The Unforgiven - Denen man nicht vergibt

  • Semir´s blick haftete auf dem Bildschirm, auf dem er deutlich seinen Partner sehen konnte. Inzwischen war dieser wach geworden und hatte sich wohl unter großer Kraftanstrengung aufgesetzt. „Gibt es dazu keinen Ton?“ hatte Semir gefragt, während er Ben beobachtete. „Nein...leider nicht!“ erklärte der Beamte, der am PC saß. „Harry hat bereits den Link erhalten...er wird versuchen heraus zu finden wo sich Ben befindet...“ erklärte er weiter und blickte nun ebenfalls wieder auf den Bildschirm. „Was macht er den jetzt...“ dachte Semir laut nach, als er seinen Freund aufstehen sah.


    Stöhnend wickelte er die dicke Kette einmal um seine Hand und zog schreiend daran, musste aber schnell feststellen, dass diese keinen Millimeter nachließ. Erschöpft, durch diese kleine Aktion, ließ er sich auf die Knie fallen und die Kette glitt aus seiner Hand. „Ohhh gibst du etwa schon auf?“ ertönte wieder Schöller´s Stimme. Ben hob seinen Kopf und blickte direkt auf den Lautsprecher, der über ihm befestigt war. Er kniff seine Augen zu einem kleinen Spalt zusammen, als er kleines rotes blinkendes Lichtchen sah. Ben konnte nicht anders, als die gesamte Luft aus seinen Lungen zu pressen. Wie gerne hätte er jetzt den Raum verlassen und hätte Schöller sein Mundwerk gestopft, stattdessen hörte er irgendwo ein scharren.Stöhnend stand Ben auf und ließ seinen Blick durch das gekachelte Zimmer wandern. Nur Sekunden später hörte der junge Kriminalkommissar ein Zischen, das aus verschiedenen Teilen des Raumes kam. Leichter Dampf trat aus unterschiedlichen Stellen des Zimmers. Augenblicklich drückte Ben seine Hand auf Mund und Nase und versuchte so zu verhindert, dass er den feinen Dampf einatmete. Er begann zu husten, spürte wie seine Knie weich wie Pudding wurden. Schmerzvoll fiel er auf seine Knie. Bunte Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen, bevor er den Boden näher kommen sah. „Wünsche angenehmen Trip!“ hörte Ben Schöller´s Stimme wie durch Watte, bevor er in die Dunkelheit gezogen wurde.


    Nur ein paar Augenblicke später schlug Ben seine Augen auf. Bedrohliche Schatten bauten sich auf. Die Wände begannen sich urplötzlich zu bewegen. Leise Stimmen redeten auf den jungen Mann ein. Panisch stieß sich Ben von dem Boden ab, welche ihn zu verschlingen drohte. Nicht einmal die schmerzen die durch seine Hand schossen spürte er. Er stolperte nach hinten und prallte gegen die Wand. Die schwere Eisenkette an seinem Fuß rasselte. „Du bist schuld...“ hörte er die schwache Stimme, bei das letzte Wort in einem Echo unterging. Ben ließ sich an der Wand herunter gleiten, zog seine Knie ganz fest an seinen Körper und sah sich panisch um. Noch immer schienen sich die Wände auf ihn zu zubewegen, weshalb er mit zu zugekniffenen Augen, den Kopf senkte und seine Arme schützend über diesen legte.


    Erschrocken hatte Semir eine Hand vor seinen Mund gelegt und betrachtete seinen panischen Partner. „Verdammt wir müssen ihn da raus holen!“ brüllte Semir, stieß sich von dem Tisch ab und ging seine Jacke holen. „Jens...schreib mir den Link auf!“ mit großen Schritten kam Semir aus seinem Büro, schnappte sich den Notizzettel, der ihm hin gehalten wurde und verließ ebenso schnell die Wache. Hastig schloss er seinen Wagen auf, startete diesen und fuhr vom Parkplatz. Während der Fahrt hatte er sich sein Handy geschnappt, eine Nummer gewählt und nun wartete er darauf, dass abgehoben wurde. „Freund KTU!“ erklang plötzlich die Stimme seines Freundes. „Hartmut Semir hier...ich brauch ganz dringend deine Hilfe!“ „Was...hast du mal auf die Uhr geschaut...jetzt hätte ich mal pünktlich Feierabend machen können!“ „Hartmut bitte es ist wichtig...es geht um Ben!“ erklärte Semir schwer schnaufend, während er einige Wagen überholte. Kurzes schweigen trat ein, ehe sich Hartmut wieder meldete. „Was ist passiert?“ „Erklär ich dir wenn ich da bin!“ damit hatte Semir aufgelegt und bewegte seinen Wagen durch die Dunkelheit.


    „Hartmut?“ brüllte Semir in die Halle, als er hinter sich die Türe zu zog. „Hier drüben Semir!“ dirigierte der Rotschopf seinen Freund. Schnell war Semir an der Stelle angelegt, aus der Hartmut gerufen hatte. Wortlos reichte Semir seinem Freund den Zettel in seiner Hand. „Ein Link?“ „Hartmut...Ben wurde von einem irren Killer entführt...wir können Quasi mitansehen was dieser Schweinehund Ben antut...du musst herausfinden wo sich der Standort befindet...bitte!“ erklärte Semir hustend und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Sofort hatte Hartmut genickt, den Link eingeben, wo auch sogleich die Liveübertragung gestartet wurde. Semir blickte verzweifelt auf den Schirm, wo sein Partner nun regungslos am Boden lag. Hartmut hingegen hatte begonnen, verschiedene Formeln in seinen PC einzugeben, damit er ein Signal auffangen konnte.

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  • Schwer waren seine Augenlider. Ihm war heiß und kalt zugleich. Keinen klaren Gedanken konnte er fassen. Er lag wieder am Boden und wusste nicht was geschehen war. Seine Lippen waren spröde und rissig. Blut hatte sich auf den kleinen Rissen gebildet. Seine Mund fühlte sich an wie eine Wüste. Staubtrocken. Und nun kamen auch die Schmerzen in seiner Hand zurück. Stöhnend schaffte er es schließlich seine Augen zu öffnen. Ein kalter schmutziger Boden lachte ihn an. „Hast du Durst?“ hörte er die belustigte Stimme von Schöller. „Ich will ja nicht so sein...schau nach vorne ich hab dir eine Flasche Wasser hingestellt!“ höhnte die Stimme weiter. Schwer atmend schaute Ben in die Richtung und begann nun vorsichtig sich in die Richtung zubewegen. Ein frustrierter laut trat aus seinem Mund, als er nur noch 20 Zentimeter von der Flasche entfernt war. Mit ausgestrecktem Arm griff er zur Flasche. Seine Finger versuchten die Flasche zu erreichen, doch er schaffte es nicht die Flasche in seine Hand zu bekommen. Die Kette um seinen Fuß drückte ihm die Blutzufuhr ab und schnitt bereits in seine Haut, doch dies spürte er kaum, genauso wie seine Finger, von denen kaum noch ein Schmerz ausging. Mit flatternden Augenlidern blickte er auf die mit Wasser gefüllte Flasche. Wieder ertönte ein fieses Lachen aus dem Lautsprecher. „Ohh steht sie zu weit weg? Das tut mir aber leid!“ spottete Schöller weiter. Ben legte seinen Kopf auf dem Fliesenboden ab. Er verzog sein Gesicht und atmete tief ein. Die Spannung wich aus seinem Körper und er schloss erschöpft seine Augen. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft aufbringen können, zurück an die Wand zu robben.


    „Hartmut hast du schon was?“ „Semir...das Signal ist verschlüsselt...das kann noch Stunden dauern!“ gab der Rotschopf gestresst von sich. „Stunden?...Hartmut Ben hat keine Stunden mehr!“ brüllte Semir und wies auf den Bildschirm. „Das hilft überhaupt nicht Semir! Ich tu schon mein bestes!“ gab nun Hartmut genauso brüllend von sich, während er hastig etwas eingab. Semir fuhr sich über das erschöpfte Gesicht. Es wirkte alt, eingefallen und die Sorge um seinen Partner und Freund nagte sichtlich an ihm. Hustend ließ er sich auf einem Bürostuhl nieder und blickte weiter auf den Bildschirm, auf dem Ben wohl gerade etwas zu dösen schien. Kurz hatte er auf Hartmuts flinke Finger geschaut, bevor er erschrocken seinen Blick auf den Bildschirm gerichtet hatte.


    Schöller betrat den Raum und stieß Ben seinen Fuß in die linke Seite. Stöhnend öffnete Ben seine glasigen Augen. Ein lachen ertönte und Ben erkannte den Hohn darin. Claudius kniete sich neben den Beamten und zog eine kleine Spritze und eine Stechampulle aus seiner Jackentasche. „Jetzt darfst du sterben!“ hatte er Ben ins Ohr geflüstert, nach dem er sich zu ihm hinunter gebeugt hatte. Gänsehaut hatte sich auf Ben´s Körper gelegt, als Schöller die Worte ausgesprochen hatte. Kurz darauf spürte er schon einen kurzen Picks an seinem Arm, eher er sich versah, zog ihn die Dunkelheit zu sich. Schnell brachte sich Schöller wieder auf die Beine und entfernte rasche die Eisenkette von Ben´s Fuß. Kurz dachte er noch nach, wie er Ben jetzt am besten hier raus schaffte, bevor er den jungen Mann unter den Armen packte und ihn über seine Schulter hievte.


    Ächzend, mit Ben auf der Schulter, verließ er das Haus und steuerte den Steg an, der sich nur ein paar Meter entfernt befand. Still lag der Baggersee vor ihm, in welchen ein kleines Boot hin und her schwappte. Stöhnend ließ er den jungen Kriminalhauptkommissar von seiner Schulter gleiten, als er mit ihm den knarrenden Steg betrat. „Dann wollen wir dich mal noch ordentlich Verpacken!“ gab er von sich und klatschte aufgeregt in die Hände. Schnell griff er in einen Eimer, der nicht weit an einen Holzpfahl befestigt war und nahm sich daraus ein Seil. Damit ging er zu dem noch immer bewusstlosen Beamten und wickelte das Seil um dessen Körper. Seelenruhig pfiff er ein Lied vor sich hin, während er einen festen Knoten band. „So jetzt bisschen erschweren damit du auch schön unter gehst...“ dachte er laut nach und sah sich um. Schließlich entdeckte er ein paar große Steine am Ufer. Schnell waren die Steine geholt und mit einem Seil an seinem Opfer angebracht. Schöller blickte über den Rand des Steg´s. In dunklem Wasser spiegelte sich sein Gesicht verzerrt. Ein fieses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während er Ben bei den Füßen packte und ihn zum Rand des Steg´s zog. Schweiß gebadet lag Ben nach kurzer Zeit in Position. Claudius wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, setzte seinen Schuh auf Bens Hüfte und stieß ihn mit einem kräftigen Stoß ins Wasser.

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  • „Hartmut wo genau müssen wir lang?..“ motze Semir ins Funkgerät, während er einen Ast aus seinem Sichtfeld schob. Dicht hinter ihm liefen vermummte SEK Beamten durch das Gestrüpp. „Circa noch 200 Meter gerade aus...dann kommt ihr zu einem Haus...naja ob das Signal von da kam kann ich dir nicht sagen...aber das schien mir am wahrscheinlichsten...den innerhalb dieses Radius gab es nur dieses und nen altes Sägewerk...“ erklärte Hartmut über das Funkgerät. „Okay Hartmut...ich melde mich wieder!“ damit hatte er nun auf den Kanal, über den die SEK Beamten kommunizierten, geschallten. Plötzlich hielt er inne und gab der Sondereinheit ein Zeichen, das sie sich still verhalten sollten. Nur ein paar Meter vor ihnen stand Schöller an seinen Pick-Up und lud irgend etwas auf die Ladefläche. „Auf mein Zeichen!“ flüsterte Semir ins Funkgerät, während er den passenden Moment abwartete. Schließlich sprang er aus dem Gebüsch und gab dem SEK somit das Zeichen für den Zugriff. Erschrocken hatte Schöller auf die brüllenden Beamten geblickt und biss sich vor Wut auf die Lippe, als er den kleinen Türken auf sich zukommen sah. „Du...“ rutschte es ihm bitter aus dem Mund, während er mit den Waffen in Schach gehalten wurde. „Wo ist mein Partner?“ dabei hatte Semir Schöller am Kragen des Overalls gepackt und ihn gegen den Wagen gedrückt. Dieser begann augenblicklich zu grinsen. „Blubb Blubb Blubb...“ gab er melancholisch von sich und gab die passende Geste zum besten. Entsetzt riss Semir seine Augen auf und blickte zu dem See, der sich einige Meter entfernt befand. „Kümmert euch um die Ratte und ruft nen RTW!“ mit diesen Worten lief der kleine deutsch-türke so schnell ihn seine Beine trugen zum Steg. Entsetzt blickte er auf die stille See, eher sich von der Schuss sicheren Weste befreite und einen gekonnten Köpfer in den See machte. Kurz darauf tauchte er abermals aufs und zog hustend neuen Sauerstoff in seine Lungen, bevor er sein Messer aus der Tasche zog und erneut abtauchte.


    Stille lag in der Luft, als das Wasser schließlich durch zwei auftauchende Körper gebrochen wurde. Hustend hatte Semir seinem Partner einen Arm um die Brust gelegt. Dieser hing reglos in seinem Arm. Die nassen Haare klebten an seiner blassen Haut. Schwer atmend zog Semir seinen Partner ans Ufer, wo ihm direkt zwei von den SEK Beamten zur Hilfe kamen. Sie packte Ben unter den Armen und zog ihn auf die Wiese. Sofort kletterte Semir aus dem Wasser und ließ sich neben seinen Partner auf die Knie fallen. „Scheiße...Ben?“ sofort tätschelte er unbeholfen Ben´s Wange, bevor er mit einer Hand zu dessen Hals fuhr und panisch den Puls suchte. Doch das Pochen unter seinen Fingern blieb aus. „Nein...“ murmelte Semir, während er nun den Kopf seines Partners überstreckte und ihm Sauerstoff in die Lungen presste. Kurz darauf faltete er seine Hände aufeinander und legte diese auf Ben´s Brust, um direkt mit der Herzdruckmassage zu beginnen. „Komm schon Ben!“ brüllte Semir, schwer atmend, seinen Freund an, während er wie besessen auf dessen Brust herum drückte. Doch dieser machte keine Anstalten zurück ins Leben zu finden. Seine Lippen waren leicht blau angelaufen. Wieder spendete er seinem Freund Sauerstoff. Semir standen bereits Tränen in den Augen und merkte nicht einmal, wie sich ein Trupp des Rettungsteam auf sie zubewegte und einer der Sanitäter ihn vorsichtig von Ben weg bugsierte. Mit den Worten „Wir kümmern uns um ihn“ ließ der Sani den erschöpften Beamten hinter sich und kniete sich neben den leblosen Körper. Schnell hatte der Notarzt einige Anweisungen gegeben. Ein langgezogenes Piepen war zu hören, nachdem zwei EKG Elektroden auf Ben´s Brust angebracht waren. Mit Tränen verschleierten Blick hatte Semir auf den EKG Monitor geschaut, auf dem nur eine gerade Linie zu sehen war. Der Arzt hatte ebenfalls auf den kleinen Monitor geschaut. „Asystolie!“ gab er bekannt und griff sich eine Ampulle mit Adrenalin, während einer der Sanitäter die Herzdruckmassage übernahm. Derweil war einer der anderen Sanitäter dabei, Ben von seiner nassen Kleidung zu befreien. Sofort wurde der junge Mann in wärmende Decken gepackt, als die Nulllinie auch schon ins Kammerflimmern überging.


    Schwer atmend beobachtete Semir das geschehen und hatte kurz zu dem SEK Einsatzleiter geschaut, als dieser ihm eine Decke über die Schulter legte. „Danke...“ murmelte Semir tonlos und blickte verzweifelt auf seinen noch immer reglosen Partner. Still schickte er Stoßgebete nach oben und hoffte das sie erhört wurden. Währenddessen hatte der Notarzt den Defibrillator zur Hand genommen und setzte die Paddels auf Ben´s Brust auf. Mit den Worten „Weg vom Patient“ stieß er den ersten Stromstoß durch den geschundenen Körper. Schnell warf er einen Blick auf den Monitor, wo er direkt ernüchternd feststellen musste, das der erste Versuch ohne Ergebnis blieb. „Nochmal laden auf 360!“ gab er erneut die Anweisungen und drückte abermals die Paddels auf die Brust. Erneut schoss der Strom durch Ben´s Körper. Wieder wanderte sein Blick auf den Monitor, der weiterhin Kammerflimmern anzeigte. Der Notarzt schüttelte kaum merklich seinen Kopf, eher er seinen Assistenten aufforderte abermals den Defi zu laden. Semir blickte mit geröteten Augen auf seinem am Boden liegenden Freund. „Komm schon Ben...“ flüsterte Semir verzweifelt und schaute einen Augenblick lang zu dem Notarzt, der erneut einen Stromstoß durch seinen besten Freund jagte. „Okay...Hannes 300mg Amiodaron auf 20 ml 5% Glucoselösung!“ gab der Notarzt die Anweisungen und nahm wenig später das geforderte entgegen und verabreichte es über den Zugang, den er bereits gelegt hatte. Der Sani indes hatte mit der Herzdruckmassage weiter gemacht, während sein Kollege mit dem Beatmungsbeutel Sauerstoff in Ben´s Lungen pumpte.

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  • Semir beobachtete es weiterhin und langsam hatte er das Gefühl, seine Beine würden jeden Moment sein Gewicht nicht mehr tragen können, weshalb er sich auf die Knie fallen ließ. Er fror, obwohl ihm eine Decke umgelegt wurde. „Wir haben ihn!“ ertönte nach einer weile die Stimme des Notarztes. Sofort hatte Semir seinen Blick wieder auf seinen Partner gerichtet. Noch immer lag dieser blass vor ihm. Erleichtert schluchzte Semir auf und brachte sich wieder auf die Beine. Ben wurde derweil so gut wie möglich stabilisiert, auf eine mitgebrachte Trage gelegt und festgeschnallt. Semir wich Ben nicht mehr von der Seite. Er hatte sich Ben´s kalte Hand geschnappt, war neben der Trage her gelaufen und war schlussendlich ebenfalls mit in den RTW gestiegen. Nur Sekunden später, wurden die Türen geschlossen und der RTW fuhr mit Blaulicht und Sirene davon.


    Mit einem wärmenden Kaffeebecher in der Hand, saß er nun da und blickte starr in den Becher. Seit über einer Stunde verharrte er bereits in dieser Position. Seine Kleidung war bereits vollends getrocknet, einzig seine Schuhe waren noch etwas feucht. Semir hob seinen Kopf und blickte auf die Uhr, die über dem Empfang hing. Tanja hatte er direkt benachrichtigt als Ben in den Behandlungsraum gebracht worden war. Noch immer schien sein Gesicht eingefallen und ausgemergelt zu sein. Er fühlte sich auf einen Schlag erschöpft und die Sorge um seinen Partner war zwar noch da, aber nicht mehr in dem Maße, als er noch als Vermisst galt. Kaum hatte er seinen Kopf wieder gesenkt, kamen schon hektische Schritte auf ihn zu. „Semir!“ ertönte plötzlich die nervöse Stimme von Tanja. Sofort schoss Semir´s Kopf nach oben und sah Ben´s Verlobte und deren Eltern auf sich zulaufen. „Wie geht’s ihm?“ hatte die junge Frau direkt gefragt. Semir war auf seine Beine gesprungen und nahm Tanja erst einmal in den Arm. „Wie geht’s ihm Semir?“ hatte sie erneut gefragt, als sie sich von Semir gelöst hatte. Bedauernd schüttelte er den Kopf und sah zu ihr auf. „Ich kann dir dazu...wie es ihm jetzt geht...nichts sagen...da wo wir ihn gefunden haben...musste er knapp 30 Minuten Reanimiert werden...“ versuchte es Semir schonend zu erklären. Geschockt schlug sich Tanja die Hand auf den Mund und sah den besten Freundes ihres Verlobten, mit Tränen in den Augen, an. „Er...er lebt doch oder?“ hatte sie mit zittriger Stimme nachgefragt und sogleich eine haltende Hand auf ihrer Schulter gespürt. Semir nickt etwas. „Ja...sie konnten ihn zurück holen...der Arzt ist noch bei ihm...“ „Komm setz dich Liebling...“ sprach Claudia schließlich ihre Tochter an und bugsierte sie zu einem Stuhl. Schluchzend hatte sich Tanja auf den Stuhl gesetzt und sah zu Semir, der sich direkt neben sie gesetzt hatte. Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie leicht. „Er schafft das!“ gab er mit fester Stimme von sich und sah sie weiter an. Ein leichtes nicken brachte sie zustande.

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  • „Herr Gerkhan!“ ertönte plötzlich die Stimme des behandelnden Arztes. Erschrocken hatte sich Semir in die Richtung gedreht und war schließlich Blitzschnell aufgestanden. „Dr. Heine...wie geht es Ben?“ hatte Semir gefragt, während der Arzt einen Blick auf Tanja warf, die dicht neben Semir stand. „Ähm das ist Tanja Schubert...seine Verlobte!“ stellte Gerkhan schnell die junge Frau neben sich vor und der Arzt nickte. „Okay...Herr Jäger hat eine schwere Unterkühlung...was schlussendlich zu dem Herz-Kreislauf versagen geführt hat...noch immer schlägt seine Herz zu langsam...des weiteren musste er wohl ohne Bewusstsein gewesen sein als er ins Wasser gestürzt ist...da er sehr viel Wasser eingeatmet und geschluckt hat...die schlechte Nachricht ist, das er im Moment nicht selbstständig atmet, weshalb er nun künstlich beatmet wird...“ Tanja hatte die gesamte Zeit aufmerksam gelauscht und hatte beinahe das atmen vergessen. Zittrig hatte sie nach Semir´s Hand gegriffen, welcher diese nun festhielt. „Seine Hirnaktivität ist durch die Unterkühlung ebenfalls eingeschränkt was sich...so hoffen wir wenn er wieder aufgewärmt ist, sich bessern und ohne Folgen bleiben wird! Des weiteren hat er noch Verletzungen wie Brandmale auf der Brust...vier gebrochene Finger der linken Hand...eine Prellung im oberen Abdomenbereich und eine schwere Prellung des rechtes Jochbeines...der Chirurg ist gerade bei ihm und begutachtet die Röntgenbilder!“ beendete er seine Erklärung und sah die geschockten Personen vor sich an. Tanja ließ sich schniefend auf den Stuhl zurück sinken und schloss für einen Moment die Augen. Besorgt beobachtete Semir die junge schwangere Frau, eher er den Mediziner anschaute. „Können wir zu ihm?“ „Sobald der Chirurg fertig ist und er entschieden hat ob Herr Jäger wegen seinen gebrochenen Fingern operiert werden muss oder nicht...sie werden natürlich direkt informiert sollte es so sein oder wenn sie zu ihm dürfen!“ erklärte der Arzt weiter und nickte dem Kriminalhauptkommissar aufmunternd zu, eher er sich umdrehte und zu seinem Patienten zurück ging.


    Einen Moment lang hatte Semir dem Arzt hinterher geschaut, eher er tief durchatmete und sich zu Tanja umdrehte, die von ihren besorgten Eltern getröstet wurde. Schweigend ließ er sich neben Tanja auf einen Stuhl sinken und atmete abermals tief ein. Er schloss seine Augen und ließ den Kopf hängen. Keine Sekunde später spürte er wie jemand seine Hand griff und diese leicht drückte. Sofort hob der kleine deutsch-türke den Kopf, sah auf seine Hand und drehte schließlich diesen zu Tanja, die seine Hand tröstend in ihre genommen hatte. Schniefend lehnte sie sich schließlich an seine Schulter und schloss ihre Augen. So vergingen ganze 45 Minuten, bis eine Schwester den Wartebereich betrat. „Für Jäger!“ rief sie in den wartenden entgegen, worauf hin Semir mit Tanja aufstand. Die jungen Krankenschwester nickte lächelnd. „Würden sie mir bitte Folgen...Dr. Renner..der Chirurg würde gerne noch kurz mit ihnen sprechen...!“ erklärte sie freundlich und bat die Besucher ihr zu folgen.


    Als sich die Türe zu seinem Büro öffnete, erhob er sich und reichte den Angehörigen die Hand. „Guten Tag...Dr. Renner mein Name“ stellte sich der Chirurg vor und schüttelte Tanja und Semir die Hand. „Nehmen sie doch Platz...“ bat er und wies auf die beiden Besucherstühle vor seinem Schreibtisch. Nickend zog Semir Tanja den Stuhl nach hinten und wartete darauf das sie Platz nahm. Als sie schließlich saß, nahm er direkt neben ihr auf dem Stuhl platz und sah den Arzt abermals an. Aufmunternd lächelte er die beiden an. „Also die Finger müssen auf Grund der komplizierten Bruchlinie operativ versorgt werden..ich hab vor wenigen Minuten nochmals mit Dr. Heine gesprochen...die Hirnaktivitäten von Herrn Jäger sind wieder etwas gestiegen...ob Folgeschäden zu erwarten sind können wir zwar erst feststellen wenn er wach ist...aber die ersten Ergebnisse sehen vielversprechend aus!“ erklärte er und schlug die Krankenakte auf. „Auch die Atmung ist wieder angesprungen...sein Blutdruck und Herzaktivität sind auch wieder fast im Normalen Bereich...einzig seine Körpertemperatur ist noch zu nieder...aber dagegen wird ja auch schon vorgegangen, in dem er erwärmte NaCl Lösung erhält...ich hab bereits mit den Diensthabenden Anästhesist gesprochen..aus seiner Sicht können wir mit der momentanen Verfassung eine OP wagen...wir bräuchten ihre Unterschrift noch Frau Schubert damit wir den Eingriff durchführen dürfen!“ Kurz hatte Tanja zu Ben´s besten Freund geblickt, ehe sie den Kugelschreiber nahm, der ihr der Chirurg entgegenhielt. „Wie lange wird die OP dauern?“ hatte Tanja schließlich noch gefragt, während sie die Erlaubnis unterschrieb. „Das ist immer schwer vorherzusagen Frau Schubert..ich würde ihnen aber gerne noch kurz Schilder oder Erklären was wir genau machen...“ schon hatte Dr. Renner begonnen den besorgten Angehörigen mitzuteilen, was während der OP gemacht werden würde und wie die Heilungschancen aussahen. „Natürlich werden sie sofort Informiert wenn er aus dem OP raus ist...und machen sie sich keine zu großen Sorgen...er wird genauestens beobachtet während der OP!“ ehrlich blickte er die beiden vor sich an und reichte den beiden die Hand. „Gehen sie doch in der Caféteria etwas essen...wir lassen sie rufen wenn er aus dem Op ist...“ Semir ergiff die Initiative schüttelte dem Arzt die Hand. „Danke Dr. Renner!“ besorgt, half er Tanja auf die Beine und führte sie nach draußen.


    Fortsetzung folgt...

  • Leise, betraten sie das Zimmer, in dem Ben lag. Der Beatmungsschlauch wurde inzwischen durch eine Sauerstoffmaske ersetzt. Dick eingepackt unter einer Heizdecke, sowie wie einer normalen Bettdecke, schlief er noch tief und fest. Der Arzt hatte die beiden nach der OP zu sich bringen lassen und den Zustand seines Patienten abermals erläutert. Aus dem Gespräch ging hervor, das die Hirnaktivität, mit seiner Vorgeschichten, sehr gut waren und das baldige aufwachen erwarteten wurde. Erleichtert waren sich Semir und Tanja in die Arme gefallen und wurden auch direkt zu Ben gebracht. Nun gingen sie leise an das Bett. Sofort hatte sich Semir einen Stuhl geschnappt, damit sich Tanja etwas setzen konnte. Die sonst so taffe Frau, sah zerbrechlich aus. Noch immer waren ihre Augen leicht gerötet, doch das verschmierte Make-Up hatte sie entfernt. Auch hatte sie ihre Eltern nachhause geschickt, während Semir Konrad informiert hatte. Dieser versprach sich so bald wie möglich auf den Weg zumachen. Liebevoll strich Tanja durch Ben´s Haare und hielt dabei mit der anderen Hand, die seine fest. Semir hatte Ben´s Verlobte kurzweilig beobachtete, ehe er sich selbst einen Stuhl genommen und sich auf die andere Seite des Bettes gesetzt hatte. Er schluckte den Klos, den er im Hals hatte, herunter und griff sich Ben´s Hand. Leicht drückte er diese und strich mit dem Daumen über den Handrücken. „Hey...“ begann Semir zu flüstern und strich weiter über dessen Handrücken. „Du darfst uns nur nicht zu lange warten lassen...“ erklärte Semir weiter. Doch von Ben kam keinerlei Reaktion. Die Augen blieben geschlossen. Leise sog Semir den Sauerstoff in seine Lungen. Tanja hatte derweil Ben´s Hand fest in ihre Händen genommen und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. Eine weile saßen sie schweigend da, eher Semir sich von seinem Stuhl erhob und zu der jungen Frau ging, die erschöpft auf dem Besucherstuhl saß. „Komm ich bring dich zu Andrea...du musst ein bisschen schlafen...“ die junge Frau schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich kann ihn doch nicht alleine lassen!“ „Du lässt ihn auch nicht alleine aber du musst an dich und an das Baby denken!“ gab er schroff von sich, um es Tanja vor Augen zuführen, das sie nicht nur für sich verantwortlich war. Die brünette Frau kniff ihre Lippen zusammen und nickte schließlich. „Okay...aber...“ „Nichts aber...sobald ich dich bei mir zuhause abgeliefert habe fahr ich wieder zu ihm okay!“ dabei hatte er der junge Frau auf die Beine geholfen. Kurz wartete er, bis Tanja Ben einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte und führte sie fürsorglich aus dem Zimmer, über den Krankenhausflur, hinaus zu ihren Wagen.


    Der Herbst stand in den Startlöchern. Dunkle Wolken hingen am Himmel. Der Wind löste die losen Blätter von den Bäumen und schickte sie auf ihre letzte Reise. Die ersten leisen Regentropfen suchten ihren Weg auf die Erde. Bunte Regenschirme konnte er sehen, die hastig geöffnet wurden, da der Regen an stärke gewann. Seufzend blickte er in den finsteren Spätnachmittag hinaus. Hinter sich hörte er das gleichmäßige Atmen seines Freundes. Die letzten Tage hatte er kaum ein Auge zugemacht, da Ben, wie erhofft nicht aufgewacht war. Langsam drehte er sich um und sah auf die schlafende Person. Ein leichtes lächeln stahl sich auf sein Gesicht. In den frühen Morgenstunden, hatte Ben schließlich seine Augen geöffnet. Sofort war Semir, nach dem Ben wieder eingeschlafen war, aus dem Zimmer gestürmt und hatte direkt bei Andrea angerufen, damit sie gute Nachricht weiter geben konnte. Keine Stunde später standen dann beide Frauen auf der Matte. Kurz hatte Ben die beiden Damen begrüßt, eher er wieder in einen ruhigen Schlaf gefallen war. Tanja saß eine ganze weile mit tränen der Freude da und strich ihrem liebsten Liebevoll über Stirn, eher Andrea mit ihre wieder Nachhause fuhr.


    Nun war er wieder alleine mit Ben. Wieder drehte er sich zum Fenster um und konnte einen ersten Blitz durch die Wolken zucken sehen. Kurz beobachtete er das Schauspiel, eher kurz darauf ein grollen ertönte. „Semir?“ hörte er das flüstern seines Partner. Schnell war Semir an dessen Bett angelangt und nahm Ben´s Hand in seine. „Hey...na du...“ lächelte Semir liebevoll und setzte sich direkt neben das Bett, während der jungen Mann dies genau beobachtete. „Ich hab es ihm wirklich geglaubt....“ begann Ben zu flüstern. Überrascht hob Semir die Augenbrauen. „Was meinst du?“ „Schöller...er sagte...du wärst tot...“ gab dieser sehr leise und mit bedrückter Stimme von sich. Erneut traten ihm Tränen in die Augen, als er daran dachte, wie er sich in dem Moment gefühlt hatte. Sofort hatte sich Semir erhoben, hatte sich auf das Bett gesetzt und strich Ben nun beruhigend über die Wange. „Schhh...der Kerl hat ein perfides Spiel mit dir getrieben...er wollte dich in den Wahnsinn treiben...“ erklärte Semir sanft, während er die erste Träne, die sich aus Ben´s Auge löste, mit dem Daumen auffing und ihn somit weg wischte. „Das wichtigste ist jetzt erst einmal...das du wieder auf die Beine kommst...“ erklärte Semir weiter und lächelte seinen Partner aufmunternd an. Leicht nickte dieser und schluckte den Klos, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunter. „Jetzt schlaf weiter...“ „Bleibst du hier?“ „Natürlich...ich hab dich die letzten Tage auch nicht alleine gelassen und ich werd damit jetzt nicht anfangen...“ sprach Semir sanft auf seinen Partner ein und beobachtete sogleich, wie dieser seine Augen schloss und direkt eingeschlafen war.


    Fortsetzung folgt

  • Leise öffnete er die Türe, nach dem niemand reagierte hatte, als er angeklopft hatte. Vorsichtig steckte Konrad seinen Kopf ins Zimmer und begann zulächeln. Seine Sohnemann lag in seinem Bett, in den Ohren stecken Kopfhörer, aus denen laute Musik dröhnte. Seine Augen waren fest verschlossen und seine Lippen bewegten sich leicht zu dem Lied, das gerade auf seinem MP3 Player abgespielt wurde. Seine dick geschiente Hand ruhte auf seinem Bauch, während die Finger der anderen Hand taktvoll die Matratze klopften. Lächelnd ging er auf das Bett zu und berührte seinen Sohn vorsichtig an der Schulter. Sofort öffneten sich erschrocken dessen Augen und sah seinen Vater an. Geschickt zog Ben am Kopfhörerkabel, so das sie fast Lautlos auf die Bettdecke fielen. „Mensch Papa hast du mich erschreckt...“ keuchte Ben etwas. „Entschuldige Junge...aber du hast mal wieder nichts gehört...durch den Krach da!“ belehrte er seinen Jungen und lächelte. „Papa das ist kein Krach!“ „Jaja ich weiß...du nennst das Rock und ich nenn das Krach...“ lächelte Konrad weiter und ließ sich auf dem Besucherstuhl nieder. „Na wie geht’s dir heute?“ „Geht schon...fühl mich noch bisschen erschlagen...“ erklärte Ben gähnend und strich sich über die Stirn. „Was sagt der Arzt? wann darfst du nachhause?“ nur ein leichtes Schulter zucken nahm Konrad war. „Ich werd mal mit deinem Arzt sprechen...“ erklärte Konrad, während er sich von seinem Stuhl erhob. „Du kannst ja so lange den Krach anhören...“ „Krach?“ „Deine Musik Junge!“ lächelte Konrad, tätschelte kurz Ben´s Hand und verließ das Zimmer. Einen Moment lang sah Ben seinem Vater nach, eher er sich die Kopfhörer wieder in die Ohren steckte und sich seiner lieblings Beschäftigung widmete.


    „Herr Dr. Heine!“ rief er den Arzt, der soeben im Ärztezimmer verschwinden wollte. „Herr Jäger Hallo!“ begrüßte er den Unternehmer und reichte ihm die Hand. „Ich wollte mit ihnen über Ben reden...er konnte mir leider keine Auskunft geben...“ erklärte Konrad sein Anliegen. „Gehen wir dazu am besten in mein Büro...folgen sie mir bitte Herr Jäger!“ mit einem nicken ging der Arzt voran zu seinem Büro. Kaum hatten sie dieses betreten, bat der Arzt Jäger Senior platz zunehmen, welcher bitte dieser direkt nachkam. „Ihr Sohn hat etwas Probleme...gesagtes zu behalten..heißt er vergisst ganz schnell wieder was man zu ihm gesagt hat...Herr Gerkhan hat uns das erste mal davon Berichtet kurz nach dem ihr Sohn aufgewacht ist...“ „Dann hat er ne Amnesie?“ „Ja eine sogenannte Anterograde Amnesie...das bedeutet er vergiss innerhalb weniger Minuten Dinge die man gesagt...getan hat...“ „Das heißt jetzt...das er bereits vergessen hat das ich gerade noch bei ihm war?“ Dr. Heine nickte und lehnte sich auf seinen Schreibtisch. „Wir haben bereits einen Neurologen hinzugezogen, der sich ihrem Sohn sehr genau angeschaut hat...und er konnte unsere Diagnose bestätigen...natürlich kann man jetzt nicht sagen wie lange das alles anhalten wird...ihr Sohn hat ja auch eine Neurologische Vorerkrankung..das spielt vielleicht auch noch eine Rolle...“ erklärte der Arzt weiter und sah Ben´s Vater genau an. „Manchmal sind solche Amnesien nur von kurzer Dauer...aber sie können auch bestehen bleiben!“ Konrad fuhr sich mit den Hände seufzend durchs Gesicht. „Wie lange muss er noch hier bleiben?“ „Wir wollten ihn noch übers Wochenende hier behalten...weil rein Körperlich gesehen geht es ihm ja soweit ganz gut und sie wissen sicher in gewohnter Umgebung schreitet die Genesung viel besser voran als in einem Krankenhaus!“ erklärte der Mediziner weiter und erhob sich von seinem Bürostuhl. Auch Konrad Jäger hatte sich mittlerweile erhoben und reichte dem Arzt die Hand. „Wir reden dann nochmal wenn er entlassen werden soll Herr Jäger!“ nickte der Weißkittel und begleitete den Mann aus dem Büro, wo sich dieser direkt wieder auf den Weg zu seinem Sohn machte.


    Fortsetzung folgt...

  • Huui das ist schon das letzte Kapitel. Ich hoffe euch hat die Story gefallen und ihr seit auch bei meiner nächsten wieder mit dabei :D



    Die Tage vergingen. Das schlechte Wetter zog sich mittlerweile schon Tage hin. Regen benetzte die Straße, Dächer, Wiesen und Straßen. Gedankenverloren blickte er auf die Baumkrone, die sich vor seinen Augen hin und her bewegte. Schließlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken drehte er sich um und sah in das Gesicht seiner liebsten. „Hey...wann bist du gekommen?“ Tanja lächelte nachsichtig und zeigte auf die gepackte Tasche. „Ich bin schon gut eine Stunde da...ich darf dich heute mit Nachhause nehmen!“ erklärte sie und gab ihrem Verlobten einen Kuss. Ben hatte den Kuss erwidert und schließlich auf die gepackte Tasche geschaut. „Darf ich Nachhause?“ „Ja darfst du...komm!“ mit diesen Worten warf sie sich die Tasche über die Schulter und nahm Ben´s Hand fest in ihre. Gemeinsam verließen sie das Zimmer und gingen zum Ausgang. Am Wagen angekommen, setzte sie Ben auf den Beifahrersitz ihres kleinen Minis und packte die Tasche auf die Rückbank. Ben beobachtete das Treiben seiner Verlobten aufmerksam und sah sie schließlich fragend an, als sie sich auf dem Fahrersitz niederließ. „Was?“ hatte sie gefragt, als sie den Blick sah. „Ach nichts...“ Ben unterbrach den Blickkontakt und schnallte den Gurt fest. Tanja nickte etwas, legte sich ebenfalls den Gurt um und startete den roten Flitzer. Nach gut 20 Minuten fuhr sie die Tiefgarage an und stellte ihren Wagen auf ihren Stellplatz ab. Schnell hatte sie die Tasche auf der Rückbank geschnappt und sah wie Ben bereits ausgestiegen war. „Ich kann die Tasche auch nehmen Tanja...du solltest nicht zu schwer tragen!“ stellte er fest und nahm die Tasche aus ihrer Hand. Tanja begann zu lächeln und nahm sie ihm wieder aus der Hand. „Ja ich weiß aber die Tasche ist nicht schwer und du bist der derjenige der sich noch schonen soll“ damit war für Tanja die Diskussion vorbei und ging mit ihrem Verlobten, die Treppe zu ihrer gemeinsamen Wohnung, hinauf. „So da wären wir!“ lächelte die junge Frau, als sie die Türe geöffnet hatte und mit Ben hinein ging. „Willkommen Daheim!“ dabei ließ sie die Tasche fallen und umarmte ihren liebsten zärtlich. Ben lächelte ebenfalls und genoss es sichtlich wieder zuhause zu sein.


    Kaum hatte sich Ben gesetzt, begann es schon an der Türe zu läuten. Tanja schmunzelte und sah zu Ben. „Na wer das wohl ist?!“ mit diesen Worten ging zu dem kleinen Bildschirm und blickte darauf. Mit den Worten „Kommt hoch“ öffnete sie die Haustüre und ging bereits zur Wohnungstüre, wo wenig später Semir mit Familie auftauchte. Während Ayda kurz ein Hallo murmelte und direkt zu Ben gelaufen war, begrüßten Semir und Andrea Ben´s Verlobte mit einer kurzen Umarmung. „Wo habt ihr Lilly gelassen?“ „Die ist bei den Schwiegereltern!“ erklärte Semir die Abwesenheit von Lilly und betrat die gepflegte Wohnung. „Kommt rein“ bat sie. Semir und Andrea lächelten und folgten der jungen Frau.


    Ben saß derweil mit Ayda auf dem Schoß da und begann zu grinsten, als er seinen Partner und dessen Frau sah. „Was muss ich da von deiner Tochter hören Semir...du hast dich trotzdem Navi verfahren? Das hast du ja gar nicht erzählt!“ frotzelte Ben und klatschte bei Ayda ein. Semir sah seinen Partner an, worauf hin sein Blick zu Ayda wandelte. „Da kennst du keine Freunde mehr wenn Ben in der nähe ist!“ grinste er seine Tochter an, die heftig den Kopf schüttelte, wobei ihre Zöpfe hin und her flogen. Semir ließ sich schließlich ächzend neben Ben aufs Sofa fallen und schaute seinen besten Freund an. „Und wie geht’s dir jetzt? Nach dem du nun Zuhause bist?“ „Besser...“ lächelte Ben ehrlich, während er Ayda half von seinem Schoß runter zukommen. „Onkel Ben hast du Orangensaft da?“ „Ähm keine Ahnung...geh mal zu Tanja und frag sie!“ lächelte er das kleine Mädchen an, welche sofort los lief. Kurz beobachteten die beiden Männer die kleine Gerkhan, ehe sie sich ansahen. „Wie läufst mit dem Gedächtnis?“ „Ach du...geht schon inzwischen...man muss es mir nur noch zwei drei mal sagen bis ich es mir merken kann...“ „Ist doch toll!“ lächelte Semir und tätschelte Bens Arm. Keine Stunde später stand das Essen auf dem Tisch. Gemeinsam gingen sie an diesen, setzen sich und begannen ausgelassen mit dem Abendessen



    Ende

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