Nightmare

  • So, nach längerer Zeit, kommt auch mal wieder etwas neues von mir.
    Hoffe die Story wird euch gefallen! Und die Feeds nicht vergessen. ;)




    Als Semir am Morgen aufwachte, sah er blinzelnd in das lachende Gesicht seiner Tochter. Andrea saß daneben und lachte, als Aida ihrem Vater einen Kuss auf die Nase gab und dabei vor sich hin brabbelte. „Guten Morgen mein kleiner Schatz.“, sagte er zu seiner kleinen und setzte sich auf, dann gab er Andrea einen Kuss, „Gut geschlafen?“ „Sicher doch, willst du Kaffee?“, fragte diese ihren Mann, „Gern.“


    Während Andrea aufstand, um Semir eine Tasse Kaffee zu holen, spielte dieser mit Aida und kitzelte sie. Die Kleine lachte und genoss, dass ihr Papa sich mal wieder nur mit ihr beschäftigte. Die letzten Wochen war Semir nur unterwegs gewesen. Er und Ben hatten massig Überstunden schieben müssen und Semir hatte seine Tochter so gut wie gar nicht gesehen, doch diesen Samstag stand endlich mal nichts anderes an, als Wochenende. Als Andrea zurück ins Schlafzimmer kam, übergab sie den Kaffee in ihrer Hand an Semir, setzte sich neben ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter. Aida krabbelte zu ihr und kuschelte sich an sie.


    Auch Ben lag noch in seinem Bett. Doch im Gegensatz zu Semir, schlief er noch tief und fest, als sein Handy klingelte. Er wachte auf und nahm es vor sich hin grummelt vom Nachttisch. „Ja...“, seiner Stimme konnte man die Müdigkeit anhören. Doch während er seinem Gesprächspartner lauschte, wurde er schlagartig wach, „Das ist jetzt nicht dein Ernst Susanne..., das ist unser erstes Wochenende seit Wochen..., ja, ich rufe Semir an..., ja Susanne wir sind auf dem Weg. Tschau.“ „So ein Mist.“, Ben fluchte vor sich hin, während er sich anzog. Er nahm sein Handy erneut in die Hand und wählte Semirs Nummer. „Ben, was gibt’s?“, Ben konnte hören, dass Semir bereits ahnte, was kommen würde, „Morgen Semir. Susanne hat mich gerade angerufen, dass mit unserem Wochenende hat sich erledigt. An der Raststätte Eifeltor wurde eine Leiche gefunden.“ „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? Du erlaubst dir doch gerade einen Scherz mit mir.“ „Das gleiche habe ich Susanne auch gefragt, aber nein, leider ist das ganze kein Scherz. Mach dich bitte fertig, ich bin in fünfzehn Minuten bei dir.“, dann legte er auf, nahm seine Jacke und seinen Schlüssel und verließ sogleich seine Wohnung.


    Bei Semir war die Stimmung ein wenig am Boden. Genau wie Ben einige Minuten zuvor, so stand nun auch Semir vor sich hin murrend auf und begann sich anzuziehen. „Das war’s dann.“ Aida sah ihren Vater an, als dieser sich gerade wieder zu seiner Familie umgedreht hatte. Er nahm sie auf den Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte er sich Andrea zu, „Sorry, aber ich muss los, dass diese Kerle uns aber auch nicht ein einziges ruhiges Wochenende lassen können.“ Andrea sah ihn an und Semir sah, dass sie enttäuscht war, dass ihr gemeinsames Wochenende wieder einmal ins Wasser fiel. „Es tut mir leid. Aber ich kann’s doch nicht ändern. Mir wäre es auch lieber, ich könnte hier bei euch zu Hause bleiben.“ Andrea stand auf und ging auf Semir zu, „Ich weiß es doch, sei vorsichtig.“ „Bin ich doch immer.“, dann setzte er Aida ab, küsste Andrea und wartete vor der Haustür auf Ben.

  • Okay, da das ja wirklich ein sehr kurzer Teil war, gibt es jetzt den nächsten gleich hinterher!
    Danke für eure ersten Feeds, aber immer schön weitermachen!!! :D
    Achso, in diesem Teil kommen japanische Zeichen vor, was sie bedeuten sollen, steht in Klammern dahinter.
    Ich habe die Übersetzung von Google, weiß also dementsprechen nicht, ob sie hundertprozentig stimmt.
    Aber so gehört es zur Story! ;)




    Kurz darauf bog dieser um die Ecke und ließ Semir einsteigen, „Morgen.“ „Morgen Semir. Schöner Mist was?“ „Kann man wohl sagen. Mann, ich hatte mich so auf dieses Wochenende gefreut und jetzt so was.“, Semir sah Ben an und dieser nickte nur zustimmend, „Ein entspannendes Wochenende ist uns offenbar zurzeit nicht vergönnt.“ Ben lenkte den Mercedes auf die Autobahn. „Wolltest du etwas bestimmtes mit Andrea und Aida unternehmen?“, fragte er an Semir gerichtet und dieser seufzte, „Wir wollten eigentlich einen Ausflug mit Aida in den Zoo machen und heute Nachmittag waren wir ursprünglich zum Kaffee bei meine Schweigereltern eingeladen, aber das wird Andrea jetzt allein machen müssen. Was ist mit dir?“ „Vorgehabt hatte ich eigentlich nichts. Ich hatte gehofft das Wochenende nutzen zu können, um mal endlich wieder ordentlich ausschlafen zu können. Nun ja, falsch gehofft.“


    Einige Minuten später hatten sie die Raststätte Eifeltor erreicht, als sie auch schon Dieter und Hotte von weitem sehen konnten. Als sie ausstiegen, kamen die beiden auf Semir und Ben zu, „Entschuldigt, dass euch das Wochenende versaut wird, aber es ging nicht anders.“ Ben winkte ab, „Schon okay, wir sind es ja nicht mehr anders gewohnt.“, dabei versuchte er zu lächeln, doch es war mehr ein unterdrücktes Gähnen. „Also, was haben wir?“ „Männlich, dreiundvierzig Jahre, heißt Mark Nitsche und ist in der Klostergasse 46 gemeldet.“, erklärte Hotte mit knappen Worten und Dieter erzählte weiter, „Dieser Nitsche wurde regelrecht abgeschlachtet. So wie sein Kopf aussieht, wurde er hinterrücks mit einer abgesägten Schrotflinte erschossen. Von seinem Hinterkopf ist auf jeden Fall nicht mehr ganz soviel übrig.“ Ben sah Dieter an, das Bild was sich ihm in seinem Kopf gerade bot, war nicht gerade appetitlich. Dann sah er auf Semir, welcher offenbar angestrengt nachdachte, „Was ist los? Woran denkst du?“, fragte er ihn. Semir schüttelte den Kopf, „Ich weiß auch nicht, der Name kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich kann ihn nicht zuordnen.“ „Ich bin zwar nicht gerade scharf drauf, aber vielleicht sollten wir uns die Leiche mal ansehen, eventuell fällt dir dann ja wieder ein ob du den Mann gekannt hast oder nicht.“ „Schon möglich, also dann..., bringt uns mal hin Dieter.“, meinte er zu Bonrath und als dieser sich in Bewegung setzte, folgten er und Ben ihm ein wenig widerwillig und Ben dachte nur daran, wie froh er war, dass er heute morgen keine Zeit gehabt hatte zu frühstücken.


    Aus sicherer Entfernung wurden die vier Polizisten von einer dunklen Gestalt beobachtet. Plötzlich spürte der Mann, wie sein Handy vibrierte und nahm ab. Für einen Moment war nur ein schweres Atmen zu hören, bis die für ihn entscheidende Frage gestellt wurde, „の仕事を行っている“ („Ist der Auftrag erledigt?“) Der Mann nickte, doch da sein Gesprächspartner dies natürlich nicht sehen konnte, sagte er noch kurz und knapp, „はい“ („Ja.“), als er auch schon ein Knacken hörte und die Verbindung unterbrochen war. Leise lachte er in sich hinein, 'Du hättest eben nicht versuchen sollen uns zu verpfeifen Mark. Dafür hast du jetzt den gerechten Preis erhalten.' Er sah noch einmal in die Richtung, in der bis vor zwei Minuten noch die Polizisten gestanden hatten, dann stand er auf und verschwand in den Büschen.

  • Hier ist jetzt der neue Teil. Ich hoffe er gefällt euch und ihr lasst mir Feeds da. ;)




    Als Semir und Ben, mit Hotte und Bonrath am Tatort ankamen, war Ben erst recht froh, nichts gegessen zu haben. Denn das was sie sahen, war noch viel schlimmer, als Ben es sich jemals hätte vorstellen können. Vom Hinterkopf des Opfers war nichts mehr zu sehen. Da wo der Hinterkopf hätte sein müssen, war nur noch ein einziger großer Klumpen aus Blut und Gehirnmasse. „Dreht ihn doch bitte mal um.“, wandte sich Semir an die Leute von der Gerichtsmedizin, die dabei waren die Leiche zu untersuchen. Als sie in das Gesicht des Mannes sahen, konnten sie in ihm Angst sehen, er hatte offenbar gewusst, was ihn erwarten würde. Dann stockte Semir der Atem, „Jetzt weiß ich woher mir der Name so bekannt vorkommt, Mark Nitsche ist ein ehemaliger Schulfreund.“ „Was?“, Ben sah seinen Partner an, während dieser fortfuhr, „Na ja, was heißt Schulfreund? Mark Nitsche und ich sind bis zu unserem Schulabschluss in eine Klasse gegangen. Wir hatten aber eigentlich nie viel miteinander zu tun, ich weiß nur, dass er damals direkt nach unserem Abschluss ins Ausland gegangen ist, danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.“ Ben nickte, „Offenbar ist er irgendwann zurückgekommen und das hat jemandem vielleicht nicht gepasst. Hotte, ist der Mann verheiratet gewesen, oder gibt es sonst jemanden an den wir uns wenden können?“ „In seiner Brieftasche ist ein Bild von einer Frau, könnte die Freundin sein, vielleicht aber auch die Ehefrau.“ „Also schön...“, meinte Semir, „..., dann fahren wir jetzt erst mal zur Wohnung von Nitsche, vielleicht erfahren wir ja dann mehr.“ Er warf noch einen kurzen Blick auf die Leiche von Mark Nitsche und folgte dann Ben Richtung Wagen, der sich schon dorthin in Bewegung gesetzt hatte, um sich dem Anblick des fehlenden Hinterkopfes zu entziehen.


    Eine halbe Stunde später standen die beiden vor Nitsches Wohnung. Nachdem sie die Namen, auf den Klingelschildern entziffert und geklingelt hatten, mussten sie nur einen kleinen Moment warten, bis sich jemand lachend meldete, „Da bist du ja endlich, Mark. Warum bist du nicht an dein Handy gegangen? Hast du schon wieder deinen Schlüssel vergessen?“ Semir und Ben sahen sich zögernd an, dann war es Semir der als erstes seine Sprache wieder fand, „Entschuldigen Sie, mein Name ist Gerkhan, Kripo Autobahn. Dürften wir kurz reinkommen?“ Das Lachen am anderen Ende verstummte, „Dritter Stock.“ , war alles was noch kam, dann hörten sie wie der Summer die Tür entriegelte.


    Im dritten Stock angekommen, sahen sich Ben und Semir einer Frau entgegen, etwa Anfang dreißig, schlank mit langen blonden Haaren. „Frau Nitsche?“, fragte Semir an sie gerichtet und die Frau nickte. „Was kann ich für sie tun?“, ihre Stimme klang zittrig und leise. „Dürfen wir vielleicht erst mal reinkommen?“, fragte nun Ben. Wieder nickte sie, „Natürlich, bitte.“ Jennifer Nitsche ließ die beiden eintreten und wies sie auf die Couch im Wohnzimmer. „Was ist los? Geht es um Mark, ist ihm was passiert?“ Ben sah sie einen Moment eindringlich an, bevor er sprach, „Es tut mir leid Frau Nitsche, aber Ihr Mann wurde heute morgen tot aufgefunden. Man hat ihn an der Raststätte Eifeltor gefunden.“ Kaum das Ben ausgesprochen hatte, traten Jennifer Nitsche Tränen in die Augen, „Was ist passiert?“ Ben überlegte, wie man einer Frau am besten beibringen konnte, dass dem Ehemann der Hinterkopf weggeschossen wurde. Ratlos sah er zu Semir, der das weitere Reden übernahm, „Frau Nitsche, Ihr Mann wurde offenbar hinterrücks erschossen.“, noch vermied Semir es, dass unaussprechliche auszusprechen.


    Noch immer liefen ihr die Tränen an den Wangen entlang, „Kann ich ihn sehen?“, fragte sie. Nach dieser Frage ging es nicht mehr anders, jetzt mussten sie ihr die ganze Wahrheit mitteilen, Semir schluckte, bevor er weitersprach, „Frau Nitsche, ich denke, dass das keine gute Idee ist. Ihrem Mann wurde mit einer Schrotflinte in den Hinterkopf geschossen, was dazu geführt hat...“, weiter musste er nicht reden, denn Jennifer Nitsche hatte ihre Augen weit aufgerissen und nickte, sie wollte nicht mehr hören, sie konnte es sich schon so vorstellen. „Ich weiß dass das jetzt nicht leicht für Sie ist, aber dürften wir Ihnen ein paar Fragen stellen?“

  • Hier ist der neue Teil, ich hoffe er gefällt und bitte ordentlich feeden. ;)




    Jennifer nickte leicht. Semir begann, „Hatte Ihr Mann irgendwelche Feinde?“ „Nein. Mark war immer sehr beliebt gewesen. Wissen Sie, ich habe ihn vor sechs Jahren in Australien kennen gelernt. Ich habe dort in einem Hotel gearbeitet, in dem er kurze Zeit gewohnt hat. Wir haben uns sofort verstanden. Er ist dann nach ein paar Wochen in eine Wohnung gezogen, wir sind aber weiter in Kontakt geblieben und irgendwann hat es dann bei uns beiden gefunkt. Wir haben geheiratet und sind dann vor drei Jahren zurück nach Deutschland. Wir haben viele Freunde in Australien zurück gelassen, aber auch hier haben wir sehr schnell neue Freundschaften geschlossen. Ich wüsste nicht, dass er irgendwelche Feinde gehabt hätte. Ich kann es mir auch nicht vorstellen.“ „Was hat Ihr Mann beruflich gemacht? Können Sie sich vorstellen, dass er sich dort irgendwelche Feinde gemacht hat?“ „Mark ist..., war...“, ihre ohnehin schon brüchige Stimme wurde von einem Schluchzen unterbrochen, „..., er war Vertreter für Versicherungen, aber keiner von dieser aufdringlichen Sorte, die alles tun, um den Kunden was anzudrehen.“


    Wieder schluchzte sie auf, als sie weitersprach, „Er hätte heute wieder nach Hause kommen sollen.“ Ben sah die Frau fragend an, „Was meinen Sie?“ „Er war vier Tage beruflich in Berlin und Brandenburg unterwegs. Er wollte heute zurück kommen und jetzt...“ Semir und Ben sahen sich an, „Kam es öfter vor, dass Ihr Mann beruflich unterwegs war?“ „Etwa alle zwei bis drei Wochen, meistens für drei bis fünf Tage...“, wieder brach Jennifers Stimme ab, „Bitte, könnten Sie jetzt aufhören mit den Fragen?“ „Natürlich, aber ich gebe Ihnen meine Karte. Wenn Ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, was uns auf die Spur des Mörders Ihres Mannes bringen könnte, dann rufen sie mich bitte an. Können wir noch irgendwen anrufen, der sich etwas um Sie kümmert?“


    Jennifer schüttelte den Kopf, „Nein, vielen Dank. Ich werde meine Freundin anrufen. Ich melde mich dann, sollte mir noch etwas einfallen.“, immer noch weinend führte sie Ben und Semir zur Tür und verabschiedete sich.


    Zur selben Zeit kam Thorsten Bäumer zu Hause an. Als er die Tür aufschloss kam ihm eine Frau entgegen. „Und? Alles zur Zufriedenheit gelaufen?“, wurde er sogleich von ihr gefragt. Doch bevor er antwortete, krallte er seine Hand in ihre langen blonden Haare und küsste sie fordernd, doch darauf hatte sie jetzt keine Lust, sie wollte wissen, ob das Problem gelöst war. Also stieß sie ihn von sich, „Ich habe dich was gefragt.“ Thorsten sah sie an, „Bleib mal ganz ruhig. Natürlich ist alles erledigt. Mark wird uns keine Probleme mehr machen, du hättest mal sein Gesicht sehen müssen, als er kapierte, was ich mit der Knarre vorhabe.“ Lucia lachte, „Na also, warum sagst du dass denn nicht gleich? Und was ist mit der Kohle?“


    Nun war es an Thorsten zu lachen, dann zog er ein Bündel Hunderter aus der Hosentasche, „Meinst du die?“ Lucias Gesicht erhellte sich noch mehr, Geld war etwas, was sie mehr als glücklich machte. Sie nahm es ihrem Freund aus der Hand, legte es auf die Seite und küsste ihn, nun selbst fordernd. „Jetzt willst du also doch.“, Thorsten hob Lucia hoch und trug sie Richtung Küchentisch, „Du weißt doch, mach mich glücklich und du bekommst alles von mir.“, sagte sie noch, als sie sich ihm hingab.


    Inzwischen waren Semir und Ben wieder in der PAST angekommen. „Wieso hast du ihr gegenüber nicht erwähnt, dass du diesen Mark gekannt hast?“, fragte Ben, Semir. „Ich weiß auch nicht, aber sie war so fertig. Keine Ahnung, wie sie reagiert hätte, wenn ich ihr das auch noch gesagt hätte.“ Ben nickte, „Schon klar. Laut den Ausführungen seiner Frau, war Mark Nitsche ein rechtschaffender Mann. Aber das kann sie eigentlich ja nur für die Zeit sagen, zu der er immer zu Hause war, nicht aber für die Zeit, in der er beruflich unterwegs war. Glaubst du, er hat sich in Australien irgendwie Feinde gemacht?“ „Wie gesagt, wir waren zwar in einer Klasse, aber so genau habe ich ihn auch nicht gekannt. Aber meist war er recht ruhig und zurückhaltend, hat sich aus jedem Streit raus gehalten. Was das angeht, muss ich seiner Frau Recht geben, ich kann mir kaum vorstellen, dass er Feinde hatte.“

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  • Hallo ihr Lieben!
    Erst einmal danke für eure lieben Feeds.
    Und ja ich habe gehört, dass es schreit! :D
    Wisst ihr was das gute für euch ist? Ich nehme momentan meinen Laptop jeden Tag mit zur Arbeit und schreibe dann im Mittag den nächsten Teil. Zumindest Montags, Dienstags und Donnerstags, wenn ich im Mittag in der Praxis bin. ;) Von daher konnte ich jetzt mit den neuen Teilen dienen!
    Ich hoffe auch dieser wird euch wieder gefallen und nicht das feeden vergessen! :D




    „Ich schlage vor, dass Susanne ihn mal durchleuchtet. Vielleicht kommt da ja etwas bei raus.“, meinte Ben und verließ das Büro.


    Semir ließ währenddessen seine Gedanken schweifen. Doch so sehr er auch überlegte, er konnte es sich beim besten Willen nicht begreiflich machen, warum jemand Mark Nitsche, auf so grausame Art und Weise dahinraffen würde. Er versuchte sich daran zu erinnern, mit wem Nitsche zu Schulzeiten überhaupt etwas zu tun gehabt hatte. Und auch hierbei fiel ihm nur einer ein. Er sah den Kerl vor sich, doch an den Namen konnte er sich nicht mehr erinnern.


    „Erde an Semir.“, Ben war wieder ins Büro gekommen und stand dicht vor Semir, der mit seinen Gedanken so weit entfernt schien, dass er überhaupt nicht registrierte, dass jemand vor ihm stand. Erschrocken zuckte er zusammen, „Sag mal...“, fuhr er Ben an. Dieser grinste nur frech, „Genau, sag mal..., wo bist du denn mit deinen Gedanken schon wieder?“ „Bei der Tatsache, warum man Mark umbringt. Hat Susanne schon was gefunden?“ Ben schüttelte den Kopf, „Bislang nicht, aber sie sucht ja auch erst seit fünf Minuten.“


    Im gleichen Moment klopfte es an der Tür und Susanne trat ein, sie hatte mitbekommen, was Semir Ben gefragt hatte, „Ich suche nicht mehr, ich habe gefunden.“, lächelte sie, wurde dann aber ernst, „Aber nichts was euch weiterhelfen könnte. Mark Nitsche ist bis auf einen Strafzettel wegen Falschparkens, nicht auffällig geworden und selbst der ist schon zwei Jahre her.“ Semir sah sie an, „Das ist ja wirklich nicht viel, trotzdem danke Susanne.“ „Für euch doch immer.“, damit verließ sie das Büro wieder.


    „Und jetzt? Haben wir überhaupt eine Spur?“, Ben sah Semir nachdenklich an, „Ich würde sagen wir fahren jetzt in die Gerichtsmedizin, mal hören was der Doc noch zu sagen hat.“ „Muss das wirklich sein, ich meine, woran er gestorben ist, war doch einwandfrei zu sehen.“, Ben verzog das Gesicht und Semir konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, „Nun stell dich nicht so an und komm.“, dann stand er auf und nahm seine Jacke. Ben folgte ihm nur widerwillig.


    Eine Zigarette in der Hand, lehnten Lucia und Thorsten am Küchenschrank, als ein Handy klingelte. „Das ist deins, meine kleine Raubkatze.“, Thorsten nahm es von der Anrichte und gab es Lucia, welche direkt und ohne aufs Display zu schauen, abnahm. Ihr Gesicht wurde zu einem einzigen, breiten Grinsen, als sie die verheulte Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, „Oh mein Gott, Süße, natürlich ich komme sofort. Ich bin in fünf Minuten bei dir.“, heuchelte sie ins Handy, dann legte sie auf. Thorsten sah sie an, „Showtime?“ „Showtime!“, Lucia lachte, „Die Polizei war gerade bei Jenni und hat ihr mitgeteilt, dass Mark tot ist. Die arme Kleine... Ich fahre jetzt zu ihr und werde die mitfühlende Freundin spielen.“ „Tu das und richte ihr mein allergrößtes Beileid aus, wir werden unseren Freund so sehr vermissen...“, beide lachten laut auf, dann verließ Lucia die Wohnung.


    Mittlerweile waren Semir und Ben in der Gerichtsmedizin angekommen und standen dem Doc gegenüber. Ben sah immer wieder verstohlen zu Mark Nitsches Leiche hinüber, doch der Doc war so freundlich gewesen und hatte sie vollständig abgedeckt. Trotzdem wollte Ben so schnell wie möglich wieder raus. Er mochte diesen Ort sowieso nicht, es roch einfach alles nach Tod.


    „Woran er gestorben ist, ist klar.“, begann der Doc nun, „Aber wir haben in seiner Jackentasche dies hier gefunden...“, er holte zwei Beweismaterialbeutel hervor und übergab sie an Ben und Semir. In dem einen Beutel war ein Zettel, oder eher Brief, im anderen, aber ein Tütchen mit einem weißen Pulver. „Denkst du das gleiche wie ich Partner?“, fragte Ben, Semir und dieser nickte, „Sieht mir ganz nach Kokain aus.“ „Entweder hat die Frau uns etwas verschwiegen, oder aber sie hat nicht die geringste Ahnung, was ihr Mann so treibt, wenn er berufsbedingt unterwegs ist.“ Semir nickte, dann sah er sich den Brief an, „Was haben wir denn hier?“

  • „Warum tut man mir das an? Mark hat doch nie jemanden etwas getan. Welchen Grund sollte jemand haben, ihn umzubringen?“, Jennifer saß weinend auf dem Sofa, Lucia hielt sie in ihren Armen, „Das tut mir alles so leid meine Süße. Hat man dir gesagt, was passiert ist?“ „Die Polizei hat gesagt...“, Jennifer schluchzte auf, „...man hat ihm in den Hinterkopf geschossen.“ Lucia sah ihre Freundin an, „Was? O mein Gott, wer tut denn so was?“, wieder drückte sie Jennifer an sich, aber sie tat dies nur, damit diese nicht sah, dass sich Lucia ein Lächeln verkneifen musste.


    Dann sah Jennifer auf, „Was soll ich denn jetzt nur ohne ihn machen?“ Lucia setzte wieder ihren mitfühlensten Blick auf, doch konnte sie den heuchelnden Unterton in ihrer Stimme nicht ganz verbergen. Da Jennifer aber viel zu aufgewühlt war, hörte sie dies gar nicht, als Lucia weitersprach, „Ich und Mark sind doch auch noch da. Wenn du etwas brauchst, dann sind wir immer für dich da, das weißt du doch oder?“ Unter Tränen nickte Jennifer, „Das weiß ich doch.“, dann weinte sie weiter in den Armen ihrer angeblich besten Freundin.


    Und Lucia? Lucia saß einfach nur da und hörte zu, wie ihre Freundin um ihren toten Mann weinte, hin und wieder entwich ihr ein, „Wie schrecklich ist das.“, oder ein, „Es tut mir so leid.“ Doch nach zwei Stunden, die ihr ewig lang vorkamen, wurde es ihr allmählich zuviel. Lucia war ein Mensch der, wenn es sein musste, wunderbar seine gute Seite herauskramen konnte, doch irgendwann musste auch mal Schluss sein. Zumal ihr dieses ganze mitfühlende, ziemlich auf den Geist ging, schließlich war sie an dem Tod von Mark nicht unbeteiligt. Und außerdem hätte es ja gar nicht soweit kommen müssen, hätte sich Mark an das gehalten, was er, Thorsten und Lucia miteinander vereinbarten, als sie sich für diesen Weg des Geldmachens entschieden.


    Glaubte Jennifer eigentlich wirklich, dass Mark sich mit dem Gehalt eines Vertreters eine Wohnung wie diese leisten konnte? Sie war zwar nichts großartig besonders teures, aber mit dem bisschen Geld, das Mark als Vertreter verdient hatte, hätten sie sich auch diese Wohnung niemals leisten können. Aber Jennifer war immer schon naiv und unselbstständig gewesen, das wusste Lucia, schließlich kannten die beiden sich seit der Grundschule. Dies war auch immer zu Marks Vorteil gewesen, denn sobald es ums Geld oder um irgendwelche wichtigen Entscheidungen ging, hatte Jennifer alles ihrem Mann überlassen. Hätte sie jemals seine Lohnabrechnungen gesehen, dann hätte selbst ihr auffallen müssen, dass Mark sich nebenher noch was dazu verdiente, doch so war es nie aufgefallen.


    „Wie soll ich denn alleine die Wohnung halten? Ich habe doch keine Ahnung, wie ich das Geld aufbringen soll. Und außerdem, wenn es um diese Sachen wie Rechnungen und so weiter ging, hat Mark doch alles gemacht. Lucia, du weißt doch wie unselbstständig ich bin, wenn es um diese Dinge geht...“, da war es wieder, dachte Lucia bei sich, ein typischer Jennifer Satz: ‚Ich kann nicht, ich weiß nicht, ich habe von nichts eine Ahnung.’ „Du schaffst das schon, wir werden dir dabei schon helfen.“, vor lauter so tun als ob, wurde es Lucia langsam schlecht, sie wollte nur noch raus, sie konnte es sich einfach nicht mehr anhören.


    „Jenni, ich muss jetzt langsam los, kann ich dich alleine lassen?“, sagte sie so mitfühlend wie es noch eben ging. Jennifer sah hoch zur Uhr, „Ich komme schon klar..., du bist ja auch schon drei Stunden hier..., tut mir leid, dass ich dich solange aufgehalten habe..., grüß Thorsten ja?“ „Ist schon gut, außerdem, in so einer Situation braucht man doch seine beste Freundin. Leg du dich doch jetzt mal erst schlafen, ich schaue morgen früh wieder nach dir.“, dann stand sie auf und ging zur Tür hinaus.


    Als sie draußen auf der Straße stand, lehnte sie sich an die kühle Backsteinmauer und holte tief Luft, dann begann Lucia zu lächeln. Gute Freundin zu spielen, war doch anstrengender, als man sich vorstellte.

  • So, hier ist der neue Teil, ich hoffe das er euch gefallen wird.
    Aber ein paar Feeds mehr wären auch schön. ;)




    „Was soll denn das bitte bedeuten?“, Ben sah sich fragenden Blickes, den Brief an, den Semir in der Hand hielt. Dieser zuckte nur mit den Schultern, „Keine Ahnung. Sieht auf jeden Fall aus wie die japanischen Schriftzeichen.“ „Ach ne, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Was mich vielmehr interessiert ist, was bedeuten sie.“ „Das werden wir noch rausbekommen. Wir fahren jetzt erst mal zur KTU und lassen Hartmut das Pulver untersuchen, ob es sich tatsächlich um Kokain handelt. Danke Doc.“, Semir hob die Hand zum Abschied und verließ dann mit Ben, welcher froh war diesen unheimlichen Ort verlassen zu dürfen, die Gerichtsmedizin.


    „Ich verstehe echt nicht, wie man diesen Job freiwillig machen kann.“, meinte Ben, als sie wieder im Wagen saßen und sah dabei Semir an, „Was meinst du?“ „Na, Gerichtsmediziner. Den ganzen Tag in einem mehr oder weniger dunklen Keller rumhängen, mit ich weiß nicht wie vielen Leichen um sich herum und sich dabei womöglich auch noch pudelwohl zu fühlen. Das ist doch nicht gesund.“ Semir begann zu lachen, „Ach das meinst, ich dachte schon...“ „Was hast du gedacht? Das ich unseren...? Also wirklich, unseren Job würde ich nie kritisieren.“, gab Ben entrüstet von sich und wieder musste Semir anfangen zu lachen, „Na ja, wer weiß. Aber jeder macht einen anderen Job gern und außerdem, ist das bestimmt ein sehr interessanter Beruf.“ „Gruselig trifft es eher.“


    Ein paar Minuten nach diesem Gespräch kamen die Beiden in der KTU an. „Hartmut?“, der Gerufene sah um die Ecke und kam auf Ben und Semir zu, „Hi, ich dachte ihr hättet heute frei?“ Ben sah ihn an, „Bitte Hartmut, streu nicht auch noch Salz in die Wunden.“ Hartmut begann zu grinsen, „Also, was kann ich für euch tun?“


    Semir holte die beiden Tüten, die ihnen der Doc gegeben hatte, hervor und überreichte sie Hartmut, „Diese Dinge sind heute morgen bei einer Leiche am Raststätte Eifeltor gefunden worden und wir wollen jetzt wissen, ob sich unser Verdacht, dass es sich bei diesem netten kleinen Pulvertütchen um Koks handelt, bestätigt.“ Hartmut nickte wissend, „Ach ja, die Leiche der der Hinterkopf fehlt, ich habe davon gehört. Muss kein schöner Anblick gewesen sein.“ „Sei froh, dass du es nicht sehen musstest.“, Ben drehte sich allein bei dem Gedanken daran, erneut der Magen um.


    Dann sah Hartmut sich die andere Tüte an, „Ein Brief auf Japanisch? Der war auch dabei?“ „Ja, nur leider kann keiner von uns Japanisch. Hast du vielleicht irgendeine Möglichkeit in peto, die uns sagen kann, was das bedeutet?“, Semir sah den KTUler an, als dieser zu grinsen begann. „Da habt ihr aber wirklich Glück.“ Ben sah ihn an, „Hartmut, sag bloß du kannst womöglich Japanisch.“ „Ich nicht, aber meine neue Freundin.“ „So so, du hast ne neue Freundin. Wie heißt sie denn?“, nun wurde Ben neugierig und auch Semir konnte seine Neugier nicht verbergen.


    „Sie heißt Sayuri, das bedeutet soviel wie ‚Kleine Lillie’. Ich habe sie vor ein paar Monaten kennen gelernt und seit zwei Monaten sind wir zusammen.“ Semir sah ihn an, „Warst du etwa in Japan?“ Hartmut schüttelte den Kopf, „Nein, Sayuris Eltern kommen zwar aus Japan, aber sie wurde hier in Köln geboren. Ihre Eltern haben aber Wert darauf gelegt, dass sie Japanisch lernt, weil es schließlich die Muttersprache ihrer Eltern ist. Sie kann uns den Brief sicher übersetzen.“ „Na das ist doch mal praktisch. Gib uns bitte schnellstmöglich Bescheid. Und..., vielleicht stellst du sie uns ja mal vor.“, meinte Ben grinsend zu Hartmut, welcher daraufhin, ebenfalls grinsend, nickte, „Wird erledigt und was das mit dem Vorstellen betrifft, das wird man dann mal sehen.“


    Daraufhin verließen Semir und Ben die KTU und begaben sich wieder zum Wagen, „Da hat sich unser guter Hartmut eine Japanerin geangelt. Wer hätte das gedacht?“, meinte Ben und Semir nickte zustimmend, „Nicht schlecht. Ich hoffe nur, dass sie uns bei dem Brief helfen kann.“

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  • Weil ihr so lieb gefeedet habt, gibt es hier schon den zweiten Teil für heute!
    Aber trotzdem nicht das Feeden vergessen! ;)




    Als Semir am Abend nach Hause kam, kramte er sein altes Abschlussbuch heraus und sah sich die Bilder seiner ehemaligen Schulkameraden an. Direkt fiel ihm das Bild von Mark Nitsche ins Auge. Auf dem Bild sah er aus, wie Semir ihn in Erinnerung hatte; scheu in die Kamera lächelnd, darauf bedacht niemandem einen Grund zu geben, ihm irgendwelche Fragen zu stellen. Dann sah er sich das Bild daneben an, der junge Mann, der darauf zu sehen war, so konnte sich Semir nun wieder erinnern, der einzige mit dem sich Mark wirklich hatte anfreunden können. Er las den Namen, der neben dem Foto stand: Thorsten Bäumer


    Ben war in der PAST geblieben und hatte sich den Bericht des Gerichtsmediziners noch mal vorgenommen. Und das obwohl es eigentlich total unnütz war, doch er erhoffte sich noch irgendeinen Hinweis, den sie bislang vielleicht übersehen hatten, doch auch der Bericht brachte ihn nicht weiter.


    „Hey Ben!“, Hartmut hatte das Büro betreten, gefolgt von einer hübschen, jungen Japanerin. Ben sah sie von oben bis unten an, Hartmut hatte einen sehr guten Geschmack bewiesen, „Hallo Hartmut. Willst du uns nicht miteinander bekannt machen?“, er stand auf und ließ seinen Charme spielen, als er ihr die Hand reichte und ihr einen flüchtigen Handkuss gab. Hartmut sah Ben einen Moment lang, leicht säuerlich an, bis Ben ihm mit einem Augenzwinkern zu verstehen gab, dass er nur Spaß machte, schließlich würde er sich nie an die Freundin eines anderen ran machen und schon gar nicht an die Freundin eines guten Kollegen.


    „Ben, das ist Sayuri Nakamura.“, dann legte er einen Arm um seine Freundin und wies auf Ben, „Sayuri, das ist Kriminalhauptkommissar Ben Jäger.“ Sayuri sah Ben lächelnd an, „Freut mich Sie kennen zu lernen.“ Ben nickte, „Ganz meinerseits.“


    Hartmut sah sich im Büro um, „Wo ist denn unser lieber Semir? Gar nicht da?“ „Ne, der ist nach Hause, sag mal hast du schon irgendwas?“, erwartungsvoll sah Ben zu Hartmut, als dieser nickte, „Das Pulver in dem Tütchen ist tatsächlich Kokain. Fünfzig Gramm von der reinsten Sorte um genau zu sein, kaum gestreckt das Zeug. Passt man nicht auf und nimmt nur einen Hauch zuviel, kann es das gewesen sein.“ „Und der Brief, was ist mit dem?“


    Sayuri sah Ben an, „Den habe ich Ihnen übersetzt. Bitte sehr.“, sie reichte ihm einen Zettel. Er nahm ihn an sich und begann zu lesen,


    ‚Du hast uns enttäuscht!
    Einen Verrat willst du begehen!
    Aber du wusstest von Anfang an, dass wir so etwas nicht dulden würden!
    Du hast selbst gesehen, was wir mit kleinen Verrätern wie dir machen!
    Und trotzdem willst du zur Polizei gehen?
    Du wusstest, bevor du dich auf das alles eingelassen hast, dass du aus der Sache nicht mehr herauskommst!
    Wir würden dir raten, immer und überall die Augen aufzuhalten, am besten wäre es, du schläfst auch mit offenen Augen!
    Man weiß ja nie, was einem widerfährt, wenn man schläft!
    Wir beobachten dich und glaube uns, wir werden dich entsorgen!
    Du kannst uns nicht entkommen!
    Und das weißt du!’


    „Wow, dieser Mark hat sich anscheinend keine Freunde gemacht.“ Hartmut nickte, „Offenbar.“, dann sah er nachdenklich seine Freundin an und dann wieder Ben, „Aber wenn du uns jetzt bitte entschuldigen würdest, wir wollen noch essen gehen.“ Ben verzog das Gesicht, denn beim hochgucken zu Hartmut, hatte sein Blick eines der Bilder von Mark Nitsche ohne Hinterkopf gestreift, „Sag nicht so was Hartmut, ich weiß nicht, wann es das letzte Mal einen Tag gegeben hat, an dem ich absolut keinen Appetit hatte.“ Hartmut lachte, dann verließ er Arm in Arm mit Sayuri das Büro. Ben blickte ihnen hinterher, sie war kein schlechter Fang, den Hartmut da gemacht hatte und er gönnte es ihm.


    Als sie weg waren, überlegte Ben, ob er Semir noch anrufen sollte, um ihm von den Brief und dem Kokain zu erzählen. Doch kurz bevor er zum Telefon greifen wollte, beschloss er, dass das auch noch bis morgen Zeit hatte und er sich auch erst einmal eine Mütze voll Schlaf holen wollte und zwar hoffentlich ohne 'Hinterkopflose' Träume.

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  • Am nächsten Morgen war Ben der erste der das Büro betrat. Ein wenig verwirrt sah er sich um, schließlich war eigentlich immer Semir derjenige welche, der als erster da war. Innerlich grinste er vor Freude, dass er es auch mal sein konnte, doch als er die kleine Küche betrat, um sich einen Kaffee zu holen, sah er dort Semir stehen. Ein wenig enttäuscht ging er auf ihn zu, „Du bist ja doch schon da. Und ich habe gedacht, ich wäre heute mal erster...“ Semir begann zu lachen, „Nicht beleidigt sein, aber so ist das nun mal, ich bin der erste morgens und du dafür der notorische Zuspät-Kommer. Die Rollen sind doch wunderbar verteilt.“ Ben zog auf diesen Kommentar hin, einen kleinen Schmollmund, doch dann lachte auch er.


    „Hast du eigentlich schon etwas von Hartmut gehört?“, fragte Semir, als sie wieder in ihrem Büro saßen. Ben nickte, „Ja, er war gestern Abend noch mit seiner Freundin hier. Da hast du echt etwas verpasst. Nettes Mädel, das er sich da angelacht hat.“ „So so, na vielleicht lerne ich sie ja auch noch mal kennen. Aber was hat er über das Pulver gesagt und was ist mit dem Brief?“


    „Das Pulver ist, wie wir bereits vermutet haben, Kokain. Allerdings von der allerreinsten Sorte, laut Hartmut. Etwas zuviel und du begegnest deinem Schöpfer. Und was den Brief angeht, den hat Sayuri uns übersetzt, hier.“, er übergab den Zettel mit der Übersetzung an Semir, welcher ihn sofort las, „Interessant. Was meinst du dazu?“


    Ben lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Semir an, „Ich tippe darauf, dass Nitsche mit ein paar Japanischen Kumpels im Drogengeschäft tätig war, wo er allerdings noch einige Ranghöhere Bosse über sich hatte. Ich tippe weiterhin darauf, dass er darauf keine Lust mehr hatte, und zur Polizei gehen wollte, um alles zu gestehen. Seinen Bossen hat das nicht gefallen und sie haben ihm diesen Brief als Warnung geschickt. Nitsche hat nicht darauf reagiert und sie haben ihre Drohung wahr gemacht.“


    Semir konnte bei Bens Ausführung nur nicken, „Ich sehe das genauso. Dabei fällt mir gerade ein, dass ich Susanne noch etwas fragen wollte.“, er verschwand und Ben blickte ihm fragend hinterher, doch nur wenige Sekunden darauf, war Semir wieder im Büro. „Was wolltest du denn Susanne fragen?“ „Ich habe gestern Abend in meinem alten Abschlussalbum geblättert und dabei ist mir der Name wieder ins Gedächtnis gekommen.“


    „Welcher Name?“ „Ich habe gestern darüber nachgedacht, mit wem aus unserer Klasse Mark überhaupt Kontakt hatte und dabei fiel mir nur einer ein, nur konnte ich mich nicht mehr an den Namen erinnern. Jetzt weiß ich ihn aber wieder und Susanne soll mir mal die Adresse raussuchen, vielleicht hat Thorsten ja immer noch mit Mark in Kontakt gestanden.“ Ben nickte zustimmend, „Wäre natürlich möglich.“


    Kurz darauf steckte Susanne ihren Kopf zur Tür hinein, „Darf ich euch kurz stören?“ „Natürlich, hast du die Adresse rausgefunden?“, fragte Semir und Susanne begann mit ihren Ausführungen, „Natürlich habe ich die Adresse rausbekommen, aber noch viel mehr!“ , Semir sah Susanne fragend an, als diese fortfuhr, „Der Typ hat so einiges auf dem Kerbholz. Unerlaubter Waffenbesitz, Drogenhandel und Körperverletzung. Zumindest sind das die Sachen, für die er angezeigt wurde. Allerdings hat man ihm, abgesehen vom unerlaubten Waffenbesitz, nie etwas nachweisen können.“ „Danke Susanne, dass ist ja schon mal was.“, Ben nahm ihr die Akte aus der Hand, die sie ihm hinhielt und Susanne verließ das Büro. „Toller Freund mit dem der Nitsche da unterwegs war.“ Semir sah seinen Partner, ein wenig geschockt, über das was er da gehört hatte, an, „Das kannst du wohl laut sagen. Ich schlage vor, dass wir Thorsten mal einen Besuch abstatten und ihn von Marks Tod in Kenntnis setzen.“ „Den Vorschlag finde ich gut.“, bestätigte Ben und die Beiden Kommissare nahmen sich ihre Jacken und gingen in Richtung Semirs BMW.

  • Während Lucia noch bei Jennifer saß, hatte es sich Thorsten gemütlich gemacht und blätterte in aller Seelenruhe das Bündel mit den Geldscheinen durch, als sein Handy klingelte, „Bäumer?“ „私たちは新しい仕事がある!“ („Wir haben einen neuen Auftrag.“) Thorsten setzte sich auf, „どの程度、どうすればいいですか?“ („Wie viel und was soll ich dafür tun?“) „私たちはあなたに説明する。 ライン川の橋、 ここで私たちに必要な情報を参 照してく ださい 上の3つまたはクロッ ク是非“ („Das werden wir dir gleich erklären. Komm um drei Uhr zur Deutzer-Brücke, dort werden wir dir die notwendigen Informationen zukommen lassen.“), dann knackte es in der Leitung und Thorsten konnte nur noch einen Tuten vernehmen.


    Er dachte an Lucias Gesicht, wenn sie erfuhr, dass er wieder ein hübsches Bündel Geld mit nach Hause bringen würde. Er sah zur Uhr, es war bereits viertel nach zwei. Also entschloss er sich dazu, sich schon mal auf den Weg zu machen, schließlich wusste er, wie unbeherrscht seine Auftraggeber sein konnten, selbst wenn man sich nur um eine Minute verspätete.


    Draußen auf der Straße angekommen, zündete er sich eine Zigarette an, dann lief er Richtung Rhein. Dort angekommen setzte er sich auf eine der vielen Bänke, die am Rheinufer entlang standen und sah auf die Wellen des Wassers.


    Wie er so dasaß, kamen ihm die Bilder des gestrigen Morgens in Erinnerung. Er und Mark waren jahrelang Freunde gewesen. Dann war Mark ins Ausland gegangen und sie hatten sich einige Jahre nicht gesehen, bis sie sich plötzlich und unerwartet in Tokio wiedergetroffen hatten. Das war auch schon zehn Jahre her. Dort hatten sie sich dann dieser Bande Drogenschmuggler angeschlossen und mit ihnen vier Jahre lang sämtliche Drogengeschäfte abgewickelt. Dann hatten sie ihn nach Südamerika geschickt und Mark nach Australien, um dort die Drogengeschäfte auszubauen. Bis sie vor drei Jahren zurück nach Deutschland beordert worden waren. Es hatte immer alles wunderbar funktioniert und ihre Entlohnung war schließlich auch nicht die schlechteste gewesen und trotzdem hatte Mark zur Polizei gehen wollen. Anfangs hatte Thorsten ja noch versucht, Mark umzustimmen und ihm begreiflich zu machen, welche Konsequenzen ein Verrat haben würde, doch als Mark sich weigerte weiterhin mitzumachen und Thorsten daraufhin den Auftrag bekommen hatte, seinen besten Freund zu entsorgen, da hatte sich auch bei ihm kein Gewissen mehr geregt. Schließlich hatte er keine Skrupel weiterhin den Stoff zu verticken, oder Mitwisser die auspacken wollten umzulegen. Außerdem half die Bezahlung auch sehr dabei, keinerlei Skrupel bei der Sache zu haben.


    Deshalb war es ihm gestern auch nicht schwer gefallen, Mark einfach zu erschießen. Nur um Jennifer tat es ihm ein wenig leid, er hatte Marks Frau immer gemocht, sogar mehr als das..., leise lachte er in sich hinein, als plötzlich sein Handy klingelte, „Bäumer?“ „Thorsten, ich bin es. Sag mal, wo steckst du?“ „Ich bin an der Rheinufer-Brücke, ich bringe wieder Geld mit nach Hause.“ Wenn Thorsten erwartet hatte, dass Lucia vor Freude durchdrehen würde, so hatte er sich getäuscht, am anderen Ende der Leitung blieb es still, „Sag mal, freust du dich nicht?“ "Normalerweise schon...“ , zischte Lucia in den Hörer, „..., aber jetzt gerade mal überhaupt nicht. Thorsten die Bullen waren gerade da und wollten dich sprechen.“ „Was sagst du da?“ „Ja! Von der Autobahnpolizei, die haben sich als Jäger und Gerkhan vorgestellt, sie wollten dich zu Mark befragen.“ Thorsten glaubte sich verhört zu haben, „Wie war der zweite Name?“ „Was? Warum ist das wichtig?“ „Verdammt noch mal Lucia, frag nicht so blöd und beantworte mir meine Frage. Wie war der Name von dem zweiten Typen?“, fuhr Thorsten sie wütend an. Doch als er merkte, dass es am anderen Ende noch immer still blieb, sprach er in ruhigem Ton auf Lucia ein, „Entschuldige Baby, ich wollte dich nicht so anschreien. Bitte sag mir wie der Name war.“


    „Er hat gesagt, dass er Gerkhan heißt. Wieso ist das wichtig? Kennst du ihn?“ „Das glaube ich jetzt nicht, Semir Gerkhan ist bei der Polizei und ausgerechnet der muss an dem Fall arbeiten? Scheiße...“, Thorsten konnte es kaum glauben, „Lucia, ich komme nach Hause, sobald ich die Kohle und den Auftrag bekommen habe.“, wütend blickte er zu Boden. Während er auflegte ging sein Blick wieder nach oben, doch mitten in der Aufwärtsbewegung hielt er inne, denn vor ihm waren zwei Paar Beine aufgetaucht. Dann sah er zwei Japanern mitten ins Gesicht, die ihn wütend ansahen. „警察はあなたのかかとにある“
    („Die Polizei ist dir auf den Fersen?“), fragten sie dennoch ruhig, doch Thorsten wusste, was ihn erwarten würde. Sie zogen ihn am Kragen hoch und brachten ihn zu einem Van, stießen ihn hinein und gingen hinterher, dann schlugen sie auf Thorsten Bäumer ein.

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  • Semir und Ben stiegen gerade aus dem Wagen aus und gingen in Richtung Wohnung von Thorsten Bäumer, als sie sahen, wie eine Frau um die dreißig, fröhlich vor sich hinsummend auf die Eingangstür zuging. „Entschuldigung.“, Semir ging auf die Frau zu, „Wohnt hier ein Thorsten Bäumer?“ „Wer will denn das wissen?“, zischte die Frau Semir so unhöflich entgegen, dass er nicht anders konnte als selbst, „Wer will denn das wissen?“, zu fragen. „Lucia Veelker. Ich bin die Freundin von Thorsten Bäumer. Jetzt sind sie dran, wer will das alles wissen?“


    Semir zückte seinen Dienstausweis und Ben tat es ihm gleich, „Gerkhan, Kripo Autobahn, mein Kollege Jäger. Ist Ihr Freund zufällig zu Hause?“ Einen Moment drohte Lucia die Fassung zu verlieren, doch fast sofort fing sie sich wieder, „Das weiß ich nicht, ich war bis gerade außer Haus.“ „Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn wir mit rein kommen dürften und Sie sehen nach. Wir hätten ein paar Fragen an Herrn Bäumer.“ „Von mir aus.“, Lucia öffnete die Haustür. Nach außen gab sie völlig normal, doch in ihr drinnen sah es ganz anders aus. Sie hoffte nur, dass Thorsten nicht zu Hause war.


    An der Haustür angekommen, schloss sie auf und bat Ben uns Semir im Flur zu warten. Dann lief sie durch die Wohnung, um nach Thorsten zu suchen. Ihr Herz machte einen Luftsprung, als sie sah, dass ihr Freund nicht zu Hause war. Sie ging zu den beiden Polizisten zurück.


    „Es tut mir leid, aber Thorsten ist nicht zu Hause. Worum geht es denn eigentlich?“ Semir sah Ben an, dann erklärte er, „Wissen Sie ob Herr Bäumer in Kontakt mit einem gewissen Mark Nitsche gestanden hat?“, während Semir so mit Lucia sprach, beobachtete Ben sie und achtete auf jegliche Regung in ihrem Gesicht. „Es tut mir leid, aber ich kenne mich in Thorstens Freundeskreis nicht wirklich aus, tut mir leid.“ „Okay, trotzdem vielen Dank, wenn er wieder da ist, geben Sie ihm doch bitte meine Karte, er soll sich dann bei uns melden.“, dann verließen sie die Wohnung.


    „Das hat uns ja jetzt nicht gerade weitergebracht.“, Ben ließ sich auf den Beifahrersitz des BMW fallen und sah Semir an, der offenbar überlegte, welchen Schritt sie als nächstes tätigen sollten. „Wobei, wenn ich es mir Recht überlege.., sag mal Semir, hattest du eigentlich auch den Eindruck, dass diese Lucia ein wenig nervös geworden ist, als du den Namen Mark Nitsche erwähnt hast?“ Semir blickte auf und nickte, „Jetzt wo du es erwähnst..., das stimmt. Sie wurde wirklich unruhig. Aber das wurde sie ja auch schon, als sie erfahren hat, dass wir von der Polizei sind. Glaubst du Thorsten hat was mit Marks Tod zu tun?“ Ben zuckte mit den Schultern, „Sag du es mir, dieser Bäumer war mit dir in einer Klasse, nicht mit mir. Würdest du ihm das zutrauen?“ „Früher vielleicht nicht, aber..., nachdem wir nun mittlerweile wissen, wofür Thorsten bereits angezeigt wurde..., ich würde zumindest nicht meine Hand für ihn ins Feuer legen.“ Semir startete den Wagen und sie fuhren zurück zur PAST.

  • So, weil ich sonst immer 'ne halbe Ewigkeit brauche, um einen neuen Teil einzustellen, gibt es jetzt noch einen zweiten hinterher!
    Ich hoffe, dass er euch gefallen wird!



    Thorsten Bäumer lag mit aufgeplatzter Unterlippe, einem zugeschwollenem rechten Auge und blauen Flecken überall am Körper, auf dem Boden des Vans und sah ängstlich auf die beiden Japaner. Sie hatten mit Prügel nicht gespart, aber das war ihm klar gewesen. Das die Polizei jetzt ein Auge auf ihn geworfen hatte, würde seinem Boss nicht gefallen und die beiden Gorillas vor ihm wussten das auch. Außerdem waren die beiden die rechte Hand, beziehungsweise die rechten Hände des Bosses und hatten deshalb von ihm die Befugnis selbst zu entscheiden, wer es wert war, sich eine gehörige Tracht Prügel abzuholen. Und da sie ja leider Gottes mitbekommen hatten, dass die Polizei mit ihm reden wollte, so war es eben Thorsten gewesen.


    „あなたはラッキーだったが、有能なスタッフがあなたの上司コミット。それ以外の場合は死亡している“ („Du hast nur Glück, dass der Boss dich als fähigen Mitarbeiter ansieht. Sonst wärst du jetzt tot!“), lachte einer der beiden und sah Thorsten dabei tief in die Augen, „しかし、仕事がバーストしています。私たちは彼を 与えるだろうと誰か...何を懸念し、報告することを私どもの方で何が起こったのは、上司に通知されます“ („Aber der Auftrag ist trotzdem geplatzt. Wir werden ihn jemand anderem geben und was dich betrifft..., wir werden dem Boss mitteilen was passiert ist, dann werden wir uns wieder melden.“), meinte der andere und stieß Thorsten dann aus dem Van raus. Dann fuhren sie weg.


    Thorsten versuchte sich aufzurichten und unter größten Anstrengungen und Schmerzen, schaffte er es auch und schleppte sich nach Hause.


    Als er zur Haustür hereinkam, kam ihm auch schon Lucia entgegen. Sie wollte gerade fragen, wo er die Kohle habe, als sie sah, wie ihr Freund zugerichtet war. Sie schlug sich die Hände vor den Mund, dann stützte sie ihn und führte ihn zum Sofa, „Was ist passiert?“ „Die beiden Gorillas vom Boss haben mitbekommen, dass die Polizei mich sprechen will, was dann passiert ist, kannst du dir wahrscheinlich selbst beantworten.“, erklärte Thorsten. Dann schickte er Lucia in die Küche, um ihm einen Eisbeutel zu bringen.


    Als sie zurückkam, sah sie wie Thorsten mit geballter Faust dasaß, „Woran denkst du?“, fragte sie ihn vorsichtig, „Das ist alles nur die Schuld von diesem Gerkhan, der hat sich zu unserer Schulzeit schon in alles eingemischt.“, in seiner Stimmer schwang Wut mit und Lucia sah ihn fragend an, „Du kennst ihn?“ Thorsten nickte, „Wir sind zusammen zur Schule gegangen, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Dieser Dreckskerl...“, er wurde vom Klingeln seines Handys unterbrochen, als er aufs Display sah, stockte ihm der Atem, „Der Boss.“, er nahm ab, „Bäumer?“


    Zunächst meldete sich am anderen Ende der Leitung niemand, er hörte nur ein schweres Atmen, was nichts gutes verhieß, dann wurde auf ihn ein geschrieen, bis die Stimme wieder eine normale Lautstärke annahm, „人は既に支払いをするには、大丈夫だ私がこれ以上を取得した“ („Da sich die Beiden schon um dich gekümmert haben, wirst du von mir keine Strafe mehr bekommen.“) „ありがとうございました“ („Ich danke Ihnen.“), stotterte Thorsten in den Hörer, als die Stimme wieder nach Wut klang, „メイン親切ではない!私はあなたのための新たな使命を負っている...どうやら、つの警察... 知っている、彼を殺す“ („Unterbrich mich gefälligst nicht! Ich habe einen neuen Auftrag für dich..., offenbar kennst du einen der beiden Polizisten..., töte ihn!!!“) „もちろん“ („Natürlich.“), antwortete Thorsten, dann legte seine Gegenüber auf.


    Lucia sah ihren Freund ängstlich an, „Was hat er gesagt?“ „Er meinte, ich bräuchte keine zusätzliche Strafe erwarten, aber ich soll Gerkhan umbringen.“ „Du sollst den Bullen umbringen?“ Thorsten lächelte düster, „Ja. Ich konnte ihn nie besonders gut leiden. Aber jetzt wo er mich so in die Scheiße geritten hat, wird es mir erst Recht ein Vergnügen sein, ihn zu entsorgen.“ „Der wird sich noch wundern. Er hat nicht rein zufällig seine Karte hier gelassen, damit ich mich bei ihm melden kann?“, zuckersüß lächelte er Lucia an, die ebenso zuckersüß zurücklächelte, „Und ob er das hat, du kennst doch die Bullen.“, meinte sie und zog Semirs Visitenkarte heraus und gab sie an Thorsten weiter. „Dann wollen wir ihn doch mal anrufen.“, dann holte er sein Handy hervor und wählte die Nummer, die auf dem Kärtchen stand.


    Ben schaute interessiert zu, während Semir telefonierte, „Gut, dann treffen wir uns morgen um zehn Uhr an der Deutzer-Brücke. Danke das du angerufen hast.“, damit legte Semir auf.


    „Das war Thorsten. Er will sich morgen um zehn mit mir treffen.“ „Warum kommt er nicht aufs Revier?“, fragte Ben und Semir sah ihn schulterzuckend an, „Er meinte, wenn ich etwas über Mark erfahren will, dann nicht auf dem Revier, er würde sich hier nicht wohlfühlen.“ Ben gab einen nicht definierbaren Laut von sich, „Du willst aber nicht alleine gehen, oder?“ „Na ja, er will mit mir allein reden...“, gab Semir zu und Ben sah ihn entrüstet an, „Das kann der Typ sich abschminken. Nachher hat er wirklich was mit Nitsches Tod zu tun und dann bist du noch der nächste, den er hinterrücks erschießt. Also vergiss das mal ganz schnell wieder, dass du da allein hingehst.“


    „Ben, der will nur mit mir reden.“, doch Ben schüttelte energisch den Kopf, „Wenn du glaubst, dass er nur reden will bitte, aber alleine gehst du da trotzdem nicht hin. Ich kann mich meinetwegen hinter ein Gebüsch hocken, aber alleine wirst du das morgen nicht erledigen. Glaubst du vielleicht, dass ich Andrea erklären will, dass du von einem Irren in den Hinterkopf geschossen wurdest? Ich komme mit und damit basta.“ Semir verdrehte die Augen, war er nicht normalerweise derjenige, der Ben ins Gewissen reden musste, nichts auf eigene Faust zu machen, doch letztendlich stimmte er zu, was blieb ihm auch anderes übrig, „Meinetwegen, aber du hältst dich im Hintergrund, haben wir uns verstanden?“ „Von mir aus...“, ganz überzeugend klang Bens Antwort, in Semirs Ohren aber nicht.

  • So ihr Lieben.
    Bevor ich jetzt gleich zur Arbeit fahre (ich hasse Notdienst!!! :D), wollte ich euch noch eben schnell den vorletzten Teil meiner Story einstellen.
    Ihr bekommt heute Nachmittag, wenn ich von der ersten Notdienst-Schicht nach Hause komme, denn letzten Teil zu lesen!
    LG
    Tina
    Ach so, ehe ich es vergesse, die Feeds nicht vergessen! ;)




    Am nächsten Morgen, so hatten sie es verabredet, trafen sich Semir und Ben um neun an der Deutzer-Brücke. „Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin immer noch nicht von der Idee, dass du allein mit ihm sprichst, überzeugt.“, begrüßte Ben seinen Partner und Semir kommentierte es, abermals mit eine Augenrollen, „Du machst dir zu viele Sorgen!“


    Ben konnte nur mit dem Kopf schütteln, auch wenn er wusste, dass es zu nichts führen würde, fing er wieder wie am vergangenen Abend an, „Du weißt doch gar nicht was dieser Bäumer von dir will. Wenn er nur reden will, umso besser, vielleicht kommen wir dann ja irgendwie weiter. Aber was ist, wenn er andere Hintergedanken bei diesem Treffen hat?“ „Ist ja gut, das haben wir doch gestern lang und breit durchdiskutiert. Ich rede mit Thorsten, du bleibst im Hintergrund und sollte doch etwas passieren, dann kommst du aus der Deckung hervor und hilfst mir.“ Ben ließ ein genervtes Stöhnen ertönen, „Wenn du meinst, aber sollte ich nur den kleinsten Verdacht haben, dass er irgendetwas vor hat,...“, begann er wieder, wurde aber von Semir unterbrochen, „Dann greifst du ein. Ich habe verstanden. Und jetzt sieh zu, dass du in Deckung gehst, nicht das er gleich kommt und du stehst hier noch rum.“


    Ben sah auf die Uhr und Semir hatte Recht, vor lauter Diskutieren, hatte er gar nicht mitbekommen, dass es bereits viertel vor zehn war. Leise vor sich hinmurrend und Semir noch einmal einen warnenden Blick zuwerfend, lief er auf einen nahegelegenen Baum zu, um von dort aus, seinen Partner beobachten zu können. Keine fünf Minuten später lief ein Mann auf Semir zu und Ben begann, obwohl es dafür noch keinerlei offensichtlichen Grund gab, unruhig zu werden. Am liebsten wäre er sofort aus seinem Versteck gekommen, aber er beschloss erst einmal zu warten, sonst würde Semir ja doch nur sauer werden...


    „Semir?“, Semir sah auf, „Thorsten? Lange nicht gesehen. Wie geht es dir?“ Thorsten hielt ihm die Hand hin und Semir ergriff sie. „Mir geht’s gut. Und selbst, bist ja ganz offensichtlich zur Polizei.“ „Das ist wohl wahr.“ Es ging nur stotternd vorwärts, weder Semir noch Thorsten wussten so recht, was sie einander sagen sollten, so hatte es zumindest den Anschein.


    „Wollen wir uns nicht da vorne hinsetzen?“, fragte Thorsten und wies auf eine Bank, Semir nickte zustimmend.


    „Du hast ja gestern ziemlich schnell und ohne groß zu fragen zugestimmt, als ich dich gebeten habe, mich hier und nicht auf dem Revier zu treffen. Kann ich daraus schließen, dass du darüber informiert bist, dass ich die ein oder andere Anzeige bekommen habe?“, wieder konnte Semir nur nicken, „Ja, als ich versucht habe deine Adresse rauszufinden, sind wir unweigerlich darüber gestoßen. Offenbar konnte man dir ja nur unerlaubten Waffenbesitz nachweisen.“ „Das stimmt. Aber darum geht es ja jetzt nicht. Du wolltest mit mir sprechen? Meine Freundin sagte mir, dass es um Mark geht.“


    Von seinem Versteck aus hatte Ben die beste Sicht auf die Bank, auf der sein Partner und Thorsten Bäumer saßen. Noch immer schien es so, als ob sie sich gut unterhalten würden. ‚Vielleicht hat Semir ja Recht und er will wirklich nur reden.’, überlegte er, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Ben misstraute der Situation, dieser Bäumer führte etwas im Schilde, da war er sich sicher, dennoch hielt er sich weiterhin versteckt.


    „Mark ist tot?“, Semir sah in das Gesicht von Thorsten, „Ich habe doch vor ein paar Tagen noch mit ihm gesprochen.“, in seiner Stimme schien tatsächlich Fassungslosigkeit mitzuschwingen, zumindest hörte es sich für Semir danach an, „Ja, man hat ihn an der Raststätte Eifeltor erschossen. Du sagst du hättest vor ein paar Tagen noch mit ihm gesprochen?“ „Richtig..., o mein Gott, dass ist ja grauenhaft.“


    Thorsten spürte, dass Semir ihm seine Betroffenheit abnahm, innerlich begann er zu grinsen. Semir würde sich gleich noch ganz dumm umgucken, wenn er merkte, dass das ganze für ihn nicht gut ausgehen würde, doch zunächst spielte er das Spiel weiter.


    „Weißt du, Mark und ich haben uns vor über zehn Jahren wiedergetroffen. Nach der Schule haben wir uns aus den Augen verloren und dann haben wir uns in Japan zufällig wiedergesehen.“, Thorsten fiel auf, dass Semir aufblickte, als er dies erwähnte, „Ihr habt euch in Japan wiedergetroffen?“ „Ja, wieso? Hat das irgendwas mit seinem Tod zu tun?“, fragte er scheinheilig.“ Semir nickte, „Vielleicht, wir haben bei seiner Leiche einen Brief in Japanisch gefunden...“


    ‚Er hatte den Brief also noch bei sich.’, dachte Thorsten bei sich, bevor er weiterfragte, „Habt ihr ihn übersetzen können?“ „Ja, offenbar hat er sich bei irgendjemandem unbeliebt gemacht, weißt du wer das gewesen sein könnte?“


    Die Unruhe, die sich in Ben ausgebreitet hatte, stieg immer noch weiter an. Er konnte sich nicht einmal erklären warum. Thorsten machte nach wie vor nicht den Anschein, als ob er jeden Moment etwas an seinem Verhalten ändern würde. In Bens Innerem tobte ein regelrechter Kampf, der eine Teil von ihm wollte jetzt einfach nur auf die Szenerie zugehen und sich die endgültige Sicherheit holen, dass nichts passieren würde. Aber der andere Teil von ihm ließ das nicht zu, also blieb er weiter verdeckt.


    Thorstens Hand glitt zu der Waffe, die er bis jetzt in seinem Hosenbund versteckt gehalten hatte, „Und ob ich das weiß. Er wollte zur Polizei gehen und meine Boss und seine Männer und somit auch mich verpfeifen. Da habe ich ihn entsorgt und genau das gleiche wird jetzt mit dir passieren.“, Semir sah Thorsten geschockt an, doch er hatte keinerlei Zeit mehr zu reagieren, als Mark Nitsches Mörder die Waffe hervorzog, auf Semir richtete und abdrückte.


    Ben schrak zusammen, als er plötzlich den Schuss fallen hörte. Er hatte die ganze Zeit die Bank im Blick gehabt, hatte aber dennoch nicht sehen können, dass Thorsten eine Waffe gezogen hatte. Mit der Waffe im Anschlag rannte er auf Thorsten Bäumer zu, doch dieser lief bereits in die entgegengesetzte Richtung davon. Dann sah er, wie Semir in sich zusammengesunken auf der Bank saß, aus einer Wunde an seiner Brust lief dunkelrotes Blut.


    „Rufen Sie doch einen Notarzt!“, schrie er die Menge der Schaulustigen an, die sich innerhalb von Sekunden um Semir gebildet hatte, während er Semir vorsichtig in den Arm nahm, „Halt durch Partner, es kommt gleich Hilfe... Wo bleibt denn der Krankenwagen?“


    Semir atmete schwer und seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Kreuchen, als er zu sprechen versuchte, „Du hattest Recht..., ich hätte vielleicht besser auf dich hören sollen...“, er versuchte zu lachen, „Ben, bitte sag Andrea, dass ich sie liebe... und pass gut auf meine kleine Aida auf...“, aus Semirs Augen liefen Tränen, ebenso wie aus Bens, der Semir fest an sich drückte, „Hör auf so zu reden. Das du sie liebst, kannst du Andrea selber sagen, genauso wie du auf Aida selbst aufpassen kannst.“, flüsterte er Semir unter, den immer mehr werdenden, Tränen zu.


    Dieser schüttelte leicht den Kopf, „Das kann ich nicht...“, seine Stimme war noch leiser geworden, „Und Ben, mach dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür...“ In diesem Moment konnte Ben die Sirene des RTWs näher kommen hören und ein kleiner Keim Hoffnung machte sich in ihm breit, “Semir sie sind gleich da. Dann werden sie dich wieder zusammenflicken und in ein paar Wochen jagen wir dann wieder über die Autobahn... Du kannst mich doch nicht damit alleine lassen.“, er sah in Semirs Augen, die ihn ein letztes Mal ansahen, bevor seine Augenlider anfingen zu flattern und sie sich dann für immer schlossen.

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  • Na Gott sei Dank, der erste Teil dieses besch******* Notdienstes ist vorbei, jetzt noch heute Abend, dann ist es für dieses Jahr endlich wieder vorbei.
    Was laber ich hier eigentlich rum, ihr wollt ja etwas ganz anderes wissen.
    Ich wollte ja eigentlich so fies sein :evil: und euch bis kurz nach fünf zappeln lassen, bevor der letzte Teil kommt. ^^
    Aber nachdem ich eure Feeds gelesen habe, bekommt ihr ihn jetzt "schon"!!!
    Es tut mir leid, dass ich euch das angetan habe,aber ich wollte wissen wie ihr auf sowas reagiert. :D
    Glaubt mir, ich habe auch lange gebraucht um mich dazu entschließen, die Story so zu schreiben.
    Ich hoffe sie hat euch Gefallen, danke fürs lesen und für die Feeds, es wird bestimmt wieder etwas neues von mir geben! ;)



    „Semir!“, schreiend und schweißgebadet wachte Ben auf und sah sich hektisch um, sein Atem ging stoßweise. Er lag in seinem Bett, um ihn herum alles dunkel, außer der grünlich schimmernden Uhrzeit, die sein Wecker anzeigte. Was war das gewesen, hatte er das alles jetzt nur geträumt?


    Erneut sah er auf die Anzeige seines Weckers, es war gerade mal viertel vor eins in der Nacht und trotzdem, er musste es jetzt wissen. Ben nahm sein Handy hervor und tippte die Nummer von Semir ein. Er ließ es ein paar Mal klingeln, als sich eine verschlafene und gähnende Stimme zu Wort meldete, „Ja?“ „Semir? Bist du das?“ „Sicher, wer denn sonst? Ben, es ist viertel vor eins, was ist los?“ Ben begann zu lächeln, „Nichts weiter, ich musste nur eben schnell was überprüfen.“, erleichtert atmete er aus, doch Semir war nicht so erleichtert, sonder eher etwas sauer. „Du wolltest nur schnell was überprüfen? Was wolltest du denn um diese Uhrzeit bei mir überprüfen?“ „Ich erkläre es dir später im Büro, kannst weiter schlafen Partner.“ Er konnte noch hören, wie Semir etwas von wegen, „Nur überprüfen...“, vor sich hingrummelte und dann auflegte.


    Ben wusste das Semir später im Büro, wahrscheinlich nicht die beste Laune aufgrund dieser nächtlichen Störung haben würde, doch das störte ihn nicht. Er war einfach nur erleichtert, dass sich dieser Fall einfach nur als ein böser Alptraum rausgestellt hatte. Er legte sein Handy zur Seite, ließ sich wieder in die Kissen fallen und schlief nur kurz darauf, wieder vollkommen entspannt, ein.



    ENDE

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