Auf Leben und Tod (umgeschrieben)

  • Tom lag nun da , alleine und war genervt.
    Draussen schien die Sonne und er lag hier.
    Ob er nicht vielleicht doch wenigstens bis zum Fenster kam? Auf einem Bein und dann mit einem Stuhl dort sitzen könnte? Er schlug die Decke zurück und setzte sich ganz vorsichtig auf. Langsam drehte er sich nach rechts und liess die Beine nach unten. Na bitte, das ging ja bestens,dachte er zufrieden und machte einen Moment Pause.
    Bis zum Fenster waren es nichtmal drei Meter und das konnte ja wohl nicht so schwierig sein. Vorsichtig liess er das gesunde Bein auf den Boden und richtete sich langsam auf. Nun war es schon schwieriger ,denn sofort begann es in seinem rechten Lungenflügel ordentlich zu stechen und einen Moment lang wurde ihm schwindlig. Doch dann ging auch das wieder und Tom hielt sich mit den Armen an dem Stuhl fest,der neben dem Bett stand. Jetzt musste er nur noch irgendwie diesen verdammten Infusionsständer greifen und sich dann an dem Stuhl zum Fenster schieben. Alles kein Problem,dachte er leicht grinsend. Die Anderen würden staunen.


    Undendlich langsam zog er mit der Hand den Infusionsständer zu sich ran und klammerte sich daran fest. Mit der anderen griff er an die Stuhllehne und schon den Stuhl Milimeter für Milimeter Richtung Fenster.


    Er merkte, wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde, doch er biss die Zähne aufeinander und schob das letzte Stück weiter. Endlich, das offene Fenster war vor ihm. Völlig erschöpft und mit Schmerzen liess er sich auf den Stuhl sinken und schloß die Augen. Um ihn herum drehte sich plötzlich alles und einen Moment lang hatte er das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden,doch dann wurde es wieder besser. Tom lehnte sich in dem Stuhl zurück und schaffte es dann sogar sein Bein mit dem dick verbundenen Knie ein bisschen erhöht auf dem kleinen Heizkörper neben dem Fenster abzulegen. Zufrieden sah er jetzt nach draussen, sah den Krankenhausgarten,die Bäume und atmete die frische Luft ein.
    „Ha,von wegen,das geht nicht“,redete er mit sich selbst, „denen werd ichs schon zeigen,was alles geht.“
    Er bekam ziemlich schwer Luft und auch das Knie hatte zu puckern begonnen,doch Tom war zum ersten Mal seit Tagen wieder obenauf. Ja, Petra würde gucken,wenn sie gleich vom Arzt wiederkommen würde.
    In diesem Moment ging die Tür auf und der Professor stand im Zimmer.
    „ Herr Kranich, wie...“ er stockte als er das leere Bett sah und sein Blick wanderte zum Fenster.
    Tom zuckte zusammen.
    „Können sie mir bitte erklären, wer sie da hingesetzt hat?“ Professorr Burger kam eilig zu ihm .


    „ Ich, also... ich war das selbst. „ Tom bekam immer noch schlecht Luft.
    „ Ja, das höre ich, so wie sie schnaufen. Sagen sie mal... jetzt bringen wir sie erst mal wieder dahin, wo sie hingehören. Vorsichtig.“ Er legte den Arm um Toms Hüfte und Arm und zog ihn langsam hoch.


    „ Geht’s?“ Er sah Tom an, als dieser etwas aufstöhnte.


    „ Muss.....“


    1 Minute später lag er im Kissen und Professor Burger hörte ihn kurz mit dem Stetoskop ab und untersuchte den Verband am Knie.


    Er zog eine Spritze auf und gab sie in die Infusion.


    „Ich muss ihnen ja nicht sagen, dass das unverantwortlich war , was sie da gemacht haben, oder? Sie sind noch nicht so weit, merken sie das nicht? Stellen sie sich vor, sie wären hier umgekippt oder hätten einen Kreislaufzusammenbruch erlitten? Dann müssten wir sie wieder in die Intensiv bringen. Wie weit denken sie eigentlich,Herr Kranich? Haben sie überhaupt nachgedacht?!“
    Tom schwieg. Burger sah ihn immer noch kopfschüttelnd an.
    „Sie sind ja schlimmer als die Patienten drüben auf der Kinderstation!“
    „…Aber es hat doch prima…“
    „Ja,genau! Bei den Kindern nebenan fängt auch jeder Satz mit ´aber´an! Sie sind jetzt mal still und konzentrieren sich einfach nur aufs Atmen. Da haben sie nämlich genug mit zu tun!“ Erneut liess er sein Stethoskop über Toms Brustkorb wandern.
    „Wenn sie aufstehen dürfen,werden sie es schon früh genug erfahren. Haben sie das jetzt verstanden?“
    „…Ja…“
    „Das hoffe ich! Ausserdem darf das Knie auf keinen Fall belastet werden!...So, und jetzt bleiben sie hier liegen und rühren sich nicht von der Stelle. Sonst lass ich mir von ihrem Kollegen Handschellen mitbringen.“
    Damit verschwand Burger nach draussen. Tom sah ihm nach und rollte mit den Augen.


    Er merkte allerdins auch, dass er sich viel zu viel zugemutet hatte . Wie gut, dass niemand es mitbekommen hatte ausser dem Professor.

  • Da ging bereits die Türe auf und Petra kam freudestrahlend ins Zimmer.


    „ Bin wieder da. Schatz, na...“
    „ Petra.... und...alles in Ordnung?“
    „ Ja, hier, schau mal. Das ist unser Baby. Siehst du . so winzig ist es noch, aber das Herz bubbert und alles ist in bester Ordnung.“ Sie hielt ihm mehrere Bilder hin und zeigte auf den kleinen Punkt.
    „ Tom? Ist alles in Ordnung mit dir? Du atmest so schwer und siehst ganz blass aus, Ich glaube ich hol den Arzt.“ Petra wollte aufstehen.
    „ Nein, nein, ich... bin nur müde. Das ist alles. Komm, setzt dich neben mich bitte. Ich möchte dem Zerg da drin mal Hallo sagen.“ Er legte seine Hand auf Petras Bauch und schloß die Augen. So dauerte es nicht lange bis er eingeschlafen war.


    Petra stand vorsichtig auf um sich unten am Kiosk etwas Süßes zu holen.


    Draussen vor dem Zimmer lief sie Professor Burger in die Arme.
    „ Na hat er sich wieder beruhigt und schläft jetzt?“ der Professor sah sie an.
    „ Er schläft ja, aber warum beruhigt?“
    „ Ach, hat er ihnen das nicht erzählt? Das sieht ihm ähnlich.Als ich vorhin nach dem Rechten sehen wollte, saß er doch glatt am Fenster? Stellen sie sich das vor! Ist einfach aufgestanden und hat sich mit Ach und Krach bis zum Fenster gequält. Nicht auszudenken, was da hätte passieren können.“
    Petra starrte ihn an.
    „Was hat Tom gemacht?!“
    Burger nickte nur. „Ja, ganz recht! Sie müssen wirklich gut auf ihn aufpassen. Ich befürchte,er wird jetzt immer ungeduldiger werden.“
    „Ja…das denke ich auch. Das ist er ja jetzt schon, Herr Professor. Er sagt, er müsse hier unbedingt raus und solche Sachen.“
    „Nun,das wird leider noch eine Weile dauern, Frau Schubert.“
    „Ja, mir das klar, nur ihm nicht.“ Petra sah Burger fragend an“Meinen sie, er könnte vielleicht demnächst wenigstens ein paar Stunden hier raus. Das würde vielleicht helfen. Ich hab das Gefühl,er muss irgendwie auf andere Gedanken kommen.“
    Burger überlegte kurz und nickte schliesslich.
    „Lassen sie uns noch drei ,vier Tage abwarten. Wenn sich sein Zustand dann weiter stabilisiert hat, kann man darüber sprechen. Mit einem Rollstuhl müsste das eigentlich gehen.“
    Petra nickte und sah den Arzt zufrieden an.
    „Danke. Und jetzt werd ich ihm erstmal was erzählen, das kann ich ihnen sagen!“


    Petra ging wieder ins Zimmer nachdem sie sich etwas Süßes geholt hatte. Tom schlief noch und sie nahm sich eine Zeitung und blätterte darin.
    „ Du bist ja noch hier“ sagte er nach einiger Zeit sehr müde klingend.
    „ Ja, das kann man so sagen. Tom. Sag mal, als ich vorhin meinte ,du wärst so blass und würdest schwer atmen, kann es sein, dass du mir da was sagen wolltest?“
    „ Ich? Nein, was meinst du?“Tom sah sie fragend an.
    „ Ich habe vorhin den Professor draussen auf dem Flur getroffen.“
    „ Ah ja....?“
    „ Tom, ich weiß es und ich bin furchtbar sauer! Spinnst du denn total? Du hättest umfallen können, die Wunde aufreissen, verbluten bis dich jemand gefunden häte.“
    „ Aber, wieso.. ich hab doch nur am...Fenster gesessen...“
    „ Ja, Gott sei Dank. Aber dass du so leichtsinnig sein konntest, wo alle dir gesagt haben , dass es zu früh ist. Mensch Tom. „
    Tom sah geknickt zur Seite.
    „ Petra, ich weiß, es war dumm, aber ich halte das hier nicht länger aus. Ich kann mich kaum bewegen, liege den ganzen Tag hier rum, darf nicht aufstehen, nichts. Ich will wenigstens da raus, an die frische Luft...... „
    „Tom,das geht bestimmt auch bald wieder, aber doch nicht heute oder morgen!“
    Sie sah ihn an und er merkte genau,wie sauer und besorgt sie war.
    „…Petra,ich will nicht,das du dir solche Sorgen machst…Das ist auch nicht gut für unseren Sohn und…“
    Sie unterbrach ihn.“Ach,wir kriegen einen Sohn?“
    Aber er ging gar nicht darauf ein. „Bitte versteh mich doch, ich bekomme hier einfach zuviel….So ein Krankenhaus,das ist nichts für mich….Und dann Semir,der schleppt hier jeden Tage hunderte von Fotos an,die alle gleich aussehen…Hotte und Dieter bringen irgendwelche Obstkörbe oder Gummibärchen, Vater erzählt mir jeden Tag, das ich seine Bar übernehmen soll und ständig fragt mich einer ,wie es mir geht….und ich langweile mich hier zu Tode…“
    „Tom, jetzt bist du wirklich albern.“
    „…Ich wollte einfach nur an diesem Fenster sitzen…und meine Ruhe haben.“

  • Nächster Teil :baby:


    „ Ich weiß ja, wie schwer dir das liegen und besonders das nichtstun fällt, aber es dauert sicher nicht mehr lange, da ist auch das vorbei Nur zögerst du den Zeitpunkt mit jeder neuen Dummheit nach hinten raus. Morgen bringe ich dir einen DVD Player mit, ok? Dann hast du noch etwas mehr Ablenkung.“ Sie nahm ihn vorsichtig in den Arm. „ Ich wollte mich eigentlich in 9 Monaten nur um 1 Kind kümmern, aber so wie du dich jetzt benimmst, seh ich schon 2 Kinder bei uns zu Hause , auf die ich ein Auge wergfen muss.“



    „ Sag mal, redet der immer so unverständliches Zeug?“ Chris und Semir waren auf der Rückfahrt von der KTU.
    „ Ach das, ja, daran musst du dich gewöhnen. Das grad war fast harmlos. Unterbrich ihn einfach , wenn es dir zu lang dauert.“ Semir lachte.
    "Und das nimmt er mir nicht krumm, nein?“
    „ Ne, bei Tom....“ Smeir stockte...“ Also bei ihm hat er es auch nicht so eng gesehen, wenn er ihn immer gefragt hat, obs auf Deutsch geht“ Semeir wurde mit einem Mal sehr still.
    „ Er fehlt dir, was“
    „ Im Dienst, ja, weißt du Chris. Das ist wie bei einem alten Ehepaar, wenn der eine mal weg ist, ist da ne Lücke, aber er ist ja nicht aus der Welt .“
    „ Ich will dich ja nicht unterbechen, aber da ist grad einer mit 180 Sachen an uns vorbei, wie wärs....?“ Chris deutete auf den Volvo weiter vor ihnen.
    „ Ok, überredet, Arbeit.Ich mach mal unsere Lichtorgel an und du könntest etwas mehr Gas geben.“ Semir deutete leicht lächelnd auf den Tacho und Chris erwiderte sein Lächeln sogar kurz. Dann trat er aufs Gas.
    „Das kannst du haben! Und den haben wir auch gleich!“. Schon schoss der BMW auf die linke Spur und Semir warf Chris einen leicht verunsicherten Blick zu.
    Die A4 war an diesem Vormittag dicht befahren und Chris wechselte in mörderischem Tempo immer wieder die Fahrspuren. Schnell kamen sie nah an den Volvo heran. Semir fasste mit der rechten Hand nach oben an den Haltegriff und deutete nach vorne.
    „Du weißt schon,das da noch andere Autos sind,oder?“
    „Ja,hast du was?“
    „Nö…schon alles gut….Pass auf! Musst du dem so dicht auffahren?!“
    Chris trat in die Bremsen und die Reifen quitschen. Wieder scherte er aus,gab erneut Gas. Inzwischen hatte der Volvofahrer seine Verfolger bemerkt und begann noch schneller zu fahren. Chris grinste kopfschüttelnd.
    „Das nützt ihm auch nichts.“
    „Mensch Chris,Achtung! Hey, das ist mein Dienstwagen!“
    „Semir,ich hab alles im Griff. Mach die Augen zu und entspann dich….“
    „Bitte?!“
    Semir sah weiter nach vorn und kurz darauf hatte Chris den Volvo eingeholt.
    „Okay,ich setzt mich neben ihn und du zeigst dem mal unsere Kelle, Partner.“
    Semir zuckte kurz zusammen, liess sich aber nichts anmerken. Es was das erste Mal gewesen,dass Chris ihn Partner genannt hatte.
    In diesem Moment scherte der Volvo nach links und rammte den BMW am rechten Kotflügel. Es schepperte und Semir schrie wütend auf.
    „Verdammt nochmal,du solltest aufpassen!“
    „Ich? Ich mach doch gar nichts!“ Chris hielt das Lenkrad fest und schob nun seinerseits den Volvo nach rechts an die Leitplanken. Semir griff zum Mikro.
    „Cobra 11 an Zentrale! Brauchen Verstärkung auf der A4,Höhe Kilometer 45!“
    Wieder schepperte es und das Mikro fiel Semir aus der Hand.
    „Chris! Mensch!“


    Der Volvo Fahrer zog mit einem Ruck das lenkad nach Links und Chris wurde in den fahrendenVerkehr gedrängt.
    „ Na warte, das wirst du bereuen.“ Chris zog nach rechts und keilte den Volvo wieder in die Leitplanke.
    „ Chris, ich unterbeche dich ungern, aber da vorn kommt eine Ausfahrt.....“ Semir krallte sich im Sitz fest.
    „ Ja, danke, seh ich. „

  • Hallo und das nächste Stück für euch!


    Der Volvo donnerte nach Rechts in die Kurve und durchbrach die abgeflachte Letplanke in der Ausfahrt.Chris machte eine Vollbremsung und sah dem in die Büsche rasenden Auto hinterher.
    „ Na, also geht doch.“ Er stieg aus , zog seine Waffe und lief hinterher.
    „ Was ist, kommst du oder soll ich dir eine Einladung schicken?“
    Semir atmete tief durch und zog ebenfalls seine Waffe.
    Chris war schon am Wagen, der auf dem Dach liegengeblieben war und zog den Fahrer raus.
    „ Na, war wohl etwas zu schnell, was?“ er donnerte ihn gegen den Wagen und legte ihm die Handschellen um.
    „ Sag mal spinnst du? Was sollte das?“ Semir war auf 180.
    „ Was denn, wir haben ihn doch.
    „„ Ja, wir haben ihn. Mein Auto ist Schrott, du hättest uns fast umgebracht...“


    Hinter Semir waren Hotte und Bonrath den Hang runtergekommen.
    „ Ja, wie Semeir, was regst du dich auf, ihr habt ihn doch. Und Ist das etwa etwas Neues, dass mal ein Dienstwagen kaputt geht bei euch? „ Bonrath schaute schnell zur Seite, damit Semir sein Lachen nicht sehen konnte.
    „ Das erklärst du der Engelhardt, ich habe damit nichts zu tun, das war dein Ding „ Semir war immer noch sauer.


    „ Na hier braucht ihr uns ja sicher nicht mehr. Schafft ihr es mit dem BMW noch zur PAST oder braucht ihr einen Abschleppwagen?“ Hotte sah die beiden an.
    „ Ne, der fährt noch. Aber mein Kollege hier braucht einen Fahrkurs! Und eins sag ich dir. Mit meinem Wagen fährst du nicht mehr. „ Smeir zog den Volvo Fahrer den Hang rauf.


    „ Istder immer so pingelig, wenn es um ein Auto geht?“ Chris sah Hotte an.
    “ Ja, also, die Chefin…. Aber das kommt gleich in der PAST, warts ab..“ Hotte lachte bei dem Gedanken, das die Engelhardt die beiden gleich rund machen würde.
    Chris antwortete nicht weiter und ging achselzuckend hinter Semir her,der den Volvofahrer bereits auf die Rückbank verfrachtete und dann selbst eilig zur Fahrerseite lief.
    „Du kannst nach hinten!“, rief er Chris noch zu und dieser verdrehte nur die Augen.
    Dieter und Hotte sahen den beiden nach und grinsten.
    „Na, das wird schon noch mit den Beiden.“



    Anna kam sofort lächelnd aus ihrem Büro, als sie Petra in die PAST kommen sah.
    „Petra,schön,sie hier zu sehen. Wie geht’s Tom?“
    „Hallo Frau Engelhardt,ja, ganz gut eigentlich. Aber er ist so ungeduldig…“
    „Ja,das glaub ich gerne…Kommen sie in mein Büro. Lassen sie uns einen Tee zusammen trinken.“
    Kurz darauf sassen sie an Annas Schreibtisch und Petra warf einen kurzen Blick durch die Scheibe an ihren eigenen Arbeitsplatz,der mit hohen Aktenstapeln gefüllt war. Anna sah es und lächelte .
    „Da machen sie sich mal keine Gedanken,Petra. Sie haben Urlaub und kümmern sich um Tom. Das ist schon in Ordnung.“
    „Ja…nur so langsam brauch ich selbst auch wieder Ablenkung,glaub ich….Tom macht mich wahnsinnig. Heute morgen ist er aufgestanden, heimlich!“
    Anna sah sie erschrocken an,doch bevor sie antworten konnte, kam Siggi herein.
    „Ja?“
    „Chefin, Chris und Semir haben auf der A4 einen Raser verhaftet…naja, dabei ist einiges zu Bruch gegangen. Die A4 mussten wir kurzzeitig sperren,weil an einer Ausfahrt die ganzen Leitplanken hin sind… Die sind auf dem Weg hierher. Bonrath sagte,ich soll sie mal vorwarnen…“
    Dann verschwand Siggi eilig wieder nach draussen. Petra schwieg und Anna schüttelte den Kopf.
    „Das glaub ich doch nicht!“


    Petra lächelte vorsichtig und sah Anna an.„Klappt es denn mit Semir und Chris?“
    „ Tja, sie raufen sich zusammen, sag ich mal so. Chris ist keinen Partner gewohnt und Semir, na ja, sie wissen ja wie er und Tom gearbeitet haben. Da passte alles.“
    „ Ja, das ist schwer, für alle. Ich geh dann mal rüber und seh, was ich machen kann in der Zet, wo ich auf Semir warte. Es gibt da etwas zu besprechen.Und so lange mache ich mich gerne nützlich.“ Petra stand auf und sah sich die Abreit auf ihrem Schreibtusch an.




    2 Minuten später standenChris und Semir in Annas Büro.
    „Schießen sie los, ich bin schon gespannt was diesmal passiert ist und wie sie es mir erklären.“ Anna lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    „Schießen sie los, ich bin schon gespannt was diesmal passiert ist und wie sie es mir erklären.“ Anna lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    Semir schaute betreten aus dem Fenster.
    „ Ja, hätten sie die Güte anzufangen? Ich hab nicht ewig Zeit.“
    „ Wir haben einen Raser festgenommen, der sich unserem Zugriff entziehen wollte,mehr nicht.“ Chris war wie immer kurz und knapp.
    „ Ach ja. Und dabei zerlegen sie Leitplanken, einen Dienstwagen und gefährden Mitmenschen. Gab es einen bestimmten Grund so zu reagieren? Ich meine, ausser, dass der Mann zu schnell unterwegs war?!“
    „ Nein.... nicht direkt.“ Chris war die Situation sichtlich unangenehm
    „ Und indirekt? Semir, haben sie ihre Sprache verloren?“ Anna war wütend.
    „ Ich Chefin, nein, aber ich war nur Beifahrer. „ Er sah sie mit unschuldiger Miene an, doch das half auch nicht. Anna sprang auf.
    „Es ist mir völlig egal,wer von ihnen beiden gefahren ist! Anscheinend kommt das ja aufs Gleiche raus!...Herr Ritter, hätten sie die Güte, mir zu erklären,wie sie es geschafft haben,bereits an ihrem zweiten Arbeitstag einen Dienstwagen zu Schrott zu fahren?!“
    Bevor Chris etwas antworten konnte, kam ihm jetzt plötzlich Semir zu Hilfe.
    „Na also…so ganz Schrott ist der Wagen nicht,Chefin….das ist jetzt etwas übertrieben…“
    „Semir! Verschonen sie mich!...Und von ihnen möchte ich einen ausführlichen Bericht, Ritter!“
    „Ja.“ Sagte er nur und verliess das Büro. Semir folgte ihm schnell und schloss leise die Tür.

  • Petra,die an ihrem Schreibtisch sass, sah die Beiden in ihrem Büro verschwinden und ging ihnen dann leicht lächelnd nach.
    „Schönen Dank,Semir…ich war nur Beifahrer!“
    „Ja, stimmte doch auch! Und überhaupt, ich hab dich doch verteidigt…von wegen Wagen Schrott und so….Hallo Petra! Was machst du denn hier?“
    „Hallo Semir…Chris. Ich muss mal was mit dir besprechen,Semir.“
    Er sah sie an, guckte erschrocken.
    „Ist was passiert? Was mit Tom?“
    „Nein…nicht direkt. Nur, wir müssen uns was überlegen.“


    „ Komm mit ins Büro. Da haben wir Ruhe.“
    Semir schloß hinter Petra die Türe.


    „ Tom fängt an zu nerven, ihm fällt die Decke auf den Kopf . Was meinst du was der heut morgen gemacht hat, als ich weg war.? Da steht der einfach auf und quält sich allein bis zum Fenster. Der Professor hat ihn dann dort sitzend gefunden.“


    „ Ne, ist was passiert?“ Semir war erschrocken .
    „ Nein, aber der Arzt war sauer, ich war sauer und dein lieber Freund bockig. Er sieht nicht ein, dass das hätte ins Auge gehen können.Ich mach mir langsam Sorgen um seine seelische Verfassung, wenn er noch lange da liegen muss.“


    „ Aber was willst du machen Petra, es geht nicht anders, da muss er durch.Soll ich mal mit ihm reden?“


    „ Ich glaube nicht, dass das etwas nutzen wird. Aber evtl. darf er am Wochenende für einen Tag im Rollstuhl raus. Mit mir. Wenn seine Werte bis dahin gut sind . Professor Burger meinte, das ginge vielleicht.„ Petra goß sich ein Glas Wasser ein.


    Semir nickte.
    „ Das hört sich doch gut an. Dann organisieren wir das. Alleine schaffst du das nicht .Er muss ja irgendwie ins Auto und wieder raus. Schliesslich bist du schwanger . Mensch, darüber freut er sich bestimmt.“


    Chris,der bisher nur stumm zugehört hatte, hob den Kopf.


    „ Was meint ihr, also,ich will mich da nicht einmischen…aber der Abend... ich meine... als es passiert ist . Da hattet ihr doch ein Fest..... wäre es eine idee, das für Tom nachzuholen?“


    Petra und Semir sahen sich an und sofort nickten sie.
    „Das türkische Sommerfest! Genau! Das ist es….war ja sowieso verregnet! Ich ruf Andrea an!“ Semir war sofort Feuer und Flamme, doch Petra bremste ihn schnell.
    „Aber nicht so viele Leute, Semir. Das ist bestimmt noch zuviel Trubel…“
    „Nein, nein, nur wir, die Engelhardt, Hotte, Dieter..,Hartmut…“, Dann sah er zu Chris,“..Chris,was ist mit dir?“
    Dieser sah auf, lächelte und schüttelte den Kopf.
    „…Ich?..Ne,danke, aber besser nicht.“
    Dann machte er sich schnell wieder an seinen Bericht. Semir sah zu Petra,die zuckte die Achseln.
    „Na, darüber können wir ja noch reden…Ich ruf mal Andrea an.“ Schon war er am Telefon.



    Tom lag in seinem Bett und sah auf die Uhr. Bereits nach zehn und keiner kam. Weder Petra, noch Semir, nichtmal Hotte oder Dieter, geschweige denn Frankie.
    Na toll,dachte er schlecht gelaunt, jetzt lassen die mich hier auch noch alleine mit meiner Langeweile. Zudem war auch noch Samstag und es passierte rein gar nichts. Keine Schwester, kein Arzt, nichts. Genervt schaltete er den Fernseher an, schliesslich den kleinen DVD Player und kurz darauf alles wieder aus. Draussen schien die Sonne und das ärgerte ihn noch mehr.
    Tom rechnete nach,wie lange er hier schon rumlag und kam auf genau zwei Wochen. Nun bekam er erst recht schlechte Laune.
    Dann endlich öffnete sich die Tür und petra,Semir im schlepptau, kam lächelnd hinein.
    „Guten Morgen, Schatz:“
    Er deutete auf die Uhr. „Morgen ist gut….gibt bald Mittagessen.“
    Bevor Petra antworten konnte,mischte sich schon Semir ein. „Ja,ja, deine schlechte Laune interessiert uns nicht,Tom….und Mittagessen gibt’s heute keins. Jedenfalls nicht hier.“
    Tom sah ihn verständnislos an und Petra nickte lächelnd. Dabei deutete sie auf die kleine Sporttasche.
    „Ich hab dir was zum Anziehen mitgebracht.“
    „Ja…und?“



    „ Raus aus den Federn, aber langsam.“ Professor Burger stand nun auch im Zimmer und schob einen Rollstuhl vor sich her.
    „Ja, wie? Was?“ Tom sah die Drei mit großen Augen an.


    „ Ich habe erlaubt, das sie heute einen Ausflug machen. Unter einer Bedingung. Nicht aufstehen und auch eine Pause machen und sich hinlegen, klar?“
    Er zog den Infusionsschlauch ab und verklebte die Nadel mit der Kanüle auf Toms Handrücken.“ Das lassen wir zur Sicherheit mal drin . Falls sie Schmerzen haben sollten, gebe ich ihrer Frau ein Medikament mit.Und auf Alkohol verzichten sie ganz, aber das muss ich sicher nicht betonen.“ Er lachte.


    “Wie, ich darf mitfahren, wirklich? Ich meine....“ Tom war ganz perplex und hatte das für einen Spaß gehalten.


    „ Nu mach schon, Opa. Wir wollen zu uns in den Garten bei dem schönen Wetter.“ Semir half Tom vorsichtig das T-Shirt anzuziehen.


    5 Minuten später saß er freudestrahlend im Rollstuhl .

  • So, jetzt kommt die Party :D


    „ Hier, meine Handynummer für den Notfall und die Medikamente. Er soll sich nachher etwas hinlegen. Und um 8 erwarte ich sie wieder hier zurück.Viel Spaß und langsam“ Burger verabschiedete sich und Semir schob Tom langsam zum Fahrstuhl.
    Tom war immer noch fassungslos und sah im Fahrstuhl von einem zum Anderen.
    Und kurz darauf war er endlich draussen in der frischen Luft und schloss einen Moment die Augen.
    Petra sah ihn sofort besorgt an. „Tom,alles okay?“
    „..Was?...ja,ja, sicher! Es ist nur, ihr könnt euch gar nicht vorstellen,wie schön das hier draussen ist.“
    Semir lachte und sah sich um. „Was soll hier schon besonders sein? Ne Strasse, ein Parkplatz, paar Bäume und …“
    „Semir, du hast keine Ahnung, glaubs mir! So, komm, schieb mich zum Wagen,dass wir hier wegkommen.“
    „Sehr wohl, der Herr!..Wir haben den Geländewagen von der Dienststelle mit,da kannst du leichter einsteigen…Ausserdem ist der BMW im Moment, naja,egal.“
    Tom sah ihn grinsend an. „Hast du wieder alles kaputtgemacht?“
    „Ich? Ne, ich nicht…nur der neue Kollege fährt noch schlimmer als du.“
    Dann waren sie am Auto und etwas mühsam stieg Tom in den Wagen.
    „Brauchst du Hilfe?“
    „…Nein, Mensch…geht schon.“
    „Sei nicht so dickköpfig.“
    „Semir,es geht schon!“
    Petra stand daneben,sah sie beiden an und schmunzelte.


    Semir packte den Rolli hintenrein und stieg ein. Petra saß seitlich hinter Tom und beobachtete ihn.
    „ Schatz..... danke. Ihr ahnt nicht, was das für eine tolle Überraschung ist.“Er lehnte sich in den Sitz zurück und sah nach draussen
    „ Aber tu mir einen Gefallen Tom, ja. Wenn du Schmerzen hast oder irgend etwas ist, sag bitte sofort Bescheid, ok? „
    „ Hm... mach ich. Jetzt geniesse ich die Fahrt, wenn der Kollege die Kurven nicht so eng nehmen würde. Denk dran, ich kann mich nicht festhalten .“
    „ Sonst geht’s noch ja, kannst ja aussteigen und laufen. Nur zu. Mal sehen wie weit du dann kommst.“ Semir fuhr im Schneckentempo um die nächste Kurve.


    20 Minuten später standen sie vor Semirs Haus.
    Andrea kam mit Aida auf dem Arm raus und öffnete die Beifahrertür.
    „ Da seit ihr ja... das ist schön.....Tom, lass dich mal drücken. Na, was sagst du zu der Überraschung?“
    „ Ich war platt, konnte das gar nicht gauben, aber toll. Vielen Dank Andrea „
    Tom setzte sich mit Semirs Hilfe vorsichtig in den Rolli und legte das Bein auf die Stütze.
    „ So und nun ab in die Sonne mit dir. „ Semir schob den Rolli durch die offene Garage in den Garten.
    Petra ging mit Andrea und Aida hinterher und sah Andrea dabei fragend an.
    „Und?“
    „Klappt alles super….die anderen kommen nach dem Frühdienst“, flüsterte sie lächelnd und Petra nickte zufrieden.
    „Ich freu mich so für Tom!“
    Im Garten sah Tom überrascht auf die Ballons und Girlanden, die überall aufgehangen waren.
    „Ist das extra für mich?“
    „Ja,ich fand das auch übertrieben“, meinte Semir sofort,“aber die beiden Damen hier wollten das so.“ Dabei zwinkerte er Andrea und Petra kurz zu und sah Tom fragend an.
    „So. Und nun? Willst du in dem Ding sitzenbleiben oder dich auf die Gartenliege legen?“
    „Ja…weiss nicht.“ Tom sah einfach nur zufrieden aus und griff nach Petras Hand.
    Sie küsste ihn und deutete auf die Liege.
    „Am Besten ruhst du dich ein bisschen aus. Denk dran,was Professor Burger gesagt hat.“
    „Mensch, ich bin doch kein Schwerkranker mehr…“
    „Bist du doch. Und wenn du anfängst mit mir zu diskuttieren,bringen wir dich gleich zurück.“
    „Bloß nicht!...Okay,dann leg ich mich eben etwas hin.“
    Schon wollte Semir ihm helfen, doch erntete dafür nur einen bösen Blick.
    „Ich mach uns erstmal Kaffee.“,sagte Andrea schnell und setzte Aida ins Gras.
    Tom stand derweil vorsichtig auf und setzte sich langsam auf die Liege. Es ging sogar recht gut und fast war er selbst überrascht. Thriumphierend sah er zu Semir.
    „Siehst du! Was der Opa schon wieder kann….Und jetzt erzähl mir doch mal,was mit deinem Wagen passiert ist?“ Dabei grinste er Semir erwartungsvoll an.

  • „Ja nix. Etwas kaputt ist er, sagte ich doch. Da waren ein paar Leitplanken im Weg:“
    „ Und du bist nebenbei gesessen und hast den armen Chris rund gemacht , stimmts?“ Tom grinste.
    „ Nö, das hat die Chefin erledigt.Das hättest du mal sehen sollen. Und sie wurde erst recht wütend , als Chris wortkarg wie immer einsilbige Antworten gegeben hat.“
    „ Oh ja, das denk ich mir.“ Tom hatte die ganze Zeit Aida beobachtet, die mit spitzen Fingern die Gänseblümchen am zupfen war und dabei einen Heidenspaß hatte und vergnüglich am Quitschen war.
    „ Mensch, Semir, bald haben wir auch so einen Zwerg undich möchte gar nicht daran denken, was gewesen wäre, wenn...“
    „ Tom, hör auf. Du sitzt hier, bist auf dem Weg der Besserung und das zählt.“ Semir reichte ihm den Eistee. „Hier, ohne Rum, leider, aber eiskalt und lecker.“
    „ Was tuschelt ihr 2 denn da schn wieder? Ihr heckt doch nichts aus, oder?“ Andrea und Petra kamen mit Kaffee und Kuchen zu den Männern.
    „ Wir doch nicht, nein, würden wir nie tun.“ Sagten sie wie aus einem Munde.
    „ Jetzt erzähl mal, was macht Ritter so für einen Eindruck, erzählt er überhaupt was? Wie kommen die anderen mit ihm klar?“ Tom war neugierig.
    „ Ja also........“ Semir erzählte von den neusten Schoten Hartmuts, Bonrath und Hotte .



    „Semir? Ich glaube du kannst aufhören, er schläft.... war wohl nicht so spannend.“ Petra zeigte zu Tom und grinste.


    „ Na denn halt nicht, such ich mir jemand , der mir zuhört. „ Er stand auf und ging zu Aida.



    Andrea sah auf die Uhr. „ Ui, ich denke mal die anderen müssten jeden Moment kommen. Smeir schmeiß schon mal den Grill an „ Sie stand auf und holte ein paar Sachen aus der Küche.
    Semir nickte, stapelte die Grillkohle auf dem Grill und kurz darauf stiegen die ersten Rauchschwaden hoch.
    Lächelnd warf er einen Blick zu Tom ,der immer noch schlief.
    „Mensch,sind wir zu spät?! Hab ich einen Hunger!“ Hottes Stimme kam von der offenen Garagentür und schon eilte er mit Dieter im Schlepptau in den Garten. Semir schüttelte grinsend den Kopf.
    „Bleib ganz ruhig,Hotte. Dauert noch mindestens ne halbe Stunde bis zum ersten Steak.“
    „Na dann ist ja gut! Wo ist denn unser Patient?“
    Semir deutete auf die Gartenliege. „In der frischen Luft schläft sichs wohl besser als in der Klinik….holt euch was zu trinken.“
    Beide nickten und gingen über die Terasse ins Haus.
    Hartmut kam, kurz darauf die Chefin mit Frankie und bald standen sie alle zusammen im Garten. Semir warf immer mal einen Blick zur Strasse,aber Chris war nirgends zu sehen. Andrea sah ihn an.
    „Meinst du,er kommt?“
    „…Was?“
    „Na, Chris. Ich merk doch,das du auf ihn wartest.“
    „Ach Andrea,ich weiss nicht. Keine Ahnung. Warten wirs ab…“
    Inzwischen kam Tom auf der Liege zu sich. Erstaunt sah er sich um und schüttelte den Kopf.
    „Das gibt’s ja nicht…Wo kommt ihr denn alle her?“
    Sie lachten und Semir half ihm hoch zum Sitzen.
    „Ja,wir dachten, da du dich ja vor zwei Wochen vor dem Sommerfest gedrückt hast, machen wir das einfach nochmal….So leicht kommst du nämlich nicht davon, mein Lieber. Schliesslich wolltest du mir deine neue Freundin vorstellen.“


    „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll,“ Tom war sprachlos .
    „Die anderen versammlten sich alle neben Tom., während Petra sich zu ihm auf die Liege setzte und den Arm um ihn legte.


    „ Ja, also.... mittlerweile hat es ja eh jeder mitbekommen. Petra und ich sind ein Paar.“ Tom strahlte sie an.
    „ Und.. was..?“ Semir drängelte.


    „ „ Wie und was?“ Tom sah ihn fragend an.
    „ Na hast du da nicht was vergessen?“


    „ Ach doch, damit der Kollege endlich von seinem Schweigen erlöst ist: Wir sind bald zu Dritt und freuen uns schon sehr darauf.“


    Anna klopfte gegen ihr Gas.
    „ Ich möchte gerne dazu auch noch ein paar Worte sagen…Lieber Tom, wir alle freuen uns sehr, dass sie jetzt und hier neben uns sitzen.Ich denke ich spreche für alle, wenn ich sage, die Lähmung in uns an dem Abend vor 2 Wochen war furchtbar. Die Zeit der Ungewissheit, ob sie überleben oder nicht. All das hat uns noch mehr zusammengeschweißt und jeder dem anderen Stärke und Zuversicht gegeben, Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft und besonders auf sie, dass sie den Willen und die Kraft nicht verloren haben.“


    Einen Moment lang war es still und jeder hing kurz seinen Gedanken nach. Petra und Andrea hatten Tränen in den Augen und Semir wandte sich ganz schnell dem Grill zu.
    Tom sah zu Petra ,dann zu den anderen und wusste nicht,was er sagen sollte. Nur jetzt nicht anfangen zu heulen, dachte er stumm und sah dann zu Anna, die neben seinem Vater stand.


    „…Vielen Dank, Chefin….Ja, ich bin auch ziemlich froh,dass ich hier sitze..naja“, er lächelte“wenigstens schon wieder so halb bei euch sitze…..Auch wenn…und da brauch ich mir im Moment auch nichts vorzumachen, wenn es nichtmehr so werden wird wie vorher. „ Er machte einen Moment Pause und blickte hinüber zu Semir,der ihn jetzt ansah und sich mit Tränen in den Augen eilig wieder abwendete.
    „Semir, ich hab viel Zeit gehabt zum Nachdenken….und ich kann damit leben,. Ich habe Petra und bald ein Kind und würde mich freuen, wenn du mit Chris zu einem guten , neuen Team zusammenwächst. Ihr bleibt meine Familie, auch wenn ich bald eine neue Aufgabe übernehmen werde, wenn ich wieder halbwegs fit bin.“Tom stockte etwas...“So und nun Schluß mit den Sentimentalitäten, wo bleibt mein Steak?“ Tom lächelte, gab Petra einen Kuss und sah wieder zu Semir. Dieser nickte ihm jetzt zu und lächelte ebenfalls.

  • Hotte war bereits mit einem Teller auf dem Weg zum Grill.
    „Eben! Wir sind hier schliesslich zum Essen eingeladen worden!“
    Und kurz darauf füllten sich die Teller mit Steaks,Würstchen und Salaten. Tom sass auf der Liege und sah sich zufrieden um. Dabei fiel sein Blick auf Bonrath,der mit Frankie frisches Bier zapfte und sehnsüchtig sah er hinüber.
    „Hartmut“,Tom stiess Hartmut an,der neben ihm auf einem der Stühle sass. Petra und Andrea waren mit Aida beschäftigt und Semir sprach gerade mit der Chefin über den kaputten BMW. Keiner schien ihn zu beachten.
    „Hartmut, sei doch mal so nett und hol mir ein Bier rüber.“.sagte er leise und dieser stand sofort bereitwillig auf.
    „Klar, kommt sofort!“
    Tom nickte zufrieden und hoffte,dass es Petra und Semir nicht bemerken würden. So ein kleines Glas würde sicher nichts ausmachen…



    Zur gleichen Zeit hielt Chris vor Semirs Haus und stieg langsam aus. Nachdenklich sah er zum Gartentor und blieb einen Moment stehen. Er war sich nicht sicher,ob das eine gute Idee gewesen war,herzukommen. Andrerseits hatte er das Gefühl, als ob es passen könnte. Als ob er irgendwann dazugehören könnte, wenn sie ihm ein bisschen Zeit geben würden….
    Langsam nahm er den Blumenstrauss für Andrea von der Rückbank und ging Richtung Gartentor.


    „Ach, schaut mal wer da kommt. Chris..komm rein.Wir haben schon gewartet.“ Andrea hatte ihn entdeckt.
    „ Sorry, etwas verspätet. Hier, die sind für dich und vielen Dank auch für die Einladung.“ Chris gab Andrea die Blumen und gesellte sich zu den anderen und begrüßte nach und nach jeden.


    Tom war froh über die kleine Ablenkung und stieß mit Hartmut an. „ Darauf habe ich mich schon gefreut… endlich mal wieder ein Bier.“ Er hatte das Glas schon leer.
    „ Na du hast ja nen Zug auf Lager.Komm ich hol noch eins.“ Hartmut nahm ihm das Glas aus der Hand und holte ein Neues.


    Chris hatte die Runde durch und stand nun neben Tom.
    „ Hallo Tom. Sie sehen schon viel besser aus, als bei meinem kurzen Besuch im Krankenhaus.“ Er gab Tom die Hand.


    „ Chris, ich denke wir sollten du sagen, oder? „ Tom hob das Bierglas.


    „ Gute Idee, also ich bin Chris.“ Er grinste und stieß mit Tom an.


    „ Tom , ich glaube es ist Zeit für die Tabletten.„ Petra hatte auf die Uhr geschaut und kam mit einer Dose. Ihr Blick wanderte zu dem kleine Bierglas , zu Harmut und Chris und schließlich zu Tom.


    „ Wo ist das her?“ sagte sie eisig.
    „ Na aus dem Faß, echt lecker, gell Tom? Das erste war so schnell weg. Die Gläser könnten ruhig größer sein.“ Hartmut lachte und hatte Petras wütenden Blick nicht bemerkt.


    „ Du hast schon eins getrunken? Oder hab ich mich da jetzt verhört?“


    „ Ähm, also.....Hartmut war so nett und ich...wollte ...ja. Hab ich.„ Tom stellte den Rest schnell unter die Liege. Petra sah ihn an,stemmte die Hände in die Hüften und blickte dann zu Hartmut.
    „Sagt, mal habt ihr sie noch alle?!...Hartmut, spinnst du?“
    Hartmut sah sie verwundert an,zuckte die Achseln. Petra wurde noch wütender.
    „Wie kannst du denn Tom ein Bier bringen?! Was meinst du,wie viele Medikamente er noch nehmen muss?!“
    „Ja…also,Tom hat mich doch gefragt und…“
    Hartmut stotterte herum und Petra griff unter die Liege und schüttete das Bier aus.“Tom,du bist sowas von unvernünftig!“
    Mittlerweile standen auch Semir und Frankie daneben und sahen ihn an.
    „Was ist denn los?“
    Tom zuckte die Achseln, musste leicht grinsen.
    „Ja, findest du das auch noch lustig?!“ Petra war sauer. „Semir, Frankie, habt ihr das mitbekommen, Tom trinkt hier ein Bier nach dem anderen! „
    Doch Frankie schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf.“Ja Petra, Tom ist über achtzehn….“
    Tom hob abwehrend die Hände.“…Na also…ein Bier nach dem anderen…so war das ja gar nicht…kleiner Schluck,mehr nicht…So zum Anstossen eben.“
    Wieder musste er grinsen und dachte, das das wohl an dem Bier liegen könnte. Schnell griff er nach Petras Hand. „Jetzt sei nicht sauer…ich trink dann jetzt eben Wasser.“


    Dem Blick konnte Petra nicht widerstehen und hörte auf zu meckern.
    „ Hier, kannst gleich damit anfangen und die Tabletten nehmen. .“ Sie hielt ihm ein Glas Wasser hin. „


    SIe hatten noch eine Menge Spaß und Tom kämpfte gegen die aufsteigende Müdigkeit, bis ihm irgendwann für einen Moment die Augen zufielen.


    Anna zog Petra zur Seite.
    „ Das schafft ihn aber doch noch ganz schön, sind sie sicher er ist ok?“


    „ Ja, ja, sonst hätten wir nie die Erlaubnis für den Ausflug bekommen.“


    „ Gut. Petra, da ist allerdings noch etwas, was ich mit Tom und eigentlich auch ihnen besprechen muss. Heute nicht mehr, aber die nächsten Tage. Es sind einige Dinge zu unterschreiben, Staatsanwältin Schrankmann hat noch Fragen und Tom muss eine Aussage machen. Ich werde dafür am besten in die Klinik kommen.“

  • „ Kein Problem Chefin und am Montag ist mein Urlaub zu Ende und die Arbeit hat mich wieder.Ich freue mich schon darauf.“


    „ Was redet ihr denn da hinter meinem Rücken? „ Tom war wieder wach .


    „ Nichts, zumindest nichts, was du wissen musst“ Petra lachte.


    Chris hatte sich zu Tom gesellt und fühlte sich langsam sichtlich wohl in der großen Runde.
    „ Und, wie macht sich Semir so? Ist er nett oder schon wieder bissig?“


    „ Na,bis auf die Sache mit seinem Wagen, geht’s. ich kann mich nicht beklagen.“


    „ Ach, der ist immer so, einfach weghören, gell ?Semir?“ Tom lachte.


    „ Ja, ja, setzt du ihm mal schön Flausen in den Kopf. Aber eins sag ich dir, das Autofahren üben wir noch.“


    Gegen halb acht sah Semir auf die Uhr.
    „ So, das Krankentaxi muss jetzt langsam mal los.Komm Opa, ab in den Rollstuhl.“ Er schob Tom den Rolli an die Liege und half ihm beim Umsetzen.
    Kurz darauf waren sie auf dem Weg zurück in die Klinik. Tom sah zu Semir ,grinste und schloss die Augen. „Mensch,war das ein schöner Tag….Und weißt du was,ich bin total kaputt. Mir tut echt alles weh…Aber sags nicht Petra, bitte. Ich bin froh,dass sie bei euch im Garten geblieben ist…“
    „Keine Sorge,ich sag nichts. Vergiss nicht,das dauert eben noch ne Weile,bis du wieder okay bist.“
    „Ja, sieht so aus…Naja, ich hab ja Zeit. Ist eben nicht zu ändern.“
    Sie erreichten das Krankenhaus. Auf der Station kam ihnen direkt Burger entgegen.
    „Ah, unser Ausflügler ist zurück. Alles okay?“
    „Sicher Doc…Vielen Dank nochmal.“
    „Na,sie sehen aber ganz schön feritg aus.Wir machen mal gleich einen kurzen Check up, zur Sicherheit.“
    „Nicht nötig….“
    „Das entscheide ich,was nötig ist und was nicht.“ Burger folgte ihnen ins Zimmer, kontrollierte die Wunden, Puls und Blutdruckwerte und liess lange sein Stethoskop über Toms Brustkorb wandern. Dann nickte er zufrieden.
    „Gut…ich bin zufrieden. Ach,und…wie viel Bier haben sie getrunken,Herr Kranich?“
    Tom sah ihn an und machte ein unschuldiges Gesicht. „Ich?“
    Der Arzt nickte und sah zu Semir,der sich eilig zum Gehen wandte.
    „Ja,ich muss dann auch los…Meine Frau,meine Tochter warten. Schlaf gut ,Tom…bis morgen!“
    Und schon war er aus der Tür. Tom sah ihm nach ,während Burger die Infusion wieder an der Kanüle an Toms Handrücken anschloss.
    „Ich nehme an,sie haben nur kurz angestossen?“
    Tom nickte schnell.“Ja…genau.“
    „Na dann…schlafen sie gut.“




    Tom stand mit den beiden Krücken am Fenster und sah nach draussen. Hinter ihm stand die gepackte Tasche mit all den Sachen,die sich in den vier Wochen hier in der Klinik so angesammelt hatten. Er drehte sich um,ging langsam zurück zum Bett und setzte sich vorsichtig hin. Inzwischen konnte er sich mit den Krücken so einigermassen fortbewegen,auch wenn das Abstützen und Atmen ihm noch schwerfiel. Und obwohl alle immer wieder betonten,wie gut es ihm schon gehen würde, ging ihm das selbst alles noch viel zu langsam. Aber jetzt, heute, war er einfach nur froh, dass er endlich nach Hause konnte. Sehnsüchtig wartete er auf Petra und endlich ging die Tür auf.
    „Hallo,da bin ich! Wartest du schon?“
    Er lächelte ihr entgegen.“Ja….schon seit vier Wochen!“
    Sie küsste ihn.“Na,jetzt hast du es ja geschafft. Soll ich einen Rollstuhl holen?“
    „Ne“,er schüttelte den Kopf. „Aus diesem Krankenhaus geh ich auf eigenen Füssen…und wenn wir zwei Stunden brauchen.“
    Sie nickte nur kopfschüttelnd und musste dann lachen.
    „Ich hab noch eine Überraschung für dich.“
    „Für mich? Was denn?“
    „Ich hab in 20 Minuten einen Termin hier in der Klinik. Zum Ultraschall.“


    „ Nein? Echt? Ui , dabin ich aber jetzt mal auf unseren Sohn gespannt. Ob man das schon erkennt?“ Tom stand langsam auf und humpelte Richtung Tür.“


    „ Das wirst du ja sehen ,und ob es ein Sohn wird oder nicht, möchte ich gar nicht wissen, Hauptsache gesund. „ Petra machte ihm die Türe auf.


    „Ich muss noch zum Professor, da vorne. „ Tom klopfte an die Tür und Professor Burger rief ihn herein.


    „ So, Herr Kranich, haben sie es endlich geschafft, der große Tag ,auf den sie so lange gewartet haben. Ich wünsche ihnen Alles Gute und lassen sie es langsam angehen. Die Unterlagen für die Reha haben sie und ihre Medikamente auch. Sollte etwas nicht stimmen, melden sie sich sofort. Frau Schubert, passen sie mir gut auf diesen Dickkopf auf.“ Er gab beiden die Hand.


    „ Auf Wiedersehen sage ich jetzt besser mal nicht, aber lassen sie sich mal blicken, wenn sie in der Nähe sind oder in 7 Monaten auf der Babystation“


    Eine Etage tiefer wurden sie gleich ins Behandlungszimmer gebeten.


    „ So, dann wollen wir mal schauen.“ Die Ärztin schob Tom einen Stuhl hin und nahm seine Krücken.


    „ Sie wollen ja nicht wissen, was es wird, oder? Dann verrate ich es auch nicht.“ Sie blickte Petra und Tom an. Petra schüttelte den Kopf. „ Und sie Herr Kranich?“ Tom überlegte, er wollte Petra den Spaß nicht verderben und schüttelte auch den Kopf. Im Grunde wusste er ja auch ohnehin,was es werden würde.


    Vor ihnen auf dem großen Bildschirm konnte man nun deutlich den Herzschlag des Babys erkennen und es pochte sogar im Lautsprecher.
    „ Och Gott, wie süß, ist das der Kopf und die Beine und ....ich kann es kaum glauben, Schatz, das ist unser Baby?“ Tom strahlte über beide Ohren.


    „ Tja, alles in Ordnung würde ich sagen. Zeitgerecht entwickelt. Und keine Auffälligkeiten ,wir sehen uns dann in 4 Wochen wieder.“ Die Ärztin füllte den Mutterpaß aus und verabschiedete sich von den Beiden.
    Draussen im Wagen lehnte Tom sich im Sitz zurück und atmete tief durch.


    „ Alles in Ordnung Schatz?“ Petra sah ihn sorgenvoll von der Seite an.


    „ Ja, bestens. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich auf zu Hause freue, auch, wenn das jetzt eine Fahrt in ein völlig anderes Leben werden wird. „ Tom strahlte sie an und legte die Hand auf ihren Bauch.“ Aber ich hab ja euch 2 und das ist mehr als ausreichend.“

  • :baby: Frühstück :baby:



    In der PAST sortierte Anna verschiedene Stellenausschreibungen und legte alles übereinander. Dann nahm sie den Stapel und verliess das Büro.
    „Herzberger,ich bin für eine Stunde unterwegs.“
    Hotte nickte und lächelte ihr zu.“Ist gut ,Chefin,und grüssen sie Tom von uns.“
    „Das mache ich. Wo sind Gerkhan und Ritter?“
    „Auf ihrer Runde,irgendwo auf der A46.“
    Sie nickte. „Ah ja, na dann vermute ich,dass ich die Beiden gleich treffen werde.“
    Lächelnd verliess sie die PAST und machte sich auf den Weg zu Toms Adresse.


    Petra öffnete ihr die Tür.
    „Frau Engelhardt, das ist aber nett. Kommen sie rein.“
    „Danke Petra…Und? Gut zuhause angekommen?“
    „Ja,sicher….Er liegt auf der Couch.“
    Sie gingen ins Wohnzimmer und Tom setzte sich sofort auf,als er die Chefin hereinkommen sah.
    „Hallo Tom, bleiben sie bloss gemütlich liegen. Ich wollte nur mal kurz sichergehen,ob alles in Ordnung ist.“
    Er nickte.“Das ist es,Chefin. Danke. Endlich bin ich wieder ein freier Mensch.“
    „Schön. Und bitte, Tom,werden sie nicht ungeduldig. Es ist noch ein langer Weg.“
    „Ja, ich weiss. Keine Sorge…nächste Woche fahre ich erst mal in die Reha und dann sehen wir weiter….Hier,schauen sie mal, zwei neue Bilder von unserem Sohn. Gerade vorhin gemacht!“
    „Es wird ein Junge? Konnte man das schon sehen?“ Sie nahm die Bilder und sah sie genau an. Petra lachte.
    „Gar nichts konnte man sehen,Chefin. Aber Tom ist sich sicher,das es ein Junge ist….“
    „Na dann….ich hab ihnen noch was mitgebracht ,Tom. Wenn sie zur Reha sind, haben sie sicherlich Zeit dafür….“ Sie gab ihm die Unterlagen.
    „Was ist das?“
    „Alle zurzeit freien Hauptkommissarstellen hier in der Gegend. Es sind einige interessante Sachen dabei, Tom. Sehen sie es durch, in Ruhe.“
    Tom nahm den Stapel und sah sie an. Dann nickte er leicht.
    „Okay….danke. Mal sehen.“
    Wieder klingelte es. Petra ging zur Tür und kurz darauf standen Semir und Chris im Wohnzimmer. Als sie Anna dort sitzen sahen, blickten sie kurz etwas betreten zu Boden. Anna sah ihnen lächelnd entgegen.
    „Ach,sieh an! Ich vermute, dass ist jetzt ihre….Mittagspause?“
    Semir sah zur Uhr und nickte sofort.
    „Ja…genau, Chefin. Mittagspause. Wir dachten, wir schauen mal rein….“
    „Tun sie das, Semir. Ich wollte ohnehin gerade gehen….ach,und es wäre schön,wenn sie dann wenigstens später noch ihre Runde auf der A46 zuende fahren.“
    „Sicher, Chefin.“ Beide nickten eifrig und Anna ging lächelnd zur Tür.
    Tom sah Semir und Chris entgegen und grinste.
    „Na, heute schon was kaputt gemacht? Wollt ihr nen Kaffee?“
    „Witzig…ja gerne. Und,wie geht’s dir?“
    „Ganz gut eigentlich….Wenn ich jetzt noch die verdammten Krücken los wäre, dann wäre es noch besser. Ausserdem juckt dieses verdammte Knie wie Hölle! Kommt, setzt euch!“
    Semir deutete auf den Stapel Papier.
    „Was hat denn die Engelhardt da gebracht?“
    „….Das? Ach, nichts Besonderes….“ Tom schob die Blätter beiseite. Irgendwie wollte er Semir damit nicht konfrontieren. Er musste sich erstmal selbst damit auseinandersetzen.


    Nachdem Semir und Chris gegangen waren setzte petra sich zu Tom.
    „ Du bist so still, was geht dir durch den kopf?“


    „ Ach, nichts. Ich überlege, was ich noch packen muss für diese blöde Reha. Mensch, da bin ich ganze 4 Wochen weg von euch beiden.“er legte die Hand wieder auf Petras Bauch.
    „ Wieso, ich komme dich doch besuchen und ausserdem hast du da sicher genug Ablenkung.“
    „ Bestimmt, in Form von lauter alten und senilen Leuten, aber lassen wir das Thema. „ Er stopfte die Akten von Anna in seine Aktentasche.
    „ Wenn du mit mir zusammen drüber reden willst, ich helf dir gern, friß es nicht in dich rein, ok?“ Petra hatte seinen Blick bemerkt, als er die Stellenausschreibungen in der Hand hatte.


    „ Laß mir etwas zeit, ok? Wir entscheiden dass zusammen, schliesslich geht es uns drei was an. Jetzt packe ichden Rest zusammen, morgen muss ich ja früh los.“



    Frankie brachte Tom wie versprochen in die Reha.


    „ Paß mir gut auf dich auf, men Sohn und geh es langsam an, ja? Denk an Petra und meinen Enkel“ Er umarmte seinen Sohn beim Abschied.


    „ Ja, ja, immer was zu meckern...., nein, schon klar. Mach ich und grüße alle schön und hab ein Auge auf Petra und bis zum Wochenende.“ Er humpelte mit seinen Krücken rein.

  • In den folgenden Tagen bekam Tom die ersten Dämpfer. So einfach , wie er sich das vorgestellt hatte, war es nicht und die Krankengymnastin hatte schon den ersten Streit mit ihm heraufbeschworen.


    Am ersten Wochenende war Tom völlig genervt nd freute sich nur noch auf den besuch von Petra.


    „ Und Schatz? Wie weit bist du?“


    „ Ach, nix .. wie weit... das häte ich auch zu Hause haben könnne. Krücken hab ich immer noch, jeden Tag schwimmen , Massage und so anderes Zeug, Petra , ich werd wahnsinnig hier.“


    „ Hast du denn schon in die Akten gesehen? Ist da was bei?“


    „ Nein, hab ich nicht und will ich auch noch nicht. „ Und damit war das Thema für Tom beendet und Petra merkte genau,dass er nicht darüber reden wollte.
    Sie nahm ihn in den Arm.
    „Tom,was hast du erwartet? Das du nach einer Woche laufen kannst wie früher? Oder den Düsseldorfer Marathon auf Inlinern fahren kannst? Das geht alles nicht so schnell….“
    Er sah sie an. „Ja,ja, ich weiss….nur ich will einfach,dass das schneller geht!Und ich will mir diese ganzen freien Stellen erst angucken, wenn ich weiss, was ich wieder können werde…verstehst du?“
    Sie nickte. „Komm….lass uns ein bisschen rausgehen, Schatz.“
    „Okay…Erzähl mir mal was aus dem Büro. Mit Semir alles klar?“
    „Ja, eigentlich schon…Chris hat aufgehört zu rauchen und stopft Süssigkeiten in sich rein. Vorgestern haben sie sich mal wieder angezickt,weil Schokolade im BMW verschmiert war.“
    Tom lachte und musste dabei mit den Krücken kurz stehenbleiben. Petra sah ihn an.
    „Schön,wenn du lachst!...Ja, und sonst,ich glaube,sie kommen ganz gut miteinander klar. Und mittlerweile spricht er auch schon etwas mehr.“
    „Und du? Passen sie auch alle gut auf dich auf?“
    „Tom,ich bin doch nicht krank….“
    „Ja,trotzdem. Und ich will auch nicht, dass du diese schweren Aktenberge schleppst oder sowas.“
    Nun musste Petra lachen,sah ihn kopfschüttelnd an. „Keine Sorge, ich pass schon auf deinen Sohn auf.“


    „ Das will ich auch schwer hoffen. „ Sie setzten sich auf eine Bank und er nahm sie in den Arm.


    „ Weißt du, wenn ich wieder zu Hause bin und das mit einer Stelle geklärt ist, schauen wir uns nach einem kleinen Häuschen um , mit Garten . Ich freu mich schon so, das alles zu planen.“


    Tom geriet ins Schwärmen.


    Das Wochenende war viel zu schnell rum und Petra musste wieder abfahren.



    In den folgenden 2 Wochen kämpfte er sich Stück für Stück durch die Therapie . Zwar geriet er nach bei jeder Anstrengung schnell ausser Atem, aber mittlerweile konnte er schon ein kleines Stück ohne Krücken gehen und das machte ihn stolz.


    „ Sie müssen sich noch dran gewöhnen, aber bald haben sie es geschafft. Immer in kleinen Abschnitten. Nächste Woche, wenn sie nach Hause dürfen, geht das schon wieder ganz ohne die Dinger, sie werden sehen.“ Die Krankengymnastin munterte ihn immer wieder auf.


    „ Das will ich auch meinen, das war mein Ziel.“Tom sah die verhassten Krücken mit finsterem Blick an.“ Auch wenn ich humpeln muss und langsam wie eine Schnecke bin, die fahren nicht wieder mit nach Hause.“ Er lachte.


    „ hey, ich denke hier wird schwer gearbeitet und was seh ich...du machst Witze?“


    „ Semir? Wo kommst du denn her?“ Tom war überrascht.


    „ ich hab mir gedacht, ich schau mal nach dem Rechten und da ich so viele Überstunden habe...“


    „ Das ist schön, komm, wir sind hier fertig. „ Tom nahm die Krücken wieder und sie setzten sich draussen auf eine Bank.
    „ Und? Erzähl. ......“ Tom stupste ihn neugerig an.


    „Och nix, Chris raucht nicht mehr dafür krümmelt er mir das Auto voll, der Aschenbecher läuft über mit Schoko Papier . Aber der Grund warum ich hier in ist ein anderer, Tom. Was ist mit den Ausschreibungen? Und jetzt erzähl mir nicht, du weist von nix. Ich weiß Bescheid.“ Semir sah ihn ernst an.

  • „ Was soll damit sein, ich habe sie mir angesehen und überlege. Mehr nicht. Ich kann noch nichtmal wieder alleine Autofahren, wie soll ich mich da für eine Stelle entscheiden?“


    „ Tom, das ist doch Schwachsinn. Das weißt du selbst. Also pack das ganze an und red mit uns drüber. Petra macht sich Sorgen und wir auch. „


    „ Mensch Semir, was willst du? Ich bin noch nicht so weit, versteht das doch alle. „ Tom wollte aufstehen, doch Semir hielt ihn am Arm fest.


    „ Siehst du, das meine ich, schon rennst du wieder weg. Red drüber, sag was dir durch den Kopf geht, aber schieb es nicht vor dir her. „


    „ Du hast leicht reden. Seh ich aus wie ein Schreibtischtäter? Du weißt wie sehr ich den Papierkram immer gehasst habe. „
    Semir nickte nur grinsend. Dann sah er Tom aufmunternd an.
    „Ja,jetzt hol den Kram her,ich hab gerade Zeit.“
    Tom seufzte kurz,stand auf und blickte Semir auffordernd an.
    „Ja,dann komm! Liegt auf meinem Zimmer. Oder meinst du,ich lauf hin und her und du sitzt hier faul rum?“
    Semir blieb auf der Bank sitzen und grinste immer noch.
    „Weißt du was,ich glaube, du kannst dir den Weg sparen. „
    „Häh?“
    „Ich hab noch was Besseres“, Semir kramte ein Blatt aus seiner Jacke und Tom setzte sich wieder.
    „Was ist das?“
    „Naja, ich hab mich ein bisschen umgehört. Mit der Chefin zusammen. Guck dir das mal an….An der Polizeischule in Köln wird es zum ersten September eine neue Abteilung geben. Ich glaube,das wäre was für dich. Und bis September sind noch zwei Monate…bis dahin ist unser Opa bestimmt wieder fit.“
    Tom griff nach der Ausschreibung, überflog die zwei Seiten kurz und sah wieder zu Semir.
    „Ich…ich werds mir mal in Ruhe ansehen.“
    „Ne, jetzt wirst du es dir gründlich durchlesen! Hier ist die Visitenkarte von dem Leiter der Polizeischule dort. Engelhardt hat mit ihm telefoniert und er wartet heute oder morgen auf deinen Anruf.“
    „Und was soll das für eine Abteilung werden?“


    „ Soweit ich mitbekommen habe alles rund um die Praxis. Also Fahrsicherheitstraining. Obwohl, da dürftest du ja kein gutes Vorbild sein. Einsatzlehre , verdeckte Ermittlung, halt alles was man können muss. Erst dachte ich, das wäre ideal für dich, aber wenn ich es mir jetzt so überlege..... Autofahren ..lassen wir besser.... und vorschnelles Handeln, Alleingänge..ob das so richtig ist für junge Kollegen.... ich weiß nicht recht. Das ist ,glaube ich, doch nix für dich.“ Semir kratzte sich am Kinn und sah Tom an.


    „ Was soll das bitte heissen? Ich kann ja wohl beser fahren als du. Und von Alleingängen musst du grad reden. Wer hat dich denn immer aus dem Schlamassel geholt, na.. wer war das..“ Tom blätterte den Zettel durch und steckte die Karte ein.


    „ Tom und Polizeischüler, hi, und Schülerinnen, wenn ich mir das so vorstelle.... du wärst binnen kürzester Zeit am Ende, wetten?“ Semir hatte Tom da, wo er ihn haben wollte, das merkte er.


    „ Wetten nicht? Na , ich lass es mir durch den Kopf gehen. „ Tom sah auf die Uhr.
    „ Ich muss jetzt leider los, hab nicht so viel Zeit wie du, faul in der Gegend rumzu lungern. Schwimmtrainung steht auf dem Programm. Wir sehen uns ja spätrestens Sonntag abend, wenn ich zu Hause bin, oder?“Tom stand auf.


    „ Aber sicher, Frankie und Petra holen dich ab und dann wird bei uns im Garten gegrillt.“ Semir machte sich auf den Heimweg mit dem Gewissen, dass Tom sich hatte anstecken lassen und ihm und der Chefin mit der Stelle auf den Leim gegangen war.

  • Kaum war die Therapiestunde vorbei und Tom saß auf seinem Zimmer, griff er zum Telefon.


    „ Polizeischule Köln, Franke.“ Eine freundliche Stimme meldete sich.


    Nachdem Tom sich kurz vorgestellt hatte, kamen sie gleich zur Sache.
    „ Ich habe ihre Akte durchgesehen Herr Kranich, und bin in Absprache mit Frau Engelhardt übereingekommen, dass sie genau der richtige Mann für diese leitende Stellung sind. Eine Beförderng vorher ist noch fällig, aber dann könnten sie sofort einsteigen. Sie sind mein Wunschkanditat , also zögern sie nicht zu lang.“


    „ Ja, das ehrt mich, allerdings bin ich etwas überumpelt , wenn sie verstehen, was ich meine.Und derzeit auch noch nicht wieder ganz fit.“


    „ Ich kenne die Geschichte, die ihnen wiederfahren ist, das tut mir auch sehr leid. Nur, das sollten sie jetzt möglichst aussen vorlassen. Sie sind ein Mann der Praxis und das ist gefragt, Nicht, ob sie die 100 Meter schnell laufen können oder von Dächern springen…. Das sollen andere. Also kommen sie nächste Woche zu mir und wir bereden das Ganze. Ich erwarte ihre Zusage....“ Franke legte auf.


    Tom legte sich auf dem Bett zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.


    Er würde inKöln bleiben, der Job war ungefährlich und hörte sich sehr interessant an. Kein Schreibkram,oder zumindest nicht zuviel.....was wollte er mehr. Und Semir würde Augen machen, wie schnell er seine Schüler auf Trapp hatte. So langsam nahm der Gedanke Gestalt an und er griff erneut zum Hörer. Das mußte er Petra erzählen.


    Petra hatte in der PAST den Hörer am Ohr und hörte lächelnd zu, was Tom erzählte. So zufrieden hatte er sich schon die ganzen letzten Wochen nichtmehr angehört, dachte sie stumm. Er wirkte richtig aufgeregt und fröhlich,wie er ihr alles erzählte.
    Kaum hatten sie aufgelegt,griff sie zum Handy und hatte kurz darauf Semir in der Leitung.
    „Semir,ich bins! Du hattest recht! Ich glaube,es hat geklappt. Er hat schon mit diesem Franke telefoniert und hört sich total begeistert an. Ich danke dir!“
    Semir schloss einen Moment die Augen und nickte zufrieden.
    „Prima! So hab ich mir das gedacht, Petra. Das ist das Richtige für ihn, bestimmt!“



    Frankie sah seinen Sohn überrascht an, wie dieser zwar noch humpelnd,aber doch bereits wieder recht sicher aus dem Eingang der Rehaklinik gelaufen kam.
    Petra lief ihm entgegen und sie umarmten sich.
    „Da seid ihr ja…. Hallo Vater!“
    Sie drückten sich die Hände und Frankie nickte anerkennend.
    „Ich sehe,es hat sich einiges verändert! Wo sind die Krücken ?“
    „Die bleiben hier!...Nur bei den beiden Taschen kannst du mir noch helfen. Und dann bloss weg hier!“
    „Gut siehst du aus, mein Junge!“
    „Ja, es wird langsam…Ich bin ganz zufrieden.“
    Frankie schlug ihm auf die Schulter und griff nach den Taschen.
    „Ja, ich seh schon,dann wird das wohl nichts,dass du dich um meine zweite Bar kümmerst.“ Dabei grinste er nur und Tom schüttelte den Kopf.
    „Ne,das kannst du vergessen,Vater. Ich hab morgen einen Termin in Köln“
    Petra sah ihn an. „Morgen schon?“
    Tom nickte eifrig. „Ja! Ich hab da noch ein paar Dinge zu klären, will mich da mal genau umsehen. Und vor allem mit Franke sprechen, wir haben ja bisher immer nur telefonieren können.“
    „Ach,du hast schon öfter mit ihm gesprochen?“
    „Ja, ich hatte schon ein paar Ideen…naja, mal sehen“ Lächelnd stieg Tom ein und Petra sah ihn zufrieden an und er küsste sie. „Und dann kümmern wir uns um ein Haus, mein Schatz! Es gibt soviel zu tun!“


    „ Du scheinst dich ja richtig zu freuen über die neue Aufgabe. Das freut mich wirklich, mein Sohn.“


    „ Ja, hätte ich nicht gedacht, aber ich glaube, das wird genau die richtige Sache für mich werden. Wenn ich schon nicht mehr selbst....“ er verstummte.kurz.
    „ dann sorge ich wenigstens für guten Nachwuchs.“


    Sie liessen Frankie in der Stadt raus und verabschiedeten sich bis zum nächsten Abend.


    „ Schatz, meinst du, würde es dir etwas ausmachen... mich mal zur PAST zu fahren? Ich würde gerne mal Hallo sagen und mch zurückmelden aus der Reha.“ Tom sah zu Petra rüber.


    „ Nein, damit hatte ich eigentlich schon gerechnet, dass du mich das fragen wirst. „ Sie lachte.

  • und weiter gehts.... ;)


    20 Minuten später hielt Petra neben der PAST an.
    Tom stieg langsam aus und lehnte sich an den Wagen. Da war er nun, 8 Wochen nachdem er fast gestorben wäre. Sein alter Dienstwagen stand da, wie immer, fast so, als würde er auf ihn warten.


    Er hakte sich bei Petra unter . Als er den Dienstraum betrat und die Kollegen sahen, wer da auf einmal im Flur stand, verstummten die Gespräche schlagartig.
    Tom ging langsam weiter ins Büro
    „ Tom? Bist du es wirklich? Mensch.... lass dich ansehen!“ Bonrath hatte als Erster die Sprache wieder gefunden und innerhalb weniger Minuten bildete sich eine grosse Kollegentraube um Tom.


    Chris sah ebenfalls von seinem Schreibtisch auf und wandte sich dann an Semir,dergenervt an einem Bericht schrieb. Grinsend deutete er auf die Scheibe.
    „Da, guck mal,wir haben Besuch.“
    Semir sah auf,drehte sich zur Scheibe und war bereits im gleichen Moment aufgesprungen.
    „Na,das hätte ich mir ja denken können!“ Schon war er an der Tür.
    „Hey Kollegen,zerquetscht ihn nicht!“
    Tom bahnte sich zwischen ihnen einen Weg und ging auf Semir zu. Dieser musterte ihn anerkennend.
    „Sieh an,sieh an, der Täter kehrt an seinen Tatort zurück.“
    „Ja,Semir, so ähnlich!“ Sie umarmten sich fest und Tom sah ihn an
    „So schnell werdet ihr mich nicht los!“
    Inzwischen war auch Anna aus ihrem Büro gekommen und eilte ihm entgegen.
    „Tom! Wie schön,sie zu sehen! Kommen sie in mein Büro!...Petra,Semir,sie natürlich auch.“ Dabei beobachtete sie erstaunt, wie gut er schon wieder laufen konnte, in Anbetracht der schweren Verletzungen von vor acht Wochen!
    Gemeinsam gingen sie in ihr Büro und Chris sah ihnen vom Schreibtisch aus nachdenklich hinterher. Fast hatte er das Gefühl ein wenig eifersüchtig zu sein und schnell schob er diesen Gedanken wieder von sich.


    Anna schob Tom einen Stuhl zurecht und lächelnd setzte er sich.
    „Gut sehen sie aus, Tom! Wirklich. Wie geht es ihnen?“
    „Ja, danke Chefin, ganz gut. Vor allem bin ich wieder zuhause!“
    „Ja, und das ohne Krücken. Bemerkenswert. „
    „ Eiserner Wille, und meine Puste hab ich auch schon fast wieder im Griff. „ Er lächelte.
    „ Ich habe mit Polizeirat Franke telefoniert. Es freut mich, dass sie sich für den Posten entschieden haben, Tom.
    „ Ja, ich denke, dass ist genau passend für mich und es ehrt mich natürlich, dass ich wohl auch, wie er sich ausdrückte, sein Wnschkanditat gewesen bin.Morgen treffen wir uns in Köln an der Schule.“
    „ Ja, ich weiß. Da würde ich gerne mitkommen. Wir könnten dann direkt alles besprechen. Was meinen sie, ich weiß, dass sie selbst noch nicht fahren können. Um 10 Uhr bin ich da und wir fahren zusammen?“
    „ Gerne, dann muss Petra sich nicht wieder bemühen. Ich hoffe, dass ich das bald selbst wieder hinbekomme mit dem rechten Bein. „
    „ Na dann gehen sie noch eine Runde raus zu den Kollegen und wir sehen uns morgen früh. Ich muss leider für Frau Schrankmann noch Berichte verfassen, sie wissen ja...“ Anna nickte und Tom ging zu den anderen raus.



    Ám Abend saßen Tom und Petra auf dem Sofa und studierten die Immobilienseiten.
    „ Weißt du was? Im Garten muss genug Platz für ein Tor sein... mindestens.“ Tom legte die Hand auf Petras sich langsam rundenden Bauch.
    „ Du scheinst dir ja sehr sicher zu sein, dass das ein Junge wird, oder? Und ich hab dann ständig kaputte Fenster, wenn ihr nicht trefft? Ne mein Lieber, so haben wir nicht gewettet.“
    „ Ja ja, dann aber in der Nähe von einem Fußballplatz. Und jetzt ist Zeit fürs Bett, ich muss morgen früh raus. Und ihr 2 braucht viel Schlaf.“
    Petra lachte.“Ich weiss gar nicht,ob ich überhaupt schlafen kann….auf einmal liegt da wieder jemand neben mir.“
    „Ja,das will ich auch stark hoffen,dass da jetzt vier Wochen niemand mehr gelegen hat!“
    Sie küssten sich und er zog sie hinüber ins Schlafzimmer.

  • vielen Dank für eure Feeds :baby: und hier gehts noch ein Stück weiter :]






    Franke erhob sich sofort von seinem Schreibtisch und kam ihnen entgegen.
    „Anna! Schön dich mal wieder zu sehen!“
    „Wolfgang,gut siehst du aus!“
    Sie nahmen sich kurz in den Arm und dann sah Franke lächelnd zu Tom.
    „Herr Kranich, endlich lernen wir uns persönlich kennen.“
    Sie drückten sich die Hand und Tom hatte sofort das Gefühl, dass da so etwas wie Sympathie zwischen ihnen war. Bereits am Telefon hatte er das so empfunden und jetzt wurde seine Ahnung nur noch bestätigt.
    „Ja, ich freue mich auch, Herr Franke.“
    „Bitte nehmen sie Platz. Kaffee? Anna,du sicher Tee,wie früher?“
    Beide nickten und setzten sich.
    „Herr Kranich,ich würde ihnen nachher gerne direkt alles zeigen. Wie geht’s mit dem Laufen?“
    „Das ist kein Problem, es wird langsam wieder.“
    „Na bestens! Wie gesagt, wir planen ab 1. September fest mit Ihnen. Und wenn ich nur die Hälfte von dem glaube,was Anna über sie erzählt,freue ich mich wirklich sehr auf eine Zusammenarbeit.“
    Tom nickte lächelnd und sah zur Chefin.
    „Ich hoffe, dass sie dann nicht enttäuscht sind,Herr Franke.“
    Nun lächelte auch Franke. „Da mache ich mir keine Sorgen. Auf das Wort von Anna Engelhardt war bisher immer Verlass….Aber bitte,hier ist alles recht locker und mein Name ist Wolfgang.“
    „Tom“ Erneut drückten sie sich die Hand.


    „ So, die Unterlagen habe ich, der ärztliche Dinest hat bereits zugestimmt , fehlt nur noch ihre Unterschrift, Tom und dann können wir alles vorbereiten. Nächste Woche steht dann die Ernennung an und ihre Beförderung. Was sagen sie dazu. Sie sind dann leitender Kriminaloberkommissar.“


    „ Tja, was soll ich sagen. Danke. Und ich freue mich.“Tom war sprachlos.


    „ Das haben sie sich verdient Tom, wirklich. Und ich muss sagen, ich gebe sie wirklich ungern ab. „ Anna stand auf und schüttelte Tom die Hand.


    „ Wir machen jetzt mal einen Rundgang und sehen uns alles an. Und Tom, wenn wir eine Pause machen sollen, sagen sie bitte ehrlich Bescheid, wir wollen es ja nicht übertreiben, oder?“ Wolfgang lachte.


    Nach einem Gang durch die Schule war Tom begeistert.
    „ So, jetzt haben sie alles gesehen und wir sehen uns nächste Woche bei der offiziellen Feier.“ Sie schüttelten sich die Hände und verabschiedeten sich.


    Auf der Rückfahrt sah Anna Tom an.
    „ Und? Haben sie ein gutes Gefühl Tom? „
    „ Ja, Chefin, das habe ich. Und bedanke mich bei ihnen für den Anstoß“
    „Gern geschehen, Tom. Ich freue mich wirklich sehr für sie. So können sie allem was passiert ist,vielleicht irgendwann auch nochmal etwas Gutes abgewinnen.“
    Er nickte leicht und schien einen Moment lang in Gedanken versunken und Anna legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Hab ich was falsches gesagt,Tom?“
    „Nein,nein,Chefin….Zumindest braucht Petra jetzt keine Angst mehr um mich zu haben. Das ist auf jeden Fall was Positives…vor allem jetzt, wenn ich an das Baby danke.“
    „Da haben sie recht!...Und wissen sie,worauf ich mich jetzt schon freue? Wenn sie uns ihre ersten Polizeischüler zur PAST schicken und ich Semir und Chris darauf ansetzen werde….Ach,und noch was“,Sie hielt ihm die Hand entgegen, „Chefin klingt von jetzt an irgendwie komisch. Was halten sie von Ànna`?“
    Tom sah sie an und musste lächeln. „Ja gerne…aber ich weiss nicht,ob ich das so kann, Chefin…Anna.“


    „ Na dann geben sie sich mal Mühe, Tom“ Anna lachte.

  • Sie setzte ihn zu Hause ab , begrüßte kurz Petra und fuhr zurück zur PAST:
    Es war schön zu sehen, dass Tom 8 Wochen nach diesem Unglück schon wieder lachen konnte und nun mit der neuen Aufgabe und bald auch einer Familie glücklich war.Er würde ihnen sicher allen fehlen, mit seinem Humor und seinem nachmal ungestümen Handeln, aber er war ja nicht aus der Welt und das freute Anna umso mehr.


    „ Na Schatz? Wie ist es gelaufen? „ Petra setzte sich zu Tom, der von dem anstrengenden Vormittag nun doch müde auf dem Sofa saß.


    „ Sehr gut, ich habe unterschrieben und werde ab nächster Woche leitender Kriminaloberkommissar sein, was sagst du dazu?“


    „ Nein?! Du wirst auch gleich befördert? Das freut mich für dich. Jetzt essen wir eine Kleingkeit und dann haben wie 3 Besichtigungstermine .“ Sie stand auf und ging in die Küche.


    Als sie 5 Minuten später mit Gläsern und Schüsseln wieder ins Wohnzimmer kam, lag Tom schlafend auf dem Sofa., die Zeitung mit den Hausanzeigen noch in der Hand.
    Lächelnd stellte sie alles auf dem Tisch ab, holte eine Decke,nahm ihm die Zeitung aus der Hand und deckte ihn vorsichtig zu. Er war noch lange nicht wieder richtig fit und das merkte sie gerade jetzt wieder deutlich. Leise ging sie aus dem Wohnzimmer,griff zum Telefon und sagte die Besichtigungstermine ab. Das konnten sie auch in den nächsten Tagen noch erledigen.


    Als Tom zwei Stunden später auf der Couch zu sich kam, fand er nur noch einen kleinen Zettel auf dem Tisch vor. `Na, hast du gut geschlafen? Bin in die PAST gefahren, ein bisschen was tun. Bis heute Abend, ruh dich aus. Ich liebe dich!`
    Tom legte lächelnd den Zettel beiseite und sofort fielen ihm die Besichtigungstermine ein. Mensch,warum hatte sie ihn nicht geweckt? Eilig sah er zur Uhr und stand auf. Das ging immer noch mühsam und er verzog kurz das Gesicht. Gut,das es keiner sehen konnte.
    Dann humpelte er zum Telefon und hatte kurz darauf Hotte am Apparat.
    „Ja Hotte, ich bins. Ich wollte eigentlich Petra….“
    „Ja…du,geht gerade nicht. Die sind bei der Engelhartd im Büro. Hier ist die Hölle los, gab einen Massencrash auf der A4!...Du,wir haben jetzt alle keine Zeit.Sorry“
    Schon hatte er aufgelegt und Tom sah nur noch den Hörer an. Na toll, dachte er und ihm wurde zum ersten Mal so richtig klar,dass er nichtmehr dazugehörte….Man konnte es drehen und wenden,wie man wollte, es war so.
    Etwas verloren sah er sich jetzt in der leeren Wohnung um, nahm dann die Immobilienseiten und verliess das Haus.


    Er rief sich ein Taxi und machte sich auf den Weg die Häuser ansehen, die sie angestrichen hatten. Sie lagen alle in einem schönen Naubaugebiet und er konnte , wenn auch sehr langsam, von einem zum anderen gehen .
    Eins davon hatte es ihm gleich auf Anhieb angetan. Er vereinbarte gleich einen 2.Termin für den kommenden Morgen .



    Als Petra nach Hause kam, war Tom weg. Kein Zettel, nichts. Die Decke lag auf dem Sofa, vom Essen hatte er nichts angerührt.
    „Wo steckt der denn?“ dachte sie und griff zum Telefon. Doch das klingelte hinter ihr auf dem Tisch.
    „Hm, jetzt hat er sein Handy auch noch liegen lassen, das sieht ihm gar nicht ähnlich.
    Sie räumte auf , bereitete das Abendessen vor, doch Tom kam nicht zurück. Langsam mache ich mir Sorgen, dachte sie und rief Semir an,
    „Semir? Steckt Tom bei dir? „


    „ Nein, wir sitzen hier im Garten und grillen. Wollte er denn weg?“
    „ Nein, gesagt hat er nichts, und sein handy hat er auch liegen lassen . Ich mache mir langsam Sorgen. „

  • „ Nicht Petra, der taucht schon wieder auf, brauchte sicher nur frische Luft.Oder soll ich ihn suchen fahren?“ Semir merkte, dass Petra merkwürdig still war.
    „ Nein, lass mal, wenn er bis 10 Uhr nicht hier ist, fahre ich selbst los. Du wirst recht haben, er ist sicher nur eine Runde um den Block.“ Petra legte auf.



    Tom war mit einem Taxi zurück in die Stadt gefahren und saß nun am Rhein , beobachtete das rege Treiben der Leute.
    Hier an der Stelle hatte er schon immer gesessen, wenn er nachdenken musste.Ihm ging die kurze Abfuhr von Hotte am Telefon wieder durch den Kopf. Die letzten Wochen liefen vor seinem Auge ab. Draussen wurde es langsam dunkel und er sah wie spät es schon war.
    Oh je, Petra war sicher längst zu Hause. Langsam ging er zum nächsten Taxístand und machte sich auf den Heimweg.


    Petra riss die Haustür auf,kaum das Tom aus dem Taxi gestiegen war. Neben ihr stand Semir im Türrahmen ,gähnte und sah Tom kopfschüttelnd an. Petra eilte bereits auf ihn zu.
    „Sag mal ,wo warst du denn?! Ich hab mir Sorgen gemacht!“
    Tom bezahlte den Taxifahrer, sah sie an und ging zur Haustür.
    „Um mich braucht sich niemand mehr Sorgen machen, Schatz. Was soll mir schon noch passieren….Na Semir,was machst du hier?“
    Semir antwortete nicht,sah zur Uhr. „Naja…wenn du jetzt wieder da bist,kann ich ja nach Hause fahren. War ein langer Tag, Mensch. Du kannst dir nicht vorstellen, was heute auf der A4….“
    „Doch ,kann ich mir! Aber ehrlich gesagt,interessierts mich nicht! Gute Nacht.“
    Damit ging er an ihnen vorbei ins Haus. Semir verdrehte die Augen,sah zu Petra.
    „Was ist denn jetzt los?“
    Und so folgten ihm beide ins Wohnzimmer.
    Tom warf seine Jacke in den Flur, nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich auf die Couch.
    „Ja, was? Was guckt ihr so? Ich brauchte einfach mal frische Luft….“
    Petra sah ihn an“Ja, vielleicht kannst du das nächste mal Bescheid sagen oder wenigstens dein Handy mitnehmen.“
    „….Ich brauche weder einen Aufpasser,noch einen Babysitter.“
    „Aber darum geht es doch gar nicht…“
    „Oh doch, genau darum geht es!“ Er stand verärgert wieder auf und merkte sofort,dass er eine zu schnelle Bewegung gemacht hatte.
    „Aah!...Mist!“
    „Tom!“ Petra eilte auf ihn zu,doch er hob sofort die Hände.
    „Nein,ist ja gut. Alles bestens….Genau das mein ich! Hört auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln,ja?“
    „Aber das tut doch keiner,Tom.“
    „Doch!...Doch,genau das tut ihr.“
    Damit drückte er Semir die Bierflasche in die Hand, griff erneut seine Jacke und ging zur Tür.
    „So, und damit ihr euch nicht wieder Sorgen macht…bin bei Frankie und betrinke mich!“
    Dann ging er und die Tür knallte zu.

  • Und weiter..... :baby:


    „Petra wollte hinterher, doch Semir hielt sie zurück.
    „ Laß ihn, der kommt schon wieder zur Besinnung. Er betreibt grad Aufarbeitung, das merkt man.“
    „ Aber, er ... warum denn? Heute morgen war er nach dem Gespräch so gut gelaunt, nur müde, hat geschlafen. Und jetzt? Hotte sagte kurz ,er hat angerufen, als Stress war ,aber nicht gesagt, was er wollte.Obs das war?“
    „ Schon möglich, aber du ruf jetzt besser seinen Vater an und warnst ihn vor.Ich mach mich ab nach Hause. Und mach dir nicht zu viele Sorgen, „



    Frankie stand an der Theke als sein Sohn kam.
    „ Na, was ist das denn für eine Überraschung? Besuchst du mich oder hast du es dir mit der Bar anders überlegt?“ Frankie hatte kurz mit Petra geredet und ihr versprochen auf Tom auszupassen.


    „ Nein, aber ich musste mal unter Leute. „mehr sagte er nicht.
    Frankie stellte ihm ein Glas Gin vor die Nase.
    „Hier, sieht Petra ja nicht...“


    Tom kippte das Glas in einem Zug runter und schob es zurück.


    „ Und wenn schon, ich kann gut selbst entscheiden, wann ich genug habe. „


    Frankie nahm die Flasche und stellte sie vor seinen Sohn.


    „ Bitte, tu was du nicht lassen kannst. Ich muss mich um die anderen Gäste kümmern.“


    Frankie liess ihn alleine, wenn er etwas sagen wollte, würde er schon kommen, Dafür kannte er seinen Sohn gut genug.


    Nach dem 4.Glas merkte Tom, wie ihm langsam flau wurde. Die Kombination Gin und Medikamente schien sich nicht zu vertragen.
    Die Bar leerte sich langsam und sein Vater setzte sich zu ihm, nachdem der letzte Gast gegangen war.


    „ Ich glaub ich fahr dich jetzt besser nach Hause, oder?...Meinst du,du bist noch im Stande zu laufen?“
    Tom sah ihn an, lächelte müde und nickte. Alles drehte sich .
    „…Ja,du hast Recht….muss,glaub ich, noch was gerade biegen…“
    „Was war denn los?“
    „Ach…weiss auch nicht….ich hab zuviel nachgedacht…“Langsam stand er von dem Barhocker auf und hätte Frankie ihn nicht direkt festgehalten,wäre er vermutlich umgekippt.
    „Achtung, mein Lieber.“ Frankie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Vielleicht solltest du lieber hier schlafen?“
    „…Ne,ne Vater…ich fahr nach Hause…“
    Frank nickte nur und half ihm zum Auto.


    Petra war noch wach und eilte sofort zur Tür,als sie den Schlüssel im Schloss hörte. Dann sah sie Frankie mit dem Tom im Arm im Flur stehen und beide lächelten ihr zu.
    „Hallo, wir sinds! Ich bring dir deinen Mann nach Hause.“
    Bevor Petra antworten konnte, hatte Tom sie bereits in den Arm genommen.“Hallo mein …Schatz…da bin ich…Warum schläfst du denn…noch nicht..?“
    Schwankend hielt er sie im Arm und Frankie kam ihr zur Hilfe.
    „Komm,bringen wir den bloss ins Bett.“
    „Wieviel hat er denn getrunken?“
    Tom lachte.“…Nicht viel…mein Schatz…ich nehm ja schliesslich…noch diese Medi…medikadingsbums….da muss man vorsichtig sein.“ Wieder lachte er und sah sie an.
    „Ich liebe dich…du,und es tut mir leid…“


    Petra und Frankie halfen Tom die Treppen ins Schlafzimmer hoch.
    „ Danke Frankie, reden wir morgen? Ich kümme mich jetzt um ihn.“
    „ Klar, der schläft jetzt sicher seinen Rassuch aus. Sei nicht allzu streng mit ihm.“ Frankie verabschiedete sich.


    „ „So du legst dich jetzt hin und schläfst, Mensch Tom Was war denn los mit dir? Und dich dann auch noch zu betrinken, auf all die Medikamente.“
    Petra zog ihm das T-Shirt aus.
    „ War.. nicht viel.. , bin doch fast müchtern....Verzeihst du mir?...... Ich war ein Idiot.... „


    „ Ja, ja, gut jetzt. Ich versteh dich kaum. Leg dich jetzt hin, wir reden morgen darüber.“ Sie deckte ihn zu und machte Licht aus.


    5 Sekunden später ging das kleine Licht neben Toms Bett an.


    „ Ich liebe dich.... und das Haus.....und das Baby....... und mit Hotte rede ich nicht mehr....“Tom brachte keinen zusammenhängenden Satz mehr raus.
    „ Tom? Was für ein Haus? Du sollst jetzt Ruhe geben... mach das Licht wieder aus.“ Petra sah ihn an.


    Er drehte sich zu Petra um und nahm sie in den Arm.
    „ Ich wollte dich nur sprechen... aber keine Zeit... legt einfach auf... aber das Haus, der Garten...... zeig ich dir morgen früh.“ Er schlug die Decke weg und setzte sich hin.


    „ Wo willst du hin? Bleib bloss sitzen.“ Petra hielt ihn am Arm.
    „ Hab da einen Zettel... in der Jacke... wart mal..... „ Tom versuchte aufzustehen aber kam nicht auf die Beine.
    „ Siehst du, bleib liegen, der Zettel hat Zeit bis morgen.“


    Tom legte sich langsam auf sein Kissen..... „ Aber wir müssen früh .... da sein... . ich habe dem Mann......“
    Den Rest des Gemurmels verstand Petra nicht mehr.
    5 Minuten später war endlich Ruhe .....

  • Als Tom am nächsten Morgen wie in Zeitlupe die Treppe herunterkam, sah Petra nur zu ihm und wusste gleich was los war.
    Auf der Hälfte der Stufen machte er eine Pause,sah zu ihr hinunter und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
    „…Hallo…guten Morgen.“
    „Hallo….frühstücken wir noch zusammen? Ich muss bald los.“
    Er schüttelte sofort den Kopf und quälte sich bis nach unten. Mit dem Knie als solches war es schon schwierig mit den Stufen,aber jetzt war es eine Kathastrophe.
    „Du…ich hab keine Hunger, Schatz….“
    „Ja,das kann ich mir vorstellen“, sagte sie nur und hielt ihm ihren Kaffeebecher entgegen. Tom drehte sich eilig zur Seite und atmete erstmal tief durch,was heftige Schmerzen in der Brust zur Folge hatte. Ausserdem war sein Kopf kurz vorm Zerplatzen. Scheiss Gin,dachte er stumm und humpelte zum nächsten Stuhl.
    Das Telefon klingelte, Petra ging ran und Tom nutzte die Chance ohne weitere Fragen zum Klo zu gelangen….
    Aus der Küche hörte er ihre Stimme. „Schatz,Semir will dich sprechen.“
    „…Ja…ich …ich ruf ihn zurück…“ Dann riss er erstmal den Toilettendeckel auf.


    Petra legte leicht lächelnd auf und setzte sich an den Tisch. Seelenruhig begann sie ihr Brötchen zu essen. Tom kam aus dem Bad,sagte nichts und setzte sich zu ihr.


    „Ja…also,der Tag gestern…es tut mir leid.“
    „Ja,das hast du letzte Nacht schon mehrmals gesagt.“
    „Ach…ja? Na dann…“
    „Und irgendwas von einem Zettel erzählt.“
    „Ein Zettel?...Mensch!“ Er sprang auf und musste sich direkt wieder setzen. In seinem Kopf hämmerte es ,sein Kreislauf war im Keller und ausserdem hatte er gleichzeitig das Gefühl,schnell wieder das Klo erreichen zu müssen.


    Ihm brach der Schweiß aus und langsam hangelte er sich zu seiner Jacke am Sofa. Dort setzte er sich hin.
    „ Hier, da fahren wir... jetzt hin. Du musst mit. ...“Er atmete schwer.Verdammt, hoffentlich bekam Petra das jetzt nicht gleich wieder mit.


    „ Aber nur kurz, ich muss zur Arbeit, die Chefin hat mir einen Haufen Akten hingelegt, die durchgesehen werden müssen. „ Sie sah auf die Uhr.
    „ Ich zieh mich nur schnell an, dauert nicht lang.“ Tom stand auf und wankte langsam ins Bad.


    Mühsam qüälte er sich zum Auto und als er während der Fahrt sehr schweigsam war, musste Petra sich jedes Wort des Mitleids verkneifen.Sollte er ruhig etwas leiden, die Suppe hatte er sich selbst eingebrockt.

  • „ Da ist es, paß auf, es ist ein Traum.... wirklich.“ Er machte sie mit Herrn Schmittlein dem Verkäufer bekannt.“ Gehen sie ruhig rum, ich bin in der Küche am Tisch, mit den Unterlagen“


    „ Hier, schau, der Garten... und da ein Kamin..... ein Wintergarten.... Holzboden...2 Knderzimmer...“ Tom musste sich setzten und Luft holen.
    Jetzt machte Petra sich doch Sorgen.
    „ Tom, Spaß beiseite , geht es dir wirklich gut? Du atmest wieder so schwer.“
    „ Ja, ja, bins ja selbst Schuld War keine gute Idee gestern, habs begriffen. Bitte ..... aber.. was sagst du denn jetzt? Gefällt es dir?“


    „ Aber sicher, da fragst du mich noch? Es ist wunderschön.“ In Gedanken richtete sie bereits alles ein. Tom nahm sie in den Arm, sah sie an.
    „ Wirklich dann sollen wir zusagen? Ich meine, sonst schnappt es uns noch einer weg... „ Tom strahlte.


    „ Ja, ich denke, das sollten wir. Aber ich muss jetzt los, wirklich,sei mir nicht böse…nimmst du ein Taxi zurück? Und dann leg dich bitte hin, ich mache einen Kontrollanruf, wehe du bist nicht da wo du sein sollst.“ Sie gab ihm einen Kuuß und verabschiedete sich von Herr Schmittlein.


    „ Da haben sie sie aber schnell überzeugt. Herr Kranich. „


    „ „ Das war keine große Arbeit, das Haus ist einfach ideal und zu schön. Ich wusste sofort, das ist es!...Wo muss ich unterschreiben und wann können wir zum Notar? „ Tom merkte, wie ihm wieder schlecht wurde und er war froh, als er 30 Minuten später auf dem Sofa lag.
    Er schloss die Augen und ging in Gedanken alles durch,was in der nächsten Zeit zu tun sein würde. Zufrieden und trotz der hämmernden Kopfschmerzen schlief er ein.



    Sie standen bei Anna im Büro und Petra verteilte ein paar Sektgläser. Semir sah fragend zu Tom.
    „Was gibt’s denn zu feiern? Dass wir dich bald los sind?“ Er grinste und Tom warf ihm nur einen triumphierenden Blick zu.
    „Na,warts nur ab,mein Lieber. Und pass auf, dass du nicht gleich vor Neid erblassen wirst.“
    Dabei sah er zu Petra und Anna,sowie zu Wolfgang Franke,der nun auch mit Glas in der Hand bei Anna stand.
    Chris und Ein Teil der übrigen Kollegen hatte sich ebenfalls im Büro versammelt.
    Die Chefin lächelte und ging die zwei Schritte auf Tom zu.
    „So, wenn dann alle da sind…Würde ich gerne zum offiziellen Teil kommen. Tom, ich stehe hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge vor ihnen. Einerseits müssen wir uns heute von ihnen verabschieden und andererseits gratuliere ich ihnen hiermit von ganzem Herzen zu ihrer Ernennung zum leitenden Kriminaloberkommissar. Herzlichen Glückwunsch!“ Sie nahm Tom kurz in den Arm und drückte ihm die Hand. Tom lächelte und bemerkte grinsend Semirs überraschtes Gesicht.
    Anna sprach weiter,wandte sich an Chris.
    „Gleichzeitig möchte ich den Moment nutzen, um Hauptkommissar Ritter auch nochmal ganz herzlich in dieser Abteilung zu begrüssen. Es freut mich,das unser Team wieder komplett ist,Herr Ritter.“
    Sie ging nun auch auf Chris zu,drückte ihm die Hand. Er nickte nur lächelnd.
    „ und nun überlasse ich kurz Kriminalrat Franke das Wort und dann hat Tom sicher auch noch etwas zu sagen.


    Franke hob sei Glas.


    „ Ja, Anna, vielen Dank. Es ist normal nicht meine Art, sich darüber zu freuen, wenn befreundete Dienststellen gute Kollegen abgeben nüssen, aber in diesemFall, denke ich ist das erlaubt. Ich freue mich ganz besonders, dass sie bald unsere neue Abteuilung an der Polizeischule leiten werden, Tom und denke wir werden eine gute Zusammenarbeit, auch mit dieser Station hier, anstreben. Zur offiziellen Feier in der Schule ist ihre gesammte Mannschaft natürlich herzlich eingeladen..Tja und nun überlasse ich der Hauptperson des heutiges Tages das Wort.“ Er nickte Tom zu und trank einen Schluck.

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