Auf Kriegsfuß

  • Semir griff sein Handy und wählte Alex an. „Hör mir genau zu, Alex…ich hab unseren Täter. Katja Stern!“ gab er durch. „Bitte was?“ hakte Alex nach. „Sie hat erfahren, dass ihr Ehemann homosexuell ist und der sich mit einem jungen Mann auf Malle vergnügt. Der Freund von ihm sieht unseren Opfern sehr ähnlich.“ erklärte Semir. „Okay…verdammt, dann hat Sonja mich angelogen. Sie kennt Katja, aber sie hat mir gesagt, dass sie niemand kennt, der ein Tattoo hat oder so eine Kette trägt. Pass auf, ich fahre zum Bogenschützenverein und werde Sonja von einer Dummheit abhalten, die sie schon einmal gemacht hat! Du fährst am besten zu dieser Frau Stern und nimmst sie fest. Wir treffen uns dort.“ legte Alex fest. „Alles klar…!“ bestätigte Semir und fuhr zu der bekannten Adresse. Doch er stellte schnell fest, dass niemand zuhause ist. Semir nahm seinen Dietrich und öffnete die Wohnung. Immerhin ging es hier um eine Mörderin und die wollte er nicht entkommen lassen. Er betrat das Haus und schloss leise die Tür. Es schien tatsächlich niemand da zu sein. Während er durch das Haus ging hörte er wieder Behrends sagen, dass er im Keller gefangen gehalten wurde und so führte sein erster Weg in den Keller. Hier gab es einige Räume, die er durchsuchte. In einem fand er eine Tragetasche die ihn irgendwie magisch anzog. Er hob sie auf und sah hinein. „OHHH…“ machte er und drehte sich angewidert weg. In der Tasche lag ein Skalp. Er suchte weiter, doch niemand war hier zu finden. Er griff zum Handy und wählte Alex erneut an. „Sie ist ausgeflogen. Aber ich habe den Skalp der Männer gefunden. Es ist kein Zweifel. Sie ist die Täterin.“ gab er durch. „Verstanden. Ich bin jetzt bei Sonja…“ erklärte Alex und beendete das Gespräch.


    Alex sprang aus dem Wagen und rannte zur Tür. „Sonja!! Aufmachen!! Sonja!!“ rief er während er klingelte. Doch außer Sherlock der sich laut über den Lärm beschwerte schien niemand zuhause zu sein. „Sonja!!“ rief er erneut. Nichts. Er nahm sein Handy und wählte Sonja an. Doch es ging nur die Mailbox ran. „Verdammt!“ fauchte er wütend, denn er wusste genau was das hieß. Sie hatte ihr Handy abgeschaltet. „Semir! Ich kann Sonja nicht erreichen. Ich befürchte, dass sie bei dieser Katja ist. Sie war schon einmal da, als sie uns die Namen nannte.“ sagte er als er Semir anrief. „Hier ist niemand zuhause. Aber in der Küche stehen zwei Tassen auf dem Tisch. Ich versuche etwas in der Nachbarschaft zu erfahren. Komm am besten auch direkt hier her!“ befahl Semir. „Verstanden. Ich bin unterwegs!“ gab Alex durch und sprang sofort in seinen Wagen. Er musste Sonja finden, bevor es zu spät war. Alex schaffte es in einer Rekordzeit zum Wohnhaus von Katja Stern. Semir stand an seinem Wagen. „Okay…ich habe schon in der Nachbarschaft gefragt. Katja Stern hat einen Sohn. Benjamin. Ein Nachbar hat mitbekommen, dass Katja Stern eine Frau mit braunen Haaren in ihren Wagen brachte und er sagte aus, dass diese Frau benommen wirkte. Ihr Sohn hat geholfen und ist dann weg. Katja Stern ist ins Auto und mit der Frau abgefahren. Wohin weiß er nicht, aber er hat mir einen Hinweis gegeben, dass der Junge wohl immer bei seiner Oma ist. Allerdings weiß er den Namen nicht. Ich habe die Spurensicherung bereits informiert. Die wird gleich hier sein und ich habe Susanne damit beauftragt Patrick Stern und seine Familie zu durchleuchten.“ berichtete Semir. Alex nickte. „Und das Wochenendhaus muss gefunden werden..“ hängte Semir an.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Sonja kam langsam zu sich. Sie stöhnte auf als sie sich aufrichteten, denn sofort kamen Kopfschmerzen auf. Verwirrt sah sie sich um. Dieser Raum in dem sie sich befand war dunkel und es roch feucht und modrig. Sie stand auf und taumelte zur Tür. Sie war verschlossen. Sonja erinnerte sich dass sie bei Katja war und sie mit dem konfrontierte was sie von Alex Brandt erfahren hatte. Katja hatte diese Tätowierung und sie hatte auch so eine Kette. Es war einfach eine Intuition zu ihr zu fahren. Doch sie hatte eher Patrick im Verdacht. Das Katja zu solchen Taten fähig war, schockierte sie. Sie hämmerte mit beiden Fäusten gegen die verschlossene Tür. „Katja!!! Mach auf! Das bringt doch nichts!!“ schrie sie dabei, doch es blieb ruhig. „Kaja!! Lass mich raus!!!“ schrie sie nach wenigen Minuten verzweifelt. Verdammt, warum hatte sie Alex nicht von ihrem Verdacht erzählt? Dann hätte er Katja festgenommen und der Fall wäre erledigt gewesen. Über dem Bett auf dem sie erwacht war, war eine kleine Öffnung. Sie stieg auf das Bett und versuchte etwas zu erkennen, doch diese Öffnung war völlig verdreckt und nichts konnte sie erkennen. Genua in diesem Augenblick drehte sich der Schlüssel. Sonja setzte sich und sah zur Tür. Katja kam herein. „Was soll das? Bist du wahnsinnig?!“ fauchte Sonja sofort los. „Es tut mir leid für dich, Sonja…aber ich kann dich nicht laufen lassen. Du bist quasi ein krönender Abschluss. Frauen habe ich noch nie gejagt. Bei dir fehlt mir auch irgendwie der Tatendrang aber bei diesen Jungs….da hat es mir richtig Spaß gemacht.“ lächelte Katja und Sonja bemerkte den ihr angstmachenden irren Blick ihrer Freundin. „Katja…was soll der Mist? Warum hast du das getan? Warum hast du zwei Menschen getötet?“ wollte sie von ihr wissen. Sie musste Zeit gewinnen. Wenn Alex bemerkte, dass sie ihn angelogen hatte, dann würde er sie bestimmt suchen. Oder? Was wenn er verletzt war, nicht körperlich aber seelisch was wenn sie ihm egal wäre? Langsam hob Katja die Armbrust und zielte auf Sonja. Diese zuckte zusammen. „Hast…Hast du damit die beiden Männer getötet?“ fragte sie heiser und drückte sich an die Wand. „Damit? Nein…“ lachte Katja irre. „Die Beiden habe ich auf eine indianerübliche Art und Weise umgebracht. Mit einem alten Boden und echten Pfeilen. Patrick hat es mir beigebracht. Ein sehr netter Mann nicht wahr? Aber das Töten haben mir die Yanomami beigebracht. Das Gift oder besser das Narkotikum habe ich auch von ihnen. Sie haben mir die Pflanzen erklärt und sogar ein Musterexemplar mitgegeben. Der Zoll hat es nicht gefunden..“ Katja lachte auf. „Sie haben mir gezeigt wie man diese Droge herstellt…ich habe sie sehr oft probiert…es ist ein Traum. Und auch das richtige skalpieren haben sie mir gezeigt. Weißt du…damit wird die Rache vollendet. Die Seele von diesen Männern, meinen Feinden wurde entfernt und damit hatten sie kein Recht in die ewigen Jagdgründe zu kommen. Die Jungs habe ich hier lange gehalten wie Tiere. Sie haben um ihr Leben gefleht. Sie haben vor mir gekrochen…und sie haben mit ihrem Leben bezahlt. Als ich sie gejagt und getötet habe, da fühlte ich eine Genugtuung. Sie haben bezahlt….bezahlt für meine Demütigung. Bei dir muss ich es leider abkürzen. Ich glaube ich habe kaum Spaß daran, dich zu jagen, weil du ja eigentlich nicht das getan hast, was diese Männer gemacht haben. Aber deine langen Haare geben sicher einen tollen Skalp an.“ säuselte Katja. Sonja schüttelte leicht den Kopf. „Du bist ja wahnsinnig! Warum tust du das? Warum?“ schrie sie Katja an.


    „Alex, Semir! Ich habe etwas über die Familie Stern herausgefunden. Also…Patrick Stern ist seit drei Jahren auf Mallorca. Er schickt aber regelmäßig Unterhalt an seine Frau und seinem Sohn. Es gibt noch die Oma, das ist die Mutter von Patrick Stern, die am Stadtrand in Neuss wohnt. Kapuzinerring 28.“ gab Susanne durch. „Was ist mit dem Wochenendhäuschen?“ hakte Semir sofort nach. „Da ist nichts zu finden.“ kam von Susanne. „Such bitte weiter! Sie muss da etwas haben!“ forderte Alex auf. Er sah Semir an. „Warum hat sie mir nichts gesagt?“ fragte er leise. „Wer Susanne?“ hakte Semir erstaunt nach. „Nein ich meine Sonja….ich habe sie doch gefragt. Warum macht sie das?“ stellte er richtig. „Alex, Frauen tun manchmal Sachen, die wir Männer irgendwie nicht verstehen können. Es liegt in der Natur von ihnen uns manchmal nicht zu vertrauen. Deshalb müssen wir auf sie aufpassen, wenn sie uns gehören.“ erklärte Semir sachlich. Sie kamen an der genannten Adresse an. Es war ein kleines Einfamilienhaus mit einem recht großen Grundstück. Semir drückte den Klingelknopf und nur wenig später öffnete ein ca. 13jähriger Junge. „Hallo…wir wollen zu Christa Stern.“ erkläre Semir und zeigte seinen Ausweis. „Was wollen Sie von meiner Oma?“ hakte der Junge nach. „Bist du Benjamin Stern?“ wollte Alex wissen. „Ja, warum?“ kam die Gegenfrage. „Wir suchen deine Mutter, weißt du wo sie ist?“ fragte Alex weiter. „Was wollen Sie von meiner Mutter?“ kam die Gegenfrage. „Wer ist denn da, Benni?“ kam aus dem Hinteren der Wohnung. „Zwei Männer von der Polizei!“ gab Benjamin zurück und ließ Semir und Alex eintreten. „Meine Oma ist im Wohnzimmer.“ erklärte der Junge. Die Polizisten gingen ins Wohnzimmer und dort saß eine ca.70jährige Frau in einem Schaukelstuhl. „Frau Stern?“ fragte Semir. „Ja, was führt Sie zu mir? Ich hoffe doch sehr, dass mein Enkel keinen Mist gebaut hat.“ sagte sie und sah Benjamin warnend an. „Oma…ich habe nichts gemacht, wirklich!“ schwor der Junge. Die Frau lächelte und nickte. „Natürlich mein Schatz…“ säuselte sie. „Ich weiß nicht ob Ihr Enkel Mist gebaut hat, aber wir sind wegen Ihrer Schwiegertochter hier.“ unterbrach Semir sie. Christa Sterns Lächeln erstarb. Sie sah Benjamin an. „Benni, geh bitte auf dein Zimmer!“ befahl sie und der Junge gehorchte ohne Widerworte. „Bitte setzen Sie sich doch. Was hat meine Schwiegertochter getan?“ wollte Christa wissen. „Wir suchen sie wegen zweifachen Mordes.“ erklärte Semir sanft. „Oh mein Gott…wie? Ich meine …. warum?“ fragte die Alte. „Das können wir nicht erklären. Ihr Sohn war homosexuell oder?“ kam nun die Frage von Alex. „Ja, wissen Sie…als Patrick mir das sagte, war ich schockiert aber ich wusste auch, dass ich es nicht ändern kann. Ich habe ihn aufgefordert mit Katja reinen Tisch zu machen, aber das hat er nicht getan. Stattdessen ist er mit seinem Geliebten abgehauen.“ beklagte sie sich. Die Männer sahen sich an. „Frau Stern….bitte helfen Sie uns. Ihre Schwiegertochter hat eine Frau entführt und wir müssen davon ausgehen, dass auch sie getötet werden soll. Wo kann sie sich versteckt haben?“ drängelte Alex.

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  • Katja sah Sonja an. „Du fragst warum? Das will ich dir erklären. Patrick und ich waren über 13 Jahre verheiratet, wir haben einen wunderbaren Sohn und ich hätte sicher damit leben können, wenn er mich mit einer jüngeren Frau betrogen hätte. Aber er hat mich jahrelang mit einem Mann belogen und betrogen. Mit einem Mann! Das konnte ich nicht zulassen! Er hat mir geschworen, dass Schluss ist und das er nur noch für mich und Benni da ist, aber er hat gelogen! Er hat sich weiter mit Andreas getroffen und ihn mir sogar als besten Freund vorgestellt! Und jetzt ist er mit ihm nach Mallorca gegangen und ich werde nie wieder an seiner Seite sein! Nie wieder! Dieses schwule Dreckspack hat ihn mir genommen!“ fauchte Katja wütend. Ihre Stimme wurde immer keifender und in jedem Wort war der Hass zu hören. „Warum hast du diese Männer getötet? Wie waren unschuldig, sie haben dir nichts getan!“ warf Sonja ein. „Doch…sie sahen genauso aus wie Andreas. Sie sahen aus wie der Mann, der mir meinen Mann genommen hat! Sie sahen alle so aus und deshalb haben sie den Tod verdient!“ schrie Katja zurück. Sonja sah sie an. „Du hast sie getötet, weil sie aussahen wie Andreas? Katja, das ist doch krank! Das ist so krank. Was konnten denn die Männer dafür?“ tadelte sie ihre Freundin. Sie schien völlig wahnsinnig geworden zu sein. Sonja beobachtete sie sehr genau. Sie wartet auf einen Augenblick der Schwäche, der Unaufmerksamkeit, doch auch in diesem Zustand schien Katja völlig klar zu sein. „Wir müssen los! Keine Angst, es wird sicher schnell gehen. Wenn du nicht mehr kannst, bleib einfach stehen wenn ich schieße.“ lachte Katja irre. Sie winkte mi der Waffe und Sonja fügte sich. Langsam ging sie die Treppe hinauf die aus dem Keller führte. „Willst du mich auch jagen wie die Männer? Was ist mit Benni? Was wird aus ihm wenn du im Gefängnis bist?“ fragte sie. Katja sah sie an. „Ich gehe nicht ins Gefängnis. Warum sollte ich auch, ich habe doch gar nichts Unrechtes getan.“ kam erklärend von ihr. „Du hast getötet, Katja…du hast getötet, das ist Unrecht!“ erklärte Sonja während sie weiter gingen. „Ich werde mit Benni sehr zufrieden leben und ihm die Bräuche und Lebensweise der Yanomami zeigen.“ kam entschlossen von Katja. Sonja schüttete den Kopf. Katja schien völlig den Hang zur Wirklichkeit verloren zu haben. Sie hatten den Wagen erreicht und Katja öffnete den Kofferraum ohne Sonja aus den Augen zu lassen. „Rein da! Darin wirst du deine letzte Fahrt machen…“ forderte sie sie auf. Sonja führte den Befehl aus. Vielleicht gab es ja später eine Möglichkeit zu fliehen. Oh verdammt, warum hatte sie Alex nichts gesagt…?


    Christa Stern sah die beiden Polizisten an. „Das kann lediglich das alte Haus sein, was ich ihnen zur Hochzeit geschenkt habe. Das ist ein Wochenendhäuschen im Forstgebiet von Chorweiler. Das ist in der Nähe des Fühlinger Sees. Ein Naherholungsgebiet. Ein sehr schönes Fleckchen Erde.“ gab sie von sich. „Adresse?!“ forderte Alex wirsch. „Das hat nicht wirklich eine Adresse, aber die Autobahn führt in das Waldgebiet. Ausfahrt Fühlingen…“ erklärte sie sachlich. Alex sah Semir an. „Lass uns fahren! Ich habe Angst, dass es für Sonja verdammt eng wird.“ bat er drängelnd. Dieser nickte. „Eins noch, Frau Stern…bitte halten Sie Ihren Enkel hier in der Wohnung. Wir möchten nicht, dass er mitbekommt, dass seine Mutter….“ Semir stockte denn genau in diesem Augenblick kam Benjamin ins Wohnzimmer zurück. „Meine Mutter ist keine Mörderin!“ fauchte er wütend. „Komm her Benni….“ bat seine Großmutter ihn. Der Junge kam. „Hör mal…Benni…manchmal tun Menschen etwas, dass sie nicht tun sollten. Mama hat so etwas getan… aber wir werden es beide überstehen…ich werde immer für dich da sein…“ versprach sie. Sie drückte den Jungen an sich und nickte den Polizisten zu. „Ich werde auf ihn aufpassen…“ sagte sie. Semir und Alex verschwanden. Sie brauchten gute zwanzig Minuten bis sie das Versteck erreicht hatten. Alex sprang aus dem Fahrzeug obwohl er noch nicht stand und rannte ins Haus. „SONJA!!!“ schrie er laut, doch es kam keine Antwort. Und nachdem sie die Räume und auch den Keller durchsucht hatten, war klar, dass hier niemand mehr war. Auf dem Boden im Keller lag ein unscheinbares Haarband. Alex nahm es auf und sah Semir an. „Sie war hier!“ stieß er aus. „Bist du sicher?“ hakte Semir nach. „Ja, dieses Haarband gehört Sonja.“ nickte sein Partner. Semir beschäftigte sich damit den kleinen Wohnraum zu durchsuchen. „Okay…dann müssen wir …Alex…hier….sieh mal! Diese Karte… Sie zeigt das Waldgebiet bei Porz. Das ist nicht weit von dem Fundort der Leichen!“ stieß Semir aus. Sofort rannten die Beiden raus und sprangen in den Wagen. Mit Blaulicht und Sirene rasten sie über die Autobahn und kamen nach 15 Minuten am dem Zielort an. Alex sprang raus und rannte zu dem Wagen, der allein auf dem Parkplatz stand. „Verdammt! Sie sind nicht hier.“ stieß er aus. „Aber das ist Katja Sterns Wagen.“ erklärte Semir. „Wir teilen uns auf…du gehst dort lang und ich hier! Alex…pass gut auf. Die Frau ist völlig durch geknallt und zu allem fähig.“ warnte der türkischstämmige Hauptkommissar. „Du auch.“ nickte Alex. Sie trennten sich und durchsuchten das Waldgebiet. Während Alex nach links lief, wandte sich Semir nach rechts. Er versuchte so wenig wie möglich Geräusche zu machen, doch es stellte sich als schwerer heraus, denn hier lagen überall trockene Äste auf dem Boden, die laut brachen wenn man drauf trat.

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  • Katja hatte sich, nachdem sie den Parkplatz erreichte, nicht lange damit aufgehalten, sich die Gegend anzusehen. Neben ihr auf dem Beifahrersitz lagen Pfeil und Bogen. Genau wie bei den letzten Opfern würde sie Sonja mit dem altmodischen Geräten erlegen. Sie nahm eine Zigarette und zündete sie an. Der erste Zug würde sie in Ekstase versetzen und ihr helfen den letzten Kriegszug durchzuführen. Katja inhalierte tief. Den Rest des Rauches blies sie in einen Schlauch der zum Kofferraum führte. Ein Husten war zu hören. Ein weiterer Zug wurde ohne dass sie ihn in sich aufnahm geblasen. „Katja!! Hilfe… hust... hust… Hilfe…“ kam verzweifelt aus dem Kofferraum. Sonja hämmerte mit den Fäusten gegen den Kofferraumdeckel. „Dir wird geholfen…atme tief ein, Sonja…du wirst die Welt mit anderen Augen sehen. Du wirst deinen letzten Gang gehen und ich werde dir dabei helfen… Ich habe mir überlegt, dass ich auch bei dir das alte Ritual vollziehe. Mit der Armbrust geht es doch viel zu schnell…“ Katja schloss die Augen und fing an zu summen. Es war ein altes Indianerlied was die Yanomami sangen, bevor sie auf die Jagd gingen. Sie nahm ein Seil und Klebeband vom Rücksitz ihres Fahrzeuges und öffnete den Kofferraum. Diesmal würde es keine Jagd geben. Sie würde mehrmals auf Sonja schießen während sie am Baum gefesselt war. Sie konnte den Tod direkt in die Augen sehen. Ein oder zweimal wollte sie dicht an Sonjas Kopf in den Baum schießen und dann….? Dann würde auch Sonja begreifen, dass sie verloren hatte. Plötzlich war sie wieder hellwach. Sie packte Sonja und fesselte ihr die Hände auf dem Rücken. Dann nahm sie ein Stück vom Klebeband und knebelte die bewusstlose Frau. Katja war kräftig genug Sonja zu schultern. Anschließend packte sie Pfeil und Bogen und ging in den Wald. Sie kannte sich hier sehr gut aus und niemand würde sie aufhalten können. Sonja wird der krönende Abschluss ihrer Rache sein. Auch wenn diese junge Frau nichts dafür konnte. Patrick hatte an all diesem schuld. Er hatte sie dazu gebracht so zu werden. Katja hatte ihr Ziel erreicht. Hier war der Wald dicht und niemand in der Nähe. Diesmal würde ihr Opfer nicht überleben, denn es würde nicht weglaufen. Sie legte Sonja an einen Baum und fesselte sie mit einem weiteren Seil an diesem. Dann sah sie ihr Opfer an. Dieses schlug gerade die Augen auf. Panik kam bei Sonja auf und sie zerrte an den Fesseln. Katja lächelte sie verklärt an und strich durch das lange Haar von Sonja. „Es tut mir Leid Sonja….du warst nie als Opfer gedacht. Aber leider weißt du zu viel.“ erklärte sie lächelnd. Ein Knacken ließ Katja zusammenzucken. Panisch sah sie sich um und entdeckte eine Person die hier herum schlich. Noch einmal sah sie zu Sonja. „Ich bin gleich zurück!“ erklärte sie. Nahm den Bogen und die Pfeile und verschwand.


    Semir ging vorsichtig weiter, doch dann geschah das, was er eigentlich vermeiden wollte. Er trat auf einen trockenen Zweig, der für seine Stärke ziemlich laut knackte. Sofort blieb er stehen. Verdammt, wenn Katja in der Nähe war, dann war es nicht ausgeschlossen, dass sie es gehört hatte. Er sah sich um, doch erkennen konnte er nichts. Ein Schatten zog in den Augenwinkeln vorbei und er drehte sich um. Doch nur Sekunden später hörte er jedoch ein Sirren und warf sich zu Boden. Keine Sekunde zu früh, wie er bemerkte, denn nur wenige Zentimeter über seinen Kopf steckte ein Pfeil im Baum. Sofort robbte er auf dem Bauch durch den Wald und versteckte sich hinter einen Baum. Die Waffe hatte er in der Hand. Er hörte schleichende Schritte die näher kamen und alles in ihm war gespannt. Er machte sich dazu bereit sich schnell mit der Waffe hervor zu springen und diese Frau kampfunfähig zu machen. Er atmete mehrmals tief durch. Die Schritte kamen näher. Dann war es ruhig. Drei…zwei…ein…zählte er runter und sprang hervor. Doch vor ihm stand niemand. Nichts war zu sehen. Kein Indianer und auch keine Frau. Etwas verwirrt blieb er stehen. Er hatte doch die Schritte deutlich gehört. Er machte einen Schritt nach vorn und spürte instinktiv die Gefahr. Schnell war er wieder hinter dem Baum verschwunden und just in diesem Augenblick flog ein Pfeil vorbei und blieb in einem jungen Baum neben ihm stecken. Semir schloss die Augen. Diese Frau kannte den Wald zu gut und er war im Hintertreffen. Wo zum Teufel steckte Alex? „Frau Stern! Geben Sie auf! Sie kommen nicht weg von hier! Meine Kollegen sind hierher unterwegs!“ versuchte er sie zum Aufgeben zu bewegen. Doch von Katja Stern kam nichts. Hatte sie ihn überhaupt gehört? Noch einmal wagte er es einen Blick in den Wald zu riskieren. Und wieder war nichts zu sehen. Sollte er es noch einmal wagen aus der Deckung zu kommen? Er konzentrierte sich erneut und wollte gerade hervor springen als ein Schuss ertönte. Semir zuckte zusammen. Nicht weit von ihm entfernt ging Katja Stern zu Boden und ließ ihr den Bogen fallen.

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  • Alex schlich ebenfalls durch den Wald und sah nicht weit von ihm einen Indianer. Sofort zog er seine Waffe und ging weiter. Immer bedacht darauf nicht auf einen Ast zu treten, der ihn verriet. Und er entdeckte sie. Katja Stern trug wieder das Indianerkostüm und es schien als wäre sie auf jemand konzentriert der sich versteckte. Sollte sie Sonja im Blick haben? Oder war es vielleicht Semir, auf den sie sich fokussiert hatte? Er sah wie sie den Bogen spannte und der Pfeil abgeschossen wurde. Und genau in diesem Augenblick sah er Semir hinter einen Baum hervor sehen. Alex machte noch zwei Schritte und legte an. Er hatte ein freies Schussfeld. Er legte an und drückte ab. Die Frau ging zu Boden und ließ auch den Bogen fallen.


    Sofort war auch Semir da, der ins Visier von Katja Stern geraten war. „Bist du okay?“ wollte Alex wissen ohne den Blick von Katja zu nehmen. „Ja….alles bestens!“ stieß Semir aus. Er zog den Bogen und den Köcher weg und sah auf die Frau am Boden. „Damit ist es vorbei, Frau Stern!“ gab Semir von sich. „Wo ist Sonja?!“ wollte Alex wissen. Katja sah ihn an und lachte. „Such sie doch!“ fauchte sie ihn an. Alex sah zu Semir. „Bist du wirklich in Ordnung?“ wollte er wissen. „Klar doch…wenn du nicht geschossen hättest, wäre ich wohl in die ewigen Jagdgründe eingegangen.“ grinste Semir. Alex nickte. Er hörte an der Stimme, dass Semir erleichtert war. Katja Stern hatte eine Kugel in der Schulter sitzen. Sie weinte und hielt sich den Arm. „Ich musste es doch tun….sie waren schuld, dass er mich verlassen hat!“ weinte sie leise. Alex sah Semir an und wandte sich dann an Katja. „Wo ist Sonja?“ wollte er wissen. „Sie sitzt am Baum. Ich habe sie festgebunden…“ kam leise von der Frau. Sie wies in die Richtung in der Sonja war und schon rannte Alex los. Nur wenig später kam er mit einer etwas aufgelösten Sonja von Falkenstein zurück. Er hielt sie fest im Arm. „Sind Sie okay?“ wollte Semir wissen. Sonja nickte nur und sah Katja an. „Sie ist ein Monster!“ stieß sie aus und weinte. Alex drückte sie an sich. „Ist schon gut….es ist vorbei…“ tröstete er sie und strich ihr sanft über den Kopf.Semir informierte die Kollegen und einen Rettungswagen und sah Alex an, der sich rührend um Sonja kümmerte. Er zog Katja auf die Beine und führte sie zum Parkplatz zurück. Alex und Sonja folgten. Der Notarzt wartete bereits als sie den Parkplatz erreicht hatten und sofort kümmerte sich der Notarzt um Katja während ein Sanitäter die Wunden von Sonja versorgten. Der Arzt kam nur wenig später zu Semir. „Die Kugel hat kaum Schaden angerichtet. Eine Fleischwunde die ohne Probleme heilen wird.“ erklärte er dem Hauptkommissaren. „Das wird sie auch. Im Gefängnis…“ nickte er und ging zu Sonja und Alex. „Und wieder alles okay?“ wollte er von ihr wissen. Sonja nickte. „Ja…danke….ich weiß ich hab eine große Dummheit begangen. Ich hätte Alex sagen sollen, wer so eine Tätowierung trägt. Dann wäre es sicher nicht so ausgegangen. Was passiert denn jetzt mit Benni?“ fragte Sonja. „Benni?“ kam erstaunt von Semir. „Ja der Sohn von Patrick und Katja. Er ist dreizehn…“ nickte Sonja. „Nun, wenn sein Vater ihn nicht will, dann bleibt immer noch die Oma. Er ist kein kleines Kind mehr und kann es sicher selbst entscheiden. Aber das ist nicht unsere Baustelle. Darum wird sich das Jugendamt kümmern. Fahren wir?“ fragte Semir. Alex und Sonja nickten. Sie setzten sich nach hinten und Semir sah wie Sonja ihren Kopf an Alex Schulter lehnte. Der junge und verschlossene Polizist ließ es geschehen. Semir nickte zufrieden. Vielleicht würde ja daraus etwas werden. Er zwinkerte Alex zu und dieser lächelte leicht verlegen.


    Am nächsten Morgen trafen sich die Helden im Büro. „Guten Morgen Alex. Wie geht es Sonja?“ wollte Semir wissen. „Soweit gut. Sie hat noch ihre Probleme das zu verarbeiten aber das bekommen wir hin.“ erklärte Alex. Semir sah ihn an. „Wir?“ hakte er nach. „Ja wir….wir wollen es versuchen. Ich meine es ist lange her und…ich weiß nicht, vielleicht habe ich es ja verlernt, aber ich werde es zulassen. Wissen wir denn jetzt wie Katja Stern an diese Pflanzen gekommen ist und das Gift hergestellt hat?“ wollte Alex nun von Semir wissen. „Ja und nein. Also das „Warum“ ist einfach erklärt: Sie hat einen Hass auf die Männer bekommen, die dem neuen Lebensgefährten ähnlich sahen. Sie selbst war vor einem knappen Jahr im Urlaub am Amazonas, den sie bei einem Indianerstamm und zwar die…Yanomami…dort hat sie die Herstellung der Drogen gelernt und es dann hier verfeinert. Sie hat die Blätter und die Rinde gemischt, getrocknet und dann den Opfern ins Gesicht geblasen. Ein Psychologe hat sie für unzurechnungsfähig und damit auch schuldunfähig gesprochen. Sprich das Gericht wird sie für schuldunfähig erklären, sie wird in die Psychiatrie eingewiesen und vermutlich nie wieder freigelassen werden.“ gab Semir zum Besten. Alex nickte nachdenklich. „Die Frau muss wirklich krank gewesen sein. Weißt du ich kann verstehen, dass sie wütend war dass ihr Mann sie mit einem Mann betrog, aber dafür dann unschuldige Männer zu töten, weil diese dem Rivalen ähnlich sehen, ist wirklich krank.“ gab er von sich.


    Ende


    Danke für die vielen Feeds meiner ersten Alex Story. Die nächste von mir wird eine Ben Story sein. Die ist allerdings noch gar nicht fertig und wird frühestens nach dem Fantreffen starten. Und allen die diese Story nur heimlich lesen, weil sie Alex nicht mögen oder nicht akzeptieren…. Ihr gewöhnt euch schon dran… :D

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