Vergangenheitsbewältigung

  • Petra und Andrea waren immer noch auf der PAST, als Anna mit Chris und Susanne zurückkam.
    Sofort waren sie bei ihnen.
    „Chris! Wie geht es dir? Alles okay?“
    Er nickte nur, obwohl jeder sehen konnte, dass es ganz und gar nicht so war. Anna sah zu Petra.
    „Die Kleine?“
    „Mein Bruder hat sie abgeholt…Markus hatte Nachtdienst und ist jetzt zuhause. Frau Engelhardt, bitte, was ist mit…“
    „Wir wissen noch nichts Genaues, Petra, es tut mir leid….Andrea, wir tun alles, um…“
    Andrea nickte nur, wandte sich wieder an Chris, dem Susanne ein Coolpack aus dem Kühlschrank brachte.
    „Chris, hast du irgendwas gesehen? Was ist bloß passiert?“
    Er schüttelte nur den Kopf, verzog kurz das Gesicht und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl.
    „Diese Frau…ich bin sicher, es muss eine Frau gewesen sein, ist hinter beiden her. Die Anschläge haben eindeutig beiden gegolten….“
    Andrea starrte ihn an, sah dann zu Anna.
    „Anschläge?! Was denn für Anschläge? Und wieso weiss ich davon nichts?“
    „Nun…vermutlich wollte sie ihr Mann nicht beunruhigen, Andrea…..es sind Schüsse abgegeben worden. Und es war unklar, wem sie gegolten haben. Aber nun scheint die sache klar und….“
    „Und Semir und Tom sind in der hand von irgendeiner Verrückten! Wollen sie das damit sagen, ja?!“ Andrea zitterte leicht und Susanne legte ihr eine Hand auf die Schulter. Auch Petra hatte Tränen in den Augen.
    Chris lehtnte sich auf dem Stuhl zurück und griff nach dem Glas wasser und den beiden Aspirintabletten, die Bonrath ihm entgegenhielt.
    „Danke….ich fahre in die Klinik zu dieser Sekretärin. Vielleicht können wir ein Phantombild oder sowas…“
    „Sie fahren nirgendwo hin, Chris. Nicht in ihrem Zustand.“ Anna sah zu Petra. „Petra, sie kennen Toms Sekretärin am besten von uns allen. Bitte, könnten sie ins Krankenhaus fahren? Wenn es ihr gut genug geht, bringen sie sie bitte hierher. Geht das?“
    Petra nickte sofort. „Natürlich…dann muss ich nicht nur hier rum stehen…ich beeile mich.“
    „Danke, aber sie fahren nicht selbst…Siggi soll sie fahren.“
    Kurz darauf waren Petra und Siggi nach draußen verschwunden. Anna wandte sich an Susanne.
    „Wie weit waren sie mit dem Durchforsten der Gefängnisse?“
    „Ossendorf fehlt noch.“
    „Gut, machen sie das jetzt gleich. Und fragen sie vor allem nach entlassenen Frauen. Sie sind sich da sicher, Chris?“
    „….Ja….bin ich….Und ich hoffe, das Gabi mehr gesehen hat als ich….aah!“ Er zuckte zusammen, als er aufstehen wollte, um nach den Akten zu greifen. „…Hier war irgendwo eine Akte….eine Sache von vor fünf Jahren….Semir hats abgetan, aber ich….Mensch, wo ist das denn?!.. Das war ne Frau und das war auch Ossendorf….“
    Sie musterten ihn und Anna zog die Augenbrauen hoch. „Ich halte es für besser, sie legen sich erstmal ein paar Stunden hin, Chris.“
    Doch er beachtete sie gar nicht, kramte nach der Akte. Schließlich zog er sie endlich hervor, nickte.
    „Hier….das war es….Susanne, check doch mal, ob diese Frau noch sitzt….“



    Tom schrie noch eine ganze Weile hinter Alexa her, sie solle zurück kommen und rüttelte an den Fesseln, doch es hatte keinen Sinn. Atemlos und mit aufkommenden Schmerzen im Brustkorb hörte er auf.
    „Tom, ruhig, so erreichen wir nichts.... „Semir hörte die schnappende Atmung seines Partners und machte sich Sorgen. „“Kommst du ans Fenster? Ich meine kannst du aufstehen?“
    „Ruhig...... wie kannst du ruhig bleiben bei dem Gedanken, dass die Bestie jetzt zu Petra, Lilli, oder Andrea und Aida fahren könnte.... verdammte Scheiße.....“erneut hörte man ihn heftig an den Fesseln reissen und die Kette klirren.
    „Aber so bringt es nichts.... also los, steh auf.....schaffst du das?“
    „Ne.... zu kurz.....aahhh...verdammt.... ich komm nicht mal bis an Fensterbrett. Was ist mit dir. Rutsch mal rüber...... ich versuch mal das Seil um deine Füße abzulösen...“
    Doch mit hinter dem Rücken festgebundenen Händen hatte Tom nicht den Ansatz einer Chance Semirs Fesseln abzubekommen.

  • Alexa sah zufrieden den brennenden Wagen an oder das, was man noch von Toms rotem Vectra sehen konnte. Dann drehte sie sich um und verliess den Steinbruch über den Waldweg. Bald würden hier sicher Polizei und Spurensicherung auftauchen.......



    „Volltreffer. Alexa Schneider. Wurde letzte Woche entlassen. Tom und Semir haben sie damals eingebuchtet. Ihr Bruder und Mann , Felix und Gunnar sind dabei ums Leben gekommen. Eine aktuelle Adresse haben wir noch nicht. Sie hat nach Aussage der Gefängnisleitung in einem Frauenhaus übernachtet . Dort ist sie aber nicht mehr."
    „Gut , Susanne, schreiben sie diese Frau zur Fahndung aus. Und den Vectra von Tom auch. Irgendwo müssen wir ja ansetzen.“



    Petra klopfte leise an die Zimmertüre von Gabi Krüger.
    „Darf ich reinkommen?“
    „Frau Kranich...ja... bitte.“ Gabi lag blass in den Kissen und hatte die Decke bis ans Kinn gezogen.
    „ Wie geht es ihnen?“
    „Danke.... besser... ich... ich , das ist so schrecklich.....“
    Petra setzte sich ans Bett und legte den Arm um die junge Frau „Ruhig, sie ...sind in Sicherheit..“ Wie schwer kamen ihr die Worte über die Lippen in Anbetracht ihrer Angst um Tom.
    „ Diese Frau.... sie ist grausam... Ich habe ihren Mann und seinen Kollegen gehört, wie sie geschrien haben...“ Gabi Krüger stockte und fing erneut an zu weinen und zittern. Petra schloss einen Moment lang die Augen, versuchte krampfhaft sich zusammenzureißen. Dann sah sie wieder zu Gabi.
    „Bitte, Gabi, beruhigen sie sich…Wir brauchen ihre Hilfe…Können sie die Frau beschreiben?“
    Gabi wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, nickte zitternd. „Ich…ich denke schon….“
    „Gut…das ist sehr gut. Das könnte uns helfen meinen Mann und seinen Kollegen zu finden…“
    „Ach Frau Kranich…wenn ich nur helfen kann…ich hoffe so sehr, das ihrem Mann nichts zustößt…aber diese Frau…so voller Hass.“
    Wieder weinte sie und Petra nahm sie erneut in den Arm. Nun stiegen auch ihr Tränen in die Augen.



    Semir und Tom saßen noch immer fast bewegungsunfähig in dem dunklen Raum und jeder von beiden hing seinen Gedanken nach.
    „Langsam krieg ich Hunger….“, versuchte Tom das Schweigen zu brechen, doch Semir antwortete nicht. Tom konnte sich denken, was in ihm vorging. Zu ihrer gemeinsamen Angst um ihre Familien kamen nun bei Semir auch noch die Gedanken an Chris hinzu….
    „Hey….ihm geht’s gut, du wirst sehen. Sie blufft nur….“
    „Verdammt Tom….woher kennen wir diese Frau bloß?!“
    „Ach, ich zermartere mir den Kopf….aber bei den Kopfschmerzen kann ich überhaupt nicht klar denken….Mist Chloroform.“
    „Vergiss die Kopfschmerzen und denk nach!“
    „Ja, aber das hilft uns auch nicht weiter!....Wenn die Petra oder Lilly auch nur ein Haar….“
    „Die will uns fertigmachen….und wenn sie nicht bald wieder auftaucht, werd ich richtig sauer!“



    Anna legte das Telefon weg, sah zu Chris und Andrea.
    „Das war Petra. Fahren sie mit den Fotos von dieser Alexa ins Krankenhaus, Chris, dann wissen wir vielleicht mit Sicherheit, ob es sich um die Frau handelt, die wir suchen….Fühlen sie sich gut genug?“
    „Sicher….bin schon weg!“ Chris stand auf, verließ ihr Büro und Anna sah ihm wortlos nach.
    Kurz darauf kam Hotte herein.
    „Chefin, wir haben den Vectra! In einem alten Steinbruch, ausgebrannt! Spurensicherung ist schon los!“
    Anna sprang auf. „Na wenigstens etwas! Ich fahre auch dorthin, Herzberger!“

  • Alexa nahm zufrieden die Sachen aus der Tasche und schloß den Raum auf, wo Tom und Semir lagen.
    „Ich bin wieder da. Ich hoffe sie hatten keine Langeweile.“
    „Nein, wie kommen sie darauf. Wir haben uns köstlich amüsiert. „ Semirs Ton war anzuhören, dass er innerlich kochen musste.
    „Oh ja, wie kommt es, dass ich ihnen das nicht abkaufe. Aber so sei es. Ich hatte meinen Spaß. Ihre Familien sind sehr nett. Schauen sie mal, was ich mitgebracht habe .“ Sie legte Bilder von Aida, Lilly , Petra und Andrea auf den Boden vor Tom und Semir.
    „Tom stöhnte gequält auf, schloss Sekunden die Augen und schrie wieder los.“ Was haben sie mit ihnen gemacht? ich will hier raus, lassen sie meine Familie aus dem Spiel....... „
    Semir schluckte, sagte erst einmal nichts.
    „Schauen sie ruhig hin....ich haben noch mehr. Als Andenken für sie.“ sie zog ein Kuscheltier von Lilly aus der Jackentasche , legte es auf den Boden. „ Sie mussten nicht leiden, es ging ganz schnell.... aber bei ihnen, wird es länger dauern, fürchte ich....“ Sie lachte erneut eisig auf und weidete sich an den qualvollen Gesichtszügen Tom und Semirs.



    Anna beobachtete Hartmut bei der Arbeit, sah sich das Gelände an.
    „und? haben wir irgend eine Chance etwas über den Weg woher sie gekommen ist zu erfahren?“
    „ich denke nicht , nein, und im Wagen dürften auch keine brauchbaren Spuren mehr sein Frau Engelhardt. Tut mir leid.“
    Annan nickte still., griff zum Handy. „Ja, Bonrath, tun sie mir einen gefallen. Geben sie eine Suchmeldung nach Augenzeugen raus, die heute im laufe des Tages hier im Wald am Steinbruch waren. Mit etwas Glück meldet sich jemand.“
    Bonrath nickte nur und sah aber nicht so aus, als ob er daran glauben würde.
    Anna stieg wortlos wieder in ihren wagen und fuhr zurück ins Büro.
    Fast zeitgleich kam sie mit Chris und petra dort an.
    „Und? Was ist mit den Fotos?“
    „Eindeutig, Chefin. Alexa Schneider ist die Frau, die wir suchen! Gabi Fischer hat sie zweifelsfrei erkannt!“ Chris warf die Akte auf den Tisch, rieb sich kurz die Augen. Anna sah ihn an und winkte Susanne heran.
    „Chris, sie legen sich jetzt hin!“
    „Nein, ich muss….“
    „Keine Widerrede! Im Moment können wir ohnehin nur abwarten! Ich informiere sie, sobald wir etwas Neues haben!...Susanne, nehmen sie ihn mit. Zu ihm, zu ihnen, wie auch immer! Aber die nächsten Stunden will ich Herrn Ritter hier nicht mehr sehen.“
    Chris sah sie an, nahm wortlos seine Jacke und ging hinaus. Susanne folgte ihm eilig.
    „Ja, ich….ich muss auch mal nach Lilly….“ Petra fuhr sich mit den Händen durchs Haar und Anna nahm sie kurz in den Arm.
    „Tun sie das, Petra. Am besten fahren sie auch erstmal nach Hause. Andrea habe ich das auch schon geraten…ich rufe sie sofort an, falls wir mehr wissen.“
    Petra nickte nur, verließ dann ebenfalls die PAST.

  • Alexa war wieder verschwunden und kein Laut war zu hören. Wenigstens das Licht hatte sie jedoch diesmal angelassen, was jedoch gleichzeitig dazu führte, das beide nun ständig auf die Sachen von Aida und Lilly sahen.
    Semir rüttelte erneut an den Fesseln und Tom schüttelte den Kopf.
    „Jetzt hör auf damit! Bringt eh nichts!“
    „Das gibt es doch nicht!...Hey! Wie lange wollen sie uns hier sitzenlassen?!“
    Natürlich kam keine Antwort und Semir fluchte erneut.
    Tom sah immer wieder Lilly vor sich und musste sich zusammenreißen um nicht wahnsinnig zu werden!
    „Wenn sie den beiden nur ein Haar gekrümmt hat, Semir... ich werde wahnsinnig....“
    Tom atmete zusehends hektischer und Semir machte sich langsam Sorgen um den Gesundheitszustand seines Freundes.
    „Tom, mir geht das auch nahe, aber bitte, versuche ruhig zu bleiben. Es nutzt uns nix, wenn du mir jetzt hier zusammenklappst.“
    „Ich versteh nicht, wie du so ruhig bleiben kannst...es geht auch um deine Familie. ich muss hier raus.... „ Erneut riss er an den Fesseln und versuchte sie über die Handgelenke zu streifen, doch das zwar zwecklos.



    Andrea schloss die Haustüre auf und wunderte sich über den Durchzug.
    Hinten im Wohnzimmer war die Scheibe zerbrochen.
    Jemand musste im Haus gewesen sein.
    Doch nichts war zu sehen. Keine Unordnung, nichts fehlte auf den ersten Blick. Doch die Scheibe zeigte eindeutig, dass sich hier jemand unerlaubt Zutritt verschafft hatte.
    „Frau Engelhardt? Andrea hier. Bei uns ist jemand eingebrochen.... „
    „Was sagen sie da? Ist etwas passiert? Aida?“
    „Nein, nein, alles in Ordnung.“
    „Gut, ich schicke Hartmut vorbei. Fassen sie nichts an und gehen sie so lange vor die Haustüre, ich bin unterwegs.“



    Petra stellte den Wagen bei ihrem Bruder in der Einfahrt ab .und eilte zur Haustüre.
    „Lilli, schau mal, da ist die Mama.“ empfing Markus seine Schwester bereits an der Türe.
    „Und? Wie klappt es mit ihr?“
    „Super, könnte nicht besser laufen, aber du Schwesterherz, du siehst schlecht aus. Gibt es schon etwas Neues?“
    Sie schüttelte den Kopf und ließ sich aufs Sofa sinken, holte ein Taschentuch raus.
    „Ich darf nicht daran denken, was diese Frau mit Tom und Semir macht.... gerade Tom, wenn der sich aufregt.....Markus.... ich hab so eine Scheiß Angst.“
    Markus setzte sich neben sie, nahm sie in den Arm.
    „Hey, hey, keine Sorge, die beiden lassen sich doch so schnell nicht unterkriegen.“
    „Markus, Tom ist körperlich nicht so fit wie früher und das weißt du auch…Also versuch nicht, mich zu beruhigen. Das schaffst du sowieso nicht.“
    „…Okay, du hast Recht. Pass auf, ich fahr euch beide erstmal nach Hause….Dann kommst du ein bisschen zur Ruhe…“
    In diesem Augenblick klingelte Petras Handy und sie riss es an sich.
    „Kranich!“
    „ja Petra, ich bin es, Anna Engelhardt. Sind sie Zuhause?“
    „Nein…noch bei meinem Bruder. Was gibt es? Haben sie was von Tom…“
    „Nein, aber bei Andrea ist eingebrochen worden…Ich schicke jetzt auch zu ihrem Haus eine Streife. Kommen sie bitte auch dorthin.“
    „Ja…ja, ist gut! Mach ich….danke.“
    Petra legte auf und Markus sah sie fragend an.
    „Was ist?“
    „…bei Andrea waren Einbrecher….vielleicht bei uns auch…Ich möchte nach Hause….“
    Er nickte. „Komm, lass uns fahren.“

  • na gut, noch ein Stück ehe ich mit meiner Mitautorin ins Theater gehe*gggg*


    :baby:


    Markus nahm Lilli aus dem Autositz, während Petra schon aus dem Wagen auf Siggi zustürmte „Und ?“
    „Tut mir leid Petra, bei euch genau das Gleiche wie bei Andrea. Über die Terrasse. Chefin hat schon Kenntnis. Ich soll euch zur Past bringen und du für dich und Lilli die nötigsten Sachen einpacken. Andrea ist schon mit Aida und Axel unterwegs.“


    Petra sackte aufs Sofa und fing hemmungslos an zu weinen. „Ich kann nicht mehr, Markus. Was will diese Frau von Tom, von uns? „ Ihre Stimme erstickte in Tränen.
    Markus drückte Siggi Lilli auf den Arm und nahm seine Schwester in den Arm „Schtttt....ich glaube du brauchst jetzt mal Ruhe was? Ich komme mit. Passe auf Lilli auf. Dann legst du dich hin....“
    „ Ich kann mich nicht hinlegen...und ich will auch nicht…ich will meinen Mann hier haben, in meinen Armen halten .. das ist alles, was ich jetzt will.“
    „Pass auf, bleib du mal hier sitzen und ich packe die Sachen zusammen.“
    Als Markus 10 Minuten später wiederkam saß Petra immer noch schluchzend auf dem Sofa.
    Er würde in der PAST dringend mit Anna über Petras seelischen Zustand reden müssen.



    Tom war nach ewiger Schreierei ruhiger geworden und lag nun auf dem Boden.
    „Ist mit dir alles soweit klar? „Semir war unruhig und versuchte zu deuten, wie es Tom körperlich ging.
    „Ja sicher..... hoffe, sie setzt uns schnell ein Ende.... ohne Petra und Lilli.....“
    „Hey..... das will ich nicht hören. Tom, die macht uns mürbe. Ich gehe jede Wette ein, dass die Kinder und Frauen in Ordnung sind. „
    „Ach ja..... was macht dich so sicher.....?“
    „Mein Gefühl und du lässt dich jetzt verdammt noch mal nicht so hängen.. Ich kann das nicht gebrauchen!“


    „Was quatscht ihr hier so?„ , wurde Semir mitten im Satz von Alexa unterbrochen.
    „Das sollte ihnen doch scheiß egal sein! Tun sie endlich was sie vorhaben und dann haben sie ihre Rache!“ Tom schrie sie an , versuchte aufzustehen und funkelte Alexa an. Dann begann er plötzlich zu husten und schien schwer Luft zu bekommen. Alexa machte zwei Schritte zurück, musterte ihn und lachte nur.
    „Was soll das denn werden?! Meinst du, ich bin dämlich, Kranich?!“
    Tom antwortete ihr nicht, ging in die Knie und hustete weiter. Semir sah ihn besorgt an, blickte zu Alexa.
    „Verdammt noch mal, jetzt binden sie ihn los! Das sieht doch ein Blinder, dass das kein Spiel ist! Er kriegt keine Luft! Er hat eine Lungenverletzung!“
    Alexa sah von Semir wieder zu Tom, dem inzwischen der Schweiß am Gesicht herunter lief.
    Schließlich stieß sie ihn an. „Hey, beruhige dich, Bulle! So sollst du mir nicht abkratzen! Ich hab was Besseres geplant!“
    Erneut antwortete Semir, da Tom scheinbar gar nicht in der Lage war überhaupt irgendein Wort herauszukriegen.
    „Jetzt machen sie irgendwas! Er braucht frische Luft und was zu trinken!...Tom?! Hey, komm, ganz ruhig!“
    Und dann endlich zog Alexa tatsächlich einen Schlüssel hervor und löste , in der anderen Hand die Waffe, Toms Handschellen. Kaum waren seine Hände von der Heizung frei , kippte er weiterhin hustend zur Seite und krümmte sich.

  • Schööön wars im Theater! ;) Und hier geht es weiter.....


    „Fenster auf!“, schrie Semir erneut und die Frau drehte sich für den Bruchteil einer Sekunde nach dem kleinen Fenster um….In diesem Moment sprang Tom weiter heftig hustend vom Boden hoch und stürmte auf Alexa los!
    „Ich bring..... sie um...und wenn....es das Letzte ist...was ich tue....“ brachte er unter heftigem Atmen hervor. torkelte gegen Alexa und riss sie auf den Boden.
    „Ich habs gewusst, dass du bluffst, Kranich! „ brüllte sie los, hob die Waffe, ein Schuss löste sich und Semir duckte sich. Neben ihm schlug es in den Boden.
    Tom bekam kaum noch Luft , schmiss sich auf Alexa und versuchte ihr die Waffe zu entreißen.
    Weitere Schüsse lösten sich und Semir musste tatenlos mit ansehen, wie die 2 Körper über den Boden wälzten. Verzweifelt riß er an den Handschellen, obwohl er natürlich wusste, dass es zwecklos war.
    Dann sah er, wie Alexa sich aufrichtete und auf den bewegungslosen Tom sah. Fluchend sah sie zu Semir.
    „Ihr verdammten Bullen, ich hasse euch! Wenn ihr wüsstet, wie sehr!“
    Semir antwortete nicht, starrte auf Tom, der sich kaum noch bewegte , mühsam atmete und aus einer Wunde am Oberarm blutete.
    „Tom?....Binden sie mich los, damit ich ihm helfen kann!“
    „Helfen?! Wieso helfen?! Soll er doch verrecken….“ Doch dann stoppte sie noch im Gehen, drehte sich um und schien nachzudenken. Und schließlich ging sie auf Semir zu, drückte ihm die Waffe gegen die Brust und funkelte ihn an.
    „Aber wenn ich es mir überlege….nein, das wäre zu einfach, wenn er einfach so hier und jetzt stirbt….zu einfach!“ Dann schloss sie Semirs Handschellen auf und ging rückwärts mit weiter auf ihn gerichteter Waffe zur Tür.
    „Dann kümmere dich mal um deinen Freund, Gerkhan! Ich hätte meinem Mann und meinem Bruder auch gerne geholfen, aber ihr habt sie ja abgeknallt! Erinnerst du dich?! Einfach abgeknallt!“
    Dann knallte die Tür zu, wurde verschlossen.
    Semir sprang auf, war sofort neben Tom.
    „Ganz ruhig Partner, konzentrier dich ganz einfach aufs Atmen , langsam und ruhig.“ er nahm Toms Kopf auf die Beine , wischte ihm beruhigend über die Stirn und besah sich die Wunde am Oberarm. .
    „Mensch was wolltest du damit bezwecken du verdammter Sturkopf!Jetzt haben wir den Salat. „ Er fingerte ein Taschentuch aus der Jackentasche und drückte es auf die Wunde.
    „Hast du Tabletten bei? Tom?„ Semir warf einen besorgten Blick auf ihn . Tom hatte die Augen geschlossen und rang weiter mühsam nach Luft. Sein Brustkorb senkte sich hektisch.
    „Nein..... ahhhh.....brauch ich.....nicht mehr...... „ flüsterte Tom leise zwischen jedem Atemzug.
    „Ok, dann versuch ganz still zu liegen.... ich bin da... keine Sorge. Wir schaffen das schon. . Ich leg dir jetzt was unter den Kopf und schau mal ob ich das Fenster aufbekomme.“
    Semir schob seine Jacke unter Toms Kopf und stand auf. Das Fenster bekam er auf, und starrte auf dicke Gitter ,die den rettenden Ausweg versperrten.



    Alexa lief im Haus hin und her. Der Vorfall hatte sie Nerven gekostet und sie kam nur langsam wieder zur Ruhe. Es wurde langsam Zeit, ihren Plan zu einem Ende zu bringen. Die Sprengladungen hatte sie schon vor Tagen im Haus versteckt.
    Nun war es ein Leichtes die Kollegen von Kranich und Gerkhan auf die Fährte zu locken und für den Tod der Kollegen zu sorgen.
    Sie würde aus sicherer Entfernung dem Schauspiel beiwohnen.



    Semir starrte auf die Gitter, fluchte leise und ging die paar Schritte zurück zu Tom.
    „Vergittert, wäre ja auch zu einfach gewesen. Aber wenigstens haben wir bisschen frische Luft….“
    Tom nickte nur, versuchte sich aufzurichten und man merkte an seinem Atmen deutlich, dass er sich etwas beruhigt hatte. Semir musterte ihn erleichtert.
    „Besser?“
    …Besser?“, Tom lächelte leicht, „…Was kann ich mir besseres vorstellen, als mit dir irgendwo….eingesperrt zu sein?“

  • :baby: und es geht mal ein Stück weiter :baby:


    „Naja“, Semir musste nun ebenfalls grinsen, „fast wie in alten Zeiten, was?“
    „Ja, klasse….überleg dir lieber, wie wir hier rauskommen….Mist verdammter!“ Tom fluchte, hustete noch ein paar Mal und besah sich seinen Arm. Semir ging erneut zu dem kleinen Fenster, rüttelte an den Gittern und versuchte nach draußen zu sehen.
    „So gefällst du mir schon besser….Wenn du zufällig ne Feile mit hast, geht es vielleicht.“
    „…Witzig…Schmeiß lieber die Handschellen nach draußen….falls diese durchgeknallte Person wiederkommt. Dann hat sie wenigstens was zu suchen….“Tom saß inzwischen wieder, lehnte sich gegen die Wand und Semir nickte.
    „Na, denken kannst du ja wieder.“ Er griff nach den Handschellen, warf sie durch die Gitter nach hinaus.
    „Sie hat irgendwas von ihrem Mann und dem Bruder erzählt. Hast du das mitgekriegt?“
    „Ja…so halb….Da war doch mal so ne Sache mit einem Überfall….muss Jahre her sein.“
    „Genau….Warte, Schneider. Ja, das war es! Alexa und Gunnar Schneider. Und der Bruder war da noch dabei, aber an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern.“
    Tom nickte. „Ja, das gab ne ziemliche Schiesserei bei der Festnahme…“
    „Schneider und ihr Bruder sind ums Leben gekommen, dann wird das hier anscheinend ihr persönlicher Rachefeldzug.“
    „Oh Mann Semir….warum immer wir?“
    Semir zuckte die Achseln, grinste erneut und setzte sich neben Tom.
    „Tja, weiss auch nicht. Was macht der Arm?“
    „Frag nicht….“



    Andrea nahm Petra bei Anna im Büro in den Arm, als sie mit Markus völlig aufgelöst dort eintraf.
    „Frau Engelhardt, kann ich sie kurz sprechen?“
    Markus verschwand mit Anna auf dem Flur “Ich mache mir Sorgen um meine Schwester, sie steht kurz vor einem Zusammenbruch....ist es möglich, dass ich mit in diese Schutzwohnung fahre oder wir bei mir unterkommen? Frau Schäfer und Aida auch?“
    Anna überlegte, fuhr sich durchs Haar.
    „Ja, .... ich möchte kein Risiko eingehen.... aber, mit einer Streife und 2 Beamten bei ihnen im Haus, gut.. ja. von mir aus.
    „Danke. Ich denke da wird Petra sich wohler fühlen und eher etwas zur Ruhe kommen. Gibt es denn schon etwas?“
    Anna schüttelte den Kopf.
    „Nein, aber wir arbeiten auf Hochdruck. „


    Chris, der es zu Hause nicht ausgehalten hatte, hockte wieder vor der alten Akte.
    Irgendwas sagte ihm, dass er dort fündig werden würde....
    Sie hatten einen Zeugen, der vom Steinbruch ein Motorrad hatte wegfahren sehen, wenn das diese Frau gewesen war, wo wollte sie von da aus hin?
    Chris blätterte sich durch den Bericht, las die alten Ermittlungsergebnisse, besah sich die Fotos der Täter, die Bilder vom Tatort, all das. Und dann, plötzlich, stutzte er, sprang augenblicklich auf und eilte aus seinem Büro in Richtung Landkarte, die im Gang an der Wand hing. Anna, die gerade mit Andrea, Petra und Markus Schubert aus ihrem Büro kam, sah ihn verwundert an und folgte ihm.
    „Ritter! Haben sie etwas?!“
    Chris antwortete nicht und fast schien es, als würde er niemanden um sich herum wahrnehmen. Wieder sah er auf die Akte in seiner Hand, dann auf die Karte, wieder in die Akte. Schließlich fuhr sein Finger über zwei Punkte auf der Wand und er nickte entschlossen.
    Anna stand neben ihm, sah ihn immer noch drängend an.
    „Chris? Was haben sie?“
    „Ich weiss nicht….aber vielleicht…Hier! Der Steinbruch, wo der Vectra in Flammen aufging! Ein Zeuge, der das Motorrad gesehen hat. Hier in diese Richtung fahrend!“ Wieder schob er seine Finger an der Karte entlang und stoppte plötzlich. „Und hier! Das ist der Ort, wo damals der Zugriff erfolgte! Das ist nicht mal ein Kilometer entfernt….“
    „Sie meinen….?“
    „Ja, eine Möglichkeit, Chefin! Vielleicht will sie es genau an diesem Ort zuende bringen!“
    „Ja, das wäre möglich! Sehen sie sich dort um, Chris! Und nehmen sie ein paar Kollegen mit. Ich informiere ein SEK auf Bereitschaft!“
    Chris nickte, eilte zurück ins Büro, griff nach Jacke und Dienstwaffe und stürmte wieder hinaus. Im Flur blieb er noch mal stehen, sah zu Andrea und Petra.
    „…Wir finden sie schon.“ Dann war er verschwunden.


    Markus schnappte sich die beiden Frauen und fuhr mit ihnen und 2 Streifenwagen zu seinem Haus.
    „So, du legst dich jetzt was hin. Anna hat versprochen uns sofort anzurufen, wenn es etwas gibt.“ Markus schob Petra in Richtung Gästezimmer aufs Bett.
    „Markus, ich will jetzt nicht schlafen, Tom und Semir.. wenn den Beiden irgend etwas passiert, wegen dieser Irren...“ wieder fing sie an zu weinen.
    Markus machte kurzen Prozeß, packte seine Tasche und zog eine Spritze auf.
    „. Schwesterherz, du schläfst jetzt und wenn es nur etwas ist. ich gebe dir auch wenig, aber ich mach mir Sorgen und du brauchst jetzt ne kleine Pause, wirklich.“
    Petra war zu müde für eine Gegenwehr und schloß erschöpft ihre Augen, war nach 5 Minuten bereits eingeschlafen.
    „Willst du dich auch etwas hinlegen? ich kümmere mich um die Mädchen ?“ Markus setzte sich zu Andrea auf den Boden, wo Aida und Lilli mit Holzklötzen einen Turm am stapeln waren.
    „Danke Markus, aber ich bleibe wach..... aber einen Kaffee kannst du mir anbieten, mehr bekomme ich nicht runter.“
    „Mach ich und Andrea...“
    „Ja?“
    „ich bin mir sicher, Chris holt die Beiden da raus und das unverletzt. „
    „Ach Markus, wenn ich das glauben könnte....“

  • Alexa führte die Kabel nach und nach zusammen und verband sie mit den Zündern..
    Der Plan war genial. Der erste Bulle, der hier reinstürmte würden den Zünder unterbrechen und kurzum das ganze Haus zum Einsturz bringen. Sie hatte sich bereits einen Platz, sicher hinten im Wald ausgesucht und mit ihrem Fernglas würde sie das Spektakel sehen.
    Danach konnte sie endlich ihr neues leben anfangen, mit dem Rest der Beute, der nicht für ihre Rache draufgegangen war.


    Semir sah Tom an der die Augen geschlossen hatte und langsam und tief versuchte zu atmen.
    „Geht’s wieder?“
    „Ja doch... ich denke schon....“
    „Lass mich mal nach dem Arm sehen, der Lappen ist schon durchgeblutet.“ Semir streckte seine Finger aus.
    „Nimm bloss deine Flossen weg, das tut auch so schon weh genug. „
    „Ok, ok... dann lass uns überlegen, wie wir vorgehen wollen, wenn sie wieder reinkommt. Meinst du, du schaffst es, sie abzulenken?“
    „ Werd ich wohl müssen...“ Doch zu weiteren Plänen kamen sie nicht, denn die Türe ging bereits auf und Alexa stand mit gehobener Waffe im Rahmen.
    „Na, lebst du noch?! Sei froh, dass ich dich nicht gleich ganz abgeknallt habe!“
    „…Kommen sie zur Vernunft, Alexa….noch ist es nicht zu spät.“
    Einen Moment lang stutzte sie, sah Tom entgegen. Dann hatte sie sich jedoch sofort wieder in der Gewalt.
    „Ihr wisst also endlich, wer ich bin….auch gut. Spart mir lange Erklärungen und nützen wird es euch ohnehin nichts!“
    „Wenn sie uns ohnehin umbringen wollen, warum dann nicht gleich?“ Tom sprach einfach weiter, in der Hoffnung sie in ein Gespräch verwickeln zu können. Er spürte, das Semir nur auf die allerkleinste Gelegenheit wartete um Alexa zu überwältigen.
    „Ich habe was besonderes geplant….Und jetzt sein still, Bulle. Ich habe keine Lust auf dein Gequatsche.“



    Chris erreichte mit Bonrath, , Siggi und Axel das alte Gelände neben der Autobahn und sie stellten ihre Wagen etwa fünfhundert Meter davon entfernt ab. Chris stieg aus, sah hinüber.
    „Da vorne ist es.“
    Bonrath nickte. „ja, ich kann mich gut dran erinnern….war ein Rieseneinsatz und hat in einer wilden Schiesserei geendet. Fast wäre noch alles in die Luft geflogen. Dieser Schneider war so ein verdammter Bombenbastler….“
    Chris antwortete nicht, schien wieder in Gedanken. Mittlerweile störte sich niemand der Kollegen mehr daran . Sie blieben neben ihm stehen und warteten , bis er wieder zu reden begann.
    „Ich seh mich da mal um….allein. ihr wartet hier. Ich will nicht, das da jemand Verdacht schöpft…“
    „Ich weiss nicht, ob die Chefin das…“, warf Siggi zweifelnd ein, doch Chris zuckte nur die Achseln.
    „Das lasst dann mal meine Sorge sein. Ich meld mich gleich! Und tschüss….“
    Schon lief er in die umliegenden Büsche in Richtung der alten Gemäuer.

  • „ Warum ruft Anna denn nicht an, wieso dauert das so lang... das ist sicher ein schlechtes Zeichen. „ Andrea umfaste krampfhaft die Kaffeetasse und sah aus dem Fenster.
    „Bestimmt nicht, Chris ist sicher nur vorsichtig und will kein Risiko eingehen entdeckt zu werden. „ Markus versuchte soviel Ruhe und Zuversicht in seine Stimme zu legen, wie möglich. Er war froh, dass Petra noch schlief und hoffte, dass auch Andrea zur Ruhe kommen würde.


    Alexa holte eine Rolle Klebeband aus der Tasche und warf sie Semir zu
    „Wickel das deinem Kumpel um die Hände. Los.“
    Um ihrer Forderung mehr Druck zu verleihen, hob sie die Waffe und spannte den Abzug durch.
    „Und dann? Was kommt dann? Wollen sie uns hier verhungern und verrecken lassen oder was? „Tom redete weiter , verzog kurz das Gesicht, als Semir ihn zu fest am Arm zog.
    „Laber nicht. Und du setz dich jetzt neben ihn auf den Boden. und streck schön die Hände nach hinten.“ Semir tat was sie sagte und rutschte ein Stück von Tom weg. , warf ihm Blicke zu. Tom nickte.
    Alexa nahm ihm das Klebeband aus der Hand und wollte es um ihn wickeln, als Tom sich zur Seite kippen liess.
    Alexas Blick war für Sekunden abgelenkt, die Semir nutzte.
    Doch kaum war er über ihr , streckte sie die Hand mit der Waffe aus und schoß vor Semir in den Boden. und zog den Elektro Schocker aus der Tasche, vepaßte ihm einen kräftigen Schlag. Semir rollte zur Seite und blieb stöhnend liegen. „
    „Ihr habt noch nicht genug, was? Na egal. Jetzt ist es eh zu spät. „ Sie lachte dreckig und klebte Tom und Semir den Mund zu, ließ die Rollos runter. Semir und Tom lagen im Dunkeln, unfähig sich bemerkbar zu machen.


    Draußen zuckte Chris zusammen. das war ein Schuß, verdammt...... seine Vermutungen waren richtig. Jetzt war höchste Eile geboten. Seine Hand ging zum Handy, während er den Eingang des Hauses nicht aus den Augen ließ.
    „Ja Dieter, ich bins….Ja, das war ein Schuss, ihr habt richtig gehört….Nein, noch nicht, auf keinen Fall! Ich seh mich erstmal allein um….Das ist mir wurscht, ob das der Engelhardt gefällt oder nicht!“ Dann legte er auf, schlich sich weiter Richtung Eingang.
    In diesem Augenblick sah er, wie sich die Tür öffnete, eine Frau heraustrat, sich dann direkt wieder hineinbeugte und auf den Boden kniete. Chris verschwand unbemerkt zwischen den Bäumen und sah hinüber. Alexa kniete immer noch in der offenen Türe und schien direkt hinter dem Eingang irgendetwas am Boden zu machen, was er nicht sehen konnte. Dann nach einer Weile stand sie auf, schloss von draussen die Tür und ging teilnahmslos auf ein Motorrad zu, das neben dem Gebäude stand.
    Chris überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Und was, verdammt noch mal, hatte die Frau dort im Inneren des Hauses vorbereitet. Und dann plötzlich fielen ihm die Worte von Dieter ein und sofort wusste er, was dort drinnen passiert sein musste. `…Dieser Schneider war so ein Bombenbastler….`
    Und nun hatte Alexa dieses Gebäude vermient ! Genauso musste es sein! Chris starrte gehetzt von Alexa wieder hinüber zu dem Gebäude. In seinem Kopf hämmerten tausend Gedanken. Sollte er versuchen, sie festzunehmen? Doch mit was für einem Zünder hatte sie diese Bombe da drinnen ausgestattet? Brachte er Semir und Tom unter Umständen in noch grössere Gefahr damit? Vielleicht brauchte sie nur einen Knopfdruck, um da alles hochgehen zu lassen! Andererseits….wenn es sich um einen Zeitzünder handelte….Chris fluchte leise, griff erneut zum Telefon und wählte die Nummer der Chefin.

  • Petra kam aus Markus Gästezimmer, sah den beiden ängstlich entgegen. Andrea saß auf der Couch, schüttelte nur den Kopf.
    Markus, der mit Lilli und Aida auf dem Boden hockte, schwieg ebenfalls.
    Petra setzte sich neben Andrea, nahm ihre Tochter auf den Arm und fuhr sich mit den Händen durchs Haar.
    „Und ihr habt gar nichts gehört?“
    „Nein…..ich halte das auch nicht mehr lange aus…ich werde wahnsinnig!“ Andrea stand auf, lief zum Fenster, sah nach draußen. Markus ging eilig zu ihr, legte einen Arm um sie.
    „Hey, niemand wird hier wahnsinnig. Aber vielleicht solltest du dich jetzt wirklich auch mal hinlegen.“
    Petra nickte von der Couch zu ihr hinüber. „Markus hat Recht…mir geht’s wirklich etwas besser.“
    „…Nein….wirklich nicht. Ich ruf jetzt bei der Engelhardt an.“



    „Chefin, diese Alexa ist weg, Tom und Semir müssen da drin sein... es gibt da nur ein kleines Problem.... ich glaube ,sie hat das Haus vermint .“
    „Gut, SEK ist unterwegs, ich gebe dem Bombenräumdienst Bescheid. Sie warten da und bewegen sich nicht von der Stelle Ritter. Ist das klar? „
    „Aber Chefin, wenn da ein Zeitzünder dran ist... ich kann nicht hier sitzen und auf den großen Knall warten... ich schau mich vorsichtig um.“
    „RITTER, NEIN!“ doch Anna tönte bereits das Besetztzeichen der Leitung entgegen.



    Chris überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. Vor den Fenstern des Hauses waren unten Gitter und die Rollos heruntergelassen. Leise rief er unter einem der Fenster stehen nach Tom und Semir.



    Wie durch einen Schleier hörte Tom eine Stimme. Das war Chris. Verdammt, wenn er jetzt hier reinplatzte, waren sie tot. Er musste es irgendwie schaffen den Kleber vom Mund zu bekommen und sich bemerkbar zu machen. Seine Kraft liess merklich nach und von Semir kam nach der Attacke von Alexa gar nichts mehr. Selbst aufs Toms „Hmmmmm „ reagierte er nicht.
    Tom nahm alle Kraft zusammen und hob beide Füße gleichzeitig, stiess so laut er konnte gegen die Heizung in der Hoffnung sie würde scheppern. Doch außer höllischen Schmerzen in seinem Arm erreichte er damit nichts weiter.



    Chris hatte seine Runde ums Haus beendet und eine Stelle gefunden, an der er ansetzte nach oben zu klettern, als eine Stimme von hinten kam“ Chris, was machst du da? Wir sollen doch warten.“
    „Ja schön Dieter, mach das... Tom und Semir sind da drin und die Schlange hat das Haus vermint. Ich klettere jetzt nach oben und versuche von da reinzukommen. Geh in Deckung gib mir Bescheid, wenn das Weib wiederkommt.“
    Schon war Chris hinter einem Erker verschwunden.

  • In der PAST ging Hotte an den Apparat.
    „Andrea, du ,die Chefin ist grad raus. „
    „Hotte, haben sie sie? Wo ist Anna hin? „
    „Ja ,zu dem Haus, von damals, nicht weit von dem Steinbruch. Chris hat was gefunden, aber sie müssen auf das Bombenkommando warten..... Andrea? Hörst du mir noch zu ?“ Hotte legte den Hörer kopfschüttelnd auf.



    „Markus, wir müssen da hin...jetzt.... sie haben was.... Anna ist unterwegs.“ Andrea sprang schon Richtung Türe und Petra war sofort hinter ihr. Markus schüttelte den Kopf.
    „Ja…und wie stellt ihr euch das vor? Eure Kinder bleiben alleine zuhause oder wollt ihr sie mitnehmen zum Bombenkommando?“ Markus sah von Petra zu Andrea und die beiden Frauen kamen langsam zur Ruhe.
    „Ja…du…du hast ja Recht. Andrea, was machen wir jetzt?“
    Bevor Andrea etwas sagen konnte, war Markus schon vom Boden aufgestanden, drückte Lilly Petra in den Arm und griff nach den Autoschlüsseln.
    „Ihr macht gar nichts und bleibt hier. Hier in dieser Wohnung mit den Beamten vor der Tür, ganz einfach….Wo ist dieser Steinbruch?“
    Andrea sah ihn an. „Ich erinnere mich an diese Schiesserei, das war so ein altes Gelände zwischen der A4 und dem Steinbruch…“
    Markus nickte. „Ja, dann weiss in etwa, wo das sein muss. In diesem Steinbruch bin ich mit Tom mal mit den Crossmaschinen gefahren…“
    „Bitte, was bist du ?!“ Petra warf ihm einen bösen Blick zu und Markus musste trotz der Situation kurz grinsen.
    „Du, das war überhaupt nicht gefährlich, glaubs mir.“ Er grinste immer noch und war dann schon an der Tür. „Ich ruf euch gleich an, ich versprechs euch.“
    Dann war er verschwunden.



    Chris öffnete die kleine Dachluke des Flachdaches und sah nach unten. Doch außer ein paar kleiner alter Kisten und Gerümpel konnte er nichts erkennen. Wenn Alexa hier wirklich irgendwelche Bomben gelegt hatte, musste sie das offensichtlich am Rand der Zimmer oder ganz an den Wänden entlang getan haben.
    Chris rief erneut Semirs Namen, bekam aber wie schon zuvor keine Antwort.
    Nachdenklich blickte er nach unten, steckte seine Dienstwaffe ins Halfter und schätze kurz die Tiefe nach unten ab. Es mussten in etwa vier Meter sein….



    Alexa stand inzwischen auf der kleinen Anhöhe etwa fünfzig Meter von dem Gebäude entfernt. Sie sah die drei Polizisten, die um das Haus schlichen und war zufrieden. Nur noch ein paar Minuten, dann würden die dämlichen Bullen eine der Türen öffnen und alles würde um sie herum in die Luft fliegen!
    Dann plötzlich sah sie einen Mann auf dem Dach herumschleichen. Fluchend griff sie zum Fernglas, blickte hindurch und fühlte Wut in sich hochsteigen. Das war dieser andere Bulle, der, der anscheinend jetzt mit diesem Gerkhan zusammenarbeitete. Dem sie in Polizeischule eins übergezogen hatte.
    Jetzt öffnete er die Dachluke nach unten und Alexa schüttelte den Kopf.
    „Oh nein! Du wirst mir das nicht vermasseln! So nicht!“ Sie schrie jetzt fast und hob ihre Waffe!



    Chris wollte gerade seine Beine nach unten gleiten lassen um sich dann mit den Armen in die Luke zu hängen, als der Schuss fiel! Er spürte ein scharfes Brennen irgendwo an der linken Hüfte und sah das Mündungsfeuer von einem kleinen Hügel einige Meter entfernt. Ohne zu zögern liess er sich sofort weiter in die Luke sinken, baumelte kurz an den Armen und liess sich dann in das Gebäude fallen. Ein scharfer Schmerz zuckte durch seinen Körper, als er auf dem harten Boden aufkam und ein paar Sekunden lang blieb er stöhnend liegen. Dann setzte er sich auf, besah sich die Wunde an der Seite und stellte fest, dass es wohl nur ein recht tiefer Streifschuss war.
    Er stand auf, sah sich im Zimmer um und sah die verschiedenen Kabel ,die von allen Seiten her an der Wand lang liefen und an der Eingangstür zusammengebunden waren. Sein Herz begann wie wild zu schlagen und er griff zum Handy.
    „Dieter! Keiner kommt hier rein! Alle weg von der Tür! Sonst fliegt hier alles in die Luft!“

  • ....Geht schon weiter ;)


    „Alles klar!…Chris?! Bist du in Ordnung! „
    „Ja….“
    „Siggi und Axel schnappen sich den Schützen! Das kam von der Anhöhe oben!“
    Ja, das hab ich gemerkt, dachte Chris nur, sagte aber nichts. Er musste Semir und Tom finden.
    „Chris! Hast du Semir und…“
    „Nein! Noch nicht….ich such hier drin jetzt alles ab! Was ist mit den Sprengstoffexperten, Mensch?!“
    „Müssen gleich hier sein! Chris, pass bloss auf da….“
    Doch er hatte schon aufgelegt, schlich an den Kabeln entlang, die aus dem Zimmer raus weiter den Gang entlang liefen. Seine Hüfte brannte wie Feuer und mittlerweile war sein komplettes Hemd blutdurchtränkt. Wieder rief er nach Semir und Tom.


    Anna stoppte den Lexus dicht hinter Bonrath
    „Chefin, gut, dass sie da sind. Chris ist drin. er sagt niemand kann rein,alles verkabelt mit Zündern.“
    Annas Gesichtszüge verfinsterten sich umgehend „Wieso in Gottes Namen ist Ritter da rein? Kann man sich denn hier auf nichts verlassen ?“
    Gleichzeitig griff sie ans Handy, „Ritter was ist da drin los?“
    „Chefin, ist das Sprengkommando schon da? Sie dürfen auf keinen Fall durch Türen oder Fenster, hier ist alles voller Kabel.“ während Chris sprach , hielt er sich mit der anderen Hand die Hüfte und sah sich weiter um.
    Vor ihm lag eine Türe, die scheinbar nicht verkabelt war. Langsam und vorsichtig öffnete er sie einen Spalt und sah am Ende des Raums durch den Lichtschein 2 Gestalten auf dem Boden liegen..
    "Ich hab sie, Tom und Semir, sie sind hier...“ Chris legte das Handy auf den Boden und bückte sich zu ihnen herab. Als erstes zog er Tom das Pflaster vom Mund und er begann zu husten. Chris sah ihn an.
    „Alles klar?“
    Tom nickte nur, zeigte neben sich auf Semir. „Sieh nach Semir! Und was ist mit Petra und Andrea?! Und den Kindern?!“
    „Keine Sorge, da ist alles bestens. Sind alle bei deinem Schwager in der Wohnung.“
    Tom atmete auf. Dann sah er wieder zu Chris.
    „….Und dieses Miststück lässt hier alles gleich in die Luft gehen!“
    „Ja, schon gesehen….“, murmelte Chris nur und war inzwischen bei Semir, riss ihm ebenfalls das Pflaster vom Mund.
    „Semir? Hey, komm, sag was!“
    Ein schwaches Stöhnen antwortete und er befreite Semir von den Fesseln und half ihm vorsichtig zum Sitzen.
    „Na, ausgeschlafen? Bisschen ungemütlich, was?“
    Semir sah ihn etwas orientierungslos an. „…Was machst du denn hier…Oh Mann, was hat die mir an den Nacken gehalten….“
    Chris besah sich die feuerrote und blutunterlaufene Stelle an Semirs Nacken.
    „Sieht nach Elektroschocker aus….“
    „Schön, das ihr euch so nett unterhaltet…Könnte mich vielleicht auch mal jemand los binden, dass wir hier verschwinden können?“
    Chris sah leicht grinsend zu Tom und löste dann ebenfalls seine Fesseln . Einen Moment lang musterten sich alle drei gegenseitig und Semir schüttelte den Kopf.
    „Ihr seht auch nicht gerade aus wie das blühende Leben….“ Dabei deutete er auf Chris Hüfte, „Was denn mit dir passiert?“
    Chris winkte ab. „Das war eure nette Bekannte…Könnt ihr laufen?“
    Beide nickten und Chris griff nach seinem Handy, was noch am Boden lag.
    „Chefin….ja, soweit alles okay hier drinnen…..Gut, machen wir….Was ist mit der Schneider?....Ja, verstehe….“
    Er legte auf, sah zu Semir und Tom.
    „Bombenspezialisten sind da und wir sollen uns nicht von der Stelle rühren….Die Schneider ist auf der Flucht.“
    „Bitte? Wieso habt ihr sie nicht?!“ Semir starrte Chris wütend an.
    „Ja, weil ich mich nicht vierteilen kann! Musste ja erstmal meinen Partner und seinen Expartner befreien!“
    „Na, befreit hast du uns ja wohl noch nicht….also so richtig in Sicherheit fühle ich mich jedenfalls noch nicht…“
    Chris lächelte nur. „Jetzt sei einfach mal zufrieden, Semir…“

  • Dann sah er zu Tom. „Dein Arm?“
    „Ach….nix weiter. Hör mal, wo bist du denn hier rein? Dann können wir doch auch da wieder raus.“
    Chris schüttelte den Kopf. „Das wird nichts….etwa vier Meter hoch und ich hab hier nirgends was gesehen, wie wir hoch kommen. Aber die werden da draußen ja wohl nicht so lange brauchen…“


    Alexa saß etwas weiter weg vom Geschehen auf einem Hochsitz und lachte sich ins Fäustchen. Immer mehr Wagen fuhren vor und hektische Gesten verrieten, das die beamten nervös waren.
    Es wurde langsam Zeit ihre macht zu demonstrieren.



    Markus stand mittlerweile neben Anna und bekam das Gespräch mit dem Bombenräumdienst unmittelbar mit.
    „Frau Engelhardt, ich brauche eine Verbindung zu den Männern da drinnen und schärfen sie ihnen ein, dass nichts ,aber auch absolut nichts, berührt werden sollte.“
    Marko Kling sah sie ernst an.
    „Hier, das ist das Handy von Ritter, sie haben das Kommando“
    Anna reichte ihm das Telefon und wählte gleich durch.


    „Geben sie den Frauen ruhig Bescheid Herr Schubert, Sie warten sicher darauf. Nur leider können wir jetzt nur abwarten“ Anna sah sein besorgtes Gesicht , als er Kling mit Chris reden hörte.


    Alexa hob das Fernglas und drückte mit einem eiskalten Grinsen den Funkauslöser.


    Im Haus gab es einen gewaltigen Knall und Erschütterung.
    Es staubte und qualmte.


    Anna riß die Augen auf, Markus hob erschrocken die Hand vor den Mund.


  • :P na ich erlöse euch mal:



    „Markus? Was war das?! Da ist doch was explodiert? MARKUS...red mit mir... was ist da los?!“ Petra am anderen Ende der Leitung war fix und fertig.
    Markus dagegen wusste nicht so recht, was er ihr sagen sollte, sah zu der Rauchwolke, die immer noch aus der Dachluke des Hauses kam und blickte zu Kling und Anna.
    „Keine Sorge, das kann nur ein kleiner Brandsatz gewesen sein, Frau Engelhardt, sonst wäre erheblich mehr passiert.“, kam jetzt von Kling und Markus atmete erstmal tief ein und aus.
    „…Petra, keine Sorge, alles klar hier….du, ich meld mich gleich noch mal.“ Dann legte er eilig auf, beobachtete wieder Anna und Marko Kling, der anscheinend wieder mit jemandem am Handy sprach.



    Chris, Tom und Semir brauchten ein paar Minuten, bis ihr Husten in dem Rauch nachließ und Semir warf direkt einen besorgten Blick zu Tom. Doch der winkte bereits ab.
    „Bei mir ist alles klar….ist dieser Feuerwerker noch dran?“
    Chris zuckte die Achseln, griff nach dem Handy, das zu Boden gefallen war.
    „Kling?...Ja, wir sind okay….was ist das hier für ein Scheiß?! Vielleicht unternehmen sie mal was….hier drinnen wird’s zusehends ungemütlich….“ Wieder musste er husten, „Und wer weiß, wie viel hier noch nach und nach hochgeht…Ja, das interessiert mich nicht. Sie sind doch der Fachmann….und angefasst haben wir auch nichts!“
    Dann hörte er weiter zu ,ging langsam zu dem kleinen Kasten, in dem die ganzen Kabel zusammenführten. Semir und Tom folgten ihm sofort.
    Kling schien irgendwas zu erklären und schließlich hob Chris vorsichtig den schmalen Deckel an.
    Semir schüttelte den Kopf. „Hey….machst du das auch richtig?! Hat er das so gesagt? Gib mir mal das Telefon!“ Schon nahm er Chris das Handy aus der Hand, während Tom bereits ebenfalls nach dem Deckel der Kiste griff und beide ihn weiter vorsichtig anhoben. Immer noch behinderte der Rauch beim Atmen und Tom merkte, dass er mehr und mehr Probleme mit seiner Luft bekam.

  • „Geht mal zur Seite. Ich mach jetzt ein Bild von dem Kasten.“ Chris hielt sein Handy über die Kabel und drückte ab.
    „Kling? Sie bekomme jetzt eine MMS mit dem Kabelgedönse. Und sehen sie zu, dass das fix geht. Ich hab eine Lust, dass mir hier gleich alles Stückweise um die Ohren fliegt.“


    Draussen rief Kling die MMS ab und besah sich das Ganze in Ruhe.
    „Und? Können sie da was mit anfangen?“ Anna beobachtete seine besorgten Gesichtszüge.
    „Ja doch, wenn sie mir mal 2 Minuten Ruhe gönnen würden. Sorgen sie lieber dafür, dass die da drin nix anfassen.“


    „Man wie lang brauchen ... die da draussen denn noch? ....“ Tom lehnte sich hustend neben dem Kasten an die Wand.
    Semir bemerkte es sofort. und war neben ihm „ Die sind dran, ganz ruhig, die paar Minuten schaffen wir jetzt auch noch“


    „Ich habs, das müßte gehen. Ritter? Hören sie mich?“ Kling nahm das Handy wieder zur Hand.
    „Nehmen sie den gelben Draht und kappe sie ihn. „
    „Ok, sind sie sich sicher ? Ich meine , nicht den blauen, sondern den gelben ja? Und das ist richtig? Tom, Semir geht in Deckung....“
    Er sah die beiden an.
    „Mach das ja richtig..... sonst fährst du bald allein Streife, Partner.“
    „Könntet ihr ... mit dem Spaß aufhören..... ich würd gern hier raus...und das so schnell wie geht...“ Tom suchte hinter der nächsten Türe Deckung.


    „Ok da draußen, ich zieh jetzt den gelben Draht raus.! Achtung! „ Chris warf noch einen kurzen Blick zu Semir und Tom, die jetzt beide hinter der Wand verschwunden waren. Dann zog er langsam das Kabel heraus, hielt es hoch und wartete mit angehaltenem Atem zwei, drei Sekunden ab.
    „Chris?! Und? Was ist denn jetzt?“ Semir kam langsam hinter dem Vorsprung vor und Chris ließ langsam das Kabel sinken, traute sich erst jetzt weiterzuatmen.
    „Ja….okay, glaub ich…“
    „Okay? Was heisst okay? Ist das Ding entschärft oder nicht?“
    Zu einer Antwort kam Chris nicht mehr, denn in diesem Moment gab es hinter ihnen einen ohrenbetäubenden Knall und einige Gerümpelteile flogen durch die Luft.

  • Semir wurde gegen die nächste Wand geschleudert und auch Tom und Semir rutschen quer durch den Raum.
    „….Chris!“
    „…Ich war das nicht….Mann! Raus jetzt hier! Das Ding an der Tür muss ja entschärft sein!....“
    „Und was fliegt uns dann hier um die Ohren?!“
    „Was weiss ich….irgendwas Anderes von der Verrückten!“
    Gleichzeitig waren sie bereits auf dem Weg zur Tür und mit einem festen Tritt von Chris flog diese aus den Angeln.
    Sekundenspäter rannten sie nach draußen und wurden sofort von einigen Feuerwehrleuten aus der Gefahrenzone gezogen.


    Auch Anna und Markus waren direkt bei ihnen, während sich alle drei erstmal ins Gras fallen liessen.
    Aus dem Haus kam immer noch eine Riesenqualmwolke und nun auch einige Flammen.
    Anna musterte sie besorgt und Markus sah ebenfalls von einem zum Anderen.
    „Jemand verletzt?!“
    Keiner der drei antwortete. Tom hustete nur, schüttelte den Kopf, während Chris auf der Seite lag und sich die Hüfte hielt. Semir hatte sich inzwischen vorsichtig aufgerappelt und schüttelte ebenfalls den Kopf.
    „Ich bin okay….Sieh mal nach Chris und Tom.“ Gleichzeitig blickte er sich suchend um. „Die muss hier noch irgendwo sein! Die zündet das von hier irgendwo! Da wette ich drauf!!“
    Anna sah ihn an und war sofort am Telefon.


    Markus warf inzwischen einen Blick auf Chris blutverschmierte Hüfte und nahm einem der Sanitäter den Koffer aus der Hand. Dann blickte er besorgt zu Tom, der jedoch inzwischen wieder besser Luft bekam. Auch sah Markus jetzt erst den Blutfleck an seinem Oberarm. Kopfschüttelnd öffnete er den Instrumentenkoffer.
    „Klasse….weiß gar nicht, wo ich anfangen soll….“


    Semir rannte ums Haus und suchte mit den Blicken das Gelände ab. Hier irgendwo musste diese Frau stecken. Weiter hinten entdeckte er einen Hochstand, das ideale Versteck mit Aussicht auf das Haus.
    Als ob Alexa ihn und seine Gedanken wahrgenommen hätte, war sie vom Hochstand geklettert und Semir hörte das Geräusch eines Motorrades.
    Im Nu hatte er sich in einen der Streifenwagen gesetzt und war hinter Alexa her.


    „Geht’s Schwager? Wie erklär ich das jetzt deiner Frau? Zeig mal her....“ Er griff nach Toms Arm.
    „Aua, Mensch pass doch auf... sieh dir lieber Semir an, der hat mit einem Elektroschocker einen über bekommen.....“ Tom lag immer noch hustend auf dem Boden .
    „Was? und das sagst du mir jetzt? War er bewusstlos? „ Markus sah sich suchend nach Semir um.
    „Der ist weg, wo ist der denn hin? „
    „Ja was weiß ich...... „ Tom zuckte die Achseln und schloss die Augen.
    Anna hob abwehrend die Hände über den Kopf.
    “Was für ein Chaos...“ Dabei vernahm sie die Staubwolke am Ende des Waldweges.
    Fast gleichzeitig hörte sie eine ihr wohl vertraute Stimme am Funk“ Ich könnte hier mal Verstärkung brauchen.... flüchtende Person auf Motorrad in Richtung Steinbruch.....“
    Schon war Chris aufgestanden, sah sich kurz um und rannte dann in Richtung eines Polizeimotorrades, das neben den anderen Streifenwagen stand.
    „Ja, ich muss dann mal eben auch weg!“
    „Ritter!“ Anna blickte ihm wütend nach, doch sie wusste, dass es keinen Sinn hatte.

  • Markus beugte sich leicht grinsend über Tom, begann seine Lunge abzuhören.
    „Aber du haust jetzt hier nicht auch noch ab, bitte.“
    Tom lächelte leicht und schüttelte den Kopf. „Ich? Nee….warum sollte ich? Das können schön die Beiden machen. Ich hab einen Bürojob….“
    „Ach, im Ernst? Und wieso kommst du dann aus irgendeiner qualmenden Ruine und hast ne Kugel im Arm?“
    Tom antwortete nicht und hob nur abwinkend den anderen Arm.
    Markus wandte sich an Anna, die nun Richtung Streifenwagen lief.
    „Frau Engelhardt, falls sie zufällig Semir und Chris treffen, die brauche ich dann auch noch in der Klinik!“
    Doch auch Anna antwortete nun nicht mehr, sondern sprang bereits in einen der Streifenwagen.



    Alexa raste mit dem Motorrad Richtung Steinbruch und sah, dass ihr ein Streifenwagen folgte. Sie hatte gesehen, dass alle drei Bullen lebend aus dem Gebäude gekommen waren und Wut kochte in ihr. Ihr Plan war daneben gegangen und ihn ihr hämmerte jetzt nur noch ein Gedanke: Wie sie Gerkhan und Kranich möglichst schnell umbringen konnte. Vielleicht wäre eine Kugel von Anfang an besser gewesen, fragte sie sich nun und raste den ersten Hang des Steinbruchs hinauf. Lange würde ihr der Streifenwagen hier in diesem Gelände nicht folgen können!



    Markus hatte die Schusswunde notdürftig verbunden und musterte Tom, der inzwischen auf dem Beifahrersitz seines Wagens saß, fragend.
    „Worauf warten wir jetzt noch? Die Kugel muss da raus und außerdem möchte ich furchtbar gerne deine kaputte Lunge durchchecken.“
    „….Ja, später. Ich will wissen, was mit dieser Frau und Semir und Chris….“
    Markus schüttelte den Kopf. „Das wirst du dann schon früh genug erfahren. Wir fahren jetzt in die Klinik….Was ist überhaupt mit Petra?“ Er hielt Tom sein Handy entgegen, doch der schüttelte den Kopf.
    „…Bloß nicht….außerdem ist Andrea da und …was soll ich dann ihr sagen? Und ich will jetzt hier warten.“


    Markus schüttelte den Kopf und wählte selbst die Nummer seiner Schwester.
    „Ja , ich bins. Alles in Ordnung, wie haben sie... der Herr hat nur gerade keine Zeit es dir selbst zu sagen.“
    „Was? Sind sie in Ordnung? Ist Tom verletzt oder warum will er nicht mit mir reden? Gib ihn mir bitte.....“
    Markus grinste und hielt Tom das Handy hin.
    „Ja Schatz, alles in Ordnung.... nein, mir geht es soweit gut..... wirklich......ich muss jetzt nur an den Funk, die Frau ist abgehauen.... bis später.“ Schon schob er Markus das Handy wieder entgegen und stellte sich an den Funk der neben ihnen stehenden Streife.


    Susanne saß in der PAST und hörte angstvoll den Funk mit an
    „Chris, komm von der Seite, sie ist vor mir, aber lang bleib ich mit der Streife nicht dran....“
    Das war eindeutig Semirs Stimme.
    „ Alles klar Partner, pass auf, wir nehmen sie in die Zange.“
    Etwas weiter vor sich sah er den Streifenwagen und Alexa auf dem Motorrad, halsbrecherisch nah am Rand des Steinbruchs fahrend.

  • „Ich fahr da jetzt hin, so was.... da stimmt doch etwas nicht. Komm Andrea…Wenn Tom nicht mit mir reden will, ist da was im Busch, das hab ich doch an seiner Stimme gehört.“
    Schon stand Petra an der Tür und rief den Beamten in der Streife vor der Einfahrt etwas zu.



    „Chris, Semir, was haben sie vor... „
    Tom hörte Annas Stimme am Funk und es machte ihn wahnsinnig nicht zu sehen und zu wissen, was da vorging.
    „Du kommst mir jetzt nicht auf dumme Ideen und fährst hinterher, ich seh dir doch an, dass du was planst...“ Markus hatte sich neben ihn gehockt und legte beruhigend den Arm auf Toms Schulter, der wieder am Husten war.



    „Semir, ich bin fast neben ihr.... wo bleibst du, gib Stoff!“ Chris fuhr schräg hinter Alexa, als diese mit einem Mal ihre Hand nach hinten streckte und einen Schuss abgab.
    Chris wich aus und der Schmerz fuhr ihm dabei durch die verletzte Hüfte „ Na warte du Miststück....“
    Semir versuchte Alexa von vorne den Weg abzuschneiden, doch die Räder der Streife fingen an durchzudrehen.... „Scheiße verdammte., auch das noch...Chris.... ich brauch mal ein Taxi, los! Ich steig bei dir hinten auf......“
    Sekundenspäter hatte Chris die Maschine neben Semir gestoppt und er sprang hinter ihm auf das Motorrad.
    „So, hopp! Gib Gas! Mir reicht es jetzt langsam!“
    „Glaubst du, mir nicht?!“, schrie Chris gegen die Motorengeräusche an, „Ich hab heute noch was vor!“
    Dann drehte er erneut am Gas und das Motorrad schoss quer den Hang hoch und hinter Alexa her. Sie war jetzt nur noch etwa zwanzig Meter von ihnen entfernt.



    Tom hörte weiter den Funk, doch mittlerweile rauschte es mehr, als das man etwas verstand. Gehetzt sah er zu Markus.
    „Komm, steig ein und fahr mich da rüber!“
    „Im Leben nicht. Guck dich doch mal….“
    „Hör mal, da passiert doch irgendwas….und du bist schließlich Arzt. Was denn, wenn da einer gebraucht wird?“ Tom sah Markus an und deutete wieder auf den Fahrersitz.
    „…Außerdem liegt das eh auf dem Weg Richtung Klinik.“
    „Bitte? Ich glaube kaum, dass ich quer durch den Steinbruch fahre, um ins Marien Krankenhaus zu kommen…“ Doch während er das sagte, stieg er bereits seufzend in seinen Wagen. Tom nickte zufrieden.
    „Okay, ich fahre….aber nur bis an den Rand und du….“
    „Ja, ja, schon klar. Nun fahr!“



    Auch Andrea und Petra sowie Susanne waren inzwischen aus unterschiedlichen Richtungen auf dem Weg zum Steinbruch.
    Der Beamte, der die Wohnung bewacht hatte und sie nun fuhr, schüttelte den Kopf.
    „Ich werde jede Menge Ärger kriegen, Andrea. Wetten?“
    „Keine Sorge, Martin….Das kläre ich dann schon mit der Chefin. Wie lange brauchen wir bis dahin?“
    „Noch etwa fünfzehn Minuten…“



    Im Steinbruch hatten sie nun fast Alexas Maschine erreicht.
    „Fahr neben sie! Dann spring ich!“
    Chris nickte nur, sah konzentriert nach vorne und bemerkte erneut, wie Alexa ihre Waffe in der Hand hielt.
    „Achtung, Semir!“
    Semir duckte sich, der Schuß ging daneben und schon nahm er erneut Anlauf zum Absprung. Chris hatte die Maschine neben Alexa gezogen, die mit einem Bein nach seiner Maschine trat.
    Semir sprang ab, erwischte Alexa und kippte mit ihr zur Seite. Chris, durch den Tritt das Gleichgewicht verloren, kippte in die gleiche Richtung.


    Von der anderen Seite des Steinbruchs sah Tom die beiden Maschinen und die Personen , die nun den Abhang herunterschlidderten. “Scheiße Markus, verdammt, ich muss da runter.......“ schon riss er die Wagentüre auf.....
    Plötzlich hallte ein Schuß durch den Steinbruch.
    Markus stoppte den Wagen, Tom hielt erstarrt inne in seiner Bewegung und sah besorgt zu den sich weiter drehenden Körpern, die Richtung Boden des Steinbruchs rollten und sich überschlugen.
    „SEMIR, CHRIS.......“
    Toms Blicke blieben an seinen Freunden hängen.... langsam löste er sich aus seiner Starre und suchte einen Weg nach unten. Der Schmerz in seinem Arm war ebenso vergessen, wie sein Atemproblem, auf Markus Rufe hörte er nicht.. Er rutschte den Hang weiter runter, verlor das Gleichgewicht, überschlug sich und rappelte sich wieder auf. , den Blick starr auf die mittlerweile regungslos am Boden liegenden Körper geheftet.

  • Auch aus den anderen Richtungen um den Steinbruch herum bremsten nun diverse Streifenwagen und Rettungsfahrzeuge. Anna war ebenfalls bereits aus dem Auto und eilte den gegenüberliegenden Hang hinunter.
    Tom rief immer noch nach Semir und Chris.



    Semir blieb, nachdem er sich etliche Male überschlagen hatte, erstmal einige Sekunden bewegungslos liegen und versuchte dann sich vorsichtig aufzurichten. Erstaunlicher Weise ging das bis auf ein paar schmerzhafte Bewegungen in der Rippengegend relativ gut. Neben ihm kam auch Chris auf die Beine und war dann als Erster neben der regungslos am Boden liegenden Alexa Schneider.
    In ihrer linken Brustseite war ein großer Blutfleck zu erkennen und er sah sofort, dass sie tot war. Eilig wendete Chris sich ab, sah zu Semir, der nun neben ihm stand.
    „….Hat sich mit ihrer eigenen Kugel getroffen….“
    Semir nickte nur, starrte auf die tote Frau. „Wer weiß….vielleicht besser so. Was ist mit dir?“
    „Wie spät ist es?“, fragte Chris statt zu antworten und wurde durch den heraneilenden Tom unterbrochen.
    „Semir, Chris! Seid ihr….“
    Beide nickten und Tom blieb erleichtert stehen, sah sie an. Hinter ihm hatten nun auch Markus, Anna und einige Kollegen die Unglücksstelle erreicht.
    Gleichzeitig hörte man von oben am Hang weitere Stimmen und Markus deutete lächelnd hinauf.
    „Ihr werdet abgeholt, scheint mir….“
    Anna sah ebenfalls Petra und Andrea oben stehen und nickte.
    „Dann sehen sie zu, das sie da hoch kommen. Und was du überhaupt hier noch tust, Tom, weiß ich auch nicht. Wenigstens von dir hätte ich etwas mehr Vernunft erwartet…So, ich kümmere mich hier um alles weitere!...Herr Schubert, ich wäre ihnen dankbar, wenn sie sich um die drei Kollegen….“
    „Ja, geht klar, Frau Engelhardt…..Kommt ihr alleine da hoch, oder braucht ihr Hilfe?“
    Doch keiner von den Dreien antwortete und langsam machten sie sich auf den Weg nach oben, wo die Einsatzfahrzeuge zum Stehen gekommen waren.
    Petra rannte Tom entgegen.
    „Tom! Geht es dir gut?! Ich hatte solche….“
    „Ja…ja, alles okay…Warum seid ihr hierher gekommen? Wo ist Lilli?“
    Petra sah ihn immer noch besorgt an, während Hotte mit Lilli auf dem Arm auf sie zukam.
    „Hier….für eure Familienzusammenführung.“


    Auch Andrea hatte inzwischen Semir in den Arm genommen, während Aida daneben hinter dem Lenkrad des Streifenwagens herumturnte.


    Chris setzte sich müde auf den Boden und lehnte sich gegen einen alten Reifenstapel. Zum ersten Mal nach langer Zeit sehnte er sich nach einer Zigarette.
    Markus ging neben im in die Knie, sah ihn fragend an.
    „Wenn du dann jetzt kurz Zeit hättest, würde ich gerne mal deine Hüfte verpflastern.“
    „Ja….wie spät hast du es?“
    „Was?“, Markus sah zur Uhr,“...Fast sieben.“
    „Ah gut, das schaff ich noch….aah! Vorsicht!“
    „Na, sieht nach Nadel und Faden in der Klinik aus. Kannst dich schon rüber in den RTW setzen, ich nehm euch alle drei mit.“
    „Ne, das geht ich nicht. Ich muss in einer Stunde…“ Dann verstummte er, sah den Wagen von Susanne ankommen und kurz darauf war sie auch schon bei ihm. Erschrocken sah sie ihn an, sah das Blut und blickte zu Markus.
    „Chris!....Ist er schwer verletzt?“
    Chris schüttelte den Kopf, bevor Markus antworten konnte.
    „Mir geht’s gut….und ich hab den Tisch reserviert, für uns beide.“
    Markus schüttelte den Kopf, deutete erneut Richtung RTW.
    „Da rein und Mund halten!“ Dann ging er weiter zu Semir, der sich mittlerweile auch auf den Boden gesetzt hatte .
    „Okay….du kommst auch mit in die Klinik. Ich will auch gar keine Ausrede hören, nichts.“
    „Ach Unsinn, ich bin…“
    „Ja, ja, ich weiß und es interessiert mich nicht! Andrea, dein Mann kommt mit. Und zwar mindestens für eine EKG Kontrolle wegen dem Elektroschocker.“
    Andrea nickte sofort und Markus ging weiter, ohne Semir noch zu beachten.
    Sein nächster Blick fiel auf Tom und Markus hob die Hände, noch ehe Tom überhaupt etwas sagen konnte.
    „So, und du, auch in den RTW.“ Glecihzeitig sah er zu einem der Sanitäter. „Und sobald alle drei drin sind Tür zu, damit mir keiner abhanden kommt!“

  • Anna hatte das Schauspiel mit einem Lächeln verfolgt und stimmte nun mit ein.“ Und wenn sie in der Klinik fertig sind, haben sie alle Drei einen Termin bei mir, obwohl, auf dich, denke ich, muss ich dabei verzichten, nach der OP.“
    Ihr Blick blieb bei Tom hängen, der prompt den Kopf schüttelte. “Ne, ne...das wird ambulant erledigt.... das geht doch Markus, oder?“
    „Was geht oder nicht entscheidet Clemens, den kennst du ja schon und jetzt ab.....


    Ehe die Drei sich versahen war die Tür des RTW zu und der Fahrer gab Gas.
    „Wollen doch mal sehen, wer hier gewinnt. Die Ansage war jetzt deutlich oder?“ Markus rieb sich die Hände und stieg in seinen Wagen. “Soll ich dich und Andrea mitnehmen ,Petra?“
    Sie nickte und baute Lillies und Aidas Autositz um.
    „Frau König? Ich nehme an, dass sie auch...“ Anna sah in Susannes Richtung, die still und schweigsam neben allen gestanden hatte und dem RTW nachsah
    „Äh, ich... ja, also wenn sie mich nicht brauchen. .ich meine..“
    „Fahren sie schon , ich habe schon mitbekommen, was da läuft.... hab ja schließlich zweifach Erfahrung ,was meine beiden Hauptkommissare anbelangt und ihre Frauen „ Anna lachte und Susanne musste nun ebenfalls lächeln.



    Clemens, Markus Kollege aus der Klinik besah sich unter einer hellen Lampe die Schusswunde an Toms Oberarm. Tom lag auf der Liege des Untersuchungszimmers und sah ihn überzeugt an.
    „Ja, Betäubung dran und Kugel raus, das hab ich Markus schon gesagt.“
    Clemens beachtete ihn jedoch nicht weiter, zog sich Handschuhe an und nahm irgendein Instrument von einem kleinen Metalltisch.
    Gerade kam Markus herein, stellte sich fragend neben Clemens.
    „Und?“
    Bevor Clemens antworten konnte, sprach Tom bereits wieder.
    „Das ist hier gleich erledigt. Sag bitte Petra Bescheid, dass wir gleich los….aah!“
    Er fuhr kurz zusammen, während Clemens zu Markus sah.
    „Frag mal nach einem freien OP und einem Anästhesisten. Brauchst du mich sonst noch bei einem anderen von deinen ganzen Polizisten?“
    Markus schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, da muss ich nur noch nähen und auf den EKG Befund warten.“
    „Gut….dann kümmere ich mich hier um die OP…“
    Schon saß Tom auf der Liege. “Ne, ne, Moment mal, so war das nicht geplant. Ich hab doch gesagt, dass ich keine….“
    „Die Kugel steckt zu tief, da komm ich nicht so einfach ran. Bis gleich dann, jemand bringt sie hoch, ich muss mir die Hände waschen.“
    Schon war er aus der Tür und Tom sah ihm nach. Dann wandte er sich protestierend an Markus.
    „Gibt’s doch nicht….Markus, tu was! Ich werde hier auf keinen Fall…“
    „Ja, ja, das hab ich eben auch schon zweimal gehört. Und es nervt mich! Ich schick dir jetzt Petra rein, dann kannst du die nerven…ich hab zu tun.“
    Und schon war auch Markus aus dem Raum.

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