Schreckliche Ungewissheit

  • Ben bekam die Liste von Firmen die Susanne herausgesucht hatte und machte sich direkt auf den Weg. Als erstes fuhr er die Firmen in Düsseldorf an. Friedrichs und Söhne war die erste Station. Er wurde schnell zum Geschäftsführer gebracht, der sich als Peter König vorstellte. „Herr Jäger…was kann ich für Sie tun..“ wollte Peter König wissen. „Nun ja….es geht um die chemischen Abfälle, die hier entstehen…“ fing Ben an. Peter König lehnte sich zurück. Ben sah sein Gegenüber an. „Wie entsorgen Sie denn die Abfälle?“ wollte er von Peter König wissen. „Wir haben eine eigene Verbrennungsanlage. Alle Abfälle die wir produzieren verbrennen wir, damit ist die Sicherheit gegeben, dass mit dem Rest keine verbotenen Sachen, wie eben diese illegale Entsorgung oder für andere Verbrechen genutzt werden. Sehen Sie…Herr Jäger….wir stellen Pestizide her und das allein ist schon gefährlich. Wir wollen die Umwelt schützen und nicht zerstören..“ erklärte König. Ben nickte. „Ist es möglich dass ich mir die Verbrennungsanlage ansehen kann?“ wollte er wissen. König nickte. „Ja sicher….kein Problem. Allerdings muss ich Sie vorher darauf hinweisen, dass wir in einen Gefahrenbereich gehen und Sie sich an die Sicherheitsrichtlinien unseres Hauses halten müssen. Kein offenes Feuer….keine Waffen oder Handys die Sie in diesem Bereich mitnehmen dürfen. Außerdem müssen Sie Schutzkleidung anlegen…“ erklärte König. Ben nickte. „Das ist in Ordnung. Nur kann ich die Waffe nicht einfach hier liegen lassen…“ gab er zu bedenken. „Das müssen Sei auch nicht…wir haben unten in dem Umkleidebereich kleine Tresore wo Sie ihre Waffe einschließen können.“ lächelte König. Gemeinsam mit Ben ging er in den Bereich und Ben zog sich einen sonderbar aussehenden Anzug an. „Was ist das für ein Material?“ harkte Ben nach. Denn obwohl der Anzug sehr warm aussah, fühlte er sich nicht schlecht an. „Das ist asbestähnliches Material. Nur nicht so gefährlich wie Asbest…. Aber sehr wirkungsvoll. Sie werden von der Wärme die dort hinter dieser Tür herrscht nicht wahrnehmen.“ erklärte König weiter. Er wartete bis Ben seine Wertsachen und seine Waffe im Tresor verstaut hatte und ging dann mit ihm in den Raum wo die Anlage stand. „Meine Leute hier sammeln den Abfall immer 24 Stunden lang und dann wird er verbrannt. Die Verbrennung ist je nach Art der Abfälle zu bewerten. Alles wird getrennt verbrannt. Die Asche wird gesammelt und findet wieder Eingang in die Herstellung von neuen Waren. Somit sparen wir auch noch Geld…“ lächelte König. Ben war erstaunt was man hier alles tat.


    Volker Saum wollte gerade das Büro verlassen, als sein Telefon klingelte. „Ja?“ meldete er sich nur. „Ich will dich sofort sehen!“ forderte ihn der Anrufer auf. „Hören Sie…ich..ich kann nichts dafür…ich..“ stammelte Volker. Er bekam Angst, denn er kannte den Anrufer genau. „Die Bullen waren heute bei dir….du gefährdest alles! Komm zum Treffpunkt…und dort wirst du mir alles erzählen!“ fauchte ihn die Stimme an. „Ja…ja…ich komme….ich….bin da…“ stammelte Volker und legte auf. Ihm wurde schlecht und er lehnte sich an die Wand. Nur kurz schloss er die Augen um sich zu entspannen. Sein Herz pochte, denn er wusste genau, dass heute Abend ein Donnerwetter kommen würde. Er verließ die Firma und sah noch kurz auf die Uhr. Ihm blieb eine knappe halbe Stunde bis er den Treffpunkt erreichte. Er schloss das Büro ab und fuhr los. Am Rheinufer stieg er aus seinem Wagen aus und ging zum Aussichtspunkt. Dort warteten bereits einige Männer auf ihn. Volker ging auf die Gruppe zu und verharrte als einer der Männer sich umdrehte. „Warum ist der Transporter verunglückt?“ wollte der Mann wissen. Volker lief ein Schauer über den Rücken. „Der Fahrer…er ist…ist eingeschlafen…und…auf ein Stauende gerast...“ erklärte Semir nervös. „Warum ist er eingeschlafen?“ kam die nächste Frage. „Er…er saß zu lange am Steuer…das hat die Polizei mir gesagt...“ erklärte Saum weiter. „Warum?“ Saum stöhnte auf. „Die Kripo Autobahn ermittelt in dem Unfall... Ein Hauptkommissar Ben Jäger….“ gab er zurück. „Nicht warum die Polizei bei dir war!! Warum er zu lange am Steuer saß! Ich sagte doch, ich will keine unnötigen Probleme!!“ schrie der Mann ohne sich umzudrehen. „ich weiß Boss...aber ich...ich...“ stammelte er ängstlich. „Nicht ich … ich...“ äffte der Mann nach. „Ich mag keine Fehler!! Du weißt was das bedeutet… wir müssen eine Weile keine Transporte durchführen und die Stoffe auf einem Gelände verstecken. Das ist aber genau das Problem…denn ich habe kein Gelände was dafür geeignet ist….und die nächste Fuhre kommt bereits übermorgen….hast du eine Idee?“ wollte der Mann wissen. „Boss…ich…nein…ich weiß nicht…wohin…“ gab Volker kleinlaut von sich. „Siehst du…genau das ist ein Problem. Ich werde das Geld kassieren. Für diesen verunglückten Transport siehst du keinen Cent…das ist dir doch sicher klar und zur Wiedergutmachung wirst du mir ein Gelände suchen, wo ich das Zeug lagern kann. Ohne das die Bullen das finden…ist das klar?“ fauchte die Stimme. „Ja Boss… ja…ich..ich tu was du willst..“ bestätigte Volker.

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  • Ben fuhr nach sieben Firmen nach Hause und legte sich angezogen aufs Bett. Was war er froh wenn Semir morgen wieder im Dienst war. So konnte er ihn dann in den Fall einweisen und gemeinsam zu einem Ergebnis kommen. Sicher war der Fall dann schnell erledigt. Immerhin war es doch wie für Semir gemacht. Er kam erholt und entspannt aus dem Urlaub und konnte sich direkt in einen Fall werfen. Ben dachte noch eine Weile nach und schlief dann so wie er war ein. Erst gegen Mitternacht wurde er wach, weil sein Magen knurrte. Er stand auf und schwankte mit müden Beinen in die Küche um sich eine Stulle zu machen. Kurz darauf zog er sich aus und legte sich ins Bett. Um sieben würde morgen der Wecker klingeln und dann hieß es wieder sich in die Arbeit zu stürzen und mit Semir die Ermittlungen aufzunehmen. Ben schlief wie ein Stein und erschrak als der Wecker ertönte. „Kannst du nicht einmal verschlafen…“ stöhnte er und stellte das Gerät ab. Er ging unter die Dusche und eine halbe Stunde später war er angezogen und verließ seine Wohnung. Bis zum Revier brauchte er knappe 25 Minuten und war nicht sonderlich überrascht, dass er nicht der erste im Büro war. „Du kannst es wohl nicht erwarten, bis der Stress wieder anfängt oder?“ wollte er von Semir wissen, der bereits an seinem Platz saß. „Nach zwei Wochen muss ich wieder auf die Autobahn…bist du bereit?“ grinste Semir ihn an. „Nachdem ich dich in unserem aktuellen Fall eingewiesen habe..“ schlug Ben vor. „Ich bin ganz Ohr…“ grinste Semir. Doch als er die ersten Fakten hörte, verschwand das Grinsen. „Wie geht es den Kindern?“ wollte er wissen. „Der Junge hat sein Augenlicht verloren. Die Substanz war so ätzend, dass sie die Sehnerven regelrecht zerfressen hat. Wenn der Junge nicht gefallen wäre und mit dieser Flüssigkeit in Kontakt gekommen wäre und diese in die Augen rieb, hätte man was tun können.“ erklärte Ben. „Was für eine Substanz ist es gewesen?“ harkte Semir nach. „Das weiß ich noch nicht…Hartmut hat sie sicher untersucht…“ gab Ben zu verstehen. „Dann weiß ich wohin wir fahren...“ gab Semir zurück und stand schon auf. Ben nickte „Auf zu Hartmut…ich bin froh, dass du wieder da bist...“ strahlte er und ging mit Semir raus.


    „Wie war dein Urlaub?“ fragte Ben als sie unterwegs waren. „Danke…ich bin richtig erholt….die zwei Wochen haben echt Wunder vollbracht. Ich kann wieder sehr gut schlafen ohne Alpträume. Meine Kinder sind überglücklich und Andrea natürlich auch.“ erzählte Semir seinen Urlaub. Als er die Geschichte mit der Badehose von sich gab fing Ben an zu lachen. „Die Hose will ich sehen...“ prustete er. „Da ist die Blume sicher größer als…“ hängte er an als Semir ihn einen kleinen Rippenhieb gab. „Nicht im geringsten….“ unterbrach Semir ihn und grinste breit, als Ben nach Luft japste. Sie kamen auf dem Parkplatz der KTU an. „Ah…Semir….herzlich willkommen zurück….“ Begrüßte Hartmut die Beiden. „Danke Hartmut….ich bin auch schon im Fall drin. Was kannst du uns über die Substanz von der A1 sagen?“ wollte Semir wissen. Hartmut sah ihn an. „gut das ihr da seid. Denn das was ich euch jetzt sage glaubt ihr nicht..“ fing Hartmut an. „Also…ich bin zwar noch nicht ganz fertig mit der Auflistung aber was der Tankwagen geladen hatte ist so gefährlich wie der weiße Hai…“ Semir sah Ben an und stöhnte leise. Hartmuts langatmige Erklärungen waren anstrengend. „Was genau hast du denn gefunden?“ bat Semir ihn bevor er einen Vortrag hielt. „Also…gefunden habe ich PCB, Altpestizide, die ich noch nicht alle analysiert habe, Hexachlorisopropylalkohol, Pyrethroide wo auch noch die genaue Spezifikation fehlt….“ zählte Hartmut auf. Semir sah erneut zu Ben. „Das glaub ich nicht…“ stieß dieser aus. Hartmut nickte. „Sag ich doch….PCP ist extrem gefährlich. Es sehr gefährlich und wird durch die Haut, die Atemwege und dem Gastroinsteinaltrakt aufgenommen. Im Zwischenstoffwechsel wirkt PCP als Entkoppler der oxydativen Phosphorylierung. Also…Hyperthermie… Die Ausscheidung erfolgt sowohl als freies PCP als auch konjugiert als Glukuronid. Das ist bei der PCP Analytik im Harn zu betrachten..“ erklärte Hartmut rein wissenschaftlich. „Das Zeug ist also gefährlich?“ unterbrach Semir ihn.

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  • das versprochene Abendessen!!!!


    „Ja sicher… und wie….dieses PCP kann wenn es inhaliert wird Kopfschmerzen, Schwindel, Mattigkeit auslösen. Das besondere daran ist, dass der biochemische und hämatologische Parameter weiterhin unauffällig ist. Der Arzt kann das nur durch einen Bluttest ausschließen.“ ging es bei Hartmut weiter. „und dieses anderer Zeug?“ harkte Semir nach. „Nun…bei dem Pyrethroide bin ich mir nicht ganz sicher Aber Pyrethroide werden als Schädlingsbekämpfungsmittel also Insektizide eingesetzt. Sie gelten in der Fachwelt als relativ ungefährlich. Das gefährlichste Zeug ist wohl DDT aber das ist nicht darin enthalten. Ich vermute nur das hier nicht nur eines der Pyrethroide hier drin sind. Du musst es nur mal riechen…“ meinte Hartmut und hob ein Glas hoch, was er öffnen wollte. Semir und Ben lehnten dankend ab. Der Vortrag von Hartmut ging noch eine ganze Weile weiter und am Ende war klar, dass hier ein Giftmix der höchsten Stufe auf der Autobahn unterwegs war. „Und das ist nicht unser einziges Problem…ich würde sagen wir geben den Giftmüll an Dieter und Hotte weiter und kümmern uns um die afrikanischen Mädchen..“ schlug Ben vor. Semir sah ihn an. „Welche Mädchen?“ harkte er nach, denn bisher hatte Ben nichts davon erzählt. „Erkläre ich dir im Büro und dann nicht allein….ein gewisser Lukas Springer von der Sitte ist mit uns an dem Fall dran…“ erklärte Ben. Semir sah ihn an. „Sagtest du gerade Lukas Springer? Von der Sitte Düsseldorf?“ harkte er nach. „Ja….“ gab Ben bekannt. „Das gibt es doch nicht…“ lachte Semir. „Du kennst ihn? Ich hab schon gehört, dass du dich mal mit ihm rumschlagen musstest…“ meinte Ben nur. „Oh ja….das war eine schwierige Partnerschaft…“ stöhnte Semir und schwelgte in Erinnerungen. „Na….das hat Lukas mir auch gesagt….wie dem auch sei…es geht darum, das wir während du dich erholt hast, mit einem Chemieunfall zu tun hatten. Ein LKW mit ziemlich übler Flüssigkeit. Aber das ist nicht so schlimm….schlimmer ist das in diese Unfallstelle ein zweiter Laster gefahren ist…“ fing Ben an zu erzählen. „sag nicht, dass da Menschen drin waren…“ schwante Semir etwas. Ben nickte. „Sieben Mädchen im Alter von 8, 11, 16 und 18 Jahren….oh ja…der Tank war so präpariert, dass die Mädchen sitzen konnten und auch genügend Luft bekamen. Der Wagen ist umgekippt und der Tank ist aufgegangen…die Mädchen krochen unseren Kollegen direkt in die Arme. Alle völlig verdreckt und ängstlich. Außerdem halb verhungert…“ zählte Ben auf.


    „Ah…ich verstehe und die Dienststelle von Lukas vermuten dahinter einen Mädchenhändlerring, der die Mädchen an die Bordelle in den Städten verteilt…“ gab Semir nachdenklich von sich. Ben schüttelte den Kopf. „Nein…eben nicht…die Mädchen sind nicht für Bordelle gedacht. Es ist Menschenhandel….ja….aber nicht Mädchenhandel. Obwohl es kommt gleich. Die Mädchen werden an betuchte Männer verkauft, die sich gern als Sklavenbesitzer ausprobieren wollen…und zwar genau wie damals die Amerikaner…“ widersprach Ben. „Bitte was? Das sind doch noch Kinder!“ empörte sich Semir. „Das ist denen aber egal. Die Kerle scheinen die Mädchen tagsüber, so sagte mir Lukas das, als Hausmädchen und abends für den Sex zu benutzen. Die Mädchen sprechen alle kein Deutsch und haben keine Pässe. Sie kommen aus verschiedenen Regionen Afrikas, denn alle sprechen einen anderen Dialekt was die Sache mit einem Dolmetscher nicht gerade einfach macht…“ erklärte Ben weiter. „Das ist übel….und wir sollen jetzt mit Lukas zusammenarbeiten… das ist keine schlechte Idee.“ meinte Semir. „Das dachten wir uns auch und wir haben auch schon einen Plan zu Recht gelegt, wie wir vorgehen...“ gab Ben zurück. „ach….und wie?“ wollte Semir wissen. „Nun ja…ganz einfach…ich habe sehr viel Geld und kann auf Gigolo machen, der auch mal Sklaven haben will….“ grinste Ben. „Das ist nicht dein Ernst. Du willst als Käufer auftreten? Das ist kein guter Plan…absolut nicht…so einfach kommst du sicher nicht in diese Kreise…!“ stieß Semir aus, dem der Plan überhaupt nicht gefiel. Ben sah ihn an. „Warum denn nicht? Das ist gar nicht so schwer. Lukas sagte mir, dass diese Auktionen im „Blue Moon“ in Düsseldorf stattfinden. Aber die sortieren auch vorher aus. Kein Zuhälter kommt da rein, weil die Mädchen wirklich nichts für ein Bordell sind. Und deshalb ist es auch schwer an die Hintermänner zu kommen. Lukas ist genau wie Krüger damit einverstanden.“ Erklärte Ben weiter. „Ohne mich zu fragen?“ kam traurig von Semir. „Du warst in Urlaub…“ lachte Ben und lenkte den Wagen auf den Parkplatz der PAST.

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  • Volker Saum sah auf als der Mann in sein Büro trat. „Hallo Frank…..was machst du hier?“ fragte er. „Wir haben große Probleme Volker. Dein Fahrer hat einen Unfall verursacht. Das ist schon äußerst schlimm, aber das unser Transporter auch noch reinfuhr und die Mädchen jetzt bei der Polizei sind, ist sehr übel….daran trägst du indirekt die Schuld. Wenn du deinen Fahrer nicht so gedrängt hättest, dann wäre er nicht verunglückt und dann wäre auch unser Fahrer nicht reingefahren….du schuldest uns also einen großen Teil…“ gab Frank knurrend von sich. „Das ist doch absurd! Such deinen Schuldigen doch in deinem Fahrer. Er hat ja auch nicht aufgepasst...“ widersprach Volker. „Das ist nicht dein Problem. Wir brauchen einen Tanklaster, den wir genauso präparieren können wie der wo die Mädchen drin waren…und du wirst ihn uns geben...“ verkündete Frank. Volker sah ihn an. „Ich habe nichts getan und wenn du nicht aufhörst mich in die Scheiße zu reiten, dann werde ich…“ Volker stockte. „Ich höre…, was wirst du? Uns verpfeifen? Ich warne dich…du hängst mit drin und sei dir gewiss…wir werden dich nicht aus den Augen lassen…ist das klar?“ fauchte Frank und verschwand genauso schnell wie er gekommen war. Volker schnaubte wütend und sah aus dem Fenster. Was dachte sich dieser schmierige Mistkerl eigentlich wer er war? fragte er sich. Vielleicht sollte er sich doch der Polizei bedienen. Dieser Ben Jäger, der vor kurzem bei ihm war, konnte sicher die Hinweise die er machen konnte verwerten und vielleicht kam er dann mit Null aus der Sache raus. Auch wenn das Gift Schäden verursacht hatte, die konnte er sicher mit Geld aus der Welt schaffen. Das hatte er ja dank seiner letzten Transporte mehr als genug. „Sonja!!“ rief er nach seiner Sekretärin.


    Frank fuhr zurück in sein Büro und griff zum Hörer seines Telefons. Schnell war die Nummer gewählt und er wartete bis sich jemand meldete. „Hör zu..Saum wird zur Gefahr…beseitige ihn. Für immer! Und auch unangenehme Zeugen…“ ohne eine Antwort abzuwarten legte er auf und setzte sich an seinen PC. Von dort versendete er eine Mail in dem er zum einen die private und die geschäftliche Adresse von Volker Saum schrieb. Er wusste dass der Empfänger ganze Arbeit leisten würde und Saum keine Chance hatte, sich mit der Polizei auszutauschen. Und auch seine kleine Schreibtischschlampe von Sekretärin, die er schon mal gesehen hatte sollte dran glauben. Volker Saum war zwar mit ihr im Bett aber man wusste nie, wie neugierig so eine kleine Nutte war. Immerhin wusste sie welche Geschäfte Saum betrieb und konnte der Polizei helfen. Er überwies eine sechsstellige Summe auf ein schweizerisches Nummernkonto und löschte kurz darauf die Mailadresse, die gesendeten Mails und alles was auf den Täter hinwies. Als er fertig war griff er erneut zum Telefon. Als sich der Gesprächspartner meldete musste er erst grinsen. „Hör zu…die Bullen sind wach und hängen an Saum dran.“ Gab er durch. „Dann mach was!! Der kann uns alle gefährlich werden!!“ schrie der Angerufene. „Ich bin schon dabei. Habe meinen Mann auf Saum angesetzt und auch auf seine kleine Büroschlampe…“ gab Frank bekannt. „Das Mädchen kann man anders verwenden. Saum reicht aus. Die Kleine ist gut fürs Bett aber das war es auch. Für die werden ein paar Jungs aus der Rotlichtszene sicher noch ein paar Tausender hinlegen…“ gab der Angerufene zu bedenken. „Für so ne alte Schachtel?“ lachte Frank. „Gerade die Alten sind besonders gut im Bett…die haben Erfahrung und wissen was ein Mann glücklich macht..“ stellte der Mann am anderen Ende richtig. Diesmal legte der Andere einfach auf. Frank stand auf und sah aus dem Fenster. Als wüsste der Himmel dass es nun eng für ihn wurde zogen dunkle Wolken am Himmel entlang und versteckten die Sonne. Wenn Ben Jäger und sein Partner nicht aufhören zu schnüffeln, dann dürfte er schon sehr bald gesiebte Luft atmen. Er hatte sich Zugriff auf die Akten der Beiden verschafft und gesehen, dass sie nie einen Fall nicht beendet hatten. „Einmal ist immer das erste Mal…“ sagte er leise und schwor sich, dass die Bullen diesmal den Kürzeren zogen.

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  • Ben und Semir betraten ihr Büro wo Lukas bereits den Platz von Semir eingenommen hatte. „Das hättest du wohl gern was…?“ fauchte Semir wütend und zog ihn hoch. Ben wollte erst dazwischen gehen, doch dann umarmten Lukas und Semir sich. „Wie geht es dir alter Mann?“ wollte Lukas wissen. „Komm…viel jünger bist du auch nicht und bei dir ziept es sicher schon an einigen Stellen…“ gab Semir zurück. „Nun ja…das Kreuz macht es nicht mehr so mit…aber lassen wir das. Schön dich zu sehen. Was macht deine Frau und deine Tochter?“ fragte Lukas nach. „Töchter…ich habe mittlerweile zwei und Andrea ist die beste Ehefrau und Mutter…“ stellte Semir richtig. Lukas nickte. „Ja…das behaupte ich von meiner Nicole auch immer….meine Söhne wachsen und gedeihen…soll dir schöne Grüße ausrichten…“ gab Lukas von sich. „Danke…von Andrea auch an dich und Nicole….und die Kinder natürlich. Wird mal wieder Zeit das du zu uns kommst….“ lud Semir seinen Freund ein. Das Telefon klingelte und Ben meldete sich. „Jäger hier!“ gab er sich zu erkennen. „Volker Saum…Herr Jäger..ich möchte mit Ihnen reden….es geht um die Transporte…könnten Sie zu mir ins Büro kommen?“ hörte er den Spediteuren bitten. „Können Sie mir das nicht am Telefon erklären?“ wollte Ben wissen. „Nein…ich muss Sie hier sehen…und dann müssen Sie für meinen Schutz sorgen..und für Sonjas Schutz…das ist wichtig…kommen Sie her..bitte…“ flehte der Mann. „Also gut…ich bringe zwei Kollegen mit…“ erklärte Ben und legte auf. „Semir, Lukas..wir müssen zu Saum…er will mit uns über die Sache reden…“ wandte Ben sich an seine Kollegen. „Ähm..ich muss selbst was überprüfen…aber ihr schafft das auch ohne mich oder?“ lehnte Lukas ab. „Ja sicher..kein Ding…aber wir teilen die Neuigkeiten!“ ermahnte Semir seinen Freund. „Klar doch..“ lachte Lukas und verschwand.


    Auf den Weg zur Spedition sah Ben Semir an. „Ich habe das perfekte Pony für Ayda gefunden und es ist sogar schon bezahlt. Ich würde sagen, wenn wir heute Feierabend haben, holen wir die kleine ab und zeigen ihr das Tierchen, das kommt nämlich heute auf die Welt..“ gab Ben bekannt. „Du hast es nicht wirklich getan oder? Ben... ich habe es für ein Scherz gehalten. Du kannst meiner Tochter doch nicht einfach ein Pony kaufen...das geht nicht..“ stöhnte er. „Natürlich geht das....“ lachte Ben nur. „War nicht einmal teuer....“ hängte er an. Semir rollte die Augen. „Es geht doch nicht ums Geld, es ist einfach nur....wie viel hast du bezahlt?“ harkte er dennoch nach. „Schlappe 1800 Euro....und es ist ein wunderschöner Hengst...hoffe ich mal...“ erzählte Ben weiter. Semir stöhnte erneut auf. „Welcher Betrag ist für dich eigentlich viel? 1800,00 Euro ist eine verdammt große Stange...zumindest für mich...da lebe ich mit meiner Familie zwei Monate von...“ gab er bekannt. Ben grinste breit. „Nee...dann kommst du nur auf dumme Ideen, wenn ich dir das verrate. Also was ist....? Bist du dabei oder soll ich mit Ayda allein zum Pferdehof fahren?“ wollte Ben wissen. „Gut...fahren wir nachher hin..“ gab Semir sich geschlagen. „Was kostest denn so ein Tier im Unterhalt?“ hängte er fragend an. „Nur 450 Euro...pro Monat versteht sich. DA ist dann auch schon das Stallausmisten, der Tierarzt und das Futter und natürlich der Stallplatz drin. Der Pferdehof wo es heute zur Welt kommt ist nur knappe zehn Minuten von deinem Haus entfernt, so kann Ayda immer hin, wenn sei möchte, was wohl wenn sie in der Schule ist, eh am Samstag sein wird...“ gab Ben zur Antwort. „450? Nur? Puh.....wann müssen wir das immer zahlen?“ kam die nächste Frage. „Semir...ich sagte doch, ich regele alles. Der Platz und das Essen ist für die nächsten drei Jahre bezahlt. Mach dir da mal keinen Kopf“ lachte Ben. Semir lenkte den Wagen auf den Parkplatz der Spedition Saum und sie stiegen aus. Semir sah Ben an. „Du weißt schon, dass ich so ein Geschenk eigentlich ablehnen sollte oder?“ gab er zu verstehen. „Hey...lass mir deiner Tochter doch eine Freude machen. Sie wird sicher eine tolle Pferdepflegerin und wer weiß...vielleicht wird sie eines Tages Tierärztin..“ schlug Ben vor. „Also gut...ich gebe mich geschlagen. Aber nicht das du Layla auch ein Pferd schenkst...“ ermahnte der Deutschtürke seinen Partner. „Hey...gleiches Recht für alle. Layla bekommt eins zu ihrem fünften Geburtstag...“ versprach Ben.

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  • Markus Jäger legte auf und schnaubte wütend. Er ging zum Fenster und sah raus. Wenn das, was er eben erfahren hatte wahr ist, sind ihm verdammt viele Euros verloren gegangen und alles nur, weil ein Fahrer am Steuer eingepennt war und ein Chaos auf der Autobahn angezettelt hatte. Die Polizei ermittelte nun. Doch Markus wusste auch, dass sein Neffe bei der Autobahnpolizei war und somit würde wohl er ermitteln. Das war die Gelegenheit herauszufinden, was die Bullen schon wussten. Warum lud er Ben nicht einfach ein und sprach mit ihm ganz unverfänglich über den Fall. Markus war Priester der katholischen Kirche und leitete die Hilfsorganisation „Lebensretter“ in Afrika. Bisher hatte er schon achtzig Mädchen an reiche Häuser verkauft und ihnen somit wenigstens eine lebende Zukunft geschenkt. Was die neuen Besitzer mit den Mädchen machte, war ihm ziemlich egal. Er durfte als Priester ja dem weiblichen Geschlecht nicht verfallen auch wenn es schwer fiel. Und einmal hatte er sich so ein Schokoladenpüppchen auch genommen. Gott war das gut...sie war gerade 14 und noch Jungfrau, doch das war Markus egal. Er nahm sie mit Gewalt und das Mädchen begriff schnell wer das Sagen hatte. „Maja!!“ schrie er durch das Haus, denn dieses Mädchen hatte er sich als Hausmädchen genommen und behalten. „Ich habe am Wochenende Gäste...ich will ein gutes Essen hast du mich verstanden?“ fauchte er das Mädchen an. Maja nickte und verbeugte sich tief. Mittlerweile war sie 18 und konnte alle deutschen Gerichte kochten, die es gab. Markus hatte sie auf eine Kochschule geschickt und Maja stellte sich als sehr begabte Köchin heraus. „Dann koche ich Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffelbrei.....Herr.....ich hoffe es ist genehm..“ gab Maja unterwürfig von sich. „Das ist eine sehr gute Wahl...Maja.....dafür darfst du heute Abend wieder zu mir ins Bett...“ grinste Markus und schickte das Mädchen weg. Wenn Frank wirklich Recht hatte und Ben ermittelte dann musste Markus umso vorsichtiger sein. Markus wusste nur eins...mit Geld konnte er Ben nicht ködern, denn er würde irgendwann die Millionen seines Bruders Konrad, Bens Vater erben. Dennoch brauchte er die Informationen und er musste sie bekommen. Entschlossen griff er zum Telefon und wählte die Autobahnpolizei an. Doch dort erführ er zunächst, dass Ben nicht im Hause war. Er ließ ausrichten, dass er angerufen hatte und Ben sich doch bei ihm melden sollte.


    Ben und Semir betraten die Firma und bekamen noch einen Streit zwischen Volker Saum und seiner Sekretärin mit. „Pass mal auf meine Liebe...noch bin ich der Boss hier im Laden und dein Ton gefällt mir überhaupt nicht...bilde dir bloß nicht ein, dass du was Besonders bist, nur weil wir mal im Bett waren...ist das klar? Du bist nichts als ne kleine Nutte, die sich was darauf einbildet für mich die Beine breit gemacht zu haben...und du warst lausig.....das wollte ich dir auch noch sagen...ein Brett zu vögeln ist sicher schöner...“ fauchte er sie an. Semir sah Ben an. „Ein tolles Betriebsklima...“ murmelte er. Semir sah den Blick der Sekretärin die vor Wut vermutlich an die Decke gegangen wäre, wenn sie nicht auf sie aufmerksam gemacht worden wären. Doch sie sagte nichts. „Das mit den Transporten bleibt unter uns...das ist für uns eine Möglichkeit aus den roten Zahlen zu kommen und hat niemanden zu interessieren!! Also hör auf darüber mit irgendwelchen Reportern zu sprechen...“ ging es bei Saum weiter. „Aber...“ versuchte die Sekretärin anzubringen. „Nichts aber!!! Es ist meine Sache wofür ich meine Autos einsetze und die Polizei ist schon aufmerksam geworden...“ fauchte Saum wütend. „Aber...die Polizei...“ versuchte sie erneut. „Ich sage doch...nichts aber!!“ schrie Saum. „Die Polizei interessiert sich aber für Ihre Machenschaften, Herr Saum...“ unterbrach Semir das Geschrei. Volker Saum drehte sich erschrocken um. „Können Sie nicht anklopfen!!“ fauchte er nun die Beamten an. „Können schon...aber Sie hätten es eh nicht gehört...“ meinte Ben nur. Saum wandte sich wieder an seine Sekretärin. „wir sind noch lange nicht fertig...Fräulein...“ fauchte er sie an. Doch nun schien die Sekretärin die Geduld zu verlieren. „Worauf Sie sich verlassen können Herr Saum...noch lange nicht..“ gab sie zurück, packte ihre Sachen und verließ das Büro. „Sonja!!! Wo wollen Sie denn hin?!!“ rief er ihr nach doch Sonja ging einfach weiter. „Ist ja ein netter Umgangston…aber als verheirateter Mann sage ich ihnen, legen Sie sich nie mit Frauen an..“ grinste Semir nur. Sie gingen mit Saum in sein Büro. „Sie wollten uns sprechen…hier sind wir…“ gab Ben zum Besten.

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  • Sonja ging durch die Straßen. Tränen liefen ihr über die Wange. Was dachte sich dieser Mistkerl überhaupt. Wer war er denn schon? Sie setzte sich auf eine Bank in dem kleinen Parkt direkt gegenüber des Büros und sah in die Fenster. Zwar konnte sie nichts erkennen, aber an der Gestik von Saum war zu erkennen, dass er scheinbar in ziemlicher Erklärungsnot geriet. „Das geschieht dir Recht...“ fauchte sie. „Du hast dich mich zum Feind gemacht, Volker...das ist für dich der Untergang...das schwöre ich....ich mache dich fertig, dass du ganz klein angekrochen kommst und wenn ich mich dafür noch einmal aufopfern muss...“ fauchte sie leise. Niemand hörte sie, aber sie schmiedete sich einen Plan wie sie ihm beweisen konnte, dass er ein Nichts war. Und um ihre Ehre wieder herzustellen, da war sie sich sicher, ging sie notfalls auch über Leichen. Sie musste nur einen Weg finden...einen Weg der Saum das Genick brach und er für immer hinter Gitter schmoren würde. Nachdem sie sich beruhigt hatte ging sie wieder ins Büro und erledigte ihre Arbeit. Immer wieder sah sie zum Büro. Saum sollte für das was er ihr angetan hatte bluten….er wird untergehen und wenn es ihr den Job kostete…das war egal. Da ihr Chef eher zu der faulen Sorte gehörte und sich ganz auf sie verließ, konnte sie ohne Weiteres seine Unterlagen durchsuchen, wenn er nicht da ist. Das war doch eine Gelegenheit auch die Gegenseite kennen zu lernen. Wenn sie nur wüsste wer dahinter steckte dann konnte sie auch etwas von dem Kuchen abbekommen. Einen Fahrer zu bekommen, war sicher nicht schwer. Viele von den Jungs würden sich gern eine Extraprämie verdienen. Und was Saum konnte, konnte sie alle Male. Nur musste sie den Hintermann kennen. Und dazu würde sie auch mit Saum ins Bett gehen, wenn sie dafür die Informationen bekam. Dass sie sich in Gefahr begab ahnte Sonja nicht. Doch sie sollte noch eines Besseren belehrt werden.


    „Also gut Herr Saum…Sie wollen nicht mit uns kooperieren…dann werden wir die gesamte Spedition umkrempeln…und wir werden nicht aufhören, bis wir was gefunden haben..“ versprach Semir und in seiner Stimme war die Wut deutlich zu hören. „Ich verstehe nicht ganz was Sie wollen…Herr Gerkan…ich kann nichts für die Fehler meiner Fahrer…ich habe sie nicht dazu angehalten, die Lenkzeiten zu überschreiten..“ gab Saum kühl von sich. „Darum geht es doch gar nicht…Wir haben bereits mal ein paar Informationen eingeholt..Ihre Fahrzeuge und auch Ihre Firma ist für Gefahrguttransporte nicht zugelassen. Damit haben Sie sich schon strafbar gemacht…wenn Sie noch ein paar Pluspunkte sammeln wollen, dann sollten Sie mit uns kooperieren!“ fauchte Semir ihn an. „Sollten Sie anfangen sich in meine Angelegenheiten zu mischen, dann passen Sie gut auf Ihren Rücken auf!“ gab Saum wütend von sich. Semir zog eine Augenbraue hoch. „sollte das eine Drohung sein?“ harkte er nach. Saum atmete tief ein. Er schien zu ahnen, dass nun Vorsicht angebracht war. „Das habe ich nicht gesagt….es könnte nur sein, das Jemand das nicht gern sieht, wenn man mich so unter Druck setzt…“ versuchte Saum die Lage zu entschärfen. „Sie haben also Komplizen…wo sind die denn? Und wer sind sie?“ harkte Semir sofort nach. Doch Saum gab keine Information. Stattdessen stand er auf und ging zum Fenster. Kurz darauf war ein Klirren zu hören. „RUNTER!!“ schrie Semir und rannte zu Saum um ihn aus der Schusslinie zu bringen, doch zu spät… als er Saum erreicht hatte sah er das kleine rotgeränderte Loch in der Stirn. „Verdammt…“ stieß er aus. „BEN?“ rief er nach seinem Partner. „Alles klar….“ kam als Antwort. Nur wenige Sekunden später gellte ein Schrei durch das Büro. Semir sah zur Tür und sah die Sekretärin im Rahmen stehen. „Runter!! Schnell…gehen Sie in Deckung!!“ ermahnte er sie, doch die Frau regte sich nicht. Ben sprang auf und zog sie in Deckung. „Alles okay….ganz ruhig….“ hörte er seine Partner sagen. Doch so einfach war es nicht sie zu beruhigen. „Ich werde mich mal umsehen...“ gab er an Ben. „Pass bloß auf...wir wissen nicht ob der Kerl nicht auch uns erledigen will…“ mahnte dieser zur Vorsicht. Semir rannte geduckt aus dem Haus. Doch schon nach wenigen Minuten war er wieder da. „Der Kerl ist weg….“ stieß er nur aus.

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  • „Was ist mit Saum?“ stellte Semir die Gegenfrage. Ben schüttelte den Kopf. „Scheiße…“ gab Semir nur zurück. Ben drehte sich zu Sonja um, die verängstigt in der Ecke am Boden hockte. ER ging zu ihr und half ihr auf die Beine. „Ist er…? Ich meine…ist er tot?“ fragte sie mit tränenerstickter Stimme. „Leider ja….“ Gab Ben zurück .Semir kam zu ihnen und reichte ihr ein Glas Wasser. „Frau Baum….es ist alles in Ordnung….hören Sie…Sie sind die Einzige, die uns helfen kann den feigen Mörder von Saum zu bekommen. Helfen Sie uns….bitte. Nur so können wir den Täter fassen und ihn vor Gericht stellen. Wollen Sie nicht auch, das er dafür bestraft wird?“ versuchte Semir sanft. „Doch..natürlich…das hat Volker nicht verdient…er war ein mieser Chef, aber ein…ein wunderbarer Mann…“ weinte Sonja wieder. „Okay…sagen Sie uns was Sie wissen….bitte..“ forderte Semir sie auf. Sonja nickte. „Volker hat alle Unterlagen, die mit den Transporten von dem Mädchen zusammenhängen zu Hause aufbewahrt. Die mit dem Giftmüll war eine weitere Möglichkeit die Firma zu retten. Sie steht nicht ganz gut da…sie schreibt rote Zahlen und….“ schluchzte Sonja. „Waren die Fahrer eingeweiht?“ harkte Ben nach. „Nur Fuchs…die Anderen wurden gar nicht auf solche Touren geschickt. Versprechen Sie mir, dass Sie den Mistkerl bekommen?“ bat Sonja. „Sie kennen den Hintermann?“ wollte Semir sofort wissen. „Nicht persönlich…aber ich habe gehört, wie Volker mal sagte, dass man sich auf den Mann in der Kirche immer verlassen kann…“ gab Sonja zum Besten. „Woher wissen Sie das?“ kam von Ben die nächste Frage. „Ich habe Volker bei einem Gespräch belauscht…das war nach einer heißen Nummer und…er dachte wohl, dass ich schlafe….“ Kam leise und traurig von ihr. „Haben Sie auch gehört wie der Mann hieß?“ fragte Semir nun wieder. „Nein….Volker hat ihn nicht mit Namen angesprochen sondern immer „Hochwürden“ gesagt.“ sagte Sonja aus. „Bitte…ich will hier weg….bitte..“ flehte sie weinend. „Ben…kümmerst du dich um sie, ich fahre in Saums Wohnung..“ bat Semir. Ben sah ihn an. „Hältst du das für eine gute Idee?“ harkte er nach. „Ich bin schon groß…“ lachte Semir und verschwand. Ben sah ihm besorgt nach.


    Während Ben auf die Kollegen wartete, fuhr Semir zu der Wohnung von Saum. Er brauchte eine knappe Stunde bis er die Sudermannallee erreicht hatte. „Whow…arm war er jedenfalls nicht…“ staunte Semir als er das Haus sah. Er ging zur Tür und wollte sie gerade mit dem Dietrich öffnen, als er bemerkte, dass sie schon offen war. Gewaltsam geöffnet, soviel stand fest. Semir zog seine Waffe und spannte den Hahn. Dann ließ er vorsichtig die Tür aufgleiten und sah aufmerksam hinein. Er ließ sich in die Wohnung fallen, rollte sich ab und zielte in den nächstgelegenen Raum. Nichts war zu sehen. Semir steckte die Waffe ein, als er alle Räume durch hatte. Er griff zum Handy und wollte die Spurensicherung anrufen als er hinter sich eine Bewegung vernahm. Doch bevor er sich umdrehen konnte packten ihn zwei starke Arme und pressten seinen Brustkorb zusammen. Semir stieß überrascht Luft aus und ließ seinen Kopf nach hinten schnellen. Ein Aufschrei zeigte ihm dass er getroffen hatte. Die Arme lösten sich und Semir ließ sich fallen. Er rollte sich ab und versuchte seinen Gegner zu fixieren, der nun mit einem Grunzen auf ihn zukam. Semir kam auf die Beine und wich zurück. Er ahnte was der Kerl vorhatte. Dieser wollte ihn in einen der hinteren Räume drängen. So war seine Flucht nach vorn nicht möglich. Dieser Mann war eine Kampfmaschine und überragte Semir um mindestens drei Köpfe. Semir versuchte seine Waffe zu ziehen, doch der Mann war scheinbar nicht allein. Gerade als Semir in das nächste Zimmer gedrängt wurde bekam er einen Schlag auf den Hinterkopf. Mit einem Stöhnen ging er zu Boden und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Er schaffte es tatsächlich bei Bewusstsein zu bleiben. Nur langsam lichtete sich der Nebel. „Genug jetzt! Ich will wissen was die Bullen wissen!“ hörte er eine Stimme wie durch Watte. „Fesselt ihn mit den Handschellen und dann werden wir ihn befragen, wenn er wieder wach ist.“ befahl die Stimme. Semir spürte wie man ihm die Handschellen anlegte und hochzog.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • dann will ich den Hunger mal stillen....gell Elina


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    Ben sah auf, als die Kollegen eintraten. Sie brauchte tatsächlich fast zwei Stunden bis sie hier erschienen. „Na endlich!! Sie steht unter Schock….und ab sofort unter Polizeischutz. Die Spurensicherung ist bereits unterwegs. Ich muss zu Semir…er meldet sich nicht…“ gab er bekannt und verließ das Haus. Er fuhr mit Blaulicht und Sirene zum Haus von Saum. Semirs Wagen stand davor und die Tür von dem Haus war offen. Eine dumpfe Ahnung ließ Ben die Waffe ziehen. Er hörte wie jemand würgte und sich übergab. Vorsichtig und immer auf Deckung bedacht ging er dem Geräusch nach. Im Wohnzimmer sah er dann die Person. „SEMIR!!“ schrie er als er erkannte wer dort würgte. Er rannte zu ihm und löste die Handschellen. „Boah…was ist passiert?“ wollte er von seinem Partner wissen, doch dieser sah ihn nur mit glasigen Augen an. „Ben…..“ lallte er fast unverständlich. „Wer war das? Was ist mit dir passiert?“ versuchte Ben herauszufinden. „Ich… ich… hab… nichts… erzählt… ich…hab…geschwiegen…“ gab Semir mit schwerer Zunge zurück. „Was hast du nicht erzählt? Du bist voll wie tausend Russen!“ stieß Ben aus. Ben zog ihn vorsichtig hoch und ließ ihn auf die Couch nieder. „Leg dich hin...“ befahl er. Semir tat es und schon hatte er die Augen geschlossen und schief ein. „Ein ganz schönes Chaos…“ murmelte Ben und sah sich weiter um. Hier war nichts mehr heile. Die Kissen waren zerschnitten, der PC zerstört. Ben sah noch einmal auf Semir. Was sollte er nun tun? Am besten war es wenn er einen Arzt rief, der sich um ihn kümmerte. Wer weiß was man ihn eingeflößt hatte. Er griff zum Handy und rief Frank Weißberg an, ein Freund und der Hausarzt der Familie Jäger. „Frank..hier ist Ben…hör mal…ich brauche deine Hilfe…. Könntest du in die Sudermannallee 3 kommen….ich habe hier einen Fall für dich.“ bat er als sich der Mann meldete. „Klar…bin gleich da…“ versprach dieser. Ben beendete das Gespräch und sah sich um. Ihm fiel dass völlig zertrümmerte Laptop auf, das in der Ecke lag. „Na…das ist Arbeit für Hartmut…“ grinste er, nahm dass Laptop und legte es in sein Auto.


    Frank Weißberg fuhr zu der angegebenen Adresse und betrat das Haus als Ben Jäger ihn rein winkte. „Hallo Ben..was hast du für mich?“ wollte er wissen. In der linken Hand trug er seine Arzttasche. „Hier…mein Freund scheint unfreiwillig ziemlich viel an Alkohol genossen zu haben..“ gab Ben von sich. Frank sah ihn an. „Unfreiwillig? Soll das heißen man hat ihn gezwungen zu trinken?“ wollte er wissen. Ben nickte. „Das vermute ich. Mein Kollege hier hat sich immer im Griff außerdem war er im Dienst…“ verteidigte Ben Semir. Frank untersuchte den schlafenden Mann, der grunzende Geräusche von sich gab. „Er hat einiges getrunken…..aber sein Alkoholgehalt kann ich so nicht feststellen. Du solltest ihn einfach ausschlafen lassen. Er wird sicher noch ein paar Stunden im Tiefschlaf liegen und dann mit einem Mordsschädel aufwachen…“ grinste Frank. „Ich würde es auch lustig finden, wenn es freiwillig geschehen wäre, aber so…kann man nichts machen?“ wollte Ben wissen. „Leider nein…da sind meine medizinischen Kenntnisse auch an ihre Grenzen…lass ihn einfach ausschlafen. Bring ihn nach Hause und leg ihn dort ins Bett…ich hoffe nur, er hat eine verständnisvolle Frau…“ lachte Frank und verabschiedete sich wieder. Ben stand wie ein verlorenes Kind vor seinem schlafenden Partner. „Na…komm…ich bring dich nach Hause….“ murmelte er und zog Semir von der Couch auf seine Schultern. Dann trug er ihn raus und führ mit ihm nach Hause. Andrea staunte nicht schlecht, als Ben Semir hineintrug. „Was ist mit ihm passiert?“ wollte sie wissen. „Er hat es nicht freiwillig getan. Soviel weiß ich...“ erklärte Ben und sah sie an. „Er ist betrunken!“ stieß Andrea aus. „Andrea…ich weiß, aber ich habe ihn gefesselt in der Wohnung eines Ermordeten gefunden…..und er sagte mir, dass er nichts verraten hatte….also muss man ihn den Alkohol eingeflößt haben und er konnte sich nicht wehren…lass ihn einfach schlafen….okay…?“ bat er die Frau seines Partners. Andrea nickte leicht.

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  • Ben brachte den Laptop in die KTU und gab sie Hartmut. ER sah auf das zerstörte Gerät. „Haltet ihr mich hier für einen Wunderheiler? Da ist nichts mehr zu machen. Absolut nicht. Da ist alles kaputt was nur kaputt zu machen ist. Sorry….aber zaubern kann ich nicht.“ erklärte Hartmut. Ben stöhnte auf. Er fuhr zurück zur PAST wo ihn alle auf Semir ansprachen. „Semir hat sich nicht wohl gefühlt und ich habe ihn nach Hause gebracht. Er scheint sich was eingefangen zu haben..“ log er. Alle glaubten ihm. Er ging in sein Büro und fand den Zettel mit dem Hinweis dass er Markus Jäger anrufen sollte. Darunter stand die Nummer. Ben dachte kurz nach. Das konnte doch eigentlich nicht sein…Markus hatte sich schon ewig nicht mehr gemeldet. Ben dachte kurz nach und wählte dann die Nummer. Es meldete sich eine dunkle Stimme. „Hallo hier ist Ben…“ sagte er. „Ben….das ist schön, das du dich meldest….ich wollte dich fragen, ob du und ich nicht mal wieder was zusammen machen sollten….ein Essen oder so…?“ hörte er seinen Onkel fragen. „Klar…wir hatten doch sonst auch immer ein gutes Verhältnis. Ich komme gern…..“ gab er zurück. „Darf ich Freunde mitbringen…?“ hängte er an. „Freunde? Klar..warum denn nicht…an wen hast du gedacht?“ wollte Markus wissen. „Meinen Partner…“ sagte Ben. „Deinen Partner? Ben…ist das was, womit ich nicht gerechnet habe?“ harkte Markus nach. „Nein..nein…nicht so eine Art Partner…mein Dienstpartner…also der Mann mit dem ich den Dienst verrichte….also ein Polizist…genau wie ich..“ stammelte Ben entschuldigend. „Ach so…ja sicher darfst du….“ lachte Markus. „Schön … wann?“ wollte Ben wissen. „Sagen wir am Wochenende?“ schlug Markus vor. „Gern….am Samstag…um zwei?“ legte Ben fest. „Sehr gern…..ich freu mich auf die Aussprache mit dir..“ gab Markus zurück. „Aussprache? Hätten wir was auszusprechen?“ lachte Ben nur und verabschiedete sich von seinem Onkel. Ben sah auf die Uhr. Es war gerade fünf. Eigentlich wollte er ja mit Semir und Ayda zum Pferdehof fahren, wo das Pony von Ayda zur Welt kommen sollte, doch Semir lag völlig betrunken im Bett und schlief seinen Rausch aus, der ihm unfreiwillig verpasst wurde. Noch einmal griff er zum Telefon und rief auf dem Ponyhof an. „Herr Jäger….schön das Sie sich melden…die Geburt scheint sich zu verschieben. Der Tierarzt meint es dauert sicher noch ein oder zwei Tage, bis das Pony zur Welt kommt. Ich werde Sie informieren, wenn ich es genau weiß…“ hörte er die freundliche Stimme des Pferdewirts. „Danke…das ist sehr nett...“ gab Ben zurück und legte auf. „Da hast du aber noch mal Glück gehabt Semir Gerkan….sehr viel Glück...“ schmunzelte er. Er machte gegen sechs Feierabend und fuhr nach Hause.


    Semir wachte am nächsten Morgen auf und spürte als erstes das sein Kopf hämmerte. „Ohhhh….“ machte er leise und stand auf. Alles drehte sich. „Na wieder nüchtern?“ wollte Andrea von ihm wissen. „Was? Wieso?“ fragte Semir und dann kam die Erinnerung. „Verdammt….diese Schweine...Andrea..ich habe es nicht freiwillig getan…ich…man hat mich gezwungen wirklich…“ entschuldigte er sich. „Ben hat mir alles erzählt…..“ gab Andrea von sich. „Er war doch gar nicht dabei...die Kerle haben mich überwältigt und….oh…mein Kopf..“ stöhnte Semir leise. „Ich hole dir ein Aspirin…du warst ganz schön voll gestern…“ gab Andrea zurück. „Wer hat mich hergebracht?“ wollte Semir wissen. „Ben…er hat dich in der Wohnung gefunden. Du warst noch gefesselt und…er sagte mir, dass du ihm sagtest, dass du nichts verraten hast. Was hättest du verraten können?“ harkte Andrea nach. „Die…die haben mich gefragt, was ich von dem Fall weiß, den Ben, Lukas und ich bearbeiten. Sie wollten wissen was wir herausgefunden haben….aber ich weiß ja so gut wie nichts. Und dann haben sie mich bedroht….wenn ich nicht aufhöre zu schnüffeln, dann werden sie es mir zeigen…Andrea…die Kerle schienen eine Menge von mir zu wissen. Sogar das ich Familie habe…“ kam nun von Semir. Andrea sah ihn an. „Oh nein….Semir….nein..nicht schon wieder. Sag nicht, ich soll mich mit den Kindern verstecken...das kommt gar nicht in die Tüte!“ fauchte Andrea sofort. „Es wären doch nur für ein paar Tage…du könntest sicher bei Nicole wohnen….sie hat doch auch Kinder und Lukas Kollegen passen dort auf euch auf…die Mädchen hätten Spielkameraden und ihr schützt euch gegenseitig…und ihr könnt besser auf die Kinder achten…“ flehte Semir regelrecht. Er dachte wieder an seine Träume. Doch bevor Andrea was sagen konnte, klingelte es an der Tür. „Das wird Ben sein…er wollten zum Frühstück kommen und nach dir sehen…“erklärte Andrea und ging zur Tür. Nur wenig später stand Ben in der Schlafzimmertür. „Na…alles okay wieder?“ wollte er von Semir wissen. „Soweit schon….nur der Schädel dröhnt. Ben….diese Kerle haben mich überrascht und dann abgefüllt…sie wollten wissen wie unser Ermittlungsstand ist..wenn ich mich nicht irre“ erzählte Semir. „Du kannst dich an die Kerle erinnern? Was für Fragen haben sie dir gestellt? Hast du die Gesichter gesehen, kannst du dich daran erinnern?“ harkte Ben sofort nach. „Nein…sie waren alle maskiert, aber die Stimmen die haben sich in mein Hirn gefressen…die werde ich nie vergessen…“ knurrte Semir wütend. „Wie viele waren es?“ fragte Ben. „Drei oder vier…ich weiß es nicht genau…“ gab Semir zu.

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  • Auf dem Weg zur PAST besprachen Semir und Ben noch einmal den Fall. „Hast du Lukas gestern noch gesehen?“ wollte Semir wissen. „Nein….er hatte noch einen Termin bei seinem Vorgesetzten, der wohl länger dauerte. Was wollten die Kerle genau von dir wissen?“ harkte Ben nach. „Den Inhalt der Frage weiß ich nicht mehr…Ich war in der Wohnung und habe bemerkt, dass schon vor mir jemand dort war….ich bin trotzdem rein und konnte niemanden entdecken….einer der Kerle hat mich dann überwältigt. Ich hab mich gewehrt und dann mischte ein zweiter mit….danach hörte ich drei Stimmen. Ich bemerkte wie mir die Hände gefesselt wurden und dann hat man mich auf einem Stuhl gesetzt. Dann fing einer der Kerle an mir Fragen zu stellen. Er wühlte meinen Ausweis heraus. Die Kerle wissen wo ich wohne und damit sind Andrea und die Kinder in Gefahr..“ stieß Semir aus. „Darum kümmern wir uns auch…wir stellen zwei Zivilstreifen vor die Tür…“ gab Ben bekannt. Semir nickte. „Was ist dann passiert?“ harkte Ben weiter nach. „Ich habe zuerst geschwiegen und machte mich darauf bereit Schläge zu spüren, doch der Typ der das Wort übernommen hatte schien es gar nicht zu wollen. Stattdessen pressten sie mir eine Flasche in den Mund. Ein anderer hielt mir die Nase zu und…ich musste schlucken….ich konnte nichts anderes tun..“ erklärte Semir weiter. Es hörte sich fast entschuldigend an. „Du bist aber sicher, dass du nichts weiter erzählt hast oder?“ harkte Ben nach. „Ich denke schon….ich meine…ich weiß ja eigentlich nicht viel und das war wohl das Glück…“ gab Semir zurück. „Wenn man das so betrachtet ja. Ich habe übrigens am Wochenende ein Attentat auf dich vor…ich würde sagen, das wir Andrea und die Kinder zu den Eltern schicken….da sind sie sicher und vielleicht solltest du mit deiner Schwiegermutter sprechen…sie könnte einen Grund finden, das Andrea quasi von selbst dort hin fährt….“ Schlug Ben vor. Semir sah ihn an. „Du hast Recht…..seit mein Schwiegervater tot ist, verfällt sie immer mehr in Depressionen und könnte sicher Abwechslung gebrauchen….“ nickte Semir und griff zu seinem Handy. Er wählte seine Schwiegermutter an.


    Margot Schäfer zuckte zusammen als ihr Telefon klingelte. „Schäfer..“ meldete sie sich. „Hallo Mama..hier ist Semir..“ hörte sie ihren Schwiegersohn. „Was ist passiert?“ fragte sie kurz und knapp. „Nichts …wirklich. Warum muss denn immer was passiert sein, wenn ich dich anrufe?“ harkte Semir nach. „Weil ich dich kenne Semir. Du hast meistens einen wichtigen Grund wenn du mich anrufst. Ist Andrea krank und ich soll auf die Kinder aufpassen? Oder ist eines der Kinder krank?“ harkte Margot nach. „Nein….nein….aber du hast Recht…hör mal…ich arbeite an einem ziemlich schweren Fall. Es geht um Menschenhandel und…“ fing Semir an zu erzählen. „Ach…und nun lass mich raten. Du hast dich schnappen lassen….Andrea und die Kinder sind in Gefahr und ich soll nun wieder Aufpasser für sie spielen?“ harkte Margot nach. „Nein..ja…also….würdest du es tun?“ kam etwas kleinlaut von Semir. „Für wie lange?“ wollte Margot wissen. „Ich hoffe nur für eine Woche. Aber Andrea will nicht….und ich weiß nicht wie ich sie dazu bekomme, doch zu fahren…ich will sie keine Gefahr aussetzen…verstehst du..?“ stellte Semir die Gegenfrage. „Oh….ich denke wenn ich ihr die supertraurige Witwe spiele wird sie schnell zu mir kommen…darauf spielst du doch an oder?“ lachte Margot. „Nun ja…also…ich würde mich wohler fühlen, wenn du es schaffst….“ erklärte Semir. „Ich werde es tun…aber nur, weil ich dich verdammt gern habe und nicht möchte, das meine Tochter oder meine Enkelinnen etwas passiert. Überlass es mir…. und du pass auf dich auf...“ befahl Margot. Sie legte auf um direkt danach Andreas Nummer zu wählen. „Gerkan…“ hörte sie die ihre Tochter sagen. „Hallo Andrea…hier ist Mama…..“ fing Margot an zu weinen. „Mama…was ist denn passiert?“ wollte Andrea wissen „ich bin so einsam…..ich vermisste Papa und…dich…und die Kinder…aber ich kann ja nicht weg hier…“ klagte Margot und legte alle Überzeugungskraft in die Worte. „Pass auf…dann könnte ich zu dir kommen…mit den Kindern. Aber erst am Samstag…so lange musst du es noch aushalten….ich muss Semir erst mal fragen….“ gab Andrea sofort zurück. „Das ist lieb….es sind ja nur noch morgen und dann ….ich freue mich so auf euch…“ gab Margot zurück und verabschiedete sich von ihrer Tochter.

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  • Semir verzog das Gesicht als sein Handy klingelte. „Hallo?“ fragte er. „Hier ist Margot…deine Frau und deine Kinder werden mich am Wochenende besuchen…sie wird dich sicher gleich noch anrufen…“ gab Margot durch. „Danke Mama..du hast was gut…..wirklich….ich werde mich sehr erkenntlich zeigen..“ versprach Semir und beendete das Gespräch. Ben sah ihn an. „und?“ wollte er wissen. „Hat geklappt…Andrea wird mir heute sicher sagen, dass sie zu ihrer Mutter fährt und sich dort ein paar Tage entspannen will…“ lachte Semir. „Na….das ist ja eine tolle Ansage. Du weißt schon das wenn sie weiß das du die Fäden gesponnen hast, du dann mindestens zwei Wochen auf der Couch schlafen kannst oder?“ grinste Ben. Er fuhr auf den Parkplatz der PAST. „Na hör mal….sie ist meine Frau…ich bin der Mann im Hause und was ich sage wird getan!“ behauptete Semir empört. Ben lachte auf und öffnete die Tür. „Das klingt sehr gut…weiß Andrea auch etwas davon was du versuchst mir zu verklickern?“ wollte Ben wissen und stöhnte im gleichen Augenblick. Semir grinste breit und zog seinen Ellbogen zurück. „Nicht frech werden…“ gab er zurück. „Okay…“ stieß Ben aus. „Ach ja…“ meinte er als er sich von dem Freundschaftsschlag erholt hatte. Du bist am Samstag eingeladen..“ Semir sah ihn an. „Ach echt? Wo denn?“ wollte er wissen. „Bei meinem Onkel. Ich nehme dich mit…“ verkündete Ben. „Okay….kein Ding…bin ja eh allein..“ stimmte Semir zu. Sein Telefon klingelte. „Gerkan…Kripo Autobahn..“ meldete er sich. „Andrea hier…schatz….du wolltest doch, dass ich für ein paar Tage wegfahre oder?“ fragte Andrea. Semir machte den Lautsprecher an und grinste Ben zu. „Ja…aber ich akzeptiere, natürlich wenn du nicht willst…“ meinte Semir gleichgültig. „Ja schon…aber sieh mal…Mama hat angerufen…sie fühlt sich nicht so gut….sie ist einsam weil Papa tot ist und….ich dachte…wenn ich weg muss, dann kann ich ja auch zu ihr fahren. Sie freut sich schon auf die Kinder. Ich dachte mir, ich könnte ja noch zwei Wochen fahren und..“ erklärte Andrea. Semir schluckte leicht. „Das ist doch viel zu lang…“ beklagte er sich gespielt. „Du…wenn ich wegfahre dann soll es sich auch lohnen…“ meinte Andrea nur. „Also gut….ist okay….aber heute Nachmittag fahren Ben und ich noch mit Ayda zum Ponyhof. Er hat ihr tatsächlich ein Pony gekauft….eines was gerade geboren ist..“ stöhnte Semir. „Alles klar…ich mache sie dann fertig… ich liebe dich…“ gab Andrea zurück und er hörte den Luftkuss. „Ich dich auch….“ hauchte er zurück und legte auf. „Jap!!! Das hat geklappt...“ strahlte er.


    Markus Jäger sah seinen Besuch an. „Okay….die Gefahr ist gebannt…ich werde am Wochenende versuchen etwas mehr von meinem Neffen zu erfahren. Dieser Gerkan sagte mir ja nur dass er mit ihm zusammen arbeitet und wie der Zufall es will wird er am Wochenende mit Herrn Gerkan bei uns essen. Maja kocht vorzüglich und ich werde so ein offenes Ohr für alles haben, was die Jungs besprechen wollen…“ gab er bekannt. „Denkst du nicht, dass der Kerl deine Stimme erkennt?“ gab Frank zu bedenken. „Nein…er war so blau, dass er an solche Details sicher nicht denkt. Hast du heraus gefunden was mit dieser Sonja ist?“ wollte er wissen. „Sie steht unter Zeugenschutz oder wie das heißt. Man hat sie in einer Schutzwohnung gebracht und dort wird sie bewacht. Aber ich denke sie weiß gar nichts. Das Risiko ist sehr minimal, dass Volker ihr was erzählt hat…“ meinte Frank nur. „Nun….dann werden wir die nächste Tour machen….und diesmal bitte keine Fehler. Noch mehr Aktion von der Polizei brauchen wir nicht..“ mahnte Markus. „Schon klar…ich habe da bereits einen neuen Wagen samt Fahrer gefunden….diesmal wird nichts schief gehen. Ich werde den Tankwagen selbst präparieren. Und ich dachte daran, dass ich den Tank mit Schlafgas fülle. Sobald die Mädchen drin sind, schlafen sie….und damit können sie dann auch nicht um Hilfe rufen, oder sonst irgendwie die Polizei auf den Hals hetzen..“ lachte Frank. Markus drehte sich um. „Die Mädchen waren bisher nie das Problem. Bisher waren es unsere Leute die Scheiße gebaut haben. Ich habe 80 Anfragen auf die Mädchen…also besorge ich auch 80. Jedes Alter ist gewünscht…wenn sie nicht freiwillig mitkommen, dann mit Gewalt. Und ich warne dich…noch ein Versagen werde ich mit dem Tod bestrafen. Gott ist mein Zeuge!“ fauchte Markus wütend. Frank sah Phillip an, der bisher gar nichts gesagt hatte. „Markus…das ist nicht nötig…wir werden die Mädchen sobald sie in Düsseldorf im Containerhafen entladen werden nach Köln bringen….versprochen…alle werden an ihre neuen Besitzer geliefert…“ versprach Frank erneut.

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  • Am Nachmittag holten Semir und Ben Ayda ab die schon aufgeregt am Fenster hockte und raus sah. Als sie den Wagen von ihrem Vater erblickte war die sechsjährige nicht mehr zu halten. „Jetzt geht es zu meinem Pferd!!“ schrie sie laut und sprang ihrem Vater in die Arme. „Hey.....langsam meine Kleine.....ganz langsam...“ lachte er und küsste sie auf die Stirn. „Lass uns fahren!“ drängte Ayda und schon saß Semir wieder am Steuer. „Wo geht es lang?“ wollte er von Ben wissen. Dieser wies den Weg und nach einer knappen Stunde Autofahrt kamen sie an einem Gestüt an. „Whow....sieht toll aus...“ meinte Semir und stieg aus. Nur wenig später standen sie auf dem Hof und sahen sich um. „Ist das mein Pferd?“ wollte sie von Ben wissen und wies auf ein kleines Shetlandpony. „Nein...“ gab Ben zurück und grinste breit. „Ist das mein Pferd?“ wiederholte Ayda an jeder Box. „Nein..“ kam von Ben wiederholt zurück. „Wo ist es denn?“ wollte Ayda genervt wissen und stapfte mit einem Fuß auf. „Nun hab doch etwas Geduld...“ ermahnte Semir seine Tochter. Doch da war Ayda ihm sehr ähnlich. Er musste auch immer alles sofort haben. „So...da sind wir...Ayda...“ erklärte Ben als sie an einer Box standen wo eine Stute gerade ihr Fohlen bekam. Ayda reckte sich und sah hinein. „Wo ist es denn?“ fragte sie neugierig. „Im Bauch der Mama.....wie du es auch mal warst. Dein Pferd wird gerade geboren..“ erklärte Semir. „Aha...dann hab ich ein Baby?“ kam von Ayda. „Ein ganz junges Pferd...ja...es kann mit dir wachsen und du kannst ihm viele Tricks beibringen, wenn es da ist...“ nickte Ben. „Ah...Herr Jäger...Sie wollen bei der Geburt Ihres Pferdes dabei sein...das ist ja wirklich Liebe..“ unterbrach eine dunkle männliche Stimme das Gespräch. „Das ist mein Pferd!!“ widersprach Ayda sofort. „Oh...pardon... meine Dame...das wusste ich nicht...“ machte der Mann sofort eine Verbeugung vor Ayda und knipste ein Auge zu. „Ich bin Dr. Hausberg...und der Tierarzt...ich werde nun der Mama helfen das Fohlen zur Welt zu bringen... aber ich habe meine Assistentin vergessen...willst du mir helfen?“ lud er Ayda ein. Semir sah ihn besorgt an. „Das ist doch nichts für Kinder...“ gab er zu bedenken.


    „Doch PAPA...ich will das...es ist mein Pferd was geboren wird!“ kam von Ayda. „Also gut...aber nicht das dir schlecht wird.....“ ermahnte er sie. Sie sah den Tierarzt an. „Gehen wir!“ befahl sie und krempelte sich die Ärmel ihrer Jacke hoch. Der Tierarzt lachte leise und nickte Semir zu. „Nur keine Sorge....ich bin selbst Vater...und weiß was Kinder ertragen können...die Bindung wird zu dem Tier eine ganz andere sein...“ erklärte er und ging mit Ayda in die Box. Es dauerte keine zehn Minuten mehr und das Pferd fiel auf den Boden. Semir sah weg, als das ganze Blut kam. Ihm wurde schlecht. „Hey...nicht umkippen...es ist keines deiner Kinder die zur Welt kommen..“ grinste Ben ihn an. „Deine Tochter sieht alles und ist sehr gut drauf..“ hängte er an. „Ich hab nur Kreislaufprobleme...“ empörte sich Semir und holte tief Luft. Er hielt sich an der Boxentür fest. „Hier schwankt alles...“ murmelte er. „Komm ich bring dich zum Wagen...sonst kippst du hier um und bist das Gespött des Gestüts...“ lachte Ben und brachte Semir tatsächlich zum Wagen. „Danke Partner....mir ist nur etwas übel...geht sicher gleich wieder...“ versprach Semir. Ben ging zurück. „Kuck mal Ben...dass ist ein Junge...ein Hengst...und er hat ganz viele Flecken...“ strahlte Ayda. „Und wie soll er heißen?“ wollte Dr. Hausberg wissen. „Oh....ich weiß nicht......das muss man sich sehr genau überlegen...denn er muss ja sein Leben lang diesen Namen tragen....“ dachte Ayda laut nach. „Wie wäre es mit Windbeutel?“ fragte sie und sah Ben an. „Nee....das hört sich nicht gut an...“ gab dieser seine Meinung ab. „Dann....Balou...? Nein...das ist ein Bärenname....oder ....oh man...das ist so schwer...“ stöhnte Ayda. „Wie wäre es mit Flicka?“ schlug Hausberg vor „Flicka.....?“ kam etwas nachdenklich von Ayda. „Joa....hört sich gut an....okay...du heißt Flecki....“ grinste Ayda. „Flecki....passt...“ lachte Hausberg. Ben und Ayda gingen zum Wagen zurück. „Danke Ben...das ist ein ganz tolles Geschenk......“ Ayda umarmte Ben und drückte ihn fest. „Hey...du erdrückst mich.....aber du weißt ja...du musst jedes Wochenende hier her um zu sehen wie es Flecki geht...“ ermahnte er sie. „Klaro!!“ lacht Ayda und setzte sich ins Auto.

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  • Der Samstag kam schneller als die Kommissare es wollten und obwohl sie eigentlich keine Zeit hatten, das Wochenende zu genießen verabschiedete Semir seine Familie. „Grüß mir die Mama…“ sagte er. „Mach ich…und du pass bloß auf dich auf…ich möchte keine schlechten Nachrichten haben, wenn ich zurück komme klar?“ warnte Andrea. „Ruf mich an wenn du dort bist, ja…damit ich mir keine Sorgen mache..“ bat Semir. Sie küssten sich noch einmal. Und Semir verabschiedete sich von Ayda und Layla. „Seid brav … hört ihr?“ mahnte er sie. „Papa…. Wir sind immer brav...“ gab Ayda empört von sich. „bav….“ plapperte Layla nach. Semir gab beiden einen Kuss. Dann ging die Fahrt los. Andrea lenkte den Wagen sicher auf die Straße. Semir winkte ihnen noch eine Weile hinterher und ging wieder ins Haus. Jetzt hatte er wenigstens die Gewissheit, das Andrea und die Kinder in Sicherheit waren. Er musste nun auf Ben warten um den Dienst anzutreten und heute Abend bekam er sogar leckeres Essen, dachte er und wartete. Ben verspätete sich diesmal nur eine halbe Stunde. Als Semir bei ihm im Wagen saß sah er auf die Uhr. „Whow….genau 29 Minuten und 48 Sekunden. Du besserst dich..“ foppte er Ben. „Ja…Semir dir auch einen wunderschönen Samstagmorgen…normalerweise liege ich samstags bis um zwei mittags im Bett und schlafe…aber dieser verdammte Wochenenddienst…das nervt…“ stöhnte Ben. „Mir gefällt es auch nicht…aber so ist es eben…wenn du Wochenende nicht arbeiten willst hättest du vielleicht das Angebot deines Vater angenommen…dann wärest du Chef und könntest tun und lassen was du willst...“ neckte Semir ihn. „Nee…dann lieber Bulle und Wochenenddienst…“ lachte Ben nur. Sie kamen in der PAST an. Das Büro war fast leer. Susanne war genauso wenig da wie Kim. „Das wird übel. Wir müssen uns den Kaffee selbst machen..“ stöhnte Semir. „Dann mach ich den..sonst hab ich heut eine schlaflose Nacht… was hat Ayda Andrea denn über ihr Pferd erzählt?“ wollte Ben wissen und ging in die Küche. „Sie hat ihr erzählt wie das Pferd aussieht und das sie bei der Geburt geholfen hat…“ lachte Semir. „danke noch einmal….das war ein verdammt großes Geschenk was ich nicht wieder gut machen kann… aber was ist nach drei Jahren? Ich werde sicher nicht mehr verdienen und…“ hängte er an. „Das musst du nicht. Ayda und Layla sind meine Patenkinder….und für die tue ich alles… und was den Unterhalt angeht. Ich werde das schon regeln. “ versprach Ben und zwinkerte Semir zu.


    Der Abend kam und somit auch das Zusammentreffen mit Bens Onkel. Ben und Semir fuhren direkt vom Büro hin. Diesmal fuhr Semir und wurde von Ben durch die Straßen geleitet. „So..hier musst du gleich rechts ab und dann sind wir auch schon da..“ gab Ben von sich. Semir nickte, reihte sich ein und fuhr in die Straße. „Hier ist es…halt an..“ verkündete Ben. Semir stoppte den Wagen vor einem einfachen Haus. „Hier wohnt dein Onkel?“ fragte Semir verwundert. „Ja warum?“ wollte Ben irritiert wissen. „Nun ja….ich meine…dein Vater wohnt in England…deine Schwester und ihr Mann in einer großen Villa mit riesigem Grundstück…du in einem Luxusapartment mit einer riesigen Terrasse…und dein Onkel…so bescheiden…“ erklärte Semir ihn. „Ja und? Mein Onkel ist nicht reich…also materiell gesehen… er ist ein Mann Gottes und übt damit Beschiedenheit als Grundlage aus. Das ist doch nicht verkehrt…“ gab Ben zurück. „Ah ja…na dann...ich bin gespannt was das für ein komischer Kauz ist…“ lachte Semir. Die Tür öffnete sich und das Gesicht eines knapp 50jährigen Mannes erschien. „Hallo Ben….da bist du ja endlich...“ strahlte der Mann und umarmte Ben herzlich. Dann sah er Semir an. „Und das nehme ich an ist dein Partner…im Dienst…“ begrüßte er Semir. Semir zuckte zusammen als er die Stimme hörte. Konnte es wirklich sein? Nein…vielleicht irrte er sich ja auch… „Markus Jäger…“ kam zurück. Der Mann gab die Tür frei und ließ alle eintreten. „Ich dachte du bringst wenigstens noch deine Freundin mit, von der du mir erzählt hast..“ kam etwas traurig von dem Mann. „Ähm….die hat kein Frei…..wie geht es dir?“ wollte Ben wissen. „Danke…mir machen zwar ein paar Altersbeschwerden das Leben schwer, aber Gott wird mir helfen…“ erklärte der Geistliche.„Kommt doch rein. Das Essen ist gleich fertig…Ben ich hoffe du magst immer noch Rindsrouladen mit Rotkraut und Kartoffelbrei…“ wandte sich Markus nun wieder an Ben. „Natürlich…“ strahlte dieser. „Gut…dann rein in die Küche…Dort geht es lang…“ nickte Markus und wies den Weg.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • und auch hier ein Abendessen...


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    „Und Sie jagen mit Ben die Bösen Jungs auf der Autobahn?“ harkte Markus nach dem Essen nach als sie alle fertig waren. Er schob beiden ein Bier hin. Semir lehnte dankend ab. „Ich muss noch fahren..“ erklärte er. „Oh…dann lasse ich Ihnen ein Wasser bringen?“ fragte Markus. „Eine Cola wäre sehr gut…eisgekühlt..“ lächelte Semir unsicher. Er musterte den Mann. Von der Statur her konnte es wirklich sein. Vielleicht sollte er Ben davon informieren welchen Verdacht er hatte. Doch das erst wenn sie hier weg waren. Er bekam seine Cola. „Nun ja….meistens sieht Ben nur zu…er ist ja noch jung und muss viel lernen… Aber wir ergänzen uns...“ bestätigte Semir und hob sich hervor. Mit einem breiten Grinsen sah er zu Ben, der ihn gespielt wütend ansah. „Ich sehe ihm zu, wie er Autos demoliert…und unsere Vorgesetzte zur Weißglut treibt…“ gluckste Ben vergnügt. „Stell dir nur mal vor….in einem Monat hat er es auf sieben Dienstwagen geschafft..ich hatte hing lediglich mit drei Wagen hinterher…“ hängte er klagend an. „Ja…aber nur weil du dir ein Bein gebrochen hast und sechs Wochen gar kein Auto gefahren bist…“ stellte Semir sofort richtig. „Dann weiß ich ja endlich wo meine Steuern bleiben...“ stöhnte Markus. Er sah dass sich die Beiden sehr gut verstanden. Semir sah ihn an. „Na…so schlimm ist es auch nicht. Und meistens sind wir gar nicht daran schuld. Die Bösen versuchen uns aus den Weg zu räumen, schießen auf uns…das kann kein Auto lange ertragen. Und als Fahrer wird man auch nervös wenn einem die Kugeln um die Ohren fliegen. Mir macht es ja nichts mehr aus…aber so ein junger Mann wie Ben…nun ja…“ frotzelte Semir weiter. „Ich bewundere Polizisten…nein...wirklich…sie haben einen üblen Job…eine schlechte Bezahlung und…machen dennoch alles um dem Gesetz zu dienen. Das verdient Hochachtung….“ gab Markus zu. „Ach ja…ich weiß noch wie Ben meinem Bruder sagte, dass er Polizist werden wollte. Konrad ist ausgerastet. Was ihm einfiele ihn so in den Rücken zu fallen….er brauchte Ben ja in der Fabrik…denn Julia traute er das gar nicht zu….“ fing Markus an zu erzählen. Ben warf Semir einen Blick zu, der dem Deutschtürken klar machte, dass nun die Erzählstunde anfing. Doch Semir kniff nur ein Auge zu.


    „Wissen Sie…Ben ist kein Geschäftsmann…das liegt ihm nicht. Mein Bruder hat alles versucht zu verhindern dass Ben Polizist wird. Er hat versucht einen der Prüfer zu bestechen um ihn bei einer Prüfung durchfallen zu lassen. Aber nichts…der Mann hat es nicht getan und Ben wurde Polizist. Konrad hat mir sein Herz ausgeschüttet und nun ja…er hat mir die Ohren voll gejammert wie verlassen er sich gefühlt hat. Betrogen hätte Ben ihn…übel hintergangen…aber mittlerweile hat er es ja dann doch akzeptiert…“ erzählte Markus weiter. Ben nickte. „Ja…seit einigen Jahren sind wir wieder unzertrennlich und reden miteinander wie erwachsene Menschen. Auch wenn Vater in England ist…“ gab Ben zu. Semir grinste leicht verschmitzt. „Und an was für einen Fall seid ihr gerade dran?“ harkte Markus nach. Semir sah zu Ben und schüttelte den Kopf. „Wir reden nicht gern nach Feierabend über die Fälle. Denn dann haben wir Feierabend und frei….wenn wir unsere Arbeit mit nach Hause nehmen, könnten wir nie abschalten...“ gab Semir zurück. „Oh…ich verstehe….top secret was….ich wusste gar nicht das es solch brisante Fälle bei der Autobahnpolizei gibt...“ lachte Markus. Er füllte die Gläser nach. Sie prosteten sich zu. Gegen Mitternacht war jedoch für alle Schluss. „Wir müssen uns mal wieder treffen…“ schlug Markus vor und sah Ben hoffnungsvoll an. „Klar….das nächste Mal komme ich aber allein…Semir hat ja nicht immer zeit..“ grinste er. „Dann kannst du hier in deinem alten Gästezimmer schlafen…ich lasse es dir herrichten …“ schlug Markus vor. „Gut…das machen wir…“ versprach Ben. Es gab noch einmal eine Umarmung und die Hauptkommissare verließen den alten Mann. „Du hast einen sehr netten Partner..“ meinte Markus an Ben gewandt. „Ja….er ist aber auch etwas schwierig…“ gab Ben zurück. „Schwierig…weil er älter ist? Mehr Erfahrung hat?“ harkte Markus nach. „Nein….schwierig weil er manchmal unvorsichtig ist. Wenn ich nicht hin und wieder aufpasse, dann würde das böse ausgehen..“ murmelte Ben. Markus grinste. „Es hört sich nach einer gut funktionierenden Partnerschaft an. Ihr schützt euch beide gegenseitig und Gott hält die schützende Hand über euch…Solange er über euch wacht, wird nichts ungerechtes geschehen..“ predigte Markus. Ben lächelte gequält. „du weißt doch, dass ich nicht so gläubig bin…“ gab er zu verstehen. „Das ist egal… Gott ist auch für die Ungläubigen da….“ lachte Markus nur.

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  • „Dein Onkel ist ein netter Mensch…“ lobte Semir auf der Fahrt nach Hause. „Ja…Markus hatte es auch nie leicht. Als Priester ist er nicht besonders gut angekommen in der Familie. Alle sind dort im handwerklichen Bereich tätig. Mein Opa hatte die Firma aufgebaut die mein Vater nun leitet. Markus sollte damals auch eintreten, doch er zog es vor Theologie zu studieren und den Weg Gottes…wie er es nennt… zu gehen. Nun ja…er ist halt ein zweites schwarzes Schaf in der Familie Jäger. Aber ich bewunderte ihn schon immer. Er ist nicht materiell eingestellt. Fast so wie ich…“ meinte Ben nachdenklich. Semir nickte nur. „Wie lange hattet ihr denn keinen Kontakt mehr?“ wollte er plötzlich wissen. „Das ist sicher schon drei Jahre her….ja…kommt hin. Warum?“ harkte Ben nach. „Das heißt du weißt eigentlich nicht viel was er die letzte Zeit getrieben hat?“ stellte Semir die nächste Frage. Ben sah ihn an. „Warum willst du das wissen?“ widerholte Ben seine Frage. „Nur so….“ lächelte Semir. Doch bei Ben war er damit schief gewickelt. „Hör mal…Markus mag ein komischer Kauz sein, aber er ist sauber….er ist Priester.“ verteidigte Ben seinen Onkel. „Ja..ist doch gut…“lachte Semir. Vielleicht hatte er sich ja doch geirrt. Die Fahrt zu Ben nach Hause verlief eine Weile schweigend. „Er interessierte sich sehr für unseren Fall…“ fing Semir erneut an. Ben sah ihn an. „Er ist halt neugierig…außerdem ist er in Afrika sehr aktiv…er ist Missionar in Afrika und hilft der dortigen Bevölkerung. Wenn er erfährt dass da einer sein Unwesen treibt und seine Schützlinge auf solch menschenverachtender Art und Weise nach Deutschland bringt, dann rastet er aus. Semir nahm die Informationen von Ben auf. Er wollte sicher gehen, dass Bens Onkel wirklich nichts mit der Sache zu tun hatte, denn dieser Verdacht ließ ihn nicht los.


    Am nächsten Morgen war Semir viel früher im Büro als er eigentlich musste. Aber es hatte einen Grund. Mittlerweile war er sicher, dass er die Stimme von Bens Onkel als eine derer identifiziert hatte, denen er seinen unfreiwilligen Genuss von Alkohol zu verdanken hatte. Ben hielt zu seinem Onkel und auch das konnte Semir sehr gut verstehen. Aber eine Überprüfung der Daten von Markus Jäger konnte nicht schaden. Semir gab den Namen ein und wartete bis der Computer was ausspuckte. Wie gebannt von einem Film starrte Semir auf den Bildschirm und bemerkte nicht, wie Ben eintrat. Ausgerechnet als die Ergebnisse auf dem Schirm erschienen sah Ben ebenfalls drauf. „Sag mal spinnst du?“ fauchte er Semir an. „Was? Nein…hey…warte…Ben….“ versuchte er zu erklären. „Ich glaube es hackt!! Du überprüfst meinen Onkel? Warum? Was passt dir an ihm nicht? Hat er zu große Augen oder Ohren? Hat er dich blöd angemacht oder was geht in deinem Hirn ab?“ schoss Ben wütend die Fragen ab. „Ben..hör mir einen Moment zu..danach kannst du weiter motzen…aber bitte...hör mir zu…“ versuchte Semir. Ben schnaubte wie ein wildes Nashorn, das mit dem Huf scharrte und sich seine nächste Rammattacke ausdachte. „Also gut… ich höre!“ fauchte er. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich die Stimmen jederzeit wieder erkennen würde….und…ich bin mir fast 100%ig sicher, dass die Stimme deines Onkels auch dabei war…“ gab Semir nun zu. Ben lachte verächtlich. „Bist du total bescheuert? Mein Onkel ist 63 Jahre alt…er ist fast im Rentenalter…und er ist ein Mann der Kirche!! Denkst du wirklich er hat es nötig kleine schwarze Mädchen zu verkaufen? Lass dich mal untersuchen!!“ schrie Ben seinen Partner wütend an. „Ben….ich ….ich will doch nur sicher gehen, dass ich mich irre…“ erklärte Semir und versuchte die Situation zu schlichten. „Ja klar….nur weil du dich überrumpeln und abfüllen lässt muss die Kirche herhalten…ist klar…Mohamet lässt die Bibel mal wieder schlecht aussehen…das kennen wir doch schon…hat in der Vergangenheit auch immer funktioniert…“ kam verächtlich von Ben. „Mein Glauben hast damit nichts zu tun!!“ behauptete Semir und wurde ebenfalls laut. Ben stand auf und nahm seine Jacke. „Weißt du was….du kotzt mich an….immer sind andere für deine Misserfolge verantwortlich…warum suchst du den Fehler nicht bei dir!!“ schrie Ben wütend und verließ das Büro.

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  • Semir sah seinem Partner nach. „Ach scheiße…“ stieß er aus und las sich die Angaben durch, die der PC über Markus Jäger ausspuckte. Doch es war wenig was die Daten verrieten. Markus war 63 Jahre alt, wie Ben ja auch sagte und war als katholischer Priester in Afrika für eine Hilfsorganisation tätig. Semir dachte nach. Sonja sagte doch, dass Saum den Mann mit „Hochwürden“ angesprochen hatte. Priester nannte man so. Er hatte es selbst oft genug getan wenn er mit Andrea in der Kirche war. vielleicht sollte er mit einem Vorwand zum Onkel fahren und ihn befragen. Das wäre eine Möglichkeit sich mal in dem Haus von Markus umzusehen. Oder er ging den Dienstweg und beantragte einen Durchsuchungsbefehl für Markus Haus und für die Kirche, die er betreute, was allerdings mit sehr viel Arbeit verbunden war. Er konnte sich aber auch die Kirche so ansehen…wenn niemand da war…ja…das war das Beste. Um Mitternacht sollte es einfacher sein. Nun musste er nur herausfinden wo Markus Jäger seine Kirche hatte. Sie war nicht direkt an seinem Haus…so viel wusste er. Doch der einzige Mann der ihm das sagen konnte, war Ben und der war nicht gut auf ihn zu sprechen. Also musste Semir es allein heraus finden. Und dabei konnte nur Susanne ihm helfen. „Hey..Semir…wo ist denn Ben?“ riss ihn die Stimme Lukas aus den Gedanken. „Was? Hallo Lukas…ähm…Ben ist …unterwegs…hast du was Neues?“ wollte er wissen und versuchte seine Nervosität zu unterdrücken. „Nein…wen hast du dir denn da ausgesucht…?“ harkte Lukas nach und wies auf den Bildschirm. „Das ist ein Priester….ähm…er ist auch in Afrika tätig und leitet dort eine Hilfsorganisation..“ gab Semir bekannt. Wusste Lukas von seinem Abenteuer? „Du meinst er ist für deinen Ausfall verantwortlich?“ gab Lukas die Antwort. „Nein..ja…ich..ich weiß es nicht genau…“ kam von Semir. „Du bist unsicher? Semir…das gibt es nicht. Das gab es noch nie…wie heißt er?“ fragte Lukas weiter. „Markus Jäger…und er ist….Bens Onkel…“ stieß Semir aus. „Oh…“ machte Lukas nur.


    „und du denkst er hat was damit zu tun?“ harkte Lukas nach und ließ sich auf Bens Stuhl nieder. „Nun ja…ich weiß es nicht…aber ich glaube die Stimme erkannt zu haben. Sie gehört einem der Männer die mich abgefüllt haben. Ich bin mir fast sicher..“ gab Semir zurück. „Du sagst er leitet eine Hilfsorganisation?“ kam die nächste Frage. Semir nickte. „Ben erzählte mir, das er in Afrika tätig ist…das würde passen. Als ich Ben es sagte, ist er ausgerastet und abgehauen. Einen Durchsuchungsbefehl für die Kirche bekommen wir nicht, eindringen dürfen wir dort auch nicht…“ stöhnte Semir. „Brauchen wir auch nicht. Wir ziehen den Plan durch, den ich mit Ben geschmiedet habe. Ben wird als Käufer auftreten. Vielleicht kommen wir erst einmal so weiter…“ schlug Lukas vor. „Du hast den Treffpunkt herausbekommen?“ harkte Semir nach. „Ja…diesmal findet es im Containerhafen in Düsseldorf statt. Pier 13.“ Gab Lukas bekannt. „Das klingt gut….wann geht es los?“ kam plötzlich Bens Stimme. Semir stand auf. „Ben…ich…“ versuchte er. Doch Ben ignorierte ihn gekonnt. „Wo genau Lukas?“ fragte Ben nach und ging zu dem Kollegen. „Es wird eine kleine Kneipe sein. Da haben nur Mitglieder und gut zahlende Personen Zutritt. Du müsstest dort mindestens 200 Euro als Eintritt zahlen um mitzumachen…“ erklärte Lukas. „Das ist doch viel zu gefährlich…wenn er aufgedeckt wird? Wenn mein Verdacht sich bestätigt, dann ist sein Leben kein Pfifferling wert!“ stieß Semir aus. Ben sah ihn an. „dein Verdacht stimmt aber nicht!!“ fauchte er wütend. „Und was wenn doch?“ fauchte Semir fragend zurück. Ben sah ihn an. Auf diese Frage wusste er keine Antwort. „Hey… wir wollen zusammen arbeiten…also lass es uns auch tun. Danach könnt ihr euch die Köpfe einhauen...“ schlug Lukas vor. Semir und Ben sahen ihn an. „Halt dich aus unseren Meinungsverschiedenheiten raus!“ fauchten beide gleichzeitig. Lukas hob ergeben die Hände und verließ den Raum.

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  • Susanne sah Lukas an, als dieser aus dem Büro kam. „Dicke Luft?“ fragte sie. Lukas nickte. „Semir hat den Verdacht, dass Bens Onkel mit in der Sache steckt und hat es ihm wohl nicht gesagt. Ben ist stinksauer und ich verstehe es sogar. Hoffe nur die kriegen sich wieder ein….“ Murmelte Lukas nachdenklich. Er sah durch die Scheibe und bemerkte die wilden Gestiken die die Beiden sich dort lieferten. „Sieht im Augenblick schlecht aus. Ben ist ein Dickkopf und Semir auch. Das wird ein schwerer Kampf. Aber ich denke man kann sich auf die Beiden verlassen, wenn es darauf ankommt..“ lächelte Susanne und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Doch wenige Augenblicke später verließ ein wütend schnaubender Ben das Büro und ließ die Glastür so heftig zuschlagen, das man Angst hatte das das Glas bersten würde. Sie blieb heil. „BEN!! Hör mir doch wenigstens zu!! Es ist nur der Verdacht!!“ schrie Semir hinterher, der nun ebenfalls raus rannte. Ben drehte sich um. „Du willst doch nur meine Familie kaputt machen! Du versuchst einen Keil zwischen mir und meinen Onkel zu schlagen!! Warum? Kannst du nicht ab, dass wir uns verstehen? Was hast du gegen ihn?“ fauchte Ben wütend. „Ben…..er war dabei, als man mich abfüllte! Ich habe die Stimme erkannt und ich bin fest davon überzeugt. Lass es uns doch gemeinsam überprüfen…du musst es ihm doch nicht erzählen! Und wenn….BEN!! BEN!!“ schrie Semir verzweifelt. Doch Ben war nicht zu bremsen. Bevor beide verschwanden hielt Lukas Semir fest. „Schluss jetzt! Lass ihn….wir müssen über den Fall reden. Morgen Abend ist das Treffen!“ fauchte er ihn an. Semir versuchte sich zu lösen, doch Lukas hatte ihn fest im Griff. „So ein verdammter Sturkopf!“ fauchte er wütend. „Du bist auch einer….also…wenn du wirklich mit deinem Verdacht recht hast, dann darf Ben nicht zu dem Treffen gehen…mich kennt man schon und bei dir ist es nicht anders. Wir können den Plan vergessen..“ stöhnte Lukas und zog Semir ins Büro. „Wir müssen die Kerle anders bekommen….aber nicht mehr heute…ich muss mit Ben reden…“ stieß Semir aus und verließ nun endgültig das Büro. Lukas sah ihn nur kopfschüttend hinterher. Wer war nun der größere Sturkopf von den Beiden? fragte er sich. „Hmmm….es dauert diesmal wohl doch länger...“ meinte Susanne als er sie ansah.


    Ben stieg in seinen Wagen und fuhr davon. Im Rückspiegel sah er Semir aus dem Büro kommen als er den Parkplatz verließ. Was dachte sich der verdammte Kerl eigentlich? Sein Onkel war nicht reich aber er war ein Mann der Kirche und hatte es nicht nötig in dunkle Geschäfte zu investieren. Wieso versuchte Semir seine Familie kaputt zu machen? hörte er seine eigenen Gedanken. Doch dann schwang es um…Und was ist wenn Semir Recht hatte? Wenn Markus wirklich was damit zu tun hatte? Was wenn er…nein..nein…. widersprach die Stimme in seinem Kopf. Markus war ein Priester! Er war kein Krimineller! Er half doch den Leuten in Afrika! Und was wenn er sich daran bereicherte? Was wenn Semir ….? Ben ließ die Frage unausgesprochen. Auf der einen Seite wusste er, das Semir so einen Verdacht nicht leichtfertig aussprach und meistens Recht hatte. Auf der anderen Seite war Markus ein Teil seiner Familie. Blut war dicker als Wasser und machte Blind für das Offensichtliche. Lukas sagte doch, dass dort eine Hilfsorganisation in diesem Handel verstrickt ist…und Saum hatte jemanden mit Hochwürden angesprochen… Quatsch…es gibt tausende von Priestern und Hilfsorganisationen. Wie klein war da die Möglichkeit, dass sein Onkel da mit drin hing? fragte Ben sich in Gedanken. Fifty-Fifty, gab er sich selbst die Antwort. Vielleicht konnte ein Besuch in der Kirche von Markus ja Licht ins Dunkel bringen. Ben überlegte kurz und dann fiel ihm ein, welche Kirche von Markus betreut wurde. Er wendete mit quietschenden Reifen und fuhr zum Gotteshaus um der Sache auf den Grund zu gehen. „Du wirst schon sehen, Semir….mein Onkel ist sauber….“ gab Ben leise von sich und dachte an seinen Partner. Noch ahnte er nicht, das Semir eine Stunde später den gleichen Gedanken hegte wie er und sich ebenfalls auf den Weg zur Kirche machte.

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  • Ben kam an der Kirche an und hörte dass gerade eine Messe stattfand. Er betrat das Gotteshaus und setzte sich in die letzte Reihe. Er hörte seinen Onkel die Predigt halten. „…und Gott sprach….du darfst dich nicht den Armen verweigern! Sie brauchen unsere Hilfe!! Liebe Gemeinde….spenden Sie für die Hilfsorganisation die unter Gottes Schirmherrschaft steht um den ärmsten der Armen, den Kindern in Afrika zu helfen. Denkt jedes Mal an die Not, die dort herrscht, wenn hier wieder reiche Kost vernichtet wird! Denkt an die Kinder die hungern, weil sie keine Hilfe bekommen. Ich selbst habe erst kürzlich miterleben müssen, wie ein Baby im zarten Alter von acht Monaten verhungert ist. Die Mutter konnte keine Milch mehr geben, weil sie zu schwach war. Das kann nicht Gottes Wille gewesen sein! Wir müssen für die Leute einstehen und ihnen helfen!“ hörte er Markus reden. Ben schüttelte den Kopf. Und dieser Mensch, der sich so einsetzte sollte ein Verbrecher sein? Nein…nein..niemals..niemals. Diesmal lag Semir falsch. Davon war Ben überzeugt. Die Predigt endete und die Gemeinde verließ das Gotteshaus. Nur Ben blieb sitzen. Sein Onkel sah ihn an. „Ben….was machst du denn hier? Ich dachte du bist nicht gläubig..“ wunderte sich sein Onkel. „Markus…ich….ich möchte mit dir sprechen.“ bat er. Markus sah ihn an. „Du willst beichten?“ fragte er grinsend. Ben lachte leise. „Nein…ich habe nichts zu beichten. Es geht um einen Fall, den wir gerade bearbeiten….“ erklärte er. „Aber ihr sprecht doch nicht über eure Fälle.“ staunte Markus. Ben nickte. „Nur wenn ein Verdacht im Raum steht…Markus…kannst du dir vorstellen, das eine Hilfsorganisation die sich für Afrika einsetzt oder besser einsetzen soll, sich selbst die Taschen füllt und von diesen armen Menschen lebt? Das so eine Organisation Menschen quasi verkauft?“ harkte Ben nach. Er beobachtete seinen Onkel. Keine Regung. „Nun….es wäre nicht verwunderlich. Überall gibt es schwarze Schafe. Und mal ehrlich…eine Organisation hat die beste Chance solche…verachtenden Handlungen durchzuführen.“ stieß Markus aus. Ben glaubte darin Hass zu hören. „Warum fragst du mich das?“ wollte sein Onkel wissen.


    Ben lächelte. „Nun …nein…vergiss es einfach. Ich wollte nur deine Meinung hören…“ gab er zurück. Er wollte Markus nicht verunsichern. „Ben….ich kenne dich lange genug. Du stellst nicht einfach Fragen die nichts zu bedeuten haben. Das hast du schon als Kind nicht getan. Du wolltest immer Antworten haben. Ich will wissen, warum du mich das fragst..“ bat Markus eindringlich. Ben sah ihn an. „Es stand ein Verdacht im Raum…mehr nicht…“ versprach Ben und verschwand. Markus sah ihm nach. „Ben! Wenn das so ist….dann pass auf dich auf. Solche Menschen sind skrupellos und nehmen keine Rücksicht…egal welche Stellung man hat!“ bat Markus ihn. Ben hob die Hand. Er verließ die Kirche und stieg in seinen Wagen gegenüber der Kirche ein. Bevor er jedoch den Motor startete, dachte er über die Worte von Markus nach. Eine solche Hilfsorganisation hatte die beste Chance eine solche Handlung durchzuführen…nein…nein…nicht Markus…niemals…widersprach Ben erneut. Ben wollte seinen Motor starten, als er einen silbernen BMW in die Straße biegen sah. Diesen Wagen würde er unter tausend wieder erkennen. „Semir…lass meinen Onkel in Frieden…er hat nichts damit zu tun…niemals….“ bat er leise. Dann fuhr er los. Wieder kamen die Zweifel auf und er wollte nur einmal einen Blick ins Haus von Markus werfen. Sicher hatte sein Onkel nichts dagegen, dachte er und lenkte den Wagen sicher durch die Straßen bis zu Markus Haus Er stellte seinen Wagen etwas abseits ab und klingelte kurz darauf an der Tür. Es dauerte etwas bis die Tür sich öffnete. Dunkle Augen sahen ihn ängstlich an. „Hallo….ich bin Ben…“ stellte er sich vor. „Maja…“ kam leise von der jungen schwarzen Schönheit. Ben lächelte sie. „Sie sind das Hausmädchen von meinem Onkel?“ fragte er. Maja schüttelte den Kopf. „Nein…? Was machen Sie dann hier?“ harkte er nach. Scheinbar verstand das Mädchen nicht sehr viel deutsch. „Darf ich reinkommen?“ bat er. Maja nickte und öffnete die Tür. Erst jetzt sah Ben, dass sie kaum etwas trug. Er sah zur Seite, als er bemerkte wie er die Frau maß. Sie war höchstens 18 vermutlich noch jünger. „ich…ich gehören…Gottesmann…“ gab Maja von sich.

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  • und weil ja heute Feiertag ist..hier das Abendessen:


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    Ben sah sie erstaunt an. „Sie meinen Sie arbeiten für meinen Onkel..“ stellte er richtig. Doch Maja schüttelte den Kopf. „Ich gehören Gottesmann.“ wiederholte sie. „Wie meinen Sie das?“ harkte Ben nun nach. „Markus hat mich aus Afrika mitgenommen….eine schöne Fahrt…aber…in Deutschland nicht mehr schön…ich…habe in einen Auto gesteigen und…da viele Mädchen aus Afrika…sehr viele Kinder…“ erklärte Maja in einem gebrochenen Deutsch. Ben horchte auf. „und was dann?“ wollte er wissen. Maja erzählte wie sie nach Deutschland und zu ihrem Onkel gekommen ist. „Markus..guter Mensch…. Gottesmann… Gottesmann immer gut..“ behauptete Maja. Ben nickte und schloss die Augen. Semir schien tatsächlich Recht zu haben „Maja…was möchten Sie?“ wollte er wissen. „Sie meinen was ich machen möchte?“ harkte Maja nun nach. „Nein…ich meine was möchten Sie machen, wenn Sie nicht hier bei Markus wären?“ versuchte Ben die Frage zu erläutern. „Ich…möchten nach Hause…meine Familie ist in Afrika...ich will dahin…lieber hunger als das hier…ich will nach Hause…“ Maja fing an zu weinen. Ben wollte sie etwas trösten und strich ihr über den Arm. Das Mädchen zuckte zusammen. Ben spürte dass sie Angst hatte. Er konnte dieses Mädchen nicht im Haus von seinem Onkel lassen. Schnell griff er zum Handy und rief die Kollegen an. Dieter und Hotte sollten sich dem Mädchen annehmen. „Maja…Sie werden gleich abgeholt…und dann werden Sie wieder nach Afrika geschickt…zur Familie…“ lächelte Ben. Maja sah ihn an. „wirklich..ich nach Hause?“ fragte sie hoffnungsvoll. Ben lächelte und strich ihr über das Haar. „Versprochen…“ gab er zurück. Wut stieg in ihm auf. Wut gegen seinen Onkel der sich scheinbar eine eigene Sklavin gehalten hatte. Als Dieter und Hotte eintrafen und Maja abholten stieg Ben in seinen Mercedes und fuhr zur Kirche zurück.


    Semir fuhr an der Kirche vorbei zu Ben nach Hause, um erst mit ihm zu sprechen, doch dort traf er ihn nicht an. Sein Handy klingelte und er sah Andrea im Display. „Andrea mein Schatz….bist du schon da?“ wollte er wissen. „Ja…ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass wir angekommen sind. Übrigens wenn ich zurück bin, muss der Wagen in die Werkstatt…er kreischt etwas…“ gab Andrea bekannt. „Okay…wenn du da bist werde ich mich darum kümmern...“ versprach er. „Okay…Grüße von Mama…und pass auf dich auf...“ hauchte Andrea in sein Ohr. Er hörte wieder den Luftkuss und gab ihn zurück. „Mach ich…“ gab er das Versprechen und beendete. Doch bevor er das Handy eingesteckt hatte, klingelte es erneut. Susanne war dran. „Susanne was gibt es? Ist Ben im Büro?“ fragte Semir. „Nein ist er nicht…er meldet sich auch nicht über Funk. Hast du ihn nicht zuhause angetroffen?" kam von Susanne. „Nein….ich werde jetzt Feierabend machen. Wenn Ben sich bei dir meldet, dann sag ihm bitte dass er sich bei mir melden soll, ja…? Und Lukas sag dass ich nach Hause fahre…er kann mich dort ja aufsuchen, wenn es etwas Neues gibt wegen dem Plan morgen...“ bat Semir. „Mach ich beides…schlaf gut und nimm dir den Disput mit Ben nicht so zu Herzen…manchmal gibt es in Freundschaften auch Missverständnisse…“ schlug Susanne vor. „Danke….ich weiß…gute Nacht…“ Semir steckte das Handy ein und verließ das Haus wieder. Doch er fuhr nicht nach Hause wie er versprochen hatte, sondern zur Markus-Kirche. Er wollte der Sache auf den Grund gehen und vielleicht tat er Markus Jäger ja wirklich unrecht. Dann würde er sich auch bei Ben dafür entschuldigen. Doch erst dann, wenn er sicher war, konnte er einen Fehler einräumen. Semir brauchte knappe zwanzig Minuten bis er an der Kirche ankam. Natürlich waren die Türen geschlossen, doch für Semir war dies kein Problem. Er nahm sich einen Dietrich aus dem Etui und knackte die Tür. Langsam schlich er durch die schmalen Gänge. Als er die Höhe der Beichtstühle erreicht hatte, hörte er ein Geräusch. Schnell verschwand er in einer der Kabinen die für die Sündigen vorgesehen waren. Hoffentlich sitzt kein Priester in der Kabine nebenan und erwartete dass er seine Sünden preis gab.

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