Die letzte Kugel

  • Hallo Zusammen :baby:,
    es ist Montag und wie versprochen, fangen Steffi und ich jetzt mit der vierten und definitiv letzten Fortsetzung :] unserer Semir, Chris, Tom Storys an!
    Wir wünschen euch viel Spaß und "Kraft" beim Lesen ! :D



    Prolog:


    Der Himmel hatte seine Schleusen geschlossen, fast als würde er ein Zeichen geben wollen für die Menschen, die sich um das frische Grab versammelt hatten. Ein kleiner Sonnenstrahl verdrängte die Wolken.
    Kränze , Kerzen und unzählige Blumen umgaben den aufgehäuften Erdhügel und das hölzerne Kreuz, in das schlicht ein Name eingeritzt war.
    Der Pfarrer hatte seine Rede beendet und Anna Engelhardt stand nun vor dem Sarg, machte eine kurze Pause und liess ihren Blick über die Anwesenden schweifen , ehe sie mit ihrer Rede fortfuhr.
    „ Wir alle haben einen großen Verlust erlitten und können das Unglück, welches passiert ist, noch nicht fassen.... mit seinem Einsatz hat er 2 Kollegen das Leben gerettet und seins gegeben. Wir nehmen Abschied von einem großartigen Kollegen, einem Freund, Familienvater und Ehemann.
    Mir fehlen die Worte, um das unermässliche Leid auszudrücken, was uns alle betroffen macht.......“
    Ein einzelner Musiker spielte ein Lied im Hintergrund, sein Lieblingslied, während der Sarg langsam , Stück für Stück in seiner ewigen Ruhestätte versank...

  • ;) sorry, gestern abned war zu spät, aber jetzt kommt der nächste teil. Nur wird er euch nicht verraten , wer nun gestorben ist, doch nicht sooo früh am Anfang..... da kennt ihr uns aber schlecht.... ne ne.... da müßt ihr noch warten
    :P



    3 Wochen zurück:


    Semir und Chris saßen mit dem Phantomzeichner in ihrem Büro am Laptop und so langsam entstand ein Gesicht. Das Gesicht eines jungen Mannes, Anfang zwanzig, mit kurzem dunklem Haar, dem man kaum zutrauen konnte, dass er vor nicht mal drei Stunden einen Menschen erschossen hatte.
    Chris sah auf den Bildschirm und nickte.
    „Das ist er. Genau so sah er aus.“
    Auch Semir, der das entstandene Bild fixierte, nickte. „Ja, und den kriegen wir! Verlass dich drauf!...Kannst du uns das gleich mal ausdrucken, Bernd? Und einen Abgleich mit allen Datenbanken!“
    Der Zeichner nickte, speicherte alles ab und drückte einige Tastenkombinationen. Gerade kam Susanne herein und ihr Blick war sehr ernst.
    „Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Der zweite Fahrer ist soeben gestorben…“
    Einen Moment lang war es still. Chris war der erste, der weiter sprach.
    „Dann haben wir es jetzt mit doppeltem Mord zu tun!“ Dabei hielt er das gerade ausgedruckte Blatt hoch. „Und der Kerl hier ist der Täter!“
    Dann gingen beide an Susanne vorbei aus dem Zimmer in Richtung des Büros der Chefin.


    Diese sah sie kurz darauf ernst an, blickte ebenfalls auf das Bild.
    „Das ist der Täter?“
    „Das ist einer der Männer, der mit dem Transporter vor uns geflohen ist, Chefin. Und mit Sicherheit war es auch derjenige, der den Transporter zuvor gestoppt und die beiden Fahrer erschossen hat .“
    „Wieso konnte er ihnen entkommen?!“, fragte sie und Chris und Semir sahen sich stumm an.
    „Ein zweiter Täter hat uns hinten durch die Ladetür die Reifen zerschossen….keine Chance.“
    „Also Profis und auf jeden Fall gute Schützen. Was hatte der Transporter geladen?!“
    „Ja, also….das wissen wir nicht.“
    „Das wissen sie nicht?! Es werden zwei Fahrer eines kleinen LKWs erschossen, fast vor ihren Augen. Und sie wissen nicht, was dieser Wagen geladen hatte?! Wem gehörte das Fahrzeug?!“
    Wieder sahen die Beiden sich an. „Ja Chefin, das wissen wir auch nicht….die Nummernschilder waren gefälscht und…“
    „Dann legen sie auf der Stelle einen Zahn zu, meine Herren. Was ist mit den beiden toten Fahrern?““
    „Susanne überprüft das gerade. Vielleicht haben sie eine Akte. Und das Phantombild läuft auch gerade durch. Vielleicht kriegen wir da etwas….“
    Anna unterbrach Semir mit scharfer Stimme. „Ich höre immer ´vielleicht´, Semir. Und sie wissen genau, wie sehr ich dieses Wort hasse. Also bitte, vielleicht machen sie jetzt etwas Tempo!“
    Beide nickten und verließen eilig das Büro. Und dort stießen sie fast mit Tom zusammen, der soeben die Dienststelle betrat. Grinsend hob er die Hand.
    „Ach, die beiden Kollegen! Was hat euch denn die Stimmung verhagelt?“
    „Zwei Tote, platte Reifen und die Engelhardt! Was machst du denn hier?“
    „Ich? Och, nix….ich fahre so durch die Gegend, verteile meine Praktikanten auf verschiedene Dienststellen und…“
    Semir hob sofort abwehrend die Hände. „Oh nein! Aber nicht bei uns! Frag doch Bonrath und Hotte, wir haben keine Zeit für sowas….“ Schon war er in seinem Büro verschwunden und Chris zuckte die Achseln.
    Tom deutete auf das Büro von Anna. „Der kann mich doch mal, frag ich halt Anna.“

  • Es geht weiter :]


    5 Minuten später kam Tom bereits freudestrahlend aus ihrem Büro und ging zu Semir und Chris.
    „Ich weiß ja nicht, was sie mit euch hat und was ihr wieder angestellt habt, aber zu mir war sie sehr nett....freut euch schon mal. Nächste Woche kommen meine 2 besten Schüler zu euch.“
    „Schüler? Männlich also..“ Chris machte ein enttäuschtes Gesicht.
    „Ja, genau. Schüler. Ausserdem lass das nicht Susanne hören.“ Tom grinste, sah kurz raus an den Schreibtisch und blickte wieder zu Semir, der immer noch wütend an seinem Tisch saß.
    Der offenen Laptop noch vor ihm.
    Toms Blick stockte einen Moment, als er das schwarz/weiß Bild sah. Schüttelte unmerklich den Kopf und sah noch einmal hin.
    „ Phantombild? Vom Reifenschiesser?“
    Chris nickte „Evtl. , aber viel eher von unserem Doppelmörder. „ Kurz und knapp gab er Tom an, was vorgefallen war.
    „Ich halte die Augen offen..... muss jetzt auch los. Hab jede Menge Termine. Denkt an unseren Männerabend morgen.“
    Im Hinausgehen schnappte er sich einen Ausdruck des Bildes aus dem Drucker , grüßte die Kollegen und verschwand.



    „Sag mal, was war denn jetzt mit dem los?“
    Chris warf Semir einen fragenden Blick zu.
    „Was? „
    „Na mit Tom, der war so knapp angebunden grad... irgendwie nicht bei der Sache.“
    „Weiß nicht, mach dir lieber Gedanken um unseren Mörder hier....“



    Auf dem Rückweg zur Polizeischule wanderte Toms Blick immer wieder auf den Ausdruck.
    „Nein, das konnte nicht sein. ..oder doch? Die Ähnlichkeit war unübersehbar.......



    Jakob schmiss seine Tasche in die Ecke und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank.
    „Warum bist du so geladen? Reg dich ab. „ Matthias warf seinem Freund einen schrägen Blick zu, merkte wie Jakob auf ihn zuging und wich zurück.
    „Du verdammter Idiot. Musstest du gleich beide abknallen? Das war nicht nötig!“
    „Ja was hätt ich deiner Meinung nach denn machen sollen? ! Sei froh, dass uns die Bullen nicht erwischt haben! Und außerdem, besser die Bullen, wenn ich die beiden nicht abgeknallt hätte, hätten die doch Kolschewski sofort gesteckt, dass wir dahinter stecken und jetzt unsere eigenen Geschäfte machen!“
    „Ja, aber jetzt auch noch die Bullen! Mist verdammt! Die haben dich gesehen, Mann! Und die merken sich Gesichter, du Idiot!“
    „Ach, und wenn schon! Wir haben die Waffen, nur das zählt! Das wird ein super Geschäft und dann ab ins Ausland!“
    Jakob sah ihn jedoch nur an und trat schließlich wütend gegen die Wand.
    „Ich hoffe, dass geht alles glatt! Die Sache ist heiss, verdammt heiss!“
    Matthias antwortete seinem Kumpel nicht mehr. Es war perfekt gelaufen, genau wie er es geplant hatte. Lediglich die zwei Bullen hatten kurzfristig gestört, aber das interessierte ihn kaum. Kolschewski war gefährlicher, vor dem mussten sie sich nun wirklich in Acht nehmen. Es würde nicht lange dauern, bis er wissen würde, wer ihm da seine Waffen gestohlen hatte….und bis dahin musste der Deal gelaufen und sie außer Landes sein!

  • das nächste Stück:



    Susanne kam herein, stellte beiden einen Kaffee auf den Schreibtisch und Chris griff lächelnd nach ihrer Hand.
    „Dank dir….“
    Susanne erwiderte sein Lächeln, drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange und Semir nahm amüsiert seinen Kaffee.
    Chris sah ihn fragend an.
    „Was grinst du so?“
    „Ach, ich dachte gerade an Andrea und an Petra und Tom….und jetzt ihr beide…“
    Bevor Chris etwas antworten konnte, sah Susanne von einem zum Andren.
    „Ach, apropo Tom, wozu braucht er denn diese Phantomzeichnung?“
    „Phantomzeichnung?“ Beide blickten sie verwundert an und sie nickte.
    „Na, er hat sich einen von den Ausdrucken mitgenommen, eben. Und hat die ganze Zeit auf das Bild gestarrt.“
    Wieder sahen sich Semir und Chris an. Semir zuckte die Achseln.
    „….Na, er meinte ja, er will die Augen offenhalten….“
    „Ja, aber ich hab ja gleich gesagt, der war komisch. Genau von dem Moment an, als er auf die Zeichnung gesehen hat.“
    „Ach, was du wieder gesehen haben willst….“ Semir winkte ab, “Was sollte Tom damit zu tun haben?“
    „Das weiß ich doch nicht….aber er hat auf das Bild gestarrt! Genau wie Susanne das auch gesehen hat.“



    Tom saß an seinem Schreibtisch, hielt das Bild in den Händen und sah immer wieder nachdenklich auf das gezeichnete Gesicht. Schliesslich stand er auf, schob es in eine der Schubladen und verliess sein Büro.
    Der Ausbildungskurs, in dem Louis war ,hatte Schiesstraining und Tom machte sich auf den Weg dorthin.
    „Herr Kranich, denken sie an den Termin mit den Leuten vom Polizeipräsidium?“
    Beim Vorbeilaufen Richtung Flur drang die Stimme seiner Sekretärin an sein Ohr und er blieb kurz stehen.
    „Ach ja….wann war der?“
    Sie lächelte, kannte das schon und deutete auf den Kalender, „In zehn Minuten, Herr Kranich.“
    „…Wenn ich sie nicht hätte“, Er lächelte zurück und war bereits auf dem Weg nach draußen, „Die sollen einen Moment warten, bin gleich zurück.“
    „Ja, aber….“
    „Verzaubern sie sie mit ihrem Lächeln. Ich beeil mich.“


    Tom nahm sich ein Paar der Ohrenschützer , betrat die Schiesshalle und stellte sich seitlich neben den Ausbilder, beobachtete die Gruppe seiner Schüler und suchte mit kurzen Blicken nach Louis.
    „Der macht sich sehr gut, Herr Kranich. Ist Klassenbester bei diesem Durchgang.“ Sebastian Färber sah in seinen Bogen und gab das Klemmbrett an Tom weiter.
    Der Schiessausbilder beobachtete ihn, während er über die Ergebnisse flog und sich die Uhrzeiten ansah.
    „Sieht gut aus. da haben sie ja schon einiges geschafft heut, lange Übung auf dem Programm?“
    „Ja, seit 8 Uhr. ich denke wir sind so gegen 4 fertig. „
    Tom nickte, warf wieder einen Blick zu Louis und wendete sich wieder Sebastian zu.
    „Ich würde gerne nachher ein paar Worte mit Louis wechseln, wenn er durch ist, schicken sie ihn bitte zu mir, ja.“
    „In Ordnung.“

  • So, hier kommt das Abendessen ;)


    Lutz Kolschewski schleuderte eine dünne Akte auf den Tisch und funkelte den Mann, der ihm gegenüber stand wütend an.
    „Ich will nicht wissen, was passiert ist du Schwachkopf. Ich will wissen, wer meine Ware hat und wie das passieren konnte. Also beweg deinen Hintern und kümmer dich drum. Egal wie.“
    Hajo nickte und machte sich so schnell wie möglich aus dem Raum.
    In der Türe stiess er mit Sonja zusammen, „Hoppla, nicht so eilig..“ sie lächelte ihn an, doch bekam nur ein Grunzen als Antwort.
    „Geh ihm aus dem Weg, er hat schlechte Laune.“
    Schon knallte er die Türe hinter sich zu.
    Sonja schüttelte den Kopf und ging weiter zu Lutz, legte ihm die Hände auf die Schultern
    „Hm... das tut gut....dank dir....“
    „Stress?“
    „Kann man wohl sagen. Diese Trottel haben sich abknallen lassen und mit meiner Lieferung schwirrt jetzt jemand anderes rum. Aber nicht lange, dafür werde ich schon sorgen. Es gibt nicht viele Leute, die mit sowas etwas anfangen können. Bald habe ich schon raus, wer dahinter steckt.“
    Sonja verzog unbemerkt das Gesicht. Sie ahnte schon, wer dafür verantwortlich war, liess sich aber nichts anmerken und massierte Lutz Schultern weiter.



    „Hier, die ersten Ergebnisse der Gerichtsmedizin.“ Susanne legte Chris und Semir 2 Faxe vor.
    „Eure Toten sind identifiziert und ich habe bereits etwas über sie herausgefunden. Theo Schumacher und Günter Eichwald. Beide Angestellte von Lutz Kolschweski.....“
    „Gute Arbeit Susanne. Danke. Na ,das erklärt ja jetzt einiges.“
    „Kommt dir der Name bekannt vor?“ Chris überflog die Berichte und sah nun Semir fragend an.
    „Und ob! Kolschewski ist ein großer Fisch Hat seine Finger in allem Waffen, Drogen, Glücksspiel und und und.... fragt sich nun nur, was auf dem LKW war.“
    „Oha! Und jetzt ist ihm wohl jemand in die Quere gekommen.“
    „Ja, sieht ganz danach aus. Na los, auf geht’s! Dem Kolschewski wollt ich immer schon mal wieder Hallo sagen!“ Semir griff bereits nach seiner Jacke.
    „Ach, du kennst den?“
    „Allerdings! Leider konnten wir ihm nie wirklich was nachweisen! Aber manchmal ändern sich Dinge ja.“ Und schon war er aus dem Büro, Chris dicht hinter sich. Susanne sah beiden nach und wie so oft in der letzten Zeit hatte sie ein ungutes Gefühl dabei…



    Semir und Chris betraten Kolschewskis Büro, ohne anzuklopfen, die aufgebrachte Sekretärin hinter sich.
    „Herr Kolschewski, tut mir leid, aber die Herren….“
    „Ja, ja, schon gut!“, unterbrach er sie und sie verließ eilig das Zimmer.
    Kolschewski sah den Beiden entgegen und sein Blick blieb an Semir hängen.
    „Schon seit heute Morgen habe ich das Gefühl, das der Tag miserabel wird! Aber das es so schlimm kommt….was wollen sie, Gerkhan?! Ich habe zu tun!“
    „Ja, Kolschewski, ich auch!“
    „Dann sagen sie, was sie zu sagen haben und verschwinden! Und ihren Kollegen, wie auch immer er heisst, können sie direkt mitnehmen!“
    Chris zog seinen Ausweis hervor, lächelte dem Kerl fest entgegen.
    „Ritter. Nett sie kennenzulernen.“
    „Sparen sie sich das, Ritter. Ich hab nicht viel für Bullen übrig!“ Dabei sah er bereits wieder zu Semir. „Wo ist denn der Andere?! Dieser Kranich?!“
    Bevor Semir etwas antworten konnte, ging ein gehässiges Grinsen über Kolschewskis Gesicht.
    „Hat ihn jemand abgeknallt, erstochen, sonstwie umgelegt? Dann könnte ich dem Tag ja vielleicht doch noch was Positives abgewinnen.“„Da muss ich sie enttäuschen, Kolschewski. Und davon abgesehen glaube ich nicht, dass es sie zu interessieren hat, wo mein Kollege sich aufhält. Die Zeiten ändern sich, Inzwischen arbeiten Hauptkommissar Ritter und ich zusammen.“
    „Na, wie auch immer! Kennt man einen Bullen, kennt man alle! Also, was wollen sie?!“
    „Theo Schumacher und Günter Eichwald. Angestellte von ihnen?“
    „Ich habe viele Angestellte, Gerkhan. Möglich.“
    „Die Beiden sind tot, erschossen worden.“
    „Was sie nicht sagen. Wie furchtbar.“
    „Etwas Trauer würde ihnen besser stehen, aber mir scheint, sie sind nicht sonderlich erstaunt über die Nachrich.“ Semir sah ihn fest an und beoachtete genau die Reaktion seines Gegenübers.
    Doch Kolschewski tat ihm keinen Gefallen sich zu verraten.
    „Meine Herren, wenn sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich habe einen straffen Terminplan und keine Zeit für ihre Spielchen.“
    „Was hier ein Spielchen ist und was nicht, wird sich zeigen. Wir sehen uns noch.“
    „Soll ich das als Drohung auffassen?“
    „Fassen sie es auf, wie sie wollen. „
    Chris schlug bereits den Weg zur Türe ein „Den Weg finden wir alleine.“

  • „Ja wir sehen uns dann nächste Woche im Präsidium Herr Kranich. Bis dahin....“
    „Sicher, ich denke das wird kein Problem sein. „ Tom nickte und war froh, als die Kollegen vom Präsidium durch die Türe waren. Das Gespräch war mehr oder weniger an ihm vorbei gegangen und mehrmals hatte ihn Falk Wagner irritiert angesehen.
    „Ich mache dann auch mal Feierabend Herr Kranich, oder brauchen sie mich noch?“
    „Wie? Ach, nein, danke.... „
    „Und ihre Frau hat angerufen, sie sollen auf dem Rückweg bitte noch etwas mitbringen“
    Maja sie legte ihm eine Liste hin, als es leise an die Türe klopfte.
    „Ich sollte mich bei ihnen melden?“ Louis Marker stand im Türrahmen , etwas verlegen wirkend.
    „Ja, ja, kommen sie rein Louis. Maja. sie können dann gehen, ich schliesse dann alles ab... schönen Feierabend noch.“
    „Ihnen auch und denken sie an die Liste. „ sie wedelte noch einmal mit dem Zettel und schloss dann die Türe hinter sich.
    „Setzten sie sich Louis.“
    Der junge Mann nahm gegenüber Platz, sich sichtlich unwohl fühlend in seiner Haut.
    „Ich habe gehört sie waren heute Klassenbester in der Schiessübung, das freut mich. Das Praktikum auf meiner alten Dienststelle steht auch. Frau Engelhardt erwartet sie mit Freuden.“
    Louis nickte erfreut „Schön, meine Wunschdienststelle. vielen Dank, dass sie sich darum gekümmert haben.“
    „Louis, das ist nicht der Grund , warum ich sie hergebeten habe. Es... nun ja, ich denke wir haben ein gutes Verhältnis zueinander und ich habe immer gesagt, dass mein Zimmer und meine Ohren für die Probleme meiner Schüler offen sind.“
    Für einen kurzen Moment herrschte Stille.
    Tom suchte nach den nächsten Worten... wußte nicht genau , wie er anfangen sollte.
    „Gibt es etwas, was sie mir sagen wollen Louis?“
    Der Schüler zögerte, sah ihn fragen an „Nein... ich wüßte nicht was.. also wenn es um den Streit mit diesem Klaus geht.... das ist geklärt.“
    „Mir geht es nicht um einen dummen Streit zwischen Schülern Louis. „
    er zog die Schublade heraus , nahm das Blatt und legte es vor Louis auf den Tisch „Mir geht es darum. In Verbindung mit einem Doppelmord. „
    Der junge Mann sah auf das Blatt mit der Zeichnung, dann wieder zu Tom.
    „…Wo haben sie das her?“
    Tom sah ihn weiterhin fest an, beobachtete Louis genau.
    „Von meinen alten Kollegen, Louis. Dieser Mann war einer von zwei Tätern, die heute auf der Autobahn kaltblütig zwei Menschen erschossen haben.“
    „…Er sieht mir ähnlich“, meinte Louis nur kurz und Tom stand auf, nickte und spürte Wut in sich aufsteigen.
    „Ähnlich? Also, das ist wohl stark untertrieben, findest du nicht?!“, sprach er ihn nun mit lauterer Stimme an, ohne zu merken, dass er ins ´du´ übergewechselt war. Er mochte diesen jungen Mann, von Anfang an hatte er irgendwie einen ganz besonderen Draht zu Louis gehabt und nun war da auf einmal etwas, dass wie eine Mauer dazwischen stand.
    Louis blickte kurz zu Boden, sah dann wieder zu Tom.
    „Glauben sie, ich war das? Ich soll zwei Menschen erschossen haben, Herr Kranich?“
    Tom griff erneut nach der Zeichnung, hielt sie ihm vor die Nase. „Verdammt Louis, das ist doch kein Zufall!....Warst du bei diesem Überfall auf der A59?!“
    „Nein.“
    Tom sah ihn immer noch an, zwang sich zur Ruhe und setzte sich wieder.
    „…Okay….okay, dann warst du den ganzen Vormittag hier auf dem Gelände? Seit acht Uhr?“
    „Ja, genau….Das heisst, nein, zwischendurch habe ich für Herr Färber einige ausgebaute Waffenteile zur Inspektion nach Köln gebracht.“
    Tom schloss einen Moment die Augen, schüttelte den Kopf. „Wann war das?“
    Nun stand Louis auf, schüttelte ebenfalls den Kopf und auch seine Stimme klang nun etwas schärfer. „Das weiss ich nicht, ich hab nicht auf die Uhr gesehen. Warum auch? Fragen sie Herrn Färber….Herr Kranich, ich war das nicht.“
    „Louis, wer ist dieser Mann, wenn nicht du?“
    „….Das weiss ich nicht…“ dann stand Louis auf und verliess das Büro.

  • Tom sah ihm nach, griff zum Telefon.
    „Ja Sebastian, ich bin es. Sagen sie, Louis hat für sie Waffenteile gefahren. Wie lange war er weg?...Okay, danke….Nein, nein, es ist nichts, war nur ne Frage, danke.“ Tom legte auf, griff erneut zum Telefon und hatte kurz darauf Susanne in der Leitung.
    „Hallo Susanne, Tom hier. Um welche Uhrzeit war der Überfall heute morgen?...Ja, genau….gut, danke.“ Wieder legte er auf, schlug wütend mit den Händen auf den Tisch und eilte hinter Louis her.
    Doch der war bereits verschwunden.
    Tom ging zurück ins Büro und suchte sich die Unterlagen von Louis heraus, tippte im Rechner und grübelte. Die Reaktion war eindeutig, irgend etwas stimmte nicht mit ihm und er würde auch bald wissen was. Der Vorteil seiner Position war, dass er einen direkten Zugriff aufs Personenmelderegister hatte.
    In Gedanken versunken starrte er auf den Rechner und hatte gefunden, was er suchte.
    Louis hatte einen Bruder Namens Jakob. Und dieser Jakob hatte am gleichen Tag Geburtstag. Zwillinge.
    Das jähe Läuten des Telefons liess Tom zusammenzucken und riss ihn aus seinen Gedanken
    „Kranich?“
    „Schatz, wo bleibst du denn? hast du mal auf die Uhr gesehen?“
    Petra war hörbar genervt, im Hintergrund die laute und kreischende Stimme Lillis nicht zu überhören.
    Sein Blick wanderte auf die Uhr „Oh je, entschuldige Petra... ich hatte noch was zu tun... ich beeil mich. Was hat die Kleine denn? Gib sie mir mal....“
    „Besser nicht.... Lilli zahnt. Das ist alles. Drum denk an die Apotheke. die hat nur bis 22 Uhr auf. „
    „Ich bin schon unterwegs meine 2 Süßen... hab euch lieb.!“
    Tom legte den Hörer weg, suchte nach der Liste und steckte sie ein. Druckte schnell die Angaben über Louis und Jakob aus und schloss das Büro ab.
    Morgen würde er sich mit Louis darüber unterhalten, als Erstes in der Früh.



    Susanne saß neben Chris im Wagen und freute sich auf zu Hause.
    „Mann, war das ein Tag und die Laune der Engelhardt, bin ich froh bis morgen Ruhe zu haben.... schon wieder Überstunden gemacht...... alle anderen gehen und wir arbeiten, wie immer...“
    „Na, nicht nur du arbeitest. Tom auch noch.“
    „Tom? Wieso Tom?“
    “Na der hat eben auch aus dem Büro noch angerufen.“
    „Ach ja? Was wollte er denn noch? Weder einen Termin vergessen? oder uns neue Schüler aufdrücken?“
    „Ne, der wollte nur die exakte Uhrzeit dieses Überfalls von heut morgen wissen. Mehr nicht.“
    Chris stutzte. „Aha... komisch. Hat er gesagt warum? „
    „Nö.“
    Chris überlegte, erst nahm er den Ausdruck mit, dann die Frage nach der Uhrzeit und sein komisches Verhalten. Er nahm sich fest vor darüber am nächsten Morgen mit Semir zu reden.



    Tom schloss die Haustür auf, hörte das laute Rattern des Bobbycars schon von weitem und kurz darauf knallte ihm das Auto mit der daraufsitzenden Lilli auch schon gegen die Schienbeine. Fröhlich strahlte ihm Lilli entgegen, während Tom die Apothekentüte auf die Kommode fallen ließ und sich ans linke Schienbein griff.
    „…Mensch Lilli, das tut weh.“
    Petra, die nun ebenfalls im Flur stand, lächelte leicht und ging auf ihren Mann zu.
    „Beschwer dich bei Semir, der hat das Ding deiner Tochter geschenkt.“
    Sie küsste ihn, während Tom bereits Lilli auf dem Arm hielt und sie an sich drückte.
    „Wie geht’s ihr?“
    „Och, das ändert sich von Minute zu Minute. Warst du in der Apotheke?“
    „ja, alles da drin.“
    „Danke, Schatz….Und die ganzen Unterlagen? Hast du soviel zu tun?“
    „…Was? Achso….ja, ich muss nur noch in Ruhe nachher was durchlesen…“
    Petra warf einen Blick auf die Akte. „Ein Schüler von dir?“
    „Ja….aber geht schnell…“ Tom setzte Lilli zurück auf das Bobbycar und mit einem lauten ´Papa´ fuhr sie fröhlich lachend wieder den Flur in die andere Richtung entlang.
    „Lilli, pass auf, die Treppe!“ Schon knallte das Bobby Car gegen das Geländer und wieder lachte sie laut. Tom eilte auf sie zu und Petra lachte kopfschüttelnd.
    „Sie fährt wie du.“
    „Ja, ja….schon verstanden. Sag mal, geht dir dieses Rattern den ganzen Tag nicht auf die Nerven?“
    „Nö. Ich hör das gar nicht mehr….Ach, Semir hat angerufen. Du sollst an morgen Abend denken.“
    „Na, das sagt ja der Richtige. Die Beiden sagen doch ständig unsere Abende ab….Lilli, Vorsicht!“ Tom sprang zur Seite und Lilli fuhr dicht an ihm vorbei gegen die Wohnzimmertür. Tom verdrehte die Augen.
    „…Ich bring ihn um….“

  • Guten Morgeeeen, na eher Nacht, aber ehe ich den Rechner auch komplett abbaue und in die Umzugskiste packe , bekommt ihr noch ein Stück :baby:



    Er schnappte sich seine Unterlagen, öffnete mit einer Hand das Treppenschutzgitter und ging nach oben ins Arbeitszimmer. Doch bereits nach 5 Minuten vergeblicher Versuche sich zu konzentrieren, liess er die Blätter fallen und ging nach unten.
    Das würde warten müssen, bis Lilli im Bett war.
    Am Fuß der Treppe saß seine Tochter und schrie was das Zeug hielt.
    „Was hast du denn meine Kleine? Komm auf den Arm, hm... will das olle Auto nicht so wie du?“
    „Aua.... da....“
    „Petra, was mach ich jetzt mit ihr... sie sagt aua....zeigt auf die Backe....“
    Aus der Küche erschien der Kopf seiner Frau „Da hilft nur rumtragen und ihr das Gel auf den Kiefer schmieren, hier schnapp“ sie warf ihm die Tube Zahnungsgel zu.
    „na denn komm mal mit dem Papa nach oben „
    Tom trug Lilli ins Kinderzimmer, zog ihr den Schlafanzug an und trug das Gel auf.
    Als Petra 20 Minuten später nach den Beiden sah, lagen sie tief schlafend ,Lilli auf Toms Bauch auf dem Boden mitten im Kinderzimmer zwischen den Bauklötzen.




    „Ja doch, ich komm ja schon, Moment....“ Jakob stellte sein Bier auf den Tisch und schnuffte zur Türe.
    „Ach du Bruderherz. Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“
    Louis betrat ohne ein Wort zu verlieren den schäbig wirkenden Flur der kleinen Wohnung und sah sich um.
    „Was? das würde ich gern von dir wissen Jakob.“
    Der ging nicht weiter drauf ein und zog wieder an ins Wohnzimmer , griff nach seinem Bier.
    Louis kam hinter ihm her, warf einen Blick auf die Bierflaschen und schüttelte den Kopf.
    „heut nach dem Unterricht hat mich der Direktor der Polizeischule in sein Büro gerufen und mir ein Bild gezeigt. ich dachte sich seh in den Spiegel.“
    „Und? Willste ein Bier?“
    „Nein danke, aber ich wüßte gern, was du angestellt hast. „
    Jakob stand auf, funkelte seinen Bruder an „Geht dich nix an, halt dich aus meinem Leben raus. Dir geht’s doch gut, da auf deiner Polizeischule, als Kommissarsanwärter. Hast dich nie sonderlich um mein Leben gekümmert, also brauchste es jetzt auch nicht.“
    Louis trat einen Schritt auf seinen Bruder zu und packte ihn am Hemd, sah ihn fest an“ Wenn ich verdächtig werde, etwas getan zu haben, verdammt, du bist mein Bruder.....“
    „Da wären wir beim Punkt. ja, ich bin dein Bruder und? Du willst es ja nur wissen, weil man dich verdächtigt. das ist der einzige Grund.“
    „Quatsch und das weist du. Jakob, sag es mir, was hast du mit einem Doppelmord zu tun ? ich kann mit Oberkommissar Kranich reden. Bitte. Noch suchen sie nur nach einem Bild !“
    Jakob sah nun seinen Bruder fest an“laß mein Hemd los und verschwinde Louis. Ich brauche dich nicht!“

  • Doch Louis hielt ihn fest, sah ihn immer noch wütend an.
    „Verdammt Jakob, was hast du mit Mord zu tun?!“
    Jakob riss sich nun entgültig los, schubste seinen Bruder gegen die Wand des Zimmers.
    „Lass mich zufrieden, kapierst du es nicht?! Ich lebe mein Leben und du deins! Und ich will mit Sicherheit nicht auf irgendeinem Polizeirevier verrotten! Ich habe Grosses vor, Louis!“
    „Hast du jemanden erschossen?!“
    Jakob grinste plötzlich, trank weiter sein Bier. „Und wenn?! Was willst du dann machen?! Mich bei deinem komischen Direktor verpfeifen?! Na, was, Louis?!“
    Dann ging er einfach an Louis vorbei in den Flur, griff nach seiner Jacke.
    „Hey, warte! Wo willst du hin?!“
    „Das geht dich nichts an, Bruderherz! „
    „Wo warst du heute Vormittag? „
    „Ha, du redest schon wie ein gottverdammter Bulle! Ich war auf der Autobahn und habe zwei Typen abgeknallt! Das willst du doch hören, oder?!“
    Dann riss Jakob die Tür auf, ging in den Hausflur und war verschwunden. Louis eilte ihm nach.
    „Du wartest!“
    Im gleichen Moment drehte sich Jakob um, holte aus und seine Faust traf Louis am Kinn. Er taumelte zurück, schlug gegen die Wand und ging kurz in die Knie. Jakob funkelte ihn an.
    „Halt dich raus, verstanden?! Und vor allem halt die Klappe! Sonst kriegst du wirklich noch Schwierigkeiten!“
    Jakob liess seinen Bruder los und verschwand wütend vor sich hin meckernd aus dem Haus.



    Petra hob langsam und vorsichtig die schlafende Lilli von Toms Bauch hoch , packte sie in ihren Schlafsack und legte sie ins Bett.
    „Schatz.... soll ich dir ne Decke holen oder kommst du runter Essen?“
    Tom öffnete irritiert die Augen „Oh, bin ich eingeschlafen....“
    „Leise, Lilli hab ich grad ins Bett gelegt...komm...wir essen im Wohnzimmer und machen es uns gemütlich“ Petra zog ihren Mann auf die Beine und lächelte.
    „Gemütlich, das hört sich gut an.....“ er legte den Arm um ihre Hüfte und gab ihr einen Kuß, versuchte die wieder aufkommenden Gedanken an Louis zu verdrängen.
    10 Minuten später schob Tom seinen Teller zur Seite und lehnte sich an seine Frau.
    „Du hast kaum etwas gegessen.... ist was?“
    „Nein, nein, es war lecker...aber...lass uns nicht darüber reden, das gehört ins Büro und ist nicht wichtig. Und jetzt ists Zeit für die Gemütlichkeit." Lächelnd nahm er sie in den Arm....r



    Jakob fand Matthias in ihrer Stammkneipe.
    „Komm raus, ich muss mit dir reden.!“
    „Hey Alter, mal locker. ich hab mein Bier hier.“
    „KOMM raus. JETZT!“
    Draussen vor der Türe kam Jakob gleich zur Sache
    „Mein Bruder war dar, der feine Kommissars-Anwärter. Sie suchen mich.“
    Mathias war für Sekunden gelähmt „Was? Sag, dass das nicht wahr ist.“
    „Doch, sein Chef hat ihn besucht, er verdächtig ihn . es gibt eine Phantomzeichnung.“
    „Ja ,dann ist doch alles ok. Dein Bruder wird das schon regeln.“
    „Sicher, sag mal spinnst du? ich hab ihm gedroht er soll seine Nase da raus halten, aber was ist it diesem Chef? Der ahnt doch was.....“
    „Ja dann müssen wir dem auch klarmachen, dass er seine Nase zu seiner eigenen Sicherheit da raushält. Ich lass mir doch von denen den Deal meines Lebens nicht kaputt machen. „
    Jakob nickte leicht „Ok, aber vorerst sind wir still. Es reicht, wenn Kolschweski seine Leute rumhetzt, was er sicher tun wird.“

  • :baby: Yeah, im Büro geht Internet und ich kann mein Chaos in der neuen Wohnung für ein paar Stunden vergessen*lach*
    Hier kommt ein Stück für euch :




    Zum gleichen Zeitpunkt standen Kolschewski und seine Schnüffler in einem Hinterzimmer.
    „Ich hab einen ersten Ansatz Chef. Hier, das Bild geht bei den Bullen rum“
    er gab ihm ein Fax
    „Das soll der Typ sein, der unseren LKW geklaut und die 2 erschossen hat.“
    Kolschweski nickte , zog an seinem Zigarillo „Ja und? Das Bild nutzt mir nix. Kümmert euch um den Mann. Nutz deine Bullenkontakte. Wo der ist, sind auch meine Waffen! Also worauf wartet ihr noch?!“
    Dann wandte sich Kolschewski lächelnd der jungen Frau zu, die gerade hereinkam.
    „Ah Süsse, du kannst mich sicher aufheitern! Komm her!“
    Sonja ging ohne zu zögern auf Lutz zu, liess sich auf seinen Schoß sinken. Dabei fiel ihr Blick noch kurz auf die Zeichnung, die Hajo dann in seiner Jacke verschwinden liess und eilig aus dem Zimmer ging.
    Sie küsste ihn , und er drückte sie an sich.
    „…Lutz, ich merk dir das an….gibt es Probleme?“
    „Nichts Wichtiges, Süsse. Nur paar kleine Ungereimtheiten….“
    „Diese Zeichnung eben….wer war der Mann? „
    Lutz schüttelte nur den Kopf.
    „Ich sag doch, nichts wichtiges! Jemand, der mir in die Quere gekommen ist….vergiss ihn. „ Dann zog er sie wieder an sich und Sonja versuchte krampfhaft sich nicht anmerken zu lassen, dass sie innerlich zitterte. So schnell wie möglich würde sie Jakob warnen müssen….



    Chris stieg in den bereits wartenden BMW vor seiner Haustür und Semir grinste ihm entgegen.
    „Morgen…wo ist denn Susanne?“
    „Morgen…Susanne?“
    „Jetzt tu doch nicht so. Die übernachtet doch ständig bei dir. Oder hast du sie vergrault?“
    Ein leichtes Lächeln ging über Chris Gesicht und er zuckte die Achseln.
    „Eifersüchtig?....Aber um dich zu beruhigen, sie ist schon los. So spät wie du in letzter Zeit hier auftauchst.“
    „Ja, ja, hättest ja schon mit ihr mitfahren können.“
    „Ja, aber ich wollte noch was mit dir besprechen.“
    Er sah ihn an und Semir erwiderte seinen Blick verwundert.
    „Was ist los?“
    „….Tja, ist nicht so einfach…es geht um Tom.“
    „Um Tom? Was ist mit ihm?“
    „Ja, ich weiss nicht genau. Aber ich hab so das Gefühl, er steckt mal wieder seinen Kopf in Dinge, die ihn im Grunde nichts angehen…“
    Semir schaltete den Motor des Wagens aus, sah wieder zu Chris.
    „Bist du immer noch bei dieser Zeichnung?“
    „Ja, und nicht nur….Gestern Abend hat er noch bei Susanne den genauen Zeitpunkt dieses Überfalls erfragt. Semir, da stimmt doch was nicht.“
    Einen Moment lang schwiegen sie beide und schließlich nickte Semir entschlossen.
    „Na dann werden wir unseren Obersuperhauptkommissar doch mal besuchen, oder?“
    „Genau darauf wollte ich hinaus. Und da kriegen wir sicher auch einen schönen frischen Kaffee!“



    Louis stieg auf dem Parkplatz der Polizeischule aus seinem alten Golf und sah geradewegs in das Gesicht von Tom, der ebenfalls gerade aus seinem Wagen stieg.
    „Guten Morgen, Louis.“
    Schon kam er auf ihn zu und Louis öffnete eilig den Kofferraum, zog seine Tasche heraus und bemühte sich, möglichst an Tom vorbeizusehen. Doch dieser bemerkte es natürlich trotzdem und deutete sofort auf Louis Kinn.
    „Schlägerei?“
    „…Was?...Äh, nein….Guten Morgen, Herr Kranich.“
    Tom antwortete nicht, musterte den jungen Mann fragend. Doch auch der schwieg, sah zur Uhr.
    „Ja, also….ich muss, bin etwas spät…Muss zum Fahrtraining.“
    Schon eilte er davon und Tom sah ihm nach. Dann drehte sich Louis plötzlich noch mal um.
    „Herr Kranich?“
    „Ja?“
    „Ich….Ich, naja, ich würde gerne noch mit ihnen reden.“
    „Ich bin in meinem Büro.“
    Louis nickte und ging dann wortlos weiter. Tom nahm seine Unterlagen aus dem Wagen und ging dann ebenfalls zum Hauptgebäude und weiter zu seinem Büro. Eigentlich hatte er direkt heute morgen mit Semir reden wollen, was er in Louis Akte herausgefunden hatte, aber nun würde es besser sein abzuwarten, was Louis ihm zu sagen hatte.

  • Es geht weiter :baby:


    Semir und Chris nickten Toms Sekretärin freundlich zu und sie lächelte ebenfalls.
    „Ach, guten Morgen, da wird sich Herr Kranich ja freuen.“
    „Nun Maja, das werden wir mal abwarten, wie lange seine Freude anhält. Ist er im Büro?“
    Sie nickte, etwas verwundert über Semirs Antwort. „Ja, gehen sie ruhig rein. Kaffee?“
    „Gerne!“, kam sofort von Chris, der Semir lächelnd folgte.


    „Wollt ihr schon wieder Kaffee bei mir schnorren?“ Tom sah kurz von seinen Unterlagen auf und grinste Semir an.
    „Ja. und dich an heut abend erinnern.... wenn du nach unserem Gespräch noch Lust drauf hast.“
    „ Wieso? Gibt’s was?“
    Semir zog sich den Stuhl nah an den Tisch und wartete bis Maja den Kaffee abgestellt hatte.
    „Tom, gibt es da etwas, was wir wissen sollten?“
    Tom zögerte kurz und überlegte „ Nö, ausser, dass ich dich bald umbringe wegen des Bobbycars.....“
    „Lenk nicht ab. Ok, dann Klartext. Warum hast du das Phantombild mitgenommen und Susanne nach der genauen Tatzeit gefragt?“
    „Warum nicht? ich halte auch die Ohren und Augen offen. Mehr nicht.“
    „Tom, red keinen Stuß, ich kenn dich und du steckst grad deine Nase in Dinge, die dich nichts angehen, also warum?“
    „ Semir, glaub es mir oder nicht, es gibt nichts.....und jetzt hab ich gleich einen Termin. Wir sehen uns heut abend bei Frankie.“
    Chris schüttelte den Kopf. “Na ja, vielleicht fällt dir bis dahin ja was dazu ein...“
    Die Beiden standen auf und gingen zur Türe, gerade als es klopfte und Maja mit Louis im Flur stand.


    „Herr Kranich, Louis wollte zu ihnen. Sie würden schon warten?“
    Tom sah Semirs Blick, der auf Louis Gesicht hängenblieb.
    „Ja, ja, komm rein.....“
    Schon stand er neben ihm und schob ihn in sein Büro.
    „Moment..... das ist doch.....STOP! Ich glaube, wir sind noch nicht fertig!“
    Semir drehte sich um, zog Chris am Arm und schloss geräuschvoll die Türe hinter sich.
    „Jetzt weiß ich, was hier gespielt wird. Tom. Das ist jetzt nicht dein Ernst?!“
    Semir deutete auf Louis, dem nun sichtlich unwohl zumute war und Chris liess sich wortlos und abwartend wieder auf einen der Stühle sinken. Da mischte er sich jetzt lieber nicht weiter ein…
    Semir verschränkte nun die Arme vor der Brust und blickte wütend zu Tom, der nun seinerseits Louis am Arm griff und in den anderen Stuhl setzte.
    „Tom?! Ich höre! Oder soll ich den jungen Mann hier direkt festnehmen?“
    „…Fetsnehmen? Mich….Aber…“
    „Louis, du bist still“, kam eilig von Tom, „Ich kläre das.“
    „Ach, du klärst das?!“ Wieder Semirs Blick. „Was klärst du? Das du mir hier was vorgaukelst, oder was? Ich will wissen, was hier gespielt wird, Mann!“ Semir war jetzt richtig sauer und Tom hob beruhigend die Hände.
    „So, jetzt beruhigen wir uns alle mal, okay?“
    „Ich bin ruhig!...Wer sind sie?“
    Semir sah Louis an, der nun wieder zu Tom sah.
    „Das ist Louis Marker, einer meiner Kommissarsanwärter.“
    „Ach, und er kann nicht sprechen, oder was?“
    „Semir, jetzt hör auf damit.“
    „Bitte? Ich fange gerade erst an! Chris, sag du doch auch mal was!“
    Doch von Chris, der sich eine weitere Tasse Kaffee einschenkte, kam nur ein Schulterzucken.
    Tom ging an seinen Schreibtisch, nahm die dünne Akte in die Hand und warf sie Semir rüber.
    „Hier, habt ihr was zu lesen. Ich hab ein bisschen eure Arbeit erledigt. Aber draußen bitte, ich muss mit Louis reden.“
    Semir wollte direkt protestieren, wurde aber von Chris am Arm gegriffen und zur Tür gezogen.
    „Nun komm, lesen wir halt.“
    „….Na gut…von mir aus. Aber dann will ich…“
    „Ja, ja, nun komm!“ Dann war er draußen und die Tür fiel zu. Tom atmete tief durch und wandte sich wieder an Louis.
    „Das war mein ehemaliger Partner, Semir Gerkhan.“
    „Na…kann ich verstehen, dass sie nicht mehr mit dem zusammenarbeiten“, meinte Louis nur kopfschüttelnd und Tom musste trotz der ernsten Situation lachen.

  • :D Na dann wollen wir mal so langsam etwas in Richtung Action gehen*gggg*, aber nachher nicht meckern... wenn es zum heulen wird... :P



    „Nein, das….das hatte ganz andere Gründe, Louis. Aber darum geht es jetzt nicht.“
    „Ich…ich wollte mit ihnen reden, Herr Kranich.“
    „Ja, ich auch. Nur sind uns jetzt leider meine Kollegen zuvor gekommen. „
    „Ich habe einen Zwillingsbruder.“
    „Ja, das weiss ich bereits. Und ich bin froh, dass du es mir noch von selbst gesagt hast.“
    Louis schwieg einen Moment, suchte nach Worten und fing langsam an.
    „Tja, also Jakob und ich... wir sind Grund verschieden. Schon seit Geburt. Aber das ist jetzt egal...“
    Tom nickte „Dann ist das Kinn auf seine Faust..?“
    „ja... ich war gestern bei ihm, wollte ihn zur Rede stellen..das kam dabei raus.“
    „Ok, also ist davon auszugehen, dass dein Bruder mit der Sache zu tun hat. „
    „ich denke schon. Er und einer seiner tollen Freunde. ich habe geahnt, dass sowas mal passieren wird. Aber jakob, ...nein. er hat die Männer nicht erschossen, sicher nicht. „
    „Nun, das wird sich klären.. Wichtig ist, dass du mit uns zusammen arbeitest. Semir ist ein feiner kerl, mein berster Freund und partner..ohne den ich vor einiger zeit aufgegeben hätte.... aber das ist jetzt eine andere Geschichte. Ich helfe dir Louis, aber du musst mir alles sagen, was wichtig sein könnte, ok?“
    „Sicher... vielleicht hört jakob ja auf sie?“
    „Das werden wir sehen... und jetzt hol Semir und Chris mal wieder rein.“



    Steinkamp kickte seine Zigarette weg und funkelte matthias an „Wer sagt mir, dass ihr nicht blöfft?“
    „Hör dich um.... dann weist du, das wir die Ware habe. Steht sogar in der Zeitung. LKW Überfall. Das waren wir. Also kommen wir ins Geschäft oder nicht?“
    „Ok, treffen wir uns mit dem Boss. Bringt einen Beweis mit und dann sehen wir weiter.“
    Matthias nickte „Gut, morgen im alten Pfarrheim an der Allee. Da sind wir sicher.“
    „Wehe ihr spielt ein falsches Spiel, dann gnade euch Gott.“



    „Ich hoffe du hast mehr auf Lager, als diese dünne Akte...“ schon stürmte Semir an Louis vorbei zu Toms Schreibtisch und sah seinem Freund fest in die Augen.
    „Setzt dich.“
    „ Tom, komm zu Sache und hör auf um den heissen Brei zu reden. „
    „Ok, Louis, du gehst besser jetzt..... ich muss mit Semir mal allein reden.“
    „Moment, du willst ihn jetzt nicht so einfach gehen lassen? Wie geblendet bist du? Chris... nimm ihn mit, vergleiche die Fingerabdrücke auf der PAST!“
    „Semir, das kannst du dir sparen. Wirklich.!“ Tom funkelte ihn nun wütend an.
    „Was ich kann und was nicht, das lass mal meine Sorge sein. Chris..“
    „ich geh lieber mit, Herr Kranich, ist schon ok. Ich melde mich dann.“ Louis ging vor Chris her , der Kopfnickend ohne ein weiteres Wort zu verlieren hinter sich die Türe schloss.
    „So mein Lieber. Jetzt sind wir unter uns. Was ist los? Was verheimlichst du mir?“
    „Nix, du läßt mich ja nicht reden. Also , Louis ist mein bester Schüler und ja, ich hatte ihn unter Verdacht als ich das Bild gesehen hab. Aber er hat einen Bruder. Zwillinge... dämmert es?“
    Semir setzte sich „ Ja und? Du willst mir jetzt nicht sagen...“
    „Mensch Semir, glaubst du, er würde mitgehen , wenn er der Täter wäre? nein. Paß auf, wir 2 fahren jetzt zu Jakob und reden mit ihm. Ich habe die Adresse und dann sehen wir weiter.“
    „Ich fahre da hin. Du bist nicht im Team, klar?“
    Tom steckte seine Waffe ins Holster „Entweder ich bin dabei oder wir fahren nicht. Ganz einfach.“
    Semir beobachtete Tom dabei, schüttelte entschieden den Kopf.

  • Guten Morgen :baby:
    Bin gestern Abend nicht mehr dazu gekommen was einzustellen, aber jetzt geht es weiter!


    „Wenn du glaubst, dass ich mich von dir erpressen lasse oder ich dich mitnehme, dann hast du dich geschnitten, mein Lieber.“
    Tom lächelte nur, griff nach seinem Jackett.
    „Dann versuch doch mal mich aufzuhalten…Na, wie willst du das machen?“
    Schon ging er Richtung Bürotür und sofort sprang Semir auf, eilte ihm nach.
    „Tom, spinnst du?! Wann hast du zum letzten Mal jemanden vernommen, jemanden verfolgt, verhaftet oder evtl. auf jemanden schiessen müssen? Das ist nicht mehr deine Sache, hörst du?...Hallo, hörst du mir überhaupt zu?“
    Tom, bereits im Flur,sah sich immer noch lächelnd zu Semir um, zuckte die Achseln.
    „Ja, ja, ich hör dir zu, Semir.“
    „Fein. Gut. Und also wirst du schön hierbleiben und….“
    „Ist Chris mit dem Wagen? Dann kannst du bei mir mitfahren.“
    „Mitfahren? Ich will nicht bei dir mitfahren! Ich will, dass du…“
    „Dann musst du dir wohl ein Taxi nehmen.“ Tom sah dabei auf den kleinen Notizzettel. „Krügerstrasse 30. Mal sehen, wer eher da ist.“
    „Tom!“
    Doch dieser hörte gar nicht mehr hin, erreichte den Parkplatz und schliesslich seinen Wagen. Wie von selbst öffnete nun Semir die Beifahrertür und stieg ein. Tom grinste.
    „Ah, doch mitfahren?“
    „Du machst mich wahnsinnig….und glaub mir, ich bin inzwischen einiges von Chris gewohnt. Aber du, du bist wirklich noch schlimmer…Und wenn die Engelhardt das erfährt, dann…“
    Tom antwortete gar nicht, startete den Motor und fuhr los.



    Matthias grinste Jakob zufrieden zu.
    „Es hat geklappt, Steinkamp hat angebissen! Das wird der Deal unseres Lebens, Jakob!“
    Der lächelte ebenfalls zufrieden, wollte gerade etwas antworten, als es an seiner Tür klingelte.
    Matthias sprang auf. „Scheisse, wer ist das?!“
    „Keine Ahnung, sei nicht so nervös, Mensch!“ Er ging zur Tür, sah durch den Spion und öffnete zufrieden die Tür.
    „Sonja, Schatz, was gibt es?“
    Sie eilte an Jakob vorbei in die Wohnung, sah dann ihn und Matthias an.
    „Ihr wart das, oder?! Ihr beide habt Lutz Waffen! Seid ihr völlig übergeschnappt?! Wenn Lutz das herausfindet, seid ihr beide tot und ich vermutlich auch!“
    Jakob eilte auf sie zu, nahm sie in den Arm.
    „Hey, ganz ruhig, Baby, ich hab das im Griff.“
    „Gar nichts hast du, Jakob! Lutz hat eine Zeichnung, irgendein Phantombild der Bullen! Du bist da drauf, Jakob, du!“
    „Ja, ja, ich weiss. Na und? Was solls? In zwei Tagen, spätestens drei sind wir verschwunden.“
    „Hoffentlich, denn ich habe keine Lust Lutz Leuten zum Opfer zu fallen. „
    „Dann müssen wir halt vorsichtig sein Süße, die paar Tage bekommen wir das hin. Morgen haben wir ein Treffen mit Steinkamps Boß und dann läuft alles wie geplant.“ er legte beide Arme um sie und gab ihr einen dicken Kuß.
    Doch Sonja drückte ihn weg „ Laß , ich muss wieder zurück. Wenn er mich vermisst bekomme ich Stress.“
    Sie schnappte ihre Tasche und ging, gerade als Toms seinen Wagen am Ende der Straße abstellte.



    Chris legte den Bogen mit Louis Abdrücken in den Scanner und klappte ihn zu „Das wars, und nun trinken wir einen Kaffee und warten, oder?“
    Louis sah ihn verwundert an „Sie glauben mir oder? „
    „Sagen wir mal so. ich könnte mir nicht vorstellen, das ein scheinbar talentierter junger Mann, der sie sicher sind, wenn Tom sie so unter seine Fittiche nimmt. Das dieser Mann so derartigen Unsinn macht. Ich habe viel erlebt in meinen Dienstjahren, aber derartige Dummheit war bis jetzt selten dabei....Susanne? Bringst du mir das Ergebnis...“
    Susanne lächelte verstohlen zurück und nickte „Sicher....“
    Sie gingen in Chris Büro und schlossen die Türe hinter sich.
    Louis zog sich den Stuhl näher ran, als sein Blick auf ein Foto von Semir und Tom fiel.
    „ Warum sind die beiden keine Partner mehr, wenn ich fragen darf? „
    Chris lehnte sich zurück, überlegte . „ Vor etwa 2 Jahren gab es einen schlimmen Fall. Tom, also Oberkommissar Kranich, wäre damals fast ums Leben gekommen. Ich habe dabei undercover gearbeitet und bin aufgeflogen am Ende. So wurde Semir mein neuer Partner. Den Rest erklärt dir dein Chef sicher mal in einer ruhigen Minute.“
    Louis merkte, dass Chris betroffen war und für einen Moment herrschte Schweigen im Raum, was durch Susannes klopfen und Eintreten gestört wurde „ Negativ- stimmen nicht überein.“ sie legte den Ausdruck auf den Tisch und wie zufällig streifte ihre Hand Chris Schulter im Hinausgehen.
    „Na wie ich erwartet habe. Das werde ich wohl am besten mal gleich den 2 Streithähnen mitteilen, ehe sie sich die Köpfe einrennen.“
    Chris wählte Semirs Handy Nummer .
    „...Chris, was gibt’s“
    „Negativ, lass Tom leben.....“
    „ja danke. Ich geb mir Mühe. Momentan macht er allerdings genau das Gegenteil von dem, was ich will... paß auf ich hab keine Zeit, wir stehen hier grad um die Ecke von dem Zwillingsbruder. Tom ist schon raus......ich muss hinterher.“
    „Ihr seit was? Ja sag mal spinnt der und du, dass du das unterstützt? Ich bin unterwegs.!“
    Chris hängte den Hörer ein, warf einen kurzen Blick auf Louis „ Lust auf einen Praktikumsvorgeschmack? Dann Beine in die Hand und los. Aber du bleibst im Wagen, klar?“
    Louis nickte und war bereits hinter Chris.
    Anna, die gerade in dem Moment aus ihrem Büro kam, sah den Beiden verwundert entgegen.
    „Ritter? Hab ich irgendwas verpasst?“ Sie deutete auf Louis.“ Das ist doch…“
    „Nein Chefin, eben nicht, das sieht nur so aus. Und wir müssen jetzt auch….“
    „Wir? Wer ist denn jetzt wir? Sie und der junge Mann? Wo ist Gerkhan?“
    „Das erklären wir alles später, Chefin! Louis, kommen sie!“ Dann rannten sie aus der Dienststelle und Anna wandte sich fragend an Susanne.
    „Susanne? Sie kommen jetzt mal mit in mein Büro!“



    Tom war bereits das Treppenhaus hoch und stand vor der Haustür. Dann hatte er sofort die eine Hand an der Waffe, die andere am Klingelknopf. Semir stand neben ihm, sah ihn
    „Tom, das ist doch….“
    „Ja, genau, das ist doch schnell erledigt. Den nehmen wir jetzt fest, du hast deinen Täter und ich einen hervorragenden neuen Kommissar kurz vor den Abschlussprüfungen.“
    „Das meine ich nicht, verdammt! Mir gefällt nicht, dass du hier stehst, die Waffe in der Hand und…“
    Doch Tom hatte bereits auf die Klingel gedrückt und stellte sich links neben die Tür. Semir seufzte, griff ebenfalls nach seiner Dienstwaffe und stellte sich auf die andere Seite neben den Türrahmen, während Tom erneut die Klingel betätigte.
    „Marker, machen sie auf, Polizei!“



    Jakob fuhr zusammen, als es klingelte und kurz darauf eine Männerstimme zu hören war. Matthias, hatte direkt die Hand an seiner Waffe, schlich durch den Flur zur Wohnungstür.
    „…Scheisse, Bullen….Hat dein Bruder gequatscht?“
    „….Keine Ahnung….komm, hinten raus….“
    Matthias grinste und nickte. „Ja, aber zuerst erledigen wir die Kerle vor der Tür!"
    Dann hob er die Waffe und schoss!



    ....oh, was für eine schöne Stelle zum Aufhören =)
    Na, vielleicht hat Steffi ja im Büro heute Internet???

  • na gut. Mittagspause und ein Stück für euch :baby:



    Gerade in dem Moment, als Tom wieder die Klingel drücken wollte, knallte es! Drei Kugeln schlugen dicht hintereinander durch die Tür und verfehlten die Beiden nur knapp. Nun doch mächtig erschrocken, lehnte Tom neben der Tür an der Wand, während Semir ihm einen bösen Blick zuwarf.
    „Genau das mein ich! Und wie war das gerade, schnell erledigt, ja?!“




    "Susanne, sagen sie, sie wissen doch aus unerklärlichem Grund immer mehr als ich. also? Was hecken die Herren diesmal aus?"
    Susanne, die sich sichtlich unwohl in ihrer Haut fühlte , versuchte zu lächeln.
    "Tja, diesmal bin ich leider überfragt. Also ich weiß nur, dass dieser Louis, also Toms Schüler, einen Zwillingsbruder hat... Jakob Marker, mehr nicht. Das hat Tom herausgefunden."
    Annas Gesicht verzog sich merklich "Tom? Was bitte hat Kranich mit der Sache zu tun? Oh nein, sagen sie nichts, das sagt er mir besser selbst. Sie können dann gehen. Danke"
    Im gleichen Atemzug nahm die den Hörer und wählte Toms Handynummer.



    Tom lehnte sich seitlich gegen die Wand.
    "Du bist dran, Tür auf und hinterher. "
    "Ja das war klar, jetzt bin ich dran, geh zur Seite und halt dich zurück."
    Semir nickte ihm zu und wie in alten Zeiten verstanden sie sich prächtig.
    Auf drei schoss er die Türe auf und trat sie gegen die Flurwand der wohnung, Tom sicherte ihn.
    Mit Waffen im Anschlag gingen sie Stück für Stück in die Wohnung, sahen ein offenes Fenster.
    "Ich hinterher, du unten rum..." schon war Semir im Fensterrahmen und sah noch eine Gestalt am Ende des Daches.
    "Hinterhof links," brüllte er Tom noch zu und gab bereits einen Warnschuss ab.


    Tom rannte so schnell sein Knie es zuliess die Treppen runter, war gerade in der Hofeinfahrt, als sein Handy klingelte.
    "Tom Kranich, was gibt es was ich wissen sollte, oder hat man wie immer vergessen mich zu benachrichtigen?"
    "Anna, ja.. also das ist jetzt wirklich schlecht... und verges"
    Im Hintergrund hörte man 2 Schüsse.
    " Wer um Himmels willen schiesst da, TOM? Was ist da los?"
    "Wir sind hinter den Tätern her... Semir auf dem Dach , ich hab jetzt wirklich keine Zeit..." Dann steckte er das Telefon weg, rannte leicht humpelnd weiter auf den Hinterhof, die Waffe in der Hand..

  • Keine Sorge....es geht weiter!



    Anna schüttelte den Kopf, fluchte leise und wählte das Handy von Chris an.
    „Ritter, wo sind sie?!...Gut, beeilen sie sich, dort fallen Schüsse! Und ich schicke Verstärkung!“
    Susanne ,die noch im Türrahmen des Büros stand, sah besorgt in ihre Richtung.



    Tom schlich den Hof entlang, der sich mehrere Häuser entlang weiterzog und hörte erneut zwei Schüsse. Wieder beschleunigte er seinen Schritt, spürte inzwischen auch das alte Stechen in der Lunge wieder und verfluchte mal wieder seine eigene Dummheit...Semir hatte schon Recht, das hier war definitiv nicht gut für seine Gesundheit, doch jetzt war es zu spät um darauf Rücksicht zu nehmen. Und so rannte er weiter und vernahm plötzlich Schritte, die sich anscheinend näherten.
    Außerdem war von der Straße her eine Polizeisirene zu hören.
    „Marker, bleiben sie stehen!“
    Semirs Stimme. Dann wieder zwei Schüsse.
    „Semir?!“
    „Ja...Bleib wo du bist!“
    Tom musste kurz lächeln bei dieser Antwort und nahm die nächste Hofeinfahrt wieder zurück zur Strasse. Dort sah er genau in diesem Moment den BMW um die Ecke rasen. Kurz darauf bremste er scharf neben ihm, Tom sah Louis neben Chris sitzen und riss die Tür auf.
    „Du bleibst im Wagen!“
    Auf der Fahrerseite war nun Chris bereits rausgesprungen, hatte schon die Waffe in der Hand und sah Tom an.
    „Das Gleiche gilt für dich! Wo lang?!“
    Tom antwortete nicht, lief die Strasse weiter und Chris folgte ihm wütend.
    „Verdammt, du sollst…“
    Doch Tom kümmerte sich nicht um Chris Proteste. „Der ist hier irgendwo in den Höfen!“
    Wieder hörte man Schüsse.
    „Mist! Wo ist Semir?!“
    „Hier rein!“ Dann rannten sie durch die nächste Hofeinfahrt wieder nach hinten. Im gleichen Moment stand ein Mann vor ihnen, der wie erstarrt stehen blieb und die Waffe hochriß.
    „Halt! Polizei! Waffe weg!“
    Der Mann schien überhaupt nicht zuzuhören. Fluchend spannte er den Abzug seiner Waffe und schoss! Im gleichen Moment drückten auch Chris und Tom ab, warfen sich gleichzeitig zur Seite. Tom spürte den scharfen Schmerz im Knie und hörte den Aufschrei des Schützen. Dann wurde es sekundenlang schwarz um ihn und als er sich schließlich mühsam wieder aufrappelte, war Chris bereits neben dem am Boden liegenden Gangster.
    Chris zog ihn, hoch, legte ihm Handschellen an und sah dabei zu Tom.
    „Bist du okay?!“
    „Ja, ja...alles bestens.“
    Tom humpelte auf ihn zu, sah den Mann an. Louis Bruder war es nicht.
    Von weiter links kam nun Semir herangeeilt, sah zu Tom und Chris und dem Festgenommenen.
    „Marker ist weg! Da stand n´Motorrad, Mist!“ Dann wandte er sich an den verletzten Gangster.
    „Wer sind sie?! Name?!“
    Keine Antwort. Chris zuckte die Achseln, zog ihn Richtung Strasse, während Semir prüfend zu Tom blickte, der augenscheinlich immer noch schwer Luft bekam.
    „Und du?! Merkst du eigentlich überhaupt noch was?!“
    „…Ja, nun mach mal aus ner Mücke keinen Elefanten, Semir...“ Dabei hustete er ein paar Mal, steckte seine Waffe ein. Semir schüttelte nur den Kopf.
    „Wenn ihr 2 fertig seit, könnten wir? Ach ja und Tom, du kommst dann besser mit .“
    Tom nickte, wohlwissend, was ihn im Büro erwarten würde.
    Louis stand wie befohlen immer noch neben Chris Wagen und bewegte sich nun als er Tom kommen sah auf sie zu „Ich....“
    „Alles ok Louis, du fährst mit mir zur Past. Hier ist der Schlüssel, du kannst fahren“ Tom warf ihm den Bund zu , sah kurz zu Semir „Wir sehen uns gleich und spar dir deine Sprüche....“
    Semir funkelte ihn wortlos an und stieg hinten neben Matthias ein.



    „Ja Frau Kranich, tut mir leid, ihren Mann erreichen sie jetzt nicht, der ist vorhin mit seinem Kollegen, Hauptkommissar Gerkhan weg. Es schien sehr wichtig zu sein.
    „Danke Maja.“ Petra legte verwundert auf und wählte die altbekannte Nummer der PAST.
    Im Hintergrund Lilli mit dem Bobycar scheppernd und gleichzeitig heulend.
    „Petra, wie schön dich mal wieder zu hören, und eure Tochter... die macht ja Krach für 2...“
    „Ja danke Susanne, weshalb ich anrufe. Mein Mann ist mit Semir unterwegs, ist er bei euch? Ans Handy geht er nicht.“
    Susanne zögerte kurz , hielt es für besser nichts zu sagen „Äh, hier nicht, aber mit Semir unterwegs. Ich sag über Funk Bescheid, dass er sich melden soll.. ist es wichtig?“
    Im Hintergrund hörte man nun Anna lauthals mit jemandem über Funk diskutieren und Hotte rufen „Ja das war ja zu erwarten, dass die drei wieder Chaos anrichten.....“
    „Susanne ? Was meint Hotte mit DIE DREI? Es kam mir gleich komisch vor, dass Tom und Semir... also was ist los?!
    „Nichts, also schon... es geht um einen Schüler von Tom. Aber es ist alles ok, wirklich.. Die drei sind schon auf dem Weg hierher.“
    „Ach ja.... na dann richte meinem Mann schöne Grüße aus, ich bin sehr gespannt.....“

  • GUten Morgen aus dem Büro und zeit für ein kleines Stück:



    Louis warf während der Fahrt zur PAST immer wieder einen kurzen Blick auf Tom, der immer noch schwer atmete. “Ist alles in Ordnung mit ihnen?“
    „Ja , ja, danke Louis, geht schon.... paß auf, wenn es gleich Ärger geben sollte, halt dich besser raus. Ich regel das schon, ok?“
    Der junge Mann nickte „ Ich bin schuld....“
    „Nein, bist du nicht. aber den Rest klären wir gleich. Du wirst sehen, das machen wir schon.“ Tom verzog leicht das Gesicht bei dem Gedanken an Anna, die mit Sicherheit warten würde.
    Louis sah ihn erneut an.
    „Herr Kranich, mein Bruder, der steckt ziemlich tief im Schlamassel, was?“
    „Ja, sieht ganz danach aus. Er ist geflohen, Louis. Und ich bin gespannt, was der andere kerl gleich von sich gibt. Kennst du ihn?“
    „Nein, hab ich nie vorher gesehen. Aber mein Bruder kannte lauter solche Typen….es kam schon seit langem keiner mehr an ihn ran, wissen sie.“
    Tom nickte nur, hustete immer noch und Louis hielt vor der PAST. Beide stiegen aus.
    „Herr Kranich? Sind sie sicher, dass sie okay sind?“
    Bevor Tom antworten konnte, kam Semirs Stimme von der Seite.
    „Natürlich ist er sicher! Nicht wahr, Tom, alles super, oder? Noch einen kleinen 10 Kilometerlauf vielleicht?“
    Dann ging Semir auch schon kopfschüttelnd hinter Chris und Matthias zur Dienststelle hinein. Ein dort wartender Arzt besah sich den Streifschuss an dessen Oberarm und verband die harmlose Wunde .
    Anna kam aus ihrem Büro, sah von einem zum Andren.
    „Ist er vernehmungsfähig, Doktor?“
    „Ja, sicher, keine Bedenken.“
    „Gut. Bonrath, bringen sie ihn in den Verhörraum. Und die anderen Herren in mein Büro, alle!“
    Schon ging sie voraus und Semir, Chris, Tom und Louis folgten ihr langsam. Susanne nahm kurz Tom beiseite.
    „Tom, Petra sucht dich. Und ich glaube, sie hat mitbekommen, was hier los war….“
    „…Wirklich?...Mist….danke Susanne, ich ruf sie gleich an.“
    Dann ging er eilig weiter in Annas Büro, schloss die Tür und Annas Blick blieb sofort an ihm hängen.
    „Mit dir hab ich gleich noch unter vier Augen zu reden.“

  • Er nickte nur, sah Semirs Grinsen neben sich und warf ihm einen bösen Blick zu.
    „So, und nun zu ihnen! Chris, Semir, was ist da passiert? Und wie kommt Tom in ihr Auto und der junge Mann in ihres, Chris?“
    „Tom war ja gar nicht in meinem Wagen, Chefin“, verteidigte sich Semir, „Er hat ja mich mitgenommen, weil…“
    „Noch schlimmer, Gerkhan! Wieso halten sie Tom nicht auf? Sie müssten doch nun wirklich am besten wissen, dass….“
    „Anna…wir wollten Jakob Marker nur vernehmen“, mischte sich Tom ein,“ Dass die Sache so eskaliert, damit war nicht zu rechnen.“
    „Sicher, Tom! Und deshalb humpelst du hier herein und bekommst kaum Luft. Herrgott noch mal….So, was ist jetzt mit diesem Jakob Marker? „ Sie sah zu Louis. “Ihr Zwillingsbruder?“
    Louis nickte. „Ja, Frau Engelhardt.“
    „Haben sie eine Vermutung, wo er sich jetzt aufhalten könnte?“
    „…Ja, vielleicht. Aber wissen sie, unser Kontakt war nicht so gut und…“
    „Trotzdem. Wir müssen alles an Möglichkeiten ausschöpfen. Chris, da kümmern sie sich drum. Notieren sie alle eventuellen Aufenthaltsorte, die sich Herr Marker vorstellen könnte und informieren sie eine Bereitschaft. Semir, sie verhören den Festgenommenen. Sehen sie zu, dass sie etwas aus ihm herausbekommen.“
    Sie nickten und und gingen alle Richtung Bürotür. Anna sah erneut zu Tom.
    „Nein, du nicht…Setz dich.“
    Tom sparte sich einen Protest und ließ sich auf einen der Stühle sinken. Und irgendwie war es immer noch genau wie früher….wenn er so vor ihr saß.
    Semir schloss vorsichtig die Tür, grinste erneut durch die Scheibe. Anna stand auf, ließ kurzerhand die Rollos herunter und schenkte sich Tee ein. Genau wie immer….
    Tom nahm sich ein Wasser und sah sie fest an „Anna, es ging nicht anders , versetz dich bitte mal in meine Lage. Du hättest auch so gehandelt, wenn es um einen von hier gegangen wäre.“
    Sie lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf „Nein Tom, hätte ich nicht. Nicht , wenn ich gesundheitlich so angegriffen wäre wie du und einen Frau mit Kind zu Hause hätte. Semir war dabei, du hättest im Auto bleiben können und warten.“
    „Ja und dann Andrea sagen: dein Mann wurde erschossen, weil ich nicht mit rein bin? Nein Anna, so nicht.“
    „Der Kranische Dickkopf, wie immer, aber nun gut. Ab sofort hälst du dich raus und zwar komplett. und das ist jetzt keine Bitte sondern eine dienstliche Anordnung. Ich muss dich nicht an meinen und deinen Dienstgrad erinnern, oder? Ausserdem komme ich in Teufels Küche , denn das hat nichts mehr mit Amsthilfe zu tun. Du kannst gerne alle Informationen haben, beratend zur Seite stehen, dich um deinen Schüler kümmern, aber mehr nicht. !“
    Tom nickte „ Gut, meine Informationen hat Semir. Wie weit seit ihr?“
    „ Wir vermuten, dass die Ladung von Kolschweski war, es waren seine Leute in dem Wagen. Du kennst den Namen ja und genau das ist auch ein Grund, warum ich dich da raus haben will. Die Nummer ist zu groß. Ich rechne damit, dass er seine Ware zurück haben will. Was bedeutet, das dieser Bruder von 2 Seiten Stress hat und wir ihn so schnell wie möglich finden sollten, ehe es die Gegenseite tut.“
    „Ok, lass mich mit Louis allein reden. Ich denke ich komme bei ihm alleine besser weiter. „
    „Wie du meinst Tom, aber denke an meine Worte Und jetzt ruf deine Frau an, die zu Hause sitzt und sich Sorgen macht.ich schaue mal, was das Verhör macht.“ sie stand auf und schloss die Türe hinter sich.


    Kolschewski nickte zufrieden
    „Gute Arbeit. Maik. Damit hatte ich fast gerechnet, das Steinkamp da seine Finger im Spiel hat. Eurer Informant ist gut. Nur rechnet er nicht damit, dass ich mitspiele. Also trommel deine Leute zusammen. Sie sollen sich bereit halten. Ich will sofort zuschlagen , wenn der Deal zwischen unseren Unbekannten und ihm und seinem Boß über die Bühne geht. Sieh zu, dass du das rausbekommst!“
    „Klar, kein Problem. „



    Jakob liess die Rollos in der kleinen Wohnung runter und griff zum Telefon, doch bei seinem Bruder lief nur die Mailbox.
    Wenigstens war sein Kühlschrank gut gefüllt . Das musste man Louis lassen, er hatte Stil. Die kleine Wohnung war gut eingerichtet und hier würde ihn mit Sicherheit niemand vermuten.
    Nachdenklich nahm er sich ein Bier aus dem Kühlschrank, kontrollierte zum zigsten Mal mit einen Blick durch die Rollos die Strasse. Auch wenn er sich hier erstmal sicher fühlte, so war er doch nervös. Die Bullen hatten Matthias erwischt und das brachte den ganzen Plan durcheinander.
    Er musste herausfinden, was die verdammten Bullen inzwischen wussten. Und dabei würde ihm sein Bruder mit Sicherheit helfen können. Entweder freiwillig oder eben auf andere Art und Weise!

  • Weiter gehts! Im neuen Forum!!! :thumbup: :)


    Tom saß auf Susannes Schreibtischkante, hielt den Hörer in der Hand und wählte Petras Nummer zuhause. Dabei sah er immer wieder durch die Glasscheibe, hinter der Louis mit Chris saß.
    „Ja Schatz, ich bins. Was gibt es denn….Nein, alles bestens, wirklich. Nur eine Vernehmung, nichts Besonderes. Schüsse? Nein, nein.….ich atme nicht komisch, wie kommst du darauf?...Nein, keine Sorge, wir sind hier auch gleich fertig, dann mach ich Schluss….Ja, bis gleich.“ Er legte eilig auf, begegnete dem Blick von Susanne, die ihn komisch ansah. Er zuckte lächelnd die Achseln.
    „War eine Notlüge….Wenn ich zuhause bin, erkläre ichs ihr, keine Sorge.“
    „Aha.“, erwiderte sie nur und wandte sich wieder ihrem PC zu.
    Tom ging nun in sein ehemaliges Büro, sah zu Chris und Louis, die sich immer noch unterhielten.
    „Wie weit seid ihr?“
    Chris deutete auf einen zettel. „Wir haben drei Möglichkeiten, wo er sich aufhalten könnte. Die guck ich mir jetzt an….Susanne, was ist mit der Bereitschaft?“
    „Startklar, Chris.“
    Er nickte, griff nach seiner Jacke. „Und tschüß, wir sehen uns heute Abend, Tom.“
    „Ja, und meld dich, wenn ihr vorher was habt!“
    „Sicher“, erwiderte Chris nur und dachte das Gegenteil.
    Louis sah Chris ebenfalls hinterher und dann zu Tom.
    „Ich hoffe, ihr Kollege findet Jakob…Und ich hoffe, er hat nicht geschossen…“
    „Louis, auf jeden Fall hat er vorhin auf Semir geschossen. Das allein schon wird vermutlich als Mordversuch an einem Polizisten gewertet. Und wir müssen davon ausgehen, dass er auch die Männer auf der Autobahn erschossen hat. Es tut mir leid…“
    Louis antwortete nicht, schien in Gedanken. Tom legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Ich werd mal hören, ob Semir schon was bei dem Verhör rausgefunden hat. Du wartest hier.“
    „Okay….Ach, Herr Kranich?“
    „Ja?“
    „Es…es geht mich wahrscheinlich nichts an, aber ich würde sie gerne etwas fragen.“
    Tom sah ihn an und nickte.
    „Was ist damals passiert, Herr Kranich?“
    Tom lächelte leicht, überlegte einen Augenblick.
    „Ich bin nicht sicher, ob das eine Geschichte ist, die ein zukünftiger Polizeibeamter kurz vor seinen Abschlussprüfungen hören sollte….Aber leider ist es nun mal so, dass solche Dinge mit zu unserem Beruf dazugehören.“ Wieder schwieg Tom einen Moment und Louis wartete stumm, hörte ihm dann weiter zu.
    „...Bei einem Einsatz wurde ich sehr schwer verletzt, war eine Weile dem Tod wohl näher als dem Leben und am Ende der Geschichte war ich nicht mehr der Gleiche. Das ist jetzt zwei Jahre her, Louis und gerade vorhin hat man wieder gemerkt, dass es mein ganzes weiteres Leben begleiten wird….Aber letztendlich zählt nur das Leben, dass man behalten hat….So, und nun Schluß damit, das ist Vergangenheit. Ich bin gleich wieder da."




    Semir saß Matthias Pätzold gegenüber, doch der schwieg. Er redete keinen Ton.
    Tom winkte Semir kurz raus .
    „ Sagt er was?“
    „Nö, stumm und stur wie ein Fisch... ausserdem , ach was red ich.... das hat Anna sicher gemacht. „
    „Hat sie und mit dir redet sie auch gleich. ich kümmere ich um Louis, wir sehen uns heute abend.
    Semir sah seinem Freund hinterher, der so gut es ging das leichte humpeln vor ihm verbergen wollte.

  • :) Montag, wieder im Büro und mit Internet *ggg* und ein neues Stück:



    „So Louis, da sind wir. „
    Tom stoppte den Wagen vor einem kleinen 2 Familienhaus.
    „Tu mir einen Gefallen und ruf mich an, wenn dein Bruder sich meldet, sofort. Meine Handynummer hast du jetzt für alle Fälle. ich hoffe du bist dir über den Ernst der Lage im Klaren. Hinter deinem Bruder sind nicht nur wir her.“
    Louis nickte stumm, zögerte einen Moment „Danke Herr Kranich, für alles.“
    „Bedank dich bei mir , wenn die Sache ausgestanden ist mit einem 1A Praktikum bei Semir und einer guten Laufbahnprüfung. und jetzt muss ich mich sputen, meine Familie wartet.“
    Louis sah dem Wagen noch eine Weile nach und dachte über Toms Worte nach. Warum trafen solche Schicksalsschläge immer die Guten? <?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
    Vor dem Haus wurde Tom schon mit einem lauten kreischen und brummen begrüßt.
    „Lilli Spatz..... der Papa ist da.“
    Trotz seiner immer noch anhaltenden Schmerzen im Knie, bückte er sich , hob seine Tochter hoch und wirbelte sie durch die Luft bis die kleine jauchzte.
    Petra, die auf der kleinen Bank an der Hauswand sah lächelte bei diesem Anblick und verdrängte einen Teil ihrer Wut.
    „Hallo Schatz“ er setzte sich neben sie, während Lilli wieder auf ihr Auto kletterte und gab Petra einen Kuß.
    „ Brauchst dich gar nicht setzen, wir können gleich essen. Komm, schnapp dir die Rennfahrerin und ab in die Küche.“
    „Zu Befehl.“
    Tom schnappte sich die meckernde und sich sträubende Lilli kurzerhand mitsamt Bobbycar und trug sie in den Flur.
    „Tja, so ist das.... komm Lilli ins Bad. Händewaschen mit Papa.“
    Seine Tochter nahm Kurs auf ihn und mit einem Schritt zur Seite rettete Tom sein Schienbein vor einem erneuten Anschlag der harten Stoßstange des Rennautos.
    „So, fertig, jetzt kannst du schon zur Mama in die Küche gehen, Papa kommt gleich.“ Tom trocknete der Kleinen die Hände an und schloss die Türe hinter ihr.
    Setzte sich kurz auf den Rand der Badewanne und atmete tief durch.
    Ein kurzer Blick in den Spiegel sagte ihm, dass Petra garantiert gleich weiter Fragen stellen würde,.
    Seine Hand wanderte zum Medizinschrank und holte eine kleine Packung Tabletten heraus. Lange hatte er davon keine mehr nehmen müssen. Er spülte die kleine Pille mit Wasser runter , als es an der Türe klopfte „Tom, alles ok? Kommst du?“
    Er setzte ein leichtes Lächeln auf „Ja, schon da.....“
    Doch Petra merkte, genau wie er geahnt hatte sofort, dass es ihm nicht gut ging .
    „Es war nur ein Verhör? Und dir geht es blendend, wie man sieht......“ Mit diesem Satz liess sie ihn im Flur stehen und ging zurück in die Küche.
    Tom folgte ihr eilig, nahm ihre Hand und Petra blieb erneut stehen. Sie drehte sich um, sah ihn an.
    „Warum sagst du mir nicht, was los war? Ich seh doch, dass es dir nicht gut geht.“
    „Schatz, glaub mir, das hätte ich doch jetzt auch, nur vorhin am Telefon da…“
    „Was hast du gemacht? Autobahnpolizist gespielt?“
    „Nein…ja….Es gibt ein Problem mit einen Schüler von mir.“
    „So? Und da musst du gleich ausprobieren, wie gut Tom Kranich noch rennen kann, ja? Oder schiessen?„ Sie deutete auf seine Waffe, die noch im Gürtelhalfter steckte und hob dann Lilli in ihren Hochstuhl.
    Tom nahm sie in den Arm, schüttelte den Kopf. „Es ist nichts passiert, glaub mir…Okay, ich musste etwas mehr rennen, als mir gut tut, stimmt. Aber damit war wirklich nicht zu rechnen.“
    „Mit sowas ist immer zu rechnen, wenn Semir in der Nähe ist. Oder Chris. Und das ist nicht mehr deine Sache, Tom.“
    Er nickte. „Ja….ich weiss. Du hast ja Recht. Es tut mir leid.“ Er küsste sie und wie immer konnte sie ihm nicht länger böse sein. Kopfschüttelnd sah sie ihn an.
    „Tom, du machst mich wahnsinnig…“
    „Ich weiss. Und deshalb liebst du mich ja auch so.“ Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht und er zog sie an sich.
    „Eingebildet bist du gar nicht, was?...Tom, ich mach mir einfach Sorgen.“
    Tom wollte gerade etwas erwidern, als es neben ihnen klirrte und Lilli verwundert von ihrem Hochstuhl auf den Küchenboden sah. Dann lachte sie laut und zeigte auf die Scherben des Wasserglases. „...Lilli…bumm….“
    Tom und Petra sahen sich an, mussten ebenfalls lachen und Tom verdrehte die Augen.
    „Von wem hat sie das nur?“

  • Und noch ein Stückchen zum Abend :)




    Louis merkte sofort, dass er nicht allein in der Wohnung
    war. Und in der gleichen Sekunde wusste er auch, dass es Jakob sein musste.
    Langsam warf er seine Jacke über den Haken der Flurwand und ging weiter in die
    Wohnküche.
    Jakob saß auf einem der Barhocker an der Küchentheke und hob
    grinsend seine Bierflasche.
    „Hallo Brüderchen!“
    Louis ging auf ihn zu, schüttelte nur den Kopf.
    „Hast du sie nicht mehr alle?! Und wie bist du hier
    reingekommen?!“
    „Durch die Terrassentür. Da solltest du mal ein sicheres
    Schloß anbringen lassen….gibt so viele schlechte Menschen auf der Welt.“
    „Verdammt Jakob, die Polizei sucht dich! Wieso bist du
    überhaupt abgehauen?!“
    „Weil ich keine Lust hatte, mich von deinen Bullenfreunden
    schnappen zu lassen, ganz einfach.! Und jetzt halt mal die Luft an, klar?!“
    Doch Louis griff wütend nach seinem Bruder, zog ihm am
    T-shirt Kragen von dem Hocker hoch und sah ihn fassungslos an.
    „Jakob, du hast auf meine Kollegen geschossen!“
    „Ach, jetzt sind es schon deine Kollegen, ja?! Bist selber
    schon so ein richtiger mieser Bulle, was?!“
    „Du hättest jemanden töten können!“
    Jakob machte ein abfälliges Gesicht und riss sich los.
    „Na und?! Zwei, drei….was macht das?!“
    Louis starrte ihn an, schüttelte nur den Kopf.
    „Du…du hast die Männer an der Autobahn erschossen? Du warst
    das?“
    Jakob antwortete nicht, doch seinen Gesichtsausdruck konnte
    man ansehen, wie die Antwort lauten würde. Louis starrte ihn immer noch an,
    unfähig etwas zu sagen.
    Und dann hatte Jakob plötzlich eine Waffe in der Hand.
    „ich hätte nie gedacht, dass ich mal auf dich zielen müsste,
    aber du willst es ja nicht anders!“
    „…Du bist total irre…“
    „Ich will ein anderes Leben als du! Ganz einfach! In zwei
    Stunden ist es soweit, dann bin ich ein reicher Mann und brauche dank deiner
    Bullenfreunde, die Matthias festgenommen haben, auch mit niemandem mehr zu
    teilen, sehr praktisch!“
    „Und mich? Willst du mich auch erschiessen?“
    „Ich will nur, dass du mir nicht in die Quere kommst!“



    Petra stand in der Tür, sah zu Tom, der nach seinen
    Autoschlüsseln kramte.
    „Ich komm nicht so spät….“
    „Ach, solange ihr nur bei Frankie in der Bar sitzt, hab ich
    damit kein Problem, Schatz. Pass aber auf, dass du nicht wieder in Dinge
    gerätst, die dich nichts angehen….“
    „Ich schwöre!“ Tom hob Mittel - und Zeigefinger zum ´V´ und
    grinste. Petra nickte nur und sah ihm nach, wie er kurz darauf davonfuhr.



    20 Minuten später saß
    er bei seinem Vater in ihrer Stammecke und wartete auf Semir und Chris.
    „Schlecht siehst du aus Tom.
    Zu viel Stress und wenig Schlaf?“
    „Ne Vater. Anstehende
    Prüfungen, eine zahnende Tochter und dazu ein ständig ratterndes Bobbycar......“
    „Na wenn du weiter nichts hast.... paß mir bloss auf meine Enkelin auf, wie die mit dem Ding rumrast bei euch im
    Haus... ach, sieh mal an, da kommen sie beiden
    ja. ich bring euch eure Runde.“
    „Ach Vater, für mich bitte ein Wasser, ja.“
    Semir zog sich den Stuhl an den Tisch, während Chris noch
    das Handy am Ohr hatte.“Ja... ich dich auch... bis später“
    „Och wie süß, kann er sich nicht lösen?“
    „Klappe, ihr 2... und
    du sei ruhig Semir, schliesslich holt Susanne uns ab und du kannst auch was trinken.“
    „Ach du, sag ihr ich bring euch nach Hause. Ich bleib heut
    bei Wasser.“
    Semir warf Tom
    einen knappen Blick zu „Ach, ist dir deine Sporteinlage heute nicht
    bekommen und du musstest mal wieder zu
    deiner Medizin greifen? Jetzt glaub bloss nicht ich habe Mitleid mit dir.“
    „Halt es wie du willst. „
    Chris steckte sein Handy ein und warf beiden einen mürrischen Blick zu „Also wenn das jetzt so weitergeht, fahr ich gleich wieder."
    „ Oder ich schmeiss euch raus, also
    streitet leiser, ehe sich die
    Gäste beschweren.“ Frankie stellte 2 Bier
    und das Wasser auf den Tisch
    und drückte Semir die Speisekarte in die
    Hand .

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!