Alpträume im Highspeed...

  • Bevor's jetzt ja bald endlich los geht, hier noch ein neuer Teil, damit das Warten in den letzten Stunden/Minuten nicht mehr ganz so schwer fällt! :D


    Kapitel 18!



    Nach dem Gespräch hatte Ben sich sofort auf den Weg ins Bett gemacht. Er war unglaublich müde und auch wenn er die Finger von den härteren Sachen gelassen hatte, so hatte er doch genügend Alkohol zu sich genommen um diesen zu spüren. Außerdem musste er ausgeschlafen sein, er hatte keine Ahnung wann das nächste Rennen stattfinden würde, jederzeit konnte sein Handy klingeln.
    Er legte es neben sich auf den Nachttisch, um direkt zu bemerken wenn jemand anrief. Magnus oder gar Vanessa wenn es ihr aus welchem Grunde auch immer schlechter gehen sollte. Erschöpft schlief er ein.
    „Morgen!“, begrüßten Semir und Andrea Vanessa als sie die Küche am nächsten Tag betrat. Sie sah furchtbar müde aus. „Hast wohl nicht viel geschlafen, was?“, fragte Andrea sie besorgt und Vanessa schüttelte den Kopf. „Um genau zu sein habe ich kein Auge zu gemacht, diese Nacht… Hat Ben sich schon gemeldet?“
    Semir nickte. „In der Nacht noch. Ist alles glatt gelaufen.“ „Warum habt ihr mir denn nicht Bescheid gesagt? Ich hätte schon gern kurz mit ihm gesprochen…“, sagte sie mehr traurig als sauer. „Wir dachten du schläfst und auf mich hat er ziemlich den Eindruck gemacht als wollte er auch bloß nur noch ins Bett.“, Andrea lächelte ihr aufmunternd zu. „Aber er hat versprochen sich bald bei dir zu melden.“, fügte Semir bei.


    Ben schreckte hoch als sein Handy klingelte. Verschlafen schaute er auf sein Display. Nummer unterdrückt… Er räusperte sich kurz um nicht zu verschlafen zu klingen und nahm schließlich ab. „Ja?“ Sofort erkannte er die Stimme am anderen Ende der Leitung. Es war Magnus. Direkt war er hellwach. „Also in einer Stunde an der Fabrik?“ Er hörte noch einen Moment zu, als alles abgeklärt war beendete er das Gespräch.
    Nur eine Stunde, er hatte also nicht viel Zeit, schnell zog er sich an und ging zu seinem Laptop.
    „Ben ruft an…“, murmelte Semir vor sich hin als er auf seinen Rechner sah. Sofort war Vanessa bei ihm und Semir nahm ab. Eine pure Gefühlswelle überschwappte Ben als er durch die Webcam Nessy im Hintergrund stehen sah und ihr ging es ebenso.
    „Hey ihr zwei… Ich hab nicht viel Zeit. Magnus hat sich gerade bei mir gemeldet. Ich muss in gut 50 Minuten wieder an der alten Papierfabrik sein. Es findet offenbar wieder ein Rennen statt.“ Semir nickte und bevor er etwas erwidern konnte hatte Ben auch schon wieder das Wort ergriffen. Völlig in Eile suchte er während dem Gespräch seine Sachen zusammen. „Nessy? Wie geht’s dir und dem Kleinen?“, die Besorgnis war seiner Stimme förmlich anzuhören.
    Die Angesprochene lächelte auf. „Bei uns ist alles bestens, der Arzt sagt auch alles bestens, er kommt frühestens zum errechneten Termin, aber pass du bitte erst mal auf dich auf bevor du dir Sorgen um mich machst!“ Jetzt musste auch Ben grinsen. „Mach ich. Ich muss jetzt auch, sonst pack ich das nicht mehr… Ich meld mich heute Abend wieder.“ Gerade wollte er die Verbindung unterbrechen, da fiel ihm noch etwas ein.
    „Ach, Semir? Wie hat eigentlich Hartmut reagiert?“ Semir musste grinsen, „Von den Kratzern weiß er noch gar nichts. Ich dachte ich warte mal lieber noch ab. Wer weiß, vielleicht zerlegst du Lucy ja noch ganz!“ Ben musste lachen, „Haha Semir. Ich werde mir Mühe geben! Bis dann!“


    Damit hatte er die Verbindung gekappt. Im Rausgehen schnappte er sich noch schnell einen Müsliriegel, da für ein größeres Frühstück keine Zeit mehr blieb. Noch kauend stieg er in den Toyota und machte sich auf den Weg…

  • Kapitel 19!



    Frustriert schlug Ben die Glastüre so heftig hinter sich zu, dass sie drohte zu zerbersten. Er war so wütend wie selten zuvor und man sah ihm an das er überzuschäumen drohte.
    „Jens, das wäre auch leiser gegangen!“, fauchte Magnus. Er hatte ihn schon erwartet.
    Ben atmete schwer und starrte ihn böse an, selbst dieser Schrank schien Angst vor seinem brodelnden Fahrer zu haben. „Soll ich dir sagen was gegangen wäre? Ich hätte gewonnen! Soll ich dir auch sagen wann ich gewonnen hätte?! ICH HÄTTE GEWONNEN WENN DU MICH ENDLICH EINWEIHEN WÜRDEST!!!“, schrie er Magnus an. Einen Moment atmete er tief durch, dann fuhr er etwas ruhiger fort, doch immer noch zitterte seine Stimme. „Ich bin jetzt seit drei Wochen dabei und habe bis heute noch jedes Rennen für dich gewonnen, allerdings nur mit Glück! Ich bin dein bester Fahrer! Warum sagst du mir nicht endlich die Termine die schon fest stehen, damit ich mich auf die Rennen vorbereiten kann? Warum weihst du mich nicht in alles ein, glaubst du etwa ich würde die Vipers verraten?!“


    Natürlich verriet er sie, was für eine Frage. Drei Lieferanten konnten dank seinen Tipps schon an der polnischen Grenze festgenommen werden. Doch der Kern der Bande musste aus dem Weg geschafft werden, nur wie sollte er sie auffliegen lassen, wenn sie alle nur zu den Rennen zusammen kamen und er der einzige war der immer erst kurz vorher Bescheid bekam?! Langsam konnte er nicht mehr. Er musste diese Bande auffliegen lassen, kam dabei nicht vorwärts und machte sich nebenbei ununterbrochen Sorgen um Vanessa. Der Termin rückte immer näher, sie versicherte ihm zwar immer wieder, dass der Kleine nicht früher kommen würde und das alles in Ordnung sei, aber trotzdem wurde er zunehmend nervöser, was wenn er wirklich nicht dabei war wenn er auf die Welt kam? Doch schnell schüttelte er den Gedanken fort, seine zwei Identitäten machten ihn völlig kirre und lasteten auf ihm wie ein Elefant, den er schleppen sollte; er wusste nicht wie lange er dem Druck noch stand halten konnte.


    „Du glaubst ich vertraue dir nicht?!“, fragte Magnus ungläubig. „Ja, genau das glaube ich! Und so langsam wird mir das hier auch zu blöd! Ich bin nicht dein Schoßhund, der springt wenn du pfeifst! Glaub mir, wenn du nicht langsam anfängst mir zu vertrauen, dann bin ich schneller weg als du gucken kannst und wenn ich mich nicht irre habt ich seit ich dabei bin eine Einnahmesteigerung von 90%? Ich finde schnell was neues, aber könnt ihr auch auf mich verzichten?“, jetzt hatte er seinen Trumpf ausgespielt, wenn er jetzt nicht nach gab, dann wusste Ben auch nicht mehr weiter. Sein Boss steckte sich eine Kippe an und nahm einen tiefen Zug. „Du willst also mehr wissen? Ok. Die Vipers sind nicht nur in Köln aktiv. Wir sind eine deutschlandweite Organisation, die größte in ganz Europa, wenn ich mich nicht sehr irre. Uns gibt es schon seit vielen Jahrzehnten, nie sind wir aufgeflogen, weil wir Verräter aus dem Weg geräumt haben und uns nur im Untergrund bewegten. In einer Woche wird unser Boss aus Hamburg kommen. Weißt du auch warum er kommen wird? Weil er dich fahren sehen will und weil wir den größten Deal seit Ewigkeiten durchziehen werden! Und du wirst gegen den Fahrer Dariusz antreten, er ist bis jetzt noch nie geschlagen worden. Jens, du fährst jetzt nach Hause. Bis Montag werde ich dich nicht mehr einsetzen, du musst dich ganz auf dieses Rennen konzentrieren. Weitere Informationen bekommst du per Mail.“


    Ben, selbst leicht geschockt von der plötzlichen Redseligkeit, war jedoch zufrieden. Daher machte er auch keinen weiteren Aufstand, sondern tat wie ihm befohlen.
    Als er weg war kam Felix hinter einem alten Vorhang hervor und gesellte sich zu seinem Bruder. „Magnus, er ist ein Verräter, glaub mir doch endlich!“ Beschwichtigend hob der Ältere die Hand. „Ich weiß Felix. Wenn mich nicht alles täuscht ist er Bulle und ein recht angespannter dazu. Uns legt keiner rein...“ „Aber warum hast du ihm dann die Wahrheit über den Deal erzählt?“
    „Weil er uns nichts mehr anhaben kann. Du fährst ihm hinterher und beobachtest was er tut. Falls er uns wirklich verpfeifen sollte schaltest du ihn aus, bevor er die Informationen weiter geben kann.“, erklärte er kalt und drückte seine Zigarette unnötig heftig im Aschenbecher aus, während Felix sich grinsend auf den Weg machte...

  • Soooo...
    Da es so langsam spannend wird kürzen wir die Rationen wieder ein wenig :D
    Wenn ihr ganz lieb Feedet hat die Juli bestimmt noch die Auflösung dieses Teils für euch... ein bisschen später versteht sich ;)
    LG!


    Kapitel 20!


    Ben war in Windeseile “nach hause“ gefahren und hatte in rasch alles getippt was er heute erfahren hatte. Er hätte es niemals auf die Reihe bekommen Semir das ganze mündlich zu berichten, er war viel zu aufgewühlt, denn auf der Fahrt war ihm klar geworden das er bald wieder nur Ben Jäger sein würde, das er keine Illegalen Rennen mehr fahren musste, das er wieder mit Semir auf der Autobahn unterwegs sein würde und vor allem; er wurde in wenigen Wochen Vater. Wenn alles wie geplant lief in genau fünf Wochen, genug Zeit um die letzten Vorbereitungen zu treffen, sich einen Namen auszusuchen... es war einfach herrlich, er würde dabei sein! Rasch schrieb er noch seinen Namen, dann schickte er die Mail ab, nur um sich sofort darauf einzuloggen und ungeduldig darauf zu warten das Semir abnahm. Als dieser Ben sah bemerkte er natürlich sofort das dieser völlig aufgewühlt war. „Was ist los?“, wollte er nervös wissen. „Ich kann dir das nicht erklären Semir, ließ die Mail die ich dir geschickt habe! Semir runzelte nur die Stirn und öffnete sein E-Mail Programm. Im Hintergrund konnte Ben den riesigen Fernseher an der Wand erkennen und glaubte sogar die harsche Stimme der Chefin, wenn sie jemanden zusammen faltete, zu hören; wie er sie doch alle vermisste! Plötzlich fuhr er vom Stuhl hoch; täuschte er sich, oder hatte er im Flur ein Geräusch gehört?! Semir war ins lesen vertieft und sah daher auch nicht das Ben aufstand, seine Waffe nahm und in den Flur schlich. Sein Herz schlug heftig gegen seine Rippen, er wusste noch nicht einmal warum. Wahrscheinlich hatte er sich nur verhört! Als er das dachte entstand sofort ein leichter Druck auf seinen Lungen und erschwerte ihm das Atmen... Was war nur mit ihm los? Warum veranstaltete sein Körper einen solche Zirkus, als würde er jeden Moment aus dem Hinterhalt angegriffen werden? Er war im Flur angekommen und hier war nichts! Auch Bad, Küche und Schlafzimmer waren sauber, nichts verdächtiges, absolut nichts... Kopfschüttelnd legte er seine Waffe auf das nächstbeste Möbelstück und ging dann wieder zu seinem Rechner, immer noch sendete sein Körper Signale die er besser nicht ignoriert hätte.

  • Na, da ich immer noch voller guter Laune bin wegen gestern Abend, will ich ja mal nicht so sein ;)
    Hier der Rest des Kapitels!



    Gerade hob er die Stimme um Semir zu fragen was er davon hielt, da bemerkte er das der Bildschirm schwarz war. Er versuchte die Verbindung wieder her zu stellen, jedoch vergeblich. Da hörte er hinter sich schon wieder ein Geräusch, wirbelte herum und erstarrte; an der gegenüberliegenden Wand lehnte Felix! Sein Herz setzte kurz aus.
    „Schön das du mich auch bemerkst Jens, oder sollte ich besser sagen... Ben?“ er hielt zwei flache Dinge in der Hand. Das eine war ohne Zweifel sein Personalausweis, der im Flur in seinem gewöhnlichem Portemonnaie gewesen war, doch das andere konnte er nicht erkennen. „Tzz, tzz, tzz... Ben... das du uns so angelogen hast war aber gar nicht nett.“, plötzlich grinste er breit, Panik breitete sich in seiner Brust aus, doch er schien wie gelähmt, unfähig einen Finger zu krümmen, „Süß... Moment, lass mich rechnen... ... Oh, es ist ja schon bald soweit, schade, die Arme tut mir richtig Leid... erst schwängerst du sie und dann muss sie dein Balg auch noch alleine großziehen... Ich weiß nicht was die größere Strafe für sie ist...“, er machte eine bedeutungsvolle Pause, „Vanessa...“ Er sprach ihren Namen so anzüglich und so bedrohlich aus, das er sich fühlte als hätte er eine äußerst heftige Faust in den Magen bekommen. Erst langsam begriff er das er aufgeflogen war, das diese Typen ihn enttarnt hatten und das derjenige, der ihn sowieso am meisten hasste, soeben herausgefunden hatte das eine schwangere Frau zu Hause auf ihn wartete. Endlich machte es in seinem Großhirn klick, er musste etwas unternehmen, doch er kam nicht dazu mehr zu tun als einen Schritt, da hörte er nur noch einen lauten Knall, spürte einen stechenden Schmerz. Langsam wurde es dunkel und sein letzter Gedanke galt Vanessa... wie sehr er sie enttäuscht haben musste...

  • Na gut! Bevor ihr uns beiden hier an einem Herzinfarkt sterbt, bring ich mal Nachschub! :D
    Obwohl, ob euch das beruhigen wird... :huh::rolleyes:


    Kapitel 21!


    Alles war dunkel. Das Atmen viel ihm so schwer, fast als drücke ihn jemand unter Wasser. Doch er spürte keinen Schmerz, ganz im Gegenteil, er fühlte sich unglaublich leicht, schwerelos... Langsam kehrte seine Erinnerung zurück, Felix war in seiner Wohnung aufgetaucht und hatte irgendwas getan, doch erinnerte sich nur schwach, er war sich noch nicht mal sicher wer er überhaupt war. Nur eins war klar und deutlich da, das ihn eine Kugel ins Bein getroffen hatte und das etwas schlimmes passiert war, wenn er doch nur wüsste was! Nach und nach begann er seine Umgebung wahr zu nehmen, es roch feucht und modrig und es war unangenehm schwül. Als er dies registriert hatte spürte er auch schon de Schweiß an seinem Körper hinab laufen. Vielleicht sollte er die Augen öffnen? Vielleicht gar keine schlechte Idee, doch es kostete ihn große Willenskraft, da seine Augenlider so schwer wie Stein schienen. Benommen sah er sich um und konnte die Vermutung anstellen das er hier in irgendeiner Hütte war, doch er verstand einfach nicht was los war. Irgendetwas das ihn in große Schwierigkeiten gebracht hatte war geschehen (er bemerkte endlich das an einem großen Holzbrett gefesselt war, da er weder Arme, noch Beine bewegen konnte) und nicht nur seine Gedanken, sondern auch sein Körper schienen verrückt zu spielen; auf der einen Seite spürte er wie gedämpfte Schmerzen ihn schwächten, auf der anderen Seite hatte er das Gefühl so leicht wie eine Feder zu sein, zu schweben, er fühlte sich gut, so befreit als bestünde die Welt aus rosaroten Wölkchen. Alles war durcheinander, fast so als hätte er sich einen...


    Er vergaß einige Sekunden, dass er atmen musste. Alles war wieder da! Unsanft fiel er aus seinen Wolken; er wusste wieder was geschehen war und er wusste was mit ihm los war. Er kannte dieses Gefühl, es war sehr lange her, doch er erinnerte sich als sei es gestern geschehen... Einen Moment schloss er die Augen, bis er all seinen Mut zusammen nahm und auf seine Arme sah; und tatsächlich waren sie da. Mehrere Einstichstellen in seinen Armbeugen, die dabei waren sich zu entzünden. Sie hatten ihm also tatsächlich Drogen gespritzt. Tränen schlichen sich in seine Augen, als die Stimme und die Bilder in seinem Kopf auftauchten...


    „Jetzt komm schon Ben, sei kein Weichei! Es ist einfach geil!“, er wedelte mit der Spritze vor seinem Gesicht herum, doch er schlug die Hand beiseite. „TJ, ich hab dir gesagt ich halt die Klappe, aber ich rühr das Zeug nich an! Lass mich endlich in Ruhe mit der Scheiße!“
    „Wovor hast du denn Angst? Es kann doch gar nichts passieren, wenn es dir nicht gefällt kannst du es doch immer noch sein lassen, du musst es einfach ausprobieren, jeder tut das!“
    „Ich bin aber nicht jeder!“, wütend ging er zum offenen Fenster und genoss die warme Sommerbrise die über sein Gesicht und über das kurze Haar streifte. DAS war seine Droge, er brauchte TJ´s Scheißzeug nicht! „Richtig, der große Ben Jäger braucht niemanden, er hat ja Pappis Kohle und kann sich damit jede kaufen, oh, ich vergaß... Jede außer die, die er will... Marie steht drauf und sie steht garantiert auch auf dich wenn du´s endlich tust... oder will Benni etwa als alte, einsame Jungfrau sterben...?“
    Ben zuckte nicht mit der Wimper, doch TJ wusste das er ihn am Haken hatte.
    „Ich...“, setzte er an, doch sein „bester Freund“ unterbrach ihn sofort. „Komm schon, ich weiß das du noch nie en Mädel an deine Hose gelassen hast, Junge, du bist fünfzehn! Du musst eindeutig lockerer werden! Es ist so leicht, fast wie fliegen...Feigling!“
    Ben schloss die Augen und ließ sich wieder zu TJ auf den Boden fallen. Er hatte nicht vor gehabt nachzugeben, doch das alles waren einfach zu viele Demütigungen auf einmal. Vielleicht war es ja wirklich so toll wie alle sagten. Er streckte seinen Arm aus und kaum eine Minute später hatte er wirklich das Gefühl die Welt läge ihm zu Füßen...

  • Hey hey...
    Ben ist ja nicht der einzige, dem weh getan werden muss, nicht wahr?! ;)
    Freu mich sehr auf eure Feeds!
    Wir haben ja Wochenende... ganz eventuell lassen wir uns vielleicht weichklopfen :D
    LG!


    Sie schrie laut auf und sofort waren Semir und Andrea bei ihr. „Was ist los?“, wollte Semir wissen. Er hatte nicht erzählt das es keine Verbindung mehr zu Ben gab, das er nicht zu erreichen war. Er spielte das ganze herunter, obwohl er eindeutig das Gefühl hatte das ihm etwas passiert war, doch auf Anweisung der Chefin hin musste er die Füße still halten und er tat es ausnahmsweise auch, um ihn nicht zu gefährden. Vanessa versuchte die Tränen hinunter zu schlucken, den Schmerz zu verdrängen, ebenso wie die Tatsache das sie eindeutig ein Knacken gehört hatte. „Er... Der kleine hat mich getreten... in die Rippen.“, keuchte sie. Andrea wechselte einen Blick mit ihrem Mann. Vorsichtig zog sie Vanessas Hand zur Seite und drückte ganz leicht auf die Stelle, worauf sie die Augen schloss und heftig einatmete um nicht zu schreien.
    „Scheiße... Hol das Auto, Semir, wir fahren ins Krankenhaus!“, befahl sie leise. „Was ist denn los?!“, er verstand gar nichts mehr!
    „Wenn ich mich nicht sehr irre ist eine Rippe angebrochen, das muss sich unbedingt ein Arzt ansehen.“
    „Rippe gebrochen?! Wie kann den so ein kleines Ding eine Rippe brechen?!“, fragte er entsetzt.
    „Ich glaub nicht das sie wirklich gebrochen ist... höchstens ein Haarriss... So was passiert selten, aber es passiert. „Das kleine Ding“ ist ziemlich stark, wahrscheinlich hat er unglücklich eine Kante getroffen... Nicht wahr mein kleiner? Du wolltest mir nicht weh tun...“, zärtlich streichelte Vanessa ihren Bauch.
    „Semir!“, ermahnte Andrea ihn und er ging.
    „Nessy, geht’s euch gut?“, fragte sie als er weg war, denn sie hatte ganz und gar nicht den Eindruck. „Ich... Körperlich ja, aber... Ich hab das Gefühl das was mit Ben nicht stimmt! Ich bin schon seit ein paar Stunden so unruhig und der kleine ist es auch, normalerweise ist es nicht so heftig...“
    „So launisch wie er ist könnte man meinen es wird doch ein Mädchen...“, Andrea lächelte leicht, „Mach dir um Ben keine Sorgen, es ist alles in Ordnung mit ihm, Semir hat vor wenigen Stunden noch mit ihm gesprochen.“
    „Irgendwas ist schief gegangen, Andrea, ich spüre das! Es geht ihm schlecht!“, sie unterdrückte die Tränen, mittlerweile hatte sie Übung darin. „Mach dir nicht solche Sorgen. Jetzt fahren wir erst mal ins Krankenhaus und dann kannst du bestimmt auch selbst mit ihm sprechen. Es ist alles in Ordnung!“
    Wie unrecht sie doch hatte...

  • Wow!
    Wir sind Genial?! :huh:
    Für so einen Feed gibts doch ein extra langes Stückchen! :D
    Feeds!
    LG!


    Kapitel 22!


    „Hey! Unser kleiner Bullenfreund ist ja wieder wach!“ Ben sah auf. Felix hatte den Raum betreten. Er war immer noch völlig benebelt und konnte sich nur schwer konzentrieren. Sein innerer Instinkt sagte ihm, dass er dringend von hier weg musste, aber das pure Glücksgefühl in seinem Körper ließ keinen klaren Gedanken mehr zu.
    „Wie siehts aus? Noch eine Ladung gefällig?“ Hinterlistig grinsend ging Felix auf Ben zu, die Spritze in der Hand. Ben zerrte heftig an seinen Fesseln, er durfte ihm nichts mehr spritzen, nein! Wusste er doch aus der Erfahrung in seinem Beruf wie schnell man abhängig wurde! Und damals… TJ hätte ihn auch fast soweit gehabt, zum Glück war es damals aber doch nur bei zwei Ladungen geblieben… Zwei Ladungen, die ihn beinahe für immer in diesen Sumpf gezogen hätten...
    Ben wollte schreien, doch der Knebel in seinem Mund verhinderte auch den kleinsten Laut. Hilflos musste er zuschauen, wie Felix ihm erneut etwas spritze. Schon kurze Zeit später driftete er wieder in eine komplett andere Welt ohne Sorgen…


    Semir, Andrea und Vanessa waren schließlich in der Klinik angekommen. Furchtbare Schmerzen plagten sie noch immer und sie musste sich zusammenreißen nicht laut auf zu schreien. Sofort kümmerte sich ein Arzt um sie und Semir und Andrea konnten nur vor dem Behandlungsraum warten. Beide machten sich Sorgen, doch Andrea bemerkte, dass da noch etwas anderes war was ihren Mann bedrückte.
    „Semir? Was ist denn los?“ Der Angesprochene löste sich aus seinen Gedanken und schüttelte bloß den Kopf. „Ich merk doch, dass irgendetwas ist!“
    Es war mal wieder typisch. Seiner Frau konnte er einfach nichts vormachen. Sie durchschaute ihn grundsätzlich, egal worum es ging!
    „Es ist bloß… Ach ich weiß nicht… Irgendetwas stimmt da nicht… Ich spür das!“ Fragend schaute Andrea ihn an. „Mit Ben? Aber ich dachte du hättest eben noch mit ihm telefoniert?“ „Ja, das ist es ja… Die Verbindung war urplötzlich weg und seit dem meldet er sich nicht mehr…“ „Aber das muss doch nichts heißen. Vielleicht ist einfach nur was mit dem Rechner nicht in Ordnung oder er musste die Verbindung abbrechen, weil irgendjemand kam…“
    „Was wenn er aufgeflogen ist? Er hat mir gerade noch per Mail die Daten für das nächste Rennen geschickt, höchstwahrscheinlich sein letztes. Das ist ein richtig großer Fisch…Irgendwie war er aber total aufgewühlt hatte ich das Gefühl… Vielleicht bilde ich mir das alles aber auch einfach nur ein… Aber wenn er sich bis heute Abend nicht mehr meldet dann…“ Semir stockte hier… Der Arzt kam aus dem Behandlungszimmer und direkt auf sie zu.
    „Was ist mit ihr und dem Kind?“, fragte Andrea besorgt. „Zum Glück doch kein Bruch. Nur eine starke Prellung. Wir haben ihr jetzt etwas gegen die Schmerzen gegeben. Außerdem würde ich sie gern über Nacht hier behalten. Zur Sicherheit. Schon ziemlich heftig, Mutter und Kind sind beide sehr unruhig. Sie sollten besser auf sie aufpassen, sie scheint mir psychisch nicht gerade stabil.“ Semir nickte. „Können wir jetzt zu ihr?“ „Selbstverständlich!“ Lächelnd zeigte er in Richtung Behandlungsraum. Andrea bedankte sich und beide machten sich auf den Weg.
    Vor der Tür hielt Semir sie jedoch noch zurück. „Ich denke es ist das beste, wenn wir ihr nichts von allem erzählen… Nachher macht sie sich nur unnötig Sorgen.“ Andrea nickte, sie war der selben Meinung. Dann betraten beide das Zimmer…

  • Weil Wochenende ist und ihr klasse seid, hier noch ein längeres Stückchen! Aber macht euch auf einiges gefasst... Alex hatte eine ganz schön sadistische Ader! ;)


    Kapitel 23!


    Langsam hörten die Halluzinationen wieder auf. Sein Kopf schwirrte und sein Körper begann schon wieder nach der nächsten Ladung zu schreien, ebenso wie nach Nahrung, die er dringend brauchte um nicht am Hungertod zu sterben. Hoffentlich würde Semir ihn bald finden, er musste schon um die vier Tage hier sein. Es war wirklich aller höchste Zeit das er hier raus kam; automatisch wanderten seine Gedanken mal wieder zu seinen liebsten... hoffentlich ging es den beiden gut...


    Da quietschte plötzlich die Tür und auch das letzte bisschen Nebel in seinem Kopf lichtete sich. Er konnte erkennen das draußen die Sonne mit all ihrer Kraft strahlte, sie stand tief, es musste auf den Abend zu gehen. Was ihm allerdings noch mehr Angst machte, als das er jegliches Zeitgefühl verloren hatte und das die Drogen ihn zerstören würden, war die zweite Person, die heute dabei war; Magnus betrat hinter seinem Bruder die Hütte. Sein Atem ging unwillkürlich schneller und er begann an seinen Fesseln zu zerren; seine Gelenke waren von dem bisschen Zeit, in der er klar war und versucht hatte sich zu befreien, ziemlich aufgescheuert und schienen sich, ebenso wie die Einstichstellen an seinem Arm, die furchtbar juckten, entzündet zu haben. Er fühlte sich hundeelend und die Tatsachen das er sich wie auf einer Streckbank vor kam und er wahrscheinlich gleich die nächste Dosis bekommen würde machten es nicht besser. Magnus sah ihn nur eiskalt an, er schien einen unglaublichen Hass auf ihn entwickelt zu haben; er hatte ja gesagt das Verräter bei ihnen schwer zu leiden hatten... Ohne Vorwarnung zog er ein langes Messer hervor und drückte es Ben an den Hals, er spürte wie es durch seine Haut drang und kleine Bluttropfen die Klinge entlang liefen. Innerlich schloss er jetzt endgültig mit seinem Leben ab, nichts und niemand würde ihn mehr retten können. Sie würden ihn auf eine qualvolle Weise töten, so viel stand fest, vielleicht verabreichten sie ihm eine Überdosis, vielleicht wollten sie ihn verbluten lassen, er wusste es nicht und er wollte auch nicht darüber nachdenken, er wollte einfach nur noch das es vorbei war, auf welche Weise auch immer... tot oder lebendig...


    Magnus nahm das Messer von seinem Hals, drückte es dann jedoch langsam und gleichmäßig unter dem Schlüsselbein in seinen Körper, er konnte die Lungen nur um Zentimeter verfehlt haben. Ben schloss die Augen und biss einfach nur die Zähne zusammen, er war viel zu schwach um zu schreien; sein Bein, in dem immer noch die Kugel stecke, spürte er schon lange nicht mehr, dadurch das er seit mindestens 30 Stunden weder etwas zu essen, noch etwas zu trinken in dieser brodelnd heißen Hütte bekommen hatte war er unglaublich geschwächt, hinzu kam das jede Zelle schrie, ihm Schweißausbrüche verursachte, ihn fast wahnsinnig machte, weil jede von ihnen Nachschub brauchte. Das warme Blut, das sich langsam den Weg nach unten bahnte, nachdem Magnus die Klinge mit einem Ruck herausgezogen hatte, nahm er kaum wahr. Er dachte an Vanessa, an ihr Lachen, an ihr schönes Gesicht, ihren Duft... daran wie glücklich sie in den letzten Monaten gewesen waren, wie sehr sie sich auf das Baby gefreut hatten. Er war sich sicher das sie seine Leiche verschwinden lassen würden und er war froh darum, so musste sie ihn nicht beerdigen, musste ihn niemals so zerstört, mit gebrochenen Augen sehen müssen, niemals seine Leiche identifizieren, die Vipers waren gründlich, niemand würde ihn finden. Diese Gedanken machten es leichter die anderen Stiche mit dem rasierklingenscharfem Messer zu ertragen.


    Irgendwann ließ er von ihm ab, sein Körper schien in Flammen zu stehen, doch der Blutverlust schien sich in Grenzen zu halten. „Soll ich ihm die nächste Dosis geben?“, fragte Felix schließlich und er nahm die Stimme nur wie durch einen Schleier wahr. Bitte! Ja, bitte! Flehte er stumm, es würde die Schmerzen erträglicher machen und ihn aus dieser Hölle entführen. „Nein.“, er grinste dreckig, „Ich denke unser lieber Ben hat genug von den Drogen. Es währe doch schade das ganze gute Zeug an ihm zu verschwenden, wenn wir es ihm damit leichter machen. Er wird lernen was es heißt auf Entzug zu sein.“ Plötzlich war sein Gesicht ganz nah an Bens, welches schweiß-, dreck- und Blutverschmiert war. „Ich komme wieder Ben, verlass dich drauf, das hier war erst das Vorspiel, den Hauptteil wird dein Entzug übernehmen... und ich bin dann für das große Finale zuständig!“, flüsterte er bedrohlich, dann gingen die beiden lachend. Wie konnte man nur so krank sein? Fragte Ben sich noch schwach, bevor er ohnmächtig wurde...

  • Nach einem harten Schultag... :wacko:
    ...hier die Fortsetzung!



    Kapitel 24!


    „Hat Ben sich nochmal gemeldet?“, fragte Vanessa besorgt. Semir musste schlucken. Um genau zu sein hatte er sich jetzt schon viel zu lange nicht mehr gemeldet! Aber das konnte er Vanessa nicht erzählen. Also schwindelte er sie genau wie in den letzten Tagen an. „Ja… heute Nacht…“ Doch Semir war noch nie ein guter Lügner gewesen.
    „Semir… ich spüre doch, dass du mir was verschweigst!! Jetzt sag mir endlich was los ist!?Ich habe ein Recht darauf!“ Ihrer Stimme war die Wut und Angst deutlich anzuhören. Semir bemerkte das es wohl nichts bringen würde, alles vor ihr zu verheimlichen.
    „Vanessa, bitte… Du darfst dich jetzt nicht aufregen…“, begann er vorsichtig. „Wenn du mir nicht sofort sagst was los ist, DANN reg ich mich erst so richtig auf!“
    „Also gut… Um ehrlich zu sein… Ben hat sich jetzt schon seit 4 Tagen nicht mehr gemeldet…“ Ein unbeschreibliches Gefühl der Angst durchzuckte Vanessas Körper. Nein, das durfte nicht sein! Ihm durfte nichts passiert sein, nein! Langsam ließ sie sich auf einen Stuhl sinken.
    Doch dann baute sich Wut in ihr auf. „Er hat sich seit vier Tagen nicht mehr gemeldet und du sitzt hier einfach nur rum??“, schrie sie Semir an.
    Er sah, dass sie den Tränen nahe war. „Vanessa bitte… Heute Abend soll das letzte, das entscheidende Rennen stattfinden. Vielleicht will er einfach nur auf Nummer sicher gehen und meldet sich nicht mehr um auf keinen Fall jetzt noch aufzufliegen! Heute Abend wird sich alles klären! Du wirst sehen, in ein paar Stunden liegt ihr euch schon wieder in den Armen!“, redete er ihr aufmunternd zu. Und es half tatsächlich. Sie beruhigte sich etwas.
    Doch in seinem Inneren fühlte Semir selbst genauso große Angst. Ben hätte sich im Normalfalle gemeldet, allein schon wegen Vanessa. Er hoffte das sich das heute alles klären würde. Doch die Angst um seinen Partner wuchs von Minute zu Minute. In fünf Stunden würde das Rennen stattfinden…


    Furchtbare Schmerzen durchzuckten seinen Körper. Die Verletzungen schmerzten grauenhaft und dann war da noch der riesengroße Wunsch. Wunsch nach einer neuen Dosis. Der kalte Entzug, den er hier gerade durchlebte, war einfach nur schrecklich. Da er nicht wusste, was schlimmer war, die Verletzungen oder der Entzug, fügte er sich immer öfter selbst Schmerzen hinzu, indem er die Wunden berührte. Das ließ ihn die Sucht für kurze Zeit vergessen. Wäre er nicht gefesselt, hätte er bestimmt alles was ihm in die Finger käme kurz und klein geschlagen. Er zitterte am ganzen Körper und wenn er es schaffte für einen kurzen Moment einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen, bekam er nur immer mehr Angst vor sich selbst.
    Er wusste nicht wo das alles enden sollte… Im Moment hatte er nur einen Gedanken, wann war das alles hier bloß endlich vorbei?? Er wünschte sich einfach nur noch tot zu sein… endlich sterben zu können, so oft war er dem Tod von der Schippe gesprungen, hatte gekämpft, scheinbar bis zum letzten Atemzug, doch er konnte einfach nicht mehr. Er war des Lebens, des ewigen Kampfes müde und selbst der Gedanke das er seinen Sohn niemals sehen würde, ihn niemals würde in den Armen halten dürfen, nie wieder in Vanessas strahlende blaue Augen zu blicken, ließ den Wunsch zu sterben nicht verschwinden.


    „Und du bist sicher, dass er nichts mehr vom Rennen verraten haben kann?“, fragte Magnus ein wenig skeptisch. „Absolut. Ich habe die Verbindung gekappt bevor er auch nur ein Wort darüber verlieren konnte.“ Magnus nickte. „Okay, alles findet wie geplant statt. Und wenn der Deal über die Bühne gelaufen ist, zünden wir die nette Unterkunft unseres Freundes an.“ Hinterlistig fingen beide an zu lachen…

  • So, ich bin auch endlich zu hause angekommen und hoffe ich kann euch ein paar schlaflose Stunden verschaffen ;)
    LG!
    Ihr Mehr?
    Wir Feeds?
    :D


    Kapitel 25!


    Semir zog sich die Schuss sichere Weste an und sprach dann noch mal mit dem Leiter des SEK. Es war alles genau geplant, Ben hatte erzählt das der Deal sofort im Anschluss an das Rennen über die Bühne gehen würde. Sie hatten sich hinter einem Hügel positioniert und warteten darauf das es los ging. Semirs Herz schlug heftig; nach und nach trudelten Menschen ein, jedoch war weit und breit, weder ein großer junger Mann mit Wuschelmähne, noch ein orangefarbener Toyota zu erblicken.
    Er machte sich große Sorgen um Ben und er machte sich Vorwürfe... Wenn ihm etwas passiert war, dann war das allein seine Schuld! Er hatte nicht eingegriffen...
    Die Minuten vergingen und das Rennen begann. Ben war nicht aufgetaucht. Ihm war eindeutig etwas passiert! Diese Leute würden niemals ohne ihren besten Fahrer antreten, es sei denn es stellte sich heraus das der beste Fahrer in Wirklichkeit ein Verräter war!


    Ben war am Ende. Er konnte nicht mehr! Warum starb er einfach nicht? Er wollte doch nur das es endlich vorbei war, aber nein, er musste ja zäh sein! Der Knebel in seinem Mund machte jeden sowieso schon anstrengenden Atemzug zu einer Höllenqual, die Schwüle Hitze war auch nicht gerade hilfreich. Er stemmte sich immer wieder gegen die Fesseln, vielleicht um nicht wahnsinnig zu werden, vielleicht um sich Schmerzen zuzufügen, damit er vergaß das alles in ihm nach Drogen schrie, vielleicht auch um seinen Abgang zu beschleunigen...
    Tränen quollen ununterbrochen aus seinen Augen und er schrie und schrie, doch er wusste auch das niemand seine Gedämpften Qualen hören würde. Und irgendwann hielt er einfach die Luft an, weigerte sich weiter zu atmen...
    Magnus betrachtete zufrieden die Drogen, auch wenn er einen höheren Preis zahlen musste, das war es wert!
    „Alles klar. Felix, ich überlasse dir die Ehre, fahr zum See und erschieße unseren Freund. Anschließend zündest du alles an, damit keine Spuren zurück bleiben. Bei dieser Hitze und Trockenheit wird es so aussehen als währe sie durch eine Glasflasche oder so etwas in Flammen aufgegangen.“, flüsterte er seinem Bruder zu. Dieser grinste dreckig und fuhr los...
    Semir sah wie der jüngere der beiden sich in seinen Wagen setzte und davon fuhr. Er gab den Befehl für den Zugriff und fuhr ihm nach. Sein Gefühl sagte ihm das es das richtige war. Ob er recht behalten würde?
    Als Felix eine halbe Stunde später ankam war es still. Nur die Grillen gaben ihr Nachtkonzert. Er betrat die Hütte und sah ihn vor sich, schwer verletzt, mit den Nerven am Ende; ein gebrochener Mann, dachte er grinsend. Sein Gesicht glühte, von dem Fieber das die Entzündungen der verschmutzten Wunden hervor gerufen hatten. Schade das er nicht zuschauen konnte wie er elendig an einer Blutvergiftung verreckte, so wie es sich für einen Verräter gehörte. Seine Augen waren rot und traten leicht hervor, ob vor Wahnsinn oder Fieber wusste er nicht und es war ihm auch egal, Hauptsache er litt! Der Schweiß lief ihm übers Gesicht und über seine ausgetrockneten, aufgeplatzten Lippen; dabei zitterte er so heftig seine Fesseln es zuließen.
    „Tja mein lieber, schade das es so schnell vorbei ist, nicht? Ich hätte dich gerne noch gequält, aber Magnus will es so, er ist der Boss...“, er zog eine Waffe hervor und richtete sie auf ihn. „Einen schönen Schmerzhaften Tod wünsche ich.“, lachte er und drückte ab.


    Als er die Waffe hob durchströmte Ben... Glück. Es würde gleich vorbei sein, egal wo er hin ging, nirgendwo konnte es schlimmer sein als hier. Nirgendwo würde sein Körper so vor Schmerzen und Verlangen brennen. Er schloss die Augen und lächelte selig. Doch als die Kugel ihn traf verschwand die unbemerkte Regung wieder. Die Kugel hatte seinen Bauch getroffen, noch nicht einmal anständig erledigen konnte er es! Kurze Zeit später nahm er durch den Schleier seiner schwindenden Sinne den Geruch von Benzin und Qualm wahr. Er brauchte so lange bis er begriff das die Hütte brannte, das die Flammen ihm schon gefährlich nahe gekommen waren. Egal wie, gleich war es vorbei, war sein letzter Gedanke
    Und bevor er in die Ewige Dunkelheit ging spürte er zwei Hände die ihn fassten... es mussten die Hände Gottes sein, die ihn endlich zu sich holten...

  • Da mich schon wieder eine Erkältung flach gelegt hat und ich zu Hause rumhocke... :wacko:
    Hier der nächste Teil! :)


    Kapitel 26!


    „Ben! Jetzt komm schon! Wir müssen hier raus!“, hustete Semir, denn der Rauch hatte sich schon stark verbreitet. Er sah, dass Ben die Augen geöffnet hatte, doch er schaute einfach nur durch ihn durch. Sein Gesichtsausdruck war so leer, dass er Semir schon Angst machte.
    Die Balken begannen über ihnen gefährlich zu knacken. Eine ungeheure Kraft machte sich in Semir breit. Er musste Ben hier jetzt einfach rausholen! Er durfte nicht sterben! Mit allen Kräften schaffte er es irgendwie Ben hochzuhieven. Nur langsam kamen sie voran, da Ben kein bisschen mithalf nach draußen zu gelangen. Im Gegenteil, es kam Semir eher so vor, als würde er sich sogar noch dagegen sträuben!


    Er blickte ihm in die Augen. Semir war tatsächlich gekommen, aber zu sehr hatte er sich bereits dafür bereit gemacht zu sterben. Er wollte nicht mehr leben, nein… Es sollte einfach nur alles vorbeigehen. Warum ließ Semir ihn nicht einfach liegen? Doch das war der letzte Gedanke der ihm durch den Kopf ging, bevor er vollkommen wegtrat.


    Semir bemerkte, dass Ben ohnmächtig wurde, doch das sollte ihm zum Vorteil werden. Er wehrte sich nicht mehr dagegen und Semir brauchte sich keine Sorgen mehr darüber zu machen, ob er Ben Schmerzen zufügte, wenn er an eine der unzähligen Wunden kam.
    Und tatsächlich! Er hatte es geschafft! Zusammen mit Ben war er nun wieder im Freien. Gerade noch rechtzeitig, denn kaum waren sie draußen, brach die gesamte Hütte in sich zusammen.
    Schnell schnappte Semir sich sein Handy und informierte die Kollegen und einen Krankenwagen. Ben sah furchtbar aus. Er hatte eine Kugel im Bein, eine im Bauch, und Unmengen von Stichwunden.Er blutete stark; Seine Augen waren glasig. Aber er durfte jetzt nicht gehen! Semir konnte nicht noch einen Partner verlieren! Wie oft sollte er denn noch zu spät gekommen sein?
    „Ben! Bitte, du darfst jetzt nicht sterben, hörst du? Das kannst du mir nicht antun! Und schon gar nicht Vanessa! Der Kleine soll doch nicht ohne Vater aufwachsen müssen! Ben! Bitte!“


    Er hörte die Stimme. Es war die Stimme seines Partners und besten Freundes. Plötzlich fühlte er sich furchtbar schlecht. Nicht körperlich, sondern seelisch. Wie egoistisch verhielt er sich hier eigentlich gerade? Semir hatte ihn gerettet! Er konnte doch jetzt nicht einfach so gehen! Und vor allem… er würde dann nie sein Kind gesehen haben… Nein, das konnte er Vanessa und Semir nicht antun! Es würde ihnen bestimmt furchtbar gehen, wenn er sich jetzt einfach so aus dem Staub machte! Auch wenn es ihm schwer fiel, denn die Verletzungen zerrten an seinen Kräften, er würde kämpfen!
    Schon kurze Zeit später traf der Rettungswagen ein. Sofort schoben Ärzte Semir, der versucht hatte die Blutungen zu stoppen, zur Seite und machten sich über Ben her. Provisorisch kümmerten sie sich um die Wunden, um ihn schließlich transportfähig zu machen. Dann brachten sie ihn ins Krankenhaus, Semir fuhr sofort hinterher. Neben der unheimlich großen Sorge um seinen Partner, ging Semir noch ein anderer Gedanke durch den Kopf. Wie sollte er das alles bloß Vanessa beibringen? Die Verletzungen schienen sehr schwer zu sein, wusste er doch noch gar nicht, dass Ben noch dazu einen Entzug vor sich hatte, falls er das überstand…

  • Soso, schultag geschafft ;)
    An die Juli: Auf diesem Wege nocheinmal gute Besserung!
    An euch alle: Vielen, vielen, vielen Dank für eure Tollen Feeds!
    Ich kleb schon wieder unter der Decke ;) MAcht weiter so! Ihr seid toll!


    Tja, dann wolln wir mal! Ich bin mal gespannt wer durchschaut wem Ben da begegnet...
    Viel Spaß!


    Kapitel 27!


    Semir wartete. Er wartete schon seit Stunden, er war völlig fertig mit den Nerven, er war immer noch mit Ruß bedeckt. Um die kleinen Verbrennungen hatte sich ein Arzt gekümmert. Die Verhaftung war glatt gelaufen, sogar den obersten Boss und Felix konnte man schnappen, doch es kümmerte ihn nicht das sie Vipers ausgelöscht waren. Da klingelte sein Handy, er hatte es nicht abgeschaltet, doch es kümmerte ihn nicht, denn Andrea war am anderen ende der Leitung. Er hob ab ohne sich zu melden. „Semir? Was ist los? Wir werden hier verrückt vor Sorge, was ist mit Ben, geht’s dir gut? Ist was schief gegangen?“, die Fragen sprudelten nur so heraus. Jetzt konnte Semir die Tränen einfach nicht mehr zurück halten, er fing leise an zu schluchzen, er war völlig am Ende. „Semir, was ist denn los?! Semir, rede mit mir!“, Andreas Stimme war jetzt fast panisch. „Andrea... Ich... Ich bin zu spät gekommen...“, hauchte er unter Tränen. „Was ist passiert?“
    „Ich.. hab Ben aus einer brennenden Hütte geholt. Er ist aufgeflogen, schon vor Tagen! Sie haben ihn gefoltert... er sah so schlimm aus... eine Kugel im Bein, ein Bauchschuss... So viele, entzündete Messerstiche... hohes Fieber.. die ganzen Schnittwunden im Gesicht, er hatte ganz glasige Augen, so leer! Andrea, als ich ihn gerettet hab, da hat er sich gewehrt! Er wollte sterben! Er kämpft nicht, er hat aufgegeben, er wird das niemals schaffen!“, seine Stimme brach. Nachdem er sich wieder einiger Maßen beruhigt hatte fuhr er fort: „Der Arzt sagte er habe innere Blutungen. Die Kugeln haben Organe und Gefäße verletzt... Es scheint auch so als seien ihm große Mengen Drogen verabreicht worden... seine Chancen die OP zu überstehen sind gut, aber die Chance das er länger als ein paar Stunden durchhält sind so gering... Er wird nicht mehr kämpfen, er hat sich aufgegeben... es war zu schlimm für ihn...“
    Einen Moment war es still, Semir hörte es nicht, aber er wusste das Andrea weinte. „Semir, ich sage es Vanessa und dann kommen wir ins Krankenhaus. Wo seid ihr? Marienhospital?“, er nickte, bis ihm einfiel das Andrea ihn nicht sah, dann bejahte er.


    Alles war schwarz. Er atmete nicht, bekam jedoch Sauerstoff. Er wusste das er operiert wurde, das Ärzte um sein Leben kämpften. Schmerzen verspürte er keine, es schien alles so leicht zu sein, als hätte man ihm wieder einen Schuss gesetzt, oder war er vielleicht doch tot? War er gegangen? Nein, das konnte nicht sein, er spürte deutlich wie sein Herz schwach und unregelmäßig in seiner Brust schlug. Plötzlich wurde alles weiß und er sah etwas auf ihn zu kommen, ein Mensch wie sich kurz darauf herausstellte. Es war eine junge Frau und er erschrak fürchterlich, als er sie näher sah; sie sah aus wie Vanessa, als sie sechzehn war; ellenbogenlange, braune Locken, strahlende Augen, klein, zierlich und wunderschön.
    Wer bist du? Fragte er stumm. Sie lächelte und plötzlich bemerkte er das er einen Körper hatte und ihr gegenüber stand. Ich bin Leonie. Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich, besser als du denkst. Lächelte sie ebenso stumm, sie hatte eine wundervolle, melodische Stimme, die in seinem Kopf erklang. Was... was passiert hier? Was mach ich hier? Wo ist hier? Woher kennst du mich? Sie lachte leise... ein wundervolles lachen hatte sie. Es kam ihm vor, als währe sie ein wichtiger Mensch für ihn, ein Mensch den er über alles liebte, aber das konnte nicht sein! Du willst gerade gehen, Ben. Dahin wo du noch nicht hin sollst. Die anderen Fragen darf ich dir leider nicht beantworten. Ihr Gesicht wurde traurig. Aber ich... ich verstehe nicht.... Sie lachte wieder, Natürlich verstehst du nicht.. wie solltest du auch. Ich bin deine Zukunft, Ben. Du musst kämpfen. Du weißt wofür es sich lohnt, wer dich braucht...
    Aber ich habe doch schon beschlossen zu kämpfen! Dachte er lauter.
    Ja, das hast du, aber dein Wille scheint nicht stark genug, deshalb bin ich hier. Du musst kämpfen, auch wenn alle an dir zweifeln... such die Nähe dessen, wofür es sich lohnt zu leben. Du bist einfach nicht bereit zum sterben.
    Er nickte. Er wusste das er tun würde was sie verlangt, nur noch eine Frage hatte er. Wer bist du, Leonie? Wer wirst du sein... du bist... meiner großen Liebe so ähnlich...
    Ich weiß... ein Kichern huschte über ihre Lippen Du wirst dich an das hier nicht mehr erinnern können wenn du wieder richtig lebst. Und ich werde es auch nicht mehr tun, wenn ich in dein Leben getreten bin. Du wirst mich über alles lieben, Ben und ich dich. Aber nicht wie du jetzt glaubst. Bald wirst du es erleben... ihr Bild verschwamm und sie entfernte sich weiter von ihm.
    Leonie! Wer bist du?! Rief er. Sie war nur noch ein schwacher Schimmer am weißen Horizont, als er ein letztes mal ihre Stimme vernahm; ich liebe dich...
    Sofort war er wieder in seinem Körper, der so schwer verletzt war, der nicht mehr kämpfen wollte. In weiter Ferne hörte er eine Stimme erleichtert rufen: „Er ist wieder da!“, dann schien er ein zu schlafen...


    Die drei warteten jetzt seit sechs Stunden. Vanessa war zwischendurch eingeschlafen. Da ging plötzlich die OP-Tür auf und der Chefarzt persönlich kam auf sie zu. Er wirkte müde und erschöpft und er sah sehr ernst drein. Sofort sprangen sie auf, was Vanessa recht schwer fiel, doch auch schließlich stand sie.
    „Sind sie die Angehörigen von Herrn Jäger?“, wollte er wissen. Alle nickten und Nessy fügte hinzu: „Ich bin seine Lebensgefährtin, was ist mit ihm?“, sie zitterte, so das Andrea und Semir sie halten mussten, ihre Augen schimmerten feucht und ihr Herz raste wie wild. Die Panik war wie ein Virus, der sie von innen zerfraß, sie konnte kaum noch denken, unbeschreibliche Angst beherrschte sie. „Ich muss ehrlich zu ihnen sein, es sieht nicht gut aus. Während der OP hatte er zwei mal einen Herzstillstand, aber wir haben ihn reanimieren können. Die Verletzungen sind sehr schwer wiegend, wie sie sich vorstellen können... der hohe Blutverlust... wir haben getan was wir konnten, aber... Es tut mir Leid, er ist ins Koma gefallen. Wir versuchen die beginnende Blutvergiftung mit Antibiotika zu bekämpfen, jetzt können wir nicht mehr tun als abwarten.“ „Wie stehen seine Chancen?“, Semirs Stimme war brüchig.
    „Ich fürchte unter zwanzig Prozent... Wir müssen abwarten...“, wiederholte er und ging dann. Sie bemerkten gar nicht wie sie geschockt auf den Boden sanken, alle den einen Gedanken im Kopf; er durfte nicht sterben, sie nicht allein lassen, doch er würde es tun...

  • Morgen!
    Vielen dank für die Feeds! Macht weiter so!
    Auf geht´s
    Lg Alex!


    Kapitel 28!


    Da lag er. In einem Krankenbett umgeben von unzähligen Geräten. Das regelmäßige Piepsen war das einzige was in dem Raum überhaupt zu hören war. Ab und an kam ein leises Schluchzen von Vanessa hinzu. Sie saß dicht neben ihm. Seine Hand fest umklammert. Tränen flossen ihr über das bleiche Gesicht.
    „Ben…Bitte… Bitte wach doch auf! Du kannst uns jetzt nicht alleine lassen! Bitte…“, flehte sie ihn leise an. Die Worte des Arztes hallten ihr noch immer durch den Kopf. …Ich fürchte unter zwanzig Prozent… Wir müssen abwarten… Doch sie wollte nicht daran denken! Ben würde es schaffen! Er musste einfach! Und auch wenn Semir sagte, dass Ben wohl lieber gestorben wäre, so egoistisch war er nicht! Er würde sie nicht einfach so im Stich lassen, oder etwa doch?


    Er hörte ihr verzweifeltes Schluchzen. In seinem Inneren machte es ihn fertig sie so zu hören! Am liebsten hätte er ja einfach seine Augen geöffnet und sie in den Arm genommen, aber er konnte nicht. Sein Körper war zu schwach. Immer noch sträubte er sich dagegen weiter zu leben, aber es gab eine grundlegende Veränderung! Sein Inneres, sein Ich, sein Kopf wollten um jeden Preis überleben! Nur die Gedanken an Vanessa und die anderen gaben ihm Kraft gegen seinen eigenen Körper anzukämpfen! Als er erneut ihre Hand an seiner spürte, überkam ihn eine, in seinem Zustand riesige, Energiewelle. Er war sich sicher! Er würde sie nicht enttäuschen! Er würde kämpfen!


    Vanessa hatte gar nicht bemerkt, dass Semir den Raum betreten hatte. Erst als er ihr seine Hand auf die Schulter gelegt hatte, zuckte sie zusammen. „Ruh dich mal aus. Du sitzt schon so lange hier…“ Doch Vanessa schüttelte energisch den Kopf. „Ich kann ihn jetzt nicht alleine lassen.“ Semir nickte. „Ich kann dich verstehen, aber… du musst jetzt auch an dich und den Kleinen denken… Ich bleib hier bei ihm, wenn irgendetwas passiert bist du die erste, die das erfährt!“
    Semir hatte wohl recht… Sie war wirklich furchtbar müde und im Moment konnte sie nichts für ihn tun. Sie nickte und stand auf. Vorsichtig gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Draußen traf sie auf Andrea, die sich sofort um sie kümmerte und dafür sorgte, dass Vanessa ein Zimmer in der Klinik bekam, in dem sie sich etwas hinlegen durfte. Nach Hause gefahren wäre sie nämlich nie, sie wollte ihm wenigstens etwas Nahe sein.


    „Man Ben…wo bist du da bloß wieder rein geraten? Du kannst uns doch hier nicht solche Angst machen… Wir brauchen dich doch! Besonders Vanessa… jetzt wo euer Sohn doch bald kommt… Aber das ist alles meine Schuld… Ich hab dich dazu überredet und ich hab dich im Stich gelassen… Ich hätte nicht abwarten dürfen… ich hätte sofort was unternehmen müssen! Dann wäre das alles nie soweit gekommen… Wenn du jetzt stirbst dann… dann ist das einzig und allein meine Schuld…“ Semir musste mit den Tränen kämpfen. Vorsichtig nahm er Bens Hand in seine. „Versprech mir das du nicht kampflos aufgibst! Wenn du jetzt auch noch stirbst… das schaff ich nicht…“ Eine Träne bahnte sich ihren Weg.


    Nein! Nein Semir! Was redest du denn da? Dich trifft keine Schuld! Im Gegenteil! Du hast mich gerettet, obwohl du dabei selbst hättest drauf gehen können! Hör auf dir solche Vorwürfe zu machen! Zu gern hätte Ben jetzt die Augen aufgemacht und ihm all das gesagt, aber er konnte es nicht! So sehr er sich auch anstrengte, er schaffte es einfach nicht! Er wollte nicht, dass Semir solche unsinnigen Vorwürfe machte!
    Der Wille weiter zu leben, wuchs und wuchs in Ben. Er musste Semir doch klar machen, dass ihn absolut keine Schuld traf! Er musste jetzt einfach aufwachen! Mit aller Kraft, die er noch hatte, versuchte er seine Augen zu öffnen, doch es wollte einfach nicht gelingen! All das ließ ihn panisch werden.
    Semir schreckte auf als plötzlich alle Geräte anfingen laut auf zu piepen. Sofort kamen Ärzte angerannt die ihn nach draußen schoben. Durch die Glasscheibe sah er, wie die Ärzte ihm ein Mittel verabreichten, woraufhin sich die Situation wieder zu beruhigen schien. Sofort stürmte Semir auf einen der Doktoren zu als diese das Zimmer wieder verließen.
    „Was ist passiert?“, fragte er völlig hecktisch. „Keine Sorge… Auch wenn das vielleicht nicht so aussah, aber das war ein gutes Zeichen!“, lächelte er ihm zu. Semir schaute ihn fragend an. „Wie meinen Sie das?“ „Nun ja… ihr Freund ist ein wahrer Kämpfer! Er hat sich scheinbar noch nicht aufgegeben!“ „Kann ich wieder zu ihm?“, fragte Semir, doch der Arzt schüttelte den Kopf. „Er brauch jetzt erstmal Ruhe. Kommen Sie heute Abend wieder!“ Semir verstand nicht ganz. „Aber, ich meine… er liegt doch im Koma… er bekommt doch eh nicht mit ob jemand im Raum ist oder nicht.“ Der Arzt lächelte. „Das kann keiner genau sagen! Aber ich bin mir relativ sicher das er sehr wohl vieles mitbekommt. Das, was hier gerade passiert ist, war höchstwahrscheinlich auch eine Reaktion darauf, dass sie im Raum waren!“ Semir nickte. Vielleicht hatte Ben ja wirklich gehört was er zu ihm gesagt hatte. Hoffentlich würde Ben wenigstens diesmal das tun, was er ihm sagte! Bei dem letzten Gedanken musste Semir trotz der schrecklichen Situation lächeln…

  • Als ich gerade noch einmal gesehen habe, WIE viele Feeds ihr uns schon gegeben habt, muss ich sagen... ich bin platt! ;)
    Das euch unsere Stories so gut gefallen, damit haben Alex und ich glaub ich beide nicht gerechnet! Also was ich sagen will... Vielen vielen Dank! Macht weiter so! Ihr seid klasse! :thumbup:


    Und hier nun ein Teil, der euch wohl alle erleichtern wird!


    Kapitel 29!


    Vanessa konnte nicht mehr. Sie hielt es nicht aus von ihm getrennt zu sein, besser gesagt von seinem Körper und sie kannte noch jemanden der das nicht konnte. Das er einfach nicht aufwachte machte sie fertiger als alles andere... seine Verletzungen heilten sehr gut, es war erstaunlich wie schnell er sich erholte, es hätte ja gereicht wenn er einfach nur überlebte. Es war ein Rätsel warum er nicht einfach die Augen aufschlug, etwas schien ihn davon ab zu halten... Seufzend stand sie auf, zog sich an und rief sich ein Taxi. Sie hätte natürlich auch Semir und Andrea wecken können, doch sie wollte nicht mehr hören das sie nichts für ihren liebsten tun konnte, wollte nicht mehr hören das sie sich schonen sollte, an ihr Baby denken... Sie war im Krankenhaus doch sowieso am besten aufgehoben. Morgen war der errechnete Termin. Tja, und weder in ihrem Bauch noch bei dem Vater tat sich etwas, sie beide schienen für immer da bleiben zu wollen wo sie waren; es war zum verrückt werden!
    Der Weg vom Taxi zu Bens Zimmer zog sich hin, sie war in ihrem Zustand nicht die aller schnellste. Als sie es schließlich doch geschafft hatte sich einen dieser schrecklichen Kittel über zu streifen ließ sie sich erschöpft auf den Stuhl an seinem Bett fallen und nahm sofort wieder seine Hand. Nach wie vor wurde er beatmet, das EKG piepste leise und regelmäßig und mehrere Schläuche führten in seinen leicht geöffneten Mund. Es war immer noch eine Höllenqual ihn so zu sehen.
    „Weißt du... du bist ein ganz schöner Feigling. Du hast versprochen das du dabei sein willst, das wir den Kleinen gemeinsam großziehen... und drückst du dich einfach!“, ihre Augen füllten sich mit Tränen, während ihre Stimme anschwoll, immer lauter wurde, bis sie ihn anschrie.


    Natürlich blieb ihm das, wie alles in den letzten Wochen, nicht verborgen. Am liebsten hätte er zurück geschrien, sich wieder mit ihr gestritten, mit ihr geweint. Warum zum Teufel wache ich nicht einfach auf?! Er schrie die stumme Frage niemandem zu, umso mehr erschreckte es ihn eine Antwort zu erhalten! Versuch doch erst einmal eigenständig zu atmen... ein Lachen lag in der Stimme, die er sofort wieder erkannte... Um ihn wurde es weiß und sie stand wieder am Horizont... Leonie!


    „Nein...“, sie weinte in den Armen einer Schwester, die sie aufgefangen hatte, als die Ärzte das Zimmer gestürmt hatte, nachdem das EKG begonnen hatte durchdringend zu piepen, ohne Pause. Sie spürte das heftige Ziehen in ihrem Bauch, doch sie ignorierte es, sie spürte das es noch nicht soweit war. Es war der selbe Schmerz, den sie für kurze Zeit bei Bens OP damals gespürt hatte... nur das sie jetzt keine Hoffnung mehr hatte. Er hatte schon zwei mal versucht zu gehen, wenn man die Aktion als Semir ihn retten wollte mit zählte drei mal... diesmal würde er sich nicht aufhalten lasen...


    Du hast doch gesagt wir sehen uns erst in meiner Zukunft wieder! Er war erstaunt, doch er freute sich auch. Ja... aber ich muss erst mal dafür Sorgen das du eine Zukunft hast. Ben, die Ärzte kämpfen, dein Herz schlägt in diesem Moment nicht mehr, weil du hier bist und Vanessa erlebt es mit... sagte sie leise. Was?! Wieso holst du mich dann hier hin?! Sie ist hoch schwanger, sie darf das nicht miterleben! Bist du verrückt?! Er schrie sie an.
    Sie scheint dir doch nicht wichtig zu sein und dein Kind offenbar auch nicht, sonst würdest du einfach dafür kämpfen aufzuwachen, aber du willst es überhaupt nicht! Sie hatte sich vor ihm aufgebaut und schrie ihn ebenfalls außer sich an. Das stimmt doch überhaupt nicht! Ich liebe die beiden über alles!
    Dann tu was und wach endlich auf! Verschwinde von hier und komm erst wieder wenn deine Zeit gekommen ist! Geh! Sie machte einem richtig Angst, so voller Wut und Zorn.
    Wie? Wollte er wissen.
    Du weißt es... ihre Stimme war nun sanft, sie hob ihre Hand und berührte seine Wange. Und als er die Berührung, die nicht mehr war als ein Lufthauch, spürte, war es plötzlich wieder schwarz, er spürte wie sich etwas in seiner Brust verkrampfte, wie Geräusche, Stimmen, Gerüche auf ihn ein prasselten. Er spürte leichte Schmerzen und Schläuche in seinem Hals und hustete und würgte. Er spürte das Leben...


    „Frau Höffer, kommen Sie!“, die harsche Stimme des Arztes ließ sie den Kopf heben. „Jetzt kommen sie schon, er wacht auf!“, sagte er laut. Als seine Worte nach endlosen Sekunden ihr Gehirn erreicht hatte hastete sie ihm so schnell es ging nach. Viele Menschen werkelten an den Geräten und an ihm herum, sie nahmen Einstellungen vor, zogen ihm die Schläuche aus dem Hals, nahmen ihm Blut ab, prüften Vitalwerte... Sie drängte sich ohne Rücksicht an ihnen vorbei. Noch bevor sie bei ihm war sah sie das er wieder selbständig atmete, seine Brust hob und senkte sich schwach. Das EKG piepte laut, kräftig und regelmäßig. Sie konnte es nicht glauben, das war eindeutig ein Traum! Sie spürte nur noch eine ungläubige Leere in sich, als sie hörte wie ein Arzt leise zu ihr sagte: „Fassen Sie ihn an, sprechen Sie mit ihm...“
    Doch sie hatte Angst davor, Angst das sie das träumte und es nicht wahr war... Aber sie würde es nicht herausfinden, wenn sie es nicht tat. Sie atmete rasch und unregelmäßig, als sie all ihren Mut zusammen nahm, nach seiner Hand griff und leise hauchte: „Ben...?“
    Zuerst war da nichts, eine drückende Stille, bis eine kaum vernehmbare, schwache Stimme krächzte: „Ne... Nessy...“
    Seine Lider flatterten und eine Sekunde später blickte sie in diese wundervollen, dunkelbraunen Augen, die sie so liebevoll ansahen... voller Leben.... Diesmal schien ihr Herz stehen zu bleiben...

  • Guten Morgen!
    Da im moment wohl ganz Deutschland aus dem schlaf erwacht... ;)
    Tausend dank für die Feeds! Weiter so machen!!! :thumbup:
    LG!


    Kapitel 30!


    Sofort sprachen die Ärzte auf ihn ein. Am liebsten hätte er jetzt einfach nur Vanessa bei sich gehabt, doch er sah wie sie von ihm weggeschoben wurde. „Bitte warten Sie kurz draußen! Wir müssen jetzt noch ein paar Tests machen!“ Vanessa wollte nicht raus, doch die Schwester fügte hinzu, „Keine Sorge, Sie können gleich wieder zu ihm!“ Damit stand sie auch schon vor der nun wieder verschlossenen Tür.
    Sie wusste einfach nicht was sie denken oder fühlen sollte. Hatte sie doch immer noch nicht richtig realisiert das er wach war… Er war zu ihr zurückgekommen, hatte sie also doch nicht im Stich gelassen! Das alles war zu viel für Vanessa! Sie merkte wie ihre Knie nachgaben und fast wäre sie auf dem Boden zusammengeklappt, wenn nicht plötzlich Andrea und Semir aufgetaucht wären.
    „Vanessa! Oh Gott! Setz dich!“ Andrea stütze sie und zog sie langsam in Richtung eines Wartestuhls. Doch Vanessa nahm das alles gar nicht richtig war, was den anderen beiden natürlich nicht entging. „Vanessa?! Was ist denn los?“, fragte Semir besorgt und sein Herz schlug schneller als er sah, dass sie den Blick in die Richtung von Bens Zimmer richtete. „Ist was mit Ben?!“, warf nun auch Andrea ein.
    Vanessa ließ ihren Blick abwechselnd von Semir zu Andrea schweifen. Sie wusste gar nicht wie sie das sagen sollte, hatte sie es selbst doch noch gar nicht richtig begriffen! Sie spürte wie das Kleine im Bauch immer heftiger anfing zu strampeln.
    „Er… er ist…“, brachte sie nur heraus. „Vanessa was ist mit ihm?“, sagte Semir ziemlich laut, wofür er einen strafenden Blick von Andrea kassierte. Doch genau das rüttelte Vanessa auf. „Er ist wach Semir… Er ist wach…“
    Semir konnte nicht glauben was er da gerade gehört hatte! Langsam ließ er sich neben Vanessa auf einen zweiten Stuhl sinken. Andrea erlangte ihre Fassung als erste wieder. „Aber… aber das ist doch einfach nur fantastisch!“, rief sie aus. Vanessa schaute sie mit immer noch offen stehendem Mund an. Dann begann sich ein Lächeln über ihr Gesicht zu ziehen und ein schwaches, „Ja… das ist es…“, war von ihr zu vernehmen.
    Jetzt platze der Knoten endgültig. Die gesamte Angst, Wut und Trauer der letzten Wochen schien mit einem Mal erneut hochzukommen. Sie begann erneut zu weinen, doch diesmal war eine Sache anders… Sie weinte aus Freude! Purer Freude! Ben würde wieder gesund werden! Sie fühlte sich als wären Weihnachten, Ostern und ihr Geburtstag auf einen einzigen Tag gefallen, auf heute!
    Alle drei sprangen auf als sie sahen wie der Arzt Bens Zimmer verließ. Sofort liefen sie auf ihn zu. Mit einem lächelnden Gesicht begann er zu berichten. „Er hat es tatsächlich geschafft! Er ist wieder wach! Außerdem scheint es so als ob das Gehirn keine Schäden durch das Koma davongetragen hätte. Natürlich müssen wir noch viele weitere Tests machen, aber alles der Reihe nach. Wenn sie möchten können Sie jetzt zu ihm, aber wirklich nur ganz kurz! Er braucht jetzt sehr viel Ruhe!“
    Alle drei nickten und nachdem sie sich bedankt hatten betraten sie mit aufgewühlten Gefühlen das Zimmer. Als er hörte das jemand den Raum betrat, drehte er vorsichtig den Kopf in Richtung Tür, da jede Bewegung noch schmerzte. „Nessy!“ Seine Stimme war immer noch schwach, aber nicht mehr so brüchig wie gerade zuvor. Sofort setzte sie sich zu ihm ans Bett. Als er sah wie ihr die Tränen am Gesicht regelrecht runter flossen, konnte er einfach nicht anders als, trotz Schmerzen, seine Hand zu heben und über ihr Gesicht zu streichen. Er war einfach nur überglücklich sie wieder berühren und fühlen zu können!
    „Nicht weinen…“, brachte er mühsam hervor. Das Sprechen war noch sehr anstrengend für ihn und er fühlte sich als hätte er tagelang nicht mehr geschlafen. Daraufhin musste Vanessa lächeln und nahm seine Hand genau so, wie sie es die letzten Tage auch immer gemacht hatte.
    Erst jetzt bemerkte Ben auch Semir und Andrea und als Semir sah, dass Ben seinen Blick auf ihn gerichtet hatte ging er näher zu ihm ans Bett. „Danke Semir…“ „Wofür?“, schaute Semir seinen Partner und Freund an. So gut das, möglichst schmerzfrei, eben ging, verdrehte Ben die Augen. „Vielleicht dafür, dass du mich gerettet hast? Obwohl ich ... nicht wollte...“ Semir lächelte leicht, doch Ben bemerkte, dass er sich immer noch Vorwürfe machte. „Lass das endlich…“, forderte er ihn auf, doch er erntete nur einen verwirrten Blick. „Was soll ich lassen?“ Daraufhin schaute Ben ihn eindringlich an. „Dir Vorwürfe zu machen… Du hast keine Schuld!“ „Doch…ich hab dein Leben aufs Spiel gesetzt… das ist Schuld genug…“, sein Blick hatte sich nach unten gesenkt. „Semir… wärst du nicht im richtigen Augenblick gekommen, würde ich erst gar nicht mehr hier liegen, also hör auf sowas zu denken, okay?“ Während er das sagte versuchte er ein leichtes Lächeln hinzubekommen und seine Hand umfasste fest die von Semir, der sich daraufhin auch zu einem kleinen Lächeln durchrang…

  • So langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende...



    Kapitel 31!


    „Wie lang war ich...“, hauchte er und warf einen Blick auf Vanessas Bauch, der viel größer war als er es in Erinnerung hatte.
    „Etwa vier Wochen. Aber mach dir darüber jetzt mal keine Gedanken. Alles was zählt ist, das du jetzt wieder ganz gesund wirst.“, sagte Vanessa sanft und fuhr ihm durchs Haar.
    „Der Kleine....“, setzte er an, wurde jedoch wiederum unterbrochen. „Deinem Sohn geht’s gut. Mach dir doch nicht so viele Sorgen...“, lächelte sie, doch es blieb ihm nicht verborgen das sie Angst hatte. Jetzt wo die größten Sorgen um Ben ausgestanden waren machte sich sofort eine neue Angst bemerkbar: Die Angst um ihren Sohn, die Ärzte hatten sie mehrfach aufs gründlichste untersucht, doch kein Anzeichen dafür gefunden das es in naher Zukunft soweit währe. Es schien wirklich so zu sein das er gar nicht daran dachte Vanessas warmen Bauch zu verlassen.
    „Irgendwas...“, stimmt doch nicht hatte er sagen wollen, doch Semir lenkte das Gespräch auf Bens Wohlbefinden.


    Ben hakte später natürlich nach und auch er erfuhr das der Kleine zwar gesund war, jedoch auf etwas zu warten schien. Die Tage verstrichen... Ben musste sich unzähligen Tests und Untersuchungen unterziehen, die alle sehr zur Zufriedenheit der Ärzte ausfielen. Ben fiel erst wieder ein das er unter Drogen gestanden hatte, als er drei Tage später auf die Normalstation verlegt wurde. Die Ärzte sagten sie hätten ihm absichtlich nichts gesagt um ihn nicht auf zu wühlen, sie hatten den wenigen Symptomen, mit denen er während des Komas gekämpft hatte mit Medikamenten entgegen gewirkt, sie rieten ihm allerdings sich in der nächsten Zeit von Alkohol und allem was süchtig machte fern zu halten, weil er wohl sehr anfällig sein würde.


    Doch darum machte er sich am wenigsten Sorgen, Vanessa wurde als der Termin sechs Tage verstrichen war stationär aufgenommen (Nach einigen Verhandlungen hatten sie durchgesetzt das sie wenigstens auf das gleiche Zimmer kamen und die Betten zusammen schieben durften). Am morgen hatte der Arzt ihnen gesagt das sie den Kleinen, wenn in spätestens zwei Tagen die Wehen nicht einsetzten, per Kaiserschnitt holen würde, worauf Vanessa ziemlich lautstark protestiert hatte, sie wünschte sich so sehr eine natürliche Geburt. Jetzt lag sie in Bens Armen, eigentlich wollte sie gar nicht, da sie wusste das er immer noch Schmerzen hatte, doch gegen ihren Willen war sie einfach nur froh das er wieder da war um sie fest zu halten und auf zu fangen, wenn sie drohte in eines dieser gut getarnten schwarzen Löcher zu fallen. Plötzlich zuckte sie zusammen. „Was ist los?“, wollte Ben sofort beunruhigt wissen. „Da... da war so ein Ziehen... schwach, aber deutlich...“, ein wenig Hoffnung lag in ihrer Stimme. „Vielleicht klappt es ja doch noch...“, meinte Ben ebenfalls hoffnungsvoll. Dann wurde er nachdenklich... er spielte mit dem Gedanken seit er aufgewacht war und in ihre strahlenden, verwirrten, ängstlichen Augen gesehen hatte, bisher hatte er sich nicht getraut, doch der Moment war auf eine seltsame Weise so schön das es ihm perfekt erschien...


    „Nessy... weißt du ich will dich schon seit einiger Zeit was fragen...“ „Mhh....“, sie wirkte sehr abwesend, ihr Atem ging schneller als gewöhnlich.
    „Hast du Schmerzen?“, wollte er wissen, doch er bekam nur ein „Sprich weiter...“, als Antwort. „Also... eigentlich denk ich schon drüber nach seit Semir mich auf die Idee gebracht hat...“, er grinste, „An dem Tag nachdem du mich zum ersten mal so richtig angeschrien und fertig gemacht hast. Und die letzten Ereignisse... Mir ist klar geworden wie vergänglich alles ist und das ich nichts versäumen...“, sie stöhnte ganz leise auf und Ben spürte das sie wieder zusammen zuckte. Sie sah ihm in die Augen und lächelte. „Ben, ich glaub das sind Wehen... Es geht endlich los!“, freute sie sich. Auch auf seinem Gesicht machte sich ein Lächeln breit, sofort war seine Hand bei dem Alarmknopf. „Dann woll´n wir mal!“, jetzt strahlte er richtig. Keiner von ihnen hatte Angst, weil sie wussten das sie das zusammen durchstehen würden (auch wenn das ja eigentlich Frauenarbeit war, aber er würde sie nicht allen lassen und das nahm ihr auch die Unsicherheit, das letzte bisschen Angst vor dem Ungewissen).


    „Ich liebe dich.“, hauchte er. „Ich liebe dich auch.“, antwortete sie ihm eben so leise; ein letzter Kuss, dann war die Schwester da und sofort wieder weg um den Arzt zu holen. Der Antrag war vergessen, jetzt zählte nur noch ihr Sohn...

  • Achtung, achtung, jetzt gehts schlag auf schlag!
    Das vorletzte Kapitel ;(
    Aber es ist ja nicht so das es danach vorbei währe...
    Jetzt erst mal auf in den Kreissaal!!!
    LG!


    Kapitel 32!


    Gerade hatte der Arzt das Zimmer betreten, da stöhnte Vanessa erneut auf. „Na da hat sich wohl jemand doch noch um entschieden! Wir bringen Sie sofort in den Kreißsaal!“, damit hatte er das Bett schon begonnen nach draußen zu schieben. „Was ist mit mir? Ich muss doch mit!“, kam es nun hecktisch von Ben. „Jetzt bin ich schon aus dem Koma erwacht, dann will ich auch bei der Geburt dabei sein!“ Der Arzt lächelte. „Na gut. Die Schwester wird sie hinbringen!“ Damit war er auch schon samt Vanessa aus dem Raum heraus und keine Minute später, die Ben jedoch wie eine Ewigkeit vor kam, war auch schon die Krankenschwester mit dem Rollstuhl da.
    Ben war immer noch etwas geschwächt und somit dauerte es einen Moment bis er im Rollstuhl saß und die Schwester ihn zu Vanessa bringen konnte. Auf dem Flur hörte er sie selbst durch die verschlossene Tür schreien, da musste er schlucken. Es blieb ihm ein Rätsel wie Frauen diese Schmerzen aushielten! Aber eins hatte er sich fest vorgenommen, allein schon weil er Semir die Schadenfreude nicht gönnen würde, umkippen würde er garantiert nicht!
    Vanessa fiel ein Stein vom Herzen als sie sah, dass Ben wieder bei ihr war. Doch die Freude hielt nur kurz an, sofort überfiel sie die nächste Wehe, starke Schmerzen mit inbegriffen. Schnell griff sie sich Bens Hand und drückte sie so fest zu wie sie konnte. Mit jedem Schrei, den Vanessa nun immer häufiger und in kürzeren Abständen von sich gab, tat es Ben in seinem Inneren mehr weh. Er fühlte sich furchtbar hilflos, diese Gewissheit nichts tun zu können machte ihn fertig. Wie gern hätte er ihr die Schmerzen abgenommen, aber er konnte nun einmal nicht! Das einzige was er jetzt für sie tun konnte, war bei ihr zu sein, ihr Kraft zu schenken und zu hoffen, dass alles gut ging. Sanft strich er ihre Locken weg, die in ihrem verschwitzten Gesicht klebten.
    Es schien als wollte der Kleine die sechs Tage, die er nun schon über dem eigentlichen Geburtstermin war, um jeden Preis wett machen. Die Hebamme wiederholte nun schon zum dritten Mal, dass sie eine solch schnelle Geburt noch nie erlebt hätte. Und schon gar nicht wenn es ein Junge wurde, die Mädchen hatten es da meistens eher eilig.
    Nun war es wirklich so weit. Vanessa presste und beim Hecheln zwischen den einzelnen Wehen machte Ben, wie die meisten Männer, ganz automatisch mit. Zwischenzeitlich fühlte er sich, als müsste ER gerade ein Kind auf die Welt bringen und nicht Vanessa. Und dann geschah es. Bei einer besonders starken Wehe nahm Vanessa noch einmal alle Kraft, die ihr noch verblieben war, zusammen und presste so sehr sie nur konnte. Dabei zerdrückte sie Bens Hand förmlich, aber er erwiderte den Druck. Vanessa bekam gar nicht mehr so genau mit, was die Hebamme und der Arzt ihr noch zuriefen, sie konzentrierte sich vollkommen auf die Wehe und dann… dann war es geschafft!
    Sie war am Ende ihrer Kräfte, aber als sie das erlösende Aufschreien des Babys hörte, fühlte sie nur noch pures Glück! Sie vergaß alle Schmerzen und wollte einfach nur noch ihr Kind im Arm halten dürfen! Auch Ben war voller Freude als er das Kleine sah, sein Kind!
    Nachdem das kleine Bündel Leben sicher in Decken gewickelt war und Ben voller Stolz die Nabelschnur durchtrennt hatte, kam die Hebamme mit dem Baby auf dem Arm zu Vanessa. „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben eine wunderschöne Tochter!“ Vorsichtig nahm Vanessa die Kleine zu sich und eine stumme Träne lief über Bens Wange, als die kleine Hand seinen Finger umschloss; als wüsste die kleine ganz genau das er ihr Papa war, das er sie vor allem beschützen würde. „Ein Mädchen?“, fragte Vanessa immer noch vollkommen überwältigt. Die Hebamme grinste „Tja, da hat uns die Nabelschnur wohl einen gewaltigen Streich gespielt!“ Daraufhin mussten alle lachen und Vanessa übergab die Kleine an den stolzen Papa, der schon sehnsüchtig darauf wartete seine Tochter endlich in den Arm zu nehmen.
    „Wie soll sie denn heißen?“, fragte der Arzt die frischgebackenen Eltern. Vanessa schaute Ben an. Sie beide waren ja der festen Überzeugung gewesen es sei ein Junge, über Mädchennamen hatten sie sich noch gar keinen Kopf gemacht! Doch Ben hatte direkt einen Einfall. Er hielt sie ganz vorsichtig im Arm, als würde sie zerbrechen wenn er sie auch nur ein wenig zu fest drücken würde und sagte während er über ihren Kopf strich, auf dem sich schon die ersten kleinen Löckchen kringelten: „Was hältst du von Leonie?“ Vanessa überlegte einen Moment und gab Ben schließlich einen schwachen Kuss. „Leonie ist wunderschön!“ Ben wusste nicht, warum er gerade auf diesen Namen gekommen war, aber irgendeine Stimme tief in ihm, verriet, dass es der richtige war, fast als kannte er ihn aus einer anderen Wirklichkeit… Das seine Tochter ihm das Leben gerettet hatte, bevor sie überhaupt geboren wurde, würde er nie erfahren...

  • Es ist soweit... Auch diese Story hat ein Ende gefunden! Hier der letzte Teil! ;(
    Aber wie Alex und Ich ja schon angekündigt haben, es wird eine 4.Story geben! :) Dazu bekommt ihr vielleicht auch noch heute eine kleine Vorschau, aber nur wenn ihr ganz lieb bei der Alex nachfragt ;)


    Und auf dem Weg möchte ich mich auch noch mal riesig für eure Feeds bedanken!! Ohne euch wären wir nie so motiviert gewesen weiter zu schreiben! Danke!! Ihr seid richtig richtig richtig klasse!



    Kapitel 33!


    Als Semir und Andrea das Krankenhaus stürmten war Leonie Jäger schon vier Stunden alt. Mutter und Tochter hatten die Untersuchungen hinter sich gebracht, jetzt war die junge Familie auf ihrem Zimmer... jetzt waren sie WIRKLICH komplett.
    Ben hielt seine Tochter voller Stolz im Arm, flüsterte ihr leise beruhigende Worte zu und freute sich wahnsinnig über jede Regung ihres kleinen Körpers. Sie war wie ein Wunder für ihn... er konnte sich das ganze selbst nicht erklären, er wusste nur das, als er einen kurzen Blick zur schlafenden Vanessa warf, sein Herz vor Glück fast zu platzen drohte. Liebevoll betrachtete er seinen kleinen Engel wieder und sie sah zurück; mit völlig identischen Augen. Als Nessy bemerkt hatte das sie seine Augen hatte, obwohl sich normalerweise blaue Augen vererbten, hatte sie angefangen zu weinen vor Glück, das hatte das Fass zum überlaufen gebracht, Leonie war aus JEDER Sicht ein Wunder.
    Plötzlich flog die Tür auf und Ben und Leonie zuckten zusammen. Die Kleine war außergewöhnlich ruhig, hatte, seit sie auf der Welt war nur zwei mal geschrien. Ben hatte sich sofort beunruhigt an den Arzt gewandt, wie Väter, besonders die von Töchtern, nun mal waren; völlig über besorgt! Doch der hatte ihm versichert das das ganz normal war, es gab ruhige Babys und schrei-Babys; Leonie war eindeutig von der ruhigen Sorte, denn auch jetzt gab sie nur eine Art glucksen von sich. Ben gab sofort ein wütendes „Pssst!!!“, von sich und sah seine besten Freunde böse an.
    „Tschuldigung...“, murmelte Andrea schnell, als sie sah das Vanessa schlief, völlig verständlich, nach so einer anstrengenden Blitzgeburt. Rasch gingen sie zu den beiden und machten sich mit Kommentaren wie: „Glückwunsch!“ „Wow!“ „Oh, ist der süß!“ oder „Er hat ja deine Augen!“ über Leonie her. Ben grinste die ganze Zeit breit und unterbrach sie schließlich: „Wollt ihr zwei Paten werden?“
    Überrascht tauschten die beiden einen Blick, dann begannen ihre Gesichter zu leuchten und Andrea sagte sofort: „Natürlich! Oh, Ben, du weißt nicht was uns das bedeutet!“
    „Darf ich mal...“, fragte Semir vorsichtig und Ben war klar was er meinte. „Wenn du meinem Kind weh tust brech ich dir sämtliche Knochen!“, grinste er und legte sie Semir in die Arme.
    „Wie soll mein Patenkind denn jetzt heißen?“, fragte er, während sie ihn schon mit ihrem süßen Gesicht und den braunen Augen um den Finger gewickelt hatte.
    „Also... Nessy und ich waren uns ausnahmsweise mal einig. Dein Patenkind heißt Leonie.“
    Andrea schaltete sofort, doch Semir murmelte den Namen zuerst, bis er begriff was nicht stimmte. „Ein Mädchen?!“, fragte er viel zu laut, was ihm drei böse Blicke einbrachte er senkte den Ton, „Aber.. aber ich dachte...“
    „Mein liebster Mann, du sollst nicht denken! Die Nabelschnur?“, fragte sie Ben und übernahm die kleine. „Ja... Sie ist eben eine waschechte Jäger... immer für eine Überraschung gut.“, grinste er. „Semir, ich will auch nochmal...“, murmelte sie, als sie das Baby zärtlich in ihren Armen wiegte. Er ging nicht wirklich drauf ein, zeigte nur mit einem Winken das sie darüber später reden würden, er sah Ben mit zusammengekniffenen Augen an. „Du bist umgekippt!“, sagte er fest überzeugt. Ben grinste, soweit das möglich war, noch breiter. „Nein.“, sagte er ganz langsam und betont. „Ha! Du warst gar nicht dabei!“, sagte er triumphierend. „Doch. Ich war von Anfang an dabei, sie hat mir fast die Hand gebrochen, fast mein Trommelfell zerstört und ich bin nicht umgekippt!“
    Semir war so enttäuscht, das er sich erst mal setzen musste. In dem Moment wachte Vanessa auf und sah das sie Besuch hatten. „Hey...“, murmelte sie verschlafen. Sofort wanderte ihr Blick zu Leonie und sie hatte das dringende Bedürfnis sie in die Arme zu nehmen, sie hatte ihre Tochter viel zu wenig bei sich gehabt. Andrea merkte es sofort, ging ums Bett herum und übergab sie, „Herzlichen Glückwunsch, Nessy. Sie ist wunderschön. Wenn ihr Probleme oder Fragen habt, wir sind immer da.“, damit setzte sie sich auf Semirs Schoß. „Von mir auch alles gute. Das habt ihr echt gut hingekriegt.“, gratulierte Semir, er war noch etwas perplex, weil Ben nicht umgefallen war. Apropos Fragen; Da regte sich etwas in Nessys Gedächtnis. „Ben, wolltest du mich vorhin nicht etwas fragen?“ Bens Herz begann zu rasen, richtig! Das hatte er ja völlig vergessen! „Warte kurz!“, sagte er und rappelte sich hoch. Keiner der anwesenden verstand mehr als Bahnhof, als er die Krücken nahm und ums Bett herum ging. „Ben, leg dich wieder hin!“, sagte Vanessa erschrocken, doch er ließ sich nicht beirren. Neben seinen beiden Frauen ließ er sich unter recht großen Schmerzen auf die Knie fallen; bei Semir machte es klick.
    „Nessy... ich hab schon viel zu viel Zeit verschwendet und viel zu sehr um den heißen Brei herum geredet! Ich bin nicht vorbereitet, kein bisschen, aber ich hab nur eine Frage:
    Vanessa Höffer... Willst du meine Frau werden?“
    Es war totenstill. Alle hatten den Atem angehalten, sogar Leonie rührte sich nicht mehr.
    Tränen schimmerten in ihren Augen; schon wieder!
    „Ben... wie kannst du so etwas nur fragen?! Natürlich will ich! Ja!“, sie hielt die Kleine in einem Arm, mit der freien Hand berührte sie seine Wange. Einen Moment blieb es still, zu rührend was die Szene, bis Ben sie unterbrach. „Sorry, aber könnte mir jemand hoch helfen?“, alle lachten und Semir half seinem besten Freund wieder ins Bett, dann verabschiedeten sie sich schnell, sie wollten nicht stören.
    Ben und Vanessa sahen sich tief in die Augen, während Leonie zwischen ihnen lag und das ganze tatsächlich zu verstehen schien!
    „Du bist verrückt... du weißt auf was du dich da einlässt? Eine wunderschöne, kitschige Hochzeit in weiß?“, fragte sie mit erstickter Stimme. Er nickte, „Und du weißt auf was du dich einlässt? Eine Namensänderung. Und du wirst mich nie wieder los...“ „Ich glaube damit kann ich leben...“, ihre Stimme war nur noch ein Hauch während sie sich ganz nah kamen. Seine Hand verschwand in ihrem Haar und seine Lippen streiften ihre, als er murmelte: „Ich liebe dich so sehr...“
    „Und ich dich erst...“, war die kaum verständliche Antwort, als sie in einem innigen, zärtlichen Kuss versanken. Sie würden für immer einander gehören, so viel stand in diesem Moment fest und es wurde durch das leise Brabbeln ihrer Tochter unterstrichen... Für immer...

  • Auf diesem Wege von mir auch nochmal ein riesiges Dankeschön für all eure Lieben Feeds, die Unterstützung und vor allem das ihr euch unsere Story angetan habt ;) Ihr seid und bleibt einfach die größten!!! :thumbup:
    Tja, wie ihr wisst, für die, denen es gefallen hat, geht noch an diesem Wochenende die nächste Story online!
    Und um euch den Mund ein bisschen wässrig zu machen gibts hier eine kleine Inhaltsangabe und einen kurzen Textauszug aus...


    Alpträume einer Liebe...


    Der schönste Tag im Leben. Der steht Ben und Vanessa bevor. Und auch sonst läuft alles so wie es sein sollte, Leonie ist kerngesund und hält ihre Eltern ordentlich auf trab.
    Dann kommt der Tag der Kirchlichen Trauung mit anschließendem großem Fest.
    Doch während alle feiern kommt es zur Katastrophe...
    Ben und Vanessa sind völlig am Ende und obwohl sie dringender als je zuvor zusammenhalten und füreinander da sein müssten zerstreiten sie sich und beginnen an der Liebe zueinander zu zweifeln.
    Die Tragödie erscheint in einem ganz anderen Licht als Bens Vater auftritt, doch was hat er damit zu tun?
    Wird Vanessa erkennen das sie zu weit gegangen ist? Kann Ben seine kleine Familie retten oder wird er selbst an dem geschehenem zerbrechen?
    Was sie diesmal für ein Alptraum heimsucht, das erfahrt ihr in


    Alpträume einer Liebe...



    Kapitel 12!


    [...]
    „Ich kann nicht mehr!!! Ich hab keine Lust mir auch noch von dir Vorwürfe machen zu lassen, kapiert?!“, fauchte Ben zurück.
    Sie riss sich wiederum von ihm los, eine Weile sahen sie sich in die Augen, doch nicht so wie sonst, jetzt schwelgte etwas anderes in der Unsichtbaren Verbindung: Hass. Die beiden fühlten im Moment nur noch Hass und Wut füreinander, war das wirklich noch der Partner, den sie über alles liebten und für den sie ihr Leben gegeben hätten, nur damit es dem anderen gut ging?
    Langsam schüttelte sie den Kopf. „Ich werde das nicht zulassen! Wenn du mich nicht dabei haben willst, dann werde ich es eben alleine durchziehen!“, mit dieser geflüsterten Drohung machte sie auf dem Absatz kehrt und lief zum Parkplatz. „Jetzt werd doch endlich vernünftig! Vanessa!“, schrie Ben ihr noch hinterher, doch nur wenige Sekunden später hörte er schon einen Wagen mit Höchstgeschwindigkeit davonrasen. Einige Augenpaare waren auf Ben gerichtet, viele der Gäste waren nach hause gefahren, die Party war gekenzelt.
    Als Semir zu ihm kam murmelte Ben nur kurz etwas von einem Streit, dann zog er seinen Partner auch schon mit zum Wagen. Er konnte einfach nicht glauben das sie das gewesen war... Vor ihm hatte plötzlich eine völlig fremde Frau gestanden, eine Frau die er nicht kannte und die er niemals hatte kennen lernen wollen.
    Auch Vanessa schossen diese und unendlich viele Gedanken mehr durch den Kopf, als sie über die Autobahn fuhr. Was Ben da alles gesagt hatte, was sie gesagt hatte, was sie sich gegenseitig an den Kopf geworfen hatten, das war total dämlich gewesen! Sie sollten eigentlich zusammen halten, schließlich waren sie Verheiratet und liebten sich! Oder...? Doch irgendwas schien sie plötzlich voneinander zu trennen. So sehr sie auch versuchte etwas zu finden... sie hatte in diesem Moment keine Gefühle mehr für diesen Mann. Für den Mann, der ihr das Leben gerettet hatte, mit dem sie schon so viel durchgemacht hatte, mit dem sie unweigerlich verbunden war, sowohl über ihre Tochter, als auch durch das Schicksal. Er war ein fremder geworden, ein Fremder, der er nie gewesen war. Leise schlich sich eine Träne aus ihrem Auge... jetzt war auch noch ihre Ehe gescheiter.. nach so wenigen Stunden....


    Und bitte die es noch nciht getan haben: FEEDEN! ;)


    Liebe Grüße
    Eure Alex!!!

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