Ein neues Leben [Fortsetzung von "Auf Leben und Tod" (umgeschrieben)]

  • „ Na die 2 Turteltauben. Was denen wohl dazwischen gekommen ist.“ Semir lachte laut.
    „ Na gut, dann warten wir halt noch etwas. Spaß haben wir auch so, was? „ Frankie drehte die Musik an und holte das Essen hervor.



    „ Hi, hi, die sollen ruhig anfangen. „
    „ Hast du nix geschrieben?“ Petra sah kurz auf.
    „ Nö, warum? Ich fahre nachher kurz rüber. Ist ja nur 5 Minuten von hier. Wenn ihr 2 auf dem Zimmer seit.„ Tom strahlte seine kleine Tochter an.



    Nachdem Petra und die kleine Lilli dann auf dem Zimmer waren, konnte Tom sich kaum trennen.
    „ Jetzt fahr mal schnell, wir laufen nicht weg und schlafen etwas. Die sind sonst sauer.“ Petra grinste.
    „ Ja, hast ja Recht, aber die ist soooo süß und schnuffig.“



    Kurze Zeitspäter stand Tom mit einem völlig verklärten Gesichtsausdruck an der Tür der Bar.


    „ Na endlich....... „ Alles sah auf, als Semir ihn erblickte.
    „ Ja, wo ist denn Petra?“ Andrea bemerkte es als Erste.
    „ Ja, wo kommt ihr denn alle her? „ Tom grinste weiter und staunte , er hatte ja schliesslich nur seinen Vater, Semir und Andrea erwartet.
    „ Tom? Würdest du uns bitte jetzt sagen, wo Petra ist?“ Wieder Andreas Stimme.
    Semir grinste. „Ist ihm die Braut doch schon weggelaufen!“
    Alles lachte. Nur Andrea schien zu ahnen,was passiert war. Erwartungsvoll sah sie Tom an.
    „Jetzt sag nicht, dass….?!“
    Er nickte,strahlte und schon fiel Andrea ihm um den Hals.
    „Erzähl! Ich bin so neugierig! Tom,sag schon!“
    Die anderen sahen sich verständnislos an und Tom musste über ihre Gesichter lachen.
    „Ich brauch erstmal was zu trinken!“
    Frankie reichte ihm das frische Bierglas,das er gerade in der Hand hielt.
    „Nee, was anderes, Vater! Mach mal den Sekt auf!...Du bist vor zwei Stunden Opa geworden!“
    Plötzlich war es still.Alle starrten ihn an. Er grinste.
    „Ja, was denn? Hast es euch die Sprache verschlagen?! Will mir hier keiner gratulieren,oder was? Ich bin fix und fertig!“


    Tom liess sich auf den nächsten Stuhl fallen
    „ Ja und ?! Erzähl! Herzlichen Glückwunsch Tom. Zu eurem Baby und zur Hochzeit.... Mensch, das war ja perfektes Timing.“ Chris setzte sich dazu.
    „Jetzt erzähl doch endlich....!“ Semir war neugierig.


    „ Ja, also…. ich bin ja nicht umgekippt und konnte die Ankunft von Lilli live erleben......Sie ist soooooooo süß, gesund und munter und hübsch wie ihre Mama.“ Er holte sein Handy aus der Tasche und rief ein Bild auf dem Display auf.
    „ Das war ja klar, dass das kommt! Angeber.“ Semir schaute beleidigt drein.
    Alle anderen gratulierten Tom nun persönlich und wollten alle gleichzeitig das Bild sehen.
    „ Jetzt lasst mal den Opa ran.“ Frankie nahm das Handy und hielt es hoch. „ Na, die sieht aber besser aus als du, mein Sohn, damals.Schau mal Anna, wie süß“ Er gab es Anna in die Hand.
    „ Tja, also seit mir nicht böse, aber ich würde doch nun gerne wieder zu meinen beiden Frauen fahren. Die Feier holen wir dann nach. Und ich finde es toll, dass ihr uns überraschen wolltet, wo nun ja die kleine Dame dazwischen gestürmt kam.“



    Er verbaschiedete sich freudestrahlend und kurz drauf lag er neben Petra auf dem großen Familienbett im Zimmer des Krankenhauses.

  • Lilli lag zwischen ihnen und sie betrachteten sie still.
    „ Du hättest Semir mal sehen sollen und die anderen, als ich kam. Die haben geschaut wie Autos.“ Er musste wieder lachen.
    „Ja,das kann ich mir vorstellen…Hast du Semir auch erzählt,dass du nicht umgefallen bist?“
    „Klar! Gleich als Erstes!“ Wieder lachte er und schloss zufrieden die Augen. Petra sah ihn an.
    „Bist du etwa müde?“
    „Ja…todmüde. Sag bloss,du nicht?“ Er öffnete die Augen,sah seine frischgebackene Frau verwundert an.
    „Nö….kein Stück! Ich könnte fast mit den anderen feiern gehen.“
    „Ja, das fehlte mir noch. Du bleibst schön hier bei uns liegen….“
    Wieder schloss er die Augen und war nichtmal drei Minuten später eingeschlafen. Petra schüttelte lächelnd den Kopf,sah auf ihre Tochter und Tom und konnte direkt die ersten Ähnlichkeiten entdecken. Glücklich legte sie der Kleinen eine Hand auf den Kopf und streichelte sie.



    Es war lange nach Mitternacht,als sich die Hochzeitsfeier ohne Brautpaar bei Frankie auflöste. Anna rief sich nochmal Semir zu sich, der nun recht angeheitert war.
    „Semir, bei all der Feierlaune…Morgen früh haben wir einen Termin bei Schrankmann. Ich möchte,das sie Chris abholen. Er fährt nirgendwo allein hin.“
    „Sicher, Chefin….kein…gar kein Problem….“ Dann zog er fröhlich Andrea zum wartenden Taxi.
    Chris stieg währenddessen gerade in seinen Wagen und Anna eilte auf ihn zu.
    „Chris, Moment bitte.“
    „Ja?“
    „Da sie den ganzen Abend über nur Wasser getrunken haben,gehe ich davon aus, dass sie jetzt nicht nach Hause fahren?“
    „Ist das eine Frage oder eine Feststellung?“
    „Das sagen sie mir bitte.“
    Er lächelte leicht und war überrascht,wie gut sie ihn schon kannte.
    „Sie haben Recht….ich will nochmal nach dem Rechten sehen.“
    „Ihre Familie wird ausgesprochen gut bewacht. Und sie werden jetzt nach Hause fahren. Ein Streifenwagen begleitet sie und Semir holt sie dann morgen früh ab.“
    Chris sah sie an und schwieg. Anna erwiderte seinen Blick.
    „Haben wir uns verstanden.Herr Ritter?“
    „Sicher….“



    Auf dem Weg nach Hause hielt Chris an einer Telefonzelle an, die Streife im Schlepptau. Zu Hause war er nicht sicher, ob die Telefone abgehört würden.
    „ Ich bins. Ist alles ok bei euch?“
    „Du? Hast du mal auf die Uhr geschaut? Aber ja, die Kinder schlafen, haben gefragt.Du musst morgen kommen. Sie wollen dich sehen.“ Seine Frau war kurz angebunden und hörte sich nicht nur müde an.
    „ Ja, wenn ich vom Staatsanwalt komme... ich... ich erkläre es euch. Paßt auf euch auf.“
    „ Das machen deine Kollegen, paß du lieber auf dich auf.„ Sie legte auf.



    Früh am nächsten Morgen wurde Tom durch Lilli wach, die leise knötterte . . Er brauchte kurze Zeit um sich zu orientieren doch dann war er voll da.
    „ Jetzt ist sie schon eine Nacht alt, unsere Tochter.“ Er lächelte .
    „ Ja... und hat die ganze Nacht geschlafen, war müde von der Geburt, wie ihr Papa.“
    „Ich bin gestern Abend einfach eingeschlummert, hab ich gar nicht bemerkt.“ Tom strich der kleinen Lili mit der Hand über die Wange und nahm Petras Hand.
    „ Du sahst auch erledigt aus. Heute lässt du es ruhig angehen, hörst du?“ Petra machte sich unterschwellig immer noch Sorgen.
    „ Ja glaubst du ,ich bewege mich heute hier weit weg? Gleich habe ich den Termin bei der Ärztin , fahre nach Hause und komme wieder.

  • Auf dem Weg nach Hause hatte Chris an einer Telefonzelle angehalten, die Streife im Schlepptau und in der Schutzwohnung angerufen.Zu Hause war er nicht sicher, ob die Telefone abgehört würden.
    „ Ich bins. Ist alles ok bei euch?“
    „Du? Hast du mal auf die Uhr geschaut? Aber ja, die Kinder schlafen, haben gefragt.Du musst morgen kommen. Sie brauchen dich,wollen dich sehen.“ Seine Frau war kurz angebunden und hörte sich nicht nur müde an.
    „ Ja, wenn ich vom Staatsanwalt komme... ich... ich erkläre es euch. Paßt auf euch auf.“
    „ Das machen deine Kollegen, paß du lieber auf dich auf, „ Sie legte auf.



    Tom hatte sich schweren Herzens in der Klinik verabschiedet, war nach Hause gefahren und frisch geduscht und umgezogen zu seiner Ärztin gefahren.
    In der Schule wusste man Bescheid und er würde erst kommende Woche wieder arbeiten müssen,In dringenden Fällen war er ja erreichbar. Das war der Vorteil einer leitenden Position, ging ihm durch den Kopf.
    Nun saß er Maja gegenüber.
    „ Herzlichen Glückwunsch in doppelter Form. Her Kranich. Es freut mich sehr für sie, dass sie vor der Verhandlung nächste Woche noch Ruhe haben , ihre kleine Tochter zu genießen.“
    Tom nickte. „Danke!...Ja,das war ein Tag gestern…“
    Maja lächelte und drückte ihm die Hand. „Das kann ich mir vorstellen…Und? Wie geht es ihnen jetzt?“
    „So glücklich wie im Moment war ich schon lange nicht mehr, das können sie mir glauben. Ich habe eine wunderbare Frau und eine gesunde Tochter.“ Er strahlte förmlich, hatte bereits das Handy in der Hand und hielt Maja ein Foto entgegen
    „Ja, herzlichen Glückwunsch nochmal, ein hübsches Kind….Und genau darauf wollte ich hinaus, Herr Kranich. Wenn in ein paar Tagen der Prozess beginnt,denken sie immer daran.“
    Er nickte, setzte sich erstmal und sah sie dann an.
    „Sicher….nur ganz so einfach ist das leider nicht….Es gibt auch Neuigkeiten,die sie noch nicht wissen.“
    „Ja?“
    „Es gibt Drohungen gegen einen Kollegen,der in diesem Fall lange verdeckt ermittelt hat.“
    „Der Kollege,der auch am Tatort war und lange Zeit verdächtigt wurde?“
    „Ja….sie sind gut informiert.“
    Maja lächelte. „Das tue ich immer….Ich hatte ein längeres Gespräch mit Frau Engelhardt.“
    Tom nickte, goss sich Kaffee aus der neben ihm stehenden Kanne ein und merkte,dass er wesentlich entspannter war als das letzte Mal. Und Irgendwie schwebte er immer noch auf Wolke sieben und hatte schon wieder Lillis Bild vor sich.
    Maja sah ihn an. „Die Staatsanwaltschaft macht sich Sorgen um die Stabilität ihrer Aussage.“
    „So? Ja, das denk ich mir.“ Dabei dachte er an die Schranke und musste sogar lächeln.
    Maja fuhr fort. „Es gibt die Möglichkeit aufgrund eines Attests, das ich ausstellen könnte, dass ihre Aussage unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen wird.“
    „Nein“, Tom schüttelte den Kopf.“Das muss auch so gehen.“
    „Das Medieninteresse wird gross sein, Herr Kranich.“
    „Trotzdem. Ich brauche kein Attest,das mich als Verrückten abstempelt.“
    „Das ist Unsinn. Das hat damit nichts zu tun.“
    „Hören sie, ich werde in diesen Gerichtssaal gehen. Und ich will Gehlens Vater in die Augen schauen…Ich habe übrigens mit Semir geredet. Sie hatten Recht, es…es war wichtig.“
    „Gut. Möchten sie, das ich mit zur Verhandlung komme?“
    Tom wollte direkt den Kopf schütteln, überlegte dann jedoch einen Moment und nickte schliesslich. Warum halt nicht, dachte er stumm, es konnte ja nicht schaden.


    „ Ich denke das wird eine gute Lösung sein, wenn sie eine Pause brauchen oder etwas anderes ist, bin ich gleich zur Stelle. Wie sieht es aus, haben sie auch schon einmal die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass wir medikamentös vorgehen? Zur Ruhigstellung?“


    „ Nein, das kommt nicht in Frage. Auf keinen Fall. Ich nehme eh schon genug solcher Pillen, leider ... du bin froh, wenn ich bald darauf verzichten kann. Darüber brauchen wir nicht weiter reden. Ich will das jetzt hinter mich bringen und mich dann meiner Familie widmen. „


    „ Gut, dann sollten sie jetzt mal schnell zu ihrer Familie fahren und wir sehen uns nächste Woche. Falls etwas sein solle, rufen sie an, jederzeit!“ Sie schüttelte Tom aufmunternd die Hand und verabschiedete sich.

  • Der Termin bei Schrankmann war für 10 Uhr anberaumt. Vorher wollte Chris unbedingt zu seiner Familie fahren. Semir wollte eine halbe Stunde vorher kommen, es war also noch genug Zeit.
    Er stieg ins Auto, sah sich um und fuhr über Umwege zur Wohnung. Parkte weit um die Ecke und ging zu Fuß.
    ..Als er an der Türe klingeln wollte, kam ihm Frank, der neue Lebensgefährte seiner ex entgegen.
    „ Du? Du traust dich hier aufzutauchen?“
    „ Guten Tag Frank. „
    „ Spar dir das. . mach, dass du wegkommst. Wir sitzen dank dir hier, die Kinder sind total verängstigt .“
    „ Paß mal auf, du hast mir gar nichts zu sagen, das ist immerhin meine Sache und jetzt lass mich durch.“ Chris wollte an ihm vorbei.
    Frank wich kein einziges Stück zur Seite und holte aus. Chris traf die faust mit voller Wucht ins Gesicht.
    Er schlug zurück und Sekunden später lagen sie auf dem Boden.
    Oben im Flur ging eine Türe auf und einer der Beamten stand an der Schwelle. Sah was los war, schloß die Türe hinter sich und brachte die Beiden auseinander.
    „STOPP. Aufhören, „
    Chris und Frank rappelten sich auf, standen sich gegenüber.
    „ Ritter, ich bin ein Kollege und zufällig der vater der Kinder da oben in der Wohnung.“
    „ Und ich der neue Mann ihrer Frau, also verschwinden sie hier.“
    Der beamte wusste nicht genau, was er tun sollte und wartete eine Antwort ab.
    „ Ich komme wieder und dann will ich dich hier nicht antreffen, klar? Ich werde mit Stephanie darüber reden.“ Chris verschwand ohne weitere Worte und stieg in seinen Wagen
    Im Rückspiegel sah er sein von dem Faustschlag bereits dick anschwellendes Auge und fluchend gab er Gas. Na immerhin hatte dieser Kerl auch ordentlich was abbekommen,dachte er wütend.



    Semir wartete bereits vor seiner Haustür und deutete demonstrativ auf seine Armbanduhr,als Chris ausstieg.
    „Wo kommst du denn her? Du weißt doch,das du im Moment nicht alleine….“ Er verstummte und musterte seinen Partner prüfend.
    „Was ist denn mit dir passiert? Hast du dich geprügelt? Zeig mal….Ja,sieht so aus.“
    Chris antwortete nicht und ging Richtung Haustür. Semir sah ihn immer noch an.
    „Na,wer hat dir eine verpasst?! Sag schon!“
    „Frag nicht….“
    Dabei durchsuchte er seine Taschen nach dem Hausschlüssel. Als er ihn nicht fand,ging er verärgert zurück Richtung CLK, Semir neben sich laufend.
    „Na ,sag schon, wer war das?“
    „Mann,wo hab ich denn verdammten Schlüssel?!“
    In dem Augenblick fiel der Schuss! Chris wurde durch die Wucht der Kugel ein Stück herumgewirbelt und knallte gegen den Wagen. Dann ging er in die Knie. Ein zweiter Schuss fiel,schlug dicht neben ihm ins Blech
    „Aah!“
    „Chris!“ Semir packte ihn unter den Armen und zog ihn hinter einen danebenstehenden Wagen in Deckung. Dann hatte er die Waffe in der Hand, spähte über die Motorhaube.
    Chris sass gegen das Auto gelehnt am Boden und hielt sich die Schulter.
    „Chris! Was ist mit dir?!“
    „Nichts….geht schon! Was ist das für ein Scheisstag!...Schnapp ihn dir!“
    Semir nickte nur,versuchte weiterhin irgendwo einen Schützen auszumachen. Doch nichts war zu sehen.
    „Der ist weg!“ Er griff zum Handy, sah immer noch zu Chris,der jetzt die Augen geschlossen hatte.
    „Ja, Semir hier! Wir brauchen hier dringend nen Rettungswagen zu Chris Addresse! Und die Spurensicherung! Und Hotte, alles schnell bitte!“


    Chris hielt sich die Schulter, zwischen seinen Fingern sickerte langsam etwas Blut und das Shirt war schon rot durchtränkt.
    „ Komm, hier, drück das drauf.“ Semir hatte eine Kompresse aus dem Wagen geholt. Er sah, dass Chris Schmerzen hatte, sagte aber nichts. Seine Laune war eh schon im Keller.
    Die Kollegen trafen recht schnell ein und Chris wurde ins KH gebracht.

  • Es dauerte keine 10 Minuten, da stand Anna neben Semir auf dem Flur.
    „ Hätten sie die Güte mir zu erklären, was passiert ist? „
    „ ähm, Chefin. Nein, also, Christ hat einen Schulterschuß, vor seiner Tür.“
    Semir wand sich wie ein Aal. Er wusste was jetzt kam.
    „ Gut, sie können ja nichts dafür. Ich nehme an, er trug keine Weste? Wie auch.... na ich warte, dürfte ja nicht so lang dauern.“ Anna war auf 180.


    „“ Chefin, also, hätten , haben.. sie etwas dagegen, wenn ich mal kurz, oben... die kleine Lilli? „ semir sah sie fragend an.


    „ Gehen sie schon. Bestellen sie schöne Grüße“ Anna setzte sich auf den Stuhl vor der Notaufnhame und wartete.



    Tom hatte die kleine Lilli gerade auf dem Arm, als leise die Türe aufging und Semir um die Ecke sah.


    „ Na? Darf ich stören?“


    „ Semir? Klar, komm rein. Schau mal... ist die nicht süß?“ Tom hob sie leicht hoch und drehte sie zu Semir.
    „ Ja, ja, so sind sie alle süß, still, sauber und zufrieden.“ Semir grinste.


    Er gratulierte Petra und drückte die beiden kurz.
    „ ich kann nicht lang bleiben, war nur eine Stippvisite. Chefin ist unten , von der auch schöne Grüße.

    „Wie? Unten? Was ist passiert?“ Tom wurde neugierig.
    „ Chris hat einen Schulterschuss, das gibt jetzt Ärger. Er hat die von der Chefin angeordnete Weste
    nicht getragen und ... nun ja.. heut wollte Andrea noch kommen und ich schau nachher noch mal rein“


    „ Semir? Paß auf dich auf, bitte. Rennt ncht so viel rum, bis der Prozeß ist. Andrea soll zu Hause bleiben. Sie kann doch anrufen. „ Tom machte sich nun doch Sorgen


    und sah Semir eindringlich an.
    „Die sind hinter Chris her,Tom,nicht hinter uns. Keine Sorge.“
    „Trotzdem…“
    Semir nickte lächelnd.“Ich pass schon auf.Kümmere du dich mal um die Beiden da…Tschau.“



    Semir war gerade rechtzeitig zurück an der Notaufnahme,als der Arzt herauskam.
    „Herr Ritter hat einen Durchschuss an der rechten Schulter. Wir werden die Wunde jetzt versorgen und dann kann er wieder nach Hause. Er weigert sich sowieso hier zu bleiben. Scheint wohl etwas stur zu sein, ihr Kollege. Naja, es wird etwa eine Stunde dauern. Wenn sie warten wollen…“
    „Oja!“,kam direkt die Stimme der Chefin,bevor Semir etwas sagen konnte. „Wir warten! Darauf können sie sich verlassen,Doktor! Das können sie auch direkt Herrn Ritter ausrichten!“
    Der Arzt nickte nur und verschwand wieder im Untersuchungsraum.



    Knapp eine Stunde später kam Chris mit dick verbundener Schulter und dem Arm in einer Schlinge aus dem Raum heraus und Semir ging eilig auf ihn zu. Doch auch Anna war sofort aufgestanden und überholte Semir bereits im Gehen.
    „Wie geht es ihnen ,Ritter?!“
    „Gut“,sagte er nur und wollte bereits Richtung Ausgang weitergehen, als sie ihn bereits am anderen Arm festhielt.
    „So,sie setzen sich jetzt da auf die Bank!“
    „…Ich habe zu tun, Chefin…“
    „Sie machen,was ich sage!“
    Chris schwieg und liess sich mühsam auf die Bank im Gang sinken. Semir stand daneben und sah zu Boden.
    „Sie erinnern sich, was ich über das Tragen einer Schutzweste gesagt habe?!“
    „Ja.“
    „Ritter,sie machen mich irre!“
    „…An der Schulter hätte mir das auch nichts genutzt….“
    „Darum geht es nicht! Ich hatte ihnen eine dienstliche Anweisung erteilt! Und mittlerweile dachte ich,sie hätten gelernt diesen zu folgen!“
    „…Ich wollte ja gerade hoch das Ding hol…“ Er verstummte,doch zu spät. Anna wurde nur noch wütender.
    „Wie bitte?! Sie kamen also gar nicht aus ihrer Wohnung?! Können sie mir erklären,wo sie….was ist eigentlich mit ihrem Auge?!“


    „Nein ich kam nicht aus meiner Wohnung . Ich war in aller Herggottsfrühe bei meiner Familie .das heisst ich wollte hin. Vor der Türe bi ich jemandem begegnet, der ich nicht leider kann. Reicht ihnen die Kurzfassung?“ Chris stand auf.
    „ Wir fahren jetzt zu Frau Schrankmann und dann werden sie umgehend in Sicherheitsverwahrung genommen. „ Anna stand auf und ging schweigend Richtung Ausgang.

  • Frankie nahm den Teddy hoch und klemmte sich die anderen Geschenke unter den Arm. Im Aufzug hatte man ihn bereits komisch von der Seite angesehen und als er jetzt vor der Zimmertüre von Petra stand, schüttelten die Schwestern schon die Köpfe.


    „Wer kommt denn da?“ Tom versuchte hinter dem Teddy eine Person auszumachen.
    „ Och nö, der Opa. Ich glaub es nicht....“ Petra sah den teddy, die Füße und den Mann dahinter.
    Frankie strahlte.
    „ Ich muss doch meinem ersten Enkelkind ein Geschenk mitbringen und der war soooo goldig.“


    Leise ging es ans Bett und warf einen Blick auf die kleine Lilli, die friedlich schlafend neben Tom und Petra lag.
    „ Die habt ihr aber gut hinbekommen und zum Glück sieht sie aus wie die Mama. Hoffentlich hat sie nicht den Dickkopf von ihrem Vater geerbt...“ Er grinste.
    „ Vater? Willst du wieder gehen?“ Tom zeigte zur Tür, doch Frankie lachte nur.
    „So, komm, gib sie mir mal her, Junge!“
    „Du willst sie auf den Arm nehmen?“ Tom sah ihn entgeistert an und Frankie stand bereits mit ausgebreiteten Armen neben dem Bett.
    „Natürlich will ich sie auf den Arm nehmen,was dachtest du denn?“
    Tom sah ihn immer noch zweifelnd an und Petra musste lachen.
    „Tom,ich denke, dein Vater wird das schon schaffen…“
    „Meinst du? Ich weiss nicht….na gut, aber ganz vorsichtig ,hörst du?“
    Frankie verdrehte die Augen. „Nun mach mal nicht so ein Trara,Junge. Mensch,ist sie niedlich!“
    „Ja,eben“, meinte Tom nur und nahm Lilli vorsichtig hoch. Frankie stand neben ihm und breitete die Arme aus. Tom schüttelte den Kopf.
    „Ne,ne Vater, erst setzt du dich mal richtig da auf den Stuhl. Und denk an das Köpfchen, das musst du so hinten noch…“
    „Ja du Schlauberger,das weiss ich. Nun los, immerhin ist das meine erste Enkeltochter….Ach,ich soll euch von Nadja grüssen! Sie war ganz aus dem Häuschen!“
    Tom nickte nur und gab Lilli seinem Vater ganz langsam in den Arm. Petra beobachtete es und musste schmunzeln.
    „Hältst du sie auch wirklich fest?“
    „Ja, entspann dich. Am besten gehst du einen Kaffee trinken….Petra, also, du siehst wirklich klasse aus so kurz nach der geburt!“
    „Danke….mir geht’s ja auch gut.“
    Schon mischte sich Tom wieder ein. „Du sollst nicht zu petra gucken,wenn du Lilli auf dem Arm hast, Vater…Sonst passiert noch was.“
    „Quatsch, stell dich nicht so an!“


    Nachdem Frankie gegangen war, lehnte sich petra im Bett zurück.
    „ Und jetzt? Holst du den Autositz? „
    „ Was soll ich? Spinnst du?“ Tom sah sie verwirrt an.
    „ Schatz, ich hätte auch ambulant entbinden können. Ich möchte gern nach Hause und der Arzt sagte heute Nachmittag wäre ok. Also brauchen wir den Sitz für Lilli.“
    „ Ja, bist du sicher? Ich meine , zu Hause?“
    „ Hm, sicher. Ja.... zu Hause sind nur wir drei und haben Ruhe. Du hast 3 Tage Sonderurlaub und dann die Verhandlung. Die Zeit ist uns allein.“



    Nachdem Anna und Schrankmann gemeinsam über Chris hergefallen waren mit Reden und Gesten, saß er nun mit Semir zusammen in einer Schutzwohung.
    „ Die spinnt, die ist völlig irre.“ Chris hielt sich schmerzverzerrt die Schulter.
    „ Du bist selbst schuld. Ich habs dir gesagt: Hör auf sie.“Semir grinste.„ Schlimmer noch, ich darf jetzt hier warten, bis die Ablöse kommt.“
    Chris lehnte sich auf der Couch zurück,schloss kurz die Augen. Dann sah er wieder zu Semir. „Wenn ich diesen Mistkerl erwische,der hier durch die Gegend ballert!....Weisst du was,wir fahren in U-Haft zu Gehlen.Mal sehen,was der dazu zu sagen hat?“
    „Wir fahren nirgendwo hin,mein Lieber! Schon gar nicht zu Gehlen.“
    „Ja,soll ich die nächsten drei Tage hier rumsitzen,oder was?“ Chris war sauer und wollte verärgert aufstehen. Doch sofort zog ein scharfer Schmerz durch seine Schulter und er liess es bleiben.
    Semir sah ihn an.
    „Warum legst du dich nicht n`bisschen hin? Ich pass auch schön auf dich auf.“
    „Witzig,ha,ha! Tu lieber was Sinnvolles und fahr bei meiner Familie vorbei….Ich hoffe, der Schwachkopf hat wenigstens auch ein blaues Auge.“
    „Wer denn?....Ach,nein,sag bloss,du hast dich mit dem neuen von deiner Frau geprügelt?!“ Semir grinste.

  • Anna glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. „ Bitte was hat Kollege Ritter gemacht?“
    „ Frau Engelhardt, mehr weiß ich nicht, was vorgefallen ist. Tut mir leid, als ich die Türe öffnete, lagen die beiden schon auf dem Boden und waren zu Gange.“ Dem Streifenbeamte in der Schutzwohnung war es äusserst unangenehm, als die Sprache auf den Vorfall kam.
    „ Ja, gut , danke. Lassen sie und ihre Kollegen Hauptkommissar Ritter bitte ohne meine Begleitung nicht mehr an oder in die Wohnung.



    Anna überlegte, stieg in ihren Wagen und schlug den Weg in die andere Schutzwohnung ein. Nicht ohne regelmäßig hinter sich zu sehen, ob ihr jemand folgte



    „ Nu leg sie schon rein in den Sitz.“ Petra hatte sich fast fertig angezogen und freute sich auf zu Hause.
    „ Ja, nur reinlegen? Nix mehr drüber?“
    „ Tom, draussen sind es fast 30 Grad. Leg sie rein und schnall sie an. Das dünne Tuch oben drüber. Mehr nicht.“
    Sie beobachtete ihn, wie vorsichtig und langsam er mit der kleinen Lilli noch umging und musste schmunzeln.


    Vor der Hastüre angekommen staunte sie nicht schlecht.
    Andrea hatte an der Hauswand ganz viele Luftballons aufgehangen, Strampler und einen kleinen Storch aus Holz .
    „Schau mal wie schön, och ja, ich bin froh, zu Hause, Ruhe und nur ihr 2.“



    Tom antwortete nicht und war bereits damit beschäftigt, Lilli aus dem Wagen zu holen.
    „Tom?“
    Gerade zog er die Babyschale vom Sitz und sah auf.“Ja? Was denn?“
    „Guck doch mal, das war bestimmt Andrea!“
    „Ja, schön….nun lass uns schnell reingehen,sonst erkältet sie sich noch.“
    „Ach Unsinn….“ Petra schüttelte nur lachend den Kopf und folgte Tom zum Haus, wo Andrea bereits strahlend die Tür aufmachte.
    „Da seid ihr ja!“ Andrea fiel Petra um den Hals. „Ich lass euch gleich in Ruhe, aber ich wollte wenigstens mal ganz kurz gucken!“ Schon hing sie über der Babyschale und Tom war gezwungen stehenzubleiben.
    „Och, ist sie süss! „ Andrea schaute unter die dünne Mütze,“Und so viele Haare!“
    „Ja,ja….jetzt lass sie mich mal reintragen, es ist so windig!“
    Schon war er im Haus und Andrea sah verwundert zu Petra. Die schmunzelte nur und zuckte die Achseln.
    „Er ist auch noch ein bisschen durch den Wind….“ Die beiden lachten und folgten ihm ins Haus.
    Auch drinnen hatte Andrea ein paar Ballons aufgehangen und es roch nach frischem Kuchen.
    Petra nahm sie in den Arm. „Danke Andrea, das ist alles so schön!“
    Aus dem Wohnzimmer kam Toms Stimme.
    „Schatz, du legst dich aber am besten gleich hin. Der Arzt hat das auch gesagt..das ist auch wichtig für die Milchproduktion. Ach, und viel trinken solllst du…ich hol gleich mal was!“ In diesem Moment begann Lilli zu schreien. Tom stoppte abrupt auf dem Weg zur Küche und rannte zurück zur Babyschale. Hektisch sah er auf seine Tochter.
    „Was hat sie denn?!“
    „Na,sie schreit halt“, meinte Andrea nur und er warf ihr einen bösen Blick zu.

  • Tom nahm Lilli vorsichtig auf den Arm.“ Och, nicht weinen, das war nur die olle Patentante..... die weiß ja nicht, was du hast...“ Tom klopfte Lilli behutsam den Rücken und brachte sie zu Petra.
    „ Ich nehme an du bist gefragt?“


    „ Ja, gib mal und geh was zu trinken holen und den leckeren Kuchen. „ Petra machte es sich auf dem sofa mit der Kleinen bequem.




    „ So Herr Ritter, wir reden jetzt mal Klartext. Semir, sie können gehen, die Ablöse dürfte jeden Moment kommen und so lange bin ich ja hier.“ Anna tobte und semir warf Chris mitleidige Blicke zu. Er ahnte was jetzt kam und war froh die Wohnung verlassen zu können.


    „ ich war eben bei ihrer Familie. Dort ist soweit alles in Ordnung und ihre Ex Frau läst sie schön grüßen.. aber mir ist da etwas zu Ohren gekommen, was ich kaum glauben mag.“


    Chris sah aus dem Fenster, steckte sich eine Zigarette an.


    „ Das kann ja wohl nicht wahr sein. Was sie sich da geleistet haben. Mensch Ritter, setzt bei ihnen der Verstand aus?“




    „Frau Engelhardt, ich habe doch nicht angefangen…Das war dieser…“
    „Sie stürmen die Schutzwohnung ihrer Familie und prügeln sich mit dem Mann ihrer Exfrau!“
    „Ich habe mich lediglich gewehrt, das wird ja wohl erlaubt sein.“
    „Sie haben dort gar nichts zu suchen, Ritter! Bis zum Prozess werden sie jetzt hier in dieser Wohnung bleiben, haben wir uns da verstanden?!“
    „Hören sie….“
    „Nein, Schluss damit! Entgültig! Ansonsten lass ich sie in eine Zelle sperren…..Und hören sie auf, hier eine Zigarette nach der anderen zu rauchen! Sie hatten doch damit aufgehört!“
    Er antwortete nicht und Anna stand auf. Gerade kamen Bonrath und Herzberger herein und Chris verdrehte unbemerkt die Augen.
    „Hey Chris, wie geht’s dir?! Da können wir ja heute Nacht einen schönen Skat spielen,was?!“
    Chris nickte nur wortlos. Das konnte ja heiter werden. Sehnsüchtig sah er aus dem Fenster,wo gerade Semir in seinen Wagen stieg.



    Gerade hatten sie es sich auf der Couch gemütlich gemacht und Tom griff nach dem Kuchenteller, da klingelte es.
    Er sah zu Petra,die Lilli im Arm hatte und zu Andrea.
    „Wer ist das denn jetzt?“
    Tom öffnete und Frankie eilte mit zwei grossen Platten an ihm vorbei in die Küche.
    „Hier Junge, was leckeres zu essen. Du hast das ja mit dem Kochen nicht so und Petra soll sich ja noch ausruhen.“
    Tom warf Petra und Andrea einen Blick zu und die Frauen lachten leise. Frankie hatte bereits alles abgestellt und stürmte an Tom vorbei ins Wohnzimmer.
    „Ach,da ist ja meine Süsse! Na komm mal zum Opa!“
    Schon hatte er Lilli Petra aus dem Arm genommen und liess sich auf die Couch sinken.
    „Ja, der Opa ist wieder da! Ja, da freust du dich, was?!....Tom,hol mir doch mal einen Kuchenteller!“
    „Musst du gar nicht in die Bar, Vater? Ist ja schon….spät.“
    „Ne,ne,heute nicht. Ich hab mir gedacht,ihr könnt sicher noch Hilfe gebrauchen hier zuhause.“
    Tom nickte nur. Wieder klingelte es.



    Semir drückte Tom zur Seite, in der Hand einen riesen Strauß Blumen und in der anderen einen großen Korb.
    „ mach mal Platz, ist schwer.“


    Tom schüttelte den Kopf, schloß die Türe und ging hinterher.


    Semir drückte Petra und gab ihr die Blumen.
    „ Und das hier ist für dich. „ er drückte Tom den Korb in die hand.
    Andrea meinte ich soll euch was einkaufen.... Obst, Gemüse, Saft usw.“ er grinste.


    „ Ja, danke. Ihr scheint ja alle zu denken ich wäre nicht fähig für meine Frau und meine Tochter zu sorgen. Vielen dank. Sonst noch was?“
    Tom zog beleidigt ab in die Küche.



    Petra murmelte etwas und alle lachten.
    „ macht euch nur lustuig. Aber bitte draussen, wir wollten eigentlich unsere Ruhe genießen mit Lilli. Habt ihr alle kein zu Hause?“


    „ Och lass uns doch den Spaß. Qar ja nicht so gemeint.“ Andrea drückte Tom . „ Aber wir müssen jetzt auch gehen, Aida ist nebenan und die haben noch was vor.Kommst du Semir? „ sie warf ihm einen schrägen Blick von der Seite zu.


    „ Ja, aber ich wollte...Tom, du lachst dich tot. Die Chefin staucht grad Chris zusammen, weil der sich mit dem neuen seiner Ex vor der Tür der Schutzwohnung geprügelt hat....und...“ Andrea zog ihn zur Türe.


    „ Wir telefonieren.“


    Peng, war die Tür zu.
    Tom schüttelte den Kopf., lehnte sich ans Sofa und schloß für einen Moment die Augen.
    Jetzt musste er nur noch Frankie irgendwie loswerden….

  • So, jetzt gehts los, die Gerichtsverhandlung fängt an :baby:




    Tom stand unten im Flur, sah in den Spiegel. Petra trat neben ihn,nahm ihn in den Arm.
    „Alles okay?“
    „Sicher….“ Er lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf. „Nein, um ehrlich zu sein,ist gar nichts okay, aber eins kann ich dir garantieren…So eine perfekte Aussage wird es bei einer Gerichtsverhandlung nicht nochmal geben.“
    Dann griff er nach seinem Jackett und musterte sich selbst nochmal im Spiegel.
    „So…und zumindest äusserlich ist es jetzt auch perfekt.“
    Es klingelte und Tom sah erstaunt zur Uhr.
    „Oh, Bonrath ist ja überpünktlich.“
    Petra schüttelte den Kopf. „Nein,das wird Andrea sein…“
    „Andrea?“
    Sie nickte.“Sie nimmt Lilli mit zu sich….Oder meinst du,ich lass dich da alleine hinfahren?“ Dabei ging sie Richtung Tür und Tom schüttelte den Kopf.
    „Nein, nein, mir ist es lieber,wenn du bei Lilli…“
    „Ich komme mit ,Tom.“



    Zur gleichen Zeit verliessen Semir und Chris mit zwei weiteren Beamten die Schutzwohnung. Ausser dem BMW standen noch zwei Streifenwagen vor dem Haus.
    Chris schüttelte den Kopf. „Findet ihr das nicht etwas übertrieben?“
    „Nein, ganz und gar nicht! Ich will nämlich nicht,das dir was passiert. So langsam gewöhn ich mich grade an dich.“
    „Aha…was ist mit Tom?“
    „Bonrath holt ihn ab.Wir treffen uns im Gericht in Schrankmanns Büro.“
    „Wie geht’s ihm?“
    „Ich weiss nicht genau. Gestern Abend tat er so,als ob nichts wäre. Mal sehen.“
    Chris nickte und sie stiegen in den Wagen.



    Das Presseaufgebot vor dem Gerichtsgebäude war riesig. Nur mit Mühe war es möglich sich einen Weg durch die Fotografen zu bahnen. Tom nahm genervt Petra in den Arm,die ihn besorgt ansah.
    Anna wartete bereits hinter der Absperrung und eilte ihnen entgegen.
    „Hallo Tom…Petra. Kommen sie, die anderen sind schon in Schrankmanns Büro. Alles in Ordnung?“
    „Sicher.“



    Im Büro herrschte eine angespannte Stimmung.
    Frau Dr Schuster war ebenfalls schon anwesend und hatte bereits ein paar Worte mit Anna und Frau Schrankmann gewechselt. Sie würde unmittelbar in Toms Nähe sitzen, und ihn beobachten.


    „ So, ich hoffe sie sind alle fit und gut vorbereitet. Noch eine Bitte: gehen sei nicht auf Äusserungen der Anwälte ein, wenn sie versuchen sie aus der Reserve zu locken. Das ist ein Spielchen
    Lassen sie sich nicht unter Druck setzen. Und besonders an sie beide gerichtet.“ Sie nickte zu Tom und Chris mit seinem Schulterverband.
    „ wenn sie eine Pause brauchen, sagen sie Bescheid.“


    Die Gruppe setzte sich in Bewegung.
    Presse und Zuschauer hatten bereits Platz genommen, als sie in den Gerichtssaal kamen.


    Der Richter begrüßte die Anwesenden und Gehlen wurde von 2 Beamten hereingeführt. Sein eiskalter Blick traf zuerst Chris und Tom, blieb dann auf Semir hängen.


    Nach der Anklageerhebung wurden sie aus dem Saal gebeten, bis zum Zeitpunkt ihrer Aussage.
    Petra und die Psychologin begleiteten sie.
    Tom war nervös, lief auf de Flur hin und her.
    Semir war der Erste , der hereingerufen wurde.



    . Wortlos stand er auf und ging hinein.
    Tom sah ihm nach und lehnte sich an die Wand des Flures.
    Chris sass auf der Bank neben der Tür und schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein.

  • Im Gerichtssaal trafen sich währenddessen Gehlens und Semirs Blicke. Gehlen sprang auf.
    „Mörder!“, schrie er laut und wurde sofort von zwei Sicherheitsbeamten wieder auf den Stuhl gedrückt. Semir reagierte nicht weiter ,er hatte mit solch einer Reaktion gerechnet. Es interessierte ihn nicht.
    „Herr Gehlen, mässigen sie sich! Sonst werde ich sie aus dem Gerichtssaal entfernen lassen!“,kam die scharfe Stimme des Richters.
    Dann wandte er sich an Semir.
    „Hauptkommissar Gerkan, bitte schildern sie uns den Ablauf der Tage, nachdem sie das chinesische Mädchen im Transporter des Wagens aufgegriffen haben. Wir werden alles genau durchgehen. Frau Staatsanwältin, bitte.“
    Schrankmann stand auf,nickte dem Richter zu und begann mit der Befragung Semirs.



    Tom lehnte immer noch an der Wand des Ganges, als Semir wieder herauskam. Es hatte fast eine Stunde gedauert und Semir trat jetzt einmal wütend gegen einen Stuhl.
    „So,jetzt geht’s mir besser!...Bei euch auch alles klar?“ Er sah zu Tom. Doch der antwortete nicht und lief wieder im Gang hin und her.
    Chris blickte Semir an. „Wie ist es gelaufen?“
    „Gut. Aber dieser Gehlen,wenn ich den ansehe, krieg ich echt das Kotzen!“
    „ Wieso bist du nicht drinnen geblieben?“ Chris sah ihn fragend an.
    „ Weil ich diese dumme Visage nicht länger ertragen konnte. Semir sah wieder zu Tom, der am anderen Ende des Flures stand, den Kopf ans Fenster gelehnt.
    „Laß ihn, er will allein sein.“ Petra sah rüber und wieder zu Semir, sah auf die Uhr.
    „ Andrea müsste gleich mit Lilli kommen zum stillen, das lenkt ihn sicher etwas ab."


    Chris wurde nun als nächster in den Saal gerufen. Ohne Blicke für Gehlen ging er in den Zeugenstand , machte die Angaben zu seiner Person. Eiskalt und abgebrüht nach aussen. Innerlich kochte er.
    Semir war nun doch mit reingegangen und hatte sich neben Anna gesetzt.
    „ Wie geht’s Tom? „
    Semir zuckte mit den Schultern.“ Läuft hin und her...Dr.Schuster ist ja auch draussen, wenn etwas ist.“


    Gehlens Anwalt versuchte Chris in die Mangel zu nehmen, doch an ihm biss er sich die Zähne aus.
    Einzig die Anspielung bei Simons Tod brachte Chris etwas aus der Fassung, aber er fing sich schnell wieder und holte zum Gegenschlag aus. Frau Schrankmann war begeistert, wie man an ihrem Gesichtsausdruck feststellen konnte.
    „ Sie waren am besagten Abend, als das Mädchen getötet wurde doch auch vor Ort. Laut Aussage der anderen Verdächtigen befanden sie sich im Rücken von Hauptkommissar Kranich und sind zu ihm geeilt. Warum haben sie da nicht geholfen?“ Gehlens Anwalt wollte ihm doch tatsächlich eine Teilschuld in die Schuhe schieben.
    „ Einspruch, die Frage tut nichts zur Sache und hat mit dem Anklagevorwurf nichts zu tun. „ Schrankmann ging direkt dazwischen.
    „ Stattgegeben.“ Der Richter wiegelte die Frage ab.



    Draussen lief Tom immer noch hin und her.
    „Petra stillte die Kleine und sah zu ihm auf.
    „ Setz dich zu uns. Du machst mich nervös. „
    „ Ich bin nervös. Entschuldige.“ Man sah ihm an, dass er schwitzte.
    Er setzte sich neben Petra und Maja Schuster und streichelte seiner Tochter über den Kopf.
    „ Wieso dauert das da drinnen so lang.“



    Plötzlich ging die Türe auf und die ersten Zuschauer kamen aus dem Saal.
    Gefolgt von Semir und Anna.
    Chris atmete tief durch.
    „ Nichts wie weg hier, ehe die Presse kommt. „


    Sie zogen sich in Schrankmanns Büro zurück, wo etwas zu essen aufgebaut war.


    Tom war kurz an die frische Luft gegangen in den Hinterhof. Andrea war mit Lilli wieder gefahren.
    „ Schatz, du musst etwas essen, komm. „ Petra nahm ihn in den Arm.
    „Ich bekomme jetzt nicht runter.“ Er war froh, dass die Stunde Pause schnell rum war und die Verhandlung nun weiterging.


    Endlich war Chris fertig und er wurde hereingerufen.
    Petra sah ihn an.
    „Soll ich reinkommen oder…“
    „Nein,bitte warte hier draussen auf mich,ja?“
    Sie nickte und Tom ging hinein.

  • Er spürte die Blicke der Anwesenden,die sich komplett auf ihn richteten, doch auf einmal war er ganz ruhig. Er setzte sich auf den Stuhl im Zeugenstand und der Richter nickte ihm,nachdem seine Personalien festgestellt wurden, freundlich zu.
    „Kriminaloberkommissar Kranich, wie geht es ihnen?“
    „Danke, es geht mir gut.“ Seine Stimme klang fest und entschlossen und selbst Semir blickte überrascht zu Anna. Diese nickte nur.
    Der Richter fuhr fort.
    „Ich möchte sie bitten,uns die Ereignisse an dem Abend zu schildern, als die Chinesin Mai Li ums Leben kam und sie selbst verletzt wurden.“
    Tom nickte und begann zu reden. Die Sätze ,die er sprach,kamen flüssig, mit deutlicher Stimme und ohne jede Unterbrechung. Er merkte,während er sprach sogar,wie sich Schrankmann,merklich entspannte und musste fast lächeln. Im Grunde war er selbst überrascht,wie selbstverständlich er erzählen konnte,was doch sein ganzes Leben verändert hatte. Fast war es, als redete er von jemand anderem.
    Als er nach einiger Zeit geendet hatte, war es immer noch völlig still im Saal. Frau Schrankmann stand jetzt auf und ging auf ihn zu.
    „Herr Kranich,vielen Dank und ich hätte noch eine Frage an sie….Geht das?“
    „Natürlich. Kein Problem.“
    „Hauptkommissar Ritter hat Herrn Albert Gehlen massiv beschuldigt seinem Sohn Erik die Aufträge zu den Morden an Mai Li und die sie bewachenden Poilizeibeamten gegeben zu haben. Sind sie sich sicher, dass es Erik Gehlen war,der zunächst die Chinesin erschoss und dann den fast tödlichen Schuss auf sie abgegeben hat?“
    Tom sah sie an, dann hinüber zu Gehlen. Zum ersten Mal trafen sich ihre Blicke und fast hatte er das gefühl,er würde in Eriks Augen sehen.
    Dann ging sein Blick wieder zu Schrankmann.
    „Ich bin sicher.“
    Sie nickte thriumphierend zu Gehlens Anwälten,von denen sofort einer aufstand.
    „Herr Kranich, sie waren selbst in diesem Moment dem Tod näher als dem Leben! Wie wollen sie sich mit Bestimmtheit daran erinnern können,wer geschossen hat?“
    Schrankmann wollte Einspruch erheben,doch Tom winkte ab.
    „Schon gut…ich möchte darauf antworten. Ich bin mir absolut sicher, dass Erik Gehlen es war,der geschossen hat. Ich werde diese Sekunden niemals vergessen und jeder Zweifel ist ausgeschlossen!“
    Der Anwalt sah ihn an und setzte sich wieder. Der Richter nickte.
    „Gut. Ich danke ihnen, herr Kranich.“
    Tom stand auf, ging Richtung Tür. Dabei kam er an Gehlen vorbei,blieb stehen und sah ihn an.
    „Ich frage mich seit ein paar Monaten nach dem Warum…Können sie mir das sagen?“
    Gehlen starrte ihm entgegen und grinste nur kalt.
    „Besser,du wärst abgekratzt,Bulle.“

  • Sofort entstand lauter Tumult im Saal und zwei Beamte schossen auf Gehlen zu. Tom stand nur da und sah ihn immer noch an. Dann verliess er wortlos den Gerichtssaal.


    Draussen vor der Türe atmete er tief durch, ging zur Bank und setzte sich hin.
    Petra, die am anderen Ende des Flurs gestanden hatte, kam hinzu, setzte sich und sah ihn an.
    „ Tom? Alles in Ordnung? „
    „Ich denk schon.....!“
    „ Jetzt hast du es hinter dir.“ Sie nahm seine Hand, fühlte das sie eiskalt und schwitzig war.
    „ Du hättest ihn sehen sollen, diese Augen....wie sein Sohn.“
    Tom lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Er sah mit einem mal nur noch schwarz und fühlte dieses blöde Stechen in der Lunge.
    Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    „ Schatz? Geht’s dir nicht gut.“ Petra fühlte sein Zittern und seine hektische Atmung.
    „Tom, sag was..... „
    „ Hm...“
    Jetzt merkte Petra, das wirklich etwas nicht stimmte.
    „ Fall mir jetzt nicht um, hörst du, bleib sitzen.“ Sie stand auf, rannte zur Tür des Gerichtssaales.
    „Frau Dr, Schuster? Könnten sie bitte mal schnell kommen? „ Alle Blicke gingen zu Petra.
    Maja Schuster stand auf und eilte zu ihr. Sie ahnte was passiert war.


    Tom saß halbliegend auf der Bank, die Augen geschlossen und atmete schwer.
    „Tom,hören sie mich?“ Die Stimme von Maja. Er nickte nur.
    „Wir legen ihm erstmal die Beine hoch…Das wird gleich wieder, keine Sorge.“
    Inzwischen waren auch Semir ,Chris und Anna aus dem Saal geeilt ,um zu sehen was passiert war. Semir war direkt neben Tom.
    „Was ist mit ihm?!“
    Tom versuchte währenddessen sich wieder aufzurichten,doch Maja hielt ihn fest.
    „Nein,bleiben sie erstmal liegen, Tom.“
    „Blödsinn….ich kann…“
    Petra nahm seine Hand. „Du machst jetzt, was Frau Schuster sagt.“
    „Am besten,wir bringen ihn in Schrankmanns Büro,da kann er sich hinlegen.“ Anna deutete die paar Türen nach links.
    Maja nickte. „Und wir sollten einen Arzt rufen, zur Sicherheit.“
    „Unsinn….ich brauch keinen Arzt….“ Erneut wollte er sich aufsetzen und wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Dann merkte er gar nichts mehr…..

  • Als er wieder zu sich kam, lag er auf der Couch im Büro der Staatsanwältin. Petra sass neben ihm und lächelte.
    „Na…da bist du ja wieder.“
    Er rieb sich mit den Händen die Augen und wollte sich hinsetzen,doch eine weitere Hand hielt ihn fest.
    „Sie bleiben noch etwas liegen,Herr Kranich.“
    Tom sah den Mann an.“Wer sind sie denn?“
    „Martin Fischer…ich bin der Gerichtsarzt.“
    „Aha…naja, gut,aber ich brauch keinen Arzt. Mir war nur einen Moment schwindlig.“
    „Sie hatten einen bilderbuchmässigen Kreislaufzusammenbruch. Ihr Blutdruck war im Keller mit allem drum und dran .Ich hab ihnen bereits etwas gespritzt und es wird ihnen gleich besser gehen….Ihre Frau hat mir gesagt,sie leiden noch unter den Folgen einer ernsten Lungenverletzung?“
    Tom sah zu Petra. „So,hat sie das?...Mir geht’s gut, keine Sorge.“
    „Na wie auch immer…Ruhen sie sich aus. Ich komme gleich nochmal wieder. Und sicher wäre es sinnvoll,wenn sie sich sicherheitshalber heute noch gründlich durchchecken lassen würden.“
    Damit ging er hinaus.
    Tom schüttelte den Kopf und sah wieder zu Petra.
    „Steht hier irgendwo was zu trinken?“
    Sie nickte,gab ihm ein Glas Wasser. Inzwischen sass er bereits.
    „Tom, du…“
    „Ja,ja, es ist alles okay…Wie bin ich überhaupt hierher gekommen?“
    „Semir und ein Mann vom Gericht haben dich getragen….Du bist immer noch ganz blass. Kriegst du wieder gut Luft?“ Sie sah ihn besorgt an.
    „Ja, wirklich….
    Doch er liess sich freiwillig wieder zurücksinken.
    „ Ich hätte besser doch etwas essen sollen heute Mittag.“
    „ Ja, nicht nur das... war alles etwas viel die letzten Tage. Aber jetzt ist endlich Ruhe.“
    Langsam ging die Türe auf und Maja Schuster kam mit dem Gerichtsarzt wieder herein.
    „ Na, dann wollen wir mal sehen, was der Blutdruck jetzt sagt.“ Er griff Toms Arm und fing an zu messen.
    „ Ich rate dringend zu einem Arztbesuch , aber sie müssen es ja wissen.“
    „ Darum kümmern wir uns schon, nicht wahr?„ Petra sah ihren Mann ernst an.
    Nachdem der Doktor wieder gagangen war, setzte Maja sich auf einen Stuhl neben das Sofa.
    „ Geht’s wieder einigermaßen? Frau Schrankmann lässt fragen. Sie braucht sie heute nicht mehr und ich denke es wird das Beste sein, eine Streife fährt sie und ihre Frau jetzt nach Hause.““
    „ Ja, doch, der leere Magen war Schuld und die Hitze. Es ist wirklich alles in Ordnung. „ Tom setzte sich langsam auf.
    „ Und wir zwei treffen uns nächste Woche zur Nachbereitung? Aber so glänzend , wie sie die Sache heute durchgestanden haben, denke ich, sind wir bald am Ziel .“


    Es klopfte und Anna kam hinzu. Lächelnd sah sie Tom an.
    „Ich soll ihnen von Frau Schrankmann gute Besserung wünschen, Tom. Sie war,und ich übrigens auch, von der Art und Weise ihrer Aussage begeistert.
    „Ja“,er nickte “Ich auch, Anna….Ich auch.“
    „Ich muss wieder rein….Die Anwälte wollten Chris nochmals befragen. Aber da werden die keinen Erfolg haben. Gehlen wird lebenslänglich bekommen,das ist sicher.“
    Tom nickte.
    Semir kam herein,sah den Freund fragend an.
    „Na, wieder fit? Ich hab uns ein Auto organisiert, am Hinterausgang. Ohne Presserummel. Ihr wollt sicher nach Hause?“
    Tom stand begeistert auf. „Das ist die beste Idee seit heute morgen. Komm Schatz, Lilli wartet auf uns.“
    „Ja, aber vorher fahren wir in der Klinik bei Professor Burger vorbei,Tom. Ich will sicher sein, dass mit dir alles in Ordnung ist.“
    „Petra, das ist nicht….“
    Doch Semir unterbrach ihn grinsend.
    „Man soll Frauen niemals widersprechen, schon gar nicht der eigenen. Na komm schon, das ist doch schnell erledigt….Hier, ich hab dir bisschen Traubenzucker mitgebracht. Wenn ich vorher gewusst hätte,dass du so einen schwachen Kreislauf hast,hätte ich das direkt dabeigehabt…“
    „Semir,halt einfach den Mund,ja?“

  • Sie lachten und Tom ging langsam Richtung Tür Ein bisschen wacklig fühlte er sich immer noch und Semir merkte es sofort.
    „Na Opa….gehts?“
    Ja Mensch, jetzt lasst mich doch alle in Ruhe….Gib mir mal den Traubenzucker.“
    Dann liefen sie zusammen zum Hinterausgang und verliessen unbemerkt das Gerichtsgebäude. Tom legte einen Arm um Petra und küsste sie, als sie im Auto sassen.
    „Ist das endlich vorbei….ich kanns noch gar nicht glauben.“
    „Du hast es geschafft,Tom.“
    Er nickte. „Jetzt will ich mich einfach nur noch in den Garten setzen und unsere Tochter im Arm haben.“
    Gerade bog Semir jedoch auf das Klinikgelände ab, das fast unmittelbar neben dem Gerichtsgebäude lag. Tom seuftzte, doch Petra liess sich nicht erweichen.



    „ Aha, wie ich sehe, darf ich gratulieren? Was ist es denn?“ Prof. Burger gab Petra die Hand und bat sie und Tom ins Sprechzimmer, nachdem die Schwester kurz das Problem erklärt hatte.


    „ Ein Mädchen, Lilli, 4 Tage ist sie jetzt alt und putzmunter.“
    „„ Was man von ihnen nicht behaupten kann, wenn ich sie mir so ansehen.“ Er schob die Brille über die Nase.
    „ Siehst du, hab ich es dir nicht gesagt.“ Petra gab gleich ihren Senf dazu ab.
    Burger hob den Zettel des Kollegen den er Tom mitgegeben hatte.
    „ Hm, Kreislaufkollaps. Ja, bei den letzten Werten kein Wunder.“ Er flog mit dem Stethoskop über Toms Brustkorb und schüttelte den Kopf.
    „ Ja, ja, wären sie mal wie versprochen letzte Woche hier erschienen....“
    „ Letzte Woche? Wie, du warst nicht ? Sag mal Tom?“ Petra wurde sauer.
    „ Ja, das war ein Tag nach Lilis Geburt, das habe ich wirklich vergessen.“


    „Legen sie sich mal hin, Blut abnehmen. Den Lungenbelastungstest können wir heute nicht machen, nicht bei dem Blutdruck.“
    Nachdem Tom sich noch 10 Minuten heftige Schimpfereien anhören musste über den vergessenen Termin , war er endlich fertig.


    „ So, zu Hause legen sie sich hin. Mindestens 3 Tage Ruhe. Und vergessen sie die Tabletten nicht.Sollte am Wochenende etwas sein, ruden sie mich ruhig an. Bei dem Wetter ist das nicht unproblematisch. „


    „ So, so, hast es gehört. Und da ich mit Lilli auch noch Ruhe halten soll, ist das ja kein Problem.


    Semir wartete bereits auf die 2 . „Andrea hat angerufen, eure Tochter fängt an zu meckern. Sie will die Milch aus der Flasche nicht. Und? Was hat der Dok gesagt? Alter Mann?“
    Tom ging gar nicht darauf ein.
    „Seht ihr,hab ich doch gleich gesagt! Wir verschwenden hier unsere Zeit und meine Tochter verhungert. Wieso trinkt sie nicht aus der Flasche? Was macht Andrea denn da? Nun los,schnell!“ Tom wurde ganz hektisch.
    Petra legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Tom,ich bin wirklich sauer. Und die nächsten Tage rührst du dich nicht vom Fleck“ dabei sah sie zu Semir. „Der Professor war ziemlich besorgt wegen Toms Werten,Semir. Und den letzten Kontrolltermin hat er auch geschwänzt.“
    Semir schüttelte den Kopf und öffnete ihnen die Autotür.
    „Ich glaube,die ganze Familie braucht Ruhe.“,sagte er nur und schlug die Tür zu.



    Chris verliess das Gerichtsgebäude direkt nach der Urteilsverkündung. Endlich hatte er das Gefühl wieder ein freier Mann zu sein. Und er hatte im Moment nur ein einziges Ziel.
    Anna eilte ihm hinterher.
    „Ritter, stopp! Wo wollen sie hin?“
    Er blieb stehen,drehte sich um.
    „Meine Familie aus der Schutzwohnung holen, Chefin.“
    „Und sich wieder prügeln?“
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. „Dazu bin ich im Moment mit der Schulter noch nicht wieder in der Verfassung….Aber es wird sicher noch eine Gelegenheit kommen.“
    „Chris….“
    „Nein, im Ernst, Chefin. Ich habe gerade mit Stephanie telefoniert. Ich werde erwartet.“
    „Na dann….alles Gute. „
    „Danke….man wird sehen.“
    „Und nehmen sie sich morgen einen Tag frei. Semir kommt auch mal ohne sie klar. Ich fahre noch kurz bei Tom vorbei. Er soll es nicht morgen erst in der Zeitung lesen.“
    Er nickte.
    „Grüssen sie ihn von mir….Nun ist es endlich vorbei. Bernd….naja, jetzt kann er in Frieden ruhen.“
    Dann stieg er schnell ins Auto. Anna musste nicht sehen, dass ihm Tränen in den Augen standen.

  • Er schlug noch einen kleinen Umweg ein auf der Fahrt zur Schutzwohnung.
    Auf dem Friedhof ging er zu Bernd Simons Grab, setzte sich auf einen Randstein. „ Das ist das was du dir immer gewünscht hast, die letzte Zeit. Jetzt ist es soweit. „ Chris Gedanken schwiffen ab. An die schöne Zeit mit Bernd, aber auch an die schlechte, als er ihn aus der Gosse geholt hate. Nun hatte er in Anna einen neuen Chef an seiner Seite. Für ihn eine große Umstellung, doch irgendwie hatte er das Gefühl, das würde klappen Auch wenn die Frau ihm mit ihrer Hartnäckigkeit manchmal gehörig auf den Zeiger ging. Er steckte sich zum Abschied noch einmal eine Zigarette da, die letzte, schwor er sich.
    Dann machte er sich auf den Weg zu seiner Familie. Denn das war sie, auch wenn auf dem Papier etwas anderes stand.




    „ Da seit ihr ja endlich.“ Andrea öffnete mit einer schreienden Lilli die Türe.
    Petra nahm das Baby gleich und verschwand im Haus.
    „ Mußten noch einen Umweg fahren, aber jetzt sind wir ja da. Ab ins Haus.“ Semir schob Tom durch die Türe.
    „ Ihr wolltet ja unbedingt. Jetzt musste Lilli drunter leiden.„ Er setzte sich neben Petra aufs Sofa.
    „ Du? Wie ist es gelaufen? „ Andrea war neugierig , holte aus der Küche Tassen und Kaffee und Kuchen.
    „ Gut, bis wir gegangen sind, weil der Herr da drüben schlapp gemacht hat.“ Semir grinste.
    „ Ne, mal im Ernst. Gehlen hat keine Chance. Toms Aussage stand wie eine Eins und Chris ebenfalls. Selbst die Schranke war still.“ Semir nickte Andrea zufrieden zu. Er war ebenfalls froh,dass es vorbei war.
    „So,jetzt esst erstmal was….Tom ,du siehst irgendwie schlecht aus.“
    „Jetzt fang du nicht auch noch damit an,Andrea.“
    Sie lächelte und gab ihm einen Teller mit dem Schokoladenkuchen.
    Tom begann zu essen und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Lilli schmatzte laut neben ihm und er musste lachen.
    „Da seht ihr,was für einen Hunger sie hat….“ Dabei stopfte er sich den Kuchen in den Mund.
    „Ja,du anscheinend auch.“
    Wieder Lachen.
    Dann klingelte es an der Tür. Semir stand auf.“Bleibt mal sitzen ihr Pflegefälle,ich mach schon auf.“
    Kurz darauf hörte man die Stimme von Anna im Flur.
    „Ich wollte kurz Bescheid geben…“ Sie kam herein.“Hallo Tom…Gehlen hat lebenslänglich bekommen. Ich dachte, das würden sie gerne direkt wissen.“
    „Setzen sie sich,Anna. Danke.Aber es kommt nicht überraschend….Das war es dann wohl.Wo ist Chris?“
    „Zu seinen Kindern….“
    Die anderen sahen sie überrascht an.Semir eilte neben sie.
    „Soll ich lieber….“
    „Nein,nein Semir, es ist in Ordnung. Anscheinend hat er mit seiner Exfrau gesprochen.“
    „Na dann….bin ich ja gespannt. Aber er wird ohnehin nichts erzählen,wie immer.“
    „Ja“,Tom mischte sich ein “Dafür erzählst du ja immer umso mehr,Semir.“
    „Ha,ha, fühltst dich wohl wieder stark,was?“
    Tom grinste,nahm sich ein weiteres Stück Kuchen.
    „Kommen sie, Anna, ist wirklich lecker!“
    „Nein danke Tom, aber ich hab für heute auch genug…“
    „Aber jetzt wird es gerade gemütlich. Semir, komm, hol mal ne Flasche Prosecco aus dem Kühlschrank“
    Anna lächelte und setzte sich schliesslich. Semir verschwand in der Küche und Petra warf Tom direkt einen warnenden Blick zu.
    „Aber du trinkst jetzt nichts…“
    „Nein,nein…mach ich ja nicht…Was macht meine Kleine? Fertig?“
    „Ja, hier, nimm sie.“
    Tom nahm strahlend seine Tochter auf den Arm und legte sie auf die Schulter. Die nach einen Bäuerchen in seinem Arm schnell eingeschlafen war.
    „ Steht ihnen sehr gut Tom. Muss ich sagen.“ Anna hatte ihn beobachtet.
    „Ja, er ist ganz vernarrt in die Kleine und das arme Kind muss bald Fußball spielen, wenn ich mich nicht durchsetze.Aber jetzt hat der Herr erst mal Zwangspause und ruht sich aus.“Petra sah ihn mahnend an.

  • „ Damit dürfte ihre Frau Recht haben. Sie haben uns heute Nachmittag einen schönen Schrecken eingejagt im Gericht, muss ich sagen. Und ich werde mich jetzt verabschieden, ehe ich den Heimweg aus Müdigkeit nicht mehr finde.“ Anna stand auf, verabschiedete sich und machte sich auf den Weg. Sie musste über Ritter nachdenken. Ihr wollte seine Vergangenheit nicht so ganz aus dem Kopf. Vielleicht würde er ja doch einmal darüber reden, wer weiß.




    Chris stand vor der Türe der Schutzwohnung und verharrte einen Moment. Wie würden die Kinder reagieren? „Hilft alles nichts, ich muss jetzt klingeln und sehe es dann.“ Dachte er sich und drückte die Klingel.
    „ Kommissar Rtter, kommen sie rein. Es wird schon gepackt und auf sie gewartet. Die Kinder wollen zurück ins Haus und nachdem ja die Verhandlung um ist...“ Der Kollege liess ihn rein und brachte die ersten Taschen zum Wagen.


    Aus einer der Türen stürmten ein Mädchen und ein Junge, sahen ihn und blieben stehen.
    „ Papaaaa“ Er kniete sich nieder und umarmte die beiden Kinder.“Kevin, Kathrin, man seit ihr groß geworden. Ich......“ ihm fehlten die Worte.
    „Schön, dass du da bist und uns abholst. Frank ist in die USA geflogen heute Mittag und wir haben einiges zu klären, denke ich.Setz dich. „ Stephanie war ins Zimmer gekommen.


    Die Kinder setzten sich neben ihn und löcherten ihn mit 10000 Fragen.
    „ Wisst ich, wenn eure Mutter nichts dagegen hat, hole ich euch morgen ab zu einem Ausflug. Was meint ihr?“Er sah zu Stephanie rüber.
    Sie nickte.
    „ Jetzt fährt er uns aber erstmal nach Hause, ok. Und dann brauchen wir ein paar Minuten.“
    Chris nickte,sah sie an. Was wäre wenn….hämmerte es in seinem Kopf. Aber es brachte nichts solche Gedanken weiter zu denken. Sie waren weit davon entfernt eine Familie zu sein. Es war viel geschehen in den letzten zwei Jahren und man konnte die Zeit nicht zurückdrehen.
    „Wo warst du so lange,Papa?“ Die Stimme seines Sohnes riss ihn aus seinen Gedanken. Chris sah ihn an,wusste nicht,was er antworten sollte.
    Stephanie merkte es , wandte sich an Kevin.
    „Papa hat viel gearbeitet und war dabei sehr viel verreist.“
    Chris warf ihr einen dankbaren Blick zu .Es war seit langem das erste Mal,dass sie in seiner Gegenwart so über ihn sprach. Obwohl sie mit Sicherheit sehr viel mehr schlimme als gute Erinnerungen an ihn hatte, dachte er stumm.
    Die Kinder rannten in ihr Zimmer um die Sachen zu holen und Chris stand auf.
    Stephanie deutete auf seinen Arm.
    „Wie geht’s dir? Es wurde nochmal auf dich geschossen….“
    „Mir geht’s gut….nicht schlimm. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Ihr könnt wieder nach Hause.“
    Sie nickte und griff nach ihrer Tasche. Chris wollte sie ihr abnehmen,doch sie schüttelte den Kopf.
    „Das mach ich selbst, Chris….dazu brauch ich dich nicht.“
    „Sicher….“
    „Du bist der Vater von Kahtrin und Kevin. Das andere existiert nichtmehr. Mach dir nichts vor….“

  • Dann ging sie zum Wagen. Chris sah die Kinder aus dem Zimmer kommen und eilte auf sie zu.
    „Kommt,ich helf euch tragen!“ Kevin warf ihm sofort lachend seine Tasche zu und er hatte Mühe sie mit dem verbundenen Arm aufzufangen. Kathrin dagegen,sie war inzwischen fast ein Teenager geworden, verhielt sich deutlich reservierter. Chris hatte bemerkt,dass sie sich gefreut hatte ihn zu sehen,doch jetzt schienen ihr Gedanken durch den Kopf zu gehen,die Kevin in seinem Alter wohl noch nicht hatte. Er sah sie fragend an.
    „Kann ich dir auch was abnehmen?“
    „Nein….danke. Ich hab ja hier den Koffer mit den Rollen…hat Frank mir aus den USA mitgebracht.“
    Damit ging sie an ihm vorbei und er nickte nur. Frank….dieser Name ging ihm gehörig auf den Sender!


    Nachdem Chris seine Familie zu Hause abgesetzt hatte, unterhielten sie seine Ex Frau und er noch lange. Man war sich einig darüber, dass er wieder mehr Zeit mit de Kindern verbringen musste. Aber alles andere würde dauern.



    2 Wochen später bereiteten Petra und Tom ihre Gartenparty vor.
    Tom hatte sich nach seinem Zusammenbruch soweit erholt, dass er wieder arbeiten ging und seine Werte besser wurden, der Professor war mit ihm zufrieden.


    „ Ich bin ja mal gespannt, was die anderen zu Chris Kindern sagen. Ich finde es Klasse, dass er sie mitbringt.“ Petra baute mit Lilli im Tragetuch das Buffett auf.


    „ Die anderen wissen ja noch nicht viel, bis auf Anna und Semir. Was ich weiß, habe ich niemandem gesagt, geht keinen was an. Das ist seine Sache.“ Tom beobachtete seine Frau und die Kleine, die friedlich schlief-.


    „ Kann mal jemand die Güte haben, einem alten Opa die Türe zu öffen?“ Frankie stand neben dem Gartentor, neben sich Getränkekästen stehend
    „ Ja , ja, komme schon......“ Tom machte das Tor auf und begrüßte seinen Vater .
    „Schön ,dass du da bist…Komm rein!“ Aber Frankie war bereits an Tom vorbei und eilte Petra und Lilli entgegen.
    „Meine Güte,ist sie schon gewachsen! Am besten gehe ich gleich mal eine Runde mit ihr spazieren…Wo ist der Kinderwagen?“
    Tom machte sich leicht kopfschüttelnd an die Getränkekästen.
    „Was ist denn mit den Bierfässern,Vater?“
    „Die bringt einer der Jungs aus der Bar vorbei….Spinnst du?! Du sollst das nicht tragen!“ Schon lief Frankie zurück zu Tom,nahm ihm den Kasten aus der hand.
    Auch Petra sah jetzt böse zu ihm hinüber.
    „Ja….wenn der Herr Opa sich nur noch um seine Enkeltochter kümmert? Einer muss das Zeug ja reintragen.“ Verteidigte sich Tom.
    „Ja,aber du sicher nicht!“,kam jetzt Semirs Stimme vom Gartentor „Warte,ich mach das!“

  • Damit drückte er Tom zwei Salatschüsseln in die Hand und nahm den ersten Wasserkasten. Andrea ging mit Aida auf dem Arm grinsend an ihm vorbei.
    „Ihr behandelt mich wie einen Rentner!“
    „Pass auf,was du sagst!“, kam sofort von Frankie und Tom musste grinsen.
    Dann ging er zur Terrasse und setzte sich in einen der Liegen. Semir sah ihn an.
    „Was wird das denn jetzt? Du sitzt da und wir sollen arbeiten,oder was?“
    „Ihr meckert ja ohnehin alle an mir rum…Dann bleib ich eben sitzen. Wann kommt das Bier,Vater? „
    „ Du darfst keinen Alkohol trinken, schon vergessen? „ Petra stand neben ihm und drückte ihm die schlafende Lilli auf den Arm.
    „ Langsam komm ich mir vor wie im Knast. Bewacht bis auf die Knochen.Aber du, du hälst zum Papa, was?“ verschmitzt sah er seine Tochter an.


    „ Hallo? Jemand zu Hause ?“ Chris kam durchs Gartentor bepackt mit Baguettes, hinter ihm Kevin und Kathrin mit Schüsseln.
    „ Wo sollen wir die hinstellen und ach ja, das sind meine Kinder. Kevin und Kathrin.“
    Die 2 gingen hinter Petra her in die Küche und tuschelten.


    „Hier, nimm mal.“ Tom drückte Lilli seinem Vater in den Arm und ging in den Keller.
    Kurz drauf kam er mit einem Lederball zurück und schoß ihn in Kevins Richtung.
    „ Achtung....Ball...“
    Kevin kickte begeistert den Ball zurück.
    „ Oh je. Da hat er was angefangen. „ Chris stellte sich dazu. Und gab Kommandos.
    „ Na das lasse ich mir nicht entgehen.„Semir stellte sich auf die andere Seite .
    „ Los, spiel ab. Die machen wir alle. „


    Petra kam mit Kathrin aus der Küche und schüttelte den Kopf.
    Jungs“,sagte Kathrin und entdeckte das Baby auf Frankies Arm,.
    „Oh,ist die süss! Ist das Lilli? Chris…mein Vater hat mir von ihr erzählt…“
    „Ja, das ist sie. Möchtest du sie mal auf den Arm nehemn?“
    „Ja ,gerne,wenn ich darf…“ Kathrin war ganz hin und weg und Petra nahm Lilli von Frankies Schoss und gab sie ihr auf den Arm.
    „Na dann spiel ich mit Fussball“ Frankie ging bereits auf den Rasen.
    „Okay…Mannschaften bilden!..Da kommt Hartmut! Den kriegt ihr noch!“ Tom rieb sich die Hände.
    Sofort warf Petra ihm einen warnenden Blick zu und er hob abwehrend die Arme.“Ja, ja…ich geh nur ins Tor!“
    Und kurz darauf war bereits ein lautes Gekicke im Gange.
    Anna,die gerade mit Bonrath und Hotte den Garten hereinkam, konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken um einem scharfen Pass von Semir zu entgehen.
    „Oh Chefin…Verzeihung!“ Eilig griff er nach dem Ball und rannte zurück Richtung Tor. Anna schüttelte nur,genau wie zuvor Petra und Kathrin,den Kopf.
    Dann gesellte sie sich lachend hinüber zu den anderen.
    Andrea sah auf die Uhr. „Ich wette, in spätestens fünf Minuten ist die erste Scheibe kaputt…“
    „Ja, oder…“ Petra nickte und beobachtete besorgt Tom,dem bereits der Schweiss auf der Stirn stand,“…Tom fällt um.“
    Dieser lag gerade auf dem Rasen und hielt triumphierend den Ball hoch.
    „Ha! Bei mir geht keiner durch, mein lieber Semir! So Kevin,Achtung, jetzt kommt mein gefürchteter Abschlag!“
    Tom stand lachend auf, warf den Ball hoch, schoss mit dem gesunden Bein und in hohem Bogen flog der Ball aufs Haus zu. Sekunden später klirrte es.
    Andrea sah zur Uhr. „Nichtmal drei Minuten.“

  • Tom hob entschuldigend die Hände und eilte auf Petra zu, die abwechselnd zu ihm und dann zu dem Scherbenhaufen neben der Terrasse sah.
    Chris grinste. „Na,zum Glück war es nicht mein Sohn….“
    Tom hatte inzwischen Petra erreicht, während Semir und Hartmut in grossem Bogen Richtung Grill liefen.
    „Also Schatz….das ist aus Versehen passiert…Wirklich. Und im Grunde konnte ich da auch gar nichts dafür. Vermutlich gab es eine Windboe oder ….“
    Petra verschränkte die Arme vor der Brust. „Sicher,Tom.“
    Die anderen lachten.


    „ Ist ja nur die Tür der Pergola. Da ist nicht schlimm. Kann bis Montag warten.“ Tom japste nach Luft, suchte einen Besen und kehrte weg.


    „Fangt ihr schon mit dem Grill an, los, und Vater, wie wärs mal mit dem Bierfass?“


    „ Ja, ja, hast recht, wer Sport treibt hat Durst.“


    Tom war fertig und hatte den Besen und die Scherben in die Garage gebracht.Immer noch kurzatmig nahm er Petra in den Arm.
    „Schatz, nicht böse sein. Hat doch nur so einen Spaß gemacht.“
    „ Ja, hört man. Schnaufender Opa. Jetzt machst du Pause und langsam. Mußt es immer gleich übertreiben.“



    Kevin stellte sich zu ihm. „ Das war Klasse, machen wir das jetzt öfter, wenn mein Vater mich abholt? Mit mehreren macht es mehr Spass und bei uns um die Ecke ist ein Platz.“
    „ Au gerne, aber „ Tom erntete ernste Blicke von Petra.“ Aber langsam, weißt du... ich bin nicht in Übung. Hat man an der Scheibe wohl gesehen.“ Er lachte, griff sich ein Glas Wasser.
    „ So, ich seh, dass jetzt alle da sind und denke wir eröffnen mal das Buffett. Oder habt ihr keinen Hunger?“
    Tom grinste und setzte sich auf einen der Stühle,während alle sich eifrig übers Essen hermachten. Er selbst war erstmal froh,einen Moment sitzen zu können.
    Chris zog sich den Stuhl neben ihm ran und setzte sich.
    „Na, kaputt?“
    Tom lächelte leicht, trank das Wasser aus.
    „Ja,ziemlich….aber verrat mich nicht.“
    „Keine Sorge. Und sonst?“
    Tom sah ihn an und wusste genau,was Chris meinte.
    „Es geht….Manchmal kommen die Bilder noch in meinen Kopf. Naja, wird wohl noch ein bisschen dauern. Aber seit Lilli da ist…..Und du?“
    Chris lächelte,zuckte die Achseln.
    „Geht mir ähnlich…aber seit ich die Kids wiederhabe…“
    Nun lachten sie beide. Semir kam, setzte sich mit dem vollen Teller zu ihnen. Sofort griff Tom danach.
    „Mensch,das ist ja nett, das du mir so einen schönen Teller fertiggemacht hast…“
    „Hey,sag mal….Na,von mir aus! Was habt ihr denn hier zu lachen?“
    Tom begann zu essen und Chris lehnte sich im Stuhl zurück.
    „Ach nichts besonderes Semir….nur,dass es uns doch eigentlich ganz gut geht!“
    Semir nickte. „Ja, stimmt…..So langsam ist alles wieder normal!“


    THE END


    © by Dagmar und Steffi


    Und nun ist auch die Fortsetzung zu Ende. Wir hoffen es hat euch Spaß gemacht die Story zu verfolgen :baby:

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