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  • Semir musste am Abend seinen Dienst wieder antreten. Er war ausgeruht und wie immer pünktlich zur Stelle. Auch Tom kam mit nur fünfzehn Minuten Verspätung zum Dienst. „Und? Was stellen wir heute Nacht an?“ fragte er grinsend. „Ich weiß noch nicht. Fahren wir zunächst Streife auf der A3, dann A4 und die 57. Und dann schreiben wir die dämlichen Berichte. Die Chefin hat mich schon danach gefragt.“ Tom grinste. „Das braucht sie bei mir gar nicht.“ „Ja, ja. Ich weiß du Musterknabe. Komm lass uns los.“ „Wer fährt?“ „Ich war gestern. Du bist jetzt dran, Tom. Ich kann dann noch ein wenig die Augen schließen.“ „Schlafmütze.“ Semir sah ihn nur an. Sie verließen das Büro und fuhren auf die A3. Alles blieb ruhig. Keiner der irgendwie Lust hatte sich mit den Beiden eine Verfolgung zu liefern. Auch auf der A4 war es sehr ruhig. Es schienen viel weniger Autos unterwegs zu sein, als es üblich ist. Das lag wahrscheinlich daran, dass es schon später Abend war und die meisten vor dem Fernseher saßen. „Semir, Tom?“ hörten sie Hottes Stimme aus dem Funk. „Hotte, was gibt es denn?“ „Semir eben hat ein Pächter der Tankstelle bei KM 65 angerufen. Er hat eine Streunerin aufgegabelt, die wohl versucht hat was zu klauen. Fahrt doch bitte mal hin.“ „Okay, wir übernehmen.“ Tom fuhr zur Tankstelle. Dort angekommen, stieg Semir allein aus. Er ging in den Verkaufsraum. Dort saß ein ungefähr 13jähriges Mädchen auf der Bank. „Manu? Was tust du denn hier?“ Manu sah ihn an. „Semir. Super. Dann …“ „Augenblick mal, was machst du hier?“ „Ich wollte doch nur…“ „Wo ist Tanja?“ „Ich bin … ich wollte… Mann ich hatte keinen Bock auf den Doc. Bin wieder nach Hause. Beziehungsweise wollte ich, aber…“ „Manu. Du hast schon wieder versucht was zu klauen, warum?“ Manu sah ihn schweigend an. Sie wollte ihm keinen Grund nennen, oder sie konnte nicht. Semir nahm sie an den Arm. „Gut komm. Der Wagen steht draußen.“ Er drehte sich zum Pächter um. „Wollen Sie Anzeige erstatten?“ Doch dieser schüttelte den Kopf. „Ist ja nichts passiert.“ Semir nickte ihm noch zu und verließ dann mit Manu die Tankstelle.


    Tom staunte nicht schlecht als er den Dieb sah. „Ach die Göre von heute Morgen.“ Semir warf ihm einen bösen Blick zu. Manu musste hinten einsteigen. „Okay, wo wohnst du?“ Manu schwieg. „Gut, Du wirst dann eben zur Fürsorge gebracht. Die werden sich dann schon um dich kümmern. Ich habe keine Zeit mich darum zu kümmern. Du kannst froh sein, das der Pächter keine Anzeige gemacht hat.“ Manu hörte sich alles an. Sie sagte nichts. Dann sah sie zu Tom, der sich auf den Verkehr konzentrierte. Dieser Mann sah richtig niedlich aus, dachte sie. Diese Augen. Das schwarze Haar. Er sah einfach perfekt aus. Was würde sie für eine Nacht mit ihm geben. Auch wenn er diesen blöden Kommentar abgegeben hatte. Es störte ihr gar nicht. Er war einfach nur süß. „Wohin?“ fragte er. „Trankgasse 16 in Köln.“ kam leise von Manu. Semir sah Tom an. „So einfach.“ grinste er. Er fuhr in Richtung Köln. Semir wollte gerade aussteigen, als Manu fragte. „Kann Tom mich vielleicht nach oben bringen?“ Semir sah sie erstaunt an. „Wieso das denn?“ „Mein Bruder wartet sicher schon dass ich komme. Wenn er nun einen Türken sieht, wird er sicher ausflippen.“ Semir sah zu Tom. Dieser nickte. Er stieg aus und ging mit Manu nach oben. Auf dem Weg dort hin fragte ihn Manu: „Sag mal, bist du eigentlich verheiratet?“ Tom schüttelte den Kopf. „Warum?“ „Ich war nur interessiert.“ sagte sie. Tom bekam Mitleid mit dem Mädchen. Sie wurde trauriger, je näher sie an die Wohnung kamen. „Hey, hast du Angst vor deinem Bruder?“ Manu schüttelte den Kopf. „Nein. Der wird mir nichts tun. Auch meine Eltern nicht. Aber ich werde wieder allein sein.“ Tom sah sie an. Er zog eine Karte von sich und gab sie Manu. „Wenn du mal reden möchtest.“ sagte er. Sie nickte. „Tom Kranich, “ las sie. „Darf ich dich Tom nennen?“ fragte sie. Tom nickte. Ihm war es irgendwie egal. Er wartete bis Manu in die Wohnung ging, dann stieg er die Treppen wieder hinab und stieg zu Semir in den Wagen. Dann fuhren sie ab.

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  • „Mann das ist ein Früchtchen. Der gehört der Hintern versohlt.“ meinte er während der Fahrt. Semir sah ihn an. „Ach irgendwie verstehe ich die Kleine auch. Sie hat eigentlich eine Familie aber dann doch nicht. Der Vater trinkt, die Mutter hat anscheinend keine Zeit und der Bruder?“ Tom nickte. „Ja, du hast schon Recht. Aber irgendetwas stimmt da nicht. Sie stand vor der Wohnung, klingelt. Keiner öffnet. Ich meine wenn sie tatsächlich so einen bösen Bruder hat, der auf kleine Türken losgeht, dann frage ich mich warum der nicht öffnet.“ Semir nickte. „Na egal. Wir haben nur von sechs Stunden und dann geht’s nach Hause.“ Tom grinste. „Ach schon wieder müde?“ „Was heißt den schon wieder. Ich war noch gar nicht richtig wach.“ lachte Semir. Sie fuhren auf den Parkplatz und gingen ins Büro. Es war schon fast ein Uhr nachts. „Was machen wir die letzte Stunde?“ fragte Tom. Semir sah auf seinen Schreibtisch. „Ich schreibe jetzt meinen Bericht und dann trinke ich ein Kaffee und dann…“ „Semir, was machen wir, hab ich gefragt.“ Semir grinste. „Okay, wir schreiben unsere Berichte…“ „Schon gut, Semir. Vergiss es einfach.“ Eine Stunde später fuhren beide nach Hause.


    Tom ging zu seiner Wohnung. Er staunte nicht schlecht als er vor der Haustür eine Person liegen sah. „Manu?“ fragte er erstaunt. „Wie kommst du denn hier her? Und vor allem was willst du hier?“ „Ich wollte zu dir, Tom.“ sagte Manu und erhob sich. Sie fror. Es war kalt. Tom schloss seine Wohnungstür auf und bat Manu mit rein. „Komm wärm dich erst einmal auf.“ „Tom, darf ich bei dir schlafen?“ Tom sah sie an. „Wie? Was?“ „Ich liebe dich, Tom.“ Nun war es endlich raus. Tom sah sie an und musste laut lachen. „Manu du bist 13. Ich könnte dein Vater sein.“ „Bist du aber nicht. Wenn du es wärest, wäre es wohl schöner in meinem Leben.“ Tom sah sie ernst an. „Wenn ich dein Vater wäre, würde ich dich versohlen.“ sagte er. Manu sah ihn an. „Aber Tom. Hast du nicht gehört? Ich liebe dich. Du bist der erste Mann zu dem ich das sage.“ „Was für eine Ehre. So und nun fahre ich dich nach Hause.“ „bitte. Lass mich heute Nacht hier schlafen. Bitte.“ Tom sah sie an. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein. Kommt gar nicht in Frage. Ich fahre dich nach Hause. Los komm.“ Er zog sie aus der Wohnung und brachte sie im Wagen nach Hause. Er glaubte damit sei die Angelegenheit vorbei, doch sie sollte er richtig beginnen. Er fuhr zurück und legte sich schlafen. Am nächsten Morgen stand er pünktlich im Büro. Auch Semir war schon da. Tom erzählte von seinem Erlebnis mit Manu. „Sie hat gesagt, sie liebt dich?“ lachte Semir. Tom nickte. „Ich fand es nicht lustig.“ „Entschuldige mal. Mir hat noch nie eine 13jährige gesagt ich liebe dich.“ „Das kann ich sehr gut verstehen.“ gab Tom mürrisch zurück. Semir sah ihn nur an.


    „Tom, kommen Sie bitte sofort zu mir ins Büro. Allein.“ Kam die Chefin ins Büro von Tom und Semir. „Ja, sicher.“ sagte Tom und sah Semir überrascht an. Dieser zuckte mit den Schultern. Tom ging. Er betrat das Büro der Chefin und wurde von ihr angewiesen sich zu setzen. „Chefin, was gibt es?“ „Ich habe eben einen Anruf bekommen. Es wurde im Polizeipräsidium eine Anzeige aufgenommen. Von einem Mädchen, Manuela Richter, wegen Vergewaltigung.“ Tom sah sie an. „Ich versteh nicht ganz. Was hab ich damit zu tun?“ „Das Mädchen hat Sie angezeigt. Sie ist mit zerrissener Kleidung im Revier aufgetaucht und hat erzählt, dass Sie sie in Ihre Wohnung gezerrt haben, dann über sie hergefallen sind und anschließend das Mädchen in Ihrem Wagen vor der Wohnung des Mädchens rausgeworfen haben.“ „Was? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Chefin. Die Kleine lügt. Richtig ist, dass sie bei mir war. Sie lag bereits vor der Tür, wie ich gestern nach Hause kam. Richtig ist auch, dass sie in meiner Wohnung war. Ihr war kalt und ich habe ihr was Warmes zu Trinken gegeben. Richtig ist auch, dass ich sie nach Hause gefahren habe. Aber ich habe das Mädchen nicht angefasst.“ „Nun die Spuren sagen was anderes.“ „Ja, und was heißt das jetzt?“ „Ich muss Sie vom Dienst suspendieren. Sie kennen die Vorschriften. Bis der Fall geklärt ist, müssen Sie Waffe und Dienstausweis abgeben.“ „Aber Chefin? Sie glauben doch wohl nicht…“ „Was ich glaube, interessiert im Augenblick überhaupt nicht. Informieren Sie Semir über die Dinge. Aber Sie sind draußen.“ „Wie immer, Chefin?“ Ein Lächeln umspielte die Lippen von Anna. Sie nickte. „Wie immer, Tom.“ Tom ging zurück zu Semir, der ihn neugierig ansah. „Was war denn?“ „Diese Manu. Dieses kleine Luder hat mich angezeigt. Wegen Vergewaltigung.“ Semir sah ihn an. „Das ist nicht dein Ernst.“ sagte er erstaunt. „Oh doch. Ich bin suspendiert. Eine Untersuchung läuft bereits. „Tom, ich meine wieso sollte sie das tun?“ „Ich habe sie gestern abblitzen lassen. Dafür will sie sich wohl rächen. Mann, Semir. Was soll ich denn jetzt tun?“ „Na, bleib gelassen. Ich denke es wird sich alles klären. Wenn du dir nichts vorzuwerfen hast, dann brauchst du auch nichts zu befürchten.“ Tom nickte. „Die Chefin überträgt dir den Fall. Also fahren wir mal zu Manu?“ Semir sah ihn an. „Du bist doch suspendiert.“ „Das ist richtig. Aber die Chefin hat gesagt, es ist wie immer.“ Semir grinste. „Na wenn das so ist. Komm Partner.“

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  • Manu sah wie Tom und Semir kamen. Sie schaute aus dem Fenster in ihrem Zimmer. Sie sah, das Semir ausstieg und das Haus betrat. „Tja, Tom Kranich. Mich behandelt keiner wie ein kleines Kind. Ich bin kein Kind mehr.“ sagte sie leise zu sich. Sie verließ das Zimmer als es klingelte. Ihre Mutter war gestern mit ihr zur Polizei gegangen, als Manu in zerrissener Kleidung vor ihr stand. Tränen in den Augen. Die Kratzer, die sie sich selbst zugefügt hat. Die Geschichte die sie sich ausgedacht hatte. Der böse Bulle, der über ein Kind herfiel und es brutal versucht hat zu vergewaltigen. Sie hatte ein blaues Auge. Es sah wirklich aus, als ob sie etwas Schreckliches durchgemacht hatte. „Herr Gerkhan, ich sagte doch, dass meine Tochter nicht zu sprechen ist. Ich lasse es nicht zu, das der Kollege des Mannes, der meiner Tochter so weh getan hat, mit ihr spricht.“ „Frau Richter. Ich weiß was Manu ausgesagt hat, aber ich bezweifle dass auch nur ein Wort wahr ist. Wissen Sie, was Manu mir über Sie erzählt hat? Warum kümmern Sie sich denn ausgerechnet jetzt um Ihre Tochter? Bisher waren Sie doch auch nicht so besorgt.“ „Oh,oh. Nun kommt die Wahrheit raus. Manu zog den Kopf zwischen die Schultern. „Na hören Sie mal. Wie können Sie so etwas behaupten. Seit mein Mann und mein Sohn ums Leben gekommen sind, bin ich nur für Manu da. Wie kommen Sie auf eine solche Idee?“ „Manu hat es mir erzählt. Sie sagte, dass ihr Vater ein Säufer, die Mutter eine, verzeihen Sie den Ausdruck, Hure ist und ihr Bruder ein Dieb.“ „Das hat Manu erzählt?“


    Semir sah die Frau an. Er nickte und sah dass die Frau Tränen in den Augen hatte. „Ich weiß nicht was in meine Tochter gefahren ist. Sie ist so unzufrieden. Sie erfindet Storys und versucht so Aufmerksamkeit zu erlangen. Wie lange kennen Sie Ihren Partner, Herr Gerkhan?“ „Wir arbeiten fast 8 Jahre zusammen. Ich schwöre Ihnen, er hat mit Sicherheit Manu nicht vergewaltigt. Manu hat ihn angezeigt, weil sie gestern mit ihm schlafen wollte, er aber nicht. Er hat sie nach Hause gefahren und hier abgesetzt. Bitte lassen Sie Manu von einem Arzt untersuchen.“ Ines Richter sah ihn an. „Aber Manu hat doch nur gesagt, dass sie fast vergewaltigt wurde. Er hat es nicht geschafft, weil sie sich losreißen konnte.“ „Kennen Sie meinen Partner?“ Ines schüttelte den Kopf. „Ich beschreibe ihn mal. Er ist ungefähr 175 cm groß, durchtrainiert. Glauben Sie wirklich, wenn er ein Mädchen festhält, dass sie eine Chance hätte?“ Ines sah ihn an. „Herr Gerkhan. Meine Tochter hat ein Blaues Auge, sie hat Kratzer, die Kleidung war zerrissen. Was glauben Sie denn, woher es kam?“ „Vielleicht hat sie es selbst getan. Ich habe schon öfter von Kollegen gehört, was Jugendliche in gekränkter Eitelkeit angestellt haben. Das Selbstverletzen ist eine Sache davon. Können Sie ihrer Tochter wirklich vertrauen? Warum erzählt sie solche Lügen über Sie und ihrem Mann und Bruder? Brauch Ihre Tochter vielleicht therapeutische Behandlung?“ Ines schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber auch in der Schule sind schon Beschwerden über Manuela gekommen. Aber dass sie sich so etwas ausdenkt? Ich meine warum sollte sie es tun?“ Semir schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht was in Ihrer Tochter vorgeht. Ich weiß aber, dass Tom ihr garantiert nichts getan hat. Bitte lassen Sie mich mit ihr sprechen.“ Ines nickte. „Vielleicht ist es nicht falsch. Kommen Sie.“ Ines ging vor zum Zimmer von Manu. Als sie eintraten, wollte Manu gerade zum Fenster raus. Semir rannte zu ihr und hielt sie fest.


    „Mann, lass mich los!“ schrie Manu. „Nein. Was soll das? Warum tust du das? Willst du das Leben von Tom zerstören? Weißt du was es bedeutet, ihn anzuzeigen?“ „Na und? Ist mir doch egal. Um mich kümmert sich auch keiner. In der Schule mögen sie mich nicht. Hier ist meine Mutter nur mit sich selbst beschäftigt. Und Tom und du, mögen mich auch nicht.“ Ines sah ihre Tochter erstaunt an. „Manu? Hat Herr Kranich dich versucht zu vergewaltigen?“ Manu schwieg. „Natürlich. Glaubst du denn einem Polizisten mehr, als deiner eigenen Tochter?“ Ines sah sie an. „Manu. Du solltest dir wirklich überlegen, ob die Anzeige aufrecht erhalten bleibt.“ Versuchte Semir sie zu überreden. „Warum? Er hat versucht mich zu vergewaltigen.“ blieb Manu bei ihrer Aussage. Semir sah sie verzweifelt an. „Okay, ich fordere ein ärztliches Gutachten, ob es wirklich so war.“ Manu erschrak. „Ich lass mich nicht untersuchen.“ „Ich veranlasse, das Manu untersucht wird.“ sagte Ines. Semir nickte. „Danke, Ich hoffe, die Sache erledigt sich dann von selbst. Dann wandte er sich wieder an Manu. „Ich weiß nicht warum du es tust, aber ich glaube es wird Zeit, dass du erfährst das nicht alles, was du tust, gerecht ist und ungestraft bleibt. Du bist zwar noch keine 14 und kannst rechtlich nicht belangt werden, aber…“ „Augenblick mal. Herr Gerkhan. Manu ist bereits 14. Sie wird in drei Wochen 15.“ Semir sah sie an. „Dann wird sie für ihre Falschaussage bestraft werden, wenn die Gerichtsverhandlung ansteht. Wegen falscher Verdächtigung, und vielleicht auch wegen Vortäuschen einer Straftat. Das kann bis zu fünf Freizeitarresten und gemeinnützige Arbeiten kosten. Aber das ist ihr ja egal.“ „Wieso werde ich bestraf?“ „Weil du etwas falsches gesagt hast. Du bist doch kein Kind mehr. Ich weiß dass du gestern bei Tom schlafen wolltest. Er hat nein gesagt. Richtig?“ Manu nickte. „Dann warst du beleidigt und hast dir die Anzeige ausgedacht. Aber du hast nicht berücksichtigt, dass es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, nicht wahr? Und du hast damit gerechnet, das Tom ….“ „Nein. Er hat wirklich versucht. Ich meine …“ Manu bekam Tränen in den Augen. „Ich wollte doch nur….“ „Was? Wolltest du mit ihm schlafen?“ Manu nickte. „Manu, Tom ist mehr als doppelt so alt wie du. Er macht sich strafbar, wenn er es tun würde.“ „Na und? Ich wollte es doch.“ Semir schüttelte den Kopf. „Was ist mit der Anzeige?“ Manu sagte nichts mehr. Sie bockte. „Tja. Frau Richter, versuchen Sie bitte Ihrer Tochter zur Vernunft zu bekommen.“ Ines nickte. „Ich werde es versuchen.“ „Bitte vergessen Sie nicht, Manu muss einer Anzeigenrücknahme zustimmen.“ Wieder nickte Ines und brachte Semir anschließend zur Tür.

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  • Tom musste zur Staatsanwaltschaft um seine Aussage zu machen. Er hatte das Pech, das Marianne Schrankmann den Fall übernahm. „Herr Kranich. Das Mädchen behauptet, sie hätten versucht das Mädchen zu vergewaltigen. Ich kann diesen Vorwurf nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Was haben Sie dazu zu sagen?“ „Ich habe nichts getan. Ich habe das Mädchen lediglich nach Hause gebracht.“ „Ach und dann wollten Sie den Gegenwert für den Weg wohl direkt kassieren, oder?“ „Nein. Ich … Mein Gott. Das Mädchen war unversehrt. Ich habe sie nicht angefasst.“ „Ach und warum hat das Mädchen dann ein blaues Auge, zerrissene Kleidung, Kratzer am ganzen Körper? Hat sie sich das selbst zugefügt, oder was?“ „Frau Schrankmann ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie es wirklich selbst getan, ich war es nicht.“ „Gut, erzählen Sie mir doch mal wie es aus Ihrer Sicht war.“ Tom nickte. „Ich hatte am Vormittag schon das Vergnügen diese Manu kennen zu lernen. Sie hatte ein Brötchen auf einer Raststätte geklaut und ist dabei erwischt worden. Mein Kollege und ich haben sie mit zur Wache genommen und anschließend in Gewahrsam von Tanja Freitag gegeben. Tanja ist mit Manu weg. Wir dachten eigentlich das damit der Fall erledigt ist, aber es war nicht so. Nur sechs Stunden später wurden wir zu einem versuchten Diebstahl auf eine Tankstelle gerufen. Manu wollte dort ebenfalls was stehlen ist wieder erwischt worden. Dann haben wir, also Herr Gerkhan und ich, das Mädchen nach Hause gebracht. Ich gab ihr meine Karte und sagte wenn sie reden wolle, wäre ich bereit und für sie da. Tja und als ich nach Feierabend nach Hause kam, stand sie vor meiner Tür. Ich bat sie rein, weil sie gefroren hat, gab ihr einen heißen Tee und anschließend fuhr ich sie nach Hause. Sie wollte lieber bei mir sein und gestand mich zu lieben. Ich habe das alles für Kindergeschwätz gehalten. Dann habe ich heute Morgen von Frau Engelhardt gehört, das Manu mich wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt hat. Das ist alles.“ Schrankmann sah ihn an. „Ach und das soll ich glauben?“ Tom nickte. „Ja, wieso denn nicht. Ich habe das Mädchen nicht angefasst.“ „Sie wissen dass ich Anklage erheben muss. Und Sie wissen auch, dass Sie dann aus dem Polizeidienst entlassen werden.“ „Aber ich habe doch nichts getan.“ „Das sagen Sie. Wenn Sie mir keinen Beweis für Ihre Unschuld vorlegen können, dann sieht die Sache wirklich dunkel für Sie aus.“ „Wieso wird eigentlich diesem Mädchen mehr geglaubt, als mir? Ich meine…“ „Sie ist ein Mädchen. Und es wäre nicht das erste Mal, dass ein Mann seine Triebe nicht unter Kontrolle halten kann. Davon kann sich keiner freisprechen. Außerdem…“ „Was?“ „So lange die Anzeige nicht zurückgezogen wird, und ich werde sicher einer Rücknahme nicht zustimmen, wird die Verhandlung in den nächsten Wochen aufgenommen. Sie sollten sich schon mal einen guten Anwalt suchen, Herr Kranich. Guten Tag.“ Tom erhob sich und verließ das Büro der Staatsanwältin.

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  • Semir wartete draußen auf Tom. Er sah ihn kommen. Tom stieg ein und war ziemlich verbittert. „Was hat sie gesagt?“ fragte er. „Das ich wohl damit rechnen kann, dass die Verhandlung innerhalb der nächsten Wochen aufgenommen wird. Ich mir einen guten Anwalt suchen soll und wohl einen neuen Job.“ Semir sah ihn an. „Hey, verzweifele doch nicht so. Wir werden das schon lösen. Wenn Manu sich erst einmal…“ Ja, Semir .Wenn. Ich glaube nicht, dass sie einer Untersuchung zustimmt. Diese Manu ist in ihrer Eitelkeit gekränkt. Das ist ein Biest. Ich …“ „Hey, beruhig dich doch.“ „Ich kann mich nicht beruhigen, verdammt die hat mich angezeigt wegen Vergewaltigung. Wenn ich nicht das Gegenteil beweise, dann wandere ich ein. Dann gehe ich in den Knast. Wie soll ich mich denn da beruhigen?“ Semir legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig wird, aber lass es uns doch einfach versuchen. Ich helfe dir.“ Tom nickte. „Entschuldige. Aber ich bin etwas nervös.“ Semir nickte. „Wäre ich an deiner Stelle auch. Okay. Wir sollten uns mal das Früchtchen vornehmen.“ Tom nickte. Sie fuhren zur Wohnung von Manu und ihrer Mutter. Semir beobachtete den Eingang. „Hey, das glaub ich nicht. Guck mal. Da auf dem Dach vom Nachbarhaus. Da ist eine Kamera.“ Tom schaute nach oben. „Ja und das Objektiv ist auf den Eingang dieses Hauses gerichtet. Vielleicht haben wir Glück und…“ „Das sollten wir umgehend herausfinden. Komm.“ Semir und Tom stiegen aus und gingen zum Nachbarhaus. Sie klingelten beim Hausmeister. Semir wies sich aus und trug sein Anliegen vor. „Warum wird denn der Eingang vom Nachbarhaus gefilmt?“ wollte er wissen. Der Hausmeister sah ihn an. „Das Haus ist berüchtigt, wenn man so will. Ich habe die Kamera aufgestellt, weil schon mehrmals Einbrecher dort ihren Beutezug dort machten. Deshalb wird der Eingang gefilmt. Aber was hat das mit Ihnen zu tun?“ Semir erklärte dem Mann seine Beweggründe. Der Hausmeister nickte. „Diese Manu ist ein Biest. Sie hat hier schon soviel Unruhe rein gebracht. Wann soll das gewesen sein?“ „Gestern Abend so gegen 22.00 Uhr.“ „Ach ja. Warten Sie ich hole das Band.“ Er verschwand und kam nach zehn Minuten wieder. „So da haben wir es ja. Sehen wir es uns doch einfach mal an.“ Er legte das Band ein und startete den Recorder. Man sah wie einige Personen das Haus verließen oder betraten. Die Uhr stand auf 21.50 Uhr. Dann sah Semir den Wagen von Tom. „Da, dort setzt du Manu ab. Sie steigt aus und sie ist unversehrt. Da, du fährst weg. Damit ist deine Unschuld bewiesen.“ Semir klatschte in die Hände. „Das Band benötigen wir dann bitte als Beweisstück.“ Der Hausmeister nickte. „Können Sie gern haben, aber ich hätte es gern zurück sobald die Sache ausgestanden ist.“ Semir nickte. Er nahm das Band und fuhr mit Tom zur PAST zurück. Dort spielten sie der Chefin das Band vor.

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  • „Damit ist doch wohl klar bewiesen, dass Tom dem Mädchen nichts getan hat. Sehen Sie weiter, gleich und das obwohl Tom bereits weg ist, kommt Manu in den Hauseingang. Sie hat zerfetzte Kleidung und Moment…. Da… Sie schlägt sich selbst mit der Faust ins Gesicht.“ Anna nickte. „Ich sehe es. Damit sieht es auf jeden Fall besser aus als vorher.“ „Was? Das ist doch eindeutig der Beweis, das Tom nichts getan hat.“ „Das stimmt schon. Aber im Gericht sind solche Bilder nicht zugelassen. Das Persönlichkeitsrecht.“ „Dann muss Toms Anwalt daraus einen Strick für diese Manu drehen.“ „Ich werde es versuchen“, kam in diesem Augenblick von Walther Greif. Er war der von Anna ausgesuchter Anwalt und Freund von ihr. Er hatte sich bereit erklärt Tom vor Gericht zu vertreten. Tom reichte ihm die Hand. „Wie wollen wir den vorgehen?“ „Nun, erst einmal werde ich die Akteneinsicht bekommen. Dann denke ich geht es in einer Woche los. Solche Vorwürfe, gerade wenn sie gegen Polizeibeamte gehen, werden meist schnell verhandelt. Wir sollten die Sache genau besprechen. Auch mit Ihnen, Herr Gerkhan. Ich denke Sie werden auf jeden Fall als Zeuge vernommen.“ Semir nickte. „Ich werde alles tun, was Tom hilft.“ Greif sah ihn an. „Sie sollten so einen Satz möglichst nicht vor Gericht wiederholen. Es könnte leicht sein, dass Ihnen dann eine Gefälligkeitsaussage vorgeworfen wird.“ Semir nickte. Dann sprachen sie alles durch.


    Eine Woche später war tatsächlich die Verhandlung. Manu und ihre Mutter waren ebenfalls anwesend. Der Anwalt von Tom hatte darauf bestanden, das Manu vor Gericht aussagt. Da der Richter es ebenfalls für notwendig hielt, musste sie anwesend sein. Schrankmann war die Staatsanwältin in dieser Sache. Tom und sein Anwalt Walther Greif saßen bereits am Tisch. Der Richter trat ein und alle erhoben sich. Dann wurden die Zeuge aus dem Saal geschickt. Als erstes wurde Tom befragt. Die Fragen der Staatsanwältin wiederholten sich. Tom gab die Antworten und beteuerte seine Unschuld. Dann kam Manu in den Zeugenstand. Greif befragte sie hart, als wäre sie erwachsen. Dafür erntete er häufig einen Verweis vom Richter, doch dieser wollte auch die Wahrheit wissen. „Wie hat Herr Kranich dich den angefasst?“ fragte Greif. Manu sah ihn an. „Wie. Na mit seinen Händen. Die waren überall. Zwischen meinen Beinen, an meine Brust. Er knetete sie richtig. Es tat mir sehr weh.“ „Manu? Hast du schon mal Sex gehabt?“ fragte Greif. Manu schüttelte den Kopf. „Nein, noch nie. Es wäre das erste Mal gewesen.“ „Wolltest du es?“ Manu stockte. Was sollte sie jetzt sagen? Natürlich wollte sie mit Tom schlafen, aber… „Nein. Ich habe geschrieen. Aber keiner hat mir geholfen.“ Greif nickte. „Du hast also geschrieen. Du wohnst in einer sehr einsamen Gegend nicht wahr?“ „Nein, normalerweise ist die Gegend sehr belebt.“ „Ach und warum hat dich keiner gehört?“ „Ich weiß es nicht.“ „Soll ich dir sagen, warum keiner was gehört hat?“ Manu nickte. „Weil du nicht geschrieen hast. Du wolltest mit Herrn Kranich schlafen. Du wolltest es, er nicht. Er hat dich nach Hause gefahren und dich vor der Tür raus gelassen Dann ist er abgefahren.“ „Nein er wollte….“ „was? Glaubst du wirklich, das du so sexy bist, einen so reifen Mann zu verführen, ihn irgendwie, warte wie nennt ihr das, ach ja anzumachen? Hältst du dich für so reif?“ Manu sah ihn an. Verdammt wieso glaubt der mir nicht einfach und lässt Tom einsperren? Sie sah ihre Fälle davon schwimmen. „Ich habe doch gesagt, was passiert ist.“ sagte sie trotzig. Greif nickte. „Ja das hast du. Aber ich glaube dir nicht.“ „Warum denn nicht. Ich meine kann er alles tun, weil er Polizist ist oder was?“ „Nein. Das hat nichts mit seinem Beruf zu tun.“ Er wandte sich an den Richter. „Herr Vorsitzender. Ich bitte ein Videoband als Beweismittel zuzulassen, worauf zu sehen ist, dass mein Mandant dem Mädchen nichts getan hat. Auf dem Video ist eindeutig zu sehen, dass er sie absetzt und anschließend wegfährt. Außerdem ist darauf zu sehen, dass Manu sich selbst schlägt.“ Der Richter sah zu Schrankmann. „Ist Ihnen das Video bekannt?“ Sie nickte. „Ja das ist es, aber es sollte nicht als Beweismittel zugelassen werden, weil ich es als Verletzung der Persönlichkeit der dort aufgenommenen Personen sehe.“ Der Richter nickte. „Ich habe den Einwand zur Kenntnis genommen, aber ich denke wir sollten es auf jeden Fall zulassen, wenn es zur Entlastung dient. Bitte Herr Anwalt. Sie dürfen es abspielen.“ Greif nickte und ließ das Band durch den Gerichtsdiener in den Recorder legen. Dann startete der Richter das Band. Alle Anwesenden sahen sich das Band an. Die Staatsanwältin schüttelte den Kopf. Als das Band endete sah der Richter zu Manu. „Willst du es immer noch Aufrecht erhalten?“ fragte er. Manu sah ihn an. Doch sie sagte nichts mehr. „Noch Fragen an die Zeugin?“ Staatsanwältin und Anwalt schüttelten den Kopf. Manu wurde aus dem Zeugenstand entlassen.

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  • So für Marina der Schluß



    Als nächster Zeuge war Semir. Er sagte aus, dass er Tom schon lange kannte und ihm eine solche Tat nicht zutrauen würde. Der Richter sagte ihm anschließend, dass er das Video gesehen hatte und ebenfalls davon ausging, dass nichts geschehen war. Semir nickte. „Wir können deshalb auf die weitere Aussage von Ihnen verzichten. Sie dürfen hinten Platz nehmen. Semir erhob sich und setzte sich auf die Bank. Die Anwälte hielten ihr Plädoye. Der Richter erhob sich. „Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück und unterbricht für 15 Minuten die Verhandlung.“ Alle verließen den Gerichtssaal.


    Semir ging zu Tom. „Lief doch bisher bestens.“ Tom nickte. Auch Greif war zufrieden. „Wir konnten von Glück sagen, das der Richter das Video zugelassen hat. Damit hat sich eigentlich der Vorwurf erledigt. Aber nichts desto trotz muss der Richter die Verhandlung ordnungsgemäß zu Ende führen.“ Tom nickte. Dann wurden alle wieder in den Saal gebeten. Als der Richter eintrat standen alle anderen auf. „Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil. Die Klage wird zurück gewiesen. Es ist eindeutig erwiesen, das der Angeklagte Kriminalhauptkommissar Tom Kranich nichts aber auch gar nichts getan hat.“ Manu sah den Richter an. „Manuela Richter? Du hast wohl wissend einen Mann mit schweren Vorwürfen belastet. Willst du dich nicht entschuldigen und erklären warum es so war?“ Manu schüttelte den Kopf. Der Richter fuhr fort. „ Was du getan hast ist eine Straftat. Du wirst vor dem Jugendgericht eine eigene Verhandlung bekommen und glaube mir, wenn du dich wenigstens etwas reuig zeigen würdest wäre es für deine Verhandlung sicher besser.“ Manu schwieg. Der Richter wandte sich an Tom. „Herr Kranich. Sie sind unschuldig. Die Vorwürfe wurden eindeutig entkräftet. Es tut mir sehr leid, dass es erst zur Verhandlung kommen musste um wieder einmal zu erkennen, dass die Pubertät ein sehr schweres Gebiet ist. Sicher ist es schwer zu verstehen, dass ein Mädchen solche Vorwürfe gegen einen Mann erhebt, nur weil dieser nichts von dem Mädchen will. Trotzdem hoffe ich, dass Sie die Mädchen in dem Alter nicht alle über einen Kamm scheren. Und nun noch einmal zu dir, Manuela. Es ist nicht in Ordnung, Herr Kranich und sein Kollege hat dir einiges an Straftaten vergeben, Herr Gerkhan hat sogar das Brötchen für dich bezahlt. Es wäre nicht seine Pflicht gewesen. Herr Kranich hat dich umsorgt und dir angeboten, für dich da zu sein. Was tust du? Du zeigst ihn an, weil er keinen Sex mit dir will? Ist dir denn nicht bewusst, dass er es gar nicht darf? Auch wenn du es wolltest.“ Manu schwieg. Der Richter zuckte nur mit der Schulter. Die Verhandlung wurde geschlossen. Tom und Semir bedankten sich bei Greif und fuhren erleichtert zur PAST. Dort bekam Tom seine Waffe und seinen Ausweis wieder. „Nie wieder. Ich schwöre dir, Nie wieder werde ich einem pubertierendem Mädchen meine Karte geben.“ Semir grinste. „Na aber für Manu ist die Sache noch nicht ausgestanden. Die wird ihre Verhandlung bekommen und da werden wir wohl auch aussagen müssen.“ Tom nickte. „Ich hoffe nur sie wird bestraft. Es hat sich zwar herausgestellt, dass ich nichts getan habe und ich hoffe alle Kollegen haben mir geglaubt, dass es so war, aber es war trotzdem ein dämliches Gefühl.“ Semir nickte. „Aber wir haben immer zu dir gehalten.“


    Nur vier Wochen später war die Verhandlung gegen Manu. Sie war immer noch uneinsichtig. Der Jugendrichter kam zu dem Ergebnis, das nur eine empfindliche Strafe für Manu in Betracht kam. Sie bekam drei Wochenendarreste und musste 40 stunden Soziale Arbeit in einem Mädchenheim verbringen, wo Mädchen waren, die tatsächlich vergewaltigt wurden. Hier wurde sie mit den Tatsachen konfrontiert, wie schrecklich es war, wenn ein erwachsener Mann mit Gewalt sich das holt, was die Mädchen nicht wollten. Doch auch nach dem Ende der Strafe war Manu nicht einsichtig. Sie hielt es nicht für nötig sich bei Tom zu entschuldigen. Nachdem sie die Strafe verbüßt hatte, zogen Manu und ihre Mutter in eine andere Stadt.


    Ende

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