Ruhe in Frieden - Semir Gerkhan

  • Semir lag seit Stunden in seinem Bett und schlug sich immer wieder auf sein taubes Bein. Immer wieder ging er mit seiner Hand hin. Er wusste und spürte das Bein mit der Hand, doch in seinem Bein war nichts von der Berührung zu merken. Es war, als würde er ein Stück fremdes Fleisch anfassen. „Beweg dich… bitte beweg dich! Lass mich nicht im Stich…“ flehte er leise. Nichts. Vielleicht konnte er doch mit Krücken laufen. Er musste es versuchen! Er musste hier weg! Entschlossen warf er die Decke zur Seite und setzte sich auf. Mit der rechten Hand zog er sich das taube Bein vom Bett und ließ es zunächst runterbaumeln. Nun griff er die Krücken. Als er sich jedoch aufstützten wollte, zog ein scharfer Schmerz durch seine linke Schulter. Er brauchte einen Augenblick bis er den Schmerz verarbeitet hatte. Dann stellte er sein rechtes Bein auf den Boden, griff die Krücken erneut und schleppte sich so langsam durch den Raum. Als er die Badezimmertür erreicht hatte, glaubte er, einen Marathon gelaufen zu sein. Die Schmerzen in der Schulter wurden stärker, doch er ignorierte sie. Sehr langsam ging es zur Tür und er versuchte sie zu öffnen, doch sie war, wie Klinke schon sagte, verschlossen. Okay, denk nach Semir… wie kannst du hier raus? Vielleicht gab es später eine Möglichkeit. Er musste den Arzt überwältigen, wenn er wieder zu ihn kam. Er schleppte sich mühsam zur Toilette, verrichtete sein Geschäft und wusch sich anschließend die Hände. Dabei sah er in den Spiegel und stellte fest, dass sein Gesicht aschfahl war. Die Augen lagen tief in den Höhlen und seine Lippen waren spröde. Wieder schleppte er sich zum Bett und setzte sich auf die Kante. Nun ging das Prozedere wieder los. Er packte sein Bein und legte es aufs Bett. Dann stellte er die Krücken wieder in die Halterungen am Bett zurück und zog das zweite Bein hoch. Mit dem rechten Ellbogen robbte er nach oben und setzte sich noch einmal hin um die Decke an sich zu ziehen und in diesem Augenblick spürte er nur dumpf ein kribbelndes Gefühl in seinem tauben Bein. Das Gefühl kam zurück! Er hätte jubeln können. Jetzt musste er nur auf den geeigneten Augenblick warten, um zurück zu schlagen. Der Arzt würde sich wundern. Der würde ihn nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Sobald sein Bein wieder das tat, was er wollte, konnte er entkommen. Jetzt musste er nur die entsprechende Geduld aufbringen.


    In der Rechtsmedizin stand Marvin Traber weit vor seinem Dienstbeginn in den kalten Räumen. Er hatte eine sehr schlechte Nacht hinter sich, denn der Vorfall gestern hatte ihn sehr getroffen. Noch einmal zog er die Trage mit der verkohlten Leiche heraus. „Hör mal, wir können einen Deal machen. Du verrätst mir, wer du bist und ich sorge für eine ordentliche Beerdigung. Was hältst du davon?“ sprach er mit der Leiche. Natürlich erhielt er keine Antwort und stöhnte leise auf. „Okay, dann schau ich mir noch mal den Magen an. Ich muss etwas finden, das mir sagt, dass du nicht mein Freund warst. Nimm es nicht persönlich, aber ich wünsche mir einfach, dass er noch lebt. Ich habe wirklich nichts gegen dich.“ erklärte er leise. Er nahm den Magen aus der Kühlung und legte ihn auf den Organtisch. Tom hatte den Magen zwar schon untersucht, aber er hoffte dennoch etwas zu finden, was der Student übersehen hatte. Er zerlegte das Organ in seinen Einzelteilen. Nach einigen Minuten fand er tatsächlich etwas. An der Magenwand kurz vor dem Durchgang zum Darm hing ein kleiner Fetzen von Nahrung. Nicht ganz zersetzt und vielleicht konnte man ihn untersuchen. Marvin schnitt es vorsichtig heraus. Er legte es auf einen Träger und schob es unter das Mikroskop. Er vergrößerte das Etwas und stieß einen Jubel aus. Sofort griff er zum Telefon und wählte Alex an. „Brandt.“ hörte er am anderen Ende. „Alex, ich bin es, Marvin. Ich habe einen winzigen Beweis, dass es nicht Semir ist! Hörst du?“ Es schepperte am anderen Ende und nur wenig später hörte er die Stimme von dem Partner seines Freundes. „Sorry, mir ist das Handy aus der Hand gefallen. Bist du sicher?“ kam die etwas unsichere Nachfrage. „Beantworte mir eine Frage, wann hat Semir schon mal Schwein gegessen?“ wollte Marvin wissen. „Noch nie! Er ist doch Türke und wenn er eine Macke davon hat, dann die, Schwein zu meiden.“ stieß Alex aus. „Eben! Aber ich habe eben im Magen noch etwas Fleisch gefunden. Also ein Fetzen um es genau zu nehmen und den habe ich untersucht…es ist eindeutig Schwein.“ „Danke für diese Nachricht. Wenn die DNA dann auch in diese Richtung geht, dann …“ antwortete Alex. Marvin beendete das Gespräch und ging wieder in den Raum, wo die Leichen aufbewahrt wurden und klopfte gegen das Fach, wo die verkohlte Leiche lag. „Egal wer du bist, ich bezahle deine Beerdigungskosten. Du wirst ein wundervolles Grab bekommen, das verspreche ich dir.“ sagte er leise und wischte sich eine Träne der Freude weg. Marvin zog seine Jacke an und fuhr nach Hause. Jetzt konnte er noch etwas Schlaf nachholen. Endlich war etwas Positives gefunden worden. Sein Freund konnte noch leben, doch wo war er und was bestand ihm bevor? Jetzt konnte er nur hoffen, dass Alex Semir bald finden würde.


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  • Kim Krüger betrat die PAST und bemerkte, dass Alex nicht an seinem Platz war. Sie sah Susanne erstaunt an. „Ist Herr Brandt noch nicht da?“ wollte sie wissen. „Doch, aber er wollte sich auf dem Flughafen umhören, wo Semir sich mit seinem Informanten getroffen hat. Er hofft dort etwas herauszufinden.“ Kim nickte leicht. „Bringen Sie mir bitte einen Kaffee.“ Susanne stand auf und ging in die Küche, während Kim in ihr Büro ging und den PC hochfahren ließ. Wie immer wollte sie ihre Mails abrufen. Als der Computer soweit war, sah sie, dass sie eine Mail von der Pathologie bekommen hatte. Sie öffnete sie und schluckte. Susanne trat ein. „Frau Krüger, was ist los?“ wollte sie wissen, als sie die Tränen sah. „Ich habe eben den DNA-Bericht erhalten. Die Proben sind nicht identisch. Der Tote ist nicht Gerkhan.“ Susanne stellte die Tasse auf den Tisch. „Das ist doch eine wundervolle Nachricht! Er lebt!“ stieß sie aus. Kim stand auf und nickte. „Ja, … ja…endlich…“ lächelte sie. „Wir müssen es Andrea sagen! Sie wartet doch darauf!“ drängte Susanne und Kim sah sie an. „Würden Sie die Nachricht überbringen?“ Susanne nickte heftig. „Oh ja, sehr gern…wirklich sehr gern…“ strahlte sie, denn sie war die beste Freundin von Andrea. Kim wollte gerade raus, als Alexander Brandt ins Büro stürmte. Er bemerkte, dass die Frauen weinten und wunderte sich etwas. „Sind das Freudentränen?“ fragte er etwas nervös und Kim nickte. „Ich habe eben die Analyse bekommen. Der Tote in der Rechtsmedizin ist nicht Gerkhan.“ Alex lächelte. „Ich weiß es bereits. Marvin hat sich den Magen von dem Toten vorgenommen und darin Reste von Schweinefleisch gefunden. Semir isst kein Schwein.“ erklärte er. Kim und Susanne sahen sich an. „Das ist endlich eine gute Nachricht, aber jetzt haben wir die Aufgabe, Gerkhan zu finden und herauszufinden, wer der Tote tatsächlich ist. Wir müssen außerdem herausfinden, warum man Gerkhans Tod vortäuschen will.“ Alex nickte. „Ja, das werden wir auch. Aber jetzt fahre ich in die KTU und anschließend zu Andrea.“ Kim sah zu Susanne. „Susanne übernimmt Andrea.“ Alex lächelte leicht. „Okay, bring du ihr diese super Nachricht.“ Er verschwand wieder. Susanne stand auf und verließ das Büro der Revierleiterin und fuhr nur wenig später zu Andrea. Während der Fahrt, legte sie sich die Worte zu Recht. 15 Minuten später stand sie vor ihrer Freundin. Andrea hatte rote Augen und dicke Ränder darunter. Sie sah Susanne fragend an. „Er lebt! Wir haben Beweise, dass Semir noch lebt!“ sprudelte es aus ihr raus. Andrea sah sie weiterhin an und sie schien nur mit Verspätung die Bedeutung der Nachricht, die ihr Susanne eben überbracht hatte, zu begreifen.


    Alex fuhr zur KTU und stürmte in die Halle. „Hartmut! Wo bist du?“ rief er und sah sich suchend um. „Hier! Ich stecke unter dem BMW!“ kam dumpf die Antwort. „Hast du noch was gefunden?“ wollte Alex nun wissen und hockte sich hin. Er sah in das mit Öl beschmierte Gesicht des Technikers. Hartmut kam aus der Grube. „Also außer das, was du eh schon weißt, kann ich dir verraten, dass Brandbeschleuniger zum Einsatz gekommen ist. Das heißt, dass der Wagen erst nach dem Unfall in Brand gesetzt wurde.“ berichtete der Techniker. Alex nickte nachdenklich. „Okay, ich habe erfahren, dass es nicht Semir war, der im Auto verbrannte.“ brach aus ihm raus. Hartmut sah ihn erstaunt an. „Bitte was? Das ist ja eine wunderbare Nachricht! Das heißt er lebt? Wo ist er?“ fragte der Techniker ungeduldig. „Marvin hat es mir zum einen per Telefon mitgeteilt und ein Bericht über die Analyse der DNA sagt es ebenfalls. Wo Semir sich befindet, weiß ich nicht. Ich müsste dazu herausfinden wer dieser Sam ist, der Informant von Semir. Ich habe erfahren, dass er Privatdetektiv ist und damit kann es nur dieser Stefan Andreas Moppe sein, der in Semirs Akte zu finden ist. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was ein goldener Rock und Worringen damit zu tun hat. Hast du noch etwas, was mir helfen könnte?“ Alex sah den Techniker regelrecht flehend an, doch dieser schüttete den Kopf. „Tut mir leid. Alle Spuren im Wagen sind vernichtet. Wenn nicht durch das Feuer, dann durch den Löschschaum.“ Alex sah auf das Wrack. „Was ist denn mit Fingerabdrücken an der Karosserie?“ hakte er weiter nach. Hartmut zog die Schultern hoch. „Alex, ich würde gern sagen, dass ich etwas gefunden habe, aber ich kann nicht zaubern. Ich habe nichts. Weißt du, was ich mich frage?“ Hartmut sah den Hauptkommissar an und dieser schüttelte den Kopf. „Warum sollte man uns glauben machen, dass Semir tot ist? Wer hätte was davon?“ Alex zog scharf Luft ein. „Das weiß ich nicht, aber das werde ich herausfinden. Hilf mir dabei, bitte!“ Hartmut nickte entschlossen. „Klar, ich tue was ich kann.“ versprach er. Alex lächelte leicht. „Okay, wir haben diesen Informanten von Semir, der seit dem Treffen, genau wie er, verschwunden ist. Das Semir seinen Dienstwagen verleiht, wäre mir neu und das heißt dann auch, dass der Wagen gestohlen wurde, doch warum wurde der Mann dann erschossen und von wem? Wir haben nicht mal eine Kugel und wissen kein Kaliber.“ Hartmut sah ihn an. „Oh, das habe ich vergessen. Ich habe die Einschusslöcher untersucht. Also von der Größe her würde ich auf eine 45iger tippen. Damit ist aber auch außen vor, dass der Mann von Semir erschossen wurde.“ trug der Techniker den letzten Rest bei, als er Alex Blick sah. „Kaffee?“ wollte Hartmut wissen und Alex nickte. Der Techniker ging in die Küche und kochte einen starken Kaffee, den Alex gern annahm. „Hast du diese freudige Nachrichte denn schon an die Kollegen und an Andrea weitergegeben?“ wollte er von dem Hauptkommissar wissen. „Krüger und Susanne wissen es. Andrea wird es gleich von Susanne erfahren. Ich fahre gleich auch noch hin, denn ich habe immer noch die Hoffnung, das Andrea mir helfen kann, was diesen Sam angeht.“ Alex nahm einen Schluck aus der Tasse und genoss den starken Kaffee.


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  • Alex traf vor dem Haus von Andrea ein und sah, dass Susannes Wagen vor der Tür stand. Er stieg aus, klingelte und wartete ungeduldig, bis die Tür von Margot Schäfer geöffnet wurde. Sie hatte Tränen im Gesicht. „Wir haben gute Nachrichten!“ sprudelte es aus ihr heraus und Alex lächelte. „Ich weiß. Endlich positiv. Ist Andrea ansprechbar?“ wollte er wissen und Margot nickte. „Sie ist im Wohnzimmer.“Als Alex das Wohnzimmer betrat, fiel Andrea ihm weinend um den Hals. „Ich habe es gewusst. Er ist nicht tot…Wo ist Semir? Hast du ihn gefunden? Weißt du, wo er steckt?“ fragte sie schluchzend. Alex löste sich sanft von ihr. „Leider nicht. Noch nicht, aber ich werde ihn finden. Ich weiß auch wer Sam ist. Das ist ein alter Freund von Semir und damit werde ich mich jetzt beschäftigen. Ich wollte nur nach dir sehen.“ erklärte er. Andrea sah ihn an. „Wenn Semir wieder bei mir ist, dann würde ich mich sicher besser fühlen. Finde ihn. Bitte… bring ihn mir zurück.“ bat sie ihn leise. „Das werde ich, aber jetzt brauche ich deine Hilfe. Kennst du Stefan Andreas Moppe?“ Andrea dachte nach und schüttelte dann den Kopf. „Nein, der Name sagt mir gar nichts. Wer ist das?“ Alex sah sie an. „Das ist Sam. Ich bekomme nur keine Informationen über ihn. Er scheint überhaupt nicht zu existieren.“ stöhnte er auf. Andrea lächelte leicht. „Ich verstehe…“ Sie drehte sich um und ging in ihr Arbeitszimmer und ließ den PC hochfahren. Alex folgte ihr und nur wenig später bekam er seine Informationen. „Also, Stefan Andreas Moppe, geboren am 7.4.67 in Hamburg. 1990 ist er nach Köln gezogen und hat dort ein Privatdetektivbüro aufgemacht. Moppe ist Witwer. Seine Frau und seine Tochter sind bei einem Verkehrsunfall, der durch die Schuld von Moppe zustande gekommen war, verstorben. Sie liegen beide auf dem Friedhof in Worringen.“ las Andrea vor und Alex staunte nicht schlecht. „Wow!“ ließ er von sich hören. Andrea lächelte leicht. „Kannst du irgendwo was von einem goldenen Rock lesen?“ fragte er nun und hoffte auch darauf eine Antwort zu bekommen, doch Andrea schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Von einem goldenen Rock steht hier nichts. Ich kann den Begriff aber mal via Google suchen lassen.“ schlug sie vor und gab den Suchbegriff ein. „Das ist ein Restaurant in Worringen. Direkt am Friedhof.“ war nur wenig später ihre Antwort. Alex konnte nicht anders und küsste sie auf die Wange. „Du bist einsame Spitze Andrea.“ lobte er sie. Susanne trat ein und sah Alex an, der sie kurz zur Seite nahm. „Susanne, wenn du wieder im Büro bist arbeite dich mal durch die Akte mit Rolf Wagner. Der Typ hat was mit dem Verschwinden von Semir zu tun. Ich brauche alle Informationen!“ forderte er und die Sekretärin nickte. „Was machst du?“ wollte sie wissen. „Andrea hat mir eben geholfen, ein Rätsel zu lösen. Ich fahre nach Worringen und schaue mich dort um. Anschließend komme ich in die PAST.“ legte er fest. Wieder nickte Susanne. „Hast du was am Flughafen herausgefunden?“ wollte sie nun wissen. Alex grinste leicht. „Ich habe jede Menge herausgefunden. Ein Obdachloser, genauer ein Freund von Sam, hat gesehen, das sich Semir tatsächlich mit Sam getroffen hat. Nach Auskunft sind die beiden zu Mac Donalds gegangen und anschließend weggefahren. Wohin weiß er aber nicht. Zurückgekommen ist allerdings weder Semir noch Sam. Ich habe auch im Restaurant nachgehört und man sagte mir dort, dass Semir in Begleitung von Sam dort gefrühstückt hat. Mehr wusste sie aber auch nicht.“ berichtete Alex im Gegenzug. „Das heißt wir haben gar nichts?“ fragte Susanne leise. Alex nickte. „Doch, der Freund von Sam sagte mir, dass er von einem goldenen Rock gesprochen hat und von Worringen. Andrea hat eben herausgefunden, dass es dieses Restaurant ist, welches direkt am Friedhof in Worringen liegt. Deshalb fahre ich jetzt hin und sehe mich dort um. Vielleicht finde ich etwas.“ erklärte Alex weiter.


    Alex fuhr nach Worringen und hielt vor dem Restaurant „Zum goldenen Rock“ an. Er stieg aus und sah sich auf dem Parkplatz um. Nicht weit von ihm entdeckte er eine Überwachungskamera, die an einer Laterne befestigt war. Er ging auf den Eingang des Restaurants zu und wollte gerade die Treppen hinaufsteigen, als er etwas Glitzerndes neben der ersten Stufe sah. Er hockte sich hin, um es sich anzusehen und erkannte, dass es sich um Patronenhülsen handelte. Er nahm eine hoch und erkannte sofort, dass es das Kaliber war, das Semir und er benutzten. Nachdenklich sammelte er sie ein und packte sie in eine kleine Tüte. Er stellte sich wieder hin und sah noch einmal über den Parkplatz. Wenn Semir hier in eine Schießerei verwickelt war, dann mussten sich auch Patronen von den Gegnern hier befinden. Doch der Parkplatz war zu groß, um ihn alleine abzusuchen. Wieder fiel sein Blick auf die Kamera. Vielleicht hatte sie an dem Tag Aufzeichnungen gemacht. Er klopfte heftig an die Tür. Sie öffnete sich und eine junge Frau sah ihn lächelnd an. „Tut mir leid, aber das Restaurant ist noch geschlossen. Kommen Sie in zwei Stunden wieder.“ erklärte sie. Alex nickte und zeigte seinen Ausweis. „Brandt, Kripo. Ich muss dringend mit dem Geschäftsführer sprechen.“ bat er freundlich aber bestimmt. „Oh! Erste Etage links…“ gab sie an und den Weg für den Polizisten frei. „Danke…“ Er lächelte leicht und ging die Treppen rauf. Oben angekommen sah er sich vor mehreren Räumen stehen. Links war eine Tür, die nur angelehnt war und er klopfte erneut. „Ja?“ kam von der anderen Seite der Tür. Alex öffnete sie vorsichtig und sah einen ca. 40jährigen Mann am Schreibtisch sitzen. „Guten Tag, Mein Name ist Brand von der Kripo. Ich benötige Ihre Hilfe.“ erklärte Alex und der Mann sah ihn über den Rand seiner Brille an. „Okay, wie kann ich der Polizei helfen?“ wollte er nun wissen. Alex erklärte um was es ging und der Mann zeigte sich sehr kooperativ. Sofort ließ er die Bänder abspielen, die in den letzten Tagen aufgezeichnet wurden. „Also das ist gestern zwischen sechs und elf Uhr. Die Aufnahmen sind zwar nicht die Besten, aber so fühlen sich meine Gäste wenigstens sicherer. Wissen Sie, wir haben hier sehr oft das Problem gehabt, dass die Fahrzeuge von unseren Gästen aufgebrochen wurden.“ Alex nickte und starrte gleichzeitig auf den Monitor. Dann endlich sah er seinen Partner mit einem weiteren Mann, der kaum größer war als Semir selbst. Er sah, wie Semir und der Mann, den er als Sam einstufte, über den Platz in den Wald liefen. „Ich brauche eine Kopie der Bänder und wenn es machbar wäre, sofort.“ bat er und der Mann nickte. „Das ist gar kein Problem.“ lächelte er und tatsächlich hatte Alex nur eine halbe Stunde später die Aufnahme von dem Tag an dem Semir verschwand. Alex nickte dankbar. „Okay, es wäre gut, wenn wir auch ein oder zwei Tage früher Aufzeichnungen bekommen könnten.“ bat er weiter. „Ich habe Ihnen die Aufnahmen von Montag bis gestern auf die Sticks gepackt. Weiter zurück geht leider nicht, weil die Aufnahmen dann gelöscht und die Sticks überschrieben werden.“ „Das sollte reichen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ bedankte sich der Polizist und verschwand wieder zur PAST wo Susanne ihn bereits sehnsüchtig erwartete.

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  • „Alex, ich habe jemanden ausfindig machen können, der damals mit Wagner gemeinsame Sache gemacht hat. Der Mann hießt Peter Krankmüller und wohnt in Leverkusen.“ sprudelte es aus der Sekretärin heraus. Alex sah sie an und zog die Schultern hoch. „Okay, vielleicht weiß er, wo sich Wagner versteckt. Was weißt du über diesen Krankmüller?“ „Peter Krankmüller wurden 1979 in Oberhausen geboren. Seine Eltern waren alkoholabhängig und er kam mit sechs in eine Pflegefamilie. Krankmüller hat eine Ausbildung zum Maskenbildner gemacht. 1996 ist er dann wegen Einbruch und Drogenbesitz zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden. 2004 wegen Überfall und gefährlicher Körperverletzung noch einmal zwei Jahre. Diesmal ohne Bewährung. Die Jahre saß er in Ossendorf ab und kam dort wohl auch mit Wagner zusammen. Mehr steht leider nicht in der Akte. Aber du kannst Krankmüller ja mal fragen.“ schlug Susanne vor und lächelte ihn an. Alex nickte. „Hast du die Adresse?“ Susanne hielt ihm einen Zettel hin. Alex beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist echt ein Ass. Wieso hast du noch keinen Mann?“ fragte er grinsend. Susanne lächelte ebenfalls und zog die Schultern hoch. „Ich habe einfach keine Zeit für sowas.“ gab sie an. „Okay, ich fahre mal da hin und für dich habe ich auch noch eine Aufgabe.“ Er griff in seine Tasche und zog USB-Sticks heraus. „Auf diesen Sticks sind Filmaufnahmen vom Parkplatz des Restaurants „Zum goldenen Rock.“ Ich habe Semir auf einen der Bänder gesehen wie er mit einem weiteren Mann, ich vermute Sam, vor jemanden floh. Ich habe außerdem Patronenhülsen gefunden. Von Semirs Waffe abgeschossen.“ Susanne sah ihn an. „Okay, ich kümmere mich drum. Du willst das alle Aufnahmen gesichtet werden oder?“ Alex nickte. „Und dann fragst du mich, warum ich keinen Mann habe…“ tadelte sie ihn und lächelte. „Danke mein Schatz, ich bin unterwegs. Wenn was ist dann…“ Susanne sah ihn an. „Schon klar, über Funk oder über Handy erreichbar.“ Alex verschwand erneut. Bis zur angegebenen Adresse benötigte er fast eine halbe Stunde. Dort angekommen stieg er aus und betrat nur wenig später das Haus. Es war runtergekommen und hatte einige kaputte Fenster, das Treppenhaus glich einem Schweizer Käse, so viele Fliesen waren bereits herausgefallen. Scheinbar waren die meisten Bewohner ausgezogen, denn viele Wohnungstüren standen einfach offen. Auf den Briefkästen, von denen die meisten aufgebrochen waren, konnte er keine Namen mehr lesen. Auch Klingelschilder gab es nicht wirklich. Ihm blieb einfach nichts Anderes übrig, als sich durch das Haus zu quälen und jeden noch vorhandenen Bewohner nach Peter Krankmüller zu fragen. Erst in der vierten Etage traf er auf einen Bewohner. „Guten Tag, Brandt, Kripo Autobahn. Ich bin auf der Suche nach Peter Krankmüller.“ Der Mann sah ihn an. „Das bin ich…“ kam zur Antwort. „Können wir reden?“ fragte Alex. „Klar, warum nicht. Kommen Sie rein.“ Der Mann gab die Tür frei und Alex betrat die Wohnung. Zu seiner Überraschung war sie sehr sauber und ordentlich. „Herr Krankmüller, es geht um Rolf Wagner.“ fing Alex an und bemerkte den eisigen Blick von seinem Gegenüber. „Was wollen Sie dann von mir? Wagner ist meines Wissens bei einem Autounfall verstorben und ich kann nicht sagen, dass es mir leidtut. Ich habe wegen ihm im Knast gesessen! Für eine Tat, die er und nicht ich begangen habe!“ fauchte Krankmüller Alex an.


    Peter Krankmüller steckte sich eine Zigarette an. „Herr Krankmüller. Es gut mir leid, wenn Sie zu Unrecht eingesessen haben, aber ich muss Ihnen sagen, dass Wagner nicht tot ist.“ Langsam drehte sich der Mann zu Alex um. „Was sagen Sie da? Das ist ein Witz, oder?“ fragte er unsicher. Alex sah zu Boden. „Leider nein. Wagner hat meinen Dienstpartner und einen Freund von ihm entführt. Zumindest steckt er mit drin. Mein Partner und dessen Freund hatten schon einmal mit Wagner zu tun und ich vermute, dass der sich nun an die Beiden rächen will.“ Krankmüller nickte nachdenklich. „Gerkhan und Moppe?“ fragte er. Alex sah ihn erstaunt an. „Genau. Beide sind seit zwei Tagen verschwunden und ich bin mir sicher, dass Wagner sie irgendwo versteckt hält. Können Sie sich vorstellen, wo es ist?“ Krankmüller lachte leise auf. „Ich würde Ihnen gern helfen, wenn ich könnte, aber ich kann nicht. Was glauben Sie, wie gern ich Wagner eines auswischen würde? Er schuldet mir zwei Jahre meines Lebens. Wissen Sie, wie es im Knast ist? Wissen Sie wie es ist, wenn man jeden Abend Angst haben muss?“ Alex sah zu Boden und nickte. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es im Gefängnis ist. Fällt Ihnen wirklich nichts ein? Jeder Hinweis kann wichtig sein. Denken Sie nach! Bitte!“ flehte Alex regelrecht und Krankmüller atmete deutlich hörbar durch. „Ihr Bullen seid echt nervig. Ich weiß nicht viel von Wagner aber im Knast hat er mir sehr oft von seinen Plänen nach der Zeit im Knast erzählt. Er war verdammt sauer auf Gerkhan und Moppe und hat immer davon gesprochen, dass er sich eines Tages rächen würde. Für mich war er einfach nur durchgeknallt. Wagner hat mir sogar angeboten, mitzumachen. Aber ich wollte nicht. Ich wollte mit dieser ganzen Scheiße nichts zu tun haben. Er wollte einen ganz neuen Bereich abdecken. Organe! Er hatte im Knast einen ehemaligen Arzt kennen gelernt, den Namen weiß ich aber nicht und dieser Arzt war wohl wegen einem Kunstfehler bei einer Transplantation verurteilt worden und musste vier Jahre absitzen. Er war also schon im Knast, als Wagner und ich reinkamen.“ Alex dachte kurz nach. Das würde erklären, warum die verbrannte Leiche keine Organe mehr hatte. „Okay, danke! Das ist schon mal ein guter Hinweis. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, dann rufen Sie mich bitte sofort an!“ bat er, überreichte seine Visitenkarte und rannte aus dem Haus um zurück zur PAST zu fahren.

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  • Semirs Geduld wurde auf eine sehr harte Probe gestellt und mittlerweile hatte er sein Bein wieder unter Kontrolle. Er sah auf, als die Tür sich öffnete. Der Arzt trat ein und trug ein Tablett. Er sah, dass neben dem Teller eine Spritze lag und sah Klinke an. „Geht es Ihnen gut? Schmerzen in der Schulter? Fieber? Unwohlsein?“ fragte der Arzt, als wäre Semir ein ganz normaler Patient. „Nein…“ gab dieser gepresst von sich. „Sehr gut, ich habe auch eine gute Nachricht für Sie. Schon morgen trifft der erste Patient ein. Nierenkrebs und das heißt, dass Sie dann eine Niere spenden werden. Drei Tage danach die zweite und dann werden Sie an der Dialyse angeschlossen werden, damit Ihr Herz und Ihre Leber weiterhin brauchbar bleiben. Ich habe sogar einen passenden Patienten für die Lungen gefunden, ist das nicht super?“ zählte der Arzt auf. Semir antwortete nicht. Der Arzt sah auf die Urinflaschen. Sie war nicht einmal zur Hälfte gefüllt. „Sie trinken zu wenig, das ist nicht gut für die Nieren.“ bemerkte er. Semir grinste leicht. „Was wollen Sie dagegen tun?“ fragte er. „Nun, ich hätte sicher die Möglichkeit Ihnen Flüssigkeit zukommen zu lassen, aber das wollen wir beide doch nicht. Möchten Sie duschen?“ Semir stutzte und nickte gleichzeitig. „Gut, Sie dürfen gleich und danach werde ich dann den Verband wechseln. Die Wirkung der Spritze von heute Morgen sollte doch schon vorbei sein, nicht wahr?“ Semir zog die Schultern hoch und sah den Arzt an. „Keine Ahnung. Ich habe kein Gefühl im Bein.“ kam schon fast gleichgültig von ihm. Er hoffte, dass er eine Möglichkeit bekam, zu fliehen, doch der Arzt schien einer von der Sorte zu sein, die sichergehen wollten und genau wusste was er tat. „CARLOS!!“ rief er laut und ein Mann wie ein Bär trat ein. Semir zuckte zusammen und er sah, wie der Arzt eine Nadel aus der Tasche zog. „Wir testen mal. Sie sollten ganz ruhig bleiben, denn wenn Carlos böse wird, dann dürfte es nicht gut sein.“ mahnte Klinke und legte das Bein frei und stach zu. Semir zuckte zusammen und der Arzt sah ihn tadelnd an. „Herr Gerkhan, warum lügen Sie mich an? Denken Sie, Sie könnten fliehen? Vergessen Sie das einfach. Das wird nicht funktionieren. Aufstehen und ins Bad!“ Der Ton wurde schärfer und der Polizist hielt es für gut, erst einmal zu tun, was der Mann von ihm forderte.


    Semir ging in Richtung Bad und sah den Mann, den der Arzt Carlos nannte genau an. Die Muskeln waren überall unter dem T-Shirt, welches sicher zwei Nummern größer besser gewesen wäre, zu sehen. Bevor er das Bad betrat hielt der Arzt ihn fest und öffnete die Tür. Er zog den Schlüssel ab. „Es ist nicht nötig abzuschließen.“ grinste er und Semir nickte nur. Während das Wasser lief überlegte er, wie er den Arzt und King Kong überwältigen konnte. Außerdem hatte er nicht einmal was zum Anziehen. Die ganze Zeit trug er dieses verdammte OP-Hemd. Spinnst du eigentlich? Der Kerl will dich ausnehmen und du machst dir Gedanken, ob du zum öffentlichen Ärgernis wirst?“ tadelte er sich selbst. Vielleicht fand er hier etwas, dass ihm helfen konnte. Er sah sich in dem kleinen Badezimmer um und öffnete den kleinen Schrank. Dieser Arzt hatte sogar an eine Zahnbürste und Zahncreme gedacht. Doch das war es auch schon. Hier gab es nicht, was er gebrauchen konnte. Er stöhnte ergeben auf und nutzte dann die Utensilien. Er fühlte sich zwar besser und seine Gedanken kreisten. Noch musste er nicht aufgeben. Vielleicht schaffte er es in der Nacht zu entkommen. Dieser Arzt und auch King Kong würden sicher auch irgendwann mal schlafen können und diese Chance musste er nutzen. Er zuckte zusammen, als es heftig gegen die Tür klopfte. Verdammt, er hatte die Zeit vergessen. Schnell öffnete er die Tür und zuckte im gleichen Augenblick zurück. Carlos stand vor ihm und Semir sah ihn respektvoll an. Diesen Mann sollte er nicht reizen. Der Arzt grinste leicht und stellte sich hinter King Kong. „Ich dachte, ich sollte Ihnen auch jetzt noch einmal zeigen, dass Sie keine Chance haben. Hier haben Sie einen Pyjama. Und jetzt ab ins Bett!“ forderte der Arzt. Semir zog sich an und drückte sich an King Kong vorbei.

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  • Alex stürmte in die PAST und stoppte direkt vor Susanne. „Ich habe eine Information von diesem Krankmüller bekommen. In Ossendorf soll ein Arzt gesessen haben. Kunstfehler und Wagner wollte nach dem Knast einen neuen Vertriebszweig mit Organen eröffnen. Ich nehme an, dass Wagner mit diesem Arzt, dessen Namen ich noch nicht kenne, ins Geschäft gekommen ist und die Leiche deshalb keine Organe mehr hat.“ Er holte tief Luft. „Das könnte gut sein. Wir haben erst drei Videos durch. Also Semir und dieser Sam sind in eine Schießerei geraten. Sie sind in den Wald und wurden verfolgt. Auf dem Bild ist eindeutig Wagner zu sehen und dieser Mann.“ Susanne drehte den Monitor und Alex sah einen ihm fremden Mann darauf. „Wer ist das?“ wollte er wissen. „Das ist Dr. Werner Klinke. Er ist eine Koryphäe in Transplantationstechniken. Vor elf Jahren hat er eine Transplantation im Vollrausch durchgeführt. Die Patientin war ein neunjähriges Mädchen, was durch die Trunkenheit verblutete, weil Dr. Klinke die Bauchschlagader aufschnitt. Ein Alkoholtest ergab einen Promillegehalt von 2,3%0. Die Eltern haben Anzeige erstattet und die Richter sahen es als Körperverletzung mit Todesfolge an.“ Alex nickte. „Hast du eine Meldeadresse?“ Susanne schüttelte den Kopf. „Er hat sich seit seiner Entlassung aus der Haft nicht angemeldet. Die alte Adresse lautet Konrad-Adenauer-Ufer 17.“ Der Polizist stöhnte leise auf. „Kannst du eine Streife hinschicken?“ bat er die Sekretärin und ging in sein Büro, wo Hartmut mit den Bändern beschäftigt war. „Hallo Hartmut, hast du noch was für mich?“ wollte er von dem Techniker wissen. „Ja, ich habe ein Kennzeichen für dich. LEV – HV 544. Ich habe das Susanne bereits weitergegeben, damit sie herausfindet, wer der Halter ist.“ „Danke, ist die Krüger auch im Büro?“ Hartmut sah ihn an und zog die Schultern hoch. „Ich glaub schon.“ Alex verschwand, um die Chefin auf den aktuellen Stand zu bringen. Als er ihr Büro betrat, saß Andrea bei ihr. „Andrea…“ stieß er aus. Die Exfrau und aktuelle Freundin seines Partners stand auf und sah ihn unsicher an. „Hast du etwas gefunden? Weißt du wo Semir ist?“ wollte sie wissen. „Ich bin dran. Ich habe einen Hinweis bekommen, aber ich muss ihn noch auswerten.“ Andrea nickte enttäuscht. „Was sollen wir denn tun? Ich kann doch nicht nur warten. Wir müssen ihn doch finden!“ Sie wurde lauter und Alex sah sie mahnend an. „Ich bin dran. Andrea, versuche dich zu beruhigen. Ich bin allein und ich kann nicht schneller arbeiten.“ bat er sie eindringlich. Andrea senkte den Kopf und wollte gerade antworten, als es erneut an der Tür klopfte. Nach Aufforderung von Kim Krüger trat Jenny Dorn in den Raum. „Jenny! Bist du wieder okay?“ Die junge Polizistin lächelte leicht. „Okay ist relativ. Ich bin einsatzfähig und ich will dir helfen. Ich will dieses Schwein finden.“ erklärte sie. Alex nickte ihr dankbar zu. Er brachte seine Partnerin auf den aktuellen Stand und man sah deutlich, wie erleichtert Jenny war, als sie erfuhr, dass es nicht Semir war der im Wagen verbrannte. Er sah auf die Uhr. Auch dieser Tag neigte sich dem Ende.


    Dr. Werner Klinke sah grinsend auf seinen Patienten, der nun wieder im Bett lag. „Machen Sie die Schulter frei!“ forderte er seinen Patienten auf, der den Befehl umgehend ausführte. Mit einer Verbandsschere schnitt er den nassen Verband auf und besah sich die Wunde. „Sehr schön. Sie heilt sehr gut. Normalerweise würde ich sagen, dass wir am Donnerstag die Fäden ziehen, aber dann werden Sie ja eh nicht mehr leben.“ lachte er. Der Polizist sah ihn nicht einmal an. Klinke legte einen neuen Verband an und holte das Tablett vom Tisch. Er stellte es auf den Nachttisch. „So, jetzt werden Sie essen und dann bekommen Sie eine kleine Entspannungshilfe.“ lächelte er. „Hören Sie, …“ fing Gerkhan an, doch Klinke hob nur kurz die Hand und der Polizist stockte mitten im Satz. „Nicht reden! Essen!“ forderte er. Auch dieser Befehl wurde ausgeführt. Gerkhan aß sehr langsam und schien das Essen regelrecht runter zu würgen. Klinke bemerkte es natürlich und sah ihm zu. „So schlimm ist das Essen nun auch nicht. Wie es weitergeht wissen Sie ja und ich würde mich freuen, wenn Sie weiterhin so kooperativ sind. Es täte mir wirklich sehr leid, wenn ich andere Saiten aufziehen müsste. Und nun kommt die Nachtruhe.“ grinste er und nahm die Spritze in die Hand. Gerkhan sah ihn erschrocken an. „Das ist eine Rückenmarksnarkose. Sie werden, sobald ich sie gesetzt habe, ab der Hüfte nichts mehr spüren. Es ist wie eine Querschnittslähmung. Damit ist sichergestellt, dass Sie sich heute Nacht nicht aus dem Staub machen. Ich will meine Patienten, die sehr viel Geld für die Organe gezahlt haben, nicht enttäuschen. Das verstehen Sie doch sicher, oder?“ Gerkhan nickte fast automatisch. „Gut, setzten Sie sich jetzt bitte auf und drehen mir den Rücken zu!“ forderte Klinke. „Nein!“ kam mit fester Stimme von Gerkhan und Klinke lachte leise. „Herr Gerkhan, tun Sie sich selbst den Gefallen und bleiben Sie wie bisher friedlich. Carlos, den Sie ja schon kennen gelernt haben, würde sonst böse werden und ich verspreche Ihnen, es wird kein Vergnügen sein, wenn er es wird. Hinsetzen!!“ wiederholte Klinke. Er bemerkte, wie der Polizist seinen Komplizen anschaute und sich dann langsam aufsetzte. „So geht doch. Und nun ganz stillhalten!“ mahnte er seinen Patienten und stach zu. Gerkhan zuckte kurz zusammen, doch das störte nicht. „So, das reicht bis ich morgen wieder hier bin. Legen Sie sich wieder hin!“ Der Polizist tat es und zog die Decke hoch. „Gute Nacht!“ grinste Klinke und verließ mit seinem Komplizen den Raum.


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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
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  • „Warum haben die diesen Sam umgebracht und ausgeschlachtet?“ wollte Jenny von Alex wissen, als sie in seinem Büro waren. Alex zog die Schultern hoch. „Es geht, so viel steht schon fest, um Organhandel.“ Jenny sah ihn erstaunt an. „Ja gut, aber die Organe von einem Säufer und Penner? Ich meine, die Leber wird sicher hin sein.“ warf sie ein. Alex nickte. „An Leber und anderen Organen kann man aber eine Identifizierung machen. Zumindest anhand des Zustandes kann man genau sehen, ob der Besitzer ein gutes oder schlechtes Leben geführt hat. Wie du schon richtig bemerkt hast, ist die Leber eines Säufers sehr schnell von einer Person, die nichts trinkt zu unterscheiden.“ warf Hartmut ein, der immer noch mit den Videos beschäftigt war. Ehe Alex darauf antworten konnte, stürmte Susanne rein. „Das Kennzeichen gehört zu einer Spinnerei Weber, die vor einem knappen Jahr geschlossen wurde. Das Fahrzeug läuft aber noch auf die Firma.“ stieß sie hektisch aus. Alex sah sie an. „Hast du…?“ fragte er und schon reichte Susanne ihm einen Zettel. „Schönborner Straße 44 in Junkersdorf.“ Alex griff seine Jacke, drückte der Sekretärin einen Kuss auf die Wange. „Danke, du bist wirklich ein Ass! Informiere das SEK!“ lobte er sie. „Danke Hartmut! Du hast mir auch sehr geholfen.“ wandte er sich an den Techniker. Dieser hob nur kurz die Hand und lächelte unsicher. Jenny folgte ihm und gemeinsam mit dem SEK ging es nach Junkersdorf. Die Spinnerei war auf einem ziemlich großen Gelände, welches durch einen stählernen Zaun eingerahmt war. Doch das Tor war offen und es schien schon lange niemand mehr hier gewesen zu sein. Doch dann sah Alexander Brandt das gesuchte Fahrzeug vor einem Gebäude stehen und winkte seinem Namensvetter zu. Sie verständigten sich mit Handzeichen und stürmten gemeinsam in den Raum, aus dem sie Stimmen hörten. „POLIZEI!! ALLES AUF DEN BODEN!!“ schrien die SEK-Beamte und die Männer, die sich hier im Raum befanden, drehten sich erschrocken zu ihnen um und hoben größtenteils die Hände. Doch einer von ihnen startete die Flucht. Er sprang aus dem Fenster und Alex Brandt hetzte hinterher.


    Rolf Wagner sah erschrocken auf die Männer, die laut schreiend in den Raum stürmten. Er griff seine Tasche und sprang aus dem Fenster. Nach einer geschickten Rolle, kam er auf die Beine und rannte auf eine der alten Hallen zu. „Stehenbleiben!!“ hörte er den Mann, der hinter ihm her rannte, doch Rolf dachte gar nicht daran. Ein Schuss hallte und obwohl er nicht getroffen wurde, zuckte er zusammen. Er sah kurz nach hinten. Der Vorsprung reduzierte sich immer mehr. Wagner rannte die Treppe hoch, doch gerade als er in der Mitte war, hörte er es knarzen und sauste auch schon durch die Stufe eine Etage runter. Er schrie und versuchte den Sturz abzufangen. Doch als er den Boden erreichte, knickte er um. Er griff an seinen Fuß und schrie vor Schmerzen auf. Es klickte und Wagner sah langsam in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Er sah in die Mündung einer Waffe. „Endstation Wagner!“ kam von dem Mann mit den eisblauen Augen. „Nicht schießen! Bitte, nicht schießen, ich ergebe mich…“ jammerte er und hielt sich den Knöchel. „Ich brauche einen Arzt!“ bettelte er, doch der Polizist reagierte nicht. Als zwei weitere Polizisten dazu kamen, befahl der Mann den Kollegen Wagner abzuführen und dabei gingen die Beamten nicht gerade zimperlich vor. „Ich habe ein Recht auf ärztliche Behandlung!“ schrie Wagner. Der Mann mit den eisigen Augen nickte. „Der Arzt wird zur Dienststelle kommen. Bis dahin werden Sie sicher nicht verbluten.“ knurrte er. Nur wenig später saß er mit verbundenem Knöchel im Verhörraum und hatte die Arme verschränkt. Der Polizist, der ihn festgenommen hatte, saß ihm gegenüber. „Wo ist mein Kollege?“ wollte er wissen. Wagner lachte leise. „Ihr Kollege ist tot. Er ist in seinem Wagen verbrannt.“ Der Polizist schüttelte den Kopf. „Ich muss Sie enttäuschen, Ihr kleiner Trick ist durchgefallen. Wir wissen, dass der Tote nicht mein Partner ist. Also, wenn Sie auch nur irgendwas Gutes tun wollen, dann erleichtern Sie Ihr Gewissen!“ forderte der Beamte ihn auf, doch Wagner lachte höhnisch auf. „Willst du mich verarschen, Bulle? Du wirst mich doch in den Knast stecken und wenn du deinen Kollegen findest, dann wird Klinke mich umbringen!“ Der Polizist sah ihn an. „Dr. Werner Klinke? Steckt er in dieser Sache mit drin?“ hakte er nach. „Wenn ich dir helfe, dann will ich einen Deal!“ stieß Wagner aus und beugte sich vor. „Und wie soll der Deal aussehen?“ wollte der Polizist wissen. Wagner verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich will Haftverschonung und ins Kronzeugen-programm. Neuer Name, neue Wohnung, neue Arbeit!“ forderte Wagner und sein Gegenüber lachte laut auf. „Ich werde es mit der Staatsanwaltschaft besprechen. Aber erst brauche ich einen Beweis, dass du es ernst meinst.“ forderte er von Wagner.

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  • Nacht zum Sonntag, 7. Mai 2017


    Semir lag wach in seinem Bett. Immer wieder war er eingeschlafen, doch Ruhe fand er nicht. Jetzt starrte er einfach an die Decke. Nach einer gefühlten Ewigkeit fasste er sich an den Oberschenkel und auch diesmal spürte er zwar, dass er etwas anfasste, doch an seinen Beinen spürte er die Berührung nicht. Alles war taub. Verdammt, wenn das nicht endlich nachließ, dann würde er am Morgen die erste Niere verlieren. „Wacht doch auf!!“ bettelte er leise und schlug auf seine Beine, doch nichts passierte. Er musste hier weg, aber solange seine Glieder nicht das taten, was er wollte, konnte er es vergessen. Er sah auf die Uhr. Es war drei in der Nacht. Um sieben spätestens würde der Arzt von dem er immer noch nicht den Namen wusste, wieder hier auftauchen und ihn für die OP vorbereiten. Bis dahin musste er verschwinden. Er musste einfach! Was tat Alex wohl gerade? Lag sein Partner im Bett und schlief? Hatte sein Partner sich von diesem Trick den Wagner und dieser teuflische Arzt beirren lassen? Er spürte wie eine Träne an seiner Wange herunter lief. Diesmal war es aus. Er konnte nichts tun, er war hilflos. Er musste sich damit abfinden, dass er hier sterben würde. Und danach verscharrte der Arzt ihn im Garten und niemand würde ihn suchen. Er schloss die Augen für einen kurzen Moment, doch dann riss er sie wieder auf und man sah deutlich Entschlossenheit in ihnen. Nein! Du wirst nicht aufgeben, Semir! Du hast eine Chance!! mahnte er sich in Gedanken selbst. Noch war Zeit. Noch konnte die Narkose in seinen Beinen vorbei sein, ehe der Arzt kam. Vielleicht konnte er selbst etwas unternehmen um diese verdammte Betäubung zu verkürzen. Wieder schlug er sich auf seine Beine. Immer wieder und wieder. Die Narkose war ihm gestern um sieben gesetzt worden und jetzt war es Drei. Sechs Stunden waren vergangen. Wie lange dauerte die Narkose? Es gab doch eine zeitliche Begrenzung. Wieder ging sein Blick auf die Uhr. Halb vier! Noch blieben ihm dreieinhalb Stunden, wenn der Arzt um sieben zu ihm kam. Erneut schlug er auf seine Beine und diesmal spürte er tatsächlich etwas. Dieses Kribbeln! Als würden die Beine aufwachen! Semir jubelte leise und sofort dachte er daran, dass er es beschleunigen musste. Er setzte sich auf und fing an, seine Beine zu bewegen. Immer wieder zog er sie mit den Händen ran und massierte die Füße. Nach einer guten Stunde wurde es besser. Doch schon kamen die nächsten Gedanken. Würde er direkt danach laufen können? Was, wenn seine Beine ihn nicht mehr trugen? Darüber kannst du dir Gedanken machen, wenn es soweit ist, legte er fest. Er arbeitete emsig weiter und bekam immer mehr Gefühl. Wieder sah er auf die Uhr. Halb Fünf! Verdammt, die Zeit wurde knapp. Vielleicht sollte er es einfach versuchen! Er musste es versuchen! Er nahm sein linkes Bein in die Hand und ließ es am Bettrand einfach runterhängen. Das gleiche tat er mit dem rechten. Dann packte er an den Griff am Ende des Bettes und zog sich dort hin. Langsam rutschte er vom Bett, nahm die Krücken und wollte sich auf die Beine stellen, doch die versagten. Die Krücken fielen um. Semir landete am Boden und blieb kurz liegen doch er gab nicht auf. Er robbte zum Bett und zog sich wieder hoch. Er versuchte es erneut, doch auch jetzt wollten seine Beine ihm einfach nicht gehorchen.


    Alex und Jenny saßen bei Kim Krüger im Büro. „Denken Sie, Wagner weiß, wo sich Semir befindet?“ fragte sie. Alex zog die Schultern hoch. „Das kann ich nicht einschätzen. Wenn ja, dann frage ich mich, warum er nicht dort war, wo Semir ist. Was hat Susanne denn noch über Klinke herausgefunden?“ Kim sah auf ein Stück Papier vor sich. „Nun, Dr. Werner Klinke galt als Koryphäe auf dem Gebiet der Transplantation. Er war vor seiner Inhaftierung in der Nierderauer Klinik in Köln-Marsdorf angestellt. Die Klinik ist allerdings vor drei Jahren geschlossen worden. Der damalige Besitzer Paul Nierderauer fand keinen Nachfolger und hat die Klinik aus Altersgründen aufgegeben.“ berichtete Kim. Jenny sah sie an. „Aber die Inneneinrichtung steht doch sicher noch dort oder ist alles verkauft worden?“ Kim zog die Schultern hoch. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Darüber ist nichts bekannt. Denken Sie, dass Klinke dort mit Semir ist?“ Alex stand auf. „Das wäre gut möglich! Frau Krüger, bitte besorgen Sie mir einen Durchsuchungsbeschluss für die Klinik!“ bat er. Kim Krüger nickte und sah auf die Uhr. „Wir haben es jetzt fünf. Die Staatsanwaltschaft ist erst ab acht besetzt. Sie sollten sich beide für drei Stunden hinlegen. Wenn Semir wirklich dort ist, dann müssen Sie ausgeruht dorthin gehen.“ Alex sah zu Jenny, die mit dem Kopf schüttelte. „Mit Kaffee kriegen wir das auch hin!“ legte die junge Polizistin fest und Alex stimmte ihr stumm zu. „Wir machen den Zugriff auf jeden Fall mit Alex Hoffmann. Er ist der Beste!“ beschloss die Reviervorsteherin. Jenny sah zu Alex. „Gehen wir Kaffeetrinken und machen uns bereit!“ schlug sie vor. Gemeinsam mit ihrem Zeitpartner ging es in die Küche, wo Jenny einen extrem starken Kaffee kochte. „Denkst du, wir finden Semir?“ fragte sie besorgt. Alex sah sie an. „Ich kann es dir nicht sagen, aber ich werde mir Wagner gleich noch einmal vorknüpfen!“ Jenny stieß Luft aus. „Das ist doch völlig egal! Ich meine, das ist doch logisch! Klinke ist Facharzt für Transplantationen. Der wird die Organe von Semir verkauft haben oder verkaufen und wird ihn sicher ausschlachten wie diesen Penner! Eine weitere Vernehmung bringt überhaupt nichts! Wir müssen Klinke finden!“ fauchte sie.

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  • Semir atmete tief durch und schloss kurz die Augen. Es war kurz vor sechs und so langsam taten seine Beine wieder ihren Dienst. Auf Krücken hatte er das Zimmer bereits verlassen und war nun auf Höhe der Treppen. Nur noch wenige Schritte und er hatte sie erreicht doch nun versagte nach dieser Kraftanstrengung seine linke Schulter. Er sackte zusammen, da er sich nicht mehr auf die Krücke stützen konnte. In letzter Sekunde konnte er sich an der Haltestange festhalten, die an der ganzen Wand verlief und zum einen eine Stoßkante für die Betten wie auch eine Stütze für Patienten waren, die nicht sicher auf den Beinen war. Wie ein uralter Mann zog er sich an dieser Stütze bis zur Tür zum Treppenhaus, öffnete sie und robbte zur Treppe. Er setzte sich auf die erste Stufe und ruhte sich für einen kurzen Moment aus. Der Schweiß lieb ihm über das Gesicht, doch er wusste auch, dass er sich nicht zu viel Zeit lassen durfte. Erst wenn er hier raus war, konnte er ausruhen. Er zog sich am Geländer hoch und machte den ersten Schritt, doch nun passierte es. Sein linkes Bein gab nach und er stürzte die Treppen runter. Benommen blieb er am Absatz liegen. Genau in diesem Augenblick kam King-Kong von unten hoch. Semir sah ihn erschrocken an und wollte aus der Nähe von diesem Riesen kriechen, doch der stürzte sich auf Semir und packte ihn am Kragen. „Wo willst du denn hin?“ fauchte er ihn an, zog ihn hoch und stieß ihn gegen die Wand. Semir schrie auf und fing an sich zu wehren, doch gegen den Mann hatte er keine Chance. King Kong packte ihn am Kragen und zerrte ihn die Treppen wieder hoch. Dem Mann war es egal, ob sein Gegner lief oder nicht. Semir versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch er wusste auch so, dass er verloren hatte. Ohne etwas mit seiner Gegenwehr zu erreichen, wurde er von Carlos wieder in sein Zimmer gebracht. Der Mann warf ihn aufs Bett und schlug Semir mit der Faust ins Gesicht. Dieser versuchte nach dem Mann zu treten, doch King-Kong packte sein Bein und drückte so fest am Knöchel, das Semir aufschrie. Klinke kam in den Raum. „Okay, das reicht, Carlos!“ brachte er sich ein und sah auf Semir. Der Gorilla schien es gewohnt zu sein, sofort zu gehorchen und trat zurück. Klinke sah tadelnd auf seinen Patienten. „Herr Gerkhan, schon wieder eine Dummheit. Was denken Sie, sollte ich jetzt tun?“ wollte er von ihm wissen und richtete eine Waffe auf Semir. Dieser sah ihn ruhig an und hoffte inständig, dass die Geldgier groß genug war. „Wenn Sie mich jetzt töten wollen, dann können Sie die Organe vergessen. Denken Sie wirklich, dass meine Kollegen sich so verarschen lassen? Man hat sicher schon herausgefunden, dass ich nicht der Tote bin.“ versuchte er. Dr. Klinke lachte leise. „Das sehe ich anders. Aber egal. Sie werden in drei Stunden unterm Messer liegen und danach ist eh Schicht im Schacht. Carlos wird Sie jetzt für die OP vorbereiten. Sie tun gut daran, wenn Sie sich nicht wehren.“ mahnte der Arzt. Schon fing Carlos an, ihn auszuziehen. Als er fertig war, trat Klinke wieder ans Bett. „Sie werden verstehen, dass ich Sie jetzt wieder anbinden werde, bis die OP durchgeführt wird. Die Tests haben wir bereits alle durchgeführt und es besteht für die Organe kein Risiko.“ Nur wenig später war Semir mit den Gurten wieder an Armen und Beinen am Bett gefesselt.


    Gegen acht betrat Isolde Maria Schrankmann das Büro von Kim Krüger. Sie hielt ein Schreiben in der Hand, was sie an ihr weiterreichte. „Ich hoffe, Sie finden Gerkhan noch.“ sagte sie und Alex stutzte, denn es hörte sich wirklich an, als würde sie es ernst meinen. „Schauen Sie nicht so! Ich sehe Gerkhan als einen sehr wertvollen Beamten an. Außerdem würden die Beerdigungskosten nicht in das Budget passen.“ stellte sie klar, als sie den Blick bemerkte. Mit einem Murren steckte Alex den Durchsuchungsbeschluss ein. Jenny stürmte ins Büro. „Das SEK ist da!“ sagte sie nur und drehte wieder um. Alex stürmte nun ebenfalls raus und war nur wenig später mit dem SEK am Krankenhaus. Vor den Toren des leeren Gebäudes sah Alex Brandt seinen Namensvetter an. Dieser hatte einen Grundriss des Gebäudes. „Also das Krankenhaus hat insgesamt sieben Etagen. Semir kann also überall stecken. Hast du irgendeine Ahnung, wo wir anfangen sollen?“ Alex sah auf das Gebäude. „Hast du eine Liste mit den Stationen, die damals eingerichtet waren?“ Hoffmann sah auf den Plan. „Also hier drauf nicht. Tut mir leid, wenn wir nicht wissen, wo er ist, dann müssen wir Etage für Etage durchgehen.“ Alex Brandt griff sein Handy und wählte Susanne an. „Susanne, wir brauchen dringend eine Auflistung welche Stationen im Krankenhaus auf welche Etagen waren!“ „Einen Moment!“ Alex sah Hoffmann an und lächelte. „Alex! Also, es gab auf der ersten die Intensivstation, dann auf der zweiten die Orthopädie, auf der Dritten war die Entbindungsstation und vierte war die für Inneres. Im Keller sind die Kühlräume für die Toten und eine eigene Pathologie.“ zählte Susanne auf. „Danke…“ er beendete das Gespräch und sah Hoffmann wieder an. „Ich würde sagen, dass wir direkt die Erste nehmen. Intensivstation! Das klingt doch nach Organentnahme, oder?“ Alex Hoffmann dachte nur kurz nach und nickte. „Das könnte sehr gut möglich sein. Okay, pass auf. Ich werde zwei meiner Leute jetzt erst einmal um das Gebäude herumgehen lassen, damit wir einen Zugang finden.“ Alex Brandt sah ihn an. „Wir nehmen den Haupteingang!“ legte er fest und wollte losgehen. „Wo willst du denn hin?“ fragte Jenny und hielt ihn fest. Alex zog seine Waffe und prüfte sie. „Ich hole Semir jetzt da raus!“

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  • Semir lag in seinem Bett und haderte mit seinem Schicksal. Diesmal war es aus. Es war vorbei. Jetzt war die Betäubung komplett aus den Beinen gewichen, doch nun war es zu spät. Die Tür wurde laut aufgestoßen und zwei Mann traten ein. Sie lösten die Bremsen von dem Bett und schoben es raus. Semir sah auf die Lichter, die über ihm hinwegsausten und Panik erwachte in ihm. Er zerrte verzweifelt an den Fesseln, bäumte sich auf und fing an zu schreien. Doch all das, schien den Männern egal zu sein. Sie schoben das Bett in den Fahrstuhl und es ging kurz abwärts. Nur wenig später wurde das Bett durch eine weitere Tür geschoben und Semir lag in einem Raum, der stark nach Desinfektionsmittel roch. Er sah auf die vielen medizinischen Dinge und die machten ihm noch mehr bewusst, dass nun das Ende von ihm eingeläutet wurde. Dann trat ein Mann in grüner Montur ein. Mit Verspätung erkannte Semir den Arzt. „So, dann wollen wir mal. Ich setzte Ihnen jetzt die erste Spritze und damit werden Sie ruhiger. Wenn der Blutdruck zu hoch ist, dann kann es gefährlich werden. Sie müssen sich entspannen.“ Semir glaubte den Mann unter dem Mundschutz grinsen zu sehen. Er drehte seinen Kopf nach rechts und spürte wie die Nadel in seinen linken Handrücken bohrte. Das Mittel was der Arzt ihm spritzte, breitete eine wohlige Wärme in seinem Körper aus. „Zieht ihn aus und dann auf den OP-Tisch!“ hörte er den Arzt sagen und die Gurte wurden gelöst. Die Männer packten ihn und machte Semir sich schwer. Er wandte sich in deren Griff, doch es brachte nichts. Als er mit seinem nackten Rücken auf der kalten Oberfläche des Tisches lag, schrie er kurz auf. Der Tisch hatte keine Unterlage, wie Semir es sonst aus dem OP kannte. Es war ein eiserner Tisch, der mehr an die Pathologie erinnerte. Schnell waren die Gurte, die man Semir anlegte, mit dem Gestell des Tisches verbunden. Semir sah sich immer wieder um und Dr. Klinke schien seine Gedanken zu bemerken. „Ja, das ist die Pathologie. Es ist auch nicht üblich, dass Personen, die hier liegen, eine Narkose bekommen oder angebunden werden. Bei Ihnen mache ich eine Ausnahme. Aber wir können es auch ohne Narkose machen.“ Semir sah ihn panisch an. „Sie sind ein Teufel!“ stieß er aus und Klinke lachte höhnisch. „Ich habe schon schlimmeres gehört.“ Der Polizist sah, wie er eine weitere Spritze aufzog und ihm wurde übel. Er war verloren! Er war diesem Teufel in Weiß völlig ausgeliefert. Der Mediziner drehte sich wieder zu ihn um und grinste leicht. „So, suchen Sie sich einen schönen Traum aus. Wenn Sie wieder aufwachen, werden Sie ein Menschenleben gerettet haben. Das ist doch eine gute Sache, oder? Und nun entspannen Sie sich.“ Dr. Klinke setzte die Spritze auf den Zugang, drückte den Kolben runter und Semir atmete tief durch. Er schloss die Augen und spürte diese wohlige Wärme, die sich immer weiter ausbreitete. Seine Umgebung tauchte in eine farbenfrohe Welt und verlor die Bedrohlichkeit. Er fühlte, als hätte er zu viel getrunken. Die zweite Spritze bekam er gar nicht mehr mit.


    Alex Hoffmann sah Alex an. „Hör mal, wir sollten besonnen vorgehen. Ihr kommt in drei Minuten nach! Ich will erstmal sichergehen, dass das hier keine Falle ist!“ legte der Einsatzleiter fest. Mit einem bestimmenden Blick sah er seinen Namensvetter an und dieser nickte ergeben. Nur wenig später kam das „OK“ über Funk und Alex Brandt lief los. Er erreichte die Eingangstür, sah noch einmal zu Alex und Jenny und betrat dann das Krankenhaus. Mit kurzen Blicken versuchte er sich einen Überblick zu verschaffen, doch gerade als er sich einen Raum ansehen wollte und die Tür bereits geöffnet hatte, spürte er einen harten Schlag gegen die Brust. Alex ging zu Boden und brauchte einen Augenblick um wieder Luft zu schnappen. Vor ihm sah er zwei Beine und langsam an diesen hoch. Vor ihm stand ein Mann, der mehr an „Hulk“ aus der Comicserie von „Marvel“ erinnerte. Nur war dieser nicht grün. Der Mann bestand scheinbar nur aus Muskeln. Alex rutschte langsam bis zur Wand und Hulk folgte ihm. „Wer bist du?“ fauchte er, packte Alex an der Weste und stieß ihn gegen die Wand. Die Hand des Mannes legte sich um den Hals und drückte erbarmungslos zu. „Wenn du hier bist, um deinen Kumpel zu retten, dann bist du leider zu spät. Der liegt nämlich schon auf den OP-Tisch. Er wird jetzt sein erstes Organ spenden und dann das zweite und so weiter.“ grinste Hulk. Alex versuchte sich zu befreien, doch er spürte schnell, dass die Luft knapp wurde. Jetzt musste er alles auf einer Karte setzen. Er konzentrierte sich und ließ sein rechtes Bein hochschnellen und traf auch, wo er treffen wollte, doch das interessierte „Hulk“ nicht wirklich. Alex wurde schwarz vor den Augen und er wäre wohl schon zusammengesunken, wenn sein Gegner ihn nicht gehalten hätte.

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  • Jenny rannte hinter Alex her und auch Alexander Hoffmann folgte ihm. „Warte Jenny!“ rief Alex ihr zu, doch Jenny ließ sich nicht aufhalten. An der Tür stoppte sie und prüfte ihre Waffe. Alexander Hoffmann hielt sie am Arm fest. „Du gehst da jetzt nicht allein rein. Wir wissen nicht, was darin los ist. Ich werde dich begleiten, okay?“ Er griff an die Tür lächelte sie leicht an und nickte. „Okay, ich bin soweit!“ verkündete sie. Alex öffnete die Tür und Jenny schlupfte durch. Der SEKler folgte ihr sofort und als sie wenige Schritte gegangen waren, hörten sie eine drohende und gleichzeitig höhnische Stimme. Jenny macht ihm ein Zeichen und er verstand. Er deckte seine Kollegin, die mit einem harten Tritt die Tür öffnete. Das Bild was ihnen bot, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren, doch das dauerte nur Sekunden. Alex Hoffmann sprintete los und ehe der Mann, der seinen Kollegen im Griff hatte, reagieren konnte schlug er mit der Waffe zu. Der Mann, der einem Gorilla glich, sackte zusammen und Alex Brandt ging mit zu Boden. Er blieb liegen und hustete sich die Seele aus dem Leib. Jenny kümmerte sich sofort um ihn und sah ihn besorgt an. „Ist alles in Ordnung?“ Alex Brandt brauchte eine Weile bis er antwortete, doch als er nickte war Jenny erleichtert. „Kannst du aufstehen, Alex?“ Wieder kam ein Nicken. „Semir, … er … er ist… im OP…“ kam schwerfällig von ihm. „Wo?“ hakte Jenny nach, doch auf diese Frage konnte Alex keine Antwort geben. Er erholte sich sichtlich und ließ sich von Jenny und seinem Namensvetter auf die Beine ziehen. „Gehen wir hoch! Der OP ist auf der ersten Etage! Alex, du gehst mit deinen Leuten auf die zweite!“ bat er und der Einsatzleiter des SEK nickte und verschwand. Sie rannten die Treppen hoch und stießen die Tür auf. Alles schien verlassen. Sie stellten sich neben er ersten Tür und Jenny machte ihm ein Zeichen, dass sie dort rein wollte. Alex verstand und nickte. Er stellte sich links neben die Tür und Jenny trat mit voller Wucht die Tür auf. Der Raum dahinter war leer. Alex drückte den Sprechknopf an seinem Headset. „Cobra 11 an Adler 1, bei uns negativ! Stellt das Gebäude auf den Kopf!“ gab er durch. Es knackte kurz und dann kam ein leises „Okay…“ zur Antwort. Drei Räume weiter, hatten er und Jenny den Raum erreicht, wo Semir die letzten Tage verbracht hatte. „Also hier war auf jeden Fall jemand. Die Zahnbürste ist eindeutig benutzt und im Waschbecken sind deutlich Zahnpastaspuren. Die Dusche wurde auch benutzt.“ erklärte sie und bemerkte seinen erstaunten Blick. „Wasserspuren, die eigentlich nicht sein sollten. Außerdem liegt ein Handtuch am Boden.“ lächelte sie. „Aha…“ murmelte Alex. „Weiter geht es!“ Jenny nickte und gemeinsam gingen sie die restlichen Räume durch. Die erste Etage war leer. „Rauf in die zweite!“ befahl Alex. Wieder nahmen sie die Treppen und auch die zweite Etage war unbewohnt. „Was ist mit dem Keller?“ wollte Jenny wissen. „Da ist doch nur die Leichenkammer, wenn ich das richtig sehe und eine kleine Pathologie.“ murmelte Alex und sah auf die Notizen, die er sich gemacht hatte. „Na und? Da kann man auch Operationen durchführen.“ Dieser Logik konnte Alex nicht widersprechen und gab den Standortwechsel an Alexander Hoffmann weiter.


    Alexander Hoffmann traf vor dem Fahrstuhl im Keller auf Jenny und Alex Brandt. „Wir haben Stimmen gehört! Dritter Raum auf der linken Seite.“ flüsterte Jenny ihm zu. Alex Hoffmann nickte und wies seine Leute nur mit Fingerzeig auf ihre Plätze. Dann sah er Alex an. „Okay, dann wollen wir mal.“ Alex Brandt ging voran und stoppte vor einer Tür, an der „Pathologie“ stand. Er sah zu Jenny und wies sie an, gemeinsam mit ihm die Schiebetür zu öffnen und so dem SEK die Möglichkeit zu geben, in den Raum zu stürmen. Alex zählte stumm runter und zeigte Hoffmann die Finger. Doch plötzlich öffnete sich die Tür und sie mussten umdenken. Alex handelte kurz und schmerzlos und schlug mit der Handkante zu. Der Mann brach zusammen und wurde von zwei SEK-Männern aufgefangen, gefesselt und in einen anderen Raum gesperrt. Jetzt musste schnell gehandelt werden und Alex Brandt stürmte zusammen mit dem Einsatzleiter des SEK in den Raum. Beide hielten die Waffe im Anschlag und sahen auf die Szenerie, die sich ihnen nun bot. Alex sah seinen Freund scheinbar in tiefer Narkose auf dem Tisch liegen. Ein Mann, der vor diesem Tisch stand, legte gerade das Skalpell zur Seite und griff ein Werkzeug, das an eine Zange erinnerte. Er hatte nur Sekunden zeig, die Situation zu erkennen und einen Entschluss zu fassen. Er legte an und zielte auf den Arm. Dann drückte er ab doch genau in diesem Augenblick drehte sich der Arzt zu ihn um. Die Kugel, die eigentlich nur den Arm treffen sollte, traf die Brust. Mit einem erstaunten Blick sank Dr. Klinke zu Boden und war sofort tot. Der Polizist rannte sofort zum Tisch und sah auf seinen Freund. Aus der Wunde trat viel Blut hervor und in seiner Panik drückte er alles, was er an Verbandsmaterial fand auf die Wunde. „SEMIR! ICH BRAUCHE SOFORT EINEN ARZT!!“ schrie er laut. Jenny rief über Funk Notarzt herein, den sie schon im Schlepptau hatten und nur wenige Augenblicke später trat ein Arzt ein. Er nahm sich sofort Semir an und stoppte die Blutung, soweit es ihm möglich war. „Wir bringen Ihn sofort ins Krankenhaus auf die Intensivstation!“ Er ließ Semir auf eine Liege packen und zum Rettungswagen bringen. Nur wenig später waren sie mit Blaulicht und Sirene unterwegs ins Marien-Hospital.


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  • „DOC!!! Was ist mit ihm?“ hielt Alex Brandt den Arzt auf, als dieser auf seinen Wagen zugehen wollte. „So wie es aussieht, sollte ihm eine Niere entnommen werden. Und so wie es aussieht, hat der Kollege das nicht geschafft. Ich habe die Wunde jetzt erstmal so verschlossen, das die Blutung geschlossen ist. Sie wird im Krankenhaus noch intensiver behandelt.“ Alex schloss erleichtert die Augen. „Das heißt, ich bin noch rechtzeitig gekommen? Ist das ganz sicher?“ Der Arzt senkte den Kopf. „Ich kann Sie beruhigen. Wir haben eben im Wagen einen Ultraschall gemacht. Beide Nieren sind vorhanden.“ Es knackte im Funkgerät des Arztes und er meldete sich. „Wir haben in der dritten Etage einen jungen Mann liegen. Er ist an der Dialyse angeschlossen und redet davon, eine neue Niere bekommen zu sollen.“ „Bin sofort da!“ rief der Arzt und ließ Alex stehen. Alexander Hoffmann kam zu ihm. „Danke Alex…“ kam von Brandt. „Gern geschehen. Weißt du, ob die ihm die Niere entnommen haben?“ Alex Brandt schüttelte den Kopf. „Der Doc sagte, wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen.“ „Gott sei Dank.“ Kam von Hoffmann und in diesen drei Worten war die Erleichterung deutlich zu hören. Alexander Brandt bedankte sich bei seinem Namensvetter für die Unterstützung. Alex Brand ließ die Spurensicherung in das alte Krankenhaus kommen. Er verließ mit Jenny den Keller und setzte sich auf die letzte Stufe der Treppe nach oben. Mit den Händen fuhr er durch sein Gesicht und stöhnte leise auf. „Er wird es schon schaffen.“ versuchte Jenny ihn zu trösten und Alex nickte nur. „Klar, ich hoffe nur, wir sind noch rechtzeitig gekommen.“ Jenny setzte sich neben ihn. „Das denke ich schon. Lass uns ins Krankenhaus fahren und nach Semir sehen. Ich will wissen, wie es um ihn steht.“ bat sie leise. Alex stand auf und zog sie auf die Beine. „Ja, ich will es auch wissen.“ sagte er. Nur wenig später waren sie unterwegs zum Krankenhaus. „Willst du Andrea schon Bescheid geben?“ fragte Jenny. „Lass uns erst einmal abwarten, wie es um Semir steht. Wir können sie dann immer noch informieren. Ich denke, dass wird das Beste sein, denn dann können wir sie darauf vorbereiten.“ bat er und Jenny nickte nachdenklich. Er parkte das Auto auf dem großen Parkplatz des Krankenhauses und ging mit einem mulmigen Gefühl in Richtung Notaufnahme, wo Semir bereits in einem Behandlungsraum versorgt wurde. Für Alex und Jenny hieß es nun warten, bis ein Arzt zu ihnen kam. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, denn auch nach zwei Stunden Wartezeit, hatte sich kein Arzt bei ihnen gemeldet. Alex ging in dem Wartebereich auf und ab und sah immer wieder auf den Gang, von dem mehrere Räume abgingen. Hier und da huschte eine Krankenschwester oder ein Pfleger über den Gang. Dann kam ein Arzt aus einem Raum, kam auf ihm zu und sah ihn fragend an. „Sind Sie der Kollege von Herrn Gerkhan?“ wollte er von Alex wissen und dieser nickte. „Wie geht es ihm?“ wollte er sofort wissen. Der Arzt atmete tief durch. „Man hat wohl versucht, ihm eine Niere zu entnehmen. Ich habe die Wunde verschlossen.“ Alex nickte. „Der Notarzt sagte mir bereits, dass es nicht gelungen ist. Was ist sonst mit ihm?“ „Wie gesagt, wir haben die Wunde verschlossen. Was allerdings ein wenig Sorgen bereitet ist die Narkose. Scheinbar hat der Kollege ihm etwas zu viel gespritzt. Wir werden ihn auf die Intensivstation bringen und überwachen, bis er wieder wach wird. Bis dahin werden wir keine Besuche zulassen. Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür.“ Der Mediziner sah Alex ernst an und dieser nickte.


    Andrea wartete zuhause auf Nachrichten von Alex, doch es kam nichts. Sie hatte schon mehrfach versucht, ihn zu erreichen, doch er meldete sich einfach nicht. Als es am späten Abend an der Tür klingelte sprang sie auf und stürmte zur Tür. Sie riss sie auf und sah in das Gesicht von Jenny und Alex. „Habt ihr ihn gefunden? Wo ist er? Wie geht es ihm?“ schoss sie die Fragen ab. Alex drängte sie in die Wohnung. „Andrea, beruhige dich. Ja, wir haben ihn gefunden. Er liegt im Krankenhaus.“ Andrea sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Ja und? Was ist mit ihm? Ist er schwer verletzt?“ hakte sie nach. Alex holte tief Luft. „Man wollte ihm eine Niere entfernen. Wir konnten es aber verhindern. Semir liegt derzeit in einer tiefen Narkose auf der Intensivstation im Marien-Hospital. Die Ärzte lassen im Augenblick keine Besuche zu, weil sie nicht sicher sind, ob er … ob er wieder wach wird. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat der Arzt ihm mehr gespritzt, als gut ist.“ Alex Stimme wurde immer leiser. Andrea, die vor Alex stand spürte, wie die Beine weich wurden und sie schwankte. „Oh mein Gott!“ Jenny nahm sie in den Arm. „Andrea, ich bin mir sicher, dass er wieder aufwacht. Ich glaube nämlich auch, dass dieser verdammte Arzt das Mittel zwar stärker dosiert hat, aber nicht tödlich. Denn er wollte ihn ja noch …“ Alex stieß sie mit dem Ellbogen an und warnte sie mit seinem Blick. „Ähm… Ich will nicht umsonst durch ein Krankenhaus gerast sein. Ich weiß, dass er es schafft. Semir ist ein Kämpfer und das weißt du auch.“ beschwor sie die Freundin ihres Kollegen und diese nickte. Doch Jenny sah auch die Tränen, die ihr die Wange herunterliefen. „Es wird alles gut. Wir sind nur froh, dass wir ihn gefunden haben.“ Andrea nickte. „Danke…für alles.“ Jenny senkte den Kopf und nickte. „Wir sind eine Familie und das hat sich auch diesmal wieder bewiesen. Soll ich dich morgen abholen und dann fahren wir gemeinsam ins Krankenhaus?“ bot Jenny an. Andrea nickte. „Ich glaub, das ist besser. Wenn ich selbst fahre, dann könnte ich vielleicht einen Unfall bauen. In mir bebt es. Was ist mit dem Mann, der ihm das angetan hat? Was ist mit Angelface?“ Nun mischte Alex mit. „Der Arzt, der Semir die Niere entnehmen wollte, wurde von mir erschossen. Ich wollte es nicht, aber… als ich geschossen habe, da drehte sich der Kerl um und die Kugel ging in die Brust. Angelface oder besser Wagner sitzt dort, wo er hingehört. Im Gefängnis und er wird nicht so schnell wieder freikommen. Sobald Semir wach ist, wird er alles erzählen und ich denke, dass Wagner diesen Sam alias Stefan Andreas Moppe erschossen hat.“ Andrea nickte. „Ja, wenn er wach wird.“ Alex sah sie an. „Natürlich wird er wach! Andrea! Er wird wieder wach. Du wirst sehen morgen macht er alle Ärzte und Schwestern wieder madig.“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
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  • Das erste was er hörte, war dieses verdammte nervige Piepen und irgendwie dumpfe Schläge. Sie klangen, als kämen sie aus einer anderen Welt und er stöhnte leise auf. Er wollte nichts hören, er wollte doch nur schlafen. Einfach nur schlafen. Mühsam versuchte er Worte zu formen, doch irgendwie schaffte er es nicht. Langsam öffnete er die Augen. Er brauchte eine Weile bis es geschafft hatte und sah sich um. Seine Umgebung war nicht mehr die, die er in Erinnerung hatte und doch kannte er die Umgebungsgeräusche. Dieses gleichmäßige Piepen erinnerte ihn an den medizinischen Geräten, die die Vitalfunktionen überwachte. Und schlagartig war die Erinnerung da. Erschrocken ging seine Hand an die linke Bauchseite. Er spürte einen Verband und nun sah er in Richtung der Geräusche. Man überwachte tatsächlich seine Funktionen. Er war immer noch im Krankenhaus. Er war immer noch in den Händen von diesem Wahnsinnigen, der sich Arzt schimpfte und ihm die Organe nach und nach entnehmen wollte. Sein Widerstand erwachte und er wusste, er musste weg! Seine rechte Hand ging zur Decke und er warf sie zur Seite. Als er sich aufrichten wollte, spürte er einen stechenden Schmerz in der linken Bauchseite. Ihm wurde schwarz vor Augen und er ließ sich einfach wieder ins Kissen fallen. Die erste Niere hatte er also verloren. Wieder schloss er die Augen. Er fühlte sich unendlich schlapp, doch seine Gedanken ließen ihn nicht zu Ruhe kommen. Das man auch mit einer Niere leben und alles machen konnte, war ihm bewusst, doch darüber brauchte er sich ja keine Gedanken machen, denn die nächste Operation stand bereits fest. In drei Tagen sollte er seine zweite Niere verlieren und dann sein Herz, seine Lungen und seine Leber? Semir spürte, wie die Tränen ihm über das Gesicht liefen und er wischte sie weg. Erst jetzt registrierte er, dass er seine Arme und Beine bewegen konnte. Sie waren nicht gefesselt, doch das wunderte ihm nicht wirklich denn er war sehr schwach. Zu schwach um etwas zu unternehmen. Sein Körper musste die Narkose und auch die Operation verarbeiten und das würde sicher ein oder zwei Tage dauern. Und dann…? Dann war es zu spät.


    Alex betrat das Krankenhaus und ging auf die Intensivstation. Hier musste er warten, bis man ihn einließ und Dr. Windlicht kam zu ihm. „Herr Brandt, ich kann wirklich noch nichts sagen. Ihr Kollege schläft noch. Vor morgen kann ich Ihnen sicher gar nichts sagen.“ bekam er von dem Arzt zu hören und hob beschwichtigend die Hand. „Ich weiß, aber ich will sichergehen, dass es ihm gut geht. Bitte, ich will doch nur ein paar Augenblicke zu ihm.“ bat Alex leise. Dr. Windlicht stöhnte auf. „Also gut. Kommen Sie mit.“ gab er klein bei und ging mit dem Polizisten zu dem Zimmer, in dem Semir schlief. Leise öffnete der Arzt die Tür und sie traten ein. Die Geräte, die die Lebensfunktionen überwachte, piepten gleichmäßig, doch als der Arzt die Werte sah, stutzte er. „Herr Gerkhan? Hören Sie mich?“ wollte er wissen, doch der Patient rührte sich nicht. „Er schein noch zu schlafen.“ murmelte Alex und in diesem Augenblick öffnete Semir die Augen. Langsam drehte er den Kopf in dessen Richtung. „Hey, schön, dass du auch mal wach wirst.“ tadelte Alex ihn und machte einen Schritt auf das Bett seines Freundes und Partners zu. „Alex?“ kam fragend von Semir und er nickte. „Guten Morgen Partner. Hast du ausgeschlafen?“ wollte er von Semir wissen. Dieser schien noch eine Weile zu brauchen, um zu realisieren, was passiert war. „Was? Wo…?“ fragte Semir leise. „Du bist im Marien-Hospital und damit in Sicherheit.“ Alex zog sich einen Besucherstuhl heran und wollte seinem Partner gerade erzählen, was passiert war, als der Arzt ihn hinaus bat. „Ich muss erst einmal ein paar Untersuchungen machen.“ erklärte Dr. Windlicht. Alex nickte. „Ich komm gleich wieder Partner.“ versprach er und ging zur Tür. Noch einmal sah er zu Semir und bemerkte, dass sein Partner zusammenzuckte, als der Arzt in sein Blickfeld geriet. „Alex…bitte bleib hier…“ kam leise bettelnd von seinem Partner. Alex sah den Arzt an. „Also gut, wenn es sein Wunsch ist. Ich will nur die Funktionen untersuchen und ein paar Fragen stellen.“ erklärte Dr. Windlicht.


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  • Semir sah den Arzt an. Eine Frage brannte ihm regelrecht hat auf der Zunge. „Was ist mit meinem Bauch? Meine Niere? Der Verband…“ wollte er von ihm wissen und der Arzt lächelte leicht. „Herr Gerkhan, ich kann Sie beruhigen. Sie haben Ihre Niere noch. Der Schmerz, den Sie spüren ist der Wundschmerz der Naht. Dieser Kollege hat zwar den Schnitt gemacht, aber Ihr Kollege hier, war schneller.“ Semir sah zu Alex. „Du?“ fragte er zweifelnd. Alex setzte sich auf den Besucherstuhl. „Ich wäre fast zu spät gekommen.“ erklärte er. „Ich habe dich gesucht. Selbst als alles darauf hindeutete, dass du tot bist. Wir haben ja deinen Wagen gefunden und die Leiche darin.“ hängte er an und Semir schloss die Augen. „Sam…“ sagte er leise. „Ja, das weiß ich jetzt auch. Stefan Andreas Moppe, dein Freund aus vergangenen Tagen und dein Informant. Was ist passiert, Semir?“ Semir dachte nach und schilderte, woran er sich erinnern konnte und Alex hörte schweigend zu. „Wir haben Wagner. Den Arzt musste ich erschießen, als er dir deinen Bauch bereits geöffnet hatte. Hast noch mal Glück gehabt. Diesmal war es verdammt knapp gewesen.“ Semir nickte und Alex bemerkte, dass Tränen über das Gesicht seines Freundes liefen. „Ist alles in Ordnung?“ Semir schüttelte den Kopf. „NEIN!“ stieß er aus und weinte hemmungslos. Er brauchte eine Weile bis er sich beruhigt hatte und Alex hielt ihn einfach nur fest. Er ließ Semir los, als dieser sich wieder richtig hinlegen wollte. „Dieser Arzt und Wagner … sie haben mich gezwungen mit anzusehen, wie sie Sam verunstaltete, damit man ihn leichter für mich halten konnte.“ kam von ihm. Alex legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Dank der modernen Medizin, ist es denen aber nicht gelungen. Ich soll dir von allen Gute Besserung wünschen. Andrea wird sicher nachher noch kommen. Sie kann es kaum erwarten.“ Semirs Lachen war eine Mischung aus Freude und Trauer. „Ich freu mich, dass ich sie wiedersehen darf. Ich dachte wirklich, dass es aus ist. Das ich da nicht wieder rauskomme…“


    Dr. Windlicht bemerkte natürlich, was mit seinem Patienten los war und spritzte ihm etwas durch den liegenden Zugang. „Sie werden sich gleich beruhigen. Denn was Sie im Augenblick brauchen, ist Ruhe.“ Semir nickte und sah wieder zu Alex. „Geht es wieder?“ Semir schüttelte den Kopf. „Er wird gleich ruhiger. Der ganze Stress der letzten Tage muss erst einmal verarbeitet werden.“ erklärte der Dr. Windlicht. „Danke Alex, dass du mich nicht aufgegeben hast.“ kam leise von Semir. „Ich habe mir auch die Wunde an der Schulte angesehen. Sie wurde fachmännisch behandelt.“ Semir nickte und sah den Arzt an. „Dieser Arzt war besorgt, dass sie sich entzünden könnte und so die Organe unbrauchbar machte.“ Dr. Windlicht stieß empört Luft aus. „Dieser Klinke ist eine Schande für die ganze Branche! Erst tötet er ein kleines Mädchen und dann dieser Mist mit den Organen! Er hat den Tod verdient!“ fauchte er. Semir schloss die Augen. „Niemand sollte über Leben und Tod entscheiden. Er sagte mir, dass die Niere, die er mir entnehmen wollte, einem jungen Mann eingepflanzt werden sollte, der wohl Nierenkrebs hatte. Er sollte auch dort im Krankenhaus gewesen sein.“ erinnerte Semir sich. Alex nickte. „Wir haben den Jungen gefunden und er liegt in der Uniklinik. Wenn ich es richtig verstanden hatte, haben sie eine Niere für ihn gefunden.“ Semir atmete tief durch. „Für diesen ganzen Mist ist Sam in meinen Armen gestorben. Aber ich weiß, dass er nun bei seiner Frau und seiner kleinen Josie ist.“ Alex senkte betrübt den Kopf. „Tut mir leid, Semir.“ Semir sah ihn an. „Wenn ich hier raus bin, dann muss ich mich darum kümmern, dass Sam in das Grab zu seiner Familie kommt. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre ich nicht hier.“ Alex nickte nachdenklich. „Darum kümmern wir uns. Marvin ist schon ganz heiß dem Jungen das Grab zu gestalten. Er hat dank der Magenuntersuchung die Suche nach dir gestartet.“ Semir sah ihn fragend an. „Im Magen von Sam waren Reste von Schweinefleisch zu finden und da du kein Schwein isst, konntest du es nicht sein. Das war für mich der Beweis, den ich brauchte um ganz offiziell nach dir zu suchen und dann kam die DNA-Analyse und bestätigte den Verdacht. Und dann rollten die Räder an. Krüger hat ganz schön Druck gemacht.“ lachte Alex. Es klopfte an der Tür. Ehe Semir reagieren konnte, wurde die Tür aufgestoßen und Andrea kam mit den Kindern in den Raum. Ganz vorsichtig nahmen sie Semir nacheinander in den Arm. Als Andrea an der Reihe war, weinte er leise. Andrea hielt ihn fest. „Alles wird gut. Jetzt wird alles wieder gut…“ sagte sie leise in sein Ohr.


    Alex verließ seinen Partner und deren Familie und fuhr zur PAST wo seine Kollegen auf ihn warteten. „Und ist er aufgewacht?“ stieß Susanne die Frage aus, die wohl allen auf der Zunge brannten. Alex nickte erleichtert. „Ja, er ist wach. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut und ich denke, er wird noch eine Woche im Krankenhaus verbleiben, bis die Fäden der unfreiwilligen Operation gezogen werden. Er ist etwas labil was die Psyche angeht, aber das bekommt er wieder in den Griff.“ Er sah allen an, dass sie sehr erleichtert waren. Kim Krüger bemerkte die Versammlung und rief Alex zu sich ins Büro. Nur wenig später saß er ihr gegenüber. „Gute Arbeit, Brandt. Wie haben das alte Krankenhaus komplett durchsucht. In einem der Räume haben wir einen 18jährigen Junge gefunden, der an der Dialyse lag. Er hat den Kollegen erzählt, dass er dort eine neue Niere bekommen sollte, die sein Vater bezahlt hat. Der junge Mann liegt jetzt in der Uniklinik und wartet dort auf sein Organ. Er ist an oberster Stelle, aber bisher hat sich noch kein Spender ergeben.“ berichtete sie. Alex nickte nachdenklich. „Es tut mir sehr leid für den Jungen. Ich hoffe, er kommt auf legaler Weise zu einem neuen Organ.“ Kim sah ihn an. „Wie geht es Gerkhan?“ Alex wiederholte das, was er bereits allen anderen schon berichtet hatte und Kim hörte schweigend zu. „Wie kommen Sie denn mit Jenny als Partner zu Recht?“ warf sie ein und Alex sah sie erstaunt an. „Semir wird seinen Dienst sicher wiederaufnehmen!“ kam sofort von ihm. Kim lachte leise. „Das soll er auch, aber er wird erst einmal vier Wochen Urlaub nehmen und sich vollständig erholen. Bis dahin wird Jenny mit Ihnen den Dienst tun.“ legte sie fest. Alex zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht, ob Semir so lange ohne uns auskommen wird. Wenn es nach ihm ginge, dann würde er wohl schon morgen seinen Dienst machen.“ Kim senkte den Kopf. „Das denke ich auch, dennoch wird er den Urlaub machen. Frau Schrankmann richtet ihm übrigens die besten Genesungswünsche aus. Um es mit ihren eigenen Worten zu sagen, sie ist ihm dankbar, dass er den Staat nicht unnötige Kosten verursacht hat.“ Alex schluckte eine Bemerkung runter.


    Ende….


    Epilog:


    Wagner wurden wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.


    Semir erholte sich von diesem Abenteuer und trat wie gefordert den Urlaub an, den Kim Krüger ihn auferlegt hatte. Nach vier Wochen war er sichtlich erholt und freute sich auf den Einsatz mit Alex.


    Marvin Traber löste sein Versprechen ein und ließ Stefan Andreas Moppe im Familiengrab beisetzten und übernahm sämtliche Kosten.

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