Gesichtsblind - Die Zeugin ohne Wert

  • Robin Faber war 37 Jahre alt und Hauptkommissar bei der Kripo in Düsseldorf. Seine dunkelbraunen Haare waren stoppelig geschnitten und er trug einen verwegenen 3-Tage-Bart. Er sah auf das Blatt, welches er in den Händen hielt und stöhnte auf. Wieder war eines verschwunden. Diesmal ein elfjähriges Mädchen. Wieder aus dem Bett im Elternhaus entführt und keiner hatte etwas mitbekommen. Robin nahm seine Jacke und verschwand. Er wollte mit den Eltern sprechen. Vor allem musste er wissen warum sie nichts mitbekommen hatten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man so einen festen Schlaf hatte, dass man als Mutter oder Vater nicht mitbekam, dass das eigene Kind entführt wurde. Nach einer Fahrtzeit von knappen zehn Minuten hatte er die Wohnung der Eltern erreicht und klingelte. Eine Frau von knappen 40 Jahren öffnete die Tür. Die Augen waren rotgerändert und er sah, dass die Frau sehr viel geweint hatte. „Faber, Kripo Düsseldorf. Frau Meyer?“ hakte er nach. Die Frau nickte. „Haben Sie eine Spur von Selina?“ fragte sie mit heiserer Stimme. „Darf ich reinkommen?“ bat Robin. Frau Meyer nickte und gab die Tür frei. „Geradeaus bitte. Mein Mann ist auch da.“ Sagte sie leise. Robin nickte und ging ins Wohnzimmer. Hier saß der Ehemann und Robin schätzte ihn ebenfalls auf 40. „Das ist Herr Faber von der Polizei…“ erklärte seine Ehefrau. Sofort sprang der Mann auf. „Haben Sie sie gefunden? Ist sie tot?“ fragte er und die Stimme wurde immer leiser. „Leider nein. Ich möchte gern von Ihnen ein paar Dinge wissen.“ bat Robin.


    Julia Meyer sah ihren Mann Dirk an und nickte. „Wie konnte das Mädchen aus ihrem Zimmer entführt werden?“ fing Robin Faber an. Dirk Meyer atmete tief durch. „Wir waren zu einer Party eingeladen und Selina wollte keinen Babysitter mehr. Sie sagte uns, dass sie nun groß genug sei und auf sich selbst aufpassen konnte.“ erklärte er. Robin nickte. „Und wann haben Sie das Verschwinden von Selina bemerkt?“ kam die nächste Frage. „Das war heute Morgen um drei, als wir nach Hause gekommen waren. Die Haustür stand offen und wir dachten erst an einen Einbrecher. Wir haben die Polizei gerufen und sind dann rein. Wir wollten wissen ob unsere Tochter etwas mitbekommen hatte oder ob sie verletzt war….aber sie war gar nicht da….mein Baby war verschwunden…..“ gab Julia von sich und fing sofort wieder an zu weinen. Dirk stand sofort bei seiner Frau und nahm sie in die Arme. „Bitte…finden Sie meine Kleine wieder…bitte….bitte…ich zahle jeden Preis dafür!“ bat er den Polizisten. „Herr Meyer…kann es sein, das Selina weggelaufen ist?“ fragte er vorsichtig. Dirk Meyer sah ihn an. „Nein, ganz sicher nicht. Selina und wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Wir…. Wir reden über alles und sie ist eine sehr folgsame Tochter.“ widersprach der Vater sofort. Robin nickte. „Und kann es nicht doch sein, dass sie einen Freund hatte?“ ging es weiter. „Meine Tochter ist gerade elf! Sie ist noch viel zu jung für so etwas!“ empörte sich Julia Meyer. „Frau Meyer, wir müssen alle Möglichkeiten durchgehen. Haben Sie ein aktuelles Foto von Ihrer Tochter?“ wandte sich Robin an die Mutter. „Ja sicher….hier, das ist gerade drei Wochen alt. Das war an ihrem Geburtstag…Sie…“ wieder erstickte die Stimme der Frau. Robin sah betreten zu Boden.

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  • „Wir werden alles versuchen um Ihre Tochter wieder zu finden. Kann ich mir ihr Zimmer einmal ansehen?“ bat Robin. „Ja sicher…ich zeige es Ihnen.“ stimmte der Vater zu. Gemeinsam mit ihm ging Robin in die erste Etage. „Der Einbrecher oder Entführer ist also durch die Haustür? Hat er noch Wertsachen mitgenommen?“ wollte Robin wissen, als sie nach oben gingen. „Die Wertsachen sind mir ziemlich egal. Das kann man ersetzen. Ich will nur meine Tochter zurück haben.“ erklärte Dirk Meyer. Robin nickte. Er betrat das Kinderzimmer von Selina Meyer und sah sich aufmerksam um. Es war ein typisch eingerichtetes Mädchenzimmer. Die Tapete war rosa und überall war Barbie zu sehen. Spielzeug stand geordnet auf dem Boden dicht beim Schrank. Der Schreibtisch war ordentlich und auf dem Bett lagen unzählige Stofftiere. Robin ging ans Fenster und sah es sich genau an. Hier waren aber keine Einbruchspuren zu erkennen. „Denken Sie, das Selina den Einbrecher bemerkt und von ihm mitgenommen wurde, damit sie ihn nicht verrät?“ wagte Dirk Meyer zu fragen. Robin drehte sich zu ihm um. „Ich möchte Ihnen nicht den Mut nehmen, aber Selina kann aufgrund Ihres Wohlstandes in die Hände von Erpressern gelangt sein. Wir möchten gern eine Fangschaltung installieren um Gespräche von dem Erpresser, sollten sie kommen, aufzuzeichnen. Es geht jetzt vor allem darum Ihr Kind zu schützen und es gesund wieder zu Ihnen zu bringen. Das geht aber nicht ohne Ihre Mitarbeit.“ Mahnte Robin. Dirk Meyer nickte. „Ich werde alles tun, was Sie meinen getan werden muss, um meine Prinzessin wieder zu bekommen.“ versprach Dirk Meyer. Sie gingen wieder runter und Robin verabschiedete sich. „Die Kollegen werden heute noch zu Ihnen kommen.“ versprach er und fuhr zum Revier zurück.


    Als er wieder im Büro war, sah er eine Notiz auf seinem Tisch. „Bitte Frank anrufen!“ stand dort. Sofort griff Robin zum Telefon und wählte seinen Informanten an. „Frank, Robin hier. Was hast du für mich?“ wollte er wissen. „Ich habe gehört, dass du nach ein paar Kindern suchst…“ kam leise von dem Informanten. „Das ist richtig. Bisher sind es vier Kinder die vermisst werden. Alle aus Elternhaus entführt. Bisher gab es keinerlei Kontaktaufnahme zu den Eltern. Was weißt du darüber?“ hakte Robin nach. „Nur so viel…es geht nicht um Geld. Hornbach ist wieder da!“ flüsterte der Informant. „Hornbach? Max Hornbach?“ kam erstaunt von Robin. „Ja…genau der. Hör zu, wir müssen uns treffen. Wie wäre es mit heute Nachmittag. Parkplatz „Worringer Bruch“. Um 18 Uhr?“ wollte der Informant wissen. „Okay….ich werde da sein!“ versprach Robin und legte auf. Wenn wirklich Max Hornbach hinter den Entführungen steckte, dann würden die Kinder kurz über lang nur noch tot wiedergefunden werden. Er tippte den Namen in den PC und wartete. Nur wenige Minuten später sah er nicht das Konterfei von diesem Gangster sondern auch die Taten die ihm zur Last gelegt wurden. Max Hornbach war der schlimmste Kinderhändler, die er kannte. Er hatte damals, bevor er starb, vier Kinder sexuell ausgebeutet und als sie nicht mehr konnten, eiskalt umgebracht. Den Fall hatte er damals bearbeitet und nach dem Tod von Hornbach war er erledigt. So dachte er jedenfalls. Das war nun schon zwei Jahre her. Und seit vier Wochen verschwanden nun wieder Kinder. Frank Gerner, sein Informant war sehr zuverlässig und wenn er behauptete, dass Hornbach noch lebte, dann war es so. Er sah auf die Uhr. Es war gerade mal 14 Uhr und somit hatte er noch gute 4 Stunden Zeit bis zum Treffen.

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  • Pascal Florenz sah seinen Komplizen Pierre Marschall an. „Der Auftrag ist klar. Wir werden Gerner folgen und sehen was er vorhat. Der Boss hat mir gesagt, dass er ihn mit einem Bullen gesehen hat und er vermutet mit Sicherheit zu Recht, dass Gerner ihn an den Karren pissen will. Das passt ihm natürlich nicht. Wir werden ihn beseitigen, bevor er seine Informationen weiter gibt.“ erklärte er. Pierre nickte. „Und was wenn er ihm schon am Telefon was gesagt hat? Ich finde wir sollten den Bullen auch kalt machen.“ schlug er vor. Pascal sah ihn an. „Der Boss sagte, wir sollen Gerner beobachten und notfalls kalt machen, nicht den Bullen. Wenn wir einen Bullen killen, dann dürfte es für uns alle gefährlich werden. Die sind doch wie die Hornissen, wenn wir einen von ihnen abschlachten!“ mahnte er. Pierre verzog sein Gesicht. „Ich habe noch nie einen Bullen gekillt. Ich finde wir sollten ihn wenigstens befragen, was er weiß. Ich kenne da so einige Befragungsmöglichkeiten, wo jeder Bulle alles gesteht.“ grinste er. Pascal sagte nichts. Er sah wie Gerner aus dem Bahnhofgebäude heraus kam. „Okay, wir packen ihn! Vielleicht befriedigt es dich ja. Simon wird uns begleiten. Er wartet ja eh am Wagen!“ befahl Pascal. Pierre nickte und gemeinsam hängten sie sich an den Informanten ran. Kurz bevor dieser die Straßenbahn erreichte holte Pascal ihn ein und drückte ihm unauffällig für die anderen Passanten die Waffe in die Seite. „Mitkommen!“ fauchte er ihn ins Ohr. Gerner nickte vorsichtig und ließ sich von Pascal dirigieren.


    Tanita Bach fuhr auf der A 57 nach Hause. Sie war müde und wollten einfach nur noch auf die Couch. Ihr Chef hatte heute wieder extrem schlechte Laune und dementsprechend hatte sie einen schlechten Tag gehabt. Jetzt brauchte sie nur noch ein wenig Entspannung. Ein Vollbad und dann ein Gläschen Wein. Doch zunächst musste sie nach Krefeld fahren und wenn sie Pech hatte, dann war am Kreuz Neuss-Norf wieder die Hölle los. Seit einem Jahr war dort schon eine Baustelle, die einfach nicht fertig wurde. Doch soweit sollte sie heute gar nicht erst kommen, denn die Temperaturkontrolle fing an zu leuchten. „Oh nein…nicht jetzt. Bitte. Nicht heute…“stöhnte sie, doch es brachte nichts. Sie musste auf den nächsten Rastplatz und Wasser nachfüllen. Sie sah nur wenig später das Hinweisschild zum Rastplatz „Worringer Bruch“. Sie kannte diesen kleinen Parkplatz mit der Möglichkeit an Wasser zu kommen und reihte sich ein. Nur wenig später hatte sie es geschafft. Sie fuhr dicht am Toilettenhäuschen und parkte ihren Wagen direkt an der Tür. Vom Rest des Parkplatzes war der Wagen nicht wirklich zu sehen. „Okay, du bekommst dein Wasser aber bitte… bitte lass mich nicht im Stich. Ich will nach Hause!“ sprach sie sanft mit ihrem roten Jetta, der schon in die Jahre gekommen war. Die Temperatur war bereits im roten Bereich als sie den Motor abstellte. Schon seit zwei Tagen verlor der Wagen Wasser und sie überlegte sich, ob es nicht besser wäre den ADAC anzurufen und den Wagen in die Werkstatt zu bringen, bevor er den Geist komplett aufgab. Doch im Anbetracht der Wartezeit die sie nun verbringen würde, wenn sie die „Gelben Engel“ rief, ließ sie zu dem Entschluss kommen, den Wagen besser morgen in die Werkstatt zu bringen.

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  • Tanita griff die leere Wasserflasche vom Rücksitz und stieg aus. Mit wenigen Schritten hatte sie die Toilette erreicht. Dort füllte sie die Flasche und sah noch einmal in den Spiegel bevor sie das Häuschen verließ. Aus den Augenwinkeln sah sie im Fenster, dass sich eine Gruppe von vier Männern auf dem Parkplatz hinter dem Häuschen befand. Eigentlich wollte sie raus, doch irgendwas hielt sie davon ab. Sie beobachtete die Gruppe und sah wie drei der Männer den Vierten bedrängten. Das Auto mit dem die Männer hier waren war ein schwarzer Audi Q7 mit roten Streifen an der Seite. Tanita wusste nicht warum, aber sie merkte sich das Kennzeichen. Sie zog ihr Handy und schrieb die Kombination als Memo, die sie speicherte. Dazu schrieb sie auch den Typ und das Aussehen des Wagens hinein. Sie wusste nicht genau, aber irgendwie spürte sie, dass eine Bedrohung von diesen Männern ausging und verharrte in der Toilette. Tanita sah wie gebannt auf das was dort geschah. Vielleicht war es doch besser, wenn sie sich ins Auto setzte und dann abfuhr. So tun als hätte sie nichts bemerkt, doch irgendwie konnte sie den Blick von den Männern nicht lassen. Sie sah wie der Mann, der bedrängt wurde gegen den Audi gestoßen und einer der Männer ihn am Kragen packte. Obwohl das Geschehen einige Meter von ihr passierte, sah sie es sehr genau. Und dann stockte ihr der Atem. Der Mann, der den anderen bedrohte hob eine Waffe hoch und presste sie dem Anderen an den Kopf. Tanita spürte wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. Dann sah sie nur noch, wie der Mann am Audi zusammenbrach und reglos liegen blieb.


    Pascal Florenz packte Frank Gerner am Kragen seiner Jacke und stieß ihn gegen das Auto. Mit der anderen Hand hielt er eine Waffe und richtete sie auf Frank. „Pascal…. Bitte nicht. Ich habe wirklich nichts gesagt. Ich kannte den Kerl doch nicht einmal. Ich bin kein Verräter…ich wurde verraten…“ beschwor er mit angsterfüllter Stimme. Frank ahnte genau, dass dieser Tag sein letzter Tag sein würde. „Es tut mir Leid, Frank. Ich würde dir nur zu gern glauben. Aber ich führe nur einen Befehl aus. Diesmal kommt er vom Boss persönlich. Und du weißt, dass er keine Scherze macht. Er glaubt dir nicht, dass du nichts erzählt hast. Auf den Bildern, die er mir gezeigt hat, bist du zu sehen. Du und einem dem Boss bekannten Bullen! Willst du ihm wirklich erzählen, dass der Bulle nicht dein Freund ist?“ wollte Pascal wissen. Frank sah ihn an. Pascal setzte die Waffe an sein Bauch und Frank schloss die Augen. Er spürte den Druck und er wusste, das Pascal ohne Skrupel abdrücken würde. Der Knall ertönte und ein Schmerz zog sich durch seinen Bauch. Er sank zu Boden und hielt sich den Bauch. Blut quoll zwischen den Fingern hervor. „Okay, weg hier!“ forderte Pascal seine Begleiter auf. „Willst du ihn hier liegen lassen?“ hakte Pierre nach. Pascal sah sich um und stutzte. War da nicht eben eine Bewegung im Fenster der Toilette? „Lasst ihn liegen. Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob er hier oder dort gefunden wird. Setzt euch schon mal in den Wagen! Ich glaub in der Toilette ist jemand!“ befahl er und ging zum Toilettenhäuschen. Doch bevor er es erreicht hatte, sah er von weitem einen weiteren Wagen auf den Platz fahren und rannte zum Audi zurück. Noch einmal sah er auf Frank, der sich im Todeskampf windete und stieg dann ein. Pierre, der am Steuer saß, startete und raste davon. „So endet das Leben des Verräters. Weißt du eigentlich wer der Bulle auf dem Bild ist?“ hakte Simon nach. Pascal schüttelte den Kopf. „Nein, aber wenn der Boss denkt das Frank ein Verräter ist, dann ist es so. Und das reicht mir!“ knurrte er nur. Keiner von ihnen bemerkte, dass sie beobachtet wurden, doch das sollte sich schnell ändern.

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  • Tanita sah wie die Männer einstiegen und abfuhren. Sie sah auch, wie der Wagen der eben auf dem Platz gefahren kam, Gas gab und davon fuhr ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Sie atmete tief ein und rannte dann aus dem Häuschen raus zu dem Mann, der am Boden lag. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie eben Zeugin eines Verbrechens geworden ist. Vor ihren Augen wurde ein Mann erschossen. Sie hatte alles gesehen. Nur kurz schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie vielleicht besser wäre, wenn sie in ihr Auto stieg und einfach wegfuhr. Doch konnte sie sicher sein, dass der Mann wirklich tot war? Sie musste sich vergewissern und sie musste die Polizei und die Rettung rufen. Sie rannte zum Opfer und drehte ihn vorsichtig um. Sie sah in die schmerzerfüllten Augen des Mannes. „Hornbach….. Max Hornbach.“ hauchte er. „Bleiben Sie ruhig liegen…ich…ich rufe die Rettung…“ sagte Tanita fürsorglich. Mit einer Hand griff sie zum Handy und wählte den Notruf. Wieder sah sie auf den Mann. „Hilfe kommt gleich…“ versprach sie. „Die Kinder…. sie sind…. in…. helfen Sie…“ flehte der Mann. Seine blutverschmierten Hände griffen zu Tanitas Bluse welche sofort Blut aufnahm und den weißen Stoff rot färbte. Verzweifelt sah sie sich um. Hier war niemand, der ihr helfen konnte. In diesem Augenblick krampfte der schwer verletzte Mann und bäumte sich auf. Seine Augen sahen sie angsterfüllt an. Ein letzter Atemzug folgte und die Augen schlossen sich. Der Mann erschlaffte. Tanita musste kein Arzt sein um zu erkennen, dass der Mann tot war. Sie unterbrach ihr Vorhaben die Rettung zu rufen und wählte stattdessen die Polizei an. „Ich…ich möchte einen Mord melden.“ sagte sie leise und gab den Aufenthaltsort an. Man versprach ihr, einen Wagen zu schicken und bat sie vor Ort zu bleiben. Tanita ließ sich auf die Bank sinken und versuchte sich zu beruhigen. Sie war Zeugin eines Mordes geworden, ging es immer wieder durch ihren Kopf. Aber wie sahen die Mörder aus? Sie war weit weg und konnte kein Gesicht erkennen. Doch war es wirklich nur, weil sie so weit weg war? War das nicht wieder eine der Schutzbehauptungen die sie sich immer zur Recht legte, wenn sie Personen sah, die sie nicht erkannte? Sie versuchte sich zu erinnern, doch nur wenig später gab sie auf. Nein, sie konnte nicht sagen, wie sie aussahen. Aber sie hatte das Kennzeichen des Wagens und sie wusste wie dieser aussah. Semir und Ben fuhren gerade auf der A 57 und unterhielten sich über das nächste Wochenende. Semir und Andrea waren wieder zusammen gezogen und da nun Ferien waren, er aber noch keinen Urlaub hatte, waren Andrea und die Kinder schon mal vorgefahren. Diesmal war Italien das Ziel und sie hatten dort ein Ferienhäuschen gemietet.


    Semir wollte in einer Woche nachkommen und den Rest mit seiner Familie verbringen. „Was meinst du? Wollen wir mal angeln gehen? Ich hab gehört, dass man sich dabei so richtig entspannen kann.“ fragte Ben. „Angeln? Das habe ich das letzte Mal mit meinem Partner Tom Kranich gemacht. Das war weit vor der Hochzeit mit Andrea.“ kam von Semir. „Ach echt? Wie habt ihr das gemacht?“ hakte Ben nach. „Na wie wohl? Mit einer Angel. Wir hatten uns ein Wohnmobil gemietet und dann zwei schöne Tage am See verbracht. Zuvor haben wir allerdings erst noch einen Banküberfall verhindert und ich hab meinem Partner das Leben gerettet…“ grinste Semir. Ben lachte auf. „Also wie immer.“ gab er von sich. Semir sah ihn an und nickte. Er lachte laut auf. „Ja… wie immer.“ bestätigte er. „Cobra 11 für Zentrale!“ unterbrach sie der Funk. „Cobra 11 hört!“ meinte Ben als er das Mikro in der Hand hatte. „Am Rastplatz Worringer Bruch hat ein Mord stattgefunden. Melderin und Zeugin vor Ort!“ erklärte der Kollege, der heute den Funkdienst hatte. „Cobra 11 übernimmt!“ gab Ben durch. Semir schaltete Blaulicht und Martinshorn an und gab Gas. „Goodbye Wochenende.“ stöhnte er leise. Ben sah ihn an. „Das ist noch nicht gesagt.“ Sie kamen dank des Martinshorn und Blaulicht schnell durch den Feierabendverkehr und zum Einsatzort.

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  • Als sie auf dem Parkplatz ankamen sahen sie eine Frau mit blutverschmierter Bluse auf der Bank sitzen und hielten an. „Sind Sie Frau Bach?“ wollte Ben von ihr wissen, als er ausgestiegen war. Die junge Frau nickte. „Jäger, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Gerkhan. Sie haben den Toten gefunden?“ fragte er weiter. „Ja… aber er war noch nicht tot. Er ist …kurz danach gestorben.“ stellte sie richtig. „Okay, Sie haben alles gesehen?“ hakte Ben nach. Wieder nickte die Frau. „Ich… Ich wollte hier nur eine kurze Pause machen. Mein Auto brauchte Wasser und…ich bin hier rauf. Ich hab die Flasche vollgemacht und als ich raus wollte, da sah ich vier Männer an dem Audi Q7 stehen. Ich hab aus dem Fenster gesehen. Ich wusste nicht was sie wollen oder ob sie böse sind und habe mich nicht getraut die Toilette zu verlassen. Und dann… einer von den Männern hat auf den Anderen geschossen und….ich sah, wie er zu Boden ging. Nur wenig später sah ich wie der Mann zur Toilette kam….aber kurz davor ist er dann doch zum Auto zurück und mit den Anderen weg gefahren.“ erzählte die Frau. Sie zitterte am ganzen Körper. „Bleiben Sie ganz ruhig…erzählen Sie mir alles, was Sie gesehen haben. Den Wagen … Sie haben das Auto gesehen? Können Sie mir das Kennzeichen nennen?“ hakte Ben nach. „Ja….ja….ähm….Köln… LY 647.“ bestätigte die Frau. „Ich… er…. es war so grausam. So viel Blut. Ein Auto ist daran vorbei gefahren, aber es hat nicht angehalten.“ ging es bei ihr weiter. Semir lächelte sie an. „Sind Sie denn in Ordnung? Brauchen Sie einen Arzt?“ hakte er nach. „Nein… mir geht es gut…. Ich hab nur vorher nie so etwas gesehen.“ gab sie zu. „Verständlich. Es ist nicht leicht.“ nickte Ben. Semir sah den Gerichtsmediziner mit seinem großen schwarzen Wagen auf den Parkplatz fahren. „Bleibst du bei ihr?“ bat er seinen Freund. „Ja sicher...“ nickte dieser. Semir ging zum Gerichtsmediziner.


    „Hallo Markus…“ begrüßte Semir den Mediziner. „Ah…Semir. Wo hast du denn deinen Zwilling gelassen?“ wollte der Arzt wissen. „Der ist hinten bei einer Zeugin.“ gab Semir zurück. Markus Greisenhopf sah sich den Toten an. Das Hemd war am Bauch vollkommen mit Blut vollgesaugt. „Tja…Bauchschuss. Aber er muss noch gelebt haben, wenn ich das Blut so sehe. Eure Zeugin, hat sie die Tat gesehen?“ hakte Markus nach. „Ja…“ war die Antwort von Semir. „Das ist übel. Okay, wie lange ist das jetzt her?“ kam die nächste Frage. „Ungefähr 20 Minuten.“ antwortete Semir. „Okay…dann würde es mit der Körpertemperatur hinkommen. Gut….ich werde ihn aufladen und in die Gerichtsmedizin bringen lassen, wenn du nichts dagegen hast.“ gab Markus von sich und erhob sich. Semir tat es ihm gleich und sah zur Zeugin. In diesem Augenblick fuhr ein Fahrzeug auf den Parkplatz. Es hielt direkt bei Semir und Markus an und ein junger Mann sprang heraus. „Hey….stopp! Wer sind denn Sie?“ blaffte Semir ihn direkt an. „Faber, Kripo Düsseldorf…das….das ist mein… das war mein Informant.“ stieß der junge Mann aus und hielt seinen Ausweis hoch. Semir nickte. „Was bitte ist passiert?“ wollte der Kollege wissen. „Dieser Mann wurde erschossen. Das Warum versuchen wir noch raus zu finden.“ gab Semir kurz und bündig von sich. „Das ist Frank Gerner, mein Informant. Wir waren hier verabredet…“ gab nun der Kollege von sich. Semir sah ihn an. „Sie kannten den Mann?“ hakte er nach. Faber nickte. „Ja…ich habe heute Vormittag mit ihm telefoniert. Er wollte mir in einem von mir aktuellen Fall Hinweise geben. Aber so wie es aussieht, hat man ihn entdeckt.“ stieß er aus. „Okay…das können wir gleich auf dem Revier klären. Die Dame da vorn bei meinem Kollegen hat alles beobachtet und wird uns sicher helfen können. Dann scheint der Fall von Ihnen und dieser Fall hier, der von uns bearbeitet wird, zusammenlaufen. Zusammenarbeit ist gefragt.“ meinte Semir und sah ein weiteres Fahrzeug auf den Platz fahren. Der Wagen fuhr an Ben und die Zeugin vorbei und Semir sah wie die Beifahrerin eine Kamera auf die Beiden richtete und Bilder schoss. Dann kam sie zu Semir und Faber gefahren, hielt vor dem Wagen von Markus und stieg aus. Sie ging schnurstracks auf den Toten zu und fing an Fotos zu machen.

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  • „Hey!!!“ empörte sich Semir sofort und wollte sie festhalten. “Presse!“ erklärte die Frau nur und machte weiterhin Fotos. „Das reicht! Verlassen Sie den Tatort oder ich nehme Sie wegen Behinderung der Polizei fest!“ fauchte Semir sie an. Er war der Presse gegenüber sehr negativ eingestellt. „Ist die Frau eine Zeugin? Oder hat sie ihn umgebracht? Ist der Tote ihr Ehemann?“ wollte die Reporterin unbeirrt wissen und machte erneut Fotos. Nun auch von Semir. Dieser hob sofort die Hand und verdeckte die Linse. „Schluss jetzt! Das reicht verdammt noch Mal!“ fauchte er wütend. „Sie behindern die Pressefreiheit!“ antwortete die Frau. „Verschwinden Sie! Sofort! Sonst sitzen Sie schneller hinter Gitter, als sie denken!“ gab Semir wütend zurück. Er hasste diese Reporter, die aus dem Unglück Anderer Profit schlugen. Die Frau ging tatsächlich und Semir wandte sich wieder dem Mediziner zu. „Aasgeier!“ fauchte er wütend. „Nun reg dich nicht auf. Sie machen auch nur ihren Job.“ beruhigte Markus ihn. „Dennoch…. Ich hasse Reporter.“ ließ Semir von sich hören. Faber sah ihn an. „Ich kann es sehr gut nachvollziehen. Diese Reporter sind wie die Aasgeier und wollen nur ihren persönlichen Nutzen aus dem Unglück Anderer ziehen. Und wenn wir sie zu hart anpacken, dann schreien sie nach Pressefreiheit.“ gab Faber von sich. „Was die Zusammenarbeit angeht, denke ich, kommen wir nicht drum rum. Die Fälle hängen auf jeden Fall zusammen.“ hängte er an. Semir nickte. „Dann würde ich sagen, wir gehen mal zur Zeugin und hören was sie uns sagen kann.“ schlug er vor. Faber nickte. Gemeinsam mit Semir ging er zu Ben Jäger, der mit der Zeugin immer noch auf der Bank saß. „Was für einen Fall bearbeiten Sie?“ wollte Semir auf den Weg dahin wissen. „Kinderhandel….“ war das einzige was Faber von sich gab, doch für Semir war es ausreichend.


    „Sie brauchen wirklich keinen Arzt?“ wollte Ben von der Frau wissen. Tanita Bach schüttelte den Kopf. „Geht schon wieder, glaub ich.“ lächelte sie leicht. Ihre Hände zitterten immer noch und Ben sah, dass sie immer noch voller Blut waren. „Wollen Sie sie nicht waschen?“ fragte er weiter. Tanita sah auf ihre Hände und nickte. „Ja…sehr gern….“ gab sie zu und ging zum Toilettenhäuschen. Nur wenig später kam sie zurück. Die Hände waren sauber und sie wirkte auch im Gesicht frischer. Sie setzte sich neben den jungen Polizisten. „Sie sind also hier rauf, weil Ihr Auto kaputt ist?“ fragte er. Tanita nickte. „Das Auto verliert Wasser und ich muss halt nachfüllen. Normalerweise mache ich das bevor ich nach Hause fahre, aber heute war einfach ein so stressiger Tag, dass ich es vergessen habe. Und deshalb bin ich hier rauf…und…da ist es dann passiert. Es war so grausam.“ gab sie zu. „Können Sie die Männer denn beschreiben?“ fragte Ben behutsam weiter. Tanita schüttelte den Kopf. Ben stand auf und ging zur Toilettentür. Er spielte die Aussage von Tanita Bach durch und sah durch das Fenster. Deutlich konnte er Semir und Markus sehen und auch die Frau, die bei den beiden war. Er verließ das Häuschen wieder und ging zu Tanita. „Also wenn Sie dort gestanden haben, wie Sie sagten, dann müssen Sie alles gesehen haben. Auch die Männer.“ legte er fest. Tanita Bach nickte. „Ich habe alles gesehen, aber ich kann Ihnen die Männer nicht beschreiben.“ erklärte sie. „Warum nicht?“ hakte Ben nun nach. „Ich bin gesichtsblind. Ich kann mir keine Gesichter merken oder erkennen, wenn ich mit den Personen nicht häufiger zu tun habe.“ versuchte Tanita Bach zu erklären. Ben Jäger sah sie skeptisch an. „Sie glauben mir nicht oder?“ wollte Tanita wissen. Sie rieb nervös die Hände was Ben nicht entging. „Doch…doch…ich hab schon mal was davon gehört, aber….ich kenne niemand der das hat. Also außer Ihnen.“ gab Ben nun zu.

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  • Tanita sah den jungen Mann an und merkte sich diverse Merkmale, damit sie ihn ohne Umschweife wieder erkannte. „Sie müssen sich auf jeden Fall noch auf dem Revier melden, damit wir die Aussage protokollieren können.“ bat er sie und sie nahm seine Karte die er ihr reichte. „Bevor der Mann gestorben ist, da hat er noch etwas gesagt.“ sagte sie leise. „Was denn?“ hakte der Mann sofort nach. „Können Sie sich an den Wortlaut erinnern?“ Tanita nickte. „Er sagte etwas von Max Hornbach und rettet die Kinder. Sie sind… dann starb er.“ berichtete sie. Ben Jäger nickte. „Ich möchte nach Hause. Darf ich fahren?“ fragte sie leise. Wieder kam ein Nicken. Tanita stand auf und wollte zu ihrem Wagen, doch der Polizist hielt sie zurück. „Sind Sie sicher, dass Sie fahren können?“ fragte er besorgt. Tanita nickte. „Ich denke das geht schon. Ist ja nicht mehr so weit. Und ich brauche das Auto um morgen zur Arbeit zu kommen.“ sagte sie. „Okay, dann fahren Sie aber bitte vorsichtig und melden Sie sich bei uns auf dem Revier!“ wiederholte er seinen Wunsch. Tanita nickte und stand auf. Sie wollte zu ihrem Auto gehen als sich die Reporterin ihr in den Weg stellte und Bilder von ihr machten. Tanita hob abwehrend die Hand und verdeckte ihr Gesicht. „Haben Sie den Mann umgebracht? Was war das Motiv? Warum ist Ihre Bluse so blutig? Ist es eine Beziehungstat gewesen?“ hörte sie die Fragen. Hilfesuchend sah sie sich nach dem Polizisten um, der zum Glück mitbekommen hatte, was passierte und sofort zu ihr kam. Er legte ihr schützend den Arm um die Schultern und brachte sie zu ihrem Wagen, während die Reporterin ihnen folgte. „Was können Sie sagen?“ ging es mit der Fragerei weiter. „Es gibt keine Interviews!“ sagte der Polizist. Tanita stieg in ihren Wagen und fuhr davon. Im Rückspiegel sah sie, wie er von der Reporterin belagert wurde.


    Ben sah dem Wagen nach und hob die Hand. Er wollte gerade zu Semir gehen, der ihm mit einem anderen Mann gerade entgegenkam, als sich die Reporterin ihm in den Weg stellte. „Steiger! Kölner Tagesblatt! War das eine Zeugin oder die Täterin? Warum durfte sie einfach so gehen? Kennen Sie die Hintergründe für die Tat?“ schoss sie die Fragen ab. Ben blieb kühl und gelassen und sah sie zunächst nur an. „Kein Kommentar.“ sagte er dann. „Hat sie die Tat gesehen? Wer ist der Tote?“ kam nun von der Reporterin. „Kein Kommentar!“ wiederholte Ben und ging an der Reporterin vorbei und ließ sie einfach stehen. Er hatte Semir erreicht und sah den Begleiter an. „Das ist Kriminalhauptkommissar Robin Faber von der Kripo Düsseldorf. Er wollte sich mit dem Toten hier treffen, das ist Frank Gerner gewesen, ein Informant.“ Klärte Semir ihn auf. Ben reichte dem Mann die Hand. „Ben Jäger… sein Partner.“ sagte er. „Schön, Sie kennen zu lernen. Wo ist die Zeugin?“ wollte Faber nun wissen. „Ich habe sie gerade nach Hause geschickt. Sie braucht jetzt Ruhe und wird sich morgen auf unserem Revier melden.“ erklärte Ben. „Sie lassen die Zeugin gehen, ohne dass ich mit ihr reden konnte? Vielleicht hat sie die Männer gesehen!“ fauchte Faber wütend. Ben nickte. „Bis vor zwei Minuten kannte ich Sie noch gar nicht und ja, sie hat die Täter gesehen!“ gab Ben ruhig zurück. „Aha….hast du die Beschreibung?“ hakte Semir sofort nach. „Tja, die kann sie uns nicht geben. Sie ist gesichtsblind. Sie kann sich keine Gesichter merken, geschweige denn beschreiben.“ erklärte Ben. „Es ist gut möglich, dass sie unter Schock steht und sich deshalb nicht erinnern kann.“ mutmaßte Semir. „Nein, ich denke, dass sie es wirklich nicht kann. Wir haben eine Zeugin die nichts wert ist.“ murmelte Ben nachdenklich. „Was sagt denn der Doc?“ hängte er nun an. „Bauchschuss. Keine Chance. Was hat sie gesagt? Ich meine, außer dass sie keine Gesichter sehen kann?“ stellte Semir die Gegenfrage.

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  • „Sie hat die Tat gesehen und sich dann in der Toilette versteckt bis die Täter verschwunden sind. Sie hat aber den Autotyp und das Kennzeichen. Damit können wir schon mal was anfangen. Ich habe es bereits durchgegeben und zur Fahndung ausgeschrieben. Susanne prüft das Kennzeichen. Außerdem hat er bevor er starb den Namen Max Hornbach erwähnt und … die Kinder….“ berichtete Ben. Semir sah ihn an und dann zu Faber. „Wissen Sie was das bedeutet?“ wollte er von ihm wissen. Faber nickte. „Das ist der Fall, an dem ich gerade arbeite. Wir sollten uns möglichst bald zusammensetzen.“ Bat er. „Dann fahren wir ins Revier!“ legte Semir fest. „Sie folgen uns?“ bat er dann Faber, der zu seinem Wagen rannte. Die Reporter waren mittlerweile auch verschwunden. „Ich hoffe nur die Zeitungen berichten morgen nichts Falsches. Wir sollten Nachrichtensperre verhängen.“ schlug Semir nachdenklich vor. „Das machen wir vom Revier aus. Es wäre echt fatal wenn die berichten, dass sie alles gesehen hat. Immerhin lesen die Bösen auch Zeitung.“ knurrte Ben leise. Semir sah in den Rückspiegel und konnte den Wagen von Robin Faber ausmachen. „Ich hoffe nur, dass unser Kollege mit offenen Karten spielt.“ Gab er von sich. Ben sah ihn kurz an. „Kennst du ihn näher?“ wollte er wissen. „Nein, ich habe ihn eben erst kennen gelernt. Die Frage ist nur, was er uns von seinem Fall erzählt und was unser Toter damit zu tun hat.“ Meinte Semir nur und konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Nur wenig später waren sie auf dem Parkplatz des Reviers. Sie stiegen aus und zeigten Robin Faber wo er parken konnte. Dann warteten sie, bis auch er ausgestiegen war und betraten die PAST.


    Tanita Bach fuhr nach Hause und verschloss wie gewöhnlich die Tür, als sie in ihrer Wohnung war. Auch wenn sie hier in einer recht kleinen Stadt wohnte, war sie ein Großstadtkind und gebrannt. Sie hatte als Kind schon einmal einen Einbruch mitgemacht und war seit dem sehr vorsichtig. Doch ein Einbruch war nicht so schlimm wie das, was sie heute gesehen hatte. Gott was für ein Tag. Sie hatte einen Mord gesehen. Sie hat die Männer gesehen, aber sie könnte nie sagen, wie sie aussahen. Diese verdammte Einschränkung. Sie war eine Zeugin ohne Wert. Die Größe, ja die hätte sie beschreiben können, auch die Figur…aber das war auch alles. Mehr ging einfach nicht. Manchmal verfluchte sie ihre „Einschränkung“ wenn man sie so bezeichnen konnte. Sie war nicht krank, das war klar, denn das was sie hatte, war keine Krankheit. Es war eher ein Defizit. Sie konnte sich keine Gesichter merken und dies nannten die Wissenschaftler und Ärzte „Gesichtsblindheit“. Tanita konnte keine Gesichter zuordnen. Sie erkannte niemanden, mit dem sie nicht tagtäglich zusammen war. Damit es nicht auffiel hatte sie sich einige Tricks ausgedacht. Zu jeder Person, die an ihrem täglichen Leben teilnahmen, legte sie sich ein Merkmal zu Recht. Wie bei ihrer Chefin. Sie hatte einen großen Leberfleck neben der Nase und das war ihre Gedankenstütze. So erkannte sie sie immer. Oder auch die Köchin in der Kantine. Die hatte eine Tätowierung auf dem Handrücken. Eine schwarze Rose und so konnte sie auch hier den Namen zuordnen. Seit ihrer Kindheit hatte sie es schon. Bei ihren Eltern war es kein Problem, denn sie trugen immer etwas, das sie mit der Person verbinden konnte. Doch je erwachsener ist, umso schlimmer wurde es. Sie erinnerte sich noch daran wie sie Toni kennen gelernt hatte. Sie war so verliebt in ihn, doch sie waren kaum eine Woche zusammen und er fuhr mit seinen Eltern in den Urlaub. Als er nach drei Wochen wiederkam sah er vollkommen verändert aus uns sie erkannte ihn nicht mehr. Das hatte Toni ihr natürlich übel genommen und nach wenigen Wochen war Schluss. Sie konnte ihm noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn er wusste nichts von ihrem Defizit.

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  • Die drei Kommissare betraten die PAST und wurden direkt von Susanne in Empfang genommen. „Semir, Ben...ihr sollst sofort zur Chefin kommen!“ sagte sie. „Ah okay…Susanne kannst du dich um den Kollegen von der Kripo Düsseldorf kümmern?“ bat Semir sie. Susanne sah den Mann kurz an und nickte dann. „Ja sicher….sehr gern.“ lächelte die Sekretärin und Semir betrat das Büro der Vorgesetzten. „Chefin…? Sie wollten uns sprechen?“ fragte er. „Ja kommen Sie bitte rein!“ bat Kim Krüger. „Was wissen wir von dem Toten?“ wollte sie sofort wissen. „Der Tote ist ein gewisser Frank Gerner.“ erklärte Semir. Kim sah ihn erstaunt an. „Sie kennen die Identität schon? Hatte er denn seine Papiere dabei?“ fragte sie ihn. „Nein, aber ein Kollege von der Kripo Düsseldorf war mit dem Toten verabredet. Frank Gerner war sein Informant und wollte mit ihm über seinen aktuellen Fall sprechen. Wir vermuten, dass er ihm etwas über Max Hornbach erzählten wollte. Das waren seine letzten Worte, die er einer Zeugin gegenüber äußerte, bevor er starb.“ berichtete nun Ben. „Wir haben eine Zeugin? Na so schnell hatten wir noch nie einen Fall gelöst.“ fragte Kim weiter. „Ja das haben wir, aber leider kann sie uns nicht helfen. Sie hat die Tat zwar gesehen, aber da sie gesichtsblind ist, wie sie behauptet, kann sie uns die Männer nicht beschreiben.“ nickte Semir. Kim nickte nachdenklich. „Das hilft uns nicht weiter. Was genau ist vorgefallen?“ hakte sie nach. „Der Mann starb durch einen Bauchschuss, was auch todesursächlich war. Die Obduktion läuft noch und der Bericht sollte eigentlich morgen auf dem Tisch liegen.“ ging es bei Semir weiter. „Und der Kollege, den Sie erwähnten wollte sich mit diesem…Frank Gerner treffen?“ hakte Kim erneut nach. „Ja, Gerner war sein Informant, wie schon gesagt, aber vielleicht holen wir ihn einfach rein…“ schlug Semir nun vor. Kim nickte. Semir stand auf und rief Robin Faber ins Büro. „Was ist denn mit dem Fahrzeug?“ wollte die Vorgesetzte nun wissen und sah Ben an. „Die Zeugin sagte uns, dass es ein schwarzer Audi Q7 ist. Das Kennzeichen….“ Ben sah auf den Zettel. „Das Auto wurde vor drei Tagen gestohlen. Die Kennzeichen gehören nicht zum Fahrzeug. Die wurden vor einer Woche gestohlen und gehören eigentlich zu einem Mercedes S Klasse.“ unterbrach Kim ihn direkt.


    Robin Faber trat ein. „Kim Krüger, guten Tag…“ stellte Kim sich direkt vor. „Robin Faber, Kripo Düsseldorf.“ sagte er und reichte ihr die Hand. „Die Kollegen Gerkhan und Jäger sagten dass Sie den Toten kannten?“ wollte Kim nun von dem Kollegen wissen. Robin Faber nickte. „Ja…Frank Gerner ist … war schon seit Jahren mein Informant. Auf seine Informationen konnte man sich 100%ig verlassen.“ bestätigte er. „Und welchen Fall bearbeiten Sie?“ fragte Kim weiter. „Es geht um Kinderhandel. Dieser Fall läuft schon seit einigen Wochen und wir treten auf der Stelle. Bisher sind sechs Kinder verschwunden. Alle wurden aus ihrem Elternhaus entführt.“ berichtete Faber. Kim sah ihn an. „Und was hat das mit einem Max Hornbach zu tun?“ hakte sie nach. „Max Hornbach war vor ungefähr sechs Monaten in einem Fall von Kinderhandel Drahtzieher. Er verkauften die Kinder an reiche pädophile Männer.“ presste Robin regelrecht heraus. „Und?“ kam nun von Ben. „Vor ungefähr drei Monaten starb Max Hornbach bei einer Verfolgungsjagd. Das war jedenfalls bisher meine Vermutung gewesen. Wir hatten eine Leiche, die als die Leiche von Max Hornbach gehalten wurde.“ berichtete Faber weiter. Kim nickte nachdenklich. „Das heißt der Mord könnte mit dem Fall der Kindesentführung zu tun haben. Wie alt sind die Kinder?“ fragte sie. „Im Alter zwischen 6 und 11 Jahren.“ gab Faber bereitwillig Auskunft. „Gibt es denn Hinweise, wo die Kinder sind?“ warf Semir nun ein. Faber schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Ausgeschlossen ist auf jeden Fall, dass Angehörige der Kinder hinter dem Verschwinden stecken. Noch etwas…wir haben zwei der Kinder aufgefunden. Es handelte sich dabei um den sechsjährigen Luke Rieken, dessen Schädel eingeschlagen wurde und die neunjährige Lea Schulz. Das Mädchen wurde mehrfach vergewaltigt. Lea lebt, ist aber völlig verstört.“ berichtete Faber weiter. Er senkte seinen Kopf und Semir sah wie er seine Fäuste ballte. Und auch er spürte unglaubliche Wut über diese brutalen Taten.

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  • „Wie dem auch sei, müssen wir zusammenarbeiten. Unsere Fälle überschneiden sich und ich denke, wir kommen wesentlich weiter, wenn wir unsere Informationen, die wir bisher haben auch teilen.“ schlug Semir nun vor. Faber nickte. „Ich bin damit einverstanden. Nur wie sollen wir das machen? Ich bin in Düsseldorf und Sie hier?“ hakte er nach. „Sie werden mit uns das Büro teilen. Das dürfte gar kein Problem sein.“ schlug Semir vor. Faber war damit einverstanden. „Gut, dann können wir die Unterlagen auch hier aufrufen. Ich denke, ich darf den PC nutzen oder?“ grinste Robin. „Selbstverständlich. Dann sollten wir ins Büro gehen und uns einrichten.“ stimmte auch Ben zu. „Das machen wir später. Jetzt fahren wir erst einmal zu Hartmut.“ forderte Semir ihn auf. Ben stutzte. „Hartmut? Aber der war doch gar nicht vor Ort!“ stieß er aus. Semir zog ihn und Faber aus dem Büro. „Was willst du denn von Hartmut?“ hakte Ben nach. „Ich will mir das mit der Gesichtsblindheit erklären lassen. Irgendwie glaub ich das nämlich nicht und wenn mir das jemand erklären kann, dann ist es Hartmut!“ erklärte Semir. „Ja aber….“ widersprach Ben. „Nichts aber! Los!“ grinste Semir. Robin Faber sah die Beiden an. „Wer ist Hartmut?“ wollte er wissen. „Unser Mann bei der KTU. Einsteins Nachfolger!“ gab Semir grinsend von sich. „Na das hört sich so an, als könnte er uns helfen, wenn wir Spuren hätten. Aber jetzt ist doch noch gar nichts.“ stöhnte Faber. „Wenn Sie nicht wollen, dann können Sie ja schon mal anfangen die Fakten zusammen zu tragen.“ schlug Ben nun vor. Faber nickte. „Ja, ich denke es ist besser. Die junge Dame vorn wird mir sicher helfen, mich einzurichten.“ lächelte er. „Ja, das wird sie…welche Dame meinen Sie denn?“ hakte Ben nun nach. „Die junge Dame in Zivil mit dem langen blonden Haaren und dem süßen Grübchen in der Wange.“ grinste Faber. „Ah, das ist Susanne, unsere helfende Hand. Sie wird auf jeden Fall helfen.“ nickte Semir und stieg ein. „Dann bis später!“ meinte er zu Faber und fuhr nur wenig später los.


    Susanne sah auf, als der junge Mann der mit Semir und Ben gekommen war allein wieder zurückkam. „Susanne?“ fragte er vorsichtig. „Ja, das bin ich.“ antwortete sie gedehnt. „Ähm ich….ich soll mich hier einrichten Herr Gerkhan und Herr Jäger sagten, dass Sie mir helfen können.“ Kam von ihm. Susanne nickte und stand auf. „Ja sicher….dann folgen Sie mir doch einfach ins Büro der Beiden.“ lächelte sie und ging voraus. „Am besten setzen Sie sich hier auf diesen Platz und nutzen den PC von Semir. Der andere Platz ist noch nicht so richtig sauber.“ lächelte sie und wies auf Semirs Stuhl. „Danke, sagen Sie wo kann ich mir denn hier einen Kaffee ziehen? Ich habe noch keine Maschine gesehen.“ fragte er weiter. „Ich bringe Ihnen einen. Mit Milch und Zucker?“ hakte Susanne nach. „Schwarz bitte…“ lächelte er. Susanne verschwand und ging in die Küche um eine Tasse Kaffee zu holen. Während sie ihn zubereitete sah sie immer wieder verstohlen zu dem Mann. Er sah verdammt gut aus, das musste sie zugeben. Diese dunkelbraunen Haare, Augen in irgendwie undefinierbarer Farbe. „Susanne!“ riss Jennys Stimme sie aus den Gedanken. „Oh, Jenny….hi…“ kam etwas verwirrt von ihr. „Was hast du denn?“ hakte die junge Polizistin nach. „Ich war wohl nur in Gedanken….“ wich sie aus und sah wieder zum Büro von Semir und Ben. Jenny folgte ihrem Blick und lächelte. „Ah, ich verstehe….“ meinte sie wissend und lachte leise. „Gefällt er dir?“ wandte sie sich wieder an Susanne. „Nun ja…doch. Ich muss zugeben, er ist nicht ganz unhübsch.“ stimmte die Sekretärin zu. „Ja, das finden ich auch. Wie heißt er denn?“ wollte Jenny nun wissen. „Das ist Faber von der Kripo Düsseldorf.“ gab Susanne artig Antwort. Sie verstand sich mit der jungen Polizistin sehr gut. „Na dann ran…“ lachte Jenny und verschwand wieder an ihren Schreibtisch, während Susanne den Kaffee ins Büro zu Faber trug.

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  • Hartmut zog seine Jacke an und löschte das Licht in der KTU. Irgendwie hatte er heute das dringende Bedürfnis pünktlich Feierabend zu machen und nach Hause zu fahren. Bisher sah es auch so aus, als würde es klappen. Er wollte gerade die KTU verlassen, als die Tür vorn klapperte. „Wäre ja auch zu schön gewesen“, stöhnte er leise. „Was wäre schön gewesen?“ kam Semirs Stimme hinter ihm her. „Dass ihr euch mal nicht sehen lasst…“ meinte Hartmut. Semir zog seine Augenbraue hoch. „Wir halten dich doch nicht auf oder?“ fragte er. „Doch…ich wollte nach Hause…ich will pennen!“ stöhnte Hartmut. „Kannst du gleich…versprochen. Wir brauchen nur mal eine Information zur Gesichtsblindheit.“ erklärte Semir. Hartmut sah ihn an. „Gesichtsblindheit? Wie kommst du denn darauf?“ hakte er nun doch neugierig nach. „Wir haben eine Mordzeugin die sagt, dass sie an dieser Krankheit leidet.“ gab Ben nun von sich. „Die Prosopagnosie ist keine Krankheit.“ stellte Hartmut richtig. „Nicht? Was dann?“ hakte Ben nun nach. „Die Gesichtsblindheit ist ein Defizit. Derjenige der eine Gesichtsblindheit hat, hat das Defizit Gesichter zu erkennen. Sprich er kann den Menschen nicht wieder erkennen, auch wenn er ihn kurz zuvor gesehen hat. Sieh mal….das Gesicht ist für uns Menschen, nachdem wir den Geruchssinn für solche Dinge verloren haben, das einzige was uns dabei hilft, Personen wieder zu erkennen. Die Gesichtsblindheit hat verschiedene Ursachen haben. Es gibt Menschen, bei denen ist es seit Geburt vorhanden, bei anderen erst durch einen Unfall ausgelöst. Wenn man es als Kind hatte, dann kommt es einem nicht so schlimm vor, aber wenn es erst später eintritt und man erkennt seine Freunde nicht, dann ist es grausam. Stell dir mal vor, du würdest einen Verbrecher jagen und ihn dann nicht erkennen, obwohl er vor dir steht.“ Hartmut sah Semir an. „Wie soll das denn gehen?“ hakte der türkischstämmige Hauptkommissar nach. „Nun es kann von Geburt an sein, durch einen Herzinfarkt oder durch einen Unfall ausgelöst werden. Das hat Dr. Joachim Bodamer 1947 bei einigen Patienten in seiner Neurologie festgestellt. Ihm fiel eines Tages auf, das Patienten die er dort hatte, das Pflegepersonal nicht erkannten.“ erklärte Hartmut.


    „Das heißt Frau Bach kann uns aufgrund der Gesichtsblindheit keine Beschreibung geben, weil sie sich die Gesichter nicht merken kann und somit auch nicht zuordnen kann?“ wollte Semir wissen. Hartmut grinste breit. „Ja…genau richtig. Du hast soeben eine 1 fürs Zuhören bekommen.“ hängte er an. „Sehr witzig…aber wenn das so ist, dann würde sie uns morgen gar nicht erkennen.“ gab Ben nun zu. Hartmut schüttelte den Kopf. „Nicht unbedingt. Wenn ihr zum Beispiel das anhabt was ihr heute anhabt, dann erkennt sie euch an der Kleidung wieder. Wenn ihr länger mit ihr zu tun hattet, dann könnte sie sich besondere Dinge gemerkt haben. Deinen Dreitagebart zum Beispiel oder bei Semir die Größe und die beginnende Glatze…“ erklärte er weiter. Semir sah ihn an. „ich hab keine Glatze! Höchstens eine sehr hohe Stirn… empörte er sich sofort. Hartmut grinste leicht. „Also wollt ihr noch mehr wissen?“ hakte er nach. Ben und Semir nickten. „Also es gibt verschiedene Stufen der Prosopagnosie. Apperzeptive Prosopagnostiker können nicht einmal Alter oder Geschlecht erkennen. Sie können diese Gleich und Verschiedenurteile nicht fällen. Dann gibt es die Assoziativen Prosopagnostiker, die zwar Alter und Geschlecht erkennen können, aber nicht den Beruf. Also ob die Person jetzt ein Arzt ist, oder ein Handwerker. Sie können es nicht zuordnen. Und die nächste Gruppe wären die kongenitalen Prosopagnostiker, also Menschen mit angeborener Prosopagnosie. Die haben es ja von Kindheit an gelernt mit der Schwäche umzugehen. Also du oder ihr müsst euch das so vorstellen. Ein Kind was schon immer eine Rot-Grün-Blindheit hat, erkennt nicht urplötzlich, dass alle Menschen um es herum, bestimmte Farben erkennen, die es nicht erkennt. Das Kind ist vielleicht verwirrt bei der Zuordnung der Farben, aber es hat die Fähigkeit es schnell auswendig zu lernen um die Aufgabe der Farbenzuordnung zu meistern. Ein Kind was Prosopagnosie hat, entwickelt unbewusst Strategien um die Störung zu umgehen. Das Erkennen von Menschen an der Stimme zum Beispiel oder bestimmte Gewohnheiten, Staturen oder Bewegungen.“ erklärte Hartmut und war voll in seinem Element.


    „Okay… soweit haben wir das wohl verstanden. Kann man das denn heilen? Ich meine gibt es da ein Medikament für. Was ist mit Hypnose?“ hakte Ben nach. Hartmut sah ihn an und lächelte leicht. „Wie schon gesagt, es ist keine Krankheit und somit kann man es nicht heilen. Prosopagnosie ist eine Störung der Wahrnehmung. Da helfen keine Tabletten oder Spritzen. Du hast es oder du hast es nicht. Was die Hypnose angeht, denke ich nicht, dass es etwas bringt. Weil sie können sich Gesichter einfach nicht merken. Das Wort Prosopagnosie kommt übrigens aus dem Griechischen. Prosopon, das „Gesicht“ und Angosia das „nicht erkennen“.“ ging es bei Hartmut weiter. Ben sah zu Semir und nickte. „Dann kann man das nicht ändern. Gibt es überhaupt keine Möglichkeit, es zu umgehen?“ hakte Ben weiter nach Hartmut schüttelte den Kopf. „Mir ist keine Methode bekannt. Egal wie oder was man machen will, die Leute, die so ein Defizit haben, kann man nicht umpolen. Sie können sich einfach keine Gesichter merken. Klar…Nase, Mund, Augen…das wissen sie, aber sie können es nicht behalten.“ erklärte Hartmut erneut. Semir stöhnte leise auf. „Danke Hartmut….für den Ausflug in die Wissenschaft. Das hilft uns zwar nicht wirklich weiter, aber immerhin können wir es nun verstehen. Personen mit Prosopagdings sind unfähig Menschen zu erkennen…“ bedankte Semir sich und nickte Ben zu. „Ja, dann einen schönen Abend dir.“ meinte dieser. Gemeinsam mit Semir verließ er die KTU. „Danke euch auch…und wenn ihr meine Hilfe braucht…ihr wisst ja wo ihr mich findet…“ rief Hartmut ihnen nach. Nur wenig später hörte er den Wagen davonfahren und verließ selbst die KTU.

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  • Tanita versuchte zur Ruhe zu kommen, doch so einfach war es nicht. Sie sah immer wieder wie dieser Mann erschossen wurde. Von Gesichtslosen Personen. Alle Gesichter waren gleich. Wie sie diese Situation hasste. Sie erinnerte sich an die Schulzeit, wo sie ständig ausgegrenzt wurde, weil die Mitschüler sie für eingebildet und arrogant hielten, weil sie diese nicht beachtete. Nicht aus Bosheit, sondern weil sie sich einfach nicht merken konnte wen sie vor sich hatte. Die Lehrer hatten sie auch nie verstanden. Wie oft wurde sie von der Deutschlehrerin immer gescholten, dass sie nicht so unhöflich sein sollte. Seit dem hatte sie sich angewöhnt jeden zu grüßen, der sie grüßte. Immerhin konnte sie ja nicht wissen ob sie die Person nicht doch kannte. Wie oft hatte sie schon Ausreden erfinden müssen, weil sie Menschen nicht erkannte. „Oh, ich hab dich gar nicht gesehen,…“ war ihr Lieblingssatz geworden. Als sie damals auf eigene Beine stehen musste, da hatte sie es sehr oft geschafft, die Personen, die sie ansprachen so in ein Gespräch zu verwickeln, damit sie herausfand wer diese Person war. Am liebsten spielte sie mit offenen Karten und gab ihr Defizit zu. Ihre engsten Freunde und Bekannte hatten deshalb auch mit ihr ein Abkommen getroffen. Nämlich den etwas ihr bekanntes, und nur von dieser Person getragenes Assescoir, woran sie die Person dann erkannte. Es gab aber auch Dinge, die ihr an Menschen auffielen. Gesten, die diese Personen zum Beispiel immer machen, wenn sie in gewissen Situationen waren. Oder unveränderliche Dinge, wie Segelohren, Hakennasen oder aber auch Leberflecke die an sichtbaren Stellen waren. Zum Beispiel die Köchin in der Kantine. Die trug auf der rechten Hand eine schwarze Rose. Daran erkannte Tanita sie dann. Oder auch ihre Chefin. Barbara hatte einen großen Leberfleck. Unverkennbar und nicht zu entfernen. Sie fiel in einen unruhigen Schlaf.


    Um sieben klingelte der Wecker und Tanita stand müde auf. Sie machte sich Kaffee und verließ dann ihre Wohnung. Sie überprüfte noch ob die Tür richtig verschlossen war. Dann verließ sie das Haus. Als sie vor ihrem Auto stand, kamen wieder die Bilder von dem was gestern passiert war. Drei Männer ohne Gesicht….Sie schüttelte sich und stieg ein. Nur eine Stunde später war sie im Büro wo Barbara sie begrüßte. „Hey…guten Morgen du Heldin!“ strahlte sie. Tanita sah sie an. „Wie meinst du das?“ hakte sie sofort nach. „Hast du die Zeitung noch nicht gelesen? Du bist auf der Titelseite!“ erklärte Barbara. „Was?“ hakte sie nach. „Besonderes? Hey…du hast gestern einen Mord gesehen…das nenne ich schon etwas Besonderes…Dein Bild ist in der Zeitung.“ kam von Barbara. Tanita kam zum Tisch und sah ihr Bild. „Oh mein Gott….das…Babsi…ja, ich habe einen Mord gesehen, aber….wie kommen die auf diesen verdammten Text? Ich kann die Täter doch gar nicht beschreiben!“ stieß sie aus. „Tanni…, Du musst sofort mit der Polizei sprechen. Diese Typen, die den Mann umgebracht haben, könnten dir sonst gefährlich werden. Die lesen sicher auch Zeitung und…auch wenn du dir die Gesichter nicht merken konntest, so ist es für diese Mörder sicher egal. Sie werden dich ausschalten wollen. Wie willst du dich davor schützen? Ruf die Polizei an…bitte….Es ist sehr wichtig…“ bettelte Barbara direkt. Tanita sah sie lächelnd an. Barbara hielt ihr das Handy hin. „Ruf die Polizei an. Es ist wichtig für dich. Wirklich. Die Zeitung hat keinen Namen veröffentlicht, aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit bis die Kerle dich ausfindig machen.“ bat sie sie. Tanita nickte. „Also gut. Ich habe da gestern eine Karte bekommen. Von einem der Polizisten, aber ich weiß nicht wie er aussieht…“ lächelte Tanita leicht. „Ist doch egal…ruf ihn an und bestell ihn her…“ bat Barbara.


    Pascal Florenz wurde zum Boss bestellt. „Setz dich!“ forderte dieser auf. Pascal ließ sich auf den Stuhl nieder. „Hast du meinen Auftrag ausgeführt?“ wollte der Boss wissen. „Ja…“ bestätigte Pascal. „Aber du warst nicht vorsichtig genug. Ihr seid gesehen worden.“ stellte der Boss richtig. „Bitte? Nein…da war niemand…wirklich…wir hätten den doch sehen müssen!“ widersprach Pascal sofort. Der Boss warf ihm eine Zeitung auf den Tisch. „Lies!“ forderte er Pascal auf. Dieser nahm die Zeitung und schlug sie auf. „Das kann doch gar nicht sein! Wir haben alles abgesucht! Außer diesem alten Wagen stand dort nichts und in der Toilette war auch keiner. Ich habe nachgeschaut!“ fauchte er. „Hast du jede Kabine geöffnet?“ hakte der Boss nach. „Nein…aber ich habe unten durchgeschaut und da war niemand!“ erklärte Pascal. „Laut der Ausgabe hattet ihr eine Zeugin. Die Dame auf dem Bild. Allerdings ist kein Name veröffentlicht. Kümmere dich darum und beseitige die Zeugin. Wir wissen nicht ob sie nicht auch etwas gehört hat. Wenn sie Namen mitbekommen hat, dann könnte es für alles sehr übel ausgehen.“ mahnte der Boss. Okay… wir müssen herausfinden wer sie ist und dann müssen wir sie beseitigen.“ legte Pascal fest. „Und wie willst du das machen?“ hakte sein Boss nach. Pascal lachte leise. „Ich habe mir das Kennzeichen von dem Wagen aufgeschrieben. Ein Anruf bei der Zulassungsstelle und ich erfahre wem der Wagen gehört.“ versprach er. Der Boss schüttelte den Kopf. „Die geben dir keine Auskunft. Aber über die Zentrale der Versicherer bekommst du wenigstens die Info, wo das Fahrzeug versichert ist und da können wir sicher den Namen herausfinden.“ schlug er vor. Er wählte die Hotline der Zentrale der Autoversicherer an und fragte sich durch, doch einen Namen bekamen sie nicht. „Danke…“ verabschiedete er sich. „Die geben den Namen nicht raus… Datenschutz…“ knurrte er. „Und was für eine Versicherung ist das?“ wollte Pascal nun wissen. „Die Versicherung heißt „Global“ aber das hilft uns sicher nicht weiter.“ meinte der Boss. Pascal lächelte leicht „Zumindest nicht auf dem direkten Weg. Hast du eine Versicherungsnummer?“ wollte er von seinem Boss wissen. Dieser schob ihm einen Zettel hin. Mach was du willst damit, aber beseitige das Problem.“ forderte der Boss auf.

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  • Ben holte Semir ab. „Morgen…“ murmelte der türkischstämmige Polizist als er sich auf dem Beifahrersitz fallen ließ. „Hier…“ knurrte Ben und warf ihm die Zeitung zu. Semir schlug sie auf und stöhnte. „Ich hasse Reporter. Hast du mit dieser Tussi gesprochen?“ wollte er wissen. „Nein. Die haben mal wieder geschrieben was sie wollen. Obwohl wir Nachrichtensperre verhängt haben, haben die es gedruckt und dann noch falsche Informationen!“ knurrte Ben. „Die schreiben hier, dass es eine Zeugin für die Tat gibt. Verdammt… wenn das die Täter lesen, dann dürfte Frau Bach Probleme bekommen.“ meinte Semir nachdenklich. „Ja…genau. Sie hat mich eben angerufen und erwartet uns auf ihrer Arbeit. Robin kommt auch dort hin.“ bestätigte Ben. „Dann los!“ forderte Semir. Ben lenkte den Wagen sicher durch den morgendlichen Verkehr durch Köln und fuhr nur wenig später auf die Autobahn um anschließend auf die Innere Kanalstraße abzubiegen, wie die Firma lag in der Tanita Bach arbeitete. „Ein Glück das die Zeitungen keinen Namen haben, sonst wäre es eine einfache Sache für die Mörder. Wenn die die Zeitung gelesen haben, dann werden sie sich mit Sicherheit sofort auf die Suche nach Frau Bach begeben.“ mutmaßte Semir. „Ja da hast du wohl Recht. Das dürfte dann auch die Mörder ein wenig fordern. Hast du der Zeitung gegenüber einen Namen genannt?“ wollte Semir wissen. Ben sah ihn an. „Sehe ich so aus? Ich habe nicht mit denen gesprochen. Das einzige Wort was die von mir gehört haben ist „Kein Kommentar“. Als sie dort ankamen stand bereits Robin Fabers Wagen vor dem Haus. Er selbst stand am Fahrzeug und sah gelangweilt auf die Straße. Ben hupte kurz und stellte seinen Wagen hinter dem von Faber. „Morgen…“ begrüßte Faber die Beiden und reichte ihnen die Hand. „Waren Sie schon drin?“ hakte Ben nach. „Nein, ich wollte auf euch warten. Immerhin weiß ich ja nicht, wie die Dame auf mich reagiert und ich habe absolut keine Lust, eine Vase über den Kopf gezogen bekommen.“ grinste Faber.


    Tanita Bach wartete in ihrem Büro auf die Polizei. Ein gewisser Ben Jäger. Sie wusste, dass sie die Karte von diesem Polizisten bekommen hatte, doch sie konnte sich kein Gesicht dazu vorstellen. Wie sah er wohl aus? War er jung oder alt? War er dick oder dünn? „Ich habe Angst Babsi…Ich bin eine echt tolle Zeugin oder? Ich habe zwar alles gesehen aber beschreiben kann ich die Mörder nicht. Alles was ich weiß ist die Größe und die Figur. Sonst nichts…. Weißt du was mir Angst macht?“ Tanita sah ihre Freundin an. „Was denn?“ wollte diese wissen. „Wenn jetzt der Mörder vor mir stehen würde, könnte ich ihn nicht erkennen. Vermutlich würde ich ihn sogar noch freundlich begrüßen, mit ihm lachen vielleicht sogar mit ihm essen und ich wüsste nicht, dass er eigentlich da ist um mich zu töten. Das macht mir Angst.“ gab Tanita zu. Barbara nickte. „Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Deshalb ist es gut, wenn die Polizei dich unter Schutz stellt. Die haben ihre Leute für sowas und ich hab gehört, dass es auch Schutzwohnungen gibt.“ erklärte Barbara. „Aber was ist denn mit meinem Job?“ kam von Tanita. Barbara lächelte. „Mach dir da mal keine Sorge…“ beruhigte sie sie. Die Tür zum Büro ging auf und drei Männer standen in der Tür. Tanita sah sie an. Kannte sie diese Männer? Von der Größe her, konnten es die Polizisten sein, doch waren sie es wirklich. Sie wich einen Schritt zurück und stellte sich schützend hinter ihren Schreibtisch. „Guten Tag Frau Bach…“ begrüßten einer der Männer sie. „Hallo...“ lächelte sie etwas nervös. Ben sah Semir an und dann zu Tanita. „Sie kennen uns doch oder?“ hakte er nach. Tanita lächelte unsicher. „Ich hoffe sehr, dass Sie die Guten sind.“ gab sie zu. Ben nickte. „Das sind wir.“ bestätigte er und hob seinen Ausweis. Die zweite Frau kam zu ihm und reichte den Hauptkommissaren die Hand. „Ich bin Barbara Schmitz, die Inhaberin der Agentur.“ stellte sie sich vor und inspizierte die Ausweise.


    „Ben Jäger, Kripo Autobahn….und Sie?“ wandte sie sich an Semir und Robin. „Semir Gerkhan und das ist mein Kollege Robin Faber“ antwortete er und zeigte ebenfalls den Ausweis. Auch dieser zeigte seinen Ausweis. „Okay…entschuldigen Sie, aber ich muss sicher gehen und da Tanita es nicht kann….“ erklärte sie. Ben nickte. „Schon gut. Wir werden Sie nun in eine Schutzwohnung bringen und Sie werden keinen Schritt mehr auf die Straße machen, bevor wir die Täter haben.“ gab Semir nun bekannt. „Okay, ich verstehe. Haben Sie die Zeitung heute gelesen?“ wollte Semir nun wissen. Tanita nickte. „Ja…deshalb hab ich Sie angerufen. Ich habe Angst. Dieser Typen werden sicher anfangen nach mir zu suchen und ich kann denen nichts entgegen bringen. Ich weiß nicht, wie sie aussehen. Die Zeit war einfach zu kurz um sich besondere Merkmale zu merken. Ich meine…das ist es was mir hilft. Ich merke mir Dinge wie Ohrenform….oder auch den Augenabstand…oder die Frisur.“ ging es bei Tanita weiter. „Okay… wir werden jetzt zu Ihrer Wohnung fahren und dort ein paar Sachen zusammenpacken. Hier werden Sie die nächste Zeit nicht mehr arbeiten können. Ich werde das gleich mit Ihrem Chef besprechen.“ erklärte Semir. Tanita lächelte leicht „Meine Chefin, weiß Bescheid. Sie kennt mein Problem.“ erklärte Tanita und wies auf Barbara. „Ich stelle sie frei.“ stimmte Barbara zu. „Wo werden Sie sie hinbringen?“ hängte sie fragend an. „Das können wir Ihnen leider aus Sicherheitsgründen auch Ihnen nicht sagen.“ gab Semir von sich. „Ich verstehe…“ meinte Barbara nachdenklich. „Gut…kommen Sie Frau Bach.“ forderte Ben die junge Frau nun auf.

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  • Tanita nickte und erhob sich. „Babsi…ich melde mich bei dir…“ meinte sie. „Aber erst wenn alles durch ist. Bitte verstehen Sie das nicht falsch, aber je weniger wissen wo Sie sind umso sicherer sind Sie. Und es dient auch der Sicherheit ihrer Freunde und Bekannten. Wir wissen nicht was das für Kerle sind und wenn sie an Sie ran wollen, dann ist es gut möglich, dass man sich an Ihre Freunde und Bekannte hält. Oder auch an der Familie und das wollen wir verhindern.“ lehnte Semir ab. Tanita sah ihn an. „Okay….“ gab sie von sich. Gemeinsam mit Semir und Ben verließ sie ihr Büro und stieg wenig später in den Mercedes von Ben ein. Ben wandte sich zu Faber. „Sie könnten wenn es Ihnen nichts ausmacht zu dieser Reporterin fahren und sie verhören, warum sie eine Scheiße schreibt!“ bat er ihn. „Klar, ich freu mich auf die Dame. Sie wird mich kennen lernen.“ versprach er und fuhr los. Semir setzte sich auf den Beifahrersitz und sah zu Tanita. „Schnallen Sie sich bitte an…“ bat Semir sie. Tanita nickte. Die Fahrt ging los. Schweigend sah Tanita aus dem Fenster. „Denken Sie, dass die Männer mich finden werden?“ wollte sie wissen. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um das zu verhindern.“ versprach Ben. „Wie kommt es eigentlich, dass Sie wissen, dass es Männer waren?“ hakte Semir nach. „Bei mir besteht zwar eine Gesichtsblindheit, aber ich kann Geschlechter sehr wohl erkennen und auch behalten. Wissen Sie denn schon, wer der Tote ist?“ fragte Tanita jetzt. „Ja er ist bekannt. Aber jetzt ist es erst einmal wichtig, dass Sie in Sicherheit kommen.“ gab Semir zurück. Ben lenkte den Wagen sicher durch die Stadt auf die Autobahn. „Obere Bude 19…“ gab Tanita von sich. „Bitte was?“ wollte Ben wissen. „Meine Andresse…Obere Bude 19 in Krefeld. Sie brauchen die doch um zu mir zu fahren.“ lachte Tanita. „Ach so…ja….ja…“ kam zur Antwort. Ben sah sie über den Rückspiegel an.


    Robin Faber kam nach guten 30 Minuten Fahrt bei dem Pressehaus an und fragte sich nach Carola Steiger durch. Er wurde zu ihr gebracht und zog seinen Ausweis. „Frau Steiger?“ fragte er. „Ja, die bin ich. Was kann ich für Sie tun?“ nickte die Reporterin ohne ihn anzusehen. „Faber, Kripo Düsseldorf. Es geht um Ihren Artikel, den Sie heute veröffentlicht haben.“ gab Robin von sich. Nun sah sie ihn an. „Welchen?“ hakte sie nach. „Zeugin beim Mord an der Autobahn.“ erklärte er nun weiter. „Oh, ja….das war leider ein Fehler. Ich habe die Sperre leider erst später erfahren, da waren die Zeitungen schon gedruckt und es war nicht zurück zu nehmen. Aber sehen wir es doch mal positiv. Jeder kennt diese Frau nun.“ lächelte die Reporterin. „Sie haben Lügen verbreitet. Die Dame hat nichts gesehen! Sie haben der Frau eine unglaubliche Gefahr ausgesetzt. Die Mörder lesen auch Zeitung und ich warne Sie, wenn Sie nicht umgehend eine Gegendarstellung schreiben, dann wandern Sie heute noch ein!“ fauchte Robin sie an. Carola Steiger sah ihn ruhig an. „Gegendarstellung? Wofür? Ich habe nichts Falsches berichtet. Dieser junge Mann, der bei ihr war, erzählte mir, dass sie etwas gesehen hat. Und das habe ich geschrieben. Das mit der Sperre habe ich wirklich erst zu spät erfahren.“ erklärte sie. „Wer hat Ihnen diese Informationen gegeben?“ hakte Robin nach. „Einer der Polizisten die dort waren.“ behauptete Steiger. „Und der Name?“ wollte Robin nun wissen. „Tut mir Leid, das weiß ich nicht mehr. Ich habe jeden Tag so viele Namen zu verarbeiten, da kann man sich nicht alle merken.“ lächelte sie ihn an. „Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe sehr viel zu tun. Sie halten mich von meinem Job ab und das mag mein Chef gar nicht gern.“ hängte sie an, stand auf und wollte gehen. Robin packte sie am Arm. „Wenn der Zeugin etwas passieren sollte, dann werden Sie dafür zur Rechenschaft gezogen, das kann ich Ihnen jetzt schon mal versprechen.“ knurrte er.


    Pascal Florenz legte den Hörer auf. Pierre und Simon standen bei ihm. „Und?“ wollte Pierre wissen. „Hier….die Dame heißt Tanita Bach und wohnt in der Obere Bude 19 in Krefeld. Fahrt dorthin und beseitigt die Zeugin!“ befahl er. Pierre und Simon nickten. Sofort machten sie kehrt um den Auftrag auszuführen. Da sie selbst in Krefeld waren, war es nur ein kurzer Weg. Als sie an der von Pascal genannten Andresse ankamen parkten sie etwas abseits um unauffällig zu wirken. „Was hast du nun vor? Willst du sie einfach abknallen?“ hakte Simon zu. Pierre grinste ihn an. „Nun, schauen wir uns die Kleine erst einmal an. Immerhin könnte es ja sein, das sie sehr schnuckelig ist. Dann werden wir noch unseren Spaß haben bevor wir sie töten.“ schlug er vor. Simon nickte. „Alles klar…“ stimmte er zu. Sie gingen zum Haus und sahen, dass T. Bach ganz oben wohnte. „Willst du klingeln?“ wollte Simon nun wissen. „Nein…wir verschaffen uns Zugang. Noch wissen wir nicht ob sie zuhause ist. Wenn sie später kommt, dann ist sie gewarnt. Wir werden die Tür mit dem Dietrich öffnen und dann auf die kleine Zeugin warten.“ grinste Pierre. Gesagt getan. Sie klingelten bei einem Nachbarn und als dieser fragte wer dort sei, antwortete Pierre „Werbung!“ Der Türsummer ertönte und die Beiden betraten das Haus. Sie horchten kurz aber es war alles ruhig. Die Bewohner schienen nicht besonders aufmerksam zu sein und in vielen Häusern war es so, dass man für die Werbung einfach die Tür öffnete ohne sich davon zu überzeugen, ob es wirklich Werbung war oder vielleicht sogar ein Einbrecher. Die Wohnung von Tanita Bach befand sich in der vierten Etage und Pierre und Simon erklommen die Treppen. Oben sahen sie sich an den Türen um und fanden die entsprechende Wohnung. Simon hantierte kurz mit den Dietrich und schon war die Tür offen. Sie schlupften durch und schlossen die Tür wieder. Simon verschloss sie so, dass es nicht auffiel, dass jemand in der Wohnung war.

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  • Ben und Semir erreichten die Wohnung. Tanita stieg aus. „Warten Sie hier?“ fragte sie. Semir stieg aus. „Mein Kollege wartet und ich werde mit Ihnen Ihre Sachen holen.“ lächelte er. Tanita sah ihn an. Wenig Haare, starke lichte Stelle am Hinterkopf, ein leichter Bart gut getrimmt… ging sie in Gedanken durch. Gemeinsam ging sie ins Haus und stieg die Treppen hoch. Sie holte die Schlüssel raus und öffnete die Tür zur Wohnung. „So…da sind wir. Was meinen Sie, wie lange ich nicht nach Hause kann?“ wollte Tanita wissen und machte Licht an. Semir schloss die Tür von innen und ging hinter ihr her. „Das kann ich noch nicht sagen. Das kommt auf die Mitarbeit von Ihnen an.“ antwortete er ehrlich und ging ins Wohnzimmer. Er wollte gerade den Lichtschalter betätigen, als eine Hand sein Handgelenk packte, den Arm auf den Rücken drehte und ihn ins Wohnzimmer zerrte. Eine zweite Hand legte sich auf seinen Mund und nur wenig später spürte er eine Waffe an der Schläfe. Semir erstarrte sofort. Vor ihm tauchte ein Gesicht auf. Der Mann, dem es gehörte, legte sich die Finger auf die Lippen. „Ich bin gleich fertig!“ hörte er Tanita sagen. Er musste etwas versuchen. Er musste die Zeugin schützen. Doch mit zwei Gegnern würde es nicht einfach werden. Der Mann, der ihm die Waffe an die Schläfe presste, tastete ihn ab. Semir bewegte sich etwas, doch nun drückte der Mann hinter ihm den Arm nach oben. Semir stöhnte leise auf. „Haben Sie etwas gesagt?“ wollte Tanita wissen und kam nun ins Wohnzimmer. Ein Aufschrei war von ihr zu hören, als sie die Situation sah. „Ganz ruhig meine Liebe….Sie werden uns jetzt begleiten. Wir müssen diesen Herrn nur mal kurz ruhigstellen.“ grinste der Mann, der ihn abtastete. Semir spürte wieder seine Geldbörse aus der Hose zog. „Verdammt! Ein Bulle….okay…okay. Wenn du friedlich bist, dann passiert dir nicht viel. Bist du allein?“ hakte der Mann nach. Semir nickte. Er versuchte Tanita anzusehen, doch sie stand nicht in seinem Blickfeld. Der Mann vor Semir grinste leicht. Er nahm Semir die Waffe ab und steckte sie ein. „Jetzt werden wir erst einmal von hier verschwinden, aber ohne Ihren Schutzhund!“ meinte er und schlug mit der Waffe zu. Semir spürte einen heftigen Schmerz am Kopf und sackte im Griff des zweiten Gegners zusammen.


    Tanita schrie auf, als der Polizist zu Boden ging. Sie wich an die Wand zurück und sah den Mann ängstlich an. Sie kannte ihn nicht…oder doch? Wenn diese Kerle so brutal waren, dann konnte es nur bedeuten, dass es einer von den Männern war, die gestern auf dem Parkplatz den Mann ermordet hatten. „Nein…ich…ich habe nichts gesehen…ich schwöre Ihnen, ich habe nichts gesehen…wirklich…bitte tun Sie mir nichts…bitte…“ flehte sie und fing an zu weinen. Doch plötzlich und ohne jeden Ansatz rannte sie zur Tür. Die Männer waren so perplex, dass sie erst gar nicht reagierten und Tanita rannte die Treppe runter. Sie musste raus…sie musste einfach weg! Sie hörte wie die Männer aus der Wohnung ihr folgten. Endlich hatte sie die Haustür erreicht, riss sie auf und rannte die Straße einfach runter. „Frau Bach?!“ hörte sie jemanden rufen und sah sich um. Ein junger Mann rannte hinter ihr her. Verdammt…es waren drei. Einer hatte hier auf der Straße gewartet. Wo sollte sie nur hin. „Blieben Sie stehen! POLIZEI! Frau Bach!!“ hörte sie den Mann rufen. Aber sie wollte nicht hören. Sie konnte nicht sicher sein, dass es wirklich ein Polizist war. Sie rannte in die nächste Gasse und blieb dann stehen als sie sah, dass dies hier eine Sackgasse war. Schwer atmend lehnte sie sich an die Hauswand und sah sich panisch um. Was sollte sie nun tun? Sie hockte sich hinter einen der Müllcontainer und musste sich zusammenreißen, nicht zu schreien als eine Ratte in unmittelbarer Nähe sie böse ansah. Dann hörte sie Schritte. „Bitte nicht…..“ sagte sie mehr zu sich. Sie hielt den Atem an und wagte sich nicht mehr zu bewegen. „Verdammt!“ hörte sie. „Ja Ben hier…Susanne schreib Tanita Bach bitte zur Fahndung aus. Sie ist geflohen! Ich muss schauen, wo Semir steckt und schick mir bitte Verstärkung!“ hörte sie den Mann sagen. Fahndung? Verstärkung? Semir?.... hatte der Mann nicht gerade auch Polizei gerufen? Vielleicht sollte sie ihm vertrauen. Vorsichtig lugte sie hinter dem Container hervor. Der Mann, der nicht weit von ihr auf der Straße stand, kam ihr bekannt vor. Diese Haare…..sie waren dunkel und leicht wuschelig. Und dann sah sie die Tätowierung, die sie schon gesehen hatte. Das war Ben Jäger… Sie stand auf.


    Ben sah sich suchend um. Verdammt…wo war sie nur? Sie konnte doch nicht verschwunden sein. Dann hörte er ein Geräusch und drehte sich um. Seine Hand hatte die Waffe bereits umschlossen. „Frau Bach!“ stieß er dann erleichtert aus. „Herr Jäger…bitte entschuldigen Sie…ich…ich …“ fing sie an. „Wo ist Semir? Was ist passiert? Was ist mit meinem Kollegen?“ schoss Ben die Fragen ab. „Er ist in meiner Wohnung. Zwei Männer haben uns überrascht. Sie haben Ihren Kollegen angegriffen und niedergeschlagen. Ich bin dann raus…ich hatte Angst….“ gab Tanita Bach zu. Ben ging zu ihr und nahm sie in den Arm. „Haben Sie mich denn nicht gehört?“ wollte er wissen. „Doch…ich hab Sie gehört, aber…ich…ich dachte, dass Sie einer von Ihnen sind. Ich habe Sie erst hier erkannt.“ gab sie zu. „Okay….kommen Sie….ich werde Sie jetzt in Sicherheit bringen. Aber erst schauen wir nach meinem Kollegen.“ beschloss er und Tanita nickte. „Was ist wenn die Männer noch dort sind?“ wollte sie wissen. „Nur keine Sorge. Ich habe Verstärkung angefordert und ich werde sicher nicht allein gehen. Aber Sie werden sich im Wagen verstecken.“ forderte Ben die junge Frau auf. Tanita nickte. Er nahm sie am Arm und ging mit ihr zur Hauptstraße. Nicht weit von ihnen stand ein Streifenwagen und die Beamten kamen direkt zu Ben. „Ben, was ist los?“ wollten die Kollegen wissen. „Nehmt sie bitte mit zu Revier, Dieter. Ich muss nach Semir schauen.“ erklärte Ben und ließ Tanita von den Kollegen wegbringen. „Ja sicher…brauchst du noch Hilfe?“ hakte Dieter Bonrath nach. „Das hoffe ich nicht….aber besser ihr bliebt in der Nähe.“ meinte Ben und ging zum Haus von Tanita Bach. Er hielt seine Hand an der Waffe, zog sie aber noch nicht, da jederzeit Bewohner des Hauses kommen, die nichts mit der Sache zu tun hatten. Ben nahm zwei Stufen auf einmal um möglichst schnell bei Semir zu sein, den er in der Wohnung vermutete.

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  • Pierre sah Simon an. „Fuck!“ stieß er aus, warf die Waffe des Polizisten einfach unter die Heizung und nahm mit Simon die Verfolgung von Tanita auf. Auf der Straße sahen sie den Mann der ebenfalls hinter ihr herrannte. Er sah, dass der Mann eine Waffe trug und zog Simon mit zu ihrem Wagen. Dort harrten sie der Dinge. „Die Bullen sind schon wach. Verdammt….warum haben wir die Tussi gestern nicht schon gesehen?“ fluchte Simon. „Keine Ahnung. Sie muss sich gut versteckt haben. Wenn die auspackt, dann werden wir für eine lange Zeit hinter Gitter wandern und darauf hab ich absolut keinen Bock!“ knurrte Pierre. „Da ist sie!“ stieß Simon aus und wies auf eine kleine Personengruppe die aus der Seitenstraße kamen. „Okay….dann müssen wir uns was einfallen lassen. Die Bullen werden sie sicher unter Polizeischutz stellen und damit ist sie aus unserer Reichweite. Warum hast du sie nicht direkt gepackt“ wollte Simon wissen. „Weil ich mit dem Bullen beschäftigt war!“ knurrte Pierre sofort zurück. „Okay…Schuldzuweisungen bringen nichts. Wir müssen uns eine Möglichkeit suchen, die Zeugin zu beseitigen!“ hängte er dann etwas ruhiger an. „Ja und wie? Willst du hier eine Schießerei anfangen? Die Bullen werden sicher nicht allein sein. Da…die Verstärkung ist schon da. Okay… wir werden uns was überlegen.“ meinte Pierre und drehte eine Visitenkarte mit den Fingern immer wieder herum. Simon bemerkte es. „Was hast du da?“ wollte er wissen. „Eine Visitenkarte von dem Bullen. Semir Gerkhan heißt der und seine Adresse steht auch hier. Wenn wir keinen anderen Weg finden, dann müssen wir uns an ihn halten. Er kann uns dann sicher helfen, die Zeugin zu finden. Und er wird uns helfen, das verspreche ich dir. Aber erst schauen wir nach einem anderen Weg und besprechen es mit dem Boss.“ legte Pierre fest.


    Ben zog seine Waffe als er vor der Wohnung stand. Vorsichtig öffnete er die Tür bis zur Wand und machte einen Schritt in die Wohnung. Er sah hinter die Tür, aber dort war niemand. „Semir?!“ rief er durch die Wohnung. Keine Antwort. Ben ging in den ersten Raum. Dies war die Küche und auch hier war niemand. Das Wohnzimmer war als nächstes dran. „Semir!“ kam erschrocken von Ben, als er seinen Partner auf dem Boden liegen sah. „Hey…komm….wach auf!“ mahnte er und drehte seinen Freund auf den Rücken. Semir hatte die Augen fest verschlossen. Als Ben ihn abtastete sah er die blutende Platzwunde an der Schläfe. Semir stöhnte leise auf und öffnete die Augen. Etwas irritiert sah er Ben an und wollte aufstehen doch Ben drückte ihn wieder runter. „Bleib liegen…du hast ne ziemliche Platzwunde am Kopf.“ erklärte er ihm. „Frau Bach! Wo ist sie?!“ stieß Semir aus, der sich nun erinnerte, was passiert war. „Sie ist bei Dieter. Was ist passiert?“ hakte Ben nun nach. „Wir sind in die Wohnung….und als ich ins Wohnzimmer wollte, wurde ich gepackt. Es waren zwei Männer. Der Eine hielt mich fest, während der Andere mir die Waffe an den Kopf presste. Dann kam Frau Bach und schrie auf…danach weiß ich nicht mehr...“ berichtete Semir und hielt seinen Kopf. „Hilf mir hoch…bitte…“ hängte er an. Mit Bens Hilfe kam er auf die Beine, schwankte kurz und ging dann ins Bad um die Wunde zu versorgen. „Kannst du die Kerle beschreiben?“ wollte Ben wissen. „Ja….zumindest der, der vor mir stand. Den Anderen hab ich nicht gesehen.“ bestätigte Semir. „Okay….Frau Bach wird uns nicht helfen können, die ist selbst vor mir abgehauen.“ gab Ben zu. Semir sah ihn an. „Lass uns zum Revier fahren und ein Phantombild von dem Kerl machen, den ich gesehen habe.“ forderte er ihn auf. Ben nickte. Gerade als Semir das Bad verlassen wollte spürte er, dass ihm schlecht wurde und er schaffte es geraden noch sich über die Toilettenschüssel zu beugen und erbrach. Ben nickte. „Okay…erste Fahrt geht ins Krankenhaus!“ legte er fest und verließ mit seinem angeschlagenen Partner, den er stützte, das Haus.


    Semir wurde von Ben ins Krankenhaus gebracht wo er nach einer guten halben Stunde in den Behandlungsraum gerufen wurde. Doch der Arzt brauchte noch etwas länger bis er die Behandlung aufnahm. „Guten Tag….Semir….“ kam von dem Arzt als er eintrat. „Peter….hi….“ gab Semir zurück. „Was gibt es diesmal?“ fragte der Arzt. „Bin niedergeschlagen worden. Mir ist übel und in meinem Kopf sind lauter kleine Männchen die munter mit ihren kleinen Hämmerchen ständig gegen die Schädeldecke schlagen.“ erklärte Semir. „Hast du dich übergeben?“ hakte der Arzt weiter nach. Semir nickte und verzog sofort das Gesicht. „Okay…ich nehme an die Wunde an der Schläfe ist von dem Niederschlag und da ich weiß dass du dich garantiert nicht hinlegen wirst oder auch nur meine Vorschläge annimmst, werde ich dir ein paar Tabletten gegen Übelkeit und gegen Kopfschmerzen geben, damit die Männchen auch Feierabend machen. Allerdings solltest du wenigstens heute kürzer treten und dich zuhause auf die Couch legen.“ Semir sah den Arzt an. „Du kennst mich schon zu gut. Aber ich habe einen Fall, den ich lösen muss und da kann ich mich nicht hinlegen.“ gab er zurück. Dr. Peter Göttinger nickte. „Das war so klar…“ stöhnte dieser. Er tastete den Kopf von Semir ab und ordnete das Röntgen an um eine knöcherne Verletzung auszuschließen. Eine weitere Stunde später war es dann soweit. Semir wurde noch einmal von Peter Göttinger in den Behandlungsraum gerufen. „Also…der Schädelknochen ist nicht verletzt. Du hast aber eine Gehirnerschütterung und….“ erklärte der Arzt. Semir nickte. Er stand auf und sah Dr. Göttinger an. „Whow…kannst du das Karussell mal anhalten? Ich will aussteigen! Mir wird schlecht….“ bat er, verdrehte die Augen und sackte zusammen. Wen Ben nicht direkt zugepackt hätte, wäre Semir auf die Fliesen geschlagen. „Okay…er bleibt für heute hier!“ legte Göttinger fest.

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  • Nachdem Semir in ein Zimmer gebracht wurde und dort zu Ruhe kam, fuhr Ben zum Revier wo Tanita Bach in seinem Büro wartete. Sie sah ihn erstaunt an, als er allein rein kam. „Was ist mit Ihrem Kollegen?“ wollte sie wissen. „Er liegt im Krankenhaus. Gehirnerschütterung.“ erklärte Ben lächelnd. Tanita senkte den Kopf. „Es tut mir Leid. Ist er schwer verletzt?“ hakte sie nach. „Nein… er hat lediglich eine Gehirnerschütterung. Er wird schon wieder.“ gab Ben zurück. „Wissen Sie….ich habe gelernt mit diesem Defekt zu leben. Ich habe mir einige Tricks zurecht gelegt, damit ich die Personen in meinem unmittelbaren Umfeld erkenne. Ich achte auf Dinge, die nicht so einfach zu ändern sind. Segelohren, Glatze…solche Dinge….“ fing Tanita an zu erzählen. „Und wie machen Sie es, dass Sie die Leute erkennen? Ich meine…wie merken Sie sich mich?“ versuchte Ben heraus zu finden. „Bei Ihnen? Nun ja….derzeit ist es Ihr Haar und Ihre Tätowierung. Bei Ihrem Kollegen ist es die beginnende Glatze und auch der sehr gut gestutzte Bart. Aber die Kerle die heute bei mir waren und Ihren Kollegen niedergeschlagen hat, könnte ich nicht beschreiben. Sie waren groß, das weiß ich…170 bis 175 cm, drahtig….aber ich weiß nicht mal welche Haarfarbe sie hatten.“ stöhnte Tanita. Ben griff ihre Hand. „Wir werden sie dennoch finden. Denken Sie nach, haben Sie vielleicht Namen gehört?“ versuchte Ben heraus zu finden. „Sie meinen gestern Morgen?“ hakte Tanita nach. Ben nickte. „Ein Name. Der Mann, der jetzt tot ist, sagte Pascal und der nannte ihn Frank, wenn ich mich nicht irre.“ dachte Tanita nach. „Das ist doch schon mal was. Mehr als ich erwartet habe. Okay…. allerdings wird es wohl nichts bringen wenn ich Ihnen jetzt Bilder vorlege oder?“ hakte er nach.


    Tanita lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf.Robin Faber kam ebenfalls in der PAST an und bemerkte sofort das Fehlen von Semir. „Wo ist denn der Kollege?“ wollte er wissen. Ben brachte ihn auf den aktuellen Stand und Robin nickte. „Gut, dann wird die Reporterin auf jeden Fall Ärger bekommen. Die Kerle sind verdammt schnell.“ fluchte er. „Ja, das ist richtig. Ich werde Frau Bach in eine Schutzwohnung bringen lassen und dann zeigen Sie mir die Personen mit denen wir es zu tun haben.“ kam entschlossen von Ben. Robin Faber nickte. Ben verschwand kurz. Faber ließ sich auf Semirs Stuhl fallen und rief die Akten von Max Hornbach und seiner Bande auf. Als Ben wieder rein kam sah er ihn an. „Max Hornbach, 53 Jahre alt. Eigentlich ist er tot, aber ich habe jetzt starke Zweifel daran, das sagte ich ja bereits. Das hier ist Pascal Florenz, seine rechte Hand, 35 Jahre alt, keine Familie. Florenz ist vorbestraft wegen Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung. Der Dritte im Bunde ist Simon Halber, 29 Jahre jung und damit das Küken in der Bande. Er ist aber nicht minder gefährlich und vorbestraft wegen räuberische Erpressung, Vergewaltigung und Körperverletzung. Nr. 4 ist Pierre Marschall, 43 Jahre alt. Ebenfalls vorbestraft. Hier allerdings auch wegen Menschenhandel, Kinderpornografie und Förderung der Prostitution. Wir haben es also mit ziemlich gefährlichen Leuten zu tun. Max Hornbach selbst hat eine Latte an Vorstrafen, die ebenfalls auch Kinderpornografie, Vergewaltigung, Erpressung, Menschenraub, Menschenhandel und viele mehr…“ berichtete Robin. „Haben Wir denn Meldeadressen?“ wollte Ben nun wissen. „Ja sicher…aber die waren alles nur Briefkastenadressen. Wo die Herren in Wirklichkeit wohnen ist unbekannt.“ berichtete Robin. Ben stöhnte auf. „Dass es nicht einfach wird, hat ja auch niemand gesagt.“ meinte er nur.


    Max Hornbach sah Pascal Florenz an. „Wir haben ein Problem. Ein alter Freund von uns, lässt einfach nicht locker. Wir sollten uns darum kümmern.“ Sagte er. „Lass mich raten…Robin Faber?“ grinste Pascal. „Ganz genau. Kümmere dich um ihn und beseitige ihn endlich!“ faucht Hornbach ihn an. Pascal nickte. „Werde ich machen. Zusammen mit der Zeugin. Wir werden versuchen herauszufinden….hey…der Bulle müsste das doch wissen oder?“ hakte er sofort nach. Max nickte. „Ja, das dürfte er wissen. Dann werden wir ihn uns holen. Und wir werden ihn ausquetschen!“ versprach er seinem Komplizen. „Und dann werden wir die Zeugin umbringen.“ grinste Pascal. „Ja, wenn das alles erledigt ist, dann können wir uns wieder unserem Geschäft widmen. Ich habe bereits Anfragen auf ein neues Video. Der Kunde will hemmungslosen Sex mit einem sechsjährigen Jungen sehen. Und davon haben wir ja zwei im Keller. Ich denke wir werden den kleinen Noah nehmen. Er sieht so unschuldig aus. Ich dachte mir, dass wir diesmal die Scheune nehmen und die Aufnahmen dort machen.“ schlug Hornbach vor. Pascal nickte. „Wer darf denn diesmal ran?“ fragte er nach. Max Hornbach lachte leise auf. „Wie wäre es wenn unser Küken diesmal den Vorrang hat? Er könnte etwas lernen.“ schlug er vor. „Nur wenn er es mit Kindern macht. Ich denke nicht, dass er dafür prädestiniert ist. Wir sollten jemanden nehmen, der es schon gemacht hat. Die Kinder wehren sich auch und weinen, das könnte ihn treffen.“ dachte Pascal laut nach und sprach über die Tat, die sie vorhatten wie über ein ganz normales Geschäft. Max Hornbach nickte. „Das könnte wirklich ein Problem sein. Simon ist nicht wie wir…“ stimmte er zu. „Lass Pierre das machen! Er weiß wie er die Kinder zu packen hat und ihm ist dessen Geheule ziemlich egal.“ schlug Pascal vor. „Ich denke du hast Recht. Pierre wird es machen. Danach wird er die Videos zum Kunden bringen.“ legte Hornbach nun fest.

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  • Tanita wurde von Dieter und Jenny in die Schutzwohnung gebracht, nachdem sie aus ihrer Wohnung die notwendigsten Sachen holen konnte. „In der Wohnung ist alles vorhanden, was Sie benötigen. Wenn Ihnen doch noch Dinge fehlen, dann werde ich Sie Ihnen persönlich besorgen.“ versprach Dieter. „Sie sind sehr nett…“ gab sie zu. „Man tut was man kann.“ antwortete Dieter und öffnete ihr die Autotür. „Und ein Charmeur sondergleichen.“ lachte Tanita. Sie erreichten die Schutzwohnung, die direkt am Rhein lag. Es war eines der neuen Hochhäuser, die jedoch noch nicht fertig gebaut waren. „Das ist doch noch eine Baustelle…“ gab Tanita verwundert von sich. „Ja…deshalb ist es auch die beste Schutzwohnung. Hier vermutet man niemanden.“ erklärte Jenny nun. Tanita nickte. „Das ist wohl wahr.“ gab sie zu. Sie betrat mit den Polizisten das Haus und ging vorsichtig über die provisorischen Treppen. „Ich hoffe es stürzt nichts ein.“ gab sie zu Bedenken. „Nur keine Sorge. Wir würden ein Savehouse sicher nicht aussuchen, wenn die Zeugen, die wir darin unterbringen, wenn es gefährlich wäre.“ beruhigte Dieter sie. Sie hatten die Wohnung, die im hinteren Teil lag erreicht und Ben schloss die Tür auf. Tanita trat ein und staunte nicht schlecht Hier in dieser Wohnung war wirklich alles, was man brauchte. „Das gefällt mir …. Ja wirklich…das ist sehr schön.“ gab sie zu. „Freut mich, wenn es gefällt. Nur sollten wir nicht vergessen, warum Sie hier sind. Sie stehen unter Schutz, weil Sie ein Verbrechen gesehen haben. Sie dürfen nicht telefonieren und sagen wo Sie sind. Niemals und niemanden. Wir wissen nicht wer Freund oder Feind ist.“ mahnte Dieter sie deutlich. Tanita nickte.


    Semir lag in seinem Bett und litt an den Folgen der Gehirnerschütterung. Immer wenn er sich aufrichtete, wurde die Übelkeit stärker. „Herr Gerkhan…bleiben Sie doch einfach liegen. Morgen wird es schon viel besser aussehen…versprochen.“ bat ihn die Krankenschwester. „Ich kann doch hier nicht liegen bleiben. Ich muss einen Mordfall lösen…“ gab er zurück. „Ganz sicher nicht heute. Sie werden hier brav liegen bleiben und das tun, was der Arzt sagt!“ legte die Schwester fest. Semir funkelte sie böse an. Doch dann kamen wieder die Kopfschmerzen auf und er stöhnte leise. „Haben Sie eine Pille gegen die kleinen Männer in meinem Kopf?“ bat er sie. „Natürlich…“ lächelte sie leicht. „Und ein Telefon bitte.“ hängte er nun an. Die Schwester legte den Kopf schief und schüttelte ihn dann. „Sie brauchen Ruhe.“ stellte sie fest. Semir stöhnte leise auf. „Ich brauche es aber….bitte. Ich verrate es auch nicht.“ bettelte er weiter. „Also gut….aber nicht zu lang.“ ließ sich die Schwester breitschlagen. Tatsächlich erhielt er nur zehn Minuten später ein Handy. Er wählte sofort Ben an. „Ben…ich bin es…wie sieht es aus?“ wollte er von seinem Kollegen und Freund wissen. „Wie geht es dir?“ stellte dieser die Gegenfrage. „Danke soweit gut. Ich habe nur ein paar fleißige Männchen im Kopf, die munter gegen die Schädeldecke klopfen. Ansonsten denke kannst du mich heute noch abholen.“ legte Semir fest und sah die Schwester an. „Sagt das Dr. Gerkhan?“ wollte Ben wissen. „Ja… und der Doktor Gerkhan weiß was gut ist!“ bestätigte Semir. „Okay….ich bringe dich mal auf den Laufenden. Ich habe Frau Bach in die Schutzwohnung gebracht und dort wird sie von Jenny und Dieter bewacht. Und dich hole ich morgen ab. Heute wirst du dort bleiben, wo du bist, Semir!“ legte Ben fest. „Aber ich bin wieder fit! Ich kann arbeiten!“ widersprach er sofort.


    Ben legte grinsend auf. Das Semir mit dem Krankenhaus auf Kriegsfuß stand, wusste er ja schon lange. Aber es brachte nichts, wenn er mit einer Gehirnerschütterung herumlief. Tanita Bach war in Sicherheit und auf Dieter und Jenny konnte er sich verlassen. Robin Faber musste noch einmal zu seiner Dienststelle fahren um dort ein paar Informationen, die er noch nicht in den PC eingegeben hatte zu holen. Während dieser Zeit beschäftigte Ben sich damit mehr über Frank Gerner heraus zu finden. „Ben! Wir haben eine Verfolgungsjagd auf der A1“ gab Susanne von sich als sie ins Büro stürmte. Sofort packte Ben seine Jacke und rannte raus. Mit Blaulicht und Sirene raste er auf die Autobahn. Nur einige Meter vor ihm sah er den Wagen, der von einem schwarzen Van bedrängt wurde. Ben sah wie der Van auf den Vordermann auffuhr und der Fahrer dieses Wagens anfing zu schlingern. Er sah wie der Fahrer seinen Wagen auf die Überholspur lenkte und Gas gab. Ben hängte sich ran. Er trat das Pedal durch und raste an den unbeteiligten Fahrzeugen, die ihm bereitwillig Platz machten, vorbei. Schnell holte er auf, doch dann sah er wieder Van den Wagen rammte. Der Verfolgte geriet ins Schlingern und Ben ahnte schon, dass der Fahrer die Kontrolle über den Wagen verlor, doch dieser schien konzentrierter als er dachte. Nach wenigen Sekunden hatte er den Wagen im Griff. Ben kam immer näher und plötzlich überholte der Van den Wagen, den er verfolgte und gab Gas. Als die Fahrzeuge auf gleicher Höhe waren, rammte er noch einmal. Diesmal geriet der Wagen gegen die Leitplanke und nur wenig später stand er. Der Van zog daran vorbei, als Ben fast die Stelle erreicht hatte.

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  • Robin Faber machte sich auf den Weg zurück zur Autobahnpolizei und ging in Gedanken die Fakten durch, die bisher bekannt waren. Viel Neues gab es nicht. Frank Gerner starb, weil er wichtige Informationen hatte. Informationen die ihn seinen Fall lösen ließen, aber das hatten die Gegner verhindert. Er war sich sicher, dass Max Hornbach noch lebte. Warum sonst sollte Frank diesen Namen genannt haben? Doch die Kerle hatten einen Fehler gemacht. Es gab eine Zeugin, die allerdings nichts sagen konnte, außer Kennzeichen, die gestohlen waren, genau wie das Fahrzeug welches die Täter genutzt hatten. Und dank einer Reporterin war die Zeugin in Gefahr und ein Kollege lag im Krankenhaus. Er lenkte den Wagen sicher über die Autobahn und konzentrierte sich auf den Verkehr als er plötzlich gerammt wurde. Robin zuckte zusammen und sah in den Spiegel. Hinter ihm fuhr ein schwarzer Van der dicht auffuhr. Wieder ruckte es als der Wagen auf seinen fuhr. Robin trat das Gaspedal durch. Nur wenige Kilometer noch bis zur Autobahnpolizei. Vielleicht schaffte er es. Er fuhr auf die Überholspur und raste an einem unbeteiligten Fahrzeug vorbei. Sein Verfolger tat es ihm gleich und rammte ihn erneut. „Fuck!!“ stieß Robin aus und versuchte den Wagen in der Spur zu halten. Der Wagen ging von einer Seite auf die Andere und Robin hatte Mühe ihn wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch er schaffte es. Erleichterung machte sich breit, als der Van ihn plötzlich überholte und ihn nun seitlich rammte. Robin lenkte den Wagen nach rechts und kam gegen die Leitplanke. Die Motorhaube verformte sich, doch statt sich um Robin zu kümmern, raste der Van davon. Robin sah in den Rückspiegel und sah das Blaulicht das sich schnell näherte.


    Der Boss fluchte. „Verdammt es war nur ein Bulle und eine Frau! Wieso konntet ihr sie nicht einfach packen!“ fauchte er seine Leute an. „Wir konnten doch nicht ahnen, dass die Tussi direkt mit den Bullen auftaucht!“ beschwerte sich Pascal. „Ach habt ihr gemeint, sie ist allein? Die Frau hat einen Mord gesehen und sie hat sich vermutlich an die Polizei gewendet! Da ist es normal, wenn sie unter Polizeischutz gestellt wird! Wir müssen sie finden! Sucht sie!! Und ich rate dir, finde sie und bringe sie zu mir! Ich werde mir den Deal weder von den Bullen noch von dieser Zeugin versauen lassen. Was ist mit meinem zweiten Auftrag?“ hakte der Boss nach. Pascal nickte. „Wir sind dran. Der Bulle ist sehr vorsichtig.“ mahnte er. Der Boss lachte auf. „Ach ja? Mir ist es egal. Dann nimm mehr Männer mit. Ich muss wissen, was der Bulle weiß! Ich muss wissen was Frank ihm erzählt hat!“ schrie er laut. „Ja Boss…“ kam leise von Pascal zurück. Er verließ den Raum und traf vor der Tür mit Simon zusammen. „Der kocht…“ knurrte er nur. „Ist doch klar. Wir hätten den Bullen sofort kalt machen müssen!“ gab Simon von sich. Pascal sah ihn an. „Und was hätte das für einen Sinn gemacht? Damit hätten wir die Frau sicher auch nicht bekommen.“ fauchte Pascal. Nachdenklich drehte er die Karte in den Fingern. „Was ist das?“ wollte Simon wissen. „Der Schlüssel zu unserem Problem. Das ist die Visitenkarte von diesem Bullen. Wir werden ihn uns holen, er weiß wo die Frau ist und er wird es mir verraten.“ versprach Pascal. Simon schluckte. „Du willst einen Bullen kidnappen? Das ist verdammt gefährlich!“ stieß er aus. Pascal lachte auf. „Du wolltest ihn doch eben noch kalt machen!“ setzte er dagegen.


    Ben stieg aus und rannte zum Wagen hin. Jetzt erkannte er dass der Fahrer des Wagens Robin Faber war. „Sind Sie okay?“ wollte er sofort wissen und zog den Kollegen raus. „Ja…danke….danke…“ stieß dieser erleichtert aus. „Jemanden erkannt?“ wollte Ben wissen. „Ja…Pascal Florenz saß am Steuer. Das Kennzeichen hab ich leider nicht merken können, war damit beschäftigt den Wagen auf der Straße zu halten.“ knurrte Robin und stieg aus. „Okay, der Wagen ist Schrott, soviel ist klar. Aber das ist nichts Schlimmes. Passiert uns auch öfter.“ grinste Ben. Robin nickte nur. „Was machen wir denn jetzt?“ hakte er nach. „Wir lassen ihn abschleppen und Sie fahren bei mir mit. Ich denke, Sie wollten doch zu uns zurück oder?“ stellte Ben die Gegenfrage. „Ja, das wollte ich …“ nickte Ben. Er rief den Abschlepper, während Robin seine Sachen aus dem Wagen holte. Gemeinsam ging es zur PAST. „Sie haben die Informationen?“ hakte Ben während der Fahrt nach. „Ja….aber jetzt wo Sie mir das Leben gerettet haben, denke ich sollten wir auf das Du losgehen. Ich bin Robin…“ er reichte Ben die Hand. „Ben…“ stimmte dieser zu. „Fein. Wie geht es denn dem Kollegen?“ wollte Robin nun wissen. „Dem geht es soweit schon gut. Er wollte von mir abgeholt werden, aber das ging nicht. Ich meine, er hat ne Gehirnerschütterung und das ist kein Spaß. Wenn ich ihn morgen abhole, wird er mir den Kopf abreißen.“ grinste Ben. „Ist er denn so schwierig?“ hakte Robin nach. „Nein, eigentlich nicht, wenn man weiß wie man ihn zu nehmen hat. Semir ist ein sehr zuverlässiger Kollege und ich kann mir keinen besseren Partner vorstellen.“ gab Ben zu. Robin nickte. „Ich hatte auch mal einen Partner.“ erzählte er leise. „Was ist aus ihm geworden?“ wollte Ben wissen. „Ich habe sie geheiratet. Wir haben vor acht Wochen eine Tochter bekommen.“ lächelte Robin. „Gratuliere…“ gab Ben von sich. „Danke, aber seit ich Vater bin, sehe ich diese Entführungen aus einem anderen Licht. Ich bemerkte, dass ich Angst um mein eigenes Kind habe…“ gab Robin zu. Ben nickte. „Ich bin zwar noch nicht Vater, aber ich glaube das würde auf jeden zutreffen. Auch auf die Nichtväter.“

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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