Dunkelheit - Definitive Comebackstory

  • Am nächsten Tag wollte Semir zunächst zu Ben gehen, machte aber noch einen Abstecher in dessen Wohnung. Da Ben ihm einen Zweitschlüssel anvertraut hatte, konnte Semir problemlos hinein und seinem Partner bequeme Kleidung holen. T-Shirts, Trainingshosen, frische Unterwäsche und den IPod. Doch bei dieser Unordnung hatte Semir die grösste Mühe, Dinge zu finden. „Mein Gott, wie kann ein Mensch so unordentlich sein“, stöhnte er und zog den Reisverschluss der Sporttasche zu, in der er alles eingepackt hatte.
    In solchen Momenten merkte er noch mehr, was für ein Goldschatz seine Andrea war. Sie hatte ihm die ganze Nacht zugehört gehabt. Seine Ängste, seine Sorgen – für alles hatte sie ein offenes Ohr und nahm ein paar schlaflose Stunden in Kauf. Sie war es auch die ihm geraten hatte, persönliche Dinge zu holen, damit Ben sich besser fühle.
    Er ging wieder hinaus und schloss die Türe ab. Dabei stiess er mit der alten Hausmeisterin Schröder zusammen, die er schon des Öfteren kennenlernen durfte. „Herr Gerkan, so stürmisch heute?“, fragte sie freundlich und Semir nickte. „Leider, bitte entschuldigen Sie Frau Schröder, ich wollte Sie nicht umrennen!“ Sie winkte ab. „Sie holen Sachen ab?“, fragte sie verwundert.
    „Ja, gut dass ich Sie gerade treffe, Ben ist leider im Krankenhaus, ein Arbeitsunfall in dem ich involviert war, wie Sie sehen“, er zeigte auf seine verbundene Hand und auf das Pflaster, „deshalb wird er eine Weile nicht da sein. Könnten Sie die Post bei sich aufbewahren, ich komme Sie selbstverständlich abholen!“ Schröder nickte. „Aber natürlich Herr Gerkan. Richten Sie bitte Herrn Jäger liebe Grüsse und gute Besserung aus. Und sagen Sie ihm, er könne sich glücklich schätzen, einen Freund wie Sie zu haben! Obwohl, er weiss es ja selbst, so wie er von Ihnen schwärmt!“ Sie winkte zum Abschied und verschwand in ihre Wohnung.
    Semir seufzte. Wenigstens das war erledigt. Er ging die Treppen hinunter zu seinem Wagen und legte die Tasche auf die Rückbank. Als er vorne eingestiegen war, atmete er noch kurz durch und schnallte sich an. Nachdem er den Schlüssel gesteckt und umgedreht hatte, startete er den Motor und fuhr Richtung Krankenhaus.


    In der Klinik selbst, herrschte noch die gleiche Ruhe wie am Abend. Zumindest hatte es äusserlich diesen Anschein. Semir nahm die Sporttasche aus dem Auto und hing sie sich über die Schulter. Er schloss seinen Wagen ab und betrat das Hospital.
    Die Schwester am Empfang begrüsste ihn freundlich. Semir lief mit einem Nicken an ihr vorbei.
    Als er an Bens Zimmer ankam, klopfte er kurz und hörte ein lautes „Herein!“. Bens Stimme – sie klang viel besser und erholter.
    Semir betrat das Zimmer und sah, dass sein Partner schon wieder mit aufrechtem Oberkörper im Bett lag. Der kleine Fernseher lief und zeigte gerade die Nachrichten. „Hey Partner“, begrüsste Semir ihn und ging ans Bett. Bens Hand hob sich und Semir nahm sie. „Müsstest du nicht arbeiten?“, fragte Ben verwundert. Der Kopf war zu Semir geneigt, aber dieser sah an den Bewegungen an, wie hilflos sich sein Partner noch fühlte.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Ich habe meine Verspätung angekündigt, schliesslich bin ich noch bei dir eingebrochen!“
    „Wieso denn das?“, fragte Ben und sein Mund sprach Bände. Die Mundwinkel waren theatralisch nach unten gezogen und zeigten so, dass er nicht mit so was gerechnet hatte und er sich für das Chaos schämte. „Willst du etwa in dem Hemdchen rumlaufen?“ Ben lächelte. „Wieso denn nicht, kann’s ja nicht sehen – oder ist’s gleich so schlimm?“
    „Darauf kannst du einen lassen, das sieht aus, als hätte man’s aus Pippi Langstrumpfs Garderobe geklaut!“
    Ben verzog das Gesicht. „Da sind mir meine Sachen lieber – vielen Dank Kumpel!“
    „Ich hab dir noch was Anderes mitgebracht!“ Semir beugte sich zur Tasche, öffnete sie und zog den IPod heraus. „Hände auf!“ Ben gehorchte Semir und dieser legte das Musikgerät auf Bens Handflächen. „Hast du mir etwa meinen IPod mitgebracht?“ Seine Finger strichen über den Musikplayer, ein schwaches Lächeln huschte ihm über die Lippen.
    „Na klar, den Akku habe ich dir auch mitgebracht. Hör zu, ich muss leider zur Arbeit, aber sobald ich Zeit habe, komme ich gleich wieder okay?“ Ben nickte. „Der Fall hat Vorrang Semir, ich komme klar – versprochen!“

    Lukas sass im Büro von Ben und Semir. Er hatte bereits schon Berichte und Beweise ausgepackt, die Hartmut ihm zukommen liess. Beide hatten sie, trotzt der Anweisung von Kim Krüger, die Nacht durchgearbeitet gehabt.
    So war es für Lukas nicht weiter verwunderlich, dass sein Kopf immer mehr nach Kaffee schrie. Pechschwarzem Kaffee. So streckte er seine Nase hoch, als es nach diesem roch und die Türe aufging.
    Semir stand an der Türschwelle, mit einem Haltekarton, der zwei Becher festhielt. „Du bist meine Rettung“, seufzte Lukas und nahm einen der Becher entgegen.
    „Bist du etwa die ganze Nacht hiergewesen?“, fragte Semir erstaunt, der sich auf seinen Schreibtischstuhl setzte und seinen Becher aus der Halterung zog.
    „Hartmut und ich haben durchgemacht – war vielleicht keine so gute Idee, aber wir konnten nicht nach Hause und so tun, als wäre nichts gewesen…wie geht es Ben?“ Semir zuckte mit den Achseln. „Ich war vorhin noch bei ihm, er sah besser aus…aber eben, die Tatsache das sich ein Verband über seinen Augen befindet, finde ich echt befremdlich…“ Lukas genehmigte sich einen Schluck seines Kaffees.
    „Aber der Arzt hat gesagt, dass er das Augenlicht wieder bekommt oder? Also können wir guter Dinge sein!“
    „Na ja…“, antwortete Semir skeptisch und Lukas gesellte sich neben seinen „Ziehvater“ und klopfte ihm auf die Schultern. „Komm‘ schon Semir, Ben schafft das! Ich weiss es!“ Semir blickte auf Lukas Unterarm Tattoo. Einen Phönix – ein Zeichen, dass man niemals aufgeben sollte. „Du hast ja recht…Ben hat mir auch versprochen, dass er klarkommen wird.“


    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Also vertrauen wir ihm. Das wird schon Semir!“ Lukas ging zu einer Box und nahm eine Aservatentüte hervor. Diese beinhaltete diverse, beschädigte Kugeln. „Die haben wir rund um das Gelände verteilt gefunden und bei eurem Auto. Die Kugeln stammen aus einer Heckler & Koch MP5 eine Maschinenpistole die auch des Öfteren im Militär angewendet wird!“ Semir nahm die Tüte entgegen. „Ehemalige Soldaten?“, dachte er laut und legte die Tüte auf den Tisch. „Dieter und Hotte, haben die ganze Nacht über die Typen verhört, die wir schnappen konnten – jedoch sagten diese kein Wort. Wir wissen also nicht, ob es sich wirklich um die Sache mit dem Nazigold handelt, oder ob da was ganz anderes im Busch ist!“


    „Hast du sonst noch was?“, fragte Semir und Lukas nickte. „Das haben wir in der Lagerhalle gefunden“, er zog eine weitere Tüte mit einem Zettel hervor, „das könnte noch recht interessant sein!“ Semir nahm den Zettel entgegen, auf dem eine Nachricht stand.


    AUF DEM RHEINGRUND KÖNNTE ES LIEGEN – WIR SIND NAH DRAN!
    GRUSS. H.


    „Auf dem Rheingrund könnte es liegen…“, las Semir laut vor, „das liegt aber die Vermutung aufs Nazigold wieder nahe – du hast uns ja gestern erzählt, dass Gerüchte darüber die Runden machen!“ Lukas schnalzte kurz mit der Zunge. „Allerdings. Nur konnte es eben nie bewiesen werden. Man wollte vor kurzem Mal eine Suchaktion starten, da aber der Rhein übergelaufen war, konnte man das vergessen!“
    „Was seh‘ ich denn hier?“ Semir und Lukas schraken auf, als Kims laute Stimme den Raum erfüllte. Sie stand mit wütendem Gesicht im Raum, hatte sich unbemerkt reingeschlichen gehabt. „Steiner – was hatte ich Ihnen gestern gesagt gehabt?“ Lukas grinste lausbübisch. „Ja, Frau Krüger, aber sehen Sie doch mal, was wir schon alles gefunden haben!“
    „Was meinen Sie mit „Wir“? Haben Sie Herrn Freund etwa auch dazu angestiftet?“ Lukas schüttelte mit dem Kopf. „Auf den Entscheid sind wir Beide gleichzeitig gekommen!“, verteidigte er sich und Kim seufzte. „Man merkt, unter welchen Fittichen Sie standen!“ Mit diesem Satz ging sie wieder aus dem Büro und Lukas konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Sie resigniert aber schnell“, kicherte er und Semir faltete die Hände zusammen. „Na sicher, meinst du etwa, ich lasse mich umerziehen?“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • In dem Moment klopfte es an der Tür und Hartmut stürmte rein. Sein Gesicht war leichenblass und seine Augen weit aufgerissen. Er keuchte. „Leute…ich….scheisse…man oh man…“ Er kam kaum zu Atem und Semir stand auf. „Nun mal langsam Hartmut. Hol mal tief Luft, nicht dass du uns hier noch umkippst!“, meinte er besorgt und Hartmut streckte ihm eine DVD entgegen. „Das habe ich in einen der Sachen der Verdächtigen gefunden…deshalb ist Levi zu einem solchen komischen Kerl geworden!“ Semir sah Lukas kurz an. Dieser verstand, nahm die DVD und legte sie in das Laufwerk von Bens PC, den er, dank Hottes Hilfe, benutzten konnte. „Das sind zwei Mediadateien…“, murmelte er und achtete sich auf das Datum, „die eine ist zwei Jahre alt, die andere ist vor drei Wochen abgespeichert worden…ab der Ersten hat Levi angefangen solche komischen Gesetzesverstosse durchzuziehen!“ Er klickte auf die Datei und übermittelte die Daten auch dem grossen Bildschirm.
    Auf diesem erschien eine junge, blonde Frau. Sie war gefesselt und geknebelt. Ihre Haare waren zerzaust, ihr Gesicht blutverschmiert. Ihre Augen und ihr Mund waren mit Klebeband zugeklebt worden. Doch an den bebenden Schultern sah man an, dass sie weinte.
    Hinter ihr stand ein bulliger, maskierte Mann und hielt ihr eine Waffe auf den Hinterkopf. Er hatte ein Headset auf dem Kopf.
    „Levi, wenn Sie das hier sehen, wissen Sie spätestens, dass wir Ihre Verlobte zu uns genommen haben. Auch wenn Sie mir es nun nicht glauben, haben wir das gleiche Ziel. Wir wollen Ihr Familienerbe! Aber ich habe nicht die gleiche Geduld wie Sie! Wenn Sie mir nicht helfen, es zu finden, werde ich Ihrer Freundin schlimme Dinge antun, und ich meine wirklich, schlimme Dinge!“ Der Maskierte machte eine eindeutige, nicht jugendfreie Szene. Semir zog ein angewidertes Gesicht und Lukas streckte sogar die Zunge raus.
    „Sollten Sie bereit sein, mir zu helfen, treffen Sie mich am Kölner Hafen, übermorgen!“ Danach brach das Video ab.


    „Ihr müsst euch noch das zweite Video anschauen!“, forderte Hartmut und Lukas klickte die zweite Datei an. Wieder wurde die Frau gezeigt. Sie sah noch schlimmer aus. Auch älter. In einer Art Schockstarre versunken. Hinter ihr, wieder der Maskierte. „Sie haben es nicht geschafft Levi! Es tut mir leid aber, ich muss meine Ernsthaftigkeit noch verstärken!“ Er setzte die Pistole wieder an, doch dieses Mal, drückte er ab. Der laute Knall liess die Drei zusammenzucken. Die Linse der Kamera, wurde mit Blutspritzern verdeckt und da war bereits das Ende.
    „Was für ein Mistkerl“, zischte Lukas und sah Hartmut an, „gute Arbeit…nun wissen wir, was einen erfolgreichen Geschäftsmann so labil hat werden lassen!“ Hartmut nickte nur kurz und schluckte. „Schön war diese Entdeckung aber nicht“, gab er zu und Semir klopfte dem Rothaarigen auf die Schulter. „Trotzdem Hartmut! Das ist viel Wert!“
    „Fragt sich nur noch eins…“, begann Semir nachdenklich, „wo ist die Leiche von Levis Verlobten?“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben lag auf seinem Bett. Umgezogen und die Decke hatte er unter den Körper geklemmt, da es ihm allmählich zu warm wurde. Also musste die Sonne scheinen. Jedenfalls spürte er deren Strahlen auf seinen Armen. Sie fühlten sich beruhigend und so schön an – und er konnte es nicht sehen. Er musste tief durchatmen. Er hatte Semir versprochen, dass er klarkomme und das wollte er auch. Dass er nichts sah hiess ja nicht, dass er sich nicht unterhalten konnte.
    Der Fernseher war inzwischen ausgeschaltet, da eine langweilige Quizshow lief und die Knöpfe des Kopfhörers steckten bereits in seinen Ohren. Er genehmigte sich klassischen Rock, obwohl er Mühe gehabt hatte, den IPod einzuschalten, doch der Krankenpfleger, der ihm auch geholfen hatte sich umzuziehen und ihm die Infusion neu gelegt hatte, konnte ihm alles einstellen.
    Wie hilflos er sich fühlte. Es war einfach grauenhaft. Er kam sich wieder wie ein kleines Kind vor.
    Er seufzte kurz, musste einen Schluchzer unterdrücken und erschrak als jemand durch die Musik fragte: „Warum so traurig?“ Die Stimme war hoch, zart und hatte doch was freches.
    „Und wer bist du? Du kannst mich doch nicht einfach so erschrecken!“, sagte Ben tadelnd und nahm die Kopfhörer, nach langem Tasten, aus den Ohren. Danach nahmen zarte Finger seine eine Hand und schüttelten sie.
    „Ich heisse Frank – na ja eigentlich Franka, aber ich mag den Namen nicht unbedingt! Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe aber, ich bin halt das Stationsmonster! Ich geh einfach gucken ob jemand traurig ist, vielleicht braucht er ja meine Hilfe.“ Ben musste grinsen. Die Stimme klang absolut lausbübisch. Untypisch für ein Mädchen.
    „Und nun, wieso bist du so traurig?“
    „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte Ben mit mürrischer Stimme und hörte, wie das Mädchen nachdenkende Laute von sich gab. „Keine Ahnung, deine Frisur? Die Haare stehen ein wenig ab!“ Ben begriff sofort. Er grinste.
    „Franka also…“
    „Frank!“, korrigierte die Angesprochene und Ben nickte. „Natürlich entschuldige. Also Frank…was machst du denn hier?“
    „Ich musste meinen Blinddarm rausnehmen, da der schwer entzündet war. Jedenfalls gab’s da irgendwie Probleme und ich muss länger bleiben!“ Ben war über die Leichtigkeit des Mädchens erstaunt. Er konnte sie zwar nicht sehen, doch konnte er sich gut vorstellen, wie sie mit den Händen das ganze abwinkte und eine Schnute zog.
    „Wie alt bist du eigentlich?“
    „Ich? Zehn, sehe aber noch aus wie sieben, stell dir vor alle unterschätzen mich, das ist echt doof!“ Ben winkelte die Beine an und zog sie an den Körper. „Darf ich dich auch was fragen? – du musst mir aber nicht antworten…wie ist das mit deinen Augen passiert? Der Arzt war ja sicherlich nicht so doof und hat das falsch gemacht!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!


  • Ben schüttelte auf Frankas mit dem Kopf. „Er hat auch nichts falsch gemacht…“, antwortete er leise und atmete tief durch, „ein Unfall. Ich kann momentan nichts sehen. Meine Augen sind kaputt…“
    „Momentan heisst ja, dass es nicht für immer ist“, schlussfolgerte die Kleine und Ben zuckte mit den Achseln. „Man weiss ja nie“, erwiderte er ein wenig pessimistisch.
    „ÄH, falsche Antwort! Man muss immer optimistisch sein…oh, ich habe dich noch gar nicht gefragt wie du heisst…“ In dem Moment hörte Ben, wie die Tür aufging. „FRANKA!“, schrie eine junge Frauenstimme und Ben vernahm stampfende Schritte.
    „Oh-oh, Schwester Nerd alias Ann-Kathrin Eicher im Anmarsch…“
    „Entschuldigen Sie Herr Jäger, dieser kleine Zwerg stürmt einfach in jedes Zimmer!“ Die Schwester kniff Franka kurz an der Schulter und diese rollte mit den Augen.
    „Kein Problem, ich kann ein bisschen Gesellschaft gebrauchen“, winkte Ben ab und konnte natürlich nicht sehen, wie Franka der Krankenschwester, die Zunge rausstreckte.
    „Wie Sie meinen, aber wenn Sie zu sehr nervt, können Sie mich rufen okay?“ Ben nickte und hörte, wie die Schwester wieder ging.
    „Das war nicht gerade sehr nett“, meinte Ben kritisch und Franka grummelte. „Die ist ja auch nie nett zu mir“, erwiderte sie brummig.


    „Wie auch immer, du heisst also Jäger zum Nachnamen und dein Vorname? Wie ist der?“
    „Ben.“
    „Okay, was hast du nun vor Ben? Einfach nur Musik hören?“ Ben hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht gehabt. Aber was sollte ein Blinder schon gross machen können? Ihm fiel nichts Besonderes ein.
    „Keine Ahnung, hättest du denn eine Idee?“
    „Das Krankenhaus hat einen schönen Park und um diese Zeit ist nicht viel los – hättest du Lust ein wenig rauszugehen? Frische Luft schnappen?“
    Bevor Ben etwas antworten konnte, klopfte es an der Tür und Doktor Hermann trat herein. „Sieh einer an, Franka…du kannst es einfach nicht lassen du kleine Stationsdiktatorin!“ Ben hörte ein kleines Kichern.
    „Herr Jäger – wie fühlen Sie sich?“
    „Bis auf die offensichtlichste Tatsache gut. Nur ein bisschen müde…“ Hermann schrieb sich dies auf. „Das ist normal, das sind noch die Nachwirkungen der Narkose. Ansonsten nichts, keine Übelkeit, Kopfschmerzen oder dergleichen?“ Ben schüttelte mit dem Kopf. „Gut, ich werde heute Abend nochmals nach Ihnen sehen. In vier bis fünf Tagen, wollen wir dann kontrollieren, wie es Ihren Augen geht!“
    Franka stand auf und zupfte Hermann am Kittel. „Dürfte ich mit Ben ein wenig rausgehen?“, fragte sie ihn und Hermann lächelte. „Natürlich. Ich hab nichts dagegen einzuwenden. Allerdings nur, wenn Herr Jäger will und mag klar?“ Mit diesen Worten ging er.
    „Hättest du den Lust?“, fragte Franka und Ben dachte kurz nach. Die Beine zu vertreten, war eigentlich keine schlechte Idee und wenn der Arzt sein okay gab, warum nicht? „Wenn du mir helfen kannst“, noch bevor Ben diesen Satz zu Ende sprechen konnte, spürte er zwei zarte Hände, die seinen Oberarm umschlossen. „Klar doch!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Sie zeigte ihm, wie er aus dem Bett kam, ohne sich anzustossen. Ausserdem konnte sie ihm demonstrieren, wie er das Nachttischlicht fand, wenn er es mal wegen eines Besuches brauchen müsste. Sie nahm sanft seine Hand und führte sie zum Nachttisch. „So kannst mit der Hand abzählen, bei mir wären es vom Bett aus, drei Tastversuche mit der Hand.“ Ben machte es ihr nach und bei ihm kam er auf Zwei. Danach fand er das Kabel, strich diesem entlang und fand den Schalter. „Danke für den Tipp! Woher weisst du so was?“
    „Mein Grossvater war blind, er hat mir gezeigt wie es geht, endlich kann ich das mal jemanden beibringen!“, entgegnete Franka stolz. Sie stellte sich neben Ben und führte seine Hand auf ihre Schulter. „So nun bin ich dein Blindenhund – wenn ich quietsche, bist du wahrscheinlich auf meinen Fuss getreten, nur damit du’s weisst!“ Ben musste lächeln. Das Mädchen war einfach eine Nummer für sich und wahrscheinlich die Motivation die er brauchte, um hier hinauszukommen.
    Sie schritt langsam voraus und er nahm immer nur kleine Schritte, da er Angst hatte, sich irgendwo zu anzustossen. So gingen sie gemeinsam durchs Krankenhaus um zum Park zu kommen und Ben war froh, dieses kleine, freche Ding kennengelernt zu haben.

    Franka führte Ben mit grosser Fürsorge zum Park. Dieser war beinahe leer. Nur zwei Frauen unterschiedlichen Alters sprachen mit einem Patienten. Sie hatten Notizblöcke und ein Aufnahmegerät in den Händen. Franka vermutete, dass sie Reporterinnen waren, oder wie man sie auch nannte. Jedenfalls arbeiteten sie bestimmt für eine Zeitung.
    „Vorsicht Stufe“, warnte sie Ben und bat ihn, stehen zu bleiben, „ich werde schon runter gehen, damit ich dir helfen kann!“ Sie zeigte ihm, wie er mit dem Fuss abtasten konnte, wann der Boden kam, ohne zu stolpern oder gar zu stürzen.
    „Danke dir“, sagte Ben leise. Er spürte den warmen Sommerwind und die Sonnenstrahlen. Aber alles war schwarz, schwarz wie die Nacht. Er atmete tief und zitternd durch.
    Franka nahm seine Hand. „Komm, setzten wir uns irgendwo hin, wo wir die Frauen nicht stören.“ „Was für Frauen?“, fragte Ben zurück und Franka sah sich die Beiden nochmals an. „Na ja die Zwei reden mit einen Patienten. Wirken sehr frech, aber auch lieb. Beide haben kurzhaarschnitte, während die Jüngere eine Brille trägt. Ausserdem ist die Jüngere wie ein Junge gekleidet, wie ich! Aber auf ihrem Shirt steht … ähm AC / DC. Weisst du, was das ist?“ Ben musste lächeln. „Das ist eine Rockband. Und ich kenne nur eine junge Frau, die solche T-Shirts trägt, aber vielleicht ist sie es gar nicht…“ „Das finden wir gleich raus“, meinte Franka als sie sah, dass sich die Beiden Frauen von dem Patienten verabschiedeten, und auf sie und Ben zukamen. „Warte kurz…“, bat Franka Ben und tapste auf die Beiden zu.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Entschuldigung?“, fragte sie und die Frau mit der Brille, beugte sich zu ihr runter. „Ja, können wir dir helfen?“, fragte sie freundlich und Franka wies auf Ben. „Mein Freund hier meinte, sie zu kennen, kann aber im Moment nicht sehen. Deshalb wollte ich fragen, ob sie ihn kennen.“ Die Frau und ihre Begleiterin sahen auf Ben und die Augen der Beiden weiteten sich. „Und wie wir ihn kennen“, meinte dann die Ältere mit leiser Stimme.
    „Dann kommt mit!“, meinte Franka, packte sie an den Händen und zog sie zu Ben. Dieser rieb sich verlegen an dem Arm, bis eine sanfte, kleine Hand ihn umfasste.
    „Hey Kumpel…“, begrüsste ihn eine weibliche, melodische Stimme eine andere sprach ihn mit dem Namen an. Diese Stimme war selbstbewusst und stark. Ben kannte sie genau. „Hey Jenni…hey Elli“, begrüsste er die Beiden leise, „wo habt ihr euren Studierten gelassen?“
    „Der ist in London, Weiterbildung. Mein Gott was ist passiert…du…“ Jenni brach plötzlich ab, sie war bekannt dafür, in Fettnäpfchen zu treten, sie wollte Ben nicht verletzten und Elvira übernahm die Initiative. „Wie ist das passiert?“, fragte sie direkt. Franka sah sie mit grossen Augen an.


    „Du darfst ihn doch nicht einfach so fragen!“, meinte Franka tadelnd und Ben suchte sie und nahm dann ihre Schulter um leicht zuzudrücken. „Das ist in Ordnung Frank…sie sind gute Freunde von mir. Und im Übrigen Erwachsen, also bitte ein wenig Anstand okay?“ Franka schwieg und sah beschämt zu Boden.
    „Können wir uns irgendwo hinsetzten? Ich bin noch ein wenig müde von der Narkose und mag noch nicht so recht!“ Franka zog Ben leicht und er hörte dann ein Klopfen auf Holz. „Der Abstand ist richtig, du musst dich nur hinsetzten…“, sagte sie leise und Ben konnte sich tatsächlich hinsetzten
    Franka setzte sich schützend direkt neben ihm. „Keine Sorge Schätzchen, wir tun ihm nichts“, meinte Elvira lächelnd und setzte sich neben ihr, während Jenni sich zu ihr gesellte. Ben erzählte ihnen wie es geschehen war, auch die Details über den Fall.
    „Scheisse…“, stiess Jenni aus und rieb sich kurz über den Mund. „Aber vorübergehend, das heisst du wirst wieder sehen können“, meinte Elvira optimistisch und Ben zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich…ich hoffe nur, dass Semir und Lukas nun diese Typen schnappen können…“
    „Levi…Levi…der Typ sagt mir was…“, meinte Jenni dann, „natürlich, Elvira erinnerst du dich, wir haben einen Artikel über ihn geschrieben gehabt, weil er ebenso gewalttätig worden war…“ Elvira nickte. Ben wurde hellhörig.
    „Und?“
    „Wir hatten versucht ein Interview mit ihm zu bekommen…aber er hatte abgelehnt uns ziemlich angeraunzt, Jenni hatte er sogar angegriffen gehabt. Er hatte sie an der Stirn geschlagen, die Wunde musste mit drei Stichen genäht werden…“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Ben atmete tief durch. „Der Typ hatte doch nicht alle Tassen im Schrank…“ Franka richtete sich auf. „Du solltest dich ausruhen, du solltest nicht über die Arbeit reden, was immer du auch bist“, appellierte sie an Ben und Jenni nickte. „Stimmt, du solltest dich schonen…wir müssen auch los…wir haben einen Patienten mit Aids interviewt, da bald Weltaidstag ist. Er hatte sich freiwillig anerboten gehabt. Der dazugehörige Artikel muss noch bis morgen fertig sein…“ Sie klopfte Elvira auf den Oberschenkel und stand auf. „Kommt ihr mich morgen besuchen, wenn ihr Zeit habt?“, fragte Ben und die Beiden Frauen umarmten ihn sanft. „Natürlich. Pass‘ auf dich auf okay?“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich. Ben atmete tief durch und strich sich mit langem Tasten durchs Haar. „Sind die nett?“, fragte Franka danach und Ben nickte. „Sie sind sehr lieb Frank…du kannst ihnen vertrauen. Ich find’s zwar süss wie du mich verteidigst aber, ich bin Polizist, ich kann auf mich selbst aufpassen!“ Franka gab ein kleines „okay“ von sich und schämte sich wieder, manchmal konnte sie ihre Art nicht abstellen. „Tut mir leid…ich hab manchmal einfach Angst ,eigentlich sollte ich schon lange aus dem Krankenhaus sein, doch die Ärzte sagen immer wieder ich muss noch dableiben…da sich die Wunde entzündet hätte und dies chronisch ist, sie probieren es abzustellen, aber es klappt nicht…ich will hier einfach raus…“
    „Franka…du wirst hier rauskommen…ich weiss es. Genauso wie ich. Könntest du mir schnell helfen?“ Er nahm aus seiner Gesässtasche der Trainingshose sein Handy hervor. „Könntest du die Nummer von Semir Gerkan wählen?“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Kim Krüger wurde von Semir ins Büro gerufen, weil er ihr, zusammen mit Lukas und Hartmut, die beiden Videos zeigen wollte.
    Diese hatte sich auf den Schrank gesetzt, der sich unter dem Fenster des Büros befand und sah dem Treiben zu. Kein einziges Wort oder Geräusch verliess ihre Lippen. Ihr Blick war starr und dunkel. „Chefin?“, fragte Semir verwundert und die Angesprochene atmete tief durch, „Wenn diese Frau tot, ist, muss es irgendwo eine Leiche geben. Ich werde Susanne auf die Krankenhäuser und Pathologien ansetzten! Sie rufen Hartmut an, vielleicht hat er neues. “ Semir nickte und sah, wie sie hinausging. „Sie macht sich auch Sorgen um Ben..:“, stellte der Deutschtürke fest und hörte, wie Lukas mit einem Mausklick das Dateienfenster schloss. „Tun wir das nicht alle?“, fragte er dann zurück und Semir winkte ab. „Der Arzt hat gesagt, dass er bald wieder sehen kann, ich vertraue ihm!“ Lukas zog eine Augenbraue hoch. „Das mal aus deinem Mund zu hören…“, deutete er an und Semir drehte sich zu ihm um.
    „Was meinst du denn damit?“ Lukas schwieg und lächelte. „Ruf lieber Hartmut an, mach dich nützlich“, grummelte der Deutschtürke und zuckte kurz, als sein Handy in der Hosentasche klingelte. Er sah auf den Display. „Das ist Ben“, meinte er und sah Lukas an. „Na nimm ab!“, forderte der Jüngere auf und Semir tat wie ihm befohlen.
    „Ben, was gibt’s denn?“, versuchte Semir so normal wie möglich zu klingen. „Ich habe gerade unsere zwei Frauen getroffen, du weisst schon, Elvira und Jenni!“ Und wie sich Semir daran erinnern konnte. Das Ereignis wo sie sich kennen gelernt hatten, war furchtbar und schockierend. „Die müssen doch langsam denken, dass ich einen Besucherpass beim Krankenhaus habe!“ Semir lächelte kurz. „Das denken die doch nicht, du kennst sie, seit der Grillparty, die wir bei mir gemacht haben, kennen wir sie sehr gut und wenn sie sowas sagen dann nur, um dich zu ärgern, aber ich denke, so geschmacklos sind nicht mal die Zwei…aber deswegen rufst du mich doch nicht an oder?“
    „Indirekt“, antwortete er, „die Zwei haben Levi auch getroffen, für Jenni war dies ziemlich schmerzhaft. Jedenfalls kommen die Zwei mich morgen besuchen, ich werde versuchen, mehr aus ihnen herauszubekommen, falls sie was wissen!“ Semir grinste. „Weisst du was Kumpel, ich denke sogar, die werden was raussuchen um es dir zu zeigen. Aber Ben, bitte überanstreng dich nicht okay?“
    „Semir…ich bin blind aber nicht todkrank. Ich will mich nützlich machen…“ Semir verstand den Satz sofort. Er atmete tief durch.
    „Ben es wird doch alles wieder gut werden, hör zu, ich komme am Abend noch bei dir vorbei okay?“ Er hörte einen Seufzer. „Ja okay…“, erwiderte Ben leise und klang wie ein kleines Kind. „Alles wird gut…bis heute Abend…“ Mit diesem Satz hängte Semir auf und setzte sich an seinen Schreibtisch.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • „Wie geht es ihm?“, fragte Lukas und Semir zuckte mit den Achseln. „Er klingt total verängstigt. Ich mach‘ mir wirklich Sorgen…am liebsten würde ich ihn gar nicht alleine lassen…aber gleichzeitig will ich diese Kerle kriegen!“ Semir stöhnte und rieb sich das Gesicht. Lukas stand auf, stellte sich hinter den Deutschtürken und massierte ihm die Schultern. „Hör zu Kumpel, alles wird gut. Jetzt entspann dich mal, hol dir was zu trinken und ich rufe Hartmut an okay?“ Semir nickte und stand auf. Er kreiste die Schultern ein paar Mal. „Danke…“, mit diesen Worten ging er raus.
    Lukas setzte sich wieder hin und wählte die Nummer der KTU. „Hartmut Freund?“, begrüsste der Rotschopf freundlich
    „Hey Hartmut, hier Lukas, hast du schon mehr?“
    „Nicht viel, ich hab hier so viele Sachen, ich muss mich so konzentrieren, nicht den Überblick zu verlieren. Aber wir haben in der Halle ja diverse Schuhabdrücke gefunden. Die Sohlen gehören zu einer seltenen Schuhmarke, die stellen nur auf Wunsch Schuhe her. Sau teuer die Dinger, kann ich dir sagen!“
    „Hartmut komm zur Sache“, meinte Lukas, durch die Müdigkeit, leicht gereizt, „ich habe keine Zeit für sowas…“
    „Gut“, räusperte sich Hartmut, „ich lasse mir gerade die Kundenliste des Schuhgeschäfts zukommen lassen, danach werde ich die Namen durch die Datenbank jagen. Wenn ich was habe, melde ich mich wieder bei dir!“ Mit diesen Worten hängte er auf.


    Lukas faltete die Hände und betete sein Kinn darauf. Die ganze Situation war verwirrend und gleichzeitig beängstigend. Auch er machte sich Sorgen um Ben. Die Beiden kannten sich noch nicht lange, aber das gemeinsame Konzert war schon verbindend. Ausserdem hatten er und Semir einen grossen Abschied für Lukas organisiert gehabt, als dieser verkündete, eine Auszeit nehmen zu wollen. Er schüttelte kurz mit dem Kopf und nahm die Aservatenbox wieder zu sich. Neben den Kugeln und dem handgeschriebenen Zettel, waren nämlich noch Fotos des Wagens drin. Nur wollte Lukas Semir diese nicht zeigen, da das Blut, das aus Bens Augen gelaufen war, noch deutlich zu erkennen war.
    Aber die Fotos selbst, waren nicht viel wert. Sie waren nur fürs Protokoll, mehr nicht. „Auf dem Rheingrund könnte es liegen – wir sind nah dran“, wiederholte er die Worte des Zettels und lehnte sich nach hinten, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Stimmte es also wirklich, war wirklich noch Nazigold auf dem Rheingrund zu finden?
    Er lehnte sich wieder nach vorne und tätigte einen Anruf. Dieser ging an seinen Vorgesetzten, er bat ihn um alle Dokumente die Theorien in sich hatten, was das Nazigold im Rhein betraf.
    Sein Chef versprach ihm, sich sofort darum zu kümmern und diese per Mail zukommen zu lassen. „Hoffentlich finden wir endlich was!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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  • Es wurde Abend und ein kühler Wind setzte ein. Franka und Ben beschlossen, zurück ins Krankenhaus zu gehen. Fürsorglich brachte Franka ihren neuen Kumpel in sein Krankenzimmer und zeigte ihm, wie er sich aufs Bett setzten konnte. „Danke für alles Franka…“, sagte Ben und das Mädchen lächelte. „Kein Problem, wenn du mich brauchst, ich bin zwei Zimmer nebenan. Muss drum los weil meine Mama mich besuchen kommt. Ich hab dir ja gezeigt wie man sich abtasten kann. Du musst nur die erste Tür fühlen, dann ein wenig weiter und dann findest du mich!“ Ben nickte langsam und spürte, wie sich zwei Arme um ihn schlangen. „Alles wird wieder gut!“ Danach wurde er losgelassen und er hörte noch, wie kleine Schritte sich entfernten, danach ging die Zimmertüre zu.
    Nun war er also wieder allein. Die Einsamkeit ergriff sein Herz. Die Tatsache nichts zu sehen und auch nichts zu hören, da ja niemand ausser ihm in diesem Zimmer war, machte ihn nervös. Er legte sich mit aufrechtem Oberkörper aufs Bett und zog die Decke an sich. Seine Hände klammerten sich darum. Der ganze Körper zitterte und Schluchzer verliessen die zusammengepressten Lippen.
    Wieso? Wieso war das nur passiert? Wieso hätte er sich nicht einfach ein Bein oder einen Arm brechen können? Dann hätte er zwar mit einem Gips rumlaufen müssen, aber er hätte noch eine gewisse Kontrolle gehabt. Aber so? Er war hilflos und genau diese Tatsache machte es für ihn am Schlimmsten.
    Er liess die Decke los und griff an den Verband. Am liebsten hätte er ihn wegreissen wollen, weit weg. „Ich will das nicht!“, klagte er und hörte, wie in dem Moment die Türe aufging. „Ben um Himmels Willen, nicht!“ Er hörte Schritte, sie waren zu lang für Semir, aber zu kurz für jemand grosses. Seine Hände wurden gepackt und eine solche sanfte Haut, kannte er nur bei jemandem. „Jenni?“, fragte er und der Druck um seine Hände, wurde verstärkt. Es war eine Bestätigung für ihn.
    „Meine Güte, wolltest du dir den Verband abreissen?“, fragte die junge Frau entsetzt und setzte sich neben Ben aufs Bett. Ben antwortete nicht. Seine Mundwinkel verzogen sich doch er versuchte es zu unterdrücken. Er konnte doch nicht vor der Kleinen weinen. Was sollte die von ihm denken?
    Jenni atmete tief durch, sie stellte die Tasche ab, die sie mitgebracht hatte und nahm dann sofort wieder Bens Hände. „Hey Kumpel…verarschen kann ich mich selber“, meinte sie direkt und Ben begann zu beben. „Ich hasse diese Dunkelheit…ich will das sie weggeht!“ Er klammerte sich an Jennis Hände und atmete tief durch. Er versuchte sich wieder einzukriegen.
    „Wieso bist du eigentlich hier?“, fragte er dann ablenkend. „Ich habe dir Schokomuffins mitgebracht. Elvira ist an ein Familienfest und ich bin allein zuhause da Chris in England ist. Ich dachte mir, du könntest Gesellschaft gebrauchen…und ich auch, ausserdem hatte ich noch ein wenig recherchiert!“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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  • Bens Oberkörper richtete sich mehr auf. „Und?“, fragte er neugierig und hörte, wie Papier aus einer Tasche herausgezogen wurde. „Ich habe in den Tiefen des Internets gewuselt und eine PDF-Datei gefunden, die von einem Hacker aus Levi’s PC gezogen wurde. Sie beinhaltet Pläne des Rheins. Hast du eine Ahnung warum?“ Ben zuckte mit den Achseln. „Nein, keinen blassen Schimmer…“ „…aber ich“, kam eine Stimme und Ben kannte sie genau. „Semir…“ Der Deutschtürke lief auf seinen Partner zu, begrüsste Jenni aber mit einem kurzen Schulterklopfer, bevor er Ben umarmte.
    „Was meinst du mit, „aber ich“?“, fragte Ben gleich, damit Semir gar nicht darauf kam, seinen besten Freund nach seinem Zustand zu fragen.
    Semir ging darauf ein und erzählte die Geschichte mit dem Zettel und Levis Verlobten. Dass Jenni dabei war, war ihm egal, denn er konnte ihr vertrauen. Er wusste, dass diese Geschichte am nächsten Tag nicht in der Zeitung erscheinen würde. Als er einmal mit Elvira alleine unterwegs war, versicherte diese, für das junge Mädchen ihre Hand ins Feuer zu legen, doch er sollte ihr das niemals verraten!
    „Das heisst, Levi kam zu spät, wenn er die Pläne hatte. Aber wo ist dann seine Verlobte?“, fragte die junge Frau und Semir seufzte. „Das ist ja der springende Punkt, wir haben keine Ahnung, Susanne telefoniert sich durch alle Krankenhäuser, Leichenhallen und Bestattungsunternehmen der Stadt. Ich befürchte, dass die Leiche der Frau irgendwo im Wald vergraben ist und niemand weiss es…Frau Krüger hat Suchaktionen im ganzen ländlichen Gebiet angesetzt…“
    Jenni nahm die Pläne und überreichte sie Semir. „Ihr könnt sie besser gebrauchen als ich!“ Semir nickte dankend und verschränkte danach die Arme. „Wo ist eigentlich Lukas?“, fragte Ben und Semir gähnte. „Zuhause…schlafen…was ich auch tun sollte…wenn ich Daheim bin…“ Ben schüttelte mit dem Kopf. „Wieso bist du nicht gleich nach Hause…du bist ein Schaf!“, meinte er vorwurfsvoll und Semir zog eine beleidigte Schnute, die Ben natürlich nicht sehen konnte. „Wer wollte denn noch, dass ich einen Besuch mache, ausserdem habe ich es dir versprochen gehabt…“ Jenni grinste, kramte in ihrer Tasche und holte die Muffins hervor. „Hunger habt ihr bestimmt beide. Kommt, kurze Zeit mal abschalten und sich was genehmigen, wird wohl erlaubt sein! Ihr könnt nicht 24 Stunden lang auf Betrieb Schaft sein, das schafft niemand“ Sie gab beiden eines der Gebäcke, wobei sie bei Ben erst die Haltefolie abzog.

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
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  • Der Abend verstrich und Semir musste sich zusammen mit Jenni von Ben verabschieden, da die Besuchszeit um war. Gemeinsam gingen die Zwei „Eingebürgerten“ aus dem Zimmer, zogen die Türe hinter sich zu und schritten den Gang entlang, wo ein hohes Stimmchen sie aufhielt. Es war Franka. „Oh, Hallo“, begrüsste Jenni sie und sie ging auf die Beiden zu. „Wer bist du denn?“, fragte Semir und Franka stellte sich vor, sie erzählte auch, dass sie Ben kannte, danach richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder Jenni zu. „Ich wollte mich noch bei Ihnen entschuldigen“, sagte sie leise und Jenni beugte sich zu ihr runter.
    „Wofür denn?“
    „Dass ich heute so gemein zu Ihnen und Ihrer Kollegin war. Das wollte ich nicht…“ Jenni griff in ihre Tasche und holte noch einen letzten Muffin hervor. „Das habe ich schon vergessen, hier, aber lass‘ ihn dir nicht von Ben wegmopsen, in Ordnung?“ Franka nahm das Geschenk dankend entgegen und konnte nach dem Abschied noch grad von einer Krankenschwester fliehen, die gerade einen Kontrollgang machte.
    Semir grinste. „Und du willst wirklich keine Kinder haben?“, fragte er, nachdem er mit Jenni weiterlief. „Nein danke, ich bin froh, wenn ich sie am Abend wieder zurückgeben kann. Ich liebe Kinder, brauche sie aber nicht 24 Stunden um mich rum…“ Sie verliessen den Ausgang und eine frische Brise wehte. „Danke im Übrigen, dass du Ben besuchen gegangen bist?“ Jenni sah Semir fragend an. „Nun ja, der Fall nimmt mich ganz schön ran und ich will nicht, dass Ben so alleine ist…“ Jenni nickte nun. „Ich weiss…“, sagte sie knapp, die Tatsache, dass Ben sich den Verband vom Kopf reissen wollte, behielt sie lieber für sich.

    Semir: Du blutest übrigens!
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  • Sie betraten den Parkplatz, wo Semir direkt auf seinen silbernen BMW zuging. „Na sieh‘ mal einer an, der lebt ja noch“, stichelte Jenni und Semir stemmte eine Hand in die Hüfte. „Pass ja auf du vorlaute Göre!“, gab er im Witz zurück und schloss seinen Wagen auf, dabei sah er, wie Jenni zu einem dunkelblauen Fiat 500 zuging. Beide merkten nicht, wie sich schwarze Silhouetten ihnen näherten. „Also, ich wünsche dir dann einen schönen Abend“, sagte Semir und winkte noch, bevor er in den Wagen steigen wollte, doch dann hörte er ein lautes, „Semir pass auf!“, doch es war zu spät. Irgendwas packte ihn von hinten und drückte ihm einen weissen Lappen auf den Mund. Der erfahrene Polizist bemerkte sofort was das war. Chloroform! Doch bevor er sich wehren konnte, spürte er die Müdigkeit, die seinen Körper befallen hatte und fiel in einen unfreiwilligen, Halbschlaf. Sein Körper war blei, sein Geist war noch einigermassen wach, er spürte wie die Hände, die ihn hielten, einfach losliessen.
    Jenni sah, wie Semir wie ein Stück Dreck auf den Boden geworfen wurde und die Silhouetten, die sich hinter ihm aufgebaut hatten, auf sie zukamen. „Scheisse…“, stiess die Deutschschweizerin hervor und wusste nicht, was sie tun sollte.
    Einerseits wollte sie Semir helfen, andererseits hatte sie auch keine grosse Lust, den Typen in die Arme zu fallen. Als sie Semir lallend hörte, wie er sie aufforderte, wegzurennen, öffnete sie die Türe ihres Wagens und startete den Motor. Sie blickte in den Rückspiegel und sah, wie einer der schwarzen Typen eine Waffe aus dem Nichts zog und auf sie zielte. „Oh nein…“ Sie trat aufs Gaspedal und direkt neben ihr, schlug eine Kugel im Beifahrersitz ein. Sie stiess einen kurzen spitzen Schrei aus und fuhr über die Innenstadt auf die Autobahn. Doch hinter sich, erblickte sie einen dunklen Jeep und bevor sie richtig reagieren konnte, hörte sie ein lautes Piepen. „Oh nein, nicht jetzt!“ Der Motor stotterte und kam zum Stehen. „Benzin alle!“, wimmerte sie und hörte den Jeep näher kommen. Nun gab es nur noch eines. Sie liess alles liegen, was sie im Wagen hatte, öffnete in einem Ruck die Autotür und rannte raus. Sie hörte, wie Schüsse in ihrem Wagen einschlugen. Bevor sie richtig reagieren konnte, drückte sie eine Druckwelle auf den Boden und ein lauter Knall liess einen stechenden Schmerz in ihren Ohren. Ihr Wagen war Schrott, dem war sie sich bewusst, sie richtete sich auf und rannte los. Das Pfeifen in ihren Ohren war unerträglich und durch den Sturz hatte sie sich die Knie aufgeschürft gehabt, doch kampflos wollte sie nicht aufgeben.
    Sie hörte einen weiteren Knall, einen Schuss, jedoch konnte sie sich nicht auf dies konzentrieren, den etwas Feuerheisses streifte ihre linke Rippengegend und sie ging wieder zu Boden. Dieses Mal konnte sie sich nicht mehr aufrichten, denn vier Hände drückten sie nach ihrem Fall direkt zu Boden und ihr wurde schwarz vor Augen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Semir kam langsam wieder vollständig zu sich. Er sah sich um. Jennis Fiat war weg und auch sonst war niemand mehr zu sehen. „Verdammt!“, fluchte er und nahm sein Handy hervor. Flink wählte er Susannes Nummer. „Susanne ich brauch sofort alle Meldungen zu einem dunkelblauen Fiat 500. Bitte beeil dich!“ Er hängte auf und stieg sofort in seinen BMW. Im überhöhten Tempo fuhr er Richtung Autobahn. Sein Instinkt sagte ihm, dass er dort lang musste. Ben hätte ihn wahrscheinlich wieder ausgelacht gehabt, aber es war ihm egal. Diese Typen wollten gezielt seine junge Bekanntschaft mitnehmen und er hatte auch eine Ahnung warum, er hofft aber, dass sich diese nicht bestätigen würden.
    Kaum war er auf der Autobahn, klingelte sein Handy.
    „Gerkan?“
    „Semir ich bin‘s“, meldete sich Susanne, „tatsächlich wurde eine Schiesserei au der A3 gemeldet. Man hätte eine junge Frau vor Typen weglaufen sehen, danach wurde sie in einen Wagen gezerrt. Ein brennender dunkelblauer Fiat wurde auch gesehen, Hotte und Dieter sind schon vor Ort.“
    „Danke Susanne“, mit diesen Worten hängte Semir wieder auf und suchte die Stelle.


    Hotte und Dieter sahen den silbernen BMW anfahren und baten einen ihrer jungen Kollegen, Semir reinzulassen, als dieser an der Absperrung stand. Er sah den brennenden Fiat, den die Feuerwehr verzweifelt versuchte zu löschen. „Was machst du denn hier?“, fragte Hotte und erschrak, als er Semirs kreidebleiche Gesicht sah. „Junge was ist los?“ Semir sah mit starren Augen auf den Fiat. „Da war niemand mehr drin oder?“ Dieter schüttelte mit dem Kopf. „Niemand, allerdings lief die Fahrerin im Eiltempo grade aus und wurde laut Zeugenaussagen niedergeschossen. Sie wurde in den Wagen gezerrt und danach eröffneten die Typen auch noch das Feuer gegen die, die ihr helfen wollten, Gott sei Dank, wurde sonst niemand verletzt…“ Er winkte Semir zu sich und lief mit ihm ein paar Meter, wo er auf eine kleine Blutlache zeigte. „Das KTU wird bald kommen, dann finden wir hoffentlich die Identität des Mädchens heraus…“ Semir schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiss wem der Fiat gehört und wessen Blut das ist!“, zischte er und nahm sein Handy nun schon zum dritten Male hervor. Er wählte die Nummer von Kim Krüger. „Chefin? Wir haben ein riesen Problem…“, fing er an und atmete tief durch. Er fuhr sich über seinen kurzen Haarschopf und blickte nochmals auf die Blutlache. „Eine junge Frau wurde entführt, ich kenne sie gut. Wahrscheinlich waren das die Typen die wir jagen…“
    „Wie können Sie sich da sicher sein?“, fragte Kim direkt zurück, die eigentlich gerade ihr Büro verlassen wollte und sich nun wieder auf ihren Stuhl setzte. „Weil die junge Frau etwas hatte, was die Typen wollten…ich weiss nicht wie und warum, aber irgendwie haben die rausgefunden, dass sie es hatte…“
    „…Gerkan, Sie sprechen die ganze Zeit in der Vergangenheitsform, hat sie etwa dieses gewisse „Was“ nicht mehr?“
    „Nein Chefin…da sie es mir gegeben hatte…ich denke…dass sie in grosser Gefahr ist…“

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
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    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • Langsam kam sie zu sich. Ihre Seite schmerzte und um ihre Handgelenke spürte sie einen heftigen Druck. Ihre Arme waren hinter den Körper gezogen worden, ausserdem befand sie sich in sitzender Stellung. „Hey, das Mäuschen wird wach“, hörte sie eine tiefe Stimme und sie öffnete ihre Augen. Sie sah direkt in ein maskiertes Gesicht. Der Blick war stechend und die eisblauen Augen liessen sie erschauern.
    Im Hintergrund hörte sie ein Tropfen und das Quietschen von Ratten. „Keine Sorge Kleines, auch wenn’s nicht grade wie ein Fünf-Sterne-Hotel aussieht, werden wir dich gut behandeln…“ Jenni sah sich um. Sie befand sich in eine Art Keller. Ein kleines Fenster liess ein wenig Sonnenlicht herein, ansonsten sorgte eine lasch hängende Glühbirne für ein klein wenig Licht. Sie war gefesselt, an Händen und Füssen. Deshalb der Druck. „Was zum…“ Mehr bekam sie nicht heraus. Der Maskierte legte einen Finger unter ihr Kinn und hob so ihren Kopf an.
    „Du musst doch keine Angst haben, wir wollen nur was von dir…“ Jenni schnaubte. „Ach ja und deshalb haben sie mich angeschossen?“, fragte sie knurrend und sah, dass ihr AC/DC Shirt an der schmerzenden Stelle aufgerissen war und sich ein Teil des Stoffes mit Blut vollgesogen hatte.
    „Du wärst uns sonst ja weggelaufen, das können wir uns nicht leisten…also, wo sind die Pläne!“ Jenni riss ihre Augen auf, das war also das, was sie wollten! „Ich weiss nicht wovon Sie reden…“, sagte sie leise und stotternd. „Hör mal zu, wir haben alle, die mal mit Levi zu tun haben, angezapft, du hast die Pläne gefunden und runtergeladen! Lügen ist also zwecklos!“ Jenni schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiss wirklich nicht wovon Sie reden!“ Sie wurde brutal am Haarschopf gepackt und ihr Kopf wurde nach hinten gezogen. Ein furchtbarer Schmerz fuhr durch ihren Nacken und sie schrie auf. „Immer noch keine Idee?“, zischte der Maskierte und sie schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiss nichts von Plänen! Nur weil mir Levi mal eine runtergehauen hatte, weiss ich doch nichts alles von ihm!“ Ihr Kopf wurde losgelassen und es trieb ihr die Tränen in die Augen. „Wenn du wirklich nicht wichtig wärst, hätte ich dir jetzt eine Kugel in den Kopf gejagt! Genauso wie bei Levi!“ Der Mann formte seine Hand zu seiner Pistole und symbolisierte, wie er Jenni in den Kopf schoss. „Aber im Moment denke ich, wird eine Zwangsdiät und eine Eisdusche auch gut tun!“
    Mit diesen Worten verliess er den einsamen Raum und Jenni begann zu zittern. „Verdammt…Semir…“, flüsterte sie und schluckte. Ihr war gerade bewusst geworden, dass der Deutschtürke nun auch in grosse Gefahr war.

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
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  • Elvira kam von ihrem Fest nach Hause, es war ein angenehmer Abend mit viel Spass. Als sie zu ihrer Tür trat, sass Semir davor. Sein Blick war dunkel und getrübt. „Semir…was machst du denn hier?“, fragte sie verwirrt. „Elvira…ich komme wegen Jenni…“ Elvira zog eine Augenbraue hoch. „Soweit ich weiss, wollte sie Ben im Krankenhaus nochmals besuchen…wieso…?“ Semir stand auf. Er erzählte die ganze Geschichte, danach holte er die Pläne hervor und überreichte sie Elvira. Diese gab einen kurzen, wütenden Laut von sich. „Ich habe gesagt sie soll warten, verdammt!“ Sie strich sich durchs Haar. „Gibt es schon was von den Entführern?“ Semir schüttelte mit dem Kopf. „Nein und ehrlich gesagt bin ich hier…weil ich deine Hilfe brauche…in mehreren Dingen..:“ Elvira schloss die Türe auf und bat Semir hinein. Sie setzten sich direkt an den Esstisch, der kleinen Wohnung. „Ich stehe im ständigen Kontakt mit Hartmut unserem KTU-Helferlein, Susanne und der Chefin. Wir hoffen, dass bald ein Anruf eingeht. Ist Jennis Computer noch hier?“ Elvira stand auf und ging in ein Zimmer, nahe dem Ausgang. „Ja, warte ich hole ihn.“ Sie holte ihn auf den Tisch. „Er ist sogar noch an.“
    Es war noch alles geöffnet. Die Pläne als PDF-Datei, die Seite, alles was sie recherchiert hatte. „Die Frau schafft es auch nie, ein Fenster zu schliessen“, grummelte sie und Semir seufzte. „Dieses Mal aber gut für uns!“ Elvira sah sich die Sachen durch. „Sie hat alles über Levi rausgesucht…ausgedruckt hat sie auch ein paar Sachen…die Pläne die du in den Händen hältst!“ Semir sah sich die Pläne an. „Hast du eine Landkarte da?“ Elvira ging zu einer Schublade und gab Semir eine Karte von Köln. Er verglich die Pläne und die Karte miteinander. „Das ist tatsächlich im Rhein…die Gerüchte stimmen also…“
    „Semir warte, nun mal von vorne! Wie ist es eigentlich dazu gekommen!“ Semir schilderte den Fall und Elviras Augen weiteten sich. „Nazigold…also…verdammt wenn die Kerle schon bei Levi so grausam waren, wie werden die denn bei Jenni sein! Sie ist doch klein und wehrlos, ein Leichtgewicht!“ Semir seufzte. „Da gibt es noch was, wie erzählen wir das Ben? Er ist schon seelisch angeschlagen und er wird sich sicher Vorwürfe machen, weil er ja noch Besuch wollte…wenn er auch noch weiss, dass Jenni von diesen Typen entführt wurde…“ Semir nahm sein Handy hervor. „Man, der arme Lukas kommt gar nicht mehr zu Schlaf…“, murmelte er und rief den Betroffenen gleich an. Als er fertig war, sah er Elvira an. „Hör mal, du kommst mit, wir nehmen den PC mit, die wollen den sicher und dann würden sie auch von dir keinen Halt machen…“ Elvira nickte. „Unter einer Bedingung, ich will euch helfen…ausserdem muss ich es Chris noch sagen!“

    Semir: Du blutest übrigens!
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    Semir: Alex...
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  • Semir fuhr zusammen mit Elvira ins Büro, wo Lukas schon an Bens Platz sass und versuchte, seine Augenringe zu verstecken. „Man Kumpel, es tut mir echt leid“, meinte Semir mitleidend und Lukas winkte ab, er nahm Elvira die Sachen ab, die sie mitgenommen hatte und man stellte sich einander kurz vor.
    „Weiss Ben schon davon?“, fragte der junge Polizist gleich danach und Semir schüttelte gleichzeitig mit Elvira den Kopf. „Erst will ich genaue Gewissheit haben, wie’s nun weitergeht, dann sage ich es ihm!“ Lukas zog eine Augenbraue hoch. „Nun ja, DIE Vorgehensweise würde ich zwar nicht nehmen, aber wenn du es für richtig hältst…“ Er nahm den Laptop und öffnete ihn. Semir kannte diesen Tonfall genau. „Man Lukas, würdest du es anders machen?“ Elvira tippte Semir an, nachdem Lukas Semir nur einen kurzen Blick als Antwort schenkte. „Ich denke, dein junger Freund hat recht…“, meinte sie und Semir fuchtelte wild mit den Armen rum. „Ich weiss, aber wichtiger ist erst mal, dass es Chris erfährt, schliesslich ist Jenni seine Freundin!“ Elvira nickte. „Ich hab ihm eine SMS gesendet. Noch ist keine Antwort gekommen aber, ich denke, er wird sich bald über Skype mit uns in Kontakt setzten!“
    „Was für’n Hype?“, fragte Semir verwirrt nach und zum ersten Mal seit langem lächelte Elvira. „Skype Semir. Internettelefon!“, erklärte sie und auch Lukas konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen.
    In dem Moment kam die Chefin ins Büro. „Haben wir schon was?“, fragte sie direkt und Semir schüttelte mit dem Kopf. „Bis jetzt ist noch keine Anforderung gekommen…“, sagte er leise und Elvira und Kim schüttelten sich die Hand zur Begrüssung. Durch die Zeugenaussagen des letzten Falles der Spendenaktion kannte man sich flüchtig.
    „Haben Sie es Jäger schon erzählt?“ Semir verneinte. Langsam hatte er diese Frage so was von satt. Er mochte sie nicht mehr hören. „Jedoch stimmen anscheinend die Gerüchte, dass sich Nazigold im Rhein befindet!“ Semir nahm die Pläne hervor, breitete sie auf seinem Schreibtisch aus und wies darauf. Kim studierte die Zeichnungen genau. „Ich werde einen Suchtrupp zusammenstellen. Nun ist das Wetter günstig. Ausserdem müssen wir denen zuvorkommen!“
    „Aber was, wenn sie Jenni genau das entlocken wollen, was, wenn sie dann herausfinden, dass nichts mehr da ist?“ Semir glaubte, ein wenig Furcht in Elviras so starken Stimme herauszuhören. „Dann werden sie das Gold verlangen, das käme uns sehr gelegen!“, murmelte Lukas und durchsuchte Jennis Dateien. Elvira verstand, worauf der Junge hinauswollte.


    „Dann könnte man sie besser befreien“, sprach sie dann ihren Gedanken aus und Lukas nickte. „Solange sie das Gold nicht haben, lassen die ihre Kollegin am Leben. Auch wenn es brutal klingt aber, das ist ein Vorteil!“ Elvira musste ihm zustimmen, so sehr ihr der Gedanke auch nicht gefiel.
    „Alles klar, ich werde alles in die Wege leiten!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Kim und verliess das Büro. In dem Moment kam ein komisches Geräusch aus Jennis Laptop. „Was ist das denn?“, fragte Semir erschrocken und Lukas winkte Elvira zu sich. „Das ist Chris…“, murmelte sie und aktivierte die eingebaute Webcam. „Seit wann klingt der wie ein tollwütiger Fisch der ein Xylophon verschluckt hat?“ Elvira rollte mit den Augen. „Das ist der Signalton von Skype, wenn dich jemand anruft!“
    Sie öffnete ein Fenster und Jennis Lebensgefährte wurde sichtbar. Der Schock stand ihm im Gesicht und sein erster Satz war, als seine Augen Semir erblickten. „Ist es wahr?“ Semir nickte. Er erzählte die Geschichte und Chris fuhr sich durchs Haar, durch die störende Übertragung waren die Bilder immer wieder stockend, doch der Ton war ausgezeichnet. „Chris, wir müssen alles über das Nazigold wissen, du bist der Historiker, kannst du für uns mehr herausfinden? Und über die Familie Levi sollten wir auch ein paar neue Informationen haben!“
    „Hilft das euch weiter?“, fragte Chris und Semir nickte heftig. „Gut, ich melde mich sofort wieder, bitte Semir, bring meine Jenni wieder wohlbehalten zurück!“ Mit diesem Satz wurde die Verbindung unterbrochen.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

  • In der Zwischenzeit lag Ben auf seinem Bett und hörte die Sirenen von Polizeiautos. Sie waren in der Nähe und schienen auch nicht sich zu entfernen. In dem Moment ging die Türe auf und schnelle Schritte waren zu hören. „Ben!“ Es war Frankas Stimme. Sie war hoch und geschockt. Er spürte, wie jemand auf sein Bett stieg. „Was ist denn los?“, fragte Ben und er wurde an den Armen gepackt. „Hast du nichts mitbekommen?“ Ben schüttelte mit dem Kopf. „Bis vorhin habe ich Musik gehört, warum fragst du?“
    „Da wurde eine junge Frau entführt, mitten auf dem Parkplatz des Krankenhauses, jedenfalls sagt man das, es kommen lauter Polizeiautos und der Parkplatz wird abgesperrt!“ Ben richtete sich auf. „Echt?“ Franka nickte. „Keine Ahnung wer das war, jedenfalls ist ein lautes Gerangel draussen…“
    „Frank…wie spät ist es eigentlich?“ Franka sah auf den Wecker, der auf Bens Nachttisch lag. „Halb Elf.“
    „Solltest du da nicht schon lange im Bett sein?“, meinte er mahnend und er hörte ein unschuldiges Pfeifen. „Hey ich bin zwar momentan blind aber nicht blöd!“ Er suchte Frankas Seiten und kitzelte sie dort. Das Mädchen kicherte. „Ist gut ich geb‘ mich geschlagen!“, jammerte sie und Ben liess von ihr ab. „Ist bestimmt nichts schlimmes, geh‘ also wieder schlafen okay?“ Er hörte ein „Okay!“, das Tapsen von kleinen Füssen und die Tür wurde wieder zugemacht.
    Ben war gar nicht wohl. Irgendwas sagte ihm, dass dies nicht nur ein harmloser Einsatz war. Doch er wollte Semir auch nicht belästigen und liess es also bleiben, ihn anzurufen. Aber irgendwas sagte ihm, dass was nicht stimmte. Ein gewisses Gefühl liess ihn nicht los. Er legte sich auf den Rücken und bettete die Hände auf den Bauch.
    Die erste Nacht also als Blinder – ein komisches und beklemmendes Gefühl, dachte er. Ausserdem bekam er Kopfschmerzen und ihm war schlecht. Wahrscheinlich kam dies vom unerträglich warmen Wind der wehte und den Tabletten.
    Jedoch war er müde und das Hämmern gegen die Schädeldecke ignorierte er. Ein wenig Schlaf würde ihm sicher gut tun. Er wollte einfach versuchen, alles zu vergessen. In den Träumen hatte er noch seine Fantasie und in dieser würde er sehen können.
    Tatsächlich schlief er ein, bis das Vibrieren seines Handys ihn aufweckte. Er tastete seinen Nachttisch ab und fand das Gerät. „Links grosser Knopf abnehmen, rechts auflegen…“, murmelte er. Einer der weiteren Tricks die ihm Franka beigebracht hatte. Er drückte kurz und hielt dann das Handy an sein Ohr.


    „Jäger?“, begrüsste er schlafgetrunken seinen Anrufer. „Hey Ben ich bin’s…“, erklang Semirs Stimme und sie klang sehr bedrückt. „Wolltest du nicht nach Hause und schlafen?“, frage Ben gähnend. Er hörte wie Semir tief durchatmete. Danach erzählte der Deutschtürke die ganze Geschichte und Ben war wieder hellwach. „Was? Dann…oh scheisse!“ Die Polizeiautos, das hatten sie also bedeutet, dachte Ben und richtete sich auf. „Habt ihr schon was? Wisst ihr wo sie ist?“ Semir konnte Bens Fragen nur verneinen. „Fuck…wäre sie bloss nicht hier hergekommen…“, murmelte Ben. „Ben dann wäre sie irgendwo anders entführt worden und wir hätten es nicht bemerkt“, meinte Semir und Ben konnte im Hintergrund hören, wie Lukas und Elvira sich unterhielten. „Elvira ist bei euch?“, fragte er und Semir nickte. „Jennis Computer war angezapft worden, wir befürchten, dass sie den holen wollen und Elvira wäre ebenso in Gefahr, ausserdem will sie mir helfen, das Chaos auf dem Gerät zu beseitigen.“
    „Und Chris?“, fragte Ben und Semir seufzte. „Weiss nicht, er hat mir zu cool reagiert gehabt. Vielleicht auch ein Selbstschutz, auch er will uns von London aus helfen…“
    „Kann ich auch helfen?“, fragte Ben und Semir hatte diese Frage befürchtet. „Ich werde sehen, ob ich dir Morgen was bringen kann, bis dann Ben, übe dich bitte in Geduld…“
    „Geduld ist mein zweiter Vorname“, erwiderte Ben traurig und verabschiedete sich von Semir. In dem Moment donnerte es und Ben erschrak grauenhaft. „Meine Fresse…“, stiess er aus und hörte danach, wie Regentropfen gegen die Fenster prallten.

    Semir: Du blutest übrigens!
    Alex: Ich blute?! Ja, ich blute! Ich habe mir 'ne Kugel für dich eingefangen! Man ich stehe hier vielleicht auf der Fahndungsliste!
    Semir: Alex...
    Alex: Weisst du wie Knast hier aussieht?
    Semir: Alex...
    Alex: WAS?!
    Semir: Ich hab dich lieb...
    Alex: Ja schönen Dank auch!

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