Auf den Spuren des "Wolfes"

  • Weiter gehts!!


    Robert Schwarz war zufrieden. Er hatte Gerkhan soweit. „Also gut...Kai... du wirst morgen mit ihm nach Venlo fahren. Unser Lieferant weiß Bescheid, dass du einen besonderen Gast mitbringst und freut sich auch schon darauf. Du musst gegen zehn dort sein. Pack ihn in den Kofferraum. Natürlich gut verschnürt. Kurz vor dem Ziel holst du ihn raus und lässt ihn sich erholen... so kommt er nicht auf dumme Gedanken. Aber ich denke die sind ihm eh vergangen, wenn er Kranich vor Augen hat.“ lachte Robert. Kai nickte. „Was mache ich wenn wir einladen? Soll er mithelfen, oder was?“ wollte er wissen. Robert schüttelte den Kopf. „Nein... verschnüre ihn gut und pack ihn wieder in den Kofferraum und hol ihn kurz vor der Grenze raus. Das hat den Vorteil, dass er nicht genau weiß wo er in Venlo war. Pass nur auf, dass er nicht schreit und um Hilfe ruft. Das könnten die Leute nicht gut finden.“ schlug Robert vor. Wieder kam ein nicken und dann fing Kai an breit zu grinsen. „Darf ich ihn richtig fest binden?“ fragte er. Robert zuckte die Schultern. „Wie du es machst ist mir egal. Die nächste Tour wird dann eh von Kranich gemacht werden. Anschließend haben wir so viel Stoff, dass wir die Beiden nicht mehr brauchen. Dann kommt meine Rache für die verlorenen Jahre und die wird sehr schmerzvoll für die Beiden.“ kündigte Robert genüsslich an. „Dann werde ich mal alles vorbereiten für den großen Tag von Semir Gerkhan. Was machst du mit Kranich?“ wollte Kai wissen. „Oh... darum wird sich Volker kümmern. Er freut sich schon drauf. Ich muss allerdings aufpassen, dass es nicht all zu schlimm wird, weil wir ihn ja noch brauchen.“ kam ziemlich gleichgültig von Robert. Der Tag endete gegen Mitternacht.
    „Chefin... es gibt gut achtundvierzig halbwegs verfallene oder gesperrte Klosteranlagen und Burgen in ganz NRW. Wir müssen alle abfahren. Bisher waren die, die wir durchsucht haben, ja nicht gerade von Erfolg gekrönt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie in eine von diesen Ruinen hausen. Wer weiß... vielleicht sind die Beiden auch schon tot...“ kam von Andrea. Ihre Stimme veränderte sich. Sorge und Angst kamen deutlich hervor. Anna sah sie an. „Andrea... wir dürfen nicht aufgeben. Bitte helfen Sie mir und versuchen Sie einen klaren Kopf zu bekommen. Wir werden die Beiden finden. Ich verspreche es Ihnen. Und nun.... werden wir frühstücken. Wir brauchen Kraft und die gibt es eben nur durch Essen.“ Mit diesen Worten zog Anna ihre ziemlich übermüdete Sekretärin vom Schreibtisch. „Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal geschlafen, Andrea?“ wollte Anna wissen. Andrea sah auf die Uhr. „Vor gut 48 Stunden. Ich bin nicht müde... ich will die Beiden finden...“ gab Andrea von sich. Anna nickte. „Das wollen wir alle. Aber Sie werden sich nach dem Frühstück hinlegen und schlafen. Das ist eine dienstliche Anweisung und die wird ausgeführt!“ befahl Anna. Andrea sah sie an und lächelte. Sie mochte Anna Engelhardt. Sie war menschlich und ließ nicht so den Chef heraushängen. „Aber nur, wenn Sie mir Gesellschaft leisten. Sie sind genauso lange wach.“ Widersprach sie. Anna nickte. „Das ist ein Argument. Also gut... Herberger und Bonrath können ja schon mal anfangen, die Ruinen abzuklappern. Wir geben ihnen, Düsseldorf, Köln und Oberhausen. Da sind sie erst einmal beschäftigt. Anschließend legen wir beide uns für zwei... nein... drei Stunden aufs Ohr.“ Nickte Anna ergeben. Sie spürte den Schlafentzug bereits stark. Nachdem sie Dieter und Hotte die Aufgaben übertragen hatte ging sie mit Andrea in den Bereitschaftsraum und legte sich hin. Schnell waren beide Frauen in einen tiefen Schlaf versunken.

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  • Auch Semir und Tom versuchten eine möglichst bequeme Stelle zu finden um etwas zu schlafen. Doch die Zellen boten nichts außer diesem nassen modrigen Steinboden. Semir fing an Krach zu machen um Schwarz auf den Plan zu rufen. Es gelang tatsächlich. „Was willst du?!“ fauchte er Semir wütend an. „Wenn Sie wollen, dass ich morgen ausgeschlafen bin, dann fordere ich wenigstens eine Matratze zum schlafen...!“ sagte er bestimmt. Robert sah ihn zunächst sprachlos an. Dann nickte er. „Gut... ihr bekommt jeder eine Matratze...“ kam von ihm etwas überrascht. Nur wenige Minuten später kam tatsächlich für jeden eine Matratze, aber damit gab Schwarz sich natürlich nicht zufrieden. Er war erzürnt über die Dreistigkeit, die Semir an den Tag legte und wollte ihn zur Raison ziehen. So betrat er mit Kai zusammen die Zelle in der Semir untergebracht war und baute sich vor ihm auf. Semir versuchte sich in die Ecke zu drängen um wenigstens den Rücken frei zu halten. „Du hast immer noch eine ziemlich große Klappe und das gefällt mir überhaupt nicht...“ gab Robert bekannt und schlug Semir die Faust in den Magen. Mit einem Stöhnen ging Semir in die Knie. „LASSEN SIE IHN!!“ schrie Tom laut. „Halt deine Klappe... oder ich komme zu dir rein!“ drohte Volker, der nun auch den Keller betrat. „Weißt du... Gerkhan... eigentlich achte ich Männer mit Mut. Aber bei dir ist es irgendwie nicht angebracht. Solltest du noch eine Forderung stellen, dann werde ich mich sehr intensiv mit dir beschäftigen ist das klar?“ fauchte Schwarz Semir an. Dieser sah ihn an und versuchte sein Angst zu verbergen. Er nickte nur. „Sehr schön und nun schlaf. Noch einen Ton und ich stelle dich für immer ruhig...“ warnte Schwarz. Alle Drei verließen den Keller. „Semir?“ rief Tom leise. „Ja... ich bin okay...“ gab Semir von sich und ließ sich langsam auf die Matratze nieder. Er atmete tief ein. „Wir sollten uns so langsam mal überlegen, wie wir hier wieder rauskommen...“ schlug Tom vor. Semir nickte. „Da denke ich schon seit der ersten Stunde hier dran. Die Chefin hat mit Sicherheit schon alles in Bewegung gesetzt um uns zu finden. Schwarz wird uns nie gehen lassen. Er hat vermutlich etwas ziemlich Mieses mit uns vor.“ kam von Semir. „Morgen wirst du versuchen dem Zoll etwas zuzustecken. Eine Nachricht oder irgendwas... du wirst sicher unterschreiben müssen....“ meinte Tom. Semir lachte leise. „Klar doch... die sind ganz wild auf Unterschriften. Ich versuche es...“ versprach Semir. Er spürte nun auch die Müdigkeit. „Tom.... lass uns versuchen zu schlafen. Das Grübeln bringt eh nichts...“ meinte er und schloss die Augen. „Also gut... versuchen wir es...“ stimmte Tom ein.


    Der Morgen kam schnell. Robert Schwarz und Kai gingen mit Tabletts in den Keller zu den Gefangenen. Beide waren wach und sahen ihn an. „Sie sind scheinbar keine Langschläfer... nun heute ist es sogar sehr gut. So Gerkhan.... Nach dem Essen wirst du mit Kai losfahren. Ich warne dich... sollte ich erfahren, dass du quer schießt, dann wird Kranich ein ganz tolles Konzert geben. Und du kannst zuhören. Hast du mich verstanden?“ kam warnend die Frage von Schwarz. Semir nickte nur. „Sehr schön.... du hast fünf Minuten zum essen.“ befahl Schwarz und reichte Semir sein Frühstück. Auch Tom bekam sein Frühstück. Tatsächlich ging es zehn Minuten später los Robert Schwarz warf Semir ein T-Shirt hin. „Anziehen!“ befahl er. Semir tat was er verlangte. „darf ich noch zur Toilette?“ fragte Semir leise. Kai nickte und brachte ihn zur Toilette. Nach einigem Drängen ging es dann zum Auto. Als Semir einsteigen wollte hielt Kai ihn fest. „Du wirst im Kofferraum mitfahren. Ich möchte doch nicht, dass du siehst wohin es genau geht.“ grinste Kai ihn an. Semir sah ihn nur an. „Das ist ja wohl ein Witz oder?“ wagte er zu fragen. „Nein... ist es nicht. Hände auf den Rücken!“ befahl Schwarz der nun mit Tom raus kam. Er presste Tom die Waffe unters Kinn. „Mach was er sagt, oder er lebt nicht mehr...“ kam nun von Kai. Semir sah Hilfe suchend zu Tom. Doch auch er konnte nichts machen. Semir blieb nichts anderes übrig, als zu tun, was Schwarz befahl. Er legte die Hände auf den Rücken und spürte wie Kai ihm Kabelbinder um die Gelenke zog. Dabei ging er nicht gerade sanft um und Semir stöhnte auf, als die Bänder sich eng an die Gelenke legten. Dann wurde Semir in den Kofferraum gezwängt. Seine Beine wurden ebenfalls mit Kabelbinder zusammengezurrt. Semir schrie auf, als das Plastik in seine Haut schnitt. „Schnauze!“ blaffte Kai ihn an und presste ein Stück Klebeband auf seinen Mund. Nur kurz darauf wurde es dunkel um Semir herum. „Wird ja eine sehr bequeme Fahrt werden..“ dachte er sich nur. Doch er konnte nichts dagegen tun. Mit einem rucken kündigte sich die beginnende Fahrt an. Schnell wurde es sehr warm in dem Kofferraum und Semir betete, dass es kein Stau gab. Dieser Sommer schien sehr heiß zu werden. Jetzt war Juni und die Sonne schien auf Hochtouren zu laufen. 30 ° C war keine Seltenheit. Semir konnte sich ausmalen wie er aussehen würde, wenn sie in einen Stau gerieten und er hier vielleicht zwei oder gar drei Stunden ausharren musste. Er konnte sich nicht selbst befreien und versuchte es auch gar nicht erst. Und obwohl er nur wenige Minuten hier drin lag, war die Luft zum schneiden dick.

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  • Tom sah dem Wagen nach als er abfuhr. „So und wir haben auch noch ein Hühnchen zu rupfen.“ ertönte es hinter ihm. Tom drehte sich um als Robert die Waffe sinken ließ. Volker stand dort in der Sonne. Immer noch prangte das Pflaster auf der Nase. „Ich habe sie dir nicht vergessen und wo dein Freund unterwegs ist, möchte ich auch nicht, dass du dich langweilst... also komm...“ befahl er und zerrte Tom mit. „Übertreib es nicht!“ rief Robert Schwarz ihnen lachend nach. Tom wurde von Volker in den Keller gebracht. Er wurde von ihm an die Streckbank gestoßen. Tom sah ihn erschrocken an. „Ich bin groß genug...“ gab er mit Galgenhumor von sich. „Ja ich weiß... und deshalb ziehe ich dich in die Breite... Du wirst sehen... es wird für mich ein riesiger Spaß sein.“ grinste Volker ihn an. und stieß ihn auf den Balken. Tom wollte sich nicht einfach festbinden lassen und wehrte sich. Doch Volker machte kurzen Prozess. Er schlug Tom nieder und packte ihn benommen wie er war auf den Tisch des Folterinstrumentes. Als Tom wieder klar war, war er an den Streben festgebunden. Langsam setzte sich die Maschine in Bewegung und ging auseinander. Es dauerte eine halbe Stunde bis Tom frei in der Luft schwebte. Nur von den Riemen gehalten, die sich an seinen Gelenken befanden. Tom spürte den Zug und versuchte sich zu befreien. Er zappelte wie ein Fisch im Netz um irgendwie los zu kommen. Doch alles Zappeln half nicht. Der Zug wurde immer schlimmer. Tom hatte das Gefühl, dass seine Arme ausgekugelt... nein regelrecht ausgerissen wurden. Er schrie laut durch den Raum und fing an zu flehen, dass Volker aufhören sollte. Doch der Mann war eiskalt. Irgendwann verlor Tom das Bewusstsein. Er kam nach mehr als einer Stunde wieder zu sich. Auf der Matratze liegend war er zu keiner Bewegung fähig. Alles schmerzte. Am Handgelenk hatten sich Schürfwunden gebildet, die von der Fesselung stammten. Tom blieb einfach liegen. Er dachte an Volker und schwor sich, sich für diese Qual zu rächen. Zu diesem Zeitpunkt konnte er noch nicht ahnen, dass es noch viel schlimmer kommen sollte.


    Semir bekam kaum noch Luft. Er schwitzte und scheinbar schien sich sein Wunsch nach keinem Stau nicht zu erfüllen. Wäre ja auch zu schön gewesen. Er versuchte sich bemerkbar zu machen. Doch scheinbar hörte niemand seine Klopfgeräusche oder bemerkten das der Wagen wackelte. Er spürte wie der Wagen weiter fuhr. Jetzt ging es recht zügig. War der Stau vorbei? Semir schloss die Augen, als der Schweiß beißend in den Augen brannte. Der Wagen bremste ab und blieb dann stehen. Semir spannte sich. Der Kofferraumdeckel sprang auf. Kai sah ihn an. „Ich sagte doch, du sollst dich ruhig verhalten!“ fauchte er ihn an. „mmmmmhhhhh….“ machte Semir. Kai lachte leise. „Du hast wohl Durst was?“ fragte er. Semir nickte. Es war zwar nicht kühl draußen aber kühler als im Kofferraum und beim öffnen kam ein Luftzug herein, der einfach nur gut tat. Kai nickte. „Also gut… du bekommst was…“ stöhnte er und ging nach vor. Er hatte Semir nicht losgebunden. Dennoch gab er nicht auf. Semir hievte sich mit aller Kraft aus dem Wagen und ließ sich einfach zu Boden fallen. Er wollte sich wegrollen lassen und dann versuchen die Fesseln loszuwerden. Doch Kai schien damit gerechnet zu haben, denn er war schneller zurück als Semir dachte. „Na…Na… wollen wir uns selbstständig machen?“ höhnte er und zog Semir auf die Beine. „Wir sind noch nicht am Ziel… rein ins Körbchen!“ lachte er und packte Semir einfach wieder in den Kofferraum. Er öffnete eine Flasche mit Wasser und löste das Klebeband von Semirs Mund. „Hier… trinken!“ befahl er. Semir ließ es sich nicht zweimal sagen. „Lassen Sie mich vorn mitfahren…bitte…“ flehte er. Kai sah ihn an. „Ist ziemlich warm was. Nein… mir ist es zu gefährlich… du wirst hier hinten drin liegen, bis wir dort sind, wo wir hin müssen. Aber dem „Wolf“ wird es interessieren, dass du versucht hast auszubrechen. Der arme Tom Kranich…“ lächelte Kai und presste das Klebeband wieder auf Semirs Mund. Die Klappe fiel wieder ins Schloss. Dunkelheit umgab Semir. Er schloss die Augen und hoffte nur bald am Ziel zu sein.

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  • Robert Schwarz beendete das Gespräch. Volker sah ihn erwartungsvoll an. „Und… hat er es versucht?“ wollte er wissen. Robert nickte. „Ja… er hat. Ich habe es nicht anders erwartet. Er hat sich gefesselt wie er war aus dem Kofferraum fallen lassen und wollte sich wegrollen. Kai hat ihn natürlich aufhalten können. Du weißt was das bedeutet… Viel Spaß. Aber lass noch was von ihm übrig. Er darf in einer Stunde mit Gerkhan reden und ihm sagen, dass alles was er versucht zu Kranichs Lasten geht. Du wirst sehen… er wird mir aus der Hand fressen. Genau wie Kranich wenn Gerkhan dran ist…“ lachte Robert. Volker stand auf und streckte sich. „Dann werde ich mir Herrn Kranich mal zu Brust nehmen. Er dürfte die letzte Folter ja überstanden haben.“ grinste er und verschwand in den Keller. Er sah wie Kranich auf seiner Matratze lag. „Hey… geschlafen wird später! Wir haben noch was zu erledigen…“ grinste er und betrat die Zelle. Tom Kranich stand langsam auf und zog sich in die Ecke zurück. „Na… keine Angst. Ich habe eben erfahren, dass dein Freund versucht hat zu fliehen. Du weißt doch was das bedeutet oder? Ich meine für dich…“ grinste der Mann und packte Tom an den Armen. Er zerrte einen auf den Rücken und drückte ihn hoch. Tom trat aus, doch er traf nicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde er zu einer der Folterinstrumente gebracht. Auch Robert Schwarz kam. „Gut… dann werden wir mal anfangen. Vier Schläge reichen… Mach ihn fest!“ befahl er. Volker legte Eisenschellen um Toms Handgelenke und zerrte kurz darauf an der Kette. Er zog so lange bis Tom mit nach oben gestreckten Armen vor ihm stand. Robert zog die Gerte hervor und stellte sich vor Tom hin. „Na… kennst du sie noch?“ höhnte er und reichte die Gerte an Volker weiter. „Vier Schläge….!“ erinnerte er seinen Folterknecht. Volker nickte und holte aus. Toms Schrei hallte ungehört in den alten Gemäuern.


    Für Semir endete die Fahrt nach fast viereinhalb Stunden im Kofferraum. Er war völlig verschwitzt als die Klappe sich öffnete. „So… wir sind da….“ grinste Kai Völker ihn an und löste die Fesseln. Semir stöhnte auf als der Blutfluss wieder einsetzte. Kai zerrte ihn aus dem Kofferraum und stellte ihn auf die Beine. Erst klappte Semir zusammen. Zu lange war er gefesselt gewesen. „Hey… schwach auf den Beinen oder was? Bleib gefälligst stehen!“ fauchte Kai ihn an und schlug mit der Flachen Hand zu. Semir spürte wie die Lippe erneut aufplatzte. Auch die Fesseln an den Händen fielen. Langsam zog Semir sich das Klebeband vom Mund. Er rieb sich die Handgelenke. „Du wirst hier stehen bleiben, klar? Du wirst dich nicht vom Fleck weg rühren.“ befahl Kai. Semir nickte und nahm die Flasche mit Wasser, die Kai ihm hinhielt entgegen. Er trank gierig. Der Platz auf dem sie hier waren deutete nichts an. Keinen Hinweis wo es war, doch Semir war klar, dass es wohl der Treffpunkt war. „Setz dich!“ befahl Kai und drückte Semir neben dem Wagen zu Boden. Semir ließ sich nieder. „Was nun?“ wollte er wissen. „Wir warten und dann werden wir zurück fahren. Wenn du brav bist, brauchst du nicht einmal mehr in den Kofferraum.“ grinste Kai ihn an. Es vergingen zwei Stunden bis ein weiterer Wagen auf den Platz gefahren kam. Semir wollte aufstehen, als Kai die Waffe auf ihn richtete. „Du bleibst sitzen!“ kam der Befehl. Semir nickte kurz. Der Wagen hielt direkt hinter dem von Kai. Es stiegen drei Männer aus. Einer von ihnen sah Semir an und dann Kai. „Wer ist das?“ wollte er wissen. „Mein Fahrer.“ gab Kai von sich. „Warum sitzt er dann am Boden und nicht am Steuer?“ kam die nächste Frage. „Hast du den Stoff?“ wollte Kai im Gegenzug wissen. Der Mann nickte und ließ von seinen Helfern zwei Taschen auf den Boden stellen. Semir sah mit gemischten Gefühlen zu. „Also … warum sitzt er da?“ harkte der Besucher nach. „Er ist ein Bulle. Und lammfromm. Der „Wolf“ hat seinen Partner und er macht was ich will. So kommen wir entspannt und vor allem unkontrolliert über die Grenze.“ lachte Kai. Der Mann kam zu Semir und hockte sich vor ihn hin. „Na das ist doch mal was. Ein ganz braver Bulle der uns hilft…“ lachte er und erhob sich wieder. Semir sah ihn nur an. Plötzlich holte der Mann mit dem Fuß aus und trat Semir in die Seite. Dieser schrie auf. „Lass ihn! Ich brauche ihn noch. „ kam von Kai. „Schade… ich hätte ihn auch als Geschenk genommen. Aber gut… Wo ist das Geld?“ wollte der Mann wissen. Kai reichte ihm zwei Koffer. Anschließend fuhr der Wagen wieder los. Kai verstaute die Taschen im Kofferraum und kam zu Semir. „So… den ersten Teil der Rückreise wirst du auf dem Rücksitz verbringen. Liegend. Augen verbunden und natürlich gefesselt. Solltest du versuchen, die anderen Autofahrer aufmerksam zu machen bekommst du die Kugel, klar?“ fauchte Kai ihn an. Semir nickte und ließ sich widerstandslos fesseln. Wieder waren es Kabelbinder die sich um seine Gelenke schnürten, aber wenigstens war es nicht mehr der Kofferraum.

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  • „Mann… wenn ich die Leute so ansehe, was die alles über den Zoll bringen.“ meinte Florian Gast zu seinem Kollegen Lutz Freiberg. „Nun ja… die versuchen es immer wieder. Wie dem auch sei. Ich hab irgendwie gar keinen Bock auf diesen Job. Du weißt nie wo du rein greifst. Was zum Beispiel willst du tun wenn du in einen dieser Körbe fasst und hast sonst was an den Händen, oder eine Schlange beißt dich, ein Skorpion… irgendwas. Dagegen bist du nicht versichert. Das nennen die Typen an ihren Schreibtischen dann Berufsrisiko. Nur noch fünf Jahre… dann gehe ich in Rente. Das wird die schönste Zeit meines Lebens..“ träumte Lutz. „Wie kannst du denn jetzt an den Ruhestand denken. Mensch Lutz…. Du bist doch noch völlig fit. Was machst du denn wenn du in Rente gehst? Wenn dein Leben keine Aufgabe mehr hat?“ wollte Florian wissen. Lutz lachte leise. „Ich habe dann endlich Zeit für meine Enkel. Simone ist jetzt schon sechs und ich habe kaum was mit ihr gemacht. Oder nimm den kleinen Simon… er ist zwei. Die brauchen mich jetzt auch mal. Da kommt der nächste… wink ihn raus.“ befahl Lutz. Florian nahm die Kelle hoch auf der das Wort Zoll blinkte. Der Wagen fuhr rechts an. „Zollkontrolle… woher kommen Sie?“ fragte er den Fahrer. „Semir Gerkhan… Kripo Autobahn. Ich bin gerade von einem Einsatz zurück. Wäre schön, wenn Sie auf die Kontrolle verzichten und ich endlich ins Bett komme.“ stöhnte der Fahrer und hielt Florian seinen Ausweis vor die Nase. „Lutz!“ rief Florian. Der Alte kam zu Fahrzeug. „Gibt es Probleme?“ wollte er wissen „Nein… er ist von der Kripo… und will unkontrolliert durch…“ meinte Florian nur. „Ja sicher… wenn Sie mir kurz folgen dann können wir es schnell machen…“ lächelte Lutz und öffnete die Fahrertür. Der Fahrer sah kurz zum Beifahrer und als dieser nickte stieg er aus.


    Semir ging hinter den alten Zöllner her. Das war die Chance Hilfe zu bekommen. Er betrat den Raum und sah dass Kai ihm genau nachschaute. Es durfte nicht zu lange dauern. „Hören Sie… ich weiß es klingt verdammt dumm, aber wenn ich weiter fahre dann rufen Sie bitte Frau Engelhardt an, sie ist meine Vorgesetzte. Sagen Sie ihr, dass Sie mich gesehen haben. Alles weitere wird Ihnen dann erklärt werden.“ stieß Semir leise aus ohne die Lippen zu bewegen. Er tat als würde er den Bogen ausfüllen. „Brauchen Sie Hilfe?“ wollte Lutz wissen, der in seinen Dienstjahren vermutlich vieles schon gesehen hatte. „Sie helfen mir, wenn Sie tun, was ich sage. Rufen Sie diese Nummer an… bitte…“ flehte Semir regelrecht. Lutz nickte. Mit einem festen Händedruck verabschiedete Semir sich. Lutz sah die blutunterlaufenen Stellen am Gelenk. Semir stieg wieder ein und fuhr an. „Ich hoffe du hast keine Dummheiten gemacht…“ warnte Kai ihn. „nein….“ sagte Semir nur und konzentrierte sich auf die Straße. Er hatte gehofft jetzt endlich herauszufinden, wo man ihn und Tom gefangen hielt, aber Kai grinste gemein. „So…. du wirst gleich wieder deinen Platz einnehmen. Fahr auf den nächsten Rastplatz!“ befahl er. Semir nickte. Hoffentlich schaltete der Zöllner schnell genug und rief tatsächlich Anna Engelhardt an. Er konnte das Kennzeichen durchgeben und so konnten die Kollegen den Halter feststellen. Doch Semir befürchtete dass die Kennzeichen Dubletten waren und somit jede Verfolgung unmöglich war. „Du wirst deine Strafe für deinen Fluchtversuch auch bekommen. Das sollte dir klar sein. Robert mag keinen Ungehorsam. Ich denke Kranich hat die erste Rate dafür bezahlt und du bekommst den Rest. Ich freu mich schon drauf.“ lachte Kai. Semir erreichte den Rastplatz. Die Prozedur, die er bereits von dem Parkplatz in Holland kannte wiederholte sich. Die Hände wurden auf dem Rücken zusammengezurrt und anschließend musste Semir sich auf die Rückbank legen. Dann geschah das Gleiche mit den Beinen. Zum Schluss wurden die Augen verbunden.

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  • Ausnahmsweise stelle ich heute noch was ein... Aber wo ist denn Gitti???? Ist sie schon umgekippt? Ich habe doch noch gar nicht richtig angefangen.... :wacko:


    „Ja… ich möchte bitte Frau Anna Engelhardt sprechen.“ bat Lutz am Telefon. „Anna Engelhardt…“ hörte er die angenehme Stimme einer Frau. „Lutz Freiberg hier. Zolldienststelle Venlo/Köln… Frau Engelhardt vor nicht ganz zwanzig Minuten war hier ein gewisser Semir Gerkhan in der Kontrolle. Er bat mich Sie darüber zu informieren. Ich vermute dass Ihr Kollege in Schwierigkeiten steckt. Seine Handgelenke waren blutunterlaufen und deuteten auf Fesslung hin.“ erklärte Lutz. „Haben Sie ein Kennzeichen für mich?“ wollte die Frau wissen. „Ja sicher…. K – TA 109. Ein alter Ford Granada. Der Kollege schien ziemlich fertig zu sein. Mit ihm war ein knapp dreißigjähriger Mann mit dunklem Haar und ziemlich stechenden Augen im Wagen. Ich hatte den Verdacht, dass dieser den Herrn Gerkhan unter Druck setzte…“ erklärte Lutz. „Vielen Dank… Sie haben soeben geholfen eine Entführung aufzudecken. Wissen Sie welches Ziel die Leute hatte? Hat Herr Gerkhan Ihn das sagen können?“ „Nein… er sagte nur, dass es nicht zu lange dauern darf, weil damit sein Partner in Gefahr geraten würde. Ich habe ihm geglaubt, denn die Angst war sehr stark zu spüren.“ kam von Lutz. „Sie haben genau richtig gehandelt. Wissen Sie woher der Kollege kam?“ harkte Anna nach. „Ich denke mir mal aus Venlo… Ich hätte wohl doch eher eingreifen sollen, als ihn fahren zu lassen.“ murmelte Lutz. „Nein… es war goldrichtig, dass sie ihn haben fahren lassen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass Sie uns damit eine Spur gegeben haben, zwei verschollene Kollegen zu finden. Haben Sie sehen können in welche Richtung sie gefahren sind?“ harkte Anna nach. „Ja sicher… sie sind in Richtung Köln gefahren.“ gab Lutz Auskunft. Nur kurz darauf war das Gespräch beendet.


    „Andrea! Wir haben eine Spur…Geben Sie dieses Kennzeichen durch. Semir wurde an der Deutsch/holländischen Grenze gesehen.“ sagte Anna und reichte Andrea den Zettel rüber. Sofort sprang die Sekretärin an das Funkgerät und gab das Kennzeichen durch. „An alle Fahrzeuge. Gesucht wird das Fahrzeug mit dem amtlichen Kennzeichen: K – TA 109. Die Insassen sind vermutlich Semir Gerkhan und ein weiterer Mann, auf dem die Beschreibung von Kai Völker passt. Achtung… der Wagen darf nicht angehalten werden. Sichtung an uns!“ gab sie durch. „War er in Ordnung?“ wollte Andrea wissen. „Soweit mir bekannt ist ja. Endlich haben wir eine Spur…“ stöhnte Anna. Nun hieß es warten… warten darauf, dass einer der Kollegen den Wagen fanden und sagten wo sich die Beiden befanden. „Geben Sie an das SEK durch, dass sie sich bereithalten sollen. Sobald wir wissen, wo sie sind, werden wir sie befreien.“ Lächelte Anna Andrea beruhigend zu. „Ja sicher…. Was machen sie mit ihm? ich meine wieso muss er mit diesem Völker nach Holland fahren und zurück?“ wollte Andrea wissen. Anna zuckte mit den Schultern. Sie dachte auch darüber nach und plötzlich fiel es ihr ein. „Das ist es…. Die Typen missbrauchen ihn und Tom als Drogenkuriere. Während der eine in der Gewalt von den Gangstern ist, muss der andere mit Hilfe seines Ausweises Drogen über die Grenze schmuggeln. Semir würde alles tun, um Tom nicht zu gefährden. Selbst Drogen schmuggeln…“ gab Anna an. „ja ich weiß… aber es zeigt auch an, dass er sich in einer ausweglosen Situation befindet. Vielleicht werden die Beiden nicht einmal an einem Ort festgehalten…“ kam von Andrea. „Wir werden sehen. Wenn wir sie gefunden haben. Ich habe noch eine Idee…. Wir könnten an der Grenze Herzberger und Bonrath einschleusen und sobald sich Semir oder Tom zeigt, die Verfolgung aufnehmen bzw. einen Sender an den Wagen anbringen. Dann wissen wir wo sie sind.“ schlug Andrea vor. Anna sah sie an. „Das ist eine sehr gute Idee. Sehr gut Andrea… rufen Sie die Beiden her… sie sollen alles stehen und liegen lassen.“ befahl Anna. Andrea nickte und rief die beiden Polizisten in die PAST zurück.

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  • Semir spürte das die Fahrt endete. Der Wagen wurde langsamer und stoppte ganz. Die Türen gingen auf und er wurde heraus gezerrt. Die Augenbinde wurde abgenommen wie auch die Fesseln. Anschließend musste er die Taschen aus dem Kofferraum holen und sie abstellen. „Los! Ab in deine Zelle!“ befahl Kai Völker. Semir ging voraus. Es ging wieder in den Keller und als er Tom in seiner Zelle sah wurde er wütend. „Was soll das?“ fragte er als er den Rücken sah. Die frischen Striemen waren deutlich zu sehen. „Das war für deinen Fluchtversucht. Ich sagte doch vor der Fahrt, dass du nichts tun solltest, was mir nicht gefällt. Du wolltest fliehen. Kai hat es mir gesagt. Er hat seinen Teil bekommen und nun bist du dran…“ höhnte Robert Schwarz hinter ihm. Semir drehte sich um „Sie sind ein verdammtes Schwein….“ stieß er aus. Er wollte sich auf Robert stürzen, doch Volker hielt ihn eisern fest. „Halt deine Klappe! Das hast du selbst zu verantworten!“ schrie dieser Semir an. Robert lachte leise. „Aber… Aber… nur keinen Neid… du wirst deinen Teil auch gleich erhalten. Volker bring unseren störrischen Freund doch mal hier hin!“ forderte Schwarz. Und wies auf einen Steinblock an dessen Rückseite, das hatte Semir bereits gesehen, Schellen angebracht waren. Welchen Zweck die hatten, was sehr schnell klar. Volker brachte Semir dort hin. Doch wenn man glaubte, das er sich so einfach auf diesen Block festschnallen ließ, dann hatte Robert sich geschnitten. Semir sah zu Tom, der auf seiner Matratze lag und scheinbar schlief. Doch für Semir gab es keine Wahl. Denn nun kam auch Kai in den Raum. Beide, Kai und Volker hatten Spaß daran den sich wehrenden Semir auf den Block festzuschnallen. Einmal gelang Semir ein Tritt gegen Robert.


    Robert schrie auf. „Du verdammter Bulle! Das wirst du nie wieder tun… das schwöre ich dir!“ schrie er Semir an und packte die Gerte aus. Semir lag nun bäuchlings auf den Stein. Schwarz zerriss das Shirt und schon schlug er auf den nackten Rücken ein. Der Schrei von dem Gepeinigten hallte in dem großen Raum. Doch wenn Semir hoffte, dass Robert sich mit ein oder zwei Schlägen zufrieden gab, dann hatte er sich geirrt. „SCHWARZ!!“ schrie in diesem Augenblick Tom, der sich von der Matratze erhob. „lassen Sie ihn… bitte….lassen Sie uns doch in Ruhe…“ flehte er für seinen Freund. „Oh nein… ich will das er endlich weiß wer sein Meister ist…“ fauchte Schwarz und holte erneut aus. Tom sah, das die Striemen an verschiedenen Stellen aufplatzte. Nach dem sechsten Schlag war Semir still… Er stöhnte nicht. „Schade… er kann nicht viel ab. Aber Kranich ist ja auch noch da…“ grinste Volker und sah zu Tom, der sich sofort zurück zog. Volker ging langsam auf die Zelle zu und weidete sich an der Angst die sein Opfer zeigte. Während dessen wurde Semir losgemacht. „Mach ihn wach! Er soll die Schmerzen spüren solange sie frisch sind! Das ist besser…“ befahl Schwarz. Kai nickte und holte eiskaltes Wasser. Er schüttete es über Semir aus, der jedoch etwas länger brauchte um wieder klar zu werden. Dennoch waren die Schmerzen extrem.

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  • Der Rücken war blutig und er spürte nur die Schmerzen. „Semir…“ hörte er Tom fragen. „Ich bin okay……“ gab er zurück, doch Tom hörte die Schmerzen aus der Stimme heraus. Ein Blick durch die Gitter zeigte ihm, das Semir es nicht einfach wegsteckte. „Dieser Mistkerl… wir müssen was tun… hast du es geschafft die Kollegen zu informieren?“ wollte Tom wissen. „Ich hoffe ja… wenn der Zöllner mitspielt, dann werden sie uns bald gefunden haben.“ gab Semir zurück. Er spürte das Brennen der Striemen auf seinem Rücken. Gegen Abend kam das Essen. Semir und Tom hatten großen Hunger und aßen schweigend. „Was musstest du tun?“ wollte Tom wissen, als sie wieder allein waren. „Ich musste ihnen helfen Drogen über die Grenze zu bekommen. Hat natürlich wunderbar geklappt. Ich hoffe nur sie haben nicht mitbekommen, dass ich dem Zöllner eine Nachricht hinterlassen habe und er sich möglichst bald bei der Chefin meldet.“ erklärte Semir leise. „Die haben mit mir das Gleiche vor. Ich habe es mitbekommen. Semir… wenn ich weg bin, dann versuch hier abzuhauen… ich werde versuchen es auf der Fahrt zu schaffen. Während ich beim Zoll bin… oder sonst wie…“ befahl Tom leise. Von Semir kam erst keine Antwort. „Semir?“ harkte Tom nach. „Tom… das kannst du vergessen. Ich werde nicht ohne dich gehen. Diese Mistkerle werden dich genau wie mich in den Kofferraum sperren. Gefesselt und geknebelt. Du kannst dich kaum bewegen und…“ erzählte Semir wie es ihm auf der Hinreise ergangen war. „Das ist ziemlich ausweglos…“ stöhnte Tom. Auch dieser vierte Tag in Gefangenschaft endete für die Beiden.


    „Herzberger Sie und Bonrath werden an der Zollstelle West Ihren Dienst verrichten. Der Herr Freiberg wird Sie einweisen. Er ist derjenige der von Semir den Hilferuf erhalten hat. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Wenn ich diesen Schwarz richtig einschätzte wird er noch einmal Drogen von den Beiden über die Grenze schmuggeln lassen. Ich habe nach Rücksprache mit der Staatsanwältin die Erlaubnis den Wagen durchzulassen. Allerdings müssen wir endlich eine Spur zu Semir und Tom haben und dort beim Zoll ist es die Beste Möglichkeit. Bitte seien Sie vorsichtig und verlieren Sie die Spur nicht. Sobald Sie den Wagen haben, werden Sie einen Sender anbringen. Andrea wird das Signal verfolgen und das SEK dann dorthin lenken. Wir müssen schnell zugreifen, bevor dieser Schwarz seinen Plan Semir und Tom zu töten in die Tat umsetzen kann.“ ermahnte Anna die beiden Streifenpolizisten. „Wir werden uns selbstverständlich bemühen…“ versprach Dieter und Hotte nickte. „Sollen wir den Wagen denn dann auch folgen?“ wollte er wissen. „Nein… wir werden zunächst das Signal verfolgen und das SEK dann direkt dorthin beordern. Wir dürfen die Leute nicht nervös machen, wenn wir Semir und Tom lebend dort rausholen wollen.“ ermahnte Anna ihre Leute. Dieter und Hotte nickte. „Wir werden sie finden…“ prophezeite Dieter. „Dann sollten Sie sich schon mal mit den Herren an der Zolldienststelle in Verbindung setzen. Morgenfrüh können Sie dann direkt dort Ihren Dienst antreten. Viel Glück…“ verabschiedete Anna ihre Männer.

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    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Am nächsten Morgen wurden Tom und Semir sehr unsanft geweckt. Schwarz und seine Helfer kamen zu ihnen in die Zellen und stellten Essen auf den Boden. „So… Kranich… du bist jetzt dran, deinen Teil zu erfüllen. Nach dem Essen geht es los und ich warne dich…. Solltest du quer schlagen, dann wird Gerkhan diesen Raum nicht lebend verlassen. Volker freut sich schon auf die Tour. Er wird dich begleiten. Nicht dass die Zollbeamten Kai wiedererkennen. Ich habe an alles gedacht…“ verhöhnte Schwarz seine Gefangenen. Semir und Tom fingen an zu essen. Die Blicke trafen sich durch die Gitterstangen die beide Zellen von einander trennten. „Na los! Schneller!!“ fauchte Volker Tom an. Eine halbe Stunde später waren sie fertig. Kai zerrte Semir aus seiner Zelle während Tom von Volker hinausgebracht wurde. Schwarz hielt für Tom ein neues T-Shirt bereit. „Anziehen!“ befahl er und warf es Tom zu. Tom tat was er verlangte. Er sah zu Semir der von Kai auf einen unbequem aussehenden Stuhl gezwungen wurde. Tom sah dass die Rückenlehne aus Nägeln bestand. Es erinnerte an einem Fakirteppich. Nur dass es halt ein Stuhl war. Schwarz bemerkte den Blick von Tom und lachte leise. „Nur keine Sorge… der Stuhl sieht nicht nur unbequem aus, er ist es auch. Machst du Zicken, dann drücken wir ihn langsam an die Lehne. Du kannst es dann über Handy verfolgen…“ drohte Schwarz an. Dass es nur leere Drohungen waren, konnte Tom nicht ahnen. Er traute Schwarz alles zu. Als er sich fertig angezogen hatte durfte er sich etwas frisch machen. Dann ging die Fahrt los. Sie wurde genau wie Semir angekündigt hatte, angefangen. Tom musste in den Kofferraum, der für seine Größe nicht wirklich geschaffen war. Auch Tom wurde gefesselt und geknebelt. Die Fahrt dauerte drei Stunden. Als er wieder ans Tageslicht kam, war er genau wie Semir vorher völlig durchgeschwitzt und durstig. Doch Volker schien weniger zu erweichen zu sein, wie Kai. Er gab Tom kein Wasser. Er band ihn auch nicht los oder nahm das Klebeband vom Mund. Tom sah ihn verzweifelt an und machte sich bemerkbar, doch das einzige was Volker für ihn übrig hatte waren zwei Tritte in die Rippen. „Du wirst mich anwinseln…“ drohte er Tom.


    Semir saß wieder in seiner Zelle. Er hatte die Augen geschlossen und hoffte nur, dass dieses Martyrium bald vorbei war. Er wollte nicht mehr. Schwarz hatte ihn bereits so verhöhnt, dass er wenn Tom zurück ist beide das Grab schaufeln ließ und beide langsam sterben würde. Er malte in seinen perfiden Gedanken den Tod von Semir aus. Dennoch hoffte Semir dass Anna eine Spur fand. Der Rücken brannte und Semir ahnte schon, dass einige der Striemen entzündet waren, was nicht verwunderlich war. Hier in diesem Keller war es extrem feucht und modrig. Der Schweiß von der Autofahrt tat sein übriges. Er hatte bereits seit zwei Tagen nicht mehr duschen können. Semir erschrak als Kai plötzlich vor ihm stand und ihn hoch zerrte. „Nur keine Sorge… Kranich ist sehr folgsam… aber ich finde du kannst trotzdem eine kleine Strafe bekommen. Du wirst schon mal anfangen dein Grab zu schaufeln…“ lachte er und stieß Semir vor sich her aus dem Keller. Es ging in den Hof wo scheinbar früher mal Gärten waren. Kai drückte Semir eine Schaufel in die Hand. „Los! Anfangen!“ befahl er. „Du kannst mich mal…“ stieß Semir aus und ließ die Schaufel einfach fallen. Kai lachte laut auf. „Damit habe ich gerechnet. Gut… ich werde dir zeigen, dass es für dich besser wäre, wenn du graben würdest… fang an! Ich sage es nicht noch einmal.“ warnte Kai.

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  • Semir ließ sich demonstrativ auf den Boden nieder und verschränkte seine Beine. „Sie werden mich doch eh töten. Dann machen Sie es…“ sagte er leise. Kai sah ihn erstaunt an. Er schien sich über das Verhalten des Mannes zu wundern. Doch das dauerte nicht lange an. „Was machst du denn da?“ hörte er Schwarz fragen. „Ich will dass er sein Grab gräbt, aber er weigert sich…“ kam irgendwie verzweifelt von Kai. „Oh… das wundert mich nicht. Er ist sehr zäh. Aber das ist auch das schöne an dem was ich noch vorhabe. Also gut… Gerkhan… fang an zu graben!“ fauchte Schwarz. Semir antwortete nicht und saß einfach nur da. „Gut…. Er hatte seine Chance. Mal sehen wie er mit gequetschten Fingern oder Füßen zu Recht kommt.“ Lachte Schwarz. Semir ging ein Schauer über den Rücken. Er hatte die Maschinen gesehen, die direkt an der Zelle standen. Sie taten ihm schon beim Ansehen weh. Langsam stand er auf. „Grab!“ befahl Schwarz. Semir sah ihn fest an. Die Schaufel lag vor seinen Füßen. Semir hob sie auf und Schwarz schien zu glauben, dass er den Befehl ausführen wollte. Doch wer Semir kannte, wusste genau, dass er sich nicht so einfach zwingen ließ. Schwarz drehte sich triumphierend zu Kai um. „siehst du… es hilft immer…“ bekam Schwarz noch raus als Kai ihn anschrie. „ACHTUNG!!!“


    Semir holte mit der Schaufel aus und traf Schwarz voll ins Gesicht, weil sich dieser gerade umdrehte. Er ging zu Boden und Semir rannte einfach los. Nur weg hier…. weg aus dieser Hölle, dachte er. Allerdings wollte Kai das nicht so einfach zulassen. Er rannte hinterher und holte Semir der immer noch etwas Probleme mit seinem Fuß hatte ein. Mit einem Schlag in den Rücken stieß er ihn zu Boden und setzte sich auf ihm. „Das war das Letzte was du hättest tun dürfen… Schwarz wird sich das nicht gefallen lassen.“ fauchte er ihm ins Ohr. Semir versuchte sich zu befreien, was jedoch kläglich scheiterte. Nur wenig später war auch Schwarz zur Stelle. Kai zog Semir auf die Beine und drehte ihm einen Arm auf den Rücken. Schwarz baute sich vor Semir auf. „Du denkst wohl du kommst damit durch, was… aber gut…. Du hast mir gezeigt, dass du dich nicht unterkriegen lässt. Ich bekomme dich klein….“ Drohte er seinem Gefangenen. Semir ahnte schon, dass ihm einiges bevorstand. „Egal was Sie machen, Sie werden mich nicht am Boden sehen….“ fauchte Semir wütend. „Kai… bring ihn runter… wir haben ein paar Maschinen noch nicht ausprobiert..“ lachte Schwarz. Kai tat was befohlen und brachte Semir in die Folterkammer.

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  • Tom fuhr an die Zollstelle heran. Er erschrak kurz, als er sah, wer dort Dienst tat. Also hatte der Zöllner die Informationen an Anna weiter gegeben. Tom stieß ein unhörbares Dankgebet aus. „Los… und denk an Gerkhan…“ ermahnte Volker ihn. Tom nickte und zog seinen Ausweis. „Was wenn sie verlangen, dass ich aussteige?“ wollte er wissen. „Dann wirst du es tun. Wage es nicht Informationen zu geben. Du wirst sagen, dass du auf einer Verfolgung bist und den Wagen nicht verlieren willst, klar?“ fragte Volker. Tom nickte erneut. Dann war er an der Reihe. „Guten Tag… Zollkontrolle. Würden Sie bitte aussteigen und den Kofferraum öffnen?“ bat der dickliche Zöllner. Volker sah Tom an und nickte dann. Sie stiegen aus. „Wir sind von der Polizei und verfolgen einen Wagen, der weiter vorn steht. Würden Sie bitte so tun, als ob wir schnell fertig sind?“ bat Tom den Mann. Der Zöllner nickte. „Ja sicher… Sie haben doch sicher Ihren Ausweis dabei, oder?“ wollte der Mann wissen. Tom nickte und hielt den Ausweis vor. Der Zöllner nahm ihn und sah ihn sehr genau an. Volker achtete nicht darauf, aber Tom bemerkte, wie Hotte einen winzigen Sender in den Ausweis schob und Tom zunickte. Nur wenige Augenblicke später waren beide wieder unterwegs. „Sehr schön… Das hat ja wunderbar geklappt. Wenn du weiterhin so brav bist, dann denke ich ist heute sogar eine Extraportion an Essen drin.“ lachte Volker. ‚ Wenn du wüsstest’ dachte Tom nur und starrte auf die Straße. Er wurde auf den nächsten Rastplatz gelotst und musste dann wie Semir zuvor auf der Rückbank liegen. So ging es zum Kloster zurück.


    Semir schrie seine Schmerzen raus. Schwarz hatte ihn auf die Streckbank gelegt und die Winde zerrte an seinen Gelenken. Doch er flehte nicht darum, das Schwarz aufhörte. Er spürte das Blut an den Handgelenken. Er spürte den Zug in den Schultern, in der Hüfte… Für Semir dauerte es unendlich lange, bis der Zug nachließ, doch Schwarz schien noch nicht zufrieden. „Das war für das Weigern… und nun für den Schlag…. Mach dich auf etwas gefasst…“ drohte er seinem gepeinigten Feind. Semir lag am Boden und quälte sich langsam auf die Beine. Er wollte nicht vor diesem Mann kriechen. Er wusste genau, dass Schwarz nur darauf wartete, ihn kriechen zu sehen. „Oh… du bist unbeugsam…. Sehr gut… Welche Maschine hatten wir denn noch nicht….?“ fragte er und drehte sich suchend um. Und dann hatte er sie entdeckt. Seine Foltermaschine, die ihn gefiel. „Oh… die sieht echt gut aus… komm!“ befahl er und zerrte den völlig erschöpften Semir mit sich. Kai ging gemütlich hinterher. Semir wurde an ein Rad gestellt. „Gerade haben wir dich ja in die Länge gezogen und nun wirst du aufgedreht.“ Lachte Schwarz und winkte Kai heran. Dieser fesselte Semir die Beine an zwei Ösen die vor der Maschine im Boden angebracht waren. Schwarz fesselte Semirs Hände oben am Rad. „So… und nun drehe ich es… oh… ich vergas dir zu erzählen, dass sich wenn ich drehe ein kleiner Klotz dort in dieser Höhe,…“ er presste seine Hand in Semirs Wirbelsäule, „ … und drückt dir die Wirbel raus…. Du wirst winseln….viel Spaß.“ lachte er und drehte es.


    Als Tom mit Volker wieder im Kloster ankam, wurde Tom in den Keller gebracht. Auf den Weg dorthin, hörte er Semir schreien. Seine Schritte wurden schneller und dann sah er was Schwarz mit Semir anstellte. „AUFHÖREN!!!“ schrie Tom und rannte zu seinem Freund. Schwarz sah ihn an. „Ich hatte es gerade vor. Er hat mich angefleht… ich habe gewonnen…“ kam freudig von dem Peiniger. Tom band Semir los und dieser fiel zu Boden, als die Fesseln fielen. Tom ließ sich neben ihn fallen und drehte ihn vorsichtig um. An den Handgelenken sah er die blutigen Stellen und atmete tief durch. Er sah Schwarz an. „Warum?“ fragte er leise. „Oh… er wollte einfach nicht hören und hat mich angegriffen. Das kann ich mir doch nicht von ihm gefallen lassen. Aber sei gewiss er wird es nie wieder tun…“ lachte Schwarz. Tom sah Semir an. Tränen liefen ihm über die Wange. „Ich habe gehört, dass du sehr folgsam warst. Dass sollte belohnt werden. Du hast einen Wunsch frei…“ grinste Schwarz. „Okay… dann will … ich…“ fing Tom an und sah zu Semir. „Ich höre…“ sagte Schwarz. „Ich will…. Wasser für ihn und mich… in ausreichender Menge…“ forderte Tom. Schwarz nickte. „Das kannst du haben…“ lachte er. Tom hatte irgendwie den Verdacht, dass es nicht so ablaufen würde wie er es eigentlich wollte. Kai zog Semir brutal auf die Beine und stieß ihn in seine Zelle. Semir ließ sich einfach fallen. Schwarz hatte ihn wirklich geschafft. Ab sofort würde er alles tun um nicht wieder solche Schmerzen ertragen zu müssen.

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  • „Chefin! Ich versuche das Signal zu bekommen, aber es ist zu schwach. Ich habe nur eine grobe Richtung. Wir müssen das Signal verstärken.“ kam von Andrea. „Tun Sie, was Sie tun müssen um es stärker zu machen. Ich will sie finden. ES reichte doch wohl aus, dass sie jetzt schon eine Woche in der Gewalt sind. Wir müssen sie raus holen, sonst ist es zu spät. Andrea… versuchen Sie alles…“ bat Anna. Andrea nickte und machte sich an die Arbeit. Doch es sollte noch eine ganze Weile dauern bis das Ergebnis zufriedenstellend ausfiel. Andrea fluchte und fauchte im Büro schlimmer als ein Rohrspatz, doch sie ließ sich nicht beirren und arbeitete emsig an der Lösung des Problems. Es dauerte Stunden in denen für Tom und Semir die Hölle ablief.


    Schwarz hatte sein Versprechen den Wunsch von Tom zu erfüllen nicht übertrieben. Er hatte Wasser gebracht, doch anders als Tom es erhofft hatte. Kai und Volker kamen mit zwei großen Eimern Wasser in den Keller und zerrten erst Semir aus seiner Zelle und dann Tom. „Wollen wir doch mal sehen, wer am längsten die Luft anhalten kann.“ verkündete Schwarz und nickte seinen beiden Männern zu. Kai drückte Semirs Kopf unter Wasser während Volker das Gleiche mit Tom machte. Die Prozedur dauerte eine gute halbe Stunde. Danach lagen beide hustend in ihrem Zellen. Sie froren, weil das Wasser extrem kalt war. „Ich bringe ihn um…“ stieß Semir hustend aus. „Ja ich helfe dir… Semir… wir müssen raus… wir müssen fliehen…“ forderte Tom ihn auf. „Ich würde sehr gern. Kai Völker hat mich heute schon zwingen wollen mein Grab zu schaufeln… ich habe mich geweigert. Ich habe ihn die Schaufel mit Genuss in seine Fresse geschlagen… und dann…Schwarz hat mich geschafft. Ich will nicht mehr.“ erklärte Semir leise. Er zitterte am ganzen Körper. Wie oft war er schon in Gefangenschaft geraten, aber so extrem wie hier war es noch nie gewesen. Jetzt hoffte er dass er einfach nur Ruhe bekam, doch auch das war ein Trugschluss. Schwarz kam herein. „Nun … war das genug Wasser. Wisst ihr… ich habe genug gespielt. Ich denke es wird Zeit, mich von euch zu verabschieden. Ihr werdet euer Grab schaufeln und niemand von euch wird sich weigern.“ erklärte er höhnisch. Auf seinen Befehl hin wurden sie in den Garten gebracht. Jeder bekam eine Schaufel und musste anfangen zu graben. Der Boden war hart und ausgedorrt. Hier würde es lange dauern bis man die Gräber fertig hätte. Doch das interessierte Schwarz und seine Komplizen nicht. Dennoch hatten Tom und Semir kein Interesse daran sich zu weigern.

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  • Die Sonne brannte. Die Hitze war fast nicht auszuhalten. Semir und Tom standen in der Grube, die ihr Grab werden sollten. Trotz des harten Bodens kamen sie erstaunlich gut voran. Die Grube war nun gute eineinhalb Meter tief. Blasen an den Händen waren längst aufgeplatzt und die Müdigkeit tat ihr Übriges. „Ich kann nicht mehr … Semir…“ stöhnte Tom. Semir nickte. Sein Gesicht war dreckig. „ich hab Hunger… Weißt du wann wir das letzte Mal was gegessen haben?“ stellte er die Gegenfrage und schrie im gleichen Moment auf als er die Peitsche ihres Aufpassers auf dem Rücken spürte. „Ihr sollt graben und nicht quatschen!“ fauchte ihn Volker an und rollte die Peitsche zusammen. Tom sah die Striemen die sich auf Semirs nacktem Oberkörper bildeten. Er sah auch die Tränen des Schmerzes in seinen Augen. Semir stieß die Schaufel erneut in den harten Boden. Nur mit Mühe konnte er sie heben. Als er es geschafft hatte, stöhnte er kurz und ließ sich dann auf die Knie fallen. Er war am Ende. „Semir… komm… hoch mit dir…Bitte…“ flehte Tom verzweifelt. Denn er wusste genau, wenn Semir sich nicht auf die Beine quälte würde die Strafe sehr schmerzhaft äußern. Diese Männer in deren Gewalt sie sich befanden waren erbarmungslos. Im gleichen Augenblick sah Volker wieder in die Grube und schlug zu. Semir schrie laut auf, als die Peitsche ihn traf. Er rollte sich zusammen und hob die Hände schützend über den Kopf. Tom stellte sich schützend vor Semir als der Mann erneut ausholte. Diesmal traf sie Tom. Er versuchte die Peitsche zu greifen, doch es gelang ihm nicht. Der Schmerz am Arm, wo sie ihn traf, war extrem. „Genug!!“ hörte er in diesem Augenblick einen Mann rufen. „holt sie raus!“ befahl Schwarz. Tom wurde brutal aus der Grube gezogen und zu Boden geworfen. Mit Semir geschah das gleiche.


    „So... ihr habt also euer Grab geschaufelt... sehr schön. Ich hoffe es ist groß genug...“ lachte „der Wolf“ und sah höhnisch auf seine beiden Gefangenen. Diese saßen vor ihm auf dem Boden. Völlig verdreckt und erschöpft. „Sie können nicht entkommen...“ stöhnte der Kleinere von ihnen. „ ... und sterben werdet ihr sowieso erst in ein paar Tagen, wenn ihr nutzlos geworden seid. Ich sagte doch bereits am Anfang, dass jeder, der sich gegen mich stellt, sterben muss. Ihr habt es wirklich clever angefangen, aber nicht clever genug...“ höhnte „der Wolf“. Nur wenig später kam Kai zu der kleinen Gruppe. „Bringt sie weg und versorgt sie!“ befahl er. „Festmachen wie immer?“ fragte Kai grinsend. „Na ich denke, wir können darauf verzichten. Die klappen ja eh fast zusammen...“ lachte der Mann höhnisch. „Wenn wir Sie nicht bekommen, dann werden unsere Kollegen Sie schnappen.... Sie haben nur einen Aufschub erreicht.“ stieß der der Große aus. „Wissen Sie Herr Kranich.... für diese dumme Bemerkung müssten Sie eigentlich bestraft werden, aber ich sehe auch das Gerkhan überhaupt nicht in der Lage ist etwas auszuhalten. Oder doch... Kai! Gerkhan bekommt nichts zu essen!“ gab „der Wolf“ bekannt. „Ich habe doch was gesagt!!! Warum bestrafen Sie nicht mich?!“ schrie Tom wütend und wollte den „Wolf angehen“. Semir sah ihn nur an und schüttelte leicht den Kopf. „Nun ganz einfach.... Ich weiß dass Sie einiges wegstecken können. Aber wenn ich unserem Freund Gerkhan bestrafe, weil Sie etwas getan haben, dann ist es schmerzhafter für Sie...“ lachte der Mann und schien Tom damit genau getroffen zu haben.

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  • 'ich bin soooo gemein..... :D


    Tom warf einen entschuldigenden Blick zu Semir, der an der Wand ihres Verlieses lehnte. „So... ich bin gleich wieder da und dann wird gegessen.“ meinte der Mann, den Schwarz damit beauftragt hatte, ihnen zu essen zu geben und verließ den Raum. „Semir... es tut mir Leid...“ sagte er leise. Semir sah ihn an und nickte. „Er will mich nur klein kriegen...“ kam von Semir. Er schloss die Augen. Die Tür ging erneut auf und vor Tom wurde ein Teller aufgestellt. Darauf zwei Scheiben Brot, belegt mit Käse und Wurst. Außerdem bekam er eine Flasche Wasser. Der Mann verschwand wieder. Tom sah zu Semir. „Komm… wir teilen es. Jeder eine Scheibe.“ sagte er leise. Semir nickte und kroch zu ihm. „Mein Rücken brennt….“ stieß Semir aus. „Iss erst mal und dann sehe ich ihn mir an.“ schlug Tom vor. Semir ließ es sich nicht zweimal sagen. Er hatte bereits seit dem Vortag nichts mehr bekommen. Er aß langsam und trank etwas von dem Wasser. Es reichte zwar nicht zum satt werden, aber immerhin beruhigte es den Magen. „So und nun sehe ich mir den Rücken an. Dreh dich um…“ bat Tom. Semir tat es. Tom stieß einen leisen Seufzer aus, als er den Rücken sah. Einige der Wunden, die von der Peitsche rührten waren aufgeplatzt und hatten sich entzündet. Außerdem hatte sich ein blauer Fleck in Höhe der Lendenwirbel gebildet. „Wenn ich einen Verband hätte, würde ich ihn dir anlegen. Aber ich kann es lediglich kühlen.“ schlug er vor und zog sein Shirt aus. Er tränkte es mit dem kalten Wasser und legte es Semir auf den Rücken. „das tut gut…“ stieß dieser aus. „Wenn das nicht bald behandelt wird, dann bekommst du echt Probleme…“ gab Tom zu bedenken. „Tja… du kannst ja mal den Wolf fragen ob er mir einen Arzt kommen lässt.“ höhnte Semir. Nur wenig später waren beide vor Erschöpfung eingeschlafen. Nichts ahnend das die Rettung bereits sehr nahe war. Doch erst sollte der nächste Morgen kommen.


    „Chefin! Ich hab sie!“ rief Andrea laut durch das Büro. Sofort waren Dieter, Hotte, die anderen Kollegen und auch Anna um ihren Schreibtisch versammelt. Alle starrten auf den kleinen Monitor auf dem ein roter Punkt erschien. „Brühl… sie sind in Brühl…“ strahlte Andrea. Anna nickte. „ich informieren sofort dass SEK Und Sie besorgen mir die Pläne der Gebäude!“ gab sie bekannt und rannte in ihr Büro. Das Telefonat dauerte nur wenige Augenblicke und sie war wieder zurück. „Sie sind auf dem Weg.“ gab sie bekannt. Andrea nickte. „Wir haben sie …. Endlich…“ stieß sie aus und sprach damit jedem aus der Seele. „So… wir fahren auch hin. Andrea… packen Sie das Signal und den Plan auf den Laptop und dann los… Wir werden das SEK direkt am Gebäude einweisen.“ Befahl Anna. Andrea nickte und bereitete alles vor. Nur eine Stunde später waren sie vor dem Gebäude angekommen. Jetzt hieß es auf das SEK warten. Doch die brauchte scheinbar extrem lang. Es war gerade mal zehn in der Frühe und der achte Tag der Gefangenschaft von Semir und Tom.


    Für die Beiden fing der Tag so an wie der letzte aufgehört hatte. Sie wurden aus ihren Zellen gezerrt und in den Hof gebracht. Die Gräber waren fertig und Beide wurden vor dem Loch gestellt. Weder Tom noch Semir hatten Lust etwas dagegen zu tun. Die drei Verbrecher stellten sich gegenüber auf. Jeder von ihnen hielt eine Waffe in den Händen. Für Semir und Tom war klar, dass nun die Stunde geschlagen hatte. Sie sollten beide sterben. Semir sah Tom an. „War ne schöne Zeit mit dir…“ sagte er leise. Tom nickte. „Ja… mit dir auch…“ gab er zurück. „Habt ihr noch einen letzten Wunsch?“ höhnte der „Wolf“. Semir nickte. „Ja… krepier vor uns!“ rief er laut über den Hof. Doch er dachte nicht im Traum daran, dass sein Wunsch auch erfüllt wurde. „Das ist wirklich ein sehr guter Witz, Gerkhan….“ lachte Schwarz und holte mit der Waffe aus. Der Lauf riss eine tiefe Schramme in Semirs Gesicht. Semir ging zu Boden. „Aber den kann ich dir nicht erfüllen. Und du Kranich? Willst du nichts mehr?“ wandte sich Schwarz an Tom. „Doch… ich möchte ein letztes Telefonat führen.“ kam von Tom. Auch hier lachte Schwarz wieder. „Willst du dich von deiner Chefin verabschieden?“ wollte er wissen. Tom nickte. „Das sollte doch wohl drin sein oder?“ versuchte er weiter. Schwarz überlegte und schüttelte dann den Kopf. Er zog Tom am Kragen des Shirts an sich heran. „Ich denke sie wird eh damit rechnen. Also da es keine anderen Wünsche gibt werden wir nun abdrücken. Legt an!!“ brüllte der „Wolf“ in einem militärischen Ton. Semir sah zu Tom und nickte nur. Seine Lippen formten das Wort „Bye“. Dann schloss er die Augen und wartete auf die Kugel. Nur kurz darauf knallte es. Doch Semir spürte keinen Einschlag. Er öffnete die Augen verwundert und sah den Platz neben sich leer. Dort wo Tom gerade noch stand, war niemand mehr.

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  • Mein Gott.. .seid ihr nervös... hier der nächste Teil... so und dann bin ich für heute wech.. :whistling: . oder mal sehen ;)


    Sein Blick wanderte zu dem Grab, welches für Tom gedacht war. Seine Augen weiteten sich.. „NEIN!!!!“ schrie er laut verzweifelt aus. Er fiel auf die Knie und weinte. Das höhnische Lachen von Schwarz schien nicht zu enden. Schwarz selbst kam zu ihm und zerrte ihn auf die Beine. „So… und nun darfst du zusehen, wie er die letzte Ehre bekommt. Schaufelt ihn ein!“ befahl Schwarz und sofort machten Kai und Volker sich an die Arbeit. Semir sah mit tränengefüllten Augen in das Grab. Was war das?... Zuckte Toms Körper nicht noch? War da nicht eine Bewegung? „NEIN!!! Er lebt noch!! LASST MICH ZU IHM!!!!“ schrie Semir und wollte in das Grab springen. Doch Schwarz hielt ihn eisern fest. „Ach tatsächlich? Nun nicht mehr lange“ verhöhnte Schwarz ihn. „Das könnt ihr nicht machen....bitte... er lebt doch noch..“ flehte Semir regelrecht, doch Schwarz schien es sehr zu gefallen. Immer mehr Sand fiel auf Toms Körper. „NEIN!!!!“ schrie Semir und versuchte weiterhin sich loszureißen. Er musste doch zu Tom. „Na… ist das nicht schön?“ lachte Schwarz und sah Semir an. Der Hauptkommissar konnte seine Gefühle nicht verbergen. Wut, Verzweiflung, der Schmerz alles lag in der nächsten Aktion, die Semir ausführte. Er hob sein Ben, trat nach hinten aus und traf Schwarz empfindlich. Doch dieser Mann schien keinen Schmerz zu spüren. Er steckte diese Aktion ohne mit der Wimper zu zucken weg. Semir sah ihn erstaunt an und dann zum Grab wo Kai und Volker mit dem Füllen beschäftigt waren. Es dauerte nicht lang bis Tom völlig bedeckt war. Kai lachte und löste Schwarz ab, der auf das frisch zugeschaufelte Loch ein Kreuz stellte. „Ruhe sanft!“ höhnte er noch.


    „Bringt ihn wieder weg! Wir werden noch Spaß mit ihm haben...“ schrie Schwarz seine Befehle. Semir wurde von Kai und Volker gepackt und ins Haus gezerrt. „NEIN!!! TOM!!!“ schrie er verzweifelt, ließ sich in den Armen der Männer einfach sacken und wollte sich losreißen. Doch er schaffte es nicht. „Bringt ihn zum Schweigen!!“ befahl Schwarz. Kai hielt Semir den Mund zu. Semir trat um sich und versuchte sich immer wieder loszureißen. Er musste Tom retten, der lebend begraben und dazu auch noch schwerverletzt war. Doch Schwarz und seine Komplizen hatten was dagegen und brachten ihn durch das Gebäude. „Wir müssen raus hier!!“ stieß Schwarz aus und wollte sich durch den Hintereingang bringen, den er vor wenigen Tagen entdeckt hatte. Doch von dort kamen Männer. „Verdammt!“ fluchte er. Er sah Semir an. „Du bringst Unglück….“fauchte er ihn an und presste Semir die Waffe an den Kopf. Semir befreite sich mit einer heftigen Bewegung von der Hand die ihm den Mund zuhielt. „Dann knall mich doch ab! Schieß endlich!!! Dann hast du was du willst!!“ schrie er Schwarz an. Schwarz lachte. „Oh nein… so leicht mache ich es dir nicht. Mich würden nämlich interessieren wie deine Kollegen uns finden konnten und das wirst du mir erzählten… Schaffen wir ihn in den Keller!“ schrie er seine Leute an, die sich umgehend an die Arbeit machen und den strampelnden, sich wehrenden Semir in seine Zelle brachten. Sie warfen ihn brutal zu Boden. Schwarz war direkt bei ihm und zerrte ihn hoch. „so… woher wissen deine Freunde wo wir sind?“ fragte er drohend. „Ich hoffe dass sie dir eine Kugel in den Kopf jagen…“ fauchte Semir wütend zurück. Ihm lief die Zeit davon. Tom musste schnell wieder aus dem Grab geholt werden. Schwarz hob die Hand doch ein Geräusch ließ ihn sein Vorhaben unterbrechen. „Verdammt… wir müssen weg hier…“ stieß er aus. Er ließ Semir auf die Streckbank binden und setzte die Maschine in Gang. „Viel Spaß….“ sagte er und verschwand mit Kai und Volker.

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  • Habt ihr ein Glück, dass die Ankunft sich um zwei Stunden verzögert....


    „TOM!!! HILFE!!“ schrie Semir laut und verzweifelt. Er spürte wie sich die Seile spannten. Doch Tom konnte ihm nicht helfen. Er war dabei zu ersticken… er musste ihn befreien… er musste ihn doch ausgraben… Der Zug in den Gelenken war extrem. Semir schrie laut um Hilfe. Wenn es doch die Kollegen waren, warum kamen sie nicht her. Dann hörte er plötzlich Schüsse!. „HIER!!!! HALLO!!“ schrie er. Mittlerweile fühlte er sich schon um fünf Zentimeter größer. Wie viele Minuten waren bereits vergangen? Lebte Tom vielleicht doch nicht mehr? Semir spürte wie eine Träne in dem aufgeplatzten Striemen im Gesicht brannte. Dann endlich hörte er mehrere Männer reinkommen. Nur wenige Augenblicke später war er losgebunden. Doch er ließ sich keine Zeit um sich zu erholen. Er quälte sich auf die Füße und taumelte aus dem Keller. „SCHNELL!!“ stieß er aus. Die Männer vom SEK sahen ihn erstaunt nach und rannten dann hinterher. „Hey… ist doch alles Gut?“ versuchte der Mann Semir zu beruhigen, als sie ihn festhielten. „LASST MICH!!!“ schrie Semir erneut und riss sich los. Unbeirrt setze er seinen Weg fort und stand wenige Augenblicke später vor Toms Grab.


    Semir ließ sich auf die Knie fallen und fing an mit den bloßen Händen zu graben. Die SEKler sahen ihm dabei zu. „Helft mir doch!!! Er lebt noch!!“ stieß Semir aus. Irgendwas in der Stimme ließ die Leute zu den Schaufeln greifen. „SCHNELL!!“ stieß Semir aus. Dennoch dauerte es lang bis man das Grab ausgehoben hatte. Tom lag leblos darin. „TOM!!!“ schrie Semir und sprang ins Grab. Er drehte Tom langsam um. „Tom….bitte….nicht…“ weinte Semir und wischte seinem Freund den Dreck aus dem Gesicht. Doch Tom atmete nicht mehr. „Ich hole einen Arzt!“ schrie einer der Männer und verschwand. Die Andern rissen Semir aus dem Grab. Zwei weitere Männer kamen dazu. „Haltet ihn fest…er ist völlig am Ausrasten!“ befahl einer der Ersten den Neuankömmlingen, während er ins Grab sprang und den darin liegenden Mann heraushievte. Sie führten den Befehl umgehend aus und rissen Semir vom Grab weg. „NEIN!!! LASST MICH!!! ICH MUSS IHM HELFEN!!!“ schrie Semir verzweifelt. Der Arzt kam nur wenige Sekunden später auf den Platz und kümmerte sich sofort um Tom, der mittlerweile aus dem Grab geholt worden war. „Eine Trage!! Sofort!!“ stieß er aus, als er ihn untersucht hatte. Immer noch schrie Semir und wehrte sich gegen die beiden Männer die ihn festhielten. Die Tränen flossen nur so. „Wer ist das?“ wollte der Arzt wissen. „Sein Kollege….!“ gab einer der Männer bekannt. Vorsichtig tastete er den Oberkörper von Tom ab, der immer noch ohne Bewusstsein war. Im Hintergrund hörte er Semir schreien, dem so langsam die Stimme versagte. Der Arzt kümmerte sich nicht darum. Tom Kranich war wichtiger. Die Einschüsse waren deutlich sichtbar. Einer an der Schulter, eine Schusswunde war am Arm und eine der Kugeln schien in die Brust eingedrungen zu sein. Jetzt kamen auch endlich die Liege und mehrere Sanitäter. „Wir müssen ihn schnell ins Krankenhaus bringen!“ befahl der Arzt und überwachte den Abtransport von Tom.

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  • Semir schien nicht wirklich zu begreifen, was da eben von sich ging. Er war wie von Sinnen und wehrte sich gegen die Männer, die ihn davon abhielten, zu Tom zu kommen. „Lasst mich doch!!“ schrie er heiser. Langsam wurde er müde und nur wenig später stand er nur noch da und flehte weinend darum zu Tom zu kommen. Der Arzt zog eine Spritze auf und kam zu ihm. „Herr Gerkhan…Herr Kranich wird ins Krankenhaus gebracht… hören Sie mich?“ versuchte er zu Semir durchzudringen. „Bitte.. .lasst mich doch….“ weinte Semir dagegen. Er nahm den Arzt gar nicht wahr. „Okay… er ist völlig fertig. Haltet ihn fest, ich gebe ihm ein Beruhigungsmittel und dann kann er auch in den RTW. Seine Wunden müssen behandelt werden.“ befahl er den umherstehenden und festhaltenden Männern. Er ließ die Nadel in Semirs Vene gleiten und das Medikament floss in seinen Körper. „Ihr könnt ihn gleich zum RTW bringen. Irgendwie scheint er ganz schön Kraft zu haben. ….manchmal kann das ein Problem sein….“ dachte er laut nach und wies die Männer an, Semir wegzubringen. Er packte seine Tasche zusammen und ging hinterher. Sofort als er auf der Straße war kamen zwei Frauen auf ihn zu. „DOC!! Wo sind sie? Wie geht es ihnen?!“ fragte eine der Frauen. Der Arzt sah sie prüfend an. „Sind Sie Angehörige?“ wollte er sofort wissen. „Ich bin die Dienstvorgesetzte der Herren, Wo sind sie?“ wiederholte die Frau. „Dr. Schlingel…. Herr Kranich ist schwer verletzt. Drei Kugeln stecken in ihm und er wird bereits ins Krankenhaus gebracht. Herr Gerkhan scheint nur oberflächliche Verletzungen zu haben. Einen Nervenzusammenbruch und er ist da hinten im RTW. Aber Sie brauchen gar nicht hingehen. Die Fahrt geht umgehend ebenfalls ins Marien….“ gab der Arzt bekannt und fuhr mit dem Notarztwagen los.


    Anna sah Andrea entsetzt an, hetzte mit ihr zu ihrem Wagen. Der Einsatzbeamte des SEKs hatte sie bereits vorher informiert, das man drei Mann erschossen hatte, weil die Gegenwehr zu heftig war. Anna nahm diese Meldung zufrieden auf. Wenn Schwarz, Völker und auch Weißberger tot waren, dann wurde die Welt um einiges friedlicher und gab ihren Männern die Gelegenheit die Verletzungen auszukurieren. Andrea ließ sich völlig geschockt auf den Beifahrersitz sinken. „Bitte lass Tom leben… lieber Gott…“ stieß sie ein Blitzgebet aus. Anna nickte nur. Sie musste sich auf den Verkehr konzentrieren und genau wie für Andrea dauerte die Zeit, bis sie im Krankenhaus ankamen viel zu lang. Doch auch diese Fahrt war bald zu Ende. Sie fragten sich durch bis sie zu der entsprechenden Station gelotst wurden. Dort begann nun die Zeit des Wartens. Die beiden Frauen saßen zunächst Hände knetend auf den Stühlen vor dem Untersuchungsraum. Dann standen sie auf und liefen den Gang auf und ab. Immer wieder ging der Blick zur Uhr, die über der Tür hing. Irgendwie schien sie stehen geblieben zu sein, so kam es ihnen jeweils vor. Sie wussten, dass Tom im OP lag. Von Semir wussten sie nichts. „Was wenn Tom… das wäre für Semir zu viel. Und auch für mich…. Tom darf nicht sterben..“ kam leise von Andrea. Anna sah sie an und nahm sie mütterlich in den Arm. „Sie werden es beide schaffen…“ versprach sie und hoffte sehr, dass sie damit Recht bekam. Endlich ging die Tür auf und das erste Bett wurde hinausgeschoben. „Semir!“ stieß Andrea aus und rannte direkt zum Bett.

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
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  • Semir hatte die Augen geschlossen. Ein riesiges Pflaster prangte auf der linken Wange und über einem Tropf wurde ihm ein Medikament zugeführt. „Herr Gerkhan hat es soweit gut überstanden. Er hat einige offene Striemen am Rücken – ich vermute von einer Peitsche oder Gerte -, sowie ein riesiges Hämatom in der Lendengegend, dessen Herkunft wir noch klären müssen, die Handgelenke sind durch Fesselung in Mitleidenschaft gezogen worden und das Gesicht vermutlich durch einen Schlag mit einem Waffenlauf aufgeplatzt. Was auch aufgefallen ist, und deshalb wurde er durch das MRT gejagt… er lag auf einer Streckbank. Das haben mir die Einsatzkräfte erzählt. Dadurch ist es zu einer Überdehnung der Sehnen und Muskulatur gekommen. Er wird erst mal für ein paar Tage ganz ruhig im Bett liegen. Außerdem hat er an einem Fuß eine Stauchung. Vermutlich ist er umgeknickt, aber das Bein konnte nicht ruhen und dadurch ist es stark angeschwollen. Was mir allerdings mehr Sorgen macht….ist seine psychische Situation. Sein Nervenkostüm ist stark angegriffen worden und von daher bekommt er intravenös ein starkes Beruhigungsmittel, außerdem ist er fixiert. Nach dem was er in dem alten Kloster an den Tag gelegt hatte, hielt ich es für besser. Ich denke wir sollten ihn für heute auch erst einmal zur Ruhe kommen lassen.


    „Was ist mit Herrn Kranich?“ fragte Anna sofort nach Tom. „Bei Herrn Kranich ist es noch etwas ernster. Eine Kugel hat seine Rippen getroffen. Ist dort abgeprallt und hat die Lunge angekratzt. Er hat aber Glück gehabt. Wenn Sie so wollen, können Sie das mit einer Schürfwunde vergleichen. Wenig Blut. Dennoch ist der Blutverlust durch die zwei tiefen Schusswunden nicht unbedenklich. Er wird es aber schaffen. Keine der zwei anderen Kugeln hat ernsten Schaden angerichtet. Was nicht unberücksichtigt bleiben darf ist der Sauerstoffmangel, den er erlitten hat, als er begraben war. Wir können nur hoffen, dass sein Gehirn nicht zu großen Schaden genommen hat. Das können wir aber erst endgültig feststellen, wenn er das Bewusstsein wiedererlangt hat… falls er wieder aufwacht. Hier müssen wir uns einfach nur gedulden.“ erklärte der Doc und sah Anna an. „Was wenn nicht?“ wagte Anna zu fragen. Der Arzt warf einen Blick an die Decke. „Das liegt nicht mehr in meiner Hand. Dafür ist eine Etage höher zuständig.“ erklärte er und wies auf das Kreuz, was über der Tür hing. Anna sah ihn geschockt an. Nur wenig später musste sie mit Andrea das Krankenhaus verlassen.

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  • Gegen Mittag des nächsten Tages wachte Semir auf. Er sah sich erschrocken um. Wo war er? Wo war Tom? Er wollte sich aufrichten, doch er kam nicht weit. In seinem linken Arm steckte eine Nadel. Dann kam die Erinnerung. „Nein!! TOM!!“ schrie er. Seine Stimme klang heiser. Wieder sah er alles vor sich. Schwarz, Völker, Weißberger. Sie standen da und schossen. Die Kugeln trafen Tom und er fiel in das vorgesehene Grab. Doch Semir bemerkte, dass er lebte und wollte ihm helfen. Schwarz hielt ihn fest, während Völker und Weißberger das Grab zuschaufelten. Semir flehte seine Peiniger an, es nicht zu tun, doch es war zu spät. Semir sah die Bilder genau vor sich. Wo war Tom? Was war mit ihm? Wieder rannten ihm die Tränen über das Gesicht... „TOM!!!“ schrie er verzweifelt. Er versuchte sich loszureißen. Doch die Gurte die ihm hielten waren stark. Stärker als er. Nur wenige Sekunden nach seinem Schrei wurde die Tür geöffnet. Eine Krankenschwester kam herein. „Wo ist Tom...?“ fragte er wütend. Sie lächelte ihn sanft an. „Nur keine Angst. Herr Kranich ist bei den Untersuchungen. Bleiben Sie ganz ruhig liegen und schlafen Sie noch etwas...“ sprach sie beruhigend auf ihn ein. „Er ist nicht tot?“ kam etwas ungläubig von ihm. „Der Arzt kommt gleich zu Ihnen.“ wich sie aus. „ich will zu ihm!“ forderte Semir lautstark. „Das geht nicht. Sie dürfen nicht aufstehen.“ Widersprach sie. „Ich will zu ihm!!“ schrie Semir und zerrte an dem Gurt, der ihn festhielt. „Bitte beruhigen Sie sich, Herr Gerkhan. Es geht ihm gut. Hören Sie? Es geht ihm gut..“ wiederholte sie. „Ich will ihn sehen! Sofort!“ forderte Semir stur. In diesem Augenblick kam der Arzt herein.


    „Was ist hier los?“ wollte er sofort wissen. „Er flippt völlig aus. Er hört einfach nicht zu.“ beschwerte sich die Schwester. „Schon gut Agnes... ich kümmere mich um ihn. Machen Sie bitte noch einen Tropf für ihn fertig. Er bekommt weiterhin Beruhigungsmittel. Aber in abgeschwächter Form bitte.“ gab er an. Die Schwester verschwand. „Ich will zu Tom! Bringen Sie mir zu ihm!“ forderte Semir und zerrte weiter an dem Gurt. „Herr Gerkhan, beruhigen Sie sich. Sie sind in Sicherheit. Herrn Kranich geht es den Umständen entsprechend gut. Wenn Sie sich nicht in den Griff bekommen, dann muss ich Sie zwangsweise ruhig stellen.“ ermahnte Der Arzt ihn. „Ich will doch nur zu Tom...bitte...“ forderte Semir erneut. „Er liegt gleich nebenan und ist in guten Händen. Sie werden sehen... es ist alles gut.“ erwiderte der Arzt. Semir nickte. Er wollte nicht ruhig gestellt werden. Er wollte nur wissen wie es seinem Partner ging. Die Schwester kam mit dem Tropf zurück und sah den Arzt an. „Stellen Sie es dort hin, Agnes. Ich denke er hat begriffen, dass es nicht gut für ihn ist.“ lächelte der Arzt. Die Schwester nickte und verließ den Raum wieder.

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  • Der Arzt zog sich einen Stuhl ans Bett und ließ sich darauf nieder. „Herr Gerkhan, wenn Sie sich weitest gehend beruhigt haben, können wir auch vernünftig über ihren Partner reden. Sie wissen sicherlich, dass er angeschossen und begraben war. Die Schusswunden konnten wir erfolgreich behandeln. Anders sieht es mit dem Sauerstoffmangel aus, den Herr Kranich unter der Erde erlitten hat.“ Der Arzt machte eine Pause und sah Semir an. „Ich will mich nicht beruhigen!! Ich will… zu Tom…Was wollen Sie damit sagen?“ fragte Semir leise und hatte doch Angst vor der Antwort des Mediziners. „nun ja… wir wissen nicht wie stark das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wurde.“ Semir sah den Arzt geschockt an und schluckte hörbar. „Soll das heißen….?“ fragte Semir und ließ seine Befürchtungen unausgesprochen. Der Arzt nickte leicht. „Noch wissen wir es nicht genau. Aber es ist durchaus denkbar, dass durch den Sauerstoffmangel einige Teile des Gehirns nicht ausreichend versorgt wurden, was Folgeschäden auf den Plan rufen könnten. Wie Lähmungen, Sprachschwierigkeiten oder aber auch Blindheit. Wir müssen einfach abwarten, ob Herr Kranich sich durchringen kann wieder aufzuwachen.


    „Ich will zu ihm…bitte…“ flehte Semir nach einer schweigsamen Sekunde. Das was der Arzt ihm soeben mitgeteilt hatte, musste er erst einmal sinken lassen. „Wenn Sie wollen, kann ich Sie im Rollstuhl zu ihm bringen.“ bot der Arzt an. Semir nickte. Nachdem der Arzt die Fixierungen aufgemacht hatte, erhob sich Semir langsam und ließ sich in den Rollstuhl gleiten. Dr. Schlingel schob den Rollstuhl über den langen Flur in Richtung Intensivstation. Semir spürte ein ungutes Gefühl in sich. Was wenn Tom nicht wieder der Alte wurde? Was wenn er ihn nicht erkannte, oder gar nicht mehr aufwachte? Fragen über Fragen beschäftigten ihn auf dem Weg zu Toms Zimmer. Dann stand er vor dem Bett. Tom lag an Schläuchen und Maschinen angeschlossen in dem Bett. Semir sah auf Tom, der blass und reglos vor ihm lag. Nur die Geräusche der Beatmungsmaschine sowie das regelmäßige Piepen des EKGs erfüllten den Raum. Semir spürte einen Kloß im Hals. „Tom….“ sagte er leise und griff nach der kalten klammen Hand seines Freundes. Er drückte sie leicht und hoffte einen Gegendruck zu erhalten. Doch es geschah nichts. „Doc…. Bitte tun Sie alles um ihm zu helfen… Bitte…“ flehte Semir. Der Arzt nickte. „Er ist hier in guten Händen. Und Sie sollten sich auch erst einmal hinlegen.“ empfahl er. Semir sah ihn an. Tränen bildeten sich in seinen Augen. „Ich möchte gern hier bleiben…“ wünschte er sich. „Das ist nicht möglich. Sie würden nur die Behandlungen behindern und ich denke das wollen Sie sicher nicht…Außerdem müssen Sie sich selbst auch erholen. Kommen Sie… Sie dürfen morgen wieder zu ihm.“ versprach der Arzt. Semir nickte. Der Doc hatte Recht. Ihm ging es selbst auch nicht gut und Tom war hier in guten Händen.

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