Familiäre Angelegenheit

  • Semir quälte sich auf die andere Seite um die Schmerzen zu mildern, doch es war schwerer als er dachte. Er musste versuchen sich zu befreien und dann fliehen...wie war noch nicht klar, aber sicher gab es hier ein Telefon, was er nutzen konnte. Aber wo war er hier? Er kannte nicht einmal die Adresse. „So...Sie werden nun gefüttert. Das passiert nicht aus Nächstenliebe, nicht das Sei das falsch verstehen, sondern weil ich Sie noch brauche. Also keine falsche Bewegung, sonst gibt es nichts...ist das klar?“ wollte der Mann wissen und sah Semir ernst an. Dieser nickte licht. Vorsichtig zog der Mann ihn hoch. Semir schrie leise auf. In dieser Position hatte er noch stärkere Schmerzen als beim liegen, doch er wollte es auch nicht vor diesem Mann zugeben. Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren, was nur schwer gelang. Langsam wurde er von dem Mann mit einer Suppe gefüttert, die sogar noch schmeckte. Während Semir saß, ließ er seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Die Vorhänge waren geschlossen, das war nichts Neues für ihn. Die Frage wo er sich hier befand konnte er sich sparen, denn die würde der Mann sicher nicht beantworten. An der gegenüberliegenden Wand sah er ein Telefon aber er konnte nicht erkennen, ob es angeschlossen war oder funktionierte. Der Mann bemerkte seinen Blick. „Nur keine Sorge...das ist ein Spielzeugtelefon...damit können Sie höchstens Micky Mouse anrufen..“ lachte er und drückte Semir den nächsten Löffel in den Mund. Semir aß und war verwundert, dass die Suppe wirklich lecker war. Nach einer guten viertel Stunde war die Schüssel leer und Semir gesättigt. Nun fehlte nur noch Wasser. „Darf ich was trinken...bitte..“ kam von Semir. Der Mann nickte und hob eine Flasche mit Wasser hoch. Er hielt sie ihm an den Mund damit er trinken konnte. „So...und nun legen Sie sich wieder hin...“befahl der Mann. Semir nickte. Der Mann löste ihm die Handfesseln und Semir sah ihn dankbar an. „Machen Sie keinen Mist...ich schaffe Sie schneller als Sie denken...“ warnte der Mann ihn. Semir nahm es ihm ohne es zu erfahren ab. Er war verletzt und konnte sich nicht richtig bewegen. Da würde er sogar einem Dreijährigen unterlegen sein. Als er sich hinlegte, schrie er vor Schmerzen auf. „Es tut mir Leid...aber Sie werden gleich ein wenig Erlösung haben...“ murmelte der Mann. Es nahm die Handschellen die er bei Semir gefunden hatte und schloss eine Hand ans Bettgestell fest. „Was...haben Sie mit mir vor?“ wollte Semir wissen. Er spürte wie ihm schwindelig wurde. „Im Augenblick nichts...schlafen Sie...“ befahl der Mann. Semir spürte wie er müde wurde. „Sie...haben...mir was...ins Essen ...getan...“stieß er leise aus. „Das ist richtig...und für Sie das Beste. Glauben Sie mir...“ lächelte der Mann schon fast freundlich. Semir schloss die Augen. Er versuchte sich gegen das, was in seinem Körper war zu wehren, doch es gelang ihm nicht. Langsam glitt Semir in den Schlaf.


    Am nächsten Morgen wurde Ben tatsächlich entlassen und fuhr direkt zur PAST. „Wo ist Semir?“ überfiel er Susanne sofort. „Ben? Was machst du denn hier?“ fragte sie erstaunt. „ich bin wieder okay und werde nun mit Semir und dieser Herzog die Ermittlungen aufnehmen. Ich lasse mich nicht aussperren..“ drohte Ben. In diesem Augenblick kam auch Tanja ins Büro. „Haben wir was Neues von Semir?“ wollte sie wissen. Ben sah sie erstaunt an. „Wieso? Ist er nicht hier?“ harkte er sofort nach. „Semir ist seit gestern Morgen verschwunden.“ erklärte Susanne. „Seit gestern Morgen? Und ihr sitzt hier ruhig und trinkt Kaffee?“ reget Ben sich auf. „Herr Jäger… wir haben hier alles im Griff. Herr Gerkan und ich sind gestern unterwegs gewesen und haben zwei Personen verhört die mit dem Verdächtigen in dem Fall der Bombe verwandt sind. Ich war in Düsseldorf und Semir in Köln. Da verliert sich seine Spur..“ erklärte Tanja kühl. „Ach und was habt ihr bereits unternommen?“ fauchte Ben sie an. „Wir haben versucht ihn über Funk und über Handy zu erreichen. Außerdem haben wir ihn versucht zu orten. Bisher..“ rechtfertigte Tanja sich. „Und was noch? Ist das alles oder was?“ ging es bei Ben weiter. „Ich habe obwohl Frau Herzog es nicht wollte sein Auto geortet. Er steht in Deutz…“ erklärte Susanne. „Gib mir die genaue Adresse! Ich fahre hin!“ befahl Ben wütend. „Aber…Herr Jäger..Semir ist ein erwachsener Mensch und…deshalb eine Welle machen ist doch wohl etwas übertrieben...“ lächelte Tanja. Er sah sie an. „Wollen Sie Semir eine auswischen wegen Damals? Weil er Sie sitzen gelassen hat?“ fauchte er sie an. „das ist eine Unterstellung!!Ich verbitte mir so etwas!“ keifte Tanja nun zurück. „Ich werde jetzt zu der Adresse fahren und danach…werde ich den Fall übernehmen….Sie können sich schon mal warm anziehen..“ drohte er Tanja. Sie sah ihn an. „Das ist mein Fall! Niemand wird mir irgendwas wegnehmen!!! Sie nicht und Semir auch nicht!!“ rief Tanja ihm hinterher. Ben kam bei der Adresse an. Semirs Wagen parkte noch vor dem Haus. Das Fahrzeug war ordnungsgemäß abgeschlossen und nichts deutete darauf hin, dass etwas passiert war. Ben betrat das entsprechende Haus und suchte genau wie Semir zuvor die Wohnung von Liane Winter. Ben hatte Glück, denn als er das Haus betrat kam eine ältere Dame heraus. „Frau Winter?“ fragte er. „Vierte Etage....“ knurrte sie unfreundlich.

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  • Ben stieg die Treppen hoch und stand in der vierten Etage wieder vor dem Problem, dass keine Klingel ein Schild trug. Als er bis auf eine Tür mittels Klinkenputzen ausgeschaltet hatte stand er nun vor der letzten Tür. Musik war deutlich zu hören. Ben klingelte. Niemand öffnete. „Frau Winter? Polizei! Öffnen Sie bitte!“ rief er laut und vernehmlich. Doch nichts passierte. Ben sah sich um. Niemand außer ihm war auf dem Flur. Vielleicht hörte die Dame die Klingel und auch sein rufen nicht. Dafür konnte es viele Gründe geben. Sie stand vielleicht unter der Dusche, oder hörte wegen der Musik nichts, oder aber sie war so tief in ihrem Rausch, dass sie gar nicht in der Lage war, die Tür zu öffnen. Wenn das erste eintrat, dann konnte er sich immer noch erklären...dachte er und nahm seinen Dietrich heraus. Schnell war die Tür offen. „Frau Winter?!“ rief er als er in die Wohnung trat. Es kam keine Antwort. Ben ging Raum für Raum durch. Wasser lief nicht, also konnte er das Duschen ausschließen. Vielleicht hatte sie ja nur vergessen die Musik auszuschalten bevor sie die Wohnung verließ...mutmaßte Ben als er die letzte Tür aufstieß. Er sah die gesuchte Frau auf dem Bett liegen. Die Spritze steckte noch in der Armbeuge. ER ging hin und suchte nach dem Puls. Nichts mehr... „Verdammt...“ stieß sie aus. Die einzige die ihm sagen konnte wo Semir war, starb an Heroin. Ben sah eine Weile auf die Tote bis er die Spurensicherung rief. Er gab durch was sich zugetragen und durchsuchte die Wohnung. Außer den Habseligkeiten der Toten fand er nichts. Keinen Hinweis wohin Semir verschwunden war. Die einzige Person die das wusste war tot. Die einzige? Nein...Graziano...vielleicht hielt er Semir für eine Gefahr! Er war schließlich ein Mafioso und dieser Mistkerl würde alles tun um weiterhin als unschuldig zu gelten. Aber nicht mehr lange. Ben würde ihm die Hölle heißmachen um Semir zu finden. Doch erst einmal die Nachbarschaft befragen. Vielleicht hatte jemand was gesehen. An jeder Tür musste er den Leuten erst einmal schildern wer er war und warum er es wissen wollte. In den normalbürgerlichen Haushalten war es nicht schlimm. Aber hier in diesen herunter gekommenen Häusern war es eine Qual. Nach zwei Stunden hatte er es geschafft. „Nur noch hier..“ stöhnte Ben leise und klingelte. „Man... das ist ja heute nicht zum aushalten...“ fauchte der Bewohner und öffnete die Tür einen Spalt lang. Er sah Ben an. „Ja?“ fragte er. „Ben Jäger... Kripo Autobahn..“ stellte er sich vor. „Ach...Sie suchen wohl Ihren Kollegen was...? Ja...der war hier...wollte zu Frau Winter...zu dieser Nutte...“ stieß der Mann verächtlich aus.



    Für Ludwig Meurer, der sich nur mühsam aus dem Bett schälen konnte fing der Tag nicht so friedlich an. Moritz wartete bereits auf ihn. „Du hast mich angelogen...du bist wohl vorbestraft! Deshalb ist der Kerl auf dich gekommen und du rennst weg. Wie dämlich bist du eigentlich. Sie haben nur einen Verdacht...verstehst du...einen Verdacht und deinetwegen müssen wir uns jetzt mit dem Mann herumschlagen!“ fauchte er ihn wütend an. Er ging auf Ludwig zu und hob die Hand. Ludwig ging in Abwehrstellung. „Nein...der Kerl lügt...ich...ich...“ versuchte er sich raus zu reden. Moritz sah Ludwig wütend an. Er atmete heftig ein und aus. „Was machen wir denn jetzt mit ihm? Wir können ihn doch nicht laufen lassen…“ wollte Ludwig wissen. „Im Augenblick schläft er. Sobald ich weiß was der Boss vorhat, werde ich mich mit ihm auseinandersetzen müssen. Aber bis dahin….wirst du ihn nicht anrühren ist das klar?“ fauchte Moritz. Ludwig nickte. „Und was wenn er versucht zu fliehen?“ wollte er wissen. Moritz lachte leise. „Dann wirst du es verhindern…“ gab er zu verstehen. Moritz ging mit Ludwig im Schlepp in das Zimmer wo der Polizist lag. Er schlief immer noch. „Er ist so friedlich wie ein Baby. Außerdem ist er verletzt. Und mit sowas wirst du ja wohl fertig werden…oder etwa nicht?“ wollte Moritz wissen. „Ja sicher…kein Problem..aber…hast du einen Schuss für mich..ich brauch den Stoff..bitte…“ flehte Ludwig. Moritz grinste. Ludwig war wie seine Schwester süchtig und bekam von ihm das was er zum Leben brauchte und sobald der Fall hier erledigt war, auch was er für den Tod brauchte. Es sei denn es kam was dazwischen, aber so sah es im Augenblick nicht aus. „Er wird sicher noch ein paar Stunden im Land der Träume bleiben. Wenn er wach wird, bekommt er zu essen und zu trinken. Du wirst das Haus nicht verlassen und ich warne dich..solltest du dem Mann irgendwie anpacken wirst du nie wieder eine Dosis brauchen ist das klar?“ warnte Moritz Ludwig. Dieser nickte eingeschüchtert. „Warum behandelst du ihn so zuvorkommend? Er ist ein Bulle und die sind tot besser als lebendig...“ maulte Ludwig noch einmal. „Weil es sein kann das unser Auftraggeber ihn noch braucht, deshalb. Also Finger weg von ihm!“ fauchte Moritz und verschwand.

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  • In der Garage schüttelte er den Kopf. Ludwig Meurer wird so langsam zu einem Risiko...dachte er nur und stieg in seinen Wagen. Obwohl er in Gedanken war, konnte er sich genug auf den Verkehr konzentrieren und fuhr ins Einkaufszentrum Hürth. Auf dem dritten Parkdeck sollte er Fabrizio treffen. Moritz war pünktlich und wartete. Ein Klopfen an der Scheibe riss ihn aus seinen Gedanken. „Moritz...alles okay?“ wollte Fabrizio wissen. „Nein...leider nicht... wir haben Probleme...“ stieß dieser aus. „Welcher Art?“ harkte Fabrizio nach. „Dieser Ludwig Meurer... er ist vorbestraft und wurde von einem Bullen der Kripo Autobahn verfolgt. Nun liegt der Bulle in meiner Wohnung, ist verletzt und Ludwig passt auf ihn auf. Der Bulle selbst weiß nicht wo er ist..“ erklärte Moritz. „Das ist eine Gleichung die nicht aufgeht. Ist er schwer verletzt?“ harkte Fabrizio nach. „Nein... ich denke nicht. Er schläft, weil ich ihm etwas Schlafmittel ins Essen getan habe. Aber er hat große Schmerzen..“ erklärte Moritz weiter. Fabrizio nickte. „Gut...Ludwig wird mir zu gefährlich. Sorge dafür, dass er beim nächsten Anschlag auf meinen Bruder das zeitliche segnet. Um den Bullen kümmere ich mich dann. Wir könnten ihn irgendwo hinlegen und seinen Kollegen einen Hinweis geben...“ kam nachdenklich von Fabrizio. „Sie wollen ihn laufen lassen? Der Kerl hat mich gesehen!“ begehrte Moritz auf. Fabrizio lachte leise. „Ich sage wir werden ihn irgendwo ablegen. Ich sagte nicht in welchem Zustand….“ Meinte er nur. „Oh…ich verstehe. Ich sehe es als Fehler an. Die Bullen sind eh schon aufgewacht, weil es einen von ihnen bei der Bombe erwischt hat. Das hab ich von dem Kerl in der Wohnung. Wir sollten ihn noch etwas behalten, damit wir ein Druckmittel gegen die Bullen haben, wenn sie uns zu nahe kommen…“ schlug Moritz vor. Fabrizio überlegte kurz. „Vielleicht hast du Recht. Aber die Bullen werden sicher anfangen zu überlegen. Ich hätte da ein Versteckt. Er wäre von Ludwig weg und niemand würde ihn finden. „Das Gleiche gilt für Ludwig. Die Bullen suchen ihn bereits. Ich denke ich werde ihn durch einen goldenen Schuss das zeitliche segnen lassen…sofern er nicht andere Dummheiten machte..“ schlug Moritz vor. Fabrizio sah ihn an. „Ludwig ist dein Problem… nicht meins…von mir aus, knall ihn einfach ab…“ lächelte er und verschwand wieder. Auch Moritz verließ die Garage und fuhr nach Hause.


    Ben kam wieder in der PAST an. Er kochte vor Wut. Tanja und Susanne sahen ihn an. „Andrea war eben schon hier. Semir ist nicht nach Hause gekommen und er meldet sich nicht. Hast du was gefunden?“ wollte die Sekretärin wissen. „Ja..sein Auto…es ist verschlossen. Im Haus sagte man dass er bei einer Frau Liane Winter war. Die Dame habe ich aufgesucht und in der Wohnung tot aufgefunden. Goldener Schuss. Für mich sieht alles ganz nach Graziano aus und den werde ich mir nun vornehmen..“ fauchte Ben wütend. „Sie werden gar nichts tun! Das ist mein Fall!! Meiner!! Niemand wird mir dazwischen funken!“ fauchte sie zurück. Ben sah sie an. Der Blick ließ Tanja verstummen. „Semir ist seit gestern verschwunden. Vermutlich ist er in den Fängen von Graziano weil er Semir als für ihn zu gefährlich sieht oder aber weil er ihn als Druckmittel gegen uns verwenden kann. Ich werde mich ganz sicher nicht einer drittklassigen Kommissarin unterwerfen…“ ließ Ben verlauten. „Meine Herrschaften, was sind das denn für Töne…“ kam von Kim die eben die PAST betrat. „Semir ist verschwunden. Seit gestern schon und Frau Herzog hält es nicht für notwendig zu suchen..“ erklärte Ben die Tatumstände. „das ist doch gar nicht wahr…ich sehe es nur nicht als erforderlich an. Semir ist ein erwachsener Mensch und…“ stellte Tanja klar. Kim sah von einem zum Anderen. „in mein Büro!“ forderte sie die beiden Kontrahenten auf. Nur wenig später saßen sie bei Kim am Schreibtisch. „so..eins wird hier jetzt klar gestellt…der Fall geht uns alle an die Nerven. Wir müssen zusammen arbeiten. Ben..Sie sind persönlich involviert und ich kann Sie nicht daran mitarbeiten lassen…“legte Kim fest. Ben sah sie an. „Ich werde mich nicht aussperren lassen! Semir ist verschwunden und einer muss nach ihm suchen. Wenn wir das dieser Dame hier überlassen, dann wird er sicher nicht lebend zurück kommen. Die hat nämlich noch eine Rechnung mit ihm auf..“ fauchte Ben wütend zurück. Kim sah Tanja an. „Ist das wahr?“ harkte sie nach. „Nein…das ist…also…ich würde es nicht als Rechnung sehen…nein...das ist...“ Tanja suchte nach den richtigen Worten. „Was ist da passiert?“ ging es bei Kim weiter. „Das ist etwas persönliches und hat hier nichts zu suchen..“ wich Tanja nun aus. „Also gut…Ben…wenn Sie mit ermitteln, dann darf die Staatsanwaltschaft nichts davon wissen…Sie werden die Leitung übernehmen…Finden Sie Semir. Alles andere geht in den Hintergrund..“ befahl Kim. „Nein!! Das ist mein FALL!! Ich habe die Einsatzleitung!!“ schrie Tanja wütend aus.

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  • Während Ben sich mit Kim und Tanja herumschlug wurde Semir wach. Er fühlte sich besser, doch er wusste auch, dass es nur eine Täuschung war. Vermutlich eine Nachwirkung des Zeugs was der Mann ihm ins Essen getan hatte. Dennoch tat es gut, ohne Schmerzen zu sein. Das Zimmer war immer noch dunkel. Semir verlor langsam das Zeitgefühl. Wie gern hätte er gewusst wie spät es war. Er war sicher schon einige Zeit hier und die ständige Dunkelheit in diesem Raum ließen ihn das Zeitgefühl verlieren. Seine Hände waren mit der Handschelle am Bettrahmen gefesselt. Er konnte sich aufsetzen aber wirklich bewegen konnte er sich nicht. Die Kollegen würden ihn sicher schon suchen. Warum nahmen diese Männer so ein Risiko auf sich und hielten ihn hier fest. Waren sie sich ihrer Sache so sicher, dass man sie nicht findet? Das man ihnen nicht auf die Schliche kam? Semir setzte sich langsam auf. Er war überrascht, dass es klappte. Doch wenige Augenblicke später drehte sich der Raum. Ihm wurde schwindelig. „Gehirnerschütterung... „ diagnostizierte er selbst. War ja auch kein Wunder. Der Unfall war nicht ohne. Er sah an sich runter um festzustellen ob er sonst noch verletzt war. Am rechten Bein war eine starke Schwellung und als er draufdrückte schrie er leise auf. „Bruch...“ kam leise stöhnend über seine Lippen. Damit konnte er eine Flucht vergessen. Aber zum Glück blutete nichts. Da sobald er sich bewegte das Bett knarrte war es nicht verwunderlich, das Meurer in den Raum kam um nach dem Rechten zu sehen. Er sah Semir sitzen und es schien ihm nicht zu gefallen. „Was soll das hier?“ fauchte er ihn lallend an und machte einen unsicheren Schritt auf Semir zu. Semir erkannte sofort das der Mann unter Drogen stand. „Ich…ich…“ fing er an und versuchte sich wieder hinzulegen. Denn das schien dieser Mann zu wollen. Meurer sah ihn höhnisch an. „Du wolltest wohl abhauen was? Na warte...dir wird ich zeigen, was ich davon halte...“ fauchte Meurer „Du weißt doch sicher auch, dass es keine gute Idee war oder? Mein Freund hat mir zwar verboten dich anzupacken, aber ich finde etwas Erziehung kann nicht schaden...findest du nicht auch, Bulle?“ lacht Meurer. „Wir sind eine Nummer zu groß für euch… Ihr werdet verlieren und damit du schon mal weißt wie es sich anfühlt, wirst du es zu spüren bekommen. Semir sagte nichts. Wozu auch. Er wusste genau, dass mit Meurer nicht zu reden war. Er sah ihn an und sah wie Meurer seinen Ledergürtel aus der Hose zog. „Du bist ganz schön stur...ich will eine Antwort...also?“ fauchte er ihn an und schlug Semir mit der flachen Hand gegen Semirs Hinterkopf.


    Nur kurze Zeit später kam Moritz wieder in die Wohnung. Er war noch beim Imbiss und hatte für sich, Ludwig und dem Polizisten Pommes mit Schnitzel geholt. Er wusste zwar nicht, ob der Polizist es aß aber im Grunde genommen war es ihm doch ziemlich egal. Auch Pommes konnten nahrhaft sein und reichten aus um zu sättigen. Er warf seinen Schlüssel auf die Garderobe und ging ins Wohnzimmer. Ludwig war nicht zu sehen, dafür hörte er aber Geräusche aus dem Nebenzimmer kommen. Er stellte seine Sachen ab und rannte in den Raum wo er gerade noch sah wie Ludwig mit einem harten Gürtel aus Stahl auf den Polizisten einschlug. Dieser versuchte sich mit der ungefesselten Hand vor die Schläge zu schützen. Ein nutzloses Unterfangen wie Moritz feststellte. Gerkan lag nicht mehr auf dem Bett sondern gekrümmt auf dem Boden und versuchte sein Gesicht zu schützen. Die gefesselte Hand war leicht verdreht. „Du verdammter Bulle wirst tun was ich dir sage!!“ schrei Ludwig und wollte erneut ausholen. Moritz sprang auf ihn zu und entriss ihm den Gürtel. Dann warf er diesen in die Ecke und zerrte Ludwig aus dem Raum. „Spinnst du total? Hast du dir was gezogen oder wie???!“ schrie Moritz und schlug zu. Die Faust schien wie ein Dampfhammer in der Magengrube von Ludwig zu explodieren. Ludwig ging schreiend zu Boden und krümmte sich. „Ich sagte dir doch, dass du ihn nicht anfassen sollst! Er ist im Gegensatz zu dir nämlich was wert...und zwar lebend mehr als tot...das kann man von dir nicht behaupten..“ fauchte Moritz. Er zog seine Waffe, zielte auf Ludwig und drückte ab. Ludwig fiel schweigend zur Seite. Moritz packte die Leiche und zerrte sie in die Garage. Dort legte er sie in den Kofferraum und schloss ihn. Anschließend ging er zu Gerkan zurück. Er hockte sich vor dem Mann hin und half ihm sich aufzurichten. Blut lief Gerkan aus Mund und Nase. „Es tut mir wirklich Leid, dass mein junger Partner Sie so behandelt hat. Aber er wird es nicht mehr tun...“ sagte er und fing an das Gesicht zu reinigen. Jedes Mal wenn er die Nase berührte, stöhnte Gerkan auf. „Ich werde Sie jetzt wieder auf das Bett legen...“ erklärte Moritz fast fürsorglich. Tatsächlich zog er Gerkan hoch und ließ ihn auf das Bett sinken. Dabei schrie dieser auf, denn Moritz kam gegen das Bein. „Sorry...“ murmelte Moritz Gerkan stöhnte nur leise. Dann lag er wieder einigermaßen bequem. Er hielt die Augen geschlossen und atmete stoßweise. „Ich weiß, dass Sie eigentlich einen Arzt brauchen, aber den Wunsch kann ich Ihnen nicht erfüllen. Sie bekommen gleich was zu essen und zu trinken. Dann werden Sie nur ruhig liegen bleiben. Es ist besser für Sie...“ redete er leise auf den Mann ein. Doch bevor er seinen Gefangenen versorgen konnte, klingelte es an der Tür.

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  • Kim sah Tanja warnend an. „Ihr Vorgesetzter wird sicher gern Ihr Verhalten erfahren. Sie haben nun die Wahl. Ich kann ihn anrufen und den Fall offiziell übernehmen…oder aber Sie fügen sich und dürfen mit Herrn Jäger ermitteln….“ schlug Kim vor. Tanja sah sie an. „Das ist Erpressung..“ stieß sie wütend aus. „aber Frau Herzog….ich erpresse Sie doch nicht. Sagen wir es ist ein Kompromiss…“ lächelte Kim. Tanja atmete tief ein. Sie wusste genau, dass ihr Chef sicher eine Beurteilung durch Frau Krüger eine Entscheidung treffen würde, die ihr nicht gefiel. „Also gut… Herr Jäger übernimmt indirekt die Einsatzleitung….und was wenn jemand dahinter kommt? Dann dürften Sie ja wohl die längste Zeit hier diese Dienststelle geleitet haben…“ stellte sie fest. Kim lächelte immer noch. „Ich kann auch den Oberstaatsanwalt anrufen...“ Tanja schluckte schwer. Sie sah zu Ben. „Semir war eindeutig bei dieser Winter. Ein Nachbar sagte mir, das Semir einen Mann verfolgte. Auf die Baustelle die in der Nähe war. Die Bauarbeiter sagten aus, dass Semir sich mit dem Mann prügelte. Mehr haben sie nicht gesehen. Ich habe mir die Ecke angesehen…nach dem Regen in der letzten Nacht sind aber alle Spuren weg.“ erklärte Ben. Kim hörte schweigend zu. „Was denken Sie sonst Ben?“ wollte sie wissen. „Ich denke das Graziano da mit drin steckt. Er hat Semir entführen lassen um ihn aus dem Weg zu schaffen. Er wurde ihm vermutlich zu gefährlich und deshalb…fahren wir jetzt zu ihm und werden ihn eingehend befragen..“ erklärte Ben und stand auf. Tanja hielt ihn fest. „Graziano ist doch das eigentliche Opfer. Was hat er denn mit Semirs Verschwinden zu tun? Oder besser, was soll er damit zu tun haben?“ harkte sie nach. Ben stieß wütend Atem aus. „Vielleicht hat Semir was herausgefunden, was er nicht herausfinden sollte. Etwas das Graziano doch angelastet werden kann. Dann wäre er ein Zeuge und damit eine Gefahr für ihn. Und damit Semir nichts gegen ihn unternehmen kann, hat er ihn entführt und...“ sinnierte Ben weiter. Tanja legte den Kopf schief. „Das denke ich zwar nicht, denn bisher gilt Herr Graziano als unschuldig. Und aufgrund Ihres Verdachtes bekommen wir sicher keinen Durchsuchungsbefehl für seine Villa. Davon abgesehen wird er ihn dort eh nicht festhalten...“ warf sie ein. Kim sah auf ihren Tisch. „Leider muss ich Tanja hier Recht geben, Ben. Wir haben keine Handhabe für solche Vermutungen.“ gab sie zu verstehen.


    Susanne sah auf, als Ben aus dem Büro kam. Er war wütend, das sah sie sofort. „Hast du diesen Victor Graziano überprüft?“ fragte er mit gepresster Stimme. „Ja...und zwar folgendes... ich habe herausgefunden, dass dieser seinen Bruder verstoßen hat. Und zwar vor gut 17 Jahren. Fabrizio Graziano hat seinen Bruder damals an die Kollegen der Sitte verpfiffen als Victor eine geringe Menge Mädchen aus Polen hier in seine Bordelle unterbringen wollte. Victor Graziano war allerdings nicht selbst vor Ort und ihm konnte so nichts nachgewiesen werden. Fabrizio wurde daraufhin verstoßen. Er behauptet allerdings, dass sein Bruder ihm seine Freundin ausgespannt hatte. Victor selbst hat eine 17jährige Tochter. Alessia Graziano ist genau gesagt 17 Jahre und sechs Monate alt. Einige böse Zungen sagen sogar, dass nicht Victor sondern Fabrizio der Vater von ihr ist. Genaueres liegt nicht vor.“ erklärte Susanne. Ben sah Tanja an. „Wenn Fabrizio der Vater ist, dann hätte er doch einen guten Grund seinen Bruder zu töten. Wie Sie schon sagten, Eifersucht ist manchmal ein triftiger Grund auszurasten...“ gab er nachdenklich von sich. Er sah Susanne an. „Ist denn dieser Bruder hier in Deutschland?“ wollte er wissen. „Ich habe keine Information darüber. Zumindest keine Meldeadresse in hier aber ich habe die Kollegen in Italien angefragt. Sie werden sich informieren und uns dann Bescheid geben.. Bisher jedoch nichts..“ erklärte Susanne. Ben sah zu Tanja. „Also…ist Victor Graziano der Einzige, der uns helfen kann. Wenn es wirklich um seinen Bruder geht.. dann wird er es doch wissen und warum sollte er uns keine Fragen beantworten? Das würde ihn doch nur verdächtig machen. Also fahren wir jetzt hin oder nicht?“ harkte er nach. Tanja stöhnte auf. „Aber….er war schon beim letzen Mal…“ fing sie an. „Das letzte Mal hatte ich mich nicht unter Kontrolle. Aber jetzt schon. Diesmal wird er mich nicht so einfach abweisen…das schwöre ich Ihnen..“ drohte Ben. Tanja gab klein bei. „Also gut…aber Sie halten sich zurück!“ forderte sie. Ben lachte auf. „Wollen wir das mit Frau Krüger besprechen?“ harkte er nach. Tanja sah ihn nur an und schüttelte den Kopf. Sie ging mit hoch erhobenem Kopf zum Ausgang.

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  • Moritz öffnete die Tür und sah Fabrizio an. „Wir haben ein ziemliches Problem..“ begrüßte er den Italiener. „Welcher Art?“ wollte Fabrizio wissen. „Unser junger Freund Meurer ist tot. Ich habe ihn erschossen...“ gab Moritz bekannt. Fabrizio reagierte kühl. „Warum?“ fragte er lediglich. „Er hat den Polizisten zusammengeschlagen und ist vorbestraft. Früher oder Später hätten die Bullen die Spur zu uns gefunden. Er hat nur Scheiße gebaut und jetzt haben wir den Bullen an der Backe..“ erklärte Moritz weiter. „Gut...eine Gleichung die sich erledigt hat. Dann wird er halt entsorgt. So einfach ist es. Was ist mit unserem Gast?“ harkte Fabrizio weiter. „Er liegt auf dem Bett. Es geht ihm nicht sehr gut...“ kam von Moritz. Fabrizio nickte und ging in das Zimmer wo der Gefangene lag. Dieser schlief oder aber er tat so denn die Augen waren geschlossen und der Atem ging regelmäßig. „Wir sollten ihn ebenfalls beseitigen. Er hat dich gesehen...“ gab Fabrizio zu bedenken. „Ich bin nicht vorbestraft. Wenigstens nicht hier in Deutschland. Und die Kollegen von ihm, werden sicher nicht meine Akte bekommen. Die ist in England unter Verschluss...“ grinste Moritz. „Ich weiß nicht...diesen Bullen traue ich nicht über den Weg. Er scheint hier ja auch den Weg zu Meurer gefunden zu haben..“ meinte Fabrizio nachdenklich. „Weil er vorbestraft ist, ja...nur keine Sorge...auch von seiner Schwester geht keine Gefahr aus. Die Kleine hat sich den goldenen Schuss gesetzt. Ich habe alles gerichtet. Was machen wir mit ihm?“ fragte Moritz. „Er ist schwer verletzt?“ harkte Fabrizio nach. „Nun ja....was ich sagen kann...Rippen gebrochen, Bein gebrochen...und vermutlich eine Gehirnerschütterung. Das sind so das was ich erkenne...hab ja meine Saniausbildung gemacht...damals beim Militär..“ grinste Moritz. Fabrizio sah ihn an. „Und da hast du nicht gelernt wie man ein Bein schient oder gebrochene Rippen stützt?“ harkte er nach. „Ja sicher doch...aber...“ fing Moritz an. Doch er schwieg sofort, als Fabrizio ihn ansah. „Ich habe dir von vornherein gesagt, dass ich keine Unschuldigen in meiner Rache haben will. Nur meinen Bruder und seine Frau...niemand sonst sollte leiden. Dieser Mann hier ist unschuldig und er ist wegen Meurer, den du besorgt hast, uns auf die Schliche gekommen. Dennoch ist er unschuldig...also werden wir ihn versorgen und nach dem nächsten Anschlag, der dann gelingt, ihn freilassen.“ erklärte Fabrizio. „Aber ...er ist ein Bulle! Sobald er wieder fit ist, wird er uns jagen!“ stieß Moritz aus. Fabrizio lachte leise. „Bis dahin haben wir Deutschland mit meiner Tochter verlassen..“ gab er an.


    Ben und Tanja kamen bei der Villa von Graziano an. Nach einigen Minuten des Wartens betrat der Mafioso den Raum und sah die Beiden an. „Sie sind doch der, der letztes Mal so ausgeflippt ist. Sagte ich nicht, dass ich Sie nie wieder sehen will?“ harkte der Mann nach. „Für das letzte Verhalten entschuldige ich mich, Herr Graziano. Ich hoffe dennoch, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen können…“ fing Ben an. Graziano sah ihn an. „Sie können vernünftig sein? Nun dann steht einer Unterhaltung nichts im Wege. Kommen Sie in mein Arbeitszimmer. Darf ich Ihnen was anbieten? Kaffee? Wasser? Kuchen?“ bot der Mann an. Ben lehnte dankend ab. Sie setzten sich in der gemütlichen Sitzecke im Arbeitszimmer. „Nun? Was kann ich für Sie tun?“ wollte Graziano wissen. „Wo waren Sie gestern gegen 14 Uhr?“ harkte Ben nach. „14 Uhr? Das ist meine übliche Mittagszeit und ich war hier. Das werden meine Hausangestellten sicher bestätigen können. Meine Sekretärin und meine Familie natürlich auch..“ lächelte Graziano. „Sagt Ihnen der Name Liane Winter etwas?“ wollte Tanja wissen. „Leider nein…was ist mit der Dame?“ kam nun von Graziano. „Die Dame ist ermordet worden. Kurz nachdem unter Kollege verschwunden ist. Sie wissen nicht zufällig wo er ist oder?“ harkte Ben nach. Graziano lachte leise. „Sie machen mich wohl für alles verantwortlich, was? Aber nein..ich weiß nicht wo Ihr Kollege ist.“ Gab Graziano zu. Ben sah ihn eindringlich an. „Sie wissen aber das vermutet wird, dass ihr Bruder Fabrizio wieder in Deutschland ist und das er sicher versuchen wird seine Tochter zu sehen, die Sie als die Ihre ausgeben..“ ließ Ben die Bombe platzen. Grazianos Lächeln verschwand. „Alessia ist meine Tochter! Sie war es immer! Und was mein Bruder angeht…er sollte er sich nicht in ihre Nähe wagen….“ Drohte Graziano. Man spürte das er nervös war. „Herr Graziano….wir können Sie beschützen. Denken Sie, dass ihr Bruder Ihnen die Bombe zugedacht hat? Ist es nicht möglich, dass er Rache für diesen Verrat, den Sie an ihm begangen haben, will?“ wollte Ben wissen. „Rache? Fabrizio ist nicht in der Lage sich an mich zu rächen. Die Bombe sieht ihm zwar ähnlich, aber...nein...das ist doch wirklich absurd..“ lächelte Victor. Ben sah ihn an. „Herr Graziano...einer war das Opfer und ich war es mit Sicherheit nicht absichtlich....und meine Schwester auch nicht. Nun ist mein Kollege und Partner verschwunden. Und ich wette alles hängt mit Ihnen zusammen. Sollte ich herausfinden, dass Sie da mit drinstecken und meinen Partner hier irgendwo festhalten, dann schwöre ich Ihnen, mache ich Sie fertig..“ drohte er. Victor Graziano sah ihn an. „Ich kann Ihnen das ganze Haus zeigen. Überzeugen Sie sich, dass er nicht hier ist....“ lud er Ben ein.

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    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Tanja und er fuhren zurück. „Sehen Sie...Herr Graziano weiß gar nichts. Diesen Weg hätten wir uns sparen können. Und mit Semirs Verschwinden hat er sicher auch nichts zu tun..“ erklärte sie als sie zurück zur PAST fuhren. „Sie glauben doch wohl nicht, dass er Semir ausgerechnet in seinem Haus versteckt. Oh nein...so einfach mache ich es ihm ganz sicher nicht. Er steckt da mit drin und er weiß auch wo Semir ist. Das mit der Führung durch das Haus sollte nur Ablenkung sein..“ knurrte Ben. Tanja schüttelte den Kopf. „Ich weiß das Graziano mehrere Grundstücke hat aber das sein Bruder dahinter steckt ist schon ziemlich weit hergeholt. Und ich denke nicht, das er so mir nichts dir nichts nach Deutschland kommt um dann seinen Bruder zu töten.“ Dachte sie nach. Ben sah sie von der Seite her an. „Für Sie ist jeder unschuldig oder? Was denken Sie denn steckt hinter Semirs Verschwinden?“ wollte Ben wissen. „Das weiß ich nicht...aber wenn wir uns auf diesen Meurer fixieren, dann haben wir sicher auch Semir gefunden. Immerhin ist er dort ja auch verschwunden..“ antwortete Tanja. Ben lachte verächtlich auf. „Schon mitbekommen, dass Frau Winter tot ist und wir nicht wissen wo Meurer sich versteckt?“ fragte er höhnisch. „Natürlich..aber wenn sie schon länger Drogen genommen hat, dann ist sie sicher auch schon aufgefallen..“ kam lakonisch von Tanja. Ben sah sie an. Dagegen konnte er nun nichts mehr sagen. „Gut…lassen wir die Dame von Susanne überprüfen..“ lächelte er und griff zum Handy. Er wählte Susanne an. „Ja hallo Susanne….Ben hier. Ich brauche alles was du über Liane Winter herausfinden kannst…von der Geburt bis zum Tod sozusagen…du weißt ja was ich meine…“ lächelte er. Tanja beobachtete ihn beim Telefonieren. „Danke mein Schatz…“ säuselte Ben und beendete das Gespräch. „Läuft da was zwischen Ihnen und der Sekretärin? Es wäre ja nicht das erste Mal, dass man sich in Kollegen verliebt. Aber Vorsicht…das geht meist daneben.“ ermahnte sie ihn. Ben lachte. „Susanne und ich sind nur Kollegen…“ gab er zu verstehen.


    Fabrizio sah auf sein Machwerk. Diese Bombe würde er seinem Bruder selbst unter sein Auto packen. Ihm war egal ob Gina auch dabei draufging. Sie hatte es nicht anders verdient. Immerhin war sie ihm untreu geworden und hatte scheinbar bis heute Alessia nicht gesagt, wer ihr wirklicher Vater ist. Das sollte sich ändern. Nachdem er die Bombe angebracht hat, würde er sich Alessia holen und mit ihr nach Italien abhauen. Er sah wie der Wagen seines Bruders vor dem Geschäft hielt und Victor ausstieg. Er lachte verächtlich, als Victor Gina die Beifahrertür aufhielt, damit sie aussteigen konnte. „Ein echter Gentleman...mein Bruder....“ knurrte er wütend. Er wartete bis die Beiden ins Geschäft gegangen waren und stieg aus. Er nahm das Sprengstoffbündel und befestigte es mit schnellen Griffen befestigte er sein Geschenk an der Wagenunterseite direkt unter dem Fahrersitz. Dann rannte er mit schnellen Schritten zu seinem Wagen zurück und wartete. Er wollte seinem Bruder noch einmal einen Warnschuss abgeben. Und er wollte ihn nun warnen...telefonisch.. Die Rufnummer sollte noch stimmen. Er drückte auf seinem Handy die Nummer und wartete. Er hörte das Freizeichen und wenig später die Stimme seines Bruders. „Du bist ein Verräter...und du wirst für deine Lebenslüge bestraft!“ gab er mit einem Stimmenverzehrer. „Wer ist da?“ harkte sein Bruder nach. „Das ist egal....sieh was in meiner Macht steht...dein Wagen hat einen Kratzer...“ lachte Fabrizio. Nicht mal eine Minute später standen Victor und Gina auf der Straße. Fabrizio drückte den Auslöser. Der Wagen hob ab und explodierte. Victor und Gina wurden von der Druckwelle erfasst und zu Boden geworfen. Nur wenig später war Ruhe. Fabrizio hielt sich nicht länger auf und raste in seinem Wagen davon. Er musste nun sehen, dass er Alessia bekommen und dann diesen Bullen loswerden. Erst zum Bullen und dann zu Alessia...Victor und Gina würden jetzt erst mal ne kurze Weile im Krankenhaus liegen und ihre Wunden versorgen lassen. Er fuhr zu seiner Wohnung und ging direkt in das Zimmer wo Gerkan lag. Dieser sah ihn an. „Nur keine Sorge....es ist das Letzte Mal, das wir uns sehen. Ich werde Ihnen die Handfessel lösen und Sie werden liegen bleiben...keine Bewegung oder ich drücke ab...diesmal mache ich keinen Spaß...“ warnte er ihn. Doch von Gerkan kam nichts. Er schwieg wie die letzten Tage auch. Fabrizio lächelte leicht. „Sie werden sicher verstehen, dass ich etwas Zeit benötige....deshalb werde ich Sie in ein anderes Versteck bringen. Mein Bruder wird schon sehr bald hier auftauchen und es ist besser er findet Sie hier nicht…“ erklärte er. Er hielt ihm eine Flasche mit Wasser hin. „Trinken Sie…dann haben Sie auch keine Schmerzen auf der Fahrt ins neue Heim…“ befahl er. Gerkan tat was er verlangte. Nur wenig später schlief der Mann ein. Fabrizio schloss die Handfessel auf und ließ sie vor dem Bauch des Mannes wieder einrasten. Dann zog er den Mann hoch und verließ mit ihm die Wohnung.

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  • Victor Graziano saß nachdenklich in seinem Arbeitszimmer. Gina war noch im Krankenhaus. Sie hatte ein paar Verbrennungen die behandelt werden musste. Alessia war noch im Internat und würde erst am Freitagabend hier sein. Bis dahin muss er ...Fabrizio....er war es, der ihn angerufen hatte. Es war durchaus denkbar, das Fabrizio wieder zurück war und nun sein Recht einforderte. Er musste es verhindern. Er musste herausfinden wo Fabrizio steckte. Die Bullen suchen ihn sicher auch schon. Er musste schneller handeln. Er musste ihn zuerst finden. Doch zuerst mussten Gina und Alessia in Sicherheit gebracht werden. Er rief seine Leibwächter zu sich. „Hört mir genau zu... ich werde es nur einmal sagen und jeder der sich nicht daran hält wird von mir persönlich unter die Erde gebracht. Ich vermute dass mein Bruder versucht mich und meine Familie zu töten. Ihr werdet meine Frau und meine Tochter nicht mehr aus den Augen lassen. Sie werden keinen Schritt mehr ohne Bewachung machen!“ erklärte er schroff. Die vier Männer nickten nur und stellten keine Fragen. Sie wussten, dass es nicht umsonst geschah, wenn der Patron einen solchen Befehl gab. „Okay...ab sofort werdet ihr mir dafür verantwortlich sein!“ hängte er an. Nachdem die Männer aus dem Büro waren griff er zum Telefon. Die Nummer hatte er schon lange nicht mehr gewählt, aber irgendwie war es doch an der Zeit. „Hallo Marco...ich bin es Victor Graziano...ich denke du erinnerst dich noch an mich...oder?“ harkte er nach. „Ja...Ja...Patron...wie kann ich dich vergessen. Wie geht es dir?“ wollte der Angerufene wissen. „Danke ich kann eigentlich nicht klagen. Im Augenblick hab ich es im Rücken, aber deshalb rufe ich dich nicht an. Fabrizio ist wieder da..“ gab Victor bekannt. „Wie kommst du darauf?“ kam die Frage von Marco. „Weil ein Anschlag auf mich verübt werden sollte, dem ich gerade noch entgangen bin. Ich bin mir sicher, dass Fabrizio dahinter steckt. Ich will wissen wo er ist und du sollst es für mich raus finden. Und zwar pronto!“ erklärte Victor. „Selbstverständlich. Wenn er in Deutschland ist, dann erfahre ich es...versprochen. Was willst du machen wenn du weißt wo er ist?“ harkte Marco nach. „Dann werde ich dieses Übel ein für alle Male aus der Familie löschen. Und zwar bevor es einen weiteren Anschlag gibt.“ fauchte Victor. „Ich rufe dich zurück, sobald ich etwas weiß..“ versprach Marco. Victor legte auf. Er wusste dass er sich innerhalb der nächsten Stunden auf heiße Gespräche mit seinem Bruder bereit machen musste. Es dauerte nur wenige Augenblickte bis das Telefon klingelte. „Ja...?“ meldete er sich. „Fahr nach Hürth...An der Friedischhain 38...dort wirst du deinen Bruder finden und seinen Helfer...“ kam lediglich durch. Victor legte auf und rief seine Truppe zusammen. Nur wenig später waren die Männer unterwegs nach Hürth.


    Susanne tippte gerade den Namen Liane Winter in den PC als Ben und Tanja eintraten. „Ich habe die Daten…sie ist vorbestraft. Prostitution, Erpressung...Trunkenheit am Steuer...Fahren ohne Führerschein...oh...die Dame hat ja mehr auf dem Kerbholz als ihr Bruder. Ihr Dealer heißt Moritz Paulsen...“ stieß sie wenig später aus. Tanja schlug ihr sanft auf die Schultern. „Nun kommen wir doch der Sache etwas näher. Dann überprüfen wir diesen Paulsen doch mal direkt..“ lachte sie erleichtert. Susanne nickte und machte sich an die Arbeit. Doch egal was sie auch eingab. Moritz Paulsen schien keine Akte zu haben. Er war scheinbar sauber. „Das kann doch eigentlich nicht sein...er dealt und soll sauber sein? Da stimmt doch was nicht...“ kam nachdenklich von Tanja. „Das ist ja seltsam…aber gut…“ Susanne ließ die Finger knacken und tippte auf ihren PC herum. Tanja sah ihr über die Schulter und staunte nicht schlecht, als sie sich den Zugang zum BKA-Zentralrechner verschaffte. „Oh…“ stieß sie aus. „Haben Sie etwas gesehen?“ wollte Susanne wissen und lächelte. „Nein…nein..ist alles okay…“ kam von Tanja. „ich werde niemanden etwas sagen, wenn Sie damit Erfolg haben und wir Semir finden...“ gab sie zu verstehen. Susanne lächelte. „Danke...“ kam leise über ihre Lippen. „Dann wollen wir doch mal sehen, was wir über diesen Herrn Paulsen haben.“ murmelte Tanja und sah auf den Bildschirm. Sie wurden enttäuscht. Gegen Paulsen lag absolut nichts vor. Tanja sah Susanne an. „Da stimmt doch was nicht...“ murmelte sie nachdenklich. „Ja nur bringt uns das im Augenblick nichts.“ Kam von Susanne. „Nicht so…das stimmt…aber ich kenne da auch noch einen Trick. Darf ich mal kurz an Ihrem PC?“ bat Tanja. Susanne nickte und stand auf. „Habt ihr schon was?“ wollte Ben wissen. „Wir sind dabei…“ stieß Tanja aus. Ben ging zurück in sein Büro. Verdammt…seit zwei Tagen war Semir verschwunden und es gab immer noch keine Spur. Er sah auf die Uhr. Der zweite Tag war fast vorbei. Wie ging es Semir wohl?

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  • Na gut...ausnahmsweise....Nachtmahl... aber ob es euch dann besser geht? Ich weiß nicht... :D:D


    „BEN!! ICH HAB WAS!!“ rief Susanne plötzlich und riss ihn aus seinen Gedanken raus. Auch Tanja die bis jetzt nur auf den PC gestarrt hatte sprang auf. Beide gingen zu Susanne. „Hier....Moritz Paulsen....er hat ein kleines Landhaus in Hürth....an der Friedischhain 38 angemietet....und....er ist wegen mehrere Delikte gegen das BTM doch vorbestraft....“ strahlte sie. Ben griff seine Jacke. „Dann werden wir mal hinfahren und anschauen wer unser Herr Paulsen ist. Wie hast du das herausgefunden?“ wollte er von Susanne wissen. „Ich hab ne Mail erhalten...unbekannter Absender..... er hat mir geschrieben, dass ich Paulsen dort finde...bitte Ben...beeilt euch!“ flehte Susanne. Ben nickte und rannte mit Tanja raus. Die Fahrt nach Hürth dauerte ihn viel zu lang und immer wieder sah er auf die Uhr. „Cobra 11 für Zentrale!“ hörte er dann Kim rufen. „Chefin...Ben hier. Wir haben eine Spur und hoffen Semir zu finden...“ erklärte er sofort. „Susanne hat mich bereits informiert. Haben Sie das SEK im Einsatz?“ harkte Kim nach. „Nein... wir werden uns erst einmal umsehen....“ widersprach Ben. „Ben! Sie werden auf das SEK warten. Ich werde es zu Ihnen schicken. Vorher werden Sie nichts unternehmen! Haben Sie das verstanden?“ wollte Kim wissen. „Ja...Chefin...verstanden...“ knurrte Ben. Er sah zu Tanja die leicht lächelte. „Sie hat Recht. Wir wissen nicht was uns erwartet und ich mag nicht mein Leben in Gefahr bringen..“ gab sie zu. Ben nickte. „Klar... ist ja nur Semir der dort vielleicht festgehalten wird...“ meinte er missgelaunt. „Sie sagen es ... vielleicht... wenn nicht? Was wenn wir nur einen harmlosen Bürger antreffen, der zufällig den gleichen Namen trägt wie ein Verbrecher? Die Mail könnte ein böser Nachbar geschrieben haben ...“ gab Tanja zum Nachdenken. „Das denke ich nicht. Der Fall ist nicht in der Öffentlichkeit bekannt. Woher sollte der Nachbar wissen, das wir einen Moritz Paulsen suchen?“ setzte Ben dagegen. Tanja wog den Kopf. „Auch wieder wahr.“ kam nachdenklich von ihr. „Aber was wenn wir in eine Schießerei geraten? Wir haben keine Möglichkeit uns zu schützen...wir warten..“ sagte sie nun entschlossen. Ben sah sie an. „Ich werde mich umsehen...ob nun mit oder ohne SEK..“ ließ er verlauten. „Ben...ich habe die Einsatzleitung und ich sage wir warten...und damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen, werde ich hier auf diesem Parkplatz auf das SEK warten!“ legte Tanja fest und fuhr tatsächlich raus. „Sind Sie wahnsinnig!!! Jede Sekunde kann Semir das Leben kosten!“ schrie Ben.


    Fabrizio fuhr zum Internat wo Alessia untergebracht war. Ein teures Internat, das musste er zugeben. Sein Bruder hatte für seine Tochter alles getan. Heute war Freitag und heute würde Alessia eigentlich nach Hause fahren. Doch er wollte sie abfangen und mit ihr sprechen. Er wollte ihr sagen, dass er ihr Vater war und nicht Victor. Alessia hatte ein Recht darauf zu erfahren was wirklich passiert war und er, Fabrizio, wollte es heute in Angriff nehmen. Dann sah er sie. „Alessia!“ rief er. Das Mädchen sah ihn an. „Ja...?“ fragte die 16jährige. „Ich bin Fabrizio...“ stellte er sich vor. Alessia musterte ihn. „Ich kenne Sie nicht oder?“ harkte sie etwas skeptisch nach. Ihre Hand verschwand in ihrer Tasche und Fabrizio wusste schon, was dort drin war. „Warte... ich werde dir sagen, wer ich bin. Ich bin Fabrizio Graziano....ja...ich heiße wie du mit den Namen. Ich bin der Bruder von Victor...“ ließ er verlauten. Alessia sah ihn nach wie vor an. „Sie sind mein Onkel?“ wollte sie wissen. Fabrizio schluckte. „Nein...ich...ja... ich meine...“ er hatte Angst. Was wenn er der jungen Dame erzählte, dass er ihr Vater sei? Würde das sie nicht verschrecken? „Darf ich dich einladen? Kaffee...oder Tee...oder zum Eis?“ schlug er vor. Alessia sah auf die Uhr. „Normalerweise muss ich um vier daheim sein...meine Eltern sind ziemlich streng was das angeht.“ Kam von Alessia. „Ja ich weiß....Victor hat viel von unserm Vater übernommen. Ich bringe dich heim...wirklich...“ versprach Fabrizio. Alessia stimmte ein. Sie ging mit ihm mit und stieg in seinen Wagen. Die Fahrt endete an einem gemütlichen Kaffee in der Frechener Innenstadt. „Wenn du mein Onkel bist, kannst du mir sicher erklären warum du nicht gern gesehen bist und warum man deinen Namen nicht nennen darf. Mein Vater sagt immer, jeder der deinen Namen in den Mund nimmt, ist des Todes...das macht mir manchmal Angst. Hast du wirklich war mit meiner Mutter gehabt? Ich meine...so wird es erzählt. Ich glaube es ja nicht aber...“ wollte Alessia wissen. Fabrizio lächelte bitter und rührte in der Tasse. „Ja...ich hatte was mit deiner Mutter...und...Alessia...ich...ich wünschte ich könnte es dir anders beibringen, aber hast du deine Mutter mal gefragt, was passiert war?“ wollte er wissen. „Ja und sie sagte, es wäre ihre Angelegenheit und ich soll mich damit nicht belasten...“ nickte Alessia. „Weißt du eigentlich was dein Name bedeutet?“ lächelte er plötzlich. „Er bedeutet Mitternachtssonne...ich finde es ganz toll..... Onkel Fabrizio...was ist damals passiert? Bitte sag es mir...“ flehte Alessia regelrecht.

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  • Ben und Tanja kamen mit dem SEK knappe zehn Minuten später an der Wohnung an. Sie stürmten sofort und durchsuchten die Wohnung. „Nichts! Er ist nicht hier! Verdammt!“ fauchte Ben. Er ging ins Wohnzimmer und sah sich dort um. Tanja nahm sich einen anderen Raum zu. „BEN!!“ schrie sie wenig später. Sofort rannte er in den Raum. Tanja saß auf einem Bett und sah ihn geschockt an. Dann hob sie den Ausweis von Semir hoch. „Er war hier!“ stieß sie aus. „Wir sind zu spät…verdammt...die haben sich mit Semir aus dem Staub gemacht! Weil Sie unbedingt auf das SEK warten wollten!! Wir hätten ihn hier rausholen können, wenn Sie nur etwas gewagt hätten!! Sie sind eine absolute Null!! Aber ich sag Ihnen…wenn durch Ihr dämliches Verhalten Semir nicht gerettet werden kann, dann können Sie sich am besten auf den Mond verstecken….denn hier auf der Erde wird es keinen Ort geben wo ich Sie nicht finde!!“ schrie Ben wütend und trat gegen die Wand. „Ben…ich…es …“ erklärte Tanja, doch sie schwieg als Ben sie ansah. „Ich will nichts hören! Ich weiß nur, dass wenn wir ein paar Augenblicke früher hier gewesen wären, meinen Freund hätten retten können!“ stieß er wütend aus. „Das wissen wir doch gar nicht!! Semir kann vor Stunden hier gewesen sein!!“schrie Tanja nun zurück. Sie verstand, dass Ben ausrastete, aber den Fehler konnte er ihr nicht anlasten. „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren. Am besten informieren wir die Spurensicherung und dann werden wir die Suche nach Semir ausweiten. Wir finden ihn...“ redete sie auf Ben ein. „Ja sicher! Wenn er tot ist oder was? Verdammt...wir hätten hier direkt herfahren sollen...aber dieser Paulsen wird mich kennen lernen, das schwöre ich…er wird mich kennenlernen...“ stieß Ben hart aus. Tanja sah zu Boden. „Es tut mir Leid…vielleicht war es aus Ihrer Sicht falsch auf das SEK zu warten, aber wir wissen auch nicht, ob Semir eben erst von hier weg gebracht wurde. Vielleicht ist es schon länger her…“ versuchte sie ihn zu überzeugen. Ben sah aus dem Fenster. Er konnte dieser Logik nicht absagen. Sicher war es möglich, das Semir schon längere Zeit vor ihrem Eintreffen weggebracht wurde, aber was wenn nicht? „Wir müssen ihn finden…verdammt wo kann er denn sein?“ fragte er leise. Tanja kam zu ihm und legte die Hand auf seine Schulter. „ich weiß es nicht aber wenn wir diesen Paulsen bekommen, dann wird er es uns sagen. Ich bin Verhörspezialistin…“ lächelte sie ihn aufmunternd an. Ben nickte nur. „Dann sollten wir uns hier auf die Lauer legen. Er wird sicher kommen. Nur mit dem ganzen Aufgebot ist es schwer unauffällig zu bleiben.“ gab er zu bedenken. Tanja stimmte ihm zu. Sie schickte das SEK vor die Tür in Bereitschaft. Sie sollten die Wagen wegfahren und alles wie sonst auch aussehen. Nur Ben und Tanja bleiben in der Wohnung und warteten auf den Eigentümer.


    Moritz Paulsen kam nur einige Minuten nach Ben nach Hause. Das SEK war bereits wieder abgezogen und so sah er nicht, was sich in der Wohnung tat. Die Leiche von Meurer hatte er auf der Müllhalde entsorgt und wollte sich nun um den Polizisten kümmern. In wollte er einfach vor einem Krankenhaus ablegen oder an der Autobahn. Einen anonymen Notruf absetzen und fertig. So wollte Fabrizio es ja. Wieso dieser Mafiaboss so darauf erpicht war den Bullen laufen zu lassen, verstand er nicht. Der Kerl konnte ihn identifizieren und dann war er dran. Er musste ihn beseitigen. Er konnte ihn nicht laufen lassen. Niemals… dachte er nur. In Gedanken verloren schloss er die Tür auf und betrat seine Wohnung. Doch er konnte gerade mal einen Schritt machen, als ihn jemand angriff. Moritz war so erschrocken, dass er sich nicht einmal wehrte. Ihm wurden die Arme auf den Rücken gedreht und dann rasteten die Handschellen ein. „Moritz Paulsen…ich verhafte Sie wegen Freiheitsberaubung und versuchten Mord …“ stieß der Mann aus. „Was? Wer sind Sie?“ harkte Moritz nach. „Ben Jäger…Kripo Autobahn….wo ist mein Kollege?“ harkte der Polizist nach. Moritz stutzte. Was sollte das heißen, wo war der Kollege? Der lag doch im Nebenzimmer… „Nebenan…“ gab Moritz von sich. „Da liegt er nicht mehr! Wo ist er?“ harkte Jäger nach. „Ich weiß es nicht…als ich gegangen bin, war er da!“ behauptete Paulsen weiter. Er wurde auf die Beine gezerrt und erst jetzt bemerkte er die zweite Person. Eine hübsche junge Frau. „Hey..wer bist denn du süße Maus…?“ fragte er. Die Frau trat einen Schritt auf ihn zu. „Jemand der dir die Hölle heiß macht, wenn du mich weiter so anschaust….“ Sie hob den Ausweis. „Tanja Herzog…LKA…Wo ist unser Kollege? Ich frage nicht noch einmal!“ drohte die Frau. „Hey…Baby..auf dem Strich würdest du sicher mehr verdienen als bei den Bullen…“ lachte Moritz und schnalzte mit der Zunge. Doch bevor er sich versah, hatte er eine Faust im Magen. Mit einem Aufschrei ging er zu Boden und stöhnte vor Schmerzen. Die Kripobeamtin hatte ihm mit voller Wucht getroffen. „Uops…eine leichte Zuckung…Sorry…“ verhöhnte sie ihn. Langsam kam er wieder auf die Beine. „Das wird dir noch leidtun, das schwöre ich dir…“ stieß er aus. „Sehr schön…Ben…meinst du nicht, dass ich einen Grund habe ihn zu verhaften? Er bedroht mich…“ kam von der Frau. Moritz sah den Mann an, der sich bisher hinter ihm hielt. „Das habe ich ja bereits gesagt…er ist verhaftet… tätlicher Angriff auf einen Polizeibeamten….und Beleidigung…das reicht für einen Haftprüfungstermin…“ stellte der Mann fest.

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  • „Aber wenn du mein Vater bist…wer ist dann Papa?“ fragte Alessia verstört. „Er ist dein Onkel. Damals habe ich mit deiner Mutter geschlafen. Wir waren ein Paar und plötzlich….kam ich dahinter, dass sie auch mit meinem Bruder schlief. Und als ich ihn aus dem Weg räumen wollte, da gestand si e mir, dass sie ihn liebt und dass sie sagen wird, es ist sein Kind. Ich könnte nichts tun. Aber ich weiß dass du meine Tochter bist… du bist meine Tochter! Alessia….dein Vater ist dein Onkel...ich bin dein Vater. Und ich werde für dich kämpfen. Mit allen Mitteln…“ stieß Fabrizio aus. Er nahm Alessia in den Arm und drückte sie fest an sich. Doch Alessia stieß ihn weg. „Das ist nicht wahr. Mein Vater hat mir gesagt, dass du Mama vergewaltigt hast und ….dann bei der Polizei gesagt, hast, dass er ein Mörder ist. Was ist mit dem Restaurant? Warst du das? Wolltest du Mama und Papa töten?“ harkte Alessia nach. Fabrizio sah sie erschrocken an. „Nein… ich…ich…“ versuchte er zu erklären, doch er fand nicht die richtigen Worte und Alessia reimte es sich zusammen. Sie stand auf und sah ihn hart an. „Ich will sofort nach Hause!“ forderte sie. „Aber Schatz…Alessia….bitte…. versteh mich doch… deine Mutter hat mir alles genommen, was mir lieb war…sie hat dich mir weg genommen… ich wollte immer Vater sein, und damit mein Bruder mich aus dem Weg schaffte hat er mich verstoßen! Es war ein Spießrutenlauf! Er wollte mich fertig machen!! Verstehst du? Ich will nur meine Rache. Ich habe 17 Jahre gewartet! Und nun hole ich mein Recht!“ fauchte Fabrizio. „Aber….ich dachte…du hast doch gesagt, dass ich…du willst Vater und Mutter töten? Du willst nur deine Rache. ES ging dir nie um mich!! Nie…fahr mich sofort nach Hause!“ forderte Alessia erneut. „Gut…wie du willst…aber nicht jetzt… lass und diesen Tag wenigstens gemeinsam verbringen….ich verstehe dich. Es ist schwer für dich aber ich habe dir die Wahrheit gesagt. Glaube mir bitte.“ versuchte Fabrizio erneut. Doch Alessia schien sich nicht darauf einzulassen. „Ich will sofort nach Hause. Ich will von Papa hören, dass es wahr ist und zwar jetzt!“ fauchte Alessia. Sie stapfte mit dem Fuß auf. Fabrizio lachte leicht auf. „Das hab ich früher auch gemacht, wenn meine Mutter mich etwas nicht machen ließ…“ gab er zu. „Das macht jeder irgendwann mal! Fahr mich nach Hause….Bitte…“ Fabrizio nickte. „Also gut…ich fahre dich heim.“ gab er klein bei. Er strich seiner Tochter über das Haar. „Du bist wunderschön, weißt du das eigentlich? Die Männer müssen dir doch zu Füßen liegen…“ lachte er leise. „Aber wir fahren gleich. Ich muss noch etwas einpacken...warte hier bitte. Und gib mir bitte kurz das Handy...“ hängte er bittend an. Alessia tat es unbewusst. Sie war es gewohnt Erwachsenen zu gehorchen. Und gegen Fabrizio hegte sie kein Misstrauen.


    Semir wurde wach und sah sich erstaunt um. Der Raum in dem er sich nun befand war anders. Er lag immer noch auf einem Bett, doch es roch anders. Deutlich waren Moder und Schimmel zu riechen. Er lag nicht ganz flach und konnte alles sehen. Es gab kein Fenster oder aber es war völlig zugemacht worden. Seine Hände waren seitlich mit Seilen gefesselt und nun trug er ein Knebel. Warum? Hatte der Mann, der ihn hier festhielt Angst, dass man ihn hörte? Dann musste er versuchen den Knebel loszuwerden. Doch wie? Ohne Hände war es nicht möglich. Den Kopf konnte er drehen aber bei jeder Bewegung spürte er einen Druck. Wenn er ihn anhob wurde ihm schlecht. Schon jetzt bekam er einen Würgereiz. Die Rippen schmerzten, die Handgelenkte brannten und das Bein pochte. Doch Semir war froh überhaupt etwas zu spüren. Und noch etwas spürte er Hunger und Durst. Er hatte Hunger…sein Magen knurrte extrem. Auch wenn er wusste, dass er von dem Mann vermutlich wieder ein Schlafmittel verabreicht bekam. Noch immer wusste er nicht, was der Mann mit ihm vorhatte. Laufenlassen sicher nicht. Immerhin konnte er ihn beschreiben. Wann kam sein Peiniger und brachte ihm etwas? Kam er überhaupt zurück? Vielleicht hatte er Semir zum Sterben hier gelassen? Semir versuche sich aufzurichten und bewegte dabei sein gebrochenes Bein. Ein tiefes schmerzerfülltes Stöhnen stieß er aus und atmete heftig. Er hob den Kopf und sah dass sein Bein extrem geschwollen war. Immer noch steckt der Fuß in dem engen Schuh was die Schmerzen verstärkte. Wenn er wenigstens den Schuh ausziehen könne...das gäbe immerhin etwas Erleichterung. Doch er bräuchte noch wo anders eine Erleichterung. Der Druck auf der Blase war extrem. Da er bisher nicht sehr viel getrunken hatte, ging es aber irgendwann war sie überfüllt und Semir hatte das Gefühl das sie gleich platzen würde. Irgendwann schloss er die Augen und schlief ein. Er war so unendlich müde. Auch kam die Übelkeit in ihm auf. Mit knurrendem Magen schlief er ein.

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  • Fabrizio und Alessia fuhren durch die Stadt. Er hatte ihr versprochen sie nach Hause zu fahren doch Alessia kannte die Straßen und stutzte. Sie sah Fabrizio an. „Das ist nicht der Weg nach Hause…” stieß sie aus als sie sah, wohin ihr angeblicher Vater fuhr. „Nur keine Angst...mein Schatz....ich habe eine Überraschung für dich...“ lächelte er. „Lass mich aussteigen!! Ich will nach Hause!!“ schrie Alessia. Fabrizio lachte leise. „Du wirst bei mir zuhause sein... bei mir ....niemand wird uns je wieder trennen.. und mein Bruder wird mir noch viel Geld zahlen…“ versprach er und lenkte den Wagen in Richtung seines bescheidenen Hauses. „Spinnst du!! Ich will zu meinem VATER!!“ schrei Alessia panisch. Fabrizio holte mit der rechten Hand aus und schlug ihr ins Gesicht. „Ich bin dein Vater!“ stieß er wütend aus. Alessia fing an zu weinen und hielt sich mit einer Hand die brennende Wange. Noch nie hatte ihr Vater oder ihre Mutter die Hand gegen sie erhoben. Wie konnte dieser Mann es wagen? Sie sah ihn panisch an. Ihre rechte Hand ging zum Türöffner und sie riss daran, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. „Mein Engel... du wirst dich daran gewöhnen müssen, bei mir zu leben...“ lachte Fabrizio. Er wollte Alessia nicht verletzen und deshalb musste er sie hier einsperren. Sie durfte nicht in dem Haus sein, wo sein verhasster Bruder und Gina lebten. Die würden es nicht mehr lange tun. Er hatte sich bereits eine Weste mit Sprengkörpern angezogen und musste nur noch zum Gelände von Victor fahren. Sie würden ihn durchlassen, wenn er ihnen sagte, dass Alessia in seiner Gewalt war. „Warum tust du das? Du sagtest doch, dass du mein Vater bist? Warum schlägst du mich dann?“ riss Alessia ihn aus den Gedanken. „Alessia... ich bin dein Vater und du hast zu tun, was ich von dir verlange. Und genau das wirst du...wenn wir gleich auf mein Gelände fahren, dann werde ich dich ins Haus bringen und dort wirst du bleiben, bis ich zurück bin. Ich werde mir jetzt von meinem Bruder da holen, was mir zusteht….“ grinste Fabrizio. „Du bist ein Arschloch!!“ schrei Alessia wütend. Das Auto wurde in die Tiefgarage gelenkt und Fabrizio stieg aus als der Wagen stand. Er zerrte Alessia aus dem Wagen, die sich mit Händen und Füßen wehrte. „Komm schon...meine Tochter...meine süße kleine Tochter...“ lachte Fabrizio der das Mädchen mit einer Hand festhalten konnte. „Nein!! Ich will heim!!“ schrie und weinte die 17jährige. „Du bist daheim...los rein da!“ fauchte Fabrizio und stieß Alessia in die Wohnung. Sie ging zu Boden und sah ihn ängstlich an. „Rein da!“ schrie er sie an. Alessia sah ein, das sie keine Chance gegen diesen Mann hatte. Sie kroch in den von ihm gezeigten Raum. Die Tür schlug zu und der Schlüssel drehte sich. Alessia trommelte mit den Fäusten gegen die Tür und schrie laut. „Bitte lass mich raus!!“ flehte sie. „Nein…du wirst dort drin bleiben bis ich deinen Vater und seine ganze Familie ausgelöscht habe..und dann beginnt unser Leben…Alessia…unser Leben…“ hörte sie Fabrizio sprechen.


    Paolo lief auf und ab. Mario sein Vater sah ihn besorgt an. „Mein Junge…was ist mit dir? Ist es wegen Alessia?“ wollte er wissen. „Sie wollte sich melden. Sie ist zuverlässig…und ich weiß dass ihr Vater sie davon abhält…“ stieß er junge Mann aus. „Aber, Aber…Victor ist ein störrischer Esel, aber er ist nicht dumm. Er hat doch längst akzeptiert, dass du sie liebst und hat nichts gegen diese Verbindung. Warum sollte er jetzt damit anfangen?“ wollte Mario wissen. Paolo sah seinen Vater an. „Das ist doch alles ein Trick um mich ruhig zu stellen. In Wirklichkeit will er für Alessia einen anderen Mann suchen. Sie wird irgendwo in Italien verheiratet und muss dann Kinder gebären..das ist nicht unsere Welt…verstehst du das nicht?“ fauchte er seinen Vater an. Dieser sah ihn streng an. „Entschuldige…Papa…aber ich mache mir Sorgen…“ klagte er. Mario stand auf. „gut…ich weiß wie schmerzhaft Liebe sein kann. Aber fahren wir zu Victor und fragen ihn..“ schlug er vor. Paolo sah ihn erstaunt an. „Du willst dort hin? Zu deinem Feind?“ harkte er erstaunt nach .Mario lachte. „Victor und ich sind keine Feinde…. Wir sind zwar keine Freunde aber wir hegen keinen Groll gegeneinander. Der Schein der nach außen kommt kann täuschen. Also willst du wissen, was mit Alessia ist?“ lachte Mario. Paolo nickte „ich hol nur meine Jacke..“ stieß der Junge aus und rannte die Treppen hoch. Mario hörte es poltern und schüttelte lachend den Kopf. Nur wenig später waren sie unterwegs zu Victor Graziano. Die Fahrt dauerte ganze dreißig Minuten. Auf der Fahrt dorthin steigerte sich Paolo in Gedanken immer mehr in seinen Zorn und was er dem Vater seiner Freundin sagen wollte und wie er diesem sturen Menschen begreiflich machen wollte, dass sie nicht mehr im Mittelalter lebten, wo der Vater über das Leben seiner Tochter befahl. Dieser Graziano musste einsehen, das Alessia ihren eigenen hübschen Kopf hatte und auch einsetzen konnte. Endlich waren sie angekommen und Paolo stürmte die Treppe hoch. Er klingelte Sturm und drängte die Hausdame zur Seite. „Wo ist sie?!“ fauchte er Victor an, der zur Tür kam. „Aber Paolo….ganz ruhig….was ist denn los mit dir?“ wollte er wissen. „wo ist Alessia? Sie will niemand anderen heiraten als mich!! Sie können sie nicht zwingen!!“ schrie der Junge den Mann an. Victor sah Mario an. „Ist dein Sohn immer so impulsiv?“ lachte er leise. „Nein..nur an Vollmondnächten und wenn seine Freundin sich nicht meldet..“ gab Mario zurück. Das Telefon unterbrach das Gespräch. Victor meldete sich und wurde blass. „Du verdammtes Schwein!! Wo ist meine Alessia?“ schrie er ins Telefon. Paolo und Mario sahen ihn erstaunt an.

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  • Ben sah Tanja verzweifelt an. „Wenn er wirklich nicht weiß wo Semir ist, dann können wir aufgeben.“ stöhnte er leise. „Wollen Sie aufgeben?“ harkte Tanja nach. Ben nickte. „Wo sollen wir denn suchen? Wir wissen nicht wer ihn hat, oder wo er festgehalten wird. Nach der Aussage von diesem Kerl dort ist er schwer verletzt… wenn wir ihn nicht finden… dann…dann..“ Ben stockte. „Nein…er wird nicht sterben…wir werden ihn finden. Und wenn ich jeden einzelnen Stein in Köln umdrehen muss. Ich werde ihn finden..“ drohte Tanja und ballte die Faust. Bevor Ben antworten konnte, klingelte sein Handy. „unbekannte Rufnummer..“ murmelte er und meldete sich mit „Ben Jäger!“. „Herr Jäger… hier ist Victor Graziano…ich..ich..möchte eine Entführung melden.“ Stieß der Anrufer aus. Ben sah Tanja an. „Das ist Graziano..“ erklärte er. „Herr Graziano..dafür bin ich nicht zuständig. Ich gebe ihnen meine Kollegin die...“ gab er zu verstehen. „Nein!! Ich werde nur mit Ihnen arbeiten… Mein Bruder hat meine Tochter entführt und verlangt Lösegeld. Aber er sagte, dass ich obendrein noch einen verhassten Bullen bekomme. Ich meine…es könnte sich um Ihren Kollegen handeln…bitte…helfen Sie mir… und ich helfe Ihnen..“ flehte Victor Graziano regelrecht. „also gut…ich komme zu ihnen..“ bestätigte Ben nun. „Sie kommen allein. Ich werde nur mit Ihnen zusammen arbeiten..“ wiederholte Victor. Das Gespräch war beendet. Tanja griff zu ihrer Jacke und zog sie an. „Wohin?“ wollte Ben wissen. „Ich fahre mit..“ verkündete sie. „Nein! Ich fahre allein!“ befahl er hart. Tanja sah ein, dass sie keine Chance hatte ihn umzustimmen. „Also gut…dann passen Sie bitte auf sich auf..“ stimmte sie endlich zu. Ben nickte und verschwand. Auf der Fahrt zu Graziano überlegte ob er Graziano wirklich trauen konnte. Vielleicht hatte er Semir in seiner Gewalt? Aber was sollte es dann mit seiner Tochter? War sie wirklich entführt worden? Dann war es auch egal was für einen Beruf der Mann nachging. Das Leben eines entführten Kindes stand auf dem Spiel. Hier war nun Sorgfalt angebracht. Ben fuhr auf das Gelände und wurde kurz darauf zu Graziano ins Arbeitszimmer gebracht. Graziano war nicht allein. Mit ihm waren ein junger Mann und Mario Tozzi, ein weiterer bekannter Mafiaangehöriger im Raum. „Ist das eine Versammlung?“wollte Ben wissen. „Das sind Mario und Paolo Tozzi. Paolo ist der Freund meiner Tochter und Mario ist mein Freund. Das ist Ben Jäger von der Kripo Autobahn.“ stellte Victor ihn vor. „Gut..die Höflichkeiten sind ausgetauscht… was ist passiert?“ harkte Ben ungeduldig nach.


    Alessia sah sich in ihrem Gefängnis um. Von ihrem Raum gingen mehrere Türen weg. Sie öffnete eine nach der Anderen. Ein Badezimmer samt Toilette... wie umsichtig, dachte sie nur. Sie entdeckte auf der rechten Seite noch eine Tür. Vielleicht war sie ja nicht abgeschlossen und kam so raus. Sie ging hin und rüttelte daran. Tatsächlich war sie unverschlossen. Alessia wagte sich durch und erschrak. Auf einem Bett lag ein Mann, gefesselt und geknebelt. Er sah tot aus. „Hey….“ fragte sie leise. Keine Antwort. „Bist du tot?“ harkte sie nach. Sie lachte leise. Was für eine dämliche Frage…dachte sie direkt. „Mmmhmm…“ machte die Person. Alessia erschrak doch dann gewann die Neugier und sie ging näher ran. „Ich kenne Sie… Sie waren doch bei meinem Vater…als die Bombe…ich habe gelauscht wissen Sie?“ harkte sie nach. „Mmmhmm...“ machte die Person erneut. „Oh…ich Dummchen…. Warten Sie...ich befreie Sie..“ erklärte sie und machte sich an die Tat. Sie riss dem Mann das Klebeband vom Mund. Dieser schrie auf, als es einige Barthaare mitriss. „Entschuldigen Sie…“ kam sofort von ihr. „Schon gut…hast…hast…du was zu trinken?“ wollte er wissen. „Leider nein….mein Onkel hat mich hier eingesperrt und ist weg…“ klage Alessia. „Wer bist du?“ wollte der Mann wissen. „Ich bin Alessia Graziano. Die Tochter von Victor und Gina Graziano…“ stellte sie sich vor. „Ich bin Semir…“ gab er zurück. „Semir? Sie sind Polizist oder?“ wollte sie wissen. „Ja…ich…bin Polizist…“ lächelte er leicht. „Ich löse Ihnen erst mal die Fesseln, dann können Sie mir helfen diese scheiß Tür da vorn aufzubekommen..“ knurrte Alessia und machte sich an die Arbeit die Seile die Semirs Hände am Bett hielten zu öffnen. Es dauerte fast eine halbe Stunde, doch dann war er frei. „Danke für dein Vertrauen…aber ich kann nicht aufstehen. Mein Bein… es ist gebrochen und es sieht ziemlich übel aus…“ kam entschuldigend von Semir. Alessia sah hin und nickte. „Ich bin zwar nur Schwesternschülerin aber ich habe erste Hilfe gelernt…ich könnte es schienen…wenn Sie wollen. Nur tut das sicher noch mehr weh..“ meinte Alessia. „Noch mehr kann es gar nicht schmerzen…“ lächelte Semir sie an. „Aber ich sehe nichts womit du etwas anstellen kannst…“ gab er zu bedenken. Alessia lachte leise. „Der Raum nebenan hat genügend Material. Ich habe da ein paar Holzstreifen…damit können wir das schienen. Festbinden tun wir es mit den Seilen, die gerade noch die Hände hielten.“ Schlug sie vor. Semir sah sie an. „Hast du zu viel Mac Gyver gesehen?“ wollte er wissen. „Wer ist das?“ fragte Alessia. Semir lächelte. „schon gut..nicht wichtig. Alessia suchte sich alles im Nebenraum zusammen um das Bein zu schienen.

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  • Peter saß unverändert am Bett seiner Frau. Julia lag bereits seit vier Tagen im Koma. Semir war verschwunden und Ben….suchte nach dem Täter. Alle waren beschäftigt. Aber er ..er konnte nichts tun. Gar nichts. Die Ärzte machten ihm keine Hoffnung dass Julia wieder aufwachen würde. Heute sollte die nächste Untersuchung stattfinden. Sie sollte ins MRT. Dort wollte man ihren Kopf röntgen um festzustellen, ob es noch Aktivität gab. Peter hatte Angst davor. „Herr Baumgarten..?“ riss ihn eine Stimme aus den Gedanken. „Ja?“ fragte er zurück. „Wir müssen Ihre Frau nun untersuchen…wollen Sie dabei sein?“ harkte die Schwester nach. Peter nickte. Gemeinsam mit der Schwester schob er das Bett mit seiner Frau durch die langen Gänge. Immer wieder sah er auf Julia. Sie war selbst jetzt wunderschön. Noch hatten sie keine Kinder…würden sie irgendwann welche bekommen? Was wenn Julia nie wieder aufwachte? Was wenn sie aufwacht aber sich nicht an ihn erinnert? Was wenn….“Herr Baumgarten? Alles in Ordnung?“ kam erneut die Stimme. „Was? Ja..ja..sicher…alles in Ordnung...“ lächelte er nervös. Sie erreichten den Röntgenraum und die Schwester lächelte ihn zuversichtlich an. „Es wird sicher alles sehr gut werden. Aber Sie dürfen nicht in diesem Raum sein. Gehen Sie doch bitte dort rein, wo der Doktor schon ist. Er kann Ihnen dann auch erklären was er dort auf dem Bild sieht und wie die Chancen stehen..“ schlug die Schwester vor. Wieder nickte Peter und folgte dem Befehl. Durch die große Glasscheibe sah er wie Julia immer tiefer in die Röhre geschoben wurde. „Ah..Herr Baumgarten…setzen Sie sich doch… wir sehen hier die Aufnahmen des Kopfes…und…was ich sagen kann… ist, dass es sehr gut aussieht. Die Schwellung ist vollkommen zurück gegangen. Die Synapsen sind unbeschädigt und es ist sehr viel Aktivität da…“ erzählte der Arzt. Peter sah ihn an. „Wird sie wieder aufwachen?“ wollte er wissen. Der Arzt nickte. „Mit großer Wahrscheinlichkeit. Aber es kann noch dauern. Sie können uns nun helfen. Sie müssen mit ihr sprechen. Sie hört sie sehr gut. Außerdem wäre es schön, wenn Sie ihr ihre Lieblingsmusik vorspielen. Sie mit den Menschen in Kontakt bringen, die sie liebt. Ihr Bruder, Vater…Mutter alle die sie kennen. Aber nicht alle auf einmal. Sie werden sehen, dass sich ihr Zustand sicher schnell zum Positiven verändert. Es ist alles in Ordnung. Jetzt liegt es nur noch an Ihrer Frau, wann sie aufwachen will und das können Sie beeinflussen.“ erklärte der Arzt zufrieden. Peter bekam Tränen in die Augen. „Sie kann wieder ganz gesund werden?“ wollte er wissen. „Ja…das steht fest…“ bestätigte der Arzt. „Danke… danke….Doc…für alles…“ weinte Peter. „Das ist mein Job..“ kam etwas verlegen von dem Arzt.


    Ben setzte sich in den Stuhl. „Meine Tochter…sie wurde von meinem Bruder entführt. Er verlangt Lösegeld und ich bin bereit alles zu zahlen. Aber mein Bruder sagt auch, dass ich als Gratiszugabe einen Polizisten erhalten könne. Die Summe würde sich um lediglich zehn Prozent erhöhen, wenn ich das akzeptiere. Fabrizio ist gefährlich. Er weiß genau, dass Ihr Kollege, und ich gehe davon aus, dass er ihn meint, ihn identifizieren kann. Er wird ihn nicht gehen lassen. Nicht lebend…“ erklärte Victor leise. „Wir müssen Fabrizio aufspüren und erledigen..“ fauchte Paolo dazwischen. Ben sah in die Runde. „Wenn ich eingeschaltet werde, wird keiner umgebracht. Fabrizio wird eingesperrt und gut ist. Niemand wird irgendwen abknallen. Haben Sie ein Lebenszeichen von Ihrer Tochter bekommen?“ wollte er an Victor gewandt wissen. „Nein…noch nicht… ich habe aber eins verlangt. Alessia geht nicht ans Handy und ich denke er hat es an sich genommen. Aber ich weiß dass sie eine goldene Kette trägt. Fabrizio wird sie ihm abnehmen und dann zu mir schicken. Das soll der Beweis sein. Die Kette ist unverkennbar. Sie ist von Alessias Großmutter…also unserer Mutter….sie würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste was aus Fabrizio geworden ist.“ erklärte Victor weiter. Ben nickte. Es war eine Möglichkeit. Dieser Fabrizio hatte Semir in seiner Gewalt, das wusste er von seinem Komplizen und bis dahin hatte er noch gelebt. Aber was wenn er einen Beweis fordert. Was wenn doch Victor dahinter steckte und so seinen Bruder aus dem Weg räumen wollte? „Wer sagt mir, dass nicht Sie es sind, der die Fäden zieht? Wer sagt mir, dass Sie Semir nicht irgendwo versteckt halten?“ wollte Ben wissen. „Das ist doch wohl die Höhe!! Verdammt meine Freundin ist verschwunden!! Sie ist in der Gewalt von diesem Kranken und alles was die Bullen machen, sind Victor zu verdächtigen!!“ fauchte Paolo ihn an und stand auf. Ben ging sofort in die „Habachtstellung“ und legte die Hand an die Waffe. „Beruhige dich Paolo. Ich verstehe sehr gut, dass Herr Jäger misstrauisch ist…immerhin ist mein Ruf nicht der Beste.“ Meinte Victor und legte Paolo beschwichtigend die Hand auf die Schulter. „Herr Jäger…ich kann ihnen nicht mehr als mein Wort geben, dass es so ist. Fabrizio hat Ihren Kollegen und meine Tochter in seinen Händen. Ich flehe Sie an…helfen Sie mir…bitte…“ wandte Victor sich an Ben und ließ sich auf die Knie nieder. Ben sah ihn peinlich berührt an. „Bitte stehen Sie auf. Ich …werde mit meiner Vorgesetzten über diesen Fall sprechen. Wann wird sich Ihr Bruder wieder melden?“ wollte Ben wissen. „Das weiß ich nicht….“kam leise von Victor.

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  • Semir schrie laut auf, als Alessia die Holzstangen am Bein befestigte. „Entschuldigen Sie…aber..es geht nicht anders…“ kam sofort von dem Mädchen. „Schon gut…schon gut….“ stöhnte Semir. Die Schmerzen waren fast unerträglich. „Das Bein ist sehr stark geschwollen. Ich würde Ihnen gern den Schuh ausziehen, damit der Fuß auch Platz hat..aber dann würde er noch mehr schwellen…“ gab Alessia zu verstehen. „Lass ihn an…ich…kann nicht mehr..wie lange brauchst du noch?“ wollte Semir wissen. Tränen liefen ihm über die Wangen. „Ich bin fast fertig. Nur noch unter dem Knie. Der Bruch ist direkt am Schienbein. Wenn ich das richtig sehe. Achtung…“ warnte Alessia und zog das Seil zu. Wieder schrie Semir auf. Doch dann war es geschafft. „so…das sollte halten. Was haben Sie sonst noch?“ wollte Alessia wissen. „Die Rippen..aber da lass bitte die Finger von…“ lächelte Semir. „Klar…bin ja kein Arzt…“ gab Alessia zurück. „Alessia … ich habe noch ein Problem…aber das löse ich, wenn ich eine Flasche hätte, dann könnte ich…“ versuchte Semir sein Problem zu erklären. Alessia lachte leise. „Ich verstehe…aber…da in dem anderen Raum ist eine Toilette. Ich kann Ihnen helfen zur Toilette zu gehen. Das mit dem Bein sollte funktionieren. Ich hab zwar keine Krücken hier, aber ich denke das geht…“ schlug sie vor. Semir war einverstanden. Vorsichtig mit Alessias Hilfe richtete er sich auf und schaffe es sogar aufzustehen. Auch wenn ihm wieder schwindelig wurde. Alessia war sehr umsichtig für ihr Alter. Vorsichtig ging es zur Toilette wo Semir sich endlich erleichtern und auch etwas waschen konnte. Nach fünfzehn Minuten ging es wieder zurück. Er setzte sich aufs Bett. „Du wirst sicher eine verdammt gute Krankenschwester...“ lobte er das Mädchen. „Was machen wir, wenn Fabrizio wieder kommt? Können wir ihn nicht einfach töten und dann abhauen?“ wollte sie wissen. Semir sah sie an. „Ich befürchte, dass dein Onkel uns nicht einfach gehen lässt. Was hatte er vor, weißt du das genau?“ harkte er nach. „Er hat gesagt, dass mein Vater Lösegeld zahlen soll. Für mich…und dass er ihn dann fertig macht. Vermutlich wird er mit mir nach Italien fliehen. Er sagt immer ich sei seine Tochter. Das stimmt aber garantiert nicht. Wenn ich es wäre, würde er mich nicht so behandeln.“ gab Alessia von sich. „Hast du deinen Vater...ich meine Victor…mal danach gefragt?“ wollte Semir wissen. Alessia schüttelte den Kopf. „Nein…aber er ist mein Vater…Victor ist mein Vater, das wünsche ich mir…“ kam leise von ihr. Semir strich ihr über den Kopf. „Dein Vater gehört der Mafia an..weißt du das?“ fragte er leise. „Ja…ich weiß…da ist er immer sehr stolz. Aber auch, dass er nicht so ist, wie es in Filmen dargestellt wird. Er ist kein Verbrecher…“meinte Alessia nur.


    Fabrizio fuhr nach Hause zurück. Er wolle Alessia von seinem Plan erzählen. Er musste sich mit seinem Sieg über seinen Bruder brüsken. Er fuhr in die Tiefgarage und ging nur kurz darauf in die Wohnung. Als er den Raum betrat wo er Alessia sein sollte erschrak er, als er feststellte das der Raum leer war. Dafür hörte er sie reden… im Nebenraum. Dort wo er den Polizisten ans Bett gebunden hatte. Er öffnete die Tür und sah seine Tochter bei dem Mann auf dem Bett sitzen. Die Beiden sahen ihn erschrocken an. „Oh ihr habt euch schon bekannt gemacht…sehr schön. Alessia…mein Bruder will ein Lebenszeichen von dir, oder besser etwas was dir gehört. Er glaubt mir nicht, dass ich dich habe. Aber ich werde es nicht zulassen, dass du mit ihm redest. Du hast vier Minuten mir etwas zu geben, was dir gehört und was mein Bruder auch wieder erkennt…ich besorge uns dreien was zu essen!“ befahl Fabrizio und verließ den Raum wieder. Alessia hörte wie er die Tür wieder abschloss. Er fuhr zum nächsten Imbiss und holte dort Pommes mit Currywurst und Frikadellen. Außerdem nahm er noch Cola als Getränk mit und verschwand wieder in Richtung Haus. Dort saßen Alessia und Semir immer noch auf dem Bett. Fabrizio bemerkte die provisorische Schiene die der Mann trug. „Sieht nett aus..“ meinte er. Der Polizist sagte nichts. „von Ihnen will ich auch was haben!“ forderte Fabrizio. Der Polizist nickte. „Wie heißen Sie eigentlich?“ wollte Fabrizio wissen. „Das ist Semir..und er wird dir die Hölle heißmachen, wenn du mich und ihn nicht gehen lässt!“ stieß Alessia aus. „Oh…dann hab ich aber jetzt Angst. Dann sollte ich es doch wohl verhindern oder?“ grinste Fabrizio. Er hob seine Waffe und richtete sie auf Semir. Dieser zuckte zusammen. „Nein!! Bitte..nicht..“ kam sofort von Alessia und sie stellte sich schützend vor Semir. „Geh mir aus dem Weg!“ forderte Fabrizio. „Er hat dir nichts getan!! Wenn du unbedingt jemanden erschießen willst dann mich!“ forderte sie auf. Fabrizio sah sie an. „Süße…ich kann dir nie etwas tun….“ kam leise von ihm. Er senkte die Waffe. „Hier das ist für euch...und nun die Sachen!“ forderte er. Alessia nahm ihre Kette ab und Semir seinen Ehering. Beides wandere in Fabrizios Hand. „Sehr schön. Eure Zeit ist bald vorbei…Alessia und ich werden Deutschland verlassen und du…“ er wies auf Semir. „die Welt …“ grinste Fabrizio. Er stellte die Tüte auf den Boden und verließ das Zimmer um sich mit seinem Bruder zu treffen.



    jhmmmm lasst ihr nach? Wo bleiben denn die Feeds...;)

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  • So hier ist das nachtmahl


    Ben fuhr zur PAST zurück um Kim zu erklären was vorgefallen war. „Und Sie denken, dass dieser Fabrizio Semir in seiner Gewalt hat?“ harkte sie nach. „Wenn es nach dem Anrufer geht, ja… ich glaube diesem Victor. Er scheint nicht dem üblichen Verschlag der Mafia anzugehören. Ich werde auch gleich wieder zu ihm fahren und mit ihm die Übergabe besprechen. Ich habe ihm gesagt, er soll etwas von den Geiseln fordern. Als Lebenszeichen. Wenn Victor recht hat, dann wird Alessia ihre Kette geben. Ob Semir dabei ist, weiß ich nicht. Ich befürchte aber, das Semir nicht lebend aus den Händen des Mistkerls kam. Immerhin wäre er ein Zeuge…und die kann sich Fabrizio Graziano nicht leisten. Semir ist so gut wie tot, wenn er es nicht eh schon ist.“ erklärte Ben leise. Sein Handy unterbrach das Gespräch. „Das ist Victor…“gab er bekannt und meldete sich. „Ja?“ fragte er. „Herr Jäger…ich ….Paolo..er rastet aus. Er trommelt seine Leute zusammen und will Fabrizio stellen. Aber wenn er jetzt zuschlägt und Fabrizio tötet, werden wir Alessia nie finden!“ gab Victor besorgt von sich. „Haben Sie mit Mario gesprochen?“ wollte Ben wissen. „Ja… er ist der gleichen Meinung wie sein Sohn. Ich kann sie nicht aufhalten…sie haben den Übergabeort mitbekommen und sind los. Ich befürchte, dass sie Fabrizio umbringen werden…wir müssen es verhindern..“ erklärte Victor. „Ich komme zu ihnen!“ gab Ben bekannt und beendete das Gespräch. Er sah Kim an. „Ich muss einen Mafiakrieg verhindern...“ stieß er aus. Kim sah ihn erschrocken an und nickte nur. Tanja stand ebenfalls auf. „Diesmal komme ich mit..“ gab sie bekannt. Ben nickte. „Ich werde Sie unterwegs genau informieren..“ erklärte er und raste mit Tanja zu Victor Grazianos Villa. Als sie dort ankamen sah Victor ihnen entgegen. „Das hab ich eben bekommen…das ist die Kette von Alessia…dieser Mistkerl hat sie wirklich…wir müssen was tun….“ stieß Victor aus. Ben sah sich die Kette an. An der Kette hing ein Ring. „Das ist Semirs Ehering….also hat er auch Semir. Nur lebt er noch?“ fragte Ben und sah Tanja an. „Er lebt…davon müssen wir ausgehen. Und wir müssen das Kind finden. Haben Sie eine Ahnung wo er sie festhalten könnte?“ wollte Tanja wissen Victor musterte sie skeptisch. „Wer sind Sie?“wollte er wissen. „Meine Kollegin Tanja Herzog….sie unterstützt mich..“ erklärte Ben schnell.


    Semir sah Alessia an. „Das war sehr mutig von dir..“ meinte er zu ihr. „Mutig? Ich wusste dass der Kerl mich nicht erschießen würde. Ich war nur dumm, zu sagen, dass Sie ihn verhaften werden. Ich habe Sie in Gefahr gebracht…“ erklärte sie leise. „Nur keine Angst…wir werden hier schon rauskommen. Wir konnten essen und trinken…das ist doch schon mal was…nun fehlt nur noch eine Idee wie wir hier rauskommen…“ munterte Semir sie auf. „Herr Semir…ich…“ fing Alessia an. „Nur Semir….bitte. Alessia…mach dir keine Sorgen. Ich denke wir schaffen das. Mein Kollege wird meinen Ring erkennen und sucht er schon seit Tagen nach mir. Und er wird uns finden…ganz sicher…“ versuchte er ihr Mut zuzusprechen. „Der andere Raum hat keine Fenster…bzw. sind sie alle zugenagelt..die Tür ist verschlossen und geht nach innen auf. Wir sollen wir denn hier raus kommen?“ wollte Alessia wissen. „Die Tür geht nach innen auf….?“ harkte Semir nach. „Ja….mit eintreten ist nichts. Ich bin nicht stark genug und Sie können schlecht mit dem gebrochenen Bein zutreten…“ gab Alessia zurück. „Das nicht…aber es gibt andere Möglichkeiten eine Tür zu öffnen. Aber das schaffe ich nicht allein. Ich brauche deine Hilfe. Du hast nicht zufällig ein Handy dabei oder?“ wollte Semir wissen. „Nein..das hat mir Fabrizio abgenommen..“ sagte Alessia. „Schade…das wäre zu einfach gewesen.“ scherzte Semir. „Aber ich könnte ja versuchen die Bretter vom Fenster zu bekommen…dieses Haus scheint schon ne ganze Weile unbewohnt zu sein…“ mutmaßte Alessia. „Das kannst du vergessen. Die Bretter sind fest. Weißt du in welchem Stockwerk wir sind?“ harkte Semir nach. „Ich bin durch die Tiefgarage gekommen. Das waren gerade mal zwei Treppenaufgänge von zehn Stufen. Also dürften wir im Erdgeschoss sein.“ gab Alessia zurück. „Weißt du ob das Haus mehrere Etagen hat?“ wollte Semir als nächstes wissen. „Nein….das ist ein Einfamilienhaus. Vermutlich gehört es Fabrizio. Nur wo es genau ist…weiß ich nicht… Die Gegend war aber ziemlich ruhig…“ erzählte Alessia weiter. „Also nichts wo man uns schnell findet?“ fragte Semir. Alessia schüttelte den Kopf.

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  • Fabrizio sah sich am Treffpunkt um. Hier war alles sehr ruhig. Viel zu ruhig. Sollte sein Bruder die Polizei eingeschaltet haben? Hatte er es wirklich gewagt? Na warte….so nicht mein Freund…ich muss härtere Waffen aufwarten und die habe ich… mal sehen ob du dann immer noch darauf aus bist mir die Tour zu versauen. Dann sah er seinen Bruder auf die Straße treten. Er sah sich suchend um und Fabrizio grinste. „Du denkst doch nicht, dass ich auf so eine Farce reinfalle? Aber du hast es nicht anders gewollt. Ich werde mir das Geld anders holen…ganz anders…“ sagte Fabrizio leise zu sich. Er stand auf und verschwand. Noch einmal wollte er zum Haus fahren. Wenn sein Bruder ihm nicht glaubte, dann musste er es eben glaubhaft machen. Notfalls würde er diesen Bullen vor den Augen seines Bruders abknallen oder in die Luft jagen. Ja..das war gut..in die Luft jagen. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Bulle musste eh verschwinden. Er konnte ihm gefährlich werden. Und mit Alessia würde er dann zum Flughafen fahren und Deutschland verlassen. Schnell stieg er in seinen Wagen und fuhr zum Haus zurück. Alessia war ein schlaues Mädchen. Sie hatte sogar den Bullen wieder zusammen geflickt und genau das war ein Problem. Wenn der Kerl zu Kräften kam, dann war er gefährlich. Natürlich wusste Fabrizio auch, dass das Bein sicher eine ganze Weile brauchte um es wieder belasten zu können, doch wenn er den Kerl ans Bett fesselte dann war es sicherer als wenn er sich frei bewegen konnte. Und danach würde er dann seinen Bruder anrufen. Er würde ihm sagen, was er von der Aktion hielt und das er damit das Todesurteil über den Bullen gesprochen hat…aber besser sagte er, dass er nun Alessia töten würde. Auch wenn er seiner Tochter nie etwas Böses antun konnte. Er kam am Haus an und hörte wie sich die Beiden an der Tür zu schaffen machten. „Das darf ja wohl nicht wahr sein..die wollen tatsächlich ausbrechen..“ knurrte Fabrizio leise und steckte den Schlüssel ins Schloss. Er stieß die Tür kurz darauf auf und sah den Polizisten am Boden liegen. Sofort richtete er seine Waffe auf den Mann und drückte ab. Die Kugel drang in die Schulter. Der Mann schrie auf und hielt sich mit der anderen Hand die Wunde.


    „NEIN!!“ schrie Alessia, als sie sah, dass Fabrizio abgedrückt hatte. „du verdammter Bastard!! Wolltest dich mit meiner Tochter aus dem Staub machen was? Aber nicht mit mir!! Nicht mit mir!!“ schrie Fabrizio Semir an und zerrte ihn hoch. Ohne Rücksicht auf die Wunde zu nehmen. „Lass ihn in Ruhe!! Du verdammtes Schwein!! Lass ihn!!“ schrie Alessia. Doch Fabrizio ließ sich nicht davon abhalten. Er warf Semir aufs Bett und packte seine gesunde Hand. Diese wollte er gerade ans Bett binden, als Alessia ihn mit einer dicken Holzlatte auf den Kopf schlug. Fabrizio ging stöhnend zu Boden aber er wurde nicht bewusstlos. Alessia schlug noch einmal zu...und noch einmal..immer wieder. „Hey!! Kleines!! Gut…hör auf..!“ schrie Semir der sich die Wunde hielt. Blut lief den Arm runter. „Ist gut…“ beruhigte er sie. „Dieses Schwein…er verdient den Tod!!“ schrie Alessia und atmete heftig ein und aus. „Nimm die Handschellen und fessel ihn die Arme auf dem Rücken…dann sehen wir zu, ob er …ob er ein Handy hat…“ kam stöhnend von Semir. Alessia nickte und nahm die Handschellen. Semir beobachtete sie, wie sie die Schellen eng zusammendrückte. Er musste leicht grinsen. Das Mädchen schien ziemlich wütend zu sein. Semir stöhnte leise auf. Alessia sah ihn an. „ich verbinde Sie gleich…erst ist dieser Mistkerl dran…“ Sie zerrte Fabrizio zu einem Rohr und machte ihn daran fest. Der Mann kam nicht zu Bewusstsein. Semir legte sich hin. Ihm war übel und wurde schwarz vor den Augen. Er atmete tief ein und aus um sich aus dem Nebel zu kämpfen und schaffte es mit Mühe wach zu bleiben. „Hey…Semir….komm..nicht schlafen…du darfst nicht schlafen...sieh mich bitte an..lass mich nicht allein alles machen….“ flehte Alessia. Semir hörte es wie durch Watte. Mit Hilfe von Alessia setzte er sich auf. „Ist alles okay?“ fragte sie besorgt. „Geht schon…wir müssen die Blutung stoppen..“ kam von Semir. Alessia nickte. „Ich hole etwas….damit ich dich verbinden kann…nicht einschlafen….ja…?“ fragte sie erneut. Semir lächelte und nickte. Erst jetzt fiel ihm auf, das Alessia ihn duzte. Er lehnte sich gegen das Gestell und sah auf Fabrizio der eben wieder wach wurde. „gib mir seine Waffe…“ bat Semir das Mädchen. Alessia nickte und gab sie ihm. Semir richtete sie auf Fabrizio. Dieser kam zu sich. „Alessia…was tust du denn da?“ fragte er verwundert. Doch Alessia sagte nichts. Sie kam mit Verbandsmaterial zurück und kümmerte sich um Semir.

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  • „Verdammt… er ist nicht hier. Das war ein Trick!!“ fauchte Victor. Ben sah ihn an. „Er scheint es gerochen zu haben. Verdammt…damit ist es nicht möglich eine Spur zu Semir und Alessia zu finden...“ meinte er nur und griff zum Handy. Er musste Andrea informieren. „Andrea…Ben hier…Nein…keine Spur… Andrea…nein..hör mir zu…hör mir zu….er lebt...ich weiß es…und ich werde ihn finde….was? Nein..Du musst….nein...Andrea bleib bitte daheim und warte auf meinen Anruf. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, aber….denk an die Kinder….“ bat Ben. Er hörte eine Weile zu. „Ich weiß es nicht… wirklich Andrea…bitte bleibe bei deinen Eltern mit den Kindern. Ich rufe dich an, sobald ich Semir gefunden habe. Ich verspreche dir, das ich ihn dir zurück bringe….ganz sicher…lebend und in einem Stück..“ versprach er erneut. Dann war das Gespräch beendet. „Verdammt…wo sollen wir nur suchen.“ stieß er aus. Victor sah ihn traurig an. „Ich werde meine Tochter nie wieder sehen…“ kam leise von ihm. Auch Paolo sah traurig zu Boden. Er weinte und ging auf die Knie. „Meine Alessia…ich will sie zurück…“ schluchzte er. Ben wollte gerade etwas sagen, als Victors Handy klingelte. Er sah auf das Display. „Das ist Fabrizio….seid ruhig….bitte…“ kam von ihm und er meldete sich mit einem fast zornigen „Ja!“ „Papa…hier ist Alessia….“ hörte er seine Tochter sagen „ALESSIA!!! SCHATZ geht es dir gut? Ist er …“ wollte er sofort wissen. Tränen füllten seine Augen. „Papa…ich brauche Hilfe…Semir ist schwer verletzt…Fabrizio hat auf ihn geschossen..und…“ klagte seine Tochter. „Wo ist der Mistkerl?“ wollte Victor wissen „Ich habe ihn festgemacht…als er Semir angeschossen hat und nun ist Semir bewusstlos. Ich brauche einen Arzt…“ kam von Alessia. Victor sah Ben an. „Das ist Alessia…sie sagt, dass Ihr Kollege bewusstlos und schwer verletzt ist…“ erklärte er. Ben nahm das Handy. „Alessia..hier ist Ben Jäger…ich bin der Partner von Semir. Was ist mit ihm?“ wollte Ben besorgt wissen. „Er hat ein Bein gebrochen, mehrere Rippen und jetzt auch noch eine Kugel in der Schulter. Und das hat ganz stark geblutet. Ich habe….die Blutung gestoppt, aber er braucht einen Arzt…“ erklärte Alessia. Ben schloss die Augen. „Danke…pass auf…lass das Handy an und ich werde dich in wenigen Augenblicken haben. Dann kommen wir zu dir und dann helfen wir dir. Aber du musst das Handy anlassen..egal was nun passiert okay?“ bat Ben. „Ja..hab ich verstanden…“ gab Alessia zurück .Ben zog sein Handy und rief Susanne an. „Ich weiß wo Semir steckt…aber wir müssen dazu ein Handy orten….und zwar das Handy mit der Nummer….0174…334443215! Mach bitte schnell. Semir ist bewusstlos und braucht einen Arzt!“ bat Ben.


    „Alessia…komm schon…mach mich los. Wir können beide abhauen…Lass den Bullen doch krepieren…komm wir machen uns ein schönes Leben. Du gehörst zu mir. Ich bin dein Vater…“ redete Fabrizio auf sie ein. Alessia sah ihn an. „Halt deine Klappe…du bist nicht mein Vater. Mein Vater hätte so etwas nie getan…“ fauchte sie ihn an. „Ich bin dein Vater. Victor hat es dir nie erzählt. Ich bin dein wahrer leiblicher Vater….binde mich los….und dann leg ich den Bullen um und wir hauen ab. Niemand wird ihn vermissen…niemand..“ ging es bei Fabrizio weiter. Alessia sah Semir an, der in tiefer Bewusstlosigkeit lag. Voller Sorge wischte sie ihm das Blut ab, das wieder aus der Wunde trat. „Hey… der krepiert eh. Mach dir um ihn keine Sorgen. Victor würde ihn längst erschossen haben…“ redete Fabrizio weiter. Wenn Alessia sich nicht um Semir hätte kümmern müssen, dann hätte sie sich die Ohren zugehalten. Doch dann hatte sie eine Idee. Sie ging aus dem Raum und holte Klebeband. „Alessia…mach mich los! Bitte ich habe dich so vermisst..“ redete Fabrizio weiter. Alessia zog ein Stück Klebeband ab und trat hinter Fabrizio. Dieser drehte sich so, dass sie an die Fesseln kam. „Ich wusste, dass du ein schlaues Mädchen bist..“ strahlte er. Doch eh er sich versah prangte das Klebeband über seinen Mund. „Halt deine dämliche Klappe!“ fauchte Alessia ihn an und ging wieder zu Semir. Fabrizios wütender Blick sagte mehr als tausend Worte. Nur eine halbe Stunde nach dem Anruf hörte Alessia mehrere Stimmen. „ALESSIA!!“ rief Paolo. Es war seine Stimme. „Hier!! Ich bin hier!!“ rief sie zurück. Wenige Augenblicke später stand ihr Freund im Raum. „Paolo!!“ weinte Alessia und fiel ihrem Freund in den Arm. Dieser hielt sie fest an sich gepresst. „Bist du okay?“ wollte er wissen und sah seine Freundin an. Sie hatte ein dreckiges Gesicht, aber sonst war sie in Ordnung. „Ich ja…er hat mich nicht angepackt aber ihm geht es nicht gut…gar nicht gut. Die Wunde blutet wieder und ich weiß nicht was ich tun kann…“ erklärte sie. Doch schon kam der nächste Schwall von Männern in den Raum. Einer davon in einer roten Jacke der Rettung. Sofort kümmerte sich der Sanitäter um Semir. „Die Kugel ist noch drin! Wir müssen ihn schnellstens ins Krankenhaus bringen!“ befahl er und ließ zwei Sanitäter mit der Trage ans Bett um Semir umzubetten. Ben sah seinen Partner besorgt an. „Halt bloß durch…ich warne dich..ich will deiner Frau nicht erklären, dass ich zu spät gekommen bin..“ fauchte er ihn an.

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  • Während Victor, Paolo und alle anderen sich um Alessia kümmerten sah Ben zu Fabrizio der gefesselt und geknebelt in der Ecke saß. „So…Herr Graziano. Sie sind verhaftet…wegen Mordes, wegen Freiheitsberaubung, versuchter Mord und Erpressung….mir fallen sicher noch mehr Sachen ein. Aber erst einmal reicht es. Ihr könnt ihn rausbringen!“ befahl er den Kollegen und ging selbst zu Alessia. „Hey…ich bin Ben… ist alles in Ordnung?“ wollte er wissen. „Wie geht es Semir?“ fragte Alessia anstatt zu antworten. „Der schafft das schon. Ich fahre gleich ins Krankenhaus und werde seine Frau informieren..“ gab Ben zurück. „Er ist verheiratet?“ kam etwas enttäuscht von Alessia. „Ja..und er hat zwei wunderschöne Töchter. Du warst echt gut… du hast ihn sehr gut versorgt. Das Bein hast du vermute ich auch geschient oder?“ harkte Ben nach. Alessia nickte. „Ich habe in der Schule erste Hilfe gehabt und war sogar Sanitäterschülerin und ich mache gerade meine Ausbildung zur Krankenschwester. Ich musste immer wieder Wunden verbinden, von den Schülern. Und da habe ich dann auch gelernt wie man eine provisorische Schiene macht.“ erklärte Alessia. „Komm Kind… wir fahren nach Hause. Mama ist schon voller Sorge weil ich mich nicht gemeldet habe. Sie ist im Krankenhaus, weil dieser Mistkerl…er hat eine Bombe an unserem Fahrzeug angebracht und…als sie hoch ging…da standen wir auf der Straße…und…“ erklärte Victor und strich der ganzen Zeit seiner Tochter über das Gesicht. „Dann lass uns fahren..darf Paolo mit?“ wollte Alessia wissen und sah ihren Vater flehend an. „Er gehört doch schon fast zur Familie…ja sicher…“ lachte Victor. Er war froh seine Tochter wieder zu haben. „Papa... bist du mein Vater? Fabrizio hat gesagt, dass er mein leiblicher Vater ist und…ich habe Angst. Ich will nicht das Kind eines Verbrechers sein…“ bettelte Alessia. Victor sah sie eindringlich an. „Ich bin dein Vater. Biologisch wie auch sozial. Geht schon mal zum Wagen… ich möchte noch mit Herrn Jäger was besprechen…“ bat Victor. Alessia und Paolo verschwanden. „Herr Jäger…ich danke Ihnen…für alles. Ich weiß, dass Sie mich liebend gern verhaften würden, aber glauben Sie mir…mein Ruf…ist nicht so wie ich es bin…“ erklärte er. Ben nickte nur und reichte ihm die Hand. „Wenn Sie nichts getan haben, dann kann ich Sie schlecht verhaften. Fahren wir ins Krankenhaus…“ bat er und lächelte.


    Andrea lief in der Wohnung ihrer Mutter auf und ab. „Nun setz dich doch mal hin…“ flehte Margot. „Mama..ich kann nicht. Ich habe Angst… Semir und ich…wir ….ich habe Angst, dass ich ihn nicht wieder sehe…“ klagte Andrea. Margot sah sie an. „Ich verstehe dich sehr gut. Das ist mit deinem Vater nicht anders. Aber du kannst nur warten. Bevor Andrea was sagen konnte klingelte das Handy. Sie sah auf das Display und strahlte. „Das ist Ben…oh mein Gott…“ sagte sie und meldete sich. „Ich hab ihn. Er ist im Krankenhaus….im Marien..“ gab Ben durch. „Danke..ich komme sofort hin!“ versprach Andrea. Margot sah sie an. „Er wurde gefunden?“ fragte sie nach. „Ja…er ist im Krankenhaus… Mama..ich muss sofort hin…kann ich die Kinder bei dir lassen?“ bat Andrea. Margot nickte nur. „Ja sicher….lass sie hier und fahr bitte vorsichtig….“ gab sie den Rat. Andrea nickte und verschwand. Nur eine Stunde brauchte sie bis sie im Krankenhaus war. Sie fragte sich zu Semir durch und wurde in die Notaufnahme geschickt. Dort wartete Ben bereits auf sie. „Wie geht es ihm?“ wollte sie wissen. „Es geht ihm relativ gut. Das linke Schienbein und vier Rippen sind gebrochen. Außerdem hat er einen Schultersteckschuss links und eine Gehirnerschütterung. Ein paar blaue Flecken…ansonsten ist er wohl auf und flucht auch schon wieder wie ein König..“ grinste Ben. „Gott sei Dank.“ Stieß Andrea aus und ließ sich auf den Stuhl sinken. Ben nahm sie in den Arm. Nur wenig später kam der Arzt aus dem Raum und schob einen Rollstuhl vor sich her. In diesem saß Semir und sah seine Frau an. „Sieht ganz so aus, als müsstest du mich die nächsten Wochen verwöhnen, Schatz..“ lächelt er sie an. Andrea beugte sich zu ihm runter und küsste ihn innig. Ihr war es egal was die anderen dachten. Sie hatte ihren Semir wieder und alles andere zählte nicht. „hähemm..“ machte Ben und somit auf sich aufmerksam. „Andrea…bitte…“ kam sofort von Semir. „Was ist…? Ich bin heil froh dass du wieder bei mir bist…du siehst grausam aus…“ klagte Andrea. „Danke….ich bin müde…lass uns nach Hause fahren..“ bat er. Andrea sah den Arzt an. „Das geht in Ordnung. Er will nicht hier bleiben und ich kann ihn nicht zwingen. Aber er muss sich schonen. Liegen ist das Wichtigste und das Bein sowie die Rippen schonen. Es dauert sicher noch vier bis sechs Wochen, bis er wieder vollkommen hergestellt ist.“ erklärte der Arzt. Andrea sah ihren Mann warnend an. „Du wirst hier mindestens bis nächste Woche liegen!“ befahl sie. „Aber Andrea…!“ fing Semir an.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Kein Aber!! Du bleibst hier! Doktor..mein Mann wird das Krankenhaus erst verlassen wenn er soweit wieder hergestellt ist, dass er sich selbst versorgen kann!“ gab Andrea bekannt. „Na hör mal!! Ich hab das Sagen…ich will nach Hause!!“ beschwerte Semir sich. „Du hast Funkstille!“ Andrea sah ihren Mann böse an und dieser warf Hilfe suchend einen Blick zu Ben. „Nee…da brauchst du bei mir nicht ankommen…und um Hilfe schreien…wenn deine Lady etwas sagt, dann ist es Gesetz..“ grinste er. „Du bist mir ein Freund...Andrea… bitte... in deinen Händen werde ich sicher schneller gesund als hier im Krankenhaus…nimm mich mit…bitte...“ Semir setzte seinen Hundeblick auf. Doch Andrea blieb hart. Semir blieb nichts anders übrig als von dem Pfleger auf Station gebracht und ins Bett gelegt zu werden. Andrea folgte dem kleinen Krankenkonvoi. Im Zimmer sah Semir seine Frau an. „Du liebst mich nicht mehr…früher hättest du mich hier nie liegen gelassen…da wärest du…“ maulte er. „Semir..ich habe zwei Kinder die ich versorgen muss. Da bleibt für dich am Tag keine Zeit. Ich müsste dich zur Toilette tragen….und dir das Essen machen, dich füttern….das geht nicht. Lass dich hier verwöhnen…“ glättete Andrea die Wogen. Semir sah sie an. „Schwör mir, dass dein Liebhaber wieder weg ist, wenn ich zurück komme!“ forderte er mit einem Grinsen auf. Andrea lachte auf. „Das muss ich mir aber gründlich überlegen…ich könnte ihn gegen dich austauschen…“kam als Antwort zurück. „Was soll das denn heißen? Niemand ist so gut wie ich!“ gab Semir gespielt empört von sich. „Reg dich nicht auf…mein türkischer Hengst. Niemand ist besser als du….wirklich niemand..“ lachte sie und küsste ihn. „Ich bin müde..ich glaube ich werde etwas schlafen…“ gab er zu. „Das ist das Beste was du tun kannst. Schatz…ich brauche dich heil zuhause…wer soll denn sonst für die Kinder das Pferd machen wenn nicht mein Hengst..?“ wollte Andrea wissen. „Da hast du auch Recht… Andrea…ich….ich liebe dich..“ kam leise von Semir. Sie küsste ihn noch einmal und verließ den Raum. „Schlaf gut…mein Schatz..“ verabschiedete sie sich.


    „Papa!! Nun komm doch..ich will zu Semir ins Krankenhaus..!“ drängelte am nächsten Morgen Alessia am Frühstückstisch. Gina lächelte leise. „du musst halten was du versprichst..“ ermahnte sie ihren Mann. „Ja ich weiß…dafür habe ich ja auch einen Weiberhaushalt vor mir…nur keine Sorge… das Krankenhaus kennt keine Öffnungszeiten…“ lachte Victor und biss in sein Brötchen. Tatsächlich fuhr er aber eine halbe Stunde später los. Sie kamen weitere zehn Minuten später am Krankenhaus an und fragten nach Semir. „Herr Gerkan liegt auf Station 7, Zimmer 711.“ gab die Dame an der Auskunft bekannt. Alessia und Victor nahmen den Fahrstuhl und fuhren nach oben. „Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht…er sah ja ziemlich schlecht aus…“ meinte Alessia auf der Fahrt. „Da du dich um ihn gekümmert hast, wird er bestimmt wohl auf sein..“ beruhigte Victor. Sie klopften an die entsprechende Tür und traten ein. Eine Frau und zwei Kinder waren bereits im Zimmer. „Hallo..“ begrüßte Semir sie. „Hallo Semir…ich dachte..ich komme mal vorbei und sehe wie..es dir geht..“ erklärte sie. „Wer ist das?“ harkte die Frau nach. „Das ist Alessia Graziano…sie hat mein Bein geschient und mir das Leben gerettet.. Das Alessia ist meine Frau Andrea…das dort ist Ayda und die Kleine da in der Ecke ist Layla…meine Familie…“ stellte Semir vor. Die Frau kam zu Alessia und reichte ihr die Hand. „Danke….das war erstklassige Arbeit. Das hat mir der Arzt erzählt…ohne die Schiene hätten sie das Bein wohl …lassen wir das. Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?“ bot Andrea an. „Hey.. das ist mein Besuch!“ protestierte Semir sofort. „Ich werde bei Ihnen bleiben. Lassen Sie den Frauen doch den Spaß…“ grinste Victor. Andrea und Alessia verschwanden mit den Mädchen während Victor sich zu Semir setze. „Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen, Herr Gerkan aber glauben Sie mir, ich bin kein Verbrecher. Mein Bruder hat Ihnen sehr viel Leid angetan und ich kann mich im Namen der Familie nur bei Ihnen entschuldigen. Ich habe Herrn Jäger bereits meine Unschuld beweisen können. Er hat nämlich mich im Verdacht gehabt Sie entführt und irgendwo eingesperrt zu haben. Nun ja…die Familie Graziano lässt sich nicht gern unter Druck setzen. Ich möchte Sie, Ihre Familie und auch Ihren Freund Jäger zum Essen nach Hause einladen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie die Einladung annehmen…“ bat Victor. Semir sah ihn argwöhnisch an. „Normalerweise sage ich solche Einladungen grundsätzlich ab. Aber ich kenne Alessia und sie ist es alle male Wert sie anzunehmen…“ nickte Semir. „Aber natürlich erst, wenn ich wieder laufen kann…“ hängte er an.

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