Die Feuerkinder

  • Am späten Nachmittag fuhren Alex und Steven zur PAST. „Schade, dass das für die Katz war. Aber schon traurig, wie der Mann jetzt lebt. Er kann nichts bewegen, nicht sprechen. Das ist kein Leben.“ murmelte Alex. Steven konnte dem nur zustimmen. „Wir sind aber nicht weiter. Mening ist der einzige, der Martin Struck wirklich identifizieren kann. Ich meine, wir haben keine Ahnung wie Demos ohne Maske aussieht oder?“ Alex schüttelte den Kopf. Er konzentrierte sich auf die Straße. „Wie wollen wir jetzt weitermachen?“ fragte Steven. Doch bevor Alex antworten konnte, klingelte sein Handy. „Ja?“ meldete er sich via Freisprechanlage. „Der Übergabeort ist Rastplatz bei Kilometer 430. Ich warne Sie! Drogen, Geld und Dustin gegen Ihren Partner! Kommen Sie ohne Kollegen!“ hörte er die Stimme von Demos. „Okay, Struck! Sie bringen meinen Kollegen mit und wir tauschen Zug um Zug!“ forderte Alex. Ein Lachen kam. „Denken Sie wirklich, dass Sie in der Lage sind, mir Forderungen zu stellen?“ hakte Demos nach. Alex antwortete nicht. „Ist Ihnen Ihr Partner egal, Brandt? Ich denke doch nicht. Also morgen um 14 Uhr! Und noch einmal! Keine TRICKS!“ Es ertönte ein Besetztzeichen. „Mist.“ fauchte Alex. Steven sah ihn an. „Wie wollen wir das machen? Haben wir denn alles?“ Alex grinste leicht und erzählte von seinem Plan, den er mit Kim Krüger ausgeheckt hatte. Steven nickte nachdenklich. „Okay, das klingt wirklich gut. Was machen Sie, wenn er Ihren Partner nicht zum Austausch mitbringt?“ Alex zog die Schultern hoch. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich hoffe aber, dass dieser Struck oder Demos oder wie der Kerl auch immer heißt und sich nennt, ein bisschen Ehre hat.“ Steven sah aus dem Fenster. „Wissen Sie, ich kannte Martin wirklich nicht. Ich habe aber in Kollegenkreisen gehört, dass sein Ego sehr hoch angesetzt ist. Der Typ ist so von sich überzeugt, dass es schon an Wahnsinn grenzt. Er hat sich damals, dass weiß ich aus der Akte, freiwillig zu diesem Einsatz gemeldet und bis gestern dachte ich noch, was für ein Wahnsinnskerl es doch gewesen sein muss. Sollte sich das wirklich erweisen, dass er jetzt dieser Demos ist, dann werde ich mein Urteil revidieren.“ versprach er. Alex sah ihn kurz an. „Semir irrt sich selten.“


    Semir wurde zurück in seinen Raum gebracht. Die Hände wurden wieder auf dem Rücken mit den Handschellen gefesselt. Der Polizist saß eine ganze Weile in dem Raum ohne etwas zu tun, doch dann fing er an, daran zu arbeiten die Hände nach vorn zu bekommen und hier begrüßte er es, dass er nicht so groß gebaut war. Trotzdem brauchte er eine geschlagene halbe Stunde bis er seine Hände vorn hatte. Doch die Anstrengung hatte auch seine Spuren hinterlassen, denn die Handschellen waren fest zusammengedrückt worden und so schmerzten die Handgelenke. Er ließ sich keine Zeit und untersuchte tastend die Tür. Doch hier wurde er enttäuscht. Die Tür ging nach innen auf und so konnte er sie nicht auftreten. Sie war aus Metall und von innen gab es keine Klinke. Mit gefesselten Händen war er dazu verdammt, auszuharren. Natürlich dachte er nicht daran, dass er morgen mit auf den Austausch gehen würde. Struck konnte ihn gar nicht laufen lassen und hatte das mit Sicherheit nicht vor. Vielleicht nahm er ihn mit um ihn dann als Schutz zu missbrauchen. Seine Kollegen würden sofort zuschlagen, wenn er außer Gefahr war und das wusste auch Struck. Er war selbst Polizist. Semir setzte sich wieder auf den Boden und harrte den Dingen. Irgendwann schloss er die Augen und versuchte etwas Ruhe zu finden, denn dass er seine Kräfte noch brauchte, war sicher. Was war wohl mit Sophie? Sie hatte sich deutlich von Struck abgegrenzt und für ihn, Semir, vor den Bewohnern gesprochen. Struck wird sich das bestimmt nicht gefallen lassen. Tatsächlich bekam er kein Essen, doch das er überhaupt was bekommen sollte, war eh fraglich. So wie er Struck einschätzte, würde der sich einige Gemeinheiten ausdenken um ihn zu erniedrigen. Semir wollte darüber gar nicht nachdenken und versuchte etwas zu schlafen. Doch es fiel ihm schwer, denn der Boden war nicht gerade bequem und sein Magen rumorte auch. Er spürte nach einer Weile sogar, dass ihm vor Hunger übel wurde und bekämpfte dieses Gefühl erfolgreich indem er tief ein- und ausatmete.


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  • Alex und Steven betraten die PAST und gingen direkt zu Kim Krüger. „Chefin! Morgen um 14 Uhr findet die Übergabe statt! Wir müssen Hinkel dann spätestens um eins hierhaben!“ sprudelte es aus ihm heraus. Die Vorgesetzte nickte. „Alles klar, dann bestelle ich den jungen Mann um halb eins zu uns. Da wir den Fall bearbeiten sollte es kein Problem sein.“ Sie griff zum Telefon und wählte das Gefängnis an, wo Dustin Hinkel in Untersuchungshaft einsaß. Sie ordnete an, Hinkel morgen um 12:30 Uhr in die PAST zu bringen. „Tut mir leid, das geht nur mit Genehmigung der Staatsanwaltschaft. Das ist eine Order, die Oberstaatsanwältin Schrankmann ausgegeben hat.“ erklärte der Mann am Telefon und Kim Krüger schluckte. „Verstanden. Ich kümmere mich darum.“ versprach sie und legte auf. „Es gibt ein Problem.“ erklärte sie. Alex sah sie erstaunt an. „Welches denn?“ „Frau Schrankmann hat auferlegt, dass die Überführung von Hinkel nur mit ihrer Genehmigung durchgeführt werden darf.“ Sie presste die Worte regelrecht raus. Alex stöhnte auf und drehte sich um. „Scheiße!“ stieß er aus. Steven Berner sah von einem zum anderen. „Vielleicht kann ich helfen. Ich meine, ich bearbeite doch eigentlich den Fall mit Nicole Bauer und somit hätte ich beruflich auch ein Interesse an Herrn Hinkel. Ich könnte morgen bei der Schrankmann vorsprechen und fordern, dass Herr Hinkel zu mir gebracht wird. Dann müsste ich es allerdings um 12 machen, weil wir dann noch etwas Zeit einholen.“ bot er an. Alex und auch Kim sahen ihn an. „Das wäre eine Möglichkeit.“ stimmte Alex zu und auch Kim konnte dem nicht widersprechen. „Sie wissen aber schon, dass Sie mit Ihrem Job spielen, wenn Sie uns helfen, oder?“ fragte Kim. Steven lächelte leicht. „Wissen Sie, wenn ich damit einen korrupten Kollegen in den Knast bringe, dann ist es mir ein Disziplinarverfahren wert.“ Alex reichte ihm die Hand. „Danke. Ich finde es großartig, wenn Sie uns in der Sache helfen. Ich würde Sie gern bis zum Abschluss zum Partner nehmen. Wie wäre es? Ich bin Alex.“ Steven griff die Hand die Alex ihm entgegenstreckte und stimmte zu. „Steven…“ Kim sah den Mann an. „Sind Sie Engländer?“ hakte sie sofort nach. „Jein, ich habe englische Wurzeln in früheren Generationen. Wenn ich mich nicht irre, dann war mein Urgroßvater Engländer und um unendlich viele Ecken sogar mit der Queen verwandt.“ Man hörte, dass er ein wenig stolz auf seinen Stammbaum war. „Okay, Alex! Sie informieren Hartmut, damit er mit dem Polyisotionat und dem Geld pünktlich hier ist!“ forderte Kim ihn auf und sofort führte Alex den Befehl aus.


    Am nächsten Morgen traf Hartmut mit seinem Polyisotionat und dem Geld gegen neun in der PAST ein. Steven Berner hatte mittlerweile das Okay für die Überführung von Hinkel erhalten und so konnte der Deal eigentlich ohne Probleme durchgeführt werden. Um 13 Uhr traf er mit Hinkel ein und Alex rieb sich in Gedanken die Hände. Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Alle trafen sich im Büro von Kim Krüger, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Also, ich würde das SEK auf jeden Fall auf dem Parkplatz verteilen. Wir können so zugreifen ohne viel Zeit zu verlieren.“ forderte sie und sah Alex an. „Noch ist es nicht einmal sicher, dass er Semir wirklich mitbringt. Wir können den Zugriff nur wagen, wenn Semir in Sicherheit ist. Er hat gefordert, das nur ich mit Hinkel, dem Geld und den Drogen zum Parkplatz komme. Es gibt keine Zeit mehr, das SEK zu postieren. Aber Alex soll sich mit seinen Leuten in Bereitschaft halten.“ mahnte er und sah auf die Uhr. „Wir müssen los!“ erklärte er, nahm Hinkel, der Handschellen trug, am Arm und verließen die PAST. Kim orderte Alexander Hoffmann vom SEK an, den Wagen von Alex nicht aus den Augen zu lassen und gegebenenfalls einzugreifen. Doch das bekam Alex nicht mehr mit. Dieser setzte Hinkel auf die Rückbank hinter dem Beifahrer und fuhr dann zum Übergabeort. Sein Handy legte er griffbereit auf die Freisprechanlage. Die Fahrt ging zum Rastplatz, den Demos bekanntgegeben hatte und als Alex dort ankam, war alles noch vollkommen leer. Nichts deutete darauf hin, dass es hier ein Deal über die Bühne gehen würde. Sein Handy klingelte. „Sind Sie allein?“ dröhnte die Stimme von Demos und Alex antwortete ehrlich. „Nein, Hinkel ist bei mir.“ Demos lachte leise. „Sehr witzig. Aussteigen und Drogen, Geld sowie meinen Freund Dustin zur Bank bringen! Dann gehst du zum Wagen zurück und fährst los Am nächsten Rastplatz wirst du Gerkhan finden.“ Jetzt war es Alex, der lachte. „Halten Sie mich für dämlich? Wir tauschen Zug um Zug, oder gar nicht!“ forderte er. „Brandt, du bist wirklich nicht in der Lage, mir Forderungen aufzulegen! Wenn du nicht das tust, was ich fordere, werde ich Gerkhan eine Kugel in die Schulter verpassen! Dann ins Knie, und in den Bauch! Wenn das noch nicht reicht, werde ich ihn den Schädel wegblasen!“ knurrte Demos und Alex hörte, dass es kein Scherz war. „Wie soll ich sicher sein, dass Sie sich an das halten, was Sie sagen?“ fragte er deshalb heiser. „Du wirst mir vertrauen müssen.“

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  • Alex stieß leise einen Fluch aus, der bei Dustin nur ein Lachen auslöste. „Ich habe mir schon gedacht, dass unser Vater sich einen guten Plan ausdenkt, um mich aus euren Klauen zu befreien. Tja, die Frage ist was dir lieber ist. Demos droht nicht nur. Er führt es auch aus. Wenn er sagt, dass dein Freund stirbt, dann stirbt er.“ verhöhnte er Alex. „Halt deine dreckige Fresse!“ knurrte der Polizist. Er nahm sein Handy und stieg aus. Dann ging er zum Kofferraum und holte die Taschen mit dem Polyisotionat und dem Geld raus. Zum Schluss ließ er Dustin aussteigen. Gemeinsam ging es zur Bank. Er stellte die Taschen auf die Bank und nickte Dustin zu. „Wie wäre es, wenn du mir die Fesseln abnimmst?“ Dustin hob demonstrativ die Hände hoch. Alex nahm den Schlüssel und öffnete die Handschellen. „Dann, viel Spaß!“ grinste Dustin und Alex ging zum Wagen zurück. Wieder klingelte sein Handy. „Okay, das war schon mal gut. Jetzt steig in den Wagen und fahr zum nächsten Rastplatz! Dein Partner wird dort auf dich warten!“ Alex murmelte etwas und versuchte die Wut, die er spürte, zu unterdrücken. Er setzte sich in den Wagen und fuhr los. Der nächste Rastplatz lag gute fünfzehn Kilometer entfernt. Aber er musste den Befehl ausführen, denn er war sich sicher, dass Demos seine Drohungen wahrmachte. Nach guten zehn Minuten hatte er das Ziel erreicht und fuhr auf den Parkplatz. Doch von Semir war nichts zu sehen. Alex fluchte verhalten. Demos hielt sich nicht an die Abmachung. Wieder klingelte sein Handy. „Sie haben gesagt, dass Sie Semir freilassen!“ fauchte Alex sofort ins Telefon. „Nun, wir müssen erstmal sichergehen, dass es wirklich mein Geld und meine Drogen sind. Sollte hier alles stimmen, bekommst du deinen Freund wieder. Halt dich einfach bereit.“ Demos legte wieder auf. „FUCK!!“ stieß Alex aus und trat gegen seinen Wagen. Er atmete tief durch, setzte sich ans Steuer und fuhr zur PAST. Während der Fahrt rief er Kim Krüger an. „Er hat Semir nicht freigelassen und mir gesagt, dass er zunächst die Drogen prüfen will. Was das heißt, wissen Sie ja.“ Auch Kim stöhnte leise auf. „Das heißt, dass er herausfindet, dass die Drogen nicht echt sind. Alexander Hoffmann ist diesem Dustin gefolgt. Sie sind wieder auf dem Bauernhof. Wir müssen dort zuschlagen. Er wartet dort auf Sie!“ „Alles klar! Ich fahre umgehend hin!“


    Semir wurde aus seinem Raum geholt und zu Struck gebracht, der ihn wütend ansah. „Deine Freunde haben scheinbar kein Interesse mehr an dir! Sie haben mir irgendeinen Scheiß geliefert! Nur das Geld und Dustin sind zu gebrauchen! Aber das wirst du bezahlen! Du und Sophie!“ fauchte er den Polizisten an, der sich davon nicht beeindrucken ließ. „Bring ihn in unseren heiligen Altar! Er wird dafür bezahlen! Niemand legt sich mit Demos an!“ fauchte er Dustin an und dieser packte Semir brutal im Genick. Er stieß den Polizisten durch den langen Gang und anschließend auf den Hof. Dann ging es zu einem Gewächshaus und dort war ein Altar aufgebaut. Über dem Altar hing eine übergroße Kopie der Maske, die auch Struck jetzt wieder trug. Semir wurde gezwungen auf die Knie zu gehen. Er sah den selbsternannten Sektenvater an. „Du wirst für den Frevel deiner Kollegen sterben, das ist dir doch klar, oder? Aber ich werde dir etwas verraten. Bevor du stirbst, wirst du zusehen, wie Sophie verbrennt! Sieh dort hin!“ forderte Struck seine Geisel auf und Semir folgte dem ausgestreckten Arm. Etwa zehn Meter vor ihm auf dem Bauernhof, den er gut sehen konnte, machte er einen Heuhaufen aus. Darin stand ein Pfahl und an diesem war Sophie gebunden. Semir wurde auf die Beine gezogen und in Richtung des Tors gestoßen. Die anderen Mitbewohner hatten sich bereits um den Heuhaufen versammelt. „Helft mir doch!! Bitte helft mir!!“ schrie Sophie laut und zerrte an den Fesseln. „Was haben Sie vor, Struck?“ fragte Semir heiser und ahnte schon, was zur Antwort kam. „Nun, Verrat wird bestraft. Bei uns herrschen meine Gesetze und für Sophie habe ich den Feuertod gewählt. Das kommt dem, was sie getan hat nur gerecht. Du wirst zusehen, wie sie verbrennt!“ grinste der Sektenvater. „Das können Sie nicht tun! Sie hat Ihnen nichts getan, Struck! Machen Sie mit mir was Sie wollen, aber lassen Sie Sophie in Ruhe! Sie hat Sie doch gar nicht verraten!“ flehte er. Struck grinste nur. Er sah zu seinem Komplizen und wies ihn an, Semir zunächst auf die Knie zu zwingen und sich hinter ihm zu postieren. Dann ging Struck auf den Heuhaufen zu. „Hören Sie auf mit diesem verdammten Mummenschanz!“ schrie Semir verzweifelt. Er sah wie Struck eine Fackel anzündete und diese dann in Richtung Haufen hielt. Nur wenig später stand dieser in hellen Flammen. Semir hörte wie Sophie vor Angst schrie. „NEIN! Hört auf!!“ schrie auch Semir. Er sprang auf die Beine, riss sich von seinem Bewacher los und rannte auf Demos zu. Doch Dustin holte ihn schnell ein und packte ihn. Demos kam ebenfalls zu ihm. „Was denkst du eigentlich, wer du bist? Willst du ihr Gesellschaft leisten?“ Semir sah verzweifelt auf Sophie, die um Hilfe schrie.

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  • Alex sah seinen Namensvetter an. „Wie hast du dir das gedacht?“ wollte er von ihm wissen. „Ganz einfach. Du hörst ja selbst die Schreie! Gefahr in Verzug! Wir rasen mit den Wagen gleichzeitig durch die Tür und nehmen die Leute fest! Die werden so perplex sein, dass sie gar nicht auf die Idee kommen werden, sich zu wehren.“ grinste Hoffmann. Alex nickte. „Okay, hoffen wir es. Wer fährt zuerst?“ Hoffmann wies auf ihn. „Du! Und denk daran, dass da auch unschuldige, verblendete Menschen sind. Also auf geht’s“ Alex setzte sich in seinen Wagen, hob den Daumen und gab Vollgas. Alexander Hoffman und seine Gefolgschaft folgten ihm. Sie rasten durch das große Tor und sahen die Menschen, die bei dem Geräusch auseinanderstoben. Alex ging sofort auf die Bremsen und sah wie Demos Semir hochzog und ihn als Schutzschild vor sich hielt. Der Sektenvater presste seinem Freund und Partner die Waffe an die Schläfe. „Keiner kommt mir zu nahe! Ich werde ihn abknallen!“ schrie er wütend. „Alex! Hilf Sophie!!“ schrie Semir. „Halt deine Fresse! Julian! Dustin! Kommt zu mir!“ schrie Demos im Gegenzug. Seine Gefolgsleute führten den Befehl aus und gingen rückwärts auf einen der Wagen vom SEK zu. „Macht den Wagen frei1“ forderte Demos laut und vernehmlich. Alexander Hoffmann nickte und ließ die Männer mit der Geisel fahren. „Alex!! Häng dich ran! Wir übernehmen die Leute hier!“ rief Hoffmann dem Hauptkommissar zu. Alex Brandt sprang in seinen Wagen, raste rückwärts durch das Tor und nahm die Verfolgung auf. Er wusste, dass er sich auf Hoffmann verlassen konnte. „Cobra 11 an Zentrale! Verdächtiger rast mit Semir als Geisel auf der A4 in Richtung Aachen. Ich bin dran! Der Verdächtige fährt einen schwarzen BMW vom SEK mit dem amtlichen Kennzeichen Düsseldorf – ZA – 185! Brauche umgehend Unterstützung! Sperrt alle Aus- und Einfahrten!“ schrie er ins Mikro. „Zentrale verstanden! Unterstützung ist auf dem Weg! Alle Ein- und Ausfahrten werden gesperrt!“ kam zur Antwort. Alex schlug auf das Lenkrad und versuchte an dem Flüchtenden heran zu kommen. Dies gelang nur sehr schwer, denn der Wagen war genauso schnell wie seiner.


    Semir stöhnte leise auf, als das Messer von Julian über seine Wange fuhr und am Hals stehenblieb. Er wagte sich nicht zu bewegen, denn Julian drückte das Messer fest an seinen Hals. „Was meinst du was jetzt passieren würde, wenn mein Freund Dustin bremst?“ verhöhnte er den Polizisten. „Lass ihn in Ruhe! Wir brauchen ihn noch!“ knurrte Struck. „Wenn dieser verdammte Bulle nicht wäre, dann hätten wir die Probleme nicht! Ich werde ihm zeigen, dass er ganz unten ist!“ fauchte Julian wütend und fuhr mit dem Messer nun über den Handrücken von Semir. Blut trat vor. Glucksend vor Lachen lehnte Julian sich zurück. Struck, der auf dem Beifahrersitz saß, drehte sich um und richtete die Waffe auf den Bewacher. Eher Julian sich versah, drückte Struck ab. Die Kugel traf Julian in die Stirn. Semir zuckte zusammen als der Mann neben ihm ihm fast in den Schoß fiel. Erschrocken sah er Struck an. „Ich hasse es, wenn man mir nicht gehorcht.“ gab dieser lapidar von sich. „Damit kommen Sie nicht durch!“ Struck richtete die Waffe auf Semir und dieser zuckte zurück. „Ich kann dir auch gern eine Kugel verpassen. Dein Freund scheint hinter uns zu sein. Die haben zwar den Kanal gewechselt, aber er vergisst, dass ich mich damit auskenne.“ Er drehte und fand den Kanal worauf Alex mit seinen Kollegen funkte. „Sind jetzt an der Ausfahrt Frechen-Königsdorf!“ „Zentrale verstanden! Ausfahrt gesperrt!“ Struck griff das Mikro und hielt es Semir hin. „Sag deinem Freund, dass er die Verfolgung aufgeben soll!“ forderte er, doch Semir schwieg. Struck drückte ab und die Kugel ging dicht an Semir vorbei. „Sag ihm, dass er die Verfolgung aufgeben soll!“ wiederholte er. Semir nahm das Mikro. „Alex, ich bin es! Bleib zurück! Ich wiederhole! Bleib zurück!“ stieß er aus. „Semir?!“ kam erstaunt von Alex. „Hör mir genau zu, Bulle! Ich verlange freien Abzug! Du wirst die Verfolgung sofort aufgeben, sonst bekommt dein Freund die erste Kugel!“ gab Struck nun durch. Semir drehte sich um und versuchte Alex auszumachen. Tatsächlich erkannte er den Mercedes, der nun zurückblieb. Semir sah Struck an. „Warum geben Sie nicht auf? Sie haben doch eh verloren.“ schlug er vor. „Dustin! In ungefähr 20 Kilometer kommt eine Absperrung rechts auf ein Bundeswehrgelände! Fahr da ab und dann einfach gerade aus!“ forderte Struck von seinem Komplizen. Semir sah den Mann an und schüttelte nur den Kopf. Struck schien nicht zu merken, wann er aufgeben musste.


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  • Alexander Hoffmann löste die Fesseln von Sophie, die das Bewusstsein verloren hatte. Sie schien viel Rauch eingeatmet zu haben und so befahl er sofort die Rettungskräfte dazu zu rufen. Um keine Zeit zu verlieren, legte er die junge Frau auf den Boden und begann die Wiederbelebungsversuche. Der Erfolg stellte sich zum Glück schnell ein und Sophie kam wieder zu sich. Sie hustete und weinte. Ihre Arme waren mit Brandblasen übersät. Auch am Gesicht und den Beinen hatten die Flammen bereits Spuren hinterlassen. „Alles wird gut. Bleiben Sie ruhig liegen. Der Notarzt kommt sofort.“ sprach er ruhig auf sie ein und strich ihr immer wieder sanft über den Kopf. Sophie nickte leicht. Es fiel ihr sehr schwer, bei den Schmerzen ruhig zu bleiben, doch zum Glück war die Rettung schnell vor Ort. Dr. Winkler sprang aus dem Notarztwagen und kümmerte sich sofort um die verletzte Frau. In einem eingeübten Schema untersuchte er sie gründlich, versorgte die Wunden und gab ihr Sauerstoff. Nur fünfzehn Minuten später war Sophie im Rettungswagen und wurde in die Klinik gebracht. Alexander Hoffmann machte sich daran, die Bewohner des Bauernhofes zur Polizeistation zu bringen, da sie alle vernommen werden mussten. „Okay Leute! Der ganze Bauernhof wird durchsucht!“ forderte er seine Leute auf und sie gingen alle Gebäude und Häuser durch. Da die Tür zum Geheimgang auf den Hof noch offen war, durchsuchten sie auch diese Räume und fanden die falschen Drogen. Alexander Hoffmann packte alles ein und verließ mit seiner Truppe nach gut einer Stunde das Anwesen. Er informierte Kim Krüger über den Ausgang der Befreiung, die von der Flucht des Hauptverdächtigen nicht gerade begeistert war. „Kim, er hat sich mit Semir und Alex angelegt. Das war ein Fehler und das weißt du doch auch. Die Beiden werden ihn zur Strecke bringen.“ Er hörte wie Kim stöhnte. „Ich hoffe, du behältst Recht. Wenn nicht, dann muss ich der Staatsanwältin nämlich erklären, warum das Geld und der Inhaftierte verschwunden sind. Hast du auf dem Bauernhof was gefunden?“ „Ja und Nein. Das Polyisotionat ist hier aber das Geld und auch dieser Hinkel sind weg. Er ist, wie schon gesagt, mit dem Anführer geflohen.“ gab Alex durch.


    Struck, Dustin und Semir hatten ihr Ziel erreicht. Dustin war auf einen stillgelegten Weg zu einer Kaserne der Bundeswehr gefahren. Obwohl das Gelände längst verwaist war, standen überall Verbotsschilder herum, die vor dem Betreten des Geländes warnten, doch das ignorierte Struck. Dustin hielt sich nicht damit auf, das Tor ordnungsgemäß zu öffnen und raste einfach durch den Gitterzaun. Er hielt den Wagen vor einem der leerstehenden Hallen an. Er und Struck stiegen aus und Struck riss die Tür bei Semir auf. „Raus! Dustin lass den Wagen verschwinden!“ fauchte er den Polizisten an. Der Gehilfe nickte und setzte sich wieder ans Lenkrad währen Semir die Leiche von sich schob und ausstieg. Struck zog ihn am Arm in die Halle und stieß ihn von sich her. Semir stolperte vorwärts, konnte sich allerdings abfangen und blieb auf den Beinen. Er sah sich in der Halle um. Sie war leer. Er sah Struck irritiert an. „Was wollen Sie jetzt machen?“ fragte er. „Nun, hast du schon mal auf einem wackeligen Hocker gestanden? Ein Seil um den Hals? Dieses Seil ist am Deckenbalken befestigt und du weißt, dass wenn der Hocker umfällt, du hängen wirst. Ich liebe diese Westernart zu sterben. Sophie war eine Hexe und musste brennen. Du bist ein lausiger Bulle, der hängen wird. Das Gerichtsurteil ist einstimmig. Hängen bis der Tod eintritt und niemand kann uns aufhalten.“ Semir sah den Mann fragend an und schüttelte dann den Kopf. „Sie sind wahnsinnig. Haben Sie selbst Drogen genommen? Haben die Drogen Ihnen das ganze Hirn verbrannt? Sie sind erledigt und merken es gar nicht.“ Struck machte einen Schritt auf ihn zu und schlug mit der Faust zu. Doch Semir war nicht von gestern und wich zur Seite aus. Die Faust ging an ihm vorbei und der Schwung den Struck in den Schlag gelegt hatte, ließ ihn nach vorn stolpern. Semir stellte ihm ein Bein und Struck flog lang hin. Er warf sich auf ihn und legte ihm die nach vorn gefesselten Hände um den Hals. „Was denken Sie, passiert, wenn ich fester ziehe?“ knurrte Semir. Er war so tief im Kampf drin, das er nicht bemerkte, wie hinter ihn jemand in die Halle kam.

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  • Alex hatte gesehen wo der Wagen abgefahren ist und sich in einem sicheren Abstand angehängt. Er hielt den Wagen in einer Bucht an, die von dem Gelände aus nicht zu sehen war und schlich sich auf das Gelände. Einige Meter vor ihm, sah er den Wagen wieder auf sich zukommen und warf sich hinter einem kleinen Holzstapel in Deckung. Der Fahrer schien ihn nicht zu sehen und raste an ihm vorbei. Alex konnte erkennen, dass es nur einen im Fahrzeug gab und wollte sich später um Hinkel, den er erkannt hatte, kümmern. Jetzt war es wichtig Semir und Demos zu finden. Doch wo waren sie? Mit der Waffe im Anschlag ging er über das Gelände und suchte eine Halle nach der Anderen ab. „…denken Sie, passiert, wenn ich fester ziehe!“ hörte er seinen Partner zischen und grinste leicht. An Semirs Stimme konnte er den Gemütszustand seines Partners sehr gut erkennen. Semir war stinksauer. Alex schlich leise vor und sah, das Semir Demos bereits überwältigt und fest im Griff hatte. „Kann ich dir helfen, Partner?“ Semirs Kopf zuckte erschrocken um. „Schön dich zu sehen, Partner. Du kannst mir helfen, diesen Deck hier raus zu schaffen.“ meinte Semir und stand erst auf, als Alex Struck die Fesseln angelegt und Semir seine entledigt hatte. „Jetzt kann ich dich mit dem Herrn bekannt machen. Martin Struck!“ erklärte Semir. Alex sah den Mann erstaunt an. „Der Kollege, der eigentlich die Bande von innen ausheben sollte und eigentlich verbrannt ist?“ hakte er nach. „Genau der. Der Mann, der im Auto verbrannte war Thomas Leuthäuser. Er hat mit dem Mord vor mir geprahlt. Konnte sich wohl nicht vorstellen, dass ich kein Duckmäuser bin, wie seine Anhänger. Hinkel ist noch mit dem Beseitigen des Wagens beschäftigt.“ gab Semir weiter von sich. „Ja, er ist noch an mir vorbeigefahren. Aber ich denke nicht, dass er weit kommt. Die Autobahnen sind gesperrt und der Wagen hat einen Peilsender.“ Alex grinste breit, als er den Blick von Semir sah. „Soll das heißen, du hast damit gerechnet, dass die mit mir die Flucht antreten?“ Alex nickte. „Semir, ich habe da eh noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen und nicht nur ich. Die Schrankmann tobt, das kann ich dir schon sagen. Von der Chefin gar nicht zu sprechen.“ Semir schluckte. „Aber ich habe doch nur meinen Job gemacht.“ beklagte er sich.


    „DU hast deinen Job gemacht? Wie war das mit dem Undercover? Da hast du gesagt das wird nicht gemacht! Absolut nicht, ist zu gefährlich! Und was tust du? Bei der erstbesten Möglichkeit, steigst du auf den Bauernhof und versuchst alá Superman die Frauen zu retten! Aber nicht nur das! Nein, du lässt dich auch noch erwischen! Das ist sowas von dämlich! Absolut dämlich! Weißt du das? Normalerweise hättest du echt mehr einstecken können! Du wusstest doch vorher auch nicht, dass der Kerl ein Bulle ist! Weißt du, was ich für Angst um dich hatte? Der Kerl hätte dich garantiert abgeknallt! Oder was, wenn er dich auch auf den Scheiterhaufen gestellt hätte? Was wenn wir nicht rechtzeitig gestürmt hätten? Man Semir! Du bist 50 aber du benimmst dich wie ein Zehnjähriger, der seinen Kopf durchsetzen will! Es geht immer nur um dich! Immer versuchst du deinen Willen durchzusetzen und das ist nicht in Ordnung! Wir sind Partner und Partner halten zusammen, machen alles zusammen und …“ Semir wurde immer kleiner während Alex seiner Wut freien Lauf ließ. Er senkte den Blick und ließ seinen Partner schimpfen. Alex Gesicht war rot vor Wut und Semir schluckte. „Alex… ich…“ versuchte Semir und knetete nervös die Hände. Alex wies mit dem Zeigefinger auf ihn. „Nein! Du bist jetzt mal ruhig! Du hast jetzt Sendepause und kannst dir überlegen was du der Schranke sagst! Die hängt dir nämlich ein Disziplinarverfahren an und was das heißt, weißt du doch! Willst du nur noch Bürodienst machen? Willst du versetzt werden?“ Alex holte tief Luft und sah seinen Partner an. „Nein…“ gab Semir leise von sich. „Wie geht es Sophie?“ hängte er fragend an. „Ich weiß nichts Genaues. Sie hat sicher schon einige Verbrennungen abbekommen. Sie hat sicher auch eine Menge Rauch eingeatmet und liegt sicher im Krankenhaus. Wir fahren jetzt zur PAST und da kannst du dich dann warm anziehen.“ Sie übergaben Struck den Kollegen und gingen zu Alex Dienstwagen. „Kannst du mir verzeihen?“ fragte Semir nach einer Weile. „Schnall dich an!“ fauchte Alex ihn an. Semir führte den Befehl aus und die Fahrt ging schweigend zur PAST.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Nur eine halbe Stunde später waren sie in der PAST, wo neben Kim Krüger auch Isolde Maria Schrankmann im Büro war. Semir blieb stehen und drängte sich hinter Alex. „Herr Gerkhan, bitte in mein Büro.“ forderte Kim ihn auf. Semir sah zu Alex. Dieser blieb stehen und überließ ihn den Vortritt. „Hol dir deinen Einlauf ab!“ Er musste Semir regelrecht in das Büro der Vorgesetzten schieben. Wie ein erwischter Schuljunge stand Semir im Raum und sah angestrengt auf den Boden. „Ich warte!“ erklärte Kim Krüger. „Chefin, ich…“ fing er an und suchte nach den richtigen Worten. „Herr Gerkhan, Sie haben wiederholt gegen die Dienstvorschriften gehandelt. Bisher habe ich immer beide Augen zugedrückt, aber nun bin ich nicht mehr gewillt Ihr Verhalten zu dulden! Wegen Ihnen sind dem Staat Drogen und Geld gestohlen worden! Ein absolut loyaler Kollege, der sich noch nie was hat zu Schulden kommen lassen, lässt sich von Ihrem Partner einwickeln und verstößt gegen Recht und Gesetz! Einem Häftling ist wegen Ihnen die Flucht gelungen! Hinkel konnte bisher nicht geschnappt werden! Sie geben sofort Ihre Waffe und Ihren Dienstausweis ab. Ab sofort sind Sie bis zur Eröffnung des Disziplinarverfahrens suspendiert!“ fauchte Schrankmann. Semir nickte und legte seine Waffe wie auch seinen Dienstausweis auf den Tisch. Er sah Kim Krüger entschuldigend an. „Chefin, ich entschuldige mich für mein Verhalten. Aber ich mache darauf aufmerksam, dass die Sekte zerschlagen ist, der korrupte Kollege hinter Gitter ist und Geld wie auch Drogen sichergestellt wurden. Ich habe mehrere Menschen vor dem sicheren Tod gerettet und …“ Kim hob die Hand. „Ich weiß sehr genau, was wegen Ihrem Verhalten passiert ist und gratuliere zum Lösen des Falls. Dennoch muss ich Frau Schrankmann zustimmen. Sie sind diesmal zu weit gegangen, Semir. Es tut mir leid, aber ich werde natürlich ein gutes Wort für Sie einlegen. Und im Verfahren kann ja auch etwas Gutes rauskommen.“ machte sie ihm Mut. Semir verzog das Gesicht und nickte. „Danke Chefin. Darf ich gehen?“ fragte er mit gepresster Stimme. „Ja, das dürfen Sie. Ich habe mit Frau Schrankmann noch etwas zu besprechen.“ Er nickte und verließ das Büro. Alex wartete auf ihn und sah ihn an. „Und?“ Semir senkte den Blick. „Ich bin suspendiert.“ erklärte er leise. Sein Partner schlug ihm sanft auf die Schultern. „Hey, wird sicher nicht so schlimm.“ versprach er. „Ich fahre jetzt ins Krankenhaus und sehe mal nach Sophie.“ meinte Semir. „Warte Semir! Ich habe da noch etwas für diese Sophie. Ich habe ihre Eltern gefunden und sie wollen zum Krankenhaus fahren, aber sie trauen sich nicht allein zu Sophie. Hilfst du ihnen?“ bat Susanne, bevor er raus war. Semir sah sie erstaunt an und nickte. Dann verließ er die PAST.


    Sophie lag in ihrem Krankenbett und hatte die Augen geschlossen. Ihre Arme und Beine waren in dicken Verbänden und auch im Gesicht trug sie einen Verband auf der linken Wange. Sie weinte leise, denn jetzt wo sie frei war, wusste sie nicht wohin sie gehen sollte, wenn sie entlassen werden würde. Sie wusste nicht einmal wo ihre Eltern waren und sie wusste auch nicht, wer sie überhaupt noch vermissen würde. Es klopfte und sie drehte sich zur Tür. Semir Gerkhan trat ein. „Hallo. Wie geht es Ihnen?“ fragte er und reichte ihr einen kleinen Blumenstrauß. „Danke, ich erhole mich. Ich konnte mich gar nicht bei Ihrem Kollegen bedanken, der mich gerettet hat. Wenn er nicht gewesen wäre, dann wäre ich verbrannt. Es war wie die Hölle. Aber jetzt zweifele ich ein wenig. Ich meine, wenn ich gesund bin, weiß ich nicht wohin. Wer will mich noch aufnehmen? Wo soll ich wohnen? Ich habe keinen Job, kein Zuhause, kein Geld. Dieser Bauernhof war lange Zeit mein Zuhause, egal wie grausam es war. Es war mein Zuhause.“ erklärte sie leise mit tränenerstickter Stimme. Semir Gerkhan strich ihr sanft über das Gesicht. „Ich habe da vielleicht eine Idee. Ich habe Ihnen noch jemand mitgebracht.“ lächelte er. „Nicole?“ fragte Sophie. „Nein, es ist nicht Nicole. Die befindet sich mit ihren Eltern im Urlaub. Aber ich denke, es freut Sie dennoch.“ Semir Gerkhan ging zur Tür, öffnete sie und rief: „Kommen Sie rein!“ Sophie sah neugierig zur Tür und als sie sah, wer dort eintrat, fing sie an zu weinen. „MAMA! PAPA!!“ presste sie raus und wollte aufstehen, doch das ging nicht. Gertrude Gründner hielt sich nicht zurück und stürzte ans Bett. „Sophie! Meine Sophie! Meine kleine Sophie!! Endlich habe ich dich wieder! Oh mein Gott, was musst du durchgemacht haben! Mein armer kleiner Engel.“ weinte sie und hielt Sophie einfach nur in den Armen. Auch Harald Gründer trat ans Bett. Sophie sah, dass ihrem Vater die Tränen in den Augen stand, doch er konnte seinen Gefühlen keinen freien Lauf lassen. Für ihn war es beschämend zu weinen. „Papa… Mama… ich habe euch vermisst. Ich habe euch so vermisst.“ schluchzte sie. Sie streckte den Arm nach ihrem Vater aus und dieser beugte sich vor. Jetzt konnte auch er seine Wiedersehensfreude nicht wegspielen und weinte einfach nur. Weder sie noch ihre Eltern bemerkten, dass Semir Gerkhan den Raum verlassen hatte.


    Ende



    Epilog: Semirs Dienstverstoß wurde im Disziplinarverfahren mit einem Verweis und einer dreiwöchigen Suspendierung geahndet.


    Sophie wohnt wieder bei ihren Eltern und hat eine Ausbildung zur Krankenschwester gefunden.


    Struck wurde wegen zweifachen Mordes, Drogenhandel, Freiheitsberaubung, Erpressung und vieler anderer Straftaten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.


    Hinkel wurde an der holländischen Grenze bei einer Routineüberprüfung gestellt und verhaftet. Er verbüßt eine achtjährige Gefängnisstrafe.


    ***************************************


    Die nächste Story bildete den Hintergrund des Fantreffen-Gewinnspiel. Die ist allerdings noch nicht fertig und wird Ende der Sommerferien online gehen. Bis dahin bleibt mir treu und genießt euren Sommerurlaub und die Ferien. Danke für die Feeds

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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