Schachspiel [Fortsetzung von "Schreckliche Ungewissheit"]

  • Julian fuhr noch am gleichen Abend zu Tristan um sich Conny zu sichern. “Hallo Baby....” grinste er seine Exfreundin an. “Was willst du hier?” fauchte sie wütend und drehte sich weg. Doch Julian packte sie am Arm und zog sie an sich heran. “Na...nicht so störrisch. Ich bin dein Kunde...also sei lieb zu mir..” lachte er und küsste sie. Conny wollte sich wegdrehen doch Julian hielt sie fest. “Tristan hat mir schon gesagt, dass du sehr störrisch bist. Ich sollte dich besser noch einmal erziehen und genau das werde ich jetzt tun.” lachte er und zerrte die sich wehrende Frau in den Keller. “NEIN!! LASS MICH!! DU VERDAMMTER MISTKERL!” versuchte Conny sich frei zu machen. Doch Julian war stärker. Er zerrte sie in einen Raum wo bereis vier Männer nackt auf dem Bett saßen. Conny sah Julian fragend an. “Was soll das?” fragte sie. Langsam ging sie zurück an die Wand. Sie wollte raus..weg von hier, denn sie ahnte was hier nun passieren würde. “Wir werden dir jetzt zeigen was passiert, wenn du dich weiterhin so verhältst. Tristan hat mir seine besten Freunde geschickt. Und nun....have more Fun...Baby...” lachte Julian und stieß Conny in die Arme der Männer. Conny wurde auf das Bett gezerrt und schon ging es los. Einer nach dem Anderen fertigte sie ab. Conny wehrte sich, doch gegen die Männer kam sie nicht an. Als sie endlich von ihr abließen konnte sie nur noch weinen. Sie fühlte sich so dreckig, so benutzt. Sie hörte kaum, das die Männer den Raum verließen. Letztendlich blieb nur Julian bei ihr. “Na...war das gut? Das nächste Mal wirst du sicher das tun, was man von dir verlangt. Und weil du so klasse warst, hast du heute frei. Du kannst hier im Raum bleiben und schlafen. Das habe ich mit Tristan so vereinbart....hier sind schon viele von euch Nutten zur Vernunft gekommen.” verhöhnte er sie. Conny weinte kaum hörbar vor sich hin. Ihr ganzer Körper tat weh. Als Julian das Zimmer verließ schloss er die Tür ab. Conny blieb zunächst liegen, doch dann ging sie unter die Dusche, die sich direkt in dem Raum befand. Sie ließ das Wasser lange über ihren Körper laufen und wusch sich dreifach. Anschließend trocknete sie ab. Sie sammelte die Wäsche ein und zog sich notdürftig an. Dann legte sie sich aufs Bett und schlief nur wenig später vor Erschöpfung ein.


    Julian ging zu Tristan. “So....die wird dir sicher keinen Ärger mehr machen.” Lachte er. “Sehr schön. Und hast du schon ne Neue am Start?” harkte Tristan nach. “Noch nicht. Das Baby was ich gestern hatte ist einfach zu prüde. Aber es laufen genügend kleien Schlampen rum. Die nächste mache ich wieder für dich klar. Übrigens waren die Bullen bei mir wegen Lisa..” gab Julian bekannt. “Ja hier waren sie auch schon. Ein gewisser Semir Gerkan hat mich befragt. Nun ja...aber sie haben nichts in der Hand. Wo ist Conny jetzt?” wollte Tristan wissen. “Sie liegt im Keller. Lass sie bis morgen in Ruhe. Die braucht sie jetzt. Das Weib ist einfach klasse.....die geht ab wie ein Zäpfchen..” kam verachtend von Julian. “Ja....deshalb habe ich ja auch so viel Geduld mit ihr. Aber gestern hat sie sich sowas von aufgeführt, da musste eine Strafe sein. Ich denke sie wird es nun verstanden haben wo der Hase langläuft..” grinste Tristan. Julian sah ihn an. “Hast du sie auch schon genommen?” wollte er wissen. “Direkt am ersten Abend. Sie ist wirklich gut. Genau das was ein Mann braucht.” nickte Tristan. “Was ist mit Lisa passiert?” fragte Julian plötzlich. Tristan sah sie an und lachte. “Die kleine Schlampe wollte mein Drogengeschäft auffliegen lassen. Sie hatte Beweise gesammelt und wollte sie den Bullen zukommen lassen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich lasse mich von einer Nutte nicht erpressen.” verteidigte er sich. Julian nickte. “Du hast sie umbringen lassen? Und sie dabei so extrem zugerichtet, dass sie kaum erkennbar war? Nur weil sie versucht hat dich zu erpressen? Was wollte sie? Geld?” harkte er nach. Tristan schüttelte den Kopf. “Wenn es das wäre, dann hätte ich sie nicht umgelegt. Lisa war auch gut, aber sie wollte ihr Kind haben. Meine Tochter verstehst du. Das konnte nicht gut gehen. Sie wollte frei sein udn mit ihrer Tochter in eine andere Stadt ziehen. Julie...weiß nicht wer ihre Mutter ist und sie wird es nie erfahren. Für Julie ist ihre Mutter bei der Geburt gestorben!” stieß Tristan aus. “Ich verstehe....man hätte dir ein weiteres Spielzeug weggenommen. Deine Tochter....sie war auch Lisas Tochter....hast du das vergessen? Wie alt ist die Kleine jetzt? 14?” harkte Julian nach. Tristan sah ihn an. “Sie ist bereits 15 und sie ist meine Tochter....nur meine..” gab er leise zu verstehen. “Wann wird sie hier arbeiten? Mit 15 ist sie doch sicher schon eine heiße Braut oder?” lachte Julian. Nur wenige Sekunden später schrie er auf. Tristan hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. “Sprich nicht so über meine Tochter! Sie wird nie als Nutte arbeiten. Nie....” versprach er. “Ist ja gut....reg dich ab..” beruhigte Julian ihn. Er sah in den Barraum wo eben ein junger Mann durch die Tür kam. “Das ist einer der Bullen, die bei mir waren und mir Lisas Tod bekannt gaben..” stieß er aus und wies auf einen dunkelhaarigen Mann, der sich an die Bar setzte. “Na und? Conny ist nicht da und Ingrid wird nichts sagen...” lachte Tristan.


    Ben betrat das Bordell und stellte sich direkt an die Theke. “Hallo Süßer..was darf es sein?” fragte die blonde Frau. “Ein Kölsch bitte..” bestellte Ben. “Und welches darf es sein?” wollte sie wissen. “Sion...bitte...” Die Frau nickte und kurz darauf hatte er sein Bier vor sich stehen. “Willst du auch eine Frau haben?” lächelte sie ihn an. “später vielleicht....wenn darf ich denn haben?” harkte Ben nun nach. “Such dir eine aus..” schlug sie vor. Ben lachte auf. “Okay....ich komme darauf zurück.” gab er zuürck. Er drehte sich zur Tanzbühne um, wo sich gerade zwei junge Frauen im Schlammcatchen übten. Beide waren natürlich nackt und schienen Spaß zu haben. Die Männer warfen Geld in den Pool der auf er Bühne stand und die Mädchen stritten sich darüber. Ben schüttelte unverständlich den Kopf. “Hi...” hauchte ihm eine Frau. Ben drehte sich zu ihr um. Ein noch recht junges weibliches Wesen stand neben ihm. “Ahst du etwas für mich zu trinken?” fragte sie mit französischem Akzent. “Wie alt bist du denn?” harkte er sofort nach. “Isch bin 18 Jahre alt.....” lachte sie. “Na ich denke du hast schon genug getrunken. Vielleicht ist es nicht schlecht wenn du ins Bett gehst..” schlug Ben vor. “Kommst du mit?” harkte sie nach. Ben lächelte leicht verlegen. Aus der Frau wird er vermutlich nichts herausbekommen oder aber sie war so betrunken, dass sie ihm alles erzählte. “Warum nicht...” grinste er. “Yvette! Lass den Mann in Ruhe!” fauchte die Blondine das Mädchen an. “Ach...warum denn? Er ist soooo nett..” lallte die junge Frau. “Verschwinden, oder Tristan wirft dich wieder raus!” gab die Bardame zu verstehen. “Ich könnte euch Nutten alle übertreffen.” gab Yvette von sich. Ben fühlte sich nicht gerade wohl zwischen den beiden Damen. “Hau ab! Du hast Hausverbot!” gab die Bardame von sich. Sie hob eine Hand und nur kurz darauf kam einer der Männer, die einem Kleiderschrank Konkurenz machen konnten an die Theke und brachte die junge Frau zur Tür. Dabei ging er ziemlich ruppig mit ihr um, was Ben nicht gut fand. Dennoch mischte er sich nicht ein. “Sie gehörte nicht zum Haus?” wandte er sich an die Blondine. “Nein....tut mir Leid, wenn Sie belästigt wurden..” entschuldigte sie sich. “Kein Ding. Ich bin übrigens Ben..” lächelte er. “Fein..ich bin Ingrid....” stellte sie sich ebenfalls vor. Ben musterte sie und dachte direkt an Semir. Was hatte sein Freund und Partner gesagt...er empfiehlt die Ingrid....na warte....dachte Ben nur.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Conny erhob sich nach einigen Stunden Schlaf. Sie ging zur Tür, doch die war nach wie vor abgeschlossen. “Hey!!” schrie sie wütend und donnerte gegen die Tür. Niemand schien sie zu hören. “Verdammte Mistkerle..” stieß sie aus und ließ sich wieder aus Bett sinken. Sie hatte Hunger und Durst, doch daran hatten weder Julian noch die anderen scheinbar gedacht. Also blieb nur das Leitungswasser. Noch einmal erhob sie sich und ging ins Badezimmer. Sie trank etwas von dem köstlichen Nass und wusch sich das Gesicht. “Ich sehe ja richtig toll aus..” knurrte sie. Doch sie konnte sich nicht herrichten, denn Schminksachen hatte sie nicht hier. Sie durchsuchte den kleinen Spiegelschrank in der Hoffnung etwas zu finden. Wenn Tristan sie schon so schlecht behandelte, musste sie nicht danach aussehen. Sie würde sich von diesen Kerlen sicher nicht fertig machen lassen. Schminksachen fand sie nicht, dafür aber zwei kleine Stricknadeln. Sie nahm sie und sah sie sich genau an. Eine hatte einen kleinen Harken. Eine Erinnerung aus der Kindheit kam auf. Sie, ihr Cousin und ihre Cousine hatten damals immer wieder Türen damit geöffnet, die verschlossen waren. Vielleicht hatte sie es noch nicht verlernt und konnte hier verschwinden. Schnell ging sie zur der Tür und versuchte es. Die ersten Male ging es schief doch dann hatte sie den Trick raus. Die Tür ließ sich öffnen. Langsam schlüpfte sie hindurch und sah sich in dem Gang aufmerksam um. Keine von den Schergen die für Tristan arbeiteten waren hier unten. Klar...oben war ja auch volle Stimmung. Conny überlegte nicht lange. Das war ihre Chance endlich abzuhauen. Sicher gab es hier im Keller auch einen Ausgang der nicht durch das Lokal führte. Sie wollte nur eins. Weg von Tristan und diesem Bordell. Sie schlich den Gang entlang und sah sich suchend um. Es gab hier viele Türen und hinter einer von ihnen hörte sie Stimmen. Obwohl sie eigentlich nur weg wollte blieb sie stehen und horchte. “...ja klar...nein..ich habe hier eine die verdammt wild ist...genau richtig für das was du vorhast.” hörte sie Tristan sagen. Die Tür war nicht offen, so konnte sie keinen Blick hineinwerfen um zu erkennen mit wem er sprach. “...dann wird sie mein Harem sicher aufwerten. Ich liebe wilde Frauen. Ist sie blond?” kam eine fremde Stimme. “Das könnte ich auch hinbiegen, aber sie ist normalerweise dunkelhaarig. Hier....das ist sie..” kam nun von Tristan. Harem? Wollte Tristan eine seiner Nutten nach Arabien verhökern? Wie eine Ware? War sie damit gemeint? “Sehr schön...wirklich ein wunderschönes Gesicht. Gut....für den Stoff bekomme ich die Frau und die dreißig Millionen Euro. Übergabe ist Düsseldorfer Hafen am 17.4. Und ich hoffe du wirst ohne Probleme liefern. Keine Frau....keine Drogen....” warnte die fremde Stimme. “Nur keine Sorge...ich werde dir die Frau liefern” lachte Tristan. Conny hörte wie sich der Stuhl bewegte. Schnell rannte sie den Gang zurück. Sie wusste zwar nicht wie sie raus kam, aber sie spürte, dass sie schnell hier weg musste.


    Für Ben ging der Abend in dem Bordell zu Ende. Er hatte versucht mit Ingrid ins Gespräch zu kommen, doch diese blockte immer wieder ab. Da sie selbst nichts mit Gästen anfangen durfe, musste er sich auf das Reden beschränken. Von Ingrid kam nichts und als trinkfest stellte sie sich ebenfalls heraus. Mit den Worten, “vielleicht sieht man sich mal wieder” erabschiedete er sich. Das war ein Reinfall. Keine wichtigen Informationen und mit der Tür ins Haus fallen, dass er Polizist ist, ging ja auch nicht. Ingrid blockte ja bei Semir schon. Die anderen Mädchen schienen nicht lange genug dabei zu sein. Ben fuhr gegen drei in der Nacht nach Hause und packte sich ins Bett. Den Dienst würde er nicht vor elf Uhr beginnen. Immerhin war er lange genug aufgeblieben. Semir wird sicher enttäuscht sein, dachte er noch bevor er fest einschlief. Tatsächlich traf er gegen 13 Uhr in der PAST ein. Semir saß bereits am Platz und starrte auf den Bildschirm. “mahlzeit..” knurrte Ben. “Ah....Herr Jäger gibt uns die Ehre. Wie war dein Abend?” wollte Semir wissen. “Leider nicht sehr erfolgreich..” stöhnte Ben. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände im Nacken. “Die Mädchen blocken alle und an Ingrid kam ich auch nicht ran. Sie macht komplett dicht. Was ich allerdings bemerkt habe ist, dass die Mädchen sehr viel Angst haben. Vor Tristan und seinen wie er sie nennt Türstehern. Ich habe gesehen, wie ein Mädchen was mit mir versucht hat anzubändeln, obwohl es nicht im Stamm gehört rausgeworfen wurde. Ziemlich ruppig sogar. Und unser Freund Berger war auch da. Er dachte wohl ich habe ihn nicht gesehen. Wir müssen anders vorgehen. Vielleicht wäre es nicht schlecht mal herauszufnden wo Berger seine Mädchen findet?” schlug er deshlab vor. Semir schüttelte den Kopf. “Das sind zum Teil Ausreißerinnen die sich ein warmes Nest suchen. Der Kerl verspricht dem Mädchen den Himmel auf Erden und steckt sie in die Hölle. Ich verstehe einfach nicht, wie Mädchen sich auf diesen Typen einlassen können...” stöhnte Semir. In diesem Augenblick kam Kim rein. “Meine Herren.....der Mord mit der Prostituierten wird an die Sitte übergeben. Wir haben einen anderen Fall, der wichtiger ist. Drogenhandel!” erklärte sie. Semir sah kurz zu Ben. Er und auch Semir selbst waren deswegen nicht böse. “Gut....und was genau ist schon bekannt?” harkte er nach. “Kommen Sie in fünf Minuten in mein Büro...dann sage ich es Ihnen.” lächelte Kim und verschwand.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Conny wollte gerade eine weitere Tür öffnen als sie eine Hand auf ihrer Schulter verspürte. “Willst du irgendwo hin?” fauchte die Stimme Tristans sie an. Conny drehte sich erschrocken um. “Ich...ich.....” stammelte sie. Tristan packe sie am Arm und zerrte sie zurück in das Zimmer wo Julian und die anderen Männer sie gezüchtigt hatten. “Dir scheint es nicht genützt zu haben. Okay....dann werde ich jetzt andere Seiten aufziehen. Du wirst diesen Raum nicht mehr verlassen. Und zwar bis ich dich raushole. Niemand wird dich hier schreien hören und ich werde dir jede Nacht meine Freunde schicken. Das du in dieser Zeit natürlich nichts verdienst ist ja wohl klar..” lachte er. Er griff Conny in die langen Haare und zerrte ihren Kopf in den Nacken. Dann presse er seine Lippen auf ihre. Conny würgte, versuchte sich loszureißen, doch es klappte nicht. Dann tat sie das, was eine Frau in solchen Situationen sicher häufig taten. Sie trat aus. Mit einem lauten Gebrüll ging Tristan in die Knie und zu Boden. Conny stieß ihn weg und trat erneut zu. Diesmal traf sie sein Kinn. Tristan kippte zur Seite und blieb reglos liegen. Zunächst sah Conny auf ihn und blieb stehen, doch dann rannte sie los. Die Tür wo sie eben durchwollte, war ihre Rettung das spürte sie genau. Sie öffnete sie und tatsächlich führte die Tür raus. Sie hatte nur das an, was sie auch schon gestern trug und es war nicht gerade vorteilhaft für die Temperatur, die draußen herrschte. Doch es war Conny egal. Sie wollte nur eins..weg von hier. Weg von Tristan und seinen Männern. Conny rannte einfach nur los. Die Menschen in den Straßen sahen sie merkwürdig an. Frauen schienen entsetzt über ihr Outfit, während die Männer sie mehr als Lustobjekt betrachteten. Doch Conny war es einfach egal. Sie rannte durch die Straßen. Sollte sie zur Polizei gehen? Nein..nein....wer sollte dir glauben. So wie du aussiehst werden sie dich in die Klapse stecken. Also erstmal in den Wald. Sicher konnte sie sich dort in irgendeiner der alten Hütten verstecken. Das Bordell von Tristan lag dicht an der Autobahn. Nur wenige Kilometer von dem Eingang entfernt war doch die A4. Dort konnte sie ein Auto anhalten und dann soweit es nur ging von hier weg wie möglich. Endlich hatte sie das kleine Waldstück erreicht, aber von einer Hütte war nichts zu sehen. Sie sah auf die Uhr. Es war schon fast Nachmittag. Sie musste die Autobahn erreichen. Sicher hatte Tristan sich schon erholt und war hinter ihr her. Conny rannte einfach weiter. Nur nicht umdrehen....sagte sie sich immer wieder.


    “Meine Herren..... das ist Sebastian Baumann vom BKA. Er hat eine dringende Bitte an uns..” erklärte Kim, als Semir und Ben in ihrem Büro waren. Die Männer reichten die Hand. “Es geht aber nicht um irgendein Undercovereinsatz oder?” wollte Semir sofort wissen. Denn solche Einsätze verabscheute er, wenn sie nicht korrekt durchgeplant waren. “Nein. Dafür würden wir sicher nicht Sie nehmen.....es geht um eine Drogenübergabe die laut unseren Informaten an der A4 durchgeführt werden soll. Und zwar am 17.4. Allerdings wusste unser Informant nicht wirklich wo und wer.” erklärte Baumann lächelnd. Semir nickte “Sie wissen aber schon, das die A4 ziemlich lang ist oder?” harkte er nach. “Natürlich...wir konnten einige der Plätze ausschließen und wir vermuten sogar, dass der Platz verlegt wurde. Denn bei unserem Telefonat wurde der Informant quasi vor unseren Ohren erschossen. Frau Krüger hat mir erklärt, dass Sie beide genau die Richtigen sein, um die Autobahn danach abzusuchen.” verteilgte Baumann die Zuckerstückchen. Semir sah Kim fragend an. “Sie sollen Herrn Baumann helfen, die restlichen Parkplätze die dafür in Frage kommen zu überwachen.” erklärte sie weiter. Semir und Ben nickte. “Gut....dann tun wir das. Der 17.4 ist in gut zwei Wochen. Ist eigentlich zu früh um einen Treffpunkt auszumachen, aber ich habe Kontakte in der Branche und werde mich umhören.”lächelte Semir. Kim und auch Baumann waren einverstanden. “Wer ist der Händler?” warf nun Ben ein. “Der Käufer ist ein Deutscher, wir vermuten sogar dass es Michael Reuther ist. Reuther ist ein seit einigen Jahren unter Verdacht stehender Dealer im großen Stil. Leider fehlten uns immer wieder Beweise ihn festzunageln und wir hoffen inständig, dass es diesmal klappt. Sein Kontaktmann ist ein Araber mit dem schönen Namen Rasin Mezoued. Ein Sohn eines eher uninteressanten Scheichs, der seine Liebe den Drogen schenkt. Er hat seit gut zwei Jahren mit Reuther Kontakt und gilt als zuverlässiger Lieferant.” erklärte Baumann. Semir sah den BKA-Mann skeptisch an. “und obwohl Sie das alles wissen, konnten Sie weder Mezoued noch Reuther festnehmen?” fragte er nach. “Ich muss leider zugeben, das ich vermute das dieser Reuther einen meiner Kollegen geschmiert hat, der ihn immer wieder warnt. Wer es ist weiß ich nicht. Deshalb kann ich auch keinen meiner Kollegen einweihen. Meine Herren....ich will nicht nur Reuther und Rasin hinter Gitter bringen, sondern auch den Kollegen, der eine Schuld an den Tod meines Informanten trägt. Helfen Sie mir...bitte...” flehte Baumann regelrecht. Semir sah kurz zu Ben, der nickte. “Also gut....auf gute Zusammenarbeit.” lächelte Semir.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tristan kam wenige Augenblicke nach Connys Flucht zu sich. “Diese verdammte Schlampe.....das wird sie mir büßen..” fauchte er und quälte sich auf die Beine. “MAX! RICHARD!!” schrie er nach seinen Helfern. Die beiden Gerufenen kamen zu ihm. “Conny ist weg! Sucht sie. Sie kann noch nicht weit sein.” befahl Tristan. Die Männer rannten raus und suchten die Gegend ab. Auch Tristan kam hinterher. “Ich brauche sie zurück! Sie ist der Preis für die Drogen!” schrie er wütend. Es dauerte eine Weile bis auch sie den Wald erreicht hatten. “Wenn das Biest sich hier versteckt hat, dann wird es dauern bis wir sie gefunden haben. Sie darf auf gar keinen Fall zur Straße kommen!” gab er bekannt. Die Männer rannten weiter, doch von Conny fehlte jede Spur. “Verdammt! Verdammt....Verdammt!” fluchte Tristan. Er sah sich suchend um. Der Boden hier war trocken und so konnte er zwar viele Spuren sehen, aber nicht zuordnen. “Sie ist hier...ich spürte ihre Anwesenheit. Diese kleine Hexe wird für die Flucht bezahlen....das schwöre ich euch. Und ihr dürft zuerst ran...” versprach er seinen Männern. Diese grinsten breit. “Wir werden sie finden...” versprachen sie. Tristan sah sie an. Sie waren stark aber dumm. Warum sollten sie nicht auch ihren Spaß mit Conny haben. Bevor sie nach Arabien geht, sollte sie die Qualität von deutschen Männern noch einmal deutlich spüren. Sie suchten und suchten, doch es gab keine Spur von Conny. “Verdammt....wir müssen sie finden!” wiederholte Tristan. Er sah auf die Bäume und hoffte sie dort zu finden. Sicher war sie fit genug um auf Bäume zu klettern und vielleicht rechnete sie damit, dass man sie dort nicht fand. Doch egal wo er auch schaute, es gab keine Spur. “Sie muss hier sein. Wir gehen in Richtung Autobahn. Sicher will sie sich ein Auto angeln und dann abhauen! Beeilt euch, ihr Schlafmützen!” schrie er seine Leute an. Sie gingen schneller. Bis zur Autobahn dauerte es sicher noch ne halbe Stunde und Conny hatte einen Vorsprung von mindestens zwanzig Minuten. Das hieß dass sie viel schneller an der Straße waren als Tristan und die Männer. Die Chance, dass sie vorher geschnappt wurde verringerte sich mit jeder Minute. Und damit verringerte sich für Tristan auch die Chance auf ein verdammt gutes Geschäft und auf das Geld was er von seinem Freund bekommen würde, wenn er die Drogen überbrachte. Alles nur wegen dieser kleinen Schlampe, die sich nicht an seine Regeln halten konnte. Doch das würde er ihr austreiben sobald sie wieder bei ihm war.


    Semir und Ben waren auf der A4 unterwegs. “Was hältst du von dem Fall?” fragte Ben nachdenklich. “Nun....es wäre nicht das erste Mal, das die Drogenhändler die Autobahnparkplätze als Tauschmarkt nehmen. Nur die Kollegen vom BKA seinen nicht so erpicht darauf zu sein, die Kerle einzukassieren. Wie sonst konnten die Typen seit zwei Jahren frei fungieren. Da stimmt irgendwas nicht. Aber sie haben nun den Fehler gemacht, uns einzuschalten und damit haben die Gangster keine Chance mehr. Wir werden sie einsacken und einsperren. Keine Zukunft sag ich nur..” grinste Semir breit. “Okay....Superman...dann wollen wir uns den ersten Parkplatz mal vornehmen.” hängte er an. Ben nickte und fuhr raus. Er fuhr langsam auf den Platz um bessere Sicht zu haben. Doch auch das schützte ihm nicht vor dem was gerade aus dem Gebüsch gerannt kam. Ben stieg in die Eisen und Semir, der sich gerade losgeschnallt hatte machte schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Amarturenbrett. “Aua...” stieß er aus. Ben sprang aus dem Wagen. “Hallo....sind Sie verletzt?” fragte er aufgeregt eine Frau, die vor dem Mercedes am Boden lag. Noch sah er ihr Gesicht nicht. “Warten Sie...ich helfe Ihnen hoch. Sind Sie verletzt?” wiederholte er seine Frage und zog die junge Frau die kaum bekleidet war, auf die Beine. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. “Conny?!” stieß er verwundert aus. “BEN!! Bitte...hilf mir...bitte...bitte...sie dürfen mich nicht bekommen...Bitte...” flehte sie. “Conny...was tust du hier? Wie siehst du denn aus?” tadelte Ben sie. Auch Semir kam nun dazu. Er rieb sich die Stirm wo sich eine kleine Beule abzeichnete. “Bitte Ben...hilf mir....ich muss weg....sie jagen mich!” flehte die Frau. Sie sah gehetzt in den Wald. “Was ist passiert? Vor was rennst du weg?” harkte Ben nach. “Ich....bitte...bring mich hier weg....bitte...ich will nicht mehr dahin. Die wollen mich nach Arabien verkaufen...und....bitte helft mir doch...” Die Frau fing an zu weinen. “Ganz ruhig....was ist passiert? Wir sind von der Polizei. Wir helfen Ihnen.” versprach Semir nun und ließ die völlig verstörte Frau im Wagen platz nehmen. Ben sah ihnen nur zu. “Setz dich ans Steuer und fahr!” forderte Semir auf. Doch Ben reagierte nicht .”Hallo Ben!! Fahren!!” wiederholte Semir. Ben schüttelte den Kopf .”Ja doch...” knurrte er und stieg endlich ein.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tristan fluchte, als er den Wagen bemerkte. “Verdammt...sie hat es geschafft.” Stieß er aus und merkte sich das Kennzeichen. Er musste herausfinden welcher Idiot Conny dort zur Flucht verhalf. Doch dann sah er das Gesicht eines der Männer. “Oh fuck!!” kam leise von ihm, als er Semir Gerkan erkannte. Das wird ein schwieriges Unterfangen. Conny wusste zwar nichts von seinem Glück. Aber er wollte sie sich zurückholen. Schon allein um das Geschäft mit dem Araber durchzuziehen brauchte er sie. “ Max, Richard....wir müssen uns Conny wiederholen. Bis zum Wochenende will ich sie hier haben! Ihr werdet alles tun, um sie zu bekommen...ist das klar?” fauchte er die Männer an. “Wie stellst du dir das vor? Das da von ist doch der Bulle, der bei uns war. Und der Andere war auch da...als Gast. Die werden Conny unter Schutz stellen und für uns unerreichbar machen..” gab Richard zu bedenken der die Männer auch erkannt hatte. Tristan nickte. “Ja...da dürfte schwierig werden, sie zu bekommen. Es sei denn man hätte in Tauschobjetkt. Jemand der den Bullen wichtiger ist als Conny. Max...du und Richard hängt euch hinter diesen Bullen.....und versucht herauszufinden wo sie Conny hinbringen. Sobald ihre es wisst, sagt mir Bescheid, dann werden wir ihnen mächtig einheizen.” Befahl Tristan. Max sah ihn an. “Wie denn? Wir haben kein Auto!” maulte er. Tristan schnaubte wütend. “Besorgt euch eins!” fauchte er ihn an. “Und was tust du?” fragte Richard. “Ich lege mir schonmal einen Plan zu Recht, wie wir Conny wiederbekommen. Sie wird nicht lange bei den Bullen sein.” versprach Tristan und ging den Weg zurück, den sie gekommen waren. Im Bordell überlegte er sich, wie er Conny möglichst ohne Probleme von der Polizei ausgehändigt bekam. Und dann kam ihm die Idee, wie es zu machen war. Immerhin eine Möglichkeit, dachte er und grinste breit. Nun musste er sich nur noch den Weg suchen, wie er seine Idee in die Tat umsetzen konnte. Dafür brauchte er Hilfe. Ein Haus wo er ungestört war. Oder besser die Männer die er dafür über die Klinge springen lassen wollte. Max und Richard. Wenn sie besser aufgepasst hätten, dann wäre Conny gar nicht aus dem Bordell gekommen. Was kümmerte es ihn, wenn sie von der Polizei dabei erwischt wurden, als sie eine unliebsame Geisel beseitigen wollten, dachte er bei sich und grinste verschmitzt. Ihm würde niemand etwas nachweisen können. Niemand. Für die Polizei war er lediglich ein Bordellbesitzer. So dachte er jedenfalls.


    Ben und Semir fuhren zurück zur PAST wo sie mit der jungen Frau die Ben scheinbar kannte ausstiegen. Nur wenig später saß sie bei den Beiden im Büro. Immer noch zitterte sie. Semir legte ihr eine Decke über die Schultern. “Danke..” hauchte sie und hüllte sich ein. “Hier...” meinte Ben und stellte ihr eine Tasse Kaffee auf den Schreibtisch. “Danke...Ben...” gab sie leise von sich. “Ihr kennt euch?” harkte Semir nach. Ben nickte .”Allerdings...darf ich dir vorstellen. Cornelia Braun... meine Cousine...” gab er bekannt. “Deine Cousine....?” wiederholte Semir erstaunt. “Ja... die Tochter meiner Tante.... mütterlicher Seits...” bestätigte Ben erneut. “Okay...was genau ist passiert?” wandte er sich an die Frau. Sie sah ihn an, sagte jedoch nichts. “Wir kennen uns aus dem “Black Rose”....Sie standen doch hinter der Theke...” erkannte Semir nun die Frau, auch wenn sie jetzt anders aussah. Sie nickte. “Du arbeitest für Schweighardt? Bist du eine seiner Nutten oder was?” fauchte Ben wütend. “Nein! Ich bin keine Nutte! Ich....” gab sie zurück. “Was? Du bedienst nur die Kunden oder was? Wie weit geht das? Wie weit bedienst du die Kunden?” wollte Ben wissen. “Ich...ich mache das nicht freiwillig! Tristan zwingt mich dazu.....” weinte sie. “Erzähl mir doch nicht so ein Blödsinn! Ist es wie damals mit dem Drogenbesitz? Das hat man dir auch zugesteckt nicht wahr?” stieß Ben aus. “Nein....das das war damals wirklich so...und heute auch! Aber ist klar, das du mir nicht glaubst.....wie damals...als meine Mutter starb....als deine Mutter meine in den Tod trieb....nein.....sie umbrachte...” stieß Conny nun aus. “RUHE!!!” schrie nun Semir laut dazwischen. Conny nahm einen Schluck aus der Tasse und sah ihn an. “Wir haben uns sehr lange nicht gesehen....” lächelte sie nervös. “Ja....seit deinem Drogenbesitz...” bestätigte Ben. “Ich habe nie etwas mit Drogen zu tun gehabt. Ich habe sie nie genommen.” behauptete Conny. “Klar doch...” lachte Ben höhnisch. “Könnten wir uns jetzt mal bitte ruhig und vernünftig unterhalten?” forderte Semir der nun langsam wütend wurde. Ben sah ihn an und nickte. “Klar....ich gehe dann mal raus...” fauchte er und schon verschwand er aus dem Büro. Dabei knallte er die Glastür so heftig zu, dass sie laut und vibrierend ins Schloss fiel. Semir sah ihm nach. “So Frau Braun...dann bitte...erzählen Sie mir was passiert ist.” bat er ruhig und gelassen. Conny nickte und fing an zu erzählen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben ging in die Küche und stützte sich am Schrank ab. Tränen liefen ihn über die Wange. Wieder wurde er an das schmerzliche Abenteuer erinnert was schon gute 20 Jahre zurück lag. Er war damals genau wie Conny und ihre Mutter mit seiner Mutter unterwegs. Sandra Jäger saß am Steuer als plötzlich ein Fahrzeug aus einer Seitenstraße kam und den Wagen seiner Mutter rammte. Ben war damals 16 und Conny 10. Die Kinder saßen hinten und hatten Scherze gemacht als es rumste. Sandra und auch Laura, Connys Mutter, starben bei dem Aufprall. Die Kinder wurden damals wie durch ein Wunder leicht verletzt. Noch heute sah er die schrecklichen Bilder. Die weit aufgerissenen Augen seiner Mutter und das viele Blut. Der Unfallfahrer konnte unerkannt entkommen. Zumindest für eine Weile. Die Polizei stellte ihn dann später bei einem weiteren Unfall und fand heraus, dass der Mann völlig alkoholisiert war. Vor Gericht wurde er dann wegen gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und Fahrerflucht für 10 Jahre ins Gefängnis gesteckt. Für Ben damals schon ein ungerechtes Urteil und zu diesem Zeitpunkt wusste er genau was er werden wollte. Polizist....er wollte dafür sorgen, das Verbrecher wie dieser Autofahrer im Gefängnis landeten. “Hey...was ist denn los?” riss Susanne ihn aus den Gedanken. Schnell wischte Ben sich die Tränen weg, doch die Augen verrieten, das er sehr aufgewühlt war. “Nichts....geht schon wieder..” wich er der Sekretärin aus. “Ich bin eine gute Zuhörerin wenn du willst...” schlug sie vor. “Nein...ist schon okay...ich hatte nur eine böse Erinnerung aus der Kindheit...” gab er zu. “willst du darüber reden?” harkte Susanne nach. Ben schüttelte den Kopf. “Nein...ist schon gut. Es ist sehr lange her und ich hatte es wohl nur verdrängt...” lehnte er ihre Hilfe ab. Doch Susanne war niemand der so einfach aufgab. “Reden hilft aber....weißt du...als mein Vater erschossen wurde, da wollte ich mit niemanden reden. Mit dir oder Semir schon gar nicht mehr. Hattet ihr doch versprochen auf ihn aufzupassen. Doch mein Onkel sagte mir, dass ich es tun muss...denn wenn jemand stirbt, dann weil es vorbestimmt war. Also...was ist es?” bohrte sie weiter. Ben lachte auf. “Okay.....es war der Tod meiner Mutter. Ich habe eine Person aus der Vergangenheit getroffen, die meiner Mutter Schuld am Tod der ihren gab...wir waren als Kinder dabei, als beide Mütter starben und...nun ist die Erinnerung wieder da..” erklärte Ben leise.


    Natürlich erfuhr auch Julian von Conny Flucht. “Verdammte Schlampe... die kappiert es wirklich nicht. So eine kleine verdammte Schlampe.” stieß er wütend aus und ließ den Telefonhörer auf die Gabel fallen. Tristan wollte zu ihm kommen um einen gemeinsamen Plan auszuhecken, wie sie Conny wieder bekommen konnten. Immerhin wusste Tristan dass Conny bei der Polizei ist und sicher unter Schutz gestellt werden sollte. Julian steckte in dem Drogendeal ebenfalls drin und wollte sich seine Chance reich zu werden nicht entgehen lassen. Immerhin zog bei Frauen das Geld mehr als Liebesschwüre, die er von sich gab. Und mit den kleinen unschuldigen Wesen zu handeln, brachte ein kleines Taschengeld ein. Es klingelte. Julian öffnete und sah Tristan an. “Wieso hast du die Schlampe denn wieder aus dem Raum gelassen?” fauchte er ihn sofort an. Tristan lachte auf. “Das hab ich nicht. Die Nutte hat die Tür geknackt...so einfach ist das. Sie hat Nadeln gefunden und die Tür geöffnet. Schlimmer aber ist, dass ich vermute, dass sie mein Gespräch mit dem Scheich mitbekommen hat und dass sie weiß was ich vorhabe. Wir müssen den Ort der Übergabe ändern oder aber den Scheich davon informieren, dass wir mit Besuch rechnen müssen, wenn wir die Übergabe durchziehen.” gab Tristan zu bedenken. Julian nickte. “Wenn wir Conny nicht haben, dann können wir die ganze Übergabe vergessen. Nein....wir brauchen etwas um die Bullen davon zu überzeugen still zu halten und uns obendrein auch Conny auszuliefern. Wer bearbeitet denn den Fall?” wollte Julian wissen. “Ein gewisser Semir Gerkan.....der Bulle der bei uns im Club war ist scheinbar sein Partner...” gab Tristan von sich. Julian nickte “Ja....mit dem war Gerkan bei mir....okay....ich habe eine Idee....hast du eine Unterkunft, die nicht zu deinem Bordell gerechnet wird? Ohne Fenster...ohne Geräusche....?” harkte Julian nach. Tristan dachte kurz nach “Nun ja...ich hätte da noch einen recht alten Bunker, den ich mit kleinen Asisatinnen verschönern wollte. Derzeit ist er allerdings unbewohnbar.” gab er zu. “Ganz unbewohnbar?” wollte Julian wissen “Nein....es gibt da ein oder zwei Räume die in Ordnung sind...was hast du vor?” fragte Tristan nach. “Nun...das sage ich dir, wenn ich mir den Raum angesehen habe. Ich brauche für den Plan zwei Männer, die sich nicht bequatschen lassen...” forderte Julian. “Dann bekommst du Max und Richard. Die sind zwar strohdumm, aber wenn du denen ein X für ein U vormachst, dann sind sie davon überzeugt und kommen nicht davon ab. Egal was du ihnen erzählst..” lachte Tristan.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben trat wieder ins Büro. “Wir werden deine Cousine unter Polizeischutz stellen.” verkündete Semir. Ben sah ihn an. “Ach ja...und warum?” wollte er wissen. “Weil sie mir verdammt viele Details geliefert hat, was unseren aktuellen Fall betrifft. Sie hat ein Gespräch belauscht, was Schweighard und ein Scheich geführt haben, dessen Namen sie nicht gehört hat. Es geht um einen Drogendeal. Düsseldorfer Hafen. Das ist das fehlende Glied von unserem BKA-Freund Baumann.” grinste Semir. “Gut....dann können sich Jenny und Bonrath ja darum kümmern.” schlug Ben vor. “Okay....und wir müssen uns auch noch unterhalten.” befahl Semir. “Ja Chef..” knurrte Ben, der scheinbar genau wusste worauf Semir hinaus wollte. Cornelia Braun stand auf. “Ben...wir haben uns lange nicht gesehen...seit...seit...” gab sie leise von sich. “Seit man dich an der Grenze mit Drogen erwischt hat. Ich weiß...ich habe dich nicht gerade vermisst.” war die kühle Antwort. Semir sah ihn erstaunt an. So kalt hatte er Ben noch nie reagieren gesehen. Semir öffnete die Tür und rief Dieter und Jenny zu sich. Schnell erklärte er, was anlag und die Beiden fuhren mit Cornelia Braun zur Schutzwohnung. “So...und nun zu uns. Was bitte ist zwischen euch passiert, dass du so kalt reagierst? Die Frau ist vergewaltigt, gefangen gehalten und geschlagen worden und alles was du herausbringst ist, das du sie nicht vermisst hast?” kam etwas ungläubig von Semir. Ben nickte. “Ist eine Familienangelegenheit..” wich Ben aus. “Gut...ich bin deine Familie...also raus damit!” forderte Semir auf. Ben lachte gequält auf. “Weißt du was ich so an dich liebe?” wollte er wissen. Semir schüttelte den Kopf. “Du bohrst so weit, bis man nicht mehr kann und vor Verzweiflung alles zugibt....aber gut...ich erzähle dir was gewesen ist, vielleicht kannst du dann verstehen, warum ich so auf Conny reagiere...” lenkte Ben ein. Semir grinste breit. “Ich bin ganz Ohr...” strahlte er. Ben lehnte sich zurück. “Es ist jetzt ungefähr 21 Jahre her. Ich war gerade 16 Jahre. Conny war neun oder zehn. Wir sind mit unseren Müttern in die Stadt gefahren und meine Mutter lenkte das Auto. Tante Laura saß auf dem Beifahrersitz und unterhielt sich mit meiner Mutter. Plötzlich rammt uns ein Wagen aus der Seitenstraße. Der Wagen überschlug sich und kam auf dem Dach zum liegen. Conny und ich haben den Unfall fast unbeschadet überstanden, aber unsere Mütter....sie waren tot. Laura wurde von einer Stange durchbohrt, die der Unfallwagen im Innenraum ohne jegliche Sicherung gelagert hatte. Meine Mutter ....” Ben stockte und atmete tief ein. “Meine Mutter starb weil....sie ...sie starb als sich eine Rippe in ihr Herz bohrte. Sie war so heftig auf das Lenkrad geknallt das.... Damals war das noch nicht mit Airbag...und...” Ben stockte erneut. Semir merkte das es ihm schwer fiel darüber zu reden. “Okay....genug....es ist lange her. Hat man den Fahrer bekommen?” fragte er sanft nach.


    Ben sah ihn an. “Ja.....als er einen weiteren Wagen gerammt hat. Er war stockbetrunken und absolut fahruntüchtig. Für den Mord an meiner Mutter und meiner Tante bekam er zehn Jahre. Conny und ich bekamen lebenslänglich. Besonders Julia tat mir sehr leid. Sie war damals gerade acht und konnte es nicht verstehen, warum die Mama nicht wiederkam. Aber damit gab es dann auch einen Bruch zwischen mir und Conny. Für sie war meine Mutter Schuld an dem Tod von Laura. Dabei konnte meine Mutter das nicht verhindern. Noch auf der Beerdigung warf sie meinem Vater an den Kopf, dass meine Mutter die Schuld trägt und zu Recht gestorben war. Nun ja...und vor ungefähr sechs Jahren hat man Conny an der holländischen Grenze mit Drogen erwischt. Sie schwor Stein und Bein, dass sie nichts mit Drogen zu tun hatte. Keiner hat ihr geglaubt, da sie in Deutschland erwischt wurde bekam sie ein Jahr auf Bewährung. Und jetzt scheint sie ins Rotlicht abgerutscht zu sein. Ich frage mich nur warum?” stöhnte Ben. “Warum fragst du sie nicht?” wollte Semir wissen. “Fragen? Du kennst sie nicht...Andrea ist in ihrer Wut harmlos. Conny ist wie ein Tier....sie war schon immer wild und setzte ihren Willen durch. Das wird jetzt nicht anders sein. Ich denke nicht, dass sie zu irgendwas gezwungen werden kann. Das war damals schon nicht möglich, als mein Onkel sie nach dem Tod von Laura ins Internat stecken wollte. Dabei wollte er nur das Beste für sie. Conny hat es nie verstanden.” Endete Ben. Semir nickte verstehend. “Dennoch denke ich, dass ihr euch aussprechen solltet. Was sie mir erzählt hat ist die typische Mädchengeschichte. Sie sagte mir, dass sie eine Freundin von Berger war, der sie dann als er sie leid war an Schwieghardt verkaufte. Der hat sie natürlich als Nutte eingesetzt, aber Conny hat Probleme gemacht. Sie wurde vor ihrer Flucht von sechs Männern, darunter auch Berger vergewaltigt. Du wirst mir sicher beipflichten das egal was die Frau auch für einen Job macht, es bestraft werden sollte...” gab Semir zu verstehen. Ben stöhnte auf. “Conny konnte schon immer gut Geschichten erzählen. Aber okay....ich werde mit ihr sprechen. Morgen. Für heute ist schluss.” stimmte Ben zu. Semir lachte leise. “Dann werde ich mal in mein Heim fahren. Das Bett hab ich ja für mich allein...” gab er zurück. “Hast du mit ihr telefoniert?” wollte Ben wissen. “Nein....ich gebe ihr die Zeit die sie braucht.” Schüttelte Semir den Kopf. “Dann penn bei mir..” schlug sein Partner vor. “Das geht nicht...ich muss Felix versorgen. Du kennst ihn doch. Wenn er nicht pünktlich was zu fressen bekommt, dann leide ich länger als unter Andreas Streit.” Lachte Semir gequält. Ben wusste, das der Stress mit Andrea ihn zu schaffen machte. “Dann schlafe ich bei dir...” meinte er deshalb. Damit war Semir einverstanden. Gemeinsam fuhren sie zum Haus des türkischen Hauptkommissaren.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Am nächsten Morgen waren Ben und Semir pünktlich vor dem Gericht. Vor dem großen Saal wurden sie von Dr. Isolde Maria Schrankmann abgefangen. “Guten Morgen meine Herren. Schön das Sie da sind. Herr Jäger ist soeben rein gebracht worden. Herr Gerkan...Sie werden als erster Zeuge gehört werden und ich muss Sie vor dem Anwalt von Herrn Jäger warnen. Dr. Felix Kroller ist ein verdammt harter Zeitgenosse, der die Zeugen so weit bringt, zu sagen was er hören will.” gab Schrankmann von sich. Semir lächelte. “Ist doch klar. Er will seinen Mandanten raushauen. Das würde jeder machen. Aber ich bin Herr meiner Sinne und kann mich wehren. Werden Sie auf Lebenslänglich plädieren?” wollte der türkische Hauptkommissar wissen. Schrankmann nickte. “Für die Taten, die er getan hat muss er für immer eingebuchtet werden.” stieß sie aus. Gemeinsam gingen sie in den Saal. Dr. Isolde Maria Schrankmann setzte sich an ihren Platz und sah auf ihre Unterlagen. Nur wenig später betrat der Richter den Raum. Alle erhoben sich. Er belehrte die Zeugen und schickte sie vor die Tür. Die Anklagenverlesung bekamen Semir und Ben nicht mit, aber sie wusste ja auch so, was Markus Jäger vorgeworfen wurde.“ “Herr Gerkan....Sie und Herr Jäger wurden angeblich von meinem Mandanten in einen Käfig gesperrt wo Sie dann von ihn angeschossen wurden. Mein Mandant hat mir glaubwürdig versichert, dass er Sie lediglich in diesem Käfig gefunden hat und nicht eingesperrt und die Kugel stammte aus ihrer eigenen Waffe. Was haben Sie gegen meinen Mandanten?” wollte Dr. Kroller wissen. “Das ist nicht korrekt. Ich hatte Herrn Jäger bereits vorher schon kennen gelernt. Er und einige seiner Männer haben mich unter Alkoholeinfluß ausgehorchte. Sie wollten wissen, was ich weiß...da ich zu diesem Zeitpunkt nichts wusste konnte ich natürlich nichts sagen. Und bei einer Einladung von Herr Jäger habe ich mich an seine Stimme erinnert. Von dem Augenblick an stand er unter meiner Bewachung. In seiner Kirche habe ich dann leider einen Fehler begangen. Ich wurde entdeckt und mit meinem Partner in diesen Käfig gesperrt. Es ist richtig, dass es meine Waffe war, aber Herr Jäger hat abgedrückt!” erklärte Semir laut vernehmlich. “Ist es richtig, dass Sie Herrn Jäger dazu gebracht haben, abzudrücken?” wollte Kroller wissen. “Einspruch!!” forderte Schrankmann. “Einspruch statt gegeben.” meinte der Richter nur. “Ich will meine Frage anders formulieren. Herr Gerkan...würden Sie bitte die Situation schildern, wo Sie die Kugel abbekommen haben...” bat Kroller.


    Semir sah zur Staatsanwältin und sie nickte leicht. “Ich habe natürlich versucht auszubrechen. Herr Jäger schien sich zu erschrecken und drückte ab. Die Kugel drang in meinen Bauchraum. Und wenn dieses afrikanische Mädchen nicht gewesne wäre, dann wäre ich mit Sicherheit gestorben.” hängte Semir leise an. “Ach ja....ich weiß von wem Sie dort sprechen....diese kleine Afrikanerin.” lächelte Kroller. Semir sah ihn an. “Sie hat mir die Kugel rausgeholt, sonst wäre ich krepiert und Ihr Mandant wäre wegen Mordes in den Knast gewandert!” fauchte er ihn an. “Einspruch!! Seit wann kann ein Zeuge den Mandanten verurteilen....erst wenn die Fakte klar dargelegt wurde und alle Zeugen gehört wurden gibt es ein urteil, was sicher nicht Sie sprechen werden Herr Gerkan!” fauchte Kroller wütend. “Einspruch abgelehnt.....es war kein Urteil...gibt es noch Fragen an den Zeugen?” wollte der Richter wissen. “Herr Gerkan....wie kamen Sie dahinter, das Herr Jäger mit Mädchen Geschäfte machte?” fragte Schrankmann. “Wir haben ..... einen ganzen LKW, genauer einen Tanklaster gestoppt wo die Mädchen zum Teil erstickt waren. Bei den Ermittlungen sind wir auch zu Herrn Jäger gekommen, der ja für die Kirche in Afirka tätig war. Eines der Mädchen war bei ihm im Haus angestellt. Sie war seine Köchin, seine Geliebte und Sklavin. Sie erzählte uns, das sie mit vielen anderen nach Deutschland gekommen war.. ” fing Semir an die Geschichte zu erzählen, wie er sie erlebt hatte. Immer wieder versuchte er dem Blick von Markus Jäger auszuweichen, denn darin las er nur den Hass. Als Semir endete nickte Schrankmann ihn freundlich zu. Der Richter fragte noch ein paar Dinge und wandte sich dann an Anwalt und Staatsanwalt. Keiner von ihnen wollte weitere Details wissen. Semir wurde aus dem Zeugenstand entlassen und setzte sich auf die Zeugenbank. Dann war Ben dran. Auch er erzählte aus seiner Sicht die Geschichte und vieles deckte sich mit dem was Semir schon gesagt hatte. “Herr Jäger... ist es richtig, das Sie Ihren Onkel mochten, weil er in der Familie als Versager galt?” wollte Kroller wissen. “Ich gebe zu...ich habe ihn stets bewundert, dass er anders war. Er war genau wie ich ein Rebell.” erklärte Ben. Kroller lächelte. “Und warum belasten Sie ihn nun mit Ihrer Aussage so schwer?” wollte er wissen. “Ich sage lediglich so wie es war. Ich habe ihn als Kind und als junger Mann bewundert, aber das ist kein Freifahrtschein für Verbrechen.” stieß Ben aus. “Ist es richtig, das Ihr Kollege den Schuss selbst verschuldet hat?” fragte Koller weiter. Ben sah zu Schrankmann und diese lächelte beruhigend. “Es ist richtig, das er gegen das Gitter gesprungen ist und mein Onkel sich erschreckte. Dadurch löste sich dann der Schuss der meinen Partner lebensgefährlich verletzte...” nickte Ben.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Auch Kroller hatte seine Zeugen. Darunter waren die Männer die mit Markus Jäger Geschäfte gemacht hatten sagten aus. Sie bescheinigten natürlich, das Markus Jäger ein unbescholtener Bürger war, dem man nun Taten in die Schuhe schieben würde, für die er gar nichts konnte. Doch Schrankmann und auch der Richter ließen sich nicht ins Boxhorn treiben. Als die ehemalige Haushälterin von Markus Jäger, die nur für diese Aussage nach Deutschland kam erzählte, was mit ihr passiert war, schien das Urteil für den Richter klar, denoch versuchte Kroller den Prozess in die Länge zu schieben. Markus Jäger täuschte eine plötzliche Erkrankung vor, die dazu führte das der Prozess vertagt wurde. Weder Semir noch Ben hatten mit einer schnellen Abwicklung gerechnet. Der Prozess würde sich mit Sicherheit über einige Wochen ziehen. Doch von einem Freispruch war Markus Jäger sehr weit entfernt. Gegen 14:30 Uhr war der Prozess beendet zumindest für diesen Tag. Semir und Ben warteten noch auf Schrankmann um sie zu befragen. “Meine Herren...Ihre Aussagen waren klar und präzise. Der Richter kann den Mann nur verurteilen. Und zwar wegen Mordversuch und unterlassener Hilfeleistung sowie Menschenhandel. Ich werde auf 12 Jahre plädieren.” verkündete sie. Sie bedankte sich mit einem Händedruck bei den Männern und verschwand. Semir sah Ben an. “Hat sie sich gerade bedankt?” wollte er wissen. Ben nickte. “Scheint ganz so...” grinste er. “Na komm...wir werden jetzt mal zu Frau Braun fahren und uns um unseren Fall kümmern.” lachte nun auch Semir. “Hat Andrea sich gestern abend noch gemeldet?” wolte Ben wissen, als sie in den Wagen stiegen. Semir sah ihn an und lächelte gequält. “Nein....ich habe versucht sie zu erreichen, aber sie ließ ausrichten, dass sie im Augenblick nicht mit mir reden will.” Kam leise von ihm. Ben zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Der Streit zwischen den Eheleuten schien ernst zu sein. “Soll ich mal mit ihr reden?” bot er an. Doch Semir schüttelte den Kopf .”Nein...das muss ich selbst regeln. Wenn sie im Augenblick nicht reden will, dann schaft es auch keiner sie vom Gegenteil zu überzeugen. Weißt du....irgendwie kann ich sie sogar verstehen. Ich meine....ich setze mein Leben aufs Spiel, wenn wir über die Autobahn fahren, aber das mache ich in meiner Freizeit auch. Da könnte ich von einem Bus überfahren werden, wenn ich einkaufen gehe oder aber ein Supermarkt könnte einstürzen und mich erschlagen...man ist doch nirgends sicher..” beschwerte Semir sich leise. Ben nickte. Er startete den Mercedes und fuhr zur Schutzwohnung wo Conny untergebracht war.


    “Weißt du deine Cousine hat mir erzählt, dass sie Schweighard belauscht hat. Diese Lisa war die Schwester von der Ingrid. Die ist aber so verschüchtert, dass sie nichts sagen will. Laut Ingrid hat Lisa nämlich ein Geheimnis erfahren, das Schwieghardt schwer belastet. Was es ist, konnte auch Ingrid nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass es dieser Drogendeal ist. Vermutlich hat Lisa einiges mitbekommen und damit sie es nicht verrät hat Schweighard sie umgebracht oder aber umbringen lassen. Und deine Cousine hat ebenfalls was interessantes erfahren, nämlich, das Schweighard seine Mädchen bis nach Arabien verkauft. Das ist übrigens auch der Auslöser für ihre Flucht gewesen, denn sie sollten nach Arabien verkauft werden. Ich wette dieser Scheich mit dem Schweighard Geschäfte macht, ist der, den das BKA sucht.” dache Semir laut nach. Ben nickte. Es hörte sich alles sehr schlüssig an. Doch es fehlten die Beweise. “Gut....da ist was dran. So würden sich die beiden Fälle wieder vereinen. Aber wo sind die Beweise? Ich meine außer das was meine Cousine sagt haben wir nichts. Wenn wir Ingrid davon überzeugen könnten, dass sie für uns sozusagen spioniert...das wäre was...” gab er seinen Senf ab. “Nein...das ist mir zu gefährlich. Frau Braun sagte mir schon, das Schweighard verdammt hart durchgreift und an der Lisa haben wir ja gesehen, dass er nicht sanft dabei umgeht. Wir müssen es anders machen....aber dazu brauchen wir mehr Informationen. Ich werde mich heute abend mal in meinen Informantenkreisen umhören. Vieleicht hat ja einer was mitbekommen.” schlug Semir vor. “Nimmst du mich mit oder willst du das allein machen?” harkte Ben nach. “Du wirst heute mit Frau Braun zusammen sein und zwar die ganze Nacht. Dann habt ihr die Möglichkeit eure Streitigkeiten zu beenden....” gab Semir zurück. “Das wird nichts...es steht zuviel zwischen uns.” lehnte Ben ab. “versuche es wengistens. Meine Informanten sind scheu und wenn andere dabei sind, dann reden sie gar nicht. Aber ich werde dich auf dem Laufenden halten und dich morgenfrüh sogar abholen.” versprach Semir. Ben nickte. “Okay....aber sei vorsichtig. Du weißt nie wie weit der Arm von Schweighard und Berger reicht. Wer weiß wen sie alles schmieren..” warnte Ben ihn. Semir lachte auf. “Ich werde sehr vorsichtig sein. Und sobald wir alle haben, werde ich mit Andrea reden. Aber jetzt werde ich noch ein paar Kollegen zu Berger schicken. Die sollen ihm mal etwas auf die Füße treten und zur Wache bringen. Dann kann ich ihn nochmal vernehmen, auch was Frau Braun angeht.” erklärte Semir und griff zum Funkgerät.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Julian sah wie die Polizisten seine Wohnung stürmten. Er war nicht weit davon entfernt bei der Nachbarin, die sich mal wieder sehr freizügig gezeigt hatte und ihn um einen Gefallen bat, den er gern bereit war auszuführen. Immerhin war die Frau genauso alt wie er und hatte keinen Mann. Julian zeigte ihr wie schön es sein kann, wenn es einen Mann gab. Als er zurück in seiner Wohnung gehen wollte, sah er die Polizisten die Treppe rauf stürmen. Auch wenn er nicht genau wusste ob sie zu ihm wollten, schloss er die Tür und sah durch den Spion. “Was hast du denn Juli?” wollte Sabine seine Nachbarin wissen. “Hörmal Binchen...wir haben doch immer viel Spaß miteinander und nun könntest du was für mich tun...” erklärte er ohne genauer darauf einzugehen. “Alles was du willst mein Süßer.....” hauchte sie ihm zu. “Okay....wenn die Polizei gleich klingelt und das wird sie...dann sag doch bitte, dass du mich nur als Nachbar kennst, aber nicht weißt wo ich bin...okay?” fragte er und sah sie flehend an. “Ja klar...wenn du mich danach noch einmal verwöhnst...?” stellte sie die Bedingung. Julian lachte leise. “So oft du willst..Baby....” strahlte er. “Gut...dann mache ich das. Kein Ding...und ich bin unersättlich...oder hast du dir was zu Schulden kommen lassen?” harkte sie sofort nach. “Nein....absolut nicht.” versprach Julian. Doch Sabine war keine Frau die sich so einfach belügen ließ. Sie sah ihn stur an. “Also gut....ich hatte mal eine kleine Sache...Drogen...nichts Schlimmes. Die haben halt bei mir was gefunden...aber nicht viel...halt etwas für den Eigengebrauch....ich bin nicht süchtig...nicht mehr....” versprach Julian. Sabine nickte. “Ich glaube dir....die Polizei hängt sich immer erst an den Leuten, die sie schon mal in den Fängen hatte. Für die zählt einmal Verbrecher immer Verbrecher. Wie ich solche Leute verabscheue...” stieß sie aus. In diesem Augenblick klingelte es schon. Sabine schaute durch den Spion. Sie machte Julian ein Zeichen, dass er ins Schlafzimmer verschwinden sollte. Dann öffnete sie die Tür. “Guten Tag....Kripo Köln....bitte nicht erschrecken...wir wollen Ihnen nichts tun....es geht um Ihren Nachbarn. Wissen Sie wo er sich gerade aufhält?” lächelte ihn ein junger Beamter an und zeigte seinen Ausweis. “Nein...tut mir Leid...ich...ich weiß nicht wo er ist. Wir kennen uns nur flüchtig...” lächelte Sabine. Ihre Stimmte klang so überzeugt, das der Polizist sich für die Auskunft bedankte und verschwand.


    “Und wie ist es gelaufen?” wollte Jenny wissen als die Beiden in die Wohnung kamen. “Der Kerl versucht natürlich mit allen Mitteln als Unschuldiger davon zu kommen. Aber das ist nur eine Farce. Damit kommt er niemals durch. Die nächste Verhandlung wird es zeigen. Und dann müssen wir wohl noch einmal aussagen müssen. Nächste Woche oder so..” grinste Semir. Ben nickte “Schrankmann hat gekocht sag ich euch, als sie hörte, was Markus Jäger von sich gab. Am liebsten hätte sie ihn heute eingesperrt und nie wieder freigelassen.” gab er zurück. Jenny nickte. Conny kam nun ebenfalls aus ihrem Zimmer, als sie die Stimmen gehört hatte. Ben sah sie an und sofort verschwand das Grinsen. Semir tippte ihn an und wies auf sie. Ben rollte die Augen und schüttelte heftig den Kopf. “Redet ihr von Onkel Markus?” fragte Conny leise. Ben nickte. “Ja....dieser Mistkerl hat bei seinen Missionen in Afrika reihenweise kleine Mädchen nach Deutschland gebracht und hier verkauft. Nebenbei wollte er meinen Kollegen und mich beseitigen.” Stieß Ben verachtend aus. Conny schüttelte den Kopf. “Das kann doch nicht wahr sein. Markus ist ein Mann der Kirche!!” verteidigte sie ihren Onkel. “Ja...das war er...und ich dachte auch, dass er niemals so etwas machen könnte. Ich wurde eines besseren belehrt. Markus hat Mädchen aus Afrika versprochen hier zu lernen und dann als Gelehrte nach Afrika zurück zu kehren um Gutes zu tun. Viele Mädchen haben es getan und wurden zu Sklavinnen.” fauchte Ben wütend, als er zurück dachte. “Und was ist dann passiert? Wie habt ihr ihn bekommen?” harkte Conny nach. “Wir waren ihm auf der Spur und als er Semir einen Bauchschuss verpasste an dem er mit Sicherheit gestorben wäre....wenn da nicht diese kleine Afrikanerin gewesen wäre, die ihn gerettet hat. Aber lassen wir das. Conny...was weißt du noch über Julian? Die Kollegen die ihn verhaften sollten haben ihn in seiner Wohnung nicht angetroffen.” wollte Ben wissen. Conny stieß verachtend Atem aus.”War ja wohl klar....der Mistkerl hat sich sicher versteckt....wahrscheinlich bei Tristan...” gab sie zu verstehen. Semir nickte. “Das vermute ich auch....also ich wäre für eine Razzia im “Black Rose”, “schlug er vor. “Dann wirst du bei Schrankmann das Männchen machen müssen. Wir haben keine Handhabe gegen ihn.” stöhnte Ben. “Stimmt nicht ganz. Frau Braun könnte uns doch helfen. Sie wurde dort schließlich festgehalten...” widersprach Semir sofort.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Nachdem Semir, Bonrath und auch Jenny gegangen waren saß Ben schweigend im Sessel während Conny auf der Couch saß. Immer wieder sah sie ihn an. “Was?” fragte er fauchend. “Nichts...schon gut....” wich Conny aus. “Ach komm...Conny...lass uns das Kriegsbeil begraben. Wir waren doch beide bei dem Unfall dabei und...” versuchte Ben dann doch nach einigen Minuten des Schweigens. “Du meinst alles vergessen? Vergessen wie meine Mutter umkam? Das kann ich nicht...” stieß Conny aus. “Das sollst du auch nicht. Aber weder du noch ich konnten etwas dafür. Wir waren Kinder!” beschwor Ben seine Cousine. “Kinder....ja...du warst danach immer noch Kind. Genau wie Julia....aber ich...hast du einen Augenblick mal an mich gedacht? Mama war unser ein und Alles. Papa hat sich nach ihrem Tod aufgegeben! Weißt du wie es ist, wenn man zusehen muss wie ein geliebter Mensch sich selbst kaputt macht?” harkte Conny nach. In ihrer Stimme war Bitterkeit zu hören. “Conny....wir haben keine Schuld daran. Wir waren doch Kinder. Ich war gerade mal 16 Jahre alt...warum müssen wir uns gegenseitig fertig machen?” versuchte Ben. Der Ton wurde lauter. “Deine Mutter saß am Steuer ihres Wagens! Ich weiß es....ich war drin! Hast du das vergessen? Ich war drin...genau wie du! Ich war im Auto als das andere in uns fuhr! Ich habe die Schmerzen gespürt, als man mich rausholte!! Ich war neun Jahre alt!!” schrie Conny zurück. “Ich weiß es sehr genau!! Du musst es mir nicht erzählen. Der andere Wagen fuhr in uns...genau so war es. Weil der Fahrer die Vorfahrt meiner Mutter missachtet hat!!” schrie Ben zurück. Er schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. “Warum lässt du dir nicht helfen...?” wollte Ben wissen. Scheinbar hatte Conny starke Probleme das Erlebte zu verarbeiten, doch genau das musste passieren. “Willst du mich für verrückt erklären? Willst du mich in die Klapse stecken oder was?” fragte sie zurück. “Nein...ich will dir helfen...” lächelte Ben. “Helfen? Du? Wo war denn Familie Jäger als ich meine Mutter verlor? Wo? Wo warst du?” fauchte sie ihn an. “Wir hatten selbst Trauer! Hast du das vergessen? Ich habe auch meine Mutter verloren!! Ich habe auch getrauert!” schrie Ben nun laut zurück. “Natürlich nicht....hauptsache die Familie Jäger hat ihren Frieden nicht wahr?...” fragte sie bitter. “...aber hast du dir mal gefragt wie es uns nach dem Tod meiner Mutter ging? Hast du auch nur ein Gedanke daran verschwendet?” hängte sie fragend an.


    “Nein...und das gebe ich offen zu. Ich war 16 und du warst 9. Ich habe es genauso wenig verstanden wie du, warum unsere Mütter sterben mussten.” gab Ben zu. Conny nickte. “Ben....mein Vater fing an zu trinken....er holte sich eine Frau nach der Anderen ins Haus und die letzte war gerade mal zwei Jahre älter als ich. Sie forderte, dass ich sie Mama nennen sollte. Ich habe mich immer wieder mit den Frauen angelegt und irgendwann sagte Papa mir, dass er mich nicht mehr sehen will. Und dann bin ich gegangen. Ich habe mich rungetrieben. In Holland...in England..ich war überall. Doch nach dem Drogenfund...da war ich fertig. Diese Verhandlung...der Gefängnisaufenthalt... es war grausam. Auch wenn es nur acht Wochen in U-haft waren. Ich wollte nie wieder etwas falsch machen. Ich wusste wirklich nicht woher die Drogen kamen. Und als ich dann endlich auch meine Ausbildung gemacht habe, da ging ich zurück zu meinem Vater....er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Seine Frau hatte sich bereits wieder von ihm getrennt und der Vermieter warf ihn raus. Ich war wieder allein...und dann traf ich Julian. Endlich ein Mann, der weiß was eine Frau sich wünscht. Er erfüllte mir alles....alle meine Träume konnte ich bei ihm ausleben. Alles.... verstehst du...?” fragte Conny ihren Cousin. Ben nickte. “und dann kam er mit einer tragischen Geschichte... und du solltest ihm helfen Geld zu verdienen richtig?” harkte er nach. Diesmal nickte Conny. “Seine Mutter ... angeblich war sie sehr krank und damit erinnerte er mich an meine. Ich habe natürlich geholfen. Aber die ersten Male waren nicht schön...ich wollte nicht...aber ich dachte dass ich ihm so wirklich helfe. Und eines Tages....sagte ich ihm, dass ich nicht wollte, doch Julian bettelte mich an. Seine Mutter würde sterben,wenn ich es nicht täte... und ich bekam Bedenken. Deshalb habe ich weiter gemacht. Vor gut drei Wochen erzählte Julian mir von einem neuen Job für mich. Etwas was uns schneller ans Ziel brachte..” erzählte Conny weiter. Während sie erzählte, knetete sie ein Tempo in ihren Händen was langsam zerfiel. Ben sah sie betroffen an. “Dann hat er dich an Schweighard verkauft?” fragte er sanft. Seine Cousine tat ihm leid. “Ich wollte dich nicht so angehen...im Büro. Aber Mama hatte wirklich keine Schuld an dem Unfall.” sagte er leise. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. “Ich werde dich beschützen. Aber du musst uns auch helfen. Diese Lisa die wir gefunden haben..” fing Ben an. Conny sah ihn an. “ich weiß das deine Mutter keine Schuld hatte...aber für mich musste jemand Schuld haben....es tut mir Leid....und ja...ich werde euch helfen. Aber dann muss auch Julian gepackt werden. Ich will ihn hinter Gitter sehen...” stieß Conny aus. Nur wenig später weinte sie im Arm von Ben, der sie versuchte zu trösten.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir saß in seinem Wohnzimmer und zappte gelangweilt durch das Programm. Immer wieder erwischte er sich, wie er zum Telefon schielte. Warum klingelte es nicht endlich? Warum rief Andrea nicht an? Liebte sie ihn nicht mehr? War nun alles vorbei? Oder sollte er den ersten Schritt wagen? Ja okay...er hatte Ben angelogen. Er hatte Andrea nicht angerufen. Aber nicht weil er zu stolz dazu war, sondern weil er Angst davor hatte. Angst davor, das Andrea ihm nun sagte, es sei vorbei. Er stand auf und ging ans Fenster. Draußen war es am regnen und die Tropfen liefen dem Fenster runter. Was würde er tun, wenn Andrea sagte es wäre aus? Was machte er dann? Seine Kinder konnte er sicher jederzeit sehen, aber die Einsamkeit....genau das was er jetzt spürte...das war etwas beängstigendes. Das wollte er nicht. Aber er wollte sich auch nicht dem Willen von Andrea beugen und in den Innendienst gehen. Dafür war er einfach zu jung. Er stöhnte leise auf. Vielleich sollte er sie doch anrufen. Was konnte sie denn sagen? Er hatte Ben eben noch vorgehalten dass er nicht so stur sein sollte und die Sache mit seiner Cousine zu klären und er ? Er traute sich nicht seine Frau anzurufen.Was konnte sie ihm denn vorwerfen? Das er Geld verdiente? Für sie und für die Kinder? Los Semir! Ruf sie an und sag ihr endlich was du willst! Forderte er sich in Gedanken auf. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer seiner Schwiegermutter. Er hörte das Freizeichen und legte auf. “Nein....nein...das geht nicht..” stöhnte er leise. Doch es muss gehen! Los trau dich! Forderte die innere Stimme wieder auf. Semir atmete tief ein und wählte erneut die Nummer. “Schäfer!” hörte er kurz darauf. “Hallo Margot....kann ich....Andrea sprechen?” fragte er heiser. “Semir! Was für eine Freude. Wir haben gerade über dich gesprochen. Warte... ich hole sie..” Die Stimme von Margot war freundlich und warm. “Hallo?” hörte er dann Andrea sagen. “Hallo mein Schatz....ich...ich...” fing Semir an. “Semir....wie geht es dir?” wollte Andrea wissen. “Danke....ich Andrea können wir nicht noch mal über die Sache reden? Bitte...es ist mir sehr wichtig..” flehte Semir. “Hör mal...ich war wohl etwas zu voreilig. Ich habe dir Unrecht getan und es tut mir sehr Leid. Ich weiß doch wie sehr du an deinem Job hängst. Lass uns am Wochenende reden , ich komme dann zurück und dann klären wir alles. Ich liebe dich!” hauchte Andrea ihm ins Ohr. “Wirklich?” fragte Semir und unterdrückte einen Jubelschrei. Tränen des Glücks liefen ihm über die Wange. “Ja...wirklich.... ich liebe dich mehr als mein Leben...” wiederholte Andrea und warf ihm ein Kuss durch die Hörmuschel. “Ich liebe dich auch...dich und die Kinder...ihr seid mir das Wichtigste und wenn du ....wenn du...” fing Semir an zu erklären. “Nicht jetzt Schatz. Leg dich ins Bett und träume von mir...ich komme am Samstag zurück.” hauchte Andrea in sein Ohr. “ja...ja...ich freu mich so auf euch..” lachte Semir. Ein Klicken sagte ihm das Andrea aufgelegt hatte. Es war alles in Ordnung...es war wieder alles in Ordnung. Eine Woche Trennung von Andrea hatte er gerade hinter sich gebracht und nun sagte sie, dass sich nichts ändern musste. Gott was liebte er diese Frau....Semir tanzte regelrecht ins Schlafzimmer und wäre fast über Felix gestolpert. Schnell nahm er den Kater und küsste ihn auf die Schnauze. Das Tier mauzte verwundert. “Sie liebt mich!” sagte er und ging mit einem guten Gefühl ins Bett.


    Der nächste Morgen kam und Semir fuhr zu Ben um ihn abzuholen. Mit einem freudestrahlenden Gesicht betrat er die Wohnung und traf Conny und Ben gemeinsam am Tisch sitzend an. “Guten Morgen!!” begrüßte er die Beiden. “Whow...was ist passiert?” harkte Ben sofort nach, dem die Gute Laune sofort aufgefallen war. “Alles bestens! Die Sonne scheint und ich habe herrlich geschlafen..” gab Semir von sich. “Fein....und der Grund?” harkte Ben weiter nach. “Andrea kommt am Wochenende zurück” strahlte Semir. “Dann ist wieder alles im Lot?” wollte Ben wissen. “ja...sie sagte gestern das sie mich liebt und das sie sich das Leben ohne mich gar nicht vorstellen kann..” nickte Semir. “Gut...und was ist mit Berger?” kam Ben nun auf den Fall zurück. “Keine Spur von ihm. Wir müssen uns an Schweighard halten. Wir haben nur noch drei Tage bis dieser Deal stattfinden soll.” meinte Semir nachdenklich. “Dann können wir uns lediglich im Hafen auf die Lauer legen...” schlug Ben vor. “Ich hätte vielleicht noch eine Idee..” warf Conny ein. Die Männer sahen sie an. “Was meinst du damit?” fragte Ben nach. “Tristan hat eine kleine Hütte im Wald. Das ist am Fühlinger See. Er veranstaltet dort sogenannte Frischfleischbeschauungen. Ein Markt wo sich die Bordelle die Mädchen aussuchen. Ich war einmal kurz dort gewesen um die Leute anzuheizen..” stieß Conny regelrecht aus. Das sie sich ekelte spürte man jetzt noch. “Weißt du genau wo diese Hütte liegt? Vielleicht hat sich Berger dort versteckt...” dachte Semir laut nach. Ben nickte. “Ein Versuch wäre es wert... hast du dich eigentlich gestern noch mit deinem Informanten getroffen?” fragte er und sah Semir an. “Ja...aber er konnte mir nichts erzählen.” Nickte Semir. In diesem Augenblick klingelte sein Handy. “Mike? Was gibt es?” wollte Semir wissen. Er horchte eine Weile. “Bist du ganz sicher, dass sich dort was abspielt?” harkte Semir nach. Wieder schwieg er und nickte. Dann grinste er breit. “Danke...Hast was gut bei mir..” versprach er und beendete das Gespräch. “Frau Braun hat Recht. Das war Mike...er hat gehört, dass Schweighard zur Party eingeladen hat. Im Stadtwald von Chorweiler...in der Nähe des Fühlinger Sees. Ich denke wir sollten uns dort umsehen. Jenny und Bonrath werden uns hier ablösen.” grinste Semir. Ben sah ihn an “Hältst du das für eine gute Idee? Wir allein gegen Schweighard?” wollte er wissen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tristan Schweighard sah Mike Bronner an. “Das war sehr gut...” lobte er ihn. “Dann gib mir jetzt die versprochene Dosis...ich brauche sie!” flehte der Mann. Er kniete vor Tristan und sah ihn bettelnd an. “Aber ja doch....mein Freund Julian wird dir deine Belohnung geben. Geh mit ihm...” befahl Tristan. Mike nickte und verschwand mit Julian. Nur kurz darauf knallte ein Schuss. Julian kam zurück. “Und was willst du jetzt machen? Meinst du die tauchen nur zu zweit auf?” fauchte er Tristan an. “Nein....ganz sicher nicht. Aber der Wald ist ein sehr gutes Versteck. Wir können uns dort auf jeden Fall einen Vorteil einbringen und den werden wir nutzen. Ich will Conny zurück und das werde ich spätestens morgen haben....” knurrte Tristan. Julian nickte. “und dann zeige ich der Schlampe was ich von ihrer Art halte. Sie wird mich nie vergessen...nie....” stieß Julian aus. Tristan lachte leise. “Ganz sicher nicht. Sie wird dem Scheich übergeben und da wird sie sicher nicht mehr lange so störisch sein, das kann ich dir versprechen.” bestätigte er. “Okay....dann werden wir mal so tun, als würden wir unser Deal durchziehen. Aber die Bullen werden sicher nicht allein dort auftauchen. Wie gut, dass du den Scheich davon überzeugen konntest den großen Deal zu verschieben. Nur wie willst du dich gegen die Bullen sichern? Die schnappen uns..” gab Julian seine Bedenken bekannt. Tristan lachte leise. “Ich habe mir deinen Plan von dem Bunker noch mal durch den Kopf gehen lassen und bin begeistert. Wir werden dort sagen wir...ein kleines Quartier aufstellen. Was meinst du wie lange die Bullen uns nerven, wenn einer aus ihren Reihen in unserer Gewalt ist?” wollte Tristan wissen. Julian schluckte. “Du willst dir einen von denen schnappen? Das geht nicht gut....das kann gar nicht gut gehen!” stieß er aus. “Das überlasse mir. Du sollst nur mithelfen die Falle aufzustellen. Alles Andere erledigen meine Jungs und ich.” grinste Tristan. Julian zog die Schultern hoch. “Ich habe da ein ungutes Gefühl...ein verdammt ungutes Gefühl. Und wie willst du Conny dann bekommen? Sie gegen den Bullen tauschen oder was?” wollte er wissen. Tristan nickte. “Blut ist dicker als Wasser...und mir scheint das diese beiden Bullen Gerkan und Jäger sehr eng befreundet sind. Was meinst du ist Ben Jäger wichtiger? Eine kleine Nutte oder ein Freund?” grinste Tristan böse.


    Conny sah Jenny an. “Was soll denn jetzt mit mir passieren? Ich kann mich doch nicht ewig verstecken. Irgendwann werden Tristan und Julian hier auftauchen und mich abholen. Ich will da nicht hin. Ich will nicht nach Arabien!” erklärte sie. Jenny Dorn sah die junge Frau an. “Das müssen Sie nicht. Ich denke mal, dass Semir und Ben diese Typen jetzt das Garaus machen. Die werden zur Hütte fahren und dort alle festnehmen. Sie machen eine Aussage vor Gericht und zack...sind die Herren hinter Schloss und Riegel.” Erklärte sie. “Sie glauben an Ben?” harkte Conny nach. “Ja sicher...Ben ist ein sehr toller Mann. Er ist mutig und er lässt sich nicht ins Boxhorn jagen. Und er kann unglaublich gut singen. Er hat sogar eine eigene Band..” nickte Jenny. Conny lachte bitter auf. “Ich kenne einen ganz anderen Ben. Er hatte damals eine große Klappe und brach immer wieder aus den Regeln die bei den Jägers herschte aus. Er hat Streiche gespielt und sogar sich mit seinem Vater angelegt...Ich dachte immer, das Konrad seinen Sohn im Griff hatte.” gab sie leise zurück. “Ben hat Streiche gespielt?” harkte Jenny nach. Conny nickte. “Oh ja....und davon waren einige verdammt übel. Einmal hat er die Angel seines Onkels mit Seife eingeschmiert. Und natürlich hat am Angeltag ein Fisch angebissen....ein verdammt großer sogar. Mein Vater hat seine Angel genommen und wollte den Fisch an Land ziehen, aber er konnte die Angel nicht halten. Also griff mein Vater die Sehne und versuchte es so. Doch der Fisch war so stark und zog die Sehne so durch die Finger, dass sie schwer verletzt wurden. Natürlich hat niemand zugegeben was mit der Angel war. Nun ja...ein dummer Jungenstreich. Schmerzhaft aber ein Streich. Wir haben sehr viel gelacht bis....” Conny holte tief Luft. “...bis unsere Mütter starben. Ben und ich warem im Wagen als der Unfall passierte. Ben und ich wurden nur leicht verletzt. Aber wir sahen beide unsere Mütter in ihrem Blut liegen. Das sind Bilder die ich nie vergessen werden. Sie sind eingebrandt.” endete sie. Jenny schluckte. “Wie sind Sie dann an diesen Julian Berger geraten?” fragte sie nach. “Er war der Mann, der mir alle Wünsche erfüllte. Er war so liebevoll und nahm Rücksicht auf meine Gefühle. Er war ein Traummann.”strahlte Conny. “Und dann?” kam die nächste Frage von Jenny. “...dann stellte es sich heraus, dass seine Mutter totkrank ist und sie eine OP brauchte, die in Amerika nur durchgeführt werden konnte. Aber das war teuer und da ich irgendwie in seiner Schuld stand, habe ich für ihn das Geld verdient...bis er mich verkauft hat. Dann wurde ich wach....es war zu spät und Tristan Schweighard ist kein Mann der ein Spielzeug freigibt...” stieß Conny aus.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • “Sie wollen nur mit Semir zu dieser Hütte fahren und dann auf die Gangster warten?” fragte Kim erstaunt nach. “Nun ja...noch wissen wir ja nicht, ob da wirklich etwas ist. Vielleicht ist es nur eine Täuschung. Wir müssen auf jeden Fall versuchen diesen kleinen Deal zu verhindern. Dann ist Schweighard noch mehr gezwungen den großen Deal zu machen. Und dann werden wir ihn spätestens packen. Ich denke auch nicht, das die Beiden dort hinkommen. Aber selbst wenn...dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und beim großen Deal weniger Gegner.” bestätigte Ben. “Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Immerhin ist das Gebiet sehr unübersichtig. Was wenn Sie in eine Falle laufen?” harkte Kim nach. “Das Risiko gehen wir ein. Cornelia Braun ist bei Jenny und Bonrath in guten Händen. Die lassen sie nicht aus den Augen und Schweighard wie auch Berger setzen sicher alles daran sie wieder zu bekommen. Aber sie wissen ja nicht wo Frau Braun steckt.” gab Semir zum Besten. “ Frau Braun arbeitet mit uns zusammen?” fragte Kim weiter. Ben und Semir nickten. “Sie will beide Männer hinter Gitter sehen und ich kann das verstehen.” kam von Ben. Kim dachte nach. Sie brauchte gute fünf Minuten und nickte dann. “also gut...aber Sie melden sich nach dem Deal! Und bitte....keine Alleingänge...ich will nicht schon wieder zum Polizeipräsidenten und ihn erklären müssen, warum meine Beamten im Krankenhaus liegen!” warnte sie. Ben und Semir versprachen es und verschwanden. Nur eine Stunde später waren sie in dem Wald dicht beim Fühlinger See. “Hier könnte ich mit Andrea auch mal ein Picknick machen...” dachte Semir laut nach. “Ja....kein schlechter Platz. Richtig ruhig und schön....und der See ist auch herrlich.” gab Ben ihm Recht. “Die Hütte müsste dann dort liegen. Conny sagte ungefähr fünf Minuten vom See und zwar von der Brücke in der Mitte Richtung Nord...also da lang.” wies Ben den Weg. Semir nickte. Er sah sich aufmerksam um. Dann erreichten sie die Hütte, von der Conny gesprochen hatte. Semir schlich sich an und riskierte einen Blick hinein. Niemand war zu erkennen. “Die Hütte ist leer.” Gab er nur kurz darauf an Ben weiter. “Gut...dann sollten wir uns im Gebüsch verstecken. Du hier vorn und ich werde mich hinter der Hütte positionieren. Dann können wir von zwei Seiten die Leute festsezten.” legten sie sich ihren Plan zu Recht. Nur zwei Minuten später war es soweit. Semir saß im Gebüsch und war durch die Zweige fast unsichtbar. Alles war ruhig... doch der Schein trügte, wie sich schon sehr bald herausstellen sollte.


    Jenny hörte schweigend zu was Conny sagte und stellte zwischendurch neugierige Fragen. Sie konnte nicht verstehen wie eine junge Frau aus Liebe zu dem vermeindlichen Traummann alles tun konnte, selbst seinen Körper zu verkaufen. “Haben Sie es denn nie bemerkt, das Berger Sie nur benutzte? Ich meine...haben Sie irgendwann seine Mutter kennen gelernt?” harkte sie nach. Conny schüttelte den Kopf. “Nein..immer wenn ich es wollte, sagte er mir, dass sie zu schwach sei und die Krankheit es nicht zuließe. Ich habe ihm geglaubt. Ich bin in Ihren Augen vermutlich dumm oder?” lachte Conny. Jenny schüttelte sofort den Kopf. “Nein...ich finde nur, dass man sich wehren muss. Wenn mir soetwas angetan würde, dann würde ich vermutlich meine Waffe nehmen und die Kerle umlegen. Einfach abknallen...” grinste Jenny. Conny sah sie an. “Das wäre aber doch Selbstjustiz und die ist strafbar. Denken Sie wirklich das Ben und Herr Gerkan die Beiden kriegen und sie einsperren? Ich meine...solange die draußen herumlaufen, bin ich doch nicht sicher. Ich habe Angst. Wenn sie wirklich an der Hütte sind, dann könnten sie auch darauf kommen, dass sie mich hier rausholen? Sie sind mit Herrn Bonrath ganz allein hier und Tristan hat seine Bodyguards die ihm völlig ergeben sind. Die würden für ihn sogar töten..” sagte Conny leise. Sie zitterte und Jenny setzte sich neben ihr. Sie nahm die Frau, die genau wie sie 26 war, in den Arm. Dabei vernachlässigte sie den notwendigen Abstand. Conny packte die junge Frau, und griff nach ihrer Waffe. Sie schlug Jenny damit auf den Kopf. Ohne einen Laut zu sagen, sackte die junge Polizistin zusammen. Conny bettete sie vorsichtig auf der Couch und sah wie der lange Polizist auf die Toilette ging. Conny sah auf Jenny. “Tut mir Leid, Kleines. Aber ich werde Julian und Tristan nun ihrer Strafe zuführen. Knast ist nicht genug für die Beiden.” sagte sie leise und schlich zur Toilettentür. Diese ging nach Außen auf und sie wusste das dieser Bonrath darin war. Sie versperrte die Tür mit einem Besenstiel. Anschließend nahm sie einen dünnen Schal und fesselte der Polizistin die Hände an der Lehne der Couch. Sie knebelte sie noch schnell mit einem Pflaster. Dann ging sie zur Tür und fast lautlos öffnete sie diese und schlüpfte durch. Auch das Schließen verlief ohne jeden Ton. Conny rannte die Treppe runter und versteckte die Waffe unter ihrer Jacke. Auf der Straße sah sie sich um, um sich zu orientieren. Nun musste sie nur noch zur Hütte kommen und diesen Mistkerlen den Garaus zu machen. Conny rannte durch die Gassen bis sie zu einer vielbefahrenen Hauptstraße kam.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • ist ja gut.......ist ja gut....hier das Abendessen


    *********************************************


    Julian grinste breit, als er den kleineren Polizisten unter sich sah. Er saß bereits seit einer guten Stunde im Baum und hatte einen tollen Überblick über das Gelände. Da unten war er also....der Grund für den anderen Bullen ihm Conny zu bringen. Doch nun musste er Tristan das Zeichen geben, das alles bereit war. Er würde mit drei seiner Bodyguards einen Deal vortäuschen. Julian hatte die Aufgabe sich im Rücken des Bullen anzuschleichen und ihn dann in seine Gewalt zu bringen. Der Andere wird dann unter Druck gesetzt und darf gehen. Tristan hatte bereits die perfekte Unterkunft für den Bullen gefunden und freute sich schon auf Conny. Diese kleine Schlampe wird sicher hart spüren was es heißt sich so zu Wehr zu setzen. Das vibriren seines Handys ließ ihn zusammenzucken. “alles klar...” kam von Tristan. Julian schrieb zurück. Julian fixierte den Polizisten und sah wie er aufstand und sich fast genau unter ihm stellte. Das war perfekt. Julian stellte sich so ins Geäst, dass er sich auf den Mann fallen lassen konnte. Er ließ los und fiel. Doch er hatte sich etwas verrechnet, denn der Mann sah instinktiv nach oben und sprang sofort zur Seite. Dabei verlor er seine Waffe die er bereits gezogen hatte. Julian landete und rollte sich ab. Gerkan sprang aus der Hocke auf ihn zu und schlug direkt mit der Faust in sein Gesicht. Julian fluchte wütend. Er spürte das Blut aus der Nase schießen und schlug nun seinerseit zu. Doch der Schlag ging durch die Luft, da sich der Polizst unter den Schlag duckte. Julian zog seine Beine an und trat aus. Er hörte ein Aufstöhnen und sah wie der Polizist erneut zu Boden ging. Julian richtete sich auf, warf sich nun auf den Polizisten und nagelte ihn am Boden fest. “Du verdammter Mistkerl!” stieß er aus und schlug zu. Mit voller Wucht traf seine Faust den Polizisten im Gesicht. Dieser war kurz benommen und Julian ließ seine Klammerung leicht nach. Ein Fehler wie sich herausstellte, denn sofort ließ Gerkan seine Beine hochschnellen und brachte Julian mit Hilfe der Beinschere von sich. Doch Julian war keiner, der sich leicht geschlagen gab. Er drehte sich in der Schere und schlug erneut zu. Diesmal traf er Gerkan in der Nierengegend. Der Druck der Beinschere ließ nach und Julian gewann wieder Oberhand. Mit einem harten Faustschlag in den Magen. Mit einem Aufschrei krümmte Gerkan sich am Boden. Julian sah die Waffe nur wenige Meter von ihm liegen. Schnell sprang er hin und griff danach. Doch Gerkan war noch nicht geschlagen. Bevor Julian die Waffe entsichern konnte schlug Gerkan zu. Julian schrie auf, als die Faust in seinen Rippen landete. Schnell drehte er sich um ohne die Waffe fallen zu lassen. Er schlug mit der Waffe in der Faust zu. Er traf nicht, denn Gerkan rollte sich weg.Gerkan wollte mit einem Tritt die Waffe aus Julians Hand schlagen, doch dieser riss Gerkan die Beine weg. Gerkan krachte zu Boden. Julian schnellte hoch und ließ den Hahn einrasten. Dann presste er ihm die Waffe in den Hals. Die Gegenwehr erstarb. “Ganz langsam...noch eine Bewegung und es war deine Letzte ist das angekommen?” fauchte er Gerkan etwas atemlos an. Gerkan regte sich nicht. Julian war zufrieden. “Okay....und nun wirst du aufstehen. Langsam und gesittet. Die Hände nach oben...keine Tricks. Ich bin schneller mit dem Abdrücken als du mit deinen Beinen...” warnte er ihn.


    Ben wartete und sah gelangweilt auf seine Finger. Er knippte an den Nägeln und schloss kurz die Augen. Dann hörte er ein Geräusch. Eine Gruppe von Männern betrat das Gelände vor der Hütte. Ben erkannte Tristan Schweighard. Na endlich...dachte er und stand auf. Doch schon wenig später starrte er auf die Situation die sich vor ihm abspielte. “Jäger! Komm raus! Dein Partner ist auch schon hier!” hörte er Tristan schreien und gleichzeitig ließ er den Blick auf Semir frei, der zwischen den Männern stand. Die Hände nach oben und die Waffe am Kopf. “Ruf ihn!” forderte Julian Berger ihn auf, der hinter ihm stand. Ben hielt den Atem an. Verdammt wie konnte das passieren? War es doch eine Falle? Hatte dieser Mike sie hier absichtlich hingelockt? Aber warum? Fragen über Fragen. “Ruf ihn!” hörte er Tristan schreien. “Ben!” kam von Semir. Doch Ben rühte sich nicht. Vielleicht konnte er Semir aus der Gewalt der Männer holen, wenn er sich ruhig verhielt. Ein Schuss fiel und Ben zuckte zusammen. Schnell sah er zu Semir, doch dieser war unverletzt. Dafür glaubte er den Rauch am Waffenlauf zu sehen. “Noch ging der Schuss daneben, aber der nächste trifft!” hörte er die Drohung von Tristan. Ben überlegte nicht lange. Langsam stand er auf. “Wirf die Waffe weg!” forderte Julian. Ben tat es. Mit erhobenen Händen ging er auf die Gruppe zu. “Sehr schön...dann sind wir doch alle wieder vereint. Fehlt eigentlich nur noch Conny. Wo ist sie?” fragte Tristan. Ben und Semir schwiegen. “Meine Herren...Schweigen hat überhaupt keinen Sinn...also wo ist sie? Sie gehört mir. Ich habe sie gekauft und ich kann mit ihr tun was ich will.” hängte er an. Ben sah ihn an. “Conny gehört Niemanden. Sie ist kein Besitz.” stieß er wütend aus. Tristan lachte leise und drehte sich zu ihn um. “Ich weiß Jäger...aber wissen Sie wie gut sie im Bett ist?” wollte er wissen. Ben atmete heftig und hätte am Liebsten zugeschlagen, doch noch war Semir in höchster Gefahr. “Sie sollten aufgeben! Wir bekommen Sie eh...” stieß Ben aus. “Ach glauben Sie wirklich? Was haben Sie denn gegen mich in der Hand. Glauben Sie wirklich das Conny gegen mich aussagt? Dann ist die Frage wen mehr Glauben geschenkt wird. Einem ehrlichen Geschäftsmann oder einer billigen Nutte...?”lachte er. Ben hielt sich nun nicht mehr zurück und schlug mit einer großen Wut zu. Doch Tristan schien geahnt zu haben. Er wich einen Schritt zurück. Der Schlag ging ins Leere. “Ich sehe schon, dass Sie sehr emotional sind. Und ich werde das etwas ausweiten. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie holen Conny her und ich lasse Gerkan am Leben? Ist das ein faires Geschäft?” lachte Tristan. Er hob die Hand. Seine beiden Gorillas packten Semir, der versuchte sich loszureißen und zerrten ihn in einen Wagen. Ben war dazu verdammt es zuzulassen, denn Tristan und auch Julian richteten ihre Waffen auf ihn. “Sie haben jetzt genau 48 Stunden Zeit. Sie werden Conny zu mir bringen und dann erfahren Sie den Aufenthaltsort von Gerkan. Sie sollten sich aber beeilen, denn er wird sicher nicht in einem Hotel untergebracht werden. Dort wo er ist, wird es nichts zu essen oder zu trinken geben. Sie haben es in der Hand. Ich glaube ein Mensch hält es eine Woche ohne Essen aus. Drei Tage ohne Trinken. Wenn ich will, kann ich den Zustand auch fokosieren und ihn unter Hitze setzen....Wärme trocknet aus...und man bekommt großen Durst. Oder ich gebe ihm Salz zu essen....wissen Sie was passiert wenn man Salz isst? ....man bekommt Durst....nur wenn man nichts zu trinken bekommt, dann ist es grausam nicht wahr?” verhöhnte Tristan ihn.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Conny fuhr mit dem Bus zu Julians Wohnung. Sie sah das Polizeisiegel und drehte um. Dann eben zu Ingrid. Sie wusste genau, dass sie sich in großer Gefahr begab, wenn sie das Bordell erneut betrat, doch Conny wollte nicht in das Haus sondern ging auf den Hinterhof. Sie nahm einen Stein und warf ihn an Ingrids Fenster. Mehrmals musste sie werfen, bis sich das Fenster endlich öffnete. “Sag mal geht es noch?” fauchte Ingrid sie an. “Conny!! Was tust du hier? Warte ich komme runter!” stieß Ingrid aus, als sie erkannte wer da war. Nur wenige Minuten späte war Ingrid bei ihr. Sie nahm Conny in den Arm. “Bist du wahnsinnig hier her zu kommen? Tristan ist am toben sag ich dir! Er ist völlig außer sich..” erkärte Ingrid. “Ist er jetzt da?”wollte Conny wissen. “Nein...er ist mit Julian und drei Männern weg gefahren. In zwei Wagen. Wir sind allein hier und natürlich unter verschluss. Der Mistkerl hat den anderen einen Cocktail mit Schlaftabletten gegeben damit keiner von denen abhaut. Zu mir hat er ja mehr Vertrauen. Sie wollen, das habe ich mitbekommen, dich eintauschen. Aber ich weiß nicht wie. Das sind Worte die Ralf von sich gegeben hat. Ich hab versucht herauszufinden was er damit meint, aber der Idiot hat nichts gesagt. Aber zu dir...warum bist du zurück gekommen?” wollte Ingrid wissen. “Ich komme nicht zurück. Nie wieder. Ich werde dafür sorgen das Tristan und Julian nie wieder Frauen so etwas antun können. Mein Cousin....Ben ist dabei ihn und Julian zu verhaften. Er und sein Freund werden die Kerle nur in den Knast bringen. Ingrid....ich will das sie leiden...ich will sie leiden sehen....weißt du wo sie hin sind?” harkte Conny nach. Ingrid bemerkte die Waffe, die sie trug. “Was hast du vor? Willst du dich selbst in Gefahr bringen? Wenn du Selbstjustiz machst dann geht du in den Knast! Das sind die Schweine nicht wert!” versuchte sie Conny die Idee, die sie dachte auszureden. “Nur keine Sorge....sie dient nur zur Abschreckung und zur Notwehr. Nur wenn ich wirklich keinen anderen Weg sehe, werde ich sie einsetzen.” versprach Conny. Ingrid atmete ein. “Ich weiß das Julian in der Wohnung von Tristan wohnt. Die am Rhein direkt. Vielleicht sind sie da. Die Rhododenrenstrasse 3.” gab Ingrid bekannt. Conny lächelte . “danke...du wirst auch bald ein Leben führen können wie du es willst.” versprach sie. Ingrid lächelte sie an. “warte!” stieß sie aus und rannte ins Bordell zurück. Conny sah sich unsicher um. Ingrid kam wieder. “Hier...der Schlüssel für den Porsche. Du wirst ein schnelles Auto gebrauchen.” lächelte die altgewordene Prostituierte und Bardame. Conny drücke sie noch einmal und verschwand. “


    Semir konnte nicht sehen wohin es ging. Er lag zwischen den Vorder- und Rücksitze und der eine der Gorillas fand es lustig ihm seine Schuhe in den Rücken zu stellen. “Nur zur Warnung...wenn du versuchst aufzsutehen, werde ich zutreten...so in etwa...” warnte ihn der Mann und hob den Fuß hoch um ihn direkt mit großer Wucht auf Semirs Rücke landen zu lassen. Der Deutschtürke stöhnte laut auf und blieb einfach liegen und holte vorsichtig Luft. Der Rücken schmerzte extrem und er hatte Angst, dass seine Wirbelsäule gebrochen werden würde. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und bei dem Tempo konnten sie überall sein. Was hatte Schweighard wirklich vor? Dass er ihn laufen lassen würde war ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht wollte er ihn gegen Cornelia Braun tauschen. Immerhin war sie die einzige Zeugin die ihm und Berger gefährlich werden konnte. Aber sie war Bens Cousine und wie sollte Ben sich entscheiden. Er war sein Freund, sie war ein Teil seiner Familie. Der Wagen stoppte. “So und nun gesittet aussteigen....!” befahl der Mann. Semir kam langsam hoch. Er sah sich auf dem Gelände wo sie gehalten haben um. Hier war lediglich ein alter Bunker. Sollten sie ihn hier festhalten? “Los!” fauchte der Mann hinter ihm und stieß ihn auf den Bunker zu. Es ging tief nach unten, das konnte Semir erkennen ansonsten war hier kaum eine Lichtquelle. Alles roch modrig und vergammelt. Nach gut fünf Minuten Fußmarsch wurde Semir in einen Raum gestoßen. Er bestand aus nacktem Beton. “viel Vergnügen!” verhöhnte ihn der Mann und verschloss die Tür. Semir hörte wie sich der Schlüssel drehte. Noch einmal sah er sich um. Doch hier war nichts. Keine Decke, keine Matratze, kein Stuhl...oder sonst etwas, das den Aufenthalt hier gemütlicher machte. Er zuckte mit den Schultern. Mit dieser Situation musste er sich abfinden. Vielleicht bekam er später mit dem Essen etwas worauf er schlafen konnte. Er ließ sich an der Wand nieder, doch er setzte sich nicht sondern hockte sich hin. So konnte er vielleicht einen der Aufpasser überwältigen wenn sie zurück kamen. Die Zeit verging. Semir spürte eine Unruhe in sich. Er wollte sich nicht so einfach damit abfinden. Also stand er auf und ging zur Tür. Er zog daran, doch sie blieb verschlossen. Auch wenn das Gebäude noch so herunter gekommen war. Die Schlösser hier waren neu. Nach einer guten Stunde wusste er, dass er hier nicht ohne Hilfe herauskam.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben sah wie Schweighard und Berger verschwanden. Er selbst blieb stehen. “Vergiss die Zeit nicht. Sie läuft unaufhaltsam!” rief Berger ihm noch zu. Als sie weg waren wachte Ben aus seiner Starre auf. Er griff zum Handy und rief Kim an. “Ich hab es doch geahnt! Das konnte nur eine Falle sein!” stöhnte sie auf. “Die wollen im Austausch für Semir Conny haben. Aber ich kann doch ....” erklärte Ben. “....Cornelia Braun ist abgehauen. Sie hat Frau Dorn niedergeschlagen und Bonrath in die Toilette gesperrt. Wir haben keine Ahnung wo sie steckt.” unterbrach Kim ihn. Ben schloss die Augen. “Schlimmer aber ist, dass sie die Waffe von Frau Dorn ebenfalls mitgenommen hat. Sie kenne Ihre Cousine. Was wird sie unternehmen?” wollte Kim wissen. “Ich komme ins Büro..” gab Ben zurück und lief zum Auto. Nur eine halbe Stunde später saß er bei Kim auf dem Besucherstuhl. “Wie konnte das passieren?” wollte Kim wissen. “Wir haben uns positioniert, aber die Kerle schienen genau darauf gewartet zu haben. Berger hat Semir überrascht und konnte ihn überwältigen, wähend Schweighard mich mit seinen Gorillas in Schach hielt. Chefin..wir müssen was tun, die werden auch dann keine Ruhe geben, wenn sie Conny haben. Wobei ich sie nicht ausliefern werde.” stieß Ben aus. Kim nickte. “Das ist klar. Aber nur sie kann uns helfen. Dazu müssen wir sie jetzt wiederfinden. Versuchen Sie im Bordell etwas herauszufinden.!” bat Kim ihn. Ben nickte. “Ich werde sie finden....” versprach er. “Gut....war Semir verletzt?” wollte Kim noch wissen. “Nur von der Schlägerei...” nickte er. “Aber Schweighard hat mir gesagt, dass er nichts zu essen und trinken bekommen wird. Wir müssen rausfinden wohin er ihn gebracht haben kann und vielleicht kennt Conny ja das Versteck. Nur eins sag ich Ihnen...sollte meine Cousine ein falsches Spiel treiben, dann lernt sie mich von einer Seite kennen, die ihr sicher keinen Spaß machen wird.” fauchte Ben wütend. “Denken Sie, das es eine abgekartete Sache war?” harkte Kim nach. “Eigentlich nicht...Conny ist vermutlich aus Naivität in die Sache rein geraten und weiß nicht wirklich etwas.” widersprach Ben seiner Therorie selbst. “Gut...dann suchen Sie Frau Braun und ich werde mich darum kümmern, dass Schweighard überwacht wird. Vielleicht fährt er selbst zu Semir und dann können wir ihn schnell befreien. Weiß Andrea schon etwas?” fragte Kim weiter. “Nein...Andrea und Semir sind etwas zerstritten, aber sie kommt am Wochenende zurück und will dann mit ihm Frieden schließen.” Erklärte Ben weiter. Kim sah auf den Kalender. “Wir haben heute Dienstag...also haben wir noch maximal vier Tage um ihn zu finden. Unversehrt...hoffe ich...” dachte Kim laut nach.


    Ben fuhr zum Bordell. Er hoffte inständig das Schweighard noch nicht hier war und er sich diese Blondine vornehmen konnte. Doch bevor er sich versah, kam diese aus dem Bordell und sah sich verstohlen um. Dann rannte sie über die Straße in eines der Häuser. Ben ging hinter ihr her. Vielleicht traf sie sich mit Conny oder wusste wo Conny war. Doch als er sie eingeholt hatte, sah er dass er sich geirrt hatte. Ingrid umarmte ein kleines Mädchen und lächelte sie freundlich an. Ben ging langsam auf sie zu. “Hallo Ingrid..” sagte er. Die Bardame drehte sich erschrocken um und stellte sich schützend vor dem kleinen Mädchen. “Was wollen Sie? Sind Sie vom Amt? Wollen Sie mir die Kleine wegnehmen?” fauchte Ingrid ihn an. “Nein...ich bin Ben Jäger....von der Kripo Autobahn. Ich bin auf Conny Seite...und ich will ihr helfen. Aber sie ist abgehauen und ich muss unbedingt wissen wo sie ist. Bitte helfen Sie mir...dann helfe ich auch Ihnen und Sie können mit Ihrer Tochter ein ruhiges Leben führen.” bot Ben ihr an. Ingrid musterte ihn. “sie sind ein Bulle?” harkte sie nach. Ben nickte. “Bitte helfen Sie mir. War Conny heute hier?” wollte er wissen. Ingrids Misstrauen war nicht weg. “Wer sagt mir, dass Sie nicht für Schweighard oder Berger arbeiten?” fragte sie forsch. “Ich....hören Sie...Schweighard und Berger haben meinen Kollegen in ihrer Gewalt. Sie wollen ihn nur gegen Conny freilassen. Helfen Sie mir...bitte...” spielte Ben mit offenen Karten. “Sie war hier....sie hat eine Waffe und sie ist zu allem entschlossen. Ich habe ihr gesagt, wo sie Berger finden kann...” kam leise von Ingrid. “Was meinen Sie mit ....zu allem entschlossen...?” harkte Ben nach. “Conny will nicht das Berger nur im Gefängnis landet. Er soll leiden...was sie damit meint, können Sie sich doch sicher vorstellen oder?” stellte Ingrid die Gegenfrage. “Okay....wo ist dieser Berger denn?” nickte Ben. Doch Ingrid traute ihm immer noch nicht. “Das weiß ich nicht genau.” gab sie zurück. “Sie haben Conny doch auch die Adresse gegeben. Ich muss sie von der Dummheit abhalten. Sie darf keine Selbstjustiz durchführen. Ingrid....es ist wirklich wichtig...bitte....bitte...tun Sie es für Conny...” flehte Ben weiter. “Ich muss zurück.....Schweighard wird gleich auftauchen und dann wird er wütend...” wich Ingrid aus. Sie rannte zurück bevor Ben sie festhalten konnte. “Ich komme nachher wieder!” rief sie ihm noch zu. Doch wann war nachher?

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Conny fuhr zur Wohnung von Schweighard und wartete. Tatsächlich tauchte Julian Berger auf. Fröhlich pfeifend ging er ins Treppenhaus. Conny rannte hinterher bevor sich die Türe schließen konnte. Sie folgte ihrem Exfreund durch das Treppenhaus bis zum Dachgeschoss. Dort sah sie wie Julian die Wohnung betrat. “Du verdammtes Schwein...” stieß sie kaum hörbar aus. Sie nahm die Waffe von der Polizistin und überprüfte sie. Hoffentlich funktioniert das Ding auch...dachte sie, denn von Waffen hatte sie keine Ahnung. In den Filmen hatte sie immer wieder gesehen, wie die Polizisten ihre Waffe überprüften. Doch worauf achteten sie dabei? Conny war es jetzt ersteinmal egal. Vielleicht hatte Julian auch keine Ahnung und bekam Angst. Ja...er sollte Angst bekommen. Große Angst. Angst vor ihr, vor Cornelia Braun. Bevor sie jedoch klingeln konnte hörte sie jemanden die Treppen raufkommen. Als die Person oben fast oben war könnte sie die Silouhette von Tristan sehen. Schnell verschwand sie in eine der Nischen. Mit einem Klopfzeichen ließ Tristan sich die Tür öffnen. Conny überlegte kurz, vielleicht sollte sie sich die Beiden vornehmen...immerhin war die Gelegenheit günstig und sie hatte eine Waffe. Damit war sie überlegen! Sie konnte es beiden Männern zeigen. Auf Zehenspitzen schlich sie sich an die Tür und lachte leise. Die Tür war nicht ins Schloss gefallen. “....Jäger wird kuschen sag ich dir. In zwei Tagen haben wir Conny wieder und können unseren Deal durchziehen. Gerkan wird niemand finden. Er wird in diesem Loch verrecken. Langsam und qualvoll.” hörte sie Tristan sagen. “Vermutlich wird Jäger sich gar nicht darauf einlassen. Er wird Zug um Zug tauschen wollen. Die kleine Nutte gegen seine Partner...” lachte nun auch Julian. Conny schloss die Augen. Ben hatte keine einfache Entscheidung zu treffen, dachte sie. Sie gegen diesen Gerkan. Aber Ben wird sich ganz klar für sie entscheiden. Immerhin war sie seine Verwandte und der Andere nur ein Polizist. “Er hat nichts zu bestimmen. Wenn er nicht spurtet, werde ich Gerkan zerschießen. Erst eine Kugel ins Bein...dann ins Knie...in die Schulter...immer weiter...und die letzte dann in den Kopf. Wenn Jäger nicht spurt, dann wird sein Kollege in weniger als zwei Tagen das Zeitliche segnen. In diesem alten Bunker wird er nicht allein rauskommen. Ich habe die Türen extra verstärkt.” versprach Tristan. Conny hörte genau wie sehr er hoffte das Ben einen Fehler machte. Sie musste zu Ben....sie musste ihn suchen und ihn informieren.


    Semir setzte sich auf den Boden. Es war kühl in diesem Raum. Feuchte Kälte die langsam in seinem Körper kroch. Es gab kein Bett, keine Matratze. Nichts worauf er sich setzen konnten. Nur den kalten Beton. Aber wenigstens war er nicht gefesselt und irgendwann musste man ihn ja auch versorgen, hoffte er jedenfalls. Dann konnte er seinen Bewacher ausschalten und abhauen. Doch die Zeit verging. Langsam merkte Semir dass er Hunger bekam. War es noch Tag? Oder war es schon Nacht? Die Uhr die er am Arm trug, hatte die Schlägerei nicht überstanden. Das Glas war zerbrochen und die Anzeige schien ein Riss zu haben. Es war keine Zahl mehr zu lesen. Semir zog die Knie an und umfasste sie. Dann legte er seinen Kopf auf die Knie und schloss die Augen. Mehr wie etwas dösen konnte er nicht tun. Nur langsam schlief er ein und versankt in seinen Träumen. Das nächste was er spürte war ein Lufthauch. Schnell sprang er auf und sah sich verwirrt um. Doch außer ihm war hier nichts. Da... da war er wieder...dieser Hauch. Semir ging diesem nach und bemerkte eine kleine Öffnung in der hinteren Ecke. Viel zu klein um durchschlüpfen, aber wenigstens kam frische Luft in den Raum und der verbrauchte Sauerstoff konnte abziehen. Nur ein schwacher Trost wie er fand. Immer noch war keiner in Sicht, der ihn mit Essen und Trinken versorgte. Sollten Schweighard und Berger ihn etwa hungern lassen? Sie wollten doch sicher Cornelia Braun gegen ihn eintauschen, dachte er nach. Doch dann stieß er einen leisen Laut aus. Dazu musste er nicht mehr leben. Schweighard und Berger wussten genau, das Semir nicht aufgeben und sie jagen würde, sobald er auf freiem Fuß war. Er war zu gefährlich für sie. Aufstöhnend ließ er sich wieder zu Boden. Übelkeit überkam ihm. Übelkeit vor Hunger und Durst. Wie lange war er jetzt hier? War der Tag schon vorbei? Sein Magen knurrte so heftig das es wehtat. Auch der Durst war zu spüren doch er war bei weitem nicht so schlimm wie der Hunger. In solchen Augenblicken verfluchte er dass er die Gewohnheit Kaugummis bei sich zu haben abgelegt hatte. Nach einer guten Stunde zog er seine Jacke aus und nutzte diese als Kopfkissen. Nur unter Zwang schlief er ein.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ingrid kam nicht mehr wieder. Ben fluchte verhalten. Er selbst konnte nicht ins Bordell gehen, da Schweighard ihn mit Sicherheit sehen würde und das könnte Semir noch mehr gefährden als es eh schon der Fall war. Er musste Conny finden. Resigniert stieg er in seinen Wagen und fuhr zur PAST, wo Jenny Dorn und Dieter Bonrath bereits auf ihn warteten. “Ben...wir konnten nichts tun. Der Angriff auf Jenny kam so überraschend dass sie gar nicht reagieren konnte und ich war gerade auf der Toilette...niemand konnte damit rechnen, das deine Cousine so austickt!” verteidigte Dieter sich und seine junge Kollegin. Ben nickte. “Ich mache euch keine Vorwürfe...aber hat Conny etwas gesagt, was darauf schließt wo sie jetzt ist?” harkte er nach. Jenny und Dieter schüttelten den Kopf. “Die Krüger hat uns eben schon lang gemacht...” gab Jenny von sich. Ben nickte erneut. Das die Chefin ausflippte wenn sich einer der Beamten so überwältigen ließ, war klar und auch er hatte es schon mehrfach über sichergehen lassen müssen. “Semir wird sterben, wenn wir ihn nicht finden. Wir haben nur 48 Stunden Zeit. Wir müssen verdammt nochmal versuchen eine Spur zu finden. Susanne...wie weit bist du mit Schweighard?” wandte Ben sich an die Sekretärin. “Noch nicht viel weiter. Ich warte auf die Antwort von den Kollegen des LKAs und der Sitte...” gab diese zurück. Ben stöhnte auf. “Ich kann euch helfen....ich..” riss plötzlich die Stimme von Cornelia Braun ihn aus den Gedanken. “Conny! Verdammt was soll das denn? Warum haust du ab?” fauchte Ben sie sofort an. Conny zuckte zusammen. “Ben...ich....ich....es tut mir Leid....wirklich....” sagte sie leise und gab Jenny ihre Waffe wieder. Sofort wurde sie von der jungen Polizistin überprüft die erleichtert feststellte, das keine Kugel fehlte. “Ich möchte mich entschuldigen...ich wollte niemanden verletzen...zumindest niemanden der es nicht verdient hat.” sagte sie dabei. Jenny nickte und drehte sich um. “Wo warst du? Und wie kannst du uns helfen?” harkte Ben nach. “Ich war bei Julian....das heißt...ich bin ihm gefolgt und....vor der Wohnung wo er jetzt ist, da bin ich kurz stehen geblieben und dann sah ich Tristan kommen. Ich habe mich versteckt und da die Tür nicht zu war, habe ich das Gespräch belauscht, was die geführt haben...” erzählte Jenny. “Ja und? Was haben die gesagt?” forschte Ben weiter. “Tristan hat davon gesprochen, das du mich austauschen wirst...gegen deinen Kollegen... Ben...das geht nicht. Ich will nicht wieder zurück.” flehte Conny. Ben nickte. “Das musst du auch nicht, aber wir müssen Schweighard und Berger eine Falle stellen.” tröstete er sie.


    Julian sah Tristan an. “Willst du Gerkan wirklich hungern lassen?” fragte er. Tristan nickte. “Unser Freund wird die nächsten Stunden ganz allein im Bunker verbringen. Sieh ihn dir an. Er ist schon etwas verzweifelt. Vermutlich knurrt sein Magen und er versucht sich abzulenken. Da...er läuft run und zerrt an der Tür....durchsucht den Raum...es ist schon witzig was er sich so einfallen lässt.” Grinste Tristan und wies auf seinen Laptop. Julian war neugierig. “Du hast den Raum mit ner Kamera gespickt?” lachte er. “Ja....eigentlich war der Raum ja für meine Asiatinnen. Ich wollte sie dabei beobachten wie sie an sich herumspielen...aber nun bekomme ich ganz großes Kino geliefert. Ich sehe zu, wie der Mann dort verhungert oder besser verdurstet. Wenn er anfängt über das Leben nachzudenken und wie er langsam dahin siecht. Er wird immer schwächer und kann sich nicht konzentrieren...” zählte Tristan auf. Julian nickte. “Was wenn Jäger nicht mitspielt? Was wenn er nicht vorhat die Kleine an uns auszuliefern?” harkte er nach. “Dann wird Jäger um Gerkan trauern müssen. Wenn das nicht hilf, dann werden wir sicher noch weitere Druckmittel finden. Ich habe bereits jemanden darauf angesetzt der ihn beobachten soll. Aber so wie es aussieht ist Jäger in Conny verliebt und du weißt ja...Liebe ist gefährlich. Besonders wenn man sich in eine Nutte verliebt. Da bekommt man es dann mit dem Zuhälter zu tun und du weißt ja selbst wie gefährlich diese Typen sein können.” grinste Tristan. Julian sah ihn erneut an. “Der Scheich lässt ne Menge Zeug da für Conny. Schon allein dafür müsste sie dir eigentlich dankbar sein. Aber so eine undankbare Person weiß es nicht zu schätzen. Sie darf in Arabien leben. Immer Sonne....keine Sorgen. In so einem Harem soll es doch gemütlich zugehen. Den ganzen Tag nur auf der faulen Haut liegen und darauf warten, dass der Scheich sie begehrt. Was will sie denn mehr?” fauchte er wütend. “Nur keine Sorge...bevor Conny nach Arabien geht, wird sie von uns noch mal durchgenommen. Wir werden ihr die Flötentöne beibringen, das verspreche ich dir.” knurrte Tristan. Er klappte den Laptop zu. “das Programm ist langweilig.” grinste er. Julian lachte auf. “Kann ich mir vorstellen. Der Bulle ist sicher ganz ruhig und pennt damit er nicht zuviel Kraft verliert.” Tristan nickte. “Das wird ihm auch nicht helfen. Wenn ich will, dann kann ich den Raum sogar fluten. Was meinst du wie lange man in kaltem Wasser schwimmen kann. Wenn man Hunger hat....Durst hat und das Wasser extrem kalt ist...?”

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • okay....Elina....das Abendessen ist serviert....;)
    ****************************************************


    “Einen Bunker? Bist du dir da sicher?” harkte Ben nach, als Conny ihm alles erzählt hatte. “Ja...er hat gesagt, dass Gerkan in dem Bunker ganz allein auf sich gestellt ist und ohne Hilfe nicht rauskommen kann. Vorallem wenn er nichts zu essen bekommt. Und ich kenne Tristan...der sagt es nicht nur. Er tut es auch. Dein Freund wird nicht überleben..” bestätigte Conny. Ben sah sie ernst an. “Weißt du wo dieser Bunker ist?” harkte er nach. Conny schüttelte den Kopf. “Nein...ich weiß es nicht. Wirklich....ich habe gehört, dass er dort eigentlich Asiatinnen unterbringen wollte. Doch wo er ist, keine Ahnung...den kennen sicher nur Julian und Tristan...” stöhnte sie auf. Ben dachte nach. “Nein...nein....nicht nur. Diese Gorillas die kennen den Bunker auch....wir müssen einen von den Burschen kriegen und dann ausquetschen. Und zwar schnell...” stieß Ben aus. Er zog Conny am Arm ins Büro. “Ben...du tust mir weh!” beschwerte sie sich. “Conny.... du kennst doch die Bodyguards von Schweighard oder nicht?” fragte Ben. Conny nickte “Ja sicher....diese Hohlköpfe die sich nicht einmal die Zähne putzen können.” Stieß sie verachtend aus. “Genau...kennst du die Namen der Männer?” wollte Ben wissen. “Max und Richard....aber die Familiennamen kenne ich nicht. Vielleicht ist es besser wenn ich doch zurück gehe. Dann ist dein Freund gerettet...” erklärte Conny leise. “Das kommt überhaupt nicht in Frage!” widersprach Ben sofort. Er drückte Conny das Kinn hoch. “Du wirst nicht zurück gehen. Wir werden Tristan und Julian einsacken und dann für immer wegsperren!” versprach er. “Dein Freund wird sterben...auf eine grausame Art und Weise...Er wird verhungern und verdursten.” gab Conny leise von sich. Ben nickte. “Ich weiß....aber ich werde dich nicht ausliefern. Das würde Semir auch nicht wollen.” lächelte er ihr zu. “Aber ich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ben...dein Freund soll nicht für mich sterben. Das geht nicht...das wäre nicht gerecht.” versuchte Conny ihm zu erklären. Ben hockte sich vor ihr hin. “du weißt doch genau, was mit dir passiert wenn du zurück gehst. Willst du so weiterleben? Meinst du wirklich, das Tristan und Julian keine Rache ausüben. Mein Freund wird sterben ob du gehst oder nicht. Schweighard kann ihn gar nicht mehr laufen lassen. Verstehst du das nicht?” harkte er nach. Conny lächelte. “Ich bin nicht dumm...natürlich weiß ich, dass sie mich umbringen wollen. Aber dann bekommt Tristan seine Ware nicht. Keine Drogen....das hat der Scheich versprochen. Kein Mädchen...keine Drogen...” erklärte sie. Ben sah sie an. “Was willst du damit sagen?” harkte Ben nach.


    Der nächste Morgen brach an. Tristan stand um zehn am Morgen auf und reckte sich zunächst. Dann sah er auf seinen Laptop und auf seine Geisel. Diese saß in der Ecke und schien zu schlafen. Ob er wohl Hunger hatte? Vielelicht sollte er das Leides des Mannes verlängern und ihm doch etwas geben. Einen kleinen Happen nur. Gerade soviel dass er Apetit bekam. Nein...nein...das wäre unfair. Er stand zum Wort und er hatte Jäger versprochen, das Gerkan nichts bekommt. Er ging unter die Dusche und frühstückte anschließend ausgiebig. Dann fuhr er zu Julian. “So....in drei Tagen wird Conny an den Scheich gegeben. Bis dahin ist sie ein Wrack. Sie wird zwar ihre Schönheit noch haben, aber sie wird nichts mehr fühlen....gar nichts mehr. Der Scheich wird ihr eh schnell überdrüssig. Vielleicht nach dem dritten Kind oder so. Wichtig ist, dass wir die Drogen bekommen.” meinte er nur. Julian nickte. “Was ist mit dem Bullen?” fragte er nach. “Gut untergebracht...der alte bunker ist absolut schalldicht. Da kann er brüllen wie er will. Niemand wird ihn hören.” gab Tristan bekannt. “Willst du ihn wirklich laufen lassen wenn wir Conny haben?” wollte Julian wissen. Tristan lachte auf. “Ich sagte doch dass Jäger einen Hinweis bekommt wo er sich aufhält. Ich mache mir die Hände nicht schmutzig. Was kann ich dafür, wenn Jäger zu dämlich ist den richtigen Bunker zu finden. Es gibt insgesamt 67 Bunker allein in Nordrhein-Westfalen. Was meinst du wie lange es braucht alle durchzusehen?” stellte Tristan Julian grinste. “Du vergisst das die Bullen viel sind...und die werden sicher nicht alle an einem Ort suchen, sondern sich aufteilen. Also werden sie ihn schneller finden, als du denkst..” ließ Julian nachdenklich raus. Tristan sah ihn an. “Du meinst die finden ihn zu schnell?” wollte er wissen. “Ja...viel zu schnell. Was hältst du davon, wenn wir ihn ...sagen wir mal....verlegen?” fragte Julian nach. Tristan dachte kurz nach. “Wohin denn?” wollte er wissen. “Wie wäre die alte Lagerhalle in Chorweiler. Dort gibt es einen Großraumfahrstuhl...nur bedienbar mit einem Schlüssel und so lenkbar, dass er zwischen den Stockwerken stehen bleibt. Keine Fenster keine Türen...niemand der ihn hört...” zählte Julian auf. Tristan setzte ein breites Grinsen auf. “Sehr gut....das ist wirklich gut....” lachte er. Gemeinsam mit Julian fuhr er zum alten Bunker um die Geisel zu verlegen.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!