Wenn ein Engel Mutter wird [Fortsetzung von "Ben und Carla"]

  • „Habt ihr was Brauchbares für mich?“, wollte er von Hartmut wissen. „Nein...bisher noch nicht. Aber hier sind noch so viele Spuren zu sichern…da wird sicher was für dich abfallen.“, versprach Hartmut. Semir nickte nur. Wieder sah er zu dem Toten, der eben in einen Sarg gelegt wurde. „Was ist?“, wollte Hartmut wissen. „Nichts…gar nichts...“, murmelte Semir und sah wie Ben mit seinem Mercedes ankam. Er ging hin. „Hey...schön, dass du dich auch am Berufsleben beteiligst...wie geht es deinen Zweien?“, wollte Semir wissen. „Drei...Semir... es sind drei...ich werde Vater von Zwillingen…“, strahlte Ben. „Oh….gratuliere…du machst es dir aber auch immer einfach…“, lachte Semir leise. „Was? Wieso?“, harkte Ben nun nach. „Weil du alles auf einmal machst….beim essen...bei den Frauen und nun bei den Kindern….“, erklärte Semir lachend. „Ach so…jetzt versteh ich...“ Ben schlug seine Hand vor die Stirn. „Es werden ein Mädchen und ein Junge…beides...ich bekomme beides…..“, strahlte Ben weiter. Semir schüttelte den Kopf. „Sag ich doch…alles auf einmal...die Jugend von heute….“ meinte er nur. „Und was hast du?“, wollte Ben wissen. „Einen toten Carnapper…“ erklärte Semir leise. „Oh…das ist der Typ der die Autos überfallen, die Fahrer betäubt, gefesselt und geknebelt zurückgelassen und das Auto abgestellt hat?“, fragte er nach. Semir nickte. „Ich war auch eines seiner Opfer…vor drei Monaten….“, kam leise von ihm. „Er hat dich…? Semir…wie konnte dir das passieren?“, tadelte Ben ihn. Doch Semir ging nicht darauf ein. „Damals, am gleichen Abend war er vor meiner Tür und wir haben fast zwei Stunden miteinander gesprochen….“, ging es bei Semir weiter. „Du hast ihn aber nicht verhaftet…“, stellte Ben fest. Semir schüttelte den Kopf. „Er hat ja niemanden wirklich etwas getan...ich hab ihm gesagt, er soll sich einen anständigen Job suchen…ich hätte ihn einsperren sollen, dann würde er wenigstens noch leben.“, fauchte Semir und war selbst über sich wütend. „Hey…du konntest es doch nicht wissen…“, versuchte Ben ihn zu überzeugen.


    Kyle nickte Helga zu. „Das ist wirklich nicht ihre Handschrift…und ob die Karte wirklich in Andalusien aufgebeben wurde kann man nicht erkennen. Ich kenne meine Mutter...sie hätte sich niemals ohne sich bei mir zu melden auf und davon gemacht. Da stimmt etwas nicht…da bin ich mir sicher. Weißt du, ob mein Stiefvater und Mutter sich oft gestritten haben?“, harkte Kyle nach. Helga nickte. „Sehr oft. Meist ging es um Geld. Dein Stiefvater wollte das Geschäft verkaufen und sich auf dem Altenteil deiner Mutter ein gutes Leben machen. Aber deine Mutter wollte nicht verkaufen. Sie sagte, sie hat ihr Herzblut in den Laden gesteckt und sie wolle es nicht aufgeben…Und damit ihr Mann es nicht verkaufen kann, selbst wenn sie nicht mehr ist, hat sie ein Testament gemacht. Aber davon wissen nur ich und der Notar natürlich. Sie hat als letzten Willen gesagt, dass du das Geschäft erben wirst und es untersagt ist, das Geschäft zu verkaufen….Aber kurz danach ist sie verschwunden. Ohne was zu sagen...nichts...einfach weg. Ihr Mann weiß angeblich nicht, wo sie ist, denkt aber, dass sie sich das Leben einfach versüßen will…nur das glaube ich nicht. Denn dann wäre er mit gefahren...er ist kein Mensch der arbeitet…eher einer der arbeiten lässt und ich habe Angst, dass er….“ Helga verstummte. Kyle sah sie an. „Du denkst er hat sie ermordet und irgendwo verscharrt?“, harkte er nach. „Ich will ihm nichts unterstellen, aber zuzutrauen wäre es ihm.“, erklärte Helga nur. Der Musiker nickte. Er musste Kontakt zu seinem Stiefvater aufnehmen. „Danke Helga...ich werde das Testament antreten, aber vorerst will ich mit ihm sprechen.“, meinte er nur und verabschiedete sich dann. Helga brachte ihn zur Tür, verabschiedete ihn mit einem kurzen Kuss auf die Wange. „Halte mich bitte auf dem Laufenden.“ Kyle versprach es und fuhr zurück zur Wohnung.


    „Ja, ich weiß...fahren wir zurück zur PASt und nehmen die ersten Ermittlungen auf.“, kam es nur leise von Semir. Ben nickte und stieg in seinen Mercedes. Semir ließ sich in seinen BMW fallen und fuhr seinem Partner hinterher. Sie kamen fast gleichzeitig auf dem Parkplatz der PASt an. „Susanne, suchst du uns bitte die Adresse von Benjamin Klaasen heraus.“, forderte Semir nur. Die Sekretärin nickte und begab sich gleich an die Arbeit. „Okay, erzählst du mir, was passiert ist?“, fragte Ben, als sie in ihrem Büro waren. Semir fing an, alles zu erzählen. Als er endete, lachte Ben laut los. „Semir, du kommst aber auch immer in solche Situationen. Kann das sein?“, grinste er. „Hey, es ist doch nicht meine Schuld, wenn sich dieser Kerl gerade einen Polizeiwagen ausgesucht hat.“, murmelte Semir wütend und schaltete seinen Computer an. Er wollte die Vorstrafen des Opfers checken. Vielleicht hatte er welche, vielleicht war er aber auch ein unbeschriebenes Blatt. „Semir, ich hab hier die Adresse, die du wolltest.“, erklärte Susanne nur, als sie das Büro der Kommissare betrat. Sie reichte einen Zettel an Semir weiter. „Danke Susanne...wir fahren gleich hin.“, meinte Semir nur und winkte Ben aus seinem Sessel. „Muss das denn sein?“, murrte der junge Hauptkommissar nur. „Ja, das muss sein. Gute, alte Polizeiarbeit...“, grinste Semir nur und stand dann auf dem Parkplatz. „Welchen Wagen?“ „Meinen...der ist schneller...“, grinste Ben nur und stieg dann in seinen Mercedes. „Okay...dann eben deiner...muss ich wenigstens nicht tanken.“, erwiderte Semir nur und stieg auf der Beifahrerseite ein. Schon wenig später waren sie unterwegs zur Wohnung von Benjamin Klaasen.

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Carla saß gemütlich auf der Couch, als Andrea wieder mit einer großen Kanne Kakao zurückkam. „Oh Carla, das ist so wunderbar. Zwillinge sind etwas wunderbares.“, lachte die zweifache Mutter und stellte das Tablett auf dem Couchtisch ab. „Ich hoffe, Ben dreht nicht vollkommen durch...“, lächelte sie, nahm den Kakao und sah sich um. „Andrea, hättest du zufällig Schlagsahne?“ Andrea sah ihre Freundin verwirrt an, doch dann nickte sie. Ihr war bekannt, wie sehr die Hormone das Essverhalten beeinflussen konnten. „Sicher...warte, ich hole sie dir.“ Kurze Zeit später kam sie mit der Sprühsahne zurück und stellte sie auf den Tisch. „Danke...“, meinte Carla nur und sprühte die Sahne auf die gemachten Sandwiches, die ihre Freundin zum Kakao serviert hatte. „Wow...hast du immer noch so Hungerattacken?“, fragte Andrea. Carla nickte heftig. „Ben hat manchmal schwer zu leiden. Neulich musste er mir drei verschiedene Sorten Salami holen, bevor ich zufrieden war.“, grinste sie und aß das mit Schlagsahne besprühte Sandwich. Andrea grinste nur und trank ihren Kakao. „Ach, hast du zufällig süßsaure Soße?“, kam die nächste Frage von Carla. „Du willst die aber nicht in den Kakao machen oder?“ „Warum nicht...das schmeckt bestimmt gut.“, meinte Carla nur. Ayda sah mit großen Augen auf die Freundin ihrer Mutter. „Mama, warum isst Tante Carla so komische Dinge?“, fragte das kleine Mädchen. Andrea und Bens Frau sahen sich an und lachten kurz. „Tja mein Schatz, sie bekommt Babys und da isst man immer komische Sachen.“, versuchte Andrea zu erklären. Ayda sah mit ihren großen Augen auf die beiden Frauen. „Und warum darf ich nicht meine Gummibärchen in den Kakao machen?“, fragte dann die Tochter von Semir und Andrea. Beide Frauen sahen sich nur an und lachten herzhaft.


    Semir und Ben kamen vor der Wohnung von Benjamin Klaasen an und stiegen in den vierten Stock hinauf. Sie verharrten davor, als sie sahen, dass das Schloss nur noch an einem Scharnier hing und der Riegel aufgebrochen war. „Scheint, als ob schon jemand vor uns da war.“, murmelte Semir und plötzlich schepperte es von drinnen. „Und noch immer da ist...“, schlussfolgerte Ben und zückte seine Waffe. „Okay…?“, fragte er. Semir nickte und zog ebenfalls seine Waffe. Mit einem Fußtritt öffnete er die Tür und rollte sich direkt in die Wohnung. Ben sicherte ihn. „Scheiße!! Die Bullen!!“, schrie einer und schon flogen den Hauptkommissaren die Kugeln um die Ohren. Ein leiser Schrei von Semir zeigte, dass er getroffen war. „Semir!?!“, rief Ben, der sich in einer Nische versteckte. „Bin okay…Streifschuss…“, stieß Semir aus. „Polizei!! Kommen Sie raus!!!“, schrie Ben und gab ebenfalls einen Schuss ab. Sie hörten wie eine Tür klappte. Eine Tür mit Glas. „Der Balkon...“, kam von Semir. Ben nickte und rannte los. Dabei warf er einen Blick auf Semir, der sich den verletzten Arm hielt. Blut quoll zwischen den Fingern hervor.

  • Kyle stand vor dem Juwelierladen und sah durch das Fenster. Er sah wie Wolfgang Fallberg einen Kunden bediente. Freundlich war er, da konnte Kyle nichts sagen. Doch wie würde Wolfgang darauf reagieren, wenn er den Laden betrat? Vielleicht sollte er hinten in den Laden gehen. Scheinbar lief dieser ja eh nicht so gut. Er stand eine gute Stunde davor und es waren lediglich drei Kunden dagewesen. Kyle entschloss sich, den Hintereingang zu nehmen. Er ging um das Gebäude und drückte gegen die Tür. Sie öffnete sich nicht. Klar… du Narr...sie ist verschlossen. Wolfgang wäre dumm gewesen, wenn er sie offen gelassen hätte. Also doch durch den Laden. Wieder ging er nach vorn auf die Straße und sah wie der Kunde aus dem Laden kam. Nun betrat er das Geschäft. Wolfgang schien ihn nicht zu erkennen und lächelte ihn freundlich an. „Guten Tag der Herr…was kann ich für Sie tun?“, fragte er freundlich. „Mir sagen, wo meine Mutter ist, Wolfgang…das wäre das Beste.“, erklärte Kyle lächelnd. „Kyle? Bist du es wirklich? Mein Gott…du bist ja ein richtiger Mann geworden…“, staunte Wolfgang. Kyle nickte. „Und du bist immer noch so ein Schleimer wie früher. Wo ist meine Mutter?“, harkte Kyle nach. „Sie…sie ist weg… sie war eines Tages auf und davon...ohne Wort...ohne Gruß…sie hat mich verlassen.“, erklärte Wolfgang. Kyle sah sogar eine Träne die Wange herunter laufen. „Spar dir deine falsche Trauer…die zieht bei mir nicht. Ich will jetzt alles wissen.“, forderte Kyle auf. Wolfgang wischte sich die Träne weg. „Was soll ich dir denn erzählen? Es ist so wie ich es sagte…ich … ich kann doch nichts dafür…“, klagte der Mann weinerlich.


    ...

  • Ben kam völlig außer Atem wieder in die Wohnung um sich um Semir zu kümmern. Dieser hatte sich bereits selbst im Erste-Hilfe-Schrank mit dem notwendigen Verbandsmaterial versorgt. „Schlimm?“, fragte er besorgt. „Geht schon…wie gesagt...nur ein Streifschuss. „Lass mich sehen...!“, forderte Ben auf. „Das ist nur ein Streifschuss…wirklich..!“, protestierte Semir sofort, als Ben den Verband löste. Er besah sich die Wunde. „Semir! Das ist kein Streifschuss! Die Kugel steckt drin…! Warum lügst du denn?“, fauchte Ben ihn wütend an. „Weil ich nichts ins Krankenhaus will…deshalb…“, kam von Semir zurück. „Sorry…aber daraus wird nichts. Ich werde dich direkt hinfahren.“, grinste Ben nur. „Dir gefällt das...nicht wahr? Du liebst es, wenn ich gequält werde…“, knurrte Semir grinsend. „Also jetzt wo du es so sagst….ja….ich habe gelernt dem Älteren nicht zu widersprechen. Ach weißt du was….das ist dumm..ausgerechnet jetzt…ich wollte dich doch einladen an meiner Villa im Garten zu arbeiten….umgraben…die alten Pflanzen raus...neue rein…das geht ja nun nicht mehr…schade schade…“, murmelte Ben. „Ja...mach du dich nur lustig. Deinen kleinen Garten grabe ich mit rechts um…das schwöre ich dir…aber du hast Recht...nur weißt du was...ich bin ja fast ein Gärtner und ich werde dir Tipps geben, wie du es am besten machst...was hältst du davon? Was ist eigentlich mit deinem Kinderzimmer….? Hast du schon alles?“, harkte Semir nach und ging mit Ben zum Wagen. Die Spurensicherung war bereits informiert. „Nun…da ich nur mit einem Kind gerechnet habe, ich aber zwei bekommen, habe ich noch einmal die ganze Tortur vor mir. Den Zwillingswagen kaufen….noch ein Bettchen..noch einen Wickeltisch…und und und….Carla freut sich schon drauf und will das mit Andrea machen…“, klagte Ben. „Lass die Frauen…das ist ihr Metier… sie kennen sich damit aus. Hauptsache du bezahlst…“, lachte Semir. Auf ging es ins Krankenhaus.


    Der Arzt sah sich das Röntgenbild an, als er Semir vor sich auf dem Tisch hatte. „Sieht nach einem einfachen Eingriff aus. Die Kugel scheint nur ins weiche Fleisch eingedrungen zu sein und keine Nervenbahnen oder Knochen verletzt zu haben. Sollen wir das hier in der Notaufnahme erledigen oder wollen sie in den OP?“, fragte Dr. Heikel und grinste Semir nur an. Dieser sah etwas wehleidig zu Ben hinüber. „Wenn sie es können, würde ich es hier gleich über mich ergehen lassen. Los, ziehen sie schon die Spritze auf und legen sie los.“, forderte Semir nur. Der Arzt nickte und ging zu einem Schrank, nahm eine Spritze und eine kleine Flasche hervor. Schnell war das Narkotikum aufgezogen und damit ging er zu Semir. „Wollen sie zusehen oder drehen sie sich lieber weg?“, grinste er. „Machen sie schon, sie Sadist.“, knurrte der Deutschtürke nur, drehte sich weg und zuckte kurz auf, als er den Stich merkte. Nur wenige Augenblicke später war er etwas weggetreten und der Arzt konnte mit dem Eingriff beginnen. Ben saß in einer Ecke und drehte sich weg, als die Pinzette in die gesäuberte Wunde eindrang. Es dauerte keine zehn Minuten, schon war die Kugel draußen und alles professionell vernäht. „So Herr Gerkhan...alles erledigt. Wenn die Narkose nachlässt, können sie mit ihrem Partner nach Hause fahren.“, erklärte der Arzt. Semir sah noch etwas benebelt aus, nickte aber dankend. „Na, war es denn so schlimm?“, grinste Ben nur. „Du kannst dich ja nächstes Mal in den Arm schießen lassen.“, grummelte der Deutschtürke nur. „Lass mal, ich hab jetzt andere Sorgen. Los komm...fahren wie zurück zum Revier.“, meinte Ben nur und half Semir beim Gehen. Sie stiegen in den Wagen und fuhren los.


    Kyle sah seinen Vater nur an. „Erzähl mir doch keinen Scheiß. Du profitierst doch vom Verschwinden meiner Mutter am Meisten. Was würde dir der Laden hier bei einem Verkauf bringen?“, fauchte der Deutschamerikaner und sah seinen Stiefvater an. Dieser rührte sich nicht, versuchte weiter die wehleidige Tour. „Hör mal...ich...ich habe deine Mutter geliebt. Ich...ich würde ihr nie etwas antun...“, stammelte er nur. „Ja, ist klar...und meine Mutter hat dich auch gleich als Alleinerben eingesetzt oder wie?“, fauchte er nur und packte Wolfgang am Kragen, zog ihn über den Tresen. „Glaub ja nicht, dass ich auf deine Mitleidtour reinfalle. Ich weiß genau, dass du mit ihrem Verschwinden zu tun hast. Ich werde dich beobachten und wenn du einen Fehler machst, dann bin ich da...Verlass dich drauf.“, knurrte Kyle nur und stieß Wolfgang gegen die Regale. Mit drohendem Finger verließ der Sohn das Geschäft und verschwand in der Menschenmenge. Wolfgang atmete heftig. Die Attacke seines Stiefsohnes hatte ihn zusehends mitgenommen und das bei seinem Herzleiden. Aber er musste aufpassen. Noch galt seine Frau als vermisst. Und die Versicherung würde nicht zahlen, ehe sie nicht für tot erklärt worden ist. Die spanische Polizei war ja schon auf der Suche nach ihr. Sicherlich würde es nicht mehr lange dauern, bis sie seine Frau für tot erklärten. Bis es soweit war musste Wolfgang sich um seinen Stiefsohn kümmern. Es musste ihm was einfallen.

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  • „Hartmut, hast du schon was gefunden?“, fragte Semir per Telefon durch. „Semir...ich habe die Spuren doch gerade erst bekommen. Aber Fingerabdrücke sind zuhauf zu finden gewesen.“, erklärte der Techniker nur. „So, hast du schon herausgefunden, ob sie von einem alten Bekannten oder mehreren stammen?“ Die Ungeduld in seiner Stimme war deutlich zu hören. „Semir, bitte...lass mir etwas Zeit...aber ich denke, um vier hast du erste Ergebnisse.“, forderte der Rotschopf am anderen Ende. Ben sah auf die Uhr und sah, dass es kurz vor drei war. Er zeigte seinem Partner die Uhrzeit und dieser nickte grinsend. „Gut, in einer Stunde ruf ich wieder an. Bis dann, Hartmut...“, verabschiedete sich Semir nur und rieb sich dann seinen geschundenen Arm. „Alles in Ordnung mit dir?“ „Ja, es juckt nur so. Das wird Andrea wieder mal nicht gefallen.“, murmelte er. Ben lachte nur. „Ich glaube, sie hat im Moment mehr mit Carla zu tun, als sich um dich zu sorgen.“, grinste er. „Du kennst Andrea nicht so wie ich.“, kam leidend von Semir. „Ich werde es ja gleich sehen...oder?“, grinste sein Partner nur. Semir sagte nichts mehr. Ben würde es sicher noch kennen lernen wie Ehefrauen sein können, wenn der Mann verletzt ist. Tatsächlich rief Semir eine Stunde später wieder bei Hartmut an. „Semir…auch wenn du jetzt alle zehn Minuten anrufst bringt das nichts…ich kann dir vor morgen gar nichts sagen. Warum machst du nicht Feierabend und lässt dich von Andrea verwöhnen...“, schlug Hartmut vor. „Aber….du hast doch eben gesagt, dass ich dann Informationen bekomme, wenn ich dich wieder anrufen…“, jammerte Semir beleidigt. „Nein...hab ich nicht…du hast es bestimmt und jetzt ist gut… du hältst mich nämlich von der Arbeit ab.“, knurrte Hartmut und legte einfach auf.


    „Ich finde es toll, dass du Zwillinge bekommst. Das ist sicher sehr viel Arbeit… besonders in den ersten Wochen bis sie endlich durchschlafen…und dann ein Pärchen. Perfekt….wirklich…ich freu mich für dich und Ben. Wie hat er eigentlich darauf reagiert?“, wollte Andrea wissen. Carla lachte leise. „Als der Arzt das sagte ist er umgekippt…“, gab sie von sich. Andrea sah sie an. „Nein….? Das ist doch nicht wahr…“, lachte sie. Der Schlüssel im Schloss war zu hören. „So früh??? Da stimmt doch was nicht.“, kam erstaunt von Andrea. Sie übergab Layla an Carla und ging zur Tür. „Semir? Was machst du denn schon zuhause...?“, fragte sie ihren Mann erstaunt. „Ich….ähm..habe Schluss gemacht, weil es heute nichts mehr zu tun gibt. Darf ich denn nicht mal früher nach Hause kommen?“, maulte Semir und gab seiner Frau einen flüchtigen Kuss.

  • Andrea umarmte ihn und kam natürlich an den verletzen Arm. Sofort stöhnte Semir auf und seine Hand fuhr an die Stelle. „Was ist das?“, harkte sie nach. „Nichts…wirklich…das….das war….“ Semir sah hilfesuchend zu Ben. „Eine verirrte Kugel.“, grinste er und dachte an den Abend als er von der Hochzeitsreise zurück kam und Semir ihn so abwimmeln wollte. Auch dort hatte Semir eine Kugel abbekommen. „Eine Kugel? Du legst dich sofort hin!“, befahl Andrea und schob Semir ins Wohnzimmer. „Andrea...Schatz…die Kugel ist im Arm und nicht sonst wo…das ist nicht so schlimm…ich habe Hunger!“, widersprach er sofort. „Also gut…aber ich will nachher wissen, wie es passiert ist…sonst…“, drohte Andrea. Semir nickte. Sie gingen zu Ben und Carla die sich rührend um Layla kümmerte. „Wo ist Ayda denn?“, wollte Semir wissen, da er seine große Tochter vermisste. „Sie ist doch mit dem Kindergarten auf dem Zeltplatz…sie kommt morgen erst wieder...“, erinnerte Andrea ihn.


    Kyle saß in seinem Auto und sah zu dem Geschäft seines Stiefvaters. Er war sich nicht mehr sicher. Vielleicht hatte er Wolfgang Unrecht getan…vielleicht war seine Mutter tatsächlich einfach so abgehauen? Nein..nein..niemals… wiedersprach er sich in Gedanken. Er hatte ein inniges Verhältnis und die beste Freundin seiner Mutter war auch da. Weder er noch Helga konnten sich erklären warum seine Mutter verschwunden ist. Aber eins war sicher…sein Stiefvater hing da mit drin. Na komm schon…sag mir, wo sie ist…zeig es mir…dachte er nur. Wolfgang verließ gegen sieben das Geschäft und schloss es sorgfältig ab. Kyle beobachtete ihn dabei. Es schien als würde er sich wirklich Mühe geben. Nun ja…vielleicht machte er nur auf gebrochenen Mann um ihn, Kyle, in Sicherheit zu wiegen. Vermutlich wusste er genau, dass er ihn beobachtete. „Mit mir wirst du kein leichtes Spiel haben, das schwöre ich…mit mir nicht…“, fauchte Kyle leise und startete den Motor als Wolfgang anfuhr. Er hängte sich an. Die Fahrt ging in die Südstadt, wo Wolfgang mit Kyles Mutter ein kleines Anwesen hatte. Doch als er dort angekommen war musste er zugeben, dass es ziemlich runter gekommen war. Vielleicht sollte er doch noch mal mit Wolfgang reden. Er musste wissen was passiert war. Er musste einfach. Kyle suchte sich einen Parkplatz und stieg aus. Schnurstracks ging er auf die Tür zu und klingelte. Nur wenig später öffnete Wolfgang die Tür und sah ihn mit müden Augen an. „Was willst du?“, fragte er kühl. „Mit dir reden. Ich will wissen was passiert ist…“, erklärte Kyle leise. Wolfgang nickte und gab die Tür frei. „Setzt dich ins Wohnzimmer. Ich wollte mir gerade was zu essen machen, möchtest du mitessen?“, wollte Wolfgang wissen. Er wurde von seinem Stiefsohn misstrauisch beäugt. Doch dann nickte Kyle nur und setzte sich an den gedeckten Tisch. „Die Spaghetti sind gleich fertig. Nur noch eine Minute.“, erklärte Wolfgang und verschwand in die Küche. Kyle blickte sich missmutig um. Ihm war dieser Kerl nicht geheuer.


    ...

  • Wolfgang lugte kurz um die Ecke. Verdammt, der Knabe wurde langsam lästig. Vielleicht sollte er ihn ausschalten. Ganz einfach erledigen. Plötzlich spürte er den Griff eines Messers in seiner Hand. Ja, warum eigentlich nicht...langsam ging er um die Ecke und hob das Messer hoch über seinen Kopf. Jetzt bist du dran...dachte Wolfgang nur und holte aus. Doch Kyle wirbelte herum, griff die Hand des Mannes und schlug sie auf die Tischkante, bis er das Messer fallen ließ. „So einfach mach ich es dir nicht.“, fauchte Kyle nur und holte mit der Faust aus. Wolfgang ging getroffen zu Boden. „So nicht...du hast meine Mutter umgebracht und ich werde es beweisen.“, zischte Kyle nur und trat nochmals zu. Wolfgang keuchte kurz und blieb benommen liegen. Kyle rannte aus dem Haus und sah sich nicht um. Schnell weg von hier, dachte er nur und startete den Wagen. Er besah sich das Haus im Rückspiegel, doch dann konzentrierte er sich auf die Straße und war wenige Minuten später zu Hause. „Mensch, wo warst du denn? Wir haben gleich Konzert, schon vergessen?“, fauchte Henry ihn an und drängte ihn in seine Zimmer. „Oh shit...das hätte ich beinahe vergessen. Wie viel Zeit hab ich denn noch?“, wollte Kyle vollkommen außer Atem wissen. „Fünfzehn Minuten bis wir los müssen. Nun komm...komm...komm..“, forderte der Trompeter nur. Schnell und in Rekordzeit legte sich Kyle seine Konzertklamotten an und griff seine Violine. „Nun komm...wir haben nicht mehr viel Zeit.“, knirschte Henry nur und wenige Minuten später waren sie aus dem Haus und rannten förmlich zur nächsten Straßenbahnhaltestelle.


    „Andrea...bitte...ich...ich bin doch nicht krank.“, knurrte Semir nur, als ihn seine Frau auf die Couch drücken wollte. „Nein, du lässt dir ja nur in den Arm schießen. Mensch Semir, was machst du nur für Sachen?“, fragte sie empört. „Das...das war nicht meine Schuld. Diese...diese Kerle haben auf mich geschossen...ich war ganz unschuldig dran.“, erwiderte Semir nur und wollte sich gerade wieder erheben, doch Andrea legte ihm nur Layla auf den Bauch. „Sie soll ja auch mal was von ihrem Papa haben.“, erklärte Andrea nur. „Tja, wir verabschieden uns mal. Carla und ich wollen nach Hause. Semir, wir sehen uns dann morgen in alter Frische.“, grinste Ben und verabschiedete sich von seinen Freunden. Carla tat es ihm gleich und gemeinsam fuhren sie in ihr Häuschen ins Grüne zurück. „Ben, ich hab Hunger...kannst du heut nicht das Abendessen kochen?“, wollte die Schwangere wissen. „Klar...alles, was du wissen willst.“, lächelte Ben nur und küsste sie auf die Stirn. Sofort machte er sich auf in die Küche und fertigte das leckerste Essen, das er je gezaubert hatte. Wie gut, dass seine Mutter ihm alles beigebracht hatte. Heute sollte es chinesisch geben...Carlas Lieblingsessen. „Schatz, bist du bald soweit?“, kam es hungrig aus dem Wohnzimmer. „Gleich...alles fertig.“, erwiderte Ben nur und richtete das Essen und den Reis auf einem großen Teller an. Carla sah auf, als das Essen auf sie zu getragen wurde. „Hmmm, wie das duftet...“, meinte sie nur und ließ das Wasser in ihrem Mund fast rausfließen. „Hier bitte mein Schatz. Leider gibt es keinen Wein dazu. Aber ich hab ganz frisch gepressten Orangensaft für dich.“, meinte Ben nur und reichte ein großes Glas an seine Ehefrau weiter. „Du bist ein Schatz...“ Nach dem Essen verbrachten die Beiden einen herrlichen Abend miteinander, bevor sie ins Bett verschwanden.


    Am nächsten Morgen stand Semir vor der KTU und wartete auf Hartmut. Er wollte Ben danach abholen. Immer wieder blickte er auf seine Uhr und grinste dann, als er Lucy vorfahren sah. „Na Hartmut...endlich...ich dachte schon, du machst heute frei.“, grinste er. Hartmut stieg aus seiner Lucy und ging dann zur Tür. „Semir, es ist acht Uhr morgens und ich bin gerade erst angekommen. Warum kannst du nicht warten, bis ich dich anrufe.“, fragte er leicht genervt und sah den Deutschtürken an. „Weil ich nicht warten kann…was hast du?“, drängte Semir ihn. „Darf ich mich vielleicht erst einmal umziehen?“, knurrte Hartmut, der es überhaupt nicht abkonnte so gehetzt zu werden. „Das kannst du danach immer noch… ich brauche etwas….“, ging es bei Semir weiter. Hartmut lächelte und schlug mit der flachen Hand auf Semirs Arm. Er traf den verletzten Arm und Semir schrie auf. „Oh….Entschuldigung… das hätte ich fast vergessen…“, grinste Hartmut. „Andrea hat dir gesagt was passiert ist oder?“, fauchte Semir und hielt sich den Arm. „Nein…Ben…“, gab Hartmut ungeniert zu. „So und nun…was hast du?“, kam wütend von Semir. „Nichts.“, gab Hartmut zu. „Wie nichts?“, harkte Semir erstaunt nach. „Nichts…absolut gar nichts…das Ding ist sauber wie ein frischgewaschener Babypopo…“, erklärte Hartmut weiter. „Das kann doch gar nicht sein…da muss doch was sein…irgendwas!“, überlegte Semir laut. „Oder aber der Täter hat alles sehr sauber gemacht. Das heißt er hat sehr viel Zeit gehabt…“, warf Hartmut ein. Semir sah ihn an. „Kannst du mir nicht einmal Mut machen…“, wollte er wissen.


    Wolfgang stand vor dem Tor des alten Geländes und musste erschrocken feststellen, dass das Haus wieder bewohnt war. Verdammt...wie sollte er es nun anstellen? Was, wenn der Garten umgeräumt wird und der neue Bewohner auf sein Geheimnis stößt? Er musste es verhindern. Als er gehen wollte sah er eine schwangere Frau aus dem Haus kommen. „Hallo….? Sie sind neu hier…“, stellte er fest und fing ein Gespräch an. „Ja…seit kurzem wohnen wir hier…Ich bin Carla Jäger...“, lächelte sie und stellte sich vor. „Schön...ich bin Wolfgang….mir gehört der kleine Juwelierladen auf der Ecke dort….wenn Sie mal ein Geschenk benötigen...dann berate ich Sie gern…Wann ist es denn soweit?“, wollte Wolfgang wissen und wies auf den Bauch. „Weihnachten….“, strahlte die werdende Mutter. „Schön…ist schon ziemlich groß…finde ich...ich.... Entschuldigung...ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten...“, kam sofort von ihm. „Ist schon gut…nein...ich bekomme Zwillinge…“, kam von der jungen Frau. „Sie und Ihr Mann sind sicher glücklich…“, meinte er. „Ja...mein Mann freut sich schon sehr auf seine zwei Kinder. Es werden ein Mädchen und ein Junge...“, kam von ihr. Wolfgang nickte. „Na dann...einen schönen Tag noch…“, lächelte er und verschwand. Auf dem Weg zu seinem Geschäft überlegte er, wie er sein Geheimnis behalten konnte. Es war bereits Mitte Oktober. Eine Zeit, wo viele ihren Garten anfangen winterfest zu machen. Die Gefahr, dass sein Geheimnis entdeckt wurde, war groß. Doch was soll es? Bis man ihm auf die Spur kam, würde es Jahre dauern und bis dahin würde er längst über alle Berge sein. Der nächste mögliche Käufer war bereits für heute angesagt.

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  • Ben sah Semir an. Der Tag verlief sehr ruhig. „Hör mal… wir haben so viele Überstunden. Wie wäre es, wenn wir jetzt Schluss machen und ich mich um unseren Garten kümmern könnte…ich meine...du könntest ja das Unkraut zupfen.“, grinste er seinen Partner an. „Ha ha…weißt du, wie der Arm schmerzt? Ich habe das Gefühl, der Doc hat mir da noch extra eine Kugel rein gemacht als sie raus geholt.“, klagte Semir. Ben lachte auf. „Du bist einfach nur faul...ich hab die Kugel gesehen…also sie ist raus...zeig mir die Wunde doch einfach mal…“, schlug Ben vor. Semir krempelte den Ärmel seines Pullovers hoch und zeigte die Wunde. Tatsächlich war diese extrem rot. Ben fühlte kurz drauf. „Die ist ja kochend heiß… also ich bin kein Arzt aber ich würde sagen, sie ist entzündet und das heftig…komm...ich fahre dich in die Klinik… das muss behandelt werden.“, befahl er und zog Semir mit. „Nee...warte...ich meine...das krieg ich sicher mit Salbe hin…das …“, versuchte sein Partner sich zu befreien. „Semir…das ist kein Witz...das ist stark entzündet und kochend heiß. Willst du eine Blutvergiftung bekommen?“, wollte Ben wissen. „Nein...aber…wenn die mir das Ding wieder aufmachen, dann...dann kann ich dir nicht helfen…ich meine, im Garten...ich kann doch mit rechts Unkraut rupfen….und auf die Narbe lege ich mir Eis…“, schlug Semir vor. „Nein…erst im Krankenhaus. Wenn der Arzt sagt, es ist okay, dann fresse ich einen Besen…“, drohte Ben. Semir gab klein bei. Gegen Ben kam er nicht an und vielleicht hatte er ja auch Recht. Eine Blutvergiftung war etwas, das er nicht gebrauchen konnte. Er ließ sich von Ben ins Krankenhaus bringen.


    Dr. Wendehals hatte Dienst und nahm sich gleich des Patienten an. „Herr Gerkhan, mein Kollege hat ihnen doch sicherlich gesagt, dass sie den Arm ruhig halten sollen. Oder etwa nicht?“, mahnte der Mann in Weiß und sah Semir mit einen strengen Blick an. Semir nickte nur. „Nun ja...ist ja mal wieder typisch...wie immer hört der Patient nicht auf den Arzt. Nun, das haben sie jetzt davon. Eine beginnende Sepsis.“, meinte der Mediziner und zog sich die weißen Handschuhe von den Fingern. „Was werden sie nun machen, Doc?“, fragte Ben für Semir. „Wir werden die Stelle operativ wieder öffnen und den Grund für die Ursache suchen. Danach wird Herr Gerkhan eine Antibiotikatherapie und einige Bluttransfusionen zur Säuberung des Blutes. Und dann werde ich ihn zwei Wochen krank schreiben.“ „WAS? Zwei Wochen?“, kam es von Semir geschockt. „Aber...aber ich habe doch...ich muss doch einen Mord aufklären...und dann...dann...“ „Sie werden nichts dergleichen tun. Sie bleiben schön zu Hause. Warum Patienten immer mit ihrer Gesundheit spielen müssen? Und besonders ihr Polizisten. Verdammt noch eins.“, fauchte der Arzt und verließ den Raum zum Telefonieren.

  • „Was ist ihm denn über die Leber gelaufen?“, kam es nur von Ben. „Ben bitte, ich...ich will nicht hier bleiben.“, klagte sein Partner. „Semir, das ist eine ernste Sache. Den Garten schaffe ich auch alleine und deine Mörder bringe ich dir auch. Du bleibst hier und kurierst dich aus.“, befahl der junge Hauptkommissar. Semir ließ die Ohren einknicken und nickte nur. „Rufst du Andrea an?“ „Klar...mach ich...also, ich mach mich jetzt mal auf den Weg und lass dich mal alleine.“, grinste er und verschwand aus dem Raum. „Hey, du kannst mich doch nicht alleine lassen...Ben? Ben...“, schrie Semir nur, doch sein Freund und Kollege war schon verschwunden. „Na klasse.“


    Jens sah sich immer wieder um. „Verdammt, musste das denn sein?“, fauchte er nur. „Was denn? Der Kerl wollte uns auffliegen lassen. Ich musste doch was tun.“, zischte Cedric nur und sah seinen Kompagnon an. „Du hast einen Menschen getötet und obendrein auf einen Bullen geschossen. Was meinst du, was passieren wird? Die werden uns finden und dann lochen sie uns ein.“, stieß Jan nur aus. „Man, jetzt mach dir mal nicht in die Hosen. Wir werden uns einfach etwas im Hintergrund halten und dann geht’s wieder los.“, knurrte Cedric nur und sah sich immer wieder um. Sie saßen in ihrem alten Volvo und blickten auf den menschenleeren Parkplatz hinaus. Hier war nichts zu tun. „Cedric, bitte lass uns fahren. Wenigstens für heute...bitte...“, flehte Jens nur und sah zu seinem Freund rüber. „Man, du bist ein Schisser...“, knurrte Cedric nur und startete dann den Motor. Der klapprige Volvo verließ den Parkplatz und zog auf der Autobahn mächtig an. „Hey, wieso rast du denn so? Sollen die Bullen auf uns aufmerksam werden?“ „Als ob die jemals was mitkriegen würden...“, lachte Cedric nur und ließ den Motor weiter aufheulen. „Na, wo sind jetzt deine Bullen? Wo sind sie jetzt?“, schrie er in die Nacht hinaus. Ehe er dies ausgesprochen hatte, leuchtete hinter ihnen grelles, blaues Licht auf, das schnell näher kam. „Da...da sind sie...“, stieß Jens nur aus und sah sich ängstlich um. „Verdammt, wo kommen die denn so schnell her?“, fauchte Cedric und trat das Pedal noch weiter durch, doch der alte Volvo hatte kaum eine Chance gegen die neuen und schnelleren Streifenwagen, die nun schon zu dritt hinter ihm und den Insassen herjagten. „Verdammt...nun zieh schon, du dämliche Karre.“, schrie Cedric ungeduldig und achtete nicht auf das, was vor ihm war. „Vorsicht...!!!“, stieß Jens aus und verschränkte die Arme vorm Gesicht. Cedric riss die Augen auf und stieg auf die Bremsen. Aber es war zu spät. Er schoss über die Rampe ein auf dem Standstreifen geparkter Abschleppwagen und flog durch die Luft bis er in den Hänger eines Leerguttransporters knallte. Die Airbags zündeten und die Streifenwagen umkreisten den auf einem Tankstellenparkplatz abgestellten und nun demolierten Lkw.


    ....

  • Semir wartete auf der Liege auf den Arzt. „Wo ist denn Ihr Kollege hin? Kann wohl kein Blut sehen was…?“, lächelte Dr. Wendehals. „Nein….machen Sie hin, ich werde auf gar keinen Fall hier bleiben. Doc...das können Sie vergessen.“, knurrte Semir nur. „Sie müssen nicht hier bleiben. Lassen Sie sich am besten von Ihrer Frau abholen, die ist nämlich bereits vor der Tür. Semir sah ihn an. „Meine Frau ist draußen? Ist die geflogen oder was?“, harkte er nach. „Das kann ich Ihnen nicht sagen…aber sie scheint etwas missgestimmt zu sein.“, lächelte der Arzt. Semir dachte kurz nach. „Vielleicht ist es doch besser wenn ich hier bliebe.“, meinte er nachdenklich. Wendehals lachte leise. „Frauen können so gemein werden…nicht wahr…obwohl, ich habe das Gefühl, dass sich Ihre Frau nur sehr um Sie sorgt. Sie können natürlich hier auf Station kommen. Bis die Betäubung raus ist, müssen Sie eh unter Beobachtung bleiben. Aber danach besteht keine Chance sich hier zu verstecken.“, erklärte der Arzt. „Ich verstecke mich doch nicht. Ich hab keine Angst vor meiner Frau!“, behauptete Semir. Dr. Wendehals nickte nur. „Können wir anfangen?“, wollte er wissen und zeigte Semir die Spritze. „Ja sicher….tun Sie, was Sie nicht lassen können.“, maulte dieser. Nur kurz darauf spürte er den Stich und wie der Arm nach und nach taub wurde. „Werde ich denn nicht schlafen?“, fragte er erschrocken nach. „Ein solcher Eingriff ist nicht unter Vollnarkose notwendig.“, erklärte der Arzt. „Aha...“, kam nur von Semir. „Wollen Sie eine Vollnarkose?“, kam verwundert zurück. „Ich…nein…nein..ist schon okay…ich spüre ja nichts von dem was Sie dort machen oder?“, wollte Semir nun wissen. „Nein…der Arm ist komplett taub und wird es mindestens für 36 Stunden auch bleiben. Wenn ich fertig bin, dann wird der Arm in einer Gipsschale gelegt und mit einer Schlinge am Körper fixiert.“, ging es bei Wendehals weiter. Semir nickte nur.


    Andrea ging im Krankenhausflur auf und ab. Wie konnte Semir nur so unvernünftig sein und seinen Arm so viel bewegen. Sie sollte ihn doch zuhause behalten. Warum lässt sie sich eigentlich immer bequatschen. Sie wusste doch genau wie unvernünftig er war. Aber diesmal…so schwor sie sich, würde er das Haus erst verlassen, wenn der Arm verheilt war. Nach einer halben Stunde kam der Arzt heraus. „Doktor?“, fragte sie besorgt. „Alles in Ordnung. Der Arm wird jetzt in die Gipsschale gepackt und dann können Sie ihn mitnehmen. Aber…er muss den Arm ruhig halten. Aufgrund der frischen Wunde können wir ihn nicht komplett eingipsen. Die Schlinge hält den Arm fest am Körper. Nur ich kenne Personen wie Ihren Mann genau. Sie versuchen alles um die Schlinge nicht zu tragen. Er wird sicher anfangen zu mosern, dass er nichts allein machen kann und solche Dinge.“, gab er zu verstehen. Andrea lächelte. „Lassen Sie das mal meine Sorge sein. Ich weiß, wie ich ihn ruhig bekomme. Ist ja nicht das erste Mal, dass er verletzt ist...“, meinte sie nur. „Ja...das habe ich gesehen. Er hat einige Narben am Körper. So…er dürfte gleich fertig sein…“, lächelte Wendehals und verabschiedete sich von Andrea. Tatsächlich kam Semir etwas schwankend aus dem OP. Ein Pfleger stützte ihn. „Am Besten bringen wir ihn direkt zum Wagen...“, schlug dieser vor. Andrea nickte und ging voraus.


    Nur wenig später saß Semir auf dem Beifahrersitz und sah sein Frau mit halb geöffneten Augen an. „Du brauchst gar nicht so schauen…über diese Sache reden wir zuhause...“, gab sie zu. „Super….danke….“, stöhnte Semir. Andrea konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Der Rest der Fahrt ging schweigend vonstatten. Semir hielt die Augen geschlossen. Die Tabletten die er nehmen musste und die ganzen Spritzen die der Arzt ihm verabreicht hatte, schienen ihre Wirkung zu tun. „Weckst du mich, wenn wir zuhause sind…?“, bat er seine Frau. Andrea nickte. „Ja denkst du ich trage dich?“, lachte sie leise. „Du bist ein Schatz…mein Schatz.“, gab Semir zu verstehen. Andrea sah ihn an. Irgendwie tat er ihr Leid, aber dann kam wieder ihr Stolz heraus. Er hat doch selbst schuld, dass es so schlimm geworden ist. Wenn er sich nur eine Woche gegönnt hätte, dann wäre der Arm schon verheilt und er könnte arbeiten...aber nein...er muss ja immer mit dem Kopf durch die Wand. Wenige Augenblicke später waren sie zu Hause und Andrea stellte den Motor aus. „Hey, mein türkischer Hengst...wir sind da...“, säuselte Andrea und weckte ihren eingeschlafenen Mann vorsichtig. Dieser sah verschlafen auf und lächelte dann. „Dann gehen wir mal ins Bett...“ Schon im nächsten Moment quälte sich Semir aus dem Auto und ging mit seiner Frau hoch ins Bett und schlief alsbald ein.


    „Los, rauskommen und die Hände vor den Körper...“, fauchte Dieter nur und zielte mit der Waffe genau. Hotte stand mit einem Kollegen auf der anderen Seite und richtete ebenfalls seine Pistole auf den in einen Lkw-Hänger geknallten Wagen. Langsam kamen zwei junge Männer aus dem Wagen gestiegen und hielten die Hände über den Kopf. „Verdammt...warum musst du auch so rasen?“, zischte Jens nur, sah Cedric aber dabei nicht an. „Halt bloß dein Maul...die können uns nichts, hast du verstanden? Halt ja deine Klappe.“, knurrte er zurück und wurde dann von einem Polizisten an den Streifenwagen gestoßen. „Hände aufs Dach und Beine auseinander...“, forderte der große Beamte und tastete den vor ihm befindlichen Körper nach Waffen ab. Und er wurde fündig. „Was haben wir denn da?“, stieß der Kollege aus und reichte die Pistole an Dieter weiter. „Die geht gleich mal in die KTU. Und ihr kommt mit auf die Wache. Das wird eine sehr, sehr lange Nacht für euch...“, zischte der langgewachsene Streifenbeamte. Er wies die Kollegen dementsprechend an und schon waren diese mit den beiden Gefangenen verschwunden. Hotte kam zu seinem Freund und Kollegen. „Da sind uns aber zwei Früchtchen ins Netz gegangen. Was meinst du haben die ausgefressen?“, wollte der beleibte Polizist wissen. „Keine Ahnung...Ben kann sie morgen verhören. Machen wir für heute erstmal Feierabend.“, grinste Dieter nur und ging mit Hotte zum Streifenwagen zurück. Kurze Zeit später waren sie in der PASt, zogen sich um und trafen sich dann wieder an Hottes Privatwagen. Dieser verließ kurz darauf den Parkplatz der PASt. Feierabend...endlich.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Ben? Willst du nicht endlich Schluss machen?“, rief Carla in den Garten hinaus. Ben war im hinteren Teil und grub in der abgesteckten Fläche. „Komm rein...ich will noch etwas von dir haben.“ Ben sah auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er sah auf die Fläche, die er heute geschafft hatte. „Ja, ich komme schon...“, rief Ben nur zur Terrasse und warf dann die Schaufel in den Boden. Morgen kam die Baufirma und hob den Swimmingpool aus. Doch alles wollte er sie eben nicht alleine machen lassen. Das hier war sein Garten. Sein Zuhause. Erschöpft schloss er die Terrassentür und strich seiner Frau sanft durch das Gesicht. „Boah neee... du müffelst nach Erde und Dreck.“, stieß die Schwangere nur aus und drückte ihren Ehemann leicht von sich. „Hey, meinen Körperduft fandest du doch sonst so sexy.“, lächelte er. „Ja, aber nicht so. Geh dich duschen bitte.“, kam es von Carla. „Hmm, wollen wir nicht gemeinsam duschen? Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht.“, lächelte Ben nur. „Hallo? Ich bin schwanger...das geht nicht mehr, lieber Ben. Jetzt jedenfalls nicht mehr. Du musst wohl alleine duschen und dann erwartet dich ein leckeres, spanisches Abendessen.“, grinste Carla nur und schon war Ben in der Dusche verschwunden. Carla erhob sich von der Couch und strich sich über den gewölbten Bauch. „Ach ja...er ist schon süß und bald werdet ihr ihn auch kennen lernen.“, redete sie mit den Babys und machte sich auf in die Küche. Schon nach wenigen Minuten duftete es nach den leckersten Gerichten. „Hmmm, das riecht ja fantastisch.“, lächelte Ben, als er frisch geduscht in die Küche kam. „Das wird es auch...du kannst mal bitte den Tisch decken. Das Essen ist gleich fertig.“, meinte Carla und rührte in der Kasserolle herum. „Okay...und was gibt es zum Dessert?“, fragte der hungrige Nimmersatt. Carla lachte auf. „Guck einfach mal in den Kühlschrank.“, lächelte sie nur. Das ließ sich Ben nicht zweimal sagen. Sofort ging er rüber und zog die Tür auf. „WOW...das... das ist eine...eine...nein, deine...deine berühmte Crema catalana...“, stieß Ben nur aus und wollte mit seinem Finger durch die Dessertcreme fahren, doch Carla war schneller. „Finger weg...die gibt es nachher.“, lachte sie. Ben sah sie traurig an. „Nur einmal mit dem Finger..bitte….ich muss schon auf so viel verzichten…“, klagte er.


    Semir wurde mitten in der Nacht vor Schmerzen wach. Auch Andrea schreckte hoch. „Alles okay?“, wollte sie besorgt wissen. „Nein…der Arm…er brennt…ich…habe Schmerzen...“, jammerte Semir leise. „Ich hole dir deine Tabletten...“, bot sie an und Semir sah sie an. „Schlaf du ruhig weiter…ich will mir eh etwas die Beine vertreten...“, lächelte er sanft. Er gab Andrea einen Kuss und stand auf. „Ähm Semir….du gehst nicht raus…“, ermahnte sie ihn. „Natürlich nicht Schatz…“, lächelte er. Andrea kannte ihn verdammt gut. Er ging diesmal jedoch wirklich nur ins Wohnzimmer um etwas fern zu sehen und zu warten bis die Tabletten wirkten.

  • Diese schienen es jedoch schneller als er dachte. Keine Zehn Minuten nach der Einnahme schlief er im Sessel ein. Erst gegen Drei riss Andreas Stimme ihn aus einem tiefen Schlaf. „Hey...warum kommst du denn nicht ins Bett?“, fragte sie ihn sanft. Er sah sie an, doch irgendwie schien er nicht genau zu wissen was sie von ihm wollte. Langsam wurde er klarer. „Whow…das sind vielleicht Raketen...“, stieß er aus und gelangte mit Andreas Hilfe wieder ins Bett. Es dauerte nicht lange bis er wieder im Reich der Träume war. Diesmal war schlief er bis zum späten Morgen durch. „Hallo Schatz..willst du nicht mal aufstehen?“, weckte Andrea ihn gegen elf Uhr. Er sah sie verschlafen an. „Hallo Andrea…ich bin noch müde…“, klagte er. „So schlimm mit dem Arm?“, wollte sie wissen. „Ja…der tut höllisch weh…er brennt und fühlt sich heiß an...“, klagte er. Andre lächelte sanft. „Da hast du selbst schuld. Wenn du direkt die Schonungszeit eingehalten hättest dann wäre es nicht so schlimm.“, wies sie ihn zu Recht. „Danke…das hab ich wohl verdient...“, murmelte er.


    Für Ben fing der Tag um sechs an. Mühsam schälte er sich aus der Decke und sah seine Frau liebevoll an. Sie sah so wunderschön aus wenn sie schlief und der dicke Bauch sah irgendwie klasse aus. Er legte seinen Kopf drauf. „Hey... ihr zwei da drin….ärgert mir die Mama nicht so viel hört ihr…“, flüsterte er und zuckte zusammen, als etwas gegen den Kopf trat. Er lächelte leicht. „Was machst du denn da?“, kam verschlafen von Carla. „Schlaf weiter...ich muss nur zum Dienst und hab mich von unseren beiden verabschiedet.“, sagte er und küsste sie sanft auf die Stirn. „Ich mach mir selbst Frühstück.“, gab er von sich und verschwand im Bad. Carla sah ihm nach und schlief anschließend wieder ein. Ben ging nach dem Duschen in die Küche um sich einen Kaffee zu machen. Als er aus dem Fenster in den Garten sah, sah er die Fläche, die er noch bearbeiten musste. „Man Semir…du hast dir echt den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, den Arm kaputt zu haben…“, stöhnte er leise. Gegen acht fuhr er zur PAST wo bereits Hotte und Dieter auf ihn warteten. „Mensch da kommst du ja endlich...wir haben Kundschaft für dich.“, stöhnte Dieter. „Was liegt denn an?“, wollte Ben wissen. „Wir haben gestern Abend zwei Jungs festgenommen. Die waren bewaffnet. Aber sagen wollten sie uns nichts. Das kannst du übernehmen.“, lächelte Hotte. „Warum habt ihr sie denn nicht vernommen?“, harkte Ben nach. „Weil wir dafür nicht zuständig sind. Das ist nur was für richtige Polizisten….du weißt das doch.“, grinste Hotte. „Mensch Hotte…das war ein Spruch von Semir und nicht von mir…also häng mich nicht daran auf…ja…“, warnte Ben und hob den Finger. „Na komm...du hast ihm doch heimlich zugestimmt und dich auch lustig darüber gemacht...“, lachte Hotte zurück. „Dann bringt mir schon mal die Beiden in die Verhörräume…ich gehe erst mal frühstücken...“, knurrte Ben und ging in sein Büro.

  • Andrea deckte den Frühstückstisch und versorgte die Kinder während Semir sich damit abmühte sich mit einer Hand anzuziehen. „Andrea...ich schaff das nicht….ich komme nicht in mein Shirt…“, maulte er. „Ja doch...ich komme gleich...lass mich nur eben die Kinder fertig machen….dann bin ich für dich da.“, gab Andrea genervt zurück. Semir war schlimm wenn er krank war. Irgendwie entwickelte ihn das Kranksein zurück zu einem Baby. „Andrea…ich kann meine Hose nicht zu machen…und die Sporthose bekomme ich nicht mit einer Hand hoch.“, kam erneut der Ruf. Ayda sah ihre Mutter an. „Soll ich Papa helfen?“, bot sie an. Andrea lachte und nickte. „Papa, ich helfe dir...“ Semir drehte sich um und sah, wie Ayda sich ihrem Papa näherte und dann die Hose hochzog. „Danke, mein Schatz...und jetzt das Shirt.“, lächelte er nur. Vorsichtig half die Große ihrem Papa dabei, das Shirt über den Kopf zu bekommen. Semir biss die Zähne zusammen, als er den kaputten und angegriffenen Arm bewegen musste, doch seine Ayda machte das sehr gut. „Das war gut Ayda... und jetzt gehen wir frühstücken.“, lächelte Semir nur und ging mit seiner Tochter zum Frühstückstisch. Für Oktober war es zwar kalt, aber Andrea hatte die Terrassentür zum Lüften offen. Die Familie saß gerade um den Tisch herum, als ein kleines Mauzen kam. „Hey, da ist ja Felix...“, lächelte Semir. „Ja, der treibt sich in den letzten Tagen immer in unserer Nachbarschaft rum. Scheinbar hat er irgendwo eine Freundin.“, grinste Andrea nur und Semir nickte. „So ein kleiner Schelm.“


    ...

  • Ben schob sich das letzte Stück Schinkenbrot in den Mund und wollte den letzten Rest seines Kaffees noch austrinken, als plötzlich das Telefon klingelte. „Wer um alles...“, knurrte er mit vollem Mund und nahm den Hörer in die Hand. „Hier Jäger...wer da?“ „Ben, hier ist Hartmut...ich hab da was Interessantes für dich.“, ertönte die Stimme vom Rotschopf am anderen Ende der Leitung. „Was haste denn für mich?“, fragte Ben neugierig und nahm den letzten Schluck Kaffee. „Die Waffe, die gestern sichergestellt wurde, war die, mit der auf Semir geschossen wurde. Ich hab die Kugeln verglichen. Wer auch immer der Besitzer war, er ist euer Mann.“, erklärte der rothaarige Techniker. Ben nickte nur und bedankte sich bei Hartmut, bevor er wieder auflegte. „Dann wollen dir doch mal die Jungs damit konfrontieren.“, grinste Ben und ging dann in den Verhörraum. Die beiden jungen Männer saßen in ihren Stühlen und blickten auf die Tür, als Ben durch diese in den Raum kam. „Ich verlange sofort meinen Anwalt.“, fauchte der eine und wollte aufstehen. Ben stieß ihn jedoch lässig zurück auf den Stuhl. „Hast du denn was zu gestehen?“, wollte er wissen und ließ die Akte auf den Tisch knallen. „Habt ja ganz schön was auf dem Kerbholz...Autodiebstahl, Körperverletzung und so mach anderes. Jetzt kommt noch mehr dazu. Versuchter Mord...“, kam es von Ben. Mit Adleraugen beobachtete er die Reaktion der beiden jungen Männer. Der rechte war vollkommen ruhig, doch der linke schien zu zittern und Reue zu zeigen. Da kam Ben eine Idee. „Kollege, bringst du bitte den Kerl hier in die Arrestzelle.“, forderte der junge Hauptkommissar und deutete auf Cedric. Der Polizist an der Tür nickte und schaffte den Mann raus. „Was soll das? Ich will sofort meinen Anwalt sprechen. Lass mich los, du verdammter Bulle.“, schrie Cedric nur, als er rausgeführt wurde. Doch das interessierte Ben überhaupt nicht. Er wandte sich dem zweiten Jungen zu, der leichter zu bearbeiten schien.


    Jens rutschte etwas nervös auf dem Stuhl hin und her und sah den Polizisten an. Dessen braune Augen stachen funkelnd hervor. Er setzte sich Jens genau gegenüber und sah ihn mit eindringlichen Blicken an. „Wir haben die Waffe überprüft, die bei euch gefunden wurde. Damit wurde auf meinen Kollegen geschossen. Warst du das oder dein temperamentvoller Freund?“, fing Ben das Verhör an und öffnete dann die Akte. Jens schwieg, kaute aber nervös auf seiner Unterlippe herum. „Du hast ja auch etwas auf den Kerbholz. Bis jetzt ist es aber immer nur bei Kleinigkeiten geblieben. Soll ich jetzt noch versuchter Mord und Mord hinzuschreiben?“ Bens Stimme war ruhig und sachlich. Er wusste, dass er nicht allzu viel Druck auf diesen Knaben legen durfte. Polizeischule drittes Semester...einen labilen Charakter nicht mit allzu starken Druck bearbeiten. Langsam köcheln lassen, das war die Rezeptur in so einem Fall. „Also, wer von euch hat Benjamin Klaasen erdrosselt?“, wollte Ben dann wissen. Jens sagte nichts. Er schlug nur die Arme um seinen Körper und blickte auf den Tisch. „Gut, dann eben etwas anders...“, kam es vom jungen Hauptkommissar. Er holte die Tatortfotos von dem Ermordeten hervor und legte sie langsam und sichtbar vor den jungen Mann hin. Dieser riskierte nur einen kurzen Blick auf die Bilder und schon kam die Erinnerung bei ihm wieder hoch. Wie ein innerer Drang lief nun sämtliche Tränenflüssigkeit aus seinen Augen. Ben wusste, dass es nun soweit war. „Hör zu, Junge… du kannst nur Pluspunkte sammeln und ich kann auch ein gutes Wort einlegen, aber du musst mir helfen…“, redete er auf den Jungen ein uns sah ihn eindringlich an. „Das war Cedric…ich…ich wollte das nicht...aber der Kerl hat sich gewehrt und Cedric hat zugezogen…aber er wollte es auch nicht….“, weinte Jens. „Hast du auch gezogen?“, harkte Ben nach. Jens schüttelte den Kopf. „Also gut…was ist mit meinem Kollegen? Wer hatte die Waffe und wer hat abgedrückt?“, fragte Ben nach.


    Carla stöhnte leise, als sie sich erhob. „Ihr macht euch ganz schön schwer.“, sagte sie und strich über ihren dicken Bauch. Wie zur Bestätigung, dass man sie verstand trat eines der Kinder zu. Carla machte sich einen Spaß und hielt das Füßchen was sich zeigte fest. Doch das war ein Fehler, denn nun mischte sich das Geschwisterchen ein. „Ist ja gut…ist ja gut.“, lachte Carla. Sie wollte noch zu Andrea um mit ihr den Rest zusammen zu kaufen. Doch irgendwie kam sie heute nicht aus den Puschen….sie wollte lieber auf dem Sofa liegen und schlafen… irgendwie fühlte sie sich müde. Nach einer Stunde griff sie zum Telefon und rief Andrea an. „Hallo Andrea .. hier ist Carla. Hör mal, können wir den Einkauf verschieben. Irgendwie geht es mir nicht so gut...“, erklärte sie. „Ja sicher..soll ich dich abholen? Du kannst dich dann ja mit Semir zusammen ins Wohnzimmer legen...“, lachte Andrea. „Das wäre ganz toll. Wann willst du denn her kommen?“, fragte Carla sofort nach. „Ich bringe Ayda in den Kindergarten und Layla in die Krabbelgruppe und hol dich dann ab.“, schlug Andrea vor. „Danke…das ist lieb von dir. Die beiden werden mir so langsam zu schwer…“, stöhnte Carla. „Kann ich mir sehr gut vorstellen. Also gut...in einer Stunde bin ich bei dir…ich muss nur meinen Mann festbinden...“, lachte Andrea. Carla lachte ebenfalls. „Was hat er denn diesmal angestellt?“, wollte sie wissen. „Seine Armwunde hat sich entzündet und musste geöffnet werden. Und nun jammert er wie weh das tut. Männer halt...“, gab Andrea zurück. „Also bis dann und lass Semir leben...“, lachte Carla nur. Sie kannte das Spielchen wenn Männer krank waren. Dann war das starke Geschlecht so schwach. Andrea legte auf und auch Carla legte den Hörer auf die Gabel. Sie legte sich auf die Couch und war binnen weniger Augenblicke eingeschlafen.


    Semir sah Andrea an. „Ich habe das gehört…. Ich bin nicht so schwer verletzt, das ich rund um die Uhr Betreuung brauche...“, maulte er und kniff ein Auge zu. „Dann tu bitte nicht immer so, als würdest du sterben.“, lachte Andrea und küsste ihn. „Ja, du machst dich wieder lustig über mich. Stell dir mal vor, die Kugel wäre in die Brust gegangen, was dann?“, maulte Semir beleidigt. „Schatz…ich weiß, dass dein Job gefährlich ist…aber ich bin mir sicher, dass du immer gut auf dich aufpasst und eine Schussweste trägst…egal wann. Du bist nämlich ein sehr verantwortungsvoller Vater und liebevoller Ehemann.“, gurrte Andrea. Semir grinste. „Und wie willst du dich nun bei mir entschuldigen?“, wollte er wissen. Andrea lachte leise. „Mal sehen…aber erst bringe ich die Kinder weg, hole dann Carla her und danach…kommen wir auf deine Entschuldigung zurück...“, schlug sie vor. „Okay… ich lege mich auf die Couch...bin sehr müde…“, klagte Semir. Andrea grinste. „Soll ich dir dein Fläschchen machen und die Kuscheldecke holen?“, erkundigte sie sich. Nun musste Semir lachen. „Wenn du nicht aufhörst gehe ich morgen wieder arbeiten…!“, drohte er. „Dann bin ich jetzt mal schnell weg... bis später und bleib ja zuhause.“, ermahnte sie ihn. „Ja Mama…“, grinste Semir und küsste seine Frau. Er liebte dieses Geplänkel mit ihr. „Ayda!! Komm wir müssen los!!“, rief Andrea ihre älteste Tochter. „Bin schon da, Mama… tschüss Papa und halt den Arm still!“, kam von der Fünfjährigen. Semir rollte die Augen. „Wie die Mama…“, stöhnte er nur. „Ja Semir…gegen so viel Frauenpower kannst du nichts machen….und gleich kommt Carla auch noch… sei froh, dass Layla noch nicht sprechen kann…“, lachte Andrea und verschwand mit den Kindern. Semir schüttelte nur den Kopf. Auch wenn es sehr stressig war mit drei Frauen unter einem Dach zu leben… er würde seine Familie niemals hergeben wollen. So wie sein Leben war, war es gut. Er ging ins Wohnzimmer und wollte sich hinlegen, als Felix auf die Couch sprang. „Warte…erst ich, dann du.“, bat Semir. Felix sah ihn an, sprang runter und wartete bis Semir sich hingelegt hatte. Mit einem Satz war der Kater auf Semirs Bauch. „Aber sei vorsichtig…mein Arm ist sehr schwer verletzt….“, ermahnte Semir seinen Kater.


    Jens sah auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dankend nahm er das Taschentuch an, was Ben ihm reichte. „Soll ich die Frage wiederholen oder antwortest du mir gleich?“, fragte er wieder ruhig. Jens sah nur auf und spielte nervös mit den Fingern. „Ich...ich weiß es nicht.“ Da schlug Ben nur auf den Tisch. „So, du weißt es nicht...soll ich dir mal eine Kugel in die Schulter jagen, damit es dir wieder einfällt?“, fauchte Ben mit lauter Stimme und sah den Jungen mit funkelnden Augen an. Jens zuckte zusammen und riss die Augen weit auf, als der Kommissar immer dichter zu ihm aufrückte. „Cedric hat...hat geschossen.“, wimmerte er. Augenblicklich wich Ben zurück, ließ sich auf den Stuhl fallen und schaltete das Aufnahmegerät dann aus. „Warum denn nicht gleich so.“ Seine Stimme war wieder ruhig und auch die Gesichtszüge waren vollkommen entspannt. Das Spiel guter Bulle böser Bulle beherrschte er perfekt, auch wenn er alleine war. „Was...was wird jetzt aus mir?“, fragte der Junge vorsichtig. „Was glaubst du denn? Schwere räuberische Erpressung, Totschlag und dann noch versuchter Mord. Da kommt ne ganze Menge zusammen.“, meinte Ben nur und sah, wie der Junge vollkommen blass zusammensank. „Du hättest dir vorher überlegen sollen, was das Ganze für dich bringt.“, meinte Ben nur, als er den Raum verließ. Noch kurz sah er durch die verspiegelte Scheibe und ging dann weiter in sein Büro. Zwei Jungs, die an das schnelle Geld kommen wollten und dafür Menschenleben riskierten. Warum müssen die sich so ihre Zukunft verbauen, dachte er nur.



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    hmmm keine Feeds mehr? Chris vielleicht sollten wir mit der Geschichte pausieren...bis der Weihnachtsstress vorbei ist....

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    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Kyle stand vor seinem alten Elternhaus. Er wusste schon, dass hier neue Mieter eingezogen waren. „Dieser verdammte Mistkerl...“, stieß er nur aus. Wolfgang hatte es doch tatsächlich verkauft. Das Haus, wo Kyle all die Jahre mit seinem Vater und seiner Mutter gelebt hatte, wo er aufgewachsen ist. Seine Mutter hätte sich nie von dem Haus getrennt. Nicht einmal nach dem Tod seines Vaters. Nein, Wolfgang hatte sie sicher dazu überredet. Oder hat er es erst nach ihrem Verschwinden verkauft? Er sah sich verstohlen um, sprang dann über den Zaun und schlich um das Haus. Es war noch immer so, wie er es in Erinnerung hatte. Die große Terrasse, der langgezogene Garten. Doch was war das? Da war ein Loch und sein Baum? Wo war sein großer Kletterbaum hin, auf dem er als Kind immer saß? Weg...einfach gefällt. In Kyle schäumte Wut hoch. Sicher wollte der neue Besitzer sich einen Pool bauen. So einen großen Schickimicki-Pool, der nur als Statussymbol fungieren sollte. Worin nicht einmal gebadet wurde. Der junge Musiker sah zu dem Haus rüber. War hier vielleicht irgendwo ein Hinweis auf seine Mutter? Immer wieder sah er sich um, fand aber rein gar nichts. Dass in dem Loch was Kleines, Schimmerndes lag, bemerkte er nicht. Unverrichteter Dinge verließ Kyle den Garten wieder, schwang sich über den Zaun und fuhr zurück in die Stadt.


    Schnurrend lag Felix auf Semirs Bauch und immer wieder fuhren die Finger seines Herrchens über den Rücken des Katers. Halb schlafend und mit dem beruhigenden Schnurren in den Ohren döste Semir vor sich hin und merkte nicht, wie seine Frau und Carla ins Zimmer kamen. „Ist er nicht einfach goldig?“, flüsterte Andrea nur und Carla musste grinsend nicken. „Warte, ich hole nur die Kamera. Das Bild muss ich festhalten.“ Andrea ging kurz in den Flur, holte die Digitalkamera und schoss einige Bilder von Semir und dem Kater aus verschiedenen Perspektiven. „Hey, mein schlafender Prinz. Wir sind wieder da.“, flüsterte sie dann leise und strich ihrem Mann über die Wange. Verschlafen öffneten sich die Augenlider des Deutschtürken. Sein Gesicht formte sich zu einem Lächeln. „Hallo, mein Schatz.“, begrüßte er seine Frau und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ohne dabei das Streicheln einzustellen oder den Körper zu verändern. „Hallo Carla, wie geht es dir?“ „Die Beiden strampeln ganz schön. Manchmal hab ich das Gefühl, sie wollen ausbrechen.“, lachte sie nur und sah dann, wie sich das Köpfchen des Katers hob. Felix sah den Gast neugierig an. Semir richtete sich auf, was ein Fauchen seines Stubentigers auslöste. „Na...wir haben lange genug gekuschelt und es ist unhöflich zu liegen, wenn Besuch da ist...geh und such dir eine Freundin.“, lachte Semir leise. Felix sprang beleidigt runter und verschwand.

  • „Was macht dein Arm?“, wollte Carla wissen. „Ach das ist nur ein Kratzer…das geht sicher schnell wieder weg und ich werde mit Ben wieder die Straßen sicherer machen.“, grinste Semir. „Geht so? Heute Morgen hast du noch so gejammert wie weh das tut.“, lachte Andrea. „Das war bevor ich meine Tabletten genommen habe..“, kam sofort von Semir. Carla nickte und sah Andrea lächelnd an. „Männer...“, tadelte sie. „Wie weit bist du denn jetzt?“, wollte Semir wissen. „Ich bin jetzt Ende des 7. Monats. Noch ungefähr acht Wochen und die beiden Zwerge kommen zur Welt.“ „Und wie weit ist Ben mit seinem Garten?“, harkte Semir nach. „Er hat den Swimmingpool schon ausgehoben. Montag kommen die Handwerker und machen den Rest. Er will unbedingt vor der Geburt damit fertig sein. Er hat sich sogar schon den Gärtner seines Vaters geschnappt. Der soll unseren Garten in ein Kinderparadies verwandeln. Mit Spielplatz für die Kleinen…“, strahlte Carla.


    Jens und Cedric wurden dem Haftrichter vorgeführt und wenig später saßen sie in Untersuchungshaft. Cedric schwieg weiterhin während Jens sich vor dem Richter äußerte. Ben reihte den Jungen eher als Mitläufer ein. Jens war kein Verbrecher aber er konnte einer werden, wenn er seine Zeit weiter mit Cedric verbrachte. Genau das wollte er nicht. Er wollte dem Jungen eine Chance geben. Schon allein, weil er sich einsichtig zeigte. Er nahm den Richter beiseite. „Ich denke, wir sollten ihm auf jeden Fall die Option anbieten, dass er sich als Kronzeuge zur Verfügung stellt. Dafür bekommt er dann staatliche Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle und damit die Chance auf ein besseres Leben.“, schlug Ben vor. „Das werde ich mit der Staatsanwaltschaft besprechen. Ich denke, der Junge hat es verdient. Bei diesem Cedric ist es leider anders. Er saß bereits schon zweimal in Haft und hier scheint Hopfen und Malz verloren zu sein. Es wäre schade wenn er Jens auch runter zieht.“, nickte der Richter. „Aber ich sehe auch die Gefahr, dass Jens abrutscht…wenn er keine Person hat, an die er sich bei Problemen wenden kann. Ein Bewährungshelfer wäre der falsche und die Streetworker, die wir so haben sind eher für die Drogenkinder und Babystricher gedacht. Würden Sie die Verantwortung übernehmen, Herr Jäger? Ich muss dem Staatsanwalt was bieten.“, gab der Richter zu bedenken. Ben überlegte kurz. „Ich werde in knapp acht Wochen zweifacher Vater…. Aber…ja…ich übernehme es für ihn.“, nickte Ben. „Gut…dann werde ich gleich mit der Schrankmann sprechen.“, lächelte der Richter. Ben sah ihn an. „Schrankmann? Na…das kann ja was werden...“, stöhnte Ben leise. Richter Horn lächelte leicht. „Ich weiß…dass Sie des Öfteren mit ihr Probleme hatten, aber sie ist mir unterstellt und damit habe ich einen Trumpf in der Hand...“, erklärte er. Ben nickte nur.


    ...

  • Kyle wollte herausfinden, wem das Haus nun gehörte. Das Haus, in dem er aufgewachsen war, seine Kindheit verbracht hatte. Das Haus in dem sein Vater starb. Er fuhr zum Katasteramt und trug sein Anliegen vor. „Nun…das dürfte kein Problem sein…die Gebühr beträgt 30 Euro und ist im Voraus zu zahlen. Wenn Sie mir nun noch die Adresse sagen, dann kann ich das raussuchen während Sie zur Kasse gehen.“, schlug die ältere Dame hinter dem Schalter vor. Kyle nickte. „Kann ich das auch mit Kreditkarte zahlen?“, wollte er wissen, denn Bargeld hatte er keines bei sich. „Ja natürlich...wir sind ja nicht mehr in der Steinzeit…“, lächelte die Frau. „Gut…das ist die Landuferstraße 3…“, gab Kyle bekannt. „Gut... die Kasse befindet sich im 4. Stock. Wenn Sie den Aufzug nehmen, steigen Sie direkt davor aus…vom Treppenhaus aus befindet sich der Raum links…“, erklärte die Frau. Kyle bedankte sich artig und verschwand. Oben zahlte er mit seiner Kreditkarte die Gebühren, unterschrieb und wartete dann kurz, bis seine Nummer wieder aufgerufen wurde. „So, ich hab ihnen den Namen aufgeschrieben. Aber darf ich fragen, wozu sie das brauchen?“, wollte die Dame hinter dem Schalter wissen. Kyle lächelte nur und wünschte dann einen schönen Tag. Als er im Fahrstuhl war und zurück in die Tiefgarage fuhr, faltete er den Zettel auseinander. „Ben Jäger...“, las er nur den Namen. Alles weitere interessierte ihn nicht. Schnell griff er in sein Jackett und holte einen Stift hervor. Er presste das Papier an die Spiegelwand im Fahrstuhl und schrieb schnell einige Worte auf den Wisch, steckte beides dann wieder ein und fuhr mit seinem Wagen davon. „Wollen doch mal sehen, ob Wolfgang dann immer noch so unschuldig tut.“, knurrte Kyle nur.


    Ben machte pünktlich Feierabend und fuhr auf den schnellsten Wege nach Hause. „Carla, ich bin da.“, rief er durch den Flur, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte. Keine Antwort. „Carla?“, fragte er erneut und fand dann einen Zettel an der Pinnwand. „Bin bei Andrea...noch Kleinigkeiten besprechen. Liebe dich.“ Er musste lächeln und ging dann in den Garten raus. Wenn sie noch nicht da war, dann konnte er wenigstens noch etwas im Garten arbeiten. Die Post hatte er achtlos auf das kleine Sideboard im Flur gelegt. Der Zettel unter den ganzen Briefen fiel ihm so nicht auf. Schnell schnappte er sich den Spaten und hob die Grube noch weiter aus. Plötzlich ratschte der Spaten über etwas weiches und ein Stück Blau kam zum Vorschein. Verwundert legte der junge Hauptkommissar die Schaufel weg und grub vorsichtig mit den Händen weiter, immer an dem blauen Ding entlang. Oh mein Gott, bitte nicht...schoss es ihm durch den Kopf. Doch das, was er befürchtet hatte, kam zum Vorschein. Nachdem er mehrere Schichten Erde sich neben und hinter ihm auftürmten sah er auf einen menschengroßen Sack hinunter, der die Form einer weiblichen Person besaß. Mit einem mulmigen und angewiderten Gefühl und zittrigen Händen nahm Ben sein Taschenmesser und zerschnitt den Sack vom erkennbaren Hals an aufwärts. „Boah...“, stieß er angewidert aus und fiel nach hinten weg. Das bleiche und noch erhaltene, graugrüne Gesicht einer Frau lugte aus dem Sack hervor. Ben rührte sich kaum, merkte, wie er am ganzen Körper zitterte. Wie in Trance griff er zum Handy und wählte die 110 an.


    Kyle stand in gebührendem Abstand zum Haus und beobachtete es. Vor gut einer Stunde war der Besitzer nach Hause gekommen. Es hatte den Musiker gejuckt, einfach hinzugehen und zu klingeln, doch sein Verstand sagte nein. Plötzlich blitzte Blaulicht in seinem Rückspiegel auf. Vorsichtig und geduckt drehte Kyle sich um und sah dann mehrere Polizeiwagen und einen großen Kastenwagen mit der Aufschrift „KTU“ an sich vorbeirauschen. Alle hielten vor seinem ehemaligen Elternhaus. War die Leiche gefunden? Oder war dem Hausbesitzer etwas passiert? Doch dann sah er, wie der Mann die Polizisten in den Garten ließ. Wenig später fuhr wieder ein Wagen an Kyle vorbei. Dieses Mal einer der Rechtsmedizin. Also hatten sie eine Leiche gefunden. Doch was jetzt? Kyle musste sich was einfallen lassen. Er wollte näher ran. Aber die Polizei würde ihn nie aufs Grundstück lassen. Das Nachbargrundstück. Klar...der Pool lag dicht am Zaun des Nachbarn. Vielleicht konnte er so etwas mitbekommen. Schnell schwang er sich aus dem Wagen und ging die Straße runter. In einem unbeobachteten Moment schwang er sich über den Zaun und pirschte sich an die Stimmen heran, die nun immer lauter und deutlicher wurden. „Wow Ben, da hast du ja was gefunden...“, hörte er eine Person sagen. „Mir ist nicht nach Scherzen zumute, Doc...sag lieber, wie lange sie hier schon liegt.“, knurrte eine andere Stimme, die Kyle unweigerlich dem Hausbesitzer zuordnete. „Hmm, die Verwesung hat nicht stattgefunden. Was aber an dem Boden liegen dürfte. Es ist hier ein ziemlich kalkhaltiger und trockener Boden. Außerdem war der Sack komplett dicht. Das Loch hast du doch erst reingeschnitten oder?“ Kyle riskierte einen Blick durch ein Loch in der Zaunhecke und sah, dass der Angesprochene nickte. „Man, das wird Carla überhaupt nicht gefallen.“, murmelte Ben. „Wollen mal sehen. Alter so um die 45, vielleicht auch etwas jünger. Gepflegte Finger...auf den ersten Blick keine äußeren Verletzungen. Eine Halskette mit einem bauen Stein in der Mitte.“ Kyle presste sich das Herz zusammen. Den blauen Stein hatte er seiner Mutter zum Hochzeitstag geschenkt.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Im Hause Gerkan klingelte das Telefon. Semir sah Carla und Andrea an und stand auf. „Ich geh schon...“, gab er bekannt und hob nur wenig später den Hörer ab. „Ben? Was ist los?“, wollte er wissen, als er hörte wer am anderen Ende war. „Semir…ist Carla noch bei euch?“, wollte er wissen. „Ja…sicher…aber sie wollte gleich nach Hause gebracht werden. Was ist denn los? Du bist so aufgeregt…“, harkte Semir nach. „Semir…könnt ihr Carla bei euch behalten und kannst du irgendwie zu mir kommen? Ich habe eben eine Leiche im Garten gefunden.“, erklärte Ben. „Du hast was????“, kam von Semir. „Ich habe eine Leiche gefunden… ich wollte nur im Garten weiter arbeiten und…kannst du kommen? Ich habe die Gerichtsmedizin und Spurensicherung bereits hier. Die Aufregung wäre für Carla aber zu viel.“, ging es bei Ben weiter. „Oh verdammt…okay… aber ich muss Andrea sagen, warum ich zu dir will und ich will versuchen, es vor Carla geheim zu halten…“, versprach Semir. In diesem Augenblick kamen Carla und Andrea zu ihm. Sie hatten den letzten Satz noch gehört und Carla machte große Augen. Semir legte auf. „Ähm...Andrea…ich…ich…“, fing er an. „Was ist? Ist was mit Ben? Ist er verletzt?“, wollte Carla wissen und sah ihn erschrocken an. Sie griff unbewusst zu ihrem Bauch. Andrea sah ihn besorgt an. „Sag was los ist?“, bat sie ihren Mann. Semir sah Carla an. „Also…Ben ist nicht verletzt. Er ist zuhause und hat im Garten gearbeitet…dabei hat er etwas gefunden…und…er möchte, dass ich zu ihm komme. Du sollst hier bleiben Carla und ich bitte dich, es zu tun…“, erklärte er sachlich. Doch das reichte den Frauen nicht aus. Beide stellten sich vor die Haustür und blockierten Semir den Weg.


    Kyle setzte sich ins Gras und weinte einfach nur. Nun musste er sich zeigen. Er musste ganz sicher wissen ob es seine Mutter war. Mit einem Satz sprang er wenig später über den Zaun und sofort sahen ihn alle an. „Was soll das?“, fauchte der neue Besitzer ihn an. „Ich…ich bin..Kyle…Thaelmann….Meiner Mutter gehörte das Haus…“, erklärte er. „Es gehört mir. Ich habe es gekauft….aber gut…kommen Sie her…“, bat der neue Besitzer ihn. Kyle machte eine paar Schritte auf ihn zu und konnte den Leichnam sehen. „Mama….“, stieß er aus und brach weinend zusammen. „Mama?“, harkte der Mann nach. Kyle sah ihn an. „Das…das ist meine Mutter….mein Stiefvater….er hat sie umgebracht…und dafür wird er jetzt bezahlen.“, stieß er wütend aus und wollte gehen. Doch der Mann hielt ihn fest. „Moment mal…soll das heißen, Sie verdächtigen Ihren Stiefvater Ihre Mutter getötet zu haben?“, harkte er nach.

  • „Ja…und das werde ich auf meine Art erledigen…auf die amerikanische Art. Hier ist die Polizei viel zu sanft zu solchen Mördern...“, stieß Kyle verächtlich aus. „Das kann ich nicht zulassen….Sie werden sich zurückhalten oder ich verhafte Sie.“, erklärte der Besitzer. Kyle musterte ihn und lachte verächtlich. „Sie werden was?“, kam von ihm. „Ich verhafte Sie…wenn es sein muss…“, warnte der Mann erneut. Kyle musterte ihn nachdenklich. „Sie sind Polizist?“, harkte er nach. Der Mann nickte. Kyle stieß ein hysterisches Lachen aus. „Das ist gut…das ist ja genial…mein Stiefvater verkauft das Haus an einen Bullen und der findet die Leiche….da hätte er sich direkt zu meine Mutter legen können.“, gluckste er. Der Mann hob eine Hand. Ein Arzt kam zu Kyle und sah ihn an. „Was wollen Sie? Ich brauche Sie nicht…ich brauche niemanden!! Ich werde….ich…“, mehr kam nicht. Kyle brach weinend zusammen. „Er hat einen Schock. Ich werde mich um den jungen Mann kümmern…“, gab der Arzt bekannt.


    Wolfgang schloss sein Geschäft und fuhr nach Hause. Für ihn war die Welt in Ordnung. Sicher würde der neue Besitzer nichts im Garten tun, bis der Frühling da war. Warum sollte er auch mitten im Oktober graben? Außerdem war er sicher auch beruflich eingespannt und freute sich genau wie er auf einen angenehmen und ruhigen Feierabend. Seine Frau schien bald das Kind zu bekommen und das bedeutete Stress… Er wusste er genau. Kinder bedeuteten immer Stress und deshalb hatte er damals auch angestrebt, dass Kyle in ein Internat kam. So konnte er mit seiner Mutter die Zeit genießen… und das Geld ausgeben. Langsam schritt er die Straße entlang und stieg die Treppen zur Bahn hinunter. Sein Zug kam gerade in den Bahnhof gefahren. Wolfgang stieg ein und fuhr nach Hause. Er schloss für einen Moment die Augen und öffnete sie erst wieder, als er seine Station erreicht hatte. Nun stand noch eine Fahrt mit dem Bus an, ehe er dann endlich seine Haustür aufschließen und einschließen konnte. Er knipste den Fernseher an und ließ sich von den Sendungen berieseln. Kaum starrte er auf die Mattscheibe schon war er eingenickt. Von den Nachrichten und dem Finden einer weiblichen Leiche bekam er nichts mit.


    ...

  • „Ähm, was wird das?“, wollte Semir verlegen wissen. „Semir, wir lassen dich nicht eher gehen, ehe du uns gesagt hast, was los ist.“, forderte Andrea. Auch Carla sah den Freund ihres Mannes eindringlich an. Er seufzte nur und spielte mit den Autoschlüsseln. „Carla, ich will nicht, dass du dich aufregst. Und auch Ben will nicht, dass den Kindern was passiert.“, erklärte er. „Semir, wenn ich mich aufrege, dann nur weil du nichts sagst. Also los...raus mit der Sprache.“, forderte sie und hielt sich gleich wieder den Bauch fest. „Ganz ruhig bitte...ist ja gut...vielleicht ist es besser so.“, resignierte Semir nur und erzählte dann, warum Ben angerufen hatte. „Oh mein Gott. In unserem Garten? Wie? Wie...wobei hat er sie denn gefunden?“ „Er hat im Garten gearbeitet. Gerade dort, wo euer Pool entstehen soll.“, erklärte der Deutschtürke. Die Frauen sahen sich geschockt an. „Darf ich jetzt fahren oder wollt ihr mich noch weiter verhören?“, versuchte Semir zu scherzen, doch er merkte schnell, dass ein Scherz hier vollkommen fehl am Platz war. Sie ließen ihn durch. „Gut, ich bin bald wieder da.“, meinte er nur und stieg in seinen BMW. Andrea ging mit Carla zurück ins Wohnzimmer. „Oh Gott, wenn ich nur daran denke, dann...“ „Ganz ruhig...du darfst dich nicht aufregen. Ganz ruhig atmen.“, erklärte Andrea und strich ihr freundschaftlich über den Rücken. „Ich...ich muss ruhig...ruhig atmen...uff...uff...uff...“, stieß Carla nur aus und merkte, wie sie langsam ruhiger wurde. Andrea, in diesem Moment angespannt, atmete erleichtert auf. „Komm, wir holen Ayda und Layla ab. Das wird dich ablenken.“, erklärte sie nur und half ihrer Freundin beim Aufstehen.


    Semir fuhr und kam alsbald bei Ben an. Semir rannte förmlich in den Garten und sah sich nach seinem Partner um. „Hey Semir...“, begrüßte ihn dieser niedergeschlagen. „Ben...alles in Ordnung mit dir?“ „Ja geht schon...ich werde mich nie an diesen Anblick gewöhnen...“, keuchte er nur und wischte sich den Mund ab. Sein Partner nickte nur und sah dann zu dem provisorisch aufgebauten Zelt hinüber. „Der Doc ist schon dran?“, fragte er dann nur. Ben nickte nur und ließ sich auf die kalten Stufen sinken. Der Deutschtürke ging kurz zum Zelt und sah dann, wie Dr. Wegener mit einer Schutzmaske sich über die Leiche beugte. „Semir, komm bitte nicht näher...der Geruch ist nicht gerade rosig.“, warnte der Rechtsmediziner und sah kurz auf. Semir blieb am Rand des Zeltes stehen. „Kannst du mir schon was sagen?“, wollte er wissen. „Ist das denn überhaupt was für euch?“ „Nein, eigentlich nicht.“, grinste Semir nur. „Nicht nur eigentlich nicht...es ist überhaupt nichts für sie...hier ist mein Revier und ich mag es ganz und gar nicht, wenn man in meinem Revier wildert.“, fauchte plötzlich eine Stimme hinter Semir. Er drehte sich um und sah in das strenge Gesicht von Hauptkommissar Jochen Rubens. „Rubens...sie haben hier die Ermittlungen? Sind sie nicht beim Raubdezernat?“, fragte Semir erstaunt. „Ich habe mich versetzen lassen. Also, was machen sie hier?“


    Andrea sah immer wieder zu Carla, die nur aus dem Fenster sah. „Carla...geht es dir gut?“, fragte sie ihre Freundin. Carla schüttelte den Kopf. „Ich…es zieht….und drückt.“, stieß sie aus. „Nein...Carla…ganz ruhig…nicht aufregen. Atme ein ... und aus…und ein...und aus….so ist gut…leg dich hin….“, kam einfühlend von Andrea. Sie strich ihrer Freundin über den Kopf. „Du bleibst liegen. Ich rufe mal eben bei Frau Pfingsten an… sie holt Ayda und Layla auch manchmal ab….ich werde bei dir bleiben.“, schlug sie vor. Carla hatte die Augen geschlossen und nickte nur. „Lass mich nicht allein…bitte...“, sagte sie leise. „Das werde ich nicht…versprochen…“, lächelte Andrea. Sie griff das schnurrlose Telefon und rief die Nachbarin an. Nur wenige später war alles klar. Carola Pfingsten brachte Ayda und Layla eine knappe halbe Stunde später ins Haus. „Hallo Carola…“, begrüßte Andrea ihre Freundin. „Hallo Andrea. Was ist denn los? Du bist doch nicht etwa krank oder?“, kam besorgt von Carola. „Nein...meine Freundin….sie ist hochschwanger und hat sich aufgeregt. Ich befürchte, dass sie es nicht mehr weit zur Geburt hat. Eigentlich noch acht Wochen, aber sie beruhigt sich nicht.“, erklärte Andrea. Carola lächelte. „Na dann wollen wir doch mal sehen, was ich von meinem eigentlichen Beruf noch weiß…“, kam von ihr. Andrea sah sie fragend an. „Ich bin Hebamme…lass mich mal zu der werdenden Mama schauen…“, schlug sie vor. Andrea nickte dankbar. „Hier...ist sie…sie bekommt Zwillinge.“ Mit Carola betrat sie das Wohnzimmer, wo Carla auf der Couch lag. Sie stöhnte und hielt sich den Bauch. „Meine Liebe…das dauert keine acht Wochen mehr…“, gab Carola zu verstehen. „Ach du…“, stieß Andrea aus.


    Semir sah Rubens an. „So...Sie können als beide abziehen…ist nicht ihr Fall.“, grinste dieser ihn und Ben an. „Das wird nicht gehen…“, mischte sich Ben ein. Rubens wandte sich an ihn. „Ach und warum nicht? Ich verweise Sie es Tatortes…so einfach ist das.“, meinte er nur. „Das wird auch nicht gehen, da Sie sich auf meinem Grundstück befinden. Das Gelände und das Haus gehören mir….“, fauchte Ben ihn an. Semir legte ihm beruhigend die Hand auf die Schultern. „Schon gut...Ben…ich bin nur hier um meinem Partner und Freund zu unterstützen.“, erläuterte er nun Rubens gegenüber. Rubens Grinsen verschwand. „Also gut...was genau ist hier passiert?“, wollte er an Ben gerichtet wissen. „Ich habe den Garten umgegraben, weil ich mir ein Pool bauen will…bzw. lassen will. Wollte nur vorarbeiten und stieß dann auf etwas Blaues…ich habe genauer hingesehen und…die Leiche entdeckt...“, erzählte Ben. „Kennen Sie die Frau?“, kam die nächste Frage von Rubens. „Nein…aber kurz nachdem die Spurensicherung hier war, kam ein junger Mann über den Zaun. Er sah sie an und brach zusammen. Das einzige was er sagte, war Mama…“, ging es bei Ben weiter. „Mama? Wo ist der junge Mann jetzt?“, harkte Rubens nach. „Im RTW…der Arzt wollte sich um ihn kümmern, weil er einen Nervenzusammenbruch bekommen hat.“ Rubens sah Ben an. „Warum haben Sie mir das nicht sofort gesagt?“, fauchte er ihn an. „Weil Sie mich gefragt haben was passiert ist und nicht wer wo ist...!“, gab Ben wütend zurück.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

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