Oh du fröhliche....

  • Ja ich weiß wir haben erst Oktober...trotzdem beinhaltet die Geschichte schon Weihnachtselemente^^ Hoffe trotzdem das ihr sie sie lest :rolleyes:;)



    Leise rieselte der Schnee. Aus jedem Geschäft trat traditionelle Weihnachtsmusik. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen, schob sie ihren dicken Bauch durch die Gänge des Drogeriemarkt. Kurz warf sie einen Blick auf ihren Einkaufszettel, ehe sie in Regal griff und es in den Einkaufswagen legte, den sie vor sich her schob. „So wieder was erledigt...“ murmelte die junge Frau, während sie die Kasse ansteuerte. Als schließlich die Artikel abgescannt waren, zog Tanja ihren Geldbeutel aus der Handtasche und bezahlte den geforderten Preis. Mit schweren Schritten verließ sie schließlich den Drogeriemarkt und machte sich auf den Nachhauseweg. Stöhnend bestieg sie wenig später die Treppe und schloss die weiße Wohnungstüre auf. „Bin wieder da!“ rief sie in die Wohnung, stellt die Tüte ab und schlüpfte aus ihrem Wintermantel. „Okay...wo warst du?..“ erklang de Stimme von Ben. „Einkaufen...“ erklärte sie, war der Stimme gefolgt und begann zu grinsen. „Bist aber noch nicht weit gekommen...der Tannenbaum ist ja noch nackt!“ frotzelte sie und sah auf Ben´s Hand, in welcher er die verknotete Lichterkette hielt. „Diese verdammten Lichterketten...jedes Jahr das gleiche Ärgernis...die Dinger sind Schuld wenn ich graue Haare bekomme...“ grummelte Ben und sah zu seiner Bald-Ehefrau hinauf. Tanja beugte sich, zu dem am Boden sitzenden Mann und gab ihm einen Kuss. „Nein mein Hase...die sind nicht Schuld...du hast da schon leichte Ansätze am Bart und an den Schläfen!“ ärgerte sie Ben weiter und kraulte ihn am Kinn. „Ach was!“ protestierte Ben direkt und stand ächzend auf. Tanja grinste ihn weiter an und nahm ihm die Lichterkette aus der Hand. „Zieh dich um...wir müssen gleich los...so lange entwirre ich das Teil mal!“ „Ja ja als ob du das besser kannst!“ brummte Ben und schlenderte ins Schlafzimmer.


    „Tata!“ präsentierte sie die entknotete Lichterkette und hielt sie Ben vor die Nase, als dieser umgezogen aus dem Schlafzimmer kam. „Das hast du nur geschafft weil ich schon so lange die festen Knoten gelöst habe...da war der Rest ja nur noch ein Kinderspiel...“ verteidigte er sein Scheitern. Tanja begann zu lachen und legte die Kette sorgfältig zusammen. „Komm jetzt du Quatschkopf!“ grinste sie weiter und ging wieder ihren Mantel anziehen. Ben folgte ihr, schlüpfte in seine Stiefel und zog sich ebenfalls seine Jacke über. „Mütze!“ gab Tanja den Befehl und reichte Ben die Graue, zu der Jacke passende, Beanie-Mütze. Seufzend zog er das gestrickte Ding auf seinen Kopf und sah im nächsten Moment seine Handschuhe vor Augen. „Warum muss ich mich den so einpacken..wir fahren doch...“ grummelte Ben und nahm ihr die Handschuhe aus der Hand. „Oh nein mein Freund...da irrst du dich...wir laufen...bisschen Bewegung tut dir gut!“ dabei tätschelte sie seinen Bauch. Stöhnend legte Ben seinen Kopf in den Nacken und spürte sogleich, wie Tanja ihm seinen Schal um den Hals legte. „Mein Schneehase...möchte doch nicht das du krank wirst!“ lächelte Tanja zuckersüß und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Seufzend lächelte Ben, die gut einen Kopf kleinere Frau an. Nach dem Tanja ihren liebsten ordentlich eingepackt hatte, zog sie sich selbst Bommelmütze und Handschuhe über und nahm sich ihre Handtasche. Hand in Hand verließen die beiden schließlich die Wohnung.


    „Frau Dr. Fiebs kann sie jetzt empfangen!“ lächelte die jungen Arzthelferin das verliebte Paar an und führte sie in das Untersuchungszimmer. Mit der Brille auf der Nase, hob sie ihren Kopf, als ihre Helferin das Pärchen ins Zimmer brachte. Sofort schlich sich ein lächeln auf ihr Gesicht. Schnell war sie aufgestanden und reichte den beiden die Hand. „Frau Schubert...Herr Jäger!“ begrüßte sie die beiden und bat sie sogleich platz zunehmen. „So heute wollen wir das Geschlecht feststellen...sind sie schon gespannt?“ „Ohja und wie!“ lächelten beide. „Okay...die Blutergebnisse sind wie sie sein müssen...ihre Vitamine nehmen sie Frau Schubert?“ Tanja nickte. „Wie sie es gesagt haben...“ Ben hob derweil seine Hand. „Ich hab da noch ne Frage...“ murmelte Ben und unterbrach die beiden Frauen somit. Sofort sah die etwas ältere Ärztin den jungen Mann lächeln an. „Ja Herr Jäger?“ „Ja und zwar...ist es normal...das Mann...“ dabei zeigte er auf sich „Nachts mit dem Kopfkissen verprügelt und als Mistkerl beschimpft wird?“ Fiebs konnte nicht an sich halten und begann herzhaft zu lachen, während Tanja Ben ihren Ellenbogen in die Rippen drückte. „Ben!“ ermahnte sie ihren Freund. „Ich kann sie beruhigen Herr Jäger solche Stimmungsschwankungen kommen vor...“ lächelte die Ärztin und sah den jungen Mann an. Dieser nickte etwas und sah Tanja an, die leicht vor sich hin schmunzelte. „Zur Schwangerschaftsgymnastik gehen sie?“ Tanja hatte bereits ihren Mund geöffnet, um zu antworten. „Ja klar wir sind ja schließlich Schwanger!“ antwortete Ben eine Spur schneller. Tanja zog ihre Augenbrauen nach oben und grinste den jungen Mann neben sich an. Ben sah seine Verlobte fragend an. „Was? Sag bloss nicht ich würde dir nicht zur Seite stehen...nur Prinzenrolle mit Essiggurken geht zu weit!“ dabei verzog er angewidert sein Gesicht. „Sonst irgend was besonderes Gewesen Frau Schubert?“ Tanja schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Gut!“ Schließlich stand Dr. Fiebs auf und umrundete ihren Schreibtisch. „Dann machen wir mal den Ultraschall und schauen mal ob das kleine uns zeigt was es wird!“


    Fortsetzung folgt...

  • Wenig später hatte Tanja ihren runden Bauch freigelegt. Ben saß an ihrem Kopf und blickte fasziniert auf den kleinen Bildschirm, während die Ärztin den Schallkopf über ihren Bauch schob. „Soo da haben wir den Herzschlag...genau so wie er sein soll!“ erklärte die Fachärztin und blickte weiter lächeln auf den Bildschirm. Schließlich hielt sie inne und blickte mit großen Augen auf den Schirm. „Oh...“ murmelte sie. „Was oh? Ist was nicht inordnung?“ kam direkt die besorgte Frage von der werdenden Mutter. Fiebs lächelte. „Es ist alles inordnung...nur ich hab hier nen zweiten Herzschlag...“ erklärte sie und zeigte auf eine Stelle auf dem Schirm. „z...zweiter He...Herzschlag?“ stotterte Ben unbeholfen und sah die Ärztin an. „Glückwunsch...sie werden Eltern von Zwillingen!“ lächelte die Frau in weiß und versuchte nun das Geschlecht festzustellen. „Na Super Ben...gleich zwei Mal getroffen...das du auch immer übertreiben musst!“ grinste Tanja. Ben grinste ebenfalls und drückte einen Kuss auf ihre Stirn. „Da hat sich aber jemand gut versteckt bei den letzten Untersuchung...und ich kann ihnen auch sagen was es wird!“ „Na sagen sie schon!“ drängte Tanja aufgeregt, während sie nach Ben´s Hand griff. „Es wird ein Mädchen und ein Junge!“ „Ha siehst du...ich sagte doch es wird ein Junge!“ jauchzte Ben vor Freude. Tanja begann zu lachen. „Und was hab ich gesagt...es wird ein Mädchen!“ Schnell waren noch Bilder von der Untersuchung ausgedruckt und das Gel von Tanjas Bauch entfernt worden. „Dann sehen wir uns in zwei Wochen wieder Frau Schubert!“ verabschiedete sie die beiden und reichte ihnen die Hand. Nur ein paar Augenblicke später verließen die beiden, nach dem Tanja noch einen Termin ausgemacht hatte, die Praxis und machten sich auf den Nachhause weg.


    Ben hatte seinen Arm um Tanjas Schulter gelegt, während sie ihren Arm um dessen Hüfte gelegt hatte. „Zwillinge...“ sinnierte Ben und lächelte seine große Liebe an. „Ja...du hast wirklich ne gute Trefferquote...das ist...unglaublich!“ lächelte Tanja und zog den Haustürschlüssel aus ihrer Handtasche. Ben, der hinter ihr die Wohnung betrat begann plötzlich zu lachen. „Weißt du worauf ich mich freue?!“ kicherte Ben vor sich hin, während er sich von Mütze, Schal und Handschuhe befreite. Tanja schmunzelte und beobachtete den Kriminalhauptkommissar genau. „Auf was den?“ „Semir´s Gesicht...wenn ich ihm sage das ich beides geschafft habe...Junge und Mädchen!“ „Oh ja das muss ich auch sehen...aber jetzt mein Hase wirst du den Baum weiter schmücken!“ grinste sie und wies mit einer Handbewegung auf die Lichterkette, die förmlich Ben´s Namen zu riefen schien. „Na gut...“ japste Ben, wie ein kleiner Schuljunge, schnappte sich die Lichterkette und ging auf seinen größten Feind, Namens Tannenbaum zu und fing an die Kette darum zu legen. Schließlich stemmte er seine Hände in die Hüfte und betrachtete den ersten kleinen Erfolg gegen seinen Erzfeind. „Ja...damit hast du nicht gerechnet!“ fing er an und reckte seine Nase gekonnt in die Höhe. „Mit wem redest du?“rief plötzlich die Herz allerliebste Stimme von Tanja. „Ach ich hab mit mir selbst geredet...“ antwortete Ben ertappt und beugte sich zu der Kiste, in der sämtlicher Baumschmuck gepackt worden war. „Machst du deine Gedächtnisübungen noch und dann fahren wir zu Semir...“ rief Tanja aus dem Schlafzimmer. „Okay...“ mit diesen Worten stand er auf, nahm sich die Kiste und zog sie an den Baum ran, nur um sich wenig später mit seinem Laptop an den Esstisch zusetzen.


    Schließlich kam Tanja umgezogen heraus. Für ein schwarzes Strickkleid hatte sie sich entschieden, dazu passend schwarze Strumpfhosen. Ihre Haare hatte sie frech zum Out of Bad gestylt. „Ben machst du...Ben?“ verwirrt zog sie die Augenbrauen tief, als Ben nicht wie erwartete auf der Couch sitzen sah. „Was ist?“ schlagartig drehte sich Tanja zum Esstisch um, an dem Ben mit seinem Laptop saß und seine Gedächtnisübungen machte. „Was machst du?“ „Was meinst du? Du hast doch gesagt ich soll meine Übungen machen...“ „Ja stimmt...okay...ähm machst du dich fertig wir müssen gleich los!“ bat Tanja, während sie sich ihre Stiefel anzog „Okay!“ dabei schob er den Stuhl zurück und stand auf. „Du siehst toll aus...“ bemerkte Ben noch, eher kurz im Schlafzimmer verschwand. Tanja lächelte und sah dem jungen Mann hinterher. Sie sah zu Ben, als dieser aus dem Schlafzimmer kam. „Bist du fertig Hase?“ „Jap...muss nur noch Schuhe anziehen...“ gesagt getan. Kaum hatte er seine Winterbikerstiefel angezogen, wurde er auch schon wieder in Mütze Schal und Handschuhe gesteckt.


    Fortsetzung folgt...

  • „Papa...guck mal...es schneit wieder!“ freute sich Ayda, während sie an der Terrassentüre stand und ihr Gesicht an das Fenster drückte. Semir schmunzelte, während er den Befehl von Andrea bekam, den Tisch schön zu Dekorieren. „Da kannst du den Onkel Ben ja fragen ob er mit dir Schlitten fahren geht!“ „Nur solange es hell ist!“ ertönte die mahnende Stimme Andrea´s, die mit Tellern ins Esszimmer kam. Schließlich klingelte es an der Türe, wo Ayda direkt los lief. „Ich mach auf!“ gab sie bekannt, war bereits vor der Haustüre angekommen und öffnete diese. Sofort wurde sie von zweiten starken Händen gepackt. Fröhlich lachte das kleine Mädchen auf, als sie „Gib mir Five!“ hörte und direkt in die große Hand einschlug, die ihr entgegen gehalten wurde. Kurz zogen sie ihr Nasenspitzenstups-Ritual ab, ehe Ben die kleine Gerkhan wieder herunter ließ. „Onkel Ben...gehen wir Schlitten fahren? Bittte?“ dabei klammerte sie sich lächelnd an Ben´s Bein. „Aber Natürlich fahren wir Schlitten...vorher muss du aber Mama und Papa fragen!“ „Hab schon gefragt...wir nur so lange raus dürfen bis es dunkel wird...als komm Onkel Ben!“ damit griff sich nach Ben´s Hand und wollte ihn schon nach draußen ziehen, als Semir zu ihnen kam. „Ayda lass den Ben erst mal hier sein!“ versuchte der kleine deutsch-türke seine Tochter von Ben weg zu bekommen. „Aber...“ „Nichts aber Ayda...Abmarsch!“ grummeln ging Ayda davon, während Semir die Augen verdrehte und seinen Partner ansah. „Hey ihr beiden!“ dabei zog er Ben in eine Umarmung und strich ihm dabei über den Rücken. Kurz darauf lösten sich die beiden, worauf hin Semir Tanja in eine kurze Umarmung zog. „So jetzt kommt erst einmal rein!“ sprach Semir, als er die beiden ins Wohnzimmer führte.


    „Hallo ihr beiden!“ begrüßte nun auch Andrea das Pärchen. „Hey Andrea!“ Ben lächelte Andrea an, während er Tanja aus dem Mantel half. „Gebt mir eure Jacken!“ bat Semir und nahm sie Ben direkt aus den Händen. Semir verschwand, während sich Tanja, Ben und Andrea auf der Couch nieder ließen. „Du bist ganz schön Rund geworden...“ stellte Andrea fest und öffnete eine Flasche Wasser. „Ja ich fühl mich auch wie nen Wal auf Landgang...“ erklärte die junge Frau, während sie ihr Strickkleid zurecht zog. Ben nickte nur zustimmend, als er sich auch schon eines, der befüllten Gläser schnappte. „Und was wird es jetzt?“ hatte Semir gefragt, als er zurück kam und sich ihnen gegenüber in seinen Sessel setzte. „Junge!“ schoss es bei Ben wie aus der Pistole heraus. Tanja begann zu grinsen. „Mädchen!“ Andrea, die es sofort kapiert hatte, was ihre Freunde ihnen da mitteilten, begann sofort zu grinsen, während Semir verwirrt drein blickte. „Was jetzt Junge oder Mädchen?“ hatte er verwirrt gefragt und einen Schluck aus seinem Glas genommen. „Na beides du Hirni!“ grinste Ben. Augenblicklich entwich das Wasser in Semirs Mundhöhle und verteilte sich auf dem dunklen Teppichboden. Zu husten begann er und sah die beiden mit großen Augen an. „Zwillinge? Ihr bekommt Zwillinge?“ hatte er fassungslos gefragt. „Ja Ben hat mal wieder übertrieben!“ stellte Tanja klar und grinste ihren Lebensgefährten an. Sofort war Semir von seinem Sessel aufgesprungen und hatte die beiden fest gedrückt. „Das ist ja genial!“ stammelte er, drückte Tanja einen Kuss auf die Wange, während er Ben die Wange tätschelte.


    Eine weile saßen die vier zusammen, als Ayda, in ihrem Schneeanzug, nach unten kam. „Onkel Ben...fahren wir jetzt Schlitten?“ hatte sie gefragt und sah den jungen Mann mit ihren großen Augen an. „Aber klar doch!“ ächzend erhob sich Ben und ging seine Jacke holen. Jubelnd lief Ayda zur Türe und beobachtete Onkel Beni aufgeregt, während sich dieser seine Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe überzog. Andrea war den beiden in den Flur gefolgt und streifte ihrer Tochter nun ebenfalls eine Mütze auf. „Ben...sobald es dunkel wird kommt ihr wieder okay!?“ „Geht klar Maám!“ lächelte er die Frau seines Partners an und nahm Ayda direkt an die Hand, als sie das Haus verließen. Andrea blickte dem ungleichen Duo nach, ehe sie die Türe schloss und zurück zu Semir und Tanja ging. Lächelnd setzte sie sich zu ihrem Mann und Tanja, die sich in der Zwischenzeit über mögliche Namen unterhalten hatten.


    Fortsetzung folgt...

  • Der Wind streichelte die nackten Äste. Dicke Schneeflocken kämpften sich durch den starken Wind, auf die Erde durch. Langsam zog Finsternis auf, als Andrea auch schon ein lachen vor dem Haus war nahm. Schmunzelnd schaute sie zum Küchenfenster in den Vorgarten hinaus, wo Ben Ayda, die auf ihrem Schlitten saß, auf der Wiese parkte. Kurz beobachtete sie die beiden, ehe sie von Lilly in ihrer Beobachtung gestört wurde. „Mama...“ quengelte die kleine und sah auf ihre ausgetrunkene Schnabeltasse. „Nos was hab will..“ „Wie heißt das Lilly?“ „Bitta...“ bat das kleine Mädchen artig. Andrea lächelte und goss ihrer jüngsten abermals etwas Saft in die Schnabeltasse, als sie auch schon Ben mit einem„Wir sind da!“ rufen hörte. Mit großen Augen blickte Lilly zur Türe. „Ontel Beni!“ rief sie aufgeregt und versuchte sich aus ihrem Hochstuhl zu befreien. Der Saft in ihrer Schnabeltasse wurde ordentlich durchgeschüttelt bei dem Versuch, auf ihre kleine Beinchen zukommen. Nur wenige Augenblicke später, hörte man wie Ayda die Treppe nach oben rannte. Ben hingegen schlenderte in die Küche. Aufgeregtes quietschen begrüßte ihn als er auf seine kleine Prinzessin zu ging. Lilly ließ vor Aufregung ihre Schnabeltasse auf das kleine Tischchen vor ihr fallen und regte ihre Arme in Ben´s Richtung. Sofort spürte sie zwei starke Hände, die sich unter ihre Achseln schoben und sie aus dem Hochstuhl hoben. Vergnügtes quietschen erfüllte den Raum, als Ben die kleine hoch über sich hielt. Andrea beobachtete Lilly und ihren Patenonkel lächelnd, als auch Semir mit Tanja in die Küche kam. „Ben...jetzt ziehst du dich erst einmal um..du bist ja ganz nass!“ schmunzelte Andrea, nahm ihm ihre kleine Tochter aus den Händen und reichte sie an Semir weiter. „Folg mir!“ befahl sie und ging, dich gefolgt von Ben, aus der Küche und die Treppe nach oben.


    Tanja sah den beiden lächelnd nach und hatte sich an den Tisch gesetzt, an welchem nun wieder Lilly in ihrem Hochstuhl saß. Semir ging derweil an den Kochtopf und rührte die Soße, die sich darin befand, um und kostete einen Löffel voll. „Was gibt es eigentlich zu essen?“ „Spagetti Bolognese!“ erklärte Semir und setzte sich neben die Zukünftige seines Partners. „Wie läuft es eigentlich mit Ben?“ „Eigentlich ganz gut...er vergisst zwar noch viel aber es ist deutlich besser geworden...aber du kennst ihn ja...das haut ihn jetzt nicht mehr um“ erklärte Tanja und reichte Lilly einen Keks. Diese nahm das Gebäck lächelnd entgegen und kaute ihn herzhaft. Semir nickte und sah Tanja weiterhin an. „Aber gute Nachrichten gibt es Semir...nach den Feiertagen soll er wieder arbeiten!“ „Das ist ja spitze...im Januar ist dann auch noch die Verhandlung gegen Schöller...“ „Ja...er hat auch Post von der Staatsanwaltschaft bekommen...“ murmelte Tanja vor sich hin und seufzte. „Ich bin nur froh wenn das alles mit Schöller vorbei ist und der Kerl lebenslang einwandert...“ bestätigend nickte Semir und drückte die Hand Tanja´s, welche sie auf dem Tisch liegen hatte. „Arbeitest du eigentlich noch?“ „Ja Vormittags bisschen...hab mich ja in den Innendienst versetzen lassen...da werd ich auch erst mal bleiben...“ lächelte Tanja etwas und sah schon Ben und Andrea in die Küche kommen. „Oh sexy Ben!“ grinste seine Verlobten und betrachtete ihn von oben bis unten. „Na heiß was?!“ schmunzelte Ben und zupfte an der Schlabberhose herum. „So dann essen wir jetzt!“ mit diesen Worten ging Andrea zur Treppe und rief ihre älteste Tochter zum Essen. Sofort waren kleine Schritte zuhören, die sich zur Treppe bewegten. Ben hatte sich derweil neben seine Lebensgefährtin gesetzt und rieb ich die kalten Hände. „Was gibt’s den?“ hatte er gefragt, als er seine Nase schnuppernd in die Luft gehalten hatte. Andrea beobachtete es grinsend und hatte schließlich alles auf den Tisch gestellt.


    Fortsetzung folgt...

  • „Schön das ihr heute vorbei kommen konntet!“ lächelte Semir, als er kurz vor Mitternacht, seine Gäste zur Türe brachte. „Ja danke für die Einladung Partner...“ lächelte Ben zurück und half seiner schwangeren Freundin in ihren Mantel. „Ruft an wenn ihr Zuhause seit...und fahr vorsichtig Tanja...“ beschwor er die junge Frau an Ben´s Seite. Diese lächelte nachsichtig und nickte. „Natürlich Semir...ich fahre immer vorsichtig..“ erklärte sie und schloss ihren Mantel. Ben hatte sich derweil seine Jacke, sowie Mütze und Schal angezogen. Semir öffnete die Türe, als seine Freunde dick eingepackt waren und schlang seine Arme um seine Brust, da ihm kalter Wind entgegen schlug. „Gute Nacht!“ rief dem Pärchen noch hinterher, wartete einen Moment, bis die beiden in den Mini gestiegen waren und vom Hof fuhren. Sich die Hände reibend, ging er zu Andrea zurück und ließ sich neben ihr aufs Sofa fallen. „War ein schöner Abend...“ murmelte Andrea, während sie sich die Hand ihres Gatten schnappte und über den Handrücken streichelte. „Dann lassen wir diesen Abend noch schön ausklingen!“ dabei drückte Semir seiner liebsten einen Kuss ins Haar und erhob sich. Lächelnd ließ sie sich von ihrem Mann auf die Beine ziehen. Schnell huschten sie die Treppe nach oben und warfen sie die Schlafzimmertüre hinter ihnen ins Schloss.

    „Ben?...Bist du wach?“ sie blickte zu ihrem neben ihr liegenden Verlobten und vernahm ein gleichmäßiges Atmen. Sie griff nach seiner Schulter und rüttelte an dieser. „Ben? Schläfst du schon?“ brummelnd zog dieser die Bettdecke noch etwas höher. „Jetzt nicht mehr...“ murmelte Ben ins Kopfkissen, als auch schon wieder an seiner Schulter gerüttelt wurde. „Was ist den?“ „Ich hab Durst..“ berichtete sie und legte ihre Hände auf ihren Bauch. „Okay...“ murmelte Ben verschlafen und öffnete seine Augen einen Spalt, um direkt festzustellen, das es erst kurz nach 2 Uhr Nachts war. „Würdest du mir was holen?“ hatte sie direkt weiter gefragt und ihren Kopf in Ben´s Richtung gedreht. „Hmmhm...“ dabei schloss er seine Augen wieder, als er auch schon den Hieb mit einem Kopfkissen spürte. Erschrocken schnellte er in eine sitzende Position und drehte seinen Kopf in Richtung Tanja. Diese lächelte unschuldig. „Holst du mir..da du nun wach bist...was zu trinken?“ „Ähm aber sicher doch...“ kam es leicht verwirrt von dem jungen Mann, als er auch schon die Decke zur Seite schob und langsam zur Bettkante rutschte. „Was magst du den haben?“ „Nen Wasser mit etwas Zitrone wäre toll...“ beantwortete sie die Frage und beobachtete Ben, wie dieser sich auf die Beine brachte. „Okay...“ mit diesen Worten, schlenderte er aus dem dunklen Schlafzimmer Richtung Küche.


    Ungeduldig wartete die junge Frau auf ihren Lebensgefährten. „Wie lange dauert es den noch?“ rief sie in die Küche und hörte nur, wie Ben mit eiligen Schritten ins Schlafzimmer gelaufen kam. „Hier ist es schon...“ murmelte der junge Mann und reichte Tanja das Glas Wasser. „Danke Hase!“ dabei nahm sie ihm das Glas aus der Hand und nahm einen Schluck, während Ben wieder unter die warme Bettdecke kroch. Kurz beobachtete Ben Tanja, bevor er sich in die Federn hinein kuschelte. Sofort kroch Tanja, nach dem sie ihr Glas auf das Nachttischchen gestellt hatte, an den muskulösen Körper ihres Freundes heran und schloss ihre Augen. „Nacht Hase...“ murmelte sie noch, bevor sie einschlief. „Nacht...“ gab er brummelnd von sich, als er mit wachen Augen auf den Wecker blickte. Erschöpft schloss er schließlich doch seine Augen und war fast augenblicklich eingeschlafen.


    Fortsetzung folgt...

  • Als Ben seine Augen aufschlug, war es draußen bereits hell. Leise konnte er den Verkehr auf der Straße vor de Haus vernehmen, ansonsten war es still. Er drehte seinen Kopf zur anderen Seite und erkannte sofort, das Tanja wohl schon wach war, da ihre Bettseite bereits ausgekühlt war. „Tanja?“ rief er verschlafen und setzte sich langsam auf. Kurz wartete er, doch er bekam keine Antwort. Also schob er die Bettdecke von seinem Körper und stand langsam auf, um nur Sekunden später in seine Plüschhausschuhe zu schlüpfen und aus dem Schlafzimmer zu watscheln. Stille trat ihm entgegen, als er den Wohnbereich betreten hatte. Auf der Frühstückstheke lag ein Zettel, den sich der junge Mann direkt nahm. Ja eindeutig, der war von Tanja, den nur sie hatte so eine Sauklaue. Dachte sich Ben und lass das was auf dem Stück Papier stand. Bin einkaufen! Schließlich legte er den Zettel zurück auf die Theke. Gähnend ging er ins Badezimmer, wo er direkt das Wasser in der Dusche anstellte. Sekunden später wanderte seine Boxershorts in die Wäschetonne. Ein lautes Gähnen erfüllte den Raum, als er sich unter das warme Wasser stellte, welches seinen Körper sofort umschloss. Er genoss das warme nass und stieg dann wenige Minuten später aus der Dusche, wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte und betrachtete sich einige Sekunden lang im Spiegel. Er strich sich über den Dreitagesbart und griff sich dabei seine Zahnbürste und Zahnpasta.


    Gerade hatte er begonnen, sich die Zähne zu putzen, als auch schon die Haustüre geöffnet wurde und Tanja mit dem Einkauf die Wohnung betrat. Gerade hatte sie die Taschen abgestellt, als auch schon Ben zur ihr trat und ihr einen Kuss auf den Mund drückte. „Na du...“ lächelte die junge Frau und zog ihren Mantel aus. „Schau mal was ich hier habe..“ freche grinste sie und hielt etwas in rotem Geschenkpapier verpacktes in die Höhe. „Paar Stunden musst du dich noch gedulden und dann darfst du es auspacken!“ dabei ging sie auf den schön geschmückten Baum, welcher im Wohnzimmer stand, zu und legte es unter diesen. Ben beobachtete es grinsend und war ihr gefolgt. „Tja da geht es mir dann wie dir!“ dabei deutete er auf das grün eingepackte Geschenk, das bereits unter dem Baum lag. Tanja kniff die Augen zusammen und hob ihren Kopf. „Du Sadist!“
    fauchte sie gespielt wütend und sah ihren verlobten an. Wirr standen ihm die Haare vom Kopf ab. Seine braunen Augen und sein Zahnpastalächeln, zeigten den Schalk, der gerade Besitz von ihm ergriffen hatte. Tanja schüttelte den Kopf. Diesen braunen Rehaugen konnte sie nicht lange stand halten. „Blödmann...“ lächelte Tanja und watschelte in die Küche. „Achja Semir hat heute morgen schon angerufen...er kommt noch schnell vorbei!“ berichtete Tanja, während sie sich einen Saft nahm und sich an den Tisch setzte. „Meine Eltern kommen Morgen um 9 und übermorgen sind wir bei deinem Papa!“ erklärte sie den Ablauf der Feiertage, nach dem sie das Glas ausgetrunken hatte.


    Er blickte starr auf seine Hände. Er saß auf seinem Bett. Kalte Wände umzingelten ihn. Langsam hob er seinen Kopf und blickte auf die ausgeschnittenen Zeitungsartikel, welche an der Wand, neben seinem Bett, hingen. Seine Augen waren finster. Schließlich öffnete einer der Gefängniswärter die kleine Zelle. Schöller drehte seinen Kopf zur Zellentüre und sah den Wärter an. „Mittagessen!“ grummelte der Mann und nahm von einem kleinen Wagen einen abgedeckten Teller herunter und stellte diesen auf einen Tisch ab. Sofort verließ er die Zelle wieder und verriegelte die Türe. Langsam erhob sich Schöller von dem Bett, sah auf sein Mittagessen, eher er zu grinsen begann und das Essen von dem Teller schob. Er nahm den Teller, ließ ihn auf den Boden fallen, wo er sich laut Klirrend verteilte. Langsam beugte er sich nach unten und wühlte in den Scherben, bis er eine spitz zulaufende Scherbe fand. Diese betrachtete er, eher er sie auf seinem linken Unterarm ansetzte und sie so tief wie möglich in sein Fleisch bohrte. Ein grinsen zierte auf seinem Gesicht, als das Blut aus der Wunde quoll.


    „Puhh ist das kalt...“ beschwerte sich Semir, als er die Wohnung von Ben und Tanja betrat. Ben hatte seine Arme verschränkt und betrachtete seinen kleinen Partner. „Wie der Weihnachtsmann siehst du nicht gerade aus...wohl eher wie nen Schneemann!“ Frotzelte Ben und klopft seinem besten Freund etwas Schnee von der Schulter. Tanja begann zu grinsen und sah den kleinen deutsch-türken an. „Bist wohl eher nen Weihnachtstroll!“ mischte sich nun die junge Frau noch mit ein. Semir betrachtete das verliebte Paar mit zugekniffenen Augen. „Habt ihr euch jetzt den ganzen morgen überbelegt wie ihr mich ärgern könnt oder was?“ grinsend sahen die beiden den Dienstältesten an und verschränkten schweigend die Arme vor der Brust. „Wie auch immer...ich hab hier noch ne Kleinigkeit für euch...“ dabei hielt er Tanja eine kleine Tüte entgegen, welchen ihm direkt abgenommen wurde. „Willst du noch nen Kaffee?“ „Ja warum eigentlich nicht?!“ überlegte Semir und war seinem Partner in die Küche gefolgt.


    Aufmerksam beobachtete er seinen Partner, wie dieser eine Tasse in den Vollautomaten stellte und eine Packung Kekse aus dem Schrank, über der Maschine heraus zog und sie auf die Frühstückstheke legte. „Und wie sieht eure Festtagsplanung aus?“ „Tanjas Eltern kommen...ich weiß nur nicht morgen oder übermorgen...und dann sind wie noch bei meinem Vater zum Essen eingeladen...“ erklärte er murmelnd, während die gefüllte Tasse zur Theke balancierte. Sicher brachte er sie schließlich an sein Ziel und grinste seinen Partner an. „Eigentlich hätte ich mal testen können wie hoch du singen kannst...“ dachte Ben laut nach und sah abwechselnd von der Tasse zu Semir . Verwirrt betrachtete Gerkhan seinen Freund, ehe Tanja grinsend zu ihnen kam, die bisher die Tasche, die Semir mitgebracht hatte, ausgeräumt und die kleinen Geschenke unter dem Baum platziert hatte. „Er wollte dir das heiße Zeug in den Schritt kippen...Ben kann danach Singen wie eine kleine Jungfrau!“ frotzelte sie ihren bald Gatten. Dieser verdrehte die Augen und sah Tanja gespielt empört an. „Was erwartest du den wen du mir nen Dampfend heißen Kaffee über den Schritt kippst...das ich Singe wie Pavarotti?“ „Das wäre doch mal was!“ grinste sie weiter und verschwand kurz darauf im Schlafzimmer. Semir, der bisher nur grinsend gelauscht hatte, begann zu lachen und begann sich über die Kekse herzumachen, während er genüsslich das schwarze Gebräu in seiner Tasse austrank. „Wir haben hier auch noch was für euch...“ meldete sich Tanja schließlich aus dem Schlafzimmer, wo sie schon mit einer kleinen Kiste heraus kam und sie neben Semir abstellte. „Für die Mädchen und für dich und Andrea...“ erklärte sie alles und lächelte den deutsch-türken an. „Ja vielen dank...da werden sich die Mädchen aber freuen!“ grinste er und trank seinen Kaffee aus. „Ich muss jetzt auch wieder...Schwiegereltern wollten noch kurz vorbei kommen und ihr kennt Andrea ja wenn ich das verpassen sollte...wird mir wieder Vorsatz vorgeworfen...“ murmelte Semir und erhob sich von seinem Hocker. Ben begann zu lachen und brachte seinen besten Freund zur Türe. „Na dann lass dich mal nicht ärgern!“ dabei klopfte er ihm auf die Schulter. „Wünsch euch nen schönen Abend!“ „Ja dir auch Semir und grüß die Familie...“ „Klar werd ich...“ schnell umarmten sich die beiden Männer, eher Semir die Türe öffnete und nach draußen, in die Kälte verschwand.


    Fortsetzung folgt...

  • Still suchten sich die Schneeflocken ihren Weg auf die Erde. Spärlich waren die Straßen um 21 Uhr beleuchtet, den an heilig Abend, war keine Menschenseele mehr unterwegs. Leise knisterte das Feuer im Fernseher, während Tanja, an ihren liebsten gekuschelt, auf der Couch saß und seiner Stimme lauschte. „Ihr werdet ein Kindlein finden, in Windeln eingehüllt und in einer Krippe liegend!" Und auf einmal erschien mit dem Engel eine große Schar des himmlischen Heeres, die Gott priesen mit den Worten: "Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Frieden unter Menschen eines guten Willens!" Und es geschah, als die Engel von ihnen weg zum Himmel entschwanden, sagten die Hirten zueinander: "lasst uns hinübergehen nach Bethlehem und schauen, was da geschehen ist, von dem der Herr uns Kunde gab!"las Ben leise aus dem Buch vor, während er einen Arm um Tanja´s Schulter liegen hatte. Kurz legte er eine Pause ein, um die nächste Seite aufzuschlagen. Verträumt strich die junge Frau über den Arm, der um sie geschlungen war. Auf dem Couchtisch branden die Kerzen des Adventskranzes, welche den Wohnbereich in ein schummriges Licht warfen. „Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, berichteten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria behielt alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten aber kehrten zurück und priesen und lobten Gott, für all das, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war...“ beendete Ben die Geschichte und legte das Buch, das verschiedenen Weihnachtsgeschichten beinhaltete, auf den Couchtisch. „Hat dir schon mal jemand gesagt das du ne tolle Vorlesestimme hast?“ „So weit ich weiß...nein!“ lächelte Ben und hauchte seiner Freundin einen Kuss ins Haar. „So jetzt ist Bescherung!“ befahl Tanja, wühlte sich aus dem Berg aus Decken und watschelte auf den Hell erleuchtenden Weihnachtsbaum zu. Auch Ben hatte sich von der Couch abgedrückt und war seiner Verlobten gefolgt, um ebenfalls nach dem Geschenk für Tanja zugreifen. Breites grinsen schlich sich auf ihre Gesichter, als sie zurück zur Couch gingen und sich darauf wieder niederließen. „Du zuerst!“ bestimmte Ben und hielt Tanja, wie ein kleiner Junge das eingepackte Geschenk entgegen. „Nein du zuerst!“ verwarf Tanja sogleich Ben´s Plan. „Okay zusammen...“ gesagt getan. Schnell waren die Geschenke getauscht und schließlich machten sich beide über die Verpackungen her.


    Leise dudelte Stille Nacht aus der Soundanlage, während sie leise die Treppe nach unten ging und das Wohnzimmer ansteuerte. Semir saß mit einem Glas Rotwein auf der Couch und betrachtete das Flackern der Kerzen, welche direkt vor ihm auf dem Couchtisch standen. „Und schlafen die Mädchen?“ „Ja tief uns fest...Lilly wollte ihr Puppe gar nicht los lassen..“ lächelte Andrea erledigt und ließ sich neben ihren Ehemann nieder, der ihr direkt ein Glas Wein entgegen hielt. „Danke!“ lächelnd nahm die zweifache Mutter das Glas entgegen. „Und da wir jetzt alleine sind...bekommst du nun mein Geschenk...“ säuselte Semir und griff nach dem kleinen Päckchen, welches auf dem Tisch lag und reichte dieses Andrea. Mit zusammen gekniffenen Augen und einem lächeln auf den Lippen, stellte sie das Weinglas zur Seite und nahm es in ihre Hände. Sofort entfernte sie das Papier, des liebevoll eingepackten Päckchens. „Was da wohl drin ist?“ fragte sie aufgeregt, während sie die Schatulle öffnete. „Semir...“ flüsterte sie, während sie die Kette, die sie sich schon einige male angeschaut hatte, heraus nahm. „Ich liebe dich Semir...“ damit hatte sie sich zu ihren Gatten gebeugt und ihm einen zärtlichen Kuss auf die lächelnden Lippen gedrückt. „Ich liebe dich auch mein Schatz...“ murmelte Semir in den Kuss hinein.


    Verträumt beobachtete sie Ben, der irgend was in der Küche fuhr werkelte. Langsam drehte sie ihren Kopf zum Fenster und beobachtete die Schneeflocken, die dagegen klatschten. Geschirr klapperte in der Küche und Schritte erklangen, die näher kamen. Sofort drehte sie ihren Kopf zu Ben und lächelte, als dieser mit zwei großen Gläsern, die mit einer roten Flüssigkeit gefüllt waren, zu ihr kam. „Kinderpunsch!“ zwinkerte dieser und stellte das Tablett ab und ließt sich auf die freie Stelle auf der Couch fallen. Sofort setzte sich Tanja auf und lehnte sich an den jungen Mann, der ihr direkt eines der Gläser reichte. „Vorsicht heiß!“ bat er um Vorsicht und nahm sich ebenfalls ein Glas. „Danke...“ säusele sie und nippte direkt am Glas, um sich nur kurz drauf wohlig gurrend an ihren Liebsten zu kuscheln. „Stell dir vor...nächstes Jahr werden wir schon zu viert sein...“ sinnierte sie vor sich hin und spürte wie sanft ihr Oberarm gestreichelt wurde. „Ja...da wird es vermutlich nicht mehr so besinnlich zugehen...“ grinste Ben und nahm ein paar Schlücke des Punsches, welcher sehr schnell abkühlte. „Sollen wir ins Bett?“ erklang es nach einer weile von Tanja. Ben nickte und strich sich über die müden Augen. „Ja ist schon ziemlich spät....komm alte Frau!“ mit diesen Worten hatte er sich befreit, war aufgestanden und hatte seiner liebsten die Hand gereicht. „Alte Frau..ich geb dir gleich alte Frau!“ grinste sie und ließ sich auf die Beine ziehen. Ben löschte noch kurz das Feuer der Kerzen und schaltete den Fernseher, sowie wie die Lichter des Baumes aus, bevor er seiner, bereits im Schlafzimmer verschwundenen Freundin, folgte.


    Fortsetzung folgt...

  • Leise piff der Wind durch die Stadt. Wirbelte Schnee auf und blies ihn auf die Straßen. Noch immer schneite es und es sah auch nicht so aus, als ob das bald ein Ende finden würde. Mit den Händen in ihrem Kreuz liegend, ging sie zurück ins Schlafzimmer. „Ben...“ flüsterte sie leise, während sie an seiner Schulter rüttelte. Leise brummelte dieser vor sich hin, reagierte aber nicht weiter auf die Aufweckversuche seiner Freundin. „Ben...ich glaub es geht los...“ erklärte sie und strich sich über den voluminösen Bauch. Schlagartig schlug Ben seine Augen auf, sprang regelrecht aus dem Bett und lief hektisch hin und her. Mit hoch gezogenen Augenbrauen betrachtete Tanja das Schauspiel und stöhnte auf. „Wir...Wir müssen deine Sachen packen...wo sind meine Autoschlüssel?“ „Meine Tasche steht schon in der Küche und deine Autoschlüssel befinden sich da wo sie hingehören...am Schlüsselbrett!“ Jäger nickte und verließ mit großen Schritten das Schlafzimmer. Kurz lauschte Tanja, als sie auch schon hörte, wie die Wohnungstüre ins Schloss fiel und stille herrschte. Langsam verließ sie das Schlafzimmer und sah, wie die Wohnungstüre sich öffnete und Ben herein gelaufen kam. „Du solltest dir was überziehen Ben!“ äußerte Tanja, als sie Ben, gekleidet nur in Boxershorts und einem Unterhemd, ansah. „Und ich wäre dir sehr verbunden wenn du mich mitnehmen würdest...“ lächelte sie seelenruhig, während sie sich ihre Schuhe anzog. „Ja da hast du recht...“ mit diesen Worten stampfte er los Richtung Schlafzimmer, zog sich hastig was über und ging mit eiligen Schritten zu seiner Freundin. Schnell warf er ihre kleine Sporttasche über die Schulter, griff ihr vorsichtig unter den Arm und führte sie behutsam aus der Wohnung in die Tiefgarage.


    Leise schnarchte er vor sich hin, als plötzlich das kleine Mobiltelefon, auf seinem Nachtisch anfing zu blinken und zu klingeln. „Semir...mach das Ding aus“ motze Andrea in ihr Kopfkissen, während Semir Augen reibend nach seinem Handy angelte. „Wer kann das den jetzt sein...“ hatte er sich leise gefragt und warf einen Blick auf das Display. Verwirrt und besorgt zugleich, zog er seine Stirn kraus. „Ben...“ sofort drehte Andrea ihren Kopf zu ihrem Gatten und sah auf das blickende Gerät. „Dann muss es wichtig sein...geh lieber mal ran!“ Sofort nickte Semir und betätigte den Annahmeknopf und hielt sich das kleine Gerät ans Ohr. „Ben...alles okay?“ „Semir!“ kam es direkt aufgeregt von dem jungen Mann am Telefon. „Die Babys kommen!“ brüllte er weiter aufgeregt ins Telefon. „Was? Seit ihr schon im Krankenhaus?“ „Ja...Tanja ist auch schon im Kreissaal...ich muss zu ihr!“ gab Ben nervös von sich und man konnte hören, wie er eilig durch die Gänge des Krankenhauses lief. „Okay...ihr packt das...ich bin ich 30 minuten da okay?“ „Okay...“ „In welchem Krankenhaus seit ihr?“ „Ähm...ähm Marien Klinikum!“ kam die gestotterte Antwort. „Bis gleich!“ somit hatte Ben aufgelegt. Semir sah zu seiner Frau, die ihn fragend anblickte. „Die Zwillinge kommen...“ erklärte er und sprang aus dem Bett. „Was?“ kam es von ihr. Sie sah nur wie Semir nickte und sich bereits seine Jeans überzog. „Ruf an wenn die beiden da sind!“ befahl sie und stand ebenfalls auf. „Natürlich...“ kurz gab er seiner liebsten einen Kuss, bevor er das Schlafzimmer verließ, sich unten Jacke und Schuhe anzog und kurz darauf das Haus verließ.


    „Herr Jäger...hier lang!“ bat die Krankenschwester lächelnd, als sie den Ziellos durch die Gänge laufende Mann sah. „Hier ziehen sie das über!“ mit diesen Worten reichte sie dem werdenden Vater einen blauen OP Mantel, welcher Ben direkt überzog. „Bereit?“ hatte Schwester Hanna lächelnd gefragt, während sie den Mantel zuband. Ein nervöses nicken nahm sie war. Sofort öffnete sie die Türe zu dem Kreissaal, in dem Tanja bereits stöhnend lag. „Du Mistkerl...“ stöhnte sie Ben entgegen, während sie heftig atmete. „Okay Tanja...noch einmal Pressen!“ befahl die Hebamme, während Ben sich neben Tanja´s Kopf gesetzt hatte und ihr nervös über die verschwitzte Stirn strich. „Bin froh...das du da bist!“ hechelte Tanja, bevor sie begann, bei der nächsten Wehe zu pressen. „Okay gut...jetzt nicht mehr pressen!“ kam die beruhigende Stimme der Hebamme.


    Fortsetzung folgt...

  • Gut eine Stunde später brachte Semir seinen Wagen mit quietschenden Reifen auf dem Krankenhausparkplatz zum stehen. Hastig schnallte er sich ab, stieß die Türe auf und sprang regelrecht aus seinem Auto. Schnell stieß er die Türe zu und betätigte die Zentralverriegelung. Schnell nahm er seine Beine in die Hand und lief zum Eingang. Erschrocken blickte die Empfangsdame, auf den schwer atmenden Mann. „Kann ich ihnen helfen?“ Semir griff sich zu seiner hektisch bewegenden Brust. „Die Geburtsstation!“ „Vierter Stock!“ lächelte die junge Frau und wies auf die Fahrstühle am Ende des Ganges. Schnell setzte sich Semir wieder in Bewegung und lief hastig zu den Aufzügen, wo er nervös auf den Knöpfen herumdrückte. Aufgeregt tippelte er von einem Bein auf das anderen und stieg schließlich in den Fahrstuhl, als sich die Türen schwer aufschoben.


    Schnell sprang er aus dem Fahrstuhl, als er in dem gewünschten Stockwerk ankam und lief den Flur entlang. „Semir!“ hörte er plötzlich jemand rufen. Abrupt blieb er stehen, ging ein paar Schritte zurück und sah Ben vor einem Zimmer stehen. Ein breites lächeln zierte Ben´s Gesicht. „Und?“ „Beide sind da...Kerngesund...Tanja geht es auch gut nur etwas ausgepowert...“ lächelte der frischgebackene Papa. „Was...beide sind schon da?“ „Ja klar...da ging´s Zack Zack...“ erklärte er cool und grinste. „Moritz hat sich vorgedrängt...2345Gramm bei 47 cm und Olivia wiegt stolze 2250Gramm bei knapp 46cm!...das war so...faszinierend...als ich dann auch noch die Nabelschnur durchtrennen durfte...“ „Du warst wach? du...du hast wirklich die Nabelschnur durchtrennt?“ unterbrach ihn der kleine deutsch-türke mit großen Augen. „Ja....ist klar von Vorteil wenn man bei Bewusstsein ist!“ grinste der frisch gebackene Papa seinen besten Freund an. „Herr Jäger...sie können jetzt zu ihnen!“ erklang plötzlich die freundliche Stimme von Schwester Hanna. Sofort waren die beiden Männer, der Schwester zum Zimmer gefolgt, wo ihnen direkt die Türe geöffnet wurde.


    „Hey...“ lächelte Ben, als er auf seine Freundin zu ging, die die kleinen in den Armen hielt. Sanft drückte er Tanja einen Kuss auf den Mund, während er seinen Babys einen auf die Stirn drückte. Sachte, als wäre sie zerbrechlich, nahm Ben die kleine Olivia auf seine Arme und setzte sich langsam auf das Bett. „Willkommen meine kleine Maus..ich bin dein Papa!“ lächelte er das kleine Mädchen an und streichelte ihre kleine Hand. „Oh mein Gott...“ quietschte Semir leicht, als er auf die kleine Familie zuging. Breit lächelnd hob Ben seinen Kopf und sah seinen Partner an. „Gute Arbeit Ben...gratuliere!“ lächelte Semir und betrachtete das Baby in Ben´s Armen. Tanja, hatte derweil ihre Augenbrauen gehoben und sah den deutsch-türken an. Sofort huschte Semir zu Tanja und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Auch du hast gute Arbeit geleistet...gratuliere!“ grinste der kleine deutsch-türke und blickte auf Moritz, welcher gähnend in Tanjas Armen lag. „Kann ich ihn mal halten?“ hatte Semir schließlich vorsichtig gefragt. „Natürlich Patenonkel!“ damit nahm Semir den kleinen Jungen auf seine Arme und strich ihm sanft über die rosige Wange. „Ich hab übrigens deine Eltern angerufen Schatz...“ gab Ben bekannt und sah zu seiner Freundin, die aber bereits tief und fest schlief. Ein lächeln schlich sich auf sein Gesicht, bevor er Olivia in ihr Bettchen legte, sie sorgfältig zudeckte und sich zu Tanja umdrehte, um sie ebenfalls zuzudecken. „Wie lange muss sie bleiben?“ „Nur bis morgen...“ lächelte Ben stolz.


    Fortsetzung folgt...

  • 3 Wochen später


    „Ben?“ langsam schlug sie die Augen auf. Leise hörte sie ein Summen, das aus dem Nebenzimmer kam. Vorsichtig setzte sie sich auf, schob die Decke zur Seite und schwang ihre Beine aus dem warmen Bett. Leise schlich sie sich aus dem Schlafzimmer Richtung Kinderzimmer, in welchem Ben, an dem Kinderbettchen sitzend, auf seine beiden Knirpse blickte. „Hey...was ist los?“ sprach sie ihn flüsternd an und strich ihm dabei über die Schulter. „Waren wach...jetzt schlafen sie wieder...“ erklärte er und seufzte. „Bist du schon lange wach?“ „Ich hab gar nicht geschlafen...“ murmelte Ben leise und drehte sich zu seiner liebsten um. „Das wird schon...du machst deine Aussage und Schöller wird lebenslang weg geschlossen...“ gab sie sicher von sich, reichte Ben die Hand, welche direkt ergriffen wurde. Zustimmend nickte Ben, war aufgestanden und mit seiner Freundin aus dem Kinderzimmer gegangen. „Leg dich doch noch etwas hin Schatz...ich werd duschen gehen und dann Frühstück machen...“ „Okay...“ murmelte Tanja und hauchte ihrem Lebensgefährten einen Kuss auf die Lippen. Sofort tapste sie zurück ins Schlafzimmer, wo sie sich direkt wieder in das warme Bett kuschelte. Ben beobachtete sie einen Moment lang, eher er ins Badezimmer ging.


    „Claudius Schöller Geboren am 27.6.1972 in Düsseldorf...Wohnhaft in Köln...ledig...nicht Verheiratet keine Kinder und zur Zeit Arbeitslos...Herr Staatsanwalt Meiser vertritt das Gesetzt...Rechtsanwalt Schieber vertritt den Angeklagten...Herr Staatsanwalt bitte!“ eröffnete der Vorsitzende den Prozess. Räuspert stand der angesprochen auf und nahm sich die Fallakte zur Hand. „Der Angeklagte Claudis Schöller wird folgendes zur Last gelegt...Mordes in 6 Fällen Versuchten Mordes in einem Fall, Freiheitsberaubung in einem Fall, Folterung in 7 Fällen, schwere Körperverletzung in 6 Fällen mit Todesfolge so wie schwere Körperverletzung mit dauerhafter Schädigung in einem Fall ...Die Anklage folgt unter §211 Absatz 2 sowie §343, 239, 224 Absatz 1, 2 ,3 und 5 und 226 Absatz 3 des Strafgesetzbuches!“ Schöller, hatte die gesamte Zeit, als die Anklage vorgelesen wurde, den Staatsanwalt starr angeschaut. Mit keiner Wimper zuckte er . Seine Hände lagen gefesselt auf dem Pult. „Danke Herr Staatsanwalt...möchte sich ihr Mandant dazu äußern?“ damit richtete der Vorsitzende seinen Blickt auf den Rechtsanwalt und dessen Mandant. „Mein Mandant wird zu den Vorwürfen nichts sagen!“ „Gut das ist sein Gutes Recht nach §136!...Dann fahren wir mit dem Hauptbelastungszeuge fort...Kriminalhauptkommissar Ben Jäger bitte!“ erklärte der Richter das weitere und sprach in das Mikrofon. Schöller presste seine Lippen fest aufeinander und ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Muskeln zitterten unter seiner Haut. Der Verbände um seine Handgelenke straften sich, als er auch schon die Türe aufgehen sah.


    Nervös war Ben vor dem Gerichtssaal umher getigert. Semir, der seinen Partner unaufhörlich beobachtete und stöhnte innerlich auf. „Ben...setz dich bitte!“ Frustriert seufzte Ben auf und wollte sich gerade setzen, als sein Name auch schon aufgerufen wurde. „Oh Gott...“ murmelte Ben und fuhr sich über das Gesicht. „Ruhig Ben das schaffst du schon...“ muntere Semir seinen Partner auf, welcher nickend zur Gerichtssaaltüre ging. Tief atmete er ein, ehe er die Türe öffnete und den Saal betrat. Sämtliche Augenpaare hatten sich auf ihn gerichtet, als er den Saal betrat und nach vorne zum Zeugenstuhl ging. „Herr Jäger nehmen sie Platz!“ Ben tat wie befohlen, zog den Stuhl ein kleines Stückchen zurück und nahm Platz. „Sie wissen das sie vor Gericht nicht Lügen dürfen...das eine Falschaussage Strafbar ist...erst einmal zu ihren Personalien...ihr Name ist Ben Jäger...Kriminalhauptkommissar bei der Kripo Autobahn...34 Jahre, Verlobt...Zwei Kinder...Wohnhaft in Köln...Verwandt oder Verschwägert mit dem Angeklagten sind sie nicht!“ Ben nickte stumm und faltete seine Hände auf dem kleine Tisch vor sich zusammen. Kurz warf er einen Blick auf Schöller, der ihn grinsend musterte.


    „Herr Jäger schildern sie uns zunächst einmal, wie sie auf den Angeklagten gekommen sind?“ „Wir wurden auf Grund kleinerer Vorkommnisse Strafversetzt zur Fußstreife in die Innenstadt...wo wir schließlich zu einer Kirche gerufen wurden...dort hat ein junger Mann einem Pfarrer gebeichtet das er jemanden getötet hatte...wir haben uns der Sache angenommen und die Ermittlungen aufgenommen...“ erklärte Ben und rieb sich dabei die kalten Hände. „Wir haben herausgefunden wessen Blut es war, was der junge Mann an seinen Händen hatte...wir sind zu der Adresse gefahren und fanden dann Jens Schnetzl tot in seinem Badezimmer vor...“ erklärte Ben weiter. Übelkeit stieg in ihm auf, als er die Bilder wieder vor sich sah. „Wie fanden sie das Opfer vor?“ warf der Staatsanwalt seine Frage in den Raum und spielte mit dem Stift in seiner Hand herum.


    „Wir fanden ihn an der Badezimmerdecke baumelnd vor...wie uns der Gerichtsmediziner später berichtete wurde ihm die Zunge heraus geschnitten und in den Rachen gesteckt...des weiteren wurde er wohl über mehrere Stunden gefoltert! Nur Stunden später ereignete sich der nächste Mord...ab da war uns Klar das unser Verdächtiger den wir zu der Zeit in Haft hatten nichts mit der Sache zu tun hatte...wir fassten schließlich den Plan, den Täter aus der Reserve zu locken...mit einem Fingierten Fernsehbericht“ „Wie sind sie schließlich auf die Spur von Schöller gekommen?“ „Durch das Blut auf meiner Uniform...Schöller war zu beginn unserer Ermittlung in die Wohnung von unserem ersten Verdächtigen Eingebrochen, wo wir..also mein Partner und ich...ihn ertappten und schließlich die Verfolgung aufnehmen mussten da er flüchtete...da ich zu Fuß hinterher bin und mein Kollege mit dem Wagen, war ich näher an ihm dran und bin somit in ein Handgemenge geraten in der wir beiden Schläge einstecken mussten...somit ist das Blut von ihm an meine Kleidung geraten...“ erklärte Ben weiter und atmete tief ein. Ausführlich erzählte er die weiteren Vorkommnisse. Erleichtert setzte er sich schließlich, nach dem er seine Aussage gemacht hatte, auf die Zeugenbank und atmete tief ein, als er auch schon Semir reinkommen sah.


    „Herr Gerkhan...wie sind sie auf die Spur des Versteckes gekommen, wo er Herrn Jäger festhalten wurde?“ „Der Angeklagte hatte eine Liveschaltung eingerichtet...in der wir Herrn Jäger in seinem Todeskampf quasi beobachten konnten...unser Kriminaltechniker konnte schließlich die Spur von wo aus gesendet wurde zurück verfolgen...und so sind wir dann auf das Haus an diesem See aufmerksam geworden...“ beantwortete Semir wahrheitsgemäß und deutete dabei auf die Clipchart hinter sich. „Wir konnten Schöller, bevor er flüchten konnte stellen...ich wollte von ihm wissen wo sich Ben...also Herr Jäger befand...“ Urplötzlich begann der Feueralarm zu schrillen. Erschrocken sprangen alle Anwesenden auf, während Schöller direkt von einem Beamten an die Kette gelegt wurde. In der Panik, die in dem Saal herrschte, hatte er sich unbemerkt den Kugelschreiber seines Anwaltes geschnappt und in seinem Ärmel verschwinden lassen. „Bewahren sie bitte ruhe und gehen sie ruhig aus dem Gebäude!“ übernahmen Ben und Semir direkt die Initiative.


    Schöller wurde derweil zum Hinterausgang, wo der Gefangenentransporter stand, gebracht. Unauffällig erkundete er seine Umgebung und spürte die Hand des Wärters auf seiner Schulter. Einige Meter vor ihnen befand sich der Transporter. Vorsichtig ließ er den Kugelschreiber in seine Handfläche rutschten. „Stehen bleiben!“ befahl der Wärter, während er an den Transporter trat und die hinterem Türen öffnete. Schöller reagierte schnell, packte den Mann bei den Haaren, zog dessen Kopf in den Nacken und rammte ihm den Kugelschreiber seitlich in den Hals. Für den Mann kam das alles viel zu schnell und konnte deshalb nicht mehr reagieren. Nun hing er in Schöllers Armen, röchelnd und zitternd. Ruhig blieb Schöller und genoss das zappeln seines Opfers, ehe er ihn rücksichtslos in den Transporter schubste, ebenfalls einstieg und von innen die Türen schloss. Schnell hatte er sich die Schlüssel des Wärters geschnappt, gekonnt seine Handschellen geöffnet und war durch die abgeschlossene Verbindungstüre in die Fahrerkabine geklettert. Er spielte am Schlüsselbund, eher er den Zündschlüssel für den Transporter fand und den Wagen somit startete. Ein teuflisches grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Mit einer Ruhe verließ er den Hinterhof, bog auf die gut befahrene Straße ab und verschwand somit im dichten Stadtverkehr.


    Fortsetzung folgt...

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  • Lächelnd hatte sie Olivia neben Moritz ins Bettchen gelegt, der schon tief und fest nach dem Stillen schlief. Gähnend räkelte sich nun auch Olivia. „Schlaf gut Mäuschen!“ flüsterte sie sanft und ging aus dem Kinderzimmer. Leise zog sie die Türe bis auf einen kleinen Spalt zu und ging in die Küche. Ein kalter Windhauch streichelte ihren Nacken. Sofort drehte sie sich erschrocken um und sah erleichtert das nur die Terrassentüre aufstand. Zielsicher ging sie auf die geöffnete Türe zu und schloss sie. Nachdenklich verharrte sie einen Moment. Sie hatte doch die Terrassentüre gar nicht offen gehabt, dachte sie nach und griff sich direkt das Telefon, das neben ihr auf der Stadion stand. Hastig wählte sie Ben´s Handynummer und wartete nun darauf das dieser abhob. „Ja Jäger!“ „Ben...hier stimmt was nicht!“ gab sie beunruhigt von sich während sie die Wohnung im Auge behielt. Schnell lief sie mit dem Telefon am Ohr zur Wohnungstüre und verriegelte diese. „Was meinst du damit?“ „Ich glaub es ist jemand hier...“ flüsterte sie ins Telefon und drehte sich um, als ihr erschrocken das Telefon aus den Händen glitt und krachend zu Boden ging.


    „Tanja? TANJA?!“ brüllte Ben erschrocken ins Telefon, während Semir ihn fragend anblickte. Ohne eine Antwort zugeben, lief Ben zum Wagen, dicht gefolgt von seinem Partner, der ihn, am Wagen angekommen, am Arm packte und ihn zu sich drehte. „Was ist los?“ „Tanja ist in Gefahr!“ teilte Ben keuchend mit und ließ sich hinter das Steuer fallen. Sofort hatte sich Semir auf den Beifahrersitz gleiten lassen und musste sich kurz festhalten, als Ben mit Vollgas los fuhr. Mit einer Hand am Lenkrad steuerte Ben den Wagen über die Straßen, während er mit der anderen Hand das Handy bediente und zum erneuten mal Tanja versuchte zu erreichen. „Verdammt!“ damit pfefferte Ben das Handy auf den Rücksitz und drückte das Gas noch etwas mehr durch.


    Quietschen ertönte und Qualm stieg auf, als Ben seinen Wagen vor dem Gebäude, in der ihre Wohnung lag, zum stehen brachte. Schnell hatte er die Türe geöffnet und war zum Eingang gelaufen. Semir tat es ihm gleich und spurtete die Stufen nach oben. Babygeschrei trat ihnen bereits im Flur zu seiner Wohnung entgegen. Ohne weiter nach zudenken, stieß Ben die angelehnte Türe der Wohnung auf. „Tanja?“ erschrocken blickte er auf das Chaos das in der Wohnung herrschte und lief dann in das Kinderzimmer, in welchen die Zwillinge schrien. Sofort beugte er sich in das Bettchen und versuchte seine weinenden Kinder zu beruhigen. Semir kam nach kurzer Zeit mit der Waffe in der Hand zu ihm und schüttelte den Kopf. „Tanja ist nirgends...Ben...ich hab Blut gefunden...im Wohnzimmer...“ versuchte er so feinfühlig wie möglich zu klingen. Entsetzt schaute Ben seinen Partner an, der sich ohne große bitte, Moritz schnappte und ihn sanft auf seinen Armen wog. Gerade wollte Ben sich Olivia schnappen, als das Festnetztelefon, auf dem Boden, vor dem Kinderzimmer, zuklingeln begann. Wie in Trance ging er in die Knie und nahm das Telefon in seine Hand. „Hallo?“ meldete er sich und stand bereits wieder aufrecht. Sofort schlug ihm ein Lachen entgegen. „Vermisst du was Beni?!“ ertönte die höhnische Stimme Schöller´s. „Du verdammte Ratte!“ brüllte Ben direkt ins Telefon. Erschrocken blickte Semir zu seinem Partner, der um Fassung rang. Tränen hatten sich in dessen Augen gebildet. Langsam senkte Ben das Telefon, als er nur noch ein tuten war nahm. „Ben? Wer war das?“ „Er hat sie...“ murmelte er nur, während er sich an die Wand lehnte und langsam zu Boden rutschte. „Wer ist er?“ „Schöller...“ gab Ben aufgelöst von sich und schluchzte dabei auf. „Ist...ist viel Blut im Wohnzimmer?“ hatte Ben schniefend gefragt, während er sich mit dem Handrücken über die Augen strich. Semir hatte derweil Moritz zurück ins Bettchen gelegt, welcher sich etwas beruhigt hatte und kniete sich vor seinen Partner, wobei er seine Hände auf dessen Knie ablegte. Kurz dachte Semir nach und schüttelte den Kopf. „Sie...es war...“ er unterbrach sich selbst, da er keine passende Antwort darauf hatte. „Ich werd die Spurensicherung rufen...und dann fahren wir ins Büro...“ erklärte er Behutsam den nächsten Schritt und zog bereits sein Handy aus der Tasche.


    Fortsetzung folgt...

  • Im Maxicosi sitzend, bekamen sie von Susanne Muttermilchersatz, die ihr Jenni und Bonrath auf die schnelle besorgt hatten, in einer Flasche verabreicht, da die beiden inzwischen wieder hungrig waren. Besorgt drehte die junge Frau ihren Kopf schließlich zu dem Büro,der beiden Kommissare und sah dort, den vor sich hin starrenden Ben sitzen. Besorgt musterte sie ihn, ehe sie sich um die beiden Krümmel kümmerte. Seufzend kam Semir aus dem Büro der Krüger und warf einen kurzen Blick auf Ben, bevor er sich zu Susanne drehte. „Hier ist der Bericht der Spurensicherung...“ teilte sie direkt mit und reichte dem kleinen deutsch-türken einen roten Ordner. „Danke Susanne...“ murmelte Semir und überflog den Bericht. Schnell lief Semir zu seinem Partner und stellte sich schweigend neben ihn. Sofort legte er dem schniefenden Mann einen Arm um die Schulter. „Ben...ich hab gerade den Bericht der Spurensicherung erhalten...“ „Und? Was steht drin?“ dabei rieb er sich die Feuchtigkeit unter dem Auge weg. „Das...das Blut...ist von Tanja...aber es war jetzt nicht viel Blut vorhanden...also lebst sie wahrscheinlich noch...die Kollegen haben auch Erde gefunden...deren Zusammensetzung sie nun herauszufinden versuchen...“ nickend nahm Ben die Information auf und griff sich ein Taschentuch. Mitfühlend begutachtete Semir seinen Freund und strich ihm über den Rücken, während sich dieser die Nase schnäuzte. „Wir finden sie Ben! Und zwar leben hörst du?" „Semir Ben...“ ertönte plötzlich die Stimme von Susanne, als sie auch schon im Büro erschien. „Was gibt’s Susanne?“ Semir hatte seinen Kopf gehoben und sah nun die junge Frau an. „Die Kollegen haben eben den Gefangenentransporter gefunden mit dem Schöller zu Gericht gebracht wurde...die Leiche des Wärters wurde darin gefunden...“ erklärte sie. Schlagartig hob Ben seinen Kopf und sah Susanne hoffnungsvoll an. „Und Tanja?“ „Keine Spur von ihr...tut mir leid...“ gab sie mitfühlen zu verstehen und Semir sah sie dankend an. Langsam drehte sie sich um und ging an ihren Platz zurück, wo Moritz und Olivia friedlich schliefen.


    Gerade wollte Ben aufstehen als sein Handy begann zu klingeln. Erschrocken sog er die Luft in seine Lungen und angelte das kleine Gerät aus seiner Jackentasche. „Ne SMS...“ teilte Ben mit, als er den Umschlag auf seinem Display sah. Er schluckte den Klos, der sich in seinem Hals gebildet hatte herunter und öffnete die Nachricht. Semir war direkt wieder an seiner Seite und blickte gebannt auf den kleinen Bildschirm. „Um 18 Uhr...am Industriehafen Porz...ich soll alleine kommen“ teilte Ben kurz und knapp mit und warf direkt einen Blick auf seine Armbanduhr. „Das ist in einer Stunde!“ sofort sprang Ben auf, schnappte sich seine Autoschlüssel und wollte bereits aus dem Büro, als er am Arm gepackt wurde. „Hey hey hey jetzt warte mal...ich werd dich da nicht alleine hinfahren lassen Ben!“ „Semir...ich hab keine andere Wahl...er tötet sie sonst...lass mich gehen...bitte?“ flehte Ben regelrecht und schaute seinen Partner genauso an, flehend. „Okay...“ Langsam nickte Semir, beschloss aber insgeheim, seinem Partner zu folgen. Ben nickte ebenfalls und verließ das Büro. Kurz machte er einen Stop an dem Schreibtisch und hauchte seinen Babys Küsse auf die Stirn. Dankend nickte er Susanne zu und verließ hastig das Büro. „Susanne...kann du sein Handysignal auf mein Handy schicken...ich werd ihm folgen...“ „Ja sicher...“ „Danke...“ murmelte Semir und war nach draußen gelaufen.


    Nervös parkte er seinen Wagen. Kurz überprüfte er seine Waffe, öffnete die Türe und stieg aus. Stille trat ihm entgegen. Schwer schluckte er den Klos, den sich abermals in seinem Hals gebildet hatte, herunter und schloss die Autotüre. Die Umgebung aufmerksam im Augen behaltend, ging er los. „Beni!“ ertönte ihm eine sehr bekannte Stimme. Wie erstarrt blieb er stehen und drehte sich langsam in die Richtung aus der die Stimme kam. Langsam kam Schöller um die Ecke und blieb gut 10 Meter vor Ben stehen. Reflexartig wollte Ben zu seiner Waffe greifen und diesen Mistkerl erschießen, doch er vergaß diesen Gedanken direkt wieder. „Wo ist Tanja?“ Claudius begann zu lachen und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Ich bitte dich noch ein Moment Geduld zuhaben...ich werde sie gleich dazu holen...vorher würde ich dich allerdings bitten...die Autoschlüssel zu mir zu schmeißen!“ Ben kniff seine Augen zusammen, nestelte in seiner Jackentasche herum, zog seine Hand wieder heraus und warf ihn zu Schöllers Füßen hin, wo die Schlüssel klappernd zu Boden fielen. „Braver Junge!“ höhnte Schöller und verschwand für eine Sekunde hinter der Halle, um nur Sekunden später mit Tanja aufzutauchen. Ben erschrak. Blut zierte ihre Stirn und bildete einen ungesunden Kontrast zu ihrer blassen Haut. Ihre Augen waren rot und man konnte die deutliche Tränenspur auf ihrer Wange sehen. Schöller grinste die junge Frau an und schubste sie in Richtung Ben. Ben hingegen beobachtete Tanja ganz genau, als diese schwankend auf ihn zu ging. Es war zu einfach, dachte sich Ben, während er Tanja aufforderte, mit Handbewegungen, schneller zugehen.


    Plötzlich ertönte ein Metallisches Klacken. Erschrocken riss Ben seine Augen auf und stürmte aus seine Verlobte zu, als auch schon ein knall die Luft durchschnitt. Ebenfalls erschrocken hatte sich Tanja umgedreht und sah fast wie die Kugel in ihren Körper eindrang. Sofort zog Ben seine Waffe und schoss auf Schöller. Dieser setzte sich Augenblick in Bewegung, während Ben auf seine am Boden liegende Freundin zu rannte, sich neben sie kniete, seine Waffe landete dabei achtlos neben ihm und sachte ihren Kopf auf seinen Schoß zog. Sanft strich er ihr über die Wange, während sie schwerfällig ihre Augen öffnete und ein schwaches lächeln zustande brachte, „Ben...“ „Schhh nicht sprechen..es wird alles gut okay...“ „Es ist schon gut....du bist...hier...“ flüsterte sie und begann zu husten. Hastig zog er seine Jacke aus und breitete sie über Tanjas Körper aus. „Ganz ruhig!“ schluchzte Ben auf und zog sein Handy aus der Tasche. Mit zittriger Hand wählte er den Notruf. Mit ebenfalls zittriger Stimme erklärte er was geschehen war und lies das Handy dann achtlos zu Boden fallen. Mit Tränen in den Augen, beugte er sich mit dem Oberkörper zu ihr runter und hauchte einen Kuss auf ihren Mund. „Ich will...nicht...sterben Ben...“ flüsterte Tanja heißer, während ein leichtes Rinnsal an Blut an ihrem Mundwinkel heraus lief. Ben nickte schniefend, während er ihr behutsam das Blut vom Mund wegwischte. „Ich...liebe dich...“ gab sie mit Tränen erstickter Stimmte von sich. „Ich liebe dich auch...“ schluchzte Ben auf und strich ihr beruhigend über die Stirn. Im nächsten Augenblick spürte er wie ihr Kopf langsam zur Seite kippte und sich ihr Brustkorb nicht mehr hob. „Nein...NEIN tu mir das nicht an!“ brüllte Ben aufgebracht und tätschelte ihre Wange. „Komm schon...bitte!“ flüsterte er mit Tränen in den Augen. Beschützend zog er sie in seine Arme, hielt sie fest und wog sie hin und her, während er küsse in ihrem Haar verteilte. Semir sah mit Schreckens geweiteten Augen auf das Szenario, das sich ihm bot, als er auf das Gelände fuhr. Sofort schossen Erinnerung in ihm hoch und er bremste seinen Wagen stark ab. Sofort stieg er aus und hörte das herzzerreißende schluchzen seines Partners. „Oh Gott...“ flüsterte Semir vor sich hin und ging er auf seinen am Boden sitzenden Partner zu.


    Fortsetzung folgt...

    Einmal editiert, zuletzt von Kate87 () aus folgendem Grund: -

  • Wortlos verlief, einige Zeit später, die fahrt zurück zur Wache. Mit leeren und emotionslosen Augen starrte er aus dem Fenster. Semir warf immer wieder besorgte blicke in Ben´s Richtung. Still liefen seinem Partner die Tränen über die Wangen, sammelten sich an seinem Kinn und tropften auf seine Jeans, die mit Tanjas Blut besudelt war. Er konnte nicht mal annähernd Erahnen wie es seinem Partner nun gehen musste. Kurze Zeit später bog er von der Autobahn auf das Gelände der Autobahnpolizei ab und bugsierte seinen Wagen in der Parklücke. Nochmal sah er zu Ben und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. „Hey...wir sind da..“ langsam klärte sich der Blick Ben´s und schaute direkt auf den Eingang der Wache. Wortlos war Semir schließlich ausgestiegen, um den Wagen herum gegangen und hatte Ben die Türe geöffnet. Langsam war Ben ausgestiegen und Semir nach drinnen gefolgt. Sofort verharrten alle sich darin befindenden Beamten in ihrer Arbeit und sahen Mitfühlend auf den jungen Mann, der die Blicke kaum ertragen konnte. Dieter, der eine Akte in der Hand hielt, ließ diese auf den Tisch fallen und war auf den jungen Mann zugegangen. „Wenn ich irgend was tun kann...“ dankend nickte Ben und ging dann wortlos weiter ins Büro. Wo er sofort die Türe schloss und sich hinter seinen Schreibtisch fallen ließ, wo er augenblicklich sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Sofort war Semir tröstend an der Seite seines Freundes und zog ihn sogleich in eine feste Umarmung. „Schhh...“ dabei strich er ihm über den Rücken. „Wir schaffen das schon...du bist nicht alleine...“ tröstete er direkt weiter und drückt ihm einen freundschaftlichen Kuss ins Haar. „Wir schaffen das....“ flüsterte er weiter und hielt den bebenden Körper fest. „Ich...ich muss ihre Eltern anrufen...ich...“ „Sch schh ich mach das...“ Ben hob langsam seinen Kopf und sah seinen Partner mit roten Augen an. Leicht nickte er und spürte sogleich, wie Semir ihm die Tränen wegwischte. „Komm leg dich etwas hin...“ befahl Semir sanft, zog seinen erschöpften Freund auf die Beine und bugsierte ihn auf die Couch, die neben den Schreibtischen stand. Sofort half er ihm sich hinzulegen, griff sich die Fleecedecke und breitete diese über dem jungen Mann aus. Kurz wartete Semir, bis Ben, völlig erledigt, seine Augen schloss und fast direkt im Land der Träume war.


    Erleichtert atmete Semir auf, stand vorsichtig auf, verließ das Büro und schloss lautlos die Glastüre hinter sich. Sofort haftete Susanne Blick auf ihm. „Wie geht’s ihm?“ Semir schüttelte nur den Kopf und betrachtete die beiden Krümmel in ihren Sitzen. „Gibt es schon was neues?“ „Nein die Fahndung läuft...und du sollst zur Krüger kommen!“ hängte sie sogleich hinten an und wies mit einem Kopfnicken auf das Büro der Chefin. „Okay...“ mit diesen Worten drehte er sich um und ging zum Büro der Krüger. „Ach Susanne kannst mir die Nummer von Tanjas Eltern raus suchen...ich muss sie benachrichtigen...“ „Sicher...“ nickte die junge Frau und sah dem kleinen Kriminalhauptkommissar nach, als dieser in dem Büro der Chefin verschwand.


    „Chefin...sie wollten mich sprechen?“ „Ja...wie geht es Ben?“ „Wie soll´s ihm schon gehen...ich glaube das einzigste was ihn jetzt noch aufrecht hält sind seine Kidis...“ erklärte Semir seufzend, als er sich auf einen der Stühle setzte. Nickend nahm Kim die Information auf und seufzte nun ebenfalls. „Ich möchte das sich Ben ab sofort aus dem Fall heraushält...ich werde dafür sorgen das er in eine sichere Wohnung kommt!“ „Ja wird vermutlich das beste sein...“ murmelte Semir nachdenklich und rieb sich das Kinn. Geräuschvoll wurde die Türe geöffnet, die Jalousien klapperten bei Aufprall und Susanne steckte nur wenige Sekunden später ihren Kopf in den Raum. „Semir...Ben...er ist einfach aus der Wache abgehauen! Wir konnten ihn nicht aufhalten!“ erzählte die Sekretärin aufgeregt. Sofort sprangen Semir und die Krüger auf und liefen der jungen Frau hinterher. „Hat er gesagt wo er hin wollte?“ hatte Semir direkt gefragt und sah Susanne genau an. „Nein...er meinte er müsse was erledigen...aber er hat sein Handy im Büro liegen lassen!“ kam es ihr plötzlich, als sie auch schon ins Büro lief und sich das kleine Gerät schnappte. Sofort riss es Semir ihr aus der Hand und lass die SMS, die im Speicher war. „Final Countdown...du weißt wo!“ lass Semir laut vor und sah seine Chefin geschockt an. „Die ist von Schöller....aber was meint er Ben wüsste wo?“ fahrig fing er an hin und her zu laufen, während er angestrengt nachdachte.


    Fortsetzung folgt...

  • Laut knallte die eiserne Türe ins Schloss, als Ben die Halle betreten hatte. Der Wind pfiff um die Halle, in der er sich vor einer ganzen weile mit Schöller geprügelt hatte. Fast automatisch griff er sich zur Wange, die danach Tage lang schmerzte. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. „Komm raus...lass es uns zu Ende bringen!“ rief Ben aufgebracht in die Halle. Sofort entstand ein Echo, das bei ihm Gänsehaut verursachte. Leise begannen Schritte zu hallen. Schwer konnte Ben ausmachen, aus welcher Richtung sie kamen. „Einer von uns wird hier heute sterben Beni...“ erklang die melancholische Stimme Schöller´s. „Ja...und ich werd es nicht sein!“ beantwortete Ben die unausgesprochene Frage, während er seine Sinne noch etwas Schärfte. Schließlich erschien direkt vor ihm ein Schatten, als auch schon Schöller zuerkennen war. Sofort zog Ben seine Waffe und richtete sie auf den Psychopathen. „Tztztz Beni...begrüßt man so auch einen Freund?“ kam es sarkastisch von Schöller, während er wie ein Raubtier um sein Opfer schlich. „Wir sind keine Freunde!“ brummte Ben, während er aufmerksam Schöller beobachtete. Ein keuchendes Lachen ertönte, als Claudius plötzlich stehen blieb. Ehe Ben sich versah, wurde ihm auch schon die Waffe aus der Hand geschlagen. Überrascht durch den plötzlichen Angriff taumelte er ein paar Schritte zurück und sah direkt wie Schöller auf ihn zulief. Gekonnt wich er der Faust aus, die auf ihn niederprasseln sollte, drückte dessen Arme von sich weg und holte mit dem Bein aus. Keuchend wich Schöller von seinem Vermeintlichen Opfer zurück und hielt sich nur Bruchteil einer Sekunde den schmerzenden Bauch, wo ihn Ben gerade eben schmerzvoll mit dem Fuß erwischt hatte. Ben, bereit um sich zur Wehr zusetzen, hatte seine geballten Fäuste gehoben und wartete auf den nächsten Angriffsversuch. Schnell machte er ein paar Schritte vorwärts, ließ Schöller somit keine Luft für einen weiteren Angriff und ließ seine Faust in Richtung des Psychopathen niedersausen. Doch Schöller hatte wohl damit gerechnet, fing die Faust ab, drehte in Sekundenschnelle Ben´s Arm auf dessen Rücken und stieß ihm brutal zu Boden. Keuchend landete Ben auf dem verschmutzen Boden und rang nach Atem.


    Sofort fixierte er die Waffe, die nur einen Armlang entfernt lag. Blitzschnell griff Ben nach, umfasste sie mit seiner Hand und drehte sich mit der Waffe im Anschlag auf den Rücken, wo er sofort die Waffe auf Schöller richtete. Erschrocken wicht dieser zurück und hob beschwichtigend seine Hände. Schwer atmend brachte Ben sich auf die Beine, ließ Schöller dabei keine Sekunde aus den Augen. „Du erschießt doch keinen Unbewaffneten oder?“ nur wenige Augenblicke später ertönte ein Knall und sogleich spürte Schöller schon einen fürchterlichen Schmerz in seinem Bein. Feuer heißes Blut quoll aus der Wunde, während er zu Boden ging. „Scheiße...“ brüllte Schöller aufgebracht, während Ben, mit der Waffe auf Schöller gerichtet, auf diesen zuging. Erneut zog Ben den Schlitten der Waffe zurück und richtete sie direkt auf Schöllers Kopf. Starr blickte Claudius auf den Lauf der Waffe und begann plötzlich zu lachen. „Na komm drück ab Bulle!“ höhnte Claudius weiter. Jäger presste seine Lippen aufeinander, so das nur noch eine schmale Linie zuerkennen und zielte unbeirrt auf dessen Kopf. Er spannte den Hahn, kniff seine Augen zu einem Schmalen Spalt zusammen und betätigte den Abzug...


    Erschrocken drehte sich Semir, Jenni und Dieter in die Richtung, aus der der Schuss erklang. „Das kam aus der Halle!“ bestätigte Bonrath, als sich die drei Beamten auch schon in Bewegung setzten. Gerade wollten sie die Türe öffnen, als diese schon geöffnet wurde und ihnen Ben entgegen kam. Wortlos reichte er Semir seine Waffe und ging auf seinen Wagen zu. „Ben?“ doch der angesprochene reagierte nicht und stützte sich nur an seinem Wagen ab. Semir sah Jenni und Dieter an und bat sie mit einem Kopfnicken nach Schöller zusehen, während er zu seinem Partner ging. Sachte faste er seinen Partner an der Schulter an, als er schon spürte, wie die Schulter unter seine Hand bebte. Laut schluchzte Ben auf, während er sich umdrehte, sich an den Wagen lehnte und sich daran zu Boden rutschten ließ. „Ich hatte meine Rache...doch es ändert nichts“ schluchzte Ben abermals auf, zog seine Knie an seinen Körper und schlang seine zitternden Arme darum. Semir legte vorsichtig seine Hände auf Ben´s Arme, wo er ihn sofort in eine väterliche Umarmung zog. Nun konnte Ben nicht mehr an sich halten und begann nun hemmungslos zu weinen. Still strich Semir seinem Freund über den Rücken, vergrub eine Hand in seinen Haare und drückte seinen Kopf sachte an seine Schulter. Semir schloss seine Augen, um auch die aufkommenden Tränen zu verbergen. Die Kälte, die im Januar herrschte kroch in Ben´s Glieder, was Semir direkt bemerkte, sich von Ben löste, seine Jacke auszog und sie über die zitternde Schulter seines Freundes legte. Leise konnte man schon die Sirenen der näher kommenden Streifenwagen hören. Vorsichtig half Semir seinem Freund auf die Beine und setzte ihn auf den Beifahrersitz seines Dienstwagens.


    Fortsetzung folgt...

  • Wie durch Watte nahm Ben die Stimme von der Krüger war, als er mit leeren Blick vor sich hin starrte. „Ben?“ sprach sie schließlich besorgt ihren Mitarbeiter an. „Ich weiß das alles bringt ihnen Tanja nicht zurück...und es ist sicher kein Trost...aber sie können sicher sein...er wird nie wieder aus der Psychiatrie kommen...“ erklärte sie weiter und lehnte sich an den Schreibtisch, neben ihren Beamten. Langsam hob Ben seinen Kopf und sah seinen Chefin an. Fast automatisch begann er zu nicken, auch wenn er überhaupt nicht zugehört hatte. „Sie sollten sich auch keine Gedanken machen wie es nun weiter geht...das werde ich für sie regeln...sie sollten sich jetzt ganz auf ihren Kinder konzentrieren...“ „Danke...dann werd ich jetzt erst mal meinen Urlaub nehmen und...“ „Ben...“ unterbrach ihn die Dienststellenleiterin sanft. „Wie ich schon sagte...sie werden jetzt einfach nachhause fahren...das mit dem Urlaub werd ich für sie klären..wir lassen sie nicht hängen!“ erklärte sie weiter, hörte sogleich ein kurzes Schniefen und sah auch schon wie Ben zunicken begann. „Gut...Semir wird sie jetzt Nachhause bringen...ich werde mich bei ihnen melden...und Ben...wenn sie was brauchen rufen sie an!“ befahl sie, drückte kurz seine Schulter, ehe sie sah, wie er sich schwerfällig von dem Besucherstuhl hob. Um Jahre schien er gealtert zu sein, so kam es Kim jedenfalls vor. Ein dunkler Schatten lag unter seinen Augen, auch sein Dreitagesbart sah nicht so gepflegt wie sonst aus. Tiefe Falten zierten sein Gesicht. Mitleidig sah sie ihm nach und sah direkt wie Semir auf ihn zu kam.“Hey...komm ich bring dich und deine kleinen Nachhause...“kam es von Semir sanft, wobei er Ben´s Arm sachte drückte.


    Still beobachteten die Kollegen, wie Ben seine wichtigsten Sachen, die er in seiner Abwesenheit vielleicht benötigen könnte, in einen Rucksack packte. Strampelnd saßen Moritz und Olivia in ihren Tragesitzen und warteten nun darauf, das Papa mit ihnen Nachhause fuhr. Semir beobachtete alles und wartete darauf, das Ben fertig wurde. Dieser warf sich schließlich den Rucksack über seine Schulter und griff sich die Tragesitze der kleinen. „Fertig?“ ein kurzes nicken folgte auf die Frage des kleinen deutsch-türken. Sofort öffnete Semir die Türe und verließ mit seinem Freund das Büro. „Ben...ruf an wenn du was brauchst...“ erklärte nochmals Dieter und sah den jungen Mann mitfühlend an. „Danke Dieter...“ ehe Ben sich versah, hing schon Jenni an ihm und drückte ihn sachte. Wortlos löste sie sich wieder. Kaum war dies geschehen, kam auch schon Susanne zu ihnen und knuffte Ben am Arm, ehe sie ihn ebenfalls in eine Umarmung zog. „Wir sehen uns!“ gab sie gemurmelt von sich, bevor sie den Kopf hob und das nicken des Kriminalhauptkommissar sah. Semir, indes hatte ihm bereits einen der Tragesitze abgenommen, in welchem Olivia unruhig saß. „Bis dann Leute....“ richtete Ben schließlich das Wort an alle und war nach draußen gegangen. Semir seufzte und sah die Dienststellensekretärin an. „Ich werd erst mal noch bisschen bei ihm bleiben...also wenn möglich nicht anrufen...“ bat er, wartete kurz die Bestätigung ab und war seinem Freund nach draußen gefolgt.


    Dösend lagen Moritz und Olivia in ihren Sitzen und genossen das leise brummeln des Wagen´s. „Ich weiß das dir das vermutlich nicht gefällt aber ihr kommt jetzt erst einmal zu uns Nachhause...Andrea weiß Bescheid und hat sich bereits von den Kollegen Sachen aus deiner Wohnung zu uns bringen lassen...“ „Danke Semir...wenn ich ehrlich bin...ich kann...ich kann nicht in die Wohnung zurück...es...“ unterbrach sich Ben selbst und fand seine Finger plötzlich ganz interessant. „Ben das ist doch völlig klar...ihr könnt so lange bleiben wie ihr wollt...“ munterte Semir seinen Partner auf und bog schon in die Richtung, in der sein Haus lag, ab. Wenig später hatte Semir seinen Wagen auf dem Hof abgestellt, war ausgestiegen und hatte den Wagen umrundet. „Okay...“ murmelte Semir, als er Ben die Türe geöffnet hatte. „Geh schon rein...ich kümmer mich um die Krümmel..“ erklärte der deutsch-türke und deutete bereits auf die geöffnete Haustüre, in welcher Andrea mit verschränkten Armen stand und die beiden Männer beobachtete. Kaum merklich nickte Ben, warf einen kurzen Blick auf die schlummernden Babys, eher er sich in Bewegung setzte und auf Semir´s Ehefrau zu ging. Fast Augenblicklich wurde er sanft in eine Umarmung gezogen und schließlich nach drinnen geführt. Seufzend schnappte sich Semir vorsichtig die Tragesitze und brachte sie in das Haus.


    Fortsetzung folgt...

  • 5 1/2 Monate später!


    Konzentriert beobachteten Moritz und Olivia ihren Papa, als der wie ein Wirbelwind durch die neue Wohnung sauste. Was machte er den da? Während Olivia begann Blasen mit ihrem Speichel zuschlagen, was ihr Spaß zu machen schien, griff Moritz sich seinen Teddybären und drückte ihn zwischen den Gitterstäbchen ihres Laufstalles hindurch. Angestrengt streckte er dabei seine Unterlippe hervor, während ihm an seinen Mundwickel der Sabber hinunter lief. Sofort verzog er sein Gesicht, drückte angestrengt ein paar Tränen heraus und schluchzte auf, als er auch schon seinen Papa, der aus seiner Sicht gigantisch groß war, kommen sah. „Moritz was ist den los hmm?“ „Dada...“ war die unverständliche Antwort. Ben sah neben den Laufstall und sah schließlich das, auf was Moritz zeigte. „Oh ist dein Teddybär raus gefallen...so ein Böser!“ lächelte Ben, hob den Teddy auf und reichte ihn Moritz. Quietschend nahm ihn dieser wieder, wartete einen Moment ab, bis sich sein Papa abgewendet hatte und schob den Bären abermals zwischen den Stäbchen hin durch. „Dada...“ erklang es wieder und Ben drehte sich zu seinem Junior um. Grinsend ging er drauf zu, hob den Teddy auf und sah Moritz an. Olivia hatte das ganze mit der Zunge zwischen den Lippen beobachtet und begann nun vor sich hin zu kichern.


    Augenblick griff sie sich etwas unbeholfen ihren Teddy und versuchte nun ebenfalls, ihren ein paar Minuten älteren Bruder nachzuahmen. Ben beobachtete die beiden aufmerksam, die ihm die letzten Monate so viel Kraft gegeben hatten. Er begann zu grinsend, ließ sich auf die Knie fallen, nahm die beiden Teddy´s, die vor ihm lagen und drückte diesen nun ebenfalls zwischen den Gitterstäbchen hindurch zu seinen Babys. Kichernd kniff Moritz seine Augen zusammen, als er sich seinen Teddy mit dem blauen Shirt angelte. „Na ihr wollt wohl mit dem Papa quatsch machen!“ grinste Ben und erhob sich wieder. Munter kicherten die beiden vor sich hin, während Ben die Kuscheldecken in den Zwillingskinderwagen legte. Lächelnd ging er schließlich zurück zum Laufstall und hob Olivia heraus. „Na magst du und Moritz mit Papa spazieren gehen? Ja klar wollt ihr!“ lächelte Ben seine Tochter an, zog ihr die rosa Jacke an und setzte sie bereits in den Kinderwagen. Moritz beobachtete es ungeduldig und hopste bereits auf seinem gepolsterten Hintern auf und ab. „Dada...“ quengelte Moritz und beobachtete seinen Papa. Sofort begann er zulächeln, als seine Vater auf ihn zukam, seine Hände unter seine Arme schob und ihn aus dem Laufstall hob. Schnell hatte er ihm eine blaue Jacke über gezogen und ihn neben seine Schwester gesetzt. Sogleich deckte er die beide sorgfältig zu und setzte ihnen ihre Mützchen auf. „So ihr süßen...jetzt gehen wir spazieren!“ erklärte er, zog sich seine Lederjacke über, steckte Schlüssel, so wie Handy ein und schob den Kinderwagen zur Türe. Aufgeregt begannen die beiden zu brabbeln und beobachteten alles genau, bis sie zum Aufzug kamen.


    „Hey!“ erklang es plötzlich von der Treppe her. Ben begann zulächeln, als er die Stimme erkannte und sogleich seinen besten Freund auf sich zukommen sah. „Hey Semir!“ „Na ihr...wolltet ihr gerade los?“ lächelte Semir und begrüßte die beiden Krümmel im Kinderwagen. Vergnügt quietschten die beiden auf als sie ihren Patenonkel sahen, der immer so viel Quatsch mit ihnen machte. „Ja...bisschen spazieren gehen...“ erklärte Ben und lächelte seinen Partner an. „Willste mit?“ „Ja klar gerne...“ gemeinsam stiegen sie in den Fahrstuhl, als sich die Türen geöffnet hatten und fuhren in das Erdgeschoss, wo sie wenig später ausstiegen und das Gebäude verließen. Nochmals überprüfte Ben, ob seine beiden Babys ordentlich eingepackt waren und schob den Wagen schließlich vor sich her. Semir beobachtete es aufmerksam und begann zulächeln. „Und wie geht’s dir so?“ hatte Semir schließlich nach kurzer Schweigsamkeit ein Gespräch begonnen. „Ach du ganz gut eigentlich...es ist noch immer schwer für mich...vor allem wenn ich Dinge sehe...die ihr gehörten...oder unsere Gemeinsam Fotos die wir gemacht haben...aber die beiden Stützen mich...“ erklärte Ben mit einem Traurigen lächeln. Stumm hörte Semir seinem Freund zu. „Tanjas Eltern helfen mir sehr...kommen oft am Wochenende und kümmern sich um die beiden...damit ich etwas Abwechslung bekomme und mal raus komme!“ Gerkhan lächelte etwas und nickte. „Es ist schon komisch...wenn ich Olivia anschaue...dann hab ich das Gefühl Tanja ist ganz nah bei uns...“ „Ja...sie hat wirklich viel von Tanja...die blauen Augen...die Stupsnase...der Mund...“ lächelte Semir und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Schlafen die kleinen schon durch?“ „Ja..erstaunlicher weiße...Mittagsschlaf machen wir gemeinsam!“ grinste der junge Papa und machte an einer Bank stopp, stellt den Kinderwagen direkt davor ab und ließ sich auf der Bank nieder. Semir tat es ihm gleich und blickte auf die beiden vor sich hin staunenden Kinder.


    Olivia hatte das Ohr ihres Kuschelteddy im Mund und blickte aus blauen Augen auf ihren Papa, während Moritz vor sich hin staunte. „Dada...“ brabbelte Olivia und streckte ihre Ärmchen in Richtung ihres Papa´s aus. Sofort begann er zu lächeln, schob seine Hände unter ihre Arme und hob sich heraus. „Guck mal...da ist der Onkel Semir!“ lächelte Ben und zeigte dabei auf seinen besten Freund. Fröhliche quiekte sie auf und wurde sogleich von ihrem Onkel auf den Arm genommen. Ben begann zulächeln und sah einen Moment lang auf den eingeschlafenen Moritz. „Weißt du Semir...ich hätte ihn erschießen können...“ fing Ben plötzlich an und sah auf die saftigen grünen Blätter an den Bäumen, die sich leicht im Wind bewegten. „Ich...ich war fest entschlossen...dahin zugehen und ihn zu erschießen...“ Semir hatte seinen Kopf zu seinem Freund gedrehte und sah ihn fest an. „Wieso hast du ihn nicht erschossen?“ „Wenn ich ihn getötet hätte....Ich wäre dann keinen Deut besser gewesen als er...und dann dachte ich an Tanja...sie hätte das nicht gewollt...nun wird er Lebenslang in einer Umarmmichjacke stecken...und nie wieder ans Tageslicht kommen...“ zustimmend nickte Semir und lächelte die kleine auf seinem Arm an. „Tanjas Eltern sind vor kurzem her gezogen...“ „Das ist gut...wir vermissen dich alle Ben...“ murmelte Semir und sah seinen Partner an. Ben begann etwas zulächeln und atmete tief ein. „Komm lass uns zurück gehen!“ schlug Ben vor, räusperte sich kurz und erhob sich. „Okay...“ damit stand Semir ebenfalls auf und ging neben seinem Partner her.


    An dem Haus angekommen, stiegen die vier in den Fahrstuhl und fuhren in den 4 Stock. Mit einem leisen Pling öffnete sich die Türe und gaben den hellen Flur preis. „Ben!“ ertönte die Stimme einer älteren Frau. „Ah Frau Sander!“ lächelte Ben und sah die quirlige alte Dame auf sich zu kommen. „Wollen sie später mit den kleinen rüber kommen? Ich hab leckeren Schokokuchen gebacken...den mögen sie doch so...“ gab die Frau mit Gutmütigkeit von sich. „Oh das hört sich gut...wir werden später zu ihnen kommen..so gegen 16 Uhr?!“ lächelte Ben und beobachtete, wie Frau Sander seinen Kleinen kurz über die Wangen streichelte "Gut dann bis später Ben!" lächelte sie nun ebenfalls und setzte ihren Weg zu ihrer Wohnung fort. Semir hatte es grinsend beobachtet und sah nun seinen besten Freund fragend an. Dieser begann sofort zu grinsend und öffnete die Wohnungstüre. „Das Semir war Waltraud Sander 78 Jahre und der Hausengel hier...jedenfalls für mich!“ erklärte Ben und schob den Kinderwagen in die Wohnung. „Oh da stinkt aber einer!“ schoss es Semir heraus und wedelte mit seiner Hand vor dem Gesicht herum. „Semir! Sag doch was ich hab nen Bad“ lachte Ben und hob Moritz, der vor sich hin stank, aus dem Kinderwagen. „Haha...wirklich witzig!“ lachte Semir und kümmerte sich derweil um die kleine Olivia. „Guck mal was der Onkel Semir für dich hat!“ mit diesen Worten griff er in den Laufstall und zog einen der beiden Teddybären heraus. Glucksend griff Olivia danach und sah Semir mit ihren strahlend blauen kugelrunden Augen an. Lächelnd beobachtete Semir, wie die kleine sich das Ohr des Bären in den Mund schob und ihm somit eine ordentliche Ohrenwäsche verpasste. Schon hörte Gerkhan, wie Ben mit Moritz auf dem Arm in Wohnzimmer gelaufen kam. Lächelnd setzte Ben den kleinen in den Laufstall, der sich dort sofort eines seiner Kuscheltiere griff. Semir tat es ihm gleich und setzte Olivia neben ihren Bruder. Stolz blickte Ben auf seinen Nachwuchs, eher er sich umdrehte und in die Küche ging.


    Fortsetzung folgt...

  • „Magst du nen Kaffee haben?“ „Klar gerne...ich soll dich von allen schön grüßen....und ich soll von der Krüger noch nen Dankeschön ausrichten...“ hängte Semir noch leicht verwirrt hinten dran. Ben begann zu schmunzeln und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Ich hab ihr nen Blumenstrauß schicken lassen...als kleines Dankeschön das sie mir geholfen hat...“ erklärte Ben und goss eine Tasse mit Kaffee voll. „Wann kommst du den wieder?“ „Das weiß ich noch nicht...“ erklärte Ben und setzte sich neben seinen Partner. „Ben...ich muss dir was mitteilen...ich denke du würdest das bestimmt wissen wollen...“ begann Semir und drehte nervös die Tasse, die ihm Ben hingestellt hatte, hin und her. „Schöller ist tot...Wurde von drei Mitinsassen niedergestochen...“ dabei hob der kleine deutsch-türke den Kopf und sah in Ben´s Gesicht, das keinerlei Emotionen zeigte. „Gut...“ murmelte Ben, während er sich einen Keks griff. „Ben...“ „Nein Semir...ich werde diesem Monster garantiert keine Träne nachweinen...jeder so wie er es verdient...ich hoffe er schmort in der Hölle!“ mit diesen Worten biss er in den Keks und und betrachtete das kleine Gebäck in seiner Hand. Kurz beobachtete Semir seinen Partner und begann zu nicken. „Ich kann dich verstehen...“ erklärte Semir, während er einen Schluck aus seiner Tasse nahm. „Hey hör mal...wie wäre es wenn ihr am Wochenende zu uns kommt...“ „Gerne...ist Samstag okay?“ „Na Super...dann sag ich Andrea Bescheid...ich muss jetzt auch wieder los...meine Pause ist schon längste vorbei!“ lächelte Semir, trank noch schnell seinen Kaffee aus und erhob sich. Ben stand ebenfalls auf und brachte seinen besten Freund zur Türe. „Na dann wünsch ich noch viel Spaß bei der Arbeit!“ lächelte Ben und öffnete die Türe. „Danke...ich hoffe wir schrotten bald wieder zusammen unsere Dienstwagen!“ sinnierte Semir und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. Kurz darauf verließ er die Wohnung und ging die Treppe nach unten.


    Die Tage vergingen, in denen Semir alleine Dienst tat. So auch jetzt. Er saß in seinem BMW und fuhr die Autobahn Richtung Süden ab. Jeden Partner, der für Ben einspringen sollte, hatte er zum Teufel gejagt. Sehr zum Unmut seiner Vorgesetzten, die nun nicht mehr wusste was sie machen sollte. Na immerhin wollte Ben heute Abend vorbei kommen und mit ihnen die letzten warmen Sommertage verbringen, ehe der Herbst Einzug hielt. Andrea hatte bereits sämtliches Grillfleisch und die dazu passenden Beilagen gekauft. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.


    Quietschend sprang Jenni auf, als sie den Besuch, der gerade zur Wache hinein kam, sah. „Hey Ben...hallo ihr süßen!“ quiekte sie und beugte zu dem Sport-Zwillingskinderwagen hinab. Ben beobachtete es grinsen, als auch schon Dieter lächeln auf sie zu kam. „Hallo Ben...boar sind die groß geworden...“ kommentierte Dieter den Zustand der eins so kleinen Stöpsel. Moritz kicherte munter vor sich hin und hielt jedem, der ihm zu nahe kam, seinen Teddy entgegen. Olivia sah sich mit weit geöffnetem Mund im Büro um. Das war neu, diese Räume kannte sie noch nicht. Auch andere Kollegen hatte sich um die kleine Familie versammelt und bestaunten neugierig die Zwillinge. Susanne, die bis Dato in der Küche war, kam mit einer dampfen Tasse Tee aus dieser und ließ fast vor Freude die Tasse zu Boden fallen. „Ben!“ rief sie, stellt die Tasse auf einem Tisch ab und ging zu ihnen, wo sie ihren Freund und Kollegen kurz umarmte. „Was macht ihr hier?“ „Ich wollte mit der Krüger sprechen...ist sie da?“ „Ja klar...ist im Büro!“ lächelte sie und wies auf die Glastüre. „Super...könnt ihr so lange auf die beiden aufpassen?“ „Sicher!“ lächelte Susanne und sah die beiden lächeln an. Moritz begann mit seiner kleinen Hand zu winken. „Tü Dada!“ rief er seinem Papa hinterher, als er sah das sich dieser von ihnen entfernte. Ben begann zu grinsen und hatte ihm ebenfalls zurück gewunken.


    „Da wird sich Semir aber freuen...und ich kann endlich wieder beruhigt meiner Arbeit nach gehen!“ lächelte die Krüger, als sie gemeinsam mit Ben aus ihrem Büro kam. „Ja Semir kann da nen Dickkopf sein!“ grinste Ben, drehte sich erschrocken um, als er gerufen wurde. „Hey Partner..was machst du den hier?“ hatte Semir gefragt, als er zur Wache rein kam. „Hey...du ich hab meine neue Arbeitszeit abgeklärt...“ erklärte Ben und wartete nun darauf, das bei Semir der Groschen fiel. Nach endlosen Sekunden, hellte sich die Miene Semir´s auf und umarmte seinen besten Freund. „Wann fängst du wieder an?“ „In zwei Wochen...erstmal keine Wochenenddienste und keine Nachtschichten ..“ erklärte Ben lächeln. „Tagsüber nehmen Tanjas Eltern die beiden...so komm ich auch wieder raus und kann meiner Arbeit nachgehen!“ „Ja geil!“ grinste Semir nur und klopfte seinem Partner auf die Schulter. „Das müssen wir heute Abend feiern!“ jubelte Semir und umarmte abermals seinen Kumpel. Ben begann wieder zu grinsen und liest Semir einfach machen. „Jetzt ist aber gut Semir!“ genügte es Ben schließlich doch und sah seinen besten Freund mit einem fetten grinsen an. „Ich muss jetzt auch weiter...wir haben noch Kinderarzttermin und einkaufen muss ich auch noch!“ schilderte Ben seinen weiteren Tagesablauf, ehe er mit Semir und der Krüger zu Susanne ging. Sofort begann diese zulächeln. „Die beiden sind so süß!“ schwärmte die junge Frau, während die beiden ihren Papa ansahen „Na bei dem Vater!“ grinste Ben und setzte den beiden wieder die Sommermützen auf. „So sagt tschüss!“ sofort begann Moritz wieder zu winken, auch wenn er nicht wusste warum er jetzt tschüss sagen sollte, so tat er es einfach mal weil ihm das neue Wort gefiel und zum zweiten weil es sein Papa verlangte. „Tü...“ ertönte es und auch Olivia begann mit ihrem Bären in der Hand zu winken. „Tü!“ quietschte sie ebenfalls und schaute sich aufgeregt um. Semir begann zu grinsen und streichelte den beiden über die Wange. Lächelnd sahen sie schließlich dem Dreiergespann nach, bis diese durch die Türe verschwunden waren. Seufzend ging Semir ins Büro zurück. Sofort begann er zulächeln. Nicht mehr lange und er hatte seinen heißgeliebten Partner zurück, konnte somit mit ihm wieder die Autobahn sicher oder unsicher machen. Er hatte wirklich Angst gehabt, das Ben nie über den Tod von Tanja hinweg kommen würde. Klar würde er immer an sie denken, aber es würde mit den Jahren immer leichter werden und vielleicht, irgend wann in einer weit entfernten Zukunft, eine neue liebe finden. Mit neuem Elan machte er sich schließlich an die Arbeit.


    Ende



    So ein herzliches Dankeschön an alle Leser^^ Das war vorerst einmal die letzte Geschichte mit Ben als Papa, aber keine Angst eine Fortsetzung davon ist geplant, welche ich vermutlich Anfang nächsten Jahres Online stellen werde. Ich hoffe ihr werdet nun auch mit meiner neuen Geschichte mit dem Titel Danger for your life Spaß haben. Wünsche noch einen schönen 1. Advent!

    Einmal editiert, zuletzt von Kate87 () aus folgendem Grund: -

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