Auf Leben und Tod (umgeschrieben)

  • und für die treuen Leser der nächste Teil.........


    :baby:



    Das Schiff mit den Mädchen war fast am Ziel. Es würde nicht mehr lange dauern und die Mädchen würden übergeben.
    Gehlen hatte den Männern gesagt, dass sie äusserst vorsichtig sein mußten und sie hielten sich daran. Ihre Waffen lagen bereit und sie würde nicht zögern, sie auch zu nutzen.


    „Erik? Hast du dich um alles gekümmert?“


    „ Ja Vater. Alles klar. Ich werde Jäger anrufen und abholen, wenn es soweit ist.“


    „ Gut, ich will , dass du ihn im Auge behällst. Nach der Übergabe mach ihn kalt. Wir brauchen ihn nicht mehr. Ich habe eine neue Quelle aufgetan, an oberster Stelle.“




    Tom war wieder eingeschlafen und Petra auf dem Weg nach draussen. Vor der Zimmertüre musste sie sich einen Moment an lehnen, ihr war wieder schwindelig.


    Vor der Klinik setzte sie sich auf eine Bank.
    „ hey, schnappst du frische Luft? Du siehst nicht gut aus.“
    „ Andrea, du musst mich mal etwas ablösen bei Tom bitte. Mir ist schon schwindelig und jetzt auch noch schlecht. Das kommt sicher vom mangelnden Schlaf. Ich lege mich oben in den Ruheraum. Weckst du mich, wenn etwas ist?“ Sie wollte aufstehen, doch musste sich sofort wieder setzten, weil ihr schwarz vor Augen wurde.


    „ Petra, sag mal, könnte es sein... also...ich meine.....“ Andrea schmunzelte etwas.


    Petra sah sie verständnislos an. „Was …meinst du?“
    Andrea lächelte erneut. „Na ja, ich beobachte dich ja jetzt schon ein paar Tage und genauso wie du jetzt aussiehst,sah ich auch aus,als ich gerade mit Aida schwanger geworden bin….“
    Petra guckte immer noch fragend zu Andrea. Jetzt schien sie nachzudenken und schüttelte leicht den Kopf.
    „…Nein…das kann doch gar nicht….obwohl…ach,ich weiss gar nichts mehr,Andrea.“
    Wieder musste Andrea lächeln. „Pass auf,wir gehen jetzt hier mal zur Gynäkologie,okay?“
    „…Nein…ich weiss nicht.“
    „Doch,doch,komm schon!“, Andrea zog sie bereits mit sich. „ist doch nichts dabei. Die können einen Test machen und dann weißt du Bescheid.“
    Petra dachte nach und nickte schliesslich.

  • Erik Gehlen war da ,als das Schiff ankam. Einer seiner Leute,die den Transport begleitet hatten,kam direkt auf ihn zu.
    „Es lief alles nach Plan,Boss. „
    „Gut, sehr gut. Wieviele Mädchen habt ihr?“
    „Fünfzehn,so wie besprochen.“
    Gehlen nickte. „Bringt sie in den Transporter. Und dann zur Lagerhalle. Der Frachter soll dann sofort wieder auslaufen.“
    „Alles klar,Boss!“
    Erik nickte nochmals und verliess den Hafenbereich. Dabei griff er zum handy.
    „Jäger,ich bins! In einer Stunde steigt das Geschäft!....Nein,nicht erst morgen,der Plan hat sich geändert, ganz einfach! In zwei Stunden! Fahr los, ich warte nicht!....Die alte Lagerhalle in der Nähe der Brücke. Du weißt,wo. Und denk an die fehlenden Pässe!“
    Dann legte er auf.



    Andrea wartete mit Petra in dem Untersuchungszimmer der Gynäkologie.
    Schliesslich kam der Arzt zurück und lächelte.
    „Frau Schubert, anhand des Testergebnisses sind sie eindeutig schwanger. Wir machen aber gleich noch einen Ultraschall, um ganz sicher zu gehen. Kommen sie bitte mit nach nebenan.“
    Petra starrte den Arzt an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Andrea stand auf, lächelte und sah sie aufmunternd an.
    „Na komm!“
    Wortlos stand Petra auf und folgte dem Arzt und Andrea ins andere Zimmer. Kurz darauf lag sie auf der Liege und der Doktor schaltete das Ultraschallgerät ein.
    Er hielt den Ultraschallkopf auf Petras Unterleib und bewegte ihn einige Male hin und her. Dann lächelte er erneut.
    „Ja,sehen sie, das ist die Fruchthöhle. Viel mehr sieht man jetzt noch nicht, aber sie sind eindeutig schwanger, so etwa in der fünften oder sechsten Woche. Herzlichen Glückwunsch kann ich da nur sagen.“


    Petra war sprachlos und eine kleine Freudenträne suchte sich ihren Weg nach unten.


    „ Mensch, Petra, Herzlichen Glückwunsch . Was meinst du wie Tom sich freuen wird. Das ist doch die beste Nachricht um gesund zu werden, die er bekommen kann.“ Andrea nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie fest.


    Sie gingen wieder hoch auf die Intensivstation. Durch die Scheibe sahen sie, dass Tom noch schlief.
    „ So, du legst dich jetzt hin und ich setzte mich rein zu ihm. Was meinst du, was er nachher Augen machen wird, wenn du es ihm sagst.“

  • Chris nahm sein Handy. Verflucht dachte er, das war ja klar. Jetzt auch noch so ein Scheiß .
    „ Semir, es geht los. Gehlen hat gerade angerufen. Sie haben den Plan geändert. Ich muss losfahren. Wir treffen uns in einer Stunde an der Brücke am Hafen in Düsseldorf.“


    „Was? Da ist knapp. Chris, ich kümmere mich. Und falls es brenzlig wird, hau da ab.“ Semir legte auf und rannte ins Büro der Chefin.
    Chris verliess inzwischen bereits das Hotel und stieg in den Transporter,den er bereits vor einigen Tagen für diesen Moment gemietet hatte. Wenn er die Mädchen hatte,mussten sie so schnell wie möglich von dort,wo sie festgehalten wurden, verschwinden.
    Ganz kurz fühlte er mit den Fingern nach seiner Kette und dem Medaillon, in dem der Sender versteckt war. Vor einigen Jahren hatte er es von seiner Frau geschenkt bekommen und irgendwie war es für ihn zu einer Art Glücksbringer geworden. Deshalb trug er es immer noch. Auch, obwohl es die Familie dazu schon seit einiger Zeit nichtmehr gab.
    Schnell verdrängte er die Erinnerungen daran und konzentrierte sich auf das,was vor ihm lag.



    Semir eilte aus der PAST,zog sich im gehen bereits die schusssichere Weste an. Die Chefin und einige weitere Beamte folgten ihm. Anna hatte das Handy am Ohr,legte dann auf.
    „SEK macht sich fertig!“
    „Gut! Wir müssen uns verdammt noch mal beeilen!“


    Semir saß bereits halb im BMW und versuchte Andrea anzurufen, doch bei ihr war nur die Handy Mailbox an. Sie war sicher bei Tom und hatte das gerät aus. Er sprach ihr kurz 2 Sätze auf band und gab dann Vollgas. Endlich war der Augenblick gekommen, an dem er sein Versprechen an Tom einlösen konnte. Heute würde ihm Erik gehlen nicht entkommen, dafür würde er sorgen, egal wie.


    Frankie hatte sich gerade den Kittel angezogen und wollte zu seinem Sohn gehen, als Andrea aus der Tür des Zimmers kam.
    „ Andrea, machen sie mal eine Pause. Ich habe jetzt ein paar Stunden Zeit und löse euch ab.Wo ist Petra?“


    „ Sie schläft, dort hinten im Ruheraum. Tom ist nach der Narkose nur einmal kurz bei Bewusstsein gewesen und schläft immer noch. Ich fahre dann mal zu meinen Eltern und sehe nach Aida. Falls etwa ist, rufen..“
    „ mach ich, keine sorge.“


    10 Minuten nachdem Frankie sich ans Bett gesetzt hatte, schlug Tom die Augen auf.
    „ Vater? ... mach ich euch....solche Sorgen, ..... dass ihr alle....hier auftaucht? „ Tom hatte Mühe zu sprechen.


    „ Nix da,. Petra schläft und ich passe nur auf dich auf, dass du keine Dummheiten machst. „
    „ Kümmer dich...bitte um Petra.... sie war so blass vorhin... sie soll sich nicht...so viele Sorgen machen. Mir geht’s doch....schon wieder gut. „ Tom schloß mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen.
    „ Gut, dass du das selbst nicht glaubst,Tom „ Frankie lachte leise auf und griff nach der Hand seines Sohnes.
    „…ne…wirklich…ein paar Tage und ich…bin wieder fit…“
    „Ja,sicher. Ich weiss.“
    „…Wo ist…denn…Semir?“
    „Na,das kannst du dir ja wahrscheinlich denken,Junge.“
    „…Der soll….bloss vorsichtig sein…hat ja jetzt…keinen,der auf ihn….aufpasst…“
    Wieder schloss er die Augen.Jeder Atemzug schmerzte höllisch und Frank sah es genau.
    „Hör jetzt mit dem Gequatsche auf,Junge. Sonst kriegen wir gleich mal wieder Streit, klar?“
    Tom nickte leicht und musste lächeln. Dann schlief er erneut ein.



    Chris Ritter stieg aus dem Transporter, tastete mit der Hand noch mal prüfend zu seiner Waffe und ging dann Erik entgegen. Sein Vater stand neben ihm, ausserdem noch zwei weitere Männer,die zu ihrer Leibgarde gehörten.
    „Was soll das ?! Morgen war verabredet!“
    „Verabredungen ändern sich,Jäger! Die Pässe bitte!“
    Er schüttelte nur den Kopf.
    „Wo sind die Mädchen?“
    Gehlen deutete hinter sich auf die Lagerhalle.
    „Ich will sie sehen.“
    Gehlen gab einem der Männer einen kurzen Wink und er öffnete die Tür der Halle.
    Dort sassen fünfzehn asiatische Mädchen dicht nebeneinander an die wand gelehnt und sahen ihm ängstlich enrgegen. Mittlerweile hatte sicher auch die letzte der jungen Frauen erkannt, wo sie hineingeraten waren. Alles in Chris Innerem schäumte vor Wut bei diesem Anblick ,doch er riss sich zusammen. Die Mädchen mussten hier weg.
    „Lasst sie in den Transporter steigen!“
    Doch der alte Gehlen schüttelte den Kopf und streckte Chris die Hand entgegen.
    „Die Pässe!“

  • Hallo und weiter gehts! :baby:



    Semir war fast am Ziel angekommen. Zur Sicherheit stellte er den BMW weit ab vom Schuß ab und ging den Rest zu Fuß, d.h. er lief.
    Dabei sah er sich vorsichtig um. Sollte ihn jetzt jemand sehen, war es aus. Chris würde mit Sicherheit auffliegen und das SEK zu spät eintreffen. Semir sah von seinem Posten aus die Halle . Da drin müssten sie jetzt sein. Wenn er eine Stelle finden würde zum Klettern, könnte er auf das Dach der Halle kommen.


    Von dort würde er einen idealen Blick über das Gelände bekommen.


    „ Was soll das,Gehlen. Ich spaße nicht, wenn ich sage: zuerst die Mädchen. Also los. Und ich hasse es, wenn ich mich wiederholen muss.“ Er zog an seiner Zigarette.
    Gehlen und sein Sohn standen ihm gegenüber. Wieder gab der Alte seinen Leuten einen Wink.
    „Durchsucht ihn!“
    Sofort sprangen sie auf ihn zu,hielten ihn fest und Erik begann Chris zu durchsuchen. Er nahm ihm die Waffe ab,suchte weiter und sah dann kopfschüttelnd zu seinem Vater. Nun ging auch dieser auf Chris zu,blieb dicht vor ihm stehen.
    „Wo sind die Pässe?! Ich hasse solche Spielchen,Jäger!“
    „Für wie bescheuert halten sie mich?!“
    „Verdammt,die Pässe!“
    „Ich habe sie nicht.“ Dabei lächelte Chris Gehlen kalt entgegen. In diesem Moment schlug dieser ihm schmerzhaft in die Magengrube und Chris ging kurz in die Knie.


    Semir sass inzwischen auf dem Dach der Halle und sah durch ein kleines Fenster hindurch nach unten. Und was er dort sah,gefiel ihm ganz und gar nicht.


    „Zum letzten Mal,Jäger. Die Pässe,oder du bist tot.“
    „…Dann werden sie die Dinger niemals kriegen,Gehlen.“
    Einen Moment war es still und schließlich liessen sie ihn los. Chris stand auf und sah ihm entgegen.
    „Die Mädchen steigen in den Transporter. Ihr Sohn fährt mit mir. Ich bringe die Mädchen weg und Erik bekommt die Pässe. Sie befinden sich nicht weit von hier.“
    Der alte Gehlen blickte ihn an, schüttelte den Kopf.
    „Abgelehnt!“
    Dann zog er seine Waffe. Ebenso wie Erik und die beiden Leibwächter.


    Semir stockte der Atem. Das SEK war noch nicht eingetroffen und er völlig auf sich allein gestellt. Die Chefin würde von der Straßenseite aus kommen. Er konnte es jetzt nicht riskieren durch lautes Sprechen über Funk auf sich aufmerksam zumachen. Auf der anderen Seite würde er jetzt eingreifen müssen.
    Verdammt, warum musste auch alles schieflaufen ,was konnte.


    „ Ich denke die schlagkräftigeren Argumente liegen jetzt bei uns, Jäger. Also raus mit den Pässen.“ Erik ging auf ihn zu und zerrte ihn zum Transporter.
    „ Wir fahren sie jetzt holen und dann gibt’s die Mädchen. Einsteigen!“


    Chris tat was Erik sagte und stieg langsam in den Transporter.


    Semir überlegte nicht lang und rannte an das andere Ende des Daches. Er würde sie abgreifen müssen. Das SEK würde vor Ort schon nach dem Rest der Bande sehen.
    Es konnte sich nur noch um wenige Minuten handeln,bis sie da sein würden,Doch er konnte nichtmehr warten.
    Eilig griff er jetzt doch noch nach dem Handy,hatte sekundenspäter die Chefin am Apparat.
    „Chefin,schnell! Und Zugriff! Die Mädchen sind in der Halle!“
    Dann legte er auf, rannte weiter.
    Der Transporter fuhr los. Semir stand am Rand des Daches,sah nach unten.
    Dann sprang er.

  • Petra hatte zwei stunden geschlafen und betrat jetzt wieder Toms Zimmer. Frankie sah ihr entgegen und stand auf.
    „Na, bisschen ausgeruht?“
    Sie nickte.“Ja,danke.“
    „Er macht sich auch schon Sorgen um dich.“ Er deutete auf Tom und lächelte.
    „Ansonsten schläft er jetzt schon eine Weile….ich werd dann mal zurück ins Geschäft. Geht’s dir gut,Petra?“
    „Mir? Ja,sicher,Frank. Danke.“
    Er nickte ,legte noch einmal kurz den Arm um sie und ging. Petra setzte sich zu Tom, sah ihn an. Unwillkürlich glitt ihre Hand zu ihrem Bauch und sie fragte sich,was er wohl sagen würde. Und wann sie es Tom sagen wollte?
    Jetzt drehte er den Kopf zu ihr,öffnete die Augen und lächelte sofort,als er sie erkannte.
    „Hallo….mein Schatz….“
    „Ja, ich bin hier,Tom. Ich hab mich ein bisschen hingelegt,aber jetzt bin ich wieder da. Wie geht’s dir?“
    „….ja…super…ganz grossartig…“ Er lächelte erneut. „…Wann kann…ich …denn hier …raus?“
    Petra nahm seine Hand. „Das wird eine Weile dauern,Tom.“
    „…Was ist mit….dem Knie?“
    Petra erschrak einen Moment lang. Es war das erste Mal,seit der Verletzung,dass er überhaupt etwas in dieser Richtung fragte. Tom sah sie an und sie bemühte sich möglichst zuversichtlich auszusehen. Doch sie wusste, dass man ihn nicht ewig belügen könnte.
    „Die Ärzte sagen, dass es eine Zeitlang dauern wird,bis du wieder richtig laufen kannst.“
    Wieder sah er sie an und sie spürte genau, was in ihm vorging. Petra fragte sich, ob er irgendetwas ahnte. Ob er wusste, was los war?
    „ Na dann hab ich ja....Zeit genug.....meine Berichte..abzuarbeiten im sitzen....“ murmelte er kurz vor dem einschlafen noch.




    Petra wurde abgelenkt durch den Professor, der ins Zimmer kam.


    „Na, wie geht es unserem Sorgenkind jetzt? Ich sehe, das Fieber ist fast runter und die Werte sind auch stabil. „ Er warf einen Blick auf das EKG und die anderen Aufzeichnungen. „ Ich denke wir können vorsichtig davon sprechen, dass er über den Berg ist.. Ein paar Tage muß er noch auf der Intensivstation bleiben, wegen der Atmung und den Schusswunden im Oberkörper, aber ich denke, dass wir ihn dann verlegen können.“


    „ Danke Professor Burger. Sie ahnen nicht, wie glücklich sie uns mit der Nachricht machen. „ Petra strahlte und hatte Freudentränen in den Augen.


    „ Sie sollten nur aufpassen, dass er sich noch nicht aufrichtet , aber dafür dürfte ihm momentan auch die Kraft noch fehlen. Jetzt muss ich weiter.“ Er verabschiedete sich freundlich.

  • Semir landete unsanft auf dem Dach des Transporters, Gehlen hatte den besucher bemerkt und hob die Waffe um durch das dach zu schiessen. .Chris machte einen Schlenker mit dem lenkrad nd Gehle fluchte.
    „Was soll das, da oben hängt einer. Jetzt weiß ich was für ein Spiel du spielst. Hast nen partner, was? „
    Chris fuhr weiter Schlangenlinien und hoffte,dass Semir da oben in der Lage war,sich festhalten zu können. Im Rückspiegel sah er,das sie von gehlen snior im Wagen verfolgt wurden. Anscheinend hatte auch dieser Semir bemerkt.
    „Sag schon Jäger! Wer ist da oben?!“, brüllte Erik herum.
    „Der Kaiser von China“,erwiderte Chris nur stumm und bremste den Transporter ab.Von oben rutschte Semir über die Windschutzscheibe und landete unsanft auf dem Boden. Aber immer noch besser als durchs Dach erschossen zu werden,dachte Chris stumm,riss gleichzeitig die Fahrertür auf und sprang aus dem Wagen. Erik schoss,doch die Kugel verfehlte Chris um Haaresbreite. Wo,verdammt noch mal,bleibt die Verstärkung, fluchte Chris lautlos und sah sich nach einer Deckung um. Hinter ihm schoss jetzt auch der Wagen von Eriks Vater heran.



    Semir lag leicht benommen im Sand und versuchte sich aufzurappeln. Schüsse fielen und aus den Augenwinkeln sah er Chris aus dem Transporter springen.
    Auf der Beifahrerseite tat Erik das Gleiche und rannte mit gezogener Waffe um den Wagen herum.
    „Jäger,ich knall dich ab!“

  • Schlafenszeit.....und vorher noch was zum Lesen



    Zur gleichen Zeit war das SEK vor Ort und stürmte die Lagerhalle. Die beiden Männer Gehlens,die die Mädchen bewachten,waren schnell überwältigt. Anna sah zufrieden,dass keine der jungen Frauen verletzt war.
    Der SEK Leiter kam auf sie zu.
    Zwei flüchtende Fahrzeuge in südlicher Richtung, Frau Engelhardt. Ein Transporter und ein dunkler PKW.“
    „Dort auch Zugriff! Aber Achtung, zwei Männer von uns!“
    Er nickte,gab Anweisungen durchs Funkgerät und auch Anna eilte zum Wagen.



    „Ich hab die ganze Zeit geahnt, dass du ein mieses Schwein bist und jetzt bist du fällig ,Jäger.“
    Erik ging mit gehobener Waffe weiter und tat einen schnellen Schritt nach vorne.
    Chris zog gerade die Beine weg, als der erste Schuß ihn am Oberschenkel streifte.
    Erik stand vor ihm und zog den Abzug durch.
    Gleichzeitig zerriß ein anderer Schuß die Stille.
    Semir hatte sich an der Seite des Transporters aufgerichtet und abgedrückt, Sekunden bevor Erik Chris erschossen hätte.
    Erik tat einen weiteren Schritt auf Chris zu, der völlig benommen am Boden lag und wie gelähmt in Eriks Waffe blickte.
    „Gehlen hören sie auf, es ist vorbei.!“ Brüllte Semir.
    Er gab noch einen Schuß auf Erik ab, ehe dieser entgültig zusammenbrach.


    Eriks Vater musste tatenlos durch die Scheibe seines Wagens mit ansehen, wie dieser Bulle eiskalt seinen einzigen Sohn abknallte und in diesem Moment schwor er bittere Rache.Doch jetzt , das wusste er,musste er fliehen! Mit dem SEK im Rücken hatte er keine andere Chance, aber er würde wiederkommen.
    Gehlen wendete den Wagen und gab Gas. Kurz darauf war er über einen sandigen Seitenweg mit dem Jeep verschwunden.
    In der Ferne schossen inzwischen die dunklen SEK Wagen heran.


    Semir trat Eriks Waffe zur Seite und beugte sich über ihn. Er war tot und Semir wandte sich angewidert ab.
    Dann eilte er zu Ritter, der immer noch am Boden lag und erst so langsam zu begreifen schien,dass es vorbei war.
    „Chris?! Alles klar?“
    Er sah ihn an und Semir hielt ihm die Hand entgegen. Chris ergriff sie und Semir zog ihn hoch. Dann standen sie sich gegenüber und Chris nickte ihm zu.
    „Danke.“
    Mehr nicht. Semir zuckte die Achseln.
    „Ja,gern geschehen.“ Dann drehte er sich nochmals zu Gehlen um. Auch Chris humpelte auf den Toten zu.
    „Ja,das wars dann wohl.“
    Semir nickte nur. Er dachte an Tom und Simon und daran, was dieser Mistkerl da alles zerstört hatte.
    Dann war die Chefin mit dem SEK da und eilte auf sie zu.
    „Ist das Gehlen?“
    „Ja.“
    Chris sah sie an.“Die Mädchen?“
    „Alles in Ordnung. Sie werden bereits in Sicherheit gebracht.“
    „Gut.“
    „Die Fahndung nach dem alten Gehlen ist raus. Den kriegen wir auch noch.“ Annas Stimme klang entschlossen,während sie auf Chris Oberschenkel deutete.
    „Brauchen sie einen Arzt?“
    Er schüttelte den Kopf.“Nein. Ich brauch ne Zigarette.“

  • Schon zog er die Packung aus der Tasche und steckte sich eine an.


    Semir war ein paar Schritte abseits gegangen und atmete tief durch.
    „ Alles in Ordnung Semir?“ Anna stand plötzlich neben ihm.


    „ ja, Chefin, schon ok. Ich hätte ihn gern lebend gefasst, aber daran kann man jetzt nichts mehr ändern. Und ich bin ehrlich, wenn ich sage, er hat es verdient.“


    Anna nickte zustimmend.
    „ Nun hauen sie schon ab ins Krankenhaus, ich seh doch wie gern sie Tom diese Nachricht überbringen wollen Um den rest hier kümmere ich mich und komme dann nach in die Uni. Sollten wir eine Spur von Gehlen haben, melde ich mich.“


    Sie wendete sich ab und ging zu Ritter.


    „ Mit ihnen ist wirklich alles ok? Sonst fahren sie mit Semir ins Krankenhaus und lassen sie das Bein verbinden.“
    „ Nicht nötig, sagte ich doch bereits. Aber danke. Ich habe noch etwas offen. Gehlen ist entwischt und ich weiß, wo ich ihn suchen werde.Aber erst, wenn wir hier fertig sind.“
    Anna sah ihn an und machte sich so ihre Gedanken. Sie wurde nicht schlau aus diesem Mann.
    „Ritter, sie werden sich zurückhalten. Ich hoffe,wir haben uns da verstanden?“
    „Frau Engelhardt, er ist der eigentliche Drahtzieher dieser Sache. Und ich werde keine Ruhe geben,bis ich ihn habe.“
    „Ja,das verstehe ich sehr gut. Und wir werden ihn auch kriegen,verlassen sie sich darauf. Aber wir machen das wie Polizeibeamte und nicht wie …wildgewordene Amokläufer.“
    Ritter sah sie an und schwieg. Doch seinem Blick konnte sie ansehen, dass er sich seine eigenen Gedanken dazu machte.
    „Herr Ritter, solange sie für meine Abteilung arbeiten, haben sie sich daran zu halten,was ich sage.“
    Wieder sein Blick. „Ich arbeite nicht für ihre Abteilung,Frau Engelhardt. Und sollte das für sie den Anschein gemacht haben,dann nehmen sie jetzt zur Kenntnis,dass sie sich da geirrt haben….Ich arbeite allein,so wie immer.“
    Dann stieg er in den Transporter. Sie folgte ihm.
    „Wo wollen sie hin?“
    „Ich habe noch etwas zu erledigen.“
    Dann fuhr er davon.
    Anna sah ihm nach und Semir,der jetzt neben ihr stand, zuckte die Schultern.
    „Und jetzt?“
    „Sie sind ja noch da.Ich dachte,sie wollten in die Klinik.“
    „Ja…aber die Unterhaltung war ja nicht zu überhören.“
    „Wir werden sehen…fahren sie erstmal zu Tom. „




    .Petra war nach draussen vor den Eingang gegangen. Ihr war etwas flau im Magen und jetzt wo sie wusste warum, musste sie lächeln. Irgendwie verrückt der Gedanke, dass da bald jemand sein sollte .
    Von weitem sah sie Andrea kommen und freute sich über Gesellschaft.
    „ Na? Schnappst du frische Luft? „
    „ Ja, etwas. Ich sitze hier schon eine Weile, lass uns mal wieder hochgehen, vielleicht ist er ja wach.“
    „Semir hat sich eben kurz gemeldet. Sie haben die Mädchen. Der junge Gehlen ist tot du der alte geflüchtet. Semir ist auf dem Weg hierher.“


    „“ na Gott sei Dank. Ich bin so froh, wenn die ganze Sache ein Ende hat. Das kann ich dir sagen.“Petra atmete tief durch .

  • und weiter gehts! ;)


    Auf dem Weg in die Klinik dachte Semir nach. Ritter war zu allem fähig und hoffentlich machte er keinen Unsinn. Er war zwar nicht sein Partner, aber ein Kollege . Der Sender an der Kette arbeitete noch, daran dachte Chris scheinbar nicht, was auch gut war. So würde man ihn etwas im Auge behalten können,
    Semir fuhr auf den Parplatz der Uni und stieg aus. Ihm war nicht wohl bei der Sache, dass der alte Gehlen geflohen war.



    Tom war inzwischen bereits seit einiger Zeit wieder wach. Zum ersten Mal,seit er hier in der Klinik war,sass niemand neben ihm. Und gerade in diesem Moment war er fast froh darüber. Er musste unbedingt wissen, was wirklich mit ihm los war.
    Immer noch fiel es ihm furchtbar schwer einigermassen vernünftig zu atmen und genug Luft zu bekommen. Und ausserdem stimmte irgendwas mit seinem Knie nicht,da war er sich sicher. Je wacher er wurde, desto mehr begann er über alles nachzudenken.
    Vorsichtig versuchte er sich zu bewegen. Sofort gab es einen schmerzhaften Stich in seinem Brustkorb und er fluchte leise. Trotzdem gab er nicht auf,stützte sich etwas auf die Ellenbogen und versuchte mit einem Arm die Decke wegzuschlagen.
    Dann konnte er wenigstens mal nach dem Knie sehen . Doch schon wurde ihm schwarz vor Augen.
    „Tom! Bist du verrückt?! Was machst du denn da?“
    Petras Stimme. Gerade kam sie mit Andrea herein. Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.



    Chris Ritter hatte währenddessen den Transporter weggebracht,war in seinen Ferrari umgestiegen und fuhr fast ziellos durch die Strassen. Seine Gedanken waren bei Bernd. Und bei Gehlen. Es war noch nicht vorbei. Erik hatte zwar geschossen,doch den Mordauftrag hatte der Alte gegeben,da war sich Chris sicher. Und er würde ihn nicht entkommen lassen! Niemals!
    Auch dachte er daran,wie es weitergehen sollte. Seine Identität war aufgeflogen. Spätestens als das SEK aufgetaucht war,hatte Gehlen gewusst, dass Mark Jäger im Grunde nicht existierte. Chris kam es jetzt fast so vor, als sei ein Teil seines Lebens verschwunden. Zwei jahre war er Mark Jäger gewesen,jetzt war es vorbei. Bernd war tot und er war allein.




    Tom liess langsam den Oberkörper wieder auf das Kissen sinken. Verdammt tat das weh.
    Da stand auch schon eine Schwester im Zimmer, die durch den EKG Alarm herbeigeeilt war.
    „ Herr Kranich? Alles in Ordnung? Was machen sie denn?“ Sie sah gerade noch, wie Tom sich ins Kissen sinken liess.


    „ Das wüssten wir auch gern. Kaum lässt man dich mal eine Minute allein, fängst du an Unsinn zu machen. Du sollst still liegen,.“ Petra war besorgt und wütend.


    Semir hörte die aufgeregten Stimmen schon von weitem auf dem Flur und beschleunigte seinen Gang. Er hatte noch nicht ganz den Kittel übergezogen, als er ebenfalls im Zimmer stand.
    Dort standen Petra,Andrea und eine Schwester um ihn herum und redeten auf ihn ein.
    „Du bist unmöglich! Was soll das denn?!“ Petras Stimme. Andrea drehte sich derweil zu Semir um und er sah sie fragend an.
    „Was ist denn?“
    „Tom! Das glaubst du nicht,was er hier macht!“
    Semir sah zu Tom,der so wie sonst auch im Bett lag ,aber jetzt genervt den Kopf schüttelte.Semir zuckte die Schultern.
    „Er macht doch gar nichts.“

  • Sofort erntete er einen bösen Petra und Andrea Blick. Die Krankenschwester sah inzwischen nach den Schulterverband und schüttelte leicht den Kopf.
    „Die Wunde blutet wieder etwas…das soll sich mal der Arzt ansehen.“
    „Siehst du! Das hast du davon! Tom, du bist auf einer Intensivstation! Da liegt man, wenn es einem wirklich schlecht geht!“ Wieder Petra. Sie war jetzt richtig sauer.
    „…Aber ich hab doch nur….“
    „Du sollst einfach nur liegenbleiben. Du bekommst ja kaum Luft! Merkst du das nicht?!“
    Andrea mischte sich ein.“Petra hat völlig recht,Tom!Kannst du nicht einmal vernünftig sein?!“
    Tom schwieg,sah hilfesuchend zu Semir und schloss dann einfach die Augen.
    Und obwohler es nie zugeben würde, merkte er doch jetzt, dass die Schmerzen in der Brust wieder stärker waren. Und auch seine Schulter brannte wie Feuer ,vom Knie ganz zu schweigen.
    „So! Du wirst dich jetzt nichtmehr von der Stelle rühren!“
    „…Petra…ich hab nur…ich wollte…“
    „Ich will das gar nicht wissen,was du wolltest!“
    Der Arzt kam, sah von einem zum Anderen und schickte dann alle nach draussen. Tom atmete erleichtert auf.


    „So geht das aber nicht hier. Also wirklich. Ein Besucher, maximal zwei, aber nicht so ein Auflauf. Und nun zu ihnen Herr Kranich. Lassen sie mal sehen, was da aufgegangen ist .“ Der Professor zog langsam den Verband zur Seite.
    „ Das müssen wir komplett neu verbinden. Ich verstehe das nicht, wie kann an nur auf so eine dumme Idee kommen. „ Während er Tom einen langen Vortrag hielt, versorgte er geschickt und schnell mit Hilfe der Schwester de Wunde und verband sie neu.
    „So und nun muss ich ihnen sicher nicht noch einmal sagen, dass sie flach liegen bleiben sollen? Oder. Sonst können wir sie nicht wie geplant bald auf die Station verlegen und sie bleiben uns hier noch länger erhalten. Ganz zu schweigen von ihrem Kreislauf, der da nicht mitspielt “
    „ Danke.... ich habe es verstanden. ... „ Tom hatte während der Prozedur schmerzhaft das Gesicht verzogen .
    „ Ich gebe ihnen jetzt noch ein Schmerzmittel und dann halten sie Ruhe. Sonst sediere ich sie.“ Kopfschüttelnd verliess der Professor das Zimmer.


    Chris war an Gehlens Gestüt angekommen. Den Weg dahin hatte er unbewusst eingeschlagen. Es war lachhaft zu vermuten, dass er ihn hier antreffen würde. Dennoch stieg er aus und schlich sich leise um das Gelände herum. Niemand war zu sehen. Der Jeep nicht und auch die sonst überall stehenden Bodyguards nicht. Gehlen war dabei unterzutauchen, da war Chris sich sicher. Einen Fluchtpunkt hatte er noch. Den Yachthafen . Vorher aber würde er mit Sicherheit in seinem Bordell alles regeln. Dort würde er als nächstes nach ihm suchen.
    Chris stieg also wieder in den wagen und fuhr Richtung Innenstadt. Kurzzeitig dachte er daran, Semir anzurufen,verwarf den Gedanken daran aber wieder. Das war jetzt seine Sache, nur noch seine!


    Gehlen sass im Hinterzimmer seines Bordells und starrte auf das Foto seines Sohnes vor ihm auf dem Schreibtisch. Dann sah er wieder Jäger und diesen anderen Polizisten vor sich. Er hatte eine Polizeischutzweste getragen und demnach war Gehlen auch klar, dass Jäger ebenfalls zu den Bullen gehören musste.
    Ein kleinwenig war er beeindruckt, wie überzeugend Jäger all die Zeit gewesen war. Und umso stärker wurde jetzt Gehlens Hass. Auf Jäger und vor allem auf den anderen Bullen. Den Mörder seines Sohnes!
    Er sah zu dem Mann ,der neben ihm stand.
    „Du findets heraus,wer dieser Bulle war! Egal wie und egal,was es kostet! Ich will den Namen! Heute noch!“

  • Abendstückchen


    Der Professor kam aus dem Zimmer und sah ihnen entgegen.
    „Also nochmal, Herr Kranich braucht Ruhe. Und sie alle halten sich bitte auch daran. So ein Durcheinander kann ich auf meiner Station nicht gebrauchen.“
    „Wie geht es ihm denn, Doktor?“
    „Soweit ist alles in Ordnung. Ich habe die Schulter neu verbinden müssen, ansonsten ist nichts weiter passiert. Aber bitte, ich möchte, dass hier jetzt Ruhe ist“
    Sie nickten und der Professor verliess die Station.
    Semir sah die beiden Frauen an.
    „So, jetzt geh ich mal rein…Ich mach das schon.“



    „ Na Partner, hab die anderen an die frische Luft geschickt, damit wir zwei jetzt mal Ruhe haben.“
    Semir zog sich den Stuhl ans Bett.
    Danke. ... wie ist es gelaufen? Habt ihr sie?“ Tom presste die Worte mühsam hervor.
    „ Ja und nein, aber das ist jetzt völlig egal Tom. Du sollst hier nicht so einen Unsinn machen. Versuchen aufzustehen, ich glaubs nicht. Wo wolltest du landen? Neben dem Bett? Verdammt, hier machen sich alle Sorgen um dich und sind heilfroh, dass es dir etwas besser geht und du, du versucht so einen Quatsch. Je länger du hier liegst umso mehr Arbeit muss ich allein machen, ist dir das klar? „ Semir lachte.
    „ Hey? Hörst du mir überhaupt zu?“
    „Hm....“
    „ Also das eins klar ist, ab sofort tust du, was man sagt und bleibst liegen.......“ Semir sah, dass Tom eingeschlafen war“ Aber wozu erzähle ich das überhaupt. Mir hört ja eh keiner zu. Warum auch, ich kann ja auch mit der Wand reden. „ Leise stand er auf und ging zu den anderen , die im Klinkgarten auf ihn warteten.



    Gehlens Bodyguard machte sich auf den Weg. Er wusste wo er suchen musste In der Zeitung hatte gestanden, dass der schwerverletzte Bulle ein Autobahncop war. Da würde er mit Sicherheit die Infos bekommen, die er brauchte um den Boss zufrieden zu stellen.
    Kurz darauf stand er etwas versteckt vor dem Gebäude der Autobahnpolizei.
    Einen Moment blieb er stehen, überlegte ,dann ging er hinein.
    Der erste Beamte,der ihm über den Weg lief,hielt er an.
    „Hallo ,sie da! Hab ne Frage.“
    Hotte blieb stehen,drehte sich um und sah ihm entgegen.
    „Kommissar Herzberger, worum geht es?“
    „Ich such einen Kollegen von ihnen!“
    „Und wer sind sie bitte?“
    „Egal. Ist wichtig. Geht um Gehlen.Ich hab ne Information.“
    Hotte sah den Mann an.
    „Hauptkommissar Gerkhan ist nicht da. Sie können mit unserer Chefin sprechen Kommen sie.“
    Dabei drehte er sich um und ging vorraus. Doch als Hotte sich erneut umdrehte um dem Mann den Weg zu zeigen,war dieser verschwunden.
    „Hey! Was soll das?!“, Hotte lief zurück zur Tür. Doch der Mann war nirgends mehr zu sehen. Und im selben Moment wurde Herzberger klar,dass er vermutlich Mist gebaut hatte…..

  • :baby: Frühstück :baby:


    Petra und Andrea sassen im Klinikgarten auf einer Bank.
    „Und? Hast du mit ihm gesprochen?“
    „Sicher. Hab ihm ordentlich die Meinung gesagt. Ja…und er hat mir genau zugehört und …naja, alles bestens. Auf mich kannst du dich verlassen,Petra.“
    Semir lächelte ihnen zufrieden zu.
    Andrea stiess Petra an. „Bitte….sags ihm doch“
    Petra lächelte und schien zu überlegen. Semir sah sie fragend an.
    „Was denn?“
    „….Ach, ich weiss nicht,Andrea. Semir erzählt es dann überall rum….“
    „ Was soll ich erzählen, los, „ Semir hockte sich neugierig neben Petra.
    „ Na, also, ich warne dich Semir, wehe.“
    „ Jetzt sag nicht du bist schwanger....was sonst löst bei Frauen so ein Grinsen aus...Werde ich Patenonkel?“
    Semir war ganz aus dem Häuschen.


    „ Wieso kommst du denn darauf?“


    „ Na, ihr 2 habt so ein verdächtiges Zucken im Gesicht, nein, wirklich? Weiß Tom das schon?“


    „ Nein, und wehe du sagst etwas. Ihm oder jemand anderem ich möchte das selbst machen ,.“ Petra hob drohend die Hand.


    „ Aber das ist doch die beste Nachricht die es gibt für ihn , gerade jetzt, der wird vor Freude aus dem Bett springen….Ähm, besser nicht.“
    Sie mussten lachen Dann sah Petra auf einmal sehr nachdenklich aus.
    „Ich…ich hab mir überlegt, ich sag es ihm jetzt noch nicht….“
    „Aber wieso denn? Das ist doch eine so tolle Nachricht!“
    „Ja….nur es gibt noch was anderes,was wir ihm sagen müssen….und zwar bald. Ich kann ihn nicht mehr lange so anlügen. Und vielleicht hilft es ihm ja dann, wenn ich ihm erst dann auch von dem Baby erzähle. Was meint ihr?“
    Andrea und Semir schwiegen einen Moment und schienen zu überlegen. Andrea nickte als Erste.
    „ja. Ja, vielleicht hast du recht.“
    Petra sah zu Semir, doch dieser sagte gar nichts.
    „Semir?“
    „Ja….ja,wahrscheinlich habt ihr recht. Ich weiss auch nicht…..Ich, ich muss jetzt auch ins Büro. Bis später.“
    Dann ging er. Andrea sah ihm nach,blickte dann zu Petra.
    „Er will nicht darüber reden…Und sagen kann er das Tom schon gar nicht. Das müssen wir wohl machen….“

  • Semir dachte die ganze Fahrt auf dem Weg zur PAST darüber nach, wie man es Tom am besten beibringen würde, dass er nicht mehr im aktiven Dienst arbeiten könnte und vor allem wann. Doch eine Lösung fiel ihm nicht ein, im Gegenteil, er wurde fast wahnsinnig bei dem Gedanken, wie sehr Tom leiden würde bei dieser Nachricht.


    Im Revier ging er ohne Gruß und auf Fragen der Kollegen einzugehen in sein Büro und schloß die Türe.
    Es dauerte keine 2 Minuten da stand die Chefin an der Tür.
    „ Semir? Alles in Ordnung? „


    „Ja, und wiederum nein. Ach das ist alles ... „ Er drehte sich mit dem Stuhl Richtung Fenster.
    „ wenn sie darüber sprechen wollen, ich bin jederzeit für sie da, das wissen sie. „Anna sah dass es besser war auf das Thema nicht weiter einzugehen.
    „ Wir haben Ritter unter Beobachtung. Er war auf dem Gestüt und ist jetzt im Hotel. .Bislang haben wir allerdings noch keine Spur von Gehlen. Allerdings war vorhin einer seiner Bodyguards hier und hat sich nach ihnen erkundigt.“


    „ wie bitte? „ Semir drehte sich abrupt um.


    „ Herzberger nimmt es an. Er sagte es sei jemand draussen gewesen, der etwas zum Fall Gehlen sagen wollte. Aber plötzlich weg war. Ich möchte, dass sie ab sofort nicht mehr allein draussen rumzulaufen und unter der Jacke eine Weste tragen. Wir müssen Ritter aufsuchen und ihn warnen. Er ist genauso in Gefahr wie sie. Im Krankenhaus sind nach wie vor Beamte im Einsatz. „




    Gehlen hatte seine Unterlagen und wichtigsten Dinge aus seiner Villa holen lassen und befand sich nun an einem sicheren Ort. Hier würde niemand nach ihm suchen, vorerst. Die Wohnung in der Stadt kannte niemand.


    „ was hast du herausgefunden?“
    „ Der Bulle heisst Gerkhan und war nicht da. Was soll ich jetzt machen? Ihm am Krankenhaus oder der Dienststelle auflauern? Oder Jäger beseitigen? Lange wird es hier nicht mehr sicher sein für sie.“


    „ Das weiß ich selbst, dafür brauche ich dich nicht. Kümmere dich um die Bullen, egal wen zuerst. Am liebsten würde ich es selbst erledigen, wenn ich sie in die Finger bekäme. „ Gehlen ballte die Fäuste. „.Ja,ich muss das selbst erledigen! Jäger ist ein verdammter Verräter und der andere,dieser Gerkhan ,der Mörder meines Sohnes!“ Wütend und voller hass schlug Gehlen jetzt mit der Faust gegen die Wand.
    „Das Krankenhaus! Dieser Gerkhan wird seinen Kollegen dort besuchen! Den Mistkerl knall ich ab!...Und du wirst dich um Jäger kümmern! Schnapp ihn dir! Und wenn du ihn hast ,ruf mich an!“
    Gehlen nahm die Waffe aus der Schublade seines Schreibtisches und verliess den Raum.

  • Zum wiederholten Male versuchte Semir Chris Ritter zu erreichen,doch niemand ging ans Telefon. Fluchend legte er auf. Anna,die neben ihm stand,sah ihn fragend an. Semir schüttelte den Kopf.
    „Er geht nicht ans Telefon.Weder im Hotel,noch ans Handy.“
    „Dann fahren sie jetzt zum Hotel,Semir. „
    „Chefin,er will unsere Mitarbeit nicht….“
    „Das ist mir völlig egal! Sie haben das zusammen angefangen,also bringen sie das auch gemeinsam zuende! „
    „Das funktioniert aber nur,wenn Ritter das genauso sieht…“
    „Ich will jetzt nichtsmehr davon hören, Semir…..Und abgesehen davon, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen, sie werden einen neuen Partner brauchen….“
    Semir starrte sie an stand auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich nochmal zu ihr um.
    „Das mag vielleicht sein,Chefin…..aber den suche ich mir dann selbst aus! Und ausserdem….auch Ärzte können sich irren!“ Dann eilte er aus dem Zimmer. Anna Engelhardt sah ihm nach,atmete ein paar Mal tief durch und schloss einen Moment lang die Augen.



    Chris hatte sich im Hotel selbst um seine Oberschenkelverletzung gekümmert, sie verbunden und dann fast eine Stunde lang nachdenklich auf der Couch gesessen.
    Er fragte sich,was Gehlen jetzt tun würde. Das Land verlassen, irgendwo untertauchen? Je mehr Chris darüber nachdachte, desto häufiger kam er zu dem selben Ergebnis. Es gab nur eines was der Alte jetzt wirklich im Kopf haben würde und da wurde Chris sich immer sicherer. Gehlen würde den Mörder seines Sohnes jagen! Und vermutlich stand er selbst auch auf seiner Todesliste.
    „Ich muss dich gar nicht suchen“, murmelte Chris vor sich hin,“Du wirst von ganz alleine kommen“
    Doch abgesehen von ihm selbst musste er Semir warnen. Das war er ihm schuldig.


    Ritter nahm seine Waffen und steckte sie in Hosenbund und Jacke. Sicher ist sicher.
    Er wusste wo er Semir jetzt finden würde, bei seinem Partner im Krankenhaus.

  • Semir stellte den BMW neben dem Ferrari im Parkhaus des Hotels . Chris war also da, das war gut.


    Er fuhr mit dem Aufzug nach oben und legte sich unterwegs Worte zurecht.


    Chris wollte gerade die Tür seiner Suite zumachen, als Semir um die Ecke kam.
    „ Ach, das trifft sich gut. Zu dir wollte ich gerade. Komm rein.“
    Er schlug die Türe hinter sich zu und zeigte aufs Sofa.
    Dabei steckte er sich wie fast immer eine Zigarette an.
    „ Wir haben ein Problem. Gehlen. Er wird nicht eher Ruhe geben, bis wir erledigt sind.“
    „ Davon gehe ich auch aus. Das war der Grund für meinen Besuch. Ich will dich warnen. Und Grüße von der Chefin. Was wir gemeinsam angefangen haben...“ er kam nicht weiter. Chris fuhr ihm dazwischen.
    „ Gar nichts haben wir. Das war Zufall.„ Er steckte sich eine neue Zigarette an.
    „ Nenn es wie du willst, ich hab keinen Bock, meine Familie in Gefahr zu bringen und mich zu verstecken. Ich will den Kerl haben. Egal wie.“
    „ Dann wart doch einfach ab. Früher oder später wird er von selbst kommen. Eher früher, denn ihm rennt die Zeit davon, er muss ausser Landes. „
    „ Schön, soll ich mich hinsetzten, die Füße hochlegen und warten bis er anklopft: Entschuldigen sie, ich will sie abknallen , ja? Ne, so läuft das nicht. Ich werde ihn selbst suchen.“
    „ Ach ja? Und wo willst du anfangen? Gehlen ist nicht dumm......er wird uns auflauern, entweder hier oder auf deiner Dienststelle oder am Krankenhaus.Wozu also die Suche?“
    „ Gut, dann fahre ich jetzt zuerst zum Krankenhaus, da wollte ich eh hin.“ Semir ging zur Tür.
    "Tu was du nicht lassen kannst. Und mach die Tür hinter dir zu.“
    Und schon fiel die Tür ins Schloss. Chris sah ihm nach,schüttelte den Kopf , stand schliesslich seufzend auf und folgte ihm.
    „Hey! Warte doch mal!“
    Semir blieb stehen,drehte sich um.
    „Was denn noch? Ist wohl alles gesagt,oder?“
    Chris ging auf ihn zu und so gingen sie nebeneinander zum Fahrstuhl.
    „Ich komm mit!“
    „Mit? Wohin?“
    „Zum Krankenhaus.Wenn Gehlen da auftaucht ist es wohl besser,wenn wir zu zweit sind. Ausserdem….“
    „Ja?“
    „Ausserdem bin ich dir noch was schuldig.“
    Ihre Blicke trafen sich und Semir schüttelte den Kopf.
    „Du bist mir nichts schuldig, vergiss es! Und ich brauch auch keinen Aufpasser,klar? Kann sehr gut auf mich selbst aufpassen…..Pass du lieber auf dich auf.“
    Er betrat den Fahrstuhl. Chris folgte ihm.
    „Ich komm trotzdem mit.“
    „Kommt nicht in Frage! Schon gar nicht zum Krankenhaus!“
    „Ich kann hinfahren,wo ich will!“
    Wieder gegenseitige Blicke.Der Fahrstuhl hielt in der Tiefgarage. Nebeneinander liefen sie zu ihren Wagen. Schliesslich nickte Semir Chris zu.
    „Okay,von mir aus. Ich fahre!“
    Chris zuckte die Achseln und öffnete die Beifahrertür des BMW.

  • So,weil heute Vatertag ist und Tom ja auch Vaterfreuden entgegensieht, bekommt ihr heute auch einen schönen langen Teil zum Lesen! :]


    Semir fuhr los.


    „ OK, lass uns eins klarstellen. Ich bin nicht auf der Suche nach einem neuen Partner, auch wenn das alle meinen. Und wenn, such ich mir den selbst aus, und du bist mit Sicherheit nicht die Person, die ich mir dafür vorstellen könnte.“
    „ Na, dann sind wir ja ausnahmsweise einer Meinung.“
    Mehr sagte Chris dazu nicht. Er wollte sich eine Zigarette anstecken.
    „ Und das schon mal gar nicht, in meinem Auto, klar? Und noch was, wenn wir gleich auf der Intensivstation sind, bist du ein Kollege. Mehr nicht. Ich glaube nicht, dass es ratsam wäre, den anderen zu sagen, dass du der Mann vom Tatort bist. Auch klar?“
    Chris sagte auch dazu gar nichts mehr.



    Andrea war nach Hause gefahren und Petra auf dem Weg zur Intensivstation. Sie haderte mit sich selbst und dem, was sie Tom sagen musste.
    „ Frau Schubert, so niedergeschlagen? Mit ihrem Freund geht es doch bergauf, „ riss der Professor sie aus ihren Gedanken.
    „ Ja, das.... das ist es nicht, darüber freue ich mich auch, aber . haben sie evtl. ein paar Minuten Zeit mit mir unter vier Augen etwas zu besprechen?“
    „Sicher…kommen sie. Gehen wir in mein Büro.“
    Und kurz darauf sass Petra dem Professor gegenüber. Er lächelte leicht.
    „Ich kann mir schon denken, was ihr Problem ist,Frau Schubert. Aber denken sie bitte immer daran, dass es ganz und gar nicht selbstverständlich ist, dass Herr Kranich diese Verletzungen überhaupt überlebt hat.“
    „Ich weiss“, Petra nickte.“Aber wissen sie,sein Beruf, das bedeutet ihm soviel und ich habe solche Angst ihm sagen zu müssen,dass….“
    “Sie werden es ihm sagen müssen. Daran führt kein Weg vorbei….Und machen sie es sobald wie möglich.“
    „Aber ist es nicht noch zu früh…ich meine, geht es ihm denn gut genug, dass er das erfahren kann?“
    Der Professor nickte nur und lächelte ihr erneut zu. „Die Wahrheit ist immer am besten,glauben sie mir. Und schwer wird es ohnehin….warten sie vielleicht noch ein,zwei Tage, aber nicht länger.“
    „….Ja, danke,Herr Professor. Dann geh ich mal wieder zu ihm.“
    „Tun sie das,Frau Schubert. Und …das wird schon!“ Sie nickte nur und verliess das Zimmer. Auf dem Weg zurück zur Intensivstation traf sie mit Semir zusammen. Ein Mann war bei ihm. Petra sah ihnen entgegen.
    „Semir,hallo!“
    „Hallo Petra….das ist Chris Ritter, ein Kollege…Aus einem anderen Dezernat.“
    Er hielt ihr die Hand entgegen und sie lächelte ihm zu.
    „Ich bin Petra….Wollt ihr zu Tom?“
    Semir nickte.“Ja…also ich. Er ist…nur zufällig mitgekommen. Wir ermitteln noch in der Sache mit der Menschenhändlerbande und waren gerade in der Nähe.“
    „Dann lass uns zusammen reingehen. Ich habe gerade mit dem Arzt gesprochen,Semir…Wir müssen es Tom sagen.“
    „Ja….sicher.“
    „Semir, bald. Morgen!“
    „…Petra, ich finde nicht,dass Tom das jetzt schon…“
    „Doch! Morgen.“
    Semir antwortete nichtmehr darauf und ging wortlos neben Petra zur Station. Chris lief ein paar Meter hinter ihnen und kam sich etwas fehl am Platz vor, sagte aber nichts.



    Gehlen parkte einige Meter von der Klinik entfernt und betrat das Gebäude direkt gegenüber der Klinik. Es war ein normales Wohnhaus mit mehreren Wohnungen und er ging die Treppe hinauf in den ersten Stock.
    Er klingelte an der Wohnung, die er von aussen als geeignet angesehen hatte für einen Beobachtungsposten. Dort klingelte er. Ein junger Mann machte ihm die Türe auf . Gehlen reagierte sofort und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Der junge Mann stolperte nach hinten, Gehlen drang in die Wohnung ein du setzte ihn ausser Gefecht.
    In aller Seelenruhe zog er aus einem kleinen Koffer ein Präzisionsgewehr und schraube es zusammen. Am Fenster machte er es sich bequem. Den Eingang der Klinik hatte er genau vor Augen. Früher oder später würde dieser Dreckskerl, der seinen Sohn auf dem Gewissen hatte dort vorbeikommen. Da war er sich sicher.



    „ Ich warte dann hier, geht ihr mal rein.“ Chris setzte sich auf einen Stuhl vor der Station.
    „ Ok, dauert nicht lang, kannst ja da hinten deiner Sucht nachgehen.“ Semir zeigte auf das Raucherzimmer am Ende des Flurs.


    Tom war wach, als sie ins Zimmer traten.
    „ Gesellschaft. Na, gut geschlafen?“ Petra drückte ihm einen Kuß auf die Wange.
    „ Ja, das Schmerzmittel ....hat mich geschafft. „ Er verzog das Gesicht.
    „ Hast du wieder Schmerzen? Soll ich Bescheid sagen?“ Petra nahm seine Hand.
    „ Ne, bitte nicht......ich will nicht ständig schlafen...Semir, was gibt’s Neues?“
    „ Nicht viel, wollte nur kurz mal nach dir sehen.Gehlen ist immer noch auf der Flucht , mehr haben wir noch nicht. Ich muss jetzt auch gleich wieder los. Besprechung mit der Chefin. Mach keinen Unsinn, hörst du?“
    Er klopfte Tom vorsichtig auf die unverletzte Schulter und ging.


    „ Petra.... kannst du mal ....das Fenster aufmachen? Ich brauch mal etwas.... frische Luft... bitte,....“ Tom rang nach Atem,“…und ich krieg hier…langsam…den Krankenhauskoller, wenn ich nicht…bald…hier raus…kann.“
    Petra sagte nichts dazu und machte das Fenster auf. Sie merkte,das ihr die frische Luft auch gut tat und blieb einen Moment am Fenster stehen. Unten sah sie gerade Semir und Chris Ritter zum Wagen gehen.



    „ So, genug gepafft. Auf zum Revier. Ich denke wir sollten mit Engelhardt mal Klartext über deine Pläne sprechen.“ Semir zog den Schlüssel des BMW aus der Tasche.
    Gemeinsam fuhren sie schweigend nach unten und gingen Richtung Parkplatz.



    „Aha, das wusste ich. Jetzt bist du dran.“ Gehlen nahm den Lauf der Waffe hoch und legte an. Gerade kam Gerkhan aus dem Klinikeingang, Jäger neben ihm.
    „Ha, der Bulle und der Verräter!“ Er spannte den Abzug.



    Semir und Chris waren fast am Wagen,als der Schuss fiel. Semir hörte den dumpfen Knall und spürte gleichzeitig den harten Schlag an der linken Brustseite.
    Er ging zu Boden und rang kurz nach Luft.
    „Semir! Scheisse!“ Chris Stimme. Zwei weitere Schüsse fielen. Zwei Arme packten Semir von hinten und zogen ihn hinter den Wagen.
    „Semir! Hey,was ist mit dir?!“



    Oben stand Petra wie erstarrt am Fenster. Sie sah ,wie Semir zu Boden ging und hörte die Schüsse. Fassungslos sah sie nach unten.
    „…Petra!...Was war das…das waren doch…Schüsse?!“ Toms Stimme. Schnell drehte sie sich zu ihm um,sah,das er sich aufrichten wollte.
    „Tom!...Tom,du musst liegenbleiben!“
    Doch es schien,als hörte er sie gar nicht.
    „…Ich bin doch..nicht taub…Das waren Schüsse…Was ist da draussen…“

  • :baby: und ein kleines Stück zum Abend:



    Sie rannte zu ihm,hielt ihn mit Mühe im Bett. Er sah sie an.
    „Petra…was ist da los?!“



    Hinter dem Wagen richtete Semir sich langsam auf und presste die Hand gegen die Brust.
    „Aah! Verdammter Mist!“
    „Semir! Bist du in Ordnung?!“ Chris sah ihn an, bemerkte jetzt erst die schusssichere Weste und atmete erleichtert auf. Dann sah er sich nach dem Schützen um. Er musste irgendwo drüben auf der anderen Strassenseite sein!


    Da sah er in einem der Fenster eine Bewegung und den Lauf eines Gewehrs.
    Er sprang geduckt hinter den nächsten Wagen um in einen besseren Winkel zu kommen und schoß dann auf den lauf. Da, er wusste es, das musste Gehlen sein. Der Schatten hinter dem Fenster bewegte sich. Chris gab mehrere Schüsse ab.


    „ alles ok bei dir? Dann schnapp ich mir den Drecksack jetzt.“ Chris sprang aus der Deckung und unter weiteren Schüssen über die Straße auf das Haus zu. Der Schütze hinter dem Fenster war nicht mehr zu sehen.




    „ Petra.... jetzt....sag mir endlich... was da unten ...los ist.“ Tom regte sich auf, was unweigerlich auf dem EKG Monitor zu sehen und hören war. Schweiß stand auf seiner Stirn und er atmete hektisch.
    „ Nichts, alles in Ordnung. Bitte reg dich nicht auf. Semir ist ok, er sitzt hinter dem Wagen. Der andere Kollege ist hinter jemanden her. Hörst du? Alles ok, bleib ganz ruhig.“


    Chris war an dem Wohnhaus angekommen und klingelte Sturm bei den Anwohnern. Die Tür ging auf und er spurtete ins Treppenhaus. Die Tür der Erdgeschosswohnung stand offen. Im Flur lag ein Mann mit zugeklebtem mund. Er war bewusstlos.

  • Guten Morgen :baby:


    Semir hielt sich immer noch die Brust und schob sich vorsichtig an die Wagentür und griff zum Funk.
    „ Cobra 11, brauche dringend Unterstützung. Schusswechsel an der Uni, das Gebiet muss abgeriegelt werden. Täter flüchtig.“ Verdammt tat das weh, trotz Weste.


    Chris hatte die Wohnung durchsucht, doch keine Spur mehr von Gehlen gefunden. Er rannte raus und ging um das Gebäude herum, doch nichts war zu sehen, Verdammt, er war ihnen entwischt.



    Tom beruhigte sich nur langsam,sah immer noch zum Fenster.
    „Was …ist mit Semir?“
    „Tom,er ist okay,bestimmt. Ich seh ihn.“
    „…Und wieso sitzt er…dann..hinter...dem Wagen?...Und was für ein…Kollege?...Wer denn?“
    Petra ging zu ihm. „Tom, Semir geht es gut. Es ist nichts passiert. Der Kollege ist von einem anderen Dezernat,ich hab ihn eben draussen im Gang kennengelernt. Er heisst Chris Ritter.“
    „…Nie..gehört…Guck bitte…nochmal,was los ist….“



    Chris eilte zurück zu Semir,der immer noch neben dem Wagen kniete und gerade versuchte sich aufzurichten.
    „Hast du ihn?!“
    „Nein!“
    „Mensch,verdammt! Warum denn nicht?!“
    „Weil er weg ist! Was ist mit dir?!“
    „Nichts! Ich kann alleine aufstehen!“
    „Ja,ist ja gut! Hast du Verstärkung gerufen?! Wir müssen die Gegend…“
    „Ich weiss selbst,was wir müssen!...Aah! Mist! Sicher hab ich Verstärkung gerufen!“
    Chris nickte. „Und? Was hab ich gesagt? Gehlen kommt von alleine.“
    „Ja, witzig!“
    Aus dem Funk kam jetzt die Stimme von der Chefin.
    „Semir! Herr Ritter! Sind sie in Ordnung?! Was ist da los?!“
    Chris wollte zum Mikro greifen,doch Semir war schneller und warf ihm nur einen kurzen Blick zu. „Mein Wagen, mein Funk!“ Dann drückte er aufs Mikro.
    „Ja Chefin,alles okay… Gehlen hat nur gerade Kontakt mit uns aufgenommen.“
    „ Wie bitte? Er hat was? Ist etwas passiert? Haben sie ihn?“
    „ Nein, er ist Ritter entwischt, aber jetzt wissen wir, dass er uns sucht. Das ist ja schon mal was.“
    „ Lassen sie diese Art von Humor Gerkhan! Ich will, das 2 zusätzliche Leute in zivil vor der Intensivstation aufpassen und sie kommen jetzt ohne Umwege hierher, wenn sie vor Ort mit den Kolegen alles geklärt haben..“ Man merkte der Chefin an, dass sie wütend war.
    „ Au Backe, jetzt bekommen wir Stress. ..Das...“ er wurde von Chris unterbrochen.
    „ Was heisst hier wir? Ich habe damit nichts zu tun. Soll sie sich jemand anderen zum anbrüllen suche. Ich fahre jetzt mit einem Taxi ins Hotel“
    „ Das würde ich nicht tun. Die kommt sonst persönlich dort vorbei.“ Semir musste grinsen bei der Vorstellung.



    Tom war immer noch hektisch.
    „ Was ...macht Semir, siehst du was?“
    „ Tom jetzt reicht es. Semir ist ok, der andere Kollege ist bei ihm. Sie sitzen am Wagen.“
    Petra versuchte alles um Tom halbwegs zu beruhigen.
    „Geh runter...bitte. Sieh nach. .. Ich will....wissen...was da los war.“ Tom schloß die Augen.
    „ Mache ich, aber bitte. Bleib liegen. Hörst du?“
    Tom nickte. Er wollte einfach nur sicher gehen,dass Semir okay war. Und es machte ihn fast verrückt hier zu liegen,ohne etwas tun zu können.


    .

  • :baby: Guten Morgen, ein kleines Stück zum frühen Samstag :baby:




    Petra ging nach draussen, eilte hinaus zum Parkplatz.
    Dort war inzwischen auch Andrea angekommen,die noch nicht ganz mitbekommen hatte,was eigentlich passiert war.
    „Semir,was macht ihr denn hier draussen?“
    Sie sah zu Semir, zu Chris. Dieser hielt ihr die hand entgegen.
    „Chris Ritter. Ich…ich bin ein Kollege.“
    Sie nickte lächelnd,drückte seine Hand. „Ich bin Andrea,Semirs Frau.“
    Petra erreichte den Parkplatz. In der Ferne näherten sich jetzt Polizeisirenen.
    „Semir! Was waren das für Schüsse?! Ist was passiert?! Tom ist völlig fertig, kannst du kurz zu ihm…“
    Sie wurde von Andrea unterbrochen.
    „Schüsse? Was für Schüsse?!“
    Semir winkte eilig ab. „Alles okay…nichts passiert.“ Er hielt sich immer noch die linke Brustseite und hatte offensichtlich Schmerzen beim Atmen.
    „Semir, was hast du?“
    „Es ist alles okay,Schatz….Ich hatte ja die Weste.“
    „Wieso hast du eine Schutzweste an?! Semir?“
    Schnell versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen.“Ich bin kurz bei Tom. Chris?“
    Ritter nickte nur.“Ja,ich klär das hier mit den Kollegen.“
    Semir nickte ihm ebenfalls zu und machte,das er weg kam. Petra folgte ihm eilig, während Andrea fragend stehenblieb und zu Chris sah. Ihre Blicke trafen sich.
    „Sie waren am Tatort,als Tom verletzt wurde?“
    Ritter sah sie fest an und nickte.
    „Ja.“
    „Sie haben keine Hilfe geholt?“
    „Ist das eine Frage oder eine Feststellung?“
    „…Beides.“
    „Gut“, Er nickte. „Die Antwort ist, richtig, ich habe keine Hilfe gerufen. Bevor ich es tun konnte, war ihr Mann da….Und ich hatte auch keine Möglichkeit dazu.“
    „Ich…ich verstehe das nicht. Sie sind Polizeibeamter…und da liegt ein Kollege, schwerverletzt.“
    Chris Ritter sah sie an. Dann nickte er erneut. „Vielleicht haben sie Recht. Aber manchmal gibt es Dinge, die schwer zu erklären sind… In dieser Situation, in diesem Moment dort am Kinderheim…da war ich kein Polizist. Da ging es um andere Dinge. Es ging um einen Auftrag.“
    Dann drehte er sich um, ging auf die Streifenwagen zu, die in diesem Moment auf den Parkplatz gefahren kamen. Andrea sah ihm nach, schüttelte kurz den Kopf und folgte dann Petra ins Krankenhaus.



    „ Mensch ...Semir...was war da unten los.....Ich habe die Schüsse gehört.“ Tom sah direkt zu ihm als er ins Zimmer kam.
    „ Beruhige dich, nix passiert. Alles in Ordnung. „
    „ Wieso hast du eine Weste an? Was ist das...für ein anderer Kollege....den Petra da erwähnt ..jetzt sag was los ist.“ Tom atmete schwer..
    „ Tom, bitte. Die Chefin hat angeordnet, dass ich die Weste trage, bis wir Gehlen haben. Schliesslich habe ich seinen Sohn erschossen. Der Kollege ist ein aufgeflogener verdeckter Ermittler, der an der Sache dran war. Er ist jetzt unten und kümmert sich um alles. ....Bitte, reg dich nicht weiter auf, ja? Hotte und Bonrath wollten dich nachher besuchen kommen , hab ich gehört.“ Semir versuchte vom Thema abzulenken.
    „ Semir..... wenn da...etwas ist....was ich wissen...müsste. Du würdest es....mir doch sagen.oder? „ Tom sah in ernst an.
    „ Sicher.Tom. Du weist, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben. Nicht unter Partnern und und nicht unter Freunden. Und jetzt muss ich los, die Chefin wartet.Bis später.“
    Semir hob die Hand zum Gruß . Er wusste in dem Moment nicht was schlimmer war, dass er Tom belogen hatte oder nicht den Mut gefunden offen auszusprechen was war. Er wusste nur,dass er irgendwie ganz schnell hier raus musste….

  • Gehlen war zufrieden. Er wusste,dass er den Bullen getroffen hatte. Jetzt musste er nur noch rausfinden,ob er auch wirklich tot war. Schade,dass er Jäger nicht auch noch erwischt hatte, aber es würde eine neue Gelegenheit geben und zwar bald. Dessen war er sich sicher.



    Semir sah Chris an.“Was ist jetzt? Hier ist alles geregelt. Kommst du?“
    Sie standen am Parkplatz vor der Klinik und inzwischen war abgesperrt und die Spurensicherung bei der Arbeit.
    „Wir müssen!“
    „Wir?“, Chris sah ihn an.
    „Ja, wir! Wir sollen zur Chefin. Ich denke,wir müssen uns überlegen,wie wir weiter vorgehen werden….Der Kerl hätte dich fast abgeknallt!“
    „Mich?!“, Chris schüttelte lächelnd den Kopf.“Auf dich hat er doch geschossen!“
    „Ja, aber ich hatte ne Schutzweste an!...Also los, steig ein!“
    „Ne du,das ist nichts für mich. Aber du kannst mich am Hotel absetzen. Ich muss in Ruhe telefonieren.“
    „Semir wollte etwas erwidern, liess es dann aber bleiben. So langsam ging Chris Ritter ihm tierisch auf die Nerven.
    Sie fuhren los, sprachen kein Wort und am Hotel stieg er aus. Immerihn hob er noch kurz grüssend die Hand und war dann im Foyer verschwunden.
    Semir schüttelte nur den Kopf und fuhr ins Büro.



    Anna hörte sich Semirs Bericht der Ereignisse am Krankenhaus genau an und musterte ihn fragend.
    „Sie sind in Ordnung?“
    „Ja, nur ein blauer Fleck,Chefin.“
    „Gehlen wird es wieder versuchen.“
    „Ja…es sei denn,er denkt,dass er mich erledigt hat. Dann wird er sich als Nächstes vermutlich an Ritter halten.“
    „Wo ist der überhaupt?! Ich wollte ihn hierhaben.“
    Semir zuckte die Achseln und schwieg. Anna sah ihn verärgert an.
    „Ob es Ritter nun gefällt oder nicht, er braucht unsere Mitarbeit!“
    „Ach Chefin, ich glaub,der braucht gar nichts….Ausser seiner Ruhe und nen Zigarettenautomaten.“
    „ Das ist mir egal. Wir sind hier nicht im Kindergarten und Ritter hat keinen unmittelbaren Vorgesetzten mehr, bis ein neuer Dezernatsleiter ernannt wurde. Also ist er mir untergeordnet bei diesem Fall. Ich fahre jetzt zu ihm und werde ihm das klarmachen. Wenn er nicht hierhin will, kann er das so haben.“ Sie suchte sich ihren Schlüsselbund und rauschte aus dem Büro ohne weiter auf Semir zu achten.
    „ Chefin, ähm...soll ich mit?“ Semir rannte hinterher.
    „ Ja sicher, was denn sonst!also los. Etwas Bewegung, wenn ich bitten darf.“



    Tom lag müde und k.o. im Bett und nickte vor sich hin. Petra und Andrea waren kurz rausgegangen und er machte sich immer noch Gedanken um die Schüsse und die Sache mit Semir. Irgendetwas war da und er würde herausbekommen was. Da ging langsam und vorsichtig die Türe auf und Hotte schaute um die Ecke.


    „ Tom? Bist du wach?“ Hotte kam ins Zimmer als Tom die Augen öffnete.
    „ Hotte..... komm rein. Ich freu mich über jeden Ablenkungsbesuch... hier in diesem Gefängnis. „ Tom versuchte etwas zu lachen.
    „ Ich soll dich grüßen von allen und dir gute Besserung wünschen. Es dürfen ja nicht so viele hier auf die Intensiv. Mensch, wir haben ganz schön Sorgen gehabt. Schön, dasss es dir jetzt etwas besser geht.“
    „ ja Hotte....Unkraut vergeht nicht......erzähl... was gibt es Neues.“
    „ Ach nichts weiter. Alle sind auf Hochtouren mit dem Fall beschäftigt. Dieser Irre hat vorhin auf Semir geschossen , hast du ja mitbekommen. Die Chefin tobt, weil dieser Ritter , der am Tatort war, sich weigert mit uns zusammen zu arbeiten. Du kannst dir denken, was für eine Luft bei uns herrscht, seit der mitmischt.“
    Tom war sofort hellwach, sah Hotte überrascht und fragend an. Dieser biss sich auf die Lippen,doch nun war es zu spät….
    „Was…sagst du da…Ritter? War er das vorhin mit Semir,der unten…am Parkplatz war?“
    „Äh…ja. Aber ist ja eigentlich auch nicht so wichtig. Du sollst jetzt einfach nur schnell wieder gesund….“
    „..Ne ne Hotte…du erzähltst..mir jetzt schön…alles.Sag, wie …sieht dieser Ritter…aus?“

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