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Gesichtsblind - Die Zeugin ohne Wert

    • Fertig gestellt
    • Elvira
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  • 31. März 2015 um 18:04
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    • 20. April 2015 um 06:10
    • #21

    Sie kamen in der PAST an. „Wann wird denn dein Kollege entlassen?“ wollte Robin wissen, als er mit Ben im Büro saß. „Ich werde ihn morgen früh abholen. Er wartet sicher schon sehnsüchtig auf die Nacht. Aber lassen wir ihn mal beiseite. Frau Bach ist in Sicherheit. Die Kollegen passen auf sie auf und darauf können wir uns verlassen. Was sind das für Kinder, die Hornbach und seine Freunde entführt haben? Sind es bestimmte Schichten?“ hakte Ben nach. „Nein, die Kinder kommen aus allen Schichten. Das letzte Mädchen, das war die elfjährige Selina ist aus einem gut bürgerlichen Haus. Ihre Eltern haben nicht übermäßige Reichtürmer. Es fand auch kein Kontakt mehr statt, seit sie verschwunden ist. Für mich steht an erster Stelle, dass wir die Kinder finden und befreien. Ich will nicht noch einer Mutter sagen müssen, dass ihr Kind tot ist.“ presste Robin heraus. Ben nickte. „Was ist mit Gerners Wohnung? Wurde sie schon durchsucht?“ hakte Ben weiter nach. „Nein, bisher sind wir noch nicht dazu gekommen.“ gab Robin zu. „Dann sollten wir es direkt machen.“ meinte Ben, stand auf und verließ gemeinsam mit Robin das Büro. Doch als sie unterwegs waren, klingelte Bens Handy. Er sah kurz auf das Display und grinste leicht. „Semir…“sagte er und meldete sich kurz darauf. „Ja?“ fragte er. „Du kannst mich direkt abholen!“ hörte er die Stimme seines Partners. „Ähm Semir, das Thema hatten wir doch schon. Du sollst bis morgen dort bleiben!“ mahnte Ben ihn. „Mir ist egal! Mir geht es wieder gut, also wenn du mich nicht abholst, dann werde ich mir ein Taxi bestellen!“ knurrte Semir und er hörte sich wütend an. „Okay…ich komme…“ ließ sich Ben breitschlagen, denn lieber hätte er Semir unter Kontrolle als das der allein irgendwo ermittelt. Er lenkte den Wagen von der Autobahn in Richtung Krankenhaus und stand nur zehn Minuten später vor der Tür. Er wählte Semir an. „Kannst rauskommen!“ sagte er. Semir brauchte keine drei Minuten bis er im Auto saß.

    „Bring mich mal auf den neuesten Stand!“ forderte Semir ohne eine Begrüßung auf. „Nun wir sind uns sicher, dass Max Hornbach noch lebt. Hornbach ist ein Kinderhändler der unter anderem auch wegen Pornographie mit Kindern, Vergewaltigung und anderen Delikten schon mehrfach im Knast war. Es wurden insgesamt in den letzten Wochen sechs Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren entführt. Zwei Kinder davon wurden aufgefunden. Eines ist tot und das zweite ist völlig verstört.“ berichtete Ben im Telegrammstil. „Ach hier…ich hab deine Waffe in der Wohnung von Frau Bach sichergestellt. Die Täter hatten sie unter die Heizung geworfen.“ hängte er an und reichte Semir seine Waffe. Semir sah ihn an. „Weiß die Chefin davon?“ fragte er. „Nein. Ich habe ihr nicht gesagt, dass sie entwendet wurde. Würde doch nur wieder Papierkram bedeuten.“ grinste Ben und knipste ein Auge zu. „Danke…“ gab Semir von sich. Er kannte den bürokratischen Aufwand wenn eine Dienstwaffe verschwand und hatte absolut keine Lust auf eine solche Diskussion. Auch wenn er für das Verschwinden nicht wirklich was konnte. „Robin hier, wurde heute auf der Autobahn angegriffen. Ich konnte es leider nicht verhindern, dass er seinen Wagen schrottet, aber die Kerle sind weg. Er hat einen der Täter erkannt. Pierre Marschall. Ein Handlanger von Hornbach, was wiederum den Verdacht, dass Hornbach noch lebt, weiter erhärtet.“ berichtete Ben weiter. „Was wollten die Kerle von Ihnen?“ fragte Semir und sah Robin an. „Sie versuchen schon seit einigen Tagen mich aus dem Weg zu räumen. Bisher hatte ich immer Glück. Was ja auch heute wieder bewiesen wurde.“ lächelte der junge Mann. „Warum?“ kam die nächste Frage von Ben. „Nun, Frank Gerner war, wie ich ja schon sagte, mein Informant und ich vermute, Florenz will wissen, was Frank mir erzählt hat. Er hatte mich gestern noch angerufen und wollte mich treffen. Florenz ist wohl dahinter gekommen und hat ihn beseitigt.“ erklärte Robin.

    Tanita saß in ihrer Schutzwohnung auf der Couch und schaute fern. Sie langweilte sich, doch sie wusste auch, dass es notwendig war. „Brauchen Sie irgendwas?“ wollte Jenny Dorn wissen. „Nein danke….das was ich brauche, können Sie mir nicht geben.“ lächelte Tanita verbittert. Jenny setzte sich zu ihr. „Ich kann verstehen, dass es schwer fällt. Aber meine Kollegen werden die Täter sehr bald festnehmen, darauf können Sie sich verlassen.“ sagte Jenny. Tanita nickte. „Klar werden die das. Ich verstehe nur nicht, warum die Reporterin so eine Lüge in die Welt gesetzt hat. Niemand hat mit ihr gesprochen.“ kam zweifelnd von ihr. „So sind Reporter einfach. Sie wollen aus allen möglichen Situationen Geld verdienen. Wie ist das eigentlich mit so etwas zu leben? Ist das nicht schwer?“ hakte die junge Polizistin nach. Tanita sah sie an. „Sie meinen mit der Gesichtsblindheit…nun ja. Ich habe damit keine Probleme. Ich bin es gewohnt mit ihr zu leben. Nur in dieser Situation, da ist es mir sehr unangenehm. Ich meine, ich habe etwas gesehen. Ein Verbrechen! Ich habe die Täter gesehen, aber ich kann sie nicht beschreiben. Ich…wissen Sie, ich sehe schon Nase, Augen, Mund…alles was Sie auch sehen, aber ich kann es keinem zuordnen. Die Killer könnten jetzt vor mir stehen und ich würde sie nicht erkennen.“ erklärte Tanita ihre Situation. „Das stelle ich mir sehr schwierig vor. Ich meine, wenn ich meine Kollegen nicht erkennen würde, wäre das nicht nur für mich gefährlich. Ich meine, wenn ich sie nicht erkenne während wir jemanden verfolgen, dann besteht die Gefahr, dass ich sie für die Bösen halte…“ meinte Jenny. Tanita schüttelte den Kopf. „Ich glaube, sie verstehen das nicht richtig. Menschen mit denen ich tagtäglich zusammen bin, erkenne ich auf Anhieb. Ich merke mir ihre Bewegungen, ihren Geruch oder besondere Merkmale.“ lächelte sie. Jenny sah sie an und nickte. „Ah okay….“ gab sie zurück.

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    • 21. April 2015 um 06:07
    • #22

    „Wie haben Sie Gerner eigentlich kennen gelernt?“ fragte Semir während der Fahrt zur Wohnung. „Frank war ein Kleinkrimineller, der sich mit Gelegenheitsdiebstählen über Wasser hielt. Und irgendwann hab ich ihn festgenommen. Es war allerdings bei einem Drogendeal und er wäre sicher eingewandert, wenn er sich nicht bereit erklärt hätte, mir seine Komplizen ans Messer zu liefern. Seit dem ist er mein Informant. Und er war bisher immer sehr zuverlässig. Ich meine, wenn er mir gesagt hätte, dass Hornbach lebt, dann hätte ich es ohne weiteres glauben können. Frank hatte nie gelogen. Was er der Zeugin gesagt hatte, mit den Kindern und Hornbach…ich hätte die Kinder vermutlich gefunden, wenn wir unser Treffen wie immer in der Kneipe getroffen hätten. Aber diesmal wollte er es unbedingt an der Autobahn machen. Er sagte immer, dass Marschall wisse wo wir uns treffen. Hier, ich habe Bilder von Hornbach und seiner Bande. Das links auf dem Bild ist Hornbach.“ berichtete Robin weiter und reichte Semir Bilder. Semir nahm sie und sah sich die Bilder an. „Der Typ hier war mit in der Wohnung.“ stieß er plötzlich aus. Robin sah ihn an. „In welcher Wohnung?“ hakte er nach. „Ich bin gestern in der Wohnung der Zeugin niedergeschlagen worden. Dort war dieser Mann! Kennen Sie seinen Namen?“ wollte Semir wissen. „Ja…das ist Pierre Marschall. Er ist ein Handlanger von Pascal Florenz, der wiederum die rechte Hand von Hornbach war. Auch er konnte damals, bei der Razzia nicht verhaftet werden.“ erklärte Robin. „Warum nicht?“ hakte Ben nach. „Weil er nicht dort war. Wir konnten ihm einfach nichts nachweisen. Aber noch haben wir keinen Hintergrund zu dem Mord an Frank Gerner. Hornbach muss dahinter gekommen sein, dass Frank und ich uns treffen. Er scheint Frank gegenüber misstrauisch geworden zu sein und hat ihn nun beseitigt.“ gab Robin von sich.

    Semir nickte nachdenklich. „Und auf der Autobahn wollte man Sie abdrängen, damit man Sie packen und ausquetschen kann. Vermutlich wollen die Kerle wissen, was Sie wissen bzw. was Gerner Ihnen schon erzählt hat. Da macht der Überfall auf Sie Sinn.“ meinte er nur. „Ja, das mag schon stimmen. Robin und ich sind übrigens per du…“ gab Ben von sich. „Na, dann sollten wir das auch. Semir…“ lächelte Semir nun. „Robin…okay…ich vermute das man Bilder vom letzten Treffen mit Frank gemacht hat. Ich habe zwar immer noch Zweifel, dass Hornbach wirklich noch lebt, aber Florenz ist genauso gefährlich. Wenn nicht sogar gefährlicher. Er hat bereits versucht meine Frau zu kidnappen. Sie war gerade im achten Monat schwanger. Das ist jetzt fast vierzehn Wochen her. Nur weil die Wehen eingesetzt haben, konnte ich sie retten. Ich hab sie ins Krankenhaus gebracht und….Sie stehen jetzt unter Polizeischutz.“ endete Robin. Er drehte sich zu Semir und Ben um. „Wissen Sie…meine Tochter ist gerade zwei Monate alt…“ lächelte er stolz. „Wo hat Florenz denn seinen Sitz?“ fragte Ben weiter. „Das wissen wir nicht. Er hat sich gut versteckt. Frank hätte es mir sicher gesagt, aber ….“ Robin holte tief Luft. „…das kann er jetzt nicht mehr.“ hängte er an. „Okay, dann würde ich sagen wir fahren mal zu der Wohnung von diesem Marschall.“ schlug Semir vor. Robin sah ihn an. „Wegen dem Niederschlag? Denken Sie, er wird einfach in die Wohnung zurückkehren und dort auf Sie warten? Ich dachte wir fahren zur Wohnung von Frank. “ wollte er wissen. „Nein, aber irgendwo müssen wir anfangen. Und die Wohnung von Gerner nehmen wir uns später vor.“ knurrte Semir zurück. Ben nickte. „Er hat Recht. Und dieser Marschall ist die einzige Spur, die wir haben.“ pflichtete er seinem Partner bei. „Ja gut…fahren wir.“ stimmte nun auch Robin zu. Sie ließen sich von Susanne die Anschrift heraussuchen und fuhren hin.

    Nach einer halben Stunde hatten sie ihr Ziel erreicht und stiegen aus. „Na, der scheint ja Kohle zu haben, wenn er hier wohnen kann.“ meinte Semir nur als sie vor einem anschaulichen Mehrfamilienhaus anhielten. „Na schlecht scheint es ihm nicht gegangen zu sein.“ meinte Semir nur. „Verbrechen zahlt sich aus…“ grinste Ben. Robin enthielt sich jeder Einschätzung. Semir drückte den Klingelknopf, doch hinter der Tür regte sich nichts. „Er wird nicht da sein, wie schon gesagt.“ gab Robin von sich. „Tja, dann würde ich sagen, lassen wir ihm eine Einladung hier.“ schlug Semir vor. Robin sah sich kurz um und trat dann zu. Die Tür zur Wohnung flog gegen die Wand und Semir zuckte erschrocken zusammen. Mit dieser Reaktion hatte er überhaupt nicht gerechnet. „Er hat uns gerade eingeladen.“ knurrte Robin. Semir sah zu Ben und dieser zuckte mit den Schultern. „Scheint nicht nur bei uns so abzulaufen.“ grinste er und wies Semir einladend den Weg. „Scherzkeks…“ knurrte Semir. Sie betraten die Wohnung. Sie war sauber und aufgeräumt. Sogar das Bett war ordentlich gemacht. „Ist Marschall verheiratet?“ wollte Semir wissen. „Nein….er ist nicht verheiratet und er hat auch keine Partnerin.“ kam von Robin aus dem Wohnzimmer. Seine Stimme hatte sich verändert und Semir wollte den Grund wissen. Robin hob Bilder hoch, als Semir ins Wohnzimmer kam. Dieser sah sie an. Es waren darauf Kinder abgebildet im Alter von 6 Jahren bis 11 Jahren. „Nett…hatte er Kinder?“ hakte er nach. Robin schüttelte den Kopf. „Nein…nett nicht wahr? Ein Mann der Bilder von Kindern hat…dieses Schwein! Das hier ist Luke Rieken, sechs Jahre alt und seit drei Wochen tot. Das hier ist Lea Schulz, neun Jahre alt. Vor zwei Wochen völlig verstört in der Innenstadt aufgefunden. Eine Untersuchung hat ergeben, dass sie mehrfach vergewaltigt wurde.“ berichtete Robin. „Dann hat Marschall das Mädchen vergewaltigt und den Jungen umgebracht?“ kam von Ben. „Nein, ganz sicher nicht. Dafür ist Marschall nicht der Typ. Das ist eher Hornbach und Florenz. Aber noch schlimmer ist das hier…“ sagte Robin und hob eine kleine Videokamera.

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    • 22. April 2015 um 06:22
    • #23

    Semir sah ihn geschockt an. „Das ist nicht das, was ich denke oder?“ hakte er nach. „Leider doch….so vermute ich es. Wir sollten es uns kurz anschauen. Wenn es so ist, dann haben wir wieder mal in ein Wespennest gestochen. Im Wohnzimmer liegen mehrere Kartons mit Videocassetten.“ antwortete Robin. „Diese beiden Kinder sind die, die Sie gefunden haben?“ wollte Ben nun wissen. „Luke wurde wie schon gesagt vor drei Wochen im Waldstück in Nippes gefunden. Ein Hund hat ihn ausgegraben. Ihm wurde der Schädel eingeschlagen. Der Junge hatte keine Chance. Als ich seiner Mutter die Todesnachricht überbracht habe, da….ist sie zusammen gebrochen und hat durch den Schock ihr ungeborenes Kind verloren. Es war grausam.“ gab er zu. „Und das Mädchen? Es lebt noch?“ hakte Semir nach. „Ja, aber sie ist nicht vernehmungsfähig. Sie ist völlig verstört und spricht seit dem Fall nicht. Beide Kinder sind aus gut situierten Elternhäuser. Sie waren gut behütet und dennoch wurden sie aus dem Kinderzimmer gestohlen.“ erzählte Robin weiter. Semir spürte die Wut aufsteigen. „Okay… die Rettung der Kinder geht vor. Und der Satz den Gerner gesagt hat, macht jetzt auch einen Sinn. Er wollte der Zeugin sagen, wo die Kinder sich befinden. Wir werden uns jetzt noch mal die Wohnung von Gerner vornehmen, vielleicht finden wir was!“ legte Semir fest. Robin und Ben waren einverstanden. Gemeinsam fuhren sie zum letzten Wohnort von Gerner.

    Die 11jährige Selina sah nach oben. Seit vielen Tagen war sie nun schon in dieser kleinen Kammer, wenn sie es so nennen konnte gefangen. Mit ihr waren der sechsjährige Finn, der neunjährige Noah sowie die achtjährige Vanessa bei ihr. Finn lag auf einer Pritsche und schlief. Er hatte schon seit Tagen Fieber doch das schien die Männer, die sie hier festhielten nicht zu interessieren. Die Klappe über ihren Köpfen ging auf und Selina sah nach oben. „Bitte, Finn braucht einen Doktor… er ist krank.“ bat sie den Mann. Dieser kam tatsächlich runter und untersuchte Finn. „Ich werde ihn mitnehmen!“ sagte er. „Aber er kommt wieder oder?“ wagte sie zu fragen. Der Mann drehte sich zur ihr um und packte sie am Arm. „Sieh zu, dass du auf deinen Platz kommst und halt die Klappe.“ fauchte er sie an und stieß sie zurück. Selina ging zu Boden und blieb sitzen. Sie wusste genau, wenn sie aufstand, dann würde der Mann sie schlagen. Sie sah wie er Finn auf den Arm nahm und die Leiter wieder hoch stieg. „Wann dürfen wir wieder raus?“ wollte Selina wissen. Es kam keine Antwort. Die kleine Vanessa fing an zu weinen und sofort kümmerte sich Selina um sie. Sie war die hier die größere und somit musste sie sich um die Anderen kümmern. „Ich will nach Hause…“ weinte Vanessa. Selina nahm sie in den Arm. „Wir können sicher sehr bald nach Hause. Im Heim warten sie doch auf uns.“ versuchte sie zu trösten. „Kommt Finn wieder?“ fragte der neunjährige Noah. Selina sah ihn an. „ich hoffe doch sehr. Aber vielleicht lassen sie ihn ja auch gehen, so wie Lea und Luke. Sie sind jetzt wieder zuhause, das hat der Mann doch gesagt. Wir werden sicher auch bald gehen dürfen.“ kam zuversichtlich von Selina. Noah nickte. „Und glaubst du, das Luke gesagt hat wo wir sind?“ fragte er. „Das weiß ich nicht.“ gab sie zu.

    Tanita Bach ging ans Fenster und sah auf den Rhein. Das Wetter war herrlich und es schien auch warm zu sein, doch sie war hier eingesperrt. Auch wenn sie erst ein paar Stunden hier war, so vermisste sie doch schon die Freiheit. „Alles in Ordnung?“ fragte die Polizistin bei ihr. „Ja…ich würde nur zu gern einen Spaziergang machen. Am Rhein entlang und den Sonnenschein genießen.“ gab Tanita von sich. „Das ist leider nicht möglich. Wir dürfen nicht auf die Straße. Das müssen Sie verstehen. Sie sind in Gefahr und wir werden Sie beschützen.“ legte Jenny fest. Tanita sah sie an. „Ich weiß. Dennoch. Ich meine, wenn Sie mit mir gehen, dann könnte ich doch einen Spaziergang machen. Wir könnten eine Eis essen oder irgendwo am Rhein eine Tasse Kaffee trinken.“ schlug sie vor. Jenny sah sie an. „Auch wenn es sicher sehr reizvoll ist, ein Eis oder ein Kaffee zu genießen. Wir dürfen es nicht und Sie können sich vorstellen, dass es für mich Folgen haben könnte, wenn ich dem Wunsch nachgehe. Ich könnte aber wenn Sie ein Eis möchten, meinen Kollegen bitten, eines zu kaufen.“ kam von Jenny der Gegenvorschlag. Tanita lächelte sie an. „Nein danke. Es war einfach nur ein Gedanke.“ lehnte sie ab und setzte sich wieder. Doch ihre Ungeduld wurde immer größer. „Darf ich denn auf die Terrasse?“ wollte sie wissen. „Ja sicher …“ nickte Jenny. Gemeinsam mit ihr ging Tanita auf die Terrasse und setzte sich in einen der Stühle. „Es ist eine sehr schöne Gegend. Der Ausblick ist einfach wundervoll. Wenn diese Wohnungen irgendwann mal fertig sind, werden sie sicher sehr schnell weg sein.“ meinte sie nachdenklich. Jenny nickte. „Ja…bestimmt.“

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    • 23. April 2015 um 05:57
    • #24

    Die drei Hauptkommissare stiegen vor dem Haus 17 in der Bergstraße aus. Die Wohnung von Frank Gerner lag im vierten Stock des Hauses und natürlich war dieses nicht mit einem Fahrstuhl ausgestattet. Die drei Polizisten stiegen die Treppen hoch und kamen nach wenigen Minuten oben an. Das erste was sie sahen, war die halb offen stehende und offensichtlich aufgebrochene Tür der Wohnung. Ben, der als erster oben war, hielt seine Kollegen sofort zurück. Aus der Wohnung kamen Geräusche und die drei griffen sofort zu ihren Waffen. Ben vergewisserte sich noch einmal ob seine Kollegen bereit waren und stieß die Tür vorsichtig ganz auf. Er war der erste, der die Wohnung betrat. Semir und Robin folgten und sofort verteilten sie sich. Die Wohnung selbst hatte drei Zimmer, die alle vom Flur ausgingen. Jeder der Drei nahm eine Tür und trat sie auf. Dann richteten sie die Waffe in die Räume. Eine Katze mauzte leicht säuerlich und verschwand. Ansonsten befand sich niemand in der Wohnung. Allerdings war diese komplett durchsucht worden. Alles war aus den Schränken geholt und auf dem Boden verteilt. Bei der Couch waren die Kissen zerschnitten und das Innenleben lag überall herum. Auch im Schlafzimmer war alles auf links gedreht worden. „Fragt sich nur, ob die Täter gefunden haben, wonach sie suchten.“ knurrte Ben. Robin hielt eine Schachtel hoch. „Hier hat er normalerweise sein Geld und seine Post drin. Alles leer.“ sagte er. „Sie kennen ihn gut oder?“ hakte Ben nun nach. „Ja… er hat mir immer sehr gute Informationen gegeben.“ nickte Robin und verließ die Wohnung. Ben sah zu Semir. „Ich ruf die Spusi!“ legte dieser fest.

    Der Tag ging langsam zu Ende ohne dass die Polizisten einen brauchbaren Hinweis hatten. „Wir sollten für heute Schluss machen. Wir sollten morgen auf jeden Fall noch mal mit Frau Bach sprechen. Vielleicht kann sie sich noch an etwas erinnern.“ schlug Ben vor. Semir nickte. „Ja….können wir machen, aber erst einmal schauen wir das Susanne über Hornbach herausgefunden hat.“ antwortete er. „Was Hornbach angeht, kann ich euch alles über dieses Dreckschwein sagen.“ warf Robin ein. Semir sah ihn an. „Okay, ich höre…“ sagte er. „Max Hornbach, ist seit einigen Jahren bereits im Geschäft tätig. Die Sitte hatte ihn zunächst am Wickel, weil er mit Mädchen aus dem Osten handelte, doch dann sattelte er um und nahm Kinder als Ware. Am Anfang hatte er sich kleine Mädchen aus Thailand und China gekauft. Nach diesen Kindern hat niemand gefragt. Keiner hat sie vermisst. Aber irgendwann wurde es ihm zu teuer und er besorgte sich die Kinder wo er gerade konnte. Sein erstes Opfer war Laura Schmitt, acht Jahre alt. Wir haben sie gefunden, als sich einer seiner Leute gerade an ihr vergangen hat. Während es Aktes hat er sie erwürgt.“ berichtete Robin. Wut schwang in der Stimme mit. „Und warum ist Hornbach nicht verhaftet worden?“ wollte Ben wissen. „Weil er vor Gericht einen sehr guten Anwalt hatte, der für viel Geld seine Unschuld bewiesen hat.“ erklärte Robin weiter. Er sah Semir und Ben an. „Ich will dieses Schwein endlich zur Strecke bringen. Helft ihr mir dabei?“ fragte er leise. Semir und Ben wechselten einen Blick und nickten dann. „Wir sind schon dran.“ grinste Semir, doch er wurde sofort wieder ernst.

    In Gedanken ging Semir nach Hause. Das was Robin ihm erzählt hatte, ließ nichts Gutes erwarten und er selbst schauderte bei dem Gedanken, dass seine Töchter so etwas passieren konnte. Er parkte seinen BMW ab und stieg aus. Doch kaum war er ein paar Schritte gegangen, packte ihn eine Hand an der Schulter. Semir wirbelte herum und packte das Handgelenk. Mit einem heftigen Ruck zerrte er den Arm auf den Rücken des Mannes. „Was soll das?“ fauchte er. Aus den Augenwinkeln sah er wie sich eine Hand seitlich von ihm hob, ließ den Mann los, stieß ihn weg und wirbelte herum. Zu spät! Die Hand mit der Waffe sauste herab. Der Kolben rauschte an seinem Ohr vorbei und landete auf seiner Schulter. Der Schmerz der ihn durchzuckte ließ ihn aufschreien. Semir versuchte seine Waffe zu greifen. Ein Tritt in die Kniekehlen ließ ihn einbrechen und auf die Knie fallen. Er ließ die Waffe, Waffe sein und versuchte seine Gegner zu treffen, doch er schaffte es nicht. Der nächste Tritt traf ihn in den Bauch. Semir kippte zur Seite und versuchte Luft in seinen schmerzenden Körper zu pumpen. Doch Semir gab nicht so schnell auf und drehte sich blitzschnell auf den Rücken und trat nach dem ihm am nächsten stehenden Mann. Er traf, wie ein Schrei bewies und nun war aus der Ferne Sirene zu hören. Einer der Nachbarn schien die Kollegen gerufen zu haben und Semir war dankbar dafür. „WEG!!“ hörte er einen der Kerle schreien und wollte den einen noch packen, doch der befreite sich und verpasste Semir einen Tritt, der ihn zunächst die Engel singen hören ließ. Nur wenig später hörte er einen Motor aufheulen. Langsam kam Semir wieder auf die Beine und lehnte sich gegen seinen Wagen. Er hielt sich den Bauch. „Polizei! Sind Sie …Semir? Bist du in Ordnung?“ kam nun von dem uniformierten Kollegen. „Danke Dirk, ich bin okay….habt ihr die Kerle?“ wollte Semir im Gegensatz wissen.

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    • 24. April 2015 um 06:46
    • #25

    Robin fuhr nach Hause und sah noch kurz nach der Post, bevor er in seine Wohnung ging. Es waren Rechnungen und Werbung. Ohne genau zu lesen, warf er sie auf den Wohnzimmertisch. Er setzte sich auf die Couch. Verdammt, was für ein Tag. Wie sollte er die Kinder finden? Lebte Hornbach wirklich noch? Wenn Frank Gerner seinen Namen genannt hatte, dann musste es so sein. Wo konnte er sich verstecken? Doch bevor er sich noch mehr Gedanken machen konnte, klingelte sein Handy. „Ja?“ fragte er. „Mehringer hier. Wir haben wieder ein Kind gefunden.“ kam von seinem Kollegen. „Oh verdammt…ist es…?“ fragte Robin. „Ja….Der Schädel wurde dem Kind eingeschlagen.“ antwortete der Kollege traurig. „Wo?“ hakte Robin nach. „Wir haben das Kind in der Parkanlage am Rudolfplatz gefunden. Es lag in einer Mülltonne.“ gab der Mann am anderen Ende von sich. Die Stimme klang gepresst und Robin ballte die Faust. „Haben wir einen Namen?“ hakte er weiter nach. Er musste sich sehr beherrschen um nicht auszurasten. „Finn Rieken. Ich habe einen Kollegen bereits zu seinen Eltern geschickt.“ war die Antwort. Robin beendete das Gespräch und warf das Handy auf die Couch. Damit waren drei Kinder von den sechs aufgetaucht. Entschlossen nahm er seine Autoschlüssel und fuhr erneut zu der Wohnung von Pierre Marschall. Als er dort ankam, nahm seine Waffe aus dem Handschuhfach. Er überprüfte die Waffe und beobachtete die Wohnung von Marschall. Sobald sich Marschall blicken ließ, würde er ihm auf den Zahn fühlen, so schwor er sich.

    „Was war denn hier los?“ wollte der Kollege wissen. Semir sah ihn an. „Ich hatte unangenehmen Besuch.“ gab er zu. „Brauchst du einen Arzt?“ hakte man nun nach. Semir schüttelte den Kopf. „Geht schon. Habt ihr ein Kennzeichen?“ hakte er nach. „Leider nein. Der Wagen war bereits weg. Ein Kollege ist zwar hinterher, aber es dürfte schwer sein…“ gab der Mann von sich. Semir sah ihn an. „Das mache ich jeden Tag…“ dachte er nur, sagte aber nichts. Natürlich waren die Kollegen der Stadtwache auch mit Verfolgungen beschäftigt, aber er hielt sie für ziemlich nachsichtig und sie ließen den einen oder anderen schon mal entkommen. Semir hob seinen Schlüssel auf. „Willst du Anzeige erstatten?“ kam die nächste Frage. „Ja sicher!“ nickte Semir. Seine Daten wurden aufgenommen und als Dirk Forster ihn dann erklärte was er zu tun hatte, musste er leise auflachen. „Danke, ich kenne das Prozedere.“ sagte er nur. „Ich melde mich morgen bei euch.“ hängte er an und ging zur Tür. „Du solltest dir die Verletzungen schon bestätigen lassen.“ schlug Dirk nun vor. „Ja, das mache ich.“ nickte Semir. „Wie viele waren es denn?“ hakte der Polizist nun nach. „Ich glaub drei….oder vier. Ich weiß es nicht genau. Wer hat euch eigentlich informiert?“ hakte Semir nun nach. „Ein Anwohner hier. Scheinbar gibt es doch noch aufmerksame Nachbarn, die sich an diverse Dinge stören. Den Namen darf ich dir aber nicht sagen, du weißt ja wie das so ist.“ lächelte Dirk. Semir nickte nur. „Kann ich noch etwas für dich tun?“ fragte Dirk nach. „Nein, lass nur. Ich lege mich gleich hin und sag meinem Partner Bescheid.“ erklärte Semir und ging ins Haus. Kurz darauf waren die Kollegen verschwunden. Semir griff zum Handy. „Hallo Ben, ich bin es. Ich hatte eben unangenehmen Besuch.“ quetschte Semir hervor. „Ich bin gleich bei dir!“ kam von seinem Partner.

    Robin sah Pierre nach Hause kommen und überlegte ob er diesen Mistkerl zur Rede stellte. Die Wut über das weitere tote Kind war unermesslich, doch er wusste auch, dass dieser Mann nur ein Handlanger war. Hornbach war der Drahtzieher und den wollte er haben. Robin wollte sobald sich der Mann zu Hornbach bewegte ihm zu folgen und dann die ganze Bande zu stellen. So konnte er vielleicht auch die letzten drei Kinder befreien. Seine Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt, denn Marschall schien es nicht eilig zu haben, zu seinem Boss zu kommen. Drei Stunden musste Robin in seinem Wagen ausharren, bis Marschall sich wieder aus dem Haus traute. Als er losfuhr, hängte Robin sich an. Die Fahrt ging quer durch Köln und endete auf einem alten Fabrikgelände in Meschenich. Robin kannte die Kiesgrube in der Nähe und wusste, dass diese Ecke von Meschenich unbewohnt war. Ein gutes Versteck für die Bande um Hornbach und für Hornbach selbst. Nun musste er nur wissen wo er hin musste. Der Wagen von Marschall stand vor einer Halle. Marschall stand direkt am Wagen und rauchte genüsslich eine. Robin musste warten, bis er in die Halle ging. Er hielt etwas weiter davon weg und schlich sich zum Gebäude. Immer wieder nutzte er herumliegende Gegenstände hinter denen er sich verstecken konnte um nicht entdeckt zu werden. Endlich ging Marschall in die Halle. Robin erreichte das Tor und sah sich um. Von Marschall fehlte jede Spur. Er nahm seine Waffe und überprüfte sie. Alles war in Ordnung. Nun musste er nur schauen was hier passierte und vielleicht traf er hier auf die Kinder.

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    • 25. April 2015 um 08:41
    • #26

    Pierre Marschall hatte mehrfach in den Rückspiegel gesehen und den Verfolger bemerkt. Er grinste leicht, denn den Mann, den er am Steuer sah, kannte er nur zu Gut. Es war nicht das erste Mal, dass er auf Robin Faber gestoßen war. „Willst du mich so linken?“ sagte er leise. „Gut, dann spielen wir doch das Spielchen zu Ende.“ meinte er und wählte während der Fahrt Pascal Florenz an. „Hör zu, ich hab den Job erledigt. Das Balg ist allerdings schneller gefunden worden, als ich dachte. Scheint mich jemand beobachtet zu haben. Aber jetzt bin ich auf dem Rückweg. Nur hab ich einen Schatten.“ erklärte er. „Wer?“ hakte Pascal nach. „Unser Freund Robin Faber.“ gab Pierre von sich. „Okay, wo bist du?“ kam die nächste Frage. „In Meschenich, Industriegebiet an der Kiesgrube.“ antwortete Pierre. „Okay…ich bin in der Nähe. Locke den Jungen auf das Industriegebiet direkt in die große Halle. Wir treffen uns dort! Wir werden den Jungen mal ein bisschen beschäftigen.“ legte Pascal fest. Pierre beendete das Gespräch. „Na dann komm mein Freund. Gleich wird es richtig gemütlich…“ lachte Piere und fuhr auf das Gelände. Dicht bei der Halle hielt er seinen Wagen an. Er blieb noch einen Augenblick im Auto sitzen und sah auf die Uhr. Das Gespräch mit Pascal war vor knapp fünf Minuten. Er musste etwas mehr Zeit heraus schinden. Er stieg aus und zündete sich genüsslich eine Zigarette an. Sein Handy klingelte. „Ja?“ fragte er. „Ich bin da. Lock ihn in die Halle. Wir werden ihn eine kleine Show bieten.“ hörte er Pascal sagen. Er warf die Kippe weg und trat sie aus. Dann betrat er die Halle.

    Robin ging vorsichtig durch die Halle. Die Waffe hielt er schussbereit in der Hand. Hier in der Halle lagen Kartons und Steinblöcke herum. Nichts deutete darauf hin, das sich hier noch mehr Personen befanden. Er versuchte eine Tür zu öffnen und war überrascht, dass es sehr einfach war. Hinter der Tür, lag ein langer Gang mit weiteren Türen. Büroräume, schoss es ihm durch den Kopf. Er nahm seine Taschenlampe und betrat den Gang. Jede Tür wurde geöffnet und der Raum dahinter inspiziert. So vergingen mehrere Minuten und er wollte schon aufgeben, als er ein Geräusch aus dem hinteren Bereich es Ganges hörte. Vorsichtig ging er darauf zu und passierte eine dunkle Nische. Als er an ihr vorbei war, hörte er ein Geräusch direkt hinter sich, doch bevor er sich umdrehen konnte bekam er einen Handkantenschlag ins Genick und ging zu Boden. Robin warf sich geistesgegenwärtig auf den Rücken und ging in den Gegenangriff, doch der Gang war dunkel und Marschall schien sich dem Raum anzupassen. Schnell sprang Robin auf die Beine und presste sich an die Wand, damit sein Rücken frei blieb, doch Marschall spielte nicht fair. Er nutzte die Dunkelheit und konnte Robin erneut mit einem Faustschlag in den Bauch von den Beinen holen. Ein weiterer Schlag ins Genick schickte ihn ins Traumland. Seine Waffe schlidderte über den Boden und Robin blieb reglos liegen. Er bekam nicht mit, wie Marschall höhnisch grinste. Er bekam auch nicht mit, wie Marschall ihn die eigenen Handschellen anlegte und ihn anschließend schulterte und zum Wagen brachte wo er Bekanntschaft mit dem Kofferraum machen sollte.

    Ben klingelte nur wenige Minuten nach Semirs Anruf an dessen Tür. „Hi…“ sagte Semir nur, als er öffnete. „Bist du in Ordnung?“ wollte Ben wissen. „Ja mir geht es gut. Diese Kerle scheinen nicht locker zu lassen. Ich weiß nicht woher die meine Anschrift kennen.“ knurrte Semir. „Vielleicht haben sie dir eine deiner Karten aus der Tasche genommen, als du mit Frau Bach in dessen Wohnung warst. Ich meine Zeit hatten die ja, bis ich bei dir war.“ dachte Ben laut nach. „Ja schon möglich. Nur was wollen die von mir?“ hakte Semir nun nach. „Die Adresse der Schutzwohnung heraus finden?“ mutmaßte Ben nun. „Ja schon möglich. Die wollen an die Zeugin rankommen. Aber ich kann nicht hier bleiben. Die werden es sicher noch einmal versuchen und dann habe ich vielleicht nicht mehr so viel Glück, dass ein Nachbar die Kollegen ruft.“ mutmaßte Semir. Ben nickte. „Aber hier in der Wohnung waren sie nicht oder?“ hakte er nach. „Nein, die haben mich draußen gepackt.“ antwortete Semir. „Hatten wohl gedacht, dass sie ein leichtes Spiel mit dir hätten.“ gab Ben von sich. Semir nickte erneut. „Ja, das ist schon möglich. Aber ich weiß doch gar nicht wo sie ist.“ gab er dann von sich. Ben nickte nun. „Stimmt, du weißt es ja gar nicht. Weißt du was, wir werden dich genau dort unterbringen.“ schlug er vor. „Hältst du das für eine gute Idee?“ wollte Semir wissen. „Immerhin besser, als dich weiterhin der Gefahr auszusetzen.“ gab Ben zurück. „Du meinst sie beobachten dich und warten nur darauf?“ hakte er nach. „Gut möglich. Immerhin haben sie versucht über mich an Informationen zu kommen.“ nickte Semir. „Also gut….was dann?“ wollte Ben nun wissen. „Wir machen jetzt erst einmal da weiter wo wir aufgehört haben. Ich lasse mich weder von der Chefin, noch von dir und schon gar nicht von diesen Gangstern kaltstellen.“ legte Semir fest.

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    • 26. April 2015 um 05:23
    • #27

    Bevor es ans Set geht...hier der nächste Teil

    Das nächste was er spürte war Luftmangel und ihm wurde kalt. Er riss die Augen auf, doch schnell war er in der Realität. Vor ihm stand Pascal Florenz mit einem Eimer in der Hand. Er selbst war klatschnass und nun wusste er auch warum ihm so kalt war. Florenz hatte ihn mit einem Eimer Wasser geweckt. „Hallo Faber!“ grinste Florenz ihn an. „Was soll das? Was wollen Sie von mir?“ knurrte Robin. „Das ist gut. Du folgst meinem Freund und fragst was ich will? Aber gut…es ist ganz einfach. Wo ist die Zeugin?“ stellte Florenz nun die Frage. „An die wirst du nicht rankommen, das verspreche ich dir. Sie wird von Spezialisten bewacht.“ trug Robin dick auf. „Meinst du die beiden Schmalspurbullen von der Autobahn? Die haben jetzt erst einmal mit sich selbst zu tun. Wo ist die Zeugin?“ wiederholte Florenz seine Frage. Robin lachte leise auf. „Das wurmt dich mächtig oder? Du wurdest gesehen. Eine 1A – Zeugin.“ meinte er nur. Doch im nächsten Augenblick spürte er die flache Hand von Florenz in seinem Gesicht. Seine linke Wange brannte als hätte mal ein heißes Eisen dagegen gedrückt. „Willst du es wirklich auf die Spitze treiben?“ hakte Florenz nach. „Du kannst mich mal!“ kam von Robin. Florenz atmete tief ein und wandte sich zu seinem Komplizen. Robin hatte Marschall längst gesehen, aber als er nun vortrat keimte die Wut auf. „Du verdammtes Schwein!! Du hast Kinder ermordet!! Ich krieg dich, das schwör ich dir und dann zeige ich dir, was ich von deinen Taten halte!“ schrie er wütend und zerrte an den Fesseln. Pascal Florenz lachte auf. „Na sieh mal einer an. Wir haben eine Schwachstelle. Ich mach dir einen Vorschlag Faber…du sagst mir, wo die Zeugin ist und dafür lasse ich eines der Kinder frei. Na, das klingt doch nach einem fairen Geschäft oder?“ fragte er Robin. Robin presste die Lippen aufeinander. Warum hatte er sich so gehen lassen. „Ich könnte mir auch gut vorstellen, deine kleine Tochter zu holen. Sie ist doch zuhause oder?“ grinste Marschall nun. Robin sah ihn an. „Lass meine Familie in Ruhe!“ fauchte er wütend.

    „Gut, ich werde heute Nacht hier bleiben. Wir schlafen und dann werden wir uns wieder mit dem Fall beschäftigen .Du bist immer noch nicht fit genug und solltest dich hinlegen.“ legte Ben fest. Semir sah ihn an. „Du hast wohl Recht. Mir dröhnt der Schädel.“ gab er nun zu. „Mir wäre wohler gewesen, wenn du noch im Krankenhaus geblieben wärst. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen.“ mahnte Ben. „Ich weiß mein Freund. Aber ich kann nicht einfach dort liegen während ein Kindermörder frei rumläuft. Das weißt du ganz genau. Da muss schon mehr passieren, als das man mir auf den Schädel klopft.“ erklärte Semir. „Leg dich hin!“ mahnte Ben als er sah wie Semir blass wurde. „Gleich…“ gab Semir zurück und rannte ins Badezimmer. Ben hörte wie er sich übergab. „Hey…vielleicht ist es doch besser, wenn du zurückgehst. Sei vernünftig.“ bat er seinen Freund, doch bei Semir biss er damit auf Granit. „Geht schon…mir war nur schlecht, weil der Kerl mir in den Bauch geschlagen hat.“ erklärte Semir und schwankte zur Couch. „Willst du dich nicht besser ins Bett legen?“ hakte Ben nach. „Oh ähm…ja sicher….später. Hast du Robin informiert?“ wollte Semir wissen. „Nee noch nicht, warte ich ruf ihn mal eben an.“ antwortete Ben und wählte den neuen Kollegen an. Doch dieser meldete sich nicht. „Hmm, ist vielleicht schon am Schlafen.“ meinte Ben nur und beendete den Versuch. Semir nickte. „Wir sollten uns auch hinlegen. Das können wir ihm ja auch morgen noch sagen.“ Stimmte er zu. Er nahm seine Sachen und ging ins Schlafzimmer. „Lass die Tür auf, damit ich hören kann, wenn es dir nicht gut geht!“ forderte Ben noch und machte sein Lager, Semirs Couch, für die Nacht bereit. Nur wenig später kehrte absolute Ruhe im Hause Gerkhan ein.

    Selina wachte auf als die Klappe über ihrem Kopf zu einer ihr ungewohnten Zeit geöffnet wurde. Die Leiter wurde reingeschoben und ein Mann kam hinunter. Er schien etwas Schweres zu tragen und sofort schloss sie die Augen und tat als würde sie schlafen. Die Decke hatte sie über ihren Kopf gezogen und nur durch einen kleinen Schlitz konnte sie erkennen, dass der Mann einen anderen Mann trug. Dieser schien sich nicht zu regen. Selina sah wie der Mann den anderen mit Seilen an die Ringe band an denen sie vor einigen Wochen auch gefesselt war. Damals hatte sie versucht hier zu fliehen, was sofort bestraft wurde. Sie sah nicht besonders viel, doch als der Mann wieder die Leiter hochgegangen und die Klappe geschlossen hatte, ging sie zu dem Mann. „Hey… Hörst du mich?“ fragte sie leise. Doch der Mann reagierte nicht. Sie stupste ihn an und ein leises Stöhnen war zu hören. Selinas Augen hatten sich an die Lichtverhältnisse in diesem Gefängnis gewöhnt und sie sah dass der Mann verletzt war. Die Augen waren geschwollen und auch die Lippe war aufgeplatzt. Sofort ging sie zu ihrem Bett, nahm ein kleines Tuch und befeuchtete es mit Wasser aus der Trinkflasche. Vorsichtig tupfte sie das Gesicht des Mannes ab. Dieser zuckte zusammen und öffnete die Augen. „Wer sind Sie?“ fragte Selina. „Ich bin Robin…und du?“ kam leise von dem Mann. „Ich bin Selina…“ antwortete das Mädchen brav. „Wo bin ich hier?“ wollte der Mann wissen. „In unserem Gefängnis. Wir sind schon sehr lange hier…“ erklärte Selina. „Wir?“ hakte er nach. „Ja…. Vanessa, Noah und ich. Wir waren zu sechst hier, aber drei sind weg. Sie sind nicht wieder gekommen.“ gab das Mädchen sachlich von sich. Sie tupfte die das Umfeld des Auges von dem Mann ab und dieser zuckte zurück. „Entschuldigung… das wollte ich nicht…“ kam von ihr. Robin nickte. „Schon gut…danke für deine Hilfe.“

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    • 27. April 2015 um 06:34
    • #28

    Semir und Ben warteten am nächsten Morgen vergeblich auf Robin Faber. „Wo bleibt der denn?“ knurrte Semir, der Unpünktlichkeit überhaupt nicht ertragen konnte. „Ich hab versucht ihn auf dem Handy zu erreichen, aber da geht nur die Mailbox ran.“ gab Ben von sich. Semir nickte. „Ich weiß nicht…ich habe irgendwie Magenschmerzen.“ sagte er und rieb sich den Bauch. „Dein Bauchhirn?“ hakte Ben sofort nach. „Kann schon sein. Aber ich vermute es sind noch Nachwirkungen von gestern. Lassen wir sein Handy mal orten.“ schlug Semir nun vor und ging zu Susanne. „Kannst du mal das Handy von Faber orten? Ich mache mir Sorgen um ihn.“ bat er die Sekretärin. Susanne machte sich an die Arbeit und schaute auf ihren Bildschirm. „Sein Handy ist scheinbar aus.“ entschuldigte sie sich. Semir nickte. „Okay…danke…“ gab er nachdenklich von sich. „Lass uns zum LKA fahren!“ bat Semir seinen Partner und verließ mit ihm die PAST. Ben ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und sah Semir an. „Was willst du denn beim LKA?“ hakte er nach. „Ich will wissen, was das mit Hornbach auf sich hat! Ich habe das Gefühl, das Faber uns nicht die ganze Wahrheit gesagt hat und ich will wissen, was er verschwiegen hat!“ stieß Semir aus und fuhr auf die Autobahn. Sie kamen schnell an ihr Ziel und Semir hielt direkt vor dem großen Gebäude. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Wir möchten gern zu dem Vorgesetzten von Kommissar Robin Faber!“ forderte er von der Frau in der Anmeldung. „Einen Augenblick bitte…“ lächelte die dunkelhaarige Schönheit und blinzelte Ben zu. Semir rollte die Augen. Sein Partner hatte eine besondere Stellung bei Frauen, das wusste er ja schon länger. Er zog Ben zur Wartebank.

    Ralf Schiffer sah Semir und Ben an. „Sie sind die Herren der Kripo Autobahn und es geht um den Mord an Frank Gerner?“ hakte er nach. „Korrekt. Frank Gerner wurde auf einem Rastplatz durch einen Bauchschuss hingerichtet. Das letzte was er sagen konnte, war der Name Max Hornbach und rettet die Kinder.“ Bestätigte Semir. „Hornbach? Hornbach ist tot! Das weiß Faber auch.“ widersprach Schiffer. „Aber es wurde nie seine Leiche gefunden.“ gab Ben zu bedenken. „Das ist wohl richtig. Aber Faber hat keine Beweise für das Gegenteil. Die einzigen, die von der Bande von Hornbach noch wirklich vorhanden sind, sind Pascal Florenz, Pierre Marschall und Simon Halber.“ zählte Schiffer auf. „Aber ist es nicht sonderbar, dass Frank Gerner als letztes den Namen von Hornbach erwähnt? Das hat die Zeugin ausgesagt!“ hakte Semir nach. Ralf Schiffer zog die Schultern hoch. „Vielleicht hat die Zeugin das nur erfunden. Ich meine, sie kann keine Gesichter beschreiben. Vielleicht macht sie sich einfach nur wichtig.“ grinste er. Semir schnaubte leise. „Und warum sollte sie sich ausgerechnet diesen Namen aussuchen? Sie kannte ihn sicher nicht.“ gab er zu bedenken. „Nun, vielleicht einfach nur Fantasie. Aber warum haben Sie Faber nicht mitgebracht? Er könnte Ihnen die Akten zeigen, die den Fall betreffen. Wo ist er eigentlich?“ fragte Schiffer nun. „Das wissen wir nicht. Wir waren für heute verabredet, aber er ist nicht gekommen. Wir haben ihn bereits orten lassen, nur ist sein Handy aus.“ berichtete Semir nun. „Nun, es kann aber auch einen anderen Grund haben. Wir mussten ihn gestern sagen, dass ein weiteres Kind tot aufgefunden wurde. Finn Rieken. Er war sechs Jahre alt und man hat ihm den Schädel eingeschlagen.“ erklärte Schiffer. Semir nickte. „Das sagte Faber uns auch. Dennoch ist er verschwunden und er sah nicht so aus, als hätte er den Verstand verloren.“ knurrte er. Schiffer nickte. „Gut, wenn Sie sich solche Sorgen um ihn machen, dann lassen wir seinen Wagen orten.“ schlug er vor.

    Robin Faber wachte nach einer ziemlich unbequemen Nacht auf. Seine Hände waren nach wie vor gefesselt und er hockte am Boden. Die Luke über ihren Köpfen öffnete sich. Ein Mann kam runter und sah höhnisch auf ihn. Dann stellte er einen Teller mit Broten auf den kleinen Tisch. „Esst und dann ruhe! Heute werdet ihr weggebracht!“ blaffte er die Kinder an. Selina sah ihn ängstlich an. „Wo ist Finn?“ wollte sie wissen. Anstatt eine Antwort zu geben ging er zu dem Mädchen und strich ihr sanft über das Gesicht. „Lass sie in Ruhe!“ fauchte Robin und zerrte an seinen Fesseln. Tatsächlich ließ der Mann, den Robin nun als Simon Halber erkannte, von dem Mädchen ab und kam zu ihm. Mit der Faust schlug er dem Kommissar ins Gesicht. „Halt deine Klappe!“ fauchte er ihn an und verließ den Raum über die Leiter. Robin spürte wie Blut aus der Nase kam. Selina kam zu ihm und wischte es ihm weg. „Danke…“ sagte Robin. Jetzt bewegten sich auch die anderen Kinder. „Selina, wer ist das?“ wollte der Junge wissen. „Das ist Robin. Er ist Polizist.“ erklärte das Mädchen. „Und warum ist er hier?“ kam die nächste Frage. „Ich habe euch gesucht…“ versuchte nun Robin. Er sah wie Selina das Essen verteilte und er sah auch, dass man sicher nicht an ihn gedacht hatte, was die Menge anging. Aber für ihn war es kein Problem. Hauptsache die Kinder hatten essen. Neben Brot und Obst hatte Halber eine Flasche Wasser auf den Tisch gestellt. Selina nahm die Pappbecher die sie schon hatten und füllte einen. Damit kam sie zu Robin und hielt es ihn an den Mund. Er trank und lächelte wenig später das Mädchen zuversichtlich an. „Danke. Du bist ein starkes Mädchen.“ gab er zu. Selina verteilte das Wasser an ihre Freunde und kam dann mit zwei Scheiben Brot zu Robin zurück. „Hier, du musst auch was essen.“ forderte sie und reichte ihm eine Scheibe. Die Andere aß sie. Robin nickte dankbar und nahm sie etwas umständlich in die gefesselten Hände.

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    • 28. April 2015 um 06:09
    • #29

    Tanita Bach wachte auf, als der Wecker klingelte. Der dritte Tag an dem sie hier in dieser Wohnung war. Nichts war bisher passiert. Außer diesem Vorfall in ihrer Wohnung hatte man sie in Ruhe gelassen. Sie wollte wieder nach Hause. „Jenny…?“ wandte sie sich an die junge Polizistin. „Ja?“ kam sofort zurück. „Wann denken Sie, kann ich wieder nach Hause? Bisher ist doch gar nichts passiert.“ fragte Tanita. „Sobald wir die Bande haben. Das hier noch niemand hergekommen ist, liegt daran, dass die Wohnung geheim ist und die Kerle sie nicht finden können.“ erklärte Jenny. „Ich denke es ist nicht mehr nötig, dass ich hier bliebe. Ich meine, wenn diese Leute zu mir kommen, dann könnte ich ihnen doch erklären, dass ich keinen der Täter beschreiben kann. Mehr kann ich auch vor Gericht nicht sagen.“ gab Tanita von sich. Jenny schüttelte den Kopf. „Die werden Ihnen nicht glauben. Das sind eiskalte Mörder und denen ist es egal, was Sie sagen. Sie sind Zeuge und nur das ist für diese Männer wichtig.“ Erklärte sie. Tanita nickte „Ich verstehe, aber…mir ist so langweilig. Ich meine, ich habe hier schon alle Zeitschriften durch und…“ suchte sie nach Verständnis. „Das ist mir schon klar. Ich könnte Ihnen später noch andere Zeitschriften besorgen oder Bücher.“ schlug Jenny vor. Tanita nickte. „Ich habe verstanden. Ich darf hier nicht raus.“ lächelte sie. „Nur keine Sorge, meine Kollegen werden sicher schon sehr bald hier auftauchen und den Fall zu den Akten legen. Sie machen Ihre Aussage und es ist vorbei. Danach können Sie dann wieder Ihr Leben leben.“ meinte Jenny. „Danke. Ich bin ziemlich ungeduldig. Das ist leider eine Schwäche von mir. Ich kann nicht nur in einem Raum leben oder in einer Wohnung. Ich muss raus…ich brauche Natur um mich.“ fing Tanita an zu erzählen. Jenny hörte ihr zu. „Das kann ich verstehen. Ich wohne auch außerhalb von Köln, aber wenn ich diesen Ausblick hier sehe, dann könnte ich mir auch gut vorstellen, direkt am Rhein zu wohnen. Aber so viel verdiene ich nicht.“ lächelte Jenny.

    Robin versuchte seine Fesseln zu lösen. Selina sah ihn dabei zu. „Soll ich dir helfen?“ fragte sie. „Wenn du ein Messer hättest, dann könnte ich die Fesseln durchschneiden, aber ich glaube so etwas hast du nicht oder?“ fragte er. Sein Auge war in einigen Farben zu sehen und seine Lippe immer noch angeschwollen. „Nein, ich hab kein Messer, aber vielleicht kann ich sie dir lösen. Ich kann Knoten schon sehr gut aufmachen.“ schlug Selina vor und fing an die Fesseln zu lösen. Es dauerte eine ganze Weile und endlich fielen die Fesseln. Robin rieb sich die Handgelenke die durch die Seile in arger Mitleidenschaft gezogen wurden. „Danke Selina…das war sehr gut.“ gab er zu. „Und was willst du jetzt machen, Robin? Wir sind hier eingesperrt und die Männer werden uns heute weg bringen. Das haben sie uns ja gesagt. Ich habe Angst. Vani und Noah haben auch Angst.“ erklärte das Mädchen. Robin strich ihr sanft eine Träne aus dem Gesicht. „Ich werde auf euch aufpassen, das verspreche ich euch. Wir werden alle hier verschwinden und ich werde euch nach Hause bringen.“ versprach er. Erstand auf und stieg die Leiter hoch. Oben angekommen sah er sich das Schloss an. Das Gitter welches den Weg in die Freiheit versperrte war ein ganz normales Bügelschloss. Wenn er das öffnen könnte, dann würde er mit den Kindern hier verschwinden und Verstärkung rufen.

    Max Hornbach sah Pascal an. „Wo ist er?“ wollte er von ihm wissen. „Bei den Kindern. Er ist angebunden und die Gören sind so verängstigt, dass sie nichts tun werden.“ Gab Pascal von sich. „Weiß er wo die Zeugin ist?“ hakte Hornbach nach. „Nein, aber er hat gesagt, dass sie uns zwar gesehen hat, aber nicht beschreiben kann.“ erklärte Pascal weiter. „Und du glaubst ihm?“ fragte sein Boss weiter. „Er sprach von Gesichtsblindheit. Ich hab mich mal durch das Internet gewühlt. Wenn sie wirklich gesichtsblind ist, dann kann sie uns nicht beschreiben. Wir sind also sicher.“ bestätigte Pascal nun. „Dennoch eine Zeugin ist immer gefährlich. Egal in welcher Art. Und der Bulle muss auch verschwinden, genau wie die Kinder. Der Käufer ist abgesprungen, weil die Sache mit dem letzten Jungen zu viel Staub aufgewirbelt hat. Wir werden sie beseitigen mit dem Bullen.“ legte Hornbach fest. „Was sollen wir mit ihnen machen?“ hakte Pascal nach. „Bringt sie heute Nacht in die Kiesgrube und versenkt sie dort!“ befahl Hornbach. Er stand auf und ging zur Tür. „Und dann komm mit Pierre und Simon zu mir. Wir werden uns aus dem Staub machen!“ legte er fest. „Ja Boss…“ nickte Pascal und verschwand. Er ging zu Simon. „Wir haben heute Nacht noch etwas zu tun!“ erklärte er. „Was genau?“ hakte Simon nach. „Die Kinder und der Bulle werden entsorgt! Wir bringen sie in die Kiesgrube und vergraben sie dort!“ gab er den Befehl weiter. Simon nickte. „Du und Pierre werdet dafür sorgen, dass sie uns keine Sorgen mehr machen.“ befahl Pascal. „Alles klar….dann werden wir sie um Mitternacht entsorgen.“ gab Simon zurück. Pascal ging zu Hornbach zurück.

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    • 29. April 2015 um 06:13
    • #30

    Robin hörte jemanden kommen. Sofort setzte er sich wieder auf seinen Platz und tat als würde er immer noch gefesselt sein. Selina und die anderen beiden Kinder sahen ihn erstaunt an. „Nichts verraten!“ forderte er sie auf und Selina nickte. Die Klappe öffnete sich und Simon kam runter. „Na Bulle? Hast du Hunger?“ grinste er und baute sich vor Robin auf. „Ich habe eine tolle Nachricht für dich. Heute Nacht wirst du deinen letzten Atemzug machen. Genau wie die Gören hier.“ lachte er. Robin sah den Mann nur an und sagte nichts. Simon holte mit dem Fuß aus und trat ihm in die Seite. Robin stöhnte leise auf. Noch immer ließ er sich nichts anmerken, dass seine Fesseln ihn nicht mehr hielten. Simon lachte auf und wandte sich von Robin ab. Diesen Augenblick nutzte der Polizist. Er sprang auf und schlug Simon die Handkante ins Genick bevor dieser überhaupt reagieren konnte. Simon sackte zusammen. Schnell packte Robin den Mann und lehnte ihn an die Wand. Selina sah ihn an. „Was hast du gemacht?“ fragte sie. Robin durchsuchte Simon. Leider trug dieser keine Waffe, aber ein Handy und auch die Schlüssel für das Schloss. Robin nahm alles an sich und wandte sich dann an die Kinder. „Wir werden jetzt hier verschwinden. Ihr müsst ganz leise sein!“ forderte er. Selina nickte. Die Kinder standen auf und folgten Robin, der nun die Leiter hochstieg. „Wartet! Ich sehe nach ob die Luft rein ist!“ befahl er. Die Kinder folgten dem Befehl. Oben angekommen sah Robin sich aufmerksam um. Nichts war zu hören. Er ging zur Luke zurück. „Kommt schnell hoch!“ forderte er die Kinder auf. Als erstes kamen Vanessa und Noah. Den Schluss machte Selina. Als alle raus waren verschloss Robin die Klappe und legte das Schloss wieder vor. Er nahm die Kinder an die Hand. „Wir werden uns jetzt ein Auto suchen und dann von hier abhauen, aber erst werde ich meine Kollegen anrufen.“ sagte er und wählte auf dem Handy die Nummer, seines Vorgesetzten.

    Ralf Schiffer sah auf sein Handy. „Das ist Robin!“ stieß er aus und sofort meldete er sich. Er schaltete es auf Lautsprecher. „Robin? Wo stecken Sie?“ fauchte er seinen Kommissaren an. „Das weiß ich nicht genau. Ich habe die restlichen Kinder gefunden. Sie sind wohlauf!“ hörten auch Semir und Ben die Antwort. „Okay, Rufen Sie aus dem Festnetz an?“ hakte Schiffer nun nach. „Nein! Ich habe das Handy von einem der Gangster! Aber ich kenne die Nummer nicht! Ich brauche Hilfe! Ich habe kein Auto!“ kam hektisch von Robin. „Okay, ganz ruhig Robin… Sehen Sie etwas, dass uns helfen könnte?“ fragte Semir nun nach. „Warten Sie, ich sehe nach. Ich muss nur erstmal dafür sorgen, dass die Kinder sicher sind. Ich habe einen der Kerle dort eingesperrt wo ich und die Kinder eingesperrt waren. Ich melde mich wieder!“ kam von Robin. „Nein…nicht auflegen!! Hallo? Hallo?“ rief Semir, doch Robin Faber hatte aufgelegt. Er sah Schiffer an. „Verdammt…das hörte sich nicht gut an.“ stieß er aus. Semir nickte und sah dann zu Ben. „Eine Idee wo die sein könnten?“ wollte er wissen. „Nee...ich hab keine Löcher in den Händen und kann nicht auf Wasser laufen. Aber er sagte, dass er die Kinder gefunden hat und in Sicherheit bringt. Ich denke wir sollten auf jeden warten, bis er sich wieder meldet. Ich hoffe das passiert bald.“ gab Ben zurück. „Ja aber wir sollten uns in Bewegung setzen. Herr Schiffer, können Sie das Gespräch zurückverfolgen? Ich meine… von welcher Nummer kam das Gespräch? Wir brauchen die Funkwabe.“ bat Semir. Schiffer nickte. „Alles klar…ich kümmere mich gleich drum.“ Er sah sich seine Anrufliste an. „Die Nummer wird nicht angezeigt, aber ich werde es zurückverfolgen lassen. Warten Sie einen Augenblick!“ bat er, erhob sich und verließ den Raum. Semir und Ben warteten auf seine Rückkehr.Ralf Schiffer verließ sein Büro und schloss die Tür.

    Er ging einige Türen auf dem Flur weiter und klopfte an. „Ja bitte!“ kam von einer weiblichen Person hinter der Tür. „Hallo Sonja…ich brauche Sie für eine Spezialarbeit. Ich wurde eben von Robin Faber angerufen, aber er konnte mir nicht sagen, wo er war. Können wir das raus bekommen?“ bat er und sah die Frau an. „Ja sicher….wie ist die Nummer?“ hakte sie nach. „Ich habe keine Nummer. Das ist ja die Spezialarbeit.“ Lächelte Schiffer. „Gut, dann geben Sie mir das Handy. Ich werde sehen, was ich machen kann. Geben Sie mir bitte zehn bis zwanzig Minuten.“ bat sie und streckte ihre Hand aus. ER reichte ihr das Handy und verließ das Büro um wieder in das Seinige zu gehen. Dort warteten die Hauptkommissare der Autobahnpolizei ungeduldig auf ihn. „In spätestens zwanzig Minuten wissen wir von wo Robin uns angerufen hat.“ versprach er. Die Beiden sahen sich an und dann zu Schiffer. „Und wie?“ hakte Gerkhan nach. „Nun ich habe meine Spezialisten, die ein paar Augenblicke brauchen und dann sehr gute Ergebnisse liefern.“ grinste er. Er nippte an seine Kaffeetasse und beobachtete die Beiden und grinste leicht. Nur zehn Minuten später klopfte es an der Tür. „Ja!“ forderte er zum Eintreten auf. Sonja Romanov trat ein. „Darf ich vorstellen. Mein persönlicher Computer mit vielen Sonderprogrammen. Sonja Romanov...“ stellte er vor. Semir und Ben standen auf und reichten der Frau die Hand. „Gerkhan…“ stellte sich Semir vor. „Ben…..Ben Jäger…“ kam von Ben.

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    • 30. April 2015 um 06:01
    • #31

    „Sind Sie sicher, das es Robin war?“ hakte Semir nach, dem es sehr sonderbar vorkam, dass Schiffer sofort wusste, dass es der verschwundene Kollege sein sollte. „Ja…ganz sicher. Das hier ist meine private Handynummer und die habe ich Robin extra für diesen Einsatz gegeben, damit er mich auch nach Dienstschluss umgehend erreichen kann. Außer ihm kennt niemand diese Nummer.“ erklärte Schiffer. „Es könnten auch die Gangster sein, die nun seine Freilassung erpressen wollen.“ Warf Ben ein. Schiffer schüttelte den Kopf. „Der Anruf kam nicht von seinem Handy und Robin würde meine Nummer sicher nicht verraten.“ „Und was ist mit Ihrer Familie?“ warf Semir ein. „Die gibt es nicht mehr. Vor drei Jahren gab es einen Flugzeugabsturz in den Anden. Meine Frau und meine beiden Söhne waren mit an Bord. Keiner hat diesen Absturz überlebt.“ Schiffers Stimme veränderte sich. „Es tut mir Leid…“ stieß Semir sofort aus. „Sonja ist unsere Koryphäe auf dem Gebiet Ortung.“ Ralf Schiffer sah seine Kollegin an. Sonja lächelte die Männer an und sah auf ihr Papier. „Also, ich kann nicht den genauen Standort angeben, aber die Funkwabe. Das Gerät von dem aus Sie angerufen wurden, muss sich in der Nähe oder in Meschenich aufhalten. Dort ist das Gerät angezeigt worden.“ gab sie von sich und reichte das Papier weiter. Ralf Schiffer nahm es und nickte. „Das ist sehr gut. Schade dass man es nicht besser eingrenzen kann.“ stöhnte er. „Nun dazu müsste ich mehr Informationen haben. Meschenich ist kein großer Stadtteil und …“ kam von Sonja. „Ja sicher…wir könnten uns das Gelände doch via Google-Earth ansehen oder?“ warf Gerkhan ein. Sonja nickte. „Ja sicher geht das…darf ich?“ wandte sie sich an Ralf der sofort seinen Platz räumte. Sonja tippte auf der Tastatur die Adresse ein und sah hin. „so…das hier ist die Funkwabe wo das Gespräch stattgefunden hatte. Wenn Faber dort ist, dann könnte er sich im Steinbruch aufhalten, oder aber auch auf diesem alten Firmengelände. Oder auf dem Friedhof, der dort ist, sowie diese Maisfelder.“ zählte sie auf. Gerkhan sah seinen Partner an. „Ein verdammt großes Gelände…“ gab er zu. „Ja aber machbar. Ich denke Herr Schiffer kann uns ein paar Männer ausleihen, damit wir das Gelände weiträumig absuchen oder?“ Ben Jäger sah Schiffer an. „Ja selbstverständlich!“ stimmte dieser sofort zu. „Darf ich mitkommen? Vielleicht kann ich ja auch helfen.“ bat Sonja. „Nein Sonja…ich brauche Sie hier!“ legte Schiffer fest. „Schade…“ lächelte sie und sah Ben Jäger eindringlich an. „Nun, ich könnte Sie zur Entschädigung zum Essen einladen. Wie wäre es heute Abend?“ bot er sich an. Sonja lächelte. „Ja sicher…das wäre mal eine Abwechslung, ich muss nur jemanden finden, der meinen Mann und mein Kinder beaufsichtig.“ lachte sie und wies so die Einladung deutlich zurück.

    Robin rannte mit den Kindern über das Gelände. Er hatte einen Ausweg gefunden und steuerte so ein weiteres Haus auf dem Gelände an. „Hier könnt ihr euch verstecken und dann verhaltet ihr euch ruhig. Die dürfen euch nicht wieder finden, okay? Selina...du musst auf die Beiden aufpassen. Sie dürfen nicht weinen…“ mahnte er das Mädchen. Selina nickte. „Ich werde auf sie aufpassen.“ versprach sie. „Sehr gut. Du bist ein tapferes Mädchen.“ lobte er sie. „Und was machst du?“ wollte sie nun wissen. „Ich werde die Männer jetzt verhaften.“ gab Robin von sich. „Ganz allein? Du bist aber auch sehr mutig…“ kam von Selina. Robin lächelte und strich ihr sanft über den Kopf. „Versteckt euch…bitte!“ sagte er noch eindringlich. „Los!! Die müssen noch hier sein!!“ hörte er nun deutlich. Selina zuckte zusammen und Vanessa fing an zu weinen. Robin sah Selina an, nickte und rannte dann zum nächsten Gebäude. Diesmal machte er absichtlich Radau um die Verfolger auf sich zu lenken. „Da ist er!!“ hörte er und registrierte so, dass seine Ablenkung Erfolg hatte. Nun hieß es nur noch schnell genug zu sein. Er rannte ins Gebäude und sah sich nach einem Versteck um, doch hier war nichts wo er sich verstecken konnte. Die Halle war vollkommen leer und es gab keinen zweiten Ausgang. „Scheiße!!“ stieß er aus. „Tja…da hast du wohl Pech gehabt, Bulle!“ hörte er eine Stimme und es klickte leise. Robin spannte sich und hob die Hände. Langsam drehte er sich um. Vor ihm stand Pascal Florenz und Pierre Marschall. Sie hatten beide ihre Waffen auf ihn gerichtet und schienen nur auf einen Fehler von ihm zu warten. „Wo sind die Gören?“ wollte Pierre von Robin wissen. „In Sicherheit!“ presste Robin hervor. Er hütete sich, sich umzudrehen, damit Florenz und Marschall nicht in die Richtung gingen, in die auch die Kinder gelaufen waren. Robin konnte nur hoffen, das Selina schlau genug war, sich und ihre Freunde zu verstecken.

    Semir sah Ben an. „Tja, das war dann ja wohl eine deutliche Absage.“ grinste er zufrieden. „Sehr witzig Herr Gerkhan. Auf geht’s, die Kollegen warten!“ knurrte Ben. Semir lachte leise als er mit seinem Partner zu den bereits wartenden Männern ging. Er informierte die Kollegen wie sein Plan war und auch wie er durchgeführt werden sollte. „Wir müssen das Gebiet absuchen. Es wird vermutet, dass der Kollege Robin Faber sich dort. Wir wissen nicht genau wo er ist, aber er muss gefunden werden. In seiner Begleitung befinden sich drei Kinder! Das Gelände betrifft den Steinbruch Meschenich sowie ein leerstehendes Fabrikgelände. Wir werden auf diesem Fabrikgelände anfangen und systematisch alle Gebäude durchsuchen! Auf dem Gelände befinden sich mutmaßlich auch mehrere Verbrecher, die mit Sicherheit bewaffnet sind und von den Schusswaffen ohne zu Zögern auch Gebrauch machen!“ erklärte Semir. Die Männer nickten. „Teilen wir uns in zwei Gruppen auf?“ warf einer von ihnen in den Raum. „Ja, das werden wir. Wir sind insgesamt acht Mann und damit werden wir zwei Gruppen a vier Mann bilden! Mein Kollege und ich werden mit Herrn Schiffer und einer weiteren Person das Fabrikgelände vornehmen! Der Rest wird sich die Kiesgrube ansehen.“ bestätigte Semir. Sie stiegen in den Wagen und fuhren los. Semir sah auf die Uhr. „Wir brauchen ungefähr zehn Minuten bis wir das Gelände erreicht haben. Hoffe wir schnappen uns die Leute.“ stieß er aus. Ben nickte. „Die hätten ohne weiteres genügend Zeit, die Kinder und Faber noch weg zu schaffen. Und was dann los ist, ist ja wohl klar. Die werden Robin sicher nicht so einfach laufen lassen.“ bestätigte Ben.

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    • 1. Mai 2015 um 08:12
    • #32

    Robin wurde von Florenz und Marschall zu Hornbach gebracht, der ihn wütend ansah. „Hier er hat das Handy gehabt. Wir müssen weg! Er hat mit Sicherheit seine Kollegen angerufen und die werden bestimmt hier auftauchen.“ mahnte Marschall. Hornbach nickte und sah Robin an. „Wo sind die Kinder?“ hakte dieser nach. „Nicht mehr hier. Sie sind in Sicherheit. Sie sind dort wo Sie nicht mehr an sie rankommen. Meine Kollegen werden gleich hier sein und…“ antwortete Robin leise. „Wo sind sie?“ wiederholte Hornbach. Robin lachte leise. „Sie wollten sie doch eh loswerden. Nun ist es passiert.“ grinste er. Pascal Florenz baute sich vor ihm auf und schlug nur wenig später zu. Robin schrie leise auf, als die Hand sein Gesicht traf und die Lippe aufplatzte. „Du könntest deine Situation ein wenig verbessern. Wo ist die Zeugin vom Parkplatz?“ wollte Hornbach nun wissen. „Dort wo du nicht an sie rankommst.“ grinste Robin weiter. Erneut schlug Florenz zu. Diesmal mit der Faust in den Magen. Robin, der bis jetzt noch stand, ging in die Knie und krümmte sich auf dem Boden. „Noch mal…..wo sind die Kinder und wo die Zeugin?“ kam stoisch von Hornbach. Robin schüttelte den Kopf. „Ich glaub er weiß es nicht. Vielleicht wissen es wirklich nur die anderen Bullen.“ dachte Pascal laut nach. Hornbach nickte. „Schon möglich. Gut…dann werden wir unseren Freund hier als Pfand anbieten.“ schlug er vor. Pascal grinste. „Ja, das könnte möglich sein.“ gab er zu. „Vergessen Sie es! Man wird mich sicher nicht gegen die Zeugin tauschen. Lieber sterbe ich!“ stieß Robin aus. Hornbach griff in ins Haar und zog den Kopf in den Nacken. „Da könntest du sogar richtig liegen…“ sagte er und drückte ihm die Waffe tief in den Hals. „Pascal…bring ihn weg und versorge ihn richtig. Ich denke mal, dass die Kollegen gleich hier sein werden, so wie Pierre schon gesagt hat. Pierre du wirst die fertigen Videos wie geplant übergeben! Wir treffen uns auf der Ariane. “ gab Hornbach von sich. „Was ist mit Simon?“ wollte Marschall nun wissen. „Er hat einen Fehler gemacht. Dafür zahlt er. Die Bullen werden sicher ihre Freude an ihm haben.“ sagte Hornbach. Marschall verschwand.

    Selina duckte sich als sie sah, wie Robin von zwei Männern weggebracht wurde. Vanessa und Noah hockte in der Ecke und wagten sich nicht zu bewegen. Die beiden Kleinen waren verängstigt und wollten weg, doch wie? Robin hatte ihnen gesagt, dass sie, Selina, Noah und Vanessa zum Ausgang laufen sollten. Er hatte ihnen den Weg gezeigt und dann die Männer aufgehalten, die sie hier schon so lange festgehalten hatten. Selina sehnte sich nach ihren Eltern und wollte nur heim. Für Noah und Vanessa musste es noch schlimmer sein. Gerade für die kleine Vanessa, die nur am Weinen war. „Wir werden gleich weiter laufen. Wir müssen weg und wir müssen für Robin Hilfe holen.“ flüsterte sie den beiden Kleinen zu. Noah und Vanessa nickten. Selina zählte langsam bis fünfzig und sah dann noch einmal aus ihrem Versteck über den Platz. Die Männer und Robin waren verschwunden. Selina drehte sich zu den beiden anderen um. „Wir werden jetzt zum Ausgang gehen, genau wie Robin es befohlen hat. Robin ist Polizist und er will uns sicher nichts Böses tun. Wir müssen aber ganz leise sein. Vani, du darfst jetzt nicht weinen, dann sind wir bald wieder zuhause. Und du Noah, du musst mit auf Vani aufpassen. Wir lassen uns jetzt nicht mehr los und laufen ganz schnell zu der Tür, die dahinten ist.“ Befahl Selina sanft. Noah nickte und hielt Vani an der Hand fest. Selina hob die graue Decke an und nickte den Beiden zu. Sie schlichen zur raus und Selina folgte ihnen. Geduckt rannten die drei Kinder zur Tür, die sie nach einigen Minuten erreichten. Selina öffnete sie und zuckte zurück. Vor ihr standen zwei Männer und sahen sie böse an. Selina wich zurück und stellte sich schützend vor Noah und Vani.

    Semir zuckte zurück und zog seine Waffe, als sich die Tür vor ihnen öffnete. „Oh….“ stieß er aus, als er in das Gesicht eines Kindes sah. Die Waffe senkte er sofort und auch Ben tat es ihm nach. Das Mädchen machte einen Schritt rückwärts und breitete ihre Arme aus um zwei weitere Kinder zu schützen. „Hey, keine Angst…ich bin der Semir. Ich bin Polizist. Und das ist mein Kollege Ben…“ versuchte er zu erklären. Das Mädchen sah ihn skeptisch an. „Wirklich? Genau wie Robin?“ Semir lächelte und nickte. „Ja, genau wie Robin. Wo ist Robin denn?“ fragte er nach. „Die Männer haben ihn weggebracht. Ich glaube dahin wo wir eingesperrt waren. Ich weiß aber nicht genau den Weg.“ Selina sah ihn traurig an. Semir lächelte und hockte sich vor ihr hin. „Wie heißt du denn?“ „Selina…ich bin Selina Meyer.“ „Selina…ein sehr schöner Name. Pass auf, mein Kollege hier, der Ben…das ist ein ganz lieber. Er wird dich und deine Freunde zum Auto bringen und dort warten noch zwei Kollegen. Ich werde schauen ob ich Robin finde.“ erklärte er. Selina nickte. Semir stand auf und nickte Ben zu. Dieser nahm die Kinder. „Du wartest hier! Ich will nicht auch noch dich suchen müssen!“ mahnte er seinen Freund und Kollegen „Okay…aber mach schnell.“ bat Semir. Ben nahm Vanessa auf den Arm und lief mit Selina und Noah im Schlepptau zum Wagen, wo ihn zwei Kollegen vom LKA ihn ansahen. „Das sind die Kinder…Sie kommen am Besten mit und sie bleibt hier bei den Kindern.“ legte er fest und zeigte auf die junge Polizistin. Gemeinsam mit dem Kollegen ging es zurück zu Semir, der tatsächlich gewartet hatte. „Ich hab was gehört.“ erklärte dieser. „Okay, sehen wir mal nach.“. Die drei Polizisten verschwanden im Gebäude und sahen sich suchend um.

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    • 2. Mai 2015 um 09:07
    • #33

    Robin Faber wurde von Florenz zu einem schwarzen Transporter gebracht. „Warum wir dich mitschleppen ist mir zwar schleierhaft, aber er ist der Boss. Los rein da!“ Robin wurde grob in den Wagen gestoßen. Da er seine Hände auf dem Rücken gefesselt bekommen hatte, konnte er den Aufprall nicht abmildern. Er zog seine Beine an als die Türen wurden von Florenz geschlossen. Nur wenig später hörte er wie die Autotüren erneut geöffnet und geschlossen wurden. Der Motor startete und der Wagen rückte an. Robin versuchte seine Fesseln zu lösen, doch diesmal war Florenz wirklich gründlich. Er hatte das Seil fest angezogen und Robin spürte wie die Finger anfingen zu kribbeln. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Blutzirkulation abgeschnürt wurde. Ob Selina und die anderen beiden wohl in Sicherheit waren? Vielleicht hatte Schiffer ja auch schon versucht ihn zu orten. Das Handy hatte ihn Florenz weggenommen, aber es war die ganze Zeit an. Somit war die Chance, dass die Kollegen vielleicht schon hier waren sehr groß. Aber wo war hier? Er hörte Florenz fluchen und der Wagen bremste ab. „FUCK!! Wo kommen die denn her?!“ Auch Hornbach schien nicht begeistert. „Fahr zum nächsten Ausgang. Die sind zu Fuß!“ hörte Robin weiter. Tatsächlich gab Florenz Gas und der Wagen raste los. Durch den Ruck wurde Robin hin und her geworfen und machte mit der Karosserie schmerzhaft Bekanntschaft. Der Wagen schlingerte kurz und Robin hörte Schüsse. Instinktiv duckte er sich, obwohl er nicht einmal sah wohin die Kugeln flogen. Robin grinste leicht. Scheinbar waren seine Kollegen schon hier. „Sie können aufgeben!“ rief er laut. Doch das war eher mehr Wunschdenken, denn die Verbrecher vorn im Führerhaus wollten davon nichts wissen. Robin versuchte sich aufzusetzen und schaffte es tatsächlich auf die Knie zu kommen. Gerade als er die Karosserie abtastete um eine Stelle zu finden, die ihm half die Fesseln loszuwerden, machte der Fahrer einen heftigen Schlenker und Robin flog regelrecht durch den Wagen. Mit dem Kopf schlug er gegen die Rückwand der Fahrerkabine und blieb leicht benommen liegen. Die Fahrt wurde immer heftiger und er machte mehrfach Bekanntschaft mit dem Stahl.

    Semir und Ben waren kaum im Gebäude als sie einen Wagen sahen, der sich mit schnellem Tempo entfernen wollte. Sofort drehten die Beiden um. „Sie bleiben hier und durchsuchen die Halle!“ schrie Ben den Kollegen an und sie rannten selbst zum Wagen um die Verfolgung aufzunehmen. Semir warf sich regelrecht hinter das Steuer seines BMWs und Ben schaffte es gerade noch auf den Beifahrersitz und die Tür zu schließen, als Semir bereits losraste. Ben hielt sich am Griff fest. „Da ist er!“ stieß Semir aus, als er den flüchtenden Wagen sah. „Den haben wir gleich!“ knurrte Ben. Er zog seine Waffe und machte sich bereit den Reifen des Flüchtenden zu treffen. „Die fahren auf das Gelände vom Steinbruch! Ruf die Kollegen, die sollen sich einmischen!“ gab Semir von sich und Ben griff zum Funkgerät. Er befahl den Kollegen, die sich auf dem Gelände befanden sich an der Verfolgung zu beteiligen. Semir lenkte den Wagen in Richtung Steinbruch und sah nach wenigen Minuten, das der Wagen angehalten hatte. Auch er bremste und blieb stehen. Zwei Männer stiegen aus und schossen wild auf die Verfolger, die von Seiten des Steinbruchs kamen. „Oh verdammt!“ stieß Semir aus. Er stellte seinen Wagen quer und auch er und Ben stiegen aus. Ben rannte um den Wagen herum in Deckung. „Wir müssen aufpassen…es könnte sein, das Robin im Wagen ist.“ mahnte Ben. Semir nickte. „Wir sollten uns ran schleichen.“ schlug er vor. Ben sah ihn an. „Du oder ich?“ wollte er wissen. „Ich…du kannst sie dann von mir ablenken. Ich werde sehen, dass ich zu diesem Felsen dort schaffe. Gib mir Feuerschutz, wenn die auf mich aufmerksam werden!“ Semir sah seinen Freund und Kollegen an. Dieser nickte nur. „Pass auf dich auf!“ mahnte er. Semir hob kurz den Daumen und sprintete dann geduckt los. Dank der Kollegen, die die Gangster beschäftigten schaffte er es zu dem Felsen. Doch nun kam das Problem. Wenn er sich hervorwagte, dann konnte es gut sein, dass eine Kugel seiner Kollegen ihn erwischte. Wenn er sich an einen der Gangster heranschleichen und überwältigen konnte, dann war es möglich, dass dessen Komplize kam und ihn überwältigte, ihn als Geisel benutzte oder direkt erschoss.

    Während Semir und Ben sich mit den Gangstern beschäftigte ging der Kollege durch die Halle und sah sich suchend um. „Holt mich hier raus! Verdammt noch mal!! Hornbach!!!“ hörte er einen Mann brüllen. Er ging in die Richtung und sein Marsch endete vor einer Bodenklappe die aus einem Gitter bestand. Der Polizist hockte sich hin und sah durch das Gitter auf einen Mann. „Oh verdammt…“ knurrte er. Der Polizist öffnete die Tür und wies den Mann an hochzukommen. Dieser folgte dem Befehl nur widerwillig, denn er schien zu ahnen, dass der Mann nicht sein Freund war. „An die Wand!“ forderte er ihn auf und richtete die Waffe auf ihn. Simon Halber führte den Befehl aus und stützte sich an die Wand. Der Polizist tastete ihn ab und fand seinen Ausweis. „Halber, Simon…wo ist unser Kollege?“ wollte er wissen. „Keine Ahnung, aber wenn ich ihn in die Finger kriege, dann kann er sich begraben lassen!“ fauchte Halber. „Wo sind Ihre Komplizen? Wo ist Hornbach?“ hakte der Polizist nach. „Diese Arschlöcher haben mich zurück gelassen! Dafür werden die Büßen. Die sind draußen, schwarzer Transporter.“ kam von Halber. „Dann sind die Kollegen bereits hinter ihnen her. Es scheint als würdet ihr alle in den Knast wandern.“ gab der Polizist von sich. Er legte Halber die Handfesseln an und führte ihn nach draußen. „Sie können sich überlegen, ob Sie nun aussagen oder nicht.“ erklärte er dem Mann. „Du kannst mich mal!“ knurrte Halber nur. „Gut, wie Sie wollen. Sie sind vorläufig festgenommen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles was Sie jetzt tun oder sagen, gegen Sie verwandt werden kann.“ belehrte der Polizist den Festgenommenen und ließ den Mann in den Einsatzwagen Platz nehmen. Dann griff er nach dem Funkgerät und gab seinen „Fund“ durch. Von den Kollegen die den Steinbruch durchforsteten kam ebenfalls die Meldung einer Festnahme. Auch Pierre Marschall konnte festsetzt werden.

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    • 3. Mai 2015 um 07:58
    • #34

    Semir sah zu Ben und dieser schüttelte den Kopf. Für ihn hieß es, dass die Situation unsicher war und er nicht näher an den Wagen rankam. „Hey Ihr Bullen!!!! Hört genau zu! Ich habe hier im Wagen Sprengstoff und euren Kollegen sitzen! Ihr lasst uns jetzt fahren und werdet nichts unternehmen oder euer Kollege stirbt!“ hörte er einen der Verbrecher brüllen. „Feuer einstellen!!“ schrie Ben, denn er wusste genau, was Semir vorhatte. Die Schüsse verstummten und Semir wagte sich aus seiner Deckung. „Geben Sie auf! Sie haben keine Chance!“ forderte er die Verbrecher auf und hob leicht die Hände um zu zeigen, dass er keine Waffe trug. Diese hatte er auf den Felsen gelegt, der ihn immer noch halb zur Deckung diente. „Wir werden diesen Faber umlegen, wenn ihr uns nicht gehen lasst! Ein Druck auf diesen Knopf und der Wagen explodiert!“ mahnte der Mann. Semir erkannte ihn als Hornbach. Seine Fotos hatte er vor kurzem erst gesehen. „Ich will unseren Kollegen sehen!“ forderte Semir nun. Der zweite Mann ging zur hinteren Tür und zerrte etwas heraus. Semir erkannte Robin als dieser stand. Es war so keine Gefahr zu sehen, außer die Waffen. Aber konnte er da sicher sein? Vielleicht war der Wagen wirklich mit Sprengstoff bestückt. Die Gefahr war zu groß. „Okay Hornbach…wann lassen Sie unseren Kollegen gehen?“ fragte er vorsichtig an. „Wenn wir in Sicherheit sind!“ gab Hornbach zurück. Robin wurde wieder in den Wagen gestoßen und die Männer stiegen ein. Nur wenig später fuhr der Transporter ohne aufgehalten zu werden, durch die Barriere von Polizeifahrzeugen. Semir ging enttäuscht zu Ben zurück. „Mist…verdammt…“ knurrte er. „Der Kollege hat Halber verhaftet. Er war eingesperrt und ist nicht gut auf Hornbach zu sprechen. Vielleicht verrät er uns ja was.“ Schlug Ben vor. Semir nickte. „Gut möglich….fahren wir hin!“ stimmte er zu. Nur wenig später sahen sie sich Halber gegenüber. „Wo wollen die hin?“ wandte sich Semir an ihn. „Hornbach hat noch ein kleines Boot im Rheinhafen liegen. Die „Ariane“. Dort wird er sicher hinfahren. Und dann wird er abhauen.“ gab Halber bereitwillig Auskunft. Semir und Ben stiegen in den BMW und rasten davon. Die Kollegen würden alles andere nun erledigen, was diese Örtlichkeit anging. Mit Blaulicht und Sirene ging es nun zum Rheinhafen.

    Sie brauchten fast eine ganze Stunde bis sie den Liegeplatz der Ariane gefunden hatten. Das SEK war bereits informiert und hatten sich zum Zugriff aufgestellt, doch Semir wurde enttäuscht. Das Boot war leer. Keiner war hier. „Verdammt! Der Mistkerl hat uns verascht!“ Wütend trat er gegen die kleine Mauer. „Vielleicht nicht. Warten wir doch einfach mal ab. Was hältst du davon, wenn wir das auf dem Boot machen? Wir hätten die Überraschung auf unserer Seite.“ schlug Ben vor. Semir sah ihn an. „Meinst du wirklich? Wir wissen dass sie Robin als Geisel haben…und dass sie zu zweit sind. Wenn das schief geht, dann…“ mutmaßte Semir nachdenklich. „Wird es nicht...“ grinste Ben. Er sprang auf das Boot und öffnete in wenigen Augenblicken das Schloss. „Das sehen die doch sofort!“ gab Semir zu bedenken. „Warte doch mal ab.“ Ben schüttelte den Kopf bei so viel Ungeduld. Er öffnete die Tür und betrat die kleine Kajüte. Dann kletterte er aus einem der Fenster wieder heraus, hängte das Schloss an und sah Semir an. „Darf ich bitten.“ grinste er und wies seinem Partner das Fenster zum Einsteigen. Semir schüttelte den Kopf und grinste leicht. Doch dann nahm er die Einladung an. Nachdem sie beide wieder in der Kajüte saßen schlossen sie das Fenster und zogen die Gardine vor. Niemand, der nicht mitbekommen hatte, dass sich jemand auf dem Boot befand, würde jetzt ohne zu Zögern hinein kommen. So hofften die Beiden jedenfalls. Semir sah auf die Uhr. Jetzt waren schon fast zwei Stunden vergangen. Noch gab es einerseits keinen Hinweis ob Hornbach überhaupt zum Boot kam, andererseits auch keinen dass er es nicht tun würde. „Schon zwei Stunden…“ stöhnte Semir. „Wenn die doch mit dem Auto weg sind, dann wird Robin wohl der nächste Kollege sein, der ein Begräbnis auf Rechnung der Steuerzahler bekommt.“ gab er zu bedenken.

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    • 4. Mai 2015 um 06:08
    • #35

    Florenz sah in den Rückspiegel, doch keiner der Fahrzeuge die er gesehen hatte, verfolgte sie. „Wohin jetzt?“ wollte er von Hornbach wissen. „Zu Ariane!“ befahl dieser. Florenz nickte. Er wusste dass Ariane keine Frau, sondern ein Boot war. „Willst du den Bullen in den Rhein werfen?“ hakte er nach. „Er wäre sicher eine Bereicherung für die Fischwelt. Die stehen auf solchen Abschaum.“ nickte Hornbach. Florenz lachte auf. „Ist das nicht Umweltgift?“ wollte er von seinem Boss wissen. „Er scheint ja ganz schön ruhig da hinten. Bist du sicher, dass er noch da ist?“ wollte Hornbach plötzlich wissen. „Der wird sich nicht befreit haben. Die Fesseln sitzen fest und im Wagen gibt es keine Stelle, wo er sich die aufreißen kann. Aber wenn du willst kann ich ja mal rechts ranfahren.“ schlug Florenz vor. „Nein, nicht nötig. Wir werden ihn gleich wenn wir im Hafen sind erledigen und gut ist.“ lehnte Hornbach ab. „Aber vorher werde ich mich noch mit ihm unterhalten. Er hat unser Geschäft versaut. Und das lasse ich mir nicht gefallen. Er wird dafür bezahlen. Der Verdienstausfall ist nicht von schlechten Eltern.“ fauchte Florenz. „Du kannst mit ihm machen, was du willst.“ gab sein Boss gelangweilt von sich. „Ich werde mir irgendwo ein neues Domizil aufbauen. Aber nicht mehr mit Kindern, sondern mit Rasseweibern. Die bringen mehr Geld und man kann richtig gut Spaß mit ihnen haben. Wenn du willst kannst du mitmachen. Ich brauche fähige Leute. Du könntest dir von jeder Ladung ein Mädchen aussuchen und mit ihr machen was du willst. “ bot Hornbach an. Florenz grinste. „Klar, ich bin dabei.“ stimmte er zu. Langsam kam der Hafen immer näher.

    Während Semir und Ben auf die Verbrecher warteten, wurden die Kinder ins Krankenhaus gebracht und untersucht. Ralf Schiffer selbst informierte die Eltern, die sich im Krankenhaus einfinden sollten. Ralf Schiffer wartete im Besucherbereich auf den Arzt. Dieser trat nur einige Minuten später zu ihm. „Herr Schiffer?“ fragte er. „Ja, geht es den Kindern gut?“ wollte Ralf Schiffer sofort wissen. „Ja, physisch sind die Kinder in Ordnung. Psychisch ist es leider nicht so. Die Kinder müssen in eine professionelle Betreuung um das Erlebte zu verarbeiten.“ erklärte der Arzt. „Aber sie können jetzt nach Hause?“ hakte Schiffer nach. „Ja, ich sehe da keine Probleme. Die Eltern sollten sich aber möglichst bald mit den Kindern zu den Kollegen der Psychotherapie begeben.“ mahnte der Arzt. Schiffer nickte. Eine Schwester brachte die drei Kinder heraus, die nun einfach nur nach Hause wollten. „Hallo ihr Drei….eure Eltern kommen jetzt gleich.“ Lächelte Schiffer und wies den Kindern an, sich auf die Bank zu setzen. „Was ist denn mit Robin?“ wollte Selina Meyer wissen. Schiffer sah sie an. „Das kann ich dir noch nicht sagen. Semir und Ben, die kennst du doch schon, suchen ihn. Ich glaub die finden ihn auch sehr bald und dann sag ich ihm, er soll dich besuchen kommen.“ Ralf lächelte sanft und nahm das Nicken von Selina auf. „NOAH!!!“ unterbrach ein heiserer Schrei das Gespräch und alle sahen zur Tür. Eine Frau, die sehr müde aussah stürzte auf den Jungen zu und packte ihn. Sie drückte ihn an sich und weinte nur. „Mama….aua…“ kam leise von Noah und der Arzt sah sich genötigt einzugreifen. „Frau Römer….Sie tun Ihrem Sohn weh…lassen Sie ich doch mal los…es ist doch alles gut.“ redete er auf sie ein und auch ihr Mann kam nun dazu. Gemeinsam schafften sie es, Noah aus der Klammerung seiner Mutter zu befreien. Nur langsam beruhigte sich die Frau. Sie sah Rolf Schiffer an. „Sie haben ihn gefunden?“ fragte sie leise. Ohne auf seine Antwort zu warten umarmte sie ihn. „Danke…Danke…..Danke…“ schluchzte sie.

    Auch die Eltern von Vanessa kamen im Krankenhaus an und auch hier fiel das Wiedersehen sehr emotional aus. Rolf spürte selbst Tränen in sich aufsteigen. Doch er hielt seine Gefühle im Verborgenen. Für ihn war es wichtig, dass die Kinder wieder zu ihren Eltern kamen. Von den Eltern der kleinen Selina fehlte jedoch noch jede Spur. Dann klingelte das Handy von Rolf Schiffer. „Schiffer, LKA!“ meldete er sich. „Hier ist Dirk Meyer…Herr Schiffer ist es wahr? Haben Sie Selina gefunden?“ wollte er von Rolf wissen. „Ja, wir sind in der Kinderklinik Amsterdamer Straße“ bestätigte Rolf. „Meine Frau hat einen Nervenzusammenbruch bekommen. Sie ist nicht in der Lage zum Krankenhaus zu kommen und ich will sie nicht allein lassen.“ erklärte Dirk Meyer. „Dann bringe ich Ihre Tochter zu ihnen.“ versprach er und beendete das Gespräch. Er sah Selina an. „Deine Mama und dein Papa können nicht kommen. Ich bringe dich nach Hause.“ lächelte er. Das Mädchen nickte. Rolf sah den Arzt an. „Ich denke die Kinder sind jetzt wieder gut behütet.“ meinte er und verabschiedete sich kurz von den Eltern. Dann nahm er Selina an. „Wollen wir fahren?“ fragte er. Selina nickte. Gemeinsam mit Rolf Schiffer verließ sie die Kinderklinik und stieg nur wenig später in den Polizeiwagen. „Was ist denn mit Robin?“ wollte sie erneut wissen. „Ich weiß es noch nicht. Aber ich verspreche dir, sobald Robin wieder da ist, werde ich ihm sagen, dass er dich besuchen soll. Was meinst du?“ schlug Rolf vor. „Ja…ich will ihn auf jeden Fall wieder sehen. Er ist mein Lebensretter…“ kam von dem Mädchen und sie betonte das Wort „Lebensretter“ besonders deutlich. Rolf musste leise lachen. Selina schien von allen Kindern die Angelegenheit am besten weg gesteckt zu haben. Das Mädchen schien sehr stark zu sein. Zumindest hatte es nach außen den Eindruck. Rolf lenkte den Wagen sicher durch die Stadt und hatte das Wohnhaus von Selina nur eine viertel Stunde später erreicht. Er hielt an und stieg mit Selina aus.

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    • 5. Mai 2015 um 06:13
    • #36

    Dirk Meyer ging in das Zimmer seiner Frau, die im Bett lag. Der Arzt hatte ihr eine Beruhigungsspritze gegeben und sie schien zu schlafen. Er setzte sich an ihr Bett und strich ihr sanft über den Kopf. „Sie ist wieder da….unsere Prinzessin kommt gleich nach Hause…“ sagte er und er hatte arge Probleme die Tränen zurück zu halten. Julia sah ihn mit stark geröteten Augen an. „Das sagst du nur um mich zu trösten. Sie ist tot…sie wird nie wieder zu uns kommen.“ gab sie leise zurück. Es klingelte an der Tür. „Das wird sie sein…“ lächelte er zuversichtlich. Julia nickte nur und schloss die Augen. Die Trauer war groß und sie konnte nicht mehr weinen. Alles in ihr war leer. Dirk öffnete die Tür und nur wenig später wurde auch wieder die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet. „Mama?“ fragte eine zaghafte Stimme. Julia schüttelte den Kopf. Jetzt war es schon soweit, dass sie die Stimme von Selina hörte. „Mama…bist du wach? Ich bin es….Selina…“ kam nun von der Stimme. Julia öffnete die Augen und drehte sich zur Tür. Ein kleines Mädchen kam zu ihr. „Mama…ich bin zurück.“ sagte es. Julia setzte sich auf und sah das Mädchen an. Das Mädchen setzte sich zu ihr ans Bett und nahm ihre Hand. „Mama…ich bin wieder da…“ sagte sie. Julia zuckte zusammen, als die kalte Hand ihre anfasste. Doch dann fing sie an zu zittern. Sie weinte hemmungslos und sah das Mädchen an. „Bist du es wirklich? Bist du wirklich da? Es ist kein Traum?“ hakte sie nach. „Ich bin da…Mama...ich bin wieder da….“ bestätigte Selina. Julia umklammerte die Hand von Selina und zog sie an sich. Erst jetzt merkte sie, dass es wahr war. Es war ihre Tochter. Sie drückte Selina fest an sich. „Mein Engel…mein Engel…“ weinte sie immer wieder. Dirk setzte sich einfach neben sie hin und umarmte die Beiden. „Gott, ich danke dir….ich danke dir von ganzem Herzen. Ich bin dir was schuldig. Egal was….ich werde alles tun, was du von mir willst. Danke dass du sie uns zurückgegeben hast…“ sagte er leise. Er küsste seiner kleinen Tochter auf den Kopf und drückte sie an sich. „Ich habe euch lieb.“ kam leise von Selina. Von dem Polizisten, der immer noch in der Tür stand, nahmen sie keine Notiz mehr und bekamen auch nicht mit, wie er die Tür schloss und verschwand.

    Robin Faber spürte dass die Fahrt langsamer wurde und der Fahrer den Wagen anhielt. Dann hörte er eine Tür. „Entsorge unser Problem im Hafenbecken und komm zu mir! Wir werden uns mit Ariane aus dem Staub machen!“ befahl Hornbach. Robin ahnte welche Todesart Hornbach ihn zugedacht hatte. Er sollte in diesem Fahrzeug ertrinken. Verdammt, er musste seine Fesseln loswerden, sonst war er verloren. Panik kam in ihm auf, doch Robin war auch Profi genug diese unterdrücken zu können. Der Wagen fuhr wieder an. Vielleicht konnte er den Fahrer überwältigen, das hieß, falls dieser den Wagen noch einmal öffnete. Er kannte die Eitelkeit von Florenz und wusste dass dieser es sich nie nehmen ließ sich persönlich von seinem Opfer zu verabschieden. Wenn er es diesmal auch machte, dann konnte er ihn sicher auch irgendwie aus der Reserve locken. Ein Tritt wenn die Türen geöffnet wurden beispielsweise… Robin war so in Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam, wie der Wagen anhielt und der Motor erstarb. Erst als die Türe vorn auf und zugemacht wurde, zuckte er zusammen. Nun würde sich zeigen, ob Florenz seine Gewohnheiten geändert hatte oder ob er zu dem stand, was man über ihn sagte. Robin spannte sich und positionierte sich so, dass er umgehend zutreten konnte, wenn die Türen geöffnet wurden. Es donnerte gegen die Karosserie. „Na..Faber, jetzt hießt es Auf Wiedersehen sagen!“ verhöhnte ihn Florenz. Robin antwortete nicht. Alles in ihm war gespannt. „Hey, ich rede mit dir!“ war von Florenz zu hören. Die Stimme klang wütend. Robin grinste leicht. Doch nun klappte wieder die Tür. Sollte er sich geirrt haben? Sollte Florenz doch nicht so eitel sein und sich verabschieden? Wenn das so war, dann war er dem Tod durch Ertrinken ausgeliefert.

    .Pascal Florenz stutzte. „Kannst du dir schon denken, was ich mit dir vorhabe? Die Fische im Rhein werden vermutlich eine Magenverstimmung von dir bekommen, aber wenigstens gehst du mir hier nicht mehr auf die Nerven. Hörst du mich Faber? Du hast deine Nase zu tief in die Angelegenheit anderer gesteckt!“ rief er laut und vernehmlich, doch aus dem Inneren des Wagens kam nichts. „Ich könnte mir aber auch überlegen, dich direkt zu erschießen. Dann würdest du nicht ertrinken. Warum bettelst du nicht einfach um Gnade? Winsele mich an!“ forderte er Faber auf. Wieder kam keine Antwort. Warum gab dieser Mistkerl von drinnen keine Antwort? Es gab nicht viel was er hasste, aber wenn es etwas gab, dann die Missachtung seiner Person. Was glaubte dieser Bulle eigentlich wer er war? Er überlegte sich wie der diesem Bullen da drinnen Angst machen konnte und kam auf die Idee, so zu tun, als würde er ihn einfach links liegen lassen und den Wagen in den Rhein versenken. Vielleicht bekam der Bulle dann ja Anstand und flehte ihn an. Er öffnete die Tür und schlug sie wieder zu. Grinsend horchte er ob sich etwas im Wagen bewegte, doch es kam nichts. Nun wurde Pascal stutzig. Das konnte doch nur heißen, dass der Kerl bewusstlos war. Vielleicht war er mit dem Kopf gegen die Karosserie geschlagen und konnte gar nicht antworten. Wer sonst war so hart, dass ihm das nichts machte. Er ging zur hinteren Tür und öffnete sie. Diese flog ihm regelrecht entgegen und traf ihn am Kopf. Pascal Florenz ging benommen zu Boden und brauchte eine Weile um wieder klar zu werden. Bevor er es schaffte bekam er einen Tritt gegen den Kopf, der ihn vollends ins Land der Träume schickte.

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    • 6. Mai 2015 um 06:10
    • #37

    Hornbach betrat seine Ariane und ging in die Kabine, die genau wie er sie verlassen hatte, verschlossen war. Er nahm seinen Schlüssel und öffnete die Tür. Doch kaum hatte er zwei Schritte in den Raum gemacht als er ein Klicken im Rücken hörte Sofort versteifte er sich, denn dieses Klicken hatte er nicht zum ersten Mal gehört. „Hände hoch!“ forderte eine Stimme ihn drohend auf. Und irgendwas an dieser Stimme ließ Hornbach den Befehl ohne Gegenwehr ausführen. „An die Wand lehnen und drei Schritte zurück!“ forderte die Stimme nun. Auch dies führte Hornbach aus. Als er sich in die Schräglage gebracht hatte, spürte er Hände die ihn abtasteten. Sie zogen seine Waffe aus dem Holster und nur wenig später klickten die Handschellen. „Wo ist Faber?“ fragte der kleinere Mann der Beiden. Hornbach grinste. „Bei den Fischen auf dem Grund des Rheins.“ sagte er nur. „Mit wem habe ich denn die Ehre? Ist es nicht üblich, sich vorzustellen?“ hängte er fragend an. „Gerkhan, Kripo Autobahn und das ist mein Kollege Ben Jäger. Herr Hornbach ich erkläre Sie hiermit für verhaftet und mache Sie aufmerksam, dass alles was Sie jetzt sagen oder tun gegen Sie verwendet wird.“ erklärte der kleinere Mann. Hornbach lachte auf. „Und aus welchem Grund?“ hakte er nach. „Kinderpornografie, Entführung in mehreren Fällen, Anstiftung zum Mord und mir fallen sicher noch sehr viele Gründe ein.“ versprach der Mann, der sich als Gerkhan vorgestellt hatte. „Herr Gerkhan, ich habe genügend Anwälte die alle Anklagepunkte sicher sehr schnell umkehren können. Warum ersparen Sie uns nicht diese Unannehmlichkeit ins Lächerliche gezogen zu werden und lassen mich, sagen wir… gegen eine Zahlung von einem sechsstelligen Betrag, nicht einfach gehen?“ schlug Hornbach vor. Der Mann grinste leicht und Hornbach fühlte sich schon als Sieger. Er wusste dass jeder seinen Preis hatte. Doch der Mann zog die Schlüssel für die Handschellen nicht hervor. „Auch Bestechung ist ein Verbrechen. Ein weiterer Grund.“ sagte der kleine Mann und stieß Hornbach zur Tür.

    Robin sah zufrieden auf den bewusstlosen Florenz. Doch immer noch waren seine Hände auf dem Rücken gefesselt. Er musste sie möglichst schnell befreien und dann Florenz endlich hinter Gitter bringen. Umständlich versuchte er die bewusstlose Person zu durchsuchen. Er durchwühlte die Taschen, was ziemlich schwer war, denn er sah nicht was er da herausholte. Doch dann fand er in einer der Jackentaschen ein kleines Messer. Ein Blick auf Florenz zeigte ihm, dass dieser noch ziemlich tief im Schlaf lag und so öffnete er das Messer und zersäbelte sich die Fesseln selbst. Als er frei war spürte er das Stecken in der Hand. Zu lang waren die Hände gefesselt und es schmerzte als die Blutzirkulation wieder hergestellt wurde. Nach wenigen Augenblicken war es soweit und er konnte seine Hände wieder normal bewegen. Die Seile waren jedoch nun zu kurz um damit jemanden fesseln zu können und so musste er sich notgedrungen um etwas anders bemühen. Er sah schnell in dem Wagen nach und fand vorn im Führerhaus zwei Kabelbinder. „Perfekt.“ sagte er leise und fesselte Florenz mit den Kabelbindern die Hände auf den Rücken. Dann packte er den nun aufwachenden Mann und bugsierte ihn auf den Beifahrersitz. „Ich habe eine Neuigkeit für Sie, Florenz. Sie sind verhaftet! Wo ist Hornbach?“ wollte er von Florenz wissen. Doch dieser sagte nichts. „Okay…dann eben nicht. Dann werden Sie wohl für alles verantwortlich gemacht werden. Das heißt für viele, viele Jahre ins Gefängnis.“ grinste Faber. Florenz sah ihn nur an. „Du kannst mich mal. Du hast für nichts Beweise…“ stieß er aus. „Nein, aber eine Zeugin die bestätigen wird, dass du Gerner getötet hast.“ erklärte Robin. „Du hast gesagt, die Frau ist Gesichtsblind! Sie kann mich nicht beschreiben!“ fauchte Florenz wütend. „Das war gelogen…“ grinste Robin. Florenz sah ihn nur an. Robin lenkte den Wagen zurück zur Hafeneinfahrt und staunte nicht schlecht, als vor einem der Boote mehrere Polizeiwagen standen. „Na, das trifft sich ja sehr gut.“ meinte er und hielt an. Sofort kam einer der uniformierten Kollegen zu ihm. „Sie können hier nicht halten!“ fauchte er Robin an. „Faber, LKA Düsseldorf! Was ist hier los?“ fragte Robin nun und zeigte seinen Ausweis.

    Semir und Ben verließen mit Hornbach das Schiff und die angeforderte Verstärkung stand bereits parat. Sie übergaben den Festgenommenen und ließen sämtliche Beweise, die auf dem Schiff waren, abtransportieren. Ein Transporter der nun zum Schiff gefahren kam, erregte ihre Aufmerksamkeit. Als sie dann sahen wer ausstieg waren sie sehr erleichtert. Robin Faber stieg fast unverletzt aus dem Wagen. Die letzten Stunden waren dem jungen Polizisten deutlich anzusehen. Das Auge war in unzähligen Farben untermalt und die Lippe wies noch getrocknetes Blut auf. „Robin! Gott sei Dank. Bist du soweit in Ordnung?“ wollte Ben wissen als er am Wagen stand. „Ja, danke Ben. Ich habe dir noch etwas mitgebracht. Was ist mit Marschall und Haber?“ wollte Robin im Gegenzug wissen. „Beide verhaftet. Die Bande wird einwandern.“ erklärte Ben. Auch Semir trat nun zu Robin und nickte ihm nur zu. „Das Schiff gehörte Hornbach und wir haben jede Menge Videos gefunden, die ihn eindeutig überführen. Er hat es sich selbst nicht nehmen lassen sich an den Kindern zu vergehen.“ stieß Semir aus. „Dann ist der Fall ja erledigt. Zumindest was meinen Bereich angeht. Wie wollt ihr den Mord an Gerner nachweisen? Frau Bach kann die Männer nicht beschreiben.“ meinte Robin nachdenklich. Semir nickte. „Das ist wohl wahr. Aber die Kerle werden einwandern. Und vielleicht lässt der Richter sich ja überzeugen, dass sie den Mord begangen haben.“ dachte er laut nach. „Zu hoffen wäre es.“ Stimmte auch Ben zu. Semir sah ihn an. „Und wie ist das jetzt mit dem Angeln? Wir haben den Fall doch soweit gelöst. Robin, möchtest du auch mit angeln gehen?“ wandte er sich an den LKA-Beamte. „Angeln? Im Rhein?“ hakte dieser nach. „Nein, wir haben einen schönen See, wo man sehr gut angeln kann. Da gibt es solche Hechte!“ erzählte Semir und zeigte mit seinen Armen einen viel zu großen Bereich an.

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    • 7. Mai 2015 um 05:45
    • #38

    Tanita Bach legte die Zeitung weg. Mittlerweile war der vierte Tag vergangen und immer noch war nichts passiert. „Wie lange soll das denn noch gehen?“ wandte sie sich an Jenny Dorn. „Das kann ich nicht sagen.“ gab die junge Polizistin zu. Ihr Handy klingelte. „Dorn!“ meldete sie sich „Jenny, Semir hier. Wir haben die Bande verhaftet. Richte das bitte Frau Bach aus. Sie kann schon morgen wieder nach Hause.“ hörte sie ihren Kollegen. „Danke Semir, das werde ich tun.“ Jenny beendete das Gespräch und sah Tanita an. „Sie haben Glück. Das war eben mein Kollege. Die Bande ist verhaftet. Es ist vorbei.“ gab sie weiter. „Das heißt ich kann wieder nach Hause?“ hakte Tanita nach. Jenny nickte. „Ja, ab morgen haben Sie es geschafft. Dann fehlt nur noch Ihre Aussage vor Gericht und die Männer verschwinden für immer hinter Gitter.“ Tanita sah sie an. „Aber ich kann die Männer doch gar nicht beschreiben.“ stieß sie aus. „Dennoch ist Ihre Aussage wichtig. Sie haben gesehen, was vorgefallen ist.“ erklärte Jenny. „Ich habe Angst. Der Richter wird mich doch sicher für bescheuert halten und die Anwälte werden es sicher für ihre Mandanten nutzen. Ich kann die Männer nicht beschreiben und damit kommen die frei und… sie werden mich jagen, sie werden mich töten.“ sagte Tanita leise. „Nur keine Angst. Ich denke da werden noch einige Beweise auf den Tisch kommen. Ich kenne Semir und Ben. Die lassen es nicht so einfach geschehen.“ versprach Jenny. Tanita sah sie zweifelnd an. „Ich habe dennoch Angst. Ich meine, wenn diese Männer nicht wegen dem Mord belangt werden können, weil ich ihre Gesichter nicht erkenne, dann gibt es keine Handhabe. Dann können die so einfach aus dem Gerichtssaal spazieren und werden…“ Tanita stockte. Jenny lächelte sanft. „Nur keine Angst. Wie ich schon sagte, es wird alles gut gehen. Sie müssen nur daran glauben .Wollen wir uns noch etwas zu essen machen? Und dann könnten wir auch einen Spaziergang draußen vornehmen. Sie wollten doch am Rhein entlang gehen.“ schlug Jenny vor. Tanita nickte. Sie war mit allem einverstanden. „Darf ich auch telefonieren?“ wollte sie wissen. „Ja, jetzt wieder.“

    Semir, Ben und Robin fuhren gemeinsam zur PAST zurück. Als sie dort eintrafen wurden sie umgehend zu Kim Krüger diktiert. „Ich gratuliere meine Herren, das war saubere Arbeit. Ich habe auch noch eine sehr gute Nachricht. Die kleine Lea hat ihr Schweigen gebrochen. Sie ist neben Tanita Bach eine der Hauptzeugen der Anklage. Das gleiche gilt für die anderen Kinder. Aber schon allein das, was Lea zu sagen hatte, würde ausreichen, die Bande für sehr viele Jahre ins Gefängnis wandern zu lassen.“ gab Kim von sich. Sie reichte jedem der Männer die Hand. „Dann kann ich ja jetzt mit Ben und Robin angeln fahren und anschließend zu meiner Familie. Die wartet nämlich schon sehnsüchtig.“ schlug Semir vor. „Ja, das ist genehmigt. Sie haben genau zwei Wochen Urlaub. Sie Ben werden sich bis Montag ausruhen und dann Ihren Dienst mit Jenny Dorn verrichten.“ befahl die Vorgesetzte und sah Robin Faber an. „Ich denke, Sie werden von Ihrem Vorgesetzten ebenfalls erwartet. Er wollte Sie gleich hier abholen.“ lächelte sie ihn an. „Danke, sehr nett. Ich werde mir auch frei nehmen. Semir und Ben wollen mir das Angeln beibringen.“ grinste Faber und sah zu seinen neuen Freunden. Die Drei wurden aus dem Büro von Krüger entlassen und fanden sich nur wenig später in der Küche wieder. Susanne hatte ihnen einen Kaffee gemacht. „Also wenn ich gleich Feierabend habe, dann werde ich mich erst einmal in die Wanne legen und ich werde mich erholen.“ Versprach Faber. Es klopfte und die Köpfe ruckten zur Tür herum. Rolf Schiffer stand im Türrahmen. „Hallo zusammen. Schön alle gesund wieder zu sehen. Robin, deine neue Freundin würde gern wissen wie es dir geht und ich habe ihr versprochen, dass du sie sehr bald besuchst.“ erklärte er. Robin sah ihn erstaunt an. „Freundin? Ich hab doch gar keine.“ „Doch hast du…Selina Meyer heißt sie.“ lachte Rolf. Nur wenig später verabschiedeten sich die Männer und sprachen sich ab, wann sie an dem See wieder aufeinander trafen.

    Robin fuhr am nächsten Tag zur Familie Meyer und als Selina ihm die Tür öffnete war sie sehr froh ihn zu sehen. „Robin!! Mama….Papa… …!“ rief sie aufgeregt und zog den Polizisten in die Wohnung. Julia und Dirk Meyer kamen ebenfalls heraus. „Das ist Robin, der Polizist der mich, Noah und Vani befreit hat.“ erzählte sie stolz. Julia sah den jungen Polizisten an und umarmte ihn einfach. „Danke…“ sagte sie und in diesem Wort lag alles was sie sagen wollte. Robin spürte wie er rot wurde. „Schon gut, ich habe nur meinen Job gemacht.“ redete er sich heraus. „Das ist sicher mehr als nur das. Selina hat uns erzählt, was sich zugetragen hat. Sie sind für sie ein Held.“ lächelte Dirk und reichte Robin die Hand. „Danke…danke für alles auch im Namen der anderen Eltern.“ erklärte er. Robin nickte. „Selina hat mir sehr viel von der Zeit dort in diesem Kerker erzählt. Die Kinder, die mit ihr dort unten war, also außer die, die Sie retten konnten. Weiß man, was mit ihnen passiert ist?“ fragte Dirk. Robin nickte. „Sie sind tot. Man hatte sie schon vor Wochen gefunden. Ein Mädchen konnte lebend gefunden werden und sie stand bis vor kurzem so sehr unter Schock des Erlebten dass sie nicht mehr sprechen wollte. Wir hatten gehofft, dass sie uns das Versteck der Anderen verriet, aber sie wollte nicht sprechen. Nicht mit uns, nicht mit ihren Eltern, nicht einmal ein Psychologe kam an sie heran.“ erklärte Robin. Dirk Meyer nickte. „Das ist verständlich. Wie geht es denn jetzt weiter? Muss Selina vor Gericht aussagen?“ hakte er nach. Robin nickte. „Ja, sie und auch Noah und Vanessa müssen aussagen. Aber sie werden nicht mit diesen Männern in einem Raum sein. Dafür sorgt der Richter schon. Die Vernehmung von Kindern findet in solchen Fällen außerhalb des Saals per Video statt und die Fragen werden nur über den Richter gestellt.“ nickte Robin. Dirk Meyer sah ihn an. „Das ist gut. Ich denke sie sollte diesen Leuten nie wieder begegnen.“

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    • 8. Mai 2015 um 06:12
    • #39

    Semir fuhr nach Abschluss des Falls und einem erfolgreichen Angelwochenende am See zu seiner Familie und verbrachte noch schöne Tage mit seinen Kindern. Doch auch der Urlaub ging vorbei und so musste er wieder zur Arbeit. Ben berichtete ihm wie der Dienst mit Jenny war und war sehr zufrieden. „Jenny ist ein guter Partner, das muss ich schon sagen. Sie hat sehr viel gelernt. Aber dennoch, du bist mir lieber. Ich glaub sie war auch einmal sauer auf mich, weil ich sie zu sehr als Frau behandelt habe.“ Grinste Ben. „Hast du sie eingeladen oder was?“ hakte Semir neugierig nach. „Nein… aber ich habe mich vor ihr gestellt, als ein Kerl sie blöd angemacht hat. Sie meinte nur, dass sie es künftig selbst regelt. Nun ja…das hat man davon, wenn man Kavalier spielen möchte.“ grinste Ben nur. Er lehnte sich zurück. „Und wie war deine Woche mit Andrea und den Kindern?“ wollte er nun wissen. „Och, das war sehr entspannt. Die Sonne hat uns verwöhnt und wir haben dieses Zusammensein einfach nur genossen.“ gab Semir zu. „Gibt es eigentlich schon ein Verhandlungstermin gegen Hornbach und Komplizen?“ hängte er fragend an. Ben nickte. „Ja, in zwei Monaten. Die Gerichte sind scheinbar vollkommen überlastet. Mit Frau Bach hab ich auch schon gesprochen. Sie meint ihre Aussage würde eh nichts bringen, weil sie sich ja die Gesichter nicht merken konnte. Ich habe sie allerdings davon überzeugt, dass sie dennoch eine wichtige Zeugin ist, weil Gerner ja den Namen von Hornbach erwähnt hatte, bevor er starb.“ berichtete Ben weiter. Semir sah ihn prüfend an. „Hast du was mit Frau Bach?“ wollte er wissen. Ben lächelte leicht. „Nein…ich habe nichts mit ihr, aber ich wollte nicht, dass sie mich vergisst. Mittlerweile kennen wir uns doch schon sehr gut.“ gab er zu. „Was macht Robin eigentlich?“ wollte Semir nach einer Weile wissen. „Nun, er und seine kleine Familie waren ebenfalls in Urlaub. Er hat mir eine Ansichtskarte aus der Schweiz geschickt. Ihm geht es gut. Seine Tochter ist echt niedlich.“ Grinste Ben. „Du hast seine Frau und seine Tochter kennen gelernt?“ hakte Semir nach. „Ja, die Kleine hat kaum Haare. Nicht so wie Lilly mit ihrer Wolle auf dem Kopf. Lisa ist ein richtiger Wonneproppen. Einen leichten goldgelben Flaum auf dem Schädel und strahlend blaue Augen.“ beschrieb Ben das Baby. Semir nickte nur. „Und seine Frau?“ wollte er nun wissen. „Ja, die ist auch hübsch. Eine Frau, die ihn ganz schon unter Kontrolle hat.“ grinste sein Partner nun.

    Tanita Bach lebte ihr altes Leben weiter. Sie war wieder am Arbeiten und hatte den Vorfall schon fast vergessen, als ihr die Vorladung zum Gericht in den Briefkasten flatterte. Als sie auf den Brief sah, kam Barbara zu ihr. „Was hast du denn? Seit gestern bist du wie ausgewechselt.“ Wollte sie besorgt wissen. „Ach nichts. Es ist nur…diese Verhandlung. Ich habe Angst davor. Ich meine, was kann ich denen denn schon sagen? Ich kenne die Gesichter nicht. Ich habe zwar gesehen wer geschossen hat, aber ich weiß nicht wer von den Männern, weil sie alle gleich aussehen? Babsi…das ist…es ist doch gar nicht brauchbar.“ stöhnte Tanita. „Tani…überlegt doch mal. Du hast gesehen wie ein Mensch getötet wurde. Das ist schon sehr schlimm. Aber willst du, dass die Täter frei kommen? Sie müssen ihre gerechte Strafe bekommen. Und der Verstorbene hat ja auch was zu dir gesagt. Das weiß die Polizei und das will auch der Richter wissen. Du wirst es schaffen, das weiß ich. Du bist stark und wenn du Hilfe brauchst, dann suche sie dir. Was ist denn mit diesem netten Polizisten, der die letzten Tage immer bei dir war. Wie war sein Name noch….warte… Ben… Ben Jäger...“ lächelte Barbara. Tanita sah sie an. „Er ist zwar nett, aber er darf sich bestimmt nicht mit mir über meine Aussage unterhalten. Und ich hab e ihn ja gefragt und er sagte es ist nicht so schlimm.“ gab Tanita von sich. „Na also…dann solltest du auch keine Angst haben. Es wird alles gut.“ versprach Barbara und strich Tanita über den Arm. „Vielleicht hast du Recht. Es sind ja noch ein paar Wochen hin.“ nickte diese. „So ist es richtig. Hast du denn mit diesem Ben geschlafen?“ wollte Barbara wissen. Tanita sah sie mit großen Augen an. „Wo denkst du hin? Nein, natürlich nicht….!“ kam empört von ihr. „Warum nicht?“ fragte Barbara weiter. Tanita lächelte leicht. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Er gefällt mir… er gefällt mir wirklich, aber… ich glaube wir passen einfach nicht zueinander und bisher hat er ja auch keine Zeichen gegeben, dass er es möchte.“ gab sie zu.

    Max Hornbach sah seinen Anwalt an. „Und?“ fragte er. „Was und? Max, ich kann dir nicht helfen. Die Beweise sind erdrückend. Die Kinder sagen aus, die Zeugin auch und nicht zu vergessen die Bullen. Die haben dich im Video mit einem der Kinder gesehen. Was meinst du, was der Richter sagt, wenn er die Bänder in die Hand bekommt? Die sind schon in der Staatsanwaltschaft.“ mahnte Manfred Rescher. „Dann tu was dagegen!“ fauchte Hornbach ihn an. „Verstehst du das nicht? Ich komme nicht da ran und selbst wenn? Es gibt eine Zeugin. Der Tote hat deinen Namen genannt! Die Zeugin kann zum Glück keine Gesichter erkennen und darauf kann ich für Florenz und Marschall aufbauen, aber bei dir sieht es schlecht aus.“ erklärte Rescher. Max sah ihn an. „du bekommst von mir eine Menge Geld. Lass dir was einfallen. Ich muss dir doch nicht sagen, was die im Knast mit mir machen, wenn ich einwandere! Die werden mich zerreißen. Kinderschänder haben dort kein langes Leben.“ mahnte er seinen Anwalt. „Ich weiß…vielleicht kann ich dafür sorgen, dass Faber und die anderen Bullen nicht aussagen und diese Zeugin könnte ich beseitigen, aber mehr sehe ich nicht.“ stöhnte Rescher. „Und wie?“ hakte Max nach. „Nun, die Zeugin kennt mich nicht. Ich könnte sie einfach abholen und behaupten, ich wäre ein Polizist, der den Fall bearbeitet. Den Rest überlasse ich dann anderen.“ Schlug Rescher vor. Max grinste leicht. „Aber das dürfte mich nicht frei bekommen. Die Zeugin ist mir egal. Aber…die Bullen lassen sich nicht erpressen.“ gab er zu bedenken. „Nun warte doch mal. Faber hat Familie und er ist damit angreifbar. Sein Kind ist knappe zwei Monate alt.“ beruhigte Rescher ihn. „Das klingt wirklich nach einem Plan.“ grinste Max und lehnte sich zurück. „Aber ich will auch die Bullen, die mich verhaftet haben. Niemand legt sich ungestraft mit Hornbach an. Niemand…“ forderte er.

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    • 9. Mai 2015 um 08:15
    • #40

    Joana Faber hob Lisa aus dem Kinderwagen und setzte es in die kleine Wippe, die sie in der Küche stehen hatte. So konnte ihre Tochter bei ihr sein, während sie kochte. „Jetzt machen wir für den Papa sein Lieblingsessen, mein Schatz. Was meinst du? Ob er sich freut?“ fragte sie das Mädchen. Diese sah sie an und lächelte leicht. Die Händchen des Kindes gingen in Richtung Mund. „Ja, du hast auch Hunger nicht wahr? Gleich bekommst du etwas…mein Schatz.“ versprach sie dem Kind und bereitete schnell ein Fläschchen zu. Doch bevor sie es geben konnte, klingelte es an der Tür. „Na, wer ist das denn? Für Papa ist es auf jeden Fall zu früh.“ staunte sie und ging hin. Doch kaum hatte sie die Tür geöffnet drangen zwei Männer ein. Einer packte Joana und hielt ihr den Mund zu. „Wenn du artig bist, dann wird dir nichts passieren klar?“ fauchte der Mann. Er war maskiert und Joana war starr vor Angst. Sie nickte leicht. „Sehr gut…wo ist dein Mann?“ wollte der Maskierte wissen und nahm die Hand weg. „Er… er ist noch nicht da…was wollen Sie von ihm?“ fragte sie leise. Der zweite Mann kam mit Lisa aus der Küche. „Ein süßes Mädchen…“ grinste er. „Bitte…geben Sie mir mein Kind…bitte...“ flehte Joana. Der Zweite Mann nickte. „Was wollen Sie von mir?“ wollte Joana wissen. Sie weinte leise und drückte Lisa an sich. „Von Ihnen? Nichts. Wir wollen etwas von Ihrem Mann. Wo ist er?“ hakte der Mann nach. Joana sah ihn an. „Er kommt gleich…“ gab sie von sich. „Gut, dann werden wir warten. Sie werden sich ganz normal verhalten, wenn er reinkommt. Ich warne Sie, ein falsches Wort und die kleine Lisa wird ihren ersten Geburtstag nicht schaffen.“ drohte er. Joana nickte. „Bitte, geben Sie mir mein Kind…bitte…“ flehte Joana erneut. „Aber sicher doch. Sobald Ihr Mann hier ist!“ nickte der Mann. „Sie hat Hunger…“ erklärte die Mutter.

    Robin Faber kam gegen 18 Uhr nach Hause und wunderte sich, dass Joana nicht direkt an der Tür stand, als er diese öffnete. „Jo?“ rief er daher und sah sich suchend um. „Jo…wo….“ fragte er und sah in die Küche. Seine Frau saß auf dem Stuhl und irgendwie sah sie vollkommen angespannt aus. Er ging zur ihr und lächelte sie an. Dann beugte er sich vor und küsste sie. Doch Joana reagierte nicht wie sonst. „Was hast du denn?“ wunderte Robin sich. Er sah sie an und jetzt bemerkte er auch diesen leeren Ausdruck in ihren Augen. „Jo…sprich mit mir!“ forderte er nun härter. „Sie…sie haben Lisa…“ kam leise und stockend von seiner Frau. „Wer?“ hakte Robin nach. „Wir…“ kam nun aus seinem Rücken. Robin zuckte zusammen und wollte gerade seine Waffe ziehen. „Na…nicht doch…“ warnte die Stimme. Robin drehte sich langsam um. Der Mann, der seine Tochter auf dem Arm hatte, war maskiert und die Waffe sprach eine eindeutige Sprache. „Was soll das?“ fragte Robin heiser. „Wir sind auf Ihre Mithilfe angewiesen Herr Faber.“ erklärte der Maskierte. „Geben Sie mir meine Tochter!“ forderte Robin leise, denn Lisa weinte sehr laut. „Erst legen Sie Ihre Waffe weg und setzen sich auf den Stuhl! Dann holen Sie Ihre Handschellen heraus und fesseln sich die Hände auf den Rücken! Ich möchte keine Überraschung.“ gab der Mann von sich. Robin führte die Befehle ohne Widerworte aus. Als er gefesselt auf den Stuhl saß überreichte der Maskierte Lisa an Joana, die sie sofort an sich drückte. „So, nun kommen wir zum Geschäft. Sie werden uns helfen müssen.“ gab der Mann von sich und sah Robin an. „Was wollen Sie?“ fragte er. „Sie werden für uns die Videos von Max Hornbach besorgen.“ kam von dem Mann. „Wie soll das gehen?“ fragte Robin. „Sie werden Sie holen, denn wenn Sie es nicht tun, dann werden Lisa und Joana den morgigen Tag nicht überleben. Und ich denke nicht, dass Sie das wollen oder?“ wollte der Mann nun wissen. Robin sah zu seiner Frau und diese sah ihn angsterfüllt an. „Okay…ich tue was Sie sagen.“ stimmte er zu.

    Robin sah aus dem Fenster. Auch jetzt sah er wieder die Bilder vor sich. Die Bilder die ihm zeigten, wie die Männer Joana und Lisa aus der Wohnung brachte und er nichts tun konnte. Er saß auf seinem Stuhl und konnte nur hilflos zusehen. Einer der Männer kam noch einmal zurück. „So, wir werden nun abfahren. Verhalte dich noch eine Stunde ruhig. Dann kannst du von mir aus deine Kollegen rufen. Solltest du es vorher tun, dann werde ich mich erst an deine Frau halten und dann an deine Tochter, klar?“ wollte der Mann wissen. Robin nickte. „Fein so. Ich werde mich bei dir melden und dir den Übergabeort mitteilen.“ legte der Maskierte fest. Robin sah ihn an und nickte. „Wann lassen Sie meine Frau und meine Tochter gehen?“ fragte er heiser. „Wir tauschen Ware gegen Ware.“ grinste der Mann. Er machte einen Schritt und Robin glaubte, dass der Mann gegangen war, doch dann spürte er einen Windzug und ein starker Schmerz durchzuckte seinen Kopf. Dann wurde es schwarz. Als er wieder zu sich kam, lag er am Boden. Die Fesseln waren nicht mehr vorhanden. Langsam kam er auf die Beine und taumelte durch die Wohnung. Noch hatte er ein wenig Hoffnung, dass es ein Traum war, doch die Wohnung war von ihm abgesehen leer. Joana und Lisa waren nicht hier. Es war also kein Traum. Seine Frau und seine Tochter waren in der Gewalt von diesen Verbrechern. Was sollte er nur tun? Er konnte doch nicht einfach alle Videos stehlen und dann gegen seine Familie tauschen. Es war doch auch nicht gewährleistet, dass Joana und Lisa dann frei kamen. Kopfschmerzen machten sich breit. Er brauchte Hilfe…ja…das war es. Er musste sich Hilfe holen und er wusste auch schon wen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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