Anfängerglück

  • Hallo an alle Leser ! Hier kommt eine GS die Spiddy und ich zusammengeschrieben haben. Über regelmäßige Feedbacks würden wir uns sehr freuen ! Also, viel Spaß beim Lesen :);)



    Anfängerglück


    Nach dem Tod von André schwörte sich Semir das er keinen neuen Partner haben will. Denn es würde keinen Menschen geben der so wie André war.
    Semir bekam endliche ein Probepartner, doch mit keinem kam er wirklich klar.
    Stundenlang saß er alleine im Büro, schaute auf Andrés Platz und war den Tränen nah. In diesem Moment wollte Semir immer alleine sein, denn keiner kannte André so gut wie er.


    Die beiden Hauptkommissare waren einfach ein eingespieltes Team und jeder ergänzte den anderen.
    Gemeinsam hatte sie eine schöne Zeit und Semir erinnert sich oft an die Zeit mit André.
    Bis heute hat er es noch nicht verkraftet das er nichts tun konnte, um André vor seinem Tod zu retten.
    Seit André gestorben war, lag Semir nachts oft wach oder träumte immer denselben Traum, der immer was mit André zu tun hatte.

  • In diesem Traum passierte folgendes: Semir und André befanden sich auf einer Insel, die sich Mallorca nannte und ein beliebtes Urlaubsziel war. Sie crusten mit ihren Motorrädern durch die Hauptstadt "Palma de Mallorca", hielten an einer kleinen Bar an, tranken einen leckeren Cocktail und machten sich danach wieder auf den Weg um ein passendes Hotelzimmer zu suchen wo sie sich für zwei Wochen einnisten konnten. „Komm André, lass uns für die Nacht ein Hotel suchen!" sagte Semir.
    André antwortete darauf „Das ist eine gute Idee. Ich hab auch schon ein Hotel in aussicht. Das gehört einem Freund von mir. Allerdings müssen wir dafür noch ne Weile auf unseren Motorrädern fahren, bis wir da sind. Bevor ich es vergesse, Partner nimm die verdammte Fliegermütze ab. Die steht dir nicht und außerdem fliegen wir nicht, sondern fahren Motorrad.“
    Semir schaute André böse an und meinte sauer „Mir ist das egal ob du meine Fliegermütze nicht magst, wie du sie nennst. Aber damit bekomme ich weder kalte Ohren noch eine Bindehautentzündung. Also lass mich doch mit meiner Mütze fahren. Du trägst ja nur so ein blöden Mofahelm, der dir auch nicht steht.“
    Sie kamen dem kleinen Waldstück immer näher und näher fuhren durch und kamen an einen Hafen wo sie auf ein Boot umstiegen. Doch als das Boot mitten auf dem Meer war und André an der Reling stand fiel ein Schuss und Semir rannte zu dem Ort wo er André das letzte Mal sah.
    Doch er war nicht mehr da, da fiel ein weiterer Schuss und Semir wachte schweißgebadet auf.

  • Ein paar Tage später kam Semir hundemüde zu Dienst, weil er mal wieder die gesamte Nacht nicht schlafen konnte.
    Dann nervte ihn auch noch Hotte mit der Geburtstagskartenunterschrift für Hartmut, dem KTU-Meister.
    So beschloss Semir, dass er für seine Kollegen die Nachtdienste übernehmen wird, damit er erst gar nicht an diesen blöden Traum erinnert wurde.
    Gelangweilt saß Semir vor dem PC. Obwohl er eigentlich Daten auswerten sollte, Akten durchlesen und noch einen Bereicht fertig zuschreiben hatte, konnte er seine Gedanken einfach nicht von André losreißen.
    Immer wieder musste er an den schrecklichen Moment denken, als André von der Harpune getroffen wurde und ins Meer stürzte. Semir vergrub den Kopf tief in den Händen, insgeheim gab er sich die Schuld an Andrés Tod. Hätte er doch nur vorzeitig auf Berger geschossen, dann würde André ihm jetzt noch gegenübersitzen und sie würden noch genau so miteinander Reden und Lachen wie vor ihrem Einsatz in Mallorca. Wieder einmal lief Semir eine Träne über die Wange. Er wusste nicht, wie er damit fertig werden würde, dass André nicht mehr da war.
    Aber eines wusste er genau: Ein neuer Partner kam für ihn nicht in Frage, unter keinen Umständen....

  • Später in der Nacht klingelte das Telefon. Semir, schon kurz vor dem Einschlafen, auch wegen des fehlenden Schlafs von letzter Nacht, wurde hochgerissen und griff sich den Hörer „Gerkhan, Kripo Autobahn.“
    Eine tiefe Stimme meldete sich von der anderen Leitung. „Sie werden mir einen gefallen tun, Herr Gerkhan“.
    „Und welchen? Wer sind sie denn überhaupt?“
    „Wer ich bin ist nicht von Belangen“ sagte der Mann „Jedenfalls werden sie Morgen am Gleis 3 des Düsseldorfer Hauptbahnhofs einen Koffer platzieren, indem sich genau 2 Millionen Euro befinden werden, und kein Cent weniger!“
    Semir stutzte „Ja hören sie das können sie unmöglich von mir verlangen, wo soll ich denn das Geld herbekommen?"
    Den mysteriösen Gesprächspartner ließ das kalt „Wo sie es herkriegen ist mir egal. Ich will es haben und sie werden es mir geben. Und sie kommen vollkommen allein und unbewaffnet, damit das klar ist. Sollte eine dieser Bedingungen nicht erfüllt werden und sollte das Geld bis spätestens Drei Uhr Nachmittags nicht da sein, wird im Haus ihrer geliebten Andrea Schäfer eine Bombe explodieren.“
    Jetzt wurde Semir unruhig und zornig „Hören sie, lassen sie bitte Andrea aus dem Spiel! Und woher wissen sie denn, wo sie wohnt?“
    „Ich hab meine sicheren Quellen Herr Gerkhan, keine Sorge. Die Bombe ist bereits installiert und ich halte meine Versprechen.“

    Damit legte der Mann auf bevor Semir etwas erwidern konnte. Semir war jetzt hellwach. Er war unruhig, er hatte Angst um Andrea.
    Er musste dieses Geld einfach auftreiben, doch woher? Wie sollte er diesen Fall denn alleine durchstehen? Alleine?
    Vielleicht sollte er sich die Sache mit dem Partner doch noch mal durch den Kopf gehen lassen.

  • Semir schaute auf, sah zu Andrés Platz und dann auf das Bild was von den beiden an der Wand hing. Er stand auf nahm sich das Bild von der Wand und begann damit zu reden, denn jetzt brauchte er selber Hilfe und wenn es ging sogar von einem Freund.
    Doch keiner war da, mit dem er reden konnte. Das Bild von André und ihm antwortete ihm einfach nicht.
    Er war mit seinen Nerven am Ende, rutschte an der Wand samt Bild runter und brach in Tränen aus. Dann schaute er das Bild an und sagte Hilflos „Warum? Warum du?!“ und bleib auf dem Boden sitzen.
    Den gesamten Nachtdienst blieb er am Boden sitzen und machte sich Gedanken über diesen Anruf von diesem Mann. Denn die Forderungen die er stellte konnte Semir einfach nicht erfüllen. Er hatte einfach nicht die hohe Geldsumme die der Typ von ihm haben wollte und er wollte auf gar keinen Fall das Leben von André gefährdenden.
    Die Uhr im Büro zeigte 0 Uhr an, aber eine Helfende oder passende Lösung hatte er nicht.

  • Doch dann kam ihm die lösende Idee auch wenn er dafür ein Opfer bringen musste. Er nahm den Hörer von der Gabel und wählte die Nummer seiner Chefin Anna Engelhardt. Es dauerte eine Weile bis jemand bei ihr abnahm. Gerade als er auflegen wollte hörte er eine müde Stimme sagen „Engelhardt, wer hat mich geweckt?!“
    Semirs Stimme zitterte, dennoch antwortete er ihr klar und deutlich „Guten Abend Chefin. Entschuldigen Sie dass ich Sie geweckt habe. Doch leider habe ich ein riesen Problem, das nicht bis zu Dienstbeginn warten kann. Vor einer Stunde bekam ich eine Drohung die besagt wenn ich heute Nachmittag am Düsseldorfer Hauptbahnhof 2 Millionen Euro hinterlasse und wenn ich das nicht tue wird Andrea was passieren. Dieser Mann hat auch schon eine Bombe bei mir im Haus installiert. Ich weis nicht wo ich das Geld her nehmen soll. Können Sie mir nicht helfen Chefin.“
    Am anderen Ende der Leitung war es kurz still, dann hörte ich ein Reißverschluss der sich schließ und die Antwort der Chefin „Semir, ich bin auf dem Weg zu Ihnen wo sind sie.“„Danke Chefin. Ich bin in der Dienstelle.“ erwiderte Semir.
    „Gut, bleiben Sie wo Sie sind. Ich komme zu Ihnen.“ meinte die Chefin und legte auf.

  • Semir wartete unruhig und zitternd. Der Gedanke an diese Drohung und die Gefahr um Andrea ließ ihn sogar seit langem wieder André vergessen. Immer wieder blickte er aus dem Fenster, doch noch war da kein Anzeichen von Anna zusehen.
    Zehn Minuten später hörte Semir einen Wagen auf den Parkplatz fahren. Doch... das war nicht Annas Wagen! Was hatte dieses Auto denn hier verloren, mitten in der Nacht?
    Semir kauerte sich unter das Fenster und zog seine Waffe. Er hörte eine Autotür aufgehen und dann gleich wieder zufallen. Ein Blick über den Fensterrand zeigte ihm nur noch den Umriss dieser Person, die gerade die Dienststelle betritt.
    Semir stellte sich vor die Tür des Großraumbüros, bereit, den vermutlichen Eindringling zu überraschen. Schritte aus dem Treppenhaus wurden laut, Schritte die immer näher kamen und zu Tür führten. Dann wurde die Türklinke nach unten gedrückt und die Tür aufgemacht.
    Noch bevor diese Person einen Fuß ins Büro gesetzt hatte, wurde sie von Semir schon zurückgestoßen und mit der Waffe bedroht. „Du dachtest wohl, du könntest hier eindringen, aber da hast du…!“ „AAAHHH“ schrie er erschrocken auf.
    Semir sprang schleunigst zurück und steckte seine Pistole weg, als er in das Zornentbrannte Gesicht seiner Chefin sah. „Semir, was war das für ein Auftritt? Proben Sie für den nächsten Einsatz?“
    „Äh, nein, nein Chefin, ich dachte nur, äh..
    .“
    Semir war erleichtert, verdattert, ängstlich und verwirrt zu gleich.
    Ja, also ich hab das Auto gesehen, das ist nicht ihres, und da dacht ich mir... ja, weiß nicht“ brachte er noch heraus.
    Mein Wagen hat eine Panne, er ist in der Werkstatt... dieses Auto gehört meiner Schwester, ich habs mir geliehen... aber das konnten sie nicht wissen“ erklärte Anna.
    Naja Schwamm drüber, was ist jetzt mit diesem Erpresser?“
    Und Semir erzählte noch mal ausführlich von dem Gespräch, von der Forderung und der Drohung dieses mysteriösen Mannes.
    Chefin, was sollen wir denn machen? Ich kann unmöglich 2 Millionen Euro auftreiben. Aber wenn Andrea was passiert, dann... ich hab doch schon André verloren!“
    „Ja, ich weiß“
    sagte Anna tröstend „Ich hab aber eine Idee! Eine Freundin von mir ist die Frau eines sehr reichen Anwalts. Zu ihm hab ich gute Kontakte, vielleicht wollen sie uns ja unterstützen“.
    Semir nickte und rief nervös „Dann rufen Sie da bitte an. Es ist wichtig das, das jetzt geklärt werden muss, wir brauchen dieses verdammte Geld!
    Anna griff zu ihrem Handy und wählte eine Nummer „Bettina? Ich bins, Anna. Tut mir leid dass ich dich aus dem Bett klingle, aber wir brauchen Hilfe von dir und Rainer... finanzielle Hilfe!“
    Anna erklärte die Situation am Handy „Ich weiß dass das eine gewaltige Menge ist, aber wir brauchen das Geld... es geht um ein Menschenleben, Bettina! Ja, gib ihn mir mal!
    Frau Bettina Kowalski gab Anna Engelhardt an ihren Mann Rainer weiter „Rainer, ich bins, Anna, ich brauche deine Hilfe
    Wieder erklärte sie, worum es ging. „Wieso kannst du das nicht machen? Rainer, du hast dieses Geld, es kann dir doch nicht so sehr wehtun, bei deinem Konto! Es geht um ein Menschenleben, das ist unersetzbar! Ach, ich soll mich da selber drum kümmern? Rainer, die Freundin meines Mitarbeiters schwebt in Lebensgefahr! Stell dir vor es würde um Bettina gehen und... Rainer! Rainer?“ meinte Anna.
    Sie nahm das Handy vom Ohr, schaute aufs Display und sah Semir an „Er hat aufgelegt“.
    Wütend schlug Semir auf der Faust auf den Tisch „Sind ja tolle Freunde, die sie da haben!“ schrie er. „Wenn der das Geld nicht rausrückt dann hol ich es mir, und zwar jetzt auf der Stelle! Der als Anwalt, müsste doch Verständnis dafür haben!“
    Er zog sich seine Jacke über und schaute Anna fragend an.
    Die Adresse von diesem Kerl?“ fragte Semir gereizt.
    Aber Semir, sie können doch nicht...“ Anna versuchte Semir davon abzubringen.
    Doch Chefin, ich kann.... es geht um Andreas Leben, dafür kann ich alles! Also, die Adresse!“
    Anna schloss die Augen und sagte „Es ist die Brinklerstaße 15
    Sie rief ihm noch nach „Semir, bitte benehmen Sie sich!“ aber Semir war schon aus der Tür verschwunden und fuhr vom Hof.

  • Aufgebracht suchte Semir die Straße, die Frau Engelhardt ihm genannt hatte. Er würde sich das nötige Geld holen und wenn es sein musste mit Gewalt. Als er das richtige Haus fand, parkte er und klingelte. Ein Mann öffnete die Tür und bevor er was sagen konnte, packte Semir ihn am Kragen und drängte ihn in die Wohnung.
    „Sind sie Reiner?" fragte er.
    „J...ja.. Reiner Kowalski.. wer...wer sind Sie und was w...wollen Sie von mir?“ fragte der Mann zitternd.
    „Mein Name ist Semir Gerkhan... ich bin der Polizist, der die zwei Millionen Euro braucht, von denen Ihnen Frau Engelhardt erzählt hat!“ schrie er und festigte seinen Griff.
    Eine Frau kam ins Wohnzimmer gestürmt, sah Semir und ihren Mann und schrie „Lassen Sie ihn los, oder ich rufe die Polizei!“
    Semir schüttelte den Kopf „Keine Sorge Frau Kowalski, die ist schon da!“
    Herr Kowalski zitterte „Hören Sie... ich kann ihnen doch unmöglich einfach so zwei Millionen Euro geben!“
    „Einfach so? Einfach so haben Sie gesagt? Es geht aber um ein MENSCHENLEBEN!!!“ schrie Semir Herrn Kowalski ins Gesicht.
    Die Frau griff zum Telefon „Jan? Bitte komm schnell, wir werden bedroht!“ schrie sie in den Hörer und dann legte sie das Telefon wieder weg.
    „Wen haben sie angerufen? WEN haben sie gerade angerufen!?“ schrie Semir.
    „Unseren Nachbarn, Herrn Richter... ich warne sie, er ist ein professioneller Nahkämpfer, sie sollten schleunigst das Haus verlassen!“ rief Frau Kowalski.
    Semir lachte spöttisch „Professioneller Nahkämpfer, und da soll ich mich fürchten?“

  • Im nächsten Moment öffnete sich die Haustür und ein großer, junger Mann trat herein.
    Ah, du bist also der professionelle Nahkämpfer?“ spottete Semir verachtungsvoll.
    Lassen Sie den Mann los“ antwortete Herr Richter ruhig, aber bestimmt.
    Nein, erst muss er mir das Geld geben!“ schrie Semir.
    Richter kam näher und stieß Semir weg, damit hatte er das Fass zum überlaufen gebracht. Semir schlug mit der Faust nach Richters Gesicht, doch der wich aus und trat Semir in den Bauch. Er wollte zuschlagen, aber Semir packte den Arm, zog Richter zu sich und rammte ihm das Knie in den Bauch, dann schlug er noch mal mit der Faust zu und diesmal traf er.
    Richter ließ sich nicht aus der Fassung bringen und trat Semir zwei Mal sehr schnell hintereinander ins Gesicht, sodass er blutend zu Boden fiel.
    Und jetzt hau ab!“ schrie Richter.
    Semir stand auf, wischte sich das Blut aus dem Gesicht und zeigte mit dem Finger auf Kowalski. „Wir sehen uns noch wegen dem Geld!
    Dann verließ er wütend und enttäuscht über den Misserfolg das Haus, stieg in seinen BMW um zurück zur Wache zu fahren.

  • Auf der Wache wartete Anna Engelhardt schon ungeduldig auf Semir, als dieser die Wache betrat bekam sie einem großen Schreck. Als ihr Schreck einwenig gedämpft war schaute sie sich die Wunden von Semir an und fragte ihn mitfühlend „Was ist denn passiert?“
    „Ach nichts. Wir hatten nur eine Meinungsverschiedenheit. Wo sich der Nachbar von der Familie Kowalski eingeschaltet hat. Mehr war da nicht.“
    „Nichts sagen Sie Semir. Da sehen Sie aber anders aus. Hat Ihnen Herr Kowalski das Geld nun doch geben?“ fragte Anna nach.
    Semir schlug wütend auf den Tisch und schrie „Nein, ich hab das Geld nicht bekommen! Chefin, was sollen wir denn jetzt tun, wir brauchen dieses Geld!"
    Jan sah seinen Nachbarn Herrn Kowalski neugierig an. „Was wollte dieser Mann denn von Ihnen?"
    „Er wollte Geld... 2 Millionen Euro. Der hat doch einen an der Waffel, ich bin kein Geldautomat, auch nicht für die Polizei!" schimpfte Herr Kowalski.
    „Polizei? Rainer, wenn dieser Mann von der Polizei war, dann hatte er sicher seinen Grund um das Geld zu verlangen. Hat er etwas dazu gesagt?" fragte Jan genauer nach.
    Kowalski zuckte die Schultern „Naja... zugegeben, er hatte einen Grund. Er sagte er wird erpresst und wenn er das Geld nicht abgibt, passiert seiner Freundin was. Aber ich meine... das ist doch nicht mein Problem oder?“
    Jan setzte sich auf einen Stuhl um zu überlegen und sah dann Rainer an.
    „Ich würde ihm das Geld geben." meinte Jan ernst.
    Rainer war fassungslos über diese Antwort und fragte überrascht „Wieso sollte ich ihm das Geld geben?"
    „Naja... immerhin bist du gut mit dieser Frau Engelhardt befreundet und außerdem, willst du doch nicht wirklich ein Menschenleben auf dem Gewissen haben oder?“ hackte Jan nach „Zwei Millionen Euro sind eine gewaltige Menge, aber sie sind kein Menschenleben wert, vergiss das nicht.“
    Jans Worte zeigten offenbar Wirkung auf Rainer. Er überdachte seinen kompletten Entschluss noch mal, wählte dann die Handynummer von Frau Engelhardts.
    Im Büro klingte Anna Engelhardts Handy, bei dem Telefonat schlich ein kurzes lächeln und dann legte sie auf. Als sie ihr Handy verstaut hatte schaute sie Semir an und meinte lächelnd „Semir Sie bekommen das Geld. Ich hole es morgen für Sie bei Kowalski ab. Was sagen Sie nun?“
    Semir schaute seine Chefin verblüfft an „Wie…wie haben Sie das geschafft?“
    „Ich sagte Ihnen doch das ich mich auf meinen Freund Reiner verlassen kann.“ sagte die Chefin.

    2 Mal editiert, zuletzt von Spiddy ()

  • Am nächsten Morgen kam Anna Engelhardt wie versprochen mit den 2 Millionen Euro ins Büro und bat Semir in ihr Büro. Dort besprachen sie wie es bei der Übergab des Geldes ablaufen wird.
    Semir machte sich mit dem Geldkoffer auf den Weg zum Düsseldorfer Bahnhof um das Geld dort zu deponieren.
    Jedoch bemerkte er nicht, dass Jan ebenfalls dort war. Er hatte sich Sorgen gemacht, nachdem er die Geschichte gehört hatte. Aus lauter Schuldgefühl weil er Semir aus Rainers Haus vertrieben hatte, fühlte er sich nun verpflichtet, ihm zu helfen. Er lehnte an einem stehenden, nicht besetzten Zug und blickte sich am Bahnhof um.


    Semir war auch schon da, doch er hatte Jan noch immer nicht bemerkt und stattdessen blickte er sich um. Doch er konnte niemanden entdecken, der nach einem Erpresser aussah.
    Als Semir sich aber dann um seine eigene Achse drehte sah er doch jemanden. Aber wer war das ? Konnte es der Erpresser sein ?


    Am Bahngleis 4 stand ein Mann komplett schwarz angezogen, mit schwarzer Maske über dem Gesicht, sodass nur die Augen zu erkennen waren. Er deutete auf Semir und winkte ihn zu sich. Langsam und vorsichtig näherte sich Semir dem Mann, bis er ihm gegenüberstand.

  • „Bist du Gerkhan?“
    Semir nickte und stellte den Koffer vor dem Mann ab „Hier ist ihr Geld!“
    Der Mann nahm den Koffer hoch, doch plötzlich ließ er ihn wieder los und blickte in eine bestimmte Richtung.
    „Der Kerl da hinten... er beobachtet uns schon die ganze Zeit. Wer ist das?“
    Semir blickte zu dem Zug, den der Erpresser auch anpeilte und obwohl er Jan sofort wieder erkannte, stritt er die Kenntnis über diesen Mann ab. Der Erpresser blickte noch genauer zu Jan.
    „Der hat eine Waffe an seinem Gürtel! Das muss ein Polizeispitzel sein!"
    Bevor Semir antworten konnte, blickte er auch schon in den lauf der Waffe des Erpressers.
    „Gerkhan, ich hatte dir doch gesagt, du sollst allein kommen.... zu schade, eigentlich hatte ich gehofft, wir könnten diese Übergabe ohne Gewalt abschließen... aber du hast ja nicht mitgespielt!"
    Semir schloss die Augen, denn er wusste, dass es gleich vorbei sein würde.

  • Sorry das ihr so lang warten musstet... aber hier gehts weiter :)


    Der anschließende Knall kam jedoch von weiter hinten. Semir riss die Augen auf und sah, wie sich der Erpresser an die Schulter fasste. Dann drehte er sich um: Jan eilte mit gezogener Waffe her und fixierte den Erpresser, der jetzt in Jans Richtung schoss. Jan hechtete sich hinter ein Auto aus dem er hervorschoss, allerdings nicht traf.
    Schreie wurden auf dem Bahnhof laut und die Leute liefen panisch auseinander. Der Erpresser schoss sowohl in Semirs als auch in Jans Richtung, während er mit dem Geldkoffer in der Hand rannte, dann stieg er in ein Auto und sauste damit davon. Jan stellte sich neben Semir und schoss auf das Auto, doch obwohl er dieses traf, fuhr der Erpresser weiter, bis er um die Kurve verschwunden war.
    Semirs Auto war für die Verfolgung zu weit weg, enttäuscht ließ er den Kopf hängen.
    Tut mir leid, es ist meine Schuld" sagte Jan mit dem Blick auf den Boden gerichtet.
    Doch Semir schüttelte den Kopf „Schon gut... du... ich meine Sie wolltest nur helfen".
    Ja... und das werde ich auch weiterhin tun, bis das mit diesem Erpresser geklärt ist. Ich denke das bin ich dir schuldig".
    Semir schaute Jan verblüffend an und fragte ihn verwundert „Wie meinen Sie das?
    Ich bin Jan Richter, kannst mich ruhig Jan nennen.“ lächelte er „Ganz einfach, diese Übergabe wäre ganz anders abgelaufen, wenn ich mich besser versteckt hätte. Aber wenn ich dies getan hätte wären Sie jetzt Tot!“
    Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Semir Gerkhan, aber Semir reicht mir.“ grinste der Komissar. „Stimmt da hast du recht, wenn du dich besser versteckt hättest, würde ich jetzt meine Freundin in meinen Armen halten. Ich bin aber froh das du mich vor meinem eigenen Tod bewahrst hast. Vielen Dank Jan!
    Jan schaute Semir an, lächelte und meinte „Kein Problem das habe ich doch gerne gemacht.“
    Aber warum habst du das gemacht?“ fragte Semir verwirrt.
    Sowas tut man unter Kollegen.“
    Kollegen ?
    Ja. Jan Richter, verdeckter Ermittler
    Jan gab dem verdatterten Semir die Hand „Na gut, dann.... freut es mich, Kollege. Wir werden jetzt zu meiner Dienststelle fahren und alles erklären.“ und so stieg Semir in seinen BMW und Jan nahm auf den Beifahrersitz platz.

  • Während der Fahrt kamen Semir Tränen und Jan blickte ihn an.
    „Weißt du, ich hab erst vor kurzem meinen Partner verloren... und jetzt auch noch meine Freundin... ich glaube nicht, dass es noch Hoffnung für sie gibt.“
    Semir wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, Jan legte ihm die Hand auf die Schulter und meinte aufmunternd
    Als Semir auf dem Parkplatz der PAST ankamen stieg er zusammen mit Jan sofort aus, hasteten die Treppe hinauf und führte Jan ins Büro seiner Chefin, Frau Engelhardt.
    Dort erklärten sie in ein paar knappen Worten was geschehen war, und Semir machte Jan mit Anna Engelhard bekannt. Frau Engelhardt wies sie an, zu Andrea ihr Haus zu fahren, denn vielleicht gäbe es ja doch noch Hoffnung.
    Semir ließ sich das nicht zweimal sagen und schon saß er mit Jan erneut im Wagen. Sie waren auf dem Weg zu Andrea ihr Haus und dort sahen sie das die Haustür war aufgebrochen war. Jan zog seine Waffe und ging die Treppe hinauf, gefolgt von Semir. Am oberen Ende der Treppe öffneten sie die Tür zum Wohnzimmer.
    Dieses glich einem Schlachtfeld: Der Glastisch war kaputtgeschlagen, ein Schrank umgestoßen und der ganze Boden war von Geschirrscherben übersät.
    „Andrea!“ rief Semir, doch es meldete sich niemand „So ein Mist!“
    „Aber sie muss noch am Leben sein.“ beruhigte ihn Jan „Es ist hier nichts explodiert und wenn er sie töten hätte wollen, hätte er es mit der Bombe getan.“

  • Semir leuchtete das ein und ihm kam eine Idee. Er nahm sein Handy und wählte Andreas Nummer. „Nein!“ sagte Jan „Wir machen das anders. Gibt es hier ein Festnetztelefon? Ruf damit an und betätige den Lautsprecher. Ich denke nämlich, dass sich der Entführer melden wird, der ihr das Handy genommen hat. Mit meinem Handy kann ich ein paar seiner Sätze aufnehmen und wir lassen eine Stimmanalyse machen.“
    Semir blickte Jan fassungslos an. Er war fasziniert von dem sehr raschen und doch überlegten Gedankengang, den sein zeitweiser Kollege hatte. Er nahm also das Festnetztelefon und wählte Andreas Handynummer, zeitgleich schaltete Jan sein Handy ein. Als er fertig war, nickte er Semir zu und er drückte die grüne Taste des Telefons. Nach einigen Freizeichen meldete sich, wie erwartet eine Männerstimme „Ja... wer ist da?
    Hören sie, das heute am Bahnhof war ein Missverständnis!“ meinte Semir um ein Gespräch zu entwickeln.
    Gerkhan... ein Missverständnis zu viel, findest du nicht auch?
    Wo ist meine Freundin? Wo?
    Sie sitzt gerade neben mir, mit einem Klebeband über dem Mund und an einen Stuhl gefesselt... ich muss schon sagen, sie sieht gar nicht übel aus. Gut dass ich die Bombe nicht gezündet habe!“
    „Lassen Sie sie gehen, bitte! Sie hat doch damit nichts zu tun!“
    „Ich habe dich gewarnt, Gerkhan
    !“ und der Mann am anderen Ende der Leitung legte auf.
    Jan blickte zu Semir „Ich hab alles für die Stimmenanalyse aufgenommen... los, fahren wir zur KTU".
    Semir verließ auf dem schnellsten Wege das Haus von Andrea, so schnell konnte Jan gar nicht gucken. Ja schaltete schnell und folgte Semir zum Wagen.

  • Auf dem Weg zur KTU verlor Semir kein Wort über das Gespräch, doch als Jan ihn fragte „Semir, was meinte dieser Mann damit. Das er dich gewarnt hat?“
    Semir sah Jan an, denn jetzt blieb ihm nichts anderes übrig ihm die Wahrheit zusagen.
    Auch wenn es Semir schwer viel fing er an zu erzählen „Der Mann hat gestern Nacht in der Dienststelle angerufen... da hatte ich Nachtdienst. Und er hat gesagt wenn er diese 2 Millionen Euro nicht bekommt, dann stirbt meine Freundin. Und ich sollte unbewaffnet und vor allem alleine kommen. Da er aber dachte dass ich dich mitgenommen habe... naja.“
    „Jetzt kann ich dich verstehen Semir.“ fügte Jan mitfühlend hinzu.
    „Spiel mir mal die Aufnahme vor, ich will wissen wie ich mich angehört habe.“ meinte Semir lächelnd.
    Jan griff erneut zu seinem Handy, suchte die Aufnahme und startete diese. Daraufhin verzogen sich die Gesichter der beiden Hauptkommissare und sie sahen sich an.
    „Irgendwas stimmt nicht!“ sagte Jan „Seine Stimme.... die klingt so... unnatürlich, findest du nicht?“
    „Ja, so übertrieben dunkel.... das fällt beim Gespräch gar nicht so auf, aber jetzt... weißt du was ich glaube? Er hat seine Stimme verstellt, er muss was geahnt haben. Weißt du was das bedeutet?“ meinte Semir.

  • Jan schüttelte den Kopf, sah Semir an und fragte „Was hat es denn zu bedeuten?
    Bei der Stimmenverstellung kann auch die KTU nichts feststellen.“
    Jan ließ daraufhin den Kopf hängen, doch plötzlich fiel ihm was ein „Aber weißt du was? Er wusste zwei Dinge über dich: erstens dass du um diese Zeit Nachtschicht hattest. und zweitens: Wer deine Freundin ist und wo sie wohnt. Fällt dir jemand ein, der diese Dinge wissen könnte, dich aber nicht sonderlich leiden kann?
    Semir dachte nach „Hmm... eigentlich kommt da nur, so ungern ich es auch sage, ein Kollege in Frage. Das passt auch zusammen da ich alleine freiwillig Nachtdienst hatte.“
    „Und mit welchen Kollegen hast du ein Problem?
    “ fragte Jan nach.
    Semir fing an zu erzählen „Nun, einen richtigen Streit hatte ich noch nie... aber es gibt da einen Walter Boll... Vor zwei Jahren wurde sein Sohn entführt und André und ich hatten den Fall und sollten den Jungen befreien. Tja, das haben wir nicht geschafft, weil wir zu spät kamen. Zu dem Zeitpunkt war der Junge schon tot. Walter hat das nie richtig verarbeitet, und ich glaube dass er mir die Schuld daran gibt. Denn ich hatte diesen Einsatz geleitet.“
    Jan wartete, bis Semir zu Ende erzählt hatte und dachte nach, bevor er seine Antwort gab: „Die KTU können wir vergessen... hat dieser Walter Boll heute Dienst?
    Semir schüttelte den Kopf „Er feiert noch Überstunden ab und das kann dauern.“
    „Gut, dann fahren wir zu deiner Chefin, erklären ihr das ganze und bitten darum, bei Walter Boll vorbeischauen zu dürfen.

  • Semir nahm die Ausfahrt Richtung PAST, folgte der Straße und hoffe darauf dass in diesem Moment kein Passant ihre Hilfe brauchte, was auch so war.
    Auf dem PAST rannten die beiden wie immer die Treffe rauf und klopften an der Bürotür der Chefin an.
    Sie warteten solange bis sie ein „Herein“ hörten und traten ein.
    „Chefin, ich habe einen Verdacht... der Kollege Boll. Er könnte dahinter stecken!“ erklärte Semir hastig.
    „Mit seiner Freundin ist alles in Ordnung... soweit wir das sagen können. Wir haben ihr Handy angerufen und ein Mann ging ran, ich wollte seine Textpassagen für eine Stimmanalyse aufnehmen, aber er hatte seine Stimme bei dem Gespräch mit Semir verstellt... aber er musste wissen dass Semir gestern Abend Nachtschicht hatte, sonst hätte er gestern Abend nicht angerufen.. Außerdem muss er den Wohnort von äh… Andrea glaube ich, kennen denn sie ist ja nicht mehr da. Entführt... und dann erzählte Semir mir die Geschichte mit Herrn Bolls Sohn.“
    „Ja, und jetzt würden wir gerne bei Walter Boll vorbeifahren. Vielleicht erfahren wir mehr.“ beendete Semir Jans Erzählung.
    „Na gut, aber seien Sie vorsichtig. Besonders Sie, Herr Gerkhan. Sie wissen, wie Kollege Boll auf Sie zu sprechen ist.“ meinte die Chefin besorgt um Semir.

  • Doch Semir war mit Jan im Schlepptau schon unterwegs zum Parkplatz. Sie stiegen in den BMW und fuhren zu Bolls Haus. Semir kannte die Adresse aus dem `FF´. Sie parkten vor der Garage in der Bolls Auto stand, stiegen aus und klingelten.
    Walter Boll öffnete ihnen und schaute erst etwas neugierig, dann verächtlich „Semir da hab ich schon mal frei und dann muss ich deine Visage auch noch sehen. Was willst du? Dich zum Tausendsten Mal entschuldigen und mir vorwinseln, dass du nichts für Richards Tod kannst?“
    „Wir kommen aber nicht deswegen.
    “ entgegnete Semir mit einem Kopfschütteln „Walter, gestern Abend beim Nachtdienst wurde ich angerufen. Ein Erpresser verlangte 2 Millionen Euro von mir. Bei der Übergabe lief etwas schief und er hat meine Freundin entführt. Er muss gewusst haben, wann ich Nachtschicht habe und wo Andrea wohnt.“
    „Semir ich… ich kann dir da nicht helfen. Keine Ahnung wer deine Freundin entführt hat und das Geld von dir wollte. So, und jetzt lasst mich bitte wieder allein Jungs
    .“ Antwortete Herr Boll abweisend.
    Doch so leicht wollten sich Semir und Jan natürlich nicht abschütteln lassen.
    Wissen Sie, was mir aufgefallen ist, Herr Boll? Sie haben gar nicht gefragt wer ich bin! So als würden Sie das wissen, als hätten Sie mich schon mal gesehen und der Erpresser hat mich bei der Geldübergabe tatsächlich gesehen.“ stellte Jan fest.
    Ach, das ist doch Blödsinn. Jeder andere Kollege könnte es doch auch gewesen sein.“ wehrte sich Herr Boll.
    Das ist richtig Walter, aber keiner der anderen Kollegen hätte so ein gutes Motiv wie du.
    erläuterte Semir.
    Herr Boll sah die beiden einen Moment lang entrüstet an bevor er plötzlich wegrannte, und zwar in Richtung Garage. Semir und Jan rannten ihm überrascht hinterher, doch vor der Garage kam Boll zu stehen. Er sah Semirs BMW vor der Ausfahrt.
    Tja Herr Boll... so leicht wird das nicht!“ feixte Jan.
    Doch Boll rannte auf die Straße und hielt einen Mercedes an. Er schleuderte den Fahrer aus dem Auto und stieg ein. Semir rannte auf das Auto zu, sprang und hielt sich am Dach fest.

  • „Nimm meinen Wagen... der Schlüssel steckt!“ schrie Semir Jan zu, bevor der Mercedes losbrauste.
    Jan rannte zu Semirs BMW und folgte dem Mercedes in hohem Tempo. Semir kletterte am Dach entlang, Boll fuhr Schlangenlinien, um ihn vom Dach zu schütteln, aber Semir hielt sich eisern fest. Jan raste dem Mercedes weiterhin hinterher. Dieser täuschte vor rechts abzubiegen, fuhr aber geradeaus weiter. Jan fiel nicht darauf rein und blieb dran.
    Währenddessen gelang es Semir, die hintere Fensterscheibe des Mercedes einzuschlagen und auf den Rücksitz zu klettern.
    „Semir, was willst du von mir?“ fragte Herr Boll hastig.
    Semir hielt Boll eine Pistole an den Kopf „Halt an! Ich weiß dass du dahinter steckst!“
    Doch Boll riss das Lenkrad plötzlich sehr stark nach links. Darauf war Semir nicht vorbereitet und verlor die Waffe, dann schlug Boll ihm den Ellenbogen ins Gesicht. Jan war noch immer am Auto dran, Boll steigerte sein Tempo immer wieder und Jan machte dasselbe. Boll nahm eine rechte Ausfahrt und Jan hielt sich dran. Boll wechselte jetzt die Straßenseite und wich ganz knapp vor einem entgegenkommenden Fahrzeug wieder die Spur, sodass Jan fast mit dem energisch hupenden Fahrer kollidiert wäre, aber gerade noch ausweichen konnte. Mittlerweile war im inneren des Mercedes ein heftiger Schlagabtausch zwischen Semir und Herrn Boll entbrannt.
    Semir versuchte zwischen den gegenseitigen Faustschlägen immer wieder das Lenkrad an sich zu reißen, aber Boll konnte dies jedes Mal aufs Neue verhindern. Schließlich beendete Semir den Kampf, indem er Boll einen Handkantenschlag auf den Hinterkopf verpasste. Boll kippte zur Seite, Semir übernahm das Lenkrad und steuerte einen Freien Parkplatz an, wo er das Auto zum stehen brachte.
    Jan parkte hinter ihm und Semir stieg aus, den bewusstlosen Boll in seinem Griff. Jan kam hinzu.
    „Semir, wir fahren auf die Wache dort wird er singen.“
    Doch Semir schüttelte den Kopf „Nein, wir fahren zu Andrea ihr Haus. Vielleicht erinnert er sich dort auch besser an das was war. Und wir können ihm versichern, vor Frau Engelhardt nicht zu sagen was gerade passiert ist, damit er seinen Job behalten kann. Bei einem Verhör in der Dienststelle würde die Chefin alles mitbekommen und so würde er wohl eher zugeben was passiert ist.“
    Jan war mit Semirs Plan einverstanden. Er legte Boll die Handschellen an, falls er während der Fahrt aufwachen sollte. Dann setzten sie ihn auf den Rücksitz des BMW, stiegen selbst ein und fuhren zu Andrea ihrem Haus.
    Wie erwartet wachte Boll auf und wollte Semir von hinten attackieren, doch der Hauptkommissar reagierte sofort und legte eine Vollbremsung wie aus dem Bilderbuch vor. Boll wurde aggressiv, Jan merkte es und meinte „Fahr mal rechts ran!“
    Semir fuhr rechts ran, Jan stieg zu Boll nach hinten, schaute seinen Partner durch den Rückspiegel an und meinte „Kannst weiterfahren. Ich halte ihn ruhig!“

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