Am Ende wartet der Tod

  • Am späten Nachmittag wachte Ben auf. Etwas verwirrt sah er sich um. „Hallo Herr Jäger…willkommen zurück.“ kam eine hellklingende Stimme. Ben drehte den Kopf. „Ein Engel..“ stöhnte er leise. „Nicht ganz. Nur Krankenschwester. Wie geht es Ihnen?“ wollte die junge Frau wissen. Erst jetzt konnte Ben sehen wie schön das zu der Stimme gehörende Gesicht war. „Ich habe Durst…“ kam leise von ihm. „Sie bekommen gleich etwas. Nur ein wenig Geduld. Wie geht es Ihnen?“ wiederholte die Frau. „Mir ist schlecht. Ich habe Kopfschmerzen.“ gab Ben zu. „Das regeln wir auch gleich. Ich gebe Ihnen etwas gegen die Schmerzen. Und gegen die Übelkeit hilft es ruhig liegen zu bleiben.“ erklärte sie. „Wo bin ich hier?“ harkte er nach. „Im Marienhospital. Sie werden gleich auf Ihr Zimmer gebracht. Das heißt sobald der Arzt es befürwortet hat.“ Mit Hilfe der Schwester konnte Ben seinen Durst stillen. Erst jetzt spürte er den Mullverband der seinen Kopf umrahmte. Seinen Arm konnte er nicht bewegen, die Schulter steckte ebenfalls in einer Schlinge und das Bein war verbunden. Doch Ben sah dass das unverletzte Bein in Gips lag und sah erstaunt zur Krankenschwester. „Das Bein ist gebrochen.“ erklärte sie sofort. Beim Betrachten der Verbände kam die Erinnerung zurück. Semir! Er hatte ihn befreit und war in das Loch was Rufus Parker gemacht hatte gestürzt. „Wo ist Semir? Wo ist mein Kollege?“ wollte er wissen und setzte sich viel zu schnell auf. Die Quittung bekam er postwendend. Sein Kopf pochte plötzlich so heftig, dass er aufstöhnte. „Liegen bleiben! Er erwartet Sie bereits auf Ihrem Zimmer.“ lächelte sie. Ben nickte und atmete tief durch um die Übelkeit zu bekämpfen. „Wie heißen Sie?“ harkte er nach. „Ich bin Julia...“ stellte sie sich vor und wies auf ihr Namensschild. „Julia...ein sehr schöner Name.“ schwärmte Ben. Die Krankenschwester lachte auf. „Das sagt mein Mann auch immer.“ gab sie zu. „Oh...“ machte Ben. Er ließ sich das Kissen aufschütteln doch auch hier spürte er auch die Übelkeit aufkommen. Diesmal so heftig das er sich erbrach. „Entschuldigung...“ sagte er leise als es vorüber war. „Ist schon okay….bleiben Sie liegen..“ empfahl Julia. Ben schloss die Augen und konzentrierte sich dieses sonderbare Gefühl im Magen zu bekämpfen. Nur wenig später kam der Arzt.


    „Guten Tag Herr Jäger. Wie geht es uns?“ wollte dieser wissen. „Mir ist übel. Besonders wenn ich mich aufrichte.“ erklärte Ben. „Das ist die Folge der Gehirnerschütterung. Wir konnten die Pfeile ohne größere Schäden entfernen. Allerdings haben Sie eine beginnende Sepsis und die muss mit Antibiotika behandelt werden. Sind Sie gegen ein solches Medikament allergisch?“ wollte der Arzt wissen. Ben dachte kurz nach. „Nein. Ich denke nicht.“ gab er etwas unsicher von sich. „Doc…ich kann mich an den Sturz erinnern..oder besser an den Fall, aber was ist dann passiert?“ harkte Ben nach. „Sie sind in das Loch gestürzt und so hat es mir Ihr Kollege erzählt, hart aufgekommen. Sie sind mit dem Kopf auf einen Stein geschlagen und haben eine ziemlich üble Platzwunde am Kopf gehabt. Sie war ziemlich tief und ich dachte schon, dass Sie sich einen Schädelbruch zugezogen haben, aber scheinbar ist ihr Kopf sehr hart. Allerdings waren sie gute zehn Minuten ohne Bewusstsein, was allerdings auch auf den großen Blutverlust zurück schließen lässt. Zum Glück haben sie eine recht normale Blutgruppe und wir konnten den Verlust mit Konserven auffüllen. Nun müssen Sie nur noch gesund werden.“ Erklärte der Arzt. Ben sah ihn an. „Keine inneren Verletzungen?“ harkte er sofort nach. „Nein…aber das nur, weil Sie Ihren Kollegen als Prellbock genutzt hatten. Er hat zwei Rippen und ebenfalls ein Bein gebrochen. Das ist der Grund für den Gips. Das ist das einzige was gebrochen wurde.“ Lächelte der Arzt. Er sah zu Julia. „Er kann auf die normale Station. Sein Kollege wartet bereits. Zimmer 408“ hängte er an sie gerichtet an. Nur wenig später ging es für Ben die Reise im Bett durch das Krankenhaus an. Er schloss die Augen und versuchte noch etwas zu schlafen. „Wenn Sie Schmerzen haben, sagen Sie es nur.“ kam sofort aufmerksam von Julia. „Nein...es ist alles in Ordnung. Ich fühle mich einfach nur müde.“ gab Ben zu verstehen. „Dann sollten Sie schlafen.“ schlug Julia vor. Das Zimmer war erreicht.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir lag in seinem Bett und harte den Dingen. Was war mit Ben? Warum wurde er nicht endlich ins Zimmer gebracht. Waren doch noch andere Verletzungen aufgetaucht die vorher nicht erkennbar waren? Eine Schwester kam zu ihm. „Was ist mit meinem Kollegen?“ fragte er sofort. Sie lächelte ihn an. „Das weiß ich nicht. Aber ich werde mal nachfragen.“ versprach sie. Nachdem sie den Tropf von ihm überprüft hatte verließ sie das Zimmer wieder. Semir wartete vergeblich darauf dass er die Information bekam. Er musste sich gedulden. Aufstehen konnte er vergessen denn das Zeug was ihm über den Tropf gegeben wurde, schien ihn schläfrig zu machen. Andrea und Kim waren schon lange weg und ein Blick auf die Uhr die ihm Zimmer hing zeigte ihm dass es schon früher Abend war. Wo verdammt nochmal blieb Ben. Semir drückte den Klingelknopf. Nur wenig später kam die Schwester ins Zimmer. „Was ist los?“ fragte sie kühl. Semir sah auf das Namensschild. „Schwester Sabrina! Sie wollten sich doch erkundigen wie es meinem Kollegen geht und nun sind schon wieder zwei Stunden vergangen!“ fauchte er sie an. „Es tut mir leid, aber ich habe auch andere Arbeiten zu erfüllen.“ gab sie schnippisch zurück. Semir sah sie funkelnd an. Er wurde wütend. „Dann bringen Sie mir einen Rollstuhl und ich fahre selbst runter!“ befahl er. Schwester Sabrina atmete entrüstet ein und schüttelte den Kopf. Sie verließ das Zimmer wieder. Semir ließ sich zurück ins Kissen sinken. Er konnte nur warten. Dann endlich öffnete sich die Tür. Ein Bett wurde herein geschoben. „Ben! Endlich…wie geht es dir?“stieß er erleichtert aus und erhob sich viel zu schnell. Die Strafe folgte sofort als die Übelkeit aufstieg. „Oh…“ machte er nur und sank zurück. „Lieben bleiben!“ warnte ihn Schwester Julia. Ben drehte seinen Kopf. Das Gesicht war immer noch geschwollen und ein dicker Verband zierte den Kopf. „Hey… Partner…. danke…eine tolle Rettungsaktion...“ lobte ihn sein Partner. „Entschuldige…ich weiß das es scheiße gelaufen ist…aber…ich war voller Sorge und unendlich froh dich gefunden zu haben.“ erklärte Semir sich. „Außerdem war das Loch nicht sichtbar“ hängte er an. „Wenn du auf mich gehört hättest, dann ja… Nur kannst du ja nicht zuhören.“ maulte Ben weiter. „Ich weiß…es war dumm…aber es ist nicht zu ändern. Machen wir das Beste daraus. Wie geht es dir?“ wollte Semir nun wissen.


    Ben atmete tief ein. „Soweit ganz gut, glaub ich jedenfalls. Nur ziemlich heftige Übelkeit. Aber ich denke den Rest siehst du ja. Was ist mit Manuel? Habt ihr seine Leiche schon gefunden? Parker erzählte mir, dass sie ihn regelrecht hingerichtet haben.“ wollte Ben wissen. „Er hat dich angelogen. Manuel ist auf dem Weg der Besserung. Ich hatte das Vergnügen ihn zuerst zu finden. Da sagte er mir schon dass du von Parker und Richter weggebracht wurdest.“ erklärte Semir. „Dann hat das Schwein mich angelogen. Gott sei Dank. Manuel war ziemlich schwer verletzt als ich ihn zurück gelassen habe. Aber mit ihm hätte ich noch weniger die Chance gehabt weg zu kommen. So ist sein Leben gerettet.“ stöhnte Ben. „Hast du Schmerzen?“ wollte Semir besorgt wissen. „Geht schon. Ich muss grausam aussehen. Die haben mich nicht nur mit einer Zielscheibe verwechselt sondern auch noch als Punchingball benutzt.“ „Du sahst schon besser aus, aber ich bin froh, dich gefunden zu haben. Ich war manchmal kurz daran aufzugeben.“ kam leise von Semir. Ben sah ihn an. „Danke das du es nicht getan hast.“ gab er zu. „Was hast du gemacht?“ hängte er fragend an. „Beinbruch und Rippen angebrochen und eine Gehirnerschütterung. Als wir in das Loch gefallen sind da bist du auf mir gelandet. Aber das ist in Ordnung. Hauptsache du lebst. Weißt du…wenn Manuel nicht gewesen wäre und im letzten Augenblick eine Eingebung gehabt hätte, dann hätte ich sicher aufgegeben. Es gab sogar eine Zeit wo ich glaubte dass er mit als Täter drin steckte. Immerhin war er der Letzte mit dem du telefoniert hattest.“ zählte Semir auf. Ben nickte. Er kannte Semir und wusste dass er selten vor einem Fall kapitulierte. „Er liegt übrigens drei Etagen tiefer. Ich habe es ihm zu verdanken dass ich dich gefunden habe. Ich bin froh das du lebst.“ hängte Semir an. . Ben nickte. „Ja...ich auch. Sobald ich hier raus bin, werde ich Manuel besuchen und mich bedanken und dann werde ich auch unsere Freundschaft wieder aufleben lassen. Mit ihm um die Häuser ziehen und so...“ sinnierte Ben. „Das wird wohl nichts. Dein Freund wird Vater. Zwar erst in einem halben Jahr, aber immerhin. Da wird er sicher daheim bei seinen Kindern bleiben.“ grinste Semir. „Dann besuche ich ihn eben dort. Semir...als ich dort war, ich hatte mit dem Leben abgeschlossen. Diese Kerle waren bereit mich zu töten. Sie wollten mich langsam umbringen. Sie haben mir auch gesagt, das mein Vater vier Millionen Euro bezahlt hat.“ erinnerte Ben sich. „Ja...und dabei haben sie mich als Boten benutzt und völlig verarscht.“ fluchte Semir. Ben sah ihn an. „Ich habe es überlebt. Was ist mit Parker und Richter?“ wollte Ben wissen. „Krüger sagte mir, dass sie am Flughafen verhaftet wurden. Schrankmann hat sofort Klage gegen sie erhoben und ich denke diesmal werden sie das Gefängnis erst wieder verlasse, wenn sie an Krücken gehen.“ gab Semir zufrieden zurück.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Die Tage vergingen und im Zimmer 408 wurde gelacht. Semirs letzter Tag war fast zu ende und er war froh nach Hause zu dürfen, auch wenn er die nächsten Wochen im Rollstuhl sitzen musste, weil das Bein nicht belastet werden durfte. Die Heilung verlief für die Ärzte zufrieden stellend. Auch Ben erholte sich immer mehr. „Ich will auch nach Hause...“ maulte der junge Hauptkommissar. „Du darfst dich noch eine Woche länger hier verwöhnen lassen.“ lehnte Semir ab. „Du ich würde mich bei Andrea und Ayda sicher auch sehr wohl fühlen.“ schlug Ben vor. „Das kannst du vergessen! Ich kann meiner Frau nicht noch mehr zumuten. Sie muss mich ja schon versorgen. Wenn ich daran denke, dass ich die nächsten zwei Wochen das Gästezimmer im Erdgeschoss beziehen darf, wird mir jetzt schon schlecht.“ stöhnte Semir lachend. Ben verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ach ja....es hat auch etwas Gutes. Man kann erholen und sehr viel schlafen ohne das jemand böse wird. Ich fühle mich so stark das ich Bäume ausreißen könnte.“ Gab er leise von sich. Semir grinste und sah ihn an. „Liegt das vielleicht an Schwester Angela? Die kleine Maus scheint dich ja auch sehr nett zu finden.“ wollte er wissen. „Schwester Angela? Machst du Witze? Die ist doch bestimmt fünf Jahre jünger als ich!“ behauptete Ben sofort. „Na und? Seit wann bist du denn so auf das Alter fixiert. Du könntest ihr Erfahrung bringen...obwohl... nee vergiss es direkt. Sie ist nichts für dich!“ lachte Semir. „Warum das denn nicht? Sie könnte sehr viel von mir lernen und das Beste sie ist ledig!“ behauptete Ben. „Woher weißt du das?“ harkte Semir sofort nach. Ben lachte und sah ihn verschmitzt an. „Besondere Verhörmethoden....“ gab er zu. Dann war kurz Ruhe. Jeder der Beiden hing seinen Gedanken nach. „Was machen wir denn heute?“ wollte Semir plötzlich wissen. „Das was wir die letzten Tage immer machen. Liegen und ausruhen, Bewegungstherapie... all die Dinge die man so im Krankenhaus macht. Das Essen müsste gleich kommen. Ich hab Hunger...“ maulte Ben. „Ach ja...endlich mal was Neues. Ben Jäger hat Hunger...vor zwei Stunden gab es Kaffee und Kuchen und er ist schon wieder am nörgeln...“ lachte er leise. Nur kurz darauf kam ein bereits aufgetautes Coolpad auf ihn zugeflogen. Die Tür ging auf und Semirs Lieblingsschwester kam herein. „Ah...Schwester Sabrina.....schön das Sie da sind. Könnten Sie mir bitte mein Kissen aufschütteln?“ säuselte er. Sabrina nickte und tat es wenn auch mit einem ziemlich mürrischem Gesicht. „Warum lächeln Sie eigentlich nie?“ wollte er wissen. „Bei Patienten die wegen einem gebrochenem Bein nicht einmal ein Kissen aufschütteln können vergeht mir das Lachen.“ knurrte sie abfällig. „Ich habe eine Gehirnerschütterung!“ beschwerte Semir sich breit grinsend. Von Schwester Sabrina kam nichts mehr. Sie verließ das Zimmer und schloss die Tür etwas lauter als erforderlich war. „Du magst sie nicht oder?“ harkte Ben nach. „Nein...seit ich hier bin, ist sie unfreundlich, gereizt und unzuverlässig. So etwas kann man nicht mögen.“ bestätigte Semir.


    Nachdem das Abendessen vorbei war wurde es ruhiger auf der Station. Kurz vor dem Schlafengehen kam noch einmal Schwester Sabrina ins Zimmer und machte die notwendige Nachversorgung. Wieder ging kein Lächeln über das eigentlich hübsche Gesicht der Schwester. „Sie lachen schon wieder nicht? Das Leben muss ziemlich ernst sein, wenn man so verbittert ist.“ reizte Semir sie erneut. Sabrina atmete tief durch. „Ich will Ihnen mal erklären warum ich so bin. Ich habe nicht weit von hier eine alte Dame liegen, die vermutlich heute Nacht sterben wird. Ihre Angehörigen sind voller Trauer. Soll ich da lachen? Dann werde ich heute obwohl ich eigentlich frei hätte zum Nachtdienst verdonnert weil die Kollegin krank geworden ist. Soll ich dann lachen? Würden Sie es tun?“ fauchte sie ihn an. Semir überlegte kurz. „Ich bin Polizist! Ich setze mein Leben für andere aufs Spiel und gerate in manch gefährlichen Situationen und lache trotzdem.“ konterte er. Sabrina messte den Blutdruck und verschwand ohne noch etwas zu sagen. „Semir...du übertreibst es. Nicht das sie dir eine Spritze verpasst, weil sie sauer ist.“ warnte Ben. „Das wird ganz sicher nicht passieren. Sie ist richtig niedlich wenn sie sauer ist.“ gab Semir zu. Ben lachte auf „Du bist verheiratet!“ erinnerte er seinen Partner. Dann war für kurze Zeit Ruhe. Ben schlief ein während Semir noch wach blieb. Kurz vor Mitternacht warf Semir die Decke zur Seite und quälte sich in den Rollstuhl, der neben seinem Bett stand. Dabei machte er so heftig Lärm das Ben wieder wach wurde. „Was hast du denn jetzt vor?“ harkte er nach. „Ich gehe Schwester Sabrina besuchen. „Semir!! Es ist Mitternacht. Lass die Schwester doch einfach in Ruhe!“ flehte Ben, drehte sich um und schlief weiter. „Nein...heute nicht. Meine letzte Nacht hier werde ich noch genießen.“ grinste Semir leise und verließ das Zimmer. Während er über den Flur rollte kam er an einer leicht geöffneten Tür vorbei und schaute neugierig hinein.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Sabrina stand am Bett und kontrollierte den Puls der Patientin. „Du hast es gleich geschafft. Dann hat dein Leid ein Ende.“ sagte sie leise und strich der alten Frau eine graue Haarsträhne aus dem Gesicht. „Weißt du...es ist nicht schlimm wenn man stirbt. Man ist dann schwerelos. Keine Schmerzen, keine Sorgen...alles wie weg geblasen und am Ende des Lebens lauert nun einmal der Tod. Ich habe es sehr oft überlegt ob ich dir den Wusch erfülle um den du mich gebeten hast. Es entspricht nicht meiner Überzeugung dennoch werde ich es tun ...es geht schnell...“ versprach sie. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Diese alte Frau war vom Leid gezeichnet. Sie lebte nur durch die Maschinen. Bis vor vier Tagen lag sie noch auf der Intensivstation, doch die Angehörigen haben gefordert dass sie auf die normale Station kommt um in Würde zu sterben. „In Würde...“ kam irgendwie verachtend von ihr. „In Würde wäre es, wenn du im Kreise deiner Liebsten sterben würdest. Nicht durch die Maschinen. Nicht in diesem Räumen.“ hängte sie an. Sanft strich sie über das Gesicht der alten Dame. „Ich werde dir jetzt das Ende schneller bringen.“ entschloss sie sich und zog ein Kissen von dem leeren Nachbarbett. Sie knetete es und drückte es dann auf das Gesicht der alten Frau. Obwohl nach ihrer Meinung kaum noch Leben in dem Körper war, fing diese sich an zu wehren. Sie versuchte mit den Armen die Bedrohung weg zu bekommen, doch sie war zu schwach. Gegen Sabrinas Druck kam sie nicht an. Nur wenige Augenblicke später fiel der Arm leblos zur Seite. „Lassen Sie das!“ Sabrina drehte sich erschrocken um und sah Semir Gerkan erstaunt an, der nun mit Krücken ins Zimmer kam. „Was…was…?“ fragte sie. „Weg von der Frau!“ fauchte er sie an und sprang regelrecht mit großen Schritten auf sie zu. Sabrina rührte sich nicht. Sie war starr vor Schreck. „Weg von der Frau! Ich sage es nicht noch einmal!“ forderte er sie auf. „Herr Gerkan, Sie verkennen die Situation. Ich wollte nur das Kissen aufschütteln, damit Frau Gerstenroth angenehm liegen kann.“ lächelte Sabrina nervös. „Dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn ich den Puls fühle oder?“ wollte Semir Gerkan wissen. Sie ging ein paar Schritte zur Seite und ließ ihn tatsächlich ans Bett. Als Gerkan nach dem Puls der alten Frau tastete machte sie einen beherzten Schritt nach vorn und riss ihm die Krücken weg. Semir Gerkan stellte sich in der ersten Schrecksekunde auf das gebrochene Bein und hätte es sicher geschafft auch stehen zu bleiben wenn Sabrina nicht die Krücke genommen und zugeschlagen hätte. Mit einem leisen Aufschrei ging Gerkan zu Boden und blieb reglos liegen. Sabrina drehte um und rannte aus dem Zimmer. Sie musste sehen, dass sie schnell aus dem Krankenhaus kam.


    Dr. Peter Neugebauer sah genervt auf. Scheinbar schlief die Nachtschwester auf der 4. und hörte das Klingeln der Patienten nicht. So stand er auf und betrat den Flur. Er sah sich suchend um. Keine Schwester zu sehen. Auch das Schwesternzimmer war leer. „Schwester Sabrina?“ rief er. Nichts. So blieb ihm nichts anderes übrig als in das Zimmer zu gehen wo das Klingeln herkam. Als er eintrat blieb er erstarrt im Türrahmen stehen. Am Boden lag Semir Gerkan der wegen einem gebrochenen Bein eigentlich für kurze Zeit im Rollstuhl saß. Er blutete aus einer Platzwunde am Kopf, die nicht gefährlich war. Vorsichtig drehte er den Mann um, der ein Stöhnen von sich gab. Erst jetzt sah er den Klingelknopf in der Hand des Mannes. „Was ist passiert?“ wollte er wissen. „Schwester Sabrina....sie hat die Frau....im Bett umgebracht.“ gab Gerkan stöhnend von sich. Dr. Neugebauer zog ihn vorsichtig hoch und setzte ihn zunächst aufs leere Bett. Der Arzt überzeugte sich von dem was Semir da von sich gab. „Sie ist schon kalt. Was ist mit Ihnen?“ harkte er nach und zog Semir auf das gesunde Bein. „Weiß nicht…mein Bein…es schmerzt …“ stöhnte Semir. „Okay…Ich sehe es mir gleich an und werde die Polizei verständigen!“ gab der Arzt bekannt und verschwand. Die Kollegen brauchten diesmal keine fünf Minuten bis sie hier waren. Semir machte seine Aussage und wurde anschließend vom Arzt zum Röntgen gefahren. Es stellte sich heraus, dass alles in Ordnung war. Semir wurde in sein Zimmer gefahren und legte sich hin. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Warum hatte diese Krankenschwester die alte Frau umgebracht? Wurde sie gebeten Sterbehilfe zu leisten? Wenn ja, floss Geld? Oder tat sie es aus Nächstenliebe? Egal was für ein Grund dafür vorlag. Es war Mord und er hatte es gesehen. Er hatte sie zwar flüstern hören, doch den genauen Inhalt wusste er nicht mehr. Was er gesehen hatte war das Sabrina sehr zärtlich mit der Alten umgegangen war. Kannte sie sie besser als gedacht? Semir fühlte ein Pochen im Kopf was immer stärker wurde, dennoch wollte er keine Schmerzmittel die ihn betäubten. Er musste klar denken können. Morgen würde er das Krankenhaus verlassen, sofern die Ärzte keine Einwände hatten. Doch was sollte er zuhause machen? Wie konnte Andrea ihn versorgen? War es nicht doch zuviel für seine Frau sich um ihn und seine Kinder zu kümmern? Wäre es nicht besser wenn er noch mit Ben zusammen hier bleiben würde? Langsam wurde er müde und schlief in Gedanken ein.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Manuel Zöllner sah am nächsten Morgen liebevoll auf Diana. „Ich bin so glücklich“ gab er zu. Immer noch trug er seinen Arm in der Schlinge aber er war sichtlich erholt. Mit einem Gehstock konnte er sich soweit gut bewegen und auch das Bein wieder belasten. „Fährst du mich nachher ins Krankenhaus? Ich möchte Ben besuchen. Seine Kollegen sagten mit das er immer noch im Krankenhaus liegt.“ bat er sie. „Ja sicher. Das ist kein Ding und es ist schon lange fällig. Schließlich hat Ben und sein Kollege dir das Leben gerettet.“ nickte Diana. „Das weiß ich, aber ich musste selbst erst einmal klar kommen.“ erklärte Manuel. Diana sah ihn an. „Warum musst du dich immer rechtfertigen?“ wollte sie wissen. Manuel sah sie an. „Ich weiß es nicht. Ich versuche immer alles zu erklären und vermutlich ist es auch ein Fehler von mir. Jetzt will ich Ben besuchen und mich bei ihm bedanken.“ legte er fest. „Und bei Gerkan. Er ist auch sein sehr netter Mensch.“ erinnerte sie ihn. „Ja….sicher…er hat es mir nicht einmal krumm genommen, dass ich ihn niedergeschlagen und bedroht hatte.“ stimmte er ihr zu. „Ja das stimmt…“ lächelte sie. Sie verließen das Haus und fuhren zum Krankenhaus. Schnell war das Zimmer gefunden und sie traten nach einem zaghaften Klopfen an. Manuel steckte den Kopf durch die geöffnete Tür und sah zu Ben, der scheinbar schlief. „Guten Morgen..“ sagte er leise. Ben sah ihn an. „Manuel!!“ stieß er freudig aus. „Hey Ben….wie geht es dir?“ wollte Manuel wissen. „Danke soweit wieder gut. Dir geht es scheinbar sehr blendend…“ strahlte Ben und sah Diana an. „Wer ist dieses wunderschöne Wesen?“ wollte er grinsend wissen. „Meine Frau…Diana. Sie ist neben meiner Tochter das wunderbarste was es auf der Welt gibt.“ kam stolz von Manuel. Ben reichte Diana die Hand. Ein Husten unterbrach das leise Gespräch. „Ah…mein Kollege ist gewillt endlich aufzuwachen.“ lachte Ben und sah Semir an. „Was macht ihr denn für einen Krach am frühen Morgen.“ kam leise und etwas heiser von Semir. „Wie wäre es wenn du mir mal erklärst warum du so fertig bist? Wo ist der Semir der gestern noch Schwestern ärgern wollte?“ harkte Ben nach. Semir sah ihn an. „Ich habe sie gesehen, wie sie einen Patienten umbrachte. Sie hat eine alte Frau erwürgt. Mit dem Kissen. Ich habe sie gestellt und zum Dank hat sie mir eine übergezogen.“ gab Semir nun Bericht ab.


    Ben sah Semir erstaunt an. „das ist jetzt nicht dein Ernst oder?“ harkte er nach. „Doch...leider. Ich hoffe nur, dass die Kollegen das Miststück schnell fassen.“ knurrte er. „Soll das heißen das du jetzt noch länger hier bleiben musst?“ kam die nächste Frage von Ben. „Das weiß ich nicht. Ich wurde gestern noch mal geröntgt weil mein Bein ziemlich schmerzte, aber wenn da nichts ist, kann ich heute nach Hause.“ gab Semir zurück. „Ben…Herr Gerkan…ich hatte noch gar keine Zeit mich wirklich bei ihnen und bei dir zu bedanken. Was ihr getan habt, das ….das …“ suchte Manuel nach den richtigen Worten. „Ist schon okay. Es ist ein Freundschaftsdienst.“ nickte Ben. Diana zupfte an Manuels Ärmel. „Schatz…ich muss noch zur Vorsorge…“ erinnerte sie ihn. „Ja sicher…ich sehe gleich meinen Sohn…“ strahlte er Ben an. Ben lachte auf. „Dann viel Erfolg und sehr viel Glück für euch…alle..“ verabschiedete er seinen Freund. „Ben…wenn ihr wieder auf dem Damm seid, dann lasst euch bei mir blicken. Ich finde wir müssen unsere Freundschaft wieder aufleben lassen.“ bat Manuel. Ben nickte. „Unbedingt.“ bestätigte er. Als Manuel und Diana aus dem Zimmer waren sah Ben Semir erneut an. „So und nun erzählst du mir was gestern los war!“ forderte er Semir auf. „nun ja…als wir uns eine gute Nacht gewünscht haben habe ich auch ganz kurz geschlafen, doch dann wurde ich wieder wach und ging ein wenig spazieren. Ein paar Zimmer weiter lag eine alte Frau im Bett. Die Tür stand offen und dann sah ich Schwester Sabrina, die der Frau das Kissen auf das Gesicht drückte. Sie sagte so etwas wie „am Ende lauert der Tod“. Ich dachte ich hab mich verhört, doch dann fiel der Arm der Frau aus dem Bett und ich bin rein. Ich wollte sie stellen und sie hat mir die Krücken weggerissen und mir eine dann über den Kopf gezogen. Ich habe Sterne gesehen und bin weggetreten. Als ich wieder zu mir kam, konnte ich nicht aufstehen. Der Rollstuhl stand ja noch vor der Tür und eine Krücke war weg. Also bin ich zur Klingel und habe gedrückt, bis der Arzt kam. Er konnte nur den Tod der armen Frau feststellen, hat die Kollegen informiert, die mich natürlich noch befragt haben und hat mich dann zum röntgen gefahren. Dort hat er mir gesagt das alles in Ordnung sei und ich aufs Zimmer könnte. Aber irgendwie hab ich das dumpfe Gefühl, das nicht alles in Ordnung ist. Das Bein schmerzt..“ erzählte Semir. Es klopfte und das Ärzteteam zeigte sich zur Visite.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Guten Morgen die Herren,“ begrüßte sie der Chefarzt Dr. Günther Nagel. Er sah sich die Akte von Ben an und nickte. „Der Heilungsprozess verläuft sehr gut. Ich denke wir können übermorgen die Schlinge weglassen und anfangen den Arm wieder zu bewegen.“ lächelte er. Dann besah er sich noch die Wunden und nickte ebenfalls zufrieden. „Sieht alles sehr gut aus. Haben Sie irgendwelche Beschwerden?“ wollte er von Ben wissen. Dieser schüttelte den Kopf. „Sehr schön..“ lobte der Arzt ihn. Dann sah er Semir an. „Herr Gerkan...Dr. Neugebauer hat mir von Ihrem gestrigen Ausflug erzählt. Es ist sehr bedauerlich, dass Sie diesen Vorfall erlebt haben und ich denke Ihre Kollegen werden Schwester Sabrina sicher bald stellen. Schade dass Sie die alte Dame nicht retten konnten. So nun zu Ihnen selbst. Ich weiß dass Dr. Neugebauer Ihnen gesagt hat, dass nichts beim Sturz passiert ist. Das ist leider nicht ganz richtig. Ich gehe mal davon aus, dass der Dr. noch müde war als er sich die Bilder angesehen hat und die neue Verletzung nicht entdeckt hat. Sie werden jetzt nicht mehr um die OP herumkommen. Der Bruch den Sie eh schon hatten ist wieder offen und ein Knochen hat sich verschoben. Wir müssen das operativ richten, sonst wächst es schief zusammen und das wollen wir ja nicht.“ lächelte der Arzt ihn an. „Aber...ich wollte heute nach Hause..“ kam leise von Semir. „Daraus wird nichts. Sie werden hier wohl noch zwei Wochen mit Ihrem Kollegen das Zimmer teilen müssen.“ lehnte Dr. Nagel ab. Ben grinste leicht. „So macht er das immer. Erst jammert er, dass es langweilig ist und dann macht er eine Ehrenrunde.“ gab er zu verstehen. Semir sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „ha...ha...sehr witzig. Wann wollen Sie operieren?“ wandte er sich dem Arzt wieder zu. „Sie werden jetzt schon die Narkose bekommen und in knapp einer Stunde ist alles vorbei.“ erklärte Dr. Nagel. Nur wenig später war Semir soweit, dass er in den OP gebracht werden konnte. Ben hob noch die Hand. „Bis später ..“ gab er von sich. Semir nickte nur. Er war schon etwas im Dämmerschlaf. Doch Ben wusste auch so, dass er die Schwester hätte in der Luft zerreißen können, wenn sie hier gewesen wäre.


    Sabrina Gerolds war zwischenzeitlich dabei ihre Habe in den Koffer zu packen und dann möglichst schnell zum Flughafen zu kommen. Sie musste weg, egal wohin, Hauptsache weg aus Köln oder am besten raus aus Deutschland. Warum musste dieser Gerkan ausgerechnet dann an der Tür vorbei fahren als sie die Tat ausführte. Die Alte hätte doch eh keine Chance mehr gehabt und war schon mehr tot als lebendig. Sie hatte sie doch nur vom Leid erlöst. Sabrina stöhnte auf. Endlich ...der Koffer war fertig. Doch als sie zur Tür ging klingelte es. Panisch sah sie zur Tür. Mit leisen Schritten ging sie hin und versuchte keinen Lärm zu machen. Dann sah sie durch den Spion. Vor der Tür standen zwei Männer in Zivil. Doch Sabrina öffnete nicht. Das waren bestimmt Kollegen von Gerkan. Verdammt....was sollte sie tun? Sie kam hier nicht raus. Vielleicht verschwanden sie wenn sie merkten, das niemand öffnete. Sabrina drückte sich an die Wand und wartete. Sie atmete tief ein und aus. Ihr Herz schlug laut und sie hatte schon Angst dass man es hörte. Noch einmal klingelte es. Dann klopfte es. „Frau Gerolds! Wir haben gehört dass Sie da sind! Machen Sie auf, hier ist die Polizei! Es hat keinen Zweck sich zu verstecken!“ hörte sie die Stimme von einem der Männer. Doch Sabrina reagierte nicht darauf. Sie musste ausharren. Sicher wurde es den Männern irgendwann langweilig und sie würden gehen. Die Zeit zog sich in die Länge. „Geht doch bitte...haut ab...bitte...“ flehte Sabrina leise, doch die Männer taten ihr den Gefallen nicht. Sie sah auf die Uhr. Ihr Flieger ging in knapp zwei Stunden. Bis zum Flughafen brauchte sie eine halbe und zum einchecken auch noch mal gute zwei Stunden. Verdammt der Flieger würde ohne sie starten wenn sie jetzt nicht verschwand. Über den Balkon...ja....du Dummchen, warum hast du nicht daran gedacht? Sie wandte sich um und wollte zum Balkon gehen, als die Haustür mit brachialer Gewalt gegen die Wand flog. Sabrina drehte sich erschrocken um. Die beiden Männer die eben noch vor der Tür standen waren nun in ihrer Wohnung und richteten eine Waffe auf sie. „Nicht schießen...bitte.....nicht schießen...“ weinte sie leise. „An die Wand!“ fauchte einer der Männer sie an. Sabrina nickte und tat es. Nur wenig später klickten die Handschellen und sie wurde abgeführt.


    Semir kam eine knappe Stunde wieder aufs Zimmer. Er schlief noch tief und Ben sah die Schwester an. „Ist alles gut gegangen?“ wollte er wissen. „Ja...es ist alles in Ordnung.“ lächelte sie. „Schwester Agnes...wollen wir nicht mal etwas zusammen unternehmen? Ich meine Sie sind doch ledig und ich hätte sicher in zwei Wochen am Wochenende zeit..“ bot Ben an. „Ja...warum nicht...“ lächelte die junge Frau. „Wirklich?“ harkte Ben erstaunt nach. Nachdem Schwester Angela ihm erst vor wenigen Minuten gesteckt hatte, dass sie zwar ledig sei aber kein Interesse an Männern hätte, war für ihn der Tag so gut wie gelaufen. Und nun kam Schwester Agnes die mit ihren langen blonden Haaren die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und diesen noch hochgesteckt. Es machte ihr längliches Gesicht noch schmaler und schöner. „So aber nun wird noch etwas entspannt. Herr Gerkan wird sicher in knappen zehn Minuten aufwachen.“ lächelte sie und verschwand. „Bis bald…“ grinste Ben. Tatsächlich wachte Semir nur wenig später auf. „Hey. Partner…“ begrüßte Ben ihn. „Hallo….boah…fühl ich mich komisch.“ stöhnte Semir und richtete sich etwas auf. „Na dann wirst du wohl doch noch etwas hierbleiben müssen.“ meinte sein Partner nur und lehnte sich zurück. „Das freut dich wohl..“ wollte Semir wissen. „Nun ja…das würde mir die Zeit hier versüßen. Und wenn ich fertig bin, dann wartet Schwester Agnes auf mich.“ gab Ben zufrieden von sich. „Agnes? Nicht Angela?“ wollte Semir nun wissen. Er wurde immer wacher. „Nun ja…Angela hat mir gestanden, dass sie sich nicht mit Männern vergnügt. Nun ja…da gab es wohl ein kleines Missverständnis.“ kam von Ben. „Na eine Woche werde ich dann wohl doch noch mit dir zusammen sein. Andrea ist sicher froh, wenn sie mich nicht auch zuhause hat.“ gab Semir nachdenklich von sich. Ben nickte nur. „Ganz sicher. Sie vergnügt sich mit ihrem Liebhaber. Da würdest du eh nur stören.“ lachte er leise. Semir sah ihn an. „Wo ist mein Handy? Ich muss sie anrufen und ihr sagen, dass….“ suchte er in der Schublade. Ben lachte leise. „Das habe ich bereits getan. Sie dürfte gleich hier sein.“ erklärte er. „Danke…du bist ein wahrer Freund….“ fauchte Semir, doch dann grinste er breit. „Ob die in der PAST wohl schon vor Langeweile gestorben sind?“ wollte er wissen. Doch darauf wusste Ben auch keine Antwort.


    Andrea kam tatsächlich nur wenig später ins Krankenzimmer. Sie sah Semir etwas strafend an. „Warum kannst du nicht einfach in deinem Bett liegen bleiben und schlafen? Warum musst du auf nächtliche Tour gehen?“ wollte sie von ihm wissen. „Andrea…ich konnte nicht schlafen und wollte nur etwas frische Luft schnappen. Was kann ich denn dafür, dass diese Schwester da eine Patientin umbringt? Ich habe nichts Böses getan!“ verteidigte Semir sich müde. Andrea strich ihm übers Gesicht. „Ich weiß. Wie geht es dir? Wie ist die OP verlaufen?“ harkte sie nach. „Ich glaub ganz gut. Nur werde ich bestimmt noch eine Woche hier liegen.“ Stöhnte Semir auf. „Das ist grausam. Aber dann freust du dich umso mehr auf uns, wenn du nächste Woche entlassen wirst. Sofern du diesmal im Bett bleibst“ mahnte sie ihn. „Darauf kannst du dich verlassen. Wer weiß sonst fange ich mir noch eine Kugel von einem Arzt ein oder was. Das Krankenhaus ist ganz schön gefährlich.“ nickte Semir und grinste breit. Andrea lachte auf. „Nun übertreib nicht so. Du bist ja schlimmer als Ayda die in letzter Zeit auch so viele Geschichten erfindet. Gestern hat sie mir erzählt, dass sie eine Geiselnahme in der Schule hatte. Ich war ziemlich geschockt und dann sagte sie mir, dass sie gesehen hat wie eine Spinne eine Wespe als Geisel genommen hat. Und wenig später sei die Wespenpolizei, welche sie eindeutig als eure Kollegen einstuft, gekommen und hat die Geisel befreit. Sie erzählte, dass die Wespen die Spinne regelrecht ermordet haben. Das Kind hat eine verdammt große Fantasie und so vermutet die Lehrerin wohl eher ihre eigene Erfahrung mit der Wespe verarbeitet.“ erzählte Andrea. Semir nickte. „Sie ist meine Tochter. Das kannst du nicht abstreiten. Ganz Gerkan.“ kam stolz von ihm. Ben sah ihn an. „Stimmt….ihr seid eins.“ Stimmte er zu. Andrea sah ihn an. „Wie willst du dich eigentlich versorgen, wenn ihr raus seid? Ihr müsst sicher noch eine Weile auf Krücken gehen oder?“ harkte sie nach. Ben nickte. „Sicher drei bis vier Wochen. Nun ja….der Pizzadienst wird sicher gut verdienen.“ Stöhnte er leise. Andrea sah wieder zu Semir. „Oh nein!! Andrea…das geht nicht. Das wird zu viel für dich! Das geht auf gar keinen Fall!“ begehrte er auf. „Natürlich geht das. Du und Ben werdet zusammen gesund werden. Du wirst sicher mit den Krücken die paar Treppen schaffen. Das kräftigt die Armmuskulatur und das packen wir schon.“ versprach Andrea.


    Ende


    **********************************************************************
    So liebe Leute…das war es. Ich bedanke mich für die vielen Feeds, egal ob negativ oder positiv und kann euch versprechen, das die nächste Story schon fast in den Startlöchern steht. Jetzt muss ich nur meine QS-Prüfung nächste Woche schaffen und der Kopf ist frei für neue Ideen. Ach ja..die nächste Story heißt ganz einfach „Niklas“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!