Urlaub mal ganz anders

  • Zur Info::: Die nun folgende Geschichte spielt in der Zeit als Semir und Andrea noch nicht verheiratet waren.:::


    Urlaub mal ganz anders


    „Hey Schlafmütze, aufstehen. Unser Flieger geht in drei Stunden.“ sagte Semir durch das Telefon zu Tom, der sich verschlafen meldete. Es war Urlaub angesagt. Tom und Semir hatten einen Flug nach Mallorca gebucht. Abflug vom Köln-Bonner Flughafen um 13.00 Uhr. „Ja, bin schon wach. Wir treffen uns am Flughafen.“ „Alles Klar. Bis nachher.“ Tom stand auf und duschte sich, anschließend frühstücken und die Koffer runter bringen. Er freute sich auf drei Wochen faulenzen, Sonne pur und keine Unfälle weit und breit. Nur schöne Frauen in Bikini und unendlich blaues Wasser. Wenn Tom aus dem Fenster sah, bekam er das Frösteln. Es waren knappe 10 Grad draußen, es regnete und stürmte seit drei Tagen. Das Wetter schlug sich auf die Laune um und Tom kam es vor, als ob die Autofahrer durch das Wetter stark beeinflusst wurden. Es krachte mehr und die Fahrer wurden aggressiver als sonst. Ein Fall war gerade noch mal gut gegangen. Ein Porschefahrer hatte einen Manta überholt und auf einem Mal schoss der Mantafahrer auf den Porsche. Dieser überschlug sich, doch zum Glück blieb es bei Blechschaden. Die Stunden flogen dahin und Tom stand um 12.00 Uhr am Flughafen. Nur kurz danach kam auch Semir. Sie begrüßten sich kurz und gingen dann zu Schalter um einzuchecken. Dann ab zum Flugzeug. Dieses war gut besetzt. Insgesamt 97 Passagiere und Besatzungsmitglieder waren im Flugzeug. Darunter acht Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren mit ihren Eltern. Semir entdeckte auch ein paar Jugendliche, die zusammen saßen und offensichtlich zum ersten Mal allein in Urlaub fliegen durften. Semir und Tom saßen ziemlich in der Mitte und stritten wer am Fenster und wer in der Mitte saß. Doch das war nur Spaß. Tom hatte den Mitteplatz gebucht, während Semir am Fenster sitzen wollte. „Mann, endlich diese miese Wetter vergessen. Schon heute Abend gehen wir an den Strand, und sehen nur Wasser, Sonne und schöne Frauen“, sinnierte Semir und schloss genießerisch die Augen. Tom hingegen sah sich die einsteigenden Mitreisenden an. Es fiel ihm auf, das sich eine Gruppe von acht Männern und Frauen ziemlich dicht aneinander drängte, obwohl genug Platz vorhanden war. Doch er verlor das Interesse an der Gruppe als sich eine dunkelhaarige Schönheit direkt neben ihn setzte. Sie sah ihn an und nickte ihm freundlich zu. Er sah sie an. Sie hatte dunkelgrüne Augen, schulterlanges braunes Haar, eine Stupsnase und schöne volle Lippen. Auch der Rest des Körpers konnte sich sehen lassen. Es rausche im Kabinenlautsprecher: „Guten Tag meine Damen und Herren, Im Namen der Caribian – Fly -Gesellschaft darf ich Sie als Ihr Kapitän herzlich willkommen heißen. Mein Name ist Andreas Bauer. Wir werden in ungefähr zehn Minuten abheben und das graue Deutschland hinter uns lassen. Unsere Flugzeit beträgt ungefähr drei Stunden. Derzeit ist es auf Mallorca warme 29 Grad. Die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel. Freuen wir uns auf die baldige Erholung. Für Ihr Wohl sorgen die Flugbegleiterinnen, die gleich zu ihren Plätzen kommen werden. Ich bitte Sie nun sich anzuschnallen, die Sitze aufrecht zu stellen und das Rauchen einzustellen. Wir fliegen nun der Sonne entgegen.“ Nur kurz danach hob der Flieger ab.


    Zur gleichen Zeit in der PAST:


    Andrea saß an ihrem Schreibtisch. Hotte und Dieter kamen herein. „Hallo Andrea.“ Wurde sie von beiden begrüßt. Andrea sah sie kurz an, murmelte einen Gruß und widmete sich wieder ihren Aufgaben. Hotte kam zu ihr an den Schreibtisch. „Hey, was ist denn los?“ „Ach, dieses Wetter macht mich ganz kirre. Nur graue Wolken. Tom und Semir sind jetzt auf dem Weg in die Sonne und ich muss hier sitzen.“ Hotte lächelte leicht. „Du hast doch gerade auch den Urlaub vorbei. Das Wetter kann niemand ändern. Und ein bisschen Regen ist doch nicht schlimm. Kopf hoch, Andrea. Es wird schon wieder besser werden.“ Andrea sah ihn an und lächelte. Hotte benahm sich manchmal wie ein Vater, dachte sie. Auch Anna Engelhardt kam ins Büro. „Morgen!“ reif sie und ging in ihr Büro. Sie nahm sich als erstes ein Kaffee und rief dann Andrea rein. „ Andrea, ich brauche direkt eine Verbindung zum Staatsanwalt Weyer. Er hat mir noch etwas zu erklären. Wo sind Tom und Semir?“ „Chefin, die sind doch in Urlaub.“ Anna sah kurz auf. „Ach ja. Die sitzen schon im Flieger nach Mallorca. Haben die es gut. Bei diesem Wetter wäre ich auch gern weg. Nun ja. Machen Sie mir bitte die Verbindung.“ Andrea nickte und verließ das Büro. Sie stellte die Verbindung her und anschließend hieß es wieder Routinearbeit. Sie sah immer wieder in das Büro wo eigentlich Tom und Semir saßen. Es war irgendwie komisch, die beiden nicht am Platz zu sehen. Habt einen schönen Urlaub, dachte Andrea noch und kümmerte sich um die Papiere. In drei Wochen wird die Hektik die beiden schon einholen. Solange können die den Urlaub genießen. Sie ahnte nicht, dass der Urlaub nicht erholsam sein würde.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Der Flieger lag wie eine eins in der Luft. Semir hatte die Augen geschlossen während Tom mit seiner hübschen Nachbarin flirtete. „Wie lange bleiben Sie auf Mallorca?“ wollte er wissen. Sie sah ihn an. „Mallorca? Ich bleibe leider nur über Nacht. Dann geht es mit einem Schiff weiter. Allerdings liegt dieses im Hafen vom Mallorca. Drei Wochen auf dem Schiff um die Welt segeln. Schön nicht?“ Tom nickte. „Ja eine Schifffahrt hat was. Aber mein Partner hier, wird leider immer Seekrank.“ Wie auf Befehl tat Semir die Augen auf. „Ich? Ich bin noch nie Seekrank gewesen. Aber ich kann mich an jemanden erinnern, dem beim ersten Flug so schlecht wurde...mmmmhhhh“ Tom hielt Semir den Mund zu und flüsterte leise: „Wenn du jetzt die Story erzählst, wo mir so schlecht wurde, weil das Essen verdorben war, werfe ich dich aus dem Fenster.“ Semir nahm langsam Toms Hand vom Mund und grinste. „Klar, das Essen war schuld.“ lachte er. Die junge Frau neben Tom lachte ebenfalls. „Ich bin Nadine. Nadine Meistner.“ „Kranich, Tom Kranich und der kleine Vorlaute hier ist mein Kollege Semir Gerkhan.“ „Kranich? Ein schöner Name.“ Tom sah sie an. „Ja er gefällt mir auch.“ lachte er. „Frau Meistner, diese Schifffahrt, kann man noch Karten bekommen?“ Semir sah ihn erstaunt an. „Du wolltest doch mit mir Urlaub machen.“ sagte er gespielt entrüstet. Nadine sah Tom an. „Ich verrate etwas. Das Schiff gehört mir. Wenn Sie beide wollen, können wir gemeinsam eine kleine Schifffahrt unternehmen.“ Semir sah kurz zu Tom. Dieser nickte und Semir stimmte ebenfalls zu. Nadine stand kurz auf. Tom sah sie erstaunt an. „Ich bin gleich zurück.“ sagte sie und verließ ihren Platz. Tom sah ihr nach. „Casanova“ sagte Semir leise und lachte. Tom sah ihn an. „Wieso, sie hat es doch angeboten. Uns beiden. Also was spricht gegen eine Schifffahrt?“ „Nichts. Wird sicher super werden. Vielleicht fährt noch ein Mädchen mit. Für dich meine ich.“ Tom sah ihn erstaunt an. „Wieso ich habe doch Nadine.“ Semir lachte nur auf. Was die beiden nicht sahen war, dass Nadine nicht zur Toilette ging, sondern sich mit einer Gruppe von sechs Männern unterhielt und während des Gesprächs auf Tom und Semir wies.


    „Sie kommen mit. Wir haben beide so gut wie in der Tasche. Die Bullen merken gar nicht was abgeht.“ lachte Nadine leise. „Mach keinen Fehler. Wir brauchen Kranich und Gerkhan lebend und unverletzt. Verrate dich nicht. Flirte mit beiden aber bleib mir treu.“ sagte einer der Männer zu Nadine und fasste sie grob ans Handgelenk. „Ja, schon gut Karl. Wie soll es weitergehen, wenn ich mit den beiden am Bord bin?“ „Wir übernehmen den Rest. Die beiden werden es erst merken, wenn wir auf See sind, das etwas nicht stimmt.“ „Ich will keine Verletzten haben, klar. Ich will auch meinen Spaß mit den Beiden. Was ist eigentlich der Hintergrund für die ganze Aktion?“ fragte Nadine. Karl sah sie an. „Mädchen, dein Job ist erledigt, sobald die beiden an Bord sind. Das warum und wieso, geht dich nichts an. Klar?“ Nadine nickte. Sie hatte Angst vor Karl. Er war bekannt dafür, dass er brutal wurde, wenn es nicht nach seinem Willen geht. „Geh zurück zu den beiden und genieße es, das dich beide anscheinend mögen und haben wollen.“ lachte Karl leise. Nadine ging zurück Als sie weg war schaltete sich ein weiter Mann ein. „Was ist nun der Hintergrund? Ich meine wir sollen zwei Bullen zwei Wochen festhalten, und wissen nicht genau warum eigentlich.“ Karl sah ihn an. „Pass mal auf, Christian. Ich habe den Auftrag Gerkhan und Kranich von der Autobahn fernzuhalten. Nicht nur das. Ich soll dafür sorgen, dass die beiden keine Möglichkeit haben, von Mallorca auszureisen. Und ich habe dafür zu sorgen, dass die beiden als Druckmittel gegen ihre Dienststelle und den gesamten Polizeiapparat fungieren. Mehr braucht ihr nicht zu wissen.“ „Wie willst du verhindern, dass sie vom Boot abhauen?“ „Versuche mal zu schwimmen, wenn du gefesselt in einer Kabine sitzt.“ lachte Karl. Er sah noch einmal kurz nach Nadine und sah wie sie mit den beiden Polizisten flirtete. Genießt eure Freiheit noch ein paar Stunden. Wenn ihr erst mal auf meinem Boot seid, dann gehört ihr mir, dachte er noch.


    Das Flugzeug landete pünktlich auf Mallorca. Tom und Semir checkten aus und suchten dann ihr Hotel auf. Das sie nur die Nacht verbrachten brauchten sie nicht auspacken. Nadine kam ebenfalls mit zum Hotel. Tom sah zu Semir und dieser nickte zustimmen. „Nadine? Könnten wir nicht vielleicht schon heute auf das Schiff? Eine Nacht dort zu verbringen stelle ich mir sehr schön vor?“ Nadine wog den Kopf. „Was ist mit eurem Hotel?“ „Das können wir stornieren. Ist halb so wild. Natürlich nur wenn es möglich ist, auf dem Schiff zu übernachten. In getrennten Kabinen versteht sich.“ Nadine sah Tom an. „Es müssen nicht unbedingt getrennte Kabinen sein.“ flüsterte sie ihm ins Ohr und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Tom zog sie näher an sich. „Aber für meinen Kollegen schon.“ grinste er. Sie lächelte ihn an und nickte dann. „Okay, ich werde dann schon mal Proviant fürs Schiff besorgen. Wir treffen uns am Hafen. Liegeplatz 7, mein Schiff heißt „Little Indian“. Nadine verschwand und Tom und Semir gingen ins Hotel um die Reservierung zu stornieren.



    F?r Marina, weil sie sooooo schön betteln kann:


    Nadine rief per Handy Karl an und informierte ihn über ihr Vorhaben. „Das ist sehr gut. Alles klar. Ich komme mit den Jungs heute Abend gegen 22.00 Uhr aufs Schiff. Sorge dafür, dass du dann mit Kranich in der Kabine bist. Gerkhan übernehmen wir als erstes.“ „Alles Klar. Und Karl ich will nicht dass einer von den beiden verletzt wird. Hast du mich verstanden?“ „Sicher Kleines. Keiner von den Beiden wird mehr als nötig abkriegen. Versprochen.“ lachte Karl. Nadine beendete das Gespräch. Sie wusste genau, dass Karl ein Spaß hatte, andere zu quälen und zu erniedrigen. Sie selbst hatte es schon am eigenen Körper erlebt. Sie wollte nicht dass Kranich oder Gerkhan blutend in der Kabine lagen. Das musste auch anders gehen. Sie ging in verschieden Geschäfte um Lebensmittel einzukaufen. Anschließend fuhr sie ebenfalls zum Hafen. Sie wollte das Schiff noch etwas herrichten, damit die beiden sich richtig wohl fühlen. Vielleicht ist es dann für beide einfacher, sich mit der Gefangenschaft abzufinden. Es sollten doch nur ein paar Wochen sein. Das ist doch nicht schlimm, wenn man in schöner Gesellschaft ist, dachte sie sich und räumte die Lebensmittel in die Schränke der kleinen Kombüse. Sie überlegte sich, was sie kochen könnte und machte dann einen leckeren Salat mit Schrimps fertig. Karl betrat das Schiff. Nadine sah ihn an. „Machst dir ja ganz schön Mühe, für die beiden.“ sagte er mit herablassendem Ton. „Ich soll doch wohl die perfekte Gastgeberin sein, oder?“ antworteten sie schnippisch. Karl drehte sie brutal zu sich und zog sie an seinen Körper. „Ich habe das Gefühl, das du es gern mit den beiden treiben würdest, was?“ Nadine sah ihn an. Sie hatte keine Angst vor ihm mehr. Die Zeit war vorbei. „Und selbst wenn, es geht dich nichts an. Wir sind nicht mehr zusammen. Ich will auch meinen Spaß mit den beiden. Und zwar bevor du irgendetwas unternimmst. Hast du mich verstanden?“ Karl sah sie verwundert an. Dann nickte er. „Einen darfst du haben. Wen? Gerkhan oder Kranich?“ Nadine sah ihn an. „Wieso nur einen? Ich will beide.“ „Gut, dann werde ich mit meinen Männern an Bord kommen. So gegen Mitternacht. Wir werden den beiden aber klar machen müssen, das ich das Sagen habe, hast du verstanden?“ Nadine nickte. Sie wird es irgendwie schon hinbekommen, dachte sie. Sie wusste zwar nicht, was dahinter steckte, aber das sollte sie nicht interessieren. Sie wird sich abwechselnd mit beiden Männern beschäftigen. Doch auch sie hatte noch ein wenig Angst. Wenn die Beiden heraus bekamen, dass sie auch dahinter steckt, dürfte das Interesse von Kranich und Gerkhan an sie schnell vorbei sein. Doch vielleicht kann sie ebenfalls eine Geisel spielen. „Karl, ich möchte nicht das die beiden zu schnell dahinter kommen, das ich in der Sache verstrickt bin, klar. Ich will sie erst haben.“ Karl lachte und nickte dann. „Sicher, aber die beiden dürfen ab heute Abend nicht mehr zusammen sein. Das heißt, wenn der eine an Deck ist, ist der andere unten. Damit kann ich sie unter Kontrolle halten. Wenn einer von ihnen Schwierigkeiten macht, bekommt der andre es zu spüren. Und sie bleiben gefesselt. So einfach ist das. Okay, bis heute Nacht. Und hab viel Spaß“. lachte Karl. Nadine sah Karl hinterher. Sie hasste den Mann. Aber wenn sie nicht mitmachen würde, dann hätte er keine Probleme damit sie umzubringen. Etwas Angst kam hoch. Vielleicht sollte sie die beiden warnen, überlegte sie, oder später helfen sich zu befreien. Das sähe vor Gericht immer besser aus, als passiv zu sein. Sie wollte es sich später genauer überlegen.



    Tom und Semir fanden das Schiff schnell. Sie betraten es und Nadine saß bereits auf der Sitzbank an Deck. „Ahoi“ sagte Tom. „Ahoi“ erwiderte Nadine und zeigte den Beiden die Kabinen. „Die sind ja weit auseinander:“ maulte Semir leise. Tom sah ihn an und grinste. „Na und?“ meinte er nur. „Da bekomme ich ja nichts mit.“ sagte Semir lachend. Nadine sah ihn an. „So war es auch gedacht.“ lachte sie. Semir sah sie erstaunt an. „Habe sehr gute Ohren.“ meinte Nadine zur Erklärung. Semir nickte nur. „Verstauen Sie erstmal ihr Gepäck. Wir legen gleich ab.“ sagte sie. „Wo geht es denn hin, Kapitän?“ fragte Tom. Nadine sah ihn an. „Erst mal geradeaus.“ Semir lachte. Tom sah sie an. „Dann sollten wir uns darauf einigen, du zu sagen. Also ich bin Tom, das ist Semir.“ „Nadine.“ „Gut dann ist es geklärt. Was gibt es zu essen?“ „Einen Salat mit Schrimps und Wein.“ Semir und Tom verstauten ihre Sachen in den jeweiligen Kabinen. Dann gingen alle an Deck und nur kurz danach wurde abgelegt. Es wurde ein schöner Nachmittag. Semir lag am Deck in der Sonne, während Tom und Nadine sich am Steuerrad aufhielten. Ab und zu sah Semir zu den beiden und lachte leise. Tom schien mal wieder über beide Ohren verliebt zu sein. Auf der einen Seite freute sich Semir für Tom. Er hatte genug Schicksalsschläge verdauen müssen. Erst Elena, dann seine Kollegin, die bei einem Überfall erschossen wurde, in der er ebenfalls verliebt war. Dann gab es einige Frauen, die ihn ausnutzten und rein gelegt haben. Er hätte es sehr wohl verdient endlich die richtige zu finden. Er dachte an die hübsche Sekretärin von Engelhardt. Eine niedliche kleine Katze, dachte er so. Wie hieß sie denn noch mal. Ach ja, Andrea, gab er sich in Gedanken die Antwort. Er schloss erneut die Augen. Der Tag war sehr schön. Nadine richtete gegen 19.00 Uhr das Abendessen her. Tom und Semir waren sehr zufrieden, Dieser Urlaub war mal was anderes als an der Hotelbar zu sitzen. „Und, was macht ihr eigentlich beruflich?“ fragte Nadine als sie zusammen saßen. Tom sah sie an. „Wir sind Polizisten.“ Semir sagte nichts, er schaute auf das Meer. Er sah kurz auf die Uhr. Es war kurz vor Mitternacht. „Aha, und bei welcher Abteilung?“ „Autobahn“ „Autobahn, passiert denn da so viel?“ „Ja, du glaubst gar nicht wie viel. Autos werden geklaut, Überfälle auf Reisende. Es gibt genug zu tun für uns. Nicht wahr Semir?“ „mmhh“ macht Semir nur und schaute weiter auf das Meer. Wenn Andrea jetzt da wäre, dann wäre es noch schöner. Tom sah ihn an und grinste. Nadine streichelte Tom den Nacken und brachte ihre Lippen an sein Ohr. „Lass und doch mal für ein Weilchen nach unten gehen.“ bat sie ihn leise. „Okay“, machte Tom nur und zu Semir: „Hey, Partner. Nadine und ich gehen mal…“ „mmhh“ kam wieder von Semir. „Und du? Willst du noch an Deck bleiben?“ „mmhh“ „Träumer.“ Nadine und Tom erhoben sich und verschwanden in der Kabine, während Semir auf das Meer blickte. Dieser Ausblick war einfach nur schön, dachte er. Doch dann stutzte er, war das nicht ein Schatten? Er setzte sich etwas auf. Da, war es wieder. Es kam jemand zum Boot. Er drehte sich um. Sollte er Tom Bescheid geben? Ach quatsch. Tom soll seinen Spaß haben. Er ging an die Reling und beobachtete, wie ein Boot mit mehreren Insassen an die „Little Indian“ ran fuhr und längsseits fest machte. „Guten Abend.“ sagte er freundlich. „Haben Sie irgendwelche Probleme?“ Doch von dem kleinen Boot mit drei Männern kam keine Antwort. „kann ich Ihnen helfen?“ versuchte Semir erneut sein Glück. Wieder nichts. Dann spürte er plötzlich hinter sich eine Bewegung. Er wollte sich gerade umdrehen, als er den Lauf einer Waffe im Nacken spürte. „Keinen Ton!“ kam der Befehl. Wie auf Kommando kamen die drei aus dem Boot nun an Bord. Semir wurde zurück gezwungen. „Piraten“, dachte er sich. „Was soll das?“ Für die Frage bekam er einen leichten Schlag gegen den Kopf. „Keinen Mucks!“ kam erneut. Es waren insgesamt fünf Mann, die im Kreis um Semir standen. „Okay, Gerkhan. Wo ist Kranich?“ Semir stutzte. Woher kannte dieser Mann seinen Namen? Semir zuckte mit den Schultern. „Ach, ist er bei der Süßen? Gut dann wollen wir ihn mal nicht stören. Du natürlich auch nicht. Verstanden?“ Semir nickte. Der Mann vor ihm machte eine Kopfbewegung mit der er Semir deutete zu den Kabinen zu gehen. Semir drehte sich um und ging die Treppe runter. Erst kam die Kabine wo Tom und Nadine waren, die Kombüse und dann kam seine Kabine. Er wurde hineingestoßen. „Ihr bleibt draußen“, befahl er seinen Kumpanen. Er ging zu Semir hinein. Dieser stand vor dem Bett. „Hinlegen!“ Semir sah die Waffe. Er tat was der Mann befahl. „Hände nach oben strecken!“ kam der nächste Befehl. Es sah komisch aus, als Semir mit gestreckten Armen da lag. Der Mann zog Handschellen aus der Tasche und legte sie Semir an. Er verband die Handschellen mit dem Bett. „Gute Nacht“ lachte der Mann, drückte Semir ein Klebestreifen auf den Mund und verließ die Kabine. Semir lag da. Er konnte sich nicht befreien. Was haben die Typen vor? Wollen die mit Tom das gleiche machen? Er zerrte an seinen Fesseln, doch es war vergeblich.



    Fortsetzung vom 11.12.06


    Am nächsten Morgen wachte Tom erholt auf. Neben ihm lag Nadine noch im Tiefschlaf. Er stand leise auf und wollte die Kabine verlassen. Sie war verschlossen. Von außen. Tom rüttelte daran und weckte dann Nadine. „Hey, Kleines. Wach auf!“ Nadine öffnete die Augen. „Was ist denn?“ fragte sie verschlafen. „Wir sind eingeschlossen.“ sagte Tom. „WAS?“ fragte Nadine überrascht. „Wir sind eingeschlossen.“ wiederholte Tom. „Na und?“ fragte Nadine. „Dann können wir ja die Nacht fortsetzen. Komm zu mir, Tiger.“ Tom sah sie erstaunt an und schüttelte dann den Kopf. „Ich reiße ihn den Kopf ab.“ schimpfte er. Nadine sah ihn an. „wen meinst du denn?“ fragte sie. „Na, Semir. Außer uns ist nur er an Bord. Also kann er es nur gewesen sein, oder?“ Er klopfte an die Tür. „SEMIR!“ nichts. „SEMIR! Komm schon! Mach auf!“ Nichts geschah. Nadine war nun ebenfalls aufgestanden. Sie umarmte Tom und zog ihn ins Bett zurück. „Lass doch. Was ist denn dabei, wenn wir noch etwas schlafen? Oder ... etwas anderes tun?“ sagte sie leise. Tom sah sie an. „Ich muss mal raus.“ sagte er und klopfte weiter an die Tür. „SEMIR, MACH ENDLICH AUF!“ brüllte er wütend. Nadine lachte leise. „Komm schon, Tom. Das ist die Kapitänskabine. Die hat auch ne Toilette. Nutz die doch einfach und dann komm wieder ins Bett.“ Tom sah ein, dass es keinen Sinn machte, weiter gegen die Tür zu klopfen und ging in die Toilette. Anschließend setzte er sich aufs Bett. Nadine küsste ihn zärtlich und sie schaffte es, dass er sich noch einmal ins Bett legte.


    Semir hörte Tom rufen, doch er war geknebelt und konnte nichts antworten. Er zerrte an seinen Fesseln doch nichts geschah. Die ganze Nacht lag er mit nach oben gestreckten Armen im Bett. Er hatte nur wenig geschlafen. Die ganze Zeit fragte er sich, was die Männer von ihm und Tom wollten. Die Tür ging auf und der Mann von gestern Nacht trat ein. „Na gut geschlafen?“ fragte er höhnisch. Er ging zu Semir und riss ihm das Klebeband vom Mund. „Was wollen Sie?“ fragte Semir. „Nichts Besonderes. Du und Kranich seid mein Druckmittel gegen die Polizei in Deutschland. Ihr werdet mir helfen, meinen Bruder aus dem Knast zu bekommen. Das ist alles.“ „Damit kommen Sie nicht durch. Die Polizei ist nicht erpressbar.“ „Da magst du Recht haben, aber ich rede nicht von dem Apparat in einem. Ich rede von deiner Chefin Anna Engelhardt. Die tut alles um euch wieder zu bekommen.“ „Wer sind Sie?“ „Das interessiert dich nicht wirklich. So. Ab zum Frühstück und zur Toilette. Anschließend wirst du wieder eingeschlossen.“ Er nahm den Schlüssel der Handschellen und schloss Semir los. Dieser erhob sich steif und rieb sich die Gelenke. Er drehte sich um und sah dem Mann in die Augen. Es waren eisblaue Augen und sie waren genauso kalt. „Vorwärts. Keine Tricks.“ Semir verließ die Kabine und trat in den engen Gang. Er wollte nach links an Toms Kabine vorbei, doch der Mann hinter ihm zog ihn nach Rechts. „Da lang!“ Semir folgte dem Befehl. Er ging vor dem Mann her und wartete auf die Gelegenheit sich zur Wehr zu setzten. Bis jetzt war nur ein Mann da, das war zu schaffen. Endlich erreichte er einen Winkel auf dem Schiff, der groß genug war um zu agieren. Blitzschnell drehte sich Semir um und schlug auf den Mann ein. Dieser war überrascht und steckte die ersten Schläge weg. Dann ging er zum Angriff über. Der Lärm während des Kampfes blieb nicht unbemerkt und bevor Semir es schaffte, den Mann endgültig zu strecken, wurde er von zwei anderen festgehalten. „Das, war ein Fehler. Aber damit habe ich gerechnet.“ sagte Karl leise drohend. Er ging auf Semir zu, der im Griff der anderen beiden hing. Dann schlug er zu. Semir schrie auf und wollte sich krümmen, doch die anderen hielten ihn eisern fest. Karl schlug erneut zu und traf Semir in die Nierengegend. Wieder schrie er auf. Karl schlug ihm ins Gesicht und Semir spürte wie die Lippen aufplatzen. Er spürte wie das Blut runter lief. Dann hielt Karl inne. „So das reicht fürs erste. Semir wurde zur Toilette gebracht, dort wusch er sich das Gesicht. Ihm war nicht mehr nach Gegenwehr. Die Männer zogen ihn raus und stießen ihn brutal durch den Gang in seine Kabine. Dort wurde er wieder an das Bett gekettet. „Dein Frühstück kommt gleich. Bis dahin wirst du dich ruhig verhalten, klar?“ Semir sah Karl an und nickte nur. Er hatte starke Schmerzen. Die Männer verließen die Kabine und gingen zu Tom und Nadine.


    Tom hörte wie sich der Schlüssel drehte. Er sah wie sich die Tür öffnete und mehrere Männer in die Kabine kamen. „Nadine! Mach Frühstück“ sagte einer der Männer, Nadine sprang auf und verließ die Kabine. „Was soll das?“ fragte Tom, der nun auch dahinter gekommen ist, das nicht Semir ihn eingesperrt hatte. „Wo ist mein Kollege?“ „Kranich, Sie sollten nicht so viele Fragen stellen. 1. Warum werde ich ihnen früh genug sagen. 2. Gerkhan fühlt sich nicht gerade wohl, aber er lebt.“ „Ich will zu ihm.“ forderte Tom. „Du willst gar nichts. Aber ich verrate dir was. Du darfst gleich zu ihm. Erst will ich mit dir sprechen. Du scheinst der vernünftigere zu sein. Also wirst du mein Verhandlungspartner sein.“ „Verhandlungspartner? In welcher Sache denn?“ „Ich will meinen Bruder aus dem Gefängnis in Deutschland freibekommen. Du und Gerkhan seid meine Geiseln. Wenn die Typen in Old Germany nicht das tun, was ich will, dann ist zuerst Gerkhan dran, dann du. Also solltest du gut verhandeln.“ Tom sah den Mann an. Woher kennen Sie unsere Namen?“ „Ist egal. Du wolltest zu Gerkhan. Dann komm.“ Tom folgte dem Mann auf den Gang und ging mit ihm zu Semir. Dieser saß auf dem Bett. Gefesselt am Bettpfosten. Tom sah deutlich dass er geschlagen wurde. Wütend drehte er sich zu dem Mann. „Was soll das?“ fragte er. Der Mann sah ihn an und lachte. „Gerkhan hat mich angegriffen. Ich habe mich nur verteidigt. Also war es Notwehr.“ Tom wollte zu Semir gehen, doch er wurde festgehalten. „Wir sind noch nicht fertig.“ sagte Karl zu ihm und zog ihn wieder aus Semirs Kabine. „Gehen wir frühstücken.“ meinte Karl und ging mit Tom an Deck, wo bereits Nadine den Tisch gedeckt hat. „Holen Sie Semir auch dazu.“ Karl sah ihm zu und nickte dann. Er schickte einen seiner Männer runter und dieser kam mit Semir zurück. Der Mann stieß Semir brutal in die Ecke. Tom wollte aufbegehren, doch Semir schüttelte unmerklich den Kopf. „Schon gut, Tom.“ sagte er leise. „Er soll auch an den Tisch.“ Karl nickte und ließ Semir an den Tisch. Es wurde gefrühstückt. Anschließend wurde Semir wieder weggezerrt. Tom konnte nur zusehen. Er fragte sich die ganze Zeit, was die Männer dazu brachte Semir so brutal zu behandeln. „Ich werde nicht verhandeln, wenn Sie Semir so behandeln.“ sagte er wütend. Karl sah ihn an. „Glauben Sie wirklich, dass Sie hier Forderungen stellen können? Sehen Sie, wir sind hier in einem ziemlich warmen Klima. Was glauben Sie kann alles auf dem Wasser passieren? Wie glauben Sie sieht Gerkhan aus, wenn er an Deck in der Sonne steht? Sagen wir den ganzen Tag?“ Tom sah ihn an. „Das werden Sie nicht tun.“ Karl sah ihn an und lachte, „ach glauben Sie wirklich? Wer sollte mich daran hindern? Sie?“ Tom sah ihn unschlüssig an. „Hören Sie wenn Sie wirklich mich als Verhandlungspartner haben wollen, will ich das Semir ordentlich behandelt wird. Ist das klar!“ Karl sah ihn in die Augen. „Kranich, Sie haben mich wohl nicht richtig verstanden. Sie machen was ich will. Wenn nicht, ist Gerkhan dran. So läuft es hier und nicht anders. Und damit Sie sehen, dass ich nicht scherze, wird Gerkhan draußen angebunden werden. Er bekommt weder Trinken noch Schutz vor der Sonne. Wollen wir doch mal sehen, wie lange Sie stur sind. Sehen Sie zu.“ Er zog Tom hoch und brachte ihn raus. Tom sah Semir am Segelmast stehen. Die Hände waren über seinem Kopf zusammengebunden. Er trug kein T-Shirt. Die Sonne brannte direkt auf ihn herab. „Lassen Sie das. Ich tue was verlangt wird.“ sagte Tom bitter. Karl sah ihn an und lachte. „Haben Sie so eine Angst um Gerkhan. Schön zu wissen. Trotzdem. Als Warnung und als Bestrafung für das was er getan hat, wird er heute dort bleiben. Sagen wir bis 19.00 Uhr. Ja bis zum Abendessen.“ Nadine kam nun ebenfalls an Deck. „Karl du hast mir versprochen, dass du Semir nicht anrühren wirst.“ Karl sah sie an und grinste. „Tu ich doch auch nicht.“ Er lachte gemein. Sie wollte zu Semir gehen doch Karl hielt sie fest. „Du solltest keinen Fehler begehen, Nadine. Ich habe das Sagen an Bord. Oder muss ich dir es erst zeigen?“ Nadine schüttelte den Kopf. Sie ging nach unten und warf Tom noch einen entschuldigenden Blick zu. Tom sah sie verachtend an.



    Fortsetzung vom 12.12.06


    Semir stand mit nach oben gebunden Händen in der Sonne. Sie strahlte unerbittlich. Semir verspürte Durst. Er sah zu Tom, der ihn beobachtet. Der Blick von Tom machte die Hilflosigkeit deutlich. Semir versuchte ein Lächeln zu zeigen, doch es gelang nicht. Er wusste dass Tom alles versucht hatte, ihm das zu ersparen, doch dieser Kerl in dessen Gewalt wie waren, ließ sich nicht erweichen. Dem Stand der Sonne nach müsste es gerade Mittag sein. ~Zumindest werde ich ziemlich braun aus dem Urlaub kommen~ dachte Semir ironisch. Er schloss die Augen. Der Durst quälte ihn. Was wollte der Mann erreichen? Tom weigerte sich nicht, das wusste Semir. Schritte näherten sich. Es waren leichte Schritte. Semir öffnete die Augen. Nadine stand vor ihm. „Semir, bitte ich wollten nicht, das es passiert. Ich werde dir Wasser geben.“ Sie hielt ihm ein Glas an die Lippen. Gierig trank er. „Binde mich los, bitte.“ sagte Semir leise. „Das geht nicht. Karl wird mich umbringen, wenn er wüsste, dass ich dir Wasser gegeben habe. Bitte verrate mich nicht. Heute Abend komme ich zu dir.“ Semir sah sie an. Was meinte sie damit? fragte er sich. Er sah Nadine wieder unter Deck verschwinden. Nur kurz danach kam Karl zu ihm. „Na, fühlst du dich noch gut?“ Semir sah ihn an. Er sagte nichts. „Kannst du mir nicht antworten?“ „Würde das was ändern?“ fragte Semir dagegen. Karl schlug zu. Er traf Semir ins Gesicht. Semir steckte den Schlag weg. Er sah Karl in seine kalten Augen, doch er sagte nichts.


    In der PAST waren Andrea und Engelhardt damit beschäftigt, einige Akten zu sortieren. „Ach, Ich beneide Tom und Semir. Sie sitzen am Strand und machen die Mädchen verrückt. Springen ins kühle Wasser und amüsieren sich. Wir müssen hier schuften.“ stöhnte Andrea. „Aber Andrea, Sie hatten doch gerade Ihren Urlaub. Sie sind gerade mal zwei Tage zurück und schimpfen schon wieder?“ Andrea sah sie an. Anna lächelte ihr zu. „Nehmen Sie doch mal die andere Seite. Was wenn die beiden während es in Strömen regnet im Hotelzimmer sitzen und gar nichts tun können.“ Andrea lachte. „Das wäre natürlich was anderes. Regen auf Mallorca. Nicht schlecht.“ Anna sah Andrea an. „Ich habe das Gefühl, das zwischen Ihnen und dem Kollegen Gerkhan was läuft?“ Andrea sah sie verwundert an. „Nun ja, wir sind schon öfter aus gewesen, aber es ist nichts festes.“ meinte Andrea nur mit einem Lächeln. Anna sah sie an. „Ach ja, nichts Ernstes. Andrea ich kenne Semir. Er ist kein Mann für nur eine Nacht. Er ist was Besonderes. Genau wie Tom.“ Andrea sah sie an. „Ich will Semir nicht für eine Nacht. Ich will ihn wenn dann für immer. Aber das wird die Zeit zeigen.“ Sie widmete sich wieder der Arbeit. Keiner von den Frauen ahnte, dass der Urlaub, den Tom und Semir hatten nicht zu beneiden war.


    Semir wurde um 19.00 Uhr losgebunden. Er konnte kaum noch stehen. Die Komplizen von Karl zogen ihn in die kleine Kombüse, wo alle am Tisch saßen und aßen. Semir hatte nach dem Frühstück nichts mehr bekommen, um Tom zu zeigen, dass Karl es ernst meinte. Semir war nun auch ohne Fesseln. Er aß mit großem Hunger. Tom sah ihn an. Er sah das rote Gesicht von Semir. Sonnenbrand, dachte er. Karl sah ebenfalls zu Semir. „Ab morgen wirst du sicher keine Probleme bereiten. Du wirst in deiner Kabine bleiben.“ Semir sagte nichts. Karl schlug ihn auf den Hinterkopf, so heftig das Semir mit dem Kopf auf die Tischplatte schlug. Semir sprang auf und ging seinerseits auf Karl los. „SEMIR! Lass dich nicht provozieren.“ warnte Tom noch, doch zu spät. Semir schlug zu. Er traf Karl auf die Nase, die sofort anfing zu bluten. Doch die Komplizen von Karl hatten Semir schnell zurückgezogen. Sie drehten ihm die Arme schmerzhaft auf den Rücken. Karl wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Er sah Semir böse an. „Okay, ich habe es versucht. Ich wollte freundlich sein. Aber anscheinend willst du es nicht anders.“ Tom stand auf und stellte sich vor Semir. „Lassen Sie ihn. Sie haben doch selbst Schuld. Lassen Sie ihn in Ruhe.“ Karl sah ihn an. Er setzte sich wieder. „Okay, wir können es auslosen. Ich habe hier zwei Zündhölzer. Wenn Sie das Lange ziehen, wird er keine Prügel beziehen. Wenn ich es ziehe, dann darf ich ihn bestrafen. Die Chance steht also 50: 50.“ Tom sah ihn an. Karl hielt ihm die Zündhölzer hin. „Das ist doch Schwachsinn.“ Karl sah ihn an. „Wirklich? Wenn du nicht ziehen willst, dann kannst du zusehen, wie ich Gerkhan zu Brei verarbeite. Also nutze die Chance.“ Tom wusste, dass er keine Scherze machte. Wenn er sich nicht fügte, dann würde Semir…“ Er wollte nicht weiter darüber nachdenken. Er zog eines der Hölzer. Karl sah sein Stück an und hielt es gegen Toms. Toms war länger. „Schade, Gerkhan hat wirklich Glück. Bringt ihn in seine Kabine, aber sorgt dafür, das er nicht rauskommen kann.“ Die Männer nickten und zerrten Semir raus. Tom sah ihnen nach.


    Semir wurde von den beiden Männern wieder in seine Kabine gebracht. Dort stießen sie ihn auf das Bett. Sie banden ihn erneut mit den Handschellen am Gestell fest, allerdings diesmal die Hände auf den Rücken. Er wehrte sich nicht. Die Männer gingen raus und wünschten ihm eine Gute Nacht. Sie lachten. Als die Tür geschlossen war, versuchte Semir sich so gemütlich wie nur möglich hinzulegen. Er schloss die Augen. Kurz danach spürte er, dass er nicht allein war. Er richtete sich vorsichtig auf und sah Nadine vor sich stehen. Sie war nackt. „Was soll das denn werden, wenn es fertig ist?“ fragte er. Nadine sah ihn an. „Gefalle ich dir denn nicht mehr, Semir?“ „Meinst du etwa, nachdem was hier abgeht, kann ich was für dich empfinden? Du steckst doch in der Sache mit drin. Du hast uns absichtlich in die Falle gelockt.“ „Nur weil ich euch wollte. Du und Tom. Ihr seid die einzigen, die mir helfen können.“ „Helfen? Wie denn. Ich bin gefesselt, werde von deinen Freunden geschlagen und gequält. Wie soll ich denn dann helfen?“ „Du bist ziemlich wütend, nicht wahr? Ich verstehe dich, du kannst mich nur verachten. Ich würde es selbst auch tun. Aber wenn du meine Gründe kennst, dann verstehst du mich vielleicht auch. Tom will nicht mit mir reden. Auch das verstehe ich. Aber ich brauche eure Hilfe, um aus diesem Kreis raus zu kommen. Bitte Semir. Bitte.“ Er sah in ihre Augen. Er sah die Tränen. Nadine war verzweifelt. Sie setzte sich auf ihn und fing an ihn zu küssen. Er versuchte sich wegzudrehen, doch durch die Fesseln war es nicht möglich. „Lass das…. bitte… Nad…Nadine. Nicht.“ versuchte er, doch sie hörte nicht auf. Nadine sah ihn an. „Ich mache dich glücklich, Semir. Du wirst diese Nacht nicht vergessen.“ flüsterte sie. Er versuchte sich unter ihr wegzudrehen. „Nadine, wenn ich nicht gefesselt wäre, dann wäre es wahrscheinlich ein Vergnügen mit dir. Aber so…“ Sie küsste ihn wieder. „Ich habe einen Schlüssel für die Handschellen. Ich öffne sie dir, wenn du mir versprichst mich auch glücklich zu machen.“ Semir sah sie an. „Du hast den Schlüssel für die Handschellen. Dann mach mich los.“ „Erst wenn du versprichst mich auch glücklich zu machen.“ sagte sie. Semir sah sie an. „Nadine, wir werden als Geiseln festgehalten. Ich kann jetzt nicht mit dir schlafen als ob nichts wäre. Wir müssen weg von hier.“ sagte er eindringlich. Nadine sprang auf. „Dann bleibst du gefesselt. Ich gehe zu Tom. Der ist sicher bereit.“ schimpfte sie und verschwand blitzschnell aus der Kabine. Semir sah ihr nur nach. Er war nach wie vor gefesselt. Er fluchte verhalten.


    Fortsetzung für Marina :baby: und meine anderen Leser nat?rlich


    Nadine ging zu Tom in die Kabine. Tom saß auf dem Bett und sah sie an. „Wo warst du?“ fragte er sie. „Bei Semir. Aber er wollte mich nicht. Er hat mich abgewiesen.“ Tom glaubte nicht richtig gehört zu haben. „Du warst bei Semir? Und du fragst dich warum er dich abgewiesen hat? Das ist doch nicht zu fassen. Du hältst uns mit deinen Kumpels da draußen hier als Geiseln und wunderst dich, dass wir nicht gerade glücklich darüber sind? Hast du nicht mitbekommen, wie Semir behandelt wird? Ist das wirklich so egal?“ Tom war sehr wütend. „Tom bitte, ich habe eben schon Semir versucht zu erklären, dass Karl mich in der Hand hat. Ich will eigentlich gar nicht, dass euch was passiert. Karl zwingt mich dazu. Ich bin so zu sagen auch eine Geisel.“ Tom sah sie an. „Womit hat er dich in der Hand?“ „Ich habe beim Bruch mitgemacht. Dabei ist einer gestorben. Und wenn ich…“ „..wenn du dich weigerst, dann wird er dich verpfeifen. Richtig?“ Nadine nickte. Tom sah sie an. „Ich helfe dir. Aber dazu musst du mir auch helfen.“ Nadine nickte erneut. „Wie kann ich dir helfen?“ „Wir müssen zunächst dafür sorgen, dass Karl Semir in Ruhe lässt. Er hat einen Hass auf ihn und ich befürchte, dass er sich heute noch an Semir ranmacht, wenn ich schlafe. Das will ich verhindern. Wirst du mir helfen?“ Nadine sah Tom an. „Wie soll ich denn dabei helfen. Du kannst Semir auf dem Schiff nicht verstecken. Er wird ihn überall finden. Wenn Semir sich still verhält, dann wird Karl ihm nichts tun.“ Tom nickte. „Ich muss zu Semir. Ich muss mit ihm sprechen, allein.“ Nadine sah ihn an. „das kriege ich hin. Komm.“ Nadine zog Tom aus der Kabine auf den Gang. Sie sah dass niemand von den anderen zu sehen war und ging mit Tom zu Semir. Sie öffnete die Tür. Tom ging in die Kabine und erschrak, Semir war nicht da. „Wo ist er?“ fragte er Nadine. Sie sah ihn an. „Eben war er noch am Bett gefesselt. Ich weiß nicht wo er ist? Tom wirklich.“ Tom sah sie an. „Verdammt! Was hat der Kerl denn vor. Ich habe mich nicht geweigert, seine Forderungen zu erfüllen. Wo ist Semir?“ „Nicht mehr hier.“ kam es von Karl, der hinter ihm stand. Tom drehte sich um. „Wo ist er?“ „Wenn Sie telefoniert haben, werden Sie es erfahren. Los.“ Tom ging mit Karl an Deck. Er drückte Tom ein Handy in die Hand. „Ruf deine Chefin an und sag ihr sie soll Mark Heinrich aus dem Knast holen und ausfliegen lassen.“ Tom sah ihn an. „Karl Heinrich? Sie sind der dritte Mann bei dem Überfall gewesen. Sie, ihr Bruder und Nadine. Ihr Bruder hat dafür sechs Jahre bekommen.“ Karl nickte. „Sie sind gut informiert. Okay, Rufen Sie an.“ Tom nahm das Handy und rief an. Es dauerte nicht lange bis sich Engelhardt meldete. „Tom, schön das Sie anrufen. Wie geht es Ihnen?“ „Chefin, mir geht es soweit gut. Aber ich rufe nicht aus Höflichkeit an, es geht um etwas Wichtiges.“ „Was gibt es denn?“ „Semir und ich werden auf einem Schiff als Geiseln gehalten. Der Anführer heißt Karl Heinrich. Er verlangt die Freilassung von seinem Bruder Mark. Sie sollen ihn nach Mallorca ausfliegen lassen. Wenn nicht, wird Semir sterben.“ „Wo ist Semir?“ „Ich weiß es nicht. Er wurde weggeschafft. Ich bin noch an Bord des Schiffes.“ „Kann ich mit diesem Karl Heinrich sprechen?“ Tom sah Karl an, doch der schüttelte den Kopf. „Er will nicht.“ „Meint er es ernst?“ „Ja, Chefin.“ Karl nahm das Handy und beendete das Gespräch. „Das reicht.“ „Wo ist Semir?“ Er bekam keine Antwort.


    Anna legte nach dem Gespräch den Hörer auf. Sie starrte aus dem Fenster. Andrea kam herein. „Mistiges Wetter was. Tom und Semir haben es gut. Sonne, Strand und das blaue Meer.“ Anna sah sie an. „Leider nicht, Andrea. Ich denke die beiden wünschen sich nicht sehnlicher, als jetzt hier zu sein.“ Andrea sah sie an. „Wieso?“ fragte sie. „Nun Tom hat mich eben angerufen. Er und Semir sind Geiseln auf einem Schiff. Eine Gefangenenbefreiung. Wenn ich den Geiselnehmer nicht einen gewissen Mark Heinrich übergebe, werden erst Semir und dann Tom sterben.“ Nach Toms Angaben meinen die es ernst.“ „Was ist mit Semir?“ fragte Andrea. „Den konnte ich nicht sprechen. Aber Tom sagte, dass er, also Semir, zuerst sterben wird, wenn wir nicht die Forderung erfüllen. „Was sollen wir denn nun tun? Ich meine wir können doch nicht einfach diesen Heinrich aus dem Gefängnis holen und ausfliegen lassen.“ Meinte Andrea. Anna sah sie an. „Natürlich können wir das nicht, aber wie sollen wir Tom und Semir rausholen. Ich weiß nicht genau wo sie sind. Oder wie sie in die Falle geraten sind.“ „Haben die denn die Handys dabei?“ „Ich denke schon. Wollen Sie die orten. Ich glaube nicht, dass wir damit Glück haben, aber es ist ein Versuch wert. Okay, Andrea versuchten Sie es. Und Andrea, bekommen Sie alles raus was Sie über Heinrich erfahren können. Vorstrafen, warum er verurteilt wurde, wer seine Komplizen war. Einfach Alles.“ Andrea verließ das Büro der Chefin und setzte sich an ihren Computer.



    Fortsetzung vom 13.12.06


    Semir saß im Maschinenraum. Er war geknebelt. Es war sehr laut im Raum und er bekam Kopfschmerzen. Doch das schien dem Typen, der bei ihm war nichts auszumachen. Semir versuchte sich bemerkbar zu machen, aber der Typ war anscheinend taub. Semir war an zwei Rohren gebunden. Sie hatten dafür Seile genommen. Semir bearbeitete sie stetig und stellte fest, das sie so langsam an der Festigkeit abnahmen. Wenn ich hier raus komme, dann zeige ich diesen Arschlöchern mal wie ich mit Typen die ich nicht ausstehen kann umgehe, dachte er sich und zerrte weiter an den Fesseln. Er bekam Hunger. Im Maschinenraum hing eine Uhr. Wenn die richtig ging war es gerade 20.00 Uhr. Also war das Abendessen schon gelaufen. Wieso haben sie ihn nicht geholt. Er drehte seine Hände in den Fesseln. Unermüdlich arbeitete er daran. Der Typ der ihn bewachen sollte schlief. Semir konnte es nicht glauben, bei so einem Lärm zu schlafen zeugte schon von absoluter Taubheit. Aber das würde für Semir ein Vorteil sein, wenn er frei ist, braucht er sich nicht einmal anzuschleichen. Der hört ja eh nichts. Dafür waren Semirs Ohren im perfekten Zustand. Er hörte jemanden kommen. Er sah in die Richtung und mit einem male stand Nadine vor ihm. Sie hatte einen Teller in der Hand. „hast du Hunger, Semir?“ fragte sie. Semir nickte. „Ja, warum tust du das? Ich verstehe nicht. Warum hast du mich und Tom in die Falle gelockt?“ „iss und stell nicht so viele Fragen. Karl hat mir gerade fünf Minuten Zeit gegeben um dir was zu Essen zu bringen.“ Sie fütterte ihn. „Was hat der Mann gegen mich?“ „Du hast damals seinen Bruder angeschossen. Erinnerst du dich nicht? Du hast ihn auf der Autobahn verfolgt und geschossen. Du hast ihn ins Bein getroffen, nur deshalb wurde er gefasst und ins Gefängnis gesperrt. Er gibt dir die Schuld daran.“ Semir sah sie an. „Nadine? Wer ist er?“ „Karl Heinrich. Sein Bruder ist Mark Heinrich.“ „Mark Heinrich. Jetzt erinnere ich mich. Es ist zwei Jahre her. Dieser Typ hat einen Wachmann erschossen, mehrere Unfälle mit Schwerverletzten verursacht.“ Semir aß und dachte an den alten Fall. „Kannst du nicht dafür sorgen, dass Tom zu mir kommt?“ fragte Semir. Nadine sah ihn an. „ich versuche es. Aber ich kann es nicht versprechen.“ Semir sah sie an. „Danke“. „Danke? Wofür?“ „Fürs Essen.“ meinte Semir und versuchte ein Lächeln.


    Nadine ging wieder nach oben. Karl kam ihr entgegen. „Ich wollte dich gerade holen. Und hat er gegessen?“ fragt er. Nadine nickte. „Prima, dann wird er gleich einschlafen. Anschließend werde ich ihn wieder in die Kabine bringen. Er wird für mindestens 24 Stunden außer Gefecht sein.“ Lachte er. Nadine sah ihn an. „Was hast du vor, Karl? Willst du ihn umbringen?“ Karl sah sie an. „ich bin doch kein Killer. Aber wenn diese Engelhardt nicht das tut was ich will, dann wird er und Kranich sehr viel leiden. Ich werde Gerkhan fertig machen. Dann Kranich.“ Nadine ging an ihm vorbei. Er hielt sie fest. „Wohin gehst du?“ „Ich gehe zu Tom.“ Er ließ sie los. Sie ging auf Deck. Tom saß auf dem Boden und sah auf das Wasser. Er sah kurz auf, als Nadine zu ihm kam. „Weißt du wo Semir ist?“ fragte er verzweifelt. Sie nickte. „Er ist im Maschinenraum festgebunden. Karl will ihn dort unten noch eine Stunde festhalten.“ Tom sah sie an. „Und dann?“ „Ich musste Semir eben füttern. Er hat durch das Essen ein Schlafmittel bekommen. Karl wollte es, ich musste es tun. Tom, bitte ich…“ Tom sah sie an. „Du tust alles, was er will. Nicht?“ Nadine nickte. „Wenn ich es nicht tue, dann wird er meine kleine Tochter umbringen.“ Tom sah sie erstaunt an. „Deine Tochter?“ Nadine nickte. „Isa ist gerade zwei Jahre alt. Sie ist seine Tochter. Er hat sie mir weggenommen und gesagt, dass wenn ich euch nicht in die Falle locke, wird er Isa umbringen. Sie ist mein Engel. Ich würde für sie sterben.“ Tom nickte. Nun verstand er Nadine. „Hör zu ich helfe dir, und dafür hilfst du uns.“ Nadine sah ihn an. „Was willst du denn machen? Semir wird gleich einschlafen. Es ist ein Mittel das mindestens 24 Stunden anhält.“ Tom sah sie erstaunt an. „24 Stunden?“ Nadine nickte. „Gut, bis dahin habe ich mir etwas ausgedacht. Wird Semir im Maschinenraum bleiben?“ Nadine schüttelte den Kopf. „Sobald er schläft wird Karl ihn in die Kabine bringen lassen.“ Tom nickte. „Okay. Wir werden warten. Aber du darfst dir nichts anmerken lassen. Komm heute Abend zu mir.“ Er küsste sie flüchtig. Nadine hatte Tränen in den Augen. „Es tut mir leid. Tom ich wollte nicht dass es so kommt. Wirklich du musst mir glauben. Ich wusste nicht, dass Karl so brutal mit Semir umgehen wird. Wenn ich es vorher gewusst hätte, dann hätte ich…“ „Was? Was hättest du dann. Nicht mitgemacht? Dann wäre deine Tochter wohl schon tot.“ „Ja du hast Recht. Aber jetzt werde ich dir und Semir helfen.“ Sie stand auf und ging unter Deck. Tom ging ebenfalls in seine Kabine.


    Semir merkte das er müde wurde. Verdammt was war das, dachte er. Ihm wurde schwindelig. Seine Beine wurden weich. Ich muss wach bleiben, dachte er. Ich muss…ich darf nicht schlafen. Ich wache nie wieder auf. Das waren seine Gedanken. Doch gegen das Mittel war er wehrlos. Er schlief ein und hing anschließen in den Fesseln. Karl kam in den Maschinenraum. Er sah auf Semir, der zwischen den Rohren hing. Er schnitt ihn los und warf ihn über die Schultern. Anschließend trug er ihn in die Kabine. Achtlos warf er Semir aufs Bett und kettete ihn wieder mit Handschellen an das Bett. „So mein Freund. Ich wünsche dir angenehme Träume. Wenn du wieder wach wirst, dann wird dein Freund Kranich nicht mehr sein. Für dich, mein Freund habe ich etwas Besonderes ausgedacht. Aber damit warte ich bis Mark bei mir ist. Er will sicher auch was davon haben.“ sagte er doch Semir bekam davon nichts mit. Dieser schlief tief und fest. Karl verließ die Kabine wieder und ging zu Tom und Nadine, die sich in Toms Kabine befanden. Er stieß die Tür auf ohne anzuklopfen. Nadine küsste Tom gerade. Karl sah es. Er sagte nichts. Wortlos verließ er die Kabine. Nadine sah ihn nach. Dann sah sie Tom an. „Was glaubst du hat er vor?“ Tom zuckte mit den Schultern. „Er hat sicher eine Schweinerei vor. Aber ich hoffe nur, das er dies mit mir macht und nicht mit Semir.“ Nadine sah ihn entsetzt an. „Semir schläft. Er kann doch nicht…“ „Karl kann alles. Er hat keine Skrupel. Sag mal dieses Schlafmittel. Hast du es, oder weißt du wo es ist?“ Nadine sah ihn an. „Du meinst…“ „Ja warum nicht. So hätten wir alle mit einem Schlag außer Gefecht.“ Nadine nickte. „Ich habe es in der Kombüse versteckt. Karl wollte dass ich Semir alles gebe. Aber dann wäre es sicher tödlich gewesen. Ich habe nur ein paar Tropfen genommen.“ „Dann hast du Semir das Leben gerettet. Okay. Hier ist mein Plan.“



    Und hier der Rest der Geschichte:


    Anna saß in ihrem Büro und mit ihr der Polizeipräsident. „Sie wissen doch genau, Frau Engelhard, das sich die Polizei nicht erpressen lassen kann. Wenn wir das durchgehen lassen, dann werden wir uns vor Entführungen und Drohungen gar nicht mehr retten können.“ Anna nickte. Sicher wusste sie das, aber sie wusste auch, dass Tom und Semir darauf warteten endlich befreit zu werden. „Sie verstehen doch sicher auch, Herr Klein, dass ich meine Männer nicht einfach umbringen lasse. Gerkhan und Kranich haben schon sooft andere aus der Klemme gezogen. Sie haben es nicht verdient, so zu enden. Deshalb habe ich mich an Sie gewandt. Wir kennen uns schon so lange. Bisher war die Zusammenarbeit immer sehr gut.“ Klein sah sie an. „Okay, wie wollen Sie vorgehen. Sie wissen wir haben keine Handlungsvollmacht in bzw. auf Mallorca. Es wäre ziemlich schwierig ohne die dortige Polizei tätig zu werden.“ Anna nickte. „Ich habe bereits mit dem dortigen Polizeiminister gesprochen. Er hat mir völlige Unterstützung versprochen. Ich selbst werde dieses Mark Heinrich nach Mallorca bringen.“ Klein nickte. „Okay, Sie haben grünes Licht. Bringen Sie die beiden gesund zurück. Sie wissen, dass ich die beiden sehr mag. Es täte mir Leid, wenn ich für eine Beerdigung etwas ausgeben müsste.“ „Danke Herr Klein.“ „Ach und noch eins. Ich heiße Thomas.“ „Anna“. „Okay Anna. Treten wir diesen Typen kräftig in den Arsch.“ Anna musste lachen.


    Nadine machte das Frühstück für Karl und seine Komplizen. Sie hatte über Nacht mit Tom einen Plan geschmiedet, wie sie diese Typen ausbooten konnte. Sie wollte ihre Tochter zurück haben und dann mit Tom und Semir nach Deutschland zurück reisen. Tom hatte ihr genau gesagt wie und was sie zu tun hatte. Sie sollte den Morgenkaffee mit diesem Schlafmittel versetzen, womit Karl Semir ruhig gestellt hatte. Beide konnten nur hoffen, dass weder Karl noch seine Komplizen etwas bemerkten. Tom saß ebenfalls am Tisch und frühstückte. So war es unauffällig. „Wo ist Semir?“ fragte Tom am Tisch. „Der schläft. Aber er lebt.“ lachte Karl. „Ich fragte wo er ist, nicht was er macht.“ sagte Tom mit einem wütenden Unterton. Er wusste ja wo Semir war, aber er wollte es von Karl hören. Dieser schlug auf den Tisch und sah Tom an. „Warum willst du denn ständig wissen, wo Gerkhan ist? Er lebt. Das reicht. Aber er wird sicher nicht mehr lange leben, wenn du weiterhin so nervst. Halt dein Maul.“ „Ich möchte ihn sehen.“ „Nach dem Frühstück, kannst du dich davon überzeugen. Aber erst will ich essen.“ Tom sah zu wie Karl den Kaffee trank. Er konnte nur hoffen, das dass Schlafmittel schnell wirkte. Nadine nickte Tom leicht zu. Er hatte verstanden. Nach dem Frühstück stand Karl auf und winkte Tom zu sich. Tom stand auf und ging zu ihm. „So du willst zu Gerkhan, ja?“ Tom nickte. Ohne etwas zu sagen, schlug Karl zu. Tom hatte damit nicht gerechnet. Stöhnend vor Schmerzen ging er zu Boden. „du wirst nicht noch einmal einen Befehl geben, klar?“ Tom nickte nur. Zum sprechen war er nicht fähig. Karl verließ wortlos die Kombüse. Nadine kümmerte sich um Tom und zog ihn hoch. Tom setzte sich auf den Stuhl und versuchte den Schmerzen Herr zu werden. Es war jetzt schon der zweite Tag, das er nicht zu Semir konnte oder ihn gesehen hatte. Selbst wenn Semir schlief. Sein Körper brauchte Flüssigkeit und Nahrung. Sobald Karl und seine Freunde schliefen, wollte er zu Semir. Doch bis dahin musste er warten. „Wie lange wird es dauern, bis…“ fragte er Nadine mit gepresster Stimme. Nadine sah ihn an. „Bei Semir hat es knappe zehn Minuten gedauert. Hoffentlich war es genug für Karl und seine Männer.“ flehte sie. Tom sah sie an. „Wird schon. Wenn die schlafen, rufen wir meine Chefin an. Sie soll uns dann die Kavallerie schicken und die Typen hier einsperren. Wir müssen uns unbedingt um Semir kümmern. Das ist schon der zweite Tag wo er keine Nahrung bekommen hat.“ Nadine sah ihn an. „Das ist nicht richtig. Ich bin bei Semir gewesen. Ich habe ihm Wasser gegeben. Er hat getrunken. Mit dem Essen hat er das Schlafmittel bekommen. Ich war eben noch einmal bei ihm.“ „Ist Semir wach?“ fragte Tom hoffnungsvoll. Nadine schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe das Wasser auf den Mund tropfen lassen. Er hat getrunken. Glaub mir bitte.“ Tom nickte.


    Karl stand an Deck. Er wollte in fünf Minuten noch einmal diese Engelhardt anrufen und ihr die Übergabebedingungen durchgeben. Er sah auf das Meer. Plötzlich merkte er wie ihm schwindelig wurde. Er hielt sich an der Reling fest. „Nadine, du Schlampe“ fluchte er leise. Er drehte sich um und wollte zu Nadine gehen, doch er stürzte. Schwer schlug er auf das Deck. Tom sah dass er fiel und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jetzt weißt du wie es ist, dachte er noch. Karl schlief ein. Das Handy fiel ihm aus der Hand. Tom sah sich suchen um. Wo waren die anderen? Nadine kam zu ihm. „Karl schläft. Die anderen liegen im Maschinenraum.“ sagte sie. „Nadine ich brauche Material womit ich die alle fesseln kann. Ich will keine Überraschung erleben. Und dann solltest du das Schiff in den Hafen bringen. Ich werde die Chefin anrufen.“ Nadine nickte und suchte für Tom Seile zusammen. Er band die Männer alle im Maschinenraum an die dort befindenden Rohre fest. Dann nahm er das Handy und rief Anna an. Sie meldete sich sofort. „Was wollen Sie noch Heinrich?“ fragte sie leicht wütend. „Chefin ich bin es Tom. Ich habe die Typen ausgeschaltet. Es ist alles in Ordnung.“ „Gott sei Dank. Tom sind Sie und Semir in Ordnung?“ „Ich ja, Aber was mit Semir ist, weiß ich noch nicht genau. Er schläft. Dieser Heinrich hat ihm ein Schlafmittel verabreicht. Ansonsten sind wir okay. Wir werden jetzt in den Hafen fahren. Sorgen Sie bitte dafür, dass die Polizei vor Ort ist. Die können die ganze Bande einkassieren.“ „Ja, mache ich. Wie lange brauchen Sie bis Sie den Hafen erreichen?“ Tom sah zu Nadine. „Ungefähr vier bis fünf Stunden.“ sagte sie und Tom gab diese Information weiter. „kümmern Sie sich um Semir, Ich mich um die Polizei. Und Tom. Ich bin sehr froh, wenn Sie zurück sind.“ „Ja Chefin ich auch. Aber jetzt werde ich erst einmal unser Dornröschen aufwecken. Wird Zeit das er wieder am Leben teilnimmt.“


    Tom ging in die Kabine von Semir und schloss die Tür auf. Er war überrascht. Semir war wach und sah ihn an. „Ach kommst du auch mal zu mir?“ fragte er. „Seit wann bist du wach?“ fragte Tom. Semir sah auf seine Uhr. „Seit ungefähr zwei Minuten.“ grinste Semir ihn an. „Was ist mit den Typen draußen?“ „Die sind alle eingeschlossen. Denen ist das gleiche passiert wie dir. Sie schlafen.“ Semir sah ihn überrascht an. „Wieso?“ „Ich hatte einfach Lust dazu, dass sie schlafen. Komm, du musst mal was essen.“ sagte Tom und Semir nickte. „Ja hätte was. Ich verhungere. Ähm, könntest du vielleicht die Acht mal aufmachen. Ich hab keine Lust das Bett mit zu schleppen.“ Tom sah ihn an und musste lachen. „Ja klar.“ sagte er nur und zog den Schlüssel aus der Tasche. Semir stand, nachdem er endlich frei war auf, er schwankte noch und Tom hielt ihn fest. „Hey, kipp nicht um.“ „Tu ich doch gar nicht. Aber das Boot schwankt so.“ beschwerte sich Semir. „So und nun bekommt auch dieses Fräulein Nadine was gesagt.“ Tom hielt ihn fest. „Semir dieser Karl hat sie gezwungen. Er hält ihre zweijährige Tochter fest.“ Semir sah ihn an. „Meinst du das stimmt?“ „Sie hat mir ein Bild von der Kleinen gezeigt. Ja ich glaube ihr.“ Semir ging mit Tom nach oben. Dort stand Nadine am Ruder. Er ging zu ihr. Sie drehte sich zu ihm um „Semir, ich…“ Semir sah sie an. „Schon gut. Tom hat mir erklärt, warum du es getan hast. Wir holen jetzt deine kleine Tochter raus und dann geht es ab nach Deutschland.“ Nadine nickte. „Danke, dass ihr mir helfen wollt. Obwohl ich …“ „Vergeben und vergessen.“ sagten Tom und Semir wie aus einem Mund. Semir sah das der Tisch noch gedeckt ist. „Hey, mir hängt der Magen in den Kniekehlen. Das steht ja noch Kaffee auf dem Tisch.“ Nadine drehte sich erschrocken um. „Nein. Nicht trinken Semir!!“ Semir erschrak so, das er die Tasse, die er hielt fallen ließ. Der Kaffee klatsche auf den Boden. Er sah zu Nadine. „Was? Warum?“ fragte er. „In den Tassen ist das Schlafmittel. Damit haben wir Karl und die anderen ausgeschaltet. Ich mache dir frischen Kaffee, wenn Tom das Ruder übernimmt.“ Tom nickte und ging ans Ruder während Nadine für Semir Essen herrichtete. Semir aß mit großem Appetit. Tom sah auf das Meer. Nachdem Semir gegessen und sich gewaschen hatte, kam er zu Tom. „Soll ich mal übernehmen?“ fragte er. Tom sah ihn an. Er nickte. „Du willst doch sicher noch …“ sagte Semir. Auch jetzt nickte Tom. Semir kannte ihn zu gut. „Sie ist kein schlechter Mensch. Sie war nur in schlechter Gesellschaft.“ sagte er und Semir nickte. Er steuerte das Schiff in Richtung Hafen.


    Nadine saß in der Kombüse und sah aus dem Fenster. Tom trat rein. „Sag mal. Hast du eine Ahnung wo Karl deine Tochter versteckt hat?“ Nadine sah ihn an. Sie hatte Tränen in den Augen. „Nein, leider nicht. Er hat etliche Freunde auf Mallorca und die haben sie sicher versteckt. Er selbst besitzt vier Häuser auf Mallorca. Ich habe Angst um Isa. Sie ist doch noch so klein.“ Nadine fing an hemmungslos zu weinen. Tom nahm sie in den Arm. „Wenn wir den Hafen erreicht haben, dann werde ich mir diesen Karl vornehmen.“ Nadine sah ihn an. „Vielleicht brauchst du es nicht. Das Bild, das Karl mir von Isa gegeben hat. Ich glaube ich weiß wo sie ist.“ sagte sie mit überzeugter Stimme. Tom sah sie an. „Und wo?“ „Das im Hintergrund ist die kleine Bucht, die er sich vor zwei Jahren gekauft hatte. Damals waren wir noch zusammen. Es war kurz vor der Geburt von Isa. Er wollte sie Isa schenken, sobald sie achtzehn ist. Damals waren wir ja ein Paar und wollten sogar heiraten. Heute bin ich froh, wenn ich ihn nicht sehen muss. Tom ich könnte verstehen, wenn du und Semir…“ „Ich sagte doch, wir helfen dir. Weißt du wie viele in dieser Bucht sind?“ Sie schüttelte den Kopf. „aber er hat nicht so viele Männer, auf seinen Grundstücken. Sicher hat er auch ein Hausmädchen. Einer muss sich ja um Isa kümmern.“ Tom nickte. Das war einleuchtend. „Hey, könntet ihr mal hoch kommen?“ hörte er Semir rufen. Tom und Nadine gingen an Deck. Nadine sah dass sie dem Hafen schon sehr nahe war und verstand. Sie sollte das Ruder wieder übernehmen. „Ihr könnt ja schon mal die Sachen packen“, meinte sie und Semir und Tom nickten. Nur kurz danach waren sie fertig und warteten auf die Einfahrt in den Hafen. Am Kai standen etliche Polizeiwagen. Tom hob die Hand und die Polizisten kamen an Bord. Tom zeigte wo die Männer gefangen waren. Alle wurden raus gebracht. Nadine, Semir und Tom verließen ebenfalls das Boot und machten sich auf den Weg die Tochter von Nadine zu holen.


    Drei Tage später standen Tom, Semir, Nadine und die kleine Isa in der Abflughalle des Flughafens auf Mallorca. Nadine hielt ihre Tochter im Arm. Semir sah zu Tom und nickte. Es war einfach die Keine zu befreien. Karl hatte nur seine Haushälterin auf dem Anwesen mit Isa gelassen. Diese kannte auch Nadine und ließen Mutter und Tochter einfach gehen. Nun warteten sie auf ihren Flug nach Hause. Zwanzig Minuten später hob der Flieger ab in Richtung Köln. Semir und Tom waren froh wieder nach Hause zu kommen. Noch nie waren die beiden so froh dass ein Urlaub vorbei war. Karl und seine Komplizen wurden ebenfalls nach Deutschland überführt. Karl bekam für die Freiheitsberaubung sowie Körperverletzung und Erpressung acht Jahre aufgebrummt. Er wurde in die gleiche Vollzugsanstalt untergebracht wo auch sein Bruder einsaß. Die Komplizen wurden mit drei bis sechs Jahre abgeurteilt. Nadine bekam zwei Jahre auf Bewährung. Sie lebt mit ihrer kleinen Tochter Isa in Köln und hat einen Job als Verkäuferin bekommen. Tom besucht sie regelmäßig und hat auch mit der Tochter ein gutes Verhältnis.


    Ende

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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