Auf der Flucht

  • In dieser Story lasse ich einen alten Kollegen aufleben. Würde mich über Feeds sehr freuen.


    Auf der Flucht


    Semir und Ben kamen an diesem herrlichen Sommermorgen pünktlich in der PAST an und wollten sich eigentlich zunächst ein Frühstück zuführen, als Susanne sie abfing. „Ihr sollt direkt zur Chefin kommen!“ verkündete sie. Semir sah Ben an. „Was ist denn jetzt schon wieder? Wir haben kein Auto kaputt gemacht, du bist pünktlich, es gibt eine fehlenden Berichte….“ raunte er seinem Partner zu. Ben zog die Schultern hoch. „Gehen wir einfach und fragen sie. Aber ich sagt dir, wenn die auch nur wegen einer dämliche Lappalie auf die Palme gekrochen ist, dann sage ich ihr was dazu!“ schwor er. Semir grinste leicht. Ben wollte Kim Krüger schon einmal die Meinung sagen aber er bekam keinen Ton heraus. Semir klopfte an die Tür und öffnete direkt. „Guten Morgen Chefin…Sie wollten uns sprechen?“ begrüßte er Kim Krüger. „Herr Gerkhan…Herr Jäger…bitte treten Sie ein und setzten Sie sich.“ lächelte Kim die Beiden an. Semir sah Ben erstaunt an. So freundlich wie Kim Krüger sie begrüßte konnte es nur eins sein, weshalb sie hier waren. Sie mussten einen Sondereinsatz machen. „Was ist des diesmal?“ hakte Semir deshalb direkt nach. „Das sag ich Ihnen, wenn Sie sich gesetzt haben.“ kam kühl von Krüger. „Okay…“ meinte Ben und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Als sie beide saßen nahm Kim einen Drücker in die Hand. Semir und Ben drehte sich um. Auf der Wand erschien ein Bild. „Das ist Reinhold Stenger… er steht unter Verdacht des Menschenhandels im großen Stil. Bevorzugt sind minderjährige Mädchen aus Thailand, die er an die Bordelle verkauft. Bisher konnte man ihm nichts nachweisen…“ erzählte Kim und machte eine Pause. Semir sah sie an. „Und jetzt ist es anders?“ fragte er. Kim nickte. „Das LKA hat einen Zeugen ausfindig machen können. Oder besser gesagt, der Mann hat die Kollegen vom LKA aufgesucht. Er will gegen Stenger aussagen. Er stellt sich als Kronzeuge zur Verfügung und will für sich und seiner neunjährigen Tochter Leonie Personenschutz bis die Verhandlung gelaufen und Stenger hinter Gitter ist.“ erklärte Kim Krüger weiter. „Ja gut…aber was hat das mit uns zu tun?“ wollte Semir nun wissen. „Das LKA hat Sie beide angefordert.“ gab Kim von sich. Semir sah sie fragend an. „Von wem denn?“ hakte er nach. „Von einem Hauptkommissar Jan Richter.“ lächelte Kim.

    „Jan Richter?!“ stieß Semir erstaunt aus. „Ja genau.“ bestätigte Krüger. „Kennst du ihn? Hast du schon mal Ärger mit ihm gehabt?“ wollte Ben nun wissen. „Ja..nein….also kein Ärger….das war mal mein Partner hier bei der Autobahn.“ strahlte Semir. „Wie gesagt, Herr Richter hat Sie und Herrn Jäger angefordert und ich bin gewillt zuzustimmen, wenn Sie damit einverstanden sind.“ Semir nickte. „Ja sicher…also wenn Ben auch einverstanden ist. Nun ja…hier ist ja eh im Augenblick ruhig und das was passiert können Jenny und Bonrath sicher auch erledigen.“ stimmte Semir zu. „Wie lange soll der Einsatz denn dauern?“ fragte Ben nun. „Nun Herr Stenger ist bereits hinter Gitter und nach meinen Informationen soll die Aussage von Herr Benz schon am Montag in der kommenden Woche sein. Das heißt Sie müssen ihn und seine Tochter für vier Tage beschützen.“ erklärte Kim den Einsatz. „Was denkst du?“ wollte Semir von Ben wissen. Dieser zog die Schultern hoch. „Ich sehe nichts was dagegen spricht.“ stimmte er ebenfalls zu. „Gut, dann fahren Sie nach Düsseldorf zum LKA und melden sich bei Herrn Richter.“ lächelte Kim und entließ die Beiden. Semir und Ben standen auf und gingen in ihr Büro. „Man ich fass es nicht. Jan Richter….ich dachte nie, dass aus ihm noch mal etwas wird.“ grinste Semir. „Warum ist er nicht mehr hier?“ wollte Ben wissen. „Wir hatten mal einen Fall wo er undercover gegangen ist. Er hat sich in eine der Täter verliebt und als wir sie festnehmen wollten, hat sie sich im Auto mit ihrem Bruder in den Tod gestürzt. Jan hat das nicht verkraftet und hat um seine Versetzung gebeten. Seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“ erzählte Semir. Ben grinste leicht. „Das wird sicher ein tolles Wiedersehen mit deinem Expartner.“ meinte er und erinnerte sich daran wie ein letztes Wiedersehen mit einem Expartner von Semir verlief. André Fux… Doch Semir schien seine Gedanken zu erraten. „Nur keine Sorge, diesmal werde ich nicht den Fehler machen und dich verteufeln. Ich habe aus meinem Fehler gelernt. Außerdem bin ich über die Trennung von Andrea weitestgehend weg.“ gab er sofort von sich. Ben hob die Hände. „Ich habe nichts gesagt…“ lächelte er entschuldigend. Semir grinste leicht. „Aber sehr laut gedacht.“ gab er zu. Die Beiden verließen die PAST. Auf dem Parkplatz sah Semir sich den Mercedes von Ben und dann seinen BMW an. „Tja…also ich finde dein Wagen kann mal wieder geschrottet werden. Wir nehmen deinen und du fährst!“ legte er fest und grinste breit. Ben nickte. Sie stiegen ein und fuhren nach Düsseldorf. „Was ist denn dieser Jan für ein Mensch?“ wollte Ben auf der Fahrt wissen. „Oh, Jan und ich waren knappe vier Jahre zusammen. Er war damals mein Trauzeuge…“ erzählte Semir. „Trauzeuge? Whow. Und weiß er dass ihr in Trennung lebt?“ fragte Ben weiter. „Nein…wir haben seit er weg ist, keinen Kontakt mehr gehabt.“ antwortete sein Partner. „Na immerhin musst du ja Eindruck hinterlassen haben, sonst würde er dich sicher nicht anfordern.“ grinste Ben.


    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Jan Richter sah Torben Benz an. Dieser knetete seine Finger und Jan sah, dass er nachdenklich war. „Herr Benz…Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir werden Sie bis zu Ihrer Aussagen schützen. Keiner wird an Sie oder an Ihrer Tochter kommen. Das verspreche ich Ihnen.“ versuchte Jan ihm zu erklären. Torben Benz sah ihn an. „Sie kennen Stenger nicht. Er hat überall seine Leute und vermutlich sogar in Ihren Reihen.“ sagte er leise. Jan Richter lächelte leicht. „Deswegen werden Sie auch von zwei Beamten eines anderen Reviers bzw. sogar eine ganz andere Abteilung beschützt. Es sind wirklich Fachleute und sie sind nicht vom LKA.“ gab Jan beruhigend von sich. Seine Gedanken gingen zu dem Hauptkommissar von der Autobahn, den er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wie lange war es nun her? Acht oder gar schon zehn Jahre? War es nicht schon viel länger? Er war sehr gespannt wie es in der Ehe von ihm und Andrea lief und ob er Vater geworden war. Semir hatte ihm damals immer gesagt, dass er viele Kinder wollte. „Herr Richter?!“ riss ihn die Stimme von Torben Benz aus seinen Gedanken. „Ja?“ fragte er etwas verwirrt. „Wer sind die Männer?“ wollte Torben wissen. „Ein sehr guter Freund aus alten Tagen und dessen Partner. Semir Gerkhan arbeitet bei der Autobahnpolizei.“ gab Jan Auskunft. Torben lachte auf. „Von der Autobahnpolizei? Und der soll mich und meine Tochter schützen? Ich glaube Sie unterschätzen Stenger gewaltig!“ stieß Torben wütend aus. „Herr Benz…ich kann Ihnen versichern, das Sie bei Semir in sehr guten Händen sind. Er würde Sie und Ihre Tochter mit seinem Leben beschützen. Sie sollten ihn nicht unterschätzen.“ versuchte Jan zu erklären. „Aber er ist nur Autobahnpolizist!“ widersprach Torben. Jan nickte. „Das ist richtig, aber Herr Gerkhan ist genau wie ich Hauptkommissar und diesen Rang bekommt man auch dort nicht so einfach geschenkt. Semir ist Fachmann. Er wird Sie und Leonie beschützen. Vertrauen Sie mir…“ antwortete Jan. Torben nickte, doch die Zweifel konnte Jan scheinbar nicht wirklich beseitigen. Jans Handy klingelte. „Richter!“ meldete er sich hart. „Whow…deine Stimme ist härter geworden. Bist du jetzt erwachsen?“ fragte eine Stimme die er nur zu gut kannte. „Semir…schön dich zu hören. Ich hoffe du bist nicht zu sehr überrascht, dass ich noch nicht abgetreten bin.“ meinte Jan. „Nein ganz sicher nicht. Wir sind schon fast in Düsseldorf. Bist du im LKA?“ wollte sein Expartner wissen. „Nein, ich bin im Hotel Astra direkt an der Autobahn. Suite 309. Aber pass auf…so einfach kommst du nicht rein.“ warnte Jan. „Alles klar….bis gleich…“ verabschiedete Semir sich und beendete das Gespräch. Mit einem leichten Grinsen steckte Jan das Handy wieder ein.

    Semir grinste leicht, als er sein Handy einsteckte. „Er scheint sich nicht wirklich viel verändert zu haben. Nur die Stimme klingt jetzt erwachsener.“ meinte er nachdenklich. „Na er wird sich schon verändert haben. Immerhin sind ja doch ein paar Jahre ins Land gegangen. Er dürfte sich schon mit grauen Haaren herumschlagen.“ lachte Ben und fuhr von der Autobahn ab. Sie erreichten Düsseldorf. „Okay, ab hier ist das Navi gefordert. Ich kenne mich hier nicht aus.“ gab Ben nun zu. Semir nickte. Er gab die Adresse ins Navi und Ben ließ sich von der mechanischen Stimme zum Ziel leiten. Nach knappen zehn Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht und fuhren mit dem Fahrstuhl auf die dritte Etage. Die Suite in der sich der Zeuge befinden sollte, war nicht zu übersehen. Zwei uniformierte Kollegen standen vor der Zimmertür und hielten sofort ihre Hände an den Waffen als Semir und Ben näher kamen. Semir zog seinen Ausweis und hielt ihn hoch. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollegen Ben Jäger… wir werden von Jan Richter erwartet.“ erklärte er sofort. Der Beamte überprüfte den Ausweis akribisch und nickte dann. Er klopfte in einem abgesprochenen Takt an die Tür, die sich nur kurz darauf öffnete. „Hey Semir!“ strahlte Jan Richter seinen Expartner an. „Jan….Mensch bist du alt geworden…“ lachte Semir und umarmte den Mann in der Tür. Jan war nach wie vor schlank, aber das Gesicht hatte mehr Falten und tatsächlich waren die Schläfen leicht grau. Semir wurde in den Raum gezogen und Ben trat ebenfalls ein. Er nickte dem Mann zu. „Ah…das ist Ben Jäger, mein Partner.“ stellte Semir ihn vor. Ben…das ist Jan Richter. Ein Anfänger als wir uns kennen gelernt haben, genau wie du. Noch richtig grün war er …“ lachte Semir. Jan wurde ernst und nickte. „Das hat sich mittlerweile geändert. Ich bin Hauptkommissar und du bist es immer noch. Bist ganz schön alt geworden. Hast du auch schon graue Haare oder färbst du?“ konterte er und reichte Ben die Hand. „Jan Richter…LKA…“ stellte er sich ihm vor. „Schön Sie kennen zu lernen. Semir hat mir viel von Ihnen erzählt.“ gab Ben zu. „Ach echt? Ich hoffe doch nur die guten Sachen.“ grinste Jan. Semir stupste ihn an. „Die Schlechten hab ich mir aufgehoben. Also…weih uns mal ein.“ forderte er seinen Expartner auf. „Ja als…das dort im Nebenzimmer ist Torben Benz. Er war die rechte Hand von Reinhold Stenger, einem der größten Menschenhändler in NRW. Bisher hatten wir keine handfesten Beweise, dass er mit Mädchen handelt, aber Benz weiß es und er ist bereit gegen ihn auszusagen. Dafür bekommen er und seine Tochter eine neue Identität und all den anderen Kram, den er braucht um mit Leonie ein neues Leben anfangen kann.“ erklärte Jan und wies auf das Nebenzimmer. Semir und Ben folgten ihm. Auf der Couch saß ein ca. 35jähriger Mann. Semir nickte. „Und der Prozess findet in Köln statt?“ wollte Semir weiter wissen „Ja…Stenger ist offiziell in Köln gemeldet und damit ist das dortige Gericht dafür zuständig. Er sitzt allerdings hier in Düsseldorf in der Justizvollzugsanstalt. Am Montag soll er überführt werden. Ihr sollt Benz und seine Tochter beschützen und sie schon morgen nach Köln bringen. Bis Montag werdet ihr für seinen Schutz zuständig sein und ihn zum Gericht geleiten.“ erklärte Jan weiter.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Reinhold Stenger sah seinen Anwalt an. „Was soll das heißen, ihr habt die Spur verloren? Wenn der Mistkerl vor Gericht aussagt, dann bin ich geliefert! Das weißt du doch genau!!“ fauchte er wütend. Armin Roth „Beruhige dich!“ warnte er seinen Mandanten und sah sich verschwörerisch um. Zum Glück war kein Beamter im Raum, denn die Gespräche zwischen einem Inhaftierten und seinem Anwalt waren vertraulich. „Ich habe da noch einen Joker im Ärmel. Ich bin dran und ich bin mir sicher, dass wir zuschlagen können, wenn sie Torben nach Köln bringen. Ich weiß von meinem Informanten, dass die Bullen Torben und seine Tochter morgen nach Köln bringen. Das LKA hat dafür tatkräftige Unterstützung von der Autobahnpolizei angefordert. Mit denen werden wir im Schlaf fertig. Lass mich nur machen. Ich werde dafür sorgen, das Torben vor Gericht das aussagt, was wir hören wollen.“ grinste Roth. „Dein Wort in Gottes Ohr. Was hast du denn vor?“ hakte Reinhold nun ruhiger nach. „Ich werde mir Leonie schnappen. Du kennst Torben. ER würde alles für die Kleine tun. Auch ein Meineid!“ gab Armin Roth von sich. Reinhold sah ihn an. „Wenn du Leonie auch nur ein Haar krümmst, dann bringe ich dich um. Du weißt genau was ich mit der Kleinen vorhabe!“ drohte er seinem Anwalt. Armin sah ihn an. „Wichtig ist, dass du erst einmal rauskommst! Von mir aus kannst du Leonie geschenkt bekommen. Ich werde sie nicht anfassen, aber Torben würde alles für sie tun.“ Wiederholte er erneut. Reinhold nickte. „Also gut…aber du weißt dass sie unter Polizeischutz stehen. Ich glaube nicht, dass die Bullen sich das Mädchen so einfach nehmen lassen. Aber ich werde bei keinem Bullenmord mitmachen.“ fauchte er seinen Anwalt an. Die Tür ging auf. „Die Sprechzeit ist vorbei!“ erklärte der Vollzugsbeamte. Armin Roth nickte. „Also…bis Montag spätestens…“ verabschiedete er sich von Reinhold. Dieser nickte und wurde wieder in seine Zelle gebracht.

    Semir, Ben und Jan saßen in gemütlichem Hotelzimmer und unterhielten sich mit Torben, der einiges über die Machenschaften von Reinhold Stenger erzählten konnte. „Diese Mädchen, vom letzten Transport…wo sind die jetzt?“ wollte Ben wissen. „Die wurden nach Hamburg und nach Bremen verkauft. Es gab einen richtigen Kampf. Besonders um die kleinen Thaimädchen Keine von denen war älter als 16. In Thailand ist es leicht ein Mädchen zu kaufen. Sogar die Eltern verkaufen sie, denn Mädchen sind nichts wert. Sie kosten Geld und bringen im Gegensatz zu einem Jungen nicht viel ein. Stenger hatte keine Probleme. Er hat mit Hilfe eines Mitarbeiters der thailändischen Behörde sogar die Ausreisegenehmigungen für die Mädchen bekommen. Keiner fragt nach. Die Geschäfte florieren und Stenger verdient sich eine goldene Nase. Die Kinder fragen nicht was mit ihnen passiert. Sie sind es gewohnt sich zu unterwerfen und das nutzt Stengers aus. Mir selbst hat er schon angeboten, eines der Mädchen zu nehmen…aber ich bin kein Kinderschänder!“ stieß Torben aus. „Wer sind die Käufer? Kennen Sie die auch mit Namen?“ hakte Semir nach. „Nein….die Mädchen werden an den Meistbietenden verkauft. Reinhold Stenger veranstaltet dreimal im Jahr eine richtige Auktion. Die Mädchen werden wie Vieh vorgeführt und begutachtet. Sie werden von den Käufern erst getestet und können dann ihr Angebot machen. Widerlich! Menschenverachtend!“ stieß Torben aus. „Warum haben Sie dann so lange zugesehen?“ fragte Ben nun wieder. „Ich habe nur durch Zufall erfahren womit Stenger sein Geld verdient. Ich dachte es wäre ein normales Im- und Exportgeschäft.“ gab der Zeuge zu verstehen. Semir hatte keinen Zweifel daran, dass er die Wahrheit sprach. „Wie sind Sie dahinter gekommen?“ wollte er wissen. „Durch Zufall. Ich wollte Akten in den Keller bringen und da kam ich an einer Tür vorbei. Sie stand auf und dahinter hörte ich ein Wimmern. Ein Flehen in einer mir fremden Sprache. Ich war neugierig und sah hinein. Die Männer da drinnen sahen mich nicht, aber ich sah alles. Auf dem Bett lag ein vielleicht 15jähriges Mädchen. Nackt und gefesselt. Die Beine waren weit gespreizt und Stenger stand mit herunter gelassener Hose vor ihr. Er befummelte sie und lachte fies dabei. Das Mädchen hatte geweint und flehte dass er aufhören möchte, aber er tat es nicht. Immer wieder sagte er, dass es nun ihr Job sein und dann hat er sie genommen. Brutal und ….es war widerlich…“ erzählte Torben weiter. „Warum haben Sie nicht eingegriffen und es verhindert?“ hakte Ben nach. „Da standen sechs Männer! Was hätte ich tun sollen? Wenn ich die Polizei gerufen hätte, wäre ich jetzt tot!“ stieß Torben zur Verteidigung aus.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Jan stellte jedem ein Glas Wasser auf den Tisch. „Wir rechnen mit einem Übergriff während wir Torben und Leonie nach Köln bringen. Ich will kein Risiko eingehen und deshalb werden du und Ben auf die Beiden aufpassen und dafür sorgen, dass sie sicher ins Gericht kommen. Leonie ist von der Schule befreit und danach wird sie eh in einer anderen Stadt unter einem anderen Namen leben.“ erklärte er seinen Plan erneut. Semir nickte. „Klar…Benz dürfte eine große Gefahr darstellen, wenn er wirklich alles vor Gericht aussagt. Ich vermute allerdings, dass die Kerle ihn nicht persönlich angreifen werden, sondern eher auf Leonie fixiert sind. Mit ihr könnte man Benz leicht erpressen. Wir sollten die Beiden auf gar keinen Fall trennen. Ben und ich werden sie sicher nach Köln bringen und auch dort auf sie aufpassen.“ versprach Semir. „Genau deshalb wollte ich dich dabei haben.“ grinste Jan. Semir nickte. „Du scheinst wirklich gereift zu sein. Bist du verheiratet?“ wollte er nun wissen. „Die Jahre die ich bei dir lernen konnte, habe ich gut umgesetzt. Das einzige was nicht haften geblieben ist, ist das zu Schrott fahren der Dienstwagen. Ich komme leider nur auf drei im Jahr und das ist schon viel. Und ja, ich bin verheiratet. Ich habe einen Sohn und eine kleine Tochter. Semir lachte auf. „Da macht Ben das Vierfache von dir.“ gab er zu. „Hey, ich stehe auf der Liste immer noch unter dir!“ beschwerte sich Ben sofort. Jan nickte leicht. Er reichte Semir einen Zettel. „Hier, das ist die Adresse der Schutzwohnung. Außer dir und mir, weiß keiner die Adresse. Ich habe sie nicht einmal meinen Leuten gesagt, weil ich kaum jemanden trauen kann. Ich weiß sehr genau, dass Stenger auch in unseren Reihen seine Leute hat. „Nur keine Sorge…wir werden das schon hinbekommen.“ versprach Semir erneut. Jan sah ihn an. „Ich weiß, sonst hätte ich dich nicht angefordert. Ich vertraue dir voll und ganz. War schon eine tolle Zeit mit dir damals. Wie läuft es denn mit dir und Andrea?“ wollte Jan nun wissen. Semirs Lächeln verschwand. Er drehte das Glas in seinen Händen und stellte es dann auf den Tisch. „Wir lassen uns gerade scheiden.“ gab er leise zu. Jan sah ihn erschrocken an. „Oh verdammt. Entschuldige…das wusste ich nicht. Habt ihr Kinder?“ fragte er nach. Semir nickte. „Ich habe drei Töchter. Eine davon ist unehelich.“ gab er zu. „Dann war deine uneheliche Tochter der Scheidungsgrund?“ mutmaßte Jan. Semir sah ihn an. „Nein, aber ich will auch nicht darüber sprechen. Versteh das bitte.“ sagte er seinem Expartner. „Ja sicher…verstehe ich. Wenn die Sache vorbei ist, würde ich dich gern zu uns einladen. Das gilt natürlich auch für Ben. Meine Frau kann sehr gut kochen und sie freut sich über jeden Besuch.“ lud Jan die Beiden ein. „Sehr gern…“ stimmten Semir und Ben zu.

    Nachdem die Drei sich einig waren wie der Transport von Torben und Leonie Benz von statten gehen sollte verließ Jan die kleine Truppe. „Also gut…ihr fahrt morgen möglichst früh los. Der Wagen mit dem ihr fahren werdet, wird um sechs in der Tiefgarage stehen. Am besten lässt du Ben fahren und du fährst hinten bei denen mit.“ schlug Jan vor. „Warum soll Ben fahren?“ hakte Semir sofort nach. „Weil ich weniger Unfälle baue…“ grinste sein Partner. „Ha ha…“ knurrte Semir nur. Bevor die Drei sich noch kabbeln konnte, kam Leonie ins Zimmer. „Papa…ich habe Hunger…“ sagte sie. „Ja sicher mein Schatz…“ lächelte Torben und ging zu dem Mädchen. „Das Essen kommt gleich. Ist schon bestellt.“ meinte Jan und zog Semir aus dem Zimmer. „Ich muss dir hoffentlich nicht sagen, dass du besonders auf das Mädchen aufpassen musst. Wenn Stengers Leute sie in die Finger bekommen, dann wird Torben keine Aussage mehr machen.“ warnte er ihn leise. „Ich werde auf sie aufpassen als wäre sie meine Tochter.“ versprach Semir. Jan schlug ihm auf die Schulter. „Das weiß ich…also wenn es brennt, dann ruf mich an.“ bat er. Semir nickte erneut. Dann verschwand Jan und Semir verschloss die Tür. Die Beamten vor dem Zimmer würden die Nacht über für Sicherheit sorgen. Nur eine halbe Stunde später klopfte es im Takt an die Tür. Ben öffnete und sah den Zimmerservice vor der Tür stehen. Doch er ließ ihn nicht einfach rein, sondern untersuchte den Tisch und die Sachen die darauf waren genau. Erst als er sich sicher war, dass davon keine Gefahr ausging durfte das Mädchen den Wagen reinbringen. „Wann kann ich denn mal wieder mit Ivonne spielen?“ wollte Leonie wissen. Semir lächelte. Er konnte das Mädchen verstehen…sie begriff nicht wirklich was hier passierte. „Sieh mal…Leonie…es geht im Augenblick nicht. Ich hab es dir doch erklärt…“ versuchte Torben. „Aber mir ist langweilig!“ maulte das Mädchen. „Iss und dann liest du einfach noch etwas…“ lächelte Torben. Semir sah wie sehr er sich um seine Tochter bemühte. Wehmütig dachte er an seine Kinder.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Der nächste Morgen fing schon um fünf an und Ben tat sich schwer aufzustehen, doch dann erinnerte er sich wieder an den Auftrag und war mit einem Schlag wach. Er duschte kurz und weckte dann Semir, der scheinbar den Wecker nicht gehört hatte. „Hey…es wird Zeit!“ sagte er. „Okay…“ kam von seinem Partner verschlafen. Semir ging als nächstes Duschen. Leonie und Torben waren danach an der Reihe und dann ging es zum Frühstücken. Semir und Ben hatte festgelegt, dass sie das Frühstück auf das Zimmer bekamen, um die Gefahr für das Kind und Torben zu minimieren. Als der Zimmerservice kam, wurde der Wagen wie schon am Abend zuvor akribisch untersucht, um jegliche Gefahr auszuschalten. Auch der Junge, der den Wagen diesmal brachte, wurde durchsucht. Erst danach konnte der Wagen in die Suite gefahren werden und die dortigen Personen durften das Frühstück genießen. Ben gab dem Jungen ein großzügiges Trinkgeld. Dieser strahlte so freudig auf das er fast aus dem Zimmer stolperte. Semir sah seinen Partner kopfschüttelnd an. Semirs Handy klingelte gegen halb sieben. „Der Wagen steht in der Tiefgarage. Ein dunkelgrüner Sharan.“ hörte er Jan sagen. „Alles klar.“ gab Semir zurück und beendete das Gespräch. Er gab die Information an Ben weiter und nur zehn Minuten später fuhren sie mit Torben und Leonie im Fahrstuhl in die Tiefgarage. Semir sah sich, nachdem sie den Fahrstuhl verlassen hatten, vorsichtig um. Die Hand hatte er dabei stets an der Waffe um im Notfall sofort zuzugreifen. Ben hatte den Wagen nicht weit vom Fahrstuhl entdeckt. Die Türen zur Fahrstuhlseite standen offen. Doch bevor die Vier den Wagen erreicht hatten knallte es heftig. Ben zog Torben sofort in Deckung während Semir Leonie mit seinem Körper schützte. Er hatte seine Waffe im Fallen gezogen und ein Blick zu Ben zeigte ihm, dass auch sein Partner einsatzbereit war. Vorsichtig lugte Semir hinter seiner Deckung hervor. Ein Wagen, der ständig stotterte und ab und zu einen Knall von sich gab, schien der Grund zu sein. „Okay…falscher Alarm…Los zum Wagen!“ forderte er Ben und Torben auf und zog Leonie auf die Beine. Das Mädchen weinte leise. Schnell war der Wagen erreicht und die Fahrt konnte losgehen. Torben hielt seine Tochter in den Armen und beruhigte sie. Ben fuhr vorsichtig aus der Tiefgarage und sah während der Fahrt durch Düsseldorf immer wieder in den Rückspiegel ob er Verfolger ausmachen konnte. Doch bei dem Verkehr, der um diese Zeit herrschte war es schwer einen Verfolger auszumachen. Jeder der hinter ihnen fuhr konnte eine Gefahr bedeuten.

    Semir sah Torben an. „Alles okay?“ wollte er wissen. „Geht schon…“ kam von Torben. „Herr Benz…Sie werden jetzt all das tun, was wir Ihnen sagen. Während der ganzen Fahrt werden Sie sich möglichst ducken, um kein Ziel abzugeben! Und du Leonie legst dich am Besten hin.“ befahl Semir. Sofort rutschte Torben weiter runter und Leonie legte sich hin. Den Kopf hatte sie bei ihrem Vater im Schoß liegen. „Ist nicht ganz bequem.“ maulte Torben. „Aber immer noch besser als eine Kugel im Kopf ist es alle Male.“ meinte Semir nur. Auch er schaute ständig in den Seitenspiegel um nach Verfolgern Ausschau zu halten. „Über die A 57 oder Landstraße?“ wollte Ben wissen. „Besser über die Autobahn.“ legte Semir fest. „Alles klar…dann los! Wir werden ungefähr eine halbe Stunde bis 40 Minuten brauchen bis wir in Köln sind.“ erklärte Ben und fuhr nur wenig später auf die Autobahn. Auch jetzt sah er wieder in den Rückspiegel. Hinter ihm waren etliche Autos und ein wirklicher Verfolger war nicht auszumachen. Die Fahrt verlief ruhig bis sie am Autobahnkreuz Neuss-Süd waren. Ben sah erneut in den Rückspiegel und bemerkte einen Wagen, der bereits länger an ihnen hing und nun auch auf die 57 abfuhr. Dabei versuchte er stets einige Fahrzeuge zwischen ihm und dem Sharan zu lassen. „Semir…ich glaub ich hab einen ausgemacht. Der blaue Sedan. Ich habe ihn schon beim Dreieck Süd gesehen.“ mahnte er seinen Partner. „Okay…gesehen. Gleich kommt ein ziemlich ruhiges Stück mit Waldgebiet.“ erinnerte Semir sich. „Ja ich weiß in Höhe Dormagen. Sollen wir da runter?“ wollte Ben sicher gehen. „Wenn wir runter gehen und in das Gebiet fahren dann wissen wir mit Sicherheit dass er uns folgt.“ nickte Semir. Ben sah ihn an. „Wir sollten sehen dass wir auf der Autobahn bleiben. Das wäre auf jeden Fall sicherer.“ lehnte Ben den Vorschlag ab. „Ben, wenn das die Kerle sind, die hinter den Beiden her sind, dann ist es denen mit Sicherheit egal ob sie uns von der Autobahn wischen oder im Waldgebiet. Aber gut…versuchen wir direkt nach Köln zu kommen!“ stimmte Semir zu. Ben sah ihn kurz an und reihte sich dann doch zur Abfahrt ein. Als sie abfuhren, blieb der Sedan auf der Autobahn.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Sie brauchten tatsächlich nur eine dreiviertel Stunde bis sie Köln erreicht hatten, doch Ben fuhr nicht direkt zur Schutzwohnung, denn auch wenn der Sedan sie nicht verfolgte, so konnte ein Verfolger immer noch nicht ausgeschlossen werden. So fuhren sie zunächst durch die Stadt und nachdem sie sicher waren, dass es keinen Verfolger gab, fuhren sie in den Sandweg 54 in Chorbusch, einem sehr kleinen Stadtteil von Köln. Dort war die Schutzwohnung, die abgeschieden in diesem kleinen Wohngebiet lag. Direkt vor und auch hinter dem Haus war ein Wald und es war sehr ruhig. Semir rümpfte ein wenig die Nase. Eine Wohnung in irgendeinem Hochhaus mitten in der Stadt wäre ihm lieber gewesen. Das Haus war weit von den Anderen entfernt und es gab nur eine Straße. Ben, Torben und Leonie gingen als Erstes hinein. Es war gemütlich eingerichtet und bot jeden etwas. Für Leonie waren Gesellschaftsspiele und auch Computerspiele vorhanden. Für die Erwachsenen waren jede Menge Bücher und Zeitschriften zur Verfügung gestellt worden. Die Lebensmittel waren eingeräumt. „Warum so eine Wohnung? Hier können die uns doch direkt schnappen.“ knurrte er. Ben nickte. „Klar…wenn die aus dem Wald von vorn kommen oder aus dem Wald von hinten. Wir müssen verdammt gut aufpassen.“ mahnte auch er. „Das scheint die einzige Straße hier zu sein…oh man, hoffentlich geht das gut.“ stöhnte Semir erneut. Leonie kam zu ihm. „Ich habe mein Zimmer schon gefunden...“ strahlte das neunjährige Mädchen und Semir lächelte leicht. „Zeigst du es mir?“ wollte er wissen. Leonie nickte und griff seine Hand. „Komm!“ forderte sie ihn auf und zog ihn durch die Wohnung. Semir ging mit. „Guck mal…hier, das ist mein Zimmer. Das Bett ist so wie ich es mir schon immer gewünscht habe…ein richtiges Himmelbett...“ strahlte das Mädchen. Semir nickte. „Das ist wirklich sehr schön. Für eine richtige Prinzessin…“ stimmte er zu. „Du….warum kann ich nicht in die Schule gehen? Meine Freunde sind dort und ich vermisse sie doch...“ hakte das Mädchen nach. „Nun ja…im Augenblick geht das nicht. Du weißt doch sicher, dass dein Papa vor Gericht aussagen muss. Der Mann gegen den das geht, will das aber nicht und deshalb müssen Ben und ich auf euch aufpassen. Wenn du in die Schule gehen würdest dann….“ Semir versuchte die richtigen Worte zu finden, aber er wollte dem Mädchen auch keine Angst machen und schwieg. Leonie nickte. „Ich weiß…es geht um Onkel Reinhold….ich verstehe aber gar nicht warum er böse auf Papa ist. Papa will doch nur die Wahrheit sagen. Man darf nämlich vor Gericht nicht lügen…“ erklärte Leonie. Semir lächelte. „Du bist sehr schlau…“ lobte er das Mädchen.

    Burkhardt Heldt war zufrieden. Er wurde nicht enttarnt und stand nun vor der Schutzwohnung. Er hatte sich absichtlich etwas abseits gestellt um nicht aufzufallen und sah wie die Leute im Haus verschwanden. Burkhardt nahm sein Handy und wählte Armin Roth, den Anwalt von Reinhold Stenger an. „Armin…die Schutzwohnung befindet sich in Köln-Chorbusch im Sandweg 54. Benz und die Kleine werden von zwei Bullen bewacht.“ gab er durch. „Okay…du wartest dort! Ich schicke Chris, Wolf, Carsten und Arno zu dir! Dann werdet ihr euch Leonie schnappen und zu mir bringen!“ befahl Armin. „Was ist mit den Bullen?“ wollte Burkhardt wissen. „Stellt sie kalt oder legt sie um. Das ist mir egal. Ich will nur die Kleine!“ forderte Armin. „Okay….wir werden heute Nacht zuschlagen. Wenn die Bullen schlafen werden wir uns die Keine holen. Was hast du mit dem Kind vor?“ hakte Burkhardt nach. „Auch wenn es dich eigentlich nichts angeht….Reinhold wird sie sich klar machen. Du glaubst gar nicht wie viele Männer bereit sind eine Stange Geld zu zahlen nur um mit einem Mädchen im Alter von Leonie zu poppen…“ lachte Armin. „In sechs Jahren ist sie dann soweit und geht auf den Strich. Bis dahin werden wir sie uns zu Recht biegen.“ hängte er an. „Verstanden…“ gab Burkhardt zurück und beendete das Gespräch. Er sah noch einmal zum Haus. Wenn die Bullen ihn entdeckten dann würde er sicher für einige Jahre in den Knast gehen. Aber er wusste auch, dass wenn er diesen Auftrag versaute, sein Leben vorbei war. Nur fünfzehn Minuten später klopfte es an der Scheibe und er zuckte zusammen. Er sah dass Carsten bei ihm stand. „Wo?“ wollte er nur wissen. „Da drüben. Die Wohnung liegt im Erdgeschoss links. Zwei Bullen und Benz mit seiner Tochter.“ berichtete Burkhardt und wies in die entsprechende Richtung. „Okay…wir schlagen zu sobald es dunkel wird. Sind hier draußen auch Bullen postiert?“ hakte Carsten nach. „Nein… zumindest habe ich keine gesehen.“ gab Burkhardt zurück. „Okay… dann halt dich bereit.“ kam von Carsten. Er ging zu seinem Wagen wo die Anderen saßen. Burkhardt hob nur kurz die Hand um diese zu begrüßen und konzentrierte sich wieder auf das Haus. Die Zeit ging langsam vorbei. Als sie gerade los legen wollten, fuhr ein Kleinwagen vor das Haus und sie stoppten erneut. Eine Frau stieg aus und betrat das Haus. „Okay…wir warten bis sie drin ist!“ mahnte Burkhardt per Handy seine Komplizen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Kim Krüger stieg aus und sah sich genau um. Erst als sie sicher war, dass sie keine Verfolger hatte, betrat sie das Haus in dem der Zeuge untergebracht war. Sie klopfte in einem entsprechenden Takt an der Tür. „Ja…?“ hörte sie dumpf. „Ich bin es Kim Krüger…!“ sagte sie und Semir Gerkhan öffnete die Tür. „Chefin? Was wollen Sie denn hier?“ staunte Semir. „Herr Richter hat mich gebeten zu sehen, ob Sie heil angekommen sind.“ erklärte sie. „Ah okay… ja wir sind gut angekommen. Bis Montag ist zwar noch hin, aber wir kriegen das schon geschaukelt. Benz ist recht angenehm und seine Tochter ist unkompliziert.“ brachte Semir seine Vorgesetzte auf den aktuellen Stand. „Okay…draußen ist auch alles ruhig. Ich habe kein verdächtiges Fahrzeug erkennen können. Sie wissen hoffentlich worauf Sie sich hier eingelassen haben. Stenger ist kein kleines Licht. Er wird mit Sicherheit viele Freunde haben, die nicht erpicht darauf sind ihm im Knast zu sehen!“ mahnte Kim ihre Leute. Semir nickte. „Schon klar…“ gab er von sich. Er drehte sich um, um den Fernseher leiser zu machen und genau in diesem Augenblick gab es eine Explosion. Etwas flog durch das Fenster ins Wohnzimmer. „RAUS!!!“ schrie Semir und packte Kim am Arm. Er zerrte sie aus dem Raum und im Flur kamen Ben, Torben Benz und auch Leonie aus ihrem Zimmern. „Die Mistkerle! Sie sind mir sicher gefolgt!“ stieß Kim aus. Wie Ben und Semir, hatte sie ihre Waffe in der Hand. „Hinten aus dem Fenster!“ kam von Ben. Er hustete, denn das Tränengas brannte nicht nur in den Augen, sondern ging auch auf die Atemwege. Sie rannten in das Zimmer in dem Leonie untergebracht war und Semir öffnete ein Fenster. „Los raus hier!“ befahl er. Ben sprang zuerst, dann folgten Torben, Kim und Leonie. Semir sprang als Letzter aus dem Fenster, dabei kam er etwas dumm auf und knickte mit dem linken Fuß um. Doch davon ließ er sich nicht abhalten. Sie rannten auf den Wald zu. „Weiter!! Weiter!“ drängte Semir. Kim nahm Leonie bei der Hand und zerrte das Mädchen in den Wald, der zum Glück nicht weit vom Haus entfernt war. Als sie die ersten Bäume erreicht hatten, gingen Ben und Semir in den Gegenkampf. Sie gaben gezielte Schüsse ab als sie die Verfolger sahen, während Kim mit Torben und Leonie Benz weiter in den Wald rannten. Semir und Ben schlossen sich an und gaben immer wieder Schüsse auf die Verfolger ab.

    Semir sah sich gehetzt um. „Die holen auf!“ schrie er in Bens Richtung, der wiederum damit beschäftigt war Leonie und Torben zu schützen. Mittlerweile waren sie schon zehn Minuten in diesem Wald und die Verfolger gaben nicht auf. Nicht weit von ihnen sah Semir dann die Rettung. „BEN! DIE HÜTTE!! Wir müssen die Hütte erreichen! Du und die Kleine zuerst!“ befahl er seinen Partner und gab ihnen Feuerschutz. Ben und Leonie rannten los. Sie erreichten die Hütte ohne Schaden. „Und jetzt Sie Frau Krüger und Benz!“ forderte Semir seine Vorgesetzte auf. „Was ist mit Ihnen?“ wollte Kim wissen. „Ich schaff das schon! Los jetzt!“ gab er zurück. Benz und Krüger nickten und rannten ebenfalls los. Auch sie schafften es dank des Feuerschutzes die Hütte zu erreichen. Doch nun stand Semir allein da. „SEMIR! LOS!!“ hörte er Ben rufen und diesmal gab Ben seinem Partner Feuerschutz. Geduckt rannte Semir auf die Hütte zu. Die Kugeln der Verbrecher schlugen links und rechts von ihm ein. Ausgerechnet jetzt ging ein stechender Schmerz durch seinen linken Fuß und riss ihn von den Beinen. Er ging zu Boden. Die Verfolger deckten ihn mit Kugeln ein, so dass er nicht aufstehen konnte. Die Verfolger kamen immer näher. Die Munition von Ben und Kim gingen langsam zur Neige. „SEMIR! NEIN!!“ schrie Ben verzweifelt als wieder eine Kugel dicht bei Semir einschlug. Zum Glück traf sie nicht. „BEN!! HAUT AB! HAUT AB!!“ schrie Semir und versuchte in Deckung zu robben. Immer wieder flogen ihm Staubpartikel, die von den Einschlägen der Kugeln rührten, in sein Gesicht. Dann hatte er einen Holzstapel erreicht. Auch wenn er sich hier nicht wirklich sicher fühlte, war er hier nicht mehr so leicht zu treffen. Er sah zur Hütte. Ben schaute ihn aus der Deckung verzweifelt an. „Haut ab!!“ schrie Semir ihm erneut entgegen. „Frau Krüger! Sie nehmen Leonie und Torben und verschwinden! Ich gebe Ihnen Deckung! Rufen Sie Verstärkung sobald Sie in der Lage sind!“ hörte er Ben brüllen. „Nein!! Haut alle ab!!! Schnell!! Es bringt nichts!“ widersprach Semir und Ben sah ihn unschlüssig an, doch dann begriff er, was Semir bezweckte. Semir hatte Recht. Wenn auch er hier blieb dann war Kim mit dem Mann und dessen Tochter allein und hatte kaum eine Chance. „HIER FANG!!“ schrie er zu Semir und warf ein Magazin zu ihm rüber. Dann drehte er sich um und schloss sich Kim und Benz an, während Semir die Gegner auf Distanz hielt.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Carsten die hauen ab!!“ stieß Wolf aus, als er die kleine Gruppe am Waldrand sah. „Einer nicht! Der liegt noch da! Und ich wette der weiß, wo die Kleine hingebracht wird! Los schnappt ihn euch!“ forderte Carsten seine Komplizen auf. Los Arno…du gehst über die linkte Seite. Burkhardt und Wolf rechts…du Chris kommst mit mir!“ befahl Carsten. „Der Junge scheint verletzt und wird sicher nicht weit laufen…“ grinste er. Wolf sah ihn an. „Was hast du vor?“ wollte er wissen. „Wir werden uns eine Tauschware besorgen und dann bekommen wir auch die Kleine kriegen. Wolf nickte. „Ich verstehe, du willst den Bullen dort gegen Leonie austauschen. Gut…klingt nach einem Plan. Nur befürchte ich, wird er sich nicht so einfach in unsere Hände begeben. Der knallt uns ab!“ gab Chris zu bedenken. „Deswegen werden wir ihn von drei Seiten angreifen. Er hat nicht ewig Munition, aber wir müssen uns beeilen, die haben sicher Verstärkung gerufen und die werden auch hier eintreffen! Also los!“ forderte Arno seine Komplizen auf. Sie teilten sich und gingen auf den kleinen Holzstapel zu, von dem immer wieder geschossen wurde. Wolf zog sich nach links in die Büsche und Arno gab immer wieder Schüsse ab um den Polizisten zum Erwidern des Feuers zu animieren. Das funktionierte sehr gut. Christian war nun fast auf gleicher Höhe auf der rechten Seite des Polizisten und Wolf war links am Ziel angelangt. Bei Armin selbst dauerte es nur noch wenige Augenblicke. Doch dann hörten sie aus der Ferne die Sirenen. „Hey…gib lieber auf! Du kannst nicht weg!“ rief er dem Polizisten zu. Von dem Mann kam keine Antwort. Arno gab erneut einen Schuss auf den Mann ab. Chris war nun endlich an seiner Stelle und hob die Hand zum Zeichen das er nun zugreifen konnte. Mit einem Satz war nun auch Arno auf seiner Position. Er schoss weiter, doch von dem Holzstapel kam keine Antwort mehr. Vermutlich war die Munition verbraucht und nun war der Mann ihnen ausgeliefert.

    Semir schloss nur kurz die Augen. Die Schmerzen im Fuß ließen nach, doch sie würden sicher wieder da sein, wenn er versuchte den Fuß zu belasten. Er hatte sich lediglich vertreten und vermutlich eine Zerrung eingefangen. Aber er wusste auch, dass er verloren hatte. Fünf gegen einen, war nicht gerade fair, doch dann hörte auch er die Sirenen und atmete erleichtert auf. Jetzt konnte es nicht lange dauern bis man ihn hier rausholte. Wenn die Kollegen schnell genug waren, dann war er sicher. Er tauchte kurz aus der Deckung auf und sah einen Mann direkt auf sich zukommen. Er legte an und drückte ab, doch nur ein Klicken ertönte. Die Munition war alle. „Verdammt!“ stieß er leise aus. Sein ganzes Magazin war leer und auch das von Ben hatte er verbraucht. „Okay…das war es dann…“ sagte er leise zu sich selbst. Eine Kugel schlug dicht bei ihm ein und ließ ihn zusammenzucken. „Gib auf! Du kommst hier nicht weg!“ hörte er. Verdammt wo blieben denn nur die Kollegen? Warum brauchten sie so lange? Er sah in Richtung Hütte. Wenn er es bis dahin schaffte, dann war er wenigstens etwas in Sicherheit, dachte er. Er richtete sich auf und machte sich lang. Doch es reichte nicht. Er landete kurz vor der Hütte und wieder kamen Schüsse. Steinsplitter spritzten auf und erneut schlugen Kugeln ein. „POLIZEI!!!“ kamen plötzlich Rufe und uniformierte Kollegen kamen hinter der Hütte hervor. „WEG HIER!!“ schrie einer der Verbrecher. Semir atmete erleichtert auf und schloss die Augen. Die Schmerzen in seinem Fuß wurden stärker. „Semir?!“ hörte er Bens Stimme. „Hier… ich bin hier…“ gab er zurück und nur wenig später stand Ben vor ihm. „Was ist mit Leonie und Torben?“ wollte Semir wissen und ließ sich von Ben auf die Beine ziehen, doch als er den verletzten Fuß belastete stöhnte er auf und ging sofort wieder zu Boden. „Okay…der Doc kommt gleich…. Die Chefin hat die Beiden mitgenommen.“ sagte Ben und gab Kim durch einen Notarzt zu ihnen zu schicken. „Warum hat die Chefin nicht einfach angerufen!“ fauchte Semir wütend. „Keine Ahnung, aber wir können sie ja fragen.“ gab Ben zurück.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir ließ sich von dem Arzt versorgen. „Der Fuß ist verstaucht. Sie sollten ihn für ein paar Tage schonen und vor allem kühlen. Hochlegen ist auch sehr wichtig. In einer Woche sollte es dann ausgestanden sein.“ erklärte der Arzt und verzog sich wieder. Ben sah seinen Partner an. „Geht es wieder?“ wollte er wissen. Semir nickte. „Das war wirklich in letzter Sekunde. Wenn die Kollegen nicht gewesen wären, dann würde ich wohl die Radieschen von unten betrachten.“ gab er zu. „Ja…. das war es. Ich frage mich nur, woher die wussten wo die Beiden sind. Scheinbar gibt es ein Loch beim LKA.“ mutmaßte Ben. „Oder die sind uns doch gefolgt. Jan sagte ja, dass es schwer sein wird. Wo sind die Beiden jetzt?“ fragte Semir. „Das sage ich dir, wenn wir allein sind. Meinst du, du kannst laufen?“ hakte Ben nun nach. „Das wird schon…“ nickte Semir und kam mit Hilfe von Ben auf die Beine. Er probierte es aus und nickte. „Der Verband stützt. Damit kann ich zwar nicht rennen, aber es reicht wenn wir langsam gehen.“ grinste Semir und es ging zu der Wohnung zurück. Semir nahm sein Handy und wählte Jan an. „Jan…die haben es versucht. Fünf Mann. Wir konnten die Beiden beschützen und werden sie jetzt in eine Schutzwohnung bringen die nur wir kennen.“ erklärte er. „Wo ist die Wohnung?“ hakte Jan sofort nach. „Nein…wir werden es auch dir nicht sagen. Nicht das ich glaube, dass du korrupt bist, aber ich weiß nicht wie viele Mithörer wir haben.“ lehnte Semir die Bekanntgabe ab. „Okay..wo seid ihr?“ wollte Jan nun wissen. „Wir werden jetzt gleich zur PAST fahren. Dort können wir uns unterhalten. Nur du, ich, die Krüger und Ben. Sonst keiner!“ legte Semir fest. „Verstanden. Ich werde da sein.“ versprach Jan. Semir legte auf und sah Ben an. „Dann wollen wir mal.“ stöhnte er und stand auf. Humpelnd ging es zum Wagen. Ben grinste leicht. „Mit dem Fuß wirst du für ne ganze Weile kein Auto mehr fahren können.“ sagte er. Semir nickte. „Ja…aber wichtiger ist, dass ich noch lebe!“.

    Ben fuhr mit Semir zur PAST wo Kim Krüger bereits auf sie wartete. „Semir? Sind Sie soweit in Ordnung?“ wollte sie sofort wissen. „Ja…nur mein Fuß ist verstaucht. Aber besser als tot zu sein.“ gab er zurück. „Das ist wohl war. Wissen wir, woher die Männer wussten, wo sich Benz und seine Tochter aufhielten?“ fragte Kim. Semir zog die Schultern hoch. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie uns verfolgt haben und wir sie selbst zur Schutzwohnung geführt haben. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es eine undichte Stelle beim LKA gibt.“ mutmaßte Semir. Kim nickte nachdenklich. Semir sah sie an. „Warum haben Sie nicht einfach angerufen?“ wollte er nun wissen. „Ich habe es versucht, aber ich habe Sie nicht erreicht und deshalb bin ich persönlich hergekommen.“ erklärte Kim. Semir sah Ben an. „Also das ist doch echt….Die Typen vom LKA sind dämlich! Dann hatten wir vermutlich gar kein Netz im Safehaus! Na super! Wenn wir später Hilfe hätten brauchen können, wäre keine gekommen.“ fluchte Semir wütend. Es klopfte und Jan Richter trat ein. „Okay…wo sind sie?“wollte er sofort wissen. „Jan…weißt du eigentlich wie knapp das ist? Wer hat sich dieses verdammte Haus ausgesucht? Keine Sicherung! Kein Netz! Kein gar nichts!“ fauchte Semir seinen Expartner direkt an. „Ich habe es mir nicht ausgesucht, denn ich hätte ein Hochhaus mitten in der Stadt gehabt, aber mein Vorgesetzter hatte dieses Haus ausgesucht. Sorry. Es tut mir wirklich leid…“ gab Jan zurück. „Danke wir haben es überlebt. Aber daran hat das LKA so gut wie gar nichts getan! Kein Netz! Ein Haus, das an einer Straße steht wo man von jeder Seite aus einsteigen kann! Keinen Schutz auf der Straße! Ist das eure Art einen Zeugen zu schützen oder was?“ fauchte Semir wütend. Ben legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. „Torben und Leonie Benz sind in einer uns bekannten Schutzwohnung untergebracht. Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich werde auch dir nicht die Anschrift sagen.“ legte Semir nun fest. Jan nickte. „Schon gut…solange Torben am Montag vor Gericht aussagt, kann ich das verkraften. Wer ist für den Schutz abgestellt?“ wollte Jan nun wissen. „Jenny Dorn und Dieter Bonrath sind bei ihnen.“ mischte sich nun Kim Krüger ein. Jan nickte. „Okay…das heißt ihr seid frei?“ fragte Jan weiter. „Nun es kommt drauf an, was du vorhast.“ nickte Semir. „Ich brauche euch für den Transport. Zwei meiner Leute sind krank geworden. Ich weiß…es klingt sonderbar und ich hab die Beiden auch direkt überprüft…aber die haben sich irgendwie einen Magen-Darm-Virus eingefangen und liegen wirklich flach. Ich will Stenger morgen schon in Köln hier im Gefängnis haben.“ erklärte Jan. Semir sah zu Boden. „Dann bin ich wohl raus…mit dem Fuß kann ich nicht viel machen.“ meinte er. „Nur wenn du mit dem Fuß auch schießen musst. Du würdest im Bus mitfahren und brauchst auch nicht viel laufen. Der Bus hat seine Zellen und alle die überführt werden sitzen in Einzelzellen.“ erklärte Jan weiter. „Gut, dann kannst du mit mir rechnen.“ stimmte Semir zu. „Ja, ich bin auch dabei…“ verkündete Ben. „So meine Herren, für heute ist Schluss. Semir, Sie lassen sich von Ben nach Hause fahren und werden dort bis Samstag bleiben!“ legte Kim Krüger fest und entließ die drei Hauptkommissare.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Der nächste Morgen kam und Semir spürte dass der Fuß immer noch stark schmerzte, aber er war nicht so angeschwollen wie am Vortag. Nachdem er ausgiebig geduscht hatte kühlte er den Fuß noch und machte sich dann einen Kaffee. Gerade als er ihn fertig hatte, klingelte es an der Tür. Er ging hin und sah durch den Spion. Jan stand vor der Tür. Semir öffnete. „Guten Morgen…“ begrüßte Jan ihn. „Morgen...komm rein, ich habe gerade Kaffee gemacht. Willst du auch einen?“ wollte Semir wissen. Jan nickte. „Sehr gern…“ gab er zu. „Semir…ich wollte noch einmal mit dir sprechen, bevor wir den Transport durchziehen. Wie geht es deinem Fuß?“ hakte Jan nach. „Dem geht es soweit gut. Ich kann keinen Marathon laufen, aber es reicht. Was wolltest du mit mir besprechen?“ wollte Semir wissen. „Es geht um deinen Partner…wie gut vertraust du ihm?“ fragte Jan direkt. Semir sah ihn an. „Denkst du Ben ist bestechlich?“ hakte er nach. „Nun, für Geld würde sicher jeder mal ein Auge zudrücken.“ gab Jan indirekt zu. „Ben nicht!“ behauptete Semir. „Und was macht dich da so sicher?“ wollte Jan nun wissen. „Weil Ben nicht käuflich ist!“ erklärte Semir und füllte die Tassen. „Jeder hat seinen Preis. Ben Jäger wird da keine Ausnahme machen und komm mir jetzt nicht mit der Ausrede, dass er nicht für Geld alles machen würde.“ forderte Jan. Semir lachte leise. „Ich dachte du hättest gelernt. Hast du meinen Partner nicht überprüfen lassen?“ fragte er. Jan schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe da auf dich vertraut. Deshalb frage ich dich ja. Also…wie gut vertraust du ihm?“ wiederholte Jan die Frage. „Ben ist der Sohn des Baumoguls Konrad Jäger. Die Jäger AG ist ein börsennotiertes Unternehmen. Ben hat mehr auf dem Konto als du und ich zusammen. Für ihn ist Geld nichts…“ versprach Semir. „Oh….gut, das wäre ein Grund, aber kein Hindernis. Leute die Geld haben, wollen immer mehr.“ kam kühl von Jan. „Jan…ich vertraue Ben wie ich dir vertraut habe. Er ist mein Partner und wenn du ihn nicht dabei haben willst, dann kannst du auch auf mich verzichten!“ legte Semir fest.

    Jan sah seinen Expartner an. „Das sind harte Worte…“ stellte er fest. „Ja und ich stehe dazu. Du kannst Ben vertrauen. Er würde sein Leben für Leonie und Torben geben und er würde auch für mich sterben, wenn es sein müsste. Du kannst ihm vertrauen und uns gibt es nur im Doppelpack. Entweder er ist dabei oder ich bin draußen.“ legte Semir erneut fest. Jan hob die Hände. „Okay, das reicht mir. Ich kann und ich will nicht auf dich verzichten.“ gab er nun zurück. „Gut, dann ist das geklärt. Wie hast du dir den Transport genau vorgestellt. Ich meine, Stengers Leute werden sicher versuchen uns zu kapern.“ hakte Semir nach. „Ja, das kann schon sein. Du und Ben werdet wie schon gesagt im Transporter mitfahren. Ich und einige Kollegen der umliegenden Reviere begleiten das Fahrzeug. Es kann nichts passieren.“ gab Jan zum Besten. „Und was wenn die Inhaftierten etwas unternehmen? Wenn Ben und ich allein im Bus sind, dann wäre es ein Einfaches uns zu überwältigen und auszuschalten. Dann könnt ihr gar nichts mehr machen.“ mahnte Semir. Jan nickte. „Daran hab ich auch schon gedacht. Aber du hast Recht, wenn die im Bus eine Revolte anzetteln, könnte es zu einem Blutbad kommen. Wir müssen uns etwas überlegen. Die Gefangenen haben keine Waffen. Sie werden auf jeden Fall akribisch durchsucht, bevor sie in den Bus steigen. Der Bus wird durchsucht, damit wir auch ausschließen können, dass dort irgendwo Waffen versteckt sind. und wir können die Gefangenen in den Zellen anketten. Damit wäre eure Sicherheit auch gegeben.“ dachte er laut nach. Semir nickte. „Es wäre auf jeden Fall sicherer.“ gab er zu. „Gut, dann machen wir das auch. Ich werde bei der Beladung des Busses dabei sein und auch überwachen.“ legte Jan fest. Semir lächelte. „Tu das…dann kann ich mich auch darauf verlassen.“ stimmt er zu.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Einen Tag vor der Verhandlung fuhr Armin Roth zu Stenger ins Gefängnis. „Was ist genau passiert?“ wollte Stenger sofort von ihm wissen. „Es tut mir Leid, die Leute konnten Torben nicht schnappen. Die Bullen waren in der Überzahl.“ erklärte Armin. „Super…das ist echt das Beste! Hast du eigentlich immer noch nicht begriffen, das Torben mir völlig egal ist? Ich will die kleine Leonie! Ich will sie….ich will sie für mich! Torben ist keine Gefahr. Wenn ich Leonie habe, dann wird er kuschen. Mit seiner Aussage bin ich geliefert! Ich werde im Knast verrotten, das weißt du doch genau!“ fauchte Stenger. „Reinhold, beruhige dich. Wir werden ihn und seine Tochter schon finden. Was willst du denn mit dem Kind?“ wollte Roth wissen. „Hast du dir die Kleine schon mal richtig angesehen? Diese blonden langen lockigen Haare, diese Augen…sie sind so klar so rein….was meinst du wie viel die Männer für die Kleine bezahlen nur um mit ihr Sex zu haben? Egal wie! Besorg mir die Kleine!“ fauchte Reinhold seinen Anwalt an. „Also gut….die Beiden wurden in einer unbekannten Schutzwohnung untergebracht. Unsere Leute beim LKA wissen nicht wo. Nur die Autobahnpolizei.“ erklärte Roth erneut. „Dann werde ich doch eine Revolte anzetteln, aber nicht hier…sondern auf dem Transport. Ich weiß, dass ich nicht allein verlegt werde. Vier meiner Freunde hier werden nach Köln gebracht. Auf einem Transport. Nur zwei Mann Bewachung, weil die ihren tollen Bus haben. Jeder bekommt eine Einzelzelle…“ gab Reinholt von sich. „Und dann? Was hast du dann vor?“ hakte Armin nach. „Dann werden wir die Bullen zwingen uns Torben und Leonie zu bringen. Und wenn meine Leute es nicht schaffen, dann werde ich wohl selbst aktiv sein müssen!“ fauchte Reinhold. Armin schluckte. „Geht klar…also gut….ich sehe echt keine Chance die Aussage von Benz zu verhindern. Und wenn du unbedingt eine Revolte anzetteln willst, dann nach dem Prozess. Ich werde dafür sorgen, dass du eine Unterstützung bekommst. Mehr geht nicht.“ warnte Armin. Reinhold nickte. „Also gut….und du besorgst mir das Mädchen! Ich werde mich persönlich um meinen Schatz kümmern.“ grinste Reinhold. Armin stand auf. „Ich werden den alten Bauernhof so einrichten, dass du den Bus direkt in die Scheune fahren kannst. Aber sei vorsichtig….manchmal sind die Nachbarn sehr neugierig. Wenn du Bullen in deine Gewalt bringst dann sorge dafür dass sie nicht schreien.“ warnte Armin noch einmal und verschwand.

    Zur gleichen Zeit fand im Büro von Kim Krüger eine kleine Audienz statt. Isolde Maria Schrankmann, Kim Krüger, Jan Richter, Semir Gerkhan und Ben Jäger hatten sich eingefunden. Susanne hatte bereits frischen Kaffee gekocht und die Mannschaft damit versorgt. „Die Zeugen sind sicher. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass Stenger auch hier ankommt. Das LKA ist bis auf Jan Richter abgezogen worden, weil wir stark davon ausgehen das sich dort ein paar Beamte mit Stenger eingelassen haben und unsere Taktik verraten könnten.“ fing Schrankmann an. Semir sah sie an. „Bei uns haben Sie keine Bedenken?“ wollte er wissen. Schrankmann lächelte leicht. „Ich halte Sie nicht für so dumm, sich auf eine Korruption einzulassen.“ gab sie zu. Semir sah Ben an. „Danke für das Vertrauen. Wie soll es weitergehen?“ hakte er nun nach. „Du und Ben werdet im Gefangenentransport im Bus sein. Stenger wird mit vier weiteren Insassen nach Köln gebracht. Ich selbst werde den Bus mit einem Fahrzeug begleiten. Außerdem noch drei Fahrzeuge von umliegenden Revieren.“ ergriff Jan das Wort. „Okay, das klingt gut. Dann sollte der Transport keine Probleme machen.“ meinte Semir. „Sie werden im Bus mitfahren und dafür sorgen, dass Stenger keine Gespräche mit den Anderen führt. Auch hier sollten wir auf Nr. sicher gehen!“ mahnte Schrankmann. Jan sah sie an. „Glauben Sie mir, Stenger spricht mit gar keinen. Er ist nicht gesprächig und will nur seine Ruhe haben. Für ihn ist die Gefahr zu groß, das ihn jemand verraten könnte. Im Knast besteht das Recht des Stärkeren und das muss man sich erarbeiten.“ gab Jan zum Besten. „Wie geht es Ihrem Fuß?“ warf nun Kim Krüger ein. „Dem geht es weitestgehend gut. Ich kann ihn belasten.“ meinte Semir nur. „Also gut…dann fahren Sie, Ben und Richter jetzt nach Düsseldorf. Das heißt, Sie werden nicht selbst fahren, Semir!“ stellte sie noch sicher. Semir nickte leicht. „Wir werden den Transport morgen um sieben über die Bühne bringen. Sie werden heute schon nach Düsseldorf fahren, damit wir pünktlich sind.“ befahl Schrankmann und sah Ben dabei an. Jan nickte. „Wir fahren am besten mit zwei Wagen, denn ich werde morgen bei der Verlegung schon im Gefängnis anwesend sein. Stenger wird mit Sicherheit schon von dem Fehlschlag wissen. Wir vermuten sehr stark, das Armin Roth, das ist der Anwalt von Stenger mit darin verstrickt ist. Aber das konnte bisher nicht nachgewiesen werden.“ erklärte Jan weiter. „ Nein, lass uns lieber mit einem Wagen fahren. Semir und ich werden dann halt früher am Bus sein.“ meinte Ben. Semir nickte. Auch Jan war damit einverstanden. „Also gut…dann los!“ forderte er sie auf.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir und Ben stiegen in Jans Dienstwagen ein. Semir nahm auf dem Beifahrersitz Platz, während Ben hinten einstieg. Auch Jan stieg ein und startete den Motor. „Warum müssen wir denn heute schon los? Es reicht doch eigentlich, wenn wir morgenfrüh fahren oder nicht?“ wollte Ben wissen. Jan lächelte leicht. „Die Staatsanwältin ist sehr nervös und hat Angst, dass man uns einen Tag vor dem Transport noch ausschaltet. Das hat sie mir gestern noch verraten. Ich weiß nicht, ob es die Wahrheit ist, aber seit ich beim LKA bin, ist sie wesentlich freundlicher und kooperativer als früher.“ gab er zur Antwort. Semir nickte. „Warum hast du dich eigentlich nie wieder gemeldet?“ wollte er plötzlich wissen. Jan sah ihn an. Er zog die Schultern hoch. „Ich weiß nicht…Ich war nachdem Indira in den Tod gestürzt war…, da war ich wirklich am Ende. Ich wollte einfach nur weg… weg und vergessen. Du warst sicher nicht gerade erbaut und ich dachte einfach, du bist sauer auf mich. Weil der Einsatz ja doch irgendwie danebengegangen ist. Ich wollte nicht, dass du mich als Versager bezeichnest. Also habe ich mich einfach klammheimlich verdrückt und mein Leben gelebt. Ich wollte erst aufhören und einen anderen Job machen, aber irgendwie ließ es mich dann doch nicht los. Also habe ich mich beurlauben lassen und dann habe ich neue Kraft getankt. Ich war in Amerika und habe dort auch Doreen, meine Frau kennen gelernt. Wir haben uns dort eine Zukunft aufbauen wollen, doch nach einem halben Jahr stellte ich fest, dass mir etwas fehlte. Ich war dort zwar bei der Polizei und hab nicht schlecht verdient… aber es ging nicht. Ich konnte meine Herkunft nicht vergessen. Ich habe ihr gesagt, dass ich zurück nach Deutschland möchte. Und sie hat zugestimmt. Also habe ich dort den Dienst quittiert und bin mit Doreen zurück. Dann habe ich mich hier beim LKA beworben und sie haben mich trotz meiner Pause zurück genommen. Sie waren begeistert, dass ich in den USA ebenfalls bei der Polizei war.“ erklärte Jan. Semir nickte. „Und unsere Freundschaft? Hat sie dir denn nie etwas bedeutet? Glaubst du wirklich, dass ich dich für einen Versager gehalten habe?“ hakte er nach. Jan sah ihn an. „ Das weiß ich nicht. Und doch…unsere Freundschaft hat mir sehr viel bedeutet. Dennoch war ich nicht bereit dafür. Jetzt bin ich es und es soll nicht an mir liegen diese wieder aufleben zu lassen.“ versprach Jan. Semir grinste leicht. „Ich habe auch nichts dagegen.“ sagte er.

    Die Fahrt nach Düsseldorf ging ohne Probleme von sich. „Müssen wir uns ein Hotel suchen, oder schlafen wir im Auto?“ wollte Ben wissen „Weder noch. Ihr seid meine Gäste. Doreen freut sich schon auf euch.“ stellte Jan richtig. „Gut…dann lerne ich ja deine Frau kennen.“ grinste Semir. Jan lenkte den Wagen sicher durch Düsseldorf und hielt in einer recht angenehmen Seitenstraße vor einem Einfamilienhaus an. „Whow…hier wohnst du?“ wollte Semir wissen. „Ja…das Haus ist mit eigenen Händen aufgebaut worden. Zwar nicht von mir, aber immerhin. Kommt!“ forderte Jan die Beiden auf, als er angehalten und sie ausgestiegen waren. Jan öffnete die Eingangstür. Der dahinter liegende Flur machte einen einladenden Eindruck. „Darling?“ rief eine weibliche Stimme aus der Küche. „Yes i am!!“ gab Jan zurück. Semir sah ihn an. „Sie spricht noch nicht perfekt Deutsch…“ entschuldigte er sich. Semir nickte. Eine Frau in Jans Alter kam um die Ecke und Semir bemerkte erstaunt, dass sie farbig war. „Doreen….das sind meine Freunde Semir und Ben….“ stellte Jan sie vor. „Jungs…das ist mein Darling Doreen…“ „Nice to meet you…“ gab Semir von sich und versuchte die richtige Aussprache zu finden. „Danke…ich freue mich auch..“ gab sie im gebrochenen Deutsch von sich. „Semir…es wäre gut, wenn du deutsch mit ihr sprechen würdest. Sie soll es lernen.“ mahnte Jan seinen Expartner. „Ah okay….das werde ich…“ versprach dieser. „Wo ist Daniel?“ wollte Jan von seiner Frau wissen doch da kam schon ein kleiner Junge von knappen sechs Jahren angerannt und sprang ihm in die Arme. „Hey…der ist ja süß!“ meinte Semir und lächelte den Jungen an. Doch dieser sah ihn schüchtern an und versteckte sich regelrecht hinter seinem Vater. „Das ist mein ältester.“ sagte Jan und man sah ihm den Stolz an. „Und wo ist deine Kleinste oder dein Kleinster?“ wollte Semir wissen. „Sie schläft sicher noch. Lisa ist mit ihren zwei Jahren ein Langschläfer.“ grinste Jan. „Wie der Papa…“ lachte Semir. „Kommt wir setzen uns…“ forderte er seine Freunde auf.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Doreen hatte ein herrliches Essen gezaubert und dieses wurde auch würdig genossen. Während sie so am Tisch saßen bemerkte Ben das Semir immer wieder Jan und dessen Frau beobachtete. Er stieß ihn unterhalb des Tisches an. „Was denn?“ flüsterte Semir leise zurück. „Guck nicht so!“ forderte er ihn leise auf. „Warum nicht?“ grinste Semir. „Das ist peinlich… die Beiden sind glücklich. Genau wie du und Andrea es waren.“ meinte Ben nur. Semir nickte. „Mama?“ unterbrach ein kleines dunkelhaariges Mädchen kam ins Wohnzimmer und zog eine Decke hinter ich her. Jan stand auf und nahm das Mädchen auf den Arm. Er gab ihr einen sanften Kuss. „Hallo mein Engel..“ sagte er leise. Das Mädchen schmiegte sich an ihn und beobachtete dabei die beiden fremden Männer am Tisch argwöhnisch. „Süße Maus…“ gab Semir zu. „Ja…sie ist mein Ein und alles…genau wie Daniel…. Kinder sind was wunderbares.“ strahlte Jan. Er setzte sich mit dem Mädchen an den Tisch und Doreen lächelte ihn an. „Gib sie mir…“ forderte sie ihren Mann auf. Das Mädchen wurde ihrer Mutter überreicht und Jan widmete sich wieder Semir und Ben. „Dass Lisa auf der Welt ist, ist ein wahres Wunder.“ erklärte er. „Warum?“ hakte Semir nach. „Doreen hatte eine vorzeitige Ablösung des Mutterkuchens. Lisa musste schon in der 24. Woche geholt werden und hat eine sehr lange Zeit im Brutkasten gelebt. Sie wog bei der Geburt gerade mal 540 Gramm und war 26 cm groß. Semir… dieses kleine Wesen… sie war so blass….Die Hände waren so klein… die Haut fast durchsichtig…es…“ suchte Jan nach den richtigen Worten. „Aber sie ist gesund?“ hakte Ben nach. Jan nickte. „Bisher konnte man nur feststellen, dass sie etwas kleiner ist, als Andere in diesem Alter, aber geistig ist es nicht zu sagen. Das wird sich erst zeigen, wenn sie Älter ist.“ erklärte Jan weiter.


    Der Abend fing an. Während Doreen sich um die Kinder kümmerte und mit ihnen spielte versorgte Jan seine Gäste. Gegen halb sieben wurden die Kinder ins Bett gebracht und jetzt fand auch Doreen ebenfalls Zeit sich um die Gäste zu kümmern. „So… nun kann der gemütliche Teil anfangen. Doreen wird euch gleich das Gästezimmer herrichten. Dort steht zwar nur eine Schlafcouch, aber ich denke es ist kein Problem oder?“ wollte Jan wissen. Semir sah zu Ben. „Nein…das geht schon. Wir haben schon öfter in einem Bett geschlafen.“ grinste er. Jan sah ihn an. „Weiß ich da etwas noch nicht von dir?“ lachte er. „Nein…es ist alles bestens...“ knurrte Semir, der den Wink sofort verstand. „Wollt ihr ein Bier?“ bot Jan an. Ben und Semir nickten. Während sie das Bier genossen tauschten Jan und Semir noch Erinnerungen aus und erzählten Ben von ihren Einsätzen. „Dann habt ihr ja einiges mitgemacht. Konntet ihr denn feststellen, dass dieser Tscherne wirklich tot ist?“ wollte er wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Eigentlich schon. den Unfall kann keiner überleben. Tscherne sollte Matsch sein. Er ist ja regelrecht zerrissen worden. Nein…ich glaube er ist tot.“ gab er zu. Jan nickte. „Ja…das dachte ich auch beim ersten Mal und dennoch war er nach einigen Jahren wieder da.“ meinte er nachdenklich. Er sah auf die Uhr. Mittlerweile war es schon fast 23 Uhr. „Oh…es wird Zeit. Morgen fängt der Tag früh an und wir müssen ausgeschlafen sein.“ mahnte er zum Beenden des Abends. Nur wenig später waren Ben und Semir im Gästezimmer. „Und?“ wollte Ben wissen. „Was und?“ fragte Semir verwundert. „Hat er sich sehr verändert?“ Semir nickte. „Ja… Er ist erwachsener geworden. Weißt du Jan war früher ein richtiger Draufgänger. Immer mit dem Kopf voll durch die Wand. Dieser Tscherne war sein Erzfeind. Wie Jan schon erzählte hat der Kerl einen sehr guten Freund von Jan umgebracht und sogar dessen Tochter entführt. Nun ja…Jan war damals beim Diebstahldezernat und voller Wut. Jetzt ist er scheinbar ein gelassener Familienvater geworden. Zwei Kinder… und eine Frau…“ lächelte Semir. Ben nickte. „Eine Familie kann viel verändern.“ stimmte er zu.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Am nächten Morgen hatte Doreen ein typisch amerikanisches Frühstück für Jan und seine Gäste hergerichtet. Sie stellte die Cornflakes mit der Milch auf den Tisch und auch das Rühreier mit Schinken. Nun war sie dabei, die Buttermilchpfannkuchen mit Speck zuzubereiten. Den Ahornsirup stellte sie im Glas auf den Tisch und legte einen Löffel dabei. Der Duft des frischen Kaffees zog Semir und Ben fast automatisch aus dem Bett. Nachdem die Beiden geduscht hatten ließen sie sich das Frühstück schmecken. Ben griff bei den Pfannkuchen beherzt zu. Er machte sich den Ahornsirup drauf und genoss diese Köstlichkeit. „Whow…das ist echt gut…“ murmelte er mit vollem Mund. Semir schüttelte nur den Kopf. Er begnügte sich mit Cornflakes und ein Pfannkuchen ohne den süßen Sirup. Jan kam ebenfalls an den Tisch. „Oh das sieht gut aus, Darling…“ lobte er seine Frau. „Das schmeckt auch gut… Diese Pfannkuchen und der Sirup könnten süchtig machen…“ meinte Ben nur. Sie frühstückten ausgiebig und machten sich gegen acht auf den Weg zum Gefängnis. Sie brauchten knappe zehn Minuten bis sie vor der Vollzugsanstalt ankamen. Der Bus, der für den Transport vorgesehen war. Zwei Beamte sahen die drei Ankömmlinge misstrauisch an und hatten sogar die Hand an der Waffe. Jan hob einen Ausweis. „Jan Richter, LKA! Das sind die Kollegen Semir Gerkhan und Ben Jäger von der Autobahnpolizei. Wir sind die Begleitung für den Transport.“ erklärte Jan sofort. Die Beamten nickten. Nur wenig später betrat Jan als Erster den Bus und kam nach fünf Minuten wieder raus. „Alles bestens. Keine Waffen in den Zellen oder so.“ erklärte er. Semir sah ihn an. „Ist dieser Stenger so gut organisiert?“ wollte er wissen. Jan nickte. „Ich rechne mit allem.“ gab er zu. Nur wenig später wurden die Inhaftierten in den Bus gebracht. Auch Semir und Ben stiegen ein und sahen sich jede Zelle an. Vor der Zelle in der Stenger saß, blieben die Beiden stehen.

    Stenger sah die Beiden an. „Wollen Sie mir Angst machen?“ fragte er und grinste breit. Semir schüttelte den Kopf. „Sie sollten nicht so überheblich grinsen.“ gab er zurück. Stenger senkte den Kopf. „Sie werden mich sicher nicht zur Strecke bringen. Ich habe sehr einflussreiche Freunde.“ versprach er. „Nur keine Sorge…Sie werden Ihre gerechte Strafe bekommen.“ versprach Semir. Stenger lachte leise. „Das werden wir ja sehen. Torben Benz ist so gut wie tot, er weiß es nur nicht. Wissen Sie eigentlich wie schön es ist, so ein unberührtes Mädchen zu nehmen? Das ist Sex der Güteklasse eins. Die meisten Mädchen haben noch nie einen gehabt und sie wehren sich am Anfang aber sie merken sehr bald, dass es sich überhaupt nicht lohnt und es ihnen sogar gut tut. Und dann machen sie es freiwillig. Alles was man will. Also, wenn ihr euch etwas entgegenkommend zeigt, dann könnte ich einiges für euch tun.“ gab er zurück. Semir schluckte schwer und wenn es nach ihm gegangen wäre, wär er in die Zelle und hätte Stenger gezeigt was er davon hielt, doch Ben legte seine Hand auf Semirs Schulter. „Ganz ruhig Brauner…lass dich nicht reizen.“ warnte er ihn. Stenger lachte. „Die Türken machen es doch eh mit Kindern oder nicht? Eure Töchter werden mit 16 irgendeinem Verwandten gegeben, der nichts anderes macht als ich. Nur ist es bei euch dann legal. Hast du auch Töchter? Wenn ja, dann kaufe ich sie dir ab…wir können den Gewinn dann teilen..“ sagte Stenger. „Sie können mich nicht reizen.“ antwortete Semir mit gepresster Stimme. „Komm wir setzen und dort hin...“ zog Ben ihn weg, bevor Semir seine Selbstkontrolle verlor. Nur zögerlich ließ Semir es zu, doch dann atmete er tief ein. „Ich hoffe nur, dass wirklich alles klar geht.“ stieß er aus. „Bestimmt. Stenger wird in den Knast kommen und sehr lange dort bleiben. Benz wird aussagen und er bekommt die gerechte Strafe.“ versprach Ben. Die Fahrt ging los. „Dann wollen wir mal!“ meinte Semir. Sein Handy klingelte. „Jan hier…alles okay?“ wollte sein Expartner wissen, als Semir sich meldete. „Ja…alles okay.“ bestätigte Semir nur.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Armin Roth sah auf seine Uhr und dann die Leute, die sich in seinem Büro eingefunden hatten, an. „Okay…. Der Transport wird in genau zehn Minuten starten. Wir wissen nicht wo die Bullen Leonie und Torben versteckt haben, aber eines ist ganz klar. Wenn Torben aussagt, dann wird Stenger für eine sehr lange Zeit gesiebte Luft atmen. Und ihr kennt ihn, er kann dann verdammt unangenehm werden. Wir sollten uns also anstrengen, Torben an der Aussage zu hindern. Wir müssen herausfinden wo das Kind ist und es dann holen. Unsere Kontakte beim LKA wissen es ebenfalls nicht. Die sind nämlich ausgebotet worden. Vorschläge wie wir es herausfinden?“ wollte er von den Männern wissen. Chris Steinmeyer sah ihn grinsend an. „Warum verfolgen wir nicht einfach einen der Bullen?“ fragte er. Armin nickte. „Eine tolle Idee…wirklich. Meinst du nicht, dass wir das schon versucht haben? Und was ist dabei rausgekommen? Die Bullen haben uns besiegt. Wenn wir diesen kleinen Bullen dort im Wald gepackt hätten, dann wüssten wir auch wo sie ihre Schutzwohnungen haben, aber so haben wir nichts!“ fauchte Armin ihn an. „Das ist falsch! Wenn wir den Kerl geschnappt hätten, dann wüsste er auch nicht wo Leonie ist, denn dann wäre er vorher weg. Aber er ist bei dem Transport von Stenger doch dabei. Warum hängen wir uns nicht dann an ihn ran, wenn er vom Gefängnis weg fährt?“ schlug Wolf Brehmer nun vor. Armin sah ihn an. „Willst du den Transport überfallen? In den 30 Minuten die uns dafür bleiben? Das kannst du vergessen. Nein, wir müssen und etwas Anderes überlegen. Ein Sender….ja…das wäre es. Ein Sender den wir an den Bullen pappen und dann können wir ihn verfolgen ohne das er es bemerkt. Carsten, dein Freund hat doch solche Dinger. Besorg dir eines und dann werden wir es anbringen. Ich hätte da sogar einen der es für uns erledigt. Fahr zum Gefängnis in Köln und übergib den Sender an Martin Scheidweiler. Sag ihm einen schönen Gruß von mir und dann befehle ihm, den Sender an einen der Bullen anzubringen. Anrempeln oder so…“ befahl Armin. Chris nickte leicht. Das könnte tatsächlich funktionieren. Aber kannst du dich auf diesen Martin verlassen?“ hakte er nach. Armin lachte leicht. „Er wird tun, was ich sage. Wenn nicht, dann dürfte er für die nächste Zeit die Uniform ausziehen und die Zellen von innen sehen. Ich werde ihn anrufen und ihn schon vorwarnen. Du fährst bitte sofort los!“ fordere Armin Carsten auf. Dieser nickte und verschwand.


    Semir sah während der Fahrt immer wieder aus dem Fenster. Seine Wut auf Stenger war groß, aber er wusste auch, dass wenn er sich an den Gefangenen vergriff, der Anwalt sicher daraus einen Vorteil ziehen würde. „Ist alles okay?“ wollte Ben wissen. „Ja sicher….dieser Mistkerl….ich könnte….“ stieß Semir aus. Ben nickte. „Ja ich weiß. Aber bitte, lass dich nicht provozieren. Sobald er verurteilt ist, wird er für sehr lange Zeit hinter Gitter sitzen und keinem Kind mehr etwas antun.“ bat er seinen Partner. Semir nickte. Wieder ging sein Blick aus dem Fenster. „Scheint alles ruhig zu sein.“ meinte er zu Ben. „Ja… entweder waren es leere Drohungen wovon ich eigentlich nicht ausgehe, denn der Angriff auf das Safehaus ist ja ach nicht ohne gewesen, oder sie schlagen direkt vor dem Gefängnis zu.“ mutmaßte dieser. Semir sah ihn an und schüttelte den Kopf. „So dämlich sind die nicht. Denk mal an die Kollegen, die dort Dienst machen. Die werden Stenger ja reinbringen und nicht wir. Nein…irgendwas stimmt nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass uns noch ne ganze Menge bevorsteht und darauf kann ich mich verlassen.“ gab er zurück. Ben grinste leicht, doch er musste Semir Recht geben. Wenn er sich auf etwas verlassen konnte, dann das Bauchhirn von seinem Partner. „Und womit rechnest du?“ wollte er wissen. Semir zog die Schultern hoch. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich kann mir auf der einen Seite nicht vorstellen, dass die Kerle Stenger befreien werden, denn dann wäre es ja die Verhandlung nur aufgeschoben bis man ihn wieder hat. Sie müssten Torben Benz irgendwie an der Aussage hindern, aber ihn selbst angreifen werden sie sicher nicht. Dann bleibt nur noch das Gericht selbst. Ich meine, die Komplizen von Stenger könnten das Gerichtsgebäude und den Verhandlungssaal stürmen und die dort befindlichen Personen als Geiseln nehmen….“ dachte Semir laut nach. „Meinst du, die belasten sich mit so vielen Zeugen? Nur um Benz zum Schweigen zu bringen? Nein….also wenn etwas an deinem Gefühl dran ist, dann bleibt eigentlich nur Leonie. Sie ist Benz Schwachpunkt.“ widersprach Ben den Gedanken seines Partners. Semir sah ihn an. „Klar….aber die Kerle wissen nicht wo sie sind.“ gab Semir zurück. „Noch nicht…“ nickte Ben „Und wenn sie es doch herausfinden?“ wollte er nun wissen. Semir schloss die Augen und stöhnte leise auf. „Das wäre nur möglich, wenn sie einen von uns hätten. Nicht einmal Jan weiß wo das Safehaus ist. Hier im Bus wissen wir es nur.“ legte Semir fest. Ben nickte. „Genau…“ gab er von sich. „Womit wir wieder beim Bus sind.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Martin legte sein Handy weg und schloss die Augen. Warum hörte das nie auf? Warum konnte ihn dieser Anwalt nicht einfach in Ruhe lassen? Okay,…er hatte einen Fehler begangen, aber musste er dafür ewig zahlen? Er sah auf die Uhr. Der Bus dürfte jeden Augenblick auftauchen. Vielleicht sollte er mit den Polizisten sprechen, wenn sie hier sind. Vielleicht konnte er dann diesem Roth auch mal Paroli bieten. Ja…er würde die Polizisten einbinden und ihnen alles erzählen…, legte er fest und ging zur Tür. Er öffnete sie und blieb stehen als wäre er vor einer Mauer gelaufen. Vor ihm stand ein Mann, der ihn drohend ansah. „Bist du Scheidweiler?“ wollte er wissen. „Ja…“ gab Martin gepresst von sich. „Armin schickt mich. Hier! Sorg dafür, dass einer der Bullen das Ding bekommt!“ befahl der Mann und drückte ihm etwas in die Hand. Martin sah es sich an und nickte. „Wie…wie soll ich das machen?“ fragte er heiser. Der Mann grinste breit. „Das ist mir egal…oder warte…du kommst doch sicher an eine Uniform in meine Größe oder?“ wollte er wissen. „Ich weiß nicht…ja…vielleicht…“ nickte Martin. „Gut, dann sehen wir nach.“ forderte der Mann. Martin nickte und ging mit ihm rein. Tatsächlich wurden sie fündig und nur wenig später standen die Beiden in den gleichen Uniformen auf dem Hof, als der Bus gerade anhielt. „Ich warne dich…keinen falschen Ton. Sonst knall ich dich ab, klar?“ fauchte der Mann ihn an. „Wie geht ihr normalerweise vor?“ wollte er wissen. „Wir inspizieren den Bus und auch das Personal. Damit niemand Waffen oder andere Dinge ins Gefängnis schmuggelt.“ erklärte Martin. „Gut, dann werden wir das jetzt auch machen.“ legte der falsche Kollege fest. Martin nickte. Der Bus hielt und Martin ging mit dem Mann auf den Bus zu. Zwei Männer kamen heraus. „Gerkhan, Kripo Autobahn und das ist mein Kollege Ben Jäger. Wir bringen ein paar neue Häftlinge.“ erklärte der kleinere Mann. Roths Mann ging auf den Kleinen zu und Martin schloss die Augen. Sollte er etwas sagen? „Tut mir leid, aber ich muss Sie durchsuchen! Die Vorschriften….“ erklärte der Mann. Gerkhan nickte. „Ja sicher…“ meinte er nur und ließ sich abtasten. Martin wusste genau was nun passierte, doch er schwieg. „Na los Martin! Du den Anderen!“ forderte der Mann ihn auf. Martin fügte sich. Er war ein Feigling, der nur auf seine Sicherheit bedacht war. Ein weiterer Wagen kam hinter den Bus auf den Hof gefahren und Jan stieg aus. „Alles klar, Jungs?“ wollte er von den beiden Polizisten wissen. „Ja…im Bus ist alles klar. Die Männer können jetzt reingebracht werden.“ gab der Kleinere von sich. „Ich werde das sofort erledigen.“ versprach Martin und verschwand.

    Jenny und Dieter saßen mit Torben und Leonie am Frühstückstisch und aßen schweigend. Torben Benz war sehr nachdenklich. Jenny bemerkte es und sah ihn an. „Sie machen sich Gedanken über die Verhandlung nicht wahr?“ wollte sie wissen. Torben nickte. „Ich weiß, dass ich das Richtige tue, aber ich habe Angst um Leonie. Was wenn sie doch noch in Gefahr ist? Auch nach dem Prozess? Keiner wird uns dann schützen.“ Gab er von sich. „Sie haben einen anderen Namen und keiner wird ihn wissen.“ Warf Dieter ein. Torben lachte verbittert auf. „Denken Sie wirklich, dass Stenger nicht dahinter kommen wird? Wir werden vermutlich immer auf der Flucht vor diesem Kerl sein.“ meinte Torben nur. Jenny sah auf die Uhr. Es war gerade 9:00 Uhr und die Verhandlung von Stenger sollte um 12:00 Uhr anfangen. Vorher sollte Benz noch zur Staatsanwaltschaft gefahren werden. „In knappen vier vielleicht auch fünf Stunden ist es vorbei.“ versuchte sie ihn aufzumuntern. Torben stöhnte auf. „Ich weiß es nicht. Klar, Stenger wird in den Knast gehen, aber es gibt mit Sicherheit jemanden der seine Geschäfte für ihn übernimmt, bis er wieder draußen ist. Und dann wird er sich an mich rächen. Ich kenne ihn schon lange genug und weiß ihn einzuschätzen.“ Jenny sah zu Dieter. „Wenn ihr gleich in die Staatsanwaltschaft fahrt, werde ich mit Leonie hier bleiben. Ich denke die Kleine hat genug durchgemacht und muss nicht vor Gericht, oder?“ wollte sie von ihm wissen. „Nein, ich denke das können wir ihr ersparen und auch die Staatsanwaltschaft ist kein Ort für die Kleine.“ stimmte Dieter zu. „Semir und Ben dürften auch schon sehr bald im Gefängnis sein. Ich verstehe nicht ganz, warum man Stenger nicht direkt zum Gericht bringt. Ich meine, warum erst in Köln ins Gefängnis und dann später wieder abholen?“ kam nachdenklich von Jenny. „Das kann ich dir auch nicht sagen, aber die ganze Sache ist ja vom LKA und der Staatsanwaltschaft ausgedacht worden. Vielleicht weil Stenger dann seine Strafe in Köln absitzen muss und die Formalitäten vorher erledigt werden sollen.“ mutmaßte Dieter.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Um 10:00 Uhr fuhr Dieter mit Torben Benz zur Staatsanwaltschaft wo Isolde Maria Schrankmann bereits auf den Zeugen wartete. Während dessen spielte Jenny mit Leonie. Doch Jenny bemerkte dass sie immer wieder darüber nachdachte was für ein Kerl Stenger war. Wie konnte ein erwachsener Mann sich mit Kindern vergnügen? Was konnte man dabei empfinden, einem Kind Schlechtes anzutun? „Jenny!! Du bist dran!“ riss die kindliche Stimme von Leonie sie aus ihren Gedanken. „Oh…entschuldige…“ lächelte Jenny, würfelte und setzte ihre Figur. „Ich bekommen Miete!“ strahlte Leonie. Jenny nickte und reichte den Betrag in Spielgeld rüber. Wieder kamen ihr die Gedanken auf. Leonies Mutter starb bei einem Unfall wo man den Schuldigen nie erwischt hatte. Vielleicht hatte Stenger ja auch etwas damit zu tun. Es war nicht auszuschließen. „Willst du nicht mehr spielen? Was hast du denn?“ kam nun wieder von Leonie. Jenny zuckte zusammen. „Entschuldige… könntest du etwas allein spielen? Ich muss ein bisschen Ordnung schaffen.“ bat Jenny sie, denn ihre Gedanken waren überall nur nicht beim Spiel. „Klar…ich spiele mit der Barbiepuppe“ nickte das Mädchen und verschwand in ihrem Zimmer. Jenny sah ihr nach. Das Mädchen musste schon so viel durchmachen. Vieles erinnerte sie an ihre eigene Kindheit. Auch ihre Mutter starb, als sie noch ein Kind war. Doch gerade aus diesem Grund wollte sie sich besonders gut um Leonie kümmern. Sie würde für ihre Sicherheit sorgen und niemand sollte es wagen Leonie anzufassen. Notfalls würde sie sich auch nach der Verhandlung um das Mädchen kümmern. Wie es wohl war, ein Kind zu haben? Wäre sie eine gute Mutter? Jenny erschrak vor ihren eigenen Gedanken. Sie war noch zu jung für ein Kind. Noch wollte sie keine Familie. „Jenny….kannst du mir mal helfen?“ wollte Leonie wissen und zeigte ihr eine Barbiepuppe, die den Kopf verloren hatte. „Oh…was hast du denn damit gemacht?“ lächelte Jenny sie an. „Ich wollte ihr nur ein Kleid anziehen, aber irgendwie ging das nicht…“ erklärte Leonie. „Na warte…das haben wir gleich…“ meinte Jenny nur und drückte den Kopf wieder auf den dazugehörenden Puppenkörper.

    Jan, Semir und Ben sahen zu wie der Bus nun in den Innenhof des Gefängnisses gefahren wurde und sahen sich an. Es war mittlerweile kurz vor zehn. „So dann auf zur Schutzwohnung. Jetzt müssen wir nur Jenny ablösen und dann die Verhandlung abwarten.“ meinte Jan. Semir sah Ben kurz an und dieser nickte. „Okay…dann wollen wir mal. Was habt ihr mit Benz denn vor, wenn der Prozess vorbei ist?“ wollte Semir wissen, während sie zur Schutzwohnung fuhren. „Nun, er wird einen neuen Namen bekommen. Eine Anstellung…einfach alles was er braucht um zufrieden zu leben. Er will selbst nach Hamburg und meine Vorgesetzten haben zugestimmt. Sobald er ausgesagt hat, kann er mit Leonie hinfahren wohin er auch will.“ erklärte Jan. Semir nickte. „Wie kommt es eigentlich, das Stenger so lange alles machen konnte, was er wollte? In der Akte habe ich gesehen, dass ihr schon seit mehrere Jahren hinter ihm her seid.“ kam die nächste Frage. Jan nickte. „Ja das ist ja auch so. Aber Stenger ist ein sehr vorsichtiger Mann. Er ist nie selbst in Erscheinung getreten, sondern hat sich immer vertreten lassen. Wir haben nur dank Benz endlich die Möglichkeit bekommen.“ erklärte Jan. „Und warum sagt Benz jetzt aus?“ wollte Ben wissen. „Es ist wegen Leonie. Nach Benz Aussage wollte Stenger Leonie für 50.000 € kaufen. Benz war natürlich dagegen und hatte Stenger ganz klar in die Schranken verwiesen. Darauf gab Stenger aber nicht auf, er erhöhte das Angebot und wollte Benz sogar eine neue Frau besorgen. Aber Benz wollte einfach nicht. Und ich denke deshalb hat er über diese Aussage nachgedacht. Er wusste genau das Leonie nur sicher ist, wenn Stenger im Gefängnis sitzt.“ gab Jan von sich. Sie erreichten das Safehaus im Kölner Norden. „Hier sind sie? In dieser Gegend? Semir, ich kenne diesen Stadtteil. Er gilt als der gefährlichste von Köln!“ empörte sich Jan. Semir sah ihn an. „War dein Safehaus besser? Hier haben die Komplizen von Stenger jedenfalls noch nicht zugeschlagen!“ gab er zurück. „Ja…entschuldige….das erste Haus war wirklich nicht gut gewählt, aber hier sind doch überall Kleinkriminelle und Zuhälter.“ antwortete Jan. „Dennoch… oder besser, gerade deshalb sind Benz und seine Tochter hier sicher untergebracht.“ knurrte Semir nur und betrat das Haus. Semir klingelte in dem abgesprochenen Rhythmus und nur wenig später öffnete Jenny.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah seine junge Kollegin an. „Alles klar?“ wollte er von ihr wissen. „Ja sicher….“ nickte Jenny. „Was macht ihr hier? Ist der Transport gut abgelaufen?“ hängte sie fragend an. „Ja…es ist alles gut. Willst du Pause machen?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Nein…ich möchte mich um Leonie kümmern. Sie ist so bezaubernd…“ lächelte Jenny. „Ah okay…ja was machen wir denn jetzt?“ wandte sich Semir an Jan. „Ich weiß nicht… ich muss gleich zum Gericht, weil ich ja auch ne Aussage machen muss. Was du und Ben machen weiß ich nicht…“ kam von Jan. „Gut…dann würde ich sagen, Ben und ich bleiben hier und du fährst zum Gericht. Danach kommst du sicher mit Torben Benz zu uns oder nicht?“ meinte Semir. Ben sah ihn an. „Kann ich dich mal allein sprechen, Semir?“ bat er seinen Partner. „Ja sicher…“ nickte Semir und ging ein paar Schritte von Jan weg. „Was hast du denn?“ hakte er nach, als sie nun allein waren. „Hör zu…ich weiß du traust Jan genauso wenig wie ich. Und ich will ihn ehrlich gesagt nicht allein lassen. Was wenn er mit Stenger unter einer Decke steckt? Dass es beim LKA ein Leck gibt, wissen wir doch. Wer sagt uns, dass nicht er das Leck ist.“ mutmaßte Ben. Semir sah ihn an. „Meinst du, Jan ist korrupt? Klar ich habe meine Bedenken….sonderbar…von dir hat er das gleiche gedacht. Aber gut….es ist möglich. Auch wenn ich es nicht glauben will. Was hast du denn vor?“ wollte Semir nun wissen. „Du bleibst bei Jenny und Leonie und ich fahre mit Jan zurück zum Gericht. So können wir sicher sein, dass das Mädchen in Sicherheit ist und das Jan, falls er wirklich falsch spielt nichts unternehmen kann.“ erklärte Ben. Semir nickte nachdenklich. „Ich hoffe wirklich, dass du dich irrst.“ sagte er leise und ging wieder mit Ben zurück. „Nimmst du Ben mit?“ bat Semir seinen Expartner. „Klar…kein Ding. Wo wollen Sie denn hin? Zur PAST?“ hakte Jan nach. „Nein…ich fahre mit zum Gericht. Ich kann dann von dort aus mit Dieter Bonrath zur PAST zurück fahren.

    Christian sah die Männer in dem Haus verschwinden und grinste leicht. Der Sender funktionierte und nun musste er nur noch herausfinden wo die Kleine war. Das Haus war ziemlich groß und verfügte über 17 Etagen. Und wenn er Bulle wäre, dann würde er die Zeugen möglichst hoch verstecken. Er stieg aus und ging auf das Haus zu. Suchend sah er sich die Klingelanlage an. Hier waren über 140 Namen verzeichnet und jeder hätte ein Tarnname sein können. Dann kam einer der Mitbewohner heraus und beachtete ihn argwöhnisch. „wo ist sie denn…“ murmelte Christian leise. „Wen suchen Sie denn? Vielleicht kann ich helfen. Ich kenne hier jeden.“ meinte der Mann. „Oh, das wäre gut….also ich suche eine Freundin von mir. Sie wohnt mit ihrer kleinen Tochter hier irgendwo im Haus. Nur kann ich sie nicht erreichen, weil sie nicht ans Handy geht. Das Dumme ist, dass ich den Namen des Klingelschildes vergessen.“ lächelte Christan verlegen. „Oh…aber Sie wissen doch wie Ihre Freundin heißt oder nicht?“ kam die Nachfrage. „Ja sicher…nur wohnt sie noch nicht lange hier. Und sie hat das Klingelschild noch nicht ausgewechselt.“ erklärte Christan weiter. „Ach so….wie lange wohnt sie denn hier?“ hakte der Mann nach. „Seit knapp drei Tagen. Oder war es noch weniger…“ dachte Christan laut nach. „Ah…dann kann es nur Meyer sein in der 15. Etage. Das ist die Wohnung auf der linken Seite, vom Fahrstuhl aus gesehen. Die Wohnung befindet sich auf der linken Seite.“ gab der Mann nun die Auskunft. „Ach super…Sie haben mir sehr geholfen. Dann will ich mal schauen, ob sie daheim ist. Danke sehr!“ gab Christan freundlich von sich und wartete bis der Mann weg war. Dann griff er zum Handy. „Ich hab sie!“ sagte er. „Gut, warte dort bis die Anderen bei dir sind. Mit wie vielen Gegnern haben wir es zu tun?“ wollte Armin, den er angerufen hatte wissen. „Warte…eben kommt dieser Richter und ein Mann runter. Damit dürften es lediglich ein Bulle sein und die Kleine. Ich werde mir die Sache ansehen, nicht das wir auf der Etage noch jemanden haben…ja…Schatz...ich denke daran. Nein…du brauchst mich nicht nochmal erinnern…“ säuselte Christan plötzlich ins Handy, denn der ihm bekannte Jan Richter und einer der Begleiter waren nun in gleicher Höhe wie er.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Torben Benz sah die Staatsanwältin nervös an. „Was wenn der Richter mir nicht glaubt? Ich kenne Roth…er wird sich etwas einfallen lassen, um mich als Lügner da stehen zu lassen.“ sagte er leise. Isolde Maria Schrankmann lächelte ihn an. „Nur keine Angst. Natürlich wird der Anwalt versuchen alles zum Negativen zu drehen, aber ich bin ja auch noch da.“ beruhigte sie ihn. „Was glauben Sie, wird Stenger bekommen? Wenn er nur zwei Jahre kriegt, dann wird er Jagd auf mich und meine Tochter machen, das weiß ich. Ich habe keine Lust mein Leben lang auf der Flucht zu sein.“ sagte er. Er dachte darüber nach, ob es wirklich das richtige war gegen Stenger auszusagen. Vielleicht sollte er es abblasen. „Herr Benz…wenn Sie zu Ihrer Aussage stehen, dann wird er sicher nicht nur für zwei Jahre ins Gefängnis gehen. Ich bin kein Richter, aber ich werde das Strafmaß sehr hoch ansetzen. Sie und ihre Tochter werden sicher sein, das verspreche ich ihnen. Bleiben Sie dabei, dass Sie gegen Stenger aussagen. Nur mit Ihnen kann ich Gerechtigkeit walten lassen und wir können verhindern, dass er noch mehr Kinder schändet oder verkauft. Helfen Sie mir…lassen Sie sich nicht verunsichern…“ flehte die Staatsanwältin schon fast. Torben dachte nach. Sicher hatte die Staatsanwältin Recht. Wenn er nicht aussagte, dann war er in wenigen Tagen sicher tot und Leonie müsste für Stenger anschaffen. Es schauderte ihn bei dem Gedanken was seiner Tochter bevorstand. Nein…er musste aussagen! Ja…er würde diesem Schwein das Handwerk legen und dann ein sicheres Leben führen. Ein Leben ohne Angst. Entschlossen nickte er. Sein Vertrauen in die Gerechtigkeit war da und gestärkt. „Also gut…ich werde keinen Rückzieher machen. Ich werde aussagen.“ Stimmte er zu. Isolde Maria Schrankmann schloss erleichtert die Augen. „Sehr gut. Das ist ein Wort. Sie haben jetzt noch eine gute Stunde. In der Kantine können Sie essen gehen und dann werden wir uns im Gerichtssaal wiedersehen.“ schlug Schrankmann vor. Torben nickte. Nur wenig später war er mit Dieter Bonrath in der Kantine der Staatsanwaltschaft.


    Ben saß schweigend neben Jan. „Was beschäftigt Sie?“ wollte Jan von ihm wissen. „Ich denke an den Prozess. An der Aussage von Benz hängt alles. Er kann dafür sorgen das Stenger ins Gefängnis kommt.“ gab Ben zur Antwort. Jan nickte. „Ja…das kann er und das wird er auch. Er würde für Leonie alles tun.“ bestätigte er. Ben sah ihn an. „Ja, alles…wissen Sie, eines geht mir nicht aus dem Kopf. Als die Kerle uns im ersten Safehaus überfallen hatten, da waren sie erpicht darauf meinem Kollegen eine Kugel in den Kopf zu jagen. Auf dem Transport vom Gefängnis hatten Sie gesagt, die würden alles versuchen um Stenger frei zu bekommen, doch nichts ist passiert. Was glauben Sie woran das liegt? Haben die Komplizen Stenger aufgegeben?“ wollte Ben wissen. Jan schüttelte den Kopf. „Das denke ich nicht. Vermutlich haben sie es nicht durchgeplant und die Fahrt von Düsseldorf nach Köln war ja nun wirklich nicht lang. Da müsste es schon sehr gut durchdacht sein, wenn man einen Überfall begehen wird. Und ob sie Semir wirklich umgebracht hätten, weiß auch keiner. Vielleicht wollten sie auch nur ein Druckmittel haben und ihn festsetzen. Es wäre alles denkbar.“ gab Jan zurück. Ben nickte. Natürlich hatte Jan damit Recht, dennoch war es Ben nicht geheuer, das keine Voraussagen von Richter gestimmt hatten. „Die Verhandlung ist doch sicher öffentlich oder?“ fragte er nach einer Weile. „Ich denke ja…warum? Wollen Sie sich diese Verhandlung antun?“ grinste Jan. „Ja…das habe ich vor.“ bestätigte Ben. Jan schüttelte den Kopf aber er versuchte nicht, Ben es auszureden. Sie kamen am Gericht an, doch es war noch eine gute halbe Stunde Zeit. „Wollen wir noch schnell was essen?“ schlug Ben vor. „Sehr gern…Hunger hätte ich schon und wer weiß wie lange diese Verhandlung noch dauert.“ stimmte Jan zu. „Wir können in der Kantine vom Gericht etwas essen. Es schmeckt zwar nicht immer, aber dafür sättigt es.“ grinste Ben. Auch wenn er jetzt freundlich tat, so würde er Jan Richter nicht aus den Augen lassen. Irgendwas stimmte mit diesem Kerl nicht, da war er sicher. Noch einmal würde es ihm nicht passieren, das Semir einem Expartner blind vertraute und in Gefahr geriet.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah vom Wohnzimmer aus dem Fenster auf die Straße. Die Wohnung lag im 15. Stock und man konnte die Straße gut einsehen. Es war für die Tageszeit ziemlich wenig Verkehr und das machte es ihm einfach, alles im Auge zu behalten. Auch Fußgänger waren nicht gerade in Massen unterwegs. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass die Verhandlung in wenigen Minuten anfangen würde. „Semir? Willst du essen? Ich hab gekocht…“ riss Jenny ihn aus seinen Gedanken. „Ja sicher…was gibt es denn?“ wollte er wissen. „Ich habe Kartoffelbrei mit Ei gemacht“ gab Jenny zurück. „Klingt gut…ich komme gleich..“ lächelte Semir und sah wieder aus dem Fenster .“Ist etwas nicht in Ordnung? fragte Jenny nun und kam zu ihm. Auch sie sah aus dem Fenster. „Nein…es ist alles ruhig. Ich will nur sicher gehen, dass es so bleibt. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ziemlicher Ärger auf uns zukommt.“ gab er zurück. „Lass uns essen...“ hängte er an und ging gemeinsam mit Jenny in die Küche wo Leonie bereits am Tisch saß. „Können wir nach dem Essen ein bisschen raus gehen?“ wollte das Mädchen wissen. Jenny sah zu Semir und dieser schüttelte den Kopf. „Das geht leider nicht, Leonie. Aber wenn dein Vater zurück ist, dann könnt ihr ein neues Leben anfangen.“ erklärte Jenny. Leonie nickte. „Ich weiß…in Hamburg. Aber da habe ich doch gar keine Freunde! Niemand der mich dort kennt. Hier habe ich Liane, Johanna und Silvia…“ zählte das Mädchen ihre Freunde auf. „Das mag ja sein, aber in Hamburg findest du sicher ganz schnell neue Freunde.“ versprach Semir. Jenny stellte das Essen auf den Tisch, doch bevor sie anfangen konnten, wurde die Tür aufgetreten. Sofort war Semir zur Stelle und sah einen Mann in die Wohnung kommen. Er sprang ihn an und wollte ihn zu Boden reißen, doch der Mann schien damit gerechnet zu haben und machte einen Schritt zur Seite. Semir segelte ins Leere und landete auf dem Boden. Er hörte wie der Mann lachte und ließ seine Beine vorschnellen. Sein Gegner, der sich als Sieger wähnte, ging zu Boden und Semir war blitzschnell über ihn. Er schlug ihm die Faust mitten ins Gesicht. Der Mann erschlaffte, doch bevor Semir sich über diesen Sieg freuen konnte hörte er Jenny aufschreien. „SEMIR!! VORSICHT!!“ Er drehte sich um und sah eine Faust auf sich zuschnellen. Nur wenig später spürte er wie seine Nase brach und Blut hervorschoss. Nun ging er zu Boden und war für wenige Augenblicke benommen. Er spürte wie ihn zwei Männer packten und ihn auf die Beine zerrten. Sie bugsierten ihn in den Bürostuhl und zerrten die Arme um die Rückenlehne. Nur wenig später schlangen sich Seile um die Handgelenke.

    Torben Benz stocherte nachdenklich in seinem Essen herum. Dieter Bonrath bemerkte es. „Sie haben keinen Hunger?“ fragte er. Torben schüttelte den Kopf. „Nein…ich…ich habe Angst…“ gab er zu. Dieter nickte. „Das kann ich sehr gut verstehen, aber es ist bald ausgestanden. Sobald Sie ihre Aussage gemacht haben, wird Stenger hinter Gitter wandern und nichts mehr tun können. Sie und Ihre Tochter werden in Sicherheit leben.“ versuchte Dieter den Mann zu beruhigen. Torben sah ihn an. „Glauben Sie das wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher. Ich kenne Stenger und ich kenne Roth…die haben sicher noch ein paar Tricks auf Lager. Wie gut, dass Leonie in Sicherheit ist. Jetzt wo Herr Gerkhan dort ist, bin ich noch beruhigter.“ lächelte Torben. ER schob den Teller nach hinten. „Ich kann nichts essen…“ gab er zu. Dieter nickte. Er sah auf die Uhr. „Wir sollten uns auf den Weg machen. Ach so…Ihr Handy ist auf lautlos oder?“ wollte er wissen. Torben nahm das kleine Gerät und schaltete es aus. „Ganz aus…“ meinte er und lächelte. „Dann wollen wir mal.“ nickte Dieter. Die Männer standen auf und gingen aus der Staatsanwaltschaft. Das Gericht lag direkt im Nebengebäude. Als sie auf dem Flur vor dem Verhandlungssaal eintrafen standen Ben und Jan bereits vor der Tür. „Ah da sind Sie ja. Alles in Ordnung?“ begrüßte Jan den Zeugen. Torben nickte. „Ja..nur etwas nervös.“ nickte Torben. „Keine Angst…es kann gar nichts passieren.“ beruhigte Jan ihn. Torben nickte. „Das hoffe ich sehr. Aber was wenn….wenn die Männer von Stenger heraus finden wo Leonie ist? Was wenn sie doch zuschlagen während ich meine Aussage mache? Ich würde sie in Gefahr bringen. Ich …ich könnte sie verlieren..“ wollte Torben nun wissen. Ben lächelte leicht. „Nur keine Sorge…mein Partner wird für die Sicherheit von Leonie sorgen. Sie können sich auf ihn verlassen.“ versprach er. Die Türen gingen auf und man bat die Zuschauer in den Saal. Ben nickte. „Dann wollen wir mal. Ich hoffe nur der Kerl bekommt seine gerechte Strafe!“ stieß er aus und ging mit Dieter in den Saal, während Jan und Torben draußen warten mussten bis sie aufgerufen wurden.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!