Meine erste Fanfiction...

  • Hallo!


    Ich bin hier schon länger auf eurer Seite unterwegs und lese für mein leben gern die Geschichten auf dieser Homepage! Heute in meiner Mittagspause dachte ich mir, "mensch, schreib doch mal was eigenes!" Tja und hier bin ich! frisch angemeldet und hab den ganzen Mittag an der geschichte geschrieben. Bevor ich jetzt weiter schreib hätt ich gern mal euer (ehrliche!) Meinung gehört.


    Also viel Spaß mit einer Geschichte einer blutigen Anfängerin :thumbup:



    Wochenende mit Folgen
    5:30 Uhr und in Köln ging so langsam die Sonne auf. Ein Wecker klingelte grell in einer Wohnung und wurde mit einem knurren ausgeschlagen. Nach wenigen Sekunden des Erwachens schwang der junge Mann seine Beine aus dem Bett und zog sich im Bad schnell Sportsachen und die passenden Laufschuhe dazu an. Er schnappte sich seinen Haustürschlüssel sowie sein Geldbeutel und verließ die Wohnung.

    Ben liebte es so früh am Morgen am Rhein entlang zu joggen. Keine Menschenseele unterwegs, er hatte nur die Vögel, die schon erwachten und sangen und das noch stille Wasser des Rheins. Bald würden dort wieder die ersten Schiffe fahren. Doch jetzt war er allein.


    Er atmete die frische Luft ein und spürte, wie sie sich langsam in seiner Lunge ausbreitete. Der Himmel war Wolkenlos, es sah nach einem schönen Frühlingstag aus.


    Auf dem Rückweg hielt Ben bei seiner Stammbäckerei. Die Verkäuferin kannte den jungen Polizist und sein Bestellwunsch bereits, denn jeden Morgen kam Ben vor dem Dienst hier vorbei um sich sein Frühstück zu holen.

  • Nachdem er bezahlt hatte ging er in seine Wohnung zurück. Er lag das Brötchen auf die Kommode am Eingang, schaltete seine Kaffeemaschine ein und ging ins Bad um zu duschen.


    Nur mit einem Handtuch um die Hüfte kam er in die Küche zurück und wollte sich gerade einen Kaffee herausmachen als sein Handy klingelte. „Morgen Semir, na schon unterwegs?“, begrüßte er seinen Partner. „Morgen! ja ich bin schon auf dem Weg zu dir als sei pünktlich!“ Ben grinste „Wie immer Papa“ sagte er und legte auf. Schnell drückte er auf die Kaffeeautomatentaste und ließ sich einen Kaffee raus während er sich anzog. Noch mit nassen Haaren kippte er das koffeinhaltige Getränk runter, nahm sich das Brötchen und ging Richtung Ausgang.

    „Noch nasse Haare?! Ben es ist noch nicht Sommer!“ kam es anklagend von seinem Partner als der Jüngere die BMW Tür öffnete und einstieg. „Sag mal bin ich 30 oder 3?“ kam es etwas knurrend von Ben. „Ja und dann bist du wieder krank und ich muss alle Berichte alleine schreiben!“ beschwerte sich Semir. „Mach dir mal keinen Kopf, ich wird schon nicht sterben“ Ben wurde die Diskussion über so diese Albernheit zu blöd und lenkte ab: „Hat Tim euch heute etwas länger schlafen lassen?“ Semir war vor wenigen Wochen noch mal Vater geworden. Ben beneidete seinen Partner in der momentanen Situation nicht, sein Sprössling, wenn auch sehr süß, hatte kein Erbarmen für seinen Vater, der durch den Schichtdienst oft früh aufstehen musste. Zudem hatte Andrea im Moment eine depressive Phase, was man im Fachchinesisch „Baby - Blues“ schimpfte. Keine leichte Zeit also für Semir. „Ach hör auf! vier mal war ich wieder wach. Andrea hat im Moment genug mit sich zu tun, daher bin ich immer zu dem Kleinen“ kam es von Semir. Sein Partner versuchte ihn zu beruhigen „Mach dir nix draus! Das wird auch besser mit Tim und Andrea wird sich auch wieder einkriegen.“

    Ben hatte keine Erfahrung mit Familie, Kindern oder gar Ehefrauen. Er liebte seine Freiheit und wollte sie nicht so leicht aufgeben. Zwar liebte er auch die Frauen, und er bekam auch genug Möglichkeiten für eine feste Beziehung, jedoch plagten ihn ein wenig Bindungsängste. So zog er es vor, lieber mal hier und da einen Flirt zu haben und ansonsten seinen Hobbys nachzugehen, für seine Arbeit zu leben und mit dem Freunden viel zu unternehmen.

    Beide versanken in ihre Gedanken und fuhren so stillschweigend über die Autobahn Richtung PAST.

  • Er zündete sich eine Zigarette an und inhalierte kräftig den blauen Nebel. Auf dem Balkon stehen hatte er eine gute Sicht über Köln. Er genoss diese Atmosphäre.


    Sein Plan der Rache war so gut wie Perfekt. Endlich würde er ihm alles zurückzahlen können, er hatte sein Leben zerstört. Das Leben von Tobias Schmitt.

    Marie war eine wunderbare Frau. Klug, attraktiv, herzensgut und immer optimistisch gestimmt. Niemals hätte er Sie aufgeben dürfen, niemals Sie an Ihn verlieren dürfen! Doch was er auch versuchte, Marie war sich ihrer Gefühle sicher.


    Sich in einen ehemaligen Arbeitskollegen zu verlieben, das war nie in ihrem Sinn. Zu oft hatte Sie diese Worte immer und immer wieder wiederholt. Doch das änderte rein gar nichts an seinem Gefühl der vollkommenen Vernichtung. Als Marie ihm erzählte was passiert war, dass sie diesen Typ von der Autobahnpolizei liebte und nicht mehr ihn, brach für ihn eine Welt zusammen! Er war erfolgreich in seinem Architekturbüro, er konnte Marie soviel bieten! Doch sie hatte nur noch Augen für einen verwaschenen Bullen, der alle paar Wochenenden mal Frei hatte und nicht mal ein drittel von ihm verdiente.


    Das war Marie egal. Luxus und Karriere bedeuteten ihr nichts. Sie liebte die Menschen und sie liebte Ben.


    Ein großer Fehler, wie sich herausstellen sollte.

    Sie kannte Ben vom LKA. Damals haben sie auf dem gleichen Revier gearbeitet und so manche heikle Situation zusammen gemeistert. Sie mochten sich, sind oft gemeinsam Ausgegangen. Egal ob gemütlich Essen gehen oder in der Disco Party machen, die beiden hatten immer ihren Spaß. Die Fronten waren geklärt, sie waren Freunde, nicht mehr und nicht weniger. Zumindest dachte Ben das. Eines Abends erzählte Marie von ihren Gefühlen.


    Sie saßen bei ihm draußen auf der Terrasse, die Dämmerung hatte schon eingesetzt. Tobias war an dem Abend in München, hatte dort einen Termin. Diese Abende gab es öfters und da trafen sich die Beiden um Weg zu gehen oder über Gott und die Welt zu plaudern. Doch an diesem Abend war alles anders. Ben wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Er wusste von der Beziehung mit Tobias, er wollte sich nicht in den Weg stellen.

  • Tobias war in der Zeit als er Marie kennen lernte auch ein Freund von ihm geworden. Und nun das! Zudem war Sie wie eine Schwester für ihn. Wie konnte man eine Schwester lieben? Sich in sie verlieben?


    Marie dachte sich das schon, sie hatte Ben die letzten Monate beobachtet und gemerkt, dass es für ihn keine Liebe gab.


    Am nächsten Tag trennte sie sich von Tobias und zog zu ihren Eltern nach Amerika, um dort ein neues Leben zu beginnen.

    Tobias zog ein letztes mal ein seiner Zigarette und schnickte sie über das Geländer. Er dachte daran zurück wie Marie ihn unterstützte als es mit seinem Studium immer mehr bergab ging. Damals war er fast gescheitet, fast hätte er seinen Traum Architekt zu werden nicht Erfüllt bekommen. Damals, vor über 5 Jahren, am Ende seines Studiums wäre er fast gescheitert. Einige Studienkollegen und „Freunde“ wie Sie sich damals nannten hatten ihn in seiner schlechten Zeit aufgesucht und ihm die Welt der Drogen offenbart. Eigentlich war er nie der Typ für solch illegale Sachen. Aber die Ablenkung tat ihm gut und er erhoffte sich bessere Noten durch nächtelanges Durchlernen, was ihm auf seinen Trips nun möglich war.


    Marie lernte er per Zufall in einer Disco kennen. Sie war frischgebackene Polizistin und er ein Drogenabhängiger Student. Ein ungleicheres Paar gab es damals wohl kaum, doch Marie liebte es dem Menschen zu Helfen. So half sie auch Tobias von den Drogen weg zu kommen. Ein harter und langer Weg! Aber gemeinsam hatten sie es geschafft.


    Die Welt schien in Ordnung, bis an dem Tag, wo Sie ihm die Wahrheit sagte.


    Nachdem sich Marie von ihm trennte verließ er Köln und ging nach Nürnberg zu alten Bekannten. Doch jetzt war er wieder da und wollte sich endlich Rächen.


    Dieser Bulle sollte das selbe erleiden wie er und noch schlimmer! Er sollte bluten und um den Tod betteln, ja das stellte er sich vor.


    Und er hatte schon einen Plan, wie er das anstellen wollte.

  • Erstmal vielen dank für die lieben Feeds! (und grad von "alten Hasen" fühlt man sich bei den Feeds sehr geehrt) Ich muss gestehen, ich hab das Forum erst vor 5 min entdeckt! *lach* daher gibts jetzt auch ne andere Farbe! Danke für den Tip! hätte es selbst wissen können, hatte bei schwarz auch imnmer meine Probleme zu lesen! Schade, dass man hier nur im 15 min Takt was reinstellen kann... klick hier durch die gegen und will ständig neues hinzufügen... ok also weiter gehts :)


    In der PAST standen alle Fenster sperrangelweit offen. Mittlerweile war es Mittag geworden und Semir und Ben waren damit beschäftigt alte Berichte zu tippen. Nichts war los auf den Autobahnen rund um Köln. So war auch die Laune der beiden Beamten. Semir durchbrach die Stille. „Komm lass uns ne Runde Streife Fahren gehen. Sonst mach ich Andrea mit meiner Laune bald Konkurrenz!“. Ben grinste bei dem Kommentar seines Freundes. Es erleichterte ihn, dass er die momentane Lage bei ihm zu Hause inzwischen etwas gelassener sah. „Gute Idee! Mein Magen knurrt sowieso! Lass uns bei Schröder vorbeifahren, ich geb´ ne Runde aus!“. Semir schüttelte den Kopf. „Die Jugend von heute! futtern bis zum umfallen und kein Gramm zunehmen!“ „Oh Semir! Langsam wird du echt alt!“ Konterte Ben. Beide verließen die PAST.


    Während der Fahrt drehte Ben am Radio umher, bis er ein für sich geeignetes Lied fand und dazu mit der Hand auf dem Armaturenbrett den Takt von „Nickelback – Savin´“ mit klopfte.

  • Semir bewunderte immer wieder aufs Neue das musikalische Talent von seinem jungen Kollegen. „Mensch nur noch morgen arbeiten und dann mal wieder am Wochenende frei! Hast du schon was vor?“ „jaaa“ kam die Antwort von Ben. „Und was wenn man fragen darf?“ Semir schielte zu seinem Partner rüber. „Ich fahr mal wieder in die Eifel zum Klettern, du lässt mich ja hängen!“ Ben setzte ein gespieltes beleidigtes Gesicht auf. „Ich hab dir damals gesagt, dass das unsere letzte Klettertour fürs nächste war! Außerdem wenn ich mich zurückerinnere war das der Anfang von unserem gemeinsamen „fast Ende“ durch einen Durchgeknallten Japsen und sein Turboschnupfen!“ Ben lief es kalt den Rücken herunter als er an den damaligen Fall zurückdachte. „Och Semir das war doch reiner Zufall! das hat nix mit der Eifel und dem Klettern zu tun! Außerdem sieh es mal so: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das uns das noch mal passiert? gleich null! also: Nix gegen Klettern in der Eifel, ja?!“ der jüngere der beiden verteidigte mit Leib und Seele sein Lieblingshobby. Semir gab auf. „Hast ja Recht. Sobald sich die Sache zu Hause etwas entspannt hat fahr ich mal wieder mit. Das kann halt noch dauern.“ Semir senkte den Kopf. Das wäre schon eine gelungene Abwechslung mit Ben gemeinsam ein Männerwochenende zu starten. Doch das konnte er im Moment wirklich nicht machen. „Kein Problem Partner! Ich werde bestimmt nicht zu letzten Mal dort sein!“

    Nach dem Essen bei Schröder und dem neusten Austausch über Klatsch und Tratsch fuhren die Beiden Beamten wieder zurück zur PAST, um für den heutigen Tag Feierabend zu machen.


    Semir setzte Ben zu hause ab. „Morgen wieder selbe Zeit?“ fragte Semir bevor er sich verabschiedete. „Ne lass mal. Ich will morgen mein Motorrad einweihen. Die Saison beginnt.“ Semir grinste „juhu! wenn du und deine Mororradfreunde sich wieder auf die Straßen trauen ist endlich wieder was los auf der Autobahn!“ „ha ha sehr komisch Mr. „ich bin nur auf vier Rädern sicher“!“ entgegnete Ben den Seitenhieb von Semir. Er konnte es gar nicht verstehen, wie Semir keinen Reiz für Motorräder fand. „OK dann sehen wir uns morgen auf der PAST. Machs gut!“ „Du auch Semir!“ Ben schlug die Tür zu und ging Richtung Eingangstür.

  • Semir konnte nicht glauben, dass die Nacht schon wieder vorbei war! Sein Sohn hatte ihm mal wieder wenig Zeit zum schlafen gegeben. Andrea lag friedlich neben ihm. So leise er konnte stieg Er aus dem Bett und lief ins Bad um sich dort fertig für die Arbeit zu machen. Nachdem er ausgiebig gefrühstückt hatte nahm er sich seine Jacke und machte sich auf den Weg.

    Währendessen war Ben damit beschäftigt seine Motorradklamotten zu suchen. Er liebte zwar das Risiko, aber beim Motorradfahren hörte der Spaß für ihn auf. Als er alle Utensilien zusammen hatte begab er sich in die Garage, wo sein geliebtes Motorrad den Winterschlaf hinter sich gebracht hatte. Schnell checkte er alle Details der Maschine, schwang sich auf und machte sich auf den Weg zur PAST.


    Er wählte den etwas längeren, dafür kurvenreicheren Weg über die Landstraße zu seiner Arbeitsstelle. Auf dem Weg dorthin genoss er den entgegenkommenden Wind und das Feeling des Fahrens. Wie er das doch vermisst hatte! Gab es noch etwas, was mehr die Freiheit widerspiegelte als Motorradfahren?


    Er war so in seinem Element, das er nicht merkte wie er von einem schwarzen Jeep verfolgt wurde. Zwar hielt dieser immer Abstand von Ben, doch er folgte ihm schon eine ganze Weile. Ben merkte nichts. Mit dem I-Pot im Ohr fuhr er weiter.

    Semir kam gerade auf dem Parkplatz der PAST an. Als er den BMW parkte und sich vergebens nach dem Motorrad von Ben umsah schüttelte er nur den Kopf „Das wäre ja auch zu schön gewesen, wenn mein junger Herr Kollege einmal früher da wäre als ich…“


    Er betrat das Büro und schaltete schon mal den PC an während er sich einen Kaffee holte.


    Auf dem Rückweg kam Susanne gerade in die PAST. „Morgen Semir! ist Ben auch schon da?“ Fragte die hübsche Sekretärin mit einen grinsen im Gesicht „Schau doch mal auf die Uhr! Wenn Ben mal um die Zeit schon da ist, dann fällt doch Weihnachten und Ostern zusammen!“ beide grinsten.

  • Ben war auf den letzten Kilometern. Bald müsste er seine Maschine abstellen. Schade, er könnte noch Stundenlang so weiterfahren! Warum wollte Semir keine Streife auf dem Motorrad fahren? Das wäre doch echt mal Abwechslung!


    Als er so darüber nachdachte und sich Semir und sein Gesicht auf einem Motorrad vorstellte kam der Jeep immer näher zu Ben und er wurde von ihm gerammt. Ben ließ einen Schrei fahren und versuchte noch die schlängelnde Maschine unter Kontrolle zu bekommen doch vergebens. Schon merkte er den harten Aufprall auf dem Asphalt und das herzzerreißende Geräusch der Maschine wie sie über die Straße schlidderte.


    Da er recht schnell unterwegs war wurde er noch einige Meter über die Straße entlang geschleudert, bis er regungslos liegen blieb.

    Der Jeepfahrer für an ihm vorbei und sah im Rückspiegel, dass Ben sich nicht mehr rührte. Ein grinsen lag in seiner Stimme „Sehr schön blöder Bulle! Das war erst der Anfang, ein Vorgeschmack sozusagen.“ Er gab Gas und fuhr davon.

    Ben öffnete die Augen. Zuerst musste er überlegen ob das was er gerade in Erinnerung hatte wirklich passiert war oder ob er nur träumte. Doch schnell verriet im sein Körper, dass es Wahr war. Es fühlte sich an, als ob er von einem LKW überfahren wurde. Er traute sich nicht so recht sich zu rühren. Es drehte sich alles um ihn herum. Er Stöhnte auf und merkte einen üblen Geschmack im Mund. Gerade noch rechtzeitig zog er sich den Helm ab und drehte sich auf die Seite um sich zu übergeben.


    Unter husten und röcheln merkte er den stehen gebliebenen Autofahrer erst nicht, der sich mit einem Handy in der Hand näherte. „Bleiben sie liegen, ich ruf einen RTW“ mit diesen Worten begann er schon das Gespräch mit der Rettungsleitstelle.


    Für Ben ging das alles etwas zu schnell, er war noch damit beschäftigt nicht an seinem erbrochenen zu ersticken und sich halbwegs auf der Seite liegend zu halten, denn es drehte sich immer noch alles fürchterlich um ihn herum und sein Schädel dröhnte ohne Ende.

  • Der Ersthelfer verstaute gerade sein Handy in der Jacke und kam wieder zu Ben. „Wie geht es ihnen? haben sie irgendwo Schmerzen? Wie kann ich ihnen Helfen?“ man merkte ihm an, dass er sehr nervös war. Keine alltägliche Situation für einen Normalbürger!


    Ben wusste gar nicht auf welche Frage er zuerst antworten sollte. Er bekam nur ein „Alles in Ordnung“ heraus und versuchte aufzustehen. Der Mann schnappte sich seinen Arm „Warten Sie, ich helfe ihnen“ und zog Ben hoch. Kaum stand er, wurde ihm auch schon wieder schwummerig und er war kurz davor wieder umzukippen. Mit letzter Kraft schnappte sich der fremde Mann Ben und half ihm wieder zurück auf den Boden. „Das ist wohl keine so gute Idee“ kommentierte der PKW – Fahrer. „Man der Tag geht ja schon gut los“ kam still von Ben, der seinen Kopf zurück auf den Asphalt legte.


    Semir war gerade damit beschäftigt seinen Schreibtisch von dem gestrigen Berichteschreiben aufzuräumen, als Susanne die Tür öffnete und berichtete: „Semir ich weiß Ben ist noch nicht da, aber eben kam ein Funkspruch über einen Unfall auf der B 55 rein. Ich dachte du magst mal hinfahren weil die Kollegen recht ausgelastet sind.“ Semir schnappte sich schon seine Jacke und verließ mit einem „Ich schau mal nach“ das Büro.


    Auf dem Weg zur Unfallstelle merkte Semir, dass Ben über 15 min zu spät war. Ob er wohl da ist wenn ich wieder zurück bin? Sonst kann ich ihn gleich abholen, ist ja auf dem Weg, dachte sich Semir.


    Er näherte sich der Unfallstelle und sah schon das blaulicht des RTWs. Als er sein Auto parkte und der Unfallstelle per Fuß näherte erstarrte er, als er Bens Motorrad auf der Straße total zertrümmert liegen sah. Sofort sah er sich nach seinem Partner um und ging Richtung Krankenwagen.


    Ben saß auf einer Trage mit einem Becher in der Hand, der Notarzt leuchtete ihm gerade in die Augen und überprüfte die Pupillenreaktion von Ben.

  • Semir viel erstmal ein kleiner Stein vom Herzen, als er sah, dass Ben wohl nicht schwer verletzt zu sein schien. Dennoch ging er sofort auf ihn zu: „Mensch Ben was ist passiert? wie geht es dir?“ der Notarzt drehte sich zu Semir „Sie kennen sich“ nun mischte sich auch Ben ein „ja das ist mein Partner“ „Semir Gerkan, Kripo Autobahn“ stellte sich Semir vor und reichte dem Arzt die Hand. „Dr. Böhm, ihr Kollege hat einen ganzschönen Schlag auf den Kopf bekommen, ich würde ihn gern mit ins Krankenhaus nehmen um schlimmeres auszuschließen“ „Nene“ kam der Einwand schon von Ben, „es geht mir schon besser, den Rest bekomm ich so hin, danke Doc.“ Mit diesen Worten erhob er sich von der Liege und hielt sich gleich an der Wand des RTWs fest. der Notarzt und Ben kamen ihm zu Hilfe. „Ben bitte, du siehst nicht gut aus, geh mit das dauert doch sicher nicht lang.“ Semir legte all sein Überzeugungstalent in die Stimme, vergebens. „Boa Semir bitte, es geht mir gut ich bin nur etwas wacklig auf den Beinen! gib mir zwei Stündchen und ich bin wieder der Alte!“ Sowohl der Arzt als auch Semir sahen zweifelnd zu Ben. dieser konzentrierte sich ganz darauf halbwegs aufrecht und frei zu stehen. „Herr Jäger ich kann sie nicht zwingen, aber unwohl ich mir schon…“ „Ja mir aber nicht, wenn was ist kann ich ja immer noch ins Krankenhaus gehen aber im Moment geht es mir wirklich schon besser!“ Ben ließ nicht locker! unter keinen Umständen wollte er jetzt ins Krankenhaus wo doch sein Wochenende in der Eifel vor der Tür stand! Hotel war schon gebucht, selbst wenn er nicht klettern ging, so wollte er auf jeden Fall dorthin fahren!

    Semir gab auf. Er wusste genau, wenn Ben etwas nicht wollte, dann tat er es auch nicht. Also legte er sich erst gar nicht mit ihm an. „Also komm schon du sturer Bock, aber alleine lass ich dich heute Nacht nicht das sag ich dir!“ Er schnappte sich Ben und beide verabschiedeten sich von dem Notarzt und dem Ersthelfer.


    Ben ging zu seinem Motorrad. Das erste mal, dass er die Maschine bzw. das was davon noch übrig blieb sah. „Was ist eigentlich passiert?“ fragte Semir als sie entlang gingen. „Mich hat so ein Trottel gerammt. Oh scheiße! Guck sie dir an! die kann ich auf den Schrottplatz fahren!“ „Nix da! die Fahren wir jetzt mal schön zu Hartmut! Wenn dich jemand gerammt hat, dann haben wir schöne Lackspuren!“ Ben wollte sich gerade bücken um die Maschine aufzuheben als ihn Semir an der Schulter festhielt und die Aufgabe übernahm. „Wir haben nicht nur Lackspuren… ich hab das halbe Nummernschild gesehen. Immerhin kam der Fahrer auf einmal immer näher, da hab ich in den Rückspiegel geschaut.“ „Tja ganz schön blöd von ihm die vorher nicht ab zu montieren! Na dann Herr Kollege, an die Arbeit“ sagte Semir und rief Hartmut an damit er das Motorrad abholte.

  • Auf dem Weg zur PAST sah Semir immer wieder besorgt zu seinem Beifahrer, der wohl alle Mühe hatte halbwegs gesund auszuschauen. „Ben wenn etwas ist dann sagst du mir bescheid versprichst du es mir?“ er legte einen scharfen Unterton in seine Frage. „ja Daddy, das werd ich machen“. „Hör auf die Geschichte auf die leichte Schulter zu nehmen und sag mir lieber wie das Kennzeichen war! kann ja sein, dass du noch ne Amnesie bekommst!“ Semirs Blick war auf die Straße gerichtet. Ben fuhr rum und bereute in dem Moment schon wieder die schnelle Bewegung „Sag mal geht’s noch? ich hab vielleicht ne kleine Gehirnerschütterung aber ich bin doch nicht Dement!“ kurz herrschte Schweigen im Auto. „Naja, so ne Amnesie wäre vielleicht gar nicht so schlecht! Dann würd ich vergessen, was ich für einen erzieherischen Partner hab“ sagte Ben mit einem kleinem Grinsen im Gesicht. „Duuu hör bloß auf! ich bin der Einzige der an deinem Bett sitzen wird wenn du mal im Krankenhaus liegst!“ gab Semir zurück und beide mussten schmunzeln.

    Im Büro angekommen gingen sie sofort zu Susanne. Die ging besorgt zu Ben als sie ihn sah: „Mensch was ist denn mit dir passiert?“ fragte sie den schneeweißen Ben. „Der hat mit dem Asphalt gekuschelt“ kam es trocken von Semir. „Moment mal! Das war ja wohl unabsichtlich!“ widersprach Ben. „Komm jetzt setz dich erstmal du bist ja ganz blass“ versuchte Susanne die kabbeleien zu Unterbrechen. Sie fand die Situation nicht lustig. „Ok Susanne wir brauchen den Halter des Autos mit dem Kennzeichen…“ Semir hielt inne. „Mensch du hast es mir noch gar nicht gesagt!“ endete er. „K – PD – … und noch drei Zahlen“ berichtete Ben stockend „Wie? und das wars schon?“ kam entrüstet von Semir. „Ja Mensch ich war mit anderen Sachen beschäftigt, z.B. mir nicht das Genick zu brechen!“ kam wütend von Ben. „Was war es denn für eine Lackfarbe?“ fragte Semir weiter. „Schwarz… oder Blau… oder Dunkelgrün?“ Ben wurde immer leiser. „Wie jetzt Schwarz, Grün oder Blau? du weißt es nicht?“ Semirs stimme wurde immer höher. Susanne saß nur zwischen den beiden Streithähnen und sah abwechselnd von Einem zum Andern. „ja Man irgend so was dunkles halt!“ Ben hatte die Schnautze voll. „Boaaa das glaub ich jetzt nicht? bist du Polizist oder bist du ne Tussi? Irgend was dunkles???“ „Ja Mensch ich hab vielleicht ne halbe Sekunde in den Rückspiegel geschaut.“


    „So Schluss jetzt! Wir geben das ein was wir haben! Vielleicht reicht das ja schon!“ Susanne wollte den Streit schlichten. Die beiden Jungs saßen da und beobachteten, wie Susannes Finger flink über die Tastatur huschten.

  • Alle Drei schauten gespannt auf den Computerbildschirm als dieser die Suchergebnisse ausspuckte. „Hm nicht gerade wenig…“ kommentierte Semir. Ben nahm sich die ausgedruckte Liste und überflog sie als in dem Moment Semirs Handy klingelte. „Ah Hartmut und was hast du für uns?.....Aha… ja in Ordnung hab verstanden, danke ciao.“ Er packte sein Handy wieder in die Hosentasche und berichtete mit einem Seitenblick zu Ben „Also laut Hartmut war es ein dunkelgrüner Jeep.“ „Sag ich doch! dunkelgrün war bei meiner Auswahl dabei!“ kam keck von Ben der grinsend dastand. „Du bist mir auch so ne Auswahl! Doch ne kleine Amnesie, wie?“ Semir grinste auch. Er war froh, den kleinen Streit mit Ben begraben zu haben und endlich herauszufinden wer dieser Jeepfahrer war!


    „Gut! Dann lasst uns die Suche eingrenzen!“ sprach Susanne und nahm Ben die Liste mit den Fahrzeughaltern aus der Hand und markierte alle dunkelgrünen Jeeps.


    „Na bitte! Sieht doch schon besser aus! Hotte, Dieter! habt ihr gerade was vor?“ Ben brachte seinen Hundeblick. „Was gibt’s denn Jungs?“ kam von dem beleibten Polizisten. „Wir machen halbe – halbe gut?“ Semir gab die Hälfte der Liste Hotte in die Hand, der nun bei den Dreien dabei stand. „Komm Dieter! wir müssen mal wieder den Jungs aus der Patsche helfen!“ sprach Hotte, schnappte sich Jacke und Ferrarischlüssel und verließ gemeinsam mit Dieter die PAST.


    Semir und Ben wechselten auf das Kommentar von Hotte nur einen vielsagenden Blick und gingen mit ihrem Teil der Liste auch an die Arbeit.

  • So verging der Mittag und die vier Beamten hatten zwar schon einige Personen abgeklappert, aber nichts Brauchbares herausgefunden. „Komm wir machen ne Pause“ sagte Semir und bog an einer Raststätte ab um für sich und seinen Kollegen Kaffee zu holen. Ben blieb im Auto und nahm sich eine Schmerztablette, die er von Susanne kurz vor dem Verlassen der PAST erhalten hatte. „Noch Kopfweg?“ fragte Semir als er mit zwei Pappbechern zurück zum BMW kam. „hmmm“ kam es von Ben der einen der Becher entgegennahm und einen kleinen Schluck daraus nahm „Au! Heiß! verdammter Mist!“ fluchte er. „Tja, schon mal kalten Kaffee gekauft Ben?“ kam es trocken von Semir. Ben stellte seinen Becher auf das Armaturenbrett ab und ging die Liste weiter durch. Einige Zeit war es Still bis Ben sich zu Wort meldete „Hey, Mensch das gibt’s doch nicht! Tobias Schmitt!“ „Wer ist Tobias Schmitt?“ kam es stirnrunzelnd von dem Älteren Polizisten. „Ein Bekannter, schon Jahre her, dass ich ihn gesehen habe. Das Er wieder in Köln wohnt…Den können wir überspringen.“ Kam es von Ben. „BITTE?!“ fragte Semir mit greller Stimme. „Semir ich kenn ihn, warum sollte er mich über den Haufen fahren? wir waren Freunde. Außerdem hätte er sofort angehalten und Erste Hilfe geleistet. Tobias ist nicht so…“ Ben versuchte seinen alten Bekannten zu verteidigen. „Ben, wir sind Polizisten. Uns fahren auch mal ehemalige Freunde über den Haufen. Warum eigentlich ehemalig?“ Semir roch schon eine Fährte. „Ach lange Geschichte! Erzähl ich dir heut Abend bei nem Bier wenn du magst.“ Sagte Ben und winkte ab. Er hatte jetzt keine Lust die ganze Story von vor mehreren Jahren auszupacken. „Okay, klingt gut! ich penn ja heut eh bei dir.“ Entgegnete Semir. Der Jüngere sah seinen Nebenmann erstaunt an. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich heut nicht allein lass, hab Andrea schon bescheid gesagt.“ Kam es triumphierend von Semir. Ben schüttelte nur den Kopf und Semir startete den Motor.

  • Er fuhr die letzen Meter mit dem Smart und parkte diesen dann vor seiner Wohnung in Köln. Er kam gerade von seinem Ausflug nach Cuxhaven zurück, wo er den Jeep in ein sicheres Versteck untergebracht hatte.


    Das Versteck war ein Ferienhäuschen von Maries Eltern. Früher waren sie oft da und er hatte sich mal einen Schlüssel nachmachen lassen, damit, wenn er mit Marie dort war, unabhängig von ihr war und sie auch mal getrennt etwas machen konnten. Zu gut, dass diese Bude nur noch sehr selten genutzt wurde. Marie und ihre Familie waren schließlich in den Vereinigten Staaten. Da kam niemand von ihnen mehr vorbei. In Besitzt hatten sie es auch nur, weil sie es damals nicht loswurden.
    Tobias schloss die Tür auf und ging Richtung Küche um sich etwas zu Essen zu machen.
    Ben zögerte als er die Klingel mit der Aufschrift „SCHMITT“ las. Irgendwie war das alles zu komplex! und überhaupt! Wie sollte das Gespräch mit Tobias jetzt verlaufen? Etwa „Hi Tobi! Lang nicht gesehen! Wie geht’s dir denn? Sag mal wolltest du mich heute Morgen zufällig umbringen? Warst du zufällig der Fahrer des Jeeps der mich gerammt hat?“ Diese Gedanken hatte Ben schon die ganze Zeit, als sie sich auf den Weg zu Tobias Wohnung machten. Nun standen beide vor der Tür. Ben atmete einmal tief durch und betätigte die Klingel.

  • Es läutete. Er sah auf. Wer konnte das sein? Er erwartete keine Besucher. Er legte das Messer auf das Schneidebrett und ging zu Tür. durch den Spion sah er ihn. NEIN! Das durfte nicht sein! Was machte er hier? Wie kam er so schnell auf seine Schliche? Er überlegte sich was nun die Beste Handlung war: Fliehen? Nein! Wenn sie ihn schnappten wäre alles vorbei! Wenn er entkommen würde, dann würden sie nach ihm Fahnden. Keine gute Idee! Er musste das Spiel nun mitspielen. Egal wie hart es werden würde! Tobias fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Dann öffnete er die Tür.

    Beide sahen sich in die Augen. Nach so langer Zeit. Damals gab es keine große Aussprache zwischen den beiden Männern. Tobias sagte damals nur „Du kannst nichts dafür Ben, mach dir keine Vorwürfe.“ Das war alles. Dann sahen sie sich nicht wieder. Bis zu dem heutigen Tag. Ben räusperte sich und ergriff das Wort „Hallo Tobias! Schön dich mal wieder zu sehen!“ Er streckte Tobias die Hand hin. „Mensch Ben! Das ist aber eine Überraschung!“ Säuselte der Wohnherr und schüttelte kräftig und mit Freunde Bens Hand.

    „Sei gut gelaunt! Du freust dich diesen Bastard zu sehen!“ Dachte sich Tobias. Er musste sich immer wieder zur Vernunft rufen.

  • Ben stellte seinen Partner vor. „Das ist Semir Gerkan, mein Kollege bei der Autobahnpolizei“ „Freud mich!“ Log Tobias weiter. „Bitte kommt doch rein!“ Mit einer Geste ging er in seine Wohnung und fragte wie er im Wohnzimmer ankam und die Drei sich setzten „Autobahnpolizei? Bin ich Geblitzt worden“ Er lächelte um seinen Witz zu untermauern. „Nein das nicht…“ kam es ernst von Ben. Wie sollte er seinen Satz nur vollenden? Semir merkte die beklemmende Situation für Ben. Er kannte sie zu gut! Auch bei ihm wurde schon mancher Bekannte verdächtigt und er musste das Verhör durchziehen. Keine schöne Sache! Daher unterstützte der Ben, indem er das Wort ergriff. „ Herr Schmitt, sie fahren einen dunkelgrünen Jeep?“ „Ja das ist richtig.“ Antwortet der Angesprochene. „Und den finden wir wo?“ Bohrte Semir weiter. Ben war mittlerweile ganz klein auf der Couch geworden. „Den hab ich gestern einem Kollegen gegeben. Wir teilen und das Auto. Manchmal haben wir schlimme Wegstrecken zu überwinden, wenn wir uns neue Bauplätze anschauen. Da macht sich ein Jeep bei den Feldwegen im Fuhrpark sehr gut. Aber ich bin sonst immer mit dem Smart unterwegs.“ Tobias stand dem Verhör sicher entgegen. „Und heute morgen? waren sie da auch unterwegs?“ Semir versuchte eine Falle aufzustellen die Tobias jedoch geschickt umging. „Nein. Heute Morgen hatte ich keine Termine und habe hier an einem neuen Objekt gearbeitet. Sehr schön ist es! Soll in Hamburg gebaut werden! Sie können es sich ansehen wenn sie möchten.“ Der Architekt erhob sich um seinen Laptop zu holen. „Nicht nötig, Tobias“ kam es von Ben. Er gab Semir ein Zeichen des Gehens. Tobias sah die Beiden verwirrt an. „Wenn du meinst Ben. Kann ich euch was zu trinken anbieten“ kam es weiter von dem all zu freundlichen Gastgeber. „Nicht nötig, wir wollten gerade wieder gehen.“ Sprach Ben und ging Richtung Tür. Semir folgte ihm trotzig. „Na dann… Das war ein kurzes Wiedersehen“ kam es von Tobias der die Beamten zur Tür begleitete. „Den Rest können wir ja mal nachholen.“ Antwortete Ben, der die Endtäuschung in Tobias Stimme hörte. Als sie sich zum gehen wandten drehte sich Semir noch mal um „Ach Herr Schmitt? Wie lange wohnen sie wieder in Köln?“ Tobias sah den Deutschtürken verdutzt an. „Noch nicht so lange. Datum hab ich leider nicht im Kopf“ „Danke.“ Kam es von Semir.


    Die Polizisten gingen zum Auto.

    Er schloss die Tür und wusste nicht, ob er sich freuen sollte, oder losfluchen wollte. Er ging zurück in die Küche, nahm das Messer wieder in die Hand. sah es kurz an und rammte es dann voller Wucht in das Schneidebrett.


    Er musste sich beeilen! Das Gespräch verlief zwar gut und Ben hatte keinen Verdacht… aber der kleine Türke bereitete ihm Magenschmerzen. Wie gut, dass er schon alles vorbereitet hatte… Es konnte beginnen. Er war bereit für seine Rache.

  • „Seit wann machen wir neuerdings Rekord-Verhöre?!“ Semir war außer sich. „Was willst du denn? Du hast doch gehört, dass er den Jeep nicht hatte und heute Morgen auch nicht unterwegs war.“ Ben wollte das Thema schnell hinter sich bringen. „Mensch Ben! Seit wann glauben wir blind einer Aussage?“ Semir versuchte Ben zur Vernunft zu bringen. „Seitdem wir Freunde verhören!“ kam es nun auch sauer von Ben. „Ach jetzt ist er wieder ein Freund? Eben war er noch ein ehemaliger Bekannter!“ „Jetzt hör endlich auf! Ich hab dir gesagt, dass ich ihm das nicht zutraue. Also, können wir jetzt bitte weitermachen? Ich möchte morgen in die Eifel fahren und ich hab noch nicht mal gepackt!“ Semir schüttelte nur noch den Kopf „Ich glaub es nicht. Du wirst in einen Unfall verwickelt, ein Bekannter steht auf der Verdachtsliste und DU denkst an Urlaub!“ Er startete den BMW und fuhr los.

    Nach weiteren Befragungen und eben so vielen Misserfolgen entschieden sich Semir und Ben dazu, das Thema für heute und über das Wochenende ruhen zu lassen. Es hatte keinen Sinn ohne Anhaltspunkte ob der Unfall überhaupt Absicht war oder nicht von einer Befragung in die Nächste zu rennen. Dieter und Hotte hatten dasselbe Ergebnis wie die Beiden.


    Zudem Funkte Frau Krüger durch und pfiff ihre „Bluthunde“ wie sie sagte zurück. Für heute war es genug.


    Die Autobahnpolizisten führen zu Bens Apartment und machten es sich dort mit Bier und Chips auf der Couch gemütlich.

    Semir gefiel der Abend jetzt schon. Zwar musste er auf Ben acht geben, der nach wie vor zwar schon besser, aber noch lange nicht gesund aussah, aber er freute sich auch mal durchschlafen zu können. Er liebte seinen Sohn. Doch es raubte ihm die letzten Nerven Nacht für Nacht wach zu werden und sich dann auch noch auf der Arbeit non Stopp zu konzentrieren. Ben hatte morgen seinen Urlaub, er heute Abend bei Ben.

  • So saßen beide erst stillschweigend da, nachdem sie sich zugeprostet hatten. Ben wurde aus seinen Gedanken gerissen als Semir die Frage stellte, die früher oder später mal kommen musste. „Also erzähl schon! Du und dieser Schmitt. Was verbindet euch?“ Semir richtete sich auf und stellte seine Bierflasche auf den Glastisch der vor der Couch stand. „ Wo fang ich da am besten an?“ kam die Gegenfrage von Ben. „Ach was soll es! Gerade heraus damit und gut ist!“ dachte sich Ben. „Uns verbindet eine Frau“ beantwortete er Semirs Frage. Dieser musste schmunzeln „Warum hab ich mir das nicht gleich gedacht?!“ „Nein nicht so wie du meinst“ kam es prompt von Ben. „Ich hab seine Freundin beim LKA kennen gelernt. Da war nix mit flirten oder so. Zumindest nicht von meiner Seite.“ „Aber von ihrer“ kam es von Semir. Ben nickte und Semir sog scharf die Luft ein. „Tobias war damals echt der Looser dieser Geschichte. Seine Freundin verlässt ihn nach all der Zeit wegen einem Arbeitskollegen und Freund.“ „Und du warst dann mit ihr zusammen.“ Kam es von Semir. „Nein war ich nicht.“ „Wie jetzt? So was gibt’s auch bei dir?“ Semir konnte sich ein lachen nicht verkneifen. „Das ist nicht witzig!“ ermahnte Ben. „ja hast recht sorry, ich war nur erstaunt…!“ für dieses Kommentar erntete Semir einen strafenden Blick von Ben. „Ja und weiter?“ fragte Semir nun wieder ernst. „Ja nix weiter. Story Ende. Ich war nicht mir ihr zusammen weil sie wie ne Schwester für mich war. Sie ging darauf hin nach Amerika und Tobias nach Nürnberg. Ich blieb noch ein paar Monate beim LKA und kam dann zu dir.“ „Und das nennst du keinen Grund haben für die Aktion von heut morgen?“ Semir wurde stutzig. „Semir ich hatte nix mir ihr und kann auch nix dafür wenn sie auf einmal ein Auge auf mich wirft! Außerdem haben Tobi und ich uns damals ausgesprochen. Die Sache ist gegessen.“ „Ja für dich vielleicht“ kam der Konter von Semir „Nein auch für ihn. Er hat in Nürnberg ein neues Leben angefangen.“ „Wenn du das sagst. Wir werden uns am Montag die restlichen Fahrzeughalter vornehmen. Wenn da nix dabei ist, werde ich mir deinen Freund Schmitt noch mal zur Brust nehmen, ist mir egal was du davon hältst. Verstanden?“ Brachte Semir seinen Plan hervor. „Von mir aus!“ Ben war froh das Thema endlich beendet zu haben.


    So erhob er sich um noch eine Schmerztablette zu nehmen und seinen Koffer für morgen zu packen. Dabei erzählte Semir ihm die neusten Geschichten der kleinen Aida.


    Nach ca einer Stunde schlug Ben vor zu schlafen. Nach einer kurzen Diskussion wo es darum ging wer nun auf der Couch und wer im Bett schlief gab Ben sich geschlagen und ging ins Schlafzimmer. Semir ließ sich unter keinen umständen von der Couch vertreiben. „Am Ende hast du auch noch Rückenschmerzen, nicht nur Kopfschmerzen“ kam es von Semir.


    Beide schliefen schnell ein.

  • Der Wecker klingelte, aber im Gegensatz zu sonst störte es ihn kein bisschen! Schwungvoll stieg er aus dem Bett ging in die Küche um dort das Frühstück vorzubereiten. Auf der Couch hörte er es leise Schnarchen. Mit einem „Guten Morgen!“ weckte er Semir. „Mensch! Musst du so laut sein? Wir haben frei heute! Ich wollte ausschlafen…“ kam es verschlafen von ihm. „Nix da ausschlafen Mr. „Ich flieh vor meiner Familie damit ich meinen Schönheitsschlaf bekomme“ “. stichelte Ben am frühen Morgen. “Ich will in den Urlaub!“ „Warte nur wenn du mal Familie hast und bei mir vor der Tür stehst! Da kannst du in der Badewanne schlafen!“ Semir war mittlerweile in eine sitzende Position gekommen. „Hm… ich glaub bei dem Hintergrundwissen werde ich meine Familienplanung noch mal überdenken’“ sagte Ben und kam mit zwei Kaffeetassen auf das Sofa zu Semir. „Wie kann man nur so früh so fit sein wie du? und das auch noch nach dem gestrigen Tag?“ Semir verstand die Welt nicht mehr. „Mensch ich hab das Wochenende schon lange gebucht. Vorfreude ist die schönste Freude.“ Semir trank seinen Kaffee in wenigen Zügen leer. „Okay gut, gib deinem Babysitter noch 10 min. zum Duschen und dann bin ich auch schon weg!“ Ben nickte, nahm die leere Tasse entgegen und ging wieder in die Küche.

    Nachdem Semir geduscht hatte und sich bei der Nachfrage von Frühstücken mit einem „Ich werde für Andrea und mich ein paar Brötchen holen, damit wir schön frühstücken können“ verabschiedet hatte, war Ben alleine in seinem Apartment. Er räumte noch das Gröbste in seiner Wohnung auf und bemerkte dabei nicht, dass er einen ungebetenen Gast hatte. Nach dem Aufräumen wollte er seinen Koffer im Schlafzimmer holen. Er schloss das Fenster, welches er zum Lüften aufgemacht hatte, beugte sich über sein Gepäckstück um den Reißverschluss zu schließen, als er plötzlich einen schmerzhaften Schlag im Genick verspürte. Im blieb vor Schmerz die Luft weg und binnen einer Sekunde brach er bewusstlos auf den Boden zusammen.


    Als Semir so nach Hause fuhr, musste er an den vergangen Abend denken. Es war schön, mal wieder mit seinem Freund und Partner gemeinsam zu reden. Solche Abende hatten sie früher häufig gemacht. Genauso wie die Männerwochenenden. Aber Semir war nicht eifersüchtig auf Ben. Er gönnte ihm seinen wohlverdienten Urlaub.


    Er drehte den Radio lauter und summte zu dem Lied im Radio. So fuhr er zu seiner Familie und freute sich auf ein gemeinsames Frühstück.

  • Ben kam zu sich. Sofort meldete sich sein Genick zurück. Er musste erst einige male blinzeln bevor er die Augen ganz öffnen konnte. Er schluckte und merkte wie trocken seine Kehle war. Das nächste was er wahrnahm war, dass seine Hände gefesselt waren. Sofort waren seine Augen komplett geöffnet. Er sah sich um so gut er konnte. Ein dunkler, modrigriechender Raum im Rohbaustil mit einer Tür an der Wand von ihm aus gegenüber. Der Raum war nicht besonders groß. Ben schlussfolgerte, dass es sich wohl um einen Kellerraum handeln musste. Seine Hände waren mit einer Kette und Eisenringen an den Handgelenken an einer Eisenstange an der Wand befestigt. Die Ketten klirrten, als er seine Hände bewegte um zu der Stange in der Wand zu greifen. Ein paar mal zog er daran, nur um seine Vermutung, dass Derjenige der ihn hierher gebracht hatte sein Werk gut vollzogen hat, zu bestätigen. Er versuchte etwas aus der Umgebung zu hören. Aber ihm begegnete die blanke Stille. Nur seine Fesseln durchbrachen die Ruhe. Es kam ihm so vor, als sollte er somit nicht vergessen, dass er gefangen war.


    „Schöne scheiße! Eifel hab ich mir echt anders vorgestellt…“ Kam es sarkastisch über seine Lippen. Er versuchte aufzustehen. Mit seinen Fesseln war es ihm möglich sich in einem Radius von 1 Meter zu bewegen. Er durchforstete weiterhin den Raum. konnte aber nichts mehr besonderes feststellen. Es war einfach nur kalt, nass und stinkend hier.


    Ben gab sich geschlagen. Er setzte sich wieder und hoffte, dass sich irgendwann der Entführer zeigen würde, oder Semir. „Oh fuck Semir! Der wird mich vor Montag nicht vermissen. Es wird mich niemand vor Montag vermissen!“ bei diesem Gedanken kam der Schock in Ben hoch. Jetzt hoffte er, dass sich der Entführer doch nicht so schnell zeigen würde…

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