Unbekanntes Opfer

  • Anna hörte den Funk des SEK über die Ohrstöpsel und hatte mittlerweile mit einigen Beamten auch die Tür des Hauses erreicht.
    Gleichzeitig klingelte nun ihr Handy.
    "....Chefin....stoppen sie den Zugriff....das Mädchen...."
    Anna schloss kurz die Augen und dachte fieberhaft nach. Über den Ohrhörer kam nun Huberts Stimme.
    "Erste Zielperson festgenommen! Verletzter Beamter! Zweite Person mit Geiseln noch im Wohnzimmer...."
    Aus dem Handy wieder Semirs Stimme.
    "...Chefin, hören sie....der bringt das Mädchen um..."
    Anna legte das handy beiseite, sprach nun entschlossen ins Mikro.
    "Zugriff stoppen! Hubert! Zugriff stoppen!"

  • Sascha hatte die Geräusche aus der Küche gehört und nahm Semir das Handy weg "Sorgen sie dafür, dass die verschwinden, sonst sind hier gleich 3 Leichen und ich will meinen Kumpel wieder haben."
    Um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, schoss er in den Flur.


    "Zugriff abbrechen, ziehen sie sich mit den beiden Personen aus der Küche zurück,SOFORT! "
    "Alles klar und der Beamte braucht sofort einen RTW, hier ist alles voller Blut. Wir kommen durch den Keller raus!"


    Anna schloss für einen Moment die Augen. Hoffentlich ging das gut da drinnen, sie mußten den Täter irgendwie ausser Gefecht setzen ohne die Drei weiter zu gefährden.

  • Die SEK-Leute griffen Tom und den festgenommenen Per und kamen durch den Keller raus. Anna sah ihnen entgegen. "Mein Gott....Tom? Einen Arzt schnell!"


    Semir sah Sascha an. "Geben Sie auf... Sie kommen hier nicht raus." "Halt dein Maul... halt dein verdammtes Maul....!" schrie Sascha ihn an. "Hören Sie...machen Sie mich los und ich werde....als Vermittler zwischen den Kollegen und Ihnen agieren." Ein irres Lachen kam von Sascha und er stellte sich vor Semir. "Als Vermittler was? Was meinst du was du bist? Hältst du mich für blöd? Sobald ich dich losmache, versuchst du mich zu linken und... Nein... das Mädchen ist ein viel besserer Druck als du. Auf dich kann ich eigentlich verzichten." Sascha spannte den Hahn der Waffe und richtete diese auf Semir. "Wenn ich noch ein Wort von dir höre, dann werde ich dich entsorgen...ist das klar?"

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    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semir sah ihm fest entgegen, schüttelte leicht den Kopf.
    "Wenn du deinen Kumpel wiederhaben willst, würde ich das nicht tun...."
    Sascha funkelte ihn an.
    "Wieso?! Ich hab die Frau und das Mädchen! Das reicht! Dich brauch ich nicht! Du nervst nur!"
    "....Also, wenn ich mal zusammenzähle...du willst Geld und du willst deinen Kumpel. Und dann willst du noch abhauen..." Semir hatte Mühe zu sprechen, jeder Atemzug brachte höllische Schmerzen, doch er riß sich zusammen.
    "...Also brauchst du eine Geisel gegen deinen Kumpel, eine gegen das Geld...und eine zum Abhauen..."
    Sascha sah sich gehetzt im Zimmer um und seine Hand mit der Waffe zitterte.
    "Unsinn! ich krieg das alles auch so!"
    "...Meinst du?..." Semir schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Sascha schien nachzudenken und schließlich nahm er die Waffe von Semirs Genick.



    Anna sah besorgt zu Tom, der inzwischen im RTW lag, wieder zu sich gekommen war und von einem Notarzt versorgt wurde.
    "Chefin...."
    Eilig stieg sie hinten in den Rettungswagen, stellte sich neben ihn.
    "...Was ist mit...Semir....dem Mädchen?"
    Anna sah ihn an und wusste nicht, was sie antworten sollte.


    .

  • "Die sind noch drin, wir haben 2 SEK Beamte im Haus. Erstmal bin ich froh, dass wir sie da raus haben. Um den Rest kümmern wir uns jetzt." Sie wußte, dass sie ihn damit nicht würde beruhigen können.
    Tom verzog das Gesicht, wollte sich aufrichten, wurde sofort vom Arzt und Anna runtergedrückt.
    "Ich kann Semir... da jetzt nicht allein lassen.... dieser Kerl da spinnt total...."
    " Sie bleiben hier. Mit dem Bein kommen sie nichtmal bis zur Türe...." der Notarzt gab ein Medikament in den Zugang auf Toms Handrücken.
    "Ich kümmere mich um Semir und das Mädchen. Tom, ich verspreche es ihnen. Ihr Partner kommt da raus. "

  • Semir sah Sascha an. Es wurde langsam dunkel und Sascha wurde noch nervöser als er es ohnehin schon war. "Mach das Licht an, Schlampe" fuhr er Klara an. Diese nickte und schaltete das Licht ein. Semir kam eine Idee. Er wollte den Mann noch unvorsichtiger machen. "Ja das ist gut. Das Licht zeigt genau wo Sie stehen, das erleichtert meinen Kollegen den Zugriff. Sehr gute Idee." Sascha sah ihn an. "Wie meinst du das? Hier sind die Jallousien runter. Die sehen mich nicht." "Ach tatsächlich? Schon mal was von Schatten gehört? Das geht auch durch die Dinger hier." Sascha wurde unsicher. "Hey... mach das Licht wieder aus.... hol Kerzen." "Die....die .... sind in der Küche." stammelte Klara. Sascha sah sie an. "Dann hol sie!!! Los, beweg dich endlcih!!"

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  • Anna legte beruhigend die hand auf Toms Arm.
    "Tom, haben sie gesehen, wie viele Waffen der Kerl noch hat? "
    " Eine Schußwaffe, mehr nicht. ..... aber er hat schon mehrere Schüsse abgegeben..... und Semirs Waffe....." Anna verschwamm zusehends vor seinen Augen. " Neben dem Wohnzimmer ist... noch ein Arbeitszimmer..... dann kommt die Treppe nach oben.... und der Kamin....im Zimmer...." weiter kam er nicht und sein Kopf sackte zur Seite.
    "Wir müßten jetzt auch los in die Klinik, wollen sie mit?" Der Notarzt gab dem Fahrer ein Zeichen.
    "Nein, ich muss hierbleiben, aber halten sie mich bitte auf dem Laufenden" sie gab dem Arzt ihre Karte.
    "Keine Sorge, das OP Team wartet schon. Sieht nach einem Problemlosen Oberschenkelschuß aus."


    Anna stieg aus dem Wagen und sah Hubert ernst an.
    "Wie sieht es aus. Tom hat etwas von einem Kamin im Wohnzimmer gesagt. Besteht die Möglichkeit da was zu machen für deine Männer?"

  • Klara sah zu Semir und dieser nickte. Er wußte genau, dass die Leute vom SEK sichere nicht alle wieder draußen war, dafür hatte er genügend solcher Einsätze mitgemacht. Klara stand auf und ging langsam zur Tür. "Sophia komm mit mir. Du kannst mir helfen." Sascha sah sie an. "Hey....du sollst sie holen. Deine Kleine bleibt bei mir, ist das klar?"


    Anna sah Hubert an. "Was wollen wir nun machen? Wir müssen die Geiseln da rausholen.... es hat oberste Priorität." Hubert nickte. "Die beiden drinnen sind in der Küche. Wenn wir es schaffen eine Geisel nach der Anderen rauszuholen, wäre schon sehr viel gewonnen. Einen von den Beiden werde ich abziehen und der soll versuchen ins Arbeitszimmer zu gehen. Wie gut ist Gerkhan in Sachen Verhandeln?" Anna rollte mit den Augen. "Er hat schon viel zu oft in solchen Situationen gesessen."

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  • "Ok, Anna. Dann schlage ich rfolgenden Plan vor. Einer der Männer auf dem Dach könnte durch den Kamin eine Art Betäubungsgas runterwefen. Das würde Sinn machen.Allerdings will ich erst die beiden anderen in Stelluing haben, dmait sie sofort zugreifen können."
    Anna nickte.
    Das würde die schnellste und harmloseste Lösung sein. Blieb zu hoffen, dass Semir so lange den Erpresser ruhig halten konnte.

  • Kurz darauf kniserte es im Hörer. Hubert drückte auf den Sprechknopf. "Ja was gibt es?" "Es kommt jemand aus dem Wohnzimmer. Direkt auf die Küche zu." "Abwarten wer es ist..." Dann hörte man einen erstickten Schrei. "Die Hausherrin ist bei mir in der Küche." "Geben Sie sie mir." Einen kleinen Moment später hörte Anna Klara sprechen. "Frau Seelscheidt... wie geht es Ihnen?" "Ich... bitte ich muss wieder rein.... ich muss nur Kerzen holen... bitte lassen Sie mich wieder rein.. er bringt Sophia um." "Frau Seelscheidt ganz ruhig. Sie müssen uns helfen, okay?" "Ja...ich tu was Sie verlangen...." "Sehr gut. Sie beruhigen sich erst einmal und dann schildern Sie mir wie es im Wohnzimmer aussieht. Sind Sie oder die Anderen unverletzt?" "Ja.... niemand ist verletzt. Das heißt ich weiß es nicht genau Sophia und ich sind in Ordnung aber Herr Gerkhan....er sitzt an der Heizung. Er ist gefesselt. Bitte... ich muss wieder rein."

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  • "Hören sie mir jetzt genau zu. Es ist wichtig, dass sie sich genau an meine Worte halten. Gehen sie jetzt wieder rein und setzen sie sich zu ihrer Tochter. Gehen sie möglichst vom kamin weg und zu Herr Gerkhan. Es werden 2 beamte ins Zimmer kommen, wenn etwas durch den Kamin geworfen wurde. Sie fühlen evtl. Müdigkeit oder Übelkeit, das ist nicht schlimm. "


    Klara nickte dem Beamten zu " OK, ich tu alles, nur helfen sie uns bitte schnell!"

  • Klara ging mit Kerzen in der Hand wieder ins Wohnzimmer. Sie sah Semir kurz an. "Na endlich! Wieso hat das so lange gedauert?" brüllte Sascha sie an. "Ich... ich ...musste erst suche... ich ..." "Ja, ja.... los mach Licht!" "Lassen Sie die Frau endlich in Ruhe. Sie hat eh schon genug Angst." Sascha trat Semir in die Seite. "Verdammt!!! Halt endlich deine Klappe!!!" brüllte er. Semir zuckte nur zusammen und presste die Lippen aufeinander. Er sah zu Sophia. Doch das Mädchen war immer noch ziemlich teilnahmslos.


    Anna sah Hubert an. "Okay... machen wir es." Hubert nickte und gab den Befehl. Der Mann auf dem Dach warf eine Granate mit Schlafgas in den Kamin, während der Mann in der Küche sich bereits vor der Wohnzimmertür aufbaute und der Zweite bereits im Arbeitszimmer stand. Die Männer zogen sich die Gasmasken auf...


    Sascha hörte es poltern und sah dann die Granate, die im Kamin lag. Er ging darauf zu und sah sie noch an, dann sackte er zusammen. Semir sah es und musste ebenfalls husten...

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  • Klara sah Sascha auf den Boden sinken und schrie los" jetzt, helfen sie uns endlich, er fällt um...."


    Sascha hob die Waffe , hustete aus Leibeskräften und hielt sich den Arm mit dem Pulliärmel vors Gesicht, rutschte nah an Semir ran und drückte ihm den Hals zu.


    Fast zeitgleich stürmten die SEK Beamten ins Zimmer, während eine weitere Rauchbombe in den Kamin geworfen wurde.


    Semir hustete und versuchte aus den Fängen Saschas zu entkommen.
    Er sah den roten Punkt auf seinem Pulli und legte den Kopf zur Seite.

  • Es knallte dumpf und Sascha fiel die Waffe aus der Hand. Er schrie auf und sackte endgültig zusammen. Semir sah es wie durch einen Schleier. Er fühlte wie seine Augen schwer wurden und sah noch wie die Einsatzkräfte Klara und Sophia aus dem Raum holten und einer der Leute Sascha von ihm wegzogen. Dann wurde es dunkel um ihn.


    "Zugriff geglückt. Zielperson festgesetzt." hörte Anna über Funk. Sie schloss die Augen. "Was ist mit Herrn Gerkhan?" Nun folgte ein leises Lachen. "Er träumt gerade."

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  • Anna zog das Head Set vom Kopf und eilte ins Wohnzimmer, liess den Norarzt durch, der sich sogleich um Klara und Sophia kümmerte. Jürgen Seelscheid umarmte seine Familie und weinte vor Freude, während alle nach draussen auf den Hof gerbacht wurden.


    Semir wurde ebenfalls aus dem völlig verrauchten Zimmer nach draussen getragen und in den 2. RTW gebracht und mit Sauerstoff versorgt.


    "Danke Hubert, erstklasige Arbeit."
    "Anna, für dich immer. Aber tu mir einen Gefallen. Mach deinen Beamten klar, dass wir nicht nur für ihre Rettung zuständig sind."

  • Anna lachte. "Werde ich tun." Sie drückte Huberts Hand und ging dann zum RTW, wo Semir lag. "Wie geht es ihm?" fragte sie den Arzt. "Ganz gut. Dürfte gleich wieder zusich kommen. Er ist nicht ernstlich verletzt. Ein paar Hämatome. Aber das geht von allein vorbei." Anna nickte und dann hörte sie Semir husten. "Boah... was war das denn?" stöhnte er leise. "Das war ihre Rettung. Sind Sie soweit in Ordnung?" Semir richtete sich auf. "Ja... danke....was ist mit Sophia und ihre Mutter? Was ist mit Tom? Wo sind die beiden...?" "Semir Pause. Sophia und ihre Mutter befinden sich auf dem Weg ins Krankenhaus wo Tom bereits auf Sie wartet. Die Männer sind beide festgenommen." Semir nickte. "Gut... ich fahre gleich ins Krankenhaus und ..." Er krabbelte aus dem RTW. Anna sah ihn an. "Was wird das denn?" "Na ich fahre ins Krankenhaus. Hab ich doch gesagt..." Anna nickte "Ja Sie werden ins Krankenhaus gefahren." Semir sah sie an. "Aber ich kann doch selbst fahren.... ich brauche niemanden um..." "Semir? Sie haben eben das Betäubungsgas eingeatmet. Sie fahren nicht selbst. Das ist ein Befehl"

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  • Semir sah Anna an und wusste, dass jeder Protest sinnlos war. Wortlos stieg er zurück in den RTW und setzte sich auf den Stuhl neben der Liege. Anna nickte zufrieden.
    "Na also....es geht doch."


    Kurze Zeit später saß Semir neben Toms Bett in der Klinik, als dieser gerade wieder zu sich kam.
    "Na, ausgeschlafen?"
    "...Semir. Gott sei Dank....Alles klar bei dir?"
    "Ja, mir dröhnt nur der Kopf von diesem verdammmten Gas...Dem Mädchen und ihrer Mutter gehts soweit gut, Seelscheidt bringt sie gerade nach Hause.Täter sind festgenommen."
    Tom nickte nur, versuchte sich aufzurichten.
    "....Okay...dann können wir ja jetzt auch..."
    "Das hättest du wohl gerne. Der Arzt sagt, dass du mindestens bis morgen hierbleiben musst. Wie gehts dir überhaupt?"
    "...Ja, gut..." Schon wollte er sich entgültig hinsetzen, als ein scharfer Schmerz durch seinen Oberschenkel fuhr und er sofort das Gesicht verzog. Semir nickte nur.
    "Sag ich doch! Bis morgen liegenbleiben. Und was solls, Tom, du versäumst doch nichts mehr."
    Tom legte sich tatsächlich wieder hin, nickte leicht und schloss die Augen.
    "Hast ja Recht....Mensch, ich bin froh, das das Mädchen okay ist...das hätte auch anders ausgehen können."
    "Stimmt, Partner, ist es aber nicht.Ach, und der Seelscheidt hat uns zum Essen eingeladen. Wenn du wieder fit bist."
    "Na, dann scheint er ja was kapiert zu haben....Und da gibts bestimmt leckeres Essen."
    Semir grinste zustimmend. "Mit Sicherheit!"
    Dann mussten sie beide lachen.



    ENDE

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