Tödliches Wissen

  • ok, hier kommt der Nachschub:



    „Schwesterherz, was hab ich mir da nur eingebrockt. Ich hoffe sehr für uns alle, dass wir heil aus diesem Schlamassel rauskommen.“ Petra nickte geistesabwesend.


    Anna war noch nicht ganz im Büro, als Nowak hereinstürmte.
    „Frau Engelhardt, können sie mir bitte erzählen wo sie den halben Tag waren?“
    „ Ich habe mich um die Angehörigen von Tom Kranich und Semir Gerkhan gekümmert, was sie scheinbar bei ihren Leuten nicht für nötig halten.“ Sie holte gespielt ein Tasschentuch aus der Tasche und schnäuzte sich die Nase und tupfte am Auge rum.
    „ Doch, aber ich brauche da keine Stunden für. Man hat die Leichen der beiden nicht gefunden... ich finde das merkwürdig. Wissen sie, Kranich hatte doch einen Informanten, wie er sagte. Wo ist der? Ich vermute, da lief ein abgekartetes Spiel.“
    „Sie wollen doch wohl nicht andeuten, dass meine Männer die Hände da mit drin haben?“ Anna stand auf, sah ihn scharf an und Nowak nickte mit entschlossenem Gesichtsausdruck.
    „Ich finde es auf jeden Fall merkwürdig, Frau Engelhardt. Ich habe vier Tote in meiner Abteilung zu beklagen, deren Leichen geborgen wurden. Wieso haben wir ihre toten Kollegen nicht gefunden? Vielleicht, weil sie ihre Hände da mit drin haben. Wie sehr konnten sie Gerkhan und Kranich trauen?“
    Anna sah ihm entgegen. „Ich muss mir das nicht anhören, Nowak, wirklich nicht.Verlassen sie bitte mein Büro….Ich werde das Andenken an Tom und Semir nicht mit ihren Verdächtigungen beschmutzen!“
    „So einfach ist das nicht! Ich werde morgen früh die Staatsanwaltschaft dazuziehen, Frau Engelhardt! „
    „Tun sie das, Nowak. Nur zu. Aber passen sie auf….manchmal gehen Dinge nach hinten los.“
    „Was wollen sie denn damit andeuten?!“
    Anna sah ihn immer noch fest an. „Ich deute gar nichts an, Hauptkommissar Nowak. Ich werde herausfinden, warum meine Mitarbeiter sterben mussten, das schwöre ich ihnen. Und jetzt entschuldigen sie mich….ich möchte allein sein!“
    Nowak funkelte sie mit scharfem Blick an und verliess das Büro. Anna sah ihm nach und spürte, dass er ahnte, was vor sich ging. Sie würden verdammt gut auf Tom und Semir aufpassen müssen.

  • Markus schlief kaum in dieser Nacht. Und auch Petra war die meiste Zeit wach und sah abwechselnd nach Tom und Semir. Als sie nach kurzem Schlaf morgens um sechs wieder aufstand, war Markus ebenfalls gerade in der Küche und kochte Kaffee. Er sah ihr entgegen, reichte ihr eine Tasse.
    „Kaffee ist gleich fertig….hast du ein bisschen geschlafen?“
    „Nein…nicht so richtig. Ist alles okay?“ Sie sah ihn fragend an und er schüttelte leicht den Kopf.
    „Semir kommt klar….Aber ich mach mir Sorgen um das Knie von Tom. Wir müssen in die Klinik, ich muss das einem Chirurgen zeigen. Es sieht einfach nicht gut aus….vielleicht sind Gefässe verletzt, das ist mir zu heikel. Es geht ihm auch schlecht, auch wenn er es nicht zugeben will….“
    „Ich kann dir jetzt schon sagen, was Tom darauf antworten wird….“
    Markus lächelte, nahm sie in den Arm. „Sicher, das weiss ich auch, aber daran führt kein Weg vorbei. Ich muss mir was überlegen. Ich will niemanden mit reinziehen ,weißt du. Aber ich denke, ich weiss da jemanden….keine Sorge.“
    „Wen willst du nirgendwo mit reinziehen?“ Semirs Stimme kam aus der Tür des Gästezimmers. Langsam kam er auf sie zu und setzte sich vorsichtig an den Küchentisch. „Guten Morgen, übrigens.“
    Markus nickte ihm zu. „Und? Wie geht’s dir?“
    „Ganz gut…glaub ich. Was denn mit Tom?“
    „Darüber sprachen wir gerade….Das Knie sieht scheisse aus.“
    Semir nickte, nahm sich einen Kaffee.“ Wenn du das sagst, du bist der Arzt. Und da ich dich als sehr gründlich kennen gelernt habe, denke ich machst du dir die Sorgen nicht ohne Grund. Nur in die Klinik? Muss das sein? Kann dein Kollege nicht hier? Ich meine....“
    „ Ich werde ihn gleich anrufen ,er hat Spätschicht heute in der Chirurgie und steht sicher nicht so spät auf. Dann soll er erst mal kommen und hier einen Blick drauf werfen. Aber so wie das aussieht, hm... na warten wirs ab. Jetzt frühstückt ihr zwei mal, ich schau noch mal nach dem Verband und ob er auch wach ist .und etwas essen will“


    Nowak saß zusammen mit Armin im Wagen.
    „ Diese Engelhardt ist mir nicht geheuer. Die spielt uns was vor. Armin, meinst du wir schaffen es, ihr Handy zu überwachen? Oder sieh zu, dass du unauffällig an ihr dran bleibst. Ich will wissen wo sie die ganze Zeit steckt. Ich werde gleich zu Schrankmann fahren und ihr was über die verschwundenen Leichen erzählen. Hoffe sie springt drauf an. Das wäre sehr gut, wenn der Verdacht auf die beiden Bullen fällt. Die Franzosen kommen morgen an und ich will mich voll und ganz darauf einlassen können. Der Deal nächste Woche ist zu wichtig dafür. „
    Nowak machte sich auf den Weg zu Schrankmann und stand pünktlich um 9:00 Uhr bei ihr im Büro.

  • „ Kommissar Nowak , mein Beileid noch einmal zu dem Verlust ihrer Leute. “Sie schüttelte ihm die Hand.
    „Danke. Frau Schrankmann, es .. also, da gibt es etwas, was mir an dem Vorfall aufgefallen ist.“
    „ Ja, das wäre?“ Sie sah ihn fragend an.
    „ Tja, wir hatten diese Aktion bis in kleinste Detail geplant und 1 Tage vorher kommen uns die 2 Kollegen der Autobahnpolizei in die Quere. Durch einen angeblichen Informanten. Die Sache geht so schief, wie sie nur kann, 4 meiner Männer sterben , nur diese zwei Kollegen, die sind spurlos verschwunden. Keine Leichen , nichts. „
    „ Kommissar Nowak, was wollen sie damit andeuten? Der Spezialist der KTU hat mir bestätigt, dass Kranich und Gerkahn zum Zeitpunkt der Hauptexplosion genau am Herd der Explosion gestanden haben müssen. .. man kann nichts finden. Oder doch, man hat etwas gefunden. Eine kleine Dose mit 2 Ringen, die Tom Kranich gehört hat. Das steht in den Unterlagen. Frau Schubert hat sie jetzt.“
    „ Ja, aber ich finde es dennoch merkwürdig. Meine Männer wurden gefunden, waren im gleichen Raum mit den beiden....der Informant ist auch spurlos verschwunden.“
    „ Gut, dann werde ich mich darum gezielt noch kümmern. Aber ich will nicht, dass andere Leute von ihrem „Verdacht“ erfahren. Das wäre zu früh. „sie sah ihn ernst an.
    Draussen vor der Türe atmete er durch. Das wäre geschafft. „Ja Armin, ich bins. Die Staatsanwältin hat es nicht ganz geschluckt, aber ich hab sie wachgerüttelt, mal sehen.Bist du an der Engelhardt dran? Ja... gut. Ich fahre ins Büro.“


    Hartmut hatte die ganze Zeit ein Auge auf das Signal des Handys geworfen und rief nach dem abgehörten Gespräch nun Anna an.
    „Chefin? Nowak war soeben bei Schrankmann. Und sie sollten aufpassen. Ein Kollege ist an ihnen dran. Ich habe ein Gespräch abgehört. „
    „Ja , danke Hartmut. Machen sie weiter.“ Sie legte auf.
    Dann würde sie gleich auf dem Weg zu Markus Schubert wohl zu einem Trick greifen müssen.



    Tom war inzwischen ebenfalls wachgeworden und hörte die Stimmen der Anderen aus Wohnzimmer und Küche. Auch Semir war anscheinend bereits aufgestanden, denn auch seine Stimme war von dort deutlich zu erkennen.
    Langsam setzte er sich ebenfalls hin , verzog kurz das Gesicht und versuchte das Stechen im Schlüsselbein zu ignorieren, was ihm auch einigermaßen gelang. Anders war es jedoch mit den Schmerzen im Knie, als er versuchte aufzustehen. Er fluchte stumm vor sich hin, als Markus hereinkam.
    „Ah, du bist ja auch wach….warte! Das mit dem Aufstehen ist keine gute Idee.“
    Tom sah ihn an. „So, meinst du?...Und soll ich dir was sagen, ich fürchte , du hast Recht.“ Tom setzte sich zurück auf das Bett und nahm den Fuß wieder vom Boden.
    Markus nickte. „Lass mich mal noch mal drauf gucken. Willst du was frühstücken?“
    Tom schüttelte den Kopf und zuckte bereits bei der ersten Berührung von Markus an dem Knieverband zusammen. „Ne…mir vergeht gerade der Appetit.“


    Anna hielt derzeit bei Hartmut vor der KTU und ging direkt zu ihm hinein. Er sah ihr verwundert entgegen, gerade hatten sie ja noch telefoniert.
    „Frau Engelhardt, was gibt’s denn?“
    „Hartmut, ich brauche einen anderen Wagen….am hinteren Ausgang. Jetzt gleich.“

  • Er nickte.
    „Verstehe….kein Problem.“ Sofort ging er an einen kleinen Kasten, zauberte ein Schlüsselbund hervor. „Hier, der steht eh hinten am Ausgang. Schwarzer Kombi, muss sowieso zurück zu ihrer Dienststelle.“
    „Danke, Hartmut. Ich melde mich.“
    „Und grüßen sie….na, sie wissen schon, wen…“
    „Mach ich!“ Anna nickte ihm noch kurz zu und ging dann durch die Garage zum hinteren Ausgang.
    Vorne an der Strasse saß Armin in seinem Wagen und wartete darauf, dass Anna wieder aus der KTU herauskommen würde. Aber nichts geschah. Und nach einigen Minuten begann er zu ahnen, dass sie ihn hereingelegt hatte. Wütend griff er zum Handy.
    „Bernd, ich bins! Diese Engelhardt ist verschwunden, die hat mich reingelegt….“
    Das Fluchen am anderen Ende der Leitung war so laut, dass Armin den Hörer vom Ohr weg halten musste.


    „Verdammt Armin, kann man sich auf die nicht mehr verlassen oder was? „Bernd brüllte in den Hörer.
    „Dann sieh zu, dass du herausfindest was sie treibt oder plant. Ich will wissen was sie macht . Von den beiden Angehörigen ist keinen Spur . Was ist mit der Frau und dem Kind von Gerkhan? Fahr da hin, leg dich da auf die Lauer. Ich kümmere mich um Engelhardt und schaue , ob ich was rausbekommen kann.“ Bernd legte auf und Armin machte sich auf den Weg zu Semirs Adresse.


    Dort stand bereits Anna vor der Türe und wollte wie geplant Andrea abholen. Die hatte Aida bereits fertig und schnallte den Kindersitz im Kombi an.
    „Sie tragen ja Trauer, Andrea.“ Anna sah sie an.
    „ Ich dachte es kann nicht schaden, wenn ich zumindest etwas so tue, als würde mir der Tod meines Mannes sehr nah gehen. Zumindest da es heute ja nun auch in den Zeitungen steht. Das Telefon zu Hause mag ich schon nicht mehr abheben. Der AB läuft…So fertig, wir können.“
    Andrea stieg ein.


    Anna lenkte den Kombi gerade um die Ecke der kleinen Anliegerstraße, als Armin vom anderen Ende aus kam und schräg gegenüber von Semirs Haus stoppte.



    Markus wickelte langsam an dem Verband rum, sah kurz zu Tom, der sich verkrampft zurückgelehnt hatte . Die Knöchel seiner Hände waren weiß vor Anspannung.
    „Tut mir leid Tom, muss sein..... „ Die untere Schicht war schon wieder dunkelrot verfärbt, Markus schüttelte den Kopf, hielt inne.
    Griff mit einer Hand zu einer der Kompressen neben dem Bett und mit der anderen zum Telefon, wählte eine Nummer auf dem Kurzwahlspeicher.
    „Ich bins Markus, ja.... ich weiß wie früh es ist und du... hör mal. Ich hab hier ein chirurgisches Problem und könnte dringend deine Hilfe brauchen.... bei mir zu Hause, jetzt sofort.„ Er legte auf.
    „“Sag mal,.... Markus... ahh, Mann verdammt, drück da doch nicht ..so drauf“ schrie Tom nun etwas lauter auf, als Markus weiter die Wunde verband.“ Und was ist das für ein Kollege.?“
    „Das ist Florian, den ich angerufen habe, Oberarzt der Chirurgie und mein bester Uni-Sauf und Klinikfreund. Tom, es geht nicht anders. Ich hol dir jetzt eine Spritze gegen die Schmerzen, dann wird es besser, vorerst.“

  • Guten Morgen....sorry, gestern keine Fortsetzung....dafür aber jetzt ein längeres Stück! :D


    Anna sah sich immer wieder um auf dem Weg zu Markus Schubert. An einer Bäckerei holte sie kurz Brötchen.
    „Wir müssen höllisch aufpassen. Dieser Nowak riecht den Braten glaube ich. Ich will sie , Aida und Petra da nicht länger haben. Darüber reden wir gleich. „
    Andrea nickte stumm und ging weiter ihren Gedanken nach, während Aida genüsslich auf dem Rücksitz ihr Mürbchen ansabberte.



    In ihrem Büro griff Schrankmann zum Telefon. Das Gespräch mit Nowak hatte sie nachdenklich gemacht. Nun wählte sie die Nummer der Autobahnpolizei.
    „Ja, Schrankmann. Frau Engelhardt, bitte….Noch nicht da? Ja, gut, sie möchte mich bitte sofort zurückrufen. Danke.“ Schrankmann legte auf. Anna Engelhardt war anscheinend wieder bei den Angehörigen von Gerkhan und Kranich. So langsam wurde ihr das zuviel und irgendwie hatte Nowak schon Recht. Es war merkwürdig. Entschlossen stand sie auf, suchte sich die Adressen von Frau Gerkhan und Frau Schubert heraus und machte sich auf den Weg den Beiden einen Besuch abzustatten. Das hatte sie ja ohnehin vorgehabt.



    Armin rief währenddessen Bernd an. “Gerkhans Frau ist nicht da. Keine Ahnung, wo die sein soll.“
    Am anderen Ende war Nowak immer noch sauer. „Scheisse, ich habs gerade bei dieser Petra Schubert versucht. Da ist auch niemand. Und die Engelhardt ist auch verschwunden! Auf ihrer Dienststelle wusste man angeblich nicht, wo sie ist. Das gibt es doch nicht!“
    „Wo sollen die sein? In einer Klinik?“
    „Was weiss ich! Wir müssen nach anderen Angehörigen oder Freunden suchen. Irgendwo müssen die ja versteckt werden! Komm ins Büro, wir setzen uns an den Rechner. Und heute Nachmittag ist das Treffen mit diesem Franzosen. Ich kann keine Schwierigkeiten gebrauchen!“
    „Mann, und in drei Tagen sitzen wir schon in Südamerika am Strand! Und dann hat dieser Scheiss Polizeijob endlich ein Ende!“
    „Armin, davon will ich jetzt nichts hören! Wir müssen die Autobahnbullen in Griff kriegen! „ Wütend legte er auf.



    Hartmut saß in der KTU an seinem Laptop, nahm den Kopfhörer aus den Ohren und griff zum Telefon. Er musste dringend mit Anna sprechen.



    Markus öffnete Florian die Tür und dieser sah ihn verwundert an.
    „Morgen Flo! Komm rein.“
    „Morgen! Weißt du wie spät es ist und wie lange ich nachts im OP gestanden habe?...Na egal, was gibt’s denn so dringendes? Und vor allem, wieso bei dir Zuhause?“
    Dann fiel sein Blick auf einen Mann, der auf der Couch lag und auf Petra, die gerade aus der Tür von Markus Arbeitszimmer kam.
    „Hier ist ja volles Haus, was? Hallo Petra! Lange nicht gesehen.“ Lächelnd umarmte er sie. „Du wirst ja immer hübscher!“
    Schliesslich sah er wieder zu Markus. Dieser deutete nur Richtung Arbeitszimmer.
    „Komm mit, ich brauch deinen geschulten Chirurgenblick. „
    Markus ging voraus und Florian folgte ihm immer noch verständnislos. Dann sah er den Mann im Arbeitszimmer liegen, sah den Infusionständer, Verbandszeug, Spritzen und Kanülen. Er sah erneut zu Petra, dann wieder zu Markus.
    „Hast du ne Privatklinik aufgemacht?“
    „Besser, du fragst nichts….ich hätte dich nicht angerufen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.“ Markus sah ihn fest an und Florian schüttelte leicht den Kopf. Dann wandte er sich an Tom.
    „Hey, ich bin Florian. Ein guter Freund von dem Verrückten hier.“ Er reichte ihm die Hand.
    „:..Tom…Tom Kranich, hallo.“
    Wieder sahen sich die beiden Ärzte an. Markus deutete auf Toms verbundenes Knie. „Sieh dir bitte mal das Knie an und sag mir was dazu.“
    Florian nickte wortlos, stellte seine Tasche ab und entfernte vorsichtig den Verband. Tom schloss die Augen und biß die Zähne zusammen. Florian begutachtete die Verletzung, warf Markus einen scharfen Blick zu, stand auf und zog ihn etwas zur Seite.
    „Bist du komplett übergeschnappt?! Dazu brauchst du doch nicht mich, um zu wissen, wo dieses Knie hingehört! Was auch immer hier vor sich geht, diese Verletzung gehört in einen OP und zwar schnell! Hast du ein Röntgenbild gemacht?“
    Markus schwieg und Florian nickte nur. „Also nicht….Okay, dann rufen wir jetzt einen Krankenwagen und bringen ihn rüber…“
    „Nein, das geht nicht“ Tom ,der natürlich den Grossteil mitgehört hatte, schüttelte bereits den Kopf. Florian sah erneut zu Markus.
    „Markus, was zum Teufel ist hier los?! Was tust du hier, wenn ich fragen darf? Ist das ein Versuch, wie verliere ich am Schnellstens meine Lizenz? Der Mann gehört in die Klinik und das weißt du auch! „
    „Flo, es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst!“
    Markus wollte gerade ausholen, da klingelte es an der Haustüre. Alle zuckten zusammen.
    „ Das geht hier ja zu wie im Taubenschlag. Kann mir jetzt mal einer erklären was los ist? Du hast hier jemanden , der eindeutig in die Klinik und in den OP gehört und da sitzt noch einer... Markus?“ Florian sah von einem zum anderen, während Anna , Andrea und Aida ins Haus kamen.
    „Hallo Andrea. Kommt rein. Wir müssen kurz was klären.“ Markus zog Florian in sein Arbeitzimmer zu Tom und schloß die Türe.
    Annas Handy klingelte.
    „Chefin...ich muss sie sofort sprechen. Es..“
    „Hartmut, nicht am Handy. Ich rufe zurück.“ Sie legte auf, nahm Markus Telefon und rief in der KTU an.
    Hartmut erklärte ihr was er gehört hatte.
    „ Danke. Das war zu befürchten.“
    Sie machte ein ernstes Gesicht. Sah in die Runde.
    „ Nowak sucht uns. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er hier auftaucht oder noch mehr Fragen stellt. „
    Semir setzte sich auf, nahm Aida auf den Schoß.“ Chefin, wir müssen unseren Informanten finden. Ich habe da eine Ahnung wo er sein könnte. „
    „Sie finden niemanden. .und überhaupt, was geht da drinnen vor sich? „ Sie nickte in Richtung Arbeitszimmer aus dem nun deutlich laute Worte zu hören waren.

  • :baby: bin wieder daaaaa :]





    „Frau Schrankmann, die Chefin ist nicht da, also ich meine Frau Engelhardt.“ Hotte sah über den Schreibtisch in Schrankmmans ernstes Gesicht.
    „ Ja, zum Kuckuck, wo ist sie bitte? Ich suche sie, andere Leute suchen sie..“
    „ Ja, also soweit ich weiß, kümmert sie sich um Frau Schubert und Andrea. Semirs Frau..“
    „ ich weiß wer das ist, also wo erreiche ich sie? Und die anderen beiden Damen auch. „
    „ Dr. Schubert hat sie gestern abgeholt und wollte sich um sie kümmern ich nehme an sie sind bei ihm zu hause? „
    „ Und wo ist das zu Hause? Mensch Herzberger, Adresse?“


    Hotte suchte die Telefonnummer und Adresse raus und gab sie Schrankmann.
    „ Danke. Dann hoffe ich, dass Frau Engelhardt sich bald mal wieder auf ihre Arbeit konzentrieren kann... was für ein Durcheinander...“
    Kaum draussen gab sie Nowak durch, wo Anna , Andrea und Petra zu finden waren.



    Markus hatte Florian kurz erklärt um was es ging.
    „ Es ist trotzdem unverantwortlich Markus. Tom gehört in einen OP. Das muss geröntgt werden. Fieber hat er sicher schon.“ Er sah zu Tom rüber, der matt in den Kissen lag. Petra saß neben ihm und sah ihn besorgt an.
    Markus diskutierte weiter mit Florian. „Wir müssen uns was überlegen, Flo.Komm schon, wir haben doch schon soviel gemeinsam gemacht.“
    Er nickte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. „Ja, aber nicht sowas!“ Er sah zu Tom. „Vielleicht sind sie ja etwas vernünftiger, als mein Kollege hier. Ihr Knie muss dringend vernünftig im OP versorgt werden ,sonst haben sie spätestens morgen die schönste Entzündung, die sie sich vorstellen können. Außerdem rate ich dringend zu einer Computertomographie.“
    Tom zuckte die Achseln und lächelte leicht. „Mal davon abgesehen, dass ich keine Ahnung habe, was das ist….Nein, danke, es hört sich nicht so an, als ob ich daran Interesse habe.“

  • Florian verdrehte die Augen, sah wieder zu Markus. Einen Moment lang war es still, nur Petra begann auf Tom einzureden. Doch er hörte gar nicht richtig zu. Von draussen hörte man ebenfalls laute Diskussionen. Schliesslich zog Florian ein paar Instrumente aus seiner Tasche und murmelte vor sich hin.
    „Es ist nicht in Ordnung, was ich hier mache…ganz sicher nicht. Aber ihr müsste es ja wissen. Ich sehe mir das jetzt alles noch mal ganz genau an und werde dann ohne irgendwelche Röntgenbilder, CT´s und sonstiger Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts eine Diagnose stellen. So wollt ihr das ja anscheinend….“
    Schon begann er vorsichtig um das Knie herum verschieden Stellen abzutasten und sprach weiter mit sich selbst. Markus grinste jetzt zufrieden.
    „….Okay, das scheint soweit okay zu sein….Wisst ihr eigentlich, wie viele Bänder, Sehnen und Gefässe in einem Knie gibt? Naja, egal….so….Hast du wenigstens alles hier, damit wir eine Wunddrainage legen können? Das ganze Zeug muss ja wenigstens gut ablaufen können…“
    Gerade öffnete sich die Tür und Semir kam vorsichtig herein.
    „Tom, wir müssen mal zusammen was klären.“ Doch als er sah, was da vor sich ging, zog er die Tür direkt wieder zu.


    „Ok, ich brauch jetzt die Drainage .Petra, reich mal bitte die Packung da rüber, die steril verpackt ist.“ Er zeigte auf eine kleine Tüte.
    Petra reichte sie ihm und nahm dann wieder Toms Hand.
    „ Geht’s noch? Oder soll ich noch was nach spritzen?“ Markus sah Tom an, der die Augen geschlossen hatte und käseweiß geworden war.
    „ Hey, jetzt klapp uns nicht zusammen, ist bald geschafft....komm... „ er fühlte Puls und Blutdruck.....schüttelte den Kopf, spritzte erneut etwas in die Infusion auf Toms Handrücken.
    „ So, Drainage ist drin. Nähen kann ich noch nicht, das muss warten. Hast du Penicillin? Dann jag davon was in den Tropf. Ich hoffe das reicht fürs Erste.“
    „Ist schon passiert.“
    Florian nickte, legte vorsichtig den Verband wieder um das Knie und legte es etwas erhöht ab.


    Anna stand am Fenster und hatte mit Schrankmann telefoniert, da nahm sie ein Auto wahr.
    „Verdammt, Nowak steht da draussen vor der Hecke. „

  • Semir sah erschreckt auf, “Und jetzt? Kommt er rein? Woher weiß der...“
    „ Ruhig, keine Sorge. Ich fahre jetzt mit Aida und Andrea wieder nach Hause. Falls er mich anspricht, Petra ist hier bei ihrem Bruder in Behandlung nach einem Zusammenbruch -fertig. Sie bleiben wo sie sind. Verstanden? „ Sie half Andrea Aidas Sachen einpacken und sie anziehen. Alles in Ordnung da drinnen bei Tom , Semir? Sie waren so schnell wieder aus dem Zimmer erschwunden?“
    „ Äh, ja, kleine Not-OP.... hab nicht genauer hingeschaut, die werden schon wissen, was sie machen...“


    „ So, das wäre geschafft und ich hoffe das geht gut so mit diesem Provisorium...“ Florian und Markus kamen ins Wohnzimmer.
    Florian ging ins Bad, weiter lauthals vor sich hin murmelnd.
    „ Und? Seit ihr da drin fertig?„ Semir sah in skeptisch an.
    „ „ Ja, er schläft jetzt, ich brauche aus der Klinik noch einige Dinge, die besorgt Florian. Hoffentlich geht das gut, mir passt das alles nicht....Semir, das geht an die Substanz“


    Nowak stieg aus seinem Wagen aus, nachdem er sich ein Bild von dem Gebäude gemacht hatte.Von der Straße aus war es kaum einsichtig. „ Na dann klingel ich mal.“ Er wollte gerade am Tor die Gegensprechanlage betätigen, als Anna Engelhardt herauskam.
    „Kollege Nowak, was machen sie denn hier?“
    „ Ich bin auf der Suche nach ihnen und habe sie nun endlich gefunden. Frau Engelhardt..“
    Sie unterbach ihn.
    „ Können wir auf der PAST reden? Ich muss Frau Gerkahn und ihre Tochter nach Hause fahren. Der Pastor wartet gleich auf sie. „ Sie warf einen Blick zur Türe
    „ Und Dr. Schubert? Wenn Petra wieder ansprechbar ist, rufen sie mich bitte an, ja?“
    Andrea war in der Zwischenzeit mit Taschentuch vorm Gesicht und Aida auf dem Arm aus dem Haus gekommen und eingestiegen.
    Nowak stand da, beobachtete die Szene.Es schien alles schlüssig zu sein. Gerkhans Frau schien verzweifelt und drückte ihre Tochter an sich. Anna Engelhardt sah ihn an.
    „Lassen sie uns fahren, Nowak. Ich bin dann kurz nach ihnen auf der PAST. Es ist alles ein bisschen viel momentan….“
    Er nickte nur. „Schubert? Ist ein Arzt, ja? „
    „Ja, der Bruder von Kranichs Lebensgefährtin. Er kümmert sich seit gestern um alles….ich bin wirklich froh, dass er da ist.“
    „Sicher….“ Nowak nickte erneut, ging dann zu seinem Wagen.

  • Heute habt ihr wieder Glück =)....gibt noch ein Stückchen....


    Von oben beobachtete Semir hinter der Gardine stehend die Situation auf der Strasse. Markus sah ebenfalls hinunter und Semir schüttelte leicht den Kopf.
    „…Ich muss irgendwas unternehmen…Nowak plant seinen Deal, da bin ich mit sicher“, redete er wie mit sich selbst.
    Markus sah ihn an. „Du gehörst auch noch ins Bett, Semir. Nur weil du wieder einigermaßen gerade stehen kannst, heißt das noch lange nicht, dass du fit bist.“
    „…Ich kann nicht hier rum liegen und warten….“
    Florian kam aus dem Bad und sah immer noch recht unzufrieden aus.
    Sein Blick fiel auf Markus.
    „Ich bleibe dabei, ihr seid hier alle irgendwie total durchgeknallt….ich fahre in die Klinik, besorge alles, was fehlt und komm nachher noch mal vorbei.“
    „Ich danke dir Flo und….“
    „Bitte nicht! Ich will gar nicht wissen, was hier los ist. Bloß nicht!“ Er schüttelte den Kopf und ging Richtung Tür. Markus schlug ihm noch mal dankend auf die Schulter und schloß die Tür hinter ihm.
    Semir hatte inzwischen den unbeobachteten Moment genutzt und hatte bereits die Schuhe an. Jetzt griff er nach der Jacke, ging dann noch mal zu Tom ins Zimmer. Petra sah ihm entgegen.
    „Semir, was machst du denn?...Bist du verrückt?“
    „Petra, es geht nicht anders. Sag Tom, wenn er wach wird, ich melde mich….und der Engelhardt sag am besten gar nichts.“ Damit war er wieder aus dem Raum und ging langsam Richtung Tür. Markus fuhr sich mit der Hand durchs haar.
    „Willst du auch wieder so liegen wie Tom?...Semir, komm, laß das bleiben.“
    „Ich brauch nicht lang….muss jemanden suchen. Danke, markus….Und paß auf den Dickkopf da drüben auf, ja?“
    Und schon war er durch die Tür.



    Markus schüttelte den Kopf.“ Komm Petra, wir machen uns etwas zu essen. Lass Tom in Ruhe, der schläft nach der Dosis Medikamente mindestens noch 2-3 Stunden. Ich muss nur ab und an nach der ollen Drainage sehen. Mensch, bete mal, dass das klappt, was Flo da gemacht hat. Ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache... ,das sieht beschissen aus, der Blutverlust und der Kreislauf gefallen mir irgendwie gar nicht.“ Markus fuhr sich durchs Haar .


    Semir überprüfte seine Waffe kurz und schlich dann zur Garage ins Auto von Markus. Der Van würde nicht auffallen und er wusste wo er ihren Informanten suchen musste. Es gab 2 orte, w er sich oft aufgehalten hatte, wenn es brenzlig war.
    Wenn ihm doch bloss diese blöden Rippen nicht so weh täten, dann wäre das Autofahren auch ok, aber da musste er jetzt durch.

  • ok, noch ein Mini-Stück für den abend :baby:




    „ Ich hab ne Spur von Manfred. Was hast du bei der Engelhardt erreicht?“ Armin saß in seinem Wagen und fuhr stadtauswärts .
    „ Ich hab sie getroffen, zusammen mit der Witwe von Gerkhan. War auf dem Weg zum Pastor. Die Tusse von Kranich hat nen Zusammenbruch und liegt wohl bei ihrem Bruder, der ist Arzt. Aber so ganz geheuer ist mir die Sache nicht. Knall du jetzt Manfred ab, ich kümmere mich um den Stoff und den Rest.“
    Nowak legte auf und fuhr in ihr Versteck.



    Armin hatte den Zeltplatz erreicht. Hier standen mehrere Wohnwägen und Dauercamper. Soweit ein Vöglein ihm gezwitschert hatte, hatte Manfred hier einen Stellplatz.
    Er parkte den Wagen und ging ein Stück zu Fuß.


    Semir fuhr in die Einfahrt des Campingplatzes. Manfred hatte ihm einmal erzählt, wie sehr er die natur hier draussen liebte und sich oft zurückzog. Um die Jahreszeit war es hier sehr still und bis auf einen Wagen neben dem Eingang sah er niemanden.
    Er stellte Markus Wagen neben dem anderen ab und stieg aus.
    Vorsichtig , sich umsehend ging er ein Stück zwischen den Wohnwagen durch. Manfred hatte was von Seeblick erzählt, dann müsste das die letzte Reihe vor dem Ufer sein.
    Plötzlich hörte er einen Schuß, schreckte auf und duckte sich.
    „Verdammt, woher kam das?“
    Semir sah sich hilfesuchend um....

  • Armin hatte kurzen Prozeß gemacht, als er den Wagen von Manfred gefunden hatte. Das Glück war auf seiner Seite und er brauchte ihn nur durchs Fenster abknallen. Niemand schien ihn gehört oder gesehen zu haben.
    Er rannte zurück zum Wagen, sich umsehend nach anderen leuten.
    „Was war das? Ein anderen Wagen neben seinem? Er hatte niemand gesehen. „ beim Einsteigen fiel sein Blick auf die Windschutzscheibe des Vans. Von innen hing dort ein Arztausweis mit Parkplatzkarte: Dr. M.Schubert. Er stutzte und machte, dass er wegkam.
    Um die Ecke griff er zum handy.
    „Sag mal Bernd, heisst der Bruder von der Kranich-Trulla M. Schubert? Dann sollten wir ihm mal einen Besuch zu Hause abstatten. ..“ Er erzählte was ihm gerade passiert war.



    Semir stand geschockt neben der Leiche von Manfred. Er war einen Bruchteil von Sekunden zu spät gekommen. Verdammt. Fassungslos griff er zum Handy und überlegte es sich dann doch anders. Die Chefin anrufen war zu riskant. Aber er musste ja irgendjemanden informieren…schließlich rief er direkt die KTU an und glücklicherweise meldete Hartmut sich selbst.
    „Ja, ich bins Hartmut, sag nichts. Komm mit deinem ganzen Programm zum Campingplatz am Hanauer See. Da gibt’s Arbeit für dich. Und informier die Engelhardt. „
    Dann legte er auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Verdammter Mist, es war zum Verrücktwerden..Plötzlich hörte er quitschende Reifen an der Einfahrt des Campingplatzes. War da doch noch jemand? So schnell es ging eilte er Richtung Parkplatz und hielt sich dabei die schmerzenden Rippen.
    Dann sah er das Auto davonfahren! Gerade war er durch die offene Schranke und bog in schnellem Tempo auf die Landstrasse ab. Fast gleichzeitig war Semir im Wagen,stiess beim Einsteigen noch gegen das Lenkrad und fluchte laut vor Schmerzen. Dann gab er Gas.
    Der dunkle Vectra war bereits auf der Landstrasse in südlicher Richtung verschwunden, doch Semir war entschlossen ihn einzuholen. Er trat das Gaspedal weiter runter, wollte automatisch zum Funk greifen und schüttelte sofort leicht lächelnd den Kopf. Mist! Kein Dienstwagen, kein Funk. Kein Funk, keine Verstärkung. Außerdem war er für die Kollegen seit gestern tot und das wurde ihm erst in diesem Moment so richtig bewusst. Mit anderen Worten, er konnte keine Verstärkung rufen, er war auf sich allein gestellt.



    Nowak hatte sich direkt nach Armins Anruf erneut auf den Weg zu Markus Schubert gemacht. Es war Zeit entgültig dessen Wohnung zu überprüfen. Noch auf dem Weg dorthin klingelte sein Handy.
    „Armin, was Neues?!“
    „Scheisse Bernd, mich verfolgt jemand! Der Kerl, der in Schuberts Wagen fährt!“
    „Ja, und?! Wer ist das?!“
    „Keine Ahnung! Aber vielleicht hat er mitgekriegt, dass ich Manfred kaltgemacht habe! Was jetzt?!“
    „Verdammt, bleib ruhig, klar?! Du bist SEK Mann, knall ihn ab oder mach sonst was!“
    „Okay,wird erledigt! Ich melde mich!“
    Er legte auf. Nowak fluchte und Armin gab währenddessen noch mehr Gas und sein Wagen schoß auf die Autobahnauffahrt zu.

  • Tom war wieder zu sich gekommen und sah Petra fragend an. Markus hielt ihm ein Glas Wasser entgegen.
    „Hier, trink mal was….Wie fühlst du dich?“
    „Das willst du nicht wirklich wissen…..danke….Petra, wo ist Semir?“
    „Semir?“, Sie lächelte leicht,“…Du, der ist mit Andrea und Aida…“
    „Petra, ich meins Ernst….aah!...Hier ist er offensichtlich nicht, also…Wo ist er hin?“
    Sie setzte sich zu ihm, sah ihn an. „Ich weiss nicht genau, Tom….er wollte jemanden suchen.“
    Tom nickte nur. „Ja, schon klar, wen….Markus, wie geht’s mir?“
    Schubert zuckte die Achseln, setzte sich ebenfalls.
    „Willst du ne ehrliche Antwort oder soll ich drum herum reden?“
    „…Ja, komm…sag schon.“
    „Okay. Dir geht’s beschissen.“
    „…Danke….gib mir mal ein Telefon, ich muss versuchen Semir zu erreichen.“
    Markus reichte ihm wortlos den Hörer und Tom wählte eine Handynummer.


    Semir blieb in Sichtweite an Armin dran, sein Handy klingelte.
    „Ja, ach du, endlich ausgeschlafen, ja… ahh. Verdammt. Paß auf, ich hab keine Zeit, häng an jemandem dran, der grad Manfred kalt gemacht hat. Gib mal Hotte Kennzeichen durch K-Ah 1475 , fährt jetzt auf die A4 in Richtung Kölner Ring.“ Semir hatte alle Hände voll zu tun zu lenken und dabei seine immer wiederkehrenden Schmerzen im Oberkörper zu unterdrücken.
    „Sag mal Semir spinnst du jetzt total? Bist du irre? Du kannst doch nicht da draussen rum rennne, willst du dich abknallen lassen?“
    Tom wurde sauer.
    „Rennen nicht, ich fahre und im Gegensatz zu dir kann ich das sehr wohl, also halt die Klappe und bleib liegen. Jetzt leg auf, gib Markus den Hörer und er soll endlich das Kennzeichen durchgeben. Bis die Kollegen ihn haben bleib ich dran .“er legte auf



    Tom sah den Hörer an, fluchte innerlich, gab ihn Markus
    „Könntest du bitte? K-AH 1457 .“ Er gab Markus an, was er wissen musste. “Sag einfach, du hast beobachtet, wie der Fahrer jemand erschossen hat und leg auf.
    Tom lehnte sich im Kissen zurück, während Markus telefonierte.
    „ Wie konntest du ihn gehen lassen? Mit welchem Wagen ist er überhaupt unterwegs?“
    „ Mit dem Van von Markus. Und was bitte hätte ich machen sollen? Ihn knebeln? Ich hole dir jetzt mal etwas zu essen“ Petra gab Tom einen Kuß und merkte dabei, wie heiss er im Gesicht war.
    „Ich hoffe dein Bruder weiss, was Semir bevorzugt mit Autos macht..und du , ich habe keinen Hunger, danke. Aber ich mache mir Sorgen. Das wird zu heikel. Petra? Ich will nicht, dass noch mehr passiert“
    „ Du wirst sehen , wird nicht und Semir kommt sicher gleich zurück. Ich geh jetzt doch mal in die Küche.“.


    Markus stand am Küchenfenster und legte gerade den Hörer auf.“So die haben zwar blöd gefragt, aber nachdem ich gesagt habe, sie sollen Anna Bescheid geben, denke ich werden sie sich in Bewegung setzen. Aber da draussen, Petra, da steht der Wagen von diesem Nowak wieder. Ich hoffe nicht, dass er ums Haus schleicht. „

  • Weiter gehts! :baby:


    Es half alles nichts, dachte Tom. Er schlug die Decke zurück und richtete sich langsam auf. Die Toilette war Gott sei Dank hier gleich 2 Zimmer weiter. Er brauchte einen Moment bis der Kreislauf sich im Sitzen wieder beruhigt hatte und stand langsam auf.



    Nowak hatte den Wagen abgestellt und sah, dass der Van, der voher in der Einfahrt gestanden hatte, weg war. Das Tor war zu, doch er würde mit Sicherheit hintenrum irgendwo aufs Gelände kommen. Sollte diese Petra Schubert allein zu Hause sein, würde sie ihn sicher nicht bemerken. Eine Runde ums Haus, in die Fenster sehen und dann klingeln.


    Semir hatte den Vectra fast eingeholt und überlegte fieberhaft ,wie er weiter vorgehen sollte. Stoppen und festnehmen oder erstmal weiter verfolgen. Doch kurz darauf hatte sich diese Frage erübrigt, denn der Fahrer des Vectras gab erneut Gas trat dann plötzlich in die Bremse und schoss im letzten Moment von der Autobahn die Ausfahrt hinunter. Scheisse, der hat mich bemerkt, fluchte Semir vor sich hin und ging in die Bremse ,um ebenfalls die Ausfahrt noch zu erwischen. Doch der hohe Van brach sofort in der scharfen Kurve der Ausfahrt nach links aus und knallte mit lautem Scheppern in die Leitplanken. Semir flog seitlich gegen die Fahrertür und schrie auf. Der Schmerz fuhr ihm durch die Rippen in den ganzen Körper und als der Van endlich zum Stehen kam, lehnte er sich erstmal schwer atmend im Sitz zurück. In der Ferne sah er den Vectra davonfahren.



    Tom war währenddessen mühsam aufgestanden und versuchte vorsichtig Richtung Tür zu humpeln. Doch bereits nach zwei Schritten merkte er, dass das so ziemlich die beschissenste Idee gewesen war, de er in den letzten Tagen gehabt hatte.
    Einen Mont lang schloß er die Augen und hielt sich am Fensterbrett neben ihm fest. Das ganze Zimmer begann sich zu drehen und der Schmerz im Knie war kaum auszuhalten.
    Als er die Augen wieder öffnete, fiel sein Blick nach unten in den Hof. Und dann sah er ihn! Nowak. Sofort machte Tom eine schnelle Bewegung zur Seite, was die nächste Schmerzattacke zur Folge hatte.
    Dann sah er vorsichtig hinter der Gardine nach unten. Nowak lief ums Haus, blickte immer wieder hinauf.
    „Markus!...Petra!“
    Kurz darauf kamen sie ins Zimmer, sahen Tom am Fenster stehen. Markus rannte auf ihn zu.
    „Bist du verrückt?! Was machst du da?!“
    „Ja,ja…weg vom Fenster! Da unten…ist dieser Nowak! Scheisse!“
    Dann wäre er fast umgekippt, wenn Markus ihn nicht gerade noch rechtzeitig festgehalten hätte.
    „Wie kannst du aufstehen?! Spinnst du!“, Petras Stimme. Tom griff nach ihrem Arm, zog sie beiseite.
    „Vom Fenster weg….Was macht der da unten?“
    „Du legst dich jetzt erstmal wieder hin! „ Markus schüttelte wütend den Kopf. “Verdammt, das gibt’s doch nicht!“
    „ Ich wollte auf die Toilette, mehr nicht.“ Gab Tom nur noch leise von sich, das Zimmer drehte sich immer noch um ihn und er hielt sich bei Markus fest, und sackte zusammen.
    „ Ja klar, mit Infusionsbeutel und Drainage im Knie oder was? Sag doch Bescheid.! Jetzt ham wir den Salat, Mist, Petra, hilf mal , der klappt uns zusammen.... „ “ Tom reagierte nicht mehr und Markus zog ihn mit Petras Hilfe aufs Bett.


    Da klingelte es unten an der Türe.
    Markus , der Toms Puls am fühlen war sah auf, blickte Petra an.
    „Scheiße und jetzt?“
    „Du bleibst hier bei ihm. Leg die Beine hoch, der Kreislauf muss in Gang kommen. Mist, ausgerechnet jetzt. Ich geh runter. Und keinen Ton.“


    Markus hechtete die Treppe runter.
    „ Ach sie? Sie waren doch vorhin schon hier, suchen sie Frau Engelhardt wieder?“ Markus atmete gehetzt.
    „ Nein. Ich würde gerne mit Frau Schubert sprechen ,“sagte Nowak und trat in den Flur ohne groß zu fragen.
    „ Meine Schwester, die ist leider nicht zu sprechen. Ich habe ihn Schlafmittel gegeben, sie hatte einen Zusammenbruch, tut mir leid.“
    Markus schob mit dem Fuß den Koffer mit Infusionsbeuteln zur Seite, der offen an der Wand stand.
    „ Wie geht es ihr denn? Ich meine, .....wann denken sie, dass ich mit ihr sprechen kann.?“ Nowaks Blick hatte den Koffer erspäht und die auf dem Tisch liegenden Spritzen und Ampullen ebenfalls. Er liess sich aber weiter nichts anmerken.
    „ Vorerst denke ich nicht, ich bin froh, dass sie jetzt liegt . Wissen sie, mein zukünftiger Schwager, ich ... es ist einfach nur furchtbar, für alle ..... aber das muss ich ihnen ja nicht sagen... sie haben ja selbst 4 Männer verloren , wie ich gehört habe.“


    Nowak nickte. „Gut, dann richten sie ihr bitte mein Beileid aus, aber ich komme wieder.“


    Markus schloß die Türe und sah ihm nach, wie er kaum in der Einfahrt stehen zum Handy griff.

  • ja, ja... hier kommt ja schon der neue teil:



    :baby:


    „ Armin? Wo steckst du? Ich war grad bei diesem Schubert drin. Also jemand ist mit seinem Auto unterwegs und hier stimmt definitiv was nicht. Im Haus wimmelt es nur so von irgendeinem Medizin Kram. Sieht aus wie in einer Notfallambulanz da.“ Nowak setzte sich in sein Auto.


    Armin , der sich mit dem Wagen in ein Parkhaus geflüchtet hatte lachte auf.“ Klar stimmt da was nicht, soll ich dir sagen, wer mit dem Auto von Schubert unterwegs ist? Gerkahn... ich hatte ihn eben im Rückspiegel. Scheisse sag ich dir. Dann liegt Kranich sicher bei diesem Doc im Haus. Kacke und nun ?“


    Nowak schlug aufs Lenkrad.“ Paß auf. Wir treffen uns gleich in der Stadt. Ich muss nachdenken. Bis gleich.“



    Florian stieg vor Markus Haus aus seinem Wagen und holte die Tasche sowie einen weiteren Karton mit Klinikutensilien aus dem Kofferraum. Gerade hielt neben ihm ein Taxi und Flo sah einen Mann mühsam aussteigen. Beim näheren Hinsehen erkannte er in ihm den Gleichen, der vorhin noch oben bei Markus auf der Couch gelegen hatte. Jetzt stand er neben dem Taxi, hielt sich die Rippengegend und diskutierte mit dem Fahrer. Florian ging auf ihn zu.
    „hallo, sie sind doch….“
    Semir sah sich um und nickte ihm erfreut zu.
    „Ja, bin ich….Haben sie mal eben dreiundzwanzig Euro….“
    Florian sah ihn verwirrt an, kramte in der Tasche und reichte ihm seine Brieftasche.
    Semir hatte offensichtlich grössere Probleme, überhaupt noch stehen zu können und Florian brachte eilig den Karton sowie die Tasche zur Tür um dann direkt zurückzulaufen und Semir zu helfen.
    „“Sind sie sicher, dass sie okay sind? Ich mein ja nur….“
    „…Ja…geht schon, danke.“
    „Ja, dann….kommen sie erstmal mit hoch.“ Florians Handy klingelte und er zog es aus der Jackentasche.
    „Ja Markus, was gibt’s? Bin gerade bei dir vor der Tür….was ist los?! Verdammt nochmal, wieso das denn?! Ja, spinnt der?!...ja, mach auf! Ich bring hier auch deinen anderen Patienten mit! Und der sieht ebenfalls irgendwie mitgenommen aus!“

  • Da habt ihr aber Glück, dass ich noch wach bin und nicht schlafen kann....( wegen littlegittis Story....)


    Bonrath stand vor Annas Schreibtisch und sah sie fragend an.
    „Ja Chefin, was sollen wir denn jetzt mit dem Wagen machen? Zugelassen ist er auf einen Dr. Markus Schubert…ist das nicht der Bruder von Petra? Ja, ob der den Unfall verursacht….“
    Anna unterbrach ihn.
    „Nein, nein Bonrath ,hat er nicht….“
    „Ja, aber wer hat den Wagen dann gefahren, Chefin?“
    Jetzt sah Dieter sie verwundert an und hob fragend die Schultern. Anna schüttelte nur den Kopf.
    „Ich kann das jetzt nicht erklären, Bonrath, also fragen sie einfach nichts….danke. Bringen sie den Van zur KTU und fertig. Ich kümmere mich um Dr. Schubert.“
    Bonrath nickte und ging verständnislos dreinschauend aus ihrem Büro. Anna ging an einen anderen Apparat und wählte die Nummer von Hartmut.
    „Hartmut, haben sie schon was über den Toten vom Campingplatz? „
    „Erschossen, keine Spuren, alles Fehlanzeige.“
    „Okay…danke.“
    Sie legte auf. Dann erhob sie sich und machte sich auf den Weg zu Schubert. Sie konnte sich sehr gut denken, wer diesen Wagen gefahren hatte!




    Markus öffnete Flo die Türe, der Semir abstützte. „Aha, schon zurück?“ Er warf einen Blick auf die leere Einfahrt vor seinem Haus.“Wo ist mein Auto?“
    Flo sah Markus an ging weiter mit Semir zum Sofa im Wohnzimmer.“ Öhm, der kam mit nem Taxi, nu nimm die Tasche und den Karton und mach die Türe zu.“
    „Das Auto, das haben die Kollegen sicher schon mitgenommen.“ Semir liess sich aufs Sofa fallen, hielt sich die Rippen und griff zur Wasserflasche.
    Von oben an der Treppe der Empore rief nun Petra. “Markus, komm bitte mal schnell. Er reagiert nicht mehr ....“
    Markus sah Flo an, liess Tasche und Karton fallen.


    Flo griff sich an den Kopf“ Womit hab ich das verdient..... sind sie...äh, wir waren ja beim Du, also alles ok? Dann geh ich da oben mal helfen...“Semir nickte.



    Anna stellte ihren Wagen direkt in der Einfahrt ab als Semir in der Küche stand und sich etwas Neues zu trinken holen wollte. `Schitt, die hat mir grad noch gefehlt`,dachte er sich im Stillen und ging zur Türe.
    „Waren sie das? Nein, antworten sie nicht, sie waren das doch auf der Autobahn, wer sonst...oder?“
    Sie warf die Türe zu, ging ins Wohnzimmer.


    Markus kam die Treppe runtergerannt, schnappte sich Florians Koffer und nahm 2 Stufen auf einmal wieder nach oben. Im Vorbeihuschen bemerkte er Anna.
    „Ach, hallo.... ähm... setzten sie sich, Kaffee steht in der Küche...“
    Anna nickte nur, sah wieder zu Semir, der jetzt besorgt nach oben schaute.
    „Was ist da los?“
    „…Weiss nicht…bin ja auch gerade erst gekommen….ähm, ich meine, also, ich….“
    Anna unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    „Erinnern sie sich an die Abmachung?! An meine Worte, dass sie hier in dieser Wohnung bleiben!“
    „…Ja, sicher Chefin….Aber es war wichtig mit Manfred zu reden und da musste ich doch…“
    „Ja! Der ist nun tot! Haben sie wenigstens etwas beobachtet?“
    Bevor Semir antworten konnte, wurde oben die Tür aufgerissen und Florian stürmte die Treppe hinunter, sah die Beiden an.
    „Wer auch immer sie hier alle sind, jetzt ist entgültig Schluß damit!“ Dabei griff er zum Telefon. „Ja, Merten mein Name, ich brauche einen Rettungswagen, Winkelstrasse 30 bei Schubert. Und schnell bitte!“ Er legte auf, sah erneut zu Semir und Anna.
    „Der Mann da oben kommt jetzt in die Klinik, und wenn sich hier alle auf den Kopf stellen! Und es ist mir völlig Wurscht, aus welchen Gründen, weshalb oder warum das nicht gehen soll! Ich weiss nur, das Tom jetzt im OP und danach auf der Intensivstation landet und wenn er genau da ist, könnt ihr von mir aus alle machen, was ihr wollt!“



    So....und gute Nacht! :D

  • Daraufhin rannte er wieder hinauf und Semir und Anna sahen ihm hinterher.



    Nowak sah Armin entgegen , der gerade aus seinem Wagen stieg.
    „Bist du sicher, dass es Gerkhan war?“
    „Er war es, kein Zweifel!“
    „Manfred ist tot?“
    „Mausetot.“
    „Gut….Wenigstens etwas.“ Nowak nickte und reichte Armin einen Schlüssel.
    „Du holst das Heroin aus dem Schliessfach. Wir treffen uns in einer Stunde. Ich versuche den Franzosen zu erreichen. Der Deal steigt noch heute, wir müssen abhauen! Gerkhan und Kranich leben und sie wissen vermutlich, dass wir mit drin hängen. Also sei vorsichtig…in einer Stunde , du weißt, wo.“
    Armin nickte.
    „ ich fahre jetzt noch mal zu diesem Schubert. Evtl. schaff ich es ja , die beiden aus dem Weg zu räumen. Ich melde mich bei dir.“ Nowak fuhr ab. Telefonierte während der Fahrt. Endlich hatte er den Franzosen an der Strippe.


    Harmut legte zufrieden den Kopfhörer zur Seite und tippte Annas Nummer ein.
    „Chefin? Ich hab das was für sie. Nowak trifft sich heute noch mit einem Franzosen. „ er gab ihr kurz die Daten durch.
    „ ja, danke Hartmut. Und ..“
    „Wenn ich noch was habe, melde ich mich, ich weiß Bescheid Frau Engelhardt.“ Er legte auf.


    „So, das hätten wir. Jetzt wissen wir wann und wo der deal über die Bühne gehen soll. Zeit ein SEK anzufordern. Fragt sich nur, wie ich das der Schrankmann erklären soll. Die macht mir eh schon die Hölle heiss wegen dem Mord und dem Unfall auf der Autobahn.“ Anna stand auf, ging ans Fenster.
    „Aha, da kommt der RTW, ich mache mal die Türe auf.“ Sie liess die Sanitäter und den Notarzt rein, zeigte nach oben.
    Nowak gegenüber des Hauses sah sie nicht.

  • Petra saß auf dem Stuhl neben dem Bett und beobachtete das Geschehen sorgenvoll. Tom war immer noch bewusstlos , Markus und Florian hatten den Kreislauf halbwegs stabilisiert und waren am streiten.
    „Wie kann man nur , Fieber, Blutverlust.... kein Wunder, dass der uns hier abklappt. Ich hoffe für euch, dass der im OP stabil bleibt.“ Florian war mit dem Zugang in Toms Handrücken und einer Spitze zu Gange.
    „ Konnte ich denn ahnen, das Tom so dumm ist und aufstehen will? „ Markus reichte Florian die nächste Ampulle an.
    „ So, fertig, aha, ich hör die Kollegen vom RTW. Da sind sie ja schcon.
    Beide erklärten dem Kollegen kurz den Sachverhalt, während Tom auf die Trage gelegt und nach unten gerbacht wurde.
    Petra folgte ihnen in den RTW.


    Anna und Semir beobachteten die Szene schweigend, sichtlich mitgenommen ....


    „Ach ne, sieh an. „Nowak rutschte im Sitz des Autos etwas tiefer, sah wie die Besatzung des RTW jemanden aus dem Haus trugen.“ Das sieht mir verdammt nach Kranich aus. Dann ist Gerkan noch im Haus, na warte, dem puste ich gleich, wenn hier Ruhe ist, das Licht aus.


    Florian stieg mit in den RTW, wo Petra bereits neben Tom saß, warf Markus noch einen ernsten Blick zu und schloss dann wortlos die Tür.
    Markus fuhr sich mit den Händen durchs haar und ging dann langsam zurück ins haus. Er wusste, dass Florian Recht hatte und er selbst hatte sich mal wieder von Tom und Semir rumkriegen lassen.
    Er ging in die Wohnung und sofort war Semir bei ihm, Anna dicht hinter sich.
    „Komm schon, was ist mit ihm?!“
    „Ach Semir, stellt mir nicht solche Fragen. Es geht Tom schlecht und wir hätten ihn schon längst in die Klinik bringen müssen. Das war ne Scheiss Idee!“
    Dann ging er an Semir vorbei, griff nach seiner Jacke.
    „Ich fahr in die Klinik nach.“
    „Ja, wir…“ Er warf Anna einen fragenden Blick zu und sie nickte.
    „Wir kommen mit! Und dann fahren wir zur PAST und lösen dieses ganze Chaos auf. Ich kümmere mich sofort um eine Bewachung für Tom in der Klinik!“ Schon griff sie zum Telefon.
    „Wo ist mein Auto denn bitte nun?“ Markus sah Semir an und dieser lächelte und machte eine beruhigende Handbewegung.
    „Du, den kriegst du wieder, kein Problem…Jetzt fahren wir erstmal mit der Chefin mit.“
    Sie verliessen das Haus und gingen Richtung Wagen. Es war Zufall, dass Semir in diesem Moment auf der anderen Stassenseite das Glitzern aus einem parkenden Auto heraus bemerkte. Ein Glitzern, das entsteht, wenn Sonne auf Metall trifft. Dann sah er auch den Mann hinter der Waffe!

  • „Runter!“, schrie er und im gleichen Augenblick knallte es auch schon. Mehrere Schüsse fielen. Semir riss Markus mit zu Boden und Anna ließ sich gleichzeitig zur anderen Seite fallen. Von Markus kam ein kurzer Aufschrei und er hielt sich den Arm. Semir, der sich mühsam wieder aufrappelte, sah zur Chefin, die ihre Waffe bereits in der Hand hielt und dann zu Markus.
    „Was ist mit dir?!“
    „…Jetzt wird hier auch noch auf mich geschossen!...Ich hab echt genug von euch Bullen!...Und so einen will meine Schwester auch noch….na, egal…“ Er fluchte und hielt sich den Arm, von dem inzwischen jede Menge Blut hinunterlief.
    An der Strasse raste jetzt ein Auto davon und Anna gab noch mehrere Schüsse ab. Dann gab sie eine Fahndung heraus und eilte ebenfalls auf Semir und Markus zu.
    „Ich hol den Verbandskasten aus dem Wagen.“
    Semir nickte, wandte sich wieder an Markus.
    „Mir scheint, du brauchst einen Arzt.“
    „….Witzig….Flo wird sich freuen.“
    „Zeig mal..“ Semir versuchte sich Markus Arm anzusehen, doch der zog ihn weg.“
    „Lass mich bloss in Ruhe. Ich hab die Schnauze gestrichen voll. „ Er ging zu Annas Wagen und setzte sich hinten rein.


    Anna saß vorne am Funk und erklärte kurz und knapp Bonrath was er im KH zu tu hatte.
    „Nehmen sie dort Kontakt mit Dr,. Florian Merten auf, er ist gleich mit einem Patienten im OP .Niemand, aber auch wirklich niemand darf in die Nähe dieser 2 Personen ehe ich vor Ort bin, alles weitere erkläre ich ihnen persönlich.“
    Semir hatte nun auch endlich neben Markus Platz genommen und Anna gab Gas.


    „ Das sage ich ihnen, wenn die Sache vorbei ist, dann.......“ Sie wurde vom Handy unterbrochen.
    „ Frau Schrankmann, nein ich habe keine Zeit, ich bin auf dem Weg in die Klinik. Wenn sie zum Mord an Manfred Kircher mehr wissen wollen und dem Unfall... sie wissen wo sich mich finden“



    Semir sah Markus an, der sich eine Kompresse auf den Oberarm hielt
    .“Sorry Markus, wer konnte denn ahnen, dass die uns finden ..ich meine...“
    „Spar dir deine Worte Semir. Ich hätte mich gar nicht erst drauf einlassen sollen. Ich kann mir jetzt Vorwürfe machen, hätte es einfach wissen müssen, dass es ne dumme Idee war.“ Er sah aus dem Fenster.

  • Bonrath hatte den Hörer aufgelegt und sich abgemeldet. „Was zum Teufel geht da vor sich. Die Chefin spielte verrückt seit dem Unglück mit Tom und Semir, Petra und Andrea tauchten ab, Unfälle passierten und jetzt sollte er noch Unbekannte im KH beschützen. Irgendwie verstand er nur noch Bahnhof..
    Im KH angekommen nahm er vor dem OP Bereich Platz. Die Schwester hatte ihm erklärt, dass Dr. Merten bereits im OP war .


    Anna parkte vor der Notaufnahme und Semir steig mit Markus aus, dem mittlerweile doch die Sprache verhagelt war .
    Sie gingen durch den Personaleingang und landeten direkt im OP Bereich.
    „Äh, du , ich geh dann mal, hier kann ich dich ja sicher alleine lassen ,oder?“, sagte Semir, als sie an einer Türe des OPs vorbeikamen.
    „Ahh… Ne, warum, schau , da ist Flo bereits mit Tom, wie ich das sehe.“ Markus hatte auch einen Blick durch das kleine Fenster der Tür geworfen und sah seinen Kollegen bereits am OP-Tisch stehen.
    „Wir warten am besten hier...verdammt, tut das weh.„ Er hielt sich den Arm. Eine OP Schwester kam auf sie zu. „Dr. Schubert….mein Gott, was ist denn mit ihnen passiert?!“ Sie sah ihn erschrocken an“ Ich rufe gleich Dr. Merten!“
    „Nein….bloß nicht!“ Markus winkte ab. „Der hat ja da noch zu tun….ich warte draußen. Und bitte…. kein Wort zu Merten!“
    Schon drehte Markus sich um und eilte Richtung Tür zum Gang hin. Semir , inzwischen recht blass im Gesicht, nickte zufrieden.
    „Ja, gute Idee….wir warten draußen, sehr gute Idee! Komm Markus!“
    Die Schwester sah ihnen nach, schüttelte den Kopf und verschwand dann im OP.



    Anna stand inzwischen mit Bonrath im Flur vor der Tür des OP Bereichs und fragte sich , wie sie es ihm erklären sollte. In dem Moment stürmte Schrankmann den Gang entlang.
    „Frau Engelhardt, endlich! Ich fahre ihnen durch die halbe Stadt nach! Was ist hier los?!“
    „Ja…das wüsste ich auch gerne“, kam leise von Bonrath und Anna holte noch mal tief Luft. Und gerade als sie zu reden beginnen wollte, öffnete sich die Tür des OP bereichs und Schubert und Semir kamen heraus.
    Schlagartig war es still!

  • Dieter starrte Semir an und auch Schrankmann sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.
    Semir selbst machte drei Schritte zur nächsten Bank und liess sich darauf sinken. Markus musste trotz seiner Verletzung grinsen.
    „Also Frau Engelhardt, ich weiss ja nicht….das soll ein richtiger Bulle sein? Ein Weichei ist das….“ Er lachte und verzog dabei sofort das gesicht.
    Bonrath hatte sich inzwischen aus seiner Starre gelöst und ging auf Semir zu.
    „Ich…ich…ich fasse es nicht….Semir???“
    Er nickte. „Ja Dieter, ich bins wirklich…Und mal abgesehen davon, dass ich gleich umfalle, geht’s mir wirklich gut.“
    „Dann….dann bist du gar nicht tot….oh mein Gott!...Ja, wir…wir haben doch schon gesammelt und jetzt…“
    „Dann hebt das auf für ein anderes Mal.“ Semir war immer noch kalkweiss im gesicht.



    „Könnte mir jetzt bitte jemand erklären, was für ein Spiel gespielt wird?“ Schrankmann sah von Semir zu Anna und Markus.
    „Wer sind sie eigentlich und..“
    „Frau Schrankman, das ist Dr, Schubert, der Bruder von Petra Schubert. Er , na ja, egal was er gemacht hat. Wichtig ist, erstens ich brauche ein SEK ,gleich! Und zweitens: Es darf vorerst niemand erfahren, das Semir und Tom hier sind. Den Rest erkläre ich ihnen unter 4 Augen.“ Anna stand auf.
    „Wie? Kranich auch?“ Schrankmann schüttelte den Kopf.
    Bonrath sah Semir an.“Tom ?! Wo ist Tom?! Ist das der Mann auf den ich…?”
    Semir nickte. „ Ja Dieter, Tom ist im OP, und bitte , löcher mich nicht, ich komm mir schon vor wie ein Schweizer Käse. „


    „Ja, aber warum..“ Weiter kam er nicht, da ging die Türe des OP-Bereiches auf und Florian kam raus, zog sich die OP Haube und den Mundschutz runter.
    „ So, eins sag ich ihnen, in so ein Spiel verwickeln sie mich nicht mehr. Tom liegt jetzt auf der Intensiv.„

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