Auferstehung

  • Auferstehung


    Kölner Innenstadt: Cafe Richter


    Semir und Tom saßen am Tisch und tranken gerade einen Kaffee. „Nein nun mal ehrlich. Observation. Das ist so langweilig. Nur weil diese Person, was noch gar nicht feststeht, jemanden kennt, der vielleicht mit Drogen handelt, Mädchen zur Prostitution zwingen und Autos verschiebt. Und nun sitzen wir im Kaffee und warten darauf, das diese Person sich mit den Drogenhändler trifft.“ murrte Tom. „Nun hab dich nicht so. Und so schlimm ist es doch auch nicht, mal ruhigen Dienst zu schieben, oder?“ entgegnete ihm Semir. Tom sah ihn an und grinste. Er sah an Semir vorbei zur Tür. „Da, das muss er sein. Unser Informant hat ihn mir genau beschrieben. Etwa 1,70 groß, blond, Nabe über der Wange. Dreh dich mal unauffällig um, Semir“ Semir tat es und nickte. „Ja könnte er sein. Mal sehn was jetzt passiert.“ Der Verdächtige trat an einen Tisch, an dem bereits eine Frau mittleren Alters saß. Er setzte sich zu ihr. Semir ging an diesem Tisch vorbei und sah sich die Frau an und dachte dann das man über Geschmack streiten kann. Er ging zu den Toiletten und zog sein Handy. Da es sehr auffällig war, wenn er direkt wieder zu Tom gegangen wäre, wartete er eine Weile und dann wählte er Toms Handy an. Tom meldete sich. „Die Frau scheint ihn gut zu kennen. Ich sehe dass sie gerade einen großen Umschlag aus der Tasche gezogen hat und ihn an dem Typen weitergibt. Er zieht ebenfalls einen Umschlag und reicht ihn zu ihr. Der Deal scheint abgeschlossen. Okay, Tom wir bleiben an den Typen dran, Herzberger und Bonrath folgen der Frau. Ich komme jetzt zurück dabei werde ich ein paar Fotos von den Beiden machen.“ Tom steckte sein Handy weg und winkte der Bedienung. Semir kam zu ihm und nickte ihm zu. Sie verließen das Kaffee und warteten in ihrem Wagen. Nur kurze Zeit später kam auch der Verdächtige aus dem Kaffee und nahm sich ein Taxi. Semir und Tom folgten ihm.


    Während dieser Zeit verließ die Frau ebenfalls das Kaffee. Sie zückte das Handy und wählte eine Nummer. „JA!“ meldete sich eine markante Stimme. „Tobi scheint zwei Schatten zu haben.“ „Bist du sicher?“ „Ja, sie folgen ihm in einem blauen Mercedes mit dem Kennzeichen NE-LK 3470. Zapf mal deine Stelle an und bekomm heraus wem der Wagen gehört.“ „Okay mache ich.“ Die Frau ging zur U-Bahn und stieg ein. Das auch sie Schatten hatte, merkte sie nicht. Schon kurze Zeit später klingelte ihr Handy. „Ja?“ „Das Auto ist auf einen gewissen Tom Kranich zugelassen. Dieser Kranich ist ein Bulle bei der Autobahnpolizei. Außerdem habe ich heraus bekommen, dass er grundsätzlich mit einem Kollegen Namens Semir Gerkhan unterwegs ist. Das dürfte dann der zweite sein.“ „Verstanden. Wir werden uns um die beiden kümmern müssen. Alles Weitere besprechen wir heute Abend.“


    Semir und Tom fuhren derweilen hinter dem Taxi her. In der Weidengasse hielt es an und der Fahrgast stieg aus. In Hausnummer 78 ging der Verdächtige rein und kurze Zeit später ging hinter einem Fenster in der dritten Etage das Licht an. „Gut, dann rufe ich mal unsere Ablösung. Wir müssen noch Recherche betreiben.“ sagte Semir und griff zum Mikrofon. „Cobra 11 an Zentrale! Wo bleibt unsere Ablösung. Wir sind in der Weidengasse 78, Ende“ „Zentrale an Cobra 11. Die Ablösung ist in 5 Minuten da. Ende“ Kurze Zeit später war die Ablösung da und Tom und Semir fuhren zum Revier zurück. Dort angekommen, war Andrea noch an ihrem Schreibtisch obwohl es schon 20.00 Uhr war. Semir sah sie an und sie sah ihn an. Die beiden hatten sich gerade mal wieder getrennt. Tom merkte es und knuffte Semir in die Seite, zog ihn anschließend in ihr gemeinsames Büro. „Warum fragst du sie nicht einfach noch einmal?“ „Was?“ „Na ja ich sehe doch, das ihr noch beide aneinander hängt. Ihr seid beide ineinander verliebt, aber ihr könnt nicht mit und nicht ohne einander auskommen.“ „Spinner. Wir haben uns getrennt, weil es einfach nicht funktioniert. Sie ist einfach schwierig und kommt mit meiner Lebenseinstellung nicht zurecht.“ Semir verließ das Büro und ging noch einmal zu Andrea. „Andrea, kannst du mal schauen, ob wir diesen Kerl oder der Frau in unserer Kartei haben?“ Er gab ihr sein Handy. Sie nahm es und nickte. Nur 10 Minuten später hatte er seine Daten. „Tobias Meyer, Weidengasse 78. Ledig, vorbestraft wegen Drogenhandel, Förderung der Prostitution und illegaler Autohandel. Derzeit hat er Bewährung. Alle Achtung er ist gerade mal 28 Jahre alt.“ staunte Andrea. „Danke Andrea. Wann machst du denn Feierabend?“ fragte Semir. „Wieso fragst du?“ Semir sah Andrea an. „Wir … könnten zusammen noch etwas trinken… ich meine wenn du Lust dazu hast.“ „Tja, warum nicht. Okay, in 5 Minuten bin ich fertig.“ Semir warf Tom einen Blick zu. Dieser grinste nur und hob die Daumen.


    In einer Wohnung in der Innenstadt von Köln traf sich die unbekannte Frau aus dem Kaffee mit ihrem Bekannten, der ihr die Angaben über die Polizisten gemacht hatte. „Wie stellst du dir das denn nun vor. Tobi ist der Polizei bekannt. Er wird eine Gefahr für uns. Und wenn die Bullen sich an ihn heften, werden sie uns ebenfalls hops nehmen.“ sagte der Bekannte. „Samuel, beruhige dich. Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht. Allerdings komme ich immer zu dem Schluss dass wir uns von Tobi trennen müssen. Schade eigentlich. Tja und diese beiden Bullen. Da sollten wir auch etwas machen. Die werden zu gefährlich. Wenn der eine, der am Tisch vorbei gegangen ist, alles gesehen hat, dann kann er mich beschreiben. Und ich bin auch nicht gerade unbekannt bei denen, aber wenn... Hast du irgendwelche Bilder von den Beiden?“ „Ja, aus der Zeitung. Da waren die beiden abgebildet.“ Er legte eine Express auf den Tisch und auf der Titelseite prangte ein Foto mit zwei Männern drauf. „Der rechts ist Tom Kranich, und der kleine links ist dieser Semir Gerkhan.“ „Der hier, der Kleine war an unserem Tisch. Er ist vorbei gegangen. Semir Gerkhan, hört sich türkisch an, oder?“ „Ja. Glaube ich auch. Was machen wir denn jetzt?“ „Ich werde mir etwas überlegen und rufe dich dann an.“ Sie nahm die Zeitung und verließ die Wohnung.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • -Bitte schön Marina, damit du dich nicht so langweilst bis ich on komme :baby: :D


    Am nächsten Morgen kam Semir mit Andrea Händchen haltend ins Büro. Tom sah den beiden direkt an, dass es gestern Abend nicht nur beim Trinken geblieben ist. Er war bereits im Büro und trank Kaffee. Semir trat ein. „Guten Morgen“ kam es fröhlich von ihm. „Oh oh, Herr Kollege. Eine gute Nacht gehabt?“ fragte ihn Tom und deutete auf Andrea. „Ja. Eine sehr gute Nacht.“ erwiderte Semir und grinste ihn an. „Na also. Ich wusste es doch. Ihr könnt nicht ohne und nicht miteinander.“ Tom lachte. Semir warf Andrea durch die Glastüre einen liebevollen Blick zu. Sie erwiderte diesen Blick und warf ihm ein Luftkuss zu. „Tja. So scheint es. Ich liebe sie, sie liebt mich. Aber wenn wir zusammen sind, dann streiten wir uns. Schon komisch, was?“ In diesem Augenblick, kam Andrea in das Büro der beiden. „Morgen Tom. Semir es kam gerade ein Funkspruch durch. Dieser Tobias Meyer ist tot. Er wurde heute Morgen in seiner Wohnung erdrosselt aufgefunden. Am Besten ihr fahrt direkt hin.“ Semir schnappte sich seine Jacke und stürmte dann mit Tom aus dem Büro.


    Weidengasse 78:


    Semir und Tom betraten die Wohnung. Die Spurensicherung war bereits vor Ort. Semir trat zu dem Arzt „ Kannst du mir schon sagen, seit wann er tot ist?“ Der Arzt sah ihn an. „Morgen, Semir. Nun die Leichenstarre ist noch nicht ganz eingetreten. Der Todeszeitpunkt liegt vermutlich zwischen vier und fünf Uhr am Morgen. Genau kann ich es erst sagen, wenn die Obduktion war. Aber zumindest kann ich dir mit Sicherheit sagen, dass er erdrosselt wurde. Alles weiter nach der Obduktion. Die Infos bekommt ihr heute Nachmittag auf euren Tisch.“ „Alles klar, danke.“ Semir und Tom sahen sich in der Wohnung um. Sie war durchwühlt. Es sah ganz danach aus, als ob jemand etwas gesucht hat. „Was glaubst du, was hier jemand suchen könnte?“ fragte Tom Semir. „Drogen? Irgendwelche Papiere? Keine Ahnung.“ meinte dieser. Sie verließen die Wohnung und gaben ihren Kollegen den Auftrag sämtliche Papiere in ihr Büro zu geben. Im Wagen sinnierten sie den Tod des Mannes. „Ich glaube, er wurde umgebracht, weil er vielleicht Drogen in die eigene Tasche verkauft hat. Oder er hat eine der Nutten verführt, die seinem Boss gehörten.“ meinte Tom. „Oder er hat etwas anderes gemacht und ist nur bedauerlicher Weise Opfer eines Einbrechers. Ich hatte dir doch gesagt, dass Umschläge im Kaffee getauscht wurden. Die Frage ist nur, wo waren die Drogen und in welchem war das Geld?“ Ich glaube diese Frau hat was damit zu tun. Vielleicht hat sie bemerkt, dass wir Meyer gefolgt sind, Sie hat daraufhin den Mitwisser umgebracht um ihre Geschäfte ungestört weiter zu führen.“ „Tja, Mutmaßungen helfen uns nicht weiter. Wie weit ist Andrea denn mit der Ermittlung dieser Frau?“ „Ich frage sie, sobald wir im Revier sind.“ Dort angekommen, tat Semir es. „Nun, ich habe herausbekommen, dass sie Elisa Beyer heißt. Sie ist 45 Jahre alt und ohne Vorstrafen. Witwe. Ihr Mann war Samuel Beyer, stadtbekannter Drogen- und Mädchenhändler. Er ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Sein Flugzeug stürzte vor knapp 4 Jahren aus unbekannten Gründen ab. Mit ihm starben vier weitere Männer aus seinem privaten Umfeld.“ „Nun dann sollten wir uns mal mit Frau Beyer unterhalten, findest du nicht, Tom?“ „Ja sicher, aber da musst du heute allein hinfahren. Ich muss unbedingt zu Hartmut in die KTU. Er hat mir eben eine Mail geschrieben. Es geht um die Papiere von diesem Meyer.“ „Okay. Dann fahre ich allein dahin. Andrea gib mir die Adresse.“ „Kalscheurer Strasse 48 in Weiden. Pass auf dich auf.“ „Klar doch.“ Semir verabschiedete sich mit einem Kuss von Andrea.


    KTU


    Als Tom in der KTU ankam, wartete Hartmut schon auf ihn. „Tom, ich muss dir was zeigen. Sieh mal. Dieser Umschlag war in den Papieren von diesem Meyer. Ich habe ihn untersucht und festgestellt, dass in diesem Umschlag Drogen, vermutlich Kokain gewesen ist. Die Fingerabdrücke stammen von diesem Meyer, außerdem waren da noch andere Abdrücke. Diese habe ich durch die Datenbank geschickt und eine Übereinstimmung gefunden. Und nun rate mal…?“ „Hartmut, ich habe keine Lust zu raten. Sag mir bitte wem die Abdrücke gehören.“ „Die Abdrücke gehören einem Samuel Beyer.“ „Samuel Beyer? Der soll doch seit 4 Jahren tot sein?“ „Tot? Ne, das kann nicht sein. Die Fingerabdrücke sind keine 4 Jahre alt. Die sind höchstens 42 Stunden.“ „Okay, danke Hartmut. Den Bericht brauche ich schnellstens auf meinen Tisch. Ich muss los. Semir ist zu dieser Frau Beyer unterwegs, ich muss hinterher.“ Tom stürmte aus der KTU und fuhr los.


    Kalscheuer Str. 48


    Semir hielt vor dem Haus. Es war eine ziemlich große Villa mit riesigem Grundstück. Er klingelte. Ein Mann in Uniform eines Butlers öffnete die Tür. „Guten Tag, Gerkhan, Kripo Autobahn. Ich hätte gern Frau Beyer gesprochen.“ „Kommen Sie bitte rein. Ich werde sehen, ob Frau Beyer Sie empfangen wird.“ Semir sah ihn ungläubig an. „Schon gut Thomas. Ich habe den Herrn bereits gesehen.“ kam es von der Treppe im Vorraum und eine Frau schritt diese runter. „Herr Gerkan, was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?“ „Guten Tag, Frau Beyer. Es geht um Ihren verstorbenen Mann und dessen Geschäfte.“ „Thomas, bringen Sie Herrn Gerkhan bitte ins Wohnzimmer und geben Sie ihm etwas zu trinken. Ich hoffe, Sie nehmen an, Herr Gerkhan.“ „Äh, ja. Ein Wasser hätte ich gern.“ „Bitte folgen Sie mir.“ Thomas ging vor und Semir ging hinterher. Im Wohnzimmer angekommen sagte Thomas „Einen Augenblick bitte.“ und verließ den Raum wieder. Semir war allein. Er sah sich im Wohnzimmer unauffällig um. Alles deutete darauf hin, dass hier Geld zu Hause war. Die Möbel waren sehr teuer. Die Bilder an der Wand waren mit Sicherheit alles Originale. Er setzte sich und wartete.


    In der Küche sprach Frau Beyer mit Thomas „Dieser Typ, kann glaube ich etwas Schlaf gebrauchen, Thomas. Sie wissen schon was ich meine.“ „Selbstverständlich, Frau Beyer. Wie lange soll er schlafen?“ „Oh ich denke für die nächsten 8 - 10 Stunden. Wir werden ihn hier unterbringen, und zwar so, das er mir keine Scherereien machen kann. Vielleicht der Zwinger im zweiten Keller.“ „Da wird er gut aufgehoben sein. Ich werde den Zwinger entsprechend einrichten. Er soll sich doch wohl fühlen.“ „Ja tun Sie das. Bringen Sie dann den Wagen des Herrn Kommissars noch weg. Ich möchte nicht, dass seine Kollegen mir die Tür einrennen. In zwei Minuten bringen Sie bitte das Wasser.“ Sie verließ die Küche und ging ins Wohnzimmer. „Entschuldigen Sie, Herr…Gerkhan?“ „Ja, kein Problem. Ich wollte mit Ihnen über Ihren Mann und seine Geschäfte sprechen.“ „Mein Mann ist bereits seit vier Jahren tot, Herr Gerkhan. Was kann ich Ihnen denn dann noch erzählen.“ „Wer führt denn seine Geschäfte weiter? Sie? Oder hatte er einen Nachfolger?“ „Seine Geschäfte? Welche meinen Sie denn?“ „Nun fragen Sie doch nicht. Sie wissen doch, dass Ihr Mann Zuhälter und Drogenhändler war. Sie haben doch von diesem Geld gelebt.“ Semir wurde ein wenig ungehalten. Mittlerweile war auch sein Glas Wasser vorhanden. Er nahm es und trank ein Schluck. „Herr Gerkhan. Mein Mann hat mich aus seinen Geschäften immer heraus gehalten. Er meinte eine Frau habe damit nichts zu tun. Ich sollte nur einfach seine Frau sein. Ihn auf Veranstaltungen begleiten und einfach nur gut aussehen. Das ist mir eine ganze Weile gelungen. Doch seit seinem Tod, geht es mir gesundheitlich nicht mehr so gut. Finanziell steht es gut, aber die Gesundheit kann man eben nicht kaufen.“ Semir sah sie an. „Reden Sie nicht so einen Quatsch. Kennen Sie einen Tobias Meyer?“ „Nein. Wer soll das sein?“ „Ich stelle hier die Fragen“, sagte Semir und nahm einen weiteren Schluck Wasser. „Gut, also die Karten auf den Tisch. Mein Kollege und ich haben diesen Herrn Meyer überwacht. Im Kaffee Richter saßen Sie mit ihm an einem Tisch…“Semir fühlte sich auf einmal nicht mehr so gut. Ihm war schwindelig und übel. „ … Sie haben mit ihm Umschläge ausgetauscht…; Hey, was ist mit mir? Ich… Ich.. mir ist schlecht… Ich muss… an die ... frische… Luft.. ich..“ Semir konnte den Satz nicht mehr zu Ende führen. Er kippte vom Sessel auf den Boden, ihm war schlecht. Er sackte langsam in den Schlaf und er hörte noch „Herr Gerkhan, Sie träumen wohl. Ich habe schon einen schönen Ort für Sie gefunden. Sie werden eine weile mein Gast sein.“ lachte Frau Beyer. Semir hörte das Lachen wie aus einer weiten Ferne. Er versuchte gegen die Müdigkeit azu kämpfen, doc hes brachte nichts. Thomas trat ein und sie gab die Anweisung, das Auto von Semir wegzufahren und verschwinden zu lassen. Ein weiterer Mann trat ein. „Wer ist das?“ fragte er. „Das mein Lieber ist unsere Versicherung gegen weitere Ermittlungsarbeiten der Polizei. Herr Gerkhan wird für einige Zeit unser Gast sein. Zumindest bis wir das große Geschäft in vier Tagen abgewickelt haben und dieses Land verlassen können.“ „Oh Elisa. Ich liebe dich. Meinen vorgetäuschten Tod war eine gute Idee von dir. Die Bullen lassen mich in Ruhe meine Geschäfte machen. Schade nur, dass dieser Autobahnbulle dir auf die Schliche gekommen ist. Hoffen wir, dass seine Dienststelle noch nicht weiß, was er weiß. Hast du ihn alles abgenommen, was er bei sich hat. Handy, Handschellen, Waffe?“ „Ja, habe ich alles. Wir bringen ihn in den Zwinger. Thomas hat ihn bereits vorbereitet.“ Sie packten Semir an Armen und Beinen und trugen ihn in den Keller.


    Dort angekommen, drückte Samuel Beyer einen Schalter worauf sich die Wand öffnete. Dahinter kam ein großer Zwinger zum Vorschein. Elisa öffnete die Tür vom Zwinger. Gemeinsam legten sie Semir auf das vorhandene Bett. Dann nahm sie die Handschellen und fesselte Semir damit ans Bett. „So, der wird noch ne ganze Weile schlafen. Ich denke wir können heute Abend mit ihm sprechen“ sagte sie und verließ den Zwinger.


    Tom kam etwa 35 Minuten nach diesem Vorfall beim Haus von Frau Beyer an. Er klingelte und Thomas öffnete. „Kranich, Kripo Autobahn. Ist Frau Beyer zu sprechen?“ „Natürlich. Bitte treten Sie ein.“ Tom betrat die Wohnung. Er wurde ins Wohnzimmer geführt und auch für ihn hieß es zu warten. Nach etwa 10 Minuten kam Elisa Beyer ins Wohnzimmer. „Guten Tag.“ „Frau Beyer?“ fragte Tom. „Ja, das bin ich. Was kann ich für Sie tun, Herr Kranich?“ „Mein Kollege, Herr Gerkhan, war der schon hier?“ „Gerkhan? Ach das muss der nette junge Mann gewesen sein, der vor einer Halben Stunde hier war. Von der Polizei, nicht wahr?“ „Ja genau. Ich kann ihn nicht über Funk bekommen und auch nicht über Handy erreichen. Er war zuletzt bei Ihnen.“ „Richtig. Er ist wie gesagt vor einer halben Stunde abgefahren. Er fährt einen silbernen BMW, nicht wahr.“ „Ja richtig. Hat er Ihnen etwas gesagt, ob er noch woanders hin wollte? Oder haben Sie ihm etwas gesagt, wo er vielleicht noch hin musste?“ „Tut mir Leid. Ich kann Ihnen nicht helfen.“ Tom verließ das Haus und setzte sich in seinen Wagen. Er nahm das Mirko in die Hand und rief die Zentrale. Andrea meldete sich. „Andrea, hat Semir sich gemeldet?“ „Nicht seit etwa zwei Stunden. Er wollte doch zu dieser Frau Beyer.“ „Da bin ich auch. Aber er ist nicht da. Frau Beyer, sagte er sei vor einer halben Stunde weggefahren. Ich habe versucht ihn per Handy zu erreichen. Ohne Erfolg. Versuche doch mal, ob du ihn orten kannst. Es ist auf jeden Fall eingeschaltet, denn der Rufton erklingt.“ „Ja mache ich. Kommst du zurück ins Revier?“ „Ja ich fahre jetzt los. Ende“ Tom hängte das Mikro ein. Verdammt, wo bist du denn schon wieder, Semir, dachte er. Er fuhr zum Revier zurück.


    Am Fenster der Villa stand Elisa Beyer und sah wie der Polizist wegfuhr. Sie drehte sich um und ging zu Thomas in die Küche. „Thomas, haben Sie den Wagen gut versteckt?“ „Ja, Frau Beyer. Das Handy liegt im Handschuhfach, genau wie die Waffe. Alles sauber geputzt. Keine Abdrücke. Den Zettel von Ihnen habe ich an die Scheibe gelegt. Sobald die Bullen das Auto finden, werden sie auf den Zettel stoßen. Natürlich sind weder auf dem Lenkrad, noch auf dem Auto oder dem Zettel irgendwelche Abdrücke.“ „Sehr gut, Thomas. Machen Sie nachher bitte noch eine Mahlzeit für unseren Gast zurecht. Ich möchte, dass sich Herr Gerkhan sich wohl fühlt. Ach ja, es darf kein Schweinefleisch sein. Herr Gerkhan ist Türke.“ Thomas nickte.


    Tom war mittlerweile wieder im Revier eingetroffen. Es war jetzt drei Stunden her, das Semir sich das letzte Mal gemeldet hatte. Andrea kam ins Büro. „Ich habe Semirs Handy geortet. Es ist in der Nähe vom Rheinpark. Fährst du hin?“ „Schon unterwegs“ sagte Tom knapp und griff nach seiner Jacke. Er fuhr zum Rheinpark und dort stand der Wagen von Semir. Er war nicht abgeschlossen. Tom öffnete ihn und sah direkt den Zettel an der Windschutzscheibe. Er las: „Wenn Sie Ihren Kollegen unbeschadet wieder haben wollen, dann sollten Sie die Füße stillhalten. Wir werden uns melden. Denken Sie daran, dass Ihr Kollege alles büßen wird, wenn Sie irgendetwas unternehmen.“ Keine Unterschrift. Tom nahm das Mikro und rief die Zentrale „Cobra an Zentrale.“ „Ja, Tom, was gibt es?“ fragte Andrea und weiter „Hast du ihn gefunden?“ „Den Wagen ja. Semir nicht. Dafür habe ich eine Nachricht. Semir scheint entführt worden zu sein. Die Nachricht ist eine Drohung keine Untersuchungen mehr anzustellen. Ich weiß leider nicht, welche gemeint sind. Die Entführer wollen sich melden. Ich lasse den Wagen sofort in die KTU bringen, vielleicht finden wir Abdrücke“ „Okay, verstanden. Ich informiere die Chefin. Ende“

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  • Und hier noch was für meine Fans :rolleyes: ein großes Stück Lesestoff. Hoffe es reicht???? =)


    Eine Stunde später saß Tom mit Andrea bei der Chefin. „Okay, was wissen wir?“ fragte Anna Engelhardt. „Nicht viel. Im Wagen haben wir keine Fingerabdrücke gefunden. Nicht einmal welche von Semir. Die Typen haben den Wagen gründlich gereinigt. Die Waffe, das Handy ebenfalls negativ. Das einzige was fehlt sind Semir und seine Handschellen.“ „Der Zettel?“ „Auch nichts. Keine Anhaltspunkte. Ich vermute aber das die Entführung von Semir mit dem laufenden Fall Beyer zu tun hat.“ „Wie kommen Sie darauf?“ „Nun, bevor ich zu dieser Frau Beyer gefahren bin, war ich in der KTU. Hartmut hat die Fingerabdrücke auf den Umschlägen überprüft. Und einige davon stammen von einem Toten. Von diesem Samuel Beyer. Der eigentlich seit vier Jahren unter der Erde liegt.“ „Das ist in der Tat seltsam. Aber im Augenblick nur Vermutungen. Wir haben nichts in der Hand. Und wenn es wirklich so ist, dann müssen wir zunächst abwarten um Semir nicht zu gefährden. Wenn Beyer dahinter steckt, und Semir in seiner Gewalt ist, dann dürfen wir nicht direkt bei ihr auftauchen. Wir müssen warten, bis sich die Entführer melden.“ „Die Frage ist nur, ob Semir noch lebt.“ gab Andrea und man merkte, dass sie sich Sorgen um Semir machte. „Davon müssen wir erst einmal ausgehen. Sie setzen ihn als Druckmittel ein. Und als Geisel ist er sicher wertvoller als tot“ versuchte Engelhardt Andrea zu beruhigen. Doch es gelang ihr nicht richtig, denn auch sie hatte Angst um das Leben eines ihrer besten Männer.


    Derzeit in der Villa von Beyer. Elisa und Samuel sahen auf die Uhr. „Nun unser Gast müsste eigentlich gleich erwachen. Am besten gehen wir runter.“ Sie erhoben sich und gingen gemeinsam in den Keller und öffneten den Geheimgang. Semir lag immer noch auf dem Bett und schlief. Elisa öffnete die Tür zum Zwinger. Auch Thomas kam in den Keller und trug ein Tablett mit Essen. Er stellte es in den Zwinger auf den vorhandenen Tisch. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Semir die Augen aufschlug. Doch solange wollten sie nicht hier unten warten. „Gut, er schläft noch. Gehen wir noch mal nach oben. Ich denke wir geben ihn noch ne halbe Stunde.“ Meinte Elisa und verließ mit ihrem Mann und Thomas den Zwinger. Nur etwa 20 Minuten später schlug Semir die Augen auf. Zunächst war er verwirrt. Wo war er denn hier? Was ist passiert? Er wollte sich erheben, doch dann merkte er, das er am dem Bett gefesselt war. Er hatte starke Kopfschmerzen doch er versuchte trotzdem sich zu erinnern. Das letzte was ihm einfiel, war das er Frau Beyer nach ihrem Mann gefragt hatte, dann hatte er Wasser getrunken und dann…. Filmriss. Sie muss mir etwas ins Wasser getan haben. Semir sah auf die Uhr. 22.15 Uhr. Es war bereits später Abend. Das heißt er hat fast 9 Stunden geschlafen. Aber wo war er? Plötzlich ging das Licht in dem völlig dunklen Raum an. Semir schloss geblendet die Augen. „Ah unser Gast ist wach. Wunderbar. Wie fühlen Sie sich, Herr Gerkhan?“ Semir erkannte die Stimme von Elisa Beyer. „Was soll der Quatsch?“ fragte er sie. „Das ist kein Quatsch. Sie sind mein Gast für eine geraume Zeit. Sie sind der Garant dafür, das Ihre Kollegen sich still verhalten.“ Semir sah sie ungläubig an. „Sie halten mich fest, als Geisel? Wieso?“ „Essen Sie etwas. Vor Ihnen steht ein Tablett mit Essen. Thomas hat extra für Sie gekocht. Und ich will nicht, das Sie verhungern in den nächsten Tagen.“ „Wer garantiert mir, dass ich nicht direkt wieder einschlafe, wenn ich gegessen habe?“ „Vertrauen Sie mir. Ich werde in einer halben Stunde wiederkommen und dann können wir uns in aller Ruhe unterhalten.“ Semir sah sie an. „Machen Sie mich los? Ich kann sonst nicht an den Tisch.“ „Sicher, Thomas wird sie gleich los schließen. Aber ich warne Sie, während dieser Zeit werde ich Sie im Schach halten, und glauben Sie mir, ich schieße so, das ich Sie nicht direkt töte.“ Sie zog an einer Leine und kurze Augenblicke später stand Thomas. Semir sah sich den Ort, wo er sich befand genau an. Es war ein Zwinger, das war sicher. Keine Möglichkeit auszubrechen. Die Gitterstäbe waren sehr stabil. Vermutlich wurden hier einmal Hunde eingesperrt und nun für seinen Aufenthalt zweckentfremdet. Thomas erschien. Er schloss die Tür auf und betrat den Zwinger. Dann zog er den Schlüssel für die Handschellen aus der Tasche und schloss diese auf. Semir hatte in dieser Zeit die Mündung einer Pistole im Blick, die von Elisa Beyer gehalten wurde. Er sah genau, dass der Hahn gespannt war. Keine Möglichkeit sich zur Wehr zu setzen. Thomas verließ den Zwinger. Er und Elisa Beyer gingen nach oben und die Wand schloss sich wieder. Zum Glück ließen sie das Licht an. Semir aß und trank. Er hatte Hunger und das Essen war einfach zu verlockend. Es schmeckte auch gut. Eine Stunde später standen Elisa Beyer, Thomas und ein weiterer Mann vor dem Zwinger. Semir starrte die drei an. „Und wie soll es nun weitergehen? Ich werde mit Sicherheit schon vermisst. Meine Kollegen werden…“ „… werden sich ruhig verhalten. Dafür habe ich schon gesorgt.“ fiel ihm Elsia Beyer ins Wort. „Ja, ich habe mit Ihren Kollegen schon Kontakt aufgenommen. Sie wollen jetzt einen Beweis haben, das Sie noch Leben. Und das wollen wir ihnen geben. Sie werden diesen Text nun auf ein Band sprechen. Das werden wir zusammen mi einer Bildaufzeichnung an Ihre Kollegen schicken. Sie halten sich an diesen Text. Jedes weitere Wort hat Konsequenzen. Haben Sie verstanden?“ „Glauben Sie tatsächlich, dass Sie damit durchkommen, Frau Beyer?“ fragte Semir anstatt auf die Frage von Elisa einzugehen. Er sah, dass der ihm fremde Mann eine Videokamera laufen ließ. Semir vermutete, dass er aufgenommen wurde, um seinen Kollegen zu zeigen, dass er noch lebte. „Ich werde gar nichts tun. Von mir aus können Sie sich auf den Kopf stellen. Ich werde diesen Text nicht auf ein Band sprechen.“ Semir wandte sich ab. „Ich glaube, wir müssen diesen Herrn mal begreiflich machen, dass er hier nichts zu sagen hat, Elisa.“ meinte der Unbekannte zu Frau Beyer. „Ja, ich glaube du hast Recht, Samuel.“ Semir drehte sich zu dem Unbekannte um. „Samuel Beyer? Sie sind doch tot.“ „Nein noch nicht.“ lachte ihn der Mann an. Semir rief sich das Bild von Samuel Beyer ins Gedächtnis. Dieser Mann hatte absolut keine Ähnlichkeit damit. „Oh, ich verstehe, plastische Chirurgie. Sie haben sich das Gesicht operieren lassen, und können nun Ihre dreckigen Geschäfte weitermachen. Die Polizei hält Sie für tot.“ gab Semir überrascht und ärgerlich von sich. „ Ich nehme an, dass Sie meine Akte kennen, Herr Gerkhan. Dann wissen Sie auch, dass ich ziemlich gehässig werden kann, wenn es darum geht, Menschen zu zwingen, für mich zu arbeiten. Wollen Sie das testen?“ fragte Samuel Beyer. Semir sah ihn an. Er kannte tatsächlich die Akte. Dort waren viele brutale Vorgänge beschrieben, wie dieser Beyer sich die Menschen gefügig machte. Entweder schlug er die Personen, die sich weigerten brutal zusammen, oder er gab ihnen irgendwelche Drogen. Bei diesen Gedanken lief ihm ein Schauer über den Rücken. „Nun? Wie sieht es aus, Herr Gerkhan. Sprechen Sie den Text nun aufs Band oder nicht?“ Semir antwortete nicht. Er wusste zwar dass es eigentlich keinen Sinn machte, sich dagegen zu wehren. Aber er wollte es ihnen nicht so einfach machen. „Nun Gut. Sie wollen es nicht anders. Thomas öffnen Sie bitte den Zwinger.“ Der Angesprochene tat wie befohlen. Samuel Beyer legte die Videokamera auf einen Hocker vor dem Zwinger so, dass die Aufnahme weiterlief. Dann kam Samuel Beyer in den Zwinger. Semir stand von Stuhl, auf dem er gesessen hatte auf. Er zog sich in eine der Zwingerecken so dass er den Rücken frei hatte. Samuel Beyer kam auf ihn zu. Semir sah ihn aufmerksam an. „Ich warne Sie, wenn Sie mich auch zusammenschlagen, irgendwann bekomme ich Sie in die Finger und dann ...“ sagte er. „Nun, ich will eigentlich nicht, dass Sie Schaden nehmen, Herr Gerkhan. Sie brauchen nur diesen Text aufs Band sprechen, und schon bin ich freundlicher zu Ihnen.“ „Das können Sie knicken.“ „Thomas! Helfen Sie mir mal.“ Thomas kam nun auch in den Zwinger. Semir sah, das er eine Spritze in der Hand hielt. So war das also. Sie wollten ihm irgendetwas spritzen. Wahrscheinlich war es eine Droge die ihn Willenlos machen sollte. Semir sah sich verzweifelt um. Nichts womit er sich wehren konnte. „Nun kommen Sie schon, Gerkhan. Tun Sie sich selbst einen Gefallen, und lassen Sie Thomas die Spritze setzen. Es ist nichts schlimmes, das verspreche ich Ihnen.“ Semir ging langsam von einer Ecke zur anderen. Er kam dabei Elisa Beyer sehr nahe. Sie stand außerhalb des Gitters und als er auf gleicher Höhe war, griff sie durch die Stangen und hielt ihn fest. Semir versuchte sich zu befreien, aber Elisa war nicht nur stark gebaut, sie war es auch. Thomas und Samuel kamen auf Semir zu. Er sah wie Thomas die Spritze bereit machte. Samuel zog ihm den Ärmel hoch und band den Arm ab. Semir trat aus. Er traf Samuel am Knie. Dieser schrie kurz auf und stürzte zu Boden. Dann hatte Semir einen Arm um den Hals. Elisa Beyer griff nun noch mehr ins Spiel ein. Sie würgte Semir und der hatte alle Hände voll zu tun, um den Würgegriff entgegen zu wirken. Samuel kam auf die Beine und trat nun vor Semir. Sie sahen sich an. Dann schlug er zu und traf Semir in den Magen. Dieser stöhnte, konnte sich allerdings nicht krümmen, weil ihn Elisa immer noch im Griff hatte. Thomas kam mit der Spritze näher. Samuel hielt nun Semirs Arm fest, so dass Thomas die Spritze ansetzen konnte. „Neeiiiiiiiiiinnnnn!“ schrie Semir verzweifelt. Doch es nützte nichts. Schon kurz nach dem Einstich spürte er, wie er wegsackte. Er wurde jedoch nicht bewusstlos, sondern konnte sich lediglich nicht mehr bewegen. „So, Gerkhan, und nun wirst du den Text lesen. Hast du verstanden“ fauchte Samuel Beyer. Semir sah ihn an. „Was haben Sie mir gespritzt?“ wollte er wissen. „Ein Mittel, das länger braucht bis es wirkt. Erste Wirkung ist eine Lähmung, die Sie bereits spüren, das zweite sind starke Schmerzen. Diese setzen so in etwa 15 Minuten ein und dauern sehr lange. Erst wenn das Gegenmittel gespritzt wird, werden diese aufhören. Also was ist, sprich den Text aufs Band.“ „Du kannst mich mal“, meinte Semir. „Nun gut. Dann viel Spaß Gerkhan. Ich komme in einer halben Stunde noch einmal zu dir. Mal sehen, ob du dich dann auch noch weigerst.“ Alle drei verließen Semirs Gefängnis. Er lag am Boden und konnte sich nicht bewegen. Er schloss die Augen und fing an zu beten. Doch er wusste auch, wenn es tatsächlich die Schmerzen gibt, wird er doch den Text aufs Band sprechen. Er sah in die Kamera, die Beyer liegen lassen hat. Er hörte dass sie aufnahm. Etwa 15 Minuten später, fühlte er einen starken Schmerz in der Magengegend. Sie steigerten sich so, dass er sich am liebsten gekrümmt hätte, aber das ging gar nicht. Die erste Wirkung, die Lähmung dauerte ebenfalls noch an. Die Schmerzen wurden immer stärker. Semir schrie seinen Schmerz raus. Da erschienen Samuel Beyer und Thomas auf der Bildfläche. Sie sahen erbarmungslos auf Semir herab, der vor Schmerzen keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. „Nun, wie sieht es aus. Tust du nun, was ich will? Oder brauchst du noch Zeit?“ „Ich tu es... Bitte… geben Sie mir das Gegenmittel.“ stöhnte Semir. „Sicher doch. Thomas.“ Thomas verstand und holte erneut eine Spritze raus. Diese verabreichte er Semir durch das Gitter. Schon kurze Zeit später legten sich die Schmerzen. Auch die Lähmung verschwand langsam. Samuel gab Semir den Text. Dieser las ihn und sprach ihn auf Band zusätzlich lief die Videokamera und zeichnete ihn dabei auf. Zufrieden nahm Samuel Zettel und Band und verließ den Raum. Nach dem beide den Raum verlassen hatten, versuchte Semir auf die Beine zu kommen. Er fühlte sich erbärmlich. Er legte sich aufs Bett und schloss die Augen. Ein Blick auf die Uhr, zeigte ihm dass es bereits 1.00 Uhr nachts war. Kurze Zeit später war er eingeschlafen.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Am nächsten Morgen im Revier:


    ~ Ich bin Semir Gerkhan. Ich werde gegen meinen Willen von mehreren Personen an einem unbekannten Ort festgehalten. Meine Entführer verlangen dass die Ermittlungen gegen Beyer eingestellt werden. Sollten die Bedingungen erfüllt werden, wird meine Freilassung veranlasst. Diese wird in vier Tagen erfolgen. Gesprochen am 22.04.05 um 0.15 Uhr. ~ Das Band endete. Während das Tonband lief, sahen sie was sich in der Zelle abgespielt hatte auf Video. Es zeigte Semir, wie der sich gegen die Leute, die ihn festhielten wehrte, dann wie er eine Spritze bekam, die starken Schmerzen einsetzten. Es zeigte Semir der anscheinend vor Schmerzen schrie, anschließend eine weitere Spritze bekam und zum Schluss wie er das Band besprach. Tom sah zu Anna und Andrea. „Also hatte ich Recht. Es geht um Beyer. Er hat Semir und wir wissen nicht wo er ist.“ „Beim nächsten Anruf, der Entführer fordere ich, dass ich mit Semir sprechen will. Das werden sie mir hoffentlich erfüllen. Zumindest wissen wir, dass er noch lebt. Das Band wurde heute Nacht besprochen. Die Bilder dazu sprechen ganz deutlich, dass Semir dieses Band nicht freiwillig besprochen hat. Er scheint Schmerzen zu haben. Per Boten überbracht. Leider wieder ohne Fingerabdrücke. „ So wie ich Semir kenne, wird er sich geweigert haben, dieses Band zu besprechen. Mit Sicherheit haben sie ihn gezwungen. Wer weiß was in den Spritzen war. Wenn ich die erwische….“ fluchte Tom. „Uns sind im Augenblick die Hände gebunden. Wir können nichts anderes machen, als zu warten.“ „Ich hasse es, wenn wir nichts unternehmen können. Was ist mit diesem Butler? Wissen wir wer das ist?“ „Ja, Es ist ein gewisser Thomas Knechter. 43 Jahre alt und wegen Körperverletzung in mehreren Fällen verurteilt. Hat insgesamt 11 Jahre gesessen. Ist seit zwei Jahren auf freiem Fuß.“ „Na, das ist ja eine tolle Gesellschaft für Semir. Dieser Beyer ist nach den Akten brutal und dieser Knechter noch schlimmer. Was können wir denn nur tun. Wir können doch nicht nur warten, das Semir frei kommt.“ meinte Andrea verzweifelt. Tom und Anna sahen sie an. „Wir haben keine andere Wahl. Wenn wir Semir nicht gefährden wollen, müssen wir uns an die Bedingungen halten.“ „Was wäre, denn wenn wir die Villa dieser Beyer im Auge behalten. Durch Personen, die den Beyer nicht bekannt sind. Ich meine, wir könnten mit den Nachbarn sprechen, ob diese uns vielleicht eine Wohnung überlassen, wo wir Richtmikrofone und Kameras aufstellen können und so das Grundstück beobachten können“ fragte Tom. „Keine schlechte Idee. Fahren sie hin, Tom, aber achten Sie darauf, dass Frau Beyer sie nicht sieht. Sonst befürchte ich das Schlimmste für Semir.“ Tom verließ das Revier.


    Im Zwinger war Semir bereits mit Essen und Trinken versorgt worden. Er durfte zur Toilette und sogar duschen. Anschließend wurde er wieder eingesperrt. Zumindest wusste er nun, wo er gefangen gehalten wurde. Es war die Villa der Beyer. Die Qualen die durch die Spritze verursacht wurden, waren komplett abgeklungen. Semir setzte sich aufs Bett im Zwinger. Er konnte nichts anderes tun, als abwarten. Gegen 14.00 Uhr nachmittags kam Thomas zum Zwinger. Er war allein. „ Nun wie geht es, Bulle?“ Semir sah ihn nur an antwortete aber nicht. „Sprichst nicht mit jedem, was. Verstehe ich. Anscheinend muss dir noch einmal eine solche Spritze verpasst werden.“ Er lachte. Semir zuckte zusammen. „Weiß Ihr Boss darüber Bescheid?“ fragte er. „Er hat mir aufgetragen, dich nach deinem Befinden zu fragen. Aber was er nicht weiß macht ihn nicht heiß. Wenn ich dich jetzt zusammenschlage, dann würde ich ihm sagen, dass du frech geworden bist und ich dich in deine Schranken weisen musste.“ Er sah Semir tief in die Augen. Er hoffte wahrscheinlich darin Angst zu sehen. Doch davon war nichts zu erkennen. Sicher war Semir ziemlich verunsichert. Er wusste, dass er gegen diesen Typen keine Chance hatte, zumal er die Handschellen trug. „Wenn Sie mir die Handschellen abnehmen, können wir ja mal sehen wer stärker ist“ provozierte Semir Knechter. Der lachte und meinte nur, des es ihm so passen würde. Dann verließ er den Raum.

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  • hier noch ein kleines Stück der Story :D


    Tom war mittlerweile in der Nachbarschaft der Villa von Beyer eingetroffen. Das Ehepaar Lechner hat die Wohnung zur Verfügung gestellt. „Endlich unternimmt mal jemand was gegen diese Leute“ gab Herr Lechner zu. Tom sah ihn an. „Wieso, was ist denn da los?“ „Gestern in der Nacht waren schreckliche Schreie zu hören. Da hat ein Mann geschrieen. Es war nicht auszuhalten. Doch bevor wir die Polizei gerufen hatten, war es auch schon vorbei. Und dann diese Partys. Jeden Samstag war es so laut, das wir gar nicht schlafen konnten.“ Tom horchte auf. „Wann waren die Schreie? Wissen Sie die ungefähre Zeit?“ Frau Lechner überlegte nur kurz und sagte dann „Das war so gegen 23.30 Uhr und dauerte fast eine ganze Stunde.“ Damit war für Tom klar, dass es Semir war, der dort geschrieen hatte. Aber warum. Er kannte Semir gut genug um zu wissen, das er hart im Nehmen war. Wenn er schrie, dann waren extreme Schmerzen dafür verantwortlich. Die Wut kroch in Tom hoch. Er richtete das Mikrofon zum Haus der Beyer und stellte die Kameras auf.


    Im Hause von den Beyers waren Thomas, Elisa und Samuel Beyer gerade mit den Vorbereitungen des großen Deals beschäftigt. „Was willst du mit dem Bullen machen?“ fragte Elisa ihren Mann. „Ich lasse ihn laufen, so wie es gesagt wurde. Nach dem Deal werde ich im Revier anrufen und ihnen mitteilen, wo sie ihn finden. Er wird hier im Haus sein, in seinem jetzigen Versteck, das sage ich allerdings nicht. Die müssen schon suchen. Gerkhan wird nicht sprechen können, also auch nicht um Hilfe rufen. Wir werden ihn vorher ein Mittelchen spritzen, das ihm die Stimme raubt. Ich bekomme das Mittel morgen. Ist was ganz neues. Dieses Zeug lähmt die Stimmbänder. Außerdem wird er gefesselt sein, damit fallen dann auch Klopfzeichen flach. Ich habe schon mit dem Lieferanten gesprochen. Er bringt es morgen mit und dann kann ich es an Gerkhan testen. Das Mittel hält etwa 48 Stunden an. Danach ist alles vorbei. Gerkhan kann dann wieder sprechen, aber wir sind dann schon über alle Berge. Wann sie Gerkhan finden, ist dann nicht meine Sache. Ich denke sie werden es in zwei Tagen schaffen.“ Thomas meldete sich zu Wort. „Ich werde dem Bullen, jetzt seine Mahlzeit bringen und ihn noch mal zur Toilette führen. Wir haben es jetzt 19.00 Uhr. Er dürfte mittlerweile Hunger haben.“ Die Beyers nickten ihm zu. Thomas ging in die Küche und richtete das Essen für Semir an. Er brachte es in den Keller öffnete die Geheimtür und trat an den Zwinger. Semir lag auf dem Bett. „Gerkhan, Abendessen!“ Semir stand auf und nahm das Tablett an. Er stellte es auf den Tisch und setze sich auf den Stuhl. Doch er rührte nichts an. „Was ist, kein Hunger?“ fragte Thomas. Semir sah ihn nur an. „Was habt ihr noch mit mir vor?“ „Nun, wenn es nach mir ginge, hätte ich noch ein bisschen Spaß mit dir. Aber auf Wunsch der Beyers wirst du in knapp zwei Tagen freigelassen. Wenn deine Kollegen dich finden sollten.“ „Wie meinst du das?“ fragte Semir. Er erhielt keine Antwort. Er konnte Thomas irgendwie nicht richtig einordnen. Einerseits tat er sehr brutal, andererseits sagte sein Blick etwas anderes. „Iss lieber. Heute gibt es was besonderes“ meinte Thomas und deutete auf das Tablett. Er verließ den Raum.

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  • au dringendes Bitten von Marina::


    Semir ging zum Tisch und hob den Deckel vom Tablett. Er sah dass neben dem Essen ein Stück Papier lag. Er nahm es in die Hände und las die Notiz. „Herr Gerkhan, bitte entschuldigen Sie, dass ich mich Ihnen gegenüber so brutal äußere. Es sind Mikrofone im Raum von Ihnen untergebracht und ich muss so reden, damit meine Rolle nicht auffliegt. Ich bin vom Drogen-dezernat und derzeit als Thomas Knechter im Undercover-Einsatz. Bitte bedenken Sie es künftig, wenn wir miteinander reden. Es ist nicht so gemeint. Bitte vernichten Sie diese Nachricht. Denn wenn die Beyers diese finden sollten, bin ich erledigt. Außerdem werde ich alles Mögliche tun, um Ihnen zu helfen. Übrigens der wahre Thomas Knechter ist vor zwei Jahren im Gefängnis gestorben. Dies wurde geheim gehalten um mich bei den Beyers einzuschleusen. Schon morgen werde ich Ihren Kollegen einen Hinweis zukommen lassen, wo Sie sind. Bitte haben Sie Geduld. Ach ja, noch eins. Sie tun gut daran, wenn Sie sich den Befehlen von Beyer beugen. Er wird Ihnen in zwei Tagen eine Spritze geben, die Ihnen nach Angabe von Beyer die Stimme nimmt. Wahrscheinlich wird er von mir verlangen sie Ihnen zu setzen. Da ich dies nicht will, bitte ich Sie, einfach mitzuspielen, wenn ich zu Ihnen komme. Die Spritze wird nur eine harmlose Flüssigkeit enthalten, das verspreche ich Ihnen. Danke!!!


    Semir war sich nicht im Klaren, ob dieser Brief tatsächlich so gemeint war, wie es dort stand. Er erinnerte sich noch, dass dieser Thomas ihn ständig sehr sonderbar angesehen hatte. Und wenn es tatsächlich stimmte, das in diesem Raum Mikrofone angebracht sind ist es durchaus möglich, das dieser nur so tat, als ob. Jetzt war Semir auch klar, warum Samuel Beyer und Thomas Knechter so schnell da waren, als die Schmerzen, die durch die Spritze entstanden sind, auftraten. Das war schon ein Grund, diesem Knechter zu trauen. Semir zerriss den Zettel so klein, das selbst der beste Puzzler es nicht zusammen setzten konnte. Semir aß und trank. Nach zwei Stunden kam Thomas noch einmal zu ihm und führte ihn zur Toilette. Danach wurde Semir wieder eingesperrt. Thomas warf ihm einen fragenden Blick zu. Semir nickte.


    Tom war mittlerweile mit dem Abhören beschäftigt. Er vernahm die Pläne der Beyer und schrieb die einzelnen Schritte auf. Tom wusste dass gegen 23.30 Uhr Frau Engelhardt mit den Entführern sprechen sollte. Das war also in knapp einer Stunde. Bis dahin musste er sich gedulden. Er hoffte dass er dann auch mit Semir sprechen konnte. Hoffentlich geht es ihm gut, dachte er und besann sich auf seine Arbeit. Um 23.45 Uhr klingelte sein Handy. Die Chefin war dran. „Ich habe eben mit den Entführern gesprochen. Sie lassen Semir in Kürze auf Ihrem Handy anrufen. Ich habe die Nummer durch gegeben. Deshalb werden wir dieses Gespräch nicht zu lange dauern lassen. Melden Sie sich, so bald es geschehen ist.“ „Alles Klar.“ Das Gespräch war beendet. Doch schon zwei Minuten später klingelte es erneut. „Kranich!“ meldete sich Tom. „Ich bin es, Semir.“ kam es zurück. „Semir, wie geht es dir? Bist du Okay?“ „Sie haben ihn gehört. Das reicht.“ Das Gespräch war beendet. Tom wählte die Chefin noch einmal an. „Ich konnte nicht mit Semir sprechen. Er meldete sich mit seinem Namen und dann war es vorbei.“ „Okay, verstanden. Was macht die Observation?“ „Die wollen übermorgen einen großen Deal eingehen. Danach wollen sie Semir freilassen.“ „Gut, dann müssen wir warten.“ Tom beendete das Gespräch. Gegen 2.00 Uhr legte er sich auf das Reisebett, was ihm die Lechners bereitgestellt hatten.


    Am nächsten Morgen wurde Semir gegen 9.00 Uhr geweckt. Thomas, Samuel und Elisa standen am Zwinger. „Frühstück. Los aufstehen!“ Semir tat wie befohlen. Er bekam sein Frühstück, aß und anschließend ging es wie gehabt zur Toilette. Danach wurde er wieder in den Zwinger gebracht. „So, und morgen darfst du dann gehen. Wir haben dann unser Geschäft abgeschlossen und du darfst dann zu deinen Freunden. Also mach keinen Ärger. Die letzten Stunden sind die schwersten“ Samuel Beyer lachte. Thomas sah Semir aufmerksam an. „Komm Thomas!“ „Ich komme nach. Muss nur noch etwas erledigen. Geh schon mal vor.“ „Okay, bis gleich. Aber lass noch etwas von ihm übrig“ grinste Samuel. Er verließ mit Elisa den Raum. Thomas legte einen Finger auf dem Mund und deutete Semir an ruhig zu sein. Semir nickte. „So, mein Freund. Nun werde ich meinen Spaß haben.“ sagte er und dabei machte er die Bewegung nach, die wohl boxen bedeuten sollten. Semir nickte. Er hatte verstanden. Es sollte ein Sparringskampf werden. Er war nur im Nachteil, denn er war gefesselt. „Darf ich mich wenigstens wehren?“ fragte er. „Sicher doch. Aber deine Hände bleiben gefesselt.“ entgegnete ihm Thomas. Dann trat er in den Zwinger. Beide schlugen sich, jedoch verletzten sich nicht ernsthaft dabei. Einmal hatte Thomas Semir im Würgegriff und führte seinen Mund an Semirs Ohr. „Spielen Sie mit. Sie werden heute Nach befreit werden. Spielen Sie also so, als ob Sie extrem Prügel eingezogen haben. Leider lässt es sich nicht verhindern, das Sie einwenig Blut vergießen.“ Dann schlug er Semir auf Mund und Nase. „ Ein weiteres Mal, war es umgekehrt und Semir hatte ihn trotz der gefesselten Hände im Griff. Auch hier war ein Flüstern möglich. „Dafür gibt es aber mindestens zwei Bier auf deine Rechnung.“ meinte Semir brach dann jedoch mit einem Stöhnen zusammen. Thomas hatte ihn empfindlich getroffen. „Sorry“ flüsterte er leise und schlug dann Semir auf den Hinterkopf. Semir verlor das Bewusstsein. Thomas legte ihn aufs Bett.

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  • Als Thomas das Wohnzimmer betrat sahen ihn die Beyers an. „Und, lebt er noch?“ „Sicher, er wird nur starke Schmerzen haben. Wahrscheinlich ein paar Rippen gebrochen. Aber er wird es überleben.“ Alle lachten. Der Tag verging im Fluge. Gegen Abend gingen die drei noch einmal in den Zwinger. Semir sah ziemlich lädiert aus. Seine Nase war geschwollen, die Lippe aufgeplatzt, ein Blauer Ring ums Auge war auch zu sehen. Jeder könnte sehen, dass er gehörige Prügel bezogen hatte. Semir richtete sich gespielt schwerfällig und unter Stöhnen auf. „Nun, hat Thomas sich bei dir ausgetobt?“ fragte Samuel. Semir sah ihn an und meinte dann: „Wenn ich nicht gefesselt gewesen wäre, dann hätte er auch Schrammen abbekommen. Aber ich bekomme mit Sicherheit noch einmal die Gelegen-heit mich zu revanchieren.“ Thomas sah ihn an. „Es scheint nicht viel genützt haben, du bist immer noch großmäulig. Vielleicht sollte ich dir noch einmal eine Spritze setzen. Die von letzen Mal. Wie wäre es?“ fragte ihn Samuel. Bei diesem Gedanken lief Semir ein Schauer über den Rücken. Er erinnerte sich genau an die Schmerzen. Das wollte er nicht noch einmal durchmachen. Er schüttelte den Kopf. Samuel lachte leise.


    Tom erhielt gegen 20.00 Uhr einen Anruf. „Hören Sie mir genau zu. Ihr Kollege wird im Haus von Beyer festgehalten. Wenn Sie morgen in den Keller gehen, richten Sie sich nach links. An der Wand gegenüber der Eisentür sind zwei Schalter. Drücken Sie zunächst den linken und dann den rechten. Es wird sich dann eine Wand öffnen. Dahinter ist ihr Kollege.“ Das Gespräch wurde beendet, bevor Tom etwas antworten konnte. „Chefin. Eben hat ein Mann angerufen und mir Angaben über Semir gegeben. Er hat sein Name nicht genannt.“ „Tom, ich habe eben einen Anruf vom Drogen-dezernat erhalten. Es gibt einen Kollegen in den Reihen vom Beyer. Er ist dieser Thomas Knechter. Das heißt er sieht so aus. In Wirklichkeit ist es Peter Brechlich und dieser versucht seit einiger Zeit den Beyer hochzunehmen. Er hat jetzt einen fingierten Deal arrangiert. Das ist das große Geschäft, wovon die Beyers gesprochen hatten. Dabei sollen sie hoch genommen werden. Wir sind leider dazwischen geraten. Ich habe den Kollegen von unserem Problem erzählt und dass sie gegebenenfalls darauf achten müssen, falls die Beyers Semir mit zu diesem Treffen nehmen. Aber wenn Ihnen dieser Brechlich eine Nachricht hat zukommen lassen, dann wird Semir nicht mitgenommen werden. Warten wir also noch bis morgen.“ „Alles klar, Chefin. Ich bleibe hier. Sobald ich sehe, dass Beyers das Haus verlassen, werde ich dort reingehen und Semir rausholen.“

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  • noch ein kleines Stückchen


    Semir bekam wie immer sein Essen gebracht. Anschließend folgten der Toilettengang und dann wieder der Einschluss. Semir legte sich auf das Bett und versuchte einzuschlafen. Daran hinderten ihn allerdings die Gedanken, an den Zettel von diesem Thomas. Die Spitze soll ihm die Stimme rauben. Konnte er sicher sein, das dieser Thomas ihm tatsächlich ein harmloses Mittel spritzen würde? Er musste das Risiko eingehen. Vielleicht bekommt er noch einmal Gelegenheit, mit diesem Thomas zu sprechen. Gegen 23.00 Uhr schlief er ein. Allerdings wurde er etwa drei Stunden später durch Thomas geweckt. Dieser drückte ihm ein Zettel in die Hand und verließ den Zwinger wieder. Semir las den Zettel. „Herr Gerkhan. Leider kommt mir etwas dazwischen. Herr Beyer will Ihnen morgen die Spritze persönlich verabreichen. Deshalb ist es mir leider nicht möglich, Ihnen zu ersparen, dass Sie Ihre Stimme verlieren. Nach Angaben wird es etwa 42 bis 48 Stunden dauern, bis diese wieder zurück ist. Es ist bedauerlich, aber leider nicht zu ändern. Bitte entschuldigen Sie. Ich hoffe, wir bekommen Gelegenheit, uns auch einmal unter normalen Umständen zu treffen. Außerdem schulde ich Ihnen noch zwei Bier.“ Semir vernichtete diesen Zettel genau wie den ersten. Dann legte er sich wieder hin. Es blieb ihm nichts anderes übrig als bis Morgen zu warten.


    Am nächsten Tag kamen die Beyers allein zu Semir in den Zwinger. „Es ist so weit. Wir werden nun unseren Deal durchziehen. Dann werden deine Kollegen erfahren, wo du bist. Aber erst einmal bekommst du von uns ein kleines Mittelchen gespritzt. Das ist ganz harmlos. Es lähmt die Stimmbänder. Du wirst nichts sagen können. Also mach keine Schwierigkeiten und komm ans Gitter.“ Semir sah ihn an. Er überlegte sich, ob er tat, was ihm befohlen wurde, oder ob er sich dem widersetzt. „Na los, komm schon, Gerkhan. Es ist besser für dich. Diese Spritze wird dich für 48 Stunden stumm machen. Wenn du dich wehrst, bekommst du erst diese Spritze und dann die vom letzen Mal. Also?“ Semir stand auf und kam zum Gitter. Er steckte die Arme durch das Gitter und Beyer setzte die Spritze an. Semir wurde schwindelig. Er sank zu Boden. „Na komm. Diese kleine Nebenwirkung ist doch nicht so schlimm. Du kannst dich gleich wieder auf das Bett legen.“ Er kam zur Tür des Zwingers und hob Semir einfach auf. Er öffnete die Handschellen und fesselte Semir an das Bett. „ Gerkhan, na komm sag doch mal was“ lachte Beyer dreckig. Semir sah ihn an und öffnete den Mund. Doch es kam kein Ton heraus. Beyer fing an zu lachen. „So gefällst du mir, Bulle.“ Elisa Beyer sah auf Semir herab. „Samuel, meinst du nicht, wir sollten Herrn Gerkhan ein kleines Geschenk machen?“ Samuel sah seine Frau an. „Wie meinst du das?“ „Nun ja, ich hatte an die andere Spritze gedacht. Die mit den vielen Schmerzen. Dazu für seine Kollegen außerhalb des Zwingers das Gegenmittel.“ „Elisa, er kann nicht schreien.“ „Ja… ich weiß“ sagte Elisa mit einem fiesen Grinsen. Semir sah sie erschrocken an und schüttelte den Kopf. „Nun, wenn ich Herrn Gerkhan betrachte, glaube ich nicht, dass er damit einverstanden ist. Aber… ich finde du hast Recht. Eine kleine Aufmerksamkeit kann nicht schaden. Ich habe noch eine Spritze hier.“ Samuel zog die Spritze aus der Hose und ging au Semir zu. Dieser zerrte wild an den Fesseln und schüttelte den Kopf. Samuel lachte und machte die Spritze fertig. Er setzte sie Semir an und drückte den Kolben runter, bis sie leer war. „Viel Vergnügen, Gerkhan“ sagte er und dann gingen sie aus dem Zwinger und schlossen die Wand. Anschließend verließen sie das Haus. Semir war allein. Er versuchte sich zu befreien und zerrte an den Handschellen bis die Lähmung eintrat. Aber er fügte sich nur Schmerzen dabei zu. Also blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten und darauf zu vertrauen, was dieser Thomas ihn versprochen hatte. Nur kurze Zeit später traten die Schmerzen auf. Semir stöhnte tonlos und krümmte sich soweit es die Fesseln und die Lähmung zuließen zusammen. Tränen und Schweiß strömten über das Gesicht. Tränen des Schmerzes

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  • Tom sah, dass die Beyers das Haus verlassen hatten. Er wartete noch kurz und ging dann in das Haus. Er fand den Weg zum Keller und stieg die Treppe hinab. „SEMIR!!“rief er. Keine Antwort. Er ging durch den Keller und rief immer wieder nach seinen Kollegen. Doch er erhielt keine Antwort. Dann sah er die Eisentür, von dem der Anrufer erzählt hatte. Tom ging zu der gegenüberliegenden Wand und suchte die Schalter. Er fand und drückte sie. Eine Wand an der Seite ging auf. Dahinter sah er einen großen Zwinger und in diesem sah er seinen Kollegen auf dem Bett liegen, gekrümmt vor Schmerzen. „Semir! Bist du okay?“ fragte er. Semir sah ihn nur an und schüttelte den Kopf. Tom sah in seinem Gesicht, das er starke Schmerzen haben musste. E sah die Tränen. „Warum sagst du denn nichts?“ fragte Tom. Semir öffnete den Mund, aber es kam kein Ton raus. Tom sah ihn erstaunt an. „Ich besorge erst mal einen Schlosser, der die Tür aufmacht. Es wird alles wieder gut.“ Semir nickte nur. Tom rief die Chefin an: „Ich habe ihn gefunden. Aber etwas stimmt nicht. Er hat anscheinend sehr starke Schmerzen, und kann nicht reden. Ich brauche ganz schnell einen Schlosser, der die Tür öffnet.“ Die Chefin ließ es sich nicht nehmen persönlich zum Haus der Beyers zu fahren. Sie nahm Hartmut mit, der sich um das Schloss kümmern sollte. Sie waren knappe 15 Minuten später am Haus angekommen. Semir hatte das Bewusstsein verloren. Hartmut machte sich sofort an das Schloss zu schaffen. Schon 5 Minuten später war die Tür offen. Tom nahm die Schlüssel der Handschellen und befreite seinen Freund und Partner. Semir wurde wieder wach. Verzweifelt schaute er Tom an, seine stummen Hilfeschreie waren zu lesen. Tom sah auf dem Tisch eine Spritze liegen. Daneben ein Zettel: Wenn Sie ihrem Kollegen dieses Spritze geben, dann werden die Schmerzen vergehen. Er nahm sie un drehte sich zu Semir um. Dieser nickte und Tom kam zu ihm. „Semir? Soll ich dir diese Spritze geben? Was ist darin?“ Semir nickte nur. Ein Flehen war zu sehen. Tom setzte di Spritze und schon kurz danach merkte er, das es Semir besser ging. Er machte Tom ein Zeichen und Tom verstand. Er gab ihm Papier und Stift. Semir schrieb auf und reichte den Zettel weiter. Tom las „Beyer hat mir zwei Spritze gegeben. Eine, die mir die Stimme nimmt und eine die unsagbare Schmerzen verursacht. Ich kann wegen der ersten nicht sprechen. Die Schmerzen von der zweiten klingen so langsam ab. Das mit der Stimme dauert 48 Stunden. Was ist mit diesem Thomas und den Beyers?“ „Nun, die Beyers sind soeben verhaftet worden. Das habe ich auf der Fahrt hierher per Funkt mitgeteilt bekommen. Dieser Thomas Knechter wurde angeschossen, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Er liegt derzeit im Krankenhaus. Er war es auch, der Tom die Informationen gegeben hat, wo wir Sie finden.“ sagte Frau Engelhardt. „Und dich bringen wir nun auch ins Krankenhaus. Du musst durchgecheckt werden.“ Semir sah Tom an und schüttelte den Kopf. Er deutete auf das Papier. Tom sah ihn an und schüttelte nun seinerseits den Kopf. „Es ist das erste Mal das du mir nicht widersprechen kannst. Das werde ich genießen. Du wirst jetzt mit mir ins Krankenhaus fahren, klar.“ Semir sah Tom verzweifelt an, dann wanderte sein Blick nach Frau Engelhardt. „Tom hat Recht, Semir. Sie müssen erst einmal ins Krankenhaus. Wir müssen wissen, ob Sie in Ordnung sind. Sie können es ja derzeit nicht sagen.“ Semir ergab sich. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zu fügen.

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  • hier kommt der REst


    Im Krankenhaus wurde Semir gründlich untersucht. Der Arzt stellte einen Rippenbruch, Nasenbeinbruch und eine leichte Gehirnerschütterung fest. Er ordnete Bettruhe an. Semir sah den Arzt an und schüttelte den Kopf. Doch dieser ließ sich nicht beirren. „Sie bleiben hier. Ein Bett wird für Sie gerade bereitgestellt. Wir können Sie nicht einfach gehen lassen. Die Nebenwirkungen der Spritzen, die sie erhalten haben, müssen unter Beobachtung bleiben. Wenn Sie keine Nebenwirkungen zeigen, dann dürfen Sie in drei Tagen nach Hause.“ Auch hier konnte Semir sich nicht wehren. Er wurde in ein Zimmer gebracht und musste dort ins Bett. Allerdings war er in diesem Zimmer nicht allein. Es war bereits ein anderer Mann dort einquartiert. Es war Thomas Knechter alias Peter Brechlich. Semir sah ihn an, als er im Bett lag. „Hallo Herr Gerkhan. Ich hoffe es geht Ihnen soweit gut.“ sagte Brechlich. Semir nickte. „Oh, ich vergaß. Sie können derzeit nicht reden. Nur keine Angst. Das hält nicht länger als 48 Stunden an. Und 12 Stunden haben Sie ja schon geschafft. Beyer hat mir erzählt, dass er Ihnen auch die andere Spritze gegeben hat. Es tut mir leid, dass ich nicht dabei war, ich hätte es sicher verhindert. Aber…“ Semir sah ihn an und deutete auf die Schulter vom Brechlich, die im Verband steckte. Brechlich verstand. „Durchschuss. Ist nicht so schlimm.“ Er erzählte Semir, wie der vermeintliche Deal von der Bühne ging. Und wie die Beyers verhaftet wurden. Er erzählte jede Einzelheit. Und als er endete, sah er das Semir eingeschlafen war. „Tja“, sagte er zu sich „In Geschichten erzählen bin ich einsame Spitze“.


    Am kommenden Morgen erwachte Semir und merkte dass er hungrig war. Klar, sein letztes Essen lag mindestens 22 Stunden zurück. Er sah auf die Uhr und es war gerade mal 5.30 Uhr. Also musste er noch warten. Er blickte sich im Zimmer um. Brechlich schlief noch. Er stand auf und verließ das Zimmer. „Herr Gerkhan. Sie dürfen noch nicht aufstehen“ sagte die Nachtschwester, die ihn sah. Semir drehte sich um. Ich will doch nur auf die Toilette, wollte er sagen, aber es kam immer noch kein Ton raus. Er versuchte sich verständlich zu machen. Und die Krankenschwester verstand was er wollte. „Okay, aber warten Sie ich werde Sie begleiten.“ Mit der Schwester im Schlepptau ging es dann zur Toilette und anschließend wieder ins Bett. Semir machte der Schwester klar, das er Hunger hatte. Auch das verstand sie. „Es ist noch über eine Stunde bis zum Frühstück, aber ich hole Ihnen eine Kleinigkeit.“ Sie holte ihm ein belegtes Brötchen. Er aß es mit Genuss. Anschließend wartete er eigentlich nur, das der Tag, nein die Stunden, in denen er nicht reden konnte endlich vorbei waren. Das war dann endlich gegen 22.00 Uhr so weit. Er versuchte einen Ton zu sagen und tatsächlich es kam etwas heraus. Tom kam in das Zimmer, obwohl die Besuchszeit bereits vorbei war. „Hi, Tom“ krächzte Semir. Seine Stimme klang rau und heiser. „Hey, du kannst ja wieder sprechen. Schade, ich hatte mich eigentlich auf einen sehr ruhigen Dienst gefreut.“ Semir sah ihn an. Beide lachten.


    Drei Wochen später gingen Tom, Semir und Peter Brechlich das versprochene Bier trinken.


    Ende

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