Mord im Wasser

  • Hallo Leute, wie versprochen kommt jetzt eine Fangeschichte von mir. Ich fang jetzt an und werde die Geschichte immer wieder fortsetzten bis zum Ende, über Feedbacks von euch würde ich mich freuen. Gut, dann kann es auch schon losgehen.


    Mord im Wasser


    Herr Lehrmann hatte wohl unbedingt eine Wasserleiche benötigt, ein Mord an Land war wohl zu simpel für seinen Geschmack. Er saß auf seinem Stuhl hinter der Theke seines privaten Tauchgeschäftes und wartete auf potentielle Kunden. Es war ein sonniger Augustdienstag, Die große Turmuhr des Kölner Doms hatte gerade 12 Uhr geschlagen und Herr Lehmann langweilte sich. Er langweilte sich, weil nichts los war. Er machte heute wohl kein Geschäft. Den Grund dafür kannte er genau: Das neue Tauchsportgeschäft, dass vor einer Woche direkt dem seinen Gegenüber eröffnet hatte. Dieser Laden nahm ihm alle Kunden, alle, die immer treu bei ihm eingekauft hatten. Doch Herr Lehmann wusste, dass nach diesem Tag alles ganz anders kommen würde. Wenn sein Vorhaben klappt, so wusste er, dann kann sich der neue Laden "Tauchsport Friedmann" nicht mehr lange halten und sein Laden "Tauchbedarf Lehrmann" wird wieder aufblühen. Wenn alles klappt. Doch Lehrmann hatte Leute, auf die er sich verlassen konnte, Leute wie Erik Lechner.


    Semir Gerkhan saß in seinem silbernen BMW und fuhr gemütlich die Autobahn entlang. Neben ihm als Beifahrer saß sein Partner Chris Ritter.Die beiden redeten unbeschwert über dies und jenes, lachten und erzählten Geschichten aus ihrem früheren Leben, bevor sie zusammengekommen sind. "....dann fuhren ich und Tom also so schnell wir konnten zu Dieters Haus. Wir wussten, dass die Zeit knapp war, aber wir wollten nichts unversucht lassen, um unseren Kollegen und seinen Sohn zu retten", erklärte Semir, Chris hörte gebannt zu. das Abenteuer um die Rettung von Dieter Bonrath und seinen Sohn faszinierte ihn. "Tom, mutig wie er war, rannte so schnell er konnte in das Haus, in dem Dieter und sein Sohn auf einer Couch saßen, unter der eine Bombe platziert war, die hochging, sobald sich der Druck von ihr löst, also konnten sie nicht aufstehen. Tom schaffte es,den Countdown zu stoppen , als die Bombe noch eine Sekunde vor dem explodieren war." Chris nickte anerkennend. "Wow", sagte er, "Tom muss ein richtig guter Partner gwesen sein, hm ?" Semir nickte und setzte eine traurige Miene auf. "Ja... ja das war er", sagte er. "Weißt du, was seine letzten Worte waren ? Bevor er starb sagte er: Semir... wer passt denn jetzt auf dich auf ?" Chris fühlte mit Semir. Er hatte Tom Kranich nie kennengelernt, aber nach allem, was Semir ihm erzählt hatte, hatte er großen Respekt vor diesem Mann und sein Tod betrübte ihn sehr. Semir klopfte ihm auf die Schulter. "Aber jemanden, der auf mich aufpasst, hab ich ja bereits gefunden", sagte er. Chris wand sich zu ihm. "Aber diese Arbeit ist nicht immer leicht, kann ich dir sagen". Auf diesen Kommentar hin grinsten beide. Plötzlich bemerkten sie eine schnelle Bewegung und sahen, dass ein schwarzer Audi viel zu schnell an ihnen vorbeiraste. "Den schnappen wir uns !" rief Semir, montierte Das Blaulicht am Dach seines BMWs und raste dem Flitzer hinterher. Schon bald waren sie neben ihm. "Autobahnpolizei, sofort an die Seite fahren und anhalten !" befahl Chris durch das offene Fenster. Der blonde Fahrer antwortete auf den Befehl, indem er eine Pistole auf die beiden richtete und schoss. Sie konnten sich gerade rechtzeitg wegducken, aber der Audifahrer nutzte die Ablenkung, um wieder an Tempo zu gewinnen, Semir und Chris blieben jedoch dran. Der mann streckte die Waffe aus dem Fenster und nahm Semirs Auto unter Beschuss. Als er seine Waffe wieder zurückzog, um nachzuladen, griff Chris zu seiner eigenen und schoss zurück, wobei eine Rückblende des Audi beschädigt wurde. Jetzt schoss der Fahrer wieder, Chris ging in Deckung, streckte sich erneut aus dem Fenster, gab drei weitere Schüsse ab, zwei davon trafen den Arm des feindlichen Schützen. Er verlor die Kontrolle über seinen Audi, welcher ins schlängeln kam, auf der Autobahn stehen blieb und von Wägen gerammt wurde, die nicht mehr rechtzeitig bremsen oder ausweichen konnten. Als Semir und Chris an der Unfallstelle ankamen, stiegen sie aus und bewegten sich auf den Audi zu, die Waffen jederzeit schussbereit. Semir zog den verwundeten Fahrer, der zu angeschlagen war, um Widerstand zu leisten, aus dem Auto und legte ihm Handschellen an, Chris rief den anhaltenden und aussteigenden Schaulustigen zu, sie sollten bitte in ihren Autos sitzen bleiben. Als sich die allgemeine Aufregung wieder gelegt hatte, bemerkte Semir einen seltsamen Geruch. "Chris ? Riechst du das auch ?" "Ja", war die Antwort. "Es kommt wohl aus dem Kofferraum." Während Semir den Audifahrer festhielt, ging Chris zum Kofferraum des Audi, richtete seine Waffe darauf und öffnete ihn. Erschrocken wich er einige Schritte zurück. "Semir. Schau dir das an !" Semir blickte in den jetzt geöffneten Kofferraum-und sah die völlig durchnässte Leiche eines etwa 20 Jährigen Mannes darin liegen.



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    Fortsetzung folgt..........

  • Semir blickte dem Audifahrer ins Gesicht. "Ich bin mal gespannt, wie sie das erklären werden !".


    Lehrmann saß hinter der Theke seines Ladens. Langsam wurde er unruhig. Hatte Erik den Befehl ausgeführt ? Ist etwas schief gelaufen ? Und wenn ja, wie lange würde es dauern, bis die Polizei in seinem Laden erscheinen würde ? Was sollte er tun ? Die Gedanken in Lehrmanns Kopf übeschlugen sich, da öffnete sich die Tür. Einer seiner Freunde, Jonas Hecker kam herein. "Jonas !" rief Lehrmann freudig darüber, dass etwas passierte. Er stand auf und schüttelte seinem Freund die Hand. "Ist mein Auftrag ausgeführt worden ?" Jonas nickte, allerdings mit besorgter Miene. "Es gab einen Zwischenfall. Die Bullen. Sie haben Erik." Lehrmann hatte es befürchtet. "Die Leiche ?" fragte er. "Sie haben sie entdeckt" antwortete Jonas. "Verdammt !" schrie Lehrmann. "Das hätte nicht passieren dürfen!" "Er hat versucht, die Polizisten zu töten. Dafür kommt er aus dem Knast nicht mehr raus." Lehrmann nickte. "Vermutlich wird er reden. Jonas, trommle deine Jungs zusammen, sie sollen sich in meinem Laden verstecken. Dafür stelle ich ihnen meine Wohnung oben zur Verfügung, die ist groß genug. Sobald die Bullen hier aufkreuzen... du weißt schon." Jonas nickte. "Und beeil dich !" rief ihm Lehrmann noch hinterher, als er den Laden verließ.


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    Fortsetzung folgt....

  • Semir saß auf einem Stuhl in einem abgedunkelten raum, der Mann, den er und Chris zuvor verfolgt hatten, saß ihm gegenüber. Chris stand daneben und beäugte den zu verhörenden argwöhnisch, sichtlich bereit, einzugreifen, wenn es Ärger gibt. "Also, Herr Lechner, ich frag sie nochmal: WO haben sie die Leiche her ?" fragte Semir mit lauter Stimme. "Ihr Drecksbullen, ihr macht ja doch nichts gegen mich, wenn ich schweige !" war die äußerst unhöfliche Antwort Erik Lechners. Chris marschierte auf ihn zu und packte ihn am Kragen. "Das werden wir sehen, du-" "Chris !!!" brüllte Semir. Chris setzte den Mann, dessen ernste Augen nun sichtlich mit Angst erfüllt waren, unsanft auf dem Stuhl wieder ab. "So kriegen wir aus dem ja doch nichts raus, Scheiße mann !" schrie Chris, sein Gesicht war rot vor Zorn. Er schlug mit der Faust auf den Tisch. "Also, am besten, sie antworten jetzt auf die Fragen meines Partners, sonst antwortew ich auf ihren Kommentar von grade eben, allerdings nicht nur mit Worten, verstanden ?!" brüllte er Lechner ins Gesicht. Der nickte stumm. "Also, noch mal", sagte Semir geduldig, "woher stammt die Leiche ?" Ein weiteres mal blieb Lechner stumm. "Willst du uns jetzt verarschen, du kleiner-" begann Chris. "Schon gut schon gut, ich rede !" rief Lechner da schnell. "Das wird auch Zeit", gab Semir zurück. Lechner schluckte. "Ein Freund von mir, Jörg Lehrmann.... er gab mir den Mordauftrag". "Und sie haben ihn ausgeführt ?" gab Chris deutlich ruhiger als vorhin zurück. Als Bestätigung nickte Lechner. "Ja, damit blüht ihnen lebenslange Haft wegen Mordes und versuchten Mordes an zwei Beamten" klärte semir ihn auf. Schon kamen zwei Polizisten, die ihn abführten. "Den sind wir los" sagte Chris, als sie den Kollegen nachschauten. Semir nickte und beide verließen den Raum. Schon kam ihnen ihre Chefin Anna Engelhardt entgengen.



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    Fortsetzund folgt

  • Sie betagte die beiden mit ernstem Blick. "Meine Herren" sagte sie sehr diszipliniert. Die beiden Polizisten nickten. "Wir konnten herausfinden, dass der Mann, den ihr im Audi aufgefunden habt, Thomas Friedmann war. Er hatte ein Tauchgeschäft am Stadtplatz errrichtet, Tauchsport Friedmann. Genau gegenüber des Geschäftes Tauchbedarf Lehrmann." "Das ist sehr nützlich Chefin, wir konnten nämlich herausfinden, dass ein gewisser Jörg Lehrmann für den Tod Friedmanns verantortlich sei", gab Chris zurück. "Der Mann, den wir verhört haben, war der Mörder und bekam seinen Auftrag von diesem Herrn Lehrmann" fügte Semir hinzu. "Sie beide begeben sich zu Tauchbedarf Lehrmann und versuchen, den Inhaber zu verhaften" gab Frau Engelhardt zurück. "Sind schon so gut wie unterwegs, Chefin" gab Semir zurück.


    Die drei Männer waren muskulös, jung und sahen fit aus, genau was Herr Lehrmann brauchte. "Also meine Herren,ihr dürft es euch in meiner Wohnung bequem machen. Wenn ich euch brauche" er deutete auf einen roten Knopf, der, nur für ihn sichtbar, hinter der Kasse verborgen war, "dann kommt ihr unauffällig und bewaffnet herunter und liefert den Bullen einen angenehmen Empfang." Die drei Männer grinsten und nickten zustimmend. Sie waren genau von der Sorte Mensch, die ihren Spaß daran hatte, anderen Menschen schaden zuzufügen. Ja, genau das war es, was Lehrmann brauchte.

  • Chris und Semir saßen im blauen Mercedes CLK. Chris war am Steuer. "Das passt alles super zusammen" sagte Semir während der Fahrt. "Lehrmann hat ein gut gehendes Tauchsportgeschäft. Dann kommt dieser Friedmann und eröffnet ihm gegenüber selbst eines. Das passt Lehrmann nicht-" "und darum gibt er Lechner den Auftrag, Friedmann umzubringenschlussfolgerte Chris. "Ja, genau" gab Semir zurück. "Ist schon hart wenn man sich das vorstellt, da wird einer umgebracht, damit das Geschäft wieder läuft" sagte Chris. "Tja ja so sind die Menschen" gab Semir zurück. 20 Minuten später errreichten sie das Geschäft Lehrmanns. Chris parkte seinen Wagen direkt vor der Eingangstür. Sie stiegen aus und betraten das Tauchgeschäft. Hinter der Theke saß ein muskulöser, schwarzhaariger Mann mit Locken, etwa Mitte 30. Das musste wohl Lehrmann sein. "Grüß Gott, meine Herren" sagte er übertrieben freundlich. "Was kann ich für euch tun. "Die Hände ausstrecken, sie sind festgenommen, Herr Lehrmann !" antwortete Semir. "Wa...warum ?" "Das wissen sie genau. Ich geb ihnen einen Denkanstoß" sagte Chris. "Friedmann." Lehrmann zuckte zusammen. "Das war ich nicht!" "ja, es war Lechner.... welcher von IHNEN den Mordauftrag erhalten hat !" sagte Semir. "Hören sie meine Herren..." wärend Lehrmann das sagte, machte er eine schnelle Handbewegung hinter seine Theke, die den Polizisten wohl entgangen war. "Was ist denn ?" fragte Chris etwas spöttisch. "Das Ende !" gab Lehrmann zurück. Noch bevor den beiden Polizisten bewusst wurde, was damit gemeint war, öffnete sich eine Hintertür und drei schwarz gekleidete Männer erschienen. Sie schossen mit Maschinenpistolen auf Chris und Semir. Die beiden konnten im letzten Moment hinter der Theke Deckung suchen. Sie zückten ihre Pistolen und schossen zurück, dabei traf Chris einen der Schützen tödlich in der Brust, die anderen beiden waren beschäftigt, ihn aus der Schussbahn zu ziehen und somit abgelenkt. Das nützten Semir und Chris sofort aus, um aus dem Laden zu stürmen, wie Lehrmann es zu Beginn der Schießerei getan hatte. Als sie draußen ankamen, flitzte ein grüner Toyota an ihnen vorbei, in dem Lehrmann saß. Sofort stiegen sie in den CLK, montierten darauf das Blaulicht und machten sich an die Verfolgung. Sie waren dicht hinter Lehrmann, da kam ihnen ein Laster entgegen und Chris musste ausweichen, das gab Lehrmann Vorsprung, doch sie blieben an ihm dran. Schließlich kamen sie zu einem Bahngleis, welches Lehrmann überquerte, Chris musste jedoch anhalten, sonst wären sie von einem sehr schnellen Zug mitgerissen worden. Als er weg war, war von Lehrmanns Toyota schon nichts mehr zu sehen. Er war ihnen entkommen. Semir schüttelte den Kopf. "Ach Chris, wenn du immer so fahren würdest wie grade eben." "Was wär denn dann ?" fragte Chris. "Dann würde uns wirklich jeder Flüchtige durch die Lappen gehen", war die Antwort des gereizten Semirs.



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    Fortsetzung folgt

  • "Sehr erfolgreich waren ihre Ermittlungen ja nicht" sprach eine saure Frau Engelhardt die beiden, die im Büro der Chefin saßen, an. "Ihr Auftrag lautete, Lehrmann festzunehmen. Und was machen sie ? Anstatt zu reden schießen sie den ganzen Laden zusammen und-" "Hey, Chefin, das war Notwehr, wir wurden angegriffen !" gab Chris gereizt zurück und Semir kommentierte das mit einem Kopfnicken. "Und während sie, Herr Ritter, damit beschäftigt waren, einen Angreifer zu erschießen, konnte Lehrmann fliehen. Sie hätten ihn im Auge behalten müssen !" Jetzt ergriff Semir das wort. "Wie hätten wir das machen sollen, er ist während der Schießerei geflüchtet und wenn ich und Chris nicht auf die Gegner aufgepasst hätten, wären wir jetzt beide tot !" Semir machte keine Anstalten, sich seiner Chefin gegenüber im Tonfall zu zügeln. Scheinbar hatte er Anna aber überzeugt, sie wurde nun ruhiger. "Es ist ja nicht so, dass wir ihm tatenlos nachgesehen hätten, wir haben ihn verfolgt, aber er ist uns entwischt" gab Chris noch hinzu. Anna beugte sich nun etwas vor. "Das weiß ich doch, dass ihr ihn nicht einfach entkommen lassen hättet. Fakt ist jedoch, dass er entkommen ist". "Und jetzt weiß er, dass die Polizei hinter ihm her ist, darum wird er dementsprechende Maßnahmen ergreifen" sagte Semir. "Dann müssen wir der Jagd auf Lehrmann höchste Priorität einräumen.... sobald wir Hinweise auf seinen eventuellen Standort erhalten, werde ich sie beide davon in Kenntnis setzen. Einen schönen Abend noch, meine Herren". Semir und Chris nickten, standen auf und verließen das Büro der Chefin. Sofort kam ihnen Horst Herzberger entgegen. "Semir, Chris, ich habe Neuigkeiten für euch in Bezug den Mordfall an Friedmann. Untersuchungen an der Leiche haben ergeben dass er ertränkt wurde... in einem See". "Das ist sehr interessant Hotte, danke" antwortete Chris dem Kollegen. Auf dem Weg nach draußen sprach Semir Chris darauf an. "Ein Inhaber eines Tauchsportgeschäftes gibt den Auftrag, einen anderen Tauchgeschäftsinhaber zu ermorden... und dieser Mord findet auch noch im wasser statt, besser gehts nicht". Chris nickte. "Es geht um Tauchsportgeschäfte und daraufhin ereignet sich ein Mord im Wasser... welch ein Zufall". "Gute Nacht, Chris !" "Dir auch Semir". Als Chris in sein Auto steigen wollte, rief ihm Semir noch etwas nach. "Äh, Chris." "Ja, was denn ?" Semir zögerte kurz,dann schaute er Chris in die Augen. "Danke, dass du mein Partner bist" sagte er schließlich. Chris grinste. "Gern doch. Ich danke dir für die selbe Sache". Sie winkten sich zum Abschied zu, dann stieg jeder in sein Auto und fuhr in Richtung seines Hauses. Als Semir in seinem Auto saß, gingen ihm noch einmal Toms letzte Worte durch den Kopf. "Semir... wer passt denn jetzt auf dich auf ?" Eine Person, die auf ihn aufpasst, hatte er wirklich gefunden.


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    Fortsetzung folgt.....

  • Semir parkte seinen Wagen, stieg aus, sperrte ihn ab und betrat das Haus. Andrea, seine Frau erwartete ihn schon. "Hallo mein Schatz". Sie umarmten sich und küssten sich. "Unser Kind schläft schon". Semir nickte. Er setzte sich an den Tisch und Andrea brachte ihm einen Teller Spaghetti. Er bedankte sich und begann zu essen. Andrea setzte sich ihm gegenüber. "Wie war denn die Arbeit heute ?" erkundigte sie sich. "Naja, wir wollten Lehrmann festnehmen, das ging aber in die Hose". "Wär ja nicht das erste mal" sagte Andrea frech. "Danke, Lieblng". Der Sarkasmus ging an Andrea verloren. "Was ist denn genau passiert ?" "Wir wurden angegriffen. Drei Männer mit Maschinenpistolen, gute Schützen". Lehrmann konnte entkommen und solange er auf freiem Fuß ist, ist niemand sicher, denn Lechner und die anderen drei, von denen nur noch zwei übrig sind, sind sicher nicht seine einzigen Komplizen. Egal wie, er muss aufgehalten werden". "Das schaffst du schon" munterte Andrea ihn auf. "Das werd ich auch müssen" sagte Semir. "Der Gangster, der an meinem Schatz vorbeikommt, muss erst geboren werden" antwortete Andrea voller Stolz. "Naja, unsere Tochter war bestimmt nicht das letzte Kind, das auf die Welt gekommen ist" antwortete der Polizist. Beide grinsten. Als Semir fertig war mit Essen, gingen sie beide ins Schlafzimmer und legten sich schafen. Semir riss die Augen weit auf-draußen war es schon sehr hell, er muss wohl lange geschlafen haben. Er schaute auf sein Telefon. Erleichtert ließen sich da keine Anrufe in Abwesenheit finden, auf seinem Handy auch nicht. Andrea schlief noch. Leise stieg er aus dem Bett und zog sich an. Er entschloss sich, einen Spaziergang zu machen. Die frische Luft draußen tat gut, trotzdem war er wohl der einzige, der unterwegs war. Er ging gut gelaunt und lebenslustig den Bürgersteig entlang. Da konnte er in knapper Entfernung einen Mann erkennen. Er war sehr groß und muskulös, kam immer näher. "Bestimmt nur ein weiterer Passant" dachte Semir. Aber nein, als der mann ihm näher kam, da kam er Semir bekannt vor. Jetzt standen sie sich gegenüber und der sympathische Mann lächelte freundlich. "Semir, lange nicht gesehen". Er streckte die Hand aus. "Wer sind sie ?" fragte Semir-und da kam ihm die Antwort auch schon von selbst. "André !" Das war wahrhaftig André Fux, sein Partner, den er für tot geglaubt hatte. Semir schüttelte die Hand seines Ex-Partners. André nickte. Ich dachte du wärst-" "Nein. Ich lebe, Partner, ich bin nicht tot. Und du kannst von glück sagen, dass du auch lebst. Dieser Jörg Lehrmann ist gefährlich. Du musst dich vorsehen, ja ? Semir, versprich mir das !" "Ganz sicher, André, du hast mein Wort". André schaute traurig drein. "Ich wünschte, ich könnte dir helfen, so wie früher. Aber ich bin nicht mehr bei der Polizei". "Schon in Ordnung" sagte Semir, immer noch freudig grinsend. "Aber mit Chris wirst du es sicher auch schaffen" sagte André. "Na klar" gab Semir zurück. "Der Gangster, der an mir vorbeikommt, muss erst geboren werden !" Sagte er. Beide lächelten. "Das hat meine Frau gesagt". "Wie recht sie hat. Wenn du mal wieder Zeit hast, können wir uns mal wieder treffen. Ich würde gern deine Frau und Chris kennenlernen und die Kollegen von der Autobahn wieder sehen" sagte André. "Sie werden sich freuen, dass du lebst". André nickte. Semir umarmte seinen ehemaligen Partner und André umarmte ihn. "Schön, dass du lebst, mein Freund". Plötzlich fiel ein Schuss. Semir schreckte auf- und sah André vor sich zusammenbrechen, an seiner Seite ein Einschussloch, aus dem Blut floss. "André ! André !" rief Semir. Das durfte nicht sein, nicht jetzt, nicht jetzt, wo sie sich wieder gefungen hätten. "Semir....." André brach zusammen. Semir wollte seinen Puls fühlen, doch da war keiner mehr...
    Semir schreckte hoch, schweißgebadet. Er griff nach seiner Pistole. Wo war André ? Wo war der Mörder ? Er merkte, dass er in seinem Bett lag und nichts an hatte. Aber er war doch raus gegangen... jetzt erst merkte er, dass er geträumt hatte. Er legte sich wieder hin. Der Traum hatte ihm den Tag in Erinnerung gerufen, an dem André sein Leben verlor. Er sah alles vor sich, sah André, wie er getroffen ins Wasser fiel. Warum hatte er damals sterben müssen ? Warum ? Eine Träne lief an Semirs Wange herunter. Warum musste André damals sterben ? Warum musste Tom sterben ? Warum werden alle irgendwann sterben ? Bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um. Alle müssen irgendwann sterben... Bonrath, Herzberger, all seine weiteren Kollegen, seine Chefin, Chris, Hartmut, Andrea, seine Tochter, er selbst.... einfach alle. Warum müssen alle sterben ? "Weil niemand ewig lebt" antwortete er sich selbst in Gedanken. aqber warum lebt niemand ewig ? "Weil dann niemand sterben würde" war seine gedankliche Schlussfolgerung.




    So, das war mal ein etwas längeres Kapitel meiner Geschichte, die noch lang weitergehen wird, ich hoffe sie gefällt euch und bitte schreibt mir mal wieder Feedbacks, ich würde mich sehr freuen.

  • Chris stand in seinem Wohnzimmer. "Das war ein harter Tag, aber ich hab alle Herausforderungen bestanden" sagte er sich selbst. Er hatte jetzt Hunger, also ging er in die Küche und öffnete den Kühlschrank. "Was haben wir denn da ? Ah, ja genau, das schmeckt mir!" Er nahm eine Packung Fertiggulasch mit Nudeln und wärmte es in der Mikrowelle auf. Chris war jetzt gut gelaunt. Das hatte er oft. und das ist gut so. Als sein Gulasch fertig war, setzte er sich mit Besteck an den Tisch und begann zu essen. Dieses Gulasch war eines der wenigen Fertiggerichte, die er mochte. Er nahm die Fernbedienung und schaltete sich den Fernseher ein. Er schaltete die Sender durch. Auf ProSieben lief gerade eine Komödie. Bei so guter Laune, wie er sie gerade hatte, kann man durchaus etwas lustiges vertragen, also ließ er ProSieben da. Der Film war echt lustig, Chris musste oft laut auflachen. Als er mit Essen fertig war, warf er die Packung in den Müll, kehrte ins Wohnzimmer zurück, machte es sich wieder auf der Couch bequem und genoss seinen Film. Als dieser zu Ende war, kam Chris aus dem Lachen fast nicht mehr raus, so lustig war er. Auch als er im Bett lag und eigentlich schlafen wollte, schüttelte er sich noch immer vor Lachen. Plötzlich klingelte sein Telefon. Kichernd nahm er es. "Ha..hahaha..Hallo ?" Sagte er unter ständigem Lachen, er konnte einfach nicht mehr aufhören. Die Stimme am Telefon kam ihm unbekannt vor. "Amüsieren sie sich schön, Herr Ritter ? Erzählt ihre Frau ihnen gerade einen Witz ? Ach ja, ich vergaß, die wohnt ja gar nicht bei ihnen !" Als die Rede von seiner Ex-Frau war, verging Chris plötzlich das lachen. "Wer sind sie ? Was ist mit meiner Frau ?" "Du kennst mich, Bulle ! Seit heute ! Es wäre besser für dich, diese Begegnung hätte nie stattgefunden !" Da kam es Chris. "Lehrmann ? Was wollen sie ?" "Deine EX-Frau ist wirklich... ein Hingucker !" sagte Lehrmann. "Und deine Tochter... wie alt ist sie ? Ich schätze 14, kann das sein ? Ein alter, in dem Kinder erst langsam aber sicher anfangen, richtig zu leben. Wir wollen dem guten Mädchen seine Zeit doch nicht... nehmen, oder ?" Jetzt war Chris gar nicht mehr lustig drauf. "Halten sie sich aus meiner Familie heraus !" rief er durch das Handy. "WEnn der Frau und dem Mädchen nichts passieren soll, musst du dafür aber etwas tun" antwortete Lehrmann. "Und was ?" Chris war gar nicht wohl zumute. Lehrmann erteilte ihm einen Auftrag. Und der war gar nicht schön. "Hören sie, das kann ich nicht" flehte Chris. "Wir können uns doch sicher einigen, oder nicht ?" "Ich hab dir schon gesagt, wie" sagte Lehrmann. "Entweder du tust, was ich dir sage, oder du kannst dich von deiner Ex und deriner Tochter verabschieden, Bulle !" Damit legte Lehrmann auf. Chris glaubte nicht, was er gerade gehört hatte. Das konnte nicht sein, dass er ausgerechnet auf diese Art und Weise seine Familie beschützen muss. Er lehnte sich auf dem Bett zurück und dachte an Lehrmanns Worte. Das konnte er nicht tun. Das konnte er ihm nicht antun, er konnte Semir das nicht antun.... aber musste es tun.


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    Fortsetzung folgt....

  • Semir betrat das Polizeigebäude und begrüßte seine Kollegen, die schon da waren. Dieter Bonrath saß vor einem PC. Semir ging auf ihn zu. "Morgen Dieter !" "guten Morgen Semir" antwortete Dieter freundlich mit einem grinsen. "Hast du gut geschlafen letzte Nacht ?" Da fiel Semir ganz ruckartig der Traum wieder ein. Und damit kam auch wieder die Erinnerung an André. Sein Gesicht wurde traurig, aber um sich vor lästigen Fragen zu schützen, verbarg er seine Trauer und lächelte Bonrath an. "Ja, ich hab ganz gut geschlafen, danke Dieter" sagte er. Bonrath schien ihm nicht ganz zu glauben, sagte aber nichts. Semir wollte das Thema wechseln. "Ähm, Dieter, weißt du ob Chris schon da ist ?" "Nein, er ist noch nicht da" antwortete Bonrath. Da meldete sich Hotte zu Wort. "Ich hab vorher eine SMS von ihm bekommen, in der stand, dass er heute etwas länger Zeit brauchen wird, bis er da ist. Da wird sich die Engelhardt aber freuen !" Bonrath blickte erstaunt zu Hotte hinüber. "Warum schreibt Chris ausgerechnet DIR eine SMS und nicht mir zum Beispiel ?" Herzberger hob demonstrativ den Kopf etwas an. "Tja, Dieter.... man schreibt eben in erster Linie an die guten Freunde, weißt du ?" Jetzt wurde Dieters Gesicht zornig. "Das.... das glaub ich nicht, dass du sein Freund bist, wenn ich es nicht bin !" "anscheinend doch..." gab Hotte zurück. "Nein, das ist nicht MÖGLICH, verstehst du, das jemand dich lieber mag als mich" "warum soll es das nicht sein ?" fragte Hotte herausfordernd zurück. Semir entfernte sich etwas von den beiden, er wollte sich bei ihrer alltäglichen Keilerei, die sich immer um nichtige Dinge handelte, wie zum Beispiel, dass der eine eine SMS bekommt und der andere nicht, nicht einmischen. Stattdessen widmete er seine Gedanken jetzt Chris. Was konnte denn der Grund sen, dass er länger bis zur Arbeit brauchte ? Das war noch nie der Fall gewesen. Semir machte sich ein bisschen Sorgen. Läuft alles richtig....... oder geht da irgendetwas schief ?


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    Fortsetzung folgt...

  • Er wurde aus seinen Spekulationen gerissen, als sich die Tür öffnete und Chris hereinkam. Er sah aber nicht so fröhlich aus wie sonst, sondern eher etwas traurig. Scheinbar bedrückte ihn etwas. Semir ging auf ihn zu. "Hey, Partner !" Als Chris Semir ins Gesicht blickte, da war ihm scheinbar noch schlechter zumute. "Hallo" gab er nur kurz zurück. "Chris, wie gehts ?" erkundigte sich Hotte. "Gut" war die kurze Antwort. Frau Engelhardt kam jetzt aus dem Büro. "Guten Morgen Herr Ritter" Chris nickte nur kurz. "Hatten sie eine angenehme Nacht ?" Chris zuckte zusammen, fasste sich aber sofort wieder. "Ja.. ja.. gute Nacht gehabt, ja, danke" stotterte er hervor. Chris vermied es entschieden, Semir in die Augen zu schauen. "Ähm ich muss mal für kleine Ritter" sagte Chris jedoch ohne die leiseste Spur eines grinsens und verschwand in Richtung Toilette. "So ist er doch sonst nicht" sagte Bonrath, als Chris außer Hörweite war. Anna nickte. "Irgendetwas stimmt nicht.... Semir, jetzt haben sie die Gelegenheit, alleine mit ihrem Partner zu reden... folgen sie ihm und gehen sie der Sache auf die Spur". Semir nickte und ging den gleichen Weg, den Chris zuvor gegangen war. Was zum Teufel war denn mit Chris los ? Warum redete er so wenig ? Warum machte er so einen bedrückten Eindruck ? Und warum vermied er es, mit Semir Kontakt zu knüpfen ? Semir stand nun vor der Tür zur Herrentoilette. Er freute sich nicht sehr auf das anstehende Gespräch, da sich Chris gar so seltsam verhielt. Trotzdem öffnete Semir jetzt die Tür. Da sah er Chris auch schon. Er hatte sich über das Waschbecken gekrümmt, er zitterte am ganzen Körper, so stark, dass er wohl hingefallen wäre, hätte er sich mit den Händen nicht ganz fest an den Beckenrand geklammert. Es sah danach aus, als hätte er sich gerade übergeben. "Chris !" Semir ging auf ihn zu und strich ihm mit der Hand über den Rücken. "Chris, was ist denn mit dir ?" Chris wandte Semir sein Gesicht zu.Es war völlig blass. "S..Semir, mein...Partner". Semir nickte. "Semir..." "Ich bin hier, Chris" sagte Semir beunruhigt. "Das...weiß ich... ich hab doch zwei Augen" Semir grinste, als er aber sah, dass Chris dieses Grinsen nicht erwiderte, legte er es sofort wieder ab. "Was ist los mit dir, Chris ?" "Semir, komm mit mir... ich muss dir.... muss dir etwas zeigen... Semir".



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    Fortsetzung folgt...

  • Chris marschierte aus der Toilette heraus, Semir folgte ihm. "Was willst du mir denn zeigen ?" "Du... wirst sehen". Chris war sichtlich nicht wohl bei der Sache. Er führte Semir aus dem Gebäude heraus und zum Parkplatz. Semir wurde immer unruhiger. "Steig in dein Auto und fahr mir nach" befahl im Chris, jedoch mit traurigem Blick. Chris stieg in seinen Mercedes und Semir in seinen BMW. Chris fuhr auf die Straße, Semir folgte ihm. Mittlerweile war ihm gar nicht mehr wohl bei der Sache. Wo wollte Chris ihn hinführen, was wollte er ihm.... zeigen ? Nach etwa Zehn Minuten Fahrt hielt Chris an einem Parkplatz vor einer abgelegenen Wiese an, Semir tat es ihm nach. Beide stiegen aus und Chris führte ihn auf die Wiese. "Chris... was läuft hier ? Was sollen wir hier ?" Semir war jetzt etwas gereizt. "Semir, ich.. kann nicht mit dir weitergehen. Ich muss es jetzt allein packen". Semir verstand jetzt gar nichts mehr. "Chris, was hat das zu bedeuten ?" Chris rannte auf seien Mercedes zu. "CHRIS !!" Doch zu spät. Er war schon auf und davon. "Scheiße!!!" fluchte Semir.Plötlich bemerkte er etwas. Auf seiner Brust.... ruhte ein roter Punkt ! Es war der Ziellaser eines Scharfschützengewehrs. Semirs Augen folgten dem Verlauf des Laserstrahls. Auf einer kleinen Anhöhe stand ein Schütze. Kurz bevor er schoss, war Semir zur Seite gesprungen, so dass der Schuss ins leere ging. Im Sprung hatte Semir die Pistole gezogen und entledigte sich des Gegners mit einem gezielten Kopfschuss. Als er aufschnaufen wollte, stand schon ein weiterer Mann vor ihm, der ihm mit den Fäusten treffen wollte. Semir zielte mit der Pistole auf ihn, doch bevor er schießen konnte, trat der Mann ihm die Waffe aus der Hand. Ein zweiter Tritt traf Semir im Bauch, doch er fasste sich sofort wieder und schlug dem Gegner mit voller Wucht ins Gesicht. Er trat erneut zu, doch Semir wich aus und rammte dem Mann jetzt das Knie in den Bauch. Als er zusammensackte, trat Semir ihm hart ins Gesicht. Der Mann stand sofort wieder und Semir schickte ihn mit zwei weiteren Faustschlägen auf den Boden. Der Mann keuchte schwer. Semir nahm seine Pistole und zielte auf den Mann. "Wer hat dich geschickt ? Wer !?" Der Mann öffnete den Mund. "Lehrmann...." stöhnte er. Semir bemerkte, wie er unter sein T-Shirt griff und eine Pistole hervorzog. Er zielte auf Semir, da jagte Semir ihm eine Kugel in die Brust. Der Mann war sofort tot. Semir konnte es nicht fassen: Lehrmann trachtete ihm nach dem Leben.... und Chris... hatte ihn in die Falle geführt ! Sein Partner, Chris Ritter hatte ihn.... verrraten ! Traurig, wütend und enttäuscht stieg er in seinen BMW und fuhr los in Richtung seines Hauses. Dort würde er Zeit und Ruhe zum nachdenken finden.


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    Fortsetzung folgt....

  • Traurig dachte Semir über die Dinge nach, die gerade passiert sind. Warum ? Warum hatte Chris ihn in eine Falle gelockt ? Er könnte jetzt tot sein, tot ! Wollte Chris das etwa ? Wollte er Semirs Tod ? Semir war sich sicher, dass er, wenn es so ist, seinem Partner diesen Wunsch ganz sicher nicht erfüllen wird. Er wollte zwar erst nach hause fahren, doch dann kam ihm der Gedanke, dass es wohl doch besser sei, erst Chris aufzusuchen. Chris.... das war jetzt sein einziger Gedanke. Also begab er sich in Richtung der Polizeistation, überzeugt, dort Chris zu finden. Nachdem er dort angekommen war und auf dem Parkplatz geparkt hatte, ging er langsam die Treppen hinauf. Seine Gedanken überschlugen sich. Wut stieg in ihm auf, wenn er daran dachte, dass er gleich Chris, der ihn hintergangen war, gegenüberstehen würde. Wahrscheinlich wird es ihn um seinen Job bringen, dachte sich Semir. Dagegen war er jedoch nicht. Als er vor der Tür stand, überlegte er sich, wie er Chris jetzt gleich anreden sollte. Nett wird die Unterhaltung nicht, war sein Gedanke, mit dem er die Tür öffnete. In diesem Moment stieg alles noch einmal in ihm hoch und er verlor die Beherrschung. Er stürmte in die Abteilung, so dass sich Kollegen erschrocken umdrehten. Semir kümmerte das nicht. Anna stand vor ihm. "Wo ist Chris ?" fragte Semir wütend. "Dass wollte ich von ihnen wissen, Semir" antwortete seine Chefin. "Ich hab ihn nicht mehr gesehen, seit er mit ihnen nach draußen ist..... was ist passiert ?" Semir antwortete sofort. "Der Kerl will mich umbringen !" rief er. Damit hatte er die Aufmerksamkeit der ganzen Station gewonnen. "Er wollte WAS ?" fragte Hotte. "E will mich umbringen, versteht ihr ? Der Kerl trachtet mir nach dem Leben, das Schwein WILL MEINEN TOD !!!!!" Semir schrie die Worte aus sich heraus und aus Wut rammte er seine Faust in einen Computerbildschirm. "Herr Gerkhan !" herrschte Anna ihn an. " Was denn ? Was ? Was ist Chefin, was ??" schrie Semir ihr ins Gesicht. Dann nahm er den soeben zerstörten Computer, schleuderte ihn zu Boden und stieg fest drauf. Niemand sagte etwas, niemand rührte sich. Aber jeder hatte die Augen fest auf Semir fixiert. "Was ist los ? Was ist los ?? Was glotzt ihr denn alle so ? Warum schaut ihr mich so an, verdammte Scheiße noch mal ? Was habt ihr denn, bin ich ein Alien ? Bin ich jetzt nicht mehr der Hauptkommissar ? Bin ich jetzt unten durch bei euch, so wie bei Chris ? Trachtet ihr mir zufällig auch nach dem Leben ???" "Also, Semir, bitte, das dürfen sie ihren Kollegen nicht-" "Was darf ich nicht ?" Semir ging drohend auf Anna zu, bis er direkt vor ihr stand. "Was ich darf und was nicht, das kann NIEMAND entscheiden, NIEMAND !" Schrie er ihr ins Gesicht. Anna erwiderte nichts. Da drehte Semir sich um und marchierte in Richtung Ausgangstür. Doch Bonrath stellte sich vor ihn. "Lass mich durch, Mann !" befahl Semir. Dieter blieb ganz ruhig. "Semir, du musst-" da stieß Semir ihn hart zur Seite, so dass er in einen Schreibtisch krachte und hinfiel. Kollegen rannten Sofort zu ihm, schauten nach, ob er verletzt war und wollten ihm aufhelfen. Noch am Boden liegend blickte Bonrath Semir mit überraschtem und auch traurigem Blick an, den Mund voller Entsetzen weit geöffnet. Semir blickte kurz zurück, dann verließ er das Gebäude. Er ging zum Parklplatz und stieg in seinen BMW. Er machte sich vorerst keine weiteren Gedanken über das, was gerade passiert war. Für Semir gab es jetzt nur noch einen Gedanken : Chris !


    --------------------------
    Fortsetzung folgt......

  • Es war nicht zu glauben. Semir war tot. Semir Gerkhan, der so lange bei der Autobahnpolizei gearbeitet hatte, so viele Verbrechen vereitelt hatte und so viele Menschenleben gerettet hatte, war jetzt tot. Chris saß auf seinem Bett, das Gesicht tief in den Händen vergruben und weinte. Er weinte um seinen Partner, den er in den Hinterhalt locken musste, um seine Familie zu retten. Chris fühlte sich Elend, viel schlimmer als zuvor. Er sah Semirs Gesicht ganz deutlich vor sich, ihm gingen all die Ereignisse, die sie zusammen erlebt hatten, durch den Kopf. Der Tag, an dem sie Partner geworden sind, all die gemeinsamen Kämpfe gegen Verbrecher, all die Personen, die sie gerettet hatten, all die Verbrechen, die sie aufgeklärt hatten.... dann natürlich auch außerdienstliche Ereignisse, gemeinsame Abende, an denen nur gelacht wurde, ihr Golfspiel, bei dem Semir den Ball versehentlich mitten in einem Kanalschacht versenkt hatte und ihn bezahlen musste, das Fußballspiel, bei dem sie beide gegen Hotte und Bonrath gespielt hatten und nur durch ein Eigentor Hottes gewonnen hatten...... all diese unvergesslichen Momente, mit einem sehr guten Freund, der jetzt tot war... Chris konnte den Gedanken nicht ertragen. Noch dazu, wo es seine Schuld war.... er musste sich zwischen seiner Familie und Semir entscheiden. Die Wahl fiel auf seine Familie.... und jetzt stand er ohne Partner da. Er hatte sich so gut daran gewöhnt. Er hatte sich so an Semir gewöhnt, der schon längst sein Freund gewesen war. Es konnte sein, dass er einen neuen Partner kriegen würde, doch er wusste, dass Semir niemand ersetzen konnte. Auch er hatte Semir Tom vermutlich nie ersetzen können, trotzdem wurden sie beste Freunde. Jetzt verstand Chris, wie schlimm es sein muss, seinen Partner zu verlieren. Semir hatte diesen Schicksalsschlag zwei mal einstecken müssen.... und jetzt war er selbst so weit, wie André und Tom waren...... Und es war alles Chris´ Schuld.
    Plötzlich klingelte es. Chris hatte nicht die geringste Idee, wer das sein könnte. Er stand von seinem Bett auf, versuchte, sich die Tränen so gut es ging aus dem Gesicht zu wischen und bemühte sich, nicht wieder neue hervorzubringen. Dann ging er zur Tür und öffnete diese. Er traute seinen Augen nicht, als Semir da draußen stand. Was für ein glück. Semir lebte ! Sein Partner war nicht tot, er war am Leben ! Ihre glückliche Zeit, war also doch nicht vorbei ! "Semir...." sagte Chris etwas überrascht. Er hätte nicht ahnen können, dass Semir ihn gleich am Kragen packen würde und ihn mitten in die Wohnung zurückdränte. Im wohnzimmer presste Semir Chris gegen die Wand und sah ihm zornig in die Augen. "Mit mir haste wohl nicht gerechnet, wie ?" schrie er. Chris war zu überrumpelt, um zu antworten. "Sorry, aber dein kleiner Hinterhalt, der funktionierte nicht !" Semir schleppte Chris in dessen Schlafzimmer und ließ ihn aufs Bett fallen. "Was sollte das ? Warum wolltest du meinen Tod ? Was hab ich dir getan ?" "Semir... ich wollte deinen Tod nie-" "Warum hast du mich dann auf eine Wiese geführt, wo ich angegriffen wurde ?" "Ich kann alles erklären !" antwortete Chris hastig. "Ach ja ? Dann mach mal !" Chris setzte sich wieder auf. Er sah Semir ins Gesicht und versuchte, einen Blick aufzusetzen, der ihn so glaubhaft wie möglich erscheinen ließ. "Letzte Nacht, da bekam ich einen Anruf. Von Lehrmann. Er drohte, meine Familie umzubringen, wenn ich dich nicht in den Hinterhalt gelockt hätte. Ich hatte keine Wahl Semir". "Wir haben immer eine Wahl !" schrie Semir zurück. "Ach ja ?" Jetzt wurde Chris ebenfalls Laut und stand wieder auf. "Es ging um meine Familie ! Was hättest du gemacht, wenn jemand mit der Ermordung von Andrea und Aida gedroht hätte ? Was hättest du gemacht ?" Semir ließ ein paar Sekunden vergehen, in denen er Chris eindringlich in die Augen blickte. "Ich hätte meinen Partner gewarnt" antwortete er, dann drehte er sich um und ging auf die Tür zu. Vor der Tür blieb er jedoch stehen und drehte sich noch einmal zu Chris um. "Ich hätte meinen gewarnt..... weil MIR etwas an seinem Überleben liegen würde". Dann verließ er das Haus. Chris ging ebenfalls hinaus und konnte nichts zun, als dem silbernen BMW nachzusehen, in dem Semir gerade davonfuhr. Chris fühlte sich so, wie man sich fühlt, wenn man gewinnt und ebenso verliert. Sein Partner war am Leben.... aber er wollte nichts mehr mit Chris zu tun haben. Das hätte nicht offensichtlicher sein können.


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    Fortsetzng folgt....

  • Gedankenverloren parkte Semir den Wagen in der Garage, stieg aus und betrat sein Haus. Andrea saß am Tisch vor einem Kreuzworträtsel aus der Fernsehzeitung. "Hi, mein Schatz !" sagte sei freudig, als sie Semir sah. "Hi Andrea" antwortete Semir und zwang sich zu einem Lächeln, was ihm nicht leicht fiel. Scheinbar war seiner Frau dies nicht entgangen. "Semir... ist etwas ?" "Was ? Oh nein Liebling, alles bestens" Semir strengte sich an zu grinsen. Um das Gespräch nicht vertiefen zu müssen, öffnete er leise die Tür zum Kinderzimmer. Seine Tochter Aida sah ihn mit ihren neugierigen Babyaugen an. Er kam zu ihr und küsste sie auf die Stirn. Dann ging er ins Schlafzimmer. Dort setzte er sich aufs Bett. Jetzt kam er wieder dazu, an Chris zu denken, an den Vorfall. Wenn er gestorben wäre, dann müsste Aida ohne Vater aufwachsen. Er fragte sich, ob Chirs daran gedacht hatte. Vermutlich wäre es ihm egal gewesen, dachte sich Semir. Der Mann ist Eiskalt und nimmt auch auf Babys keine Rücksicht, sagte er sich in Gedanken. Da betrat Andrea das Schlafzimmer und setzte sich neben Semir. Sie schaute ihn an. "Ist wirklich nichts ?" fragte sie. "Nein. Es ist gar nichts". Doch Andrea kannte ihren Mann zu gut, als dass ihr die Lüge in dem Satz entgangen wäre. Sie streichelte ihm mit der Hand über den Rücken und legte ihen Kopf auf seine Schulter. "Du kannst doch mit mir über alles reden" sagte sie. Semir wusste, dass er es nicht lange verheimlichen konnte. "Es ist wegen Chris" begann er. "Er wollte..... er hätte mich fast umgebracht. Naja.... indirekt". Andrea schaute ihm erschrocken ins Gesicht. "Semir.... was ist passiert ?" "Er hat mich auf eine Wiese geführt. Da bin ich angegriffen worden. Er hat mich in einen Hinterhalt gelockt... Er !" Eine Träne lief an Semirs Wange herab, da er es immer noch nicht fassen konnte. Andrea überlegte kurz, dann sagte sie : "Hast du mit Chris geredet nach dem Vorfall ?" "Ja". Semir gab den Ablauf seines Besuches bei Chris wider. "Also.... wenn Chris das getan hat um seine Familie zu retten, dann steckt sicher auch keine böse Absicht dahinter" sagte sie. Semir blieb skeptisch. "Meinst du wirklich ?" "Ja. Ich kenne Chris". "Ich kenne ihn auch, Andrea und, mit Verlaub, besser als du". Antwortete Semir. "Das weiß ich doch.... aber er mag dich und er würde nie deinen Tod wollen". "Ehrlich gesagt, was ich heute gesehen habe, würde dafür sprechen. Andrea ich bin hungrig, machst du mir bitte etwas warm ?" Andrea nickte und Semir verließ das Schlafzimmer. Andrea blieb noch einen Moment sitzen und überlegte, wie sie Semir jetzt helfen konnte. Dann folgte sie ihrem Mann in die Küche.


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    Fortsetzung folgt....

  • Als Chris an der PAST ankam, war Semir bereits da. "Guten Morgen" sagte Chris zu ihm. Keine Antwort. Auch die anderen Kollegen waren Chris gegenüber etwas misstrauisch eingestellt. Offenbar hatte Semir ihnen alles erzählt. Chris fühlte sich unerwünscht, ihm war unwohl, wenn er den anderen in die Augen sah. Ihm war richtig elend zumute. "Herr Ritter?" Anna war aus ihrem Büro gekommen. "Ja ?" antwortete Chris kurz zurück. "Kommen sie bitte mal ?" Wortlos betrat Chris das Büro seiner Chefin. Sie saß auf einem Stuhl. "Nehmen sie bitte Platz". "Danke" antwortete Chris und setzte sich ihr gegenüber. Sie blickte ihm ein paar Sekunden lang ins Gesicht. "Also" sagte sie dann. "Was genau ist gestern zwischen ihnen und Herrn Gerkhan vorgefallen ? Er meinte, sie wollten seinen Tod". "So war das alles nicht !" Chris war wütend. "Beruhigen sie sich, Herr Ritter, sonst muss ich womöglich davon ausgehen, dass sie etwas zu verbergen haben" sagte Anna gelassen, dennoch ernst und eindringlich. "Ich habe ihn in eine Falle gelockt" gab Chris zu. "Aber nicht ohne Grund, Chefin". "Nur weiter" war die Antwort. Chris nickte und fuhr fort. "Vorletzte Nacht rief Lehrmann mich am Handy an. Er drohte damit, meine Familie umzubringen, wenn ich Semir nicht in den Hinterhalt locke. Ich musste es tun, ich hatte keine Wahl". Anna nickte. "Das zum Beispiel hatte Herr Gerkhan uns verschwiegen". Chris zuckte mit den Schultern. "Er konnte es ja nicht wissen". Andrea erkannte Chris´ Trauer und Sorge. "Herr Ritter, sie beide sind Partner und ich will, dass ihr wieder zusammenarbeitet und euch verträgt". "Ja, Chefin, dass will ich ja auch, aber Semir verzeiht mir wohl nicht so schnell". "Sie sollten ihm Zeit lassen und vielleicht Morgen versuchen, noch einmal das Gespräch mit ihm zu finden. Und damit sie sich auch etwas darauf vorbereiten können, werde ich sie für heute vom Dienst befreien" sagte Anna. "Wirklich ?" Damit hatte Chris nicht gerechnet. "Ja, wirklich". Chris lächelte. "Danke, Chefin". Er verließ das Büro. Zu seinen Kollegen gewandt sagte er. "Ich komme morgen wieder. Vielleicht seid ihr dann wieder etwas gesprächiger. Wir machen alle Fehler, vergesst das bitte nicht". Damit verließ er die PAST und fuhr nach hause. Er hoffte, dass seine Worte Wirkung erzielt hatten.


    Dieses Lagerhaus war verlassen, düster und schmutzig, aber es reichte aus. Hier werden mich die Bullen jedenfalls nicht aufspüren, sagte Lehrmann sich. Er hatte in der Mitte des riesigen Hauses einen Tisch mit Stühlen gefunden, wo man sehr gut sitzen und nachdenken konnte. Schlafen musste er auf den Boden, aber das störte ihn nicht. Sein Handy klingelte. Er ging ran. "Ja ?" Es war einer seiner Kontaktmänner. "Herr Lehrmann, ich hab Neuigkeiten für sie". "Wegen den Autobahnbullen ?" fragte Lehrmann hoffend. "Ja" war die erfreuliche Antwort. "Scheinbar stecken sie in einer Art Rosenkrieg. Ich konnte ein Gespräch zwischen ihm und seiner Frau belauschen, als ich mich unter dem Schlafzimmerfenster versteckt hatte". Damit wusste Lehrmann, dass Gerkhan den Angriff überlebt hatte. Wenn er aber mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte.... dann war er wohl leichter zu Fall zu bringen. "Pass auf, Dohbe" sagte er langsam. Du wartest heute vor dem Haus Gerkhans. Gegen Abend wird er nach Hause kommen. Und dann... lequiedieren !" befahl Lehrmann. "Geht klar, Boss !" antwortete Dohbe und legte auf. Lehrmann hoffte, dass es diesmal klappen würde.


    Andrea zerbrach sich den Kopf darüber, was sie für Semir tun konnte. Da kam ihr eine Idee. Sie musste mit Chris reden. Sie ging zum Telefon und wählte Chris´ Handynummer. Chris ging schnell ran. "Ritter hier". "Hi Chris, ich bins, Andrea, geh bitte außerhalb von Semirs Hörweite" antwortete Andrea hektisch. "Nicht nötig, ich bin zuhause, Frau Engelhardt hat mir freigegeben" antwortete er. "Oh umso besser. Du, ich muss mit dir reden, über das zwischen dir und Semir" antwortete Andrea. "OK, mach du den Anfang" sagte Chris. "Am Telefon ist das etwas schlecht... komm heute Abend zu mir, am besten bevor Semir kommt. Wenn er dann kommt, können wir ein Sechs-Augen-Gespräch führen, das ist wohl am besten". "OK, ich werde kommen" antwortete Chris. "Gut bis dann" "Ja, tschau" beide legten auf.


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    Fortsetzung folgt...

  • Als Semir auf dem Heimweg war, dachte er an das, was Chris gesagt hatte, bevor er gegangen war, dass alle Fehler machten. Irgendwo hatte er schon recht, dachte Semir. Ein Teil von ihm wollte unbedingt die Versöhnung-der andere Teil war darauf noch nicht ganz vorbereitet. Semir wusste nicht, auf welchen Teil er hören sollte. Aber zu gegebener Zeit würde sich das wohl von selbst entscheiden. Nachdem Semir seinen Wagen geparkt hatte, stieg er aus und ging auf sein Haus zu. Er fühlte sich seltsam beobachtet. Zuerst hielt er es nur für ein Gefühl-dann aber fühlte es sich viel echter an. Er war nicht alleine da draußen, da war er sich sicher. "Hallo ?" rief er in die Dunkelheit. "Ist da jemand?" Es kam keine Antwort. Stattdessen spürte er etwas an seinem Rücken, und sofort wurde er in die Tiefe gezogen. Er lag auf dem Bauch, drehte sich auf den Rücken- und sah über sich einen muskulösen Mann, der ein Messer über Semir hielt und es jetzt nach unten stieß. Semir konnte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite drehen, so dass der Stich ins Leere ging. Semir stand auf und nahm dem unbekannten Feind gegenüber Kampfhaltung ein. Der Mann schlug mit dem Messer zu, Semir wich aus und konterte mit einer Reihe von Schlägen und Tritten. Der Mann jedoch hielt viel aus und griff sofort wieder an. Ein Messerhieb traf Semir am Arm und öffnete diesen ein Stück. Blut floss heraus, Semir schrie vor Schmerz, Wut stieg in ihm auf, er wollte erneut angreifen-da steckte das Messer schon bis zum Griff in seinem Fuß. Semir sackte zusammen, das Gesicht vor Schmerz verzogen. Der Mann lächelte gehässig. "Du bist Lehrmann das letzte Mal in die Quere gekommen !" rief er und hob das Messer zum tödlichen Stoß. Semir wusste, dass er recht hatte, er wusste, dass er jetzt sterben werde, er wusste, dass er Andrea und Aida zurücklassen würde. Das Messer sauste nach unten-und durchdrang Semirs Brustkorb. Dachte er zumindest, denn bevor das Messer ihn erreicht hatte, kam auf einemal eine weitere Person, die sich auf den Mann warf. Beide standen wieder-und Semir erkannte den Mann als Chris ! Chris war gekommen.... um ihn zu retten ! Der andere Mann wollte auch Chris mit dem Messer treffen, doch Chris war der schnellere. Sofort hatte er dem Mann das Messer aus der Hand getreten. Dieser griff Chris nun mit Fäusten an, doch Chris war eindeutig der überlegene. Immer wieder trafen seine Fäuste und Füße Gesicht sowie Körper des Mannes. Gleichzeitig konnte er jeden Angriff seines Feindes blocken. Bald erkannte dieser, dass er keine Chance hatte. Er lief, Chris wollte ihm nach, doch der Kerl hatte sein Auto in unmittelbarer Nähe geparkt. Er stieg ein und war auf und davon. "Komm !" Chris zog Semir hoch und half ihm in den Mercedes. Als Semir auf dem Beifahrersitz saß, fuhr Chris los und folgte dem Flüchtigen auf die Straße. Sie mussten Gegenverkehr ausweichen, für Chris gar kein Problem. Er blieb dicht am Auto des Feindes dran. Jegliche Versuche, den Mercedes abzuschütteln, waren vergebens. Auf dem Boden lag ein Holzstück, der Mann übersah es, kam von der Straße ab, raste auf einen Baum zu und krachte frontal in selbigen Hinein. Chris stieg aus, rannte auf den Wagen zu, da sah er, dass dieser brannte. Sofort rannte er wieder auf sein Auto zu. Das war die richtige Entscheidung, denn im nächsten Moment ging der verunglückte Wagen in einer riesigen Explosion auf, die die Nacht erhellte. "Chris..." sagre Semir. "Du... hast mich gerettet. Danke, Chris". "Keine Ursache.... Partner !" antwortete Chris. Semir grinste und nickte- dann verlor er das Bewusstsein. Chris erschrak sehr. Er wusste, dass sein Partner und Freund sofort ins Krankenhaus musste.


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    Fortsetzung folgt...

  • Chris beeilte sich, so schnell er konnte, ans Krankenhaus zu kommen. Dort angekommen nahm er den bewusstlosen Semir vorsichtig aus dem Auto heraus und trug ihn zur Einganstür des Krankenhauses. Er rannte so schnell er konnte. "Aus dem Weg !" brüllte er den Leuten vor ihm zu. "Das ist ein Notfall !" Er rannte mit Semir auf eine Krankenschwester zu, die gerade vorbeikam. "Sie müssen ihm helfen ! Das ist ein Notfall !" Die Krankenschwester war ganz verdattert, da Chris siue so überrumpelt hatte. "Moment mal.... so einfach geht das nicht" sagte sie ruhig. Chris wurde laut. "Das muss aber gehen ! Er ist verletzt, verletzt von zwei Messerstichen, er stirbt, wenn sie nichts tun !" Die Krankenschwester betrachtete Semir kurz. "Er wurde am Arm und am Bein getroffen, das sind keine Lebensgefährlichen Verletzungen-" "Aber er verliert Blut ! Wenn er zu viel Blut verliert, stirbt er !" "So schnell geht das nicht" antwortete die Frau ruhig, sie wurde aber langsam etwas gereizt. "Ja, die Verletzungen sind aber schon eine Zeit lang her, verdammt !" antwortete Chris. "Wir können ihn aber nicht ohne Termin behandeln" "Das müssen sie aber !" schrie Chris ihr ins Gesicht. "Kann ich aber nicht !" auch die Krankenschwester wurde jetzt laut. Langsam verlor Chris auch das letzte bisschen Geduld. "Hören sie mal zu ! Entweder sie helfen ihm jetzt oder ich werde-" "Was geht denn hier vor ?" Ein Mann, offenbar der Chefarzt, erschien. Chris wand sich an ihn. "Also, ich hab gerade versucht, es der Kollegin verständlich zu machen, er braucht dringend Hilfe, sonst stibt er". Der Chefarzt nickte. "Kein Problem". Erl ließ eine Trage bringen, auf die Semir vorsichtig gelegt wurde, dann wurde sie in ein Krankenzimmer geschoben. Chris konnte nichts unternehmen, außer seinem Partner nachzusehen und zu beten, dass er durchkam.



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    Fortsetzung folgt...

  • Semir lag in dem weichen, bequemen Krankenhausbett. Er machte so einen friedlichen Eindruck-wäre da nicht die Gewissheit, dass er wegen seiner Verletzungen da liegen musste. Der Arzt hatte gesagt, dass Semir wahrscheinlich durchkommen würde..... wahrscheinlich. Noch nie hatte Chris dieses Wort so verabscheut, wie jetzt. Er saß vor dem Bett, betrachtete seinen bewusstlosen Partner. "Semir... bitte wach bald wieder auf" sagte er, wusste aber genau, dass Semir ihn nicht hören konnte. "Semir... du musst wieder zu dir kommen... komm zu dir, Partner !" Chris wusste, dass er eigentlich nur Selbstgespräche führte, aber das war ihm egal. Sein einziger Gedanke war Semir. "Wach auf...Semir, du kannst mich doch nicht verlassen, ich brauch dich ! Was soll ich ohne dich tun ? Wie soll ich alleine gegen Lehrmann ankommen ? Den Fall müssen wir gemeinsam lösen.... bitte, bitte komm zu dir !" Tränen standen Chris jetzt in den Augen. Was, wenn Semir nicht mehr aufwachen würde ? Was, wenn das "wahrscheinlich" des Arztes sich nicht durchsetzen kann ? Dann wäre nur er allein dran schuld, dann hätte er, Chris Ritter, seinen Partner auf dem gewissen... das durfte nicht sein. Chris hing sich an das "wahrscheinlich", versuchte, die Gewichtung dieses Wortes positiv auszulegen.... Er wurde aus den Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnete. Andrea betrat das Krankenzimmer. Sie eilte an Semirs Bett und betrachtete ihren bewusstlosen Mann. "Der Arzt hat mich angerufen und mir alles erzählt..." sagte sie. "Es ist alles meine Schuld" sagte Chris traurig. Andrea legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. "Nein... Schuld daran ist nur Lehrmann" antwortete sie. Nach einem kurzen Moment des Schweigens fragte sie "Wird er durchkommen ?" Chris schaute zu ihr auf, dann antwortete er : "Ja......wahrscheinlich".


    Frau Bindemann eilte zu der Lagerhalle, in der sich ihr Chef nun aufhielt. Sie betrat das große Gebäude. Lehrmann saß an einem Tisch und aß etwas.Ein Mann stand neben dem Tisch. Lehrmann schaute zu Frau Bindemann auf. "Neuigkeiten ?" sagte er. "Ja" antwortete die Frau. "Das ist gut" sagte Lehrmann. Die Frau zögerte, dann sagte sie: "Der Polizist lebt" Lehrmann unterbrach seine Mahlzeit. "Das ist schlecht" sagte er, wobei sich eine Art Vorwurf aus dem Satz heraushören ließ. "Was ist passiert ?" "Ich hab versucht, den anderen davon abzuhalten, seinen Partner behandeln zu lassen" sagte Frau Bindemann zögerlich. "Und dann ?" fragte Lehrmann. "Ich hab es nicht geschafft" antwortete sie kurz und bündig. "Mit anderen Worten, du hast versagt" sprach Lehrmann. Die Frau wurde unruhig. "Du weißt, wie gern ich Versager mag, nehme ich an, oder ?" Noch bevor
    Frau Bindemann begriff, wie ihr geschah, griff Lehrmann zur Pistole, zielte auf sie und drückte den Abzug. Schon im nächsten Moment lag Frau Bindemann leblos am Boden. "Kurt" sagte er dann. "Ja ?" antwortete der Mann, der neben dem Tisch stand. "Schaff die Sauerei weg. Ich will noch fertigessen" befahl Lehrmann kalt. Kurt stutzte, dann packte er die Leiche von Frau Bindemann und trug sie heraus.


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    Fortsetzung folgt.....

  • Er bewegte sich nicht. Semir bewegte sich einfach nicht. Chris saß jetzt schn seit einer Ewigkeit vorm Bett seines Partners. Er lag ganz ruhig da, die Augen geschlossen. Wird er sie wieder öffnen ? Mit jeder Minute, die verging, wurde Chris nervöser. "Andrea... was wenn er jetzt nicht mehr aufwacht ?" fragte er Andrea, die neben ihm stand, ängstlich. "Er wird wieder aufwachen" sagte Andrea ruhig. "Glaub mir, Semir wird durchkommen. Er ist stark". Chris nickte. "Wenn er tot ist, dann bin ich dran schuld, ich allein" sagte Chris verzweifelt. Andrea schüttelte den Kopf. "Die Schuld liegt bei Lehrmann, aber nicht bei dir". Es gab eine kurze Pause. Dann beendete Chris das schweigen. "Ich wünschte ich hätte Lehrmann nie zugesagt. Ich wünschte all das wäre nicht passiert". "Was passiert ist, lässt sich nicht rückgängig machen" antwortete Andrea. "Alles, was wir tun können, ist, das beste daraus zu machen". "Das stimmt" sagte Chris. Er blickte ihr in die Augen. "Ich weiß nur nicht, was ich machen soll, wenn Semir-" "Chris ! Chris !" Rief Andrea auf einmal, so plötzlich, dass Chris zusammenzuckte. "Schau mal !" rief Andrea mit einem Lächeln. Sie deutete auf Semir. Chris blickte zu ihm. Es war ein unbeschreibliches Gefühl zu sehen, wie Semir den Kopf bewegte. Das brachte die Gewissheit, dass er lebte, endlich ! Langsam öffnete Semir die Augen. Er sah Chris da sitzen. "Chris..." hauchte er. Semir war schwach im Moment, aber er lebte und das war das wichtigste. Tränen standen Chris nun in den Augen. "Ich bin hier.... Semir" sagte er. Semir nickte. Er lächelte. "Der Mann den wir verfolgt haben... ist tot oder ?" Chris nickte. "Ich weiß nicht mehr genau, wie es passiert ist... Es hat ganz laut Bumm gemacht oder nicht ?" Da musste Chris lachen, angesichts der Tatsache, dass sein Partner die Explosion als "Bumm" im Gedächtnis behalten hatte. Andrea lächelte ebenfalls. Jetzt erst bemerkte Semir sie. "Andrea ! Meine Frau. Wie gehts dir ?" "Gut" antwortete Andrea. "Jetzt wo ich sehe dass du lebst !" Semir grinste. "Fühlst du dich gut ?" fragte Chris. "Nein... ich fühl mich nicht gut" antwortete Semir. "Aber ich lebe.... dank dir... Partner !" sagte er. Chris grinste Semir an. "Du weißt, ich lasse dich niemals hängen.... Partner !"


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    Fortsetzung folgt....

  • Semir und Chris standen auf dem Friedhof. In dem Grab vor ihnen lag Chistoph Händel, der Mann, der Semir hatte töten wollen und der durch die Explosion seines Wagens starb. Semir blickte lange Zeit auf den Grabstein, dann wandte er sich Chris zu. "Wenn du nicht gewesen wärst, dann würde ich jetzt da drin liegen" sagte er schließlich. Chris nickte. "Naja... Partner sind doch da, um sich gegenseitig zu unterstützen, oder nicht ?" fragte er. "Ja... du hast recht" antwortete Semir. "Weißt du, es war dumm von mir zu glauben, dass du meinen Tod willst" sagte Semir. "Wenn es nämlich so wäre, hättest du mich nicht gerettet und du hättest nicht an meinem Bett gesessen, bis ich wieder aufgewacht bin" sagte Semir. "Und ich hätte dich nicht in diesen Hinterhalt locken sollen" antwortete Chris. "Du hättest genau so gut sterben können und ich wüsste nicht, was ich dann tun sollte". "Wir haben uns richtig blöd benommen... wir beide" sagte Semir. Chris nickte. "Kannst du mir vergeben ?" fragte er. "Wenn du mir vergeben kannst" antwortete Semir. Chris gab ihm die Hand. Semir schüttelte sie. Dann lächelten beide. Es war ein Moment der Erlösung, für beide, da sie das gegenseitige Vertrauen wieder gewonnen hatten. All die Dinge, die passiert sind, schossen ihnen durch den Kopf: Angefangen von Chris´ Verhalten auf der PAST, bis zum Hinterhalt auf der Wiese, dann der Besuch bei Chris, als Chris Semir die Gründe seiner Tat erklärt hatte und schließlich der Überfall vor Semirs Haus, der Semir beinahe das Leben geköstet hätte, wäre Chris nicht zur Stelle gewesen, um das Leben seines Partners zu retten und damit zu beweisen, dass er seinen Partner nicht verraten wollte. All diese Vermutungen um Verrat und Betrug erschienen Semir jetzt so merkwürdig sinnlos. Und er war froh, sie jetzt endlich ablegen zu können. Chris blickte ihm ins Gesicht. "Na dann los, Partner. Lehrmann wartet" sagte er. Semir nickte. "Dann werden wir ihn mal nicht enttäuschen" sagte er. Die beiden stiegen in Semirs Wagen und begaben sich in Richtung PAST um die Ermittlungen gemeinsam wieder aufzunehmen.


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    Fortsetzung folgt...

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