Auf Verrat steht die Todesstrafe

  • Ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2015 an allen Lesern


    Pepe Gonzales lenkte seinen kleinen Frachter durch das seichte Wasser und legte an. Einer seiner Leute sprang ans Land und befestigte den kleinen Frachter an einem Pfahl. Auch wenn dies kein offizieller Ankerplatz war, so konnte er sich hier eine Weile aufhalten bevor die Wasserschutzpolizei eintreffen würde. „Hol die Weiber hoch und treib sie ans Land. Papa Joes Fahrer wird gleich kommen!“ befahl er. Seine Männer nickten und verschwanden unter Deck. Nur wenig später wurden Mädchen im Alter von 13 bis 20 aus dem Lagerraum geholt. Alle waren dreckig und schienen eine Weile kein Tageslicht gesehen zu haben. „Raus!“ fauchte Pepe das Mädchen an, was zuerst oben war und packte sie grob an. Das Mädchen weinte leise. Rufus, der sie in Empfang nahm als Pepe sie an die Reling stieß grinste böse. „Willst du mich noch mal spüren?“ fragte er das Mädchen. Doch diese schien nichts zu verstehen. Rufus griff ihr an die Brust und drückte fest zu. Das Mädchen schrie auf. „Lass sie! Papa Joe wird dich umbringen, wenn er erfährt, dass du sie entjungfert hast!“ fauchte Pepe. Rufus lachte leise. „Nur wenn du es verrätst. Außer uns ist nur Juan noch da und der kann nicht sprechen.“ gab er zurück, doch dann brachte er das Mädchen vom Schiff. Die Anderen folgten. Pepe sah einen Sprinter auf der Straße der langsam auf sie zukam. „Das wird Papas Fahrer sein.“ meinte er nur. Das Geld für die Mädchen hatte er bereits von Papa Joe im Voraus erhalten. Acht Mädchen für 600.000€. In Mexico war das eine Menge Geld. Immerhin waren es mehr als 10 Millionen mexikanische Peso und damit ließ sich sehr gut leben. Das Fahrzeug hielt an. Juan und Rufus brachten noch einige Kisten vom Schiff und stellten es am Ufer ab. Ein junger Mann mit kantigem Gesicht stieg aus und kam zu ihm. „Ist das für Papa Joe?“ wollte er wissen. Pepe nickte.


    Alex sah die verängstigen Mädchen an und schluckte. Papa Joe schien in vielen Geschäften vorhanden zu sein. Mädchenhandel gehört also auch dazu. „Was ist in den Kisten?“ wollte er von dem Mann wissen. „Keine Ahnung, Señor….aber Papa weiß es…“ grinste ihn der Mann an. Die Helfer des Mannes, der sich als Pepe vorgestellt hatte, luden die Kisten ein und drängten die Mädchen zum Einsteigen. „Ich muss…bevor die Polizei auftaucht!“ mahnte der Mexikaner zum Aufbruch und ließ Alex einfach stehen. Dieser sah dem Frachter nach als er abgelegt hatte und den Rhein runter schipperte. Er ging zum Wagen und sah durch das kleine Fenster nach hinten in den Laderaum. Die Mädchen drängten sich dicht aneinander, soweit konnte er durch die ziemlich spärliche Beleuchtung sehen. „Keine Angst…euch passiert nichts…“ sagte er, doch er ahnte schon, dass die Mädchen ihn nicht verstanden. Er griff zum Handy und wählte Semir an. „Ja?“ kam sofort nach dem ersten Klingeln. „Semir…ich habe hier eine Ladung Mädchen, die ich zum Niehler Hafen bringen soll. Papa Joe scheint überall seine Finger drin zu haben. Ich fahre einen weißen Sprinter mit dem Kennzeichen: Köln – Dora Ludwig 742… ich wiederhole Köln… Dora…Ludwig…7…4…2. Mein Ziel ist der Niehler Hafen, Pier 17.“ gab Alex durch und beendete das Gespräch. Er wusste das Semir nun alles in die Wege leiten würde um die Mädchen zu befreien. Er fuhr so gut es ging unauffällig um nicht in eine Polizeikontrolle zu geraten und erreichten den Niehler Hafen am frühen Nachmittag. Pier 17 war eines der toten Piere und Alex wusste genau, dass hier sicher irgendwo ein Mittelsmann stand, der die Mädchen in irgendein Bordell brachte wo sie auf den Strich geschickt wurden. Er hielt vor einem Lagerschuppen an und sah wie sich die Türen öffneten und Max Kilian heraus trat. Alex schluckte. Verdammt…..jetzt war seine Tarnung weg. Kilian kannte ihn und genau der erkannte ihn nun. „Eine Falle!!“ schrie dieser.

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    Beethoven wurde taub
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  • „Zugriff!“ hörte Semir Genül sagen. Vermummte Gestalten sprangen hinter Kisten und Container hervor und umringten die Männer, die gerade auf Zuruf von Max Kilian verschwinden wollten. Ein großes Durcheinander entstand. Schüsse fielen und Schreie waren zu hören. Semir schlich sich zum Transporter wo Alex sich auf die Sitze gelegt hatte. Die SEK-Männer wussten, dass er ein Polizist war und somit konzentrierten sie sich auf die Männer, die um den Schuppen herum standen und auf Max Kilian. Semir erreichte den Wagen. „Alex?“ fragte er. „Bin okay...lass uns die Mädchen in Sicherheit bringen!“ forderte Alex auf. Semir nickt und drückte Alex auf den Beifahrersitz während er sich ans Steuer setzte. „Dann los!“ grinste er und lenkte den Transporter sicher aus dem Gefahrenbereich. „Ist ja alles gut gelaufen…“ meinte Semir nach einer kurzen Weile. „Ja…die Mädchen haben scheinbar Schreckliches hinter sich. Ich hab echt gedacht, als ich Kilian sah, dass es das nun war.“ gab Alex zurück. Semir hielt an und öffnete die hintere Tür. „Kommt raus!“ forderte er die Mädchen freundlich auf, doch keine von ihnen regte sich. Sie sahen ihn alle angsterfüllt aus. „Kommt raus…es passiert euch nichts mehr…kommt…“ lockte Semir sie. Nur zögerlich folgte das erste Mädchen. Es schien am Klang der Stimme zu erkennen, dass nun alles gut war. Genül kam zu ihnen. „Wie sieht es aus?“ wollte sie wissen. „Acht mexikanische Mädchen, die wohl an Max Kilian geliefert werden sollten.“ erklärte Semir. „Was ist in den Kisten?“ hakte Genül nach. „Weiß ich noch nicht...“ gab Alex zurück und machte sich daran die Kisten mit einer Brechstange zu öffnen. „Whow!“ stieß er nur wenig später aus. Semir und Genül sahen ebenfalls hinein. Vor ihnen lagen mehrere Handgranaten und Minen sowie Munition. „Das ist es!“ stieß Genül zufrieden. „Was ist mit Kilian?“ wollte Semir wissen. „Ich sah wie er getroffen wurde und in den Rhein fiel.“ gab Genül von sich.


    Max Kilian hielt sich den verletzten Arm. Eine Kugel hatte ihn getroffen, doch er konnte sich mit einem Sprung ins Wasser vor dem Zugriff retten und kletterte nun pitschnass aus dem Wasser. Er sah sich um. Ein Wagen stand am Straßenrand. Die Fahrertür stand offen und der Zündschlüssel steckte. Ansonsten war der Wagen leer. Max warf sich rein und raste davon. Als er wenige Meter gefahren war, sah er eine Frau mit einem Hund aus dem Gebüsch kommen, die hektisch winkte. „Tja Muttchen….hättest du mal abgeschlossen.“ sagte er leise zu sich selbst und fuhr auf die Autobahn. Im Handschuhfach lag ein Handy und er wählte, während er sich auf die Straße konzentrierte, die Nummer von Papa Joe. „Willst du mich verarschen oder was???!“ fauchte er den Mann an, als dieser sich meldete. „Was ist los?“ hakte Papa Joe nach. „Dein Fahrer ist ein verkappter Bulle! Alex Brandt! Als er die Ware gebracht hat, kamen die Bullen wie Kakerlaken auf uns zu! Die Mädchen sind nun bei den Bullen und ich gehe leer aus!“ fauchte Kilian. Auf der anderen Seite war es ruhig. Nur das Schnauben ließ auf die Anwesenheit von Papa Joe schließen. „Okay….versteck dich. Ich werde mich um das Problem kümmern.“ gab dieser nun von sich. „Okay….aber ich warne dich…wenn das nochmal vorkommt, dann wirst du sicher auch einwandern! Ich werde nicht dichthalten. Ich werde mich auf der Hütte in der Eifel verstecken. Du weißt schon…wo wir uns kennen gelernt haben.“ erklärte Kilian. „Verstanden.“ gab Papa Joe von sich. Max Kilian legte auf. Die Schmerzen im Arm ließen nach, doch er wusste auch, dass er eigentlich zu einem Arzt musste der die Kugel heraus holte. Doch dafür war auch später noch Zeit.

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  • Papa Joe alias Michael Heger legte nachdenklich auf. Max Kilian wurde zu einem Problem. „Fabian!!“ rief er laut. Nur wenig später trat der Gerufene ein. “Papa?“ fragte er. „Spezialauftrag für Sandro! Er soll zum Geisenpfad 19 in die Eifel fahren. Dort wird sich Max Kilian aufhalten. Er wird zu einem Risiko!“ gab Papa Joe von sich. Fabian nickte. „Okay….“ sagte er nur und wollte gehen. „Warte! Ich weiß von Kilian dass Alex ein Bulle ist. Die Ware ist beschlagnahmt. Wir müssen sie uns zurück holen!“ erklärte Papa Joe. Fabian nickte. „Was willst du machen?“ hakte er nach. „Gib Sandro erst den Befehl und dann werden wir uns einen Plan zu Recht legen.“ forderte Papa ihn auf. Fabian verschwand und war nur zehn Minuten später wieder bei ihm. „Was ist mit der Ware?“ wollte Fabian wissen. „Die hat die Polizei. Aber wir werden sie wieder zurück holen und Alex wird uns dabei helfen.“ versprach Papa. „Wie willst du ihn dazu bringen?“ hakte Fabian nach. „Nun…..ich denke das wird David für uns arrangieren können.“ grinste Papa und griff zum Telefon. „Ich bin es. Ich brauche deine Hilfe. Ruf Gerkhan an und bestell ihn zum Schrottplatz!“ befahl Papa. „Warum?“ hakte David Hartmann nach. „Tu es! Er soll um sieben dort sein! Ich schicke dir meine Männer, die dann dafür sorgen, dass ich mich mit ihm unterhalten kann.“ forderte Papa und legte auf. „Du wirst mit Moritz und Max hinfahren und Gerkhan zu mir bringen!“ wandte er sich an Fabian. „Ja Boss…“ nickte dieser. „Was willst du mit Alex machen, wenn er zurück ist?“ wollte er von Papa Joe wissen. „Ich werde mich normal verhalten. Ich bin gespannt was er zu sagen hat.“ grinste er.


    Kim sah Alex, Genül und Semir an, als sie ihnen gegenüber saßen. „Taucher haben die Jacke von Max Kilian gefunden. Sie war blutdurchtränkt. Es stimmt also, dass er erschossen wurde und dann in den Rhein gestürzt ist. Die Leiche ist noch nicht gefunden aber die Strömung ist sehr stark, wie Sie ja wissen. Wir werden sicher seine Leiche in einigen Tagen am Ufer finden.“ erklärte sie. Alex nickte und stand auf. „Wo willst du hin?“ wollte Semir erstaunt wissen. „Zurück! Papa Joe wird noch nichts von dem Zugriff wissen und er hat mir ein Zeitfenster gegeben. Ich muss bis 18 Uhr zurück sein.“ erklärte der smarte Hauptkommissar. „Du gehst auf gar keinen Fall zurück! Wenn Kilian noch lebt, dann kann er Heger angerufen und gewarnt haben! Du bist aufgeflogen und damit ist die Sache erledigt!“ fauchte Semir. „Ich werde mir schon was einfallen lassen.“ grinste Alex. Kim sah ihn an. „Ich muss Semir zustimmen. Sie können nicht zurück!“ legte sie fest. „Ich muss zurück! Wenn ich nicht komme, dann wird Heger einen anderen finden und er wird immer weitermachen. Ich werde mir was einfallen lassen…wirklich…bitte… ich will dieses Schwein hinter Gitter haben!“ flehte Alex regelrecht. Kim stöhnte leise und auch Semir stieß einen merkwürdigen Laut aus. „Also gut…legen wir diesem Schwein das Handwerk. Ich habe dann auch André den letzten Wunsch erfüllt. Heger wird für immer einwandern.“ stimmte Semir nach einer kurzen Denkpause zu. Kim sah ihn an. „ Ich muss Ihnen zustimmen, Brandt. Wir müssen Heger festnehmen. Ich weiß dass er ein großes Geschäft hat und da werden wir zuschlagen. Vorher wird nicht gestürmt. Es wird aber gefährlich sein. Besonders für Sie Herr Brandt.“ warf Genül ein. Kim stöhnte leise auf. „Also gut….“ stimmte sie zu. Alex verschwand nur wenig später. Semir rannte hinter ihm her. „Alex!“ rief er ihn. „Was denn?“ wollte dieser wissen. „Was willst du Heger erzählen?“ hakte Semir nach. „Das weiß ich wenn ich dort bin. Semir…ich weiß, das ich jetzt etwas Unmögliches von dir verlange, aber bitte verpass mir einen Streifschuss…“ kam von Alex. Semir sah ihn an. „Bitte was?!“ fragte er. „Verpass mir einen Streifschuss…dann kommt es glaubwürdiger rüber. Keine Angst..ich verkrafte das schon…“ forderte Alex ihn erneut auf. Nachdem er Semir eindringlich überredet hatte führte dieser diesen sonderbaren Wunsch aus.

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  • Max Kilian erreichte am frühen Abend die Hütte. Die Schmerzen in seinem Arm wurden stärker und er wünschte sich einfach nur Ruhe. Er hielt den Wagen an und stieg aus. Ein kurzer Blick auf den See der sich bei der Hütte befand und er atmete tief ein. „Verdammte Scheiße…“ stieß er aus und betrat die Hütte. Als er darin war zog er sein Hemd aus und besah sich die Wunde. Sie brannte fürchterlich und die Kugel schien auf jeden Nerv zu drücken. Er musste dringend zu einem Arzt, aber er wusste auch, dass er dann bei der Polizei gemeldet wurde. Nach einigen Minuten sah er sich den Arm an. Die Wunde blutete kaum aber er spürte die Kugel unter der Haut. Er ging ins Badezimmer und wusch sich vorsichtig die Wunde aus. Nachdem er einen Verband angelegt hatte, machte sich einen Drink und ließ er sich einfach auf die Couch fallen und schloss die Augen. Der Fernseher lief im Hintergrund, doch er nahm von dem Programm nichts auf. Eine gute Stunde später schlief er tief und fest auf der Couch. Er hörte nicht wie jemand fast lautlos die Tür öffnete und die Hütte betrat. Erst als er ein Knacken hörte schreckte er hoch. Dicht vor ihm sah er die Mündung einer Waffe die mit einem Schalldämpfer versehen war. Sandro Stark stand vor ihm. „Nein…nicht….bitte…“ flehte er und hob abwehrend die Hand. „Plopp!“ ertönte und Max zuckte zusammen. Erstaunt sah er auf seine Brust wo sich ein roter Fleck ausbreitete und immer dunkler wurde. „Auf Verrat steht die Todesstrafe….“ hörte er noch den Mann sagen und sackte zusammen. Er bekam nicht mit, wie sein Mörder die Hütte verließ und wenig später die Hütte in Flammen aufging.


    Alex kam auf dem Anwesen von Papa Joe an und fluchte verhalten, als er ausstieg. Seinen Arm hatte er notdürftig verbunden, damit es echt wirkte. „Wo kommst du denn her?“ fragte Fabian erstaunt und hielt ihn fest. „Fass mich nicht an!“ fauchte Alex und riss sich los, als Fabian ihn am Arm hielt. „Warte…ich verbinde dich erst einmal vernünftig. Was ist passiert?“ wollte Fabian wissen. „Die Bullen haben im Niehler Hafen eine Falle aufgestellt….die Mädchen sind weg und die Kisten auch…diese Drecksbullen haben alles beschlagnahmt!“ fauchte Alex wütend und stöhnte auf, als Fabian ihm Jod auf die Wunde träufelte. „Du sollst gleich direkt zu Papa gehen!“ erklärte der Ersthelfer dabei. Alex nickte. Nachdem der Arm verbunden war ging Alex ins Büro. Papa Joe sah ihn an. „Was ist passiert?“ wollte er tonlos wissen. „Keine Ahnung. Ich hab die Mädchen abgeholt und auch die Kisten…und als ich die Weiber im Niehler Hafen abgeben wollte, da waren plötzlich überall Bullen! Du scheinst ein Leck zu haben!“ fauchte Alex ihn wütend an. Papa Joe blieb ruhig. „Du bist verletzt?“ hakte er nach. „Ja…ein Bulle hat mir ne Kugel verpasst. Ist nur ein Streifschuss….das geht schon.“ winkte Alex ab. Papa Joe nickte. „Was ist mit den Kisten und dem Mädchen passiert?“ wollte er weiter wissen. „Die sind jetzt bei den Bullen. Alles…verdammt was läuft hier?“ fauchte Alex. Papa Joe lachte auf. „Wirklich gut, Hauptkommissar Alexander Brandt… Aber keine Angst…wir werden uns die Ware zurück holen, nicht wahr?“ Heger kam auf ihn zu und packte ihn am verletzten Arm. Alex schrie unwillkürlich auf. „Du wirst mir alles zurück schaffen. Den Zeitpunkt bestimmte ich! Du wird die nächsten Tage sicher wünschen dich nie mit mir angelegt zu haben. Du bist ein Verräter und auf Verrat steht die Todesstrafe!“ fauchte er leise.

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  • Fabian wurde zu Papa Joe gerufen und dieser war sofort zur Stelle. „Fabian, darf ich dir vorstellen. Hauptkommissar Alexander Brandt von der Kripo Autobahn. Wir haben uns wie erwartet eine Laus in den Pelz geholt. Bin aber enttäuscht…nur ein paar Greifer von der Autobahn. Diese Idioten denken wirklich, dass sie mir etwas beweisen können.“ lachte Heger höhnisch. „Sind die Kollegen schon auf den Weg hier her?“ hakte Fabian nach. Heger sah Alex an. „Sind sie es?“ wollte er von ihm wissen. „Nein…“ knurrte Alex. „Warum bist du zurück gekommen? Hältst du mich für so dämlich? Ich weiß schon länger, dass du nicht koscher bist, aber bisher hatte ich immer gehofft, dass ich mich täusche. Max Kilian hat mich angerufen und mir gesagt, dass er dich kannte und dass du mit deinem Freund Gerkhan bei ihm ward.“ erklärte Heger. Alex senkte den Blick. Er war aufgeflogen und was Heger nun mit ihm vorhatte, war auch klar. Er würde den morgigen Tag sicher nicht überleben. „Was machen wir jetzt mit ihm?“ wollte Fabian wissen. „Nun fürs erste wird er in seinem Zimmer festgesetzt. Wir werden und täglich mit ihm unterhalten, bis er soweit ist, dass er mir alles zurück holt.“ grinste Heger. Alex sah ihn an, doch er sagte nichts. „Und du denkst er macht es? Sobald wir ihn raus lassen, werden seine Kollegen uns packen!“ fauchte Fabian. Heger sah ihn an. „Nun das ist gut möglich, aber nur, wenn wir unseren Standort hier nicht auch aufgeben.“ nickte Heger. „Und wie willst du das anstellen? Er wird sicher mit Sendern oder mit sonst was zurück kommen!“ gab Fabian zu bedenken. Heger sah ihn an. „Hast du ne andere Idee?“ wollte er von seinem Komplizen wissen. „Ja…vielleicht….Alex wird uns Gesellschaft leisten und sein Freund wird uns das bringen, was wir haben wollen.“ schlug Fabian vor. Heger lachte laut auf. „Das ist eine blendende Idee, aber erst werde ich Gerkhan noch einen Denkzettel verpassen. Bring ihn auf sein Zimmer und pass auf ihn auf!“ forderte Heger.


    Semir versuchte gemeinsam mit Genül heraus zu finden woher die Mädchen kamen, doch selbst mit einem Dolmetscher war nicht viel heraus zu finden. Kurz vor 17 Uhr saßen Semir und Genül wieder im Büro. „Es ist immer dasselbe. Man verspricht ihnen gute Arbeit in Deutschland um ihre Familien zu ernähren und dann arbeiten sie hier in irgendeinem Bordell und werden ausgebeutet.“ fauchte Genül. „Ja, aber das ist ein Fall für die Kollegen von der Sitte. Alex sagte mir, dass Kilian der Käufer war und die Bordelle von Kilian sind bekannt.“ meinte Semir. Genül nickte. „Ja, ich habe es bereits weiter gegeben. Die Munition die in den Kisten sicher gestellt ist, wird direkt in die KTU gebracht und anschließend vernichtet.“ gab sie von sich. Semir nickte nachdenklich. Genül lächelte leicht. „Ich denke, dass Kilian tot ist und Ihren Partner sicher nicht verraten hat.“ erklärte sie. „Und was wenn er nicht tot ist? Was wenn er noch die Möglichkeit hatte Heger zu warnen? Alex schwebt in Gefahr! Wenn Heger ihn enttarnt hat, dann ist er bereits tot.“ stieß Semir aus. Genül nickte. „Die Gefahr besteht, ja…aber ich denke eher das Kilian tot ist. Er ist während des Zugriffes erschossen worden und in den Rhein gefallen. So etwas passiert. Machen Sie sich keine Gedanken.“ lächelte sie zuversichtlich. Sie stand auf und verließ das Büro. Semir sah ihr nachdenklich nach. „Ich hoffe es.“ murmelte Semir. Sein Handy klingelte. „Ja?“ meldete er sich. „Hier ist David Hartmann….Herr Gerkhan… Bitte helfen Sie mir….bitte…..Papa Joe will mich umbringen!“ kam panisch vom dem Schrottplatzinhaber. „Wo sind Sie? Auf dem Schrottplatz?“ hakte Semir sofort nach. „Nein…ich…ich verstecke mich…aber wir können uns auf dem Schrottplatz treffen…ich werde gegen Papa Joe aussagen….aber nur wenn Sie allein kommen.“ mahnte der Mann. „Okay….wann?“ wollte Semir wissen. „Um sieben….wir treffen und bei der Presse…“ gab der Mann durch. „Also gut….bis später.“ stimmte Semir zu.

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  • Semir sah Dieter an. „Also noch mal…du kommst erst wenn ich mich nicht innerhalb zehn Minuten zurück gemeldet habe. Vorher nicht. Hartmann will auspacken und er hat Angst…“ mahnte er seinen Kollegen. „Und was wenn die nicht länger brauchen um dich fertig zu machen? Du weißt doch gar nicht wie viele Gegner du hast“ gab Dieter zu bedenken. Semir grinste leicht. „Dann kannst du für mich beten.“ gab er von sich und stieg aus. Hartmann war nirgends zu sehen. An einem der Schrotthaufen die gen Himmel ragten blieb er stehen. „Hartmann?“ rief er leise. Nicht weit von ihm stand die Presse. „Hier…“ kam es aus einer der dunklen Ecken. Semir machte drei Schritte. Plötzlich spürte er eine Bewegung hinter sich und wollte sich umdrehen, doch da legten sich schon zwei Arme um seinen Oberkörper und klemmte ihn wie in einem Schraubstock ein. Semir brauchte nur zwei Sekunden bis zur Reaktion. Er trat nach hinten aus und hörte einen Aufschrei. Die Arme lösten sich. Er befreite sich aus den Armen und griff zur Waffe, doch kaum hatte er sie in der Hand schlug eine Eisenstange auf sein Handgelenk. Er schrie auf und ließ die Waffe fallen. Sein Handgelenk schmerzte stark. Doch im Augenblick hatte er keine Zeit sich darum zu kümmern. Er verdrängte den Schmerz und ging in den Angriff über. Er drehte sich um beide Gegner im Blick zu haben und suchte nach einem Ausweg. Vor allem musste er dafür sorgen, dass sein Rücken freiblieb. Doch genau diesen noch ungeschützten Bereich nutzte nun ein dritter Gegner. Semir wollte gerade ausholen, als sein Arm mit einem schnellen Griff gewaltsam auf sein Rücken gezerrt und schmerzhaft nach oben gedrückt wurde. Nun kam auch der erste Gegner zu ihm. Er drücke Semirs Kopf nach oben und sah ihn an. David Hartmann stand vor ihm. „Sorry….“ sagte er und grinste breit. Semir versuchte sich gegen den Griff zu wehren und sah wie Hartmann einen Lappen mit einer Flüssigkeit tränkte. Was das war, ahnte Semir schon und er hatte überhaupt keine Lust zu erfahren, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Mit einem heftigen Ruck ließ er den Kopf nach hinten schnellen. Der Mann hinter ihm schrie auf, doch der Griff lockerte sich nicht. Der zweite Arm des Mannes, der seinen auf dem Rücken gedrehten Arm hielt, legte sich um seinen Hals und zwang ihn so in die Senkrechte. Hartmann drückte ihm den Lappen auf Mund und Nase. Semir versuchte die Luft anzuhalten, doch es ging nur für wenige Augenblicke. Dann tat er einen tiefen Atemzug und zog das Chloroform regelrecht auf. Seine Sinne schwanden, nur wenige Momente und er sank in die Dunkelheit.


    David Hartmann sah auf den am Boden liegenden, schlafenden Mann. „So…du Scheißbulle…und wenn du wieder wach bist, werden wir uns mal unterhalten müssen.“ knurrte er wütend. „Man, der Mistkerl hat mir die Nase gebrochen! Ich dachte du hältst ihn fest?“ fauchte Mario seinen Bruder an. „Ich hab ihn gehalten, aber der Kopf war in deiner Nähe…“ gab dieser zurück. „Streitet euch nicht! Bring ihn weg. Ich werden seinen Wagen beseitigen.“ warf Hartmann ein. „Was hast du mit ihm vor?“ wollte Mario wissen, doch nun kam Sandro dazu. „Er wird lernen, dass es besser ist, sich nicht mit Papa Joe anzulegen. Ihr seid raus. Bringt ihn zu meinem Wagen und macht ihn klar! Der Rest ist meine Arbeit.“ befahl er. Mario und Lukas packen Semir an den Armen und Beinen und schleppten ihn über das Gelände zu einem dunkelroten (extra für Silli mal kein schwarz) Geländewagen. Semir wurde zunächst auf den Boden gelegt und anschließend gefesselt. Dann wurde die Ladeklappe geöffnet und der immer noch bewusstlose Mann auf die Fläche gelegt. „Verbinde ihm die Augen!“ befahl David. Lukas nickte nur. „Deine Nase ist fast so dick wie meine Faust.“ gluckste er. „Sehr witzig….die tut weh, Mann…. was soll ich denn dem Doc sagen, wenn ich morgen zu ihm gehe.“ knurrte Mario und packte sich wieder an seinen Zinken. „Du bist gegen die Tür gelaufen….“ lachte Lukas. Er nahm einen Schal und band dem immer noch bewusstlosen Polizisten die Augen zu. „Ihr werdet alle verschwinden. David…du bist der Polizei bereits bekannt. Wenn die herausfinden, dass er zu dir wollte, dann könnte es gefährlich werden. Setz dich ab! Und Lukas und Mario fahren zu Papa Joe…..er hat sicher Arbeit für euch!“ befahl Sandro und stieg ein, nachdem er sich versichert hatte, dass der Polizist gut gelagert war.

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  • Dieter sah auf, als ein dunkelroter Geländewagen vom Platz fuhr und sah auf die Uhr. Es waren gerade mal acht Minuten vorbei seit Semir auf dem Platz war. Er hatte also noch zwei Minuten. Doch irgendwie wurde er immer nervöser. Vielleicht sollte er doch mal nach dem Rechten sehen oder Semir auf Handy anrufen. Er nahm sein Handy und wählte Semir an. Doch dieser ging nicht ran. Dieter stieg aus und ging obwohl Semir ihn davon abgeraten hatte, auf den Schrottplatz. „Semir?!“ rief er laut. Von seinem Kollegen kam keine Antwort. Er wählte erneut das Handy an und hörte es klingeln. Dieter ging dem Klingeln nach. Semir musste hier irgendwo sein…zumindest sein Handy doch Dieter hoffte sehr, das auch sein Kollege dort war, wo das Handy war. „Semir?“ rief er noch einmal. Wieder kam eine Antwort. Dieter ging weiter und trat auf etwas. Ein Geräusch das sich nach zerbrechendem Glas anhörte. Er sah nach unten. „Oh nein….verdammt…ich hab es doch geahnt..“ stöhnte er, bückte sich und hob die Reste von Semirs Handy auf. Sofort machte er Kehrt, rannte zum Fahrzeug und griff zum Funkgerät. Das Fahrzeug, das eben davon gefahren war ….verdammt…..er hatte nicht einmal das Kennzeichen. „Cobra 11 an Zentrale! Semir wurde vermutlich entführt! Ich wiederhole! Semir ist verschwunden! Ich habe nur sein Handy gefunden!“ stieß er aus und dachte schon an die Konferenz bei Kim Krüger im Büro, wo er erklärten musste, warum er nicht mit Semir gegangen war und genau das fragte er sich gerade auch. Er überlegte sich, ob er vielleicht doch die Verfolgung aufnehmen sollte, die Richtung kannte er doch, aber was dann? Es war zu viel Zeit vergangen und der Wagen war sicher schon längst über alle Berge. Also besser zurück zur PAST.


    Sandro Stark fuhr in den alten Steinbruch in Brühl und stellte seinen Wagen direkt in Schutz der Felsen ab. Er öffnete die hintere Klappe und zerrte den immer noch bewusstlosen Polizisten von der Ladefläche, schulterte ihn und trug in eine Höhle. Er legte ihn vor einem Felsen ab, der wie ein Pfeiler mitten in der Höhle stand. Dann löste er die Fesseln und band die Hände des Polizisten hinter dem Pfeiler mit Kabelbinder wieder zusammen. Nun musste er nur auf Papa Joe warten, der ebenfalls herkommen wollte um seine Mahnung an den Polizisten persönlich weiter geben wollte. Bis dahin würde der Bulle eh schlafen und dann grinste Sandro breit. In einer Ecke in der Höhle lag eine Rolle Stacheldraht. „Das wird ein Spaß…“ meinte er nur und ging zu der Rolle. Er nahm etwas Draht und legte diesen dann um den Hals des Polizisten und um die Säule. Die Enden drehte er zusammen. „Hast du ihn sicher?“ riss ihn die Stimme von Papa Joe aus dem Tun. „Ja Papa….er wird sich nicht wehren.“ versprach Sandro. Papa Joe trat hervor und sah auf den gefesselten Mann. „Warum schläft er noch?“ wollte er wissen ohne Sandro anzusehen. „David hat etwas zu viel Chloroform genommen. Aber ich habe noch etwas Riechsalz…damit sollten wir den Jungen schnell aufwecken können.“ versprach Sandro und reichte Papa Joe eine kleine Flasche. Dieser öffnete sie und schwenkte sie sanft unter Semirs Nase hin und her. Die Augen waren immer noch verbunden. „Soll ich ihm die Augenbinde abnehmen?“ wollte Sandro wissen. „Nein, die bleibt drauf….“ lehnte Papa Joe ab. Wieder führte er eine Bewegung mit der Hand aus, die das Riechsalz hielt. Nun zeigte auch der Polizist eine Regung, doch sofort stöhnte er auf. Eine der Dornen des Drahtes bohrte sich sichtbar in den Hals. „Hast du sein Handy ausgeschaltet?“ wollte er von Sandro wissen. „Klar….das hab ich auf dem Schrottplatz zurück gelassen.“ grinste der Mann. Papa Joe nickte zufrieden. „Sehr schön….dann werden wir unseren Spaß haben.“ grinste er. „Und was hast du nun vor?“ wollte Sandro wissen. „Ich werde unseren Freund hier in seine Schranken weisen. Aber erst bekommt er eine Aufgabe von mir. Du wirst dann hier bei ihm bleiben. Mario und Lukas werden dich mit allem versorgen, was du brauchst.“ forderte Papa Joe. Sandro nickte. „Was soll ich tun?“ hakte er nach. „Du wirst Ihm einen Denkzettel verpassen und morgen wirst du ihn vor dem Revier der Autobahnpolizei aus dem Auto werfen, aber bitte so, dass er nicht zu großen Schaden nimmt.“ lachte Heger und verschwand.

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  • Semir wachte auf. Es blieb dunkel und als er seine Hände bewegen wollte spürte er sofort den Schmerz. Doch auch am Hals war etwas, das ihn störte. Etwas das stach. Er hielt den Kopf still, damit nicht mehr Schmerzen aufkamen. Mit den Händen tastete er seine Umgebung soweit ab, wie er konnte. Er versuchte etwas von der Umgebung zu hören, doch um ihn herum war es totenstill. „Macht es Spaß?“ riss ihn eine Stimme aus seinem Tun und Semir zuckte zusammen. „Wer sind Sie?“ fragte er heiser. „Weißt du das nicht? Ich bin dein Tod….“ kam als Antwort zurück. Semir spürte eine Hand an der Wange und wollte den Kopf zurücklehnen. „Halt still!“ fauchte ihn die Stimme an. Nur wenig später fiel die Augenbinde. Semir blinzelte einige Male bis er wieder alles deutlich sah. Vor ihm stand Sandro Stark. Semir erkannte sofort die Ähnlichkeit mit dem Pfleger aus dem Krankenhaus. „Was wollen Sie von mir?“ fragte Semir. Sandro Stark grinste breit. „Ich werde dir einen Denkzettel verpassen. Du sollst spüren wie gefährlich es für dich ist, wenn du dich mit Papa Joe anlegst.“ versprach er. Er sah seinen Gefangenen eindringlich an. Semir hielt seinem Blick stand. „Sie werden auch einwandern. Mord….Handel mit BTM….da wird die Körperverletzung die Sie nun begehen auch keine große Rolle spielen.“ meinte Semir. Sandro lachte. „Nur keine Angst….erst einmal hat Papa Joe das Wort.“ versprach Sandro und machte Platz. Ein Mann stellte sich vor ihn. Von seinem Gesicht war nicht viel zu erkenne, denn er trug eine Kapuze die das Gesicht völlig im Dunkeln ließ. „Herr Gerkhan…es freut mich Sie persönlich kennen zu lernen.“ kam höhnisch von dem Mann. „Heger…Sie brauchen ihr Gesicht nicht zu verstecken…ich kenne Ihre Akte.“ stieß Semir aus. Er versuchte ruhig zu bleiben. Sandro Stark machte einen Schritt auf ihn zu und schlug mit der flachen Hand in Semirs Gesicht. Dessen Kopf flog durch die Wucht zur Seite und die Stacheln des Drahtes ratschten schmerzhaft am Hals entlang. „Es wäre besser für dich, wenn du nicht so eine große Klappe hättest.“ warnte Sandro ihn.


    Michael Heger sah auf den Mann, der gefesselt vor ihm am Boden saß. „Herr Gerkhan… ich bin enttäuscht oder nein...eher überrascht. Haben Sie wirklich gedacht, dass Sie mich, den großen Papa Joe, so einfach festnehmen können? Alex wird auch noch bestraft werden.“ grinste er und sah wie der Mann zusammen zuckte. „Oh ja…ich habe ihn enttarnt. Er ist jetzt meine Geisel und du wirst für mich etwas tun, damit er am Leben bleibt. Ich will die Munition, die in Niehler Hafen beschlagnahmt wurde zurück und du hast genau 4 Tage Zeit. Ich bin gnädig, denn wenn du hier raus kommst, brauchst du erstmal ein bis zwei Tage Zeit, dich zu erholen. In diesen vier Tagen werde ich Alex zeigen, was es heißt sich in meine Kreise einzuschleichen und mich anzulügen. Auch er wird vor mir niederknien und winseln. Er wird um sein Leben betteln…“ versprach Heger. Er sah Sandro an und nickte. „Wie besprochen!“ befahl er. „Ja Papa…“ kam von Sandro. Er nahm den Schal und verband Semir die Augen erneut. Der Hauptkommissar sagte nichts. Heger verließ die Höhle und stieß am Eingang mit Mario zusammen, dessen Nase so dick wie eine kleine Kartoffel war. „Was willst du denn hier?“ fauchte Heger ihn an. „Der Bulle hat mir die Nase gebrochen, dafür wird er bezahlen!“ knurrte Mario. Heger sah noch einmal in Richtung wo der Hauptkommissar am Pfeiler saß und nickte. „Okay…dann viel Spaß.“ lachte er. Heger stieg in seinen Wagen und fuhr zu seinem Anwesen zurück um sich Alex Brandt vorzunehmen. Die Dreistigkeit, dass sich der Polizist so tief vorgewagt hatte, machte ihn wütend.

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  • Semir hörte, dass jemand auf ihn zukam. Er zog sich zusammen und machte sich innerlich auf die ersten Schläge bereit. Die Kälte der Steine auf die er hier saß zog durch seinen Körper. „Na, geht es uns gut?“ hörte er eine höhnische Stimme. „Klar…ging nie besser.“ gab Semir ironisch von sich und stöhnte nur wenig später auf, als ihn eine Fußspitze in die Rippen traf. „Clown gefrühstückt was?“ fauchte der Besucher. Diesmal antwortete Semir nicht. „Du hast mir die Nase gebrochen…dafür wirst du bezahlen!“ fauchte die Stimme. Semir konnte nichts sehen, aber er spürte die Gefahr. Er schrie laut auf, als die Faust ihn traf. Blut schoss fühlbar aus der Nase und durch den Ruck wurde sein Kopf zur Seite geschleudert. Die Dornen des Stacheldrahts bohrten sich in Semirs Hals und schmerzten. Doch der Mann hörte nicht auf. Ein zweites Mal kam die Faust ins Ziel. Semir spürte wie sich einer seiner Schneidezähne verabschiedete und spuckte Blut aus. Der nächste Schlag traf seine Rippe. Tritte gegen seine Beine zwangen ihn diese anzuziehen. So ging es einige Minuten, die Semir wie Stunden vorkamen. „Okay…das reicht…..ich denke er hat verstanden…“ kam nun die Stimme von Sandro, die Semir wie durch Watte wahrnahm. „Das hat er verdient! Niemand bricht mir die Nase ungestraft!“ fauchte sein Peiniger. „Dennoch…es reicht. Danke du hast mir Arbeit abgenommen. Du kannst mir noch weiter helfen….Wir werden ihn morgen in der Frühe vor der Wache der Autobahnpolizei aus dem Auto werfen.“ meinte Sandro. Mario nickte eifrig. „Sehr gern….darf ich ihn rauswerfen?“ wollte er wissen. Sandro nickte. Semir zog sich zusammen. Irgendwie gefiel ihm der Plan überhaupt nicht. Im Augenblick war er machtlos, doch sobald er hier raus war, würde er sich die Kerle einen nach dem Anderen schnappen und der Gerechtigkeit zuführen.


    Heger kam an seinem Anwesen an und traf mit Fabian zusammen, der gerade aus dem Arbeitszimmer kam. „Was wolltest du da?“ wollte Heger sofort wissen. „Ich habe ein wenig sauber gemacht.“ erklärte der Mann. „Okay…wo ist Alex?“ kam die nächste Frage. „Immer noch auf seinem Zimmer. Er ist ziemlich ruhig, aber ich habe auf der Kamera gesehen, dass er alles versucht um raus zu kommen.“ grinste Fabian. „Das war zu erwarten. Bring ihn in den Keller….dort werde ich mich mit ihm unterhalten.“ versprach Heger. Fabian nickte und führte den Befehl direkt aus. Nur wenig später stieß er Alex die Treppe runter. Der Hauptkommissar musste aufpassen, dass er nicht stürzte. Im Keller packte Fabian ihn am Arm und zog ihn dicht an sich ran. „Komm schon, Kollege…..Heger wartet.“ knurrte er kaum leise. Dann hatten sie den Raum erreicht, den Heger für Alex vorgesehen hatte. Fabian stieß ihn rein. Alex stolperte, fing sich jedoch wieder und sah Fabian wütend an. „So Alex…jetzt haben wir Zeit uns zu unterhalten. Setz dich!“ forderte Heger und unterstrich den Befehl mit dem Wink der Waffe, die er auf Alex gerichtet hatte. Alex führte den Befehl aus. „Du kannst dir denken, dass ich nicht gerade darüber erfreut bin, dass du dich in meine Organisation geschlichen hast. Was hast du deinen Kollegen außer den Übergaben schon erzählt?“ Heger sah Alex ernst an. „Alles…“ kam von Alex zurück. Heger lachte. „Und was ist alles?“ fragte er. „Alles was ich schon heraus gefunden habe.“ grinste Alex. „Okay….ähm…ich bin eigentlich auch ein kleiner Spaßvogel, aber irgendwann ist der Bogen überspannt. Ich möchte dir etwas erzählten…eine kleine Geschichte.“ meinte Heger nur.

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  • Alex sah Heger gelangweilt an. „Ich habe aufgehört mir Geschichten erzählen zu lassen, als meine Mutter ums Leben kam….also ersparen Sie mir Ihr Gesülze!“ knurrte Alex. Heger sah ihn an. „Auf einem Schrottplatz in Köln…da hatte sich ein kleiner Polizist hin verirrt. Er glaubte, dass ein Verbrecher einen anderen verraten würde…“ fing er unbeirrt an und Alex zuckte zusammen. Er ahnte von wem Heger da sprach. „Was haben Sie mit meinem Kollegen angestellt?“ fragte er heiser und Heger grinste. „Ah…wir wissen von wem wir sprechen. Nun…ich habe deinem Kollegen mal kurz die Situation erläutert. Er wird für mich die Munition zurück holen, die im Niehler Hafen beschlagnahmt wurde. Wenn nicht, dann wird es dir dreckig ergehen…“ gab Heger zu. Alex nickte. Er war auf der einen Seite beruhigt, dass Heger scheinbar Semir nur erpresste. „Und wann soll die Übergabe stattfinden?“ fragte er daher. „In vierTagen. Bis dahin hat sich Gerkhan sicher von den Blessuren erholt, die ihn ein guter Freund von mir beigebracht hat. Und wenn nicht….nun dann finden wir sicher andere Wege, nicht wahr Alex…?“ grinste Heger. Alex stieß ein wütendes Knurren aus, doch im Augenblick saß er am kürzeren Hebel. Es klingelte an der Haustür und Fabian verließ den Raum. Eine Chance, die Alex sofort ergriff. Ungeachtet der Waffe, die Heger auf dem Tisch in Reichweite liegen hatte sprang er auf und warf sich auf Heger, der vom Angriff überrascht wurde. Alex riss ihn mitsamt dem Stuhl um und rangelte am Boden. Heger erholte sich zu schnell von seiner Überraschung und schlug Alex mit der Faust gegen die Schläfe, was den Hauptkommissaren für einen kurzen Augenblick die Oberhand verlieren ließ. Als er wieder klar war, hatte Heger die Waffe in der Hand. „Das war ein Fehler…“ versprach er wütend und wischte sich das Blut von der aufgeplatzten Lippe.


    Alex hielt inne. „Ein Versuch war es wert…“ erklärte er nur und tänzelte um Heger herum. Fabian und ein weiterer Mann kamen in den Raum. „Packt ihn euch und zeigt ihm, was passiert, wenn er mich angreift!“ fauchte Heger wütend. Fabian richtete ebenfalls die Waffe auf Alex. Der zweite Mann zerrte dem Hauptkommissar die Arme schmerzhaft auf den Rücken. Heger kam zu ihm. „Und nun mach dich auf etwas gefasst!“ drohte er. Alex sah ihn an und grinste, doch im gleichen Augenblick traf ihn die Faust von Heger in die Magengrube. Alex schrie unwillkürlich auf, wollte sich krümmen, doch die auf dem Rücken gedrehten Arme hielten ihn aufrecht um die Schmerzen in den Schultern zu entgehen. Noch einmal schlug Heger mit aller Wucht zu. Alex spie Gift und Galle. Er wäre am liebsten in die Knie gegangen, je mehr Schläge auf ihn niederprasselten. Nach weiteren Schlägen ließ er sich trotz der aufkommenden Schmerzen im Griff des Mannes hängen. „Na…kannst du nichts vertragen?“ hörte er Heger fragen, doch er antwortete nicht. „Du hast dir den falschen Gegner ausgesucht….jetzt wirst du es bereuen.“ versprach Heger. Auch jetzt reagierte Alex nicht. Der Mann ließ ihn los und Alex ging prompt zu Boden. „Was ist? Willst du mir nicht antworten? Willst du dich nicht verteidigen?“ forderte Heger ihn auf, doch Alex wollte nicht mehr. Er hatte genügend damit zu tun, Luft in den schmerzenden Körper zu pumpen. „Bringt ihn nach nebenan und behandelt ihn entsprechend eines Verräters. Er wird sehr bald mit Gerkhan zusammen sterben. Ihr werdet ihm zeigen, was es heißt ein Verräter zu sein! Aber lasst ihn am Leben. Ich will, dass er jede einzelne Sekunde, die ihn vom Tod trennt mitbekommt.“ warnte Heger. Alex wurde raus gebracht.

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  • Der Morgen kam für Semir viel zu schnell. Die Schmerzen in seinem Körper ebbten langsam ab und auch spürte er die Kälte kaum noch. Seine Hände waren bereits durch die Fesselung wie abgestorben und an Schlaf konnte er in der Nacht auch nicht denken, denn sobald er weggesunken wäre, hätte sich die Dornen des Drahtes in seinen Hals gebohrt und vermutlich sogar die Halsschlagader durchstoßen. So blieb ihm nichts anders übrig als ständig auf der Hut zu sein nicht einzuschlafen. Da seine Augen immer noch verbunden waren, konnte er nicht einmal wissen ob es draußen bereits hell oder noch dunkel war. Ein Geräusch ließ ihn zusammen zucken. Er hörte Schritte und die kamen auf ihm zu. Semir zog sich zusammen. Es war soweit….jetzt würde man ihn wegbringen. Oder wollte man die zweite Runde einläuten? „Auf geht es! Mal sehen wie gut du fliegen kannst…“ hörte er die Stimme von Sandro Stark und spürte wie sich jemand an seinen Fesseln zu schaffen machte. Dann waren seine Hände frei und Semir schrie leise auf. Die Blutzirkulation, die nun wieder einsetzte, war schmerzhaft. „Nur keine Angst….das legt sich gleich…“ hörte er höhnisch von Sandro. Auch der Draht am Hals verschwand und auch hier stöhnte der Hauptkommissar auf, denn einige der Dornen hatten bereits seinen Hals angebohrt und wurden nun wieder heraus gezogen. Semir wollte zu seinem Hals greifen, weil er spürte wie das Blut herunter lief, doch die Hand wurde festgehalten. Er wurde gezwungen sich auf den Bauch zu legen und nur wenig später waren seine Hände auf dem Rücken gefesselt. Sandro macht sich einen Spaß daraus, die Kabelbinder fest zusammen zu zurren. „Das dürfte halten…“ meinte er zufrieden und stand auf. Dann zerrte er Semir hoch. „Und los!“ forderte Sandro und gab ihm einen Stoß. Semir setzte unsicher einen Fuß vor dem Anderen. „Man endlich!“ kam eine weitere Stimme als Semir eine Luftveränderung wahr nahm. Eine Hand packte ihn. Eine Autotür wurde geöffnet und Semir erhielt einen weiteren Stoß. Der Boden auf dem er nun lag, bestand aus Riffelblech, das spürte Semir anhand der leicht aufgestellten Stahlrippen. Er lag auf der Ladefläche eines Transporters. Nun wurden auch seine Beine zusammen gebunden und als der Kabelbinder in die Haut seiner Knöchel einschnitt stöhnte er auf. „Schnauze!“ knurrte die zweite Stimme unfreundlich. Die Türen wurden zugeschlagen und die Fahrt ging los. Würden sie ihn nun wirklich aus dem fahrenden Wagen werfen? Und wenn ja….wo? Auch wenn Heger vom Revier gesprochen hatte, so war es auch möglich, dass seine anwesenden Peiniger ihren Plan änderten. Er hörte wie eine Schiebetür aufging und sich jemand zu ihm bequemte. „Na, freust du dich schon?“ wollte dieser Mann wissen. Semir antwortete nicht. In Gedanken spielte er durch, wie er den Sturz abmildern konnte. Er musste sich krümmen und in sich drehen, damit der Sturz nicht zu heftig war. Das ging aber nur, wenn das Tempo nicht zu hoch war.

    Susanne König, die Sekretärin der Autobahnpolizei, war an diesem Morgen besonders früh dran. Obwohl ihr Dienst erst in einer Stunde anfing, war sie schon fast im Büro. Vor ihr fuhr ein Transporter der sich nun genau wie sie zur Ausfahrt einreihte und auf den Parkplatz der Autobahnpolizei. Susanne dachte sich nichts dabei, doch als der Wagen nicht langsamer wurde und bei 30 km/h blieb, wurde sie stutzig. „BM-VD 1804“ murmelte sie das Kennzeichen und beobachtete den Wagen weiter. Die Seitentür öffnete sich und etwas wurde aus dem Wagen gestoßen. Dann raste der Wagen mit erhöhtem Tempo wieder auf die Autobahn. Die Fracht die aus dem Wagen geworfen wurde rollte sich während den kurzen Fluges zusammen und Susanne erkanntem mit Erschrecken, dass es ein Mensch war der sich nun überschlug und zur Seite rollte. Der Kopf schlug hart gegen den Boden und die Person blieb reglos liegen. Susanne hielt an und stieg aus. Schnell rannte sie um ihren Wagen herum und beugte sich zu der reglosen Person. Sie erkannte sofort ihren Kollegen, der das Bewusstsein verloren hatte. „Semir!! Oh mein Gott!“ stieß sie aus. Sie zog ihr Handy und wählte den Notruf. „Susanne König! Autobahnpolizei! Wir benötigen einen RTW vor der Dienststellte 54!“ gab sie durch. Semir stöhnte auf und kam zu sich. „Ganz ruhig Semir….warte ich werde dir die Fesseln und die Augenbinde lösen…bleib ruhig liegen. Ich hab die Rettung bereits informiert.“ sprach sie ruhig mit ihm. Sie rannte zum Fahrzeug wo sie im Kofferraum eine Zange suchte und löste nur wenig später die Fesseln und nahm die Augenbinde ab. Semir blutete aus einer Kopfwunde, die allerdings nicht gefährlich aussah. Er sah sie an, doch sie glaubte nicht, dass er sie wirklich wahr nahm. Bei dem Sturz konnte er sich auch stärkere außer der sichtbaren Kopfverletzung zugezogen haben, da war sie sich sicher. Semir wollte sich aufsetzen und wehrte sich gegen ihre Hand, die ihn zu Boden drückte. „Nein Semir…bleib liegen…bleib ruhig liegen….bitte ich weiß nicht wie schwer du verletzt bist…aber bitte bleib liegen!“ mahnte sie. Nun kamen auch Kollegen aus der Wache, die sie unterstützten. einer von ihnen hatte einen ersten Hilfe-Koffer bei sich und machte sich als Ersthelfer nützlich. Nun wurde Semir ruhiger. Er spürte die Helfer und schloss die Augen. „Semir…nicht wieder bewusstlos werden! Bleib wach!“ mahnte Susanne ihn und strich ihn sanft über die Wange.

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  • Alex sah auf als sich die Tür öffnete. Sein Auge war leicht geschwollen und darunter waren einige Farben zu sehen. Fabian Hof kam rein. „Papa Joe will dich sehen!“ erklärte er. Alex stand auf und verließ unsicher den Raum. „Was will er denn?“ fragte er. „Er will dich zum Frühstück sehen. Eine Ehre für dich..glaub mir.“ erklärte Fabian. Alex sah ihn an und nickte leicht. Fabian wies ihm den Weg und Alex ging voran. Nur wenig später saß er Michale Heger gegenüber. „Guten Morgen Alex….ich hoffe du hast gut genächtigt.“ wollte Heger wissen. „Was wollen Sie?“ knurrte Alex. Heger sah ihn an. „Warum denn so unfreundlich? Ich habe dir doch nichts getan. Greif zu…es ist alles frisch und danach werden wir über unser Geschäft sprechen.“ lächelte Heger. „Sie können aufgeben. Meine Kollegen wissen über alles…“ erklärte er und zuckte im gleichen Augenblick zusammen. Heger hatte mit der Faust so heftig auf den Tisch geschlagen, dass die Gläser darauf umfielen. „Lüg mich nicht an! Deine Kollegen wissen gar nichts. Aber ich werde dir sagen, was wir machen. Sobald sich dein Partner Semir Gerkhan von seinem Sturz aus dem fahrenden Wagen erholt hat, wird er uns die Munition bringen, die deine Kollegen im Niehler Hafen beschlagnahmt haben.“ erklärte Heger. Alex lachte ohne Ton. „Denken Sie wirklich, er wird es tun? Glauben Sie, er lässt sich von ihren Leuten zusammen schlagen und nimmt es einfach hin?“ hakte er nach. Sie haben sich mit der Aktion einen Feind geschaffen, der Ihnen das Genick bricht. Sie können auch direkt aufgeben.” hängte er entschlossen an. Papa Joe lachte auf. „Willst du mir sagen, dass es keinen Sinn hat? Ich sehe es anders. Dein Kollege wird alles tun, damit du nicht umgebracht wirst. Sterben in einer Schrottpresse ist nicht schön. Ich habe schon so viele Leute schreien hören, wenn das Auto in dem sie waren immer kleiner wurde…bis zum Ende haben sie geschrien, gefleht, gebettelt….genau wie du es tun wirst.“ grinste Heger. Alex ging ein Schauer über den Rücken. „Heger, Sie werden nicht damit durchkommen!“ presste Alex heraus und gab so preis, dass er den wahren Namen von Papa Joe wusste. Dieser sah ihn an. „Nun….wir werden sehen. Du kennst meinen Ruf oder? Ich scherze nicht. Und das werde ich dir nun auch beweisen.“


    Der Rettungswagen fuhr auf den Parkplatz und der Notarzt kümmerte sich sofort um Semir, der zwar ansprechbar war, aber sichtbar Schmerzen hatte. „Okay…Herr Gerkhan, können Sie den Arm bewegen?“ wollte der Notarzt wissen. Langsam hob Semir den Arm. Der Rechte funktionierte ohne Probleme, aber der Linke blieb einfach am Boden liegen. „Okay….das war schon mal gut…was ist mit den Beinen? Spüren Sie etwas?“ hakte der Arzt nach. Semir nickte. „Denen geht es gut…“ nuschelte er. „Wir müssen Sie auf jeden Fall ins Krankenhaus bringen und röntgen lassen. Außerdem müssen wir innere Verletzungen ausschließen. Sie bekommen jetzt einen Stifneck angelegt. Das dient dazu die Halswirbelsäule zu stützen. Ich lege Ihnen einen Zugang und gebe Ihnen Schmerzmittel…“ erklärte der Arzt sein weiteres Vorgehen. Semir nickte. Er spürte den kleinen Stich im Handrücken und versuchte sich zu entspannen. Als er endlich im Rettungswagen lag, spürte er dass er müde wurde. Keine Schmerzen…es war als würde er fliegen. Er schloss die Augen und war nur wenig später weggetreten. Kim Krüger war von Susanne informiert worden und stand nun wartend vor dem Krankenwagen. Nach wenigen Minuten kam der Notarzt raus. „Wie sieht es aus?“ wollte Kim von ihm wissen. „Nun….soweit ich es beurteilen kann, hat er großes Glück gehabt. Vermutlich ist die linke Schulter und auch der linke Arm stark in Mitleidenschaft gezogen worden, einen Bruch kann ich nicht ausschließen. Ob er innere Verletzungen hat, kann erst im Krankenhaus festgestellt werden. Wir haben ihm ein Schmerzmittel verabreicht. Das Gesicht ist nicht durch den Sturz so verunstaltet. Ich tippe auf Schläge. Die Nase ist gebrochen und ein Schneidezahn fehlt. Die Schwellung ist entsprechend.“ berichtete der Mediziner. Kim nickte. Nur wenig später fuhr der Krankenwagen vom Parkplatz. „Susanne…informieren Sie bitte Andrea…“ bat Kim ihre Sekretärin.

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  • Heger sah grinsend auf Alex, der schweigend am Tisch saß. „Willst du nichts essen? Wer weiß wann du wieder etwa bekommst. Greif zu, solange es noch geht.“ bot er an. „Danke ich verzichte…“ knurrte Alex und verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust. Heger nickte. „Gut…das ist deine Entscheidung.“ gab er von sich. „Und wie soll es weitergehen? Glauben Sie, dass Sie mit allem durchkommen? Wenn mein Kollege und ich Sie nicht hinter Gitter bringen, dann ein anderer Kollege.“ versuchte er erneut Heger zu verunsichern, doch dieser fühlte sich sehr sicher. „Nur keine Sorge…ich habe alles vorbereitet. In drei Tagen werde ich deinen Freund darüber informieren wohin er meine Ware bringen soll. Er ist gerade im Krankenhaus und erholt sich. Du wirst sicher auch noch Spaß haben. Du wirst im Keller bleiben. Einen schönen Raum habe ich für dich ausgesucht. Kein Fenster….keine frische Luft…kein Ton von draußen…kein gar nichts…“ meinte Heger. Alex zog die Schultern gelangweilt hoch. „Wenn Sie das sagen…“ gab er gleichgültig zurück. Heger sah ihn an und zog eine Augenbraue zurück. „Hast du gar keine Angst?“ hakte er nach. „Sie brauchen mich um an ihre Munition zu kommen. Tod nütze ich Ihnen gar nichts.“ kam selbstsicher von Alex. „Nun das mag stimmen, aber du musst nicht gesund sein….ich habe mir gedacht, dass ich dir zur Unterhaltung Rambo mit in deinen Raum packe. Du kennst ihn ja nicht…aber ich …er wird dir jeden Tag ein paar Manieren beibringen und ich denke wir sollten direkt damit anfangen, nicht wahr?“ grinste Heger. Wie auf Kommando betrag ein Mann wie ein Schrank den Raum. Er war gute 180 cm groß und vermutlich auch so breit. Bepackt mit Muskeln. Gegen ihn hatte Alex so gut wie gar keine Chance. Er schluckte schwer. „Mach ihm klar, dass es ein Fehler war sich mit mir anzulegen aber lasst ihn leben!“ befahl Heger und verließ den Raum. Alex sprang vom Stuhl auf und wollte sich verteidigen, doch Rambo packte ihn am Hals und hob ihn hoch. Alex strampelte und versuchte ihn mit den Füßen zu erwischen, doch die Entfernung war zu groß. Rambo wurde seinem Namen gerecht. Er drückte Alex mit einer Hand an die Wand und mit der anderen schlug er ihn in die Nierengegend, in die Rippen, in den Magen…Nach guten zehn Minuten war Alex fertig und wünschte sich in die Bewusstlosigkeit, doch Rambo verstand sein Handwerk. Es dauerte für Alex ewig bis endlich die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit über ihn einbrach.


    Semir wurde im Krankenhaus durch gescheckt. Die linke Schulter war ausgekugelt, der Arm verstaucht und musste in einer Schlinge gehalten werden. An der rechten Hand hatte er Abschürfungen, wie auch am Rücken und an den Beinen. Außerdem eine leichte Gehirnerschütterung. Doch man fand zum Glück keine inneren Verletzungen und so konnte er am frühen Nachmittag wieder entlassen werden. „Der Zahn lässt sich leicht ersetzen. Sie sollten den Zahnarzt aufsuchen, sobald die Schwellung weg ist. Aber bitte…schonen Sie sich heute…legen Sie sich hin!“ schlug der Arzt vor. Semir nickte. „Danke…“murmelte er und verließ den Behandlungsraum. Auf dem Flur erwartete ihn Andrea. „Schatz? Was machst du denn hier?“ wollte er wissen, doch er ahnte auch, das Susanne seine Exfrau informiert hatte. „Mein Gott…was hast du denn gemacht?“ tadelte sie ihn sanft. „Ein paar Freunde waren nicht nett zur mir, aber die werde ich mir holen, das verspreche ich dir…“ knurrte Semir. „Jetzt wirst du erst mal mit zu mir kommen und dich auf die Couch legen. So kannst du nicht unter die Leute gehen und schon gar keinen Dienst schieben!“ legte Andrea fest. Semir nickte. Er fühlte sich wirklich nicht in der Lage Dienst zu schieben. Andrea bugsierte ihn in ihren Wagen und fuhr los. Semir lehnte den Kopf zurück. „Geht es?“ wollte sie besorgt wissen. „Ja geht schon…“ kam gepresst von Semir. Andrea fuhr nach Hause wo sie Semir sanft wieder aus dem Wagen half. „Ich wohne nicht hier...“ scherzte Semir. „Doch weil du sonst verhungern würdest und das kann ich nicht zulassen.“ gab Andrea keck zurück. Sie öffnete die Tür. „Mama?!“ kam von Ayda und sie stürmte zur Tür, doch als sie ihren Vater verletzt sah blieb sie stehen. „Ayda…mach mal bitte die Couch im Wohnzimmer frei, damit Papa sich hinlegen kann.“ bat Andrea und das Mädchen machte sofort Kehrt um die Bitte auszuführen. „Was ist denn passiert? Hatte Papa einen Unfall?“ wollte das Mädchen wissen. „Ja… mein Schatz, aber es ist nicht so schlimm.“ nickte Andrea. Sie ließ Semir los, der sich auf die Couch setzte und kurz die Augen schloss. „Leg dich hin!“ befahl Andrea. Semir tat es ohne Widerworte. Ayda kam zu ihm und legte ihm ihr Schmusekissen unter seinen Kopf. „Dann liegst du nicht so hart wie auf dem Sofakissen…“ erklärte sie. Semir lächelte leicht. „Danke mein Schatz…“ sagte er und schlief ein.

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  • Alex kam nach einiger Zeit wieder zu sich. Er fühlte sich elendig und jeder Knochen im Leib schmerzte. Er lag am Boden und regte sich zunächst nicht. Er hielt die Augen geschlossen und krümmte sich. Die Arme hielt er fest an seinen Körper gepresst. Auf seinen Lippen schmeckte er Blut und leckte sich vorsichtig darüber. Dann öffnete er die Augen. Sein Peiniger war nicht zu sehen. Der Raum wurde nur durch eine schwache Glühbirne erleuchtet und so sah er das Bett, vor dem er lag. Er zog sich hoch und presste die Lippen zusammen um nicht aufzuschreien. Er setzte sich aufs Bett und krümmte sich erneut zusammen als er hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Er sah zur Tür. Heger und Hof kamen herein. Sollte nun die zweite Runde eingeläutet werden? Heger betrachtete ihn. „Ja….so hab ich mir das vorgestellt. Rambo versteht sein Handwerk nicht wahr?“ grinste er ihn an. Alex antwortete nichts. „Das war die Strafe für deinen Verrat. Nur keine Angst…wir haben noch ein paar Tage bis wir uns bei Gerkhan melden. Bis dahin wirst du hier drin bleiben und ab und an darf Rambo zu dir…“ lachte Heger. Auch jetzt antwortete Alex nicht. „Okay…wie du willst…“ knurrte er deshalb und sah Fabian Hof an. „Er bekommt Wasser und Brot! Sonst nichts!“ befahl er und verließ wütend den Raum, während Fabian noch blieb. „Hör zu…das ist nicht gut für dich. Tu wenigstens als hättest du Angst.“ mahnte er Alex. Alex sah ihn an. „Warum?“ fragte er. „Du weißt nicht wie Heger sein kann. Wenn es nicht nach seinem Willen geht, oder er den Willen des Gegners brechen kann, ist er unberechenbar!“ erklärte Fabian. Er zog eine Handschelle aus der Tasche und eh Alex sich versah, war seine linke Hand mit dem Bettgestell verbunden. „Sorry…Befehl von Heger…“ sagte Fabian entschuldigend und verließ das Zimmer. Alex blieb zurück. Nun bereute er seinen Entschluss wieder hier her gekommen zu sein, doch jetzt war es zu spät. Dass er dies nicht überleben würde, war so sicher wie das Amen in der Kirche. Heger konnte ihn nicht laufen lassen.


    Semir wachte gegen Abend auf. Er stöhnte leise, als er sich aufrichtete. „Warte… ich helfe dir…“ kam von Andrea. Semir sah sie mit einem Auge an. Das rechte war blau unterlaufen und fast völlig zu geschwollen. „Geht schon…Gib mir das Telefon…“ bat er. Andrea sah ihn an. „Was willst du tun?“ hakte sie nach. „Ich will Krüger anrufen. Heger hat mich so zugerichtet. Er wollte mich warnen…“ erklärte Semir. Doch Andrea rührte sich nicht. „Das kannst du ihr auch morgen sagen. Heute wirst du nichts tun!“ legte sie fest. Semir sah sie an. „Aber ich muss….Alex wurde aufgedeckt…“ sagte er und richtete sich auf, doch er fiel sofort zurück. Schwindel überkam ihm und er musste würgen. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen. „Ich glaub, ich bleib besser doch noch etwas liegen.“ gab er zu. Andrea lächelte. „Eine sehr weise Entscheidung. Ich kann Kim ja informieren…oder ich fahre dich morgen in die PAST. Aber für heute wirst du dich nicht rühren.“ schlug sie vor. Semir nickte. Er sah wie Andrea zum Telefon griff und in die Küche ging. Nach guten zehn Minuten kam sie zurück. „So…Kim weiß Bescheid.“ erklärte sie nur. Wieder nickte er vorsichtig. „Ich hab Hunger…“ gab er zu. „Dann werde ich dir was machen. Ayda..hilfst du mir mal?“ bat Andrea ihre Tochter. „Ja Mama…“ kam von ihrer Großen. Lilly kam zu ihrem Papa. „Papa…..hast du viel Schmerzen?“ wollte das Mädchen wissen. Semir sah seine Jüngste an und lächelte. „Das geht schon…“ meinte er nur heldenhaft. „Aber wenn du ganz viel Schmerzen hast, dann musst du das tun, was Mama sagt…dann geht das ganz schnell weg. Das ist bei mir auch, wenn ich krank bin.“ erklärte das Mädchen. Semir lächelte gequält. „Ja, die Mama ist ein sehr guter Doktor und eine sehr gute Krankenschwester…“ gab er zu. Lilly beugte sich zu ihm und drückte ihn einen sanften Kuss auf seine aufgeplatzte Lippe und auf das geschwollene Auge. Danach pustete sie und sah ihn an. „Jetzt geht das gleich weg…“ versprach sie. „Danke mein Engel….“ Semir drückte seine kleine Tochter an sich.

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  • Während Semir und auch Alex sich von der Behandlung durch Heger erholten, ging für Kim und Genül der Dienst weiter. „Ich habe keine neuen Informationen. Semir lässt durch Andrea ausrichten, dass Heger für seinen Zustand gesorgt hat. Er sagte Andrea, dass es zur Warnung war. Alex ist aufgeflogen…aber damit war ja zu rechnen. Es geht alles den Bach runter….“ stöhnte Kim leise. „Es tut mir Leid…wir hätten ihn nicht zurück gehen lassen sollen.“ meinte Genül. Kim setzte zu einer Antwort an, als das Telefon auf ihrem Tisch klingelte. Sie meldete sich mit kühler Stimme und schaltete nur wenig später den Lautsprecher ein. „Ich muss Ihnen sicher nicht sagen, wer hier spricht. Sie haben einen großen Fehler begangen, Teuerste….Sie haben sich mit mir angelegt und das hat noch keiner überlebt. Aber um die Freundlichkeit wegen stelle ich mich Ihnen dennoch vor: Mein Name ist Michael Heger, genannt Papa Joe. Ich habe hier einen Ihrer werten Kollegen in meiner Gewalt und forderte die beschlagnahmte Munition als Lösegeld!“ertönte die Stimme von Heger. „Wir wollen mit Herrn Brandt sprechen!“ forderte Kim. „Sie haben nichts zu fordern. Alex ist derzeit verhindert und daher werden Sie mit mir Vorlieb nehmen müssen.“ säuselte Heger. „Was wollen Sie?“ knurrte Kim. „Das sagte ich bereits. Die Munition wird von Semir Gerkhan überbracht. Den genauen Übergabeort werde ich zur gegebenen Zeit bekannt geben.“ erklärte Heger weiter. „Hören Sie….Herr Gerkhan ist leider derzeit nicht greifbar.“ gab Kim Krüger zur Antwort. „Verarschen Sie mich nicht! Ich weiß wie es Gerkhan geht, denn ich bin derjenige der ihm in seine Schranken gewiesen hat! Sollte er sich weigern, dann werde ich Brandt umbringen!“ drohte Heger und beendete das Gespräch. Kim legte auf und sah Genül Güngör an. „Da haben wir den Mist. Haben Sie dafür auch ne Lösung?“ wollte sie von der BKA-Beamtin wissen.


    Genül Güngör sah Kim Krüger an. „Wir werden auf die Forderung eingehen und eine Falle bei der Übergabe stellen. Herr Gerkhan wird kaum in der Lage sein, sich gegen Heger und seinen Helfern zu wehren und es ist doch wohl klar, dass Herr Brandt nicht laufen gelassen wird. Dass er uns keinen Zeitpunkt genannt hat, wann die Übergabe stattfinden soll, macht es schwer eine Falle aufzustellen.“ dachte sie laut nach. „Allerdings und Herr Gerkhan ist nicht in der Lage einen Wagen zu fahren und die Ware zu übergeben. Heger kann und wird ihn ohne mit der Wimper zu zucken umbringen. Außerdem können wir uns nicht erpressen lassen.“ legte Kim fest. „Frau Krüger…ich werde die Verantwortung dafür übernehmen. Das Leben von Herrn Brandt hat oberste Priorität. Dennoch denke ich, wird Heger Herr Brandt nicht einfach töten“ erkläre sie kühl. „Und wie kommen Sie darauf?“ hakte Kim nach. Genül räusperte sich. „Weil wir noch einen Mann in der Bande von Heger haben.“ gab sie leise von sich. „Bitte was? Warum sagen Sie nichts? Wer ist es?“ fauchte Kim sie an. „Fabian Hof….er ist mein neuer Partner und seit drei Monaten bei Papa Joe alias Michael Heger als Mädchen für alles tätig. Wir haben sehr lange gebraucht um ihn in die Bande zu bringen und er ist im inneren Kreis. Wir dürfen das nicht gefährden. Fabian hat mir sehr viele Informationen gegeben, die uns helfen werden Heger das Handwerk zu legen.“ berichtete Genül. Kim stöhnte leise auf. „ Dann werden wir Gerkhan über die neue Situation informieren.“ meinte sie und griff zum Hörer, doch nun legte Genül ihre Hand auf die von Kim. „Warten Sie noch bis morgen…“ bat sie. „Warum?“ wollte Kim nun wissen. „Morgen wird Herr Gerkhan sich erholt haben. Dann ist es einfacher.“ lächelte Genül. Kim nickte. „Können Sie Ihren Partner erreichen?“ wollte sie wissen. „Erst um Mitternacht.“ nickte Genül.

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  • Genül fuhr gegen acht nach Hause und wartete auf den Anruf ihres Kollegen. Die Zeit verging ohne dass sich dieser meldete und Genül wurde immer nervöser. Dann endlich…gegen eins klingelte ihr Handy. Sie sah auf das Display und meldete sich erleichtert. „Warum meldest du dich nicht?! Ich dachte schon dass du aufgeflogen bist!“ fauchte sie wütend. „Hey…es ist alles gut….hör zu….Heger will Brandt und Gerkhan töten. Wann genau weiß ich nicht, aber ich versuche es heraus zu finden. Was ist mit Gerkhan? Ist er schwer verletzt?“ wollte ihr Kollege wissen. „Es geht…ausgekugelte Schulter, gestauchter Arm, Gehirnerschütterung, angekratztes Ego und einige Abschürfungen, sowie ein Zahn… aber er lebt. Wer ist auf diese dämliche Idee gekommen ihn aus einem Auto zu werfen? Er hätte sich sonst was zufügen können.“ fragte Genül nach. „Sorry, ich wollte es verhindern, aber ich habe es zu spät erfahren. Sonst hätte ich es getan. Der große Deal ist allerdings erst einmal verschoben. Wir sollten so langsam Ende machen….Heger gehört in den Knast und zwar möglichst bald und für lange. Wir sollten während der Übergabe zuschlagen. Ich weiß genau, dass Heger Brandt niemals laufen lassen will. Er hat sogar davon gesprochen ihn und Gerkhan in die Presse zu packen!“ erklärte der Kollege. „Weißt du wann genau die Übergabe stattfinden soll und wo?“ fragte Genül nach. „Nein noch nicht. Heger scheint etwas misstrauischer geworden zu sein. Aber ich krieg es raus. Ich vermute auf einen der drei Schrottplätze. Das Beste wäre, wenn du auf jeden ein SEK-Team aufbaust.“ kam sofort die Antwort. „Und wann?“ hakte sie nun nach. „Das weiß ich noch nicht genau. Ich vermute das Heger den Termin sicher mit Gerkhan allein absprechen wird. Egal was er dieser Krüger gesagt hat!“ erklärte ihr Kollege. „Verstanden. ich werde alles vorbereiten. Pass bitte auf dich auf.“ mahnte Genül. „Keine Sorge…Heger vertraut mir noch.“ beruhigte sie der Kollege am anderen Ende. „Ich muss Schluss machen…“ hängte er an und das Gespräch war unterbrochen.


    Der nächste Morgen fing für Alex mit einem ziemlich spärlichen Frühstück an. Brot und warmes Wasser wurde von Fabian aufs Zimmer gebracht. „Du solltest dich ruhig verhalten. Heger ist schon auf 180, weil er Probleme mit dem Käufer der Munition hat.“ mahnte Fabian. Alex antwortete nicht. „Ist das alles, was ich bekomme?“ wollte er stattdessen wissen. Fabian sah ihn an. „Ja…du kannst froh sein, dass ich dir das überhaupt bringen darf. Morgen wirst du weggebracht.“ erklärte er. Alex sah ihn an. “Wohin?“ wollte er wissen. „Das weiß ich nicht. Ich weiß nur das Heger dich in die Presse stecken will. Dazu müsste er zu einem der Schrottplätze die er hat. Nippes, Zollstock….und in Langel….das sind die drei möglichen Plätze.“ erklärte Fabian. „Und du willst mir sagen, du weißt nicht wohin?“ lachte Alex bitter auf. Fabian sah ihn an. „Ich könnte für dich ein gutes Wort einlegen, wenn du mir hilfst zu entkommen.“ versuchte er. „Meinst du wirklich dass ich das nötig habe?“ lachte Fabian. „Du weißt schon, dass du für Jahre in den Knast gehst, wenn das hier vorbei ist. Hilf mir….“ bat Alex eindringlich. Fabian schüttelte den Kopf. „Sorry…das kann ich nicht.“ gab er zu und verließ den Raum. Alex sah ihm nach. Er riss an der Handschelle doch die konnte er nicht lösen und das Bett war stabil genug um jeder Aktion zu widerstehen. Alex musste abwarten. Wenn er geholt wurde, dann gab es vielleicht eine Möglichkeit zu fliehen und die würde er nutzen. Die Zeit verging und die Tür öffnete sich erneut. Diesmal kam Heger rein. Rambo begleitete ihn und Alex hatte nicht das Verlangen noch einmal von diesem Schrank bearbeitet zu werden. „Na wie fühlen wir uns?“ wollte er von Alex wissen. „Danke der Nachfrage…“ knurrte Alex nur. Er hatte keine Lust sich mit diesem Mann zu unterhalten. „Wir werden bald deine letzte Reise antreten…ich denke die Todesart, die ich für dich ausgedacht habe, gefällt dir. In einem Auto wirst du die letzte Reise antreten, aber ich habe auch eine Überraschung für dich. Dein Freund Gerkhan wird dich auf diese Reise begleiten.“ grinste Heger. Alex sah ihn grimmig an.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
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  • Semir zuckte zusammen als er eine Hand auf seinen Arm spürte. Sofort riss er die Augen auf und sah Andrea etwas verwirrt an. „Ist was passiert?“ fragte er sofort. „Du wolltest doch ins Büro und es ist schon halb zehn. Außerdem hat dein Handy schon geklingelt.“ erklärte Andrea und reichte ihm das kleine Gerät. Semir setzte sich vorsichtig auf und nahm das kleine Gerät. „Ja?“ fragte er. „Herr Gerkhan, ich hoffe es geht Ihnen gut genug, um nun meine Forderungen zu erfüllen.“ erklärte ein Mann. Semir erkannte Heger. „Was soll das heißen?“ fragte er. „Fahren Sie zu Ihrer Dienststelle und hören Sie, was Ihre Vorgesetzte für sie hat.“ kam die Forderung und ein leises Klicken zeigte dass Heger aufgelegt hatte. „Andrea…du musst mich zur PAST bringen….“ bat er seine Frau. „Okay….ich fahre dich, aber bitte pass auf dich auf.“ mahnte sie. Semir nickte. Er stand auf und wusch sich so gut es ging. Dann ging er zurück ins Schlafzimmer wo Andrea bereits seine Kleidung zu Recht gelegt hatte. „Hilfst du mir beim Anziehen?“ bat er sie. „Natürlich, mein Held…“ grinste sie und half ihren Exmann in die Sachen. Nur wenig später waren sie unterwegs zur Wache wo Genül Güngör und Kim Krüger schon auf ihn wartete. Er wurde auf den aktuellen Stand gebracht. „Chefin ich werde die Anforderungen von Heger folgen. Alex Leben ist mir wichtiger als alles Andere!“ legte Semir fest. „Das ist mir klar und das werden wir auch tun. Wissen Sie wohin Sie die Ware bringen sollen?“ hakte Kim nach. „Nein, bisher noch nicht…“ gab Semir zu. „Da man Sie und Brandt in eine Presse stecken will, kann es nur einer der Schrottplätze sein, die Heger besitzt.“ warf Genül ein. Semir sah sie an. „Heger will was? Und woher wissen Sie das?“ fragte er verwundert. Genül sah zu Boden. „Wir haben einen weiteren Mann in den Reihen von Heger. Fabian Hof…“ erklärte Genül. Semir sah sie an. „Fabian Hof ist ein Kollege? Warum haben Sie uns nicht informiert?“ fauchte er Genül an. „Das war nicht möglich. Wir mussten das Leben von Fabian schützen…wir wollten nicht das Heger noch einen umbringt.“ gab sie von sich.


    „Und was ist mit Alex Leben? Wird das völlig ignoriert?“ fauchte Semir wütend. „Nein…natürlich nicht…wir werden ihn raus holen….versprochen Fabian wird dafür sorgen, dass ihm kein Haar gekrümmt wird. Ich weiß es…“ versprach Genül. „Wie gut kennen Sie Herrn Hof denn? Ist es vielleicht auch möglich, dass er die Seiten gewechselt hat?“ hakte Kim nun nach. Genül sah sie ernst an. „Fabian wird sicher nicht die Seiten gewechselt haben. Vor elf Jahren musste er mit ansehen wie seine Eltern regelrecht hingerichtet wurden! Das prägt und er ist ein verdammt guter Polizist!!“ nahm Genül Fabian Hof in Schutz. „Uns bringt die Streiterei nicht weiter. Wir müssen alles möglich machen, damit Alex unbeschadet aus der Sache kommt und wir müssen die Staatsanwaltschaft zufrieden stellen. Das sind schwere Aufgaben!“ warf Kim ein. Semir schnaubte und nickte. „Stimmt….und da sehe ich die einzige Möglichkeit, dass wir die Munition raus rücken.“ legte er fest. „Das sehe ich anders. Ich nehme an Sie sollen die Munition überbringen und dann bekommen Sie Brandt zurück oder?“ hakte Genül nach, die sich nun ebenfalls beruhigt hatte. „Dass es nicht einfach sein wird, denke ich mir. Und ich weiß auch, dass Heger sich nicht so einfach festnehmen lässt. Ich will nur ein Blutbad verhindern.“ kam von Semir. „Ich weiß von Fabian, dass Heger Sie auch ausschalten will. Deshalb will Heger dass Sie die Munition überbringen. Er hat auch nicht akzeptiert, dass Sie nicht in der Lage sind Auto zu fahren. Sprich, Sie können die Übergabe nicht machen.“ antwortete Genül. „Und wie wollen wir es dann machen? Haben Sie sich da auch schon was überlegt?“ Semirs Frage klang resignierend. „Ja und nein…es gibt zwei Möglichkeiten. Erstens: Sie werden von einem Kollegen mit der Munition am Übergabeort abgesetzt und warten auf Heger, der Sie dann vermutlich beseitigen wird. Die zweite Möglichkeit: Sie werden mit mir hinfahren, ich werde mir eine Uniform nehmen und somit für Heger kein Gegner sein…der Vorteil ist, dass Sie Schutz haben und wenn Heger oder seine Konsorten zugreifen.“ erklärte Genül. Semir sah Kim an.

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  • Kim stöhnte leise auf und sah Genül an. „Wieso sollte Heger Sie nicht als Gegner wahrnehmen? Denken Sie er nimmt Rücksicht weil Sie eine Frau sind?“ wollte sie von ihr wissen. Genül lächelte leicht. „Nein, natürlich wird er keine Rücksicht nehmen, aber….“ versuchte sie zu erklären. „Was aber?“ hakte Semir nach. „Es ist so, dass es ein Zeichen für Fabian ist. Wir haben ausgemacht, dass, wenn ich mich in Uniform zeige, es reicht und er seine Tarnung aufgeben kann.“ erklärte Genül. Semir lachte auf. „Also wirklich. So was Dämliches hab ich noch nie gehört.“ gab er zu. „Ob dämlich oder nicht…Sie könnte Ihnen Rückendeckung geben, während Hof sich um Alex kümmert. Ich habe bereits mit der Staatsanwaltschaft alles geregelt. Wir haben grünes Licht!“ erklärte sie. „Gott sei Dank!“ stieß Semir aus. „Ich lasse die Munition gerade von Dorn und Bonrath abholen. Sobald die Munition hier ist, werden wir den Vorgang noch einmal genau ergründen und unsere Vorgehensweise abstimmen.“ erklärte Kim Krüger weiter. „Was soll das heißen? Wir werden die Munition gegen Alex tauschen und gut ist!“ fauchte Semir. „Semir…Sie wissen doch selbst, das Heger Alex niemals laufen lassen wird. Wir werden am Übergabeort dass SEK aufstellen und dann zugreifen, sobald er in Sicherheit ist. Wenn Heger ihn überhaupt zur Übergabe mit bringt.“ gab Kim zu bedenken. „Sie sagen es….falls…Frau Krüger…lassen Sie mich das allein machen….bitte. Ich habe doch auch noch Fabian Hof als Rückendeckung. Ich versuche mit ihm Kontakt aufzunehmen und dann können wir zusammen Alex befreien und in Sicherheit bringen. Bitte…..vertrauen Sie mir…“ flehte Semir. „Sie wissen, das die Staatsanwaltschaft ins Karree springt, wenn es schief geht oder?“ wollte Kim wissen. Semir nickte. „Ich will Alex da raus holen…und zwar unverletzt!“ legte er fest. „Das verstehe ich sehr gut…aber…Sie sind selbst verletzt. Wie wollen Sie es da mit Heger aufnehmen?“ wollte sie wissen. „Ich werde schon einen Weg finden. Sie können das SEK ja zum Schrottplatz schicken und ihn durchsuchen lassen. Ich meine….“ versuchte Semir. „Nein! Sie werden nicht allein da hin gegen Niemals! Das lasse ich nicht zu! Heger wartet doch nur darauf, dass Sie diese Dummheit machen!“ lehnte Kim endgültig ab. Semir stand auf und verließ fluchend den Raum. Genül sah ihm nach und zuckte zusammen als die Tür laut ins Schloss fiel.


    „Versuchen Sie ihn zur Vernunft zu bringen. Ich denke Sie haben da einen besseren Draht als ich.“ gab Kim Krüger von sich. Genül Güngör ging zu Semir ins Büro. Sie setzte sich und sah ihn an. „Ich hätte direkt mit offenen Karten spielen sollen. Es war ein Fehler, aber wir müssen Heger endlich hinter Gitter bringen. Helfen Sie mir…bitte…“ flehte sie ihn an. „Warum haben Sie Heger nicht schon festgenommen? Hof ist doch schon seit Monaten dort in der Bande! Warum haben Sie nicht schon zugegriffen?!“ fauchte Semir sie an. Genül lächelte leicht. „Weil Fabian immer sagte, dass es noch nicht ausreicht. Heger ist vorsichtig. Er hat für alles seine Leute. Aber jetzt wird er Ihren Partner sicher persönlich umbringen. Das ist unsere Chance.“ erklärte sie. „Wenn Sie wirklich Heger wollen, dann müssen Sie mir auch vertrauen. Ich weiß was ich mir zutraue und was nicht. Heger wird sicher nicht so einfach zu schnappen sein. Genül…ich will auch das Heger hinter Gitter geht, aber so wie es derzeit geplant ist, wird es nichts werden. Das bin ich André schuldig. Ich hab es ihm versprochen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag…“ erklärte Semir, der sich nun doch beruhigt hatte. „Und wie sieht Ihr Plan aus?“ hakte Genül nach. „Wir werden Heger eine Falle stellen. Passen Sie auf….er hält mich für Kampfunfähig womit er sicher nicht ganz falsch liegt. Sie sagten doch, das Fabian Hof einer von uns ist, dann könnte er uns als Rückendeckung nützen. Okay….ich werde zum Treffpunkt gehen und ich werde einen Sender tragen. Dann werden wir ihm die Munition übergeben. Sie sagten, dass er mich auch umbringen will…okay…das ist ein Risiko. Er kann mich direkt vor Ort erschießen oder aber und das halte ich für eher wahrscheinlich, er wird mir die gleiche Todesart wie Alex zukommen lassen. Er wird vermutlich dafür sorgen, dass einer von uns dem Anderen beim Sterben zusieht….“ erläuterte Semir. Genül sah ihn an. „Sie wollen sich in die Hände von Heger begeben?“ hakte sie nach. „Genau das…“ nickte Semir. „Das ist doch Wahnsinn! Da wird die Krüger niemals zustimmen…“ stöhnte Genül. Semir lächelte leicht. „Sie muss nicht alles wissen….“ gab er zu verstehen. Genül sah ihn an. „Sie wollen die Aktion ohne Krüger durchziehen? Ohne SEK?“ hakte sie erneut nach. „Genau das….ich weiß es klingt gefährlich, aber wir können es schaffen…“ versuchte er sie zu überzeugen.

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  • Alex setzte sich mühsam auf und stöhnte leise. Auch jetzt war seine linke Hand mit dem Bettgestell verbunden. Er hatte ein wenig geschlafen, wenn man es schlafen nennen konnte, denn sein Körper tat immer noch von den Schlägen die er gestern kassiert hatte weh. Die Uhr zeigte mittlerweile elf Uhr. Da er hier keine Fenster hatte, wusste er nicht, ob es Tag oder Nacht war. Er rieb sich mit der rechten Hand die Augen und legte sich wieder hin. Nach einiger Zeit sah er wieder auf die Uhr. Knappe zehn Minuten waren nur vergangen. Die Zeit kroch einfach nur dahin. Doch dann öffnete sich die Tür und Alex richtete sich auf. Heger und Fabian Hof sowie Rambo traten ein. „So Alex. Jetzt kommt deine große Stunde. Du darfst mit deinem Freund telefonierten. Du wirst ihm vorlesen, was hier auf dem Zettel steht. Ein Wort mehr und Rambo wird sich mit dir unterhalten ist das klar?“ warnte Heger. Alex sah Rambo kurz an und nickte dann. „Sehr gut….“ lächelte Heger und tätschelte sein Gesicht. Alex zog den Kopf zurück. „Gut….hier….das liest du vor, sobald sich dein Kollege meldet! forderte Heger erneut und reichte ihm den Zettel. Alex nahm ihn. Heger wählte eine Nummer auf dem Handy und Alex sah ihn erstaunt an. „König…Autobahnpolizei…“ hörte Alex die Stimme von Susanne. „Susanne…gib mir bitte Semir…“ sagte er mit gepresster Stimme. „Alex? Wie geht es dir?“ hakte die Sekretärin nach. Alex sah Heger an und dieser schüttelte den Kopf. „Gib mir Semir…bitte…“ presste er deshalb heraus. „Hallo?“ kann nur wenig später von Semir. „Ich bin es…..bring die Munition in zwei Stunden zum Schrottplatz nach Zollstock.“ las Alex vor. „Bist du in Ordnung?“ hakte Semir nach. Nun nahm Heger das Handy. „In zwei Stunden….!“ wiederholte Heger. „Okay….“ antwortete Semir. „Sie sagten was von vier Tagen aber es ist gerade zwei Tage her. Die Zeit ist noch nicht um! Ich kann kein Auto fahren!“ begehrte Semir auf. Heger sah Rambo an und nickte. Dieser griff Alex freien Arm und verdrehte ihn derart, dass Alex unweigerlich aufschrie. „Okay….okay…Wo genau soll ich mit der Munition hinkommen? Der Schrottplatz ist ja nicht gerade klein.“ hakte Semir nach. „Ich melde mich! Und ich warne dich…keine Kollegen nur du und ich und Alex…“ drohte Heger und legte auf. Alex sah ihn an. Heger grinste breit. „So…dann wollen wir dich jetzt mal zu deinem neuen Zuhause bringen. Dein Letztes in diesem Leben.“ versprach Heger und sah Rambo an.


    Genül sah Semir an. „Das geht nicht….das geht auf gar keinen Fall. Das ist viel zu riskant. Was wenn Heger mit Ihnen flieht? Was wenn er Sie direkt auf dem Schrottplatz erledigt?“ hakte sie nach. „Das wird er nicht….ich weiß es… Er will das Alex und ich zusammen sterben….ich werde gehen!“ legte Semir fest. „Und wie haben Sie sich das vorgestellt? Sie wissen doch… wenn wir losfahren, wird die Krüger uns die Kollegen auf den Hals hetzen…“ gab sie zu bedenken. Semir lächelte leicht. Er rieb mit seiner gesunden Hand über die verletzte Schulter. Er verzog leicht das Gesicht und Genül bemerkte es. „Sie sind doch gar nicht kampffähig…Wie wollen Sie sich da mit Heger anlegen?“ hakte sie nach. „Ich werde mich nicht mit ihm anlegen. Ich lasse mich einfach zu Alex bringen und gut ist. Das heißt wenn er ihn nicht zur Übergabe mitbringt. Genül…wir haben die Munition. Es ist einfach und wir haben nur noch zwei Stunden. Das ist wie Sie wissen, zu knapp um ein SEK Team anzufordern.“ setzte er dagegen. „Sie wollen wirklich allein hingehen?“ hakte Genül nach. „Ja…“ bestätigte der Hauptkommissar. Genül sah ihn an. „Tut mir Leid, das kann ich nicht zulassen. Ich werde Sie nicht allein in die Höhle des Löwen gehen lassen. Es ist auch mein Fall!“ widersetzte sich die BKA-Beamtin. Semir nickte. „Okay…dann machen wir es zusammen. Aber Sie werden sich zurück halten und mir als Rückendeckung dienen.“ mahnte er sie. Genül nickte. „Denken Sie wirklich, dass Heger so dumm ist, dass er die Falle nicht erkennt? Und was macht Sie sicher, dass er Brandt zur Übergabe mitbringt?“ hakte Genül nach. „Weil Ihr Kollege doch sicher was gesagt hätte oder nicht?“ kam von Semir die Gegenfrage. Genül nickte nachdenklich. „Ich weiß dass er Brandt auf dem Schrottplatz in die Presse stecken will aber Fabian wusste leider nicht auf welchen. Und wenn er es jetzt erfährt ist es zu spät. Lasen Sie uns doch da hin fahren und kurzen Prozess machen.“ bat Genül. „Das ist es! Ich habe einen sehr guten Plan. Sie werden mit den Kollegen nach Nippes fahren, weitere Kollegen nach Langel und ich nach Zollstock. So können wir alle drei Plätze durchsuchen und Alex befreien. Ich werde Heger ablenken. Hof wird meine Rückendeckung sein.“ schlug er vor. Genül nickte nachdenklich und stimmte dann diesem Plan zu.

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  • Die Arme von Alex wurden auf den Rücken gebunden. Er bekam keine Chance sich gegen die Behandlung zu wehren, denn Rambo war unerbittlich. Auf dem Weg zum Fahrzeug versuche Alex sich loszureißen, doch er erreichte nur, dass seine gefesselten Arme hoch gedrückt wurden und er gebückt zum Wagen bugsiert wurde. Nur wenig später lag er auf der Ladefläche eines Transporters. Er blieb ruhig liegen, denn er sah das Rambo bei ihm war. Die Fahrt ging los. Alex wusste genau wohin. Heger wollte ihn zum Schrottplatz fahren. „Wir fahren jetzt erst einmal nach Rodenkirchen.“ befahl Heger und grinste breit. Fabian sah ihn erstaunt an. „Rodenkirchen?“ fragte er nach. „Ja….dort ist mein neuester Schrottplatz. Gut er ist noch kein Schrottplatz, aber dort steht eine sehr schöne alte Presse. Ich musste den Besitzer nur etwas mehr bezahlen, aber es lohnt sich. Langel werde ich genau wie Nippes abstoßen. Die bringen nichts ein.“ grinste Heger. „Okay….du bist der Boss.“ meinte Fabian nur und fuhr los. „Gibst du mir mal dein Handy, bitte…“ kam von Heger. „Was? Warum mein Handy?“ hakte Fabian nun nach. „Ich habe meins liegen lassen. Akku leer. Hey ich will nur einen Anruf tätigen.“ Kam von Heger. Fabian zog sein Handy und reichte es rüber. Heger nahm es und telefonierte tatsächlich und steckte es ein. „Ich brauche es noch etwas…“ erklärte er. Fabian nickte nur. Fieberhaft überlegte er, wie er nun die Kollegen informieren sollte, dass es einen vierten Schrottplatz gab, der Heger gehörte. „Zu welchem willst du Gerkhan bestellen?“ fragte er wie beiläufig. „Zunächst nach Zollstock. Dort werden wir ihn abholen und dann werden wir ihn zu Alex bringen.“ grinste Heger. „Und dann? Willst du ihn in die Presse stecken und mit Alex umbringen?“ hakte Fabian nach. „ Nicht ganz…Rambo hat die Presse sehr gut ausgestattet. Eine kleine Kamera wird die Angst von Alex zeigen….Gerkhan wird es sehen und nichts tun können. Du wirst bei der Presse bleiben. Rambo und ich werden uns Gerkhan schnappen.“ erklärte Heger seinen Plan. „Du bist der Boss…“ wiederholte Fabian nur.


    Alex hörte das Gespräch und ihm gefiel die Vorstellung in die Presse gesteckt zu werden überhaupt nicht. Schon jetzt hörte er das Blech in Gedanken kreischen, wenn die Presse in Aktion war. „Na freust du dich schon?“ riss ihn Rambos Stimme aus den Gedanken. Alex antwortete nicht und wurde prompt dafür bestraft. Rambo trat ihn in die Seite und Alex stöhnte auf. „Lass ihn!“ fauchte Heger, der vorne im Fahrerhaus saß. Rambo knurrte leise. Der Rest der Fahrt ging schweigend von statten. Der Wagen hatte hinten keine Fenster und da Alex am Boden lag, konnte er nichts erkennen, doch er spürte nach einer Weile, dass die Fahrt wohl endete. Die Türen wurden geöffnet und er musste aussteigen. Alex sah sich um. Es war schon sonderbar, aber hier schien trotz dass es heller Tag war, niemand auf der Straße zu sein. „Nur keine Sorge…das hier ist ein sehr ruhiger Platz…“ meinte Heger und schien damit Alex Gedanken erraten zu haben. Rambo packte ihn am Arm und zerrte ihn über den Platz. Als sie vor der Presse standen fing Alex an sich zu weigern, weiter zu gehen, doch Rambo machte kurzen Prozess und nahm ihn einfach hoch. Er legte Alex in den Wagen, der vor der Presse stand und drückte ihm das Knie in den Rücken. Er löste die Fesseln um die Arme dann nur wenig später an der Karosserie festzubinden. Nach guten fünf Minuten war alles erledigt. Alex sah Heger panisch an. „Damit kommen Sie nicht durch!“ stieß er aus. „Oh meinst du…..“ grinste dieser und hob die Hand. Der Hauptkommissar zerrte an den Fesseln und spürte die Panik aufkommen. Der Kran lief an und nur wenig später packten die starken Krallen zu. Alex duckte sich, als diese von allen Seiten in den Wagen eindrangen. Nur kurz darauf wackelte das alte Fahrzeug. Alex krallte sich fest. Er bemerkte dass der Wagen sich in der Luft drehte und wie er durch die Luft flog. Die Angst stieg immer mehr auf als der Wagen in das Innere der Presse verschwand. Die Presse fing an zu arbeiten. Als die Seiten mit dem Auto in dem er saß Kontakt bekam, stemmte er seine Beine instinktiv gegen die Tür, was natürlich gar nichts brachte. Als er nach oben sah, sah er die große Platte auf sich zukommen und duckte sich. Er würde jede Sekunde seines Ablebens mitbekommen. Bevor die Platte den Wagen jedoch zerdrückte hörte die Maschine auf zu arbeiten. Alex spürte wie der Schweiß ihn in den Nacken lief. Der Atem ging stoßweise. Der Adrenalinspiegel in seinem Körper war unermesslich hoch. Er zerrte an den Fesseln, doch lösen konnte er sie ohne Hilfe nicht, denn sie bestanden aus Kabelbindern, die sich nicht zerreißen ließen. „So Alex….das war ein Vorgeschmack. Sobald Gerkhan hier ist, werden sich für euch die Tore für immer schließen…“ verhöhnte Heger ihn. Nur langsam konnte Alex sich beruhigen. Er sah sich in seinem engen Gefängnis um. Nichts war hier was ihm helfen konnte. Nichts womit er die Fessel lösten konnte oder aber auch nur die Presse zu öffnen. Er war verloren. Doch eines wusste er ganz genau, er würde nicht um sein Leben winseln. Das hatte er im Gefängnis auch nicht getan und hier wird er es auch nicht machen. Niemals! Sein Stolz war ungebrochen.

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