Kapitel 20!
„So, und Sie Frau Jäger, sind uns beiden jetzt glaube ich erstmal ein paar Erklärungen schuldig!“, kam es bestimmend von Semir. Doch als er kurz zu Ben blickte, entging ihm natürlich nicht das Blut am Arm seines Partners. „Bist du verletzt?“, fragte er besorgt und blickte ihm in die Augen. Ben besah sich die Wunde und musste das Gesicht verziehen, als er den Arm bewegte. „Nur ein Streifschuss…“, brachte er schmerzverzehrt hervor. Seine Mutter hatte wohl recht gehabt. Das Adrenalin verschwand immer mehr aus seinen Adern und damit kam der Schmerz.
Ben sah zu seiner Mutter. Es war ein kühler Abend und sie stand dort mit einem T-Shirt bekleidet. Mit ihrem Pullover hatte sie schließlich Bens Arm verbunden. Eine kalte Windböe ließ Madeleine zittern, was ihrem Sohn nicht entging. „Lass uns im Präsidium weiter reden, hier holt sie sich ja noch den Tod…“, kam es bitter von Ben. Damit ging er an Semir vorbei in Richtung Wagen.
Madeleine kamen erneut die Tränen als sie Ben so reden hörte, doch sie wusste das Heulen sie nun auch nicht weiterbringen würde. Also folgte sie zusammen mit Semir Ben zum Auto.
Inzwischen waren auch die Kollegen eingetroffen. Semir erklärte ihnen schnell den Lauf der Dinge, bevor er zusammen mit Ben und seiner Mutter zurück zur PAST fuhr. Die ganze Fahrt über wurde kein Wort gewechselt. Semir spürte, dass Ben nicht irgendwo mitten auf der Autobahn ein solch wichtiges Thema besprechen wollte, verständlicher Weise. Also entschied er sich, dass es besser war es bei der Ruhe im Auto zu belassen.
In der Dienststelle angekommen wurde Madeleine sofort in den Verhörraum gebracht und Bens Wunde wurde versorgt. Gerade wollte Semir mit ihm in Richtung Verhörraum gehen, als Ben ihn aufhielt. „Semir ich… danke das du da warst. Ich stand eben echt völlig neben mir… ich… ich wusste einfach überhaupt nicht mehr was ich tun sollte, als der Typ da plötzlich aufgetaucht ist.“, sagte er mit gesenktem Kopf. „Hey, schon gut. Das war schließlich eindeutig eine Ausnahmesituation!“, zwinkerte Semir ihm zu. „Aber… wieso bist du mir eigentlich gefolgt?“, fragte Ben interessiert. Semir musste auflachen. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich dir die Nummer mit dem Date abgenommen hab, oder?“ Ben fühlte sich ertappt. „Hat man mir das echt so stark angemerkt?“ Semirs Blick sagte mehr als tausend Worte und somit konnte er sich eine Antwort sparen. Da huschte auch Ben ein kleines Lächeln über die Lippen. „Sag mal… kann ich vielleicht erstmal allein mit ihr reden?“, fragte er und Semir sah wie wichtig es seinem Partner war. „Klar.“, nickte er ihm zu und Ben nickte nur dankend, bevor er hinter der Tür verschwand.
Madeleine sah auf als Ben das Zimmer betrat. Er war alleine. Ohne ein Wort zu sagen setzte Ben sich auf den gegenüberstehenden Stuhl und sah seine Mutter abwartend an. „Du hast gesagt, du wirst mir alles erklären, wenn ich dir helfe… Ich hab dir geholfen, jetzt bist du an der Reihe.“
Madeleine nahm noch einmal tief Luft bevor sie zu erzählen begann...
Währenddessen zerriss Thomas rasend vor Wut ein Bild von Maddie, von seiner Maddie! Dafür würde sie büßen, so einfach würde er es ihr nicht machen!
Ein hämisches Grinsen zog sich über sein Gesicht und in seinem Kopf entstand schon wieder ein neuer perfider Plan…