Beiträge von susan

    Nachdem Ben untertags schon überwiegend an der Beatmungsmaschine selbst geatmet hatte und nur immer Druckunterstützung bekam,war er am Abend fix und fertig.Er fühlte sich,als hätte er einen Marathon hinter sich und war physisch und psychisch völlig erschöpft.Semir hatte sich abends am Waschbecken im Zimmer die Zähne geputzt und war mit dem Gehwagen schon wieder ein paar Schritte herumgelaufen-sehnsüchtig betrachtet von seinem Freund.Dem machte es die allergrösste Mühe nur die Hand zu heben,oder mitzuhelfen,wenn er umgedreht und gelagert wurde.
    Er war zwar noch nicht völlig klar im Kopf und musste auch vermehrt schwitzen und immer wieder zittern,was eine Folge des Opiatentzuges war,aber er konnte wieder verstehen,was man zu ihm sagte und weniger komplexe Zusammenhänge erfassen.
    Ein letztes Mal vor der Nacht wurde er frischgemacht,sein Rücken mit Franzbranntwein abgerieben und dann stellte die Schwester den Modus der Beatmungsmaschine wieder um,so dass er zwar dazuatmen konnte,aber nicht musste.Bens Herzfrequenz und der Blutdruck,die beide ziemlich angestiegen ware,beruhigten sich und bis er sich versah,war er in einen seligen Erschöpfungsschlaf gefallen.Semir,der noch in einer mitgebrachten Autozeitschrift las,sah mit einem Lächeln hinüber zu seinem Freund und als er eine Stunde später auch müde wurde,löschte er seine Leselampe und schloss die Augen,um ebenfalls friedlich einzuschlafen.

    In der Nacht wurde er plötzlich wach,weil Ben im Bett neben ihm plötzlich begann unruhig herumzugraben.Als Semir seine Leselampe anschaltete,sah Ben ihn an,als wäre er das Grauen in Person.Sein Herz jagte wieder,der Blutdruck war hochgegangen und bevor Semir reagieren konnte,stand auch schon die Nachtschwester,die von draussen die Veränderungen am Monitor gesehen hatte,vor ihnen. „Was ist los,Herr Jäger?“ fragte sie und sah ihren Patienten prüfend an.Der war am ganzen Körper völlig verschwitzt und wusste anscheinend überhaupt nicht,wo er war und was los war.Als die Schwester ihm mit der Taschenlampe in die Augen leuchtete,bekam er plötzlich einen Krampfanfall.Semir sah völlig entsetzt,wie Ben die Augen verdrehte und sich sein Rückgrat plötzlich extrem durchbog.Seine Muskeln zogen sich zusammen und seine zu Fäusten geballten Hände sprengten beinahe die Handfesseln.Die Sauerstoffsättigung rauschte in den Keller und die Nachtschwester sprang schnell,um eine Ampulle Diazepam zu holen.Semir beobachtete voller Panik das Geschehen.Bens Gesicht war völlig verzerrt,seine Muskeln zuckten und man sah,wie schlimm das wohl auch für ihn war.
    Schnell wurde die Ampulle Valium in seinen ZVK gespritzt und wenig später löste sich der Krampf.Ein völlig erschöpfter Ben lag nun teilnahmslos im Bett und der hinzugerufene Stationsarzt lies sich die Symptome des Grand Mal-Anfalls schildern.Er öffnete mit einem Spatel Bens Mund und sah,dass das Blut darin stand.Man saugte es gründlich ab und sah auch gleich den Grund dafür-ein Zungenbiss,ein deutlicher Hinweis auf einen grossen Krampfanfall.Der Arzt checkte noch die Reflexe und die anderen Vitalparameter und ordnete für den nächsten Morgen ein Schädel-CT an.

    Als Semir mit Bangen nachfragte,was da jetzt losgewesen war,antwortete der Arzt: „Ihr Freund hatte gerade einen generalisierten Krampfanfall,dessen genaue Ursache wir noch nicht kennen.Wir müssen auch abwarten,ob sich das wiederholt,dann müssten wir eventuell eine antiepileptische Therapie einleiten.Die Gründe für diesen Anfall können sein-erstens eine Epilepsieneigung,die jetzt durch den Stress zum Ausbruch gebracht wurde,eine Hirnschädigung durch die lange Beatmung mit nicht immer guten Versorgungswerten,ein Hirntumor,oder am Wahrscheinlichsten ein Entzugskrampf durch den Opiatentzug.Morgen früh werden wir einen Neurologen zuziehen und dann sehen wir weiter.Das Diazepam hat gut gewirkt,ihr Freund wird jetzt noch eine Weile schlafen.Und übrigens,machen sie sich keine Sorgen-die Betroffenen bekommen von diesen Krämpfen selbst gar nichts mit,höchstens vorher eine Aura und typisch ist ein tiefer Nachschlaf,nicht nur wegen dem Medikament.Lassen sie ihn ausschlafen und morgen sehen wir ,was Sache ist.“
    Während Ben friedlich vor sich hinschlummerte,traute sich Semir aus Angst vor der nächsten Attacke gar nicht mehr einschlafen.Stunden später wurde es hell und ein völlig geräderter Semir sah voller Sorgen dem nächsten Tag entgegen.

    Jetzt wissen Tom und Semir also Bescheid über Annas Vergangenheit und sind deswegen ganz betroffen.Eigentlich stehen sie sogar voll auf Thures Seite und entschuldigen sich innerlich sogar schon bei ihm.Gut dass Annas Vater mit ihnen Essen gegangen ist!
    Ah-jetzt haben wir erfahren,dass die Story sogar noch viel früher spielt-da war Anna erst Anfang vierzig-nur um den Verdacht mit der Schwangerschaft mal wieder ins Spiel zu bringen! ;)

    Ach du liebe Güte! Jetzt macht Markus sein Vorhaben wahr und vergreift sich an Manuela.Und Ben,dessen Kehlkopfquetschung mir grosse Sorgen macht,hängt hilflos in den Seilen,hat Schmerzen und muss dabei auch noch zusehen!
    Semir,mach schnell,sonst macht Ben doch noch irgendeinen Blödsinn!

    Also Elli,dann wünsche ich dir erst mal für die nächsten beiden Tage viel Glück und starke Nerven-auch diese Betriebsprüfung wird vorübergehen! :thumbup:

    Zur Geschichte:
    Endlich ist die Woche um und Semir entlassen.Ich musste so lachen,wie er krampfhaft versucht den nicht vorhandenen Lippenstift wegzuwischen,na ein bisschen Angst vor Andrea hat er schon.Und nach einer herzlichen Verabschiedung durch Felipe starten die drei Richtung Deutschland.Mann,muss Semir aber fertig sein,dass er gleich durchschläft und nicht einmal an der Grenze aufwacht.Allerdings waren bei unseren letzten Grenzüberquerungen eigentlich nur Mauthäuschen und freiwillige Zollstationen,sonst war die Fahrt frei.Seit dem Schengener Abkommen setzen die ja eher auf Schleierfahndung.
    Allerdings ist es trotzdem gut,immer überall Bekannte zu haben-anscheinend hat Kim ihre Männerbekanntschaften breit durch Europa gestreut,so gibt es also auch keine verdeckte Kontrolle und damit ist Felipes Plan aufgegangen.
    Jetzt bibbere ich aber dem nächsten Kapitel entgegen,denn ich befürchte,dass jetzt die deutschen Verbrecher an die Drogen zu kommen versuchen! ;(

    „Schatz,was ist los?“ wollte er erschrocken wissen,als er Andrea weinend vor seinem Bett sitzen sah. „Ich habe mir so grosse Sorgen um dich gemacht!“ antwortete Andrea und stand auf,um Semir fest zu umarmen,soweit es die Kabel und Schläuche zuliessen.Einen Augenblick verharrten sie so und dann löste sich Andrea langsam wieder von ihrem Mann.Semir schwieg einen Augenblick. „Ich hatte auch Angst,als mein Herz so verrückt gespielt hat.Das ist etwas,was man einfach nicht beeinflussen kann,da muss man auf die Ärzte vertrauen und hoffen,dass die schon wissen,was sie tun!“ sagte er leise. „Aber jetzt fühle ich mich wieder wohl und soll ich dir was sagen? Ich habe Hunger!“ setzte er noch nach.Andrea musste lächeln und warf einen Blick auf den immer noch schlafenden Ben. „Wenn er das endlich auch mal wieder sagen würde,dann könnten wir sicher sein,dass er bald wieder gesund ist!“ bemerkte sie.Nachdem sie über die genauen Geschehnisse ja noch gar keine Informationen hatte,denn um sie zu schonen,hatte man ihr nur Teile der Wahrheit mitgeteilt,erzählte ihr Semir von Karls Ende und den ganzen Umständen davor. „Armer Ben!“ bemerkte Andrea,stand auf und trat an dessen Bett.Mitleidig strich sie ihm eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht.

    Obwohl Ben immer noch verdammt müde war,öffnete er verwirrt die Augen und versuchte sich zu orientieren.Undeutlich konnte er sich daran erinnern,dass etwas mit Semir gewesen war.Nun stand aber Andrea vor ihm.Er bewegte die Lippen in dem Versuch etwas zu sagen und begann sich trotz Beruhigungsmittel wieder aufzuregen.Da hörte er auf einmal die Stimme seines Freundes,die etwas zu ihm sagte,was er nicht genau verstehen konnte,aber auf jeden Fall war der Tonfall ruhig.Mühsam drehte er den Kopf in die Richtung,aus der er die Stimme hörte und da lag kaum eineinhalb Meter von ihm entfernt Semir und lächelte ihn aufmunternd an.Ben bemühte sich zwar sehr,zu verstehen,was der ihm sagen wollte,aber dann gewann das Tavor noch einmal die Oberhand.Bevor er sich versah,waren seine Augen wieder zugefallen und er schlief weiter.Diesmal aber wesentlich befreiter,denn der letzte Eindruck war im Gegensatz zu vorhin ein guter gewesen.

    Wenig später kam eine Schwester herein und bat Andra jetzt zu gehen,da sie Ben versorgen müsste.Andrea nickte,küsste ihren Mann zum Abschied,der ihr noch auftrug: „Grüss die Mädels schön von mir und sag ihnen,dass ich sie vermisse!“ und Andrea winkte ihm im Hinausgehen noch einmal zu.
    Bei Ben war das Fieber wieder leicht gestiegen und er bekam deswegen gleich einen schmerzlindernden,fiebersenkenden Cocktail als Kurzinfusion angehängt.Die Schwester saugte ihn erst durch die Trachealkanüle ab,was sofort einige kräftige Hustenstösse zur Folge hatte.Sie veränderte ein paar Beatmungseinstellungen und als sie die Decke zurückschlug,sah sie schon,dass die Verbände an Leiste und Oberschenkel völlig durchweicht mit Eiter und Wundsekret waren.Sie beugte sich über Ben und sagte: „Herr Jäger,wir werden jetzt die Wunden spülen,das wird leider etwas wehtun,aber Ben reagierte nicht gezielt,sondern starrte sie nur verständnislos an.Während die Schwester ein paar Utensilien und den Stationsarzt holte,versuchte Semir nochmals mit Ben Kontakt aufzunehmen,aber der gab nicht an,als er etwas zu ihm sagte.
    Kurz darauf kamen der Arzt und die Schwester herein, zogen Plastikschürzen an und begannen die Verbände zu lösen.Ben wehrte sich und hatte sichtlich Angst.Semir fragte kurzentschlossen: „Sie haben doch gesagt,dass ich wieder aufstehen darf! Kann ich nicht an Bens Bett sitzen und ihn beruhigen?“ Der Arzt und die Schwester wechselten einen Blick. „Warum eigentlich nicht?“ überlegte der Doktor und schon lockerte die Schwester Semirs Kabel und den Drainagebeutel nahmen sie einfach mit.An Bens Kopfende wurde ein Stuhl gestellt,auf den man ein Safetex legte und Semir durfte sich daraufsetzen.Es klappte gut,völlig ohne Herzstolpern und Atemnot.Semir nahm Bens Hand in die seine und sofort entspannte der sich,obwohl die Spülung sicher unangenehm und schmerzhaft war.Er fixierte fest Semirs Augen und verzog nur manchmal ein wenig das Gesicht.Allerdings brach ihm der Schweiss aus und so wurde er hinterher-der Arzt hatte schon lange das Zimmer verlassen-gleich noch gewaschen und Semir hielt dabei seine Hände fest.Eine zweite Schwester half noch beim Rückenwaschen und Bettbeziehen und wenig später lag Ben wieder frisch und sauber in seinen Kissen.

    „Ben,Karl ist tot,jetzt können wir wieder nach vorne sehen!“ sagte Semir und Ben,der langsam immer wacher wurde,nickte zögernd.Als nach einer Weile Semir auch wieder in sein Bett gebracht wurde und eine Suppe und Brot bekam,waren beide zuversichtlich,dass dieser Alptraum bald ein Ende haben würde.

    Andrea war von Susanne darüber informiert worden,was geschehen war.In der PASt waren alle wie gebannt am Funk gehangen,um die neuesten Entwicklungen mitzukriegen.Als die Codeworte für einen finalen Rettungsschuss kamen und kurz darauf bestätigt wurde,dass das Opfer Karl war und dann eine andere Kripoabteilung angefordert wurde,machte sich ein wenig Erleichterung breit.Allerdings wusste man deswegen ja noch lange nicht,was genau geschehen war und so machten sich Bonrath und Jenni auf den Weg in die Uniklinik,um die Lage zu peilen.

    Als sie ankamen,waren schon eine Menge Streifenwagen vor dem Krankenhaus und zwei Kollegen durchsuchten gerade den Wagen einer Aufzugsfirma,der mitten vor dem Haupteingang stand.Als sie sich durchfragten,kamen sie auf die Intensivstation,wo sie eine blasse Frau Krüger in Empfang nehmen konnten,die die Arme um ihren Körper geschlungen hatte und unkontrolliert zitterte.Sie hatte bei den Kollegen ihre Aussage abgegeben,aber jetzt war sie mit den Nerven völlig am Ende.Sie erzählte ihren beiden Beamten,was vorgefallen war und Jenni sah die Blutspritzer auf ihrer Kleidung und ihre blutigen Hände.Oh Gott,was hatte die Arme da hinter sich! Dieter zog seine Lederjacke aus und legte sie um die Schultern der Chefin. „Wie geht’s Ben und Semir?“ wollte er dann wissen.Die Chefin zuckte mit den Schultern. „Sie leben,aber Ben hat einen Schock und nen ziemlichen Blutverlust und Semir hatte massive Herzprobleme und musste sogar defibrilliert werden.Bei ihm wird gerade irgendein gefährlicher Eingriff am Herzen durchgeführt!“ sagte sie tonlos und musste fast ein wenig schluchzen.Jenni hielt eine Schwester auf,die gerade vorbeilief. „Können sie uns vielleicht sagen,wie es unserem Kollegen,Herrn Gerkan geht? Er hat Familie,wir müssen wissen,ob wir die verständigen müssen.“ Die Schwester blieb kurz stehen. „Ich werde mal nachschauen!“ versprach sie und warf einen Blick in das Patientenzimmer. „Der Eingriff verläuft zufriedenstellend,ist aber natürlich gefährlich.“ berichtete sie.Wenn sie die Ehefrau verständigen wollen,dann tun sie das,sonst soll ich sie anrufen!“ richtete sie aus,was ihr der Intensivarzt aufgetragen hatte.

    Dieter und Jenni nickten und führten dann Frau Krüger zu ihrem Streifenwagen.Sie teilten Susanne mit,was ihnen die Schwester gesagt hatte und Susanne griff gleich zum Telefon,um Andrea erneut anzurufen.Die war natürlich schon in höchster Aufregung und bat eine Nachbarin,Ayda in Empfang zu nehmen,wenn die in Kürze von der Schule kam.Im Kindergarten sagte sie ebenfalls Bescheid,dass Lilly heute ausnahmsweise über Mittag dortbleiben sollte und dann setzte sie sich ins Auto,um schnellstmöglich zum Krankenhaus zu fahren.
    Jenni fuhr Frau Krügers Mercedes zu ihr nach Hause und die blieb ohne Widerworte bei Dieter im Streifenwagen sitzen und liess sich heimbringen.Sie wäre wirklich im Augenblick nicht dienstfähig gewesen und war heilfroh,als die beiden sie noch in ihre Wohnung brachten. „Halten sie mich bitte auf dem Laufenden und sagen mir Bescheid,wenn sie etwas Näheres wissen!“ bat sie ihre Beamten noch,die verständnisvoll nickten.Kaum war sie alleine in ihrer Wohnung,schmiss Kim ihre Kleidung vom Leib und verschwand erst mal für eine längere Zeit unter der heissen Dusche.

    Dieter und Jenni fuhren nochmals zum Krankenhaus zurück,wo inzwischen gerade Andrea eintraf.Sie stellte ihren Wagen einfach direkt hinter die Streifenwagen und rannte,so schnell sie konnte,zur Intensivstation.Jenni und Dieter hatten Mühe ihr zu folgen.Bei Semir war der Eingriff inzwischen beendet und als Andrea draussen läutete,kam ein Arzt heraus,der Andrea erklärte,dass der Eingriff gut verlaufen war und es Semir den Umständen entsprechend gut ging. „Er darf später schon aufstehen und herumlaufen,aber im Moment muss er sich ein wenig erholen!“ teilte er ihr mit. „Kann ich ihn sehen?“ fragte Andrea mit zitternder Stimme und nach kurzer Überlegung bat der Arzt sie herein und führte sie in das Patientenzimmer,wo Semir und Ben friedlich vor sich hinschlummerten.Andrea setzte sich leise auf einen Stuhl vor Semirs Bett und betrachtete die entspannten Gesichtszüge ihres Mannes.Sie hätte es nicht ertragen,ihn zu verlieren und als ihre Anspannung nachliess,begannen die Tränen wie von selber zu kullern.So sass sie noch da,als Semir 20 Minuten später die Augen aufschlug und seinen Mittagsschlaf für beendet erklärte.

    Jetzt geht Kim lieber mit Felipe ausreiten,anstatt Semir zu besuchen.Der checkt auch gleich,wie weit die Vorbereitungen des Drogenschmuggels gediehen sind,allerdings will er seine Kim dann doch nicht mit den anderen Verbrechern teilen! Ich würde ja hoffen,dass vielleicht Kim dieses Gespräch belauscht hätte!

    Ah-deshalb muss Semir wohl ne Woche im Krankenhaus bleiben,das ordnet der geschmierte Doktor an,weil die kompletten Drogen noch nicht bereit sind.Oh-und jetzt ruft Andrea an und anstatt ihn zu bedauern,kriegt er erst mal einen Anschiss ;( -das ist aber nicht nett,immerhin kann er ja ausnahmsweise nichts dazu.Gut dass wenigstens Ben verständnisvoll an und auf seiner Seite ist!

    Haben sie´s geschafft,mal wieder aus dem Gefängnis auszubrechen,die beiden Teufelskerle! Na ich kann das aber verstehen,dass Ben da Sorgen um seinen Hintern hatte-wenn ich mir die Sache mit der Gefängnisschlampe nochmal ins Gedächtnis rufe.
    Die Wortspiele und Kabbeleien der beiden haben mir ein breites Grinsen ins Gesicht getrieben,hast du super hingekriegt,Kathrin!
    Und nach dem Diebstahl des Lieferwagens lassen die sich an einem geheimen Übergabeort von Andrea Klamotten bringen,die aber gleich eine kräftige Handschrift schreibt!
    Bravo Andrea,das haben sie verdient,ja da hast du auch recht,benehmen tun sie sich wie ein altes Ehepaar.
    Bin schon gespannt,wie´s weitergeht!

    Leider hatte Markus doch noch eine Idee,wie er die Qualen seiner Opfer erhöhen kann.Er schleppt Ben die Treppe hinauf,um ihn so anzubinden,dass er sich nicht wehren kann und dann zusehen muss,wie er Manuela zu Tode foltert,bevor er selber dran glauben muss.
    Jetzt spielt er auch noch mit dem Gedanken,Manuela zu vergewaltigen und Ben da zum Zeugen zu machen.
    Hoffentlich kommen Semir und der Rest des Teams bald drauf,wo sie die Entführten suchen sollen-denn aus eigener Kraft werden die sich nicht mehr befreien können. ;(

    Also ich muss jetzt mal schärfstens protestieren! Natürlich werden in deutschen Krankenhäusern Patienten nicht angebaggert-obwohl,vielleicht in manchen Privatkliniken mit gutem Personalstand und reichen,gutaussehenden Patienten,hmmmm.....?
    Aber in Frankreich gehen die Uhren ja anders,wie wir schon gehört haben.Allerdings würde eine Versorgung Semirs hier bei uns genauso ablaufen-wenn der sein Essen nicht selber herrichten kann,dann macht das halt die Schwester,oder eher ne Praktikantin.Auch Kissen schütteln können wir ,wobei bei meinen Tätigkeiten auf der Intensivstation ja mehr die maschinelle Intensivmedizin und die Arbeit mit Geräten im Vordergrund steht,als die Grundpflege. ;)

    Mann,da muss Thure aber an seiner Selbstbeherrschung noch ein wenig arbeiten! Nicht nur,dass sein Verhalten in Jacobis Villa völlig unprofessionell war,sondern er kommt immer noch nicht runter und muss Dinge zerstören,um sich abzureagieren.
    Anna ist deswegen ganz deprimiert und Semir und Tom wollen ihn erst beruhigen,aber dann ziehen sie doch lieber Leine und schlagen sich auf Thures Kosten den Bauch voll-hätte ich ehrlich gesagt auch gemacht,was bringt es,wenn sie sich mit ihm anlegen! Falls er im Amt bleibt,was ich nach dieser Aktion allerdings zu bezweifeln wage,werden sie seine Hilfe sicher noch öfter brauchen.

    Anscheinend empfinden Felipe und Kim ja mehr füreinander,als wir uns gedacht haben,wenn Felipe sogar kurzzeitig daran denkt,sie hierzubehalten,oder wenigstens nicht als Drogenkurier zu missbrauchen-aber sein Geschäftssinn siegt und auch Kim kann sich eine gemeinsame Zukunft nur in Deutschland vorstellen.Wenn sie mal draufkommt,mit was für einem Früchtchen sie da im Bett war,wird ihr eh das Kotzen kommen!

    Ja und was macht denn die französische Krankenschwester da mit Semir? Wenn der jetzt noch Andrea untreu wird,dann drehe ich durch-haben die alle ein Aphrodisiakum ins Wasser gekriegt? Allerdings drehen sich Semirs Gedanken ja nur um Versorgung und Pflege und nichts anderes (bis jetzt!) ;( .Wenn du vorhast das zu ändern,Elli,dann finde ich sofort Andreas Telefonnummer raus und hetzte die nach Frankreich-notfalls passe ich derweil auf die Kinder auf!

    Wenn Ben gekonnt hätte,hätte er laut um Hilfe geschrieen! Er wollte sich sofort befreien und seinem Freund,der gerade umgebracht wurde,zu Hilfe eilen,aber so sehr er auch an seinen Fesseln zerrte,er kam nicht weg.In seinem Verstand war immer noch alles ganz wirr.Das war sicher Karl,der nur scheintot gewesen war,sich jetzt aufgerappelt und umgezogen hatte und jetzt dabei war,sein düsteres Werk zu vollenden.Semir,Hilfe Semir! Was sollte er nur tun? Er musste seinem besten Freund helfen und begann sich deswegen wie ein Wahnsinniger zu gebärden,um sich zu treten,und versuchen loszukommen.Vielleicht konnte er Karl wenigstens ablenken,damit er sich wieder ihm zuwandte,wenn es nicht sowieso schon zu spät war! Semir hatte die Augen geschlossen und war blass,sicher war er schon tot,oder zumindest bewusstlos.Vor Verzweiflung und weil er so gar nichts tun konnte,um seinem Freund zu helfen,schossen ihm heisse Tränen der Verzweiflung,des Zorns und der Angst in die Augen.Wenn er schluchzen könnte,würde er das tun,aber nicht einmal das war möglich mit diesem blöden Schlauch im Hals.

    Mit zwei Schritten war die Schwester bei ihm und versuchte ihn zu beruhigen. „Herr Jäger,regen sie sich nicht auf,es ist alles in Ordnung! Bei ihrem Freund wird gerade ein Eingriff vorgenommen und sie haben geschlafen.Bitte beruhigen sie sich wieder!“ versuchte sie zu ihm durchzudringen.Leider völlig erfolglos-Ben tobte eher noch mehr und versuchte verzweifelt,aus seinen Handfixies herauszukommen.Der Internist hatte sich zu ihm umgedreht und versuchte auch noch,auf ihn einzuwirken,aber Ben hatte sich in seinen Wahn so hineingesteigert,dass er überhaupt nicht mehr zugänglich war.Beinahe hätte er es geschafft,aus einem der locker geschlossenen Fixies herauszuschlüpfen,deshalb ordnete der Intensivarzt 2mg Tavor,ein angstlösendes Beruhigungsmittel,an.Schnell holte es jemand aus dem Kühlschrank und kaum hatte man es in Bens ZVK entleert,wurden dessen Abwehrbewegungen schwächer und schwächer,bis er irgendwann verständnislos zur Decke sah.Warum war er nur plötzlich so schrecklich müde.Er meinte noch Semirs Stimme zu hören,aber dann zog ihn die Müdigkeit wie ein Strudel mit sich und er schloss die Augen und streckte die Waffen vor dem Beruhigungsmittel.

    Semir hatte erschrocken die Augen aufgerissen,als er Ben neben sich toben hörte.Das Erste was er allerdings sah,war die dicke Nadel,die kurz vor seinen Augen aus seiner Brust ragte.Mist,hätte er sie nur zugelassen,es hatte sich nicht so schlimm angefühlt,wie es aussah.Er blieb allerdings nach Arztanweisung ganz still liegen und traute sich nicht einmal den Kopf zu Ben zu drehen,nicht dass da irgendwas verrutschte! Jemand brachte ein Medikament für Ben und er versuchte mit heiserer Stimme etwas zu seinem Freund zu sagen,allerdings hatte er nicht das Gefühl,dass der ihm zuhörte.Erst nachdem er absediert war,erlahmten Bens Befreiungsversuche und die Konzentration der Anwesenden richtete sich wieder auf Semir.Der wollte eigentlich die Augen wieder schliessen,aber irgendwie musste er jetzt diese Nadel im Auge behalten,die sich bei jedem seiner Atemzüge ein klein wenig hin und herbewegte.

    Der Internist nahm nochmals das Ultraschallgerät zur Hand und prüfte die Lage der Nadelspitze.Gott sei Dank lag die noch am richtigen Platz und so machte der Internist zügig mit seiner Arbeit weiter.Er schob einen langen,halbbeweglichen Draht,einen sogenannten Seldingerdraht,der mehrere Markierungen aufwies,durch die dicke Nadel hindurch in den Herzbeutel.Immer wieder beantwortete das Organ diese Manipulationen mit einer Abfolge schneller Schläge,die sich aber immer selber limitierten.Nur Semir hatte da immer ein ganz merkwürdiges Gefühl,wenn ihm sozusagen das Herz bis zum Hals schlug.Seine Luftnot war immer noch vorhanden und Semir war auch sehr besorgt wegen Ben.Als der Draht so weit war,dass er kurz nach der Nadelspitze lag,was man an den Markierungen erkennen konnte,zog der Arzt die Nadel heraus und fädelte ein dünnes Drainageschläuchlein aus Silikon,das im Bereich der Spitze viele kleine Löchlein aufwies,über den Führungsdraht in den Herzbeutel.Schnell zog er den Draht heraus und nahm sich einen Ablaufschlauch aus seinem Drainageset,den er an der eigentlichen Perikarddrainage befestigte.Als er daran nun mit einer 50ml-Spritze anzog,entleerte sich sofort eine Menge gelber Erguss in die Spritze.Nachdem er die ersten 50ml abgezogen hatte und mittels eines Dreiwegehahns in einen Ablaufbeutel gespritzt hatte,bekam Semir plötzlich schon viel leichter Luft.Der Internist liess sich noch einen Nadelhalter und einen festen Hautfaden anreichen,mit der er die Drainage an Semirs Brusthaut gut festnähte.Dann machte er mit seiner Absaugaktion weiter und entleerte noch knapp drei weitere Spritzen nach dem selben Prinzip in den Beutel.Nachdem er 190ml abgezogen hatte,versiegte der Strom und als er nochmals einen Kontrollultraschall machte,war im Herzbeutel nichts mehr Massgebliches zu finden.Die Spritze wurde vom Luer-Lockverschluss abgedreht,der Anschluss mit einem Stopfen verschlossen und ein Pflaster über die Einstichstelle geklebt.Semir fühlte sich wie befreit! Er bekam gut Luft,sein Herz schlug normal und regelmässig und er fühlte sich einfach wohler,als vor dem Eingriff.

    „Die Drainage bleibt nun ein paar Tage liegen,aber sie wird sie wenig stören.Sie dürfen ab sofort wieder aufstehen und normal essen und trinken.“ informierte ihn der Internist noch. „Falls sich nochmals ein Erguss nachbilden sollte,was nach so einer Verletzung keine Seltenheit ist,kann der nun in diesen kleinen Beutel ablaufen.Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag!“ verabschiedete er sich und entsorgte erst noch die spitzen Teile auf seinem Instrumententisch in den Spritzenabwurf.Dann riss er sich den Kittel,die Handschuhe,die Haube und den Mundschutz vom Leibe und ging zum Waschbecken,um sich die verschwitzten Hände zu waschen.Mann war er froh gewesen,dass sein Patient so ruhig liegengeblieben war,als dessen Freund im Nachbarbett randaliert hatte.Er hatte schon das Schlimmste befürchtet,aber es war ja nochmals gutgegangen!

    Während der Internist den Raum verliess und die Schwester noch aufräumte,drehte Semir seinen Kopf zu Ben.Der lag aber wieder tief schlafend in seinem Bett und rührte sich nicht.Als Semir nun mit ihm alleine im Zimmer zurückblieb,fielen auch ihm die Augen zu und er gönnte sich ein kleines Erholungsschläfchen.

    Also mal wieder vielen,vielen Dank für eure tollen Feeds-ich bin echt überwältigt!
    Ja Darcie,diese sterilen Filzstifte werden nach Gebrauch einfach weggeschmissen,wie so vieles andere in der Medizin.Manchmal tut mir das in der Seele weh,vor allem,weil ich das aus früheren Zeiten,wo man noch fast alles aufwendig aufbereitet hat,schon noch anders kenne.Allerdings ist es aus hygienischen Gründen bei den ganzen üblen Keimen,die es heutzutage gibt,sicher sinnvoller,mal was wegzuschmeissen,als eine Infektion zu riskieren.

    Aha,so will sich Felipe die Million wieder hereinholen! Das ist sicher ne klasse Idee,mit dem frisierten Wohnmobil die Drogenkuriere wider Wllen auf die Strasse zu schicken.Der Stoff ist ja sozusagen schon fast in Deutschland und wer würde da ne Truppe deutscher Polizisten,wovon sogar einer im Einsatz verletzt ist,auf deutschem Boden aufhalten!
    Allerdings,so wie ich Elli kenne,wird das nicht so einfach ablaufen-sicher findet einer der Drei etwas von dem Stoff,oder sonst passiert noch etwas Unvorhergesehenes!

    Ach und Andrea kriegt nur einen Teil der Wahrheit zu hören,sonst sässe sie vermutlich schon im Auto,um ihren Semir zu betuddeln und zu trösten! :rolleyes:
    Während Kim sich einen schönen Abend macht :D ,geht Ben auf Piste und schleppt auch noch eine blonde Schönheit ab,die ihm die Zeit vertreibt-na sauber-und das alles während der Dienstzeit-sozusagen!

    Der Internist desinfizierte seine Hände und währenddessen wischte die Schwester die Reste des Ultraschallgels von Semirs Brust.Das Zimmer war momentan wieder hell erleuchtet,aber die Verdunklungsvorhänge waren noch zugezogen,so dass man nur das Licht löschen musste,um wieder ein Halbdämmerlicht herzustellen.Nachdem der Arzt mit seiner chirurgischen Händedesinfektion fertig war,bereitete er erst einmal seine benötigten Utensilien vor.
    Wieder wurde ihm erst ein steriler Kittel gereicht und hinten geschlossen,seine Handschuhverpackung wurde geöffnet und er zog sie an.Haube und Mundschutz hatte er selbstverständlich vorher angezogen,denn die mussten ja nicht steril sein.Er öffnete ein Abdeckset und schlug es auf dem Instrumententisch auseinander.Wie vorher bei Ben goss die Schwester Desinfektionslösung in die beiliegende Schale und der Internist strich nun Semirs Brustkorb,entlang der Naht,ein Stück weit dreimal ab.Puh,das brannte in der in Heilung begriffenen Wunde,aber nachdem Semir einmal kurz die Luft angehalten hatte,hörte es Gott sei Dank wieder auf.

    Auch über ihn wurde ein Abdecktuch mit Fenster in der Mitte gebreitet,allerdings betrug der Ausschnitt nur ein kleines Stück von wenigen Zentimetern.Die Schwester reichte das Lokalanästhetikum an,allerdings genügte eine Ampulle,die in eine 10ml Spritze aufgezogen wurde.Das Perikarddrainagenset wurde aufgerissen und steril angereicht und der Arzt verlangte noch eine spezielle lange Nadel und einen sogenannten Seldingerdraht.Dann bekam er noch einen sterilen Überzug für den Schallkopf des Ultraschallgeräts und nachdem die Schwester einen Klecks Gel auf eben diesen schmalen Schallkopf gegeben hatte,wurde der in seiner langen Hülle eingetütet.
    Als der Arzt nun an sein Bett trat,wurde Semir vor lauter Angst ganz anders.Mann,wenn es doch schon vorbei wäre! Er drehte seinen Kopf zu Ben,der immer noch schlief und schloss dann selber die Augen,lieber nicht hinsehen,seine Angst genügte auch so schon. „Ich mache jetzt erst einen Ultraschall und markiere dann,wo ich eingehen werde!“ erklärte der Arzt und schon wurde das Zimmer dunkel und der Schallkopf drückte auf Semirs Brust.Dessen Herzschlag hatte sich beschleunigt,war aber trotzdem noch ziemlich regelmässig.Als der Arzt das Herz wieder gut auf dem Schirm hatte,liess er sich einen sterilen Filzstift anreichen und machte einen Punkt auf die Stelle,wo er eingehen wollte.Dann wurde das Licht wieder angemacht und der Schallkopf auf dem Steriltisch seitlich abgelegt.Der Arzt setzte eine mittellange Nadel auf die Spritze mit dem Lidocain und sagte dann zu Semir: „Achtung,sticht!“ und begann dann das Gebiet rund um den schwarzen Punkt zu infiltrieren.

    Semir keuchte einmal kurz auf,das tat schon weh,vor allem war die Gegend rund um die ja noch frische Operationswunde sehr empfindlich,aber es war schnell vorbei.Das hatte bei Ben schon wesentlich länger gedauert,weil da ja ganz andere Flächen betäubt werden mussten.Semir dachte nach.Was würde passieren,wenn sein Herz plötzlich aufhören würde zu schlagen und nie mehr anfangen würde? Wäre man da noch lange bei Bewusstsein,oder sofort weg-und was käme dann? Wäre dann sofort alles finster,aus und vorbei,oder stimmten diese ganzen Nahtoderfahrungen,von denen er gelesen hatte,doch? Würde man seine verstorbenen Freunde und Verwandten wiedersehen und wie sah es mit den Verbrechern aus,die man im Einsatz getötet hatte? Würden die einem einen eher ungemütlichen Empfang bereiten,oder wie war das wohl? Die letzte Beerdigung eines engen Freundes war die von Hotte gewesen,der würde seine Fragen sicher genau beantworten können.Semir dachte ganz fest an seinen verstorbenen Kollegen,den er immer noch fast jeden Tag vermisste.Das Loch,das in ihrem Team entstanden war,konnte irgendwie nie gestopft werden,Hotte fehlte einfach.

    Nun holte ihn die Stimme des Internisten aus seinen Gedanken zurück. „Herr Gerkan,ich möchte sie bitten,jetzt ganz ruhig liegenzubleiben,denn wenn sie sich bewegen,besteht die Gefahr,dass ich zu tief komme und das Herz selber verletze.Ich fange jetzt an.Es wird gleich kurz wehtun,wenn ich durch den Zwischenrippenraum muss,denn da wirkt die Betäubung nicht,aber das Herz selber hat keine schmerzleitenden Nerven!“ erklärte er und Semir nickte leicht.Er spannte seine Muskeln leicht an,in Erwartung des Schmerzes,und presste seine Augenlider noch ein wenig fester aufeinander.Er bemerkte einen kurzen Druck,unmittelbar neben der Operationswunde im unteren Bereich und dann durchzog ihn ein scharfer Schmerz,der ihn aufstöhnen liess.Die Schwester hatte kurz seine Hand genommen und drückte sie beruhigend.

    Der Arzt hatte senkrecht mit einer sehr langen,dicken Nadel,aufgesetzt auf eine leere Spritze,gerade in Semirs Brustkorb gestochen.Als er kurz vor dem Herzen,aber schon zwischen den Rippen durch war,nahm er den Ultraschallkopf wieder mit der anderen Hand und kontrollierte,wo er mit der Nadelspitze war.Im Zeitlupentempo schob er das scharfe Instrument vorwärts und die Schwester lobte Semir: „Sie machen das sehr gut!“ Als der Internist unter den Blicken einiger Zuschauer das Perikard punktierte und dann an der Spritze anzog,kam sofort eine gelbe Flüssigkeit,durchzogen von kleinen Blutfäden zurück. „Ich lege auf jeden Fall eine Drainage,jetzt ganz stillliegen!“ befahl der Arzt und es war gut,dass er das gesagt hatte,denn in diesem Moment gingen bei Ben einige Alarme los.

    Der war aus seinem kurzen Erschöpfungsschlaf erwacht und hatte nun langsam die Augen geöffnet und sich versucht zu orientieren.Wo war er und was war geschehen? Er drehte den Kopf,ja er war im Krankenhaus,angeschlossen an Geräte,aber soweit er sich erinnern konnte,war Semir neben ihm.Als er zum Nebenbett sah,lag da sein Freund,vor ihm stand ein grün vermummter Mann und aus Semir´s Brust ragte wie ein Uhrzeiger eine dicke Nadel,die sich senkrecht in sein Herz bohrte!

    Mir hat die gestrige Folge auch sehr gut gefallen,auch wenn Ben ja kaum zu sehen war ;) ,aber der Schluss hat dafür wirklich entschädigt!
    Gut Kritikpunkte sind bei mir auch die Filmmusik,deren Lautstärkenregelung ja regelmässig versagt und auch ein wenig übertriebene Stunts,obwohl ehrlich gesagt die unlogisschten gerade die besten waren,wie die Gasexplosion und die Glocke.Sieht man jetzt von der Unwahrscheinlichkeit ab,dass in so einem verfallenen Gemäuer noch ein Gasanschluss besteht und so ne gefährliche Glocke dermassen schlecht gesichert rumhängt,dann waren diese Stunts natürlich sehr spektakulär!
    Irgendwie hätte man das biologische Waffenthema gar nicht gebraucht,der Schmuggel von ein paar russischen Kalaschnikoffs oder ähnlichem hätte durchaus auch genügt.Aber immerhin stand das auch gar nicht im Vordergrund.
    Ich fand,dass Simone Thomalla eine wirklich überzeugende Leistung abgeliefert hat,wie auch die anderen Schauspieler.Gerade die menschliche Seite,wie die Sorge des ganzen Teams um Bonrath,Semirs Entsetzen,als er erfährt,was Ben in seinem vermeintlichen "Urlaub" getrieben hat und auch die Schrankmann ausnahmsweise mit Schwächen zu erleben,war den Fernsehabend alleine schon wert.
    Auch ich fand die Comedy absolut richtig dosiert,die Kellensuche und der Schlussdialog-ja so gefällt mir das!

    Ja und auch die Rettung Bens in letzter Minute aus dem Wasserloch-brrr,kalt,wenn ich an die Blätter und die Herbststimmung draussen denke-war spannend und emotional,wie ich als Frau das eben gerne sehe.Ich habe mitgefiebert und hatte keine Sekunde Mühe wach zu bleiben,was bei schwächeren Folgen durchaus mal vorkommt.

    Ach ja Darcie,doch,ich habe die beiden Häuser auch erkannt,anscheinend soll da auch der Wiedererkennungswert herhalten :D .Mich stört das allerdings nicht sonderlich.Bonraths wundersame Genesung in so kurzer Zeit fand ich auch sehr erstaunlich-dieses Krankenhaus sollte man sich merken-gute Arbeit!

    Ich gebe der Folge ebenfalls 9/10 Punkten.