Échange avec des surprises

  • Kapitel 21!


    Er zögerte und dieser Moment brachte Ben zum kochen!
    „Du musst allen Ernstes überlegen ob du mir vertraust?! Das glaub ich jetzt nicht! René; wir suchen uns ein anderes Versteck... Und ich dachte wirklich du wärst mein Freund...“, wutschnaubend erhob er sich, doch Semir hob beschwichtigend die Hände, „Ist ja gut! Natürlich vertraue ich dir... und klar bin ich dein Freund!“, den Kommentar das dies bei René anders war verkniff er sich.
    „Hilfst du uns?“, fragte sie zweifelnd. „Ich helfe Ben... Also, habt ihr einen Plan?“


    Er ließ sich zu Ben auf´s Sofa fallen. Die beiden erklärten ihm was von der Gegnerseite aus geplant war und René schob noch ihren Plan hinterher: „Es bringt nichts, wenn der Deal so abläuft wie aktuell geplant. Dann bekommen wir nur ein paar der Mädchen und einen Hintermann. Ich werde Kontakt mit Mironow aufnehmen und ihm sagen das ich Ben aus dem Weg geräumt habe. Ich werde es nur sagen!“, betonte sie, als die beiden sie misstrauisch ansahen.
    „Ok... und weiter?“, wollte Ben wissen.
    „Ich sorge dafür das ich den Deal mit Mironow und ALLEN Mädchen abwickeln kann. Ihr schnappt euch die Typen und wir können die Mädchen zurück zu ihren Familien bringen.“


    „Klingt alles plausibel, aber mir tun sich da zwei Fragen auf: erstens, schaffst du es wirklich Mironow dazu zu bringen am Deal teil zu nehmen und zweitens: Haben wir nicht die nötigen Truppen um alle fest zu nehmen!“
    „Mironow ist das kleinste Problem. Der frisst mir aus der Hand, wenn ich nur mit den Wimpern klimpere“, Semir warf Ben einen bedeutungsvollen Blick zu, „Nur um die Einheiten müsst ihr euch kümmern...“
    „Das dürften wir eigentlich hinkriegen...“, murmelte Semir gedankenverloren. „Ach ja und wie?“, Ben zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
    „Hotte und Dieter hatten von der Krüger den Auftrag mir zu folgen. Ich hab sie natürlich bemerkt und sie haben mir versichert das sie hinter dir stehen... Ich denke über die beiden könnten wir an die Truppen kommen.“
    „Ok, aber damit das klappt müssen wir alle an einem Strang ziehen, keine Streitereien oder sonst was. Ihr zwei haltet euch zurück, auch wenn ihr euch nicht leiden könnt!“, bat Ben leise, während er wieder zur Gitarre griff. Als sie nicht reagierten seufzte er und hielt seine Hand vor die beiden. René griff ohne zu zögern zu und beide mussten sich beherrschen um vor Semir nicht zu zeigen was eine einfache Berührung bei den beiden auslöste.
    Zögernd legte Semir seine Hand dazu. „Na seht ihr? War doch wohl halb so schlimm, oder?“ , damit nahm er seine Gitarre wieder auf und stimmte eine leise Melodie an.


    „Verdammt nochmal wo sind die denn?!“, fauchte Kim den Beamten am Funkgerät an. Doch dieser wusste nur mit den Schultern zu zucken, während sie wie eine wütende Furie in ihr Büro stürmte und die Tür hinter sich zuschlug.
    Doch sobald sie unbeobachtet war glichen ihre Gesichtszüge der einer verzweifelten Frau. Sie mochte die Männer, doch sie musste sie doch irgendwie im Griff haben! Sie konnten ihr nicht auf der Nase herumtanzen, doch das taten sie schon. Wenn das so weiter ging konnte sie gleich ihren Job schmeißen, denn dann war sie hier überflüssig! Traurig lehnte sie den Kopf an den Fensterrahmen und hoffte von ganzem Herzen das Ben wieder zur Vernunft kommen und diese korrupte Polizistin ausliefern würde... Sonst steckten sie allesamt bald in einem noch größerem Schlamassel als jetzt schon...
    Hätten sie doch nur mit ihr geredet und wären von Anfang an ehrlich gewesen... sie hätte sie doch nie im Stich gelassen!
    Doch leider hatte sie ihnen das nie gezeigt. Vielleicht war es ja noch nicht zu spät... zuckte es ihr durch den Kopf...

  • So dele, dann wolln wa mal!
    Neue Woche! NEues Glück!
    Oder auch nicht!
    Feeds!!!
    LG!!! :D


    Kapitel 22!


    „Von Mironow direkt habe ich keine Nummer und ich weiß auch nicht wo er sich im Moment aufhält, aber Fabrizio… Ich werde ihm die Planänderung erläutern, dann kann er das mit Mironow klären…“, dachte René laut nach.
    Ben nickte. „Gut… dann ruf diesen Fabrizio am besten sofort an.“ Daraufhin zog René ihr Handy aus der Tasche. Sie biss sich auf die Lippe und zögerte einen Moment, was Semir sofort wieder aufmerksam machte.
    „Warum zögern Sie?“, fragte er mit einem stechenden Blick, für den er von Ben ebenfalls einen erhielt. René schaute bissig zurück. „Entschuldigung, aber vielleicht muss ich mir auch erst mal überlegen was ich jetzt sage, ohne das er Verdacht schöpft?!“
    Nach einem kurzen Moment war sie dann entschlossen. Sie atmete noch einmal tief durch und räusperte sich bevor sie die Nummer des Zuhälters wählte. Es dauerte nicht lange und jemand nahm am anderen Ende der Leitung ab. Sie sprach in schnellem, perfektem Französisch auf ihn ein.
    „Fabrizio? Ich bins… René.“ Ihre Stimme klang fest und fordernd. „Es gibt wieder eine Planänderung. Der Deal morgen kann wie anfangs geplant über die Bühne laufen.“ Für einen Moment war es still. Fabrizio schien etwas zu erwidern. „Mach dir um den mal keine Sorgen… Darum hab ich mich schon gekümmert… der wird uns keine Probleme mehr machen. Er frisst mir regelrecht aus der Hand.“ Ihre Stimme klang so überzeugend, dass es Ben förmlich einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Wieder kamen Zweifel in ihm auf. Was wenn er sich doch in René getäuscht hatte? Wenn sie ihn genauso um den Finger gewickelt hatte, wie sie es gerade am Telefon mit Fabrizio tat? „Sag Mironow bescheid. Er soll für morgen alles klar machen. Sprich, er soll kommen und ALLE Mädchen mitbringen.“
    Wieder schien er etwas zu sagen. „Meine Güte! Das kann Mironow doch nur von Vorteil sein, wenn er die Sache schnell über die Bühne bringt! Du wirst es ja wohl noch schaffen ihn davon zu überzeugen, stell dich doch nicht so an!“ René wurde regelrecht zornig. „Wie bitte? Warum ich es jetzt plötzlich so eilig habe? Ich sag dir jetzt mal was Fabrizio! Weil ich keine Lust mehr darauf habe, ständig sehen zu müssen, dass Mironow in seinem Zorn Mädchen umbringt! Und du weißt ganz genau, ohne mich habt ihr keine Chance! Also, wir ziehen die Sache morgen durch!“ Damit hatte René aufgelegt. Verwundert schauten Semir und Ben sie an. Mit soviel Durchsetzungsvermögen hatte keiner der beiden gerechnet.
    Doch René nickte bloß. „Er hats mir abgekauft.“, sagte sie wieder mit sachter Stimme und ließ sich erneut auf die Couch fallen.
    Semir stand auf. „Am besten ihr bleibt hier… Hier vermutet euch wirklich keiner…“ Plötzlich sprang Ben auf. „Scheiße… das hab ich ja total vergessen!“ Sofort lagen die Blicke auf ihm. „Was?“ „Na die Chefin! Sie kennt den Raum hier doch auch! Sie war doch schon mal hier!“ Semir dachte einen Moment nach. „Mist… stimmt. Bis jetzt scheint sie aber noch nicht dran gedacht zu haben… Aber ganz einfach. Ich werde ihr erzählen, dass ich hier war.“ Ben schaute ihn fragend an. „Na ja… ich werde ihr sagen, dass ich euch hier vermutet habe, ihr es aber nicht seid! Und wenn sie Hotte und Dieter fragt wo ich war, können sie das ja bestätigen!“ Ben ließ sich wieder fallen. „Na hoffentlich klappt das auch…“
    Damit machte Semir sich auf den Weg nach draußen und wählte sofort Hottes Handynummer um ihn und Dieter in alles einzuweihen…

  • Kapitel 23!


    „Sag mir jetzt bitte nicht das uns nicht´s anderes übrig bleibt als bis morgen zu warten.“, seufzte René. „Ich fürchte...“, meinte er ebenso niedergeschlagen.
    „Und was machen wir jetzt?“
    Ben grinste schelmisch und ziemlich eindeutig; sofort sah sie ihn entsetzt an. „Beruhig dich, war nur nen Scherz! Erzähl mir was über dich.“


    ...


    Sein Handy klingelte und sofort nahm er ab. „Oui?“
    Er lauschte und sein Gesicht verfinsterte sich immer mehr. In Französisch antwortete er: „Was?! Bist du sicher?“
    „Natürlich! Sie sagte sie habe Jäger ausgeschaltet und sie wolle den Deal wie geplant durchziehen.“
    „Dieses kleine Biest...“, lachte Richard, „Wenn sie wüsste... sie hätte diesen dummen Deutschen niemals vertraut!“
    „Und was machen wir jetzt?“, wollte Fabrizio etwas verunsichert von seinem Geschäftspartner wissen. „Was wohl du Idiot?!Wir informieren die Polizei, natürlich werden nur zwei Mädchen und zwei Handlanger dort sein! Der eine wird sie ablenken, der andere wird Jäger die Pässe unterschieben, damit sind wir sie beide los und sie können uns nichts mehr anhaben.“
    „Ok. Und Mironow?“
    „Der soll davon nichts mitbekommen! Hinterher springt er und noch ab, das können wir nicht riskieren. Er ist der günstigste Lieferant, den es in ganz Russland gibt!“
    „Alles klar. Ich freu mich schon drauf die neuen Mädchen zu testen...“, lachte er hönisch.
    „Halt dich diesmal etwas zurück, klar?! Ich will nicht das sich nochmal eine umbringt weil du sie zu hart ran genommen hast!“
    „Ja ja! Ich meld mich wieder!“
    Damit war die Verbindung unterbrochen und Richard lachte leise in sich hinein. René war wirklich zu dumm. Eigentlich hätte man meinen müssen eine kluge Polizistin wie sie hätte ihn längst durchschaut, doch keineswegs! Dadurch das er so getan hatte als sei er ihr auf der Spur war für sie klar das er nur ein vorschriftenverliebter Kollege war...


    „Alles klar Jungs, ich fahre jetzt los, wir treffen uns dann an der Raststätte vor der PAST, damit es so aussieht als wärt ihr mir die ganze Zeit gefolgt.“
    Damit beendete Semir das Gespräch. Gerade wollte er in sein Auto steigen, doch da überkam ihn der Drang nochmal nach Ben und René zu sehen.
    Er schaffte es einen Blick ins Innere des Raumes zu werfen indem er den Dreck vom Fenster abkratzte.
    Da saßen die beiden; sie hatte sich an ihn gelehnt und er hatte seinen Arm um sie gelegt. Sie erzählte gestikulierend und die beiden lachten.
    Er konnte sogar durch die milchige Scheibe erkennen das er sie mit liebevollem Blick ansah.
    Und er war sich ganz sicher; Ben würde es bereuen an diese Frau sein Herz verloren zu haben...
    Mit dem Gedanken stieg er in sein Auto und fuhr los um sich mit Hotte und Dieter zu treffen.

  • Vieeeeeeeeeeeeeeeelen Dank für die Feeds!!!! Ihr seid klasse! :thumbup: Weiter so!
    BitteDankeschön!
    LG! ;)


    Kapitel 24!


    „Okay, wenn die Krüger uns fragt wo du warst, sagen wir einfach am Probenraum, dort wäre aber keiner gewesen. Und dann bist du noch kurz nach Hause und dann wieder hierher. Richtig so?“, fragte Dieter noch einmal nach. Semir nickte.
    „Meint ihr, ihr schafft das mit den Truppen ohne das die Krüger Wind davon bekommt?“ „Keine Sorge, die gesamte Dienststelle steht hinter euch.“, antwortete Hotte auf Semirs Frage. Daraufhin fuhren sie wie geplant weiter zur PAST. Semir ging sofort in sein Büro und wie erwartet rief die Chefin Hotte und Dieter zu sich. Tatsächlich schien sie überzeugt von dem was sie erzählten, doch scheinbar wollte sie auf Nummer sicher gehen und bat anschließend Semir zu sich.
    „Sie waren im Probenraum?“, fragte sie sofort wieder mit ihrer kühlen Stimme und Semir riss sofort seine Augen auf. Alles sollte möglichst echt aussehen. „Sie haben mich beschatten lassen?“, fragte er empört. Doch anstatt auf seine Frage zu antworten sagte Kim, „Halten ihr Partner und Agentin LaPouré sich dort auf?“, in harschem Ton. Semir atmete laut aus und ließ sich auf den Stuhl fallen. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Ich hatte es gehofft. Immerhin kennt außer mir kaum jemand den Raum, aber scheinbar vertraut Ben mir jetzt auch nicht mehr… Dort war keiner…“, sagte er mit gesenktem Kopf. Die Chefin schien darauf anzuspringen. Sie fragte nicht weiter sondern nickte bloß.
    Den restlichen Tag verbrachte Semir im Büro, er wollte nicht weiter auffallen bei der Chefin. Das Richard den ganzen Tag über weggeblieben war, fiel ihm dabei nicht auf…


    Währenddessen verbrachten Ben und René den gesamten Tag im Probenraum. Sie erzählten sich gegenseitig viel über ihr Leben. René hatte die ersten fünf Jahre ihres Lebens in Deutschland verbracht, bis ihr Vater eines Tages einen schweren Autounfall hatte, der ihm das Leben kostete. Daraufhin zog René mit ihrer Mutter nach Frankreich in die Nähe ihrer Großeltern. Ihre Mutter hatte es nicht einfach gehabt. Sie musste tagsüber viel arbeiten, um die kleine Familie versorgen zu können. René verbrachte dadurch viel Zeit bei ihren Großeltern. Doch sie hatte ihre Mutter immer wieder bewundert, dass sie all das auf die Reihe bekommen hatte. Auch Ben erzählte von seiner Kindheit, dem frühen Tod seiner Mutter. Doch seine Probleme mit seinem Vater erschienen ihm im Vergleich zu dem was René durchgemacht haben musste wirklich klein.
    Schließlich gingen sie den nächsten Tag noch einmal ganz durch und schliefen spät abends eng aneinander gelehnt ein.
    Als Ben am nächsten Morgen aufwachte, merkte er noch bevor er die Augen öffnete das Renés Wärme verschwunden war. Sofort war er hellwach und schlug die Augen auf, atmete jedoch erleichtert aus, als er sah das sie am Fenster stand und nach draußen schaute. Gähnend stand er auf und gesellte sich zu ihr. Sofort drehte sie sich um und Ben blickte erschrocken in ihre verweinten Augen…

  • Oh je... ich muss gestehen... ich hab vorhin vollkommen vergessen einen neuen Teil on zu stellen! :S
    Tut mir Leid! Ich kam erst jetzt wieder nach Hause, aber für alle die noch wach sind... Hier das späte Abendessen!



    Kapitel 25!


    Sofort fasste er sie sanft an den Schultern und ließ es zu, dass sie ihren Kopf auf seine Brust fallen ließ. Erneut begann sie zu schluchzen. „Was ist denn los?“, fragte er leise. „Ich habe Angst Ben… Was wenn das alles schief geht? Dann bin ich schneller tot als dass ich Mironow sagen kann…“, flüsterte sie leise mit verweinter Stimme ohne sich dabei aus der Umarmung zu lösen. „Hey… du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch da. Die Dienststelle steht hinter uns. Wir werden das schon hinbekommen!“, sprach er ihr aufmunternd zu. Langsam löste sie sich aus seinen Armen und schaute ihn eindringlich an. „Und was ist wenn dir was passiert? Das würde ich mir nie verzeihen…“, damit drehte sie sich um und schaute wieder zum Fenster hinaus.
    Stärkend legte Ben ihr eine Hand auf ihre Schulter. „Mir passiert schon nichts. Ich hab doch Semir.“, lächelte er und beide blieben noch einige Zeit so stehen, bis schließlich Renés Handy klingelte.
    Es war Fabrizio. Sie räusperte sich erneut, damit er nicht hörte, dass sie geweint hatte. „Ja?“, fragte sie wieder mit fester Stimme. „Nun gut… Er ist einverstanden… Um 13 Uhr an der Fabrik im stillgelegten Industriegebiet. Du weißt wo ich meine.“ René nickte. „Ja, das weiß ich. Wo finde ich das Geld und die Pässe?“ „Direkt vor der Halle steht ein Container. Dort findest du alles.“ Damit wurde das Gespräch beendet. Ahnte sie doch nicht, dass sie die Pässe nie auffinden würde, da diese zu diesem Zeitpunkt schon längst Ben untergeschmuggelt sein würden…“


    „Alles wie geplant.“, lachte Fabrizio höhnisch und auch Richard, der das gesamte Gespräch mitbekommen hatte, begann zu grinsen. Schließlich begab er sich zur Dienststelle, um ein wachsames Auge auf diesen Gerkhan zu haben. Er musste sicher gehen, dass der sich nicht noch da einmischte…


    Es war noch vor Dienstbeginn als Semir kurz bei Ben und René vorbeischaute. Er hatte ihnen Frühstück mitgebracht, was die beiden ihm dankbar abnahmen. „Fabrizio hat sich eben gemeldet.“, klärte Ben Semir auf. „Um 13 Uhr geht’s los. In einer Fabrikhalle im stillgelegten Industriegebiet.“ „Gut, ich sag den anderen Bescheid.“ „Und du bist sicher, dass die Chefin nichts davon mitbekommt?“, fragte Ben skeptisch. Und Semir schüttelte grinsend den Kopf. „Die kommt heute eh erst um halb eins. Bis dahin sind wir alle längst schon weg.“ „Das gibt Ärger…“, murmelte Ben auch grinsend, während er sich ein Brötchen in den Mund schob.
    Schließlich war Semir wieder zur PAST gefahren. Er hatte Richard vollkommen vergessen gehabt. Sollte er ihn einweihen? Er war sich unschlüssig. Immerhin schien er fest davon überzeugt zu sein, dass René da mit drin steckte. Was wenn er die Chefin informierte? Überhaupt kam ihm sein Verhalten in den letzten Tagen etwas merkwürdig vor…

  • Während die Juli sich in den Osterferien in Berlin vergnügt hat... :D Hab ich schwer gearbeitet ;):D
    Feeds!
    LG! :P


    Kapitel 26!


    Als Ben seinen Mercedes zum stehen brachte war in der Ferne ein leises Donnern zu hören. Am Horizont türmten sich dunkle, bedrohlich wirkende Wolkenberge. „Auch das noch...“,murmelte René als die beiden ausstiegen und sich umsahen. Ben entdeckte den Metallenen Container als erster und machte René darauf aufmerksam. Während sie darauf zugingen sah Ben ständig über die Schulter. Er hatte ein sehr schlechtes Gefühl, obwohl er wusste das sie hier nur die Pässe, das Geld und weitere Anweisungen bekamen; seine Stirn hatte sich sorgenvoll in Falten gelegt. Daher standen Semir und die anderen Kollegen auch nur auf Abruf bereit und waren nicht hier, was ihn nicht gerade beruhigte. Falls sie doch aufgeflogen waren, waren sie ganz auf sich allein gestellt.
    Keiner sagte etwas, die Anspannung die die beiden plagte und fast in den Wahnsinn trieb war greifbar. Sie hatten Angst vor dem unbekannten, vor dem was kommen und alles passieren konnte.
    Nach kurzem Zögern schoben sie gemeinsam den Deckel zurück und entdeckten am Boden ein etwa 30x50 cm großes Päckchen. Ben trat einen Schritt zurück, legte die linke Hand auf die Kante des Behälters und sprang schwungvoll hinein. Er biss die Zähne fest zusammen, als sich die scharfe Kannte in seine Handfläche grub und einen langen, recht tiefen Schnitt hinterließ. Ein leiser Fluch entfuhr ihm, da hatte René auch schon seine Hand gegriffen, sah das Blut fließen und zog ein Taschentuch aus ihrer Tasche. Dieses legte sie auf die Wunde und seine Hand anschließend zu einer Faust zusammendrückte um die Blutung zu stoppen. „Geht´s?“, fragte sie leise. Er nickte bloß und überreichte ihr das Päckchen. Während er sich wieder unter lautem klappern hinaus hievte, und versuchte sich nicht noch mehr zu verletzen riss sie schon den braunen Umschlag auf und zog einen Zettel hervor; er war in Französisch verfasst worden und so übersetzte René:


    „René!
    Du weißt wie alles ablaufen soll. Sei in einer halben Stunde an der leer stehenden Lagerhalle der Straßenmeisterei. Vergiss nicht das du diesmal die Bullen alarmieren musst und man einen Teil der Papiere bei Jäger findet. Die entsprechenden Mädchen habe ich dir markiert.
    Ich hoffe du machst keine Fehler!
    Ich will das du mich besuchst sobald du wieder in Frankreich bist!
    Fabrizio!“


    „Aber ist er denn hier in Deutschland?!“, fragte Ben überrascht und zog unbewusst seine Augenbrauen zusammen.
    „Nein. Die Briefe diktiert er einem Handlanger. Ich hoffe so sehr das alles gut geht!“, murmelte sie. Ben nickte, strich ihr aufmunternd über die Wange und machte sich dann mit ihr im Schlepptau auf den Weg zurück zum Wagen. Dabei zog er sein Handy auf der Hosentasche und wählte mit flinken Fingern Semirs Nummer, während René sich noch einmal seine Hand besah...


    Er versuchte so leise wie möglich zu atmen, was in dieser Situation unmöglich schien. Jede kleine Regung; jeder Atemzug, jeder Herzschlag schien so laut wie ein Kanonendonner. Semir hatte ein Ohr an die Tür zum Aufenthaltsraum gedrückt und lauschte angespannt. Ihm gegenüber stand Susanne und tat es ihm gleich. Aus dem inneren des Raumes drang gedämpft Richards Stimme. Er sprach auf deutsch... wenigstens schien sein Akzent echt zu sein.
    „Oui, keine Angst es läuft alles nach Plan, Fabrizio! René hat keinerlei Verdacht geschöpft, genau wie all die anderen dummen Menschen hier!“
    Einen Moment war es still. Die beiden tauschten einen verwirrten Blick. Semir hatte es geahnt! Richard war in den letzten Stunden so seltsam gewesen, wirkte irgendwie wie ein kleines Kind, das sich darauf freute endlich seine Weihnachtsgeschenke auspacken zu dürfen, gleichzeitig aber war er sehr angespannt gewesen.
    Er hätte nie gedacht das dieser Mann krumme Sachen machte, geschweige denn in diesen Fall verstrickt war... denn eins war sicher... er war es!

  • Kapitel 27!


    „Alles läuft nach Plan! Dein Handlanger hat mir eben gemeldet das die beiden die Pässe abgeholt haben! Wenn die wüssten das der Großteil nur gefälschte Rohlinge sind...“, er lachte trocken, „So werden wir auf jeden Fall zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!“
    Wieder war es kurz still, als er dann fort fuhr mussten sie sich sehr anstrengen um etwas zu verstehen, denn seine Stimme war um einiges leiser geworden.
    „Ich weiß wirklich nicht wieso du wissen musst was genau geplant ist, du sitzt doch eh nur in deinem Puff rum! ... Ist ja schon gut, also pass auf. Die beiden werden ankommen und auf Mironows Mann treffen. Die Mädchen sind auch da. ... Nein, nur vier Stück, du Idiot! René wird weiterhin ihre Rolle spielen um so zu tun als laufe alles nach Plan. Dann wird dein Freund Jäger niederschlagen. Sie erschießen René mit seiner Waffe, sie ist einfach ein zu großes Risiko, dann drapieren sie alles so als habe er sie ermordet und zischen ab. ... Ist doch egal was mit den Schlampen passiert! Die sind kein Verlust für uns. ...
    Jäger sitzt im Knast, lebenslänglich und René kann uns nichts mehr anhaben.
    Ich treffe mich dann morgen um 10 mit Mironow und nehme die Mädchen entgegen, es ist der perfekte Plan...!“, wieder lachte er. Einem Zeichentrickschurken hätte er mit dieser Lache alle Ehre gemacht.


    Semirs und Susannes Blicke trafen sich und beide dachten das gleiche.
    Sie mussten sofort Ben warnen. Doch wie auf Kommando begann Semirs Handy zu vibrieren.
    „Ben... bleib und lausch weiter...“, hauchte er der guten Seele zu und lief dann schnell in sein Büro um ungestört reden zu können.
    Er nahm ab. „Hey, Semir ich bins! Hör zu, wir...“ doch sofort unterbrach er seinen jungen Partner. „Nein, du musst mir zuhören! Ben wir haben ein Problem!....“, er erzählte ihm alles was er und Susanne mit angehört hatten. Immer noch war er leicht verwirrt, aber vor allem wütend, das er sich so hatte täuschen lassen!
    „Ach du scheiße...“, kommentierte Ben passend als der ältere seinen Vortrag beendet hatte.
    „Das kannst du wohl laut sagen! Ben, wir brauchen einen neuen Plan!“
    „Ich weiß... pass auf, was hältst du davon...“
    ...



    René verstand nur noch Bahnhof als Ben begann mit Semir zu diskutieren. Irgendwas schien schief gegangen zu sein; sofort machte ihr Herz einen großen Satz.
    Am liebsten würde sie mithören, doch Ben schien sie gar nicht mehr wahr zu nehmen.
    ´Dann eben nicht!, dachte sie sich und nutzte die Gelegenheit um Bens Hand zu verbinden.
    Es dauerte eine viertel Stunde, bis sie die beiden unterbrach. „Ben, wir müssen, sonst kommen wir zu spät!!!“, rief sie aufgebracht.
    Einen Moment sah er sie an als sei sie plötzlich ein Auto. Dann nickte er abwesend und legte nach einigen Worten auf.
    „Was zum Teufel ist denn passiert?!“, die Halbfranzösin sah ihn aus ängstlichen Augen an.
    „Ich erkläre dir alles auf dem Weg...“, murmelte er und stieg ein.
    Was war bloß passiert?! Schoss es ihr durch den Kopf.

  • Huuuuuuuuiiiiiiiiiiiiiii!!!
    Und schon kommt der nächste Teil eingeflogen! ;)
    Vielen, vielen Dank für die lieben Feeds! Macht weiter so! :D
    LG


    Kapitel 28!


    „Mironow?!“, rief René vorsichtig. Sie hatte ihre Waffe gezückt, Ben und sie gaben sich gegenseitig Deckung. Es war als arbeiteten sie schon seit Jahren zusammen; Worte waren hier einfach fehl am Platz. Plötzlich hörten sie ein leises Wimmern. Sie waren sich einig, das es von rechts kam und so nickten sie sich kurz zu, sprangen rechts um die Ecke und waren bereit jederzeit zu schießen. Doch dort war niemand außer vier Mädchen, die sich ängstlich aneinander gedrängt hatten und am ganzen Körper zitterten. René ging neben ihnen auf die Knie und sprach auf russisch mit ihnen. „Seit wann sprichst du denn russisch?“, wollte Ben leise wissen, während er weiterhin seine Umgebung beobachtete. „In meinem Etablissement muss ich doch irgendwie zurecht kommen....“, war die knappe Antwort.
    Während sie weiter auf die Mädchen einredete hörte Ben hinter sich plötzlich ein Geräusch und wirbelte herum. Sein Herz pochte heftig, war da jemand gewesen? Unbewusst hatte seine Atmung sich beschleunigt und die Anspannung in ihm wuchs und wuchs.
    „Wir sind nicht alleine... hier ist jemand, das hab ich im Gefühl...“, murmelte er; seine Rolle war perfekt. „Glaubst du wirklich?“, fragte René. Sie hatte ihren Akzent wieder ausgekramt und sprach ihn überzeugender denn je.
    „Mein Gefühl hat mich selten getäuscht... Ich seh mich mal ein bisschen um...“, verkündete er mit einem unauffälligem zwinkern und schlich sich davon.


    Als René beruhigend auf die völlig verängstigten Mädchen einredete hatte sie Angst. Schreckliche Angst, das Mironows Handlanger Ben nicht nur zusammenschlagen würde. Das hier war ihre Schuld. Sie hatte ihn in diesen Schlamassel gezogen... wenn ihm etwas zustoßen sollte würde sie sich das niemals verzeihen... Mit verdächtig glitzernden Augen sah sie wie er um die Ecke schlich...


    Alles in Ben sträubte sich gegen das was er hier tat. Seine Instinkte schrien: Sei nicht so dumm! Sei auf der Hut! Du musst dich wehren!
    Doch das konnte er nicht. Er musste sich niederschlagen lassen, sonst war die ganze Geschichte umsonst gewesen. Er hoffte nur sehr das René es schaffen würde ihren Teil des Plans einzuhalten, denn sonst...
    Er wollte gar nicht darüber nachdenken.... Plötzlich hörte er hinter sich wieder ein Geräusch und zuckte unwillkürlich zusammen, doch er drehte sich nicht um...
    Im nächsten Moment war alles schwarz...


    Er schlich sich leise an den Bullen heran. Doch der schien nichts zu merken... er dachte immer noch das Richard ihn nicht durchschaut hätte... besser gesagt René... Wie dumm er doch war!
    Noch zwei Schritte. Er hielt den Atem an um sich auf keinen Fall bemerkbar zu machen, plötzlich hörte er ein ganz leises knirschen; er war auf einen kleinen Stein getreten. Innerlich fluchte er, das einer alten Dame die Ohren abgefallen währen, denn der Bulle hatte kurz und kaum merklich gezuckt! Doch er drehte sich nicht um; wie konnte man bloß?!
    Aber er wollte sich bestimmt nicht beschweren, Daniel hob die Eisenstange und ließ sie hinab sausen; sie traf den Kommissar im Nacken. Mit einem leisen stöhnen ging der Mann zu Boden. Er warf die Stange beiseite und schnappte dem bewusstlosen seine Waffe aus der Hand. Jetzt konnte das Spiel ja beginnen...

  • Kapitel 29!


    „René... wie schön meine Liebe!“, drang plötzlich eine eisige Stimme an ihr Ohr und sie erkannte sie sofort! Mironows engster Vertrauter stand vor ihr. Langsam erhob sie sich und blickte zu ihm hinauf. Seine Augen waren schon fast gespenstisch blau... ein eiskaltes blau, das sie durchzuckte wie ein Messer. Michail grinste sie fies an und zielte mit seiner Waffe auf sie. „Du solltest mir jetzt lieber deine Pistole geben René...!“
    „Was spielst du hier, Machail?“, fragte sie mit gespielter Angst, „was ist mit dem Deal?“ „Ich spiele gar nichts meine Liebe, aber du spielst ein dreifaches Spiel... das tut nicht gut... Nur zur Info... der Deal ist geplatzt. Du bist aufgeflogen!“
    „Ich weiß nicht was du meinst!“, log sie gekonnt. „Ach süße... dreh dich doch mal um...“, lachte er gehässig. Langsam tat sie was er verlangte und behielt ihn so lange wie möglich; doch als sie ihren Kopf schließlich wirklich gedreht hatte blickte sie sofort in den nächsten lauf einer Waffe. Ihr Herz schien einige Schläge auszusetzen, doch schnell fing sie sich wieder, streckte den Rücken durch und setzte eine kühle Mine auf. „Ihr könnt mir nichts an! Ich habe die Pässe... Ohne die kommt ihr nicht weiter!“, lächelte sie siegesgewiss... Doch die beiden Männer brachen in Gelächter aus. Sie blickte von einem zum anderen und tat ihr bestes um die Fassung zu bewahren.


    „Sie hat es tatsächlich nicht gemerkt!“, kam Daniels höhnischer Kommentar. „Die meisten der Pässe die du bei dir hast sind Rohlinge... Nur die unserer Schlampen hier sind echt...“, er spuckte einem der Mädchen ins Gesicht, „Damit wir deinem liebsten nicht nur den Mord an dir, sondern auch den Menschenhandel anhängen können...“
    „Ben... Was habt ihr mit ihm gemacht?! Was habt ihr gemacht, ich Schweine! Ihr verdammten Dreckskerle!!!“, schrie sie aus voller Kehle und trat auf Michail zu. Die Panik in ihrer Stimme war nicht zu überhören gewesen. Doch er lachte einfach nur gehässig, ließ die Waffe sinken und schlug ihr dann mit der geballten Faust in den Magen.
    Schmerz, Überraschung und Angst schwelgten in dem leisen Wimmern mit, das ihren Lippen entfuhr, bevor ihre Knie nachgaben. Mit aller Kraft unterdrückte René die aufkommende Übelkeit.


    Nur wenige Sekunden blieb sie zusammen gekrümmt dort liegen, dann griff Daniel in ihr blondes Haar. Sie spürte wie seine Fingernägel ihre Kopfhaut zerkratzten, er sie brutal auf die Beine zog und dabei viele Haare aus riss. Sie biss die Zähne fest zusammen; jetzt ja nur keine Schwäche zeigen, das wollten sie doch nur! Das ihr Tränen in die Augen stiegen konnte sie allerdings nicht verhindern.
    „Genieße deine Tränen. Denn es sind deine letzten... Bitch!“ Daniel schubste sie zu Michail. Dieser drehte ihr brutal die Arme auf den Rücken und versteckte sich hinter ihr. „Schönen Tod wünsche ich...“
    Die Angst breitete sich in jeder Zelle seines Körpers aus. Sie wollte nicht sehen wie er mit Bens Waffe auf sie zielte und sein Finger sich mehr und mehr um den Abzug krümmte... Ganz langsam um den Augenblick zu genießen...
    Der Schuss hallte laut durch die leeren Hallen. Die russischen Mädchen wimmerten verängstigt und nachdem Michail ihn losgelassen hatte fiel Renés Körper schlaff zu Boden. Die beiden kümmerten sich nicht mehr um sie, sondern legten Ben einfach wieder seine Dienstwaffe in die Hand und verschwanden ohne Spuren zu hinterlassen...

  • Ich weiß... wir sind die letzten die uns beschweren sollten, aber die Feeds waren auch schon mal mehr Leute! :whistling:
    Trozdem; Danke! *knuddel*
    LG! :)


    Kapitel 30!


    Ben stöhnte leise als er sein Bewusstsein zurück erlangte. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und ein Brummer schien sich in seinen Ohren eingenistet zu haben. So hörte es sich auf jeden Fall an.
    Das nächste was er spürte war seine Dienstwaffe. Rasch setzte er sich auf, ignorierte die Kopfschmerzen und zog sein Magazin hervor. Eine Patrone fehlte!!!
    Alarmiert sprang er auf und rief: „René?! RENÈ!“ - keine Antwort.
    Er bekam es mit der Angst zu tun... was wenn etwas schief gelaufen war? Was wenn sie... es war so grausam das er es nicht einmal denken konnte.
    So schnell er konnte lief er wieder zu dem Platz an dem sie die Mädchen gefunden hatte. Das erste was er wahrnahm war, das sie noch heftiger weinten als vorhin. Das zweite war der leblose Körper; Renés lebloser Körper.
    „Nein!“, das Wort war fast lautlos über seine Lippen gehuscht. Sofort steckte er seine Waffe weg und rannte noch schneller. Das es in seinem Kopf zuging als würden viele kleine Männer mit Hämmern darauf herum klopfen; das ihm schwindlig war... alles egal!
    Als er bei ihr angekommen war hielt er einen Moment inne... diese unglaubliche Angst zerfraß ihn gerade, als er bemerkte das etwas nicht stimmte; Er sah das ihr Pullover am Bauch von einer Kugel zerrissen wurde, jedoch sah er kein Blut.
    Langsam ging er neben ihr auf die Knie, strich ihr durchs Haar und über die Wange. „René?“, fragte er mit sanfter Stimme und wartete gespannt. Es dauerte einige Sekunden, da regte sie sich langsam. „Hey... kannst du mich hören?“, sie brummte zustimmend und öffnete langsam die Augen. Langsam versuchte sie sich aufzusetzen, er unterstützte sie so gut es ging. Mit verzerrtem Gesicht hielt sie sich den Bauch. „Hast du Schmerzen?“
    „Noch nie ne Kugel abgekriegt, oder was?!“, presste sie zynisch hervor, zog das schlabbrige Kleidungsstück aus und offenbarte die Schutzweste die sie trug. „Machst du sie mal bitte auf?“, fragte sie und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Ben erfüllte ihren Wunsch, allerdings nicht ohne sie verstohlen zu mustern; der große, blaue Fleck, den die Kugel hinterlassen hatte sah sehr schmerzhaft aus.
    Als sie wieder angezogen war nahm Ben sie sanft in die Arme und flüsterte: „Wir haben´s geschafft... Sie haben´s uns abgekauft...“
    Mit einem schwachen Nicken schloss sie die Augen und ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken. Jetzt mussten sie nur noch Mironow, Fabrizio und alle Hinterleute stellen und die Mädchen befreien. Sollte doch wohl ein klacks sein, oder?!


    „Sehr gut. Ich schicke die Kollegen los.“, lachte Richard leise in sein Handy, als Daniel ihm Bericht erstattet hatte. Da öffnete sich die Tür und Semir trat ein. Schnell legte er auf und setzte eine ernste Mine auf. „Semir... gut das du kommst... Ich habe gerade einen anonymen Anruf bekommen. René wurde ermordet...“, flüsterte er betroffen.
    „Was?!“, Semir setzte sein bestürztes Gesicht auf, „Hat man den Täter?“
    Richard sah erst zu Boden; dann zu ihm.... „Ben Jäger.“
    ...

  • Feeds?


    Kapitel 31!


    Die beiden mussten nur eine halbe Stunde warten, dann kamen Semir, Hotte, Dieter, einige andere Kollegen und eine kleine Truppe des SEKs. Außerdem waren Hartmut, mit seinen Leuten, der Gerichtsmediziner und der Leichenwagen im Anmarsch.
    René hatte sich immer noch an Ben gekuschelt; in seinen Armen war es warm und sie fühlte sich so beschützt und geborgen. Er schien durch seine pure Nähe die ganze Last, die Angst vor dem was noch kam von ihren Schultern nehmen. „Hey du Heldin. Die Verstärkung ist da.“, holte er sie sanft aus dem Halbschlaf.
    „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte Semir als er auf die beiden zu ging. „Geht schon...“, antwortete Ben und stand auf; anschließend reichte er René seine Hand.
    „Hat alles geklappt?“, wollte er anschließend wissen.
    Semir nickte, „Richard denkt René ist tot und du wachst bald wieder auf und man wird dir den Mord in die Schuhe schieben. Der richtige Deal findet morgen früh um 10 statt.“
    „Wie bringen Sie uns hier raus?“, fragte René nach und ließ sich aufhelfen. „Ihr werdet in SEK Uniformen gesteckt, falls wir beobachtet werden.
    Sie nickten. Die Mädchen wurden von den Kollegen weggebracht. Sie waren alle höchstens 16 und so brachte man sie in ein Heim, wo man Russisch sprach und sie in Sicherheit waren.
    Nachdem Ben und René sich wieder in den Probenraum verkrümelt hatten erledigten die Kollegen ihre Arbeit als handele es sich um einen ganz normalen Fall.
    Zum Glück gab es keine Probleme, auch nicht mit der Chefin. Ben galt als geflüchtet, war zur Fahndung ausgeschrieben; René lag angeblich in der Pathologie.
    Richard freute sich diebisch, das sein Plan funktioniert hatte. Das ihm die Deutschen allerdings einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen würden ahnte er nicht mal ansatzweise...


    „Cobra 11 für SEK, wie sieht´s bei Ihnen aus?“, fragte Ben durch das Funkgerät.
    „Alles ruhig. Wir geben Bescheid, wenn sich etwas tut. Ende.“
    „Beruhig dich. Es wird schon alles gut gehen.“, versuchte Semir ihn aufzumuntern und legte das Fernglas wieder an die Augen.
    Es dauerte noch etwa fünf Minuten, da fuhr ein Wagen auf den Hof. Sofort gab Ben dies an alle Einheiten durch; es war Richards Wagen. Neben Ben spannte René sich unbewusst an.
    „Das hätte ich nie von ihm gedacht! Jeder aber nicht er!“
    „Genau das habe ich auch von dir gedacht und was hab ich jetzt davon?“
    Sie sah ihn wütend an. Langsam ging er mit diesen Sprüchen zu weit! „Ich weiß das ich scheiße gebaut hab, ok?! Du musst nicht immer wieder drauf rumreiten!“, fauchte sie leise.
    „Ich...“, wollte er gerade ansetzten, doch Semir unterbrach ihn. Das sind wirklich nicht der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort für eure Streitereien!“
    Ben sah René nur entschuldigend an.
    Da fuhren zwei weitere Wagen vor; ein schwarzer Alfa Romeo und ein herunter gekommener Kleinbus.
    „Ok, dann woll´n wir mal!“

  • Kapitel 32!

    Die Fahrertür des Alfa´s öffnete sich; der Fahrer stieg aus und eilte um das Gefährt herum um die Hintertür auf der anderen Seite zu öffnen. Es dauerte eine Weile, bis sich eine massige Gestalt mit langen, schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf gebunden trug aus dem Auto quälte.
    „Das ist Mironow?!“, fragte Semir entgeistert. „Ja... Man stellt sich in anders vor, oder?“, murmelte René und nahm sich nun ebenfalls ein Fernglas, „Nich schön wenn er einen betatscht.“
    Ben musste sich stark beherrschen, damit nicht alle Sicherungen bei ihm durch brannten. Doch er konzentrierte sich auf das Geschehen, welches sich unten abspielte um seiner Wut nicht einfach freien lauf zu lassen. Jetzt tat es ihm schon wieder schrecklich Leid, dass er eben so fies zu ihr war.


    „Richard! Mein alter Freund!“, Mironow watschelte auf ihn zu und breitete dabei wohlwollend die Arme aus. Er sah wirklich aus wie eine viel zu groß geratene Ente. „Mironow! Schön endlich wieder Geschäfte mit dir zu machen!“, die beiden gaben sich zuerst die Hand und klopften dem anderen dann auf die jeweils rechte Schulter.
    „Nun... wollen wir gleich zur Sache kommen? Du musst verzeihen, aber ich bin sehr beschäftigt und Fabrizio erwartet die Mädchen so dringend wie möglich. Die, die noch leben sind ziemlich ausgelaugt.“ „Er nimmt sie zu hart ran! Aber das wird dieser Schwachmat niemals lernen! Also gut. Tobi! Lass die Mädchen raus!“, rief er dem Mann, der ihn chauffiert hatte zu.
    Dieser nickte brav, ging zu dem weißen Kleinbus und schob die Tür auf. Sofort bekam man einen Blick auf ca. 30 ängstliche, zitternde und eng aneinander gedrängte Mädchen.
    „He! Los, raus hier!!! Raus hier, macht schon ihr Schlampen!!!“, schrie er auf russisch. Als keine sich traute zog er seine Waffe, schnappte sich die erstbeste und drückte sie ihr brutal an die Schläfe. „Raus! Wird’s bald?!“
    Sie waren viel zu eingeschüchtert um nicht zu tun was er verlangte.


    Als der Kerl eines der Mädchen brutal an den Haaren heraus riss und ihr eine Waffe an den Kopf drückte wollte Ben einfach nur noch seinen Instinkten folgen und dem Mädchen helfen. Er konnte sich allerdings nur ein wenig aufrichten, da hatten Semir und René ihn schon gepackt und drückten ihn wieder hinunter. „Verdammt noch mal! Was soll das?!“, fauchte sie und Semir schloss sich mit einem Nicken an.
    „So behandelt man keine Frau in meiner Gegenwart!“, knurrte er wütend, „So behandelt man niemanden!“
    „Ben, in dieser Branche da ist es scheiß egal was mit den Mädchen passiert! Es geht einfach nur darum das die Freier ihren Spaß haben können! Alles andere ist egal! Sobald sie anfangen die Pässe zu vergleichen können wir zuschlagen, also beherrsche dich bitte!“
    Ben erkannte das sie recht hatte, doch er konnte nichts dagegen tun, das er so heißblütig war! Das lag nun mal in seiner Natur!


    Richard ging vor den Mädchen, die in einer Reihe aufgestellt worden waren auf und ab. Musterte sie eingehend und machte sich ab und an einen Spaß daraus auf eine von ihnen zu zuspringen und sie heftig zu erschrecken.
    Anschließend nickte er anerkennend und trat wieder zu Mironow. „Gute Ware, diesmal. Mir scheint als könnten sie mehr aushalten als die letzte Fuhre. Dann wollen wir mal die Pässe vergleichen.“, er zog einen dicken Umschlag hervor und auch Mironow nahm eine Liste aus der Tasche...

  • Kapitel 33!


    „Zugriff! Zugriff!“, René hatte Ben das Funkgerät aus der Hand gerissen; sofort nach ihrem Befehl war lautes Geschrei der SEK-Leute zu hören. Auch die drei stürmten aus ihrem Versteck und richteten die Waffen auf die drei Männer. René zielte auf Mironow; Semir auf Richard und Ben auf Tobi. Die Anspannung schien nun endgültig ins Unermessliche zu steigen... würden sie es schaffen die drei ohne Probleme fest zu nehmen?
    „Waffe runter!“, knurrte Ben Tobi an, welcher sich schützend vor Mironow gestellt hatte. „Runter damit! Bist du taub?“, rief René.
    „Nein...“, grinste dieser. Sein Gesichtsausdruck hatte sich schlagartig vom ängstlich-überraschtem in einen hinterhältigen verwandelt; seine Waffe richtete sich nun auf die Mädchen. „Eine falsche Bewegung und sie sterben alle!“, lachte er.
    „Lassen Sie den Quatsch, sie haben keine Chance!“, rief Semir, bedeutete jedoch dem SEK nicht einzugreifen; die Sache war zu heikel und die Mädchen sollten nicht noch tiefer in die ganze Sache mit hineingezogen werden, als jetzt schon. Mittlerweile hätte wahrscheinlich ein kleiner Funke ausgereicht um die Luft zum explodieren zu bringen.


    In seinem Kopf hatte sich der Plan gebildet; ja, das würde so sicher funktionieren, wie das Amen in der Kirche! Er drückte mittlerweile der einzigen Blondine in den Reihen der Schlampen, die Waffe an den Kopf, doch warum die Kugeln an diese Weiber verschwenden, wenn er doch viel effektiver damit handeln konnte?!
    Im Bruchteil einer Sekunde schwenkte er herum und bevor auch nur einer Handeln konnte, hatte er abgedrückt...


    Als er sich plötzlich bewegte, da wusste Ben, dass dieser Kerl etwas anderes im Sinn hatte! Er drehte in seine Richtung und ohne nachzudenken drückte er ab. Der Knall war außergewöhnlich Laut und das SEK griff sofort zu. Er hatte Tobi im Oberschenkel getroffen, er hatte seine Waffe fallen lassen und war zu Boden gegangen, doch er verstand nicht, warum der Knall so laut gewesen war... Bis er plötzlich ein leises Stöhnen vernahm. Darauf folgte das Geräusch, dass entstand, wenn ein Körper zu Boden fiel. Erschrocken riss er seinen Kopf herum und sein Herz setzte einige Schläge aus.
    René! Da wurde es ihm klar; dieser Scheißkerl hatte gleichzeitig mit ihm geschossen! Geschockt sah er wie Semir sich neben sie fallen ließ; sein Hemd auszog und er gegen ihr Schlüsselbein drückte. Die Kugel war haarscharf an der schusssicheren Weste vorbei gegangen und war in ihren Körper eingedrungen. Alles um ihn herum schien zu verblassen, nur noch in Zeitlupe abzulaufen, die Geräusche waren gedämpft.


    René hatte unglaubliche Schmerzen. Ihr Atem ging nur noch stoßweise und unregelmäßig, ihre Umgebung begann zu verschwimmen. Da hörte sie plötzlich Semirs Worte und spürte wie er ihre Wange tätschelte; „Nicht einschlafen!!! Du musst bei mir bleiben! Bleib wach!“, bat er immer wieder, jedoch hatte sie die allergrößte Mühe... sie war so unglaublich müde, der Schmerz schien schwächer zu werden, wenn sie sich fallen ließ; warum also sollte sie wach bleiben? Was hatte das alles noch für einen Sinn? Sie hatte es doch verdient zu sterben, so viel Mist gebaut und Ben würde diese Schweine auch ohne sie hinter Gittern bringen. Doch plötzlich spürte sie, wie eine Hand nach ihrer Griff und eine andere ihre Wange berührte. Sie wusste wem diese Hände gehörten. Diese sanfte Stimme, die an ihre Ohren drang ließ etwas in ihr aufflammen und auf einmal war der Wunsch in die ewige Dunkelheit zu gleiten verschwunden.


    „Wir brauchen einen Arzt! Nicht einschlafen!!! Du musst bei mir bleiben! Bleib wach!“, rief Semir, er wusste nicht ob sie wieder aufwachen würde, wenn sie jetzt ohnmächtig wurde. Die Wunde schien zwar auf den ersten Blick nicht lebensgefährlich, doch sicher war er sich da auch nicht.
    Ben hatten Semirs Worte aus seiner Starre geholt. Die Stimmen, Geräusche und vor allem Renés Atemaussetzer prasselten auf ihn ein.
    Panik breitete sich in seiner Brust aus; sie durfte nicht sterben! Das durfte nicht sein und er würde alles tun, dies zu verhindern!
    Er ließ sich ebenfalls neben ihr auf die Knie fallen, nahm ihre Hand in seine und stellte erschrocken fest wie kalt sie war. Mit der anderen Hand streichelte er ihre Wange und begann sanft auf sie einzureden. „Du musst bei mir bleiben, hörst du? Du darfst nicht gehen, du musst doch noch gegen Mironow und Fabrizio aussagen! Und was ist dann überhaupt mit mir? Wer soll mich denn dann mit seinen wunderschönen Augen verzaubern? Sieh mich an... bitte!“...
    Unglaublicher Weise folgte sie seinem Wunsch und wandte ihre müden und schwachen Augen nicht mehr von seinen.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis man in der Ferne die Sirenen des Krankenwagens hören konnte.
    ...

  • Viiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeelleeeeeeeeeeeeeeennnnnnnnn Dank für die Feeds!!!


    LG! ;)


    Kapitel 34!


    Kaum waren die Rettungskräfte eingetroffen verschwand das leichte Lächeln aus ihrem Gesicht und ihr Kopf fiel zur Seite. Sofort gab es einen schmerzhaften Stich in Bens Herz. Furchtbare Angst machte sich in ihm breit. Was wenn..? Nein… sie durfte nicht sterben! Nein! Schnell verpasste er ihr kleine Ohrfeigen und schrie sie förmlich an, dass sie wieder die Augen aufmachen sollte! Doch nur wenige Sekunden später wurde er von den Sanitätern zur Seite geschoben. Doch er wollte nicht! Er wollte nicht weg von ihr! Er musste jetzt doch einfach bei ihr sein. Wild wehrte er sich gegen die strammen Griffe, bis er plötzlich Semirs Hand auf seiner Schulter spürte, die ihn sanft aber bestimmend zurück zog.
    Und da wurde ihm klar, dass er Recht hatte. Er half René am wenigsten wenn er die Ärzte von ihrer Arbeit abhielt. Jedoch wollte er in ihrer Nähe bleiben. Er hörte wie der Notarzt sagte, dass sie ohnmächtig sei. Ein riesiger Stein fiel Ben von seinem Herzen. Er hatte zwar immer noch unglaubliche Angst um sie, aber zumindest hatte er nun die Gewissheit, dass sie noch lebte!
    Für einen kurzen Moment wandte Ben seinen Blick von René ab und das, was er dann sah, ließ ihn förmlich kochen. Er sah wie die Kollegen Tobi festnahmen. Die beiden Blicke trafen sich und als Tobi dann auch noch ein hinterhältiges Grinsen aufsetzte, wurde es Ben zu viel. Sein Blut kochte und Adrenalin schoss durch seine Adern. Wutendbrant wollte er auf diesen Typen losstürmen, doch Semir, der die ganze Szenerie beobachtet hatte, hielt Ben mit aller Kraft zurück. „Das bringt jetzt doch nichts! Der Typ bekommt schon seine Strafe! Das versprech ich dir! Aber jetzt geht’s hier erstmal um René!“
    Die letzten Worte holten Ben zurück aus seiner Trance in die Realität. Wiedermal hatte Semir Recht. Grade wandte er seinen Blick wieder zu René, als diese bereits auf eine Trage verfrachtet wurde. Schnell lief er zu ihr und griff sofort nach ihrer Hand. Immer noch lag sie wie leblos dort. Hätte er nicht das regelmäßige Piepen des EKG‘ s gehört, hätte er sie womöglich für tot gehalten.
    „Wie siehts aus?“, fragte er mit besorgter Stimme den Doc ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Sie ist ohnmächtig. Das ist nichts Ungewöhnliches bei solch einer Verletzung. Aber sie schwebt nicht in Lebensgefahr.“, fügte er leicht lächelnd hinzu. Und wieder fiel ein wahrhaftiges Gebirge von seinem Herzen. „Kann ich mitfahren?“, fragte er weiter. Der Doc nickte und sofort machten sie sich auf den Weg zum Krankenwagen. Vorsichtig wurde René hineingeschoben und Ben stellte sich sofort zu ihr. Die Türen schlossen sich und der Krankenwagen fuhr mit lauten Sirenen vom Gelände herunter.
    Semir blieb noch einen kurzen Moment um sicher zu gehen, dass die Kollegen auch wirklich alles unter Kontrolle hatten und machte sich dann auch sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Er konnte Ben jetzt nicht alleine lassen. Die Warterei würde ihn wohl verrückt machen und außerdem sorgte auch er sich um René… Bei dem Gedanken musste Semir ein wenig schmunzeln. Wer hätte das gedacht, bis vor ein paar Stunden hatte er dieser Frau schließlich noch nicht über den Weg getraut… Aber Ben hatte Recht gehabt. Trotzdem fand er es immer noch leichtsinnig von ihm, das er ihr von Anfang an Vertrauen geschenkt hatte. Aber Vorwürfe waren nun wohl das letzte was er Ben machen konnte! Er brauchte ihn nun als Freund! Damit fuhr auch Semir schnellen Tempos in Richtung Marien-Hospital…

  • Kapitel 35!


    Man hatte ihn gezwungen vor der Notaufnahme zu warten. Nervös lief er auf und ab, raufte sich immer wieder die Haare und versuchte einen Blick in den, für ihn verbotenen Bereich zu werfen. Sein Herz pochte noch immer heftig, auch wenn er sich vom ersten Schock erholt hatte. Als er bereits eine viertel Stunde gewartet hatte, kam Semir auf ihn zu und wollte sofort wissen ob es Neuigkeiten gab.


    Doch Ben schüttelte nur den Kopf. Gemeinsam warteten sie und Semir gab sein bestes Ben abzulenken, indem er erzählte was passiert war nachdem der Krankenwagen weg war, wie sie nun mit den Bossen und Hintermännern vor hatten und was in Frankreich geschehen war. Das Ben ihm nicht zuhörte war ihm völlig egal. Er war mit den Gedanken bei René und wünschte sich so sehr das alles wäre nicht geschehen. Das sie sich niemals hätte auf diese Kerle einlassen müssen; das er sie niemals kennen gelernt hätte.
    Es dauerte weit über eine Stunde, bis ein Arzt auf die beiden zu kam. Er sah erschöpft aus.
    „Wie geht es René?!“, Ben war aufgesprungen und auf den Arzt zugestürzt.
    „Dürfte ich erfahren wer sie sind? Sind sie ein Verwandter?“, fragte er skeptisch.
    „Nein... ich bin...“, er wusste nicht recht was er sagen sollte, doch da kam auch schon Semir an seine Seite geeilt. „Ich bin ihr Vorgesetzter und der Herr Jäger ist ihr Lebensgefährte.“
    „Ok.“, er nickte zufrieden, „Also, ihr geht es den Umständen entsprechend sehr gut. Die Verletzung ist nicht lebensgefährlich, wir haben die Kugel operativ entfernt, sie ist bald wieder auf den Beinen.“, lächelte er.
    „Bitte, kann ich zu ihr?“, fragte Ben flehend. Einen Moment zögerte er noch, doch dann nickte er, „Sie ist im Aufwachraum. Ich habe eben mit ihr gesprochen. Aber wundern sie sich bitte nicht, sie ist noch leicht benommen und sehr müde.“
    Ben nickte und folgte dem Arzt aufgeregt. Er musste sich einen dieser grünen Kittel überstreifen, der Doktor wies auf den Aufwachraum und ließ ihn dann allein. Er sah kurz durch das kleine Fenster in den Raum, konnte allerdings nichts erkennen. Also nahm er all seinen Mut zusammen und ging leise in den Raum.
    Da lag sie; die Augen hatte sie geschlossen, ein monotones Piepen war zu vernehmen, da das EKG weiterhin ihre Vitalfunktionen überwachten. Ihr blondes Haar war zerzaust und sie war ungewöhnlich blass; unwillkürlich huschte ein trauriges Lächeln über seine Lippen, als er an den Abend dachte, als sie aus heiterem Himmel vor seiner Tür gestanden und ihm alles gebeichtet hatte. Langsam trat er zu ihrem Bett, ließ sich auf den Stuhl daneben sinken und tastete zögerlich nach ihrer Hand. Er hatte sie kaum berührt, da schlug sie langsam die Augen auf.
    „René?“, fragte er vorsichtig und sie wandte den Kopf ihm zu; ihre Lippen umspielte ein schwaches Lächeln. Sie wollte etwas sagen, doch er legte ihr sanft einen Finger auf die Lippen, „Nicht sprechen. Ruh dich aus... wir reden wenn du wieder gesund bist. Soll ich bei dir bleiben?“
    Sie nickte heftig und schloss dann wieder die Augen.



    Sie fühlte sich immer noch ganz benebelt, bis plötzlich etwas warmes ihre Hand ergriff. Es kostete sie schon ziemliche Kraft nur die Augen zu öffnen. Da hörte sie seine Stimme und automatisch versuchte sie ein Lächeln hinzubekommen, war sich allerdings sehr sicher das es mehr gequält als fröhlich wirkte. Sie lauschte seinen Worten nur und nickte, dann schloss sie wieder die Augen. Ben war da, er war bei ihr, das war mehr als sie sich je hatte wünschen dürfen; mit diesem Gedanken glitt sie in den Schlaf.

  • Morgen!
    Danke für die Feeds!!!! *knuddel*


    Kapitel 36!


    Eine weitere Stunde war vergangen bis René schließlich erneut aufwachte. Sie fühlte sich nun nicht mehr so schlapp und müde wie noch vorhin. Ben saß immer noch neben ihr, ihre Hand war fest in seiner. Sein Kopf war an die Wand gelehnt und die Augen geschlossen. Auch er schien eingeschlafen zu sein, doch kaum hatte sie sich ein wenig bewegt öffneten sich auch seine Augen.
    Kaum hatte er seine Augen aufgeschlagen, blickte er auch schon in ein leicht lächelndes, aber immer noch müde wirkendes Gesicht von René. Sofort zog sich auch über sein Gesicht ein erleichtertes Lächeln.
    Weiterhin hielt er ihre Hand fest in seiner. Mit der anderen strich er ihr sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Hey… wie geht’s dir? Hast du Schmerzen?“, fragte er leise ohne den Blick von ihr abzuwenden. Vorsichtig schüttelte sie den Kopf. „Ich bin bloß noch etwas müde… und meine Schulter tut auch noch ein bisschen weh…“ Sofort setzte Ben wieder einen besorgten Blick auf und schnell fügte sie mit einem Lächeln hinzu, „Aber mach dir keine Sorgen!“
    Fast zeitgleich betrat der Arzt das Zimmer. „Ah, wie ich sehe sind Sie wieder wach!“, sagte er lächelnd. Auch er fragte, ob sie Schmerzen hätte und sie wiederholte ihre Antwort. „Das ist normal. Die Schlappheit kommt noch von der Narkose und die Schmerzen in der Schulter sind auch nicht ungewöhnlich. Wir verlegen Sie dann jetzt aufs Zimmer, wenn die Schmerzen schlimmer werden sollten, melden Sie sich einfach bei der Schwester, dann bekommen Sie noch ein Schmerzmittel.“ René nickte und keine zehn Minuten später lag sie schon auf der Normalstation.
    Ben hatte Semir zwischenzeitlich gesagt, dass er ruhig zur PAST fahren könnte, was dieser dann schließlich auch gemacht hatte, um noch einige Formalitäten zu klären. Ben nutze die Chance des Zimmerwechsels um Semir anzurufen und ihm mitzuteilen, dass es René den Umständen entsprechend gut ging. Er würde den restlichen Tag noch bei ihr im Krankenhaus bleiben und morgen dann wieder zur Arbeit kommen.


    René war immer noch etwas erschöpft und so kam es, dass sie ständig mitten im Gespräch mit Ben wieder einnickte, was dieser mit einem Lächeln hinnahm. Er redete einfach weiter, weil er merkte, dass er René schon alleine mit seiner Anwesenheit half. Nachdem Ben den gesamten Tag bei ihr verbracht hatte und am liebsten auch noch die ganze Nacht neben ihr Wache gehalten hätte, schickte sie Ben am späten Abend dann doch nach Hause. Zwar hätte sie nichts dagegen gehabt, wenn er geblieben wäre, da sie seine pure Anwesenheit genoss, doch sie sah auch ihm die Müdigkeit an. Kein Wunder, nach dem Tag…
    Ben wollte zunächst nicht, doch nachdem René ihm zum hundertsten Male versichert hatte, dass es ihr wirklich gut ging und er guten Gewissens nach Hause fahren könnte, gab er sich endlich geschlagen und die beiden verabschiedeten sich mit einem innigen Kuss und dem Versprechen, dass Ben morgen früh, noch vor Dienstbeginn, wieder kommen würde. Er bestellte sich ein Taxi und fuhr dann auch nach Hause, wo er schließlich schnell ins Bett fiel und sofort einschlief, mit dem beruhigten Wissen, dass es ihr gut ging. Sein Handy lag jedoch immer dicht neben ihm, damit er sofort Bescheid wusste, falls etwas geschah. Ben musste leicht schmunzeln, er liebte diese Frau wirklich… Mit diesem Gedanken glitt er in den Schlaf…


    Als er am nächsten Morgen aufwachte, schaute er erschrocken auf seine Uhr und stelle fest, dass es schon spät war. Er hatte total verschlafen, kein Wunder so müde wie er gestern gewesen war. Doch er wollte es sich nicht nehmen lassen und trotzdem noch einmal bei René vorbeischauen, bevor er zur Dienststelle fahren würde. Außerdem war er sich sicher, dass Semir ihm heute es ausnahmsweise mal nicht übel nehmen würde, wenn er zu spät käme.
    Nur eine dreiviertel Stunde später stand er auch schon wieder vor Renés Krankenzimmer und klopfte an, nicht ahnend was auf ihn zukam…

  • Und wieder rückt das Ende immer näher... ;(
    Ich möchte mich jetzt aber schon mal gaaaaaaaaanz groß bei euch allen für eure tollen Feeds bedanken!! Ihr seid super!


    Hier nun der vorletzte Teil der Story



    Kapitel 37!


    Er wurde hereingebeten. Sie sah schon wieder etwas aufrechter im Bett, allerdings machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit, als er bemerkte wie ernst sie ihn ansah.
    „Hey. Alles in Ordnung?“, fragte er und ließ sich auf ihrer Bettkante nieder.
    „Ben, wir müssen reden.“, sie sah ihm nicht in die Augen... ihre Stimme war leise und ernst. „Ist was passiert?“, besorgt versuchte er ihr in die Augen zu schauen, doch sie wich seinem Blick aus.
    „Es... es geht um uns. Bitte unterbrich mich nicht... es fällt mir auch so schon schwer genug.“, bat sie.
    Er sagte nichts.
    „Ich habe sehr lange darüber nachgedacht... Also... Das ist so... Ich werde zurück nach Frankreich fliegen, sobald ich wieder kann. Man wird mir dort den Prozess machen, auch wenn ich wahrscheinlich freigesprochen, oder mit einer Bewährungsstrafe davon kommen werde. Ich werde Aussagen gegen Mironow, Fabrizio und all die Handlanger machen müssen, ich will mich um die Mädchen kümmern, die dadurch wieder frei kommen...
    Es gibt so viel für mich zu tun und du wirst nicht weniger Stress haben. Ich... versteh mich bitte nicht falsch Ben, ich habe Gefühle für dich, sehr starke sogar, aber... die Entfernung... Ich... es... wird das Beste sein, wenn... Wenn wir keinen Kontakt mehr haben....“
    „Was?!“, Ben konnte nicht glauben was sie da eben gesagt hatte. Das konnte nicht ihr Ernst sein! Nach allem was sie durchgemacht hatten... Was er für sie und sie für ihn getan hatte...
    „Sag mir das dass nicht dein Ernst ist!“, er nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie ihm in die Augen zu sehen, „René!“
    „Es tut mir so Leid...“, flüsterte sie und unterdrückte mit aller Kraft die Tränen, „Bitte geh... Mach es uns nicht noch schwerer...“
    Ben fühlte sich als habe man ihm den Boden unter den Füßen weg gerissen... er schien zu fallen und zu fallen... in ein Loch ohne Boden; ohne Ende.
    Maschinell stand er auf, ging zwei Schritte rückwärts ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Dann drehte er sich um und lief davon.


    Kaum war die Türe laut hinter ihm zugeschlagen ließ sie den Kopf in die Hände sinken und begann bitterlich zu weinen. Sie hatte ihm nicht weh tun wollen und sich selbst auch nicht, aber es war nun einmal das vernünftigste. Vielleicht konnten sie, wenn in einigen Monaten oder ein paar Jahren Gras über die Sache gewachsen war Freunde werden... Vielleicht...
    Hoffentlich konnte sie bald wieder nach Hause fliegen und alles hinter sich lassen...


    „Ähm, Semir? Wo willst du hin?“, fragte Ben, als Semir von der Route die sie sich heute für ihre Streife vorgenommen hatten abwich. „Wirst du schon sehen.“, meinte dieser nur. Ben fragte nicht nach. Er war immer noch durcheinander und verletzt, dass René ihn vor zwei Wochen einfach so aus ihrem Leben verbannt hatte.
    Vielleicht war es aber auch gut so... sie hatten jetzt wirklich andere Probleme. Semir war zwar offiziell aus dem Schneider, doch auf Bens Konto hatten sich noch einige Punkte angesammelt... eigenmächtiges Handeln, Behinderung der Ermittlungen...ect. pp.
    Die Chefin hatte sich zwar unglaublicher Weise für ihn stark gemacht, allerdings stand noch aus ober er mal wieder mit einem blauen Auge davon kam, oder ob ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Dies hing wohl auch davon ab, wie er sich in den nächsten Tagen verhielt. Also gab er regelmäßig seine Berichte ab; räumte seinen Schreibtisch auf, verschrottete keine Autos mehr und war immer höflich und freundlich. Er wurde von einem Hupen aus seinen Gedanken gerissen und sah aus dem Fenster. Verwirrt fragte er: „Semir, was wollen wir am Flughafen?!“, doch da ging ihm plötzlich ein Licht auf; René war vor drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden!!!

  • Hallo ihr lieben!
    Leider muss ich es mal wieder sagen; das wars.
    Unsere 6. Story ist zu Ende. Und ich möchte mich gaaaaaanz herzlich für die vielen lieben Feeds und eure Unterstützung bedanken! Ihr wart, wie immer großartig! Ohne diese unterstützung hätten wir wahrscheinlich längst aufgehört!
    Was mich dazu bringt die Frage zu beantworten; werden wir weitermachen? Natürlich werden wir weiter machen!!!
    Aber leider erst später. Einige von euch wissen, dass in NRW in einer Woche die Zentralen Abschlussprüfungen beginnen. Ich bin ein Opfer dessen geworden und musste und muss lernen, lernen, lernen!
    Juli steckt auch mitten im Stress, daher wird es eine kleine Pause geben, aber wie gesagt wir kommen zurück!
    Versprochen ^^
    Genug gefaselt! Bitte vergesst den Abschlussfeed nicht!
    DANKE!
    LG ;)


    Kapitel 38!


    „Semir, bitte… ich glaub nun wirklich nicht das das jetzt eine gute Idee ist…“, flehte Ben seinen Partner beinahe schon an. Er war hin und her gerissen. Auf der einen Seite würde er sie so gerne noch ein letztes Mal in die Arme schließen, aber wahrscheinlich würde das alles nur noch schlimmer machen. Vielleicht hatte sie ihn ja eh schon vergessen…, dachte er, obwohl ihm eigentlich klar war, dass das wohl auch nicht der Fall war. Er wusste inzwischen wohl schließlich am besten, dass sie nicht die kühle, hinterlistige Frau war, für die sie anfangs alle hielten…
    „Ach Ben… ihr könnt doch so nicht auseinandergehen! Glaub mir, wenn du da jetzt nicht rein gehst, dann wirst du das irgendwann bereuen! Nach dem was du mir erzählt hast, war das im Krankenhaus wohl kaum der richtige Abschied für zwei Menschen, die sich lieben, oder?“, herausfordernd schaute er ihn an.
    Ben atmete laut aus und blickte aus dem Fenster zum Flughafen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Sein Herz sagte ihm eindeutig, dass er jetzt dort hinein gehen sollte. Langsam öffnete er die Tür und stieg aus. Als er sich noch einmal umdrehte, sah er in Semirs ermutigendes Gesicht. Daraufhin nickte er und machte sich nun entschlossen auf den Weg in Richtung Eingang.
    Im Eingangsbereich herrschte ein großes Chaos, doch unter Tausenden von Menschen hätte er sie sofort wieder erkannt. Dort stand sie, in der einen Hand ihr Gepäck, in der anderen das Flugticket. Sein Atem stockte als er sie sah. Langsam ging er auf sie zu.
    „René?“, fragte er vorsichtig. Die Angesprochene hob erstaunt ihren Kopf und schaute in seine braunen Augen, die sie schon damals zum Schmelzen gebracht hatten. „Ben…“, flüsterte sie beinahe. „Ich… ich wollte nicht das wir so auseinandergehen müssen… Es tut mir leid, dass ich einfach so davon gestürmt bin im Krankenhaus…“ „Nein Ben… mir tut’s Leid… Leid das ich dir wehgetan habe… Aber glaub mir, es wird das Beste für uns sein…“ Ben nickte, „Ich weiß… ich weiß….“ Er sah wie sich Tränen in ihren Augen bildeten und auch er hatte Mühe seine zu unterdrücken.
    So standen sie dort. Keiner sagte ein Wort, sie verstanden sich auch so. Hier sollte also alles enden, genau dort, wo alles begonnen hatte. Plötzlich ließ René ihr Gepäck fallen und ließ sich in Bens Arme fallen. Bitterlich begann sie zu schluchzen. Und auch Ben drückte sie fest an sich und strich ihr sanft durch die Haare. „Meld dich mal, ja?“, sagte er leise. Und er spürte, wie sie mit dem Kopf nickte. Sanft löste sie sich von ihm und wischte sich die Tränen weg. Schließlich verfielen sie in einen letzten, innigen Kuss. Beide hätten sich gewünscht, dass dieser Moment nie zu Ende gehen würde. Doch dann löste René sich erneut von ihm, schnappte sich wieder ihre Tasche und wich ein paar Schritte zurück. „Au revoir…“, flüsterte sie ihm noch zu, bevor sie in der Menschenmenge verschwand.
    Ben war einige Minuten einfach so stehen geblieben und hatte ihr nachgeschaut. Auch wenn sie längst nicht mehr zu sehen war. Schließlich drehte er sich aber doch um und musste lächeln als er Semir am Ausgang stehen sah. Mit hängenden Schultern ging er zu ihm. Sofort legte Semir seinen Arm um ihn. „Ach ja… eigentlich schade, ich dachte zwischenzeitlich wirklich es würde doch noch alles so kommen…“ Fragend schaute Ben ihn an. „Was?“ „Na… Haus am See, 20 Kinder, eine schöne Frau….“ Daraufhin mussten beide laut los lachen. „Ach weißt du… ich glaub ich leg mir doch einen zu…“ Jetzt schaute Semir ihn unwissend an. „Na, nen Buchsbaum!“ Damit fingen sie erneut anzulachen und machten sich wieder auf den Weg zu ihrem Revier, auf die Autobahn, um wieder für die Ordnung auf den Straßen zu kämpfen…

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