So wieder geschafft auf dem laufenden zu kommen. War mit der Komparserie für heute doch sehr beschäftigt. Meier hat sich dass wohl anders gedacht, als er Ben in seine Gewalt hatte. Tja, wie soll der arme Kerl aber auch mit drei Bullen auf einmal fertig werden. Nur sind die nicht viel weiter. Ich kann den nächsten Feed erst am Montag abgeben, wenn ich wieder zuhause gelandet bin. Bis dahin...bleibe ich weiter gespannt was du dir da so ausgedacht hast.
Beiträge von Elvira
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So ihr Lieben, da das Familienfest ansteht, bin ich bis Sonntag offline. Der nächste Teil wird am Montag in üblicher Zeit kommen. Bis dahin, macht euch ein schönes Wochenende. Bis Montag
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Ines wurde nachdem sie wieder zu Hause war, sofort von Moritz aufgehalten. „Und?“ Ines lächelte nervös. Sie kannte natürlich das Ergebnis der Untersuchung schon länger, doch sie hatte es noch geheim halten können. Sie wollte ihrem Bruder nicht sagen, dass er genau wie die Eltern an Krebs sterben würde. „Es ist alles in Ordnung. Du bist kerngesund.“ Sie lächelte ihn an. „Das ist sehr gut. Dein Freund war auch friedlich. Er saß auf einem Stuhl direkt am Fenster und hat nur stur raus gesehen.“ Ines nickte zufrieden und ging zu Semir. „Du warst brav, hab ich gehört.“ Semir nickte. Sie bedachteihm mit einem Kuss, den er nur zaghaft erwiderte. „Was hast du?“ Ines bemerkte, dass ihn etwas bedrückte. „Nichts…“ Semirs Stimme klang fast gleichgültig. „Wirklich nichts? Das sieht nicht aus, wie nichts. Du kannst mir alles sagen.“ Semir schüttelte den Kopf. „Besser nicht, sonst werden deine Brüder noch sauer.“ „Was haben meine Brüder damit zu tun?“ Doch Semir schwieg. Ines nickte. „Okay…ich finde es noch raus. Ich werde gleich für uns kochen. Hast du einen bestimmten Wunsch?“ „Nein…“ Sie sah, dass er aus dem Fenster blickte. Sehnsucht war deutlich zu sehen. „Ich weiß, dass du raus willst. Aber noch ist es zu früh. Wir werden uns einen schönen Abend machen. Also, was möchtest du essen?“ „Ich weiß es nicht. Ich esse alles, wenn es kein Schwein ist.“ Seine Stimme hörte sich resigniert an. Ines nickte und verließ den Raum, doch diesmal schloss sie die Tür nicht ab. „Wenn du möchtest, darfst du mit in die Küche kommen.“ Semir nickte, stand auf und ging hinter ihr her. In der Küche saßen André und Moritz bereits am Tisch und sahen nun auf, als Semir eintrat. „Was soll das, Ines?“ „Er gehört zur Familie und hier im Haus darf er sich bewegen. Er darf nur nicht raus. Setz dich Semir!“ Es klang wie ein Befehl. André schob einen Stuhl vor und sah ihn an. „Hier ist dein Platz!“ Semir setzte sich nur zögerlich. Er fühlte sich gar nicht wohl.
Ines stellte Semir einen Teller vor. Es roch sehr gut und er hatte Hunger. Seit er hier war, gab es geregelte Essenzeiten und er hatte sich daran gewöhnt. „Ihr habt es schön hier...“ „Nicht reden, essen!“ Moritz sah ihn böse an. „Nun lass ihn doch...“ Ines lachte leise. „Ja, es ist wunderschön hier. Hier werden wir unsere Kinder großziehen.“ Semir hustete, denn er hatte sich verschluckt. „Kinder?“ „Ja natürlich. Ich will mindestens vier Kinder. Zwei Mädchen und zwei Jungen.“ Ines strahlte über das ganze Gesicht. „Dann hoffe ich, dass du den richtigen Mann dafür findest.“ Semir versuchte nicht daran zu denken, dass er als Vater für die Kinder ausgesucht war, doch die Antwort von Ines machte dies zu Nichte. „Du wirst sicher ein wundervoller Vater sein.“ Semir lächelte gequält. „Ich habe bereits drei Kinder. Das reicht mir eigentlich. Wo sind wir hier?“ „Du hast hier keine Fragen zu stellen! Lass nicht den Bullen raushängen!“ Nun mischte auch der zweite Bruder mit. „André hat Recht. Du solltest aufhören Fragen zu stellen. Wir sind hier und wo das ist, ist egal. Du sollst dich einfach damit abfinden.“ Ines pflichtete ihrem Bruder bei. Semir nickte. Er merkte, dass er damit nicht weiterkam. „Du bist also Moritz und du André?“ Die Angesprochenen nickten. „Ich bin Semir. Ich meine, wenn wir schon eine Familie sein sollen, dann sollten wir uns auch mit dem Namen ansprechen. Wir könnten ja mal einen Abend zusammen verbringen und uns näher kennen lernen.“ „Das wird ganz sicher nicht passieren. Wenn du Ines geheiratet hast, bist du zwar ein Familienmitglied, aber deswegen muss ich dich nicht mögen.“ André schob seinen leeren Teller weiter auf den Tisch und stand dann auf. Dann verließ er die Küche. Auch Moritz verließ den Tisch. „Du sollst essen!“ Semir schob sich die letzte Gabel in den Mund und legte es dann auf den Teller. „Ich bin satt.“ „Okay, dann geh in dein Zimmer. Ich komme gleich!“ Semir stand auf und verließ die Küche. Auf dem Flur stand André dicht an der Treppe, die zu seinem Zimmer führte und versperrte ihm so den Weg zur Haustür. Semir lächelte gequält. Er ging die Treppe rauf und setzte sich in seinem Zimmer wieder auf das Bett.
Alex sah sich aufmerksam um. Die Straße war leer und auch im Haus rührte sich nichts. Er drückte eine Klingel und wartete bis der Türsummer ertönte. „Werbung!!“ Er hörte, ob sich irgendwo eine Tür schloss und registrierte nur wenig später tatsächlich das entsprechende Geräusch. Der Polizist stieg die Treppen hoch und war nur wenig später vor der Wohnung von Ines Stender. Mit dem Dietrich war das Schloss ein Kinderspiel und Alex war froh, dass niemand aus den anderen Wohnungen ihn dabei erwischte, denn dann konnte er sich auch nicht mit „Gefahr in Verzug“ ausreden. Er betrat die Wohnung und sah sich um. Die Wohnung war sauber. Alex ging Raum für Raum durch und sah auch die Ordner, die im Wohnzimmer im Schrank standen. Das Beste wäre, wenn er diese für Susanne mitnahm und die sich damit beschäftigte. Es waren drei Ordner und so konnte er diese unter den Arm klemmen. Nach einer guten Stunde war er fertig und verließ mit den Ordnern die Wohnung. Auch jetzt kam ihm niemand entgegen. Alex warf die Ordner auf den Rücksitz und machte sich nun auf, die Wohnung der Brüder zu durchsuchen. Hier war genau das Gegenteil. Auf dem Boden lagen alte Pizzakartons, Pappbecher und anderen Unrat. Der Ascher quoll über und der Müll stapelte sich in der Küche. Alex rümpfte die Nase, denn der Geruch war extrem, dennoch war er gründlich und durchsuchte alles. Leider war es negativ. Alex verließ enttäuscht die Wohnung und verschloss die Tür. Nur wenig später war er mit den Ordnern wieder im Büro und reichte sie Susanne. „Kannst du mal schauen? Ich hoffe dass wir darin etwas finden.“ „Ja natürlich. Mache ich sofort.“ Susanne nahm die Ordner und stellte sie zunächst auf den Boden. „Hat das Katasteramt sich schon gemeldet?“ „Nein noch nicht. Ich werde gleich noch mal anrufen und Druck machen.“ „Danke Susanne…Einen Ordner nehme ich schon mal!“ Er griff einen Ordner und ging in sein Büro.
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Nun SIlke, ich hab es so gedachtd, dass sie nur zwei Proben ins Labor gibt. Da sie aber die von ihrem Bruder einreichen wollte, es aber dann ja drei wären, hat sie die von Semir ausgetauscht. reiner zufall also....es hätte auch das Blut von Alex sein können.
. Ich wieß ist sicher nicht möglich, oder sehr unwahrscheinlich, aber es ist in meiner Story halt machbar
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Während Ines sich wieder auf den Rückweg machte, ging Moritz zu André, der eben erst aus dem Bett kroch. „Sag Ines, sie soll mir noch was vom Kaffee lassen.“ „Ines ist weg.“ André sah seinen Bruder an. „Wo ist sie denn hin?“ „Zur Klinik. Sie will meine Ergebnisse abholen.“ „Aha und er?“ „Er ist in seinem Zimmer und eingeschlossen. Ines hat ihn zwar nicht angebunden, aber er kann nicht raus.“ „Gut…lass uns mal ein bisschen frische Luft holen.“ André wies mit dem Kopf auf das verschlossene Zimmer. „Was willst du denn machen?“ „Ich will sicher gehen, dass der Junge nicht versucht durch das Gitter zu kommen.“ „Ah…ich verstehe. Ja, da hast du Recht.“ Sie verließen das Haus und gingen außen rum. Das Fenster des Zimmers ihres neuen Schwagers lag auf der Rückseite mit Blick auf den Wald. André ging rechts herum und Moritz links. Doch als sie am Fenster ankamen, war es zwar offen, aber ihr „Schwager“ war nicht zu sehen. André grinste leicht. „Ist das nicht ein herrliches Wetter? Richtig zum genießen…“ Er sah auffordernd nach oben. „Hey! Komm her und zeig dich oder wir kommen rein und fahren mit dir Schlitten!“ André ließ seine Stimme hart und drohend klingen. Es schien zu funktionieren, denn nun kam der Mann zum Fenster. „Was willst du?“ „Ich wollte nur sehen, ob du auch brav bist.“ André grinste breit. „Weißt du, ich vertraue dir nicht. Du bist ein Bulle und Bullen lügen immer.“ „Schön für Sie.“ Die Stimme des Mannes klang gleichgültig. „Ja, das ist wohl wahr. Also ich denke, Moritz hat es dir auch schon gesagt. Ich schließe mich ihm an. Solltest du Ines verletzen, weil du irgendwas im Schilde führst, dann werde ich dich töten. Langsam und schmerzhaft. Ich hoffe du hast mich richtig verstanden.“ André sah den Mann drohend an. „Voll und ganz…“ „Gut….und versuch erst gar nicht zu fliehen. Du kannst nicht abhauen.“ Moritz grinste breit bei dieser Bemerkung. Diesmal gab der Mann keine Antwort und holte sich einen Stuhl. Er stellte ihn ans Fenster und sah einfach nur auf das Grün.
Kim Krüger sah auf, als Alex ins Büro stürmte. „Herr Brandt! Seit wann klopfen Sie nicht an?“ „Chefin, ich glaube ich weiß was passiert ist.“ „Was meinen Sie?“ „Mit Semir. Diese Blutprobe! Diese Ines hat eine Blutprobe ihres Bruders ins Labor geschickt. Vermutlich hat sie die von Semir gegen die ihres Bruders ausgetauscht. Daraus lässt sich schließen, dass das Ergebnis nicht von Semir ist, sondern von diesem Moritz Stender. Deshalb war auch die zweite Probe negativ.“ Kim Krüger setzte sich auf. „Sie meinen, diese Ines hat die erste Blutprobe von Semir gar nicht abgegeben, sondern die von ihrem Bruder?“ „Ja genau, das. Ich brauche einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung von Ines Stender und auch für die von den Brüdern!“ „Und mit welcher Begründung? Sie wissen, das Staatsanwalt Sander sehr triftige Gründe haben will.“ Alex nickte nachdenklich. „Ja sicher… aber ich bin mir sicher, dass Ines Stender etwas mit dem Verschwinden zu tun hat! Chefin, bitte… ich will Semir finden und ich brauche Ihre Hilfe. Egal ob Sie nun auf Wolke 7 schweben oder nicht! Bleiben Sie sachlich und besorgen Sie mir die Durchsuchungsbefehle. Bitte.“ Kim dachte kurz nach. „Also gut, ich werde ihn anrufen.“ Kim griff zum Hörer und wählte die Staatsanwaltschaft an. „Staatsanwaltschaft Büro Sander, Schäfer mein Name!“ „Frau Schäfer, hier ist Kim Krüger. Ich muss Staatsanwalt Sander sprechen!“ „Einen Augenblick, Frau Krüger.“ Es knackte und nur wenig später hörte sie Thomas Sander am Telefon. „Thomas… ich brauche bitte einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung Stender. Und zwar für die von Ines Stender und für die von André und Moritz Stender.“ „Mit welcher Begründung?“ „Herr Brandt ist sicher, dass die Drei etwas mit dem Verschwinden von Herrn Gerkhan zu tun haben.“ „Kim…den Eifer von Herrn Brandt in allen Ehren, aber es gibt keine Beweise dafür! Herr Gerkhan kann sich genauso irgendwo verkrochen haben und auf das Ende warten.“ „Bitte Thomas…“ „Nein. Tut mir Leid, aber das kann ich nicht machen.“ „Okay, Danke Thomas…“ Kim legte auf und sah Alex an. „Herr Sander sieht es nicht für erwiesen, dass die Personen damit etwas zu tun haben. Er geht weiterhin davon aus, dass Semir aufgrund seines niederschmetternden Ergebnis des Bluttests verschwunden ist.“ „Das ist so ein Arschloch! Chefin, Sander will mich und Semir aus dem Polizeidienst entfernen! Ich weiß es. Er will uns ständig Steine in den Weg legen.“ Alex war wütend. „Und warum sollte er das tun?“ Alex stützte sich auf dem Schreibtisch von Kim Krüger ab, beugte sich vor und sah sie ernst an. „Wenn ich das wüsste, dann würde ich dagegen vorgehen. Danke für Ihre Hilfe!“ Er drehte sich um und verließ das Büro.
Alex lief in seinem Büro auf und ab. Er hatte Andrea über das Ergebnis des heutigen Tages unterrichtet und versuchte sie zu beruhigen. Doch die Hoffnung schwand immer mehr. Sander hatte ihm vier Tage gegeben und die waren fast vorbei. Solange Sander sich weigerte ihm die Durchsuchungsbeschlüsse zu geben, waren ihm die Hände gebunden. Es sei denn….“Gefahr in Verzug“ Ja….er könnte doch annehmen, dass er bei einer Zeugenbefragung Schreie aus der Wohnung von Ines Stender hörte. Das würde ihn dazu berechtigen die Räume zu betreten. Wenn es sich im nach hinein als falsch erweisen würde, war es halt ein vertretbarer Fehler und er würde im Höchstfall ein Disziplinarverfahren bekommen. Verdammt, warum hatte er es nicht gleich gemacht. Er schnappte seine Jacke und verließ das Büro, um die Wohnung von Ines Stender zu durchsuchen. Wenn er dort nichts fand, dann die Wohnung der Brüder. Ja, das war der Plan, den er verfolgen wollte. So kam Andrea nicht in Schwierigkeiten, sondern nur er und wenn er Glück hatte, dann würde er Beweise finden, dass Ines die Stalkerin von Semir war. Alex atmete tief ein. Er wusste schon, dass er das Gesetz ziemlich weit ausdehnte, aber ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen und da er nicht mit Kooperation der Staatsanwaltschaft rechnen konnte, musste er improvisieren. Selbst wenn er dafür seinen Job an den Nagel hängen müsste, so war es für Semir und für ihn hätte er alles getan. Denn er wusste auch, das Semir für ihn alles tun würde um ihn zu finden und zu retten, wenn er in einer solchen Situation wäre. Während der Fahrt dachte er darüber nach, wo Semir wohl untergebracht wurde. Wo konnte man eine Person verstecken, ohne Angst davor zu haben, dass dieser durch Schreie auf sich aufmerksam machte? Wald oder ein Landhaus wo die Nachbarn kilometerweit auseinander wohnten. Abgelegenes Fabrikgelände oder sonst eine Gegend, die nicht belebt war. Doch selbst für diese Möglichkeit gab es zu Hauf Gegenden auf die das zutraf.
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Semir kämpft nicht, Semir schlägt Moritz und Ines nicht ko, Semir versucht nicht das Türschloss zu knacken. Ich bin sprachlos...
Was? Ich mache dich sprachlos? Das hat es noch nie gegeben.
ABer keine Sorge....das hier ist ne Ausnahme
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danke für die info.... hab ich geändert.
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Ines bereitete in der Küche das Frühstück für sich und Semir vor. als Moritz zu ihr kam. „Was ist denn mit dir? Du siehst so glücklich aus.“ Ines nickte. „Ja, er hat sich zu mir bekannt. Er liebt mich.“ „Auf einmal?“ Moritz wunderte sich. „Das kommt schon vor. Er liebt mich. Endlich ist er mein…“ „Sag mal, du hast doch meine Blutprobe ins Labor gegeben. Hast du schon das Ergebnis?“ Ines schluckte leicht. „Nein…ich hab ja im Augenblick auch Urlaub. Aber ich fahre gleich mal hin und schau ob es da ist.“ Moritz schlug sich vor die Stirn. „Stimmt…das hab ich total vergessen. Na ich bin eh gesund. Wie soll das denn jetzt mit dir und dem Typen da weitergehen?“ Ines sah ihren Bruder an. „Er wird mich heiraten und dann werden wir Kinder bekommen. Ich habe das Brautkleid schon lange gekauft. Es ist wunderschön. Weiß wie es sich gehört, mit vielen Pailletten am Oberteil und eine rosafarbene Schleife. Der Schleier ist mit sehr schönen Stickereien versehen und mein Brautstrauß wird aus wunderschönen rosafarbenen Rosen und Dahlien bestehen. Ach Moritz…ich war noch nie so glücklich.“ Ines schloss die Augen. „Das freut mich für dich, Schwesterherz. Er ist sicher der Richtige. Aber was machst du, wenn er es nicht ernst meint?“ Ines sah ihn erstaunt an. „Wieso sollte er mich anlügen? Ich bin seine wahre Liebe. Er hat sie mir gestanden. Wenn er mich angelogen hat, dann wird er sterben. Ich werde ihn eigenhändig in die Hölle schicken. Aber er liebt mich.“ Ines war fest überzeugt und Moritz hoffte sehr, dass seine Schwester nicht enttäuscht wurde. Doch er schwor sich auch, dass er sich den Mann vornehmen würde, wenn dieser seine Schwester verletzen sollte. Er ging in das Zimmer indem sein künftiger Schwager am Tisch saß und auf Ines wartete und baute sich vor ihm auf. „Solltest du sie auch nur irgendwie enttäuschen, wirst du dein blaues Wunder erleben, das kann ich dir schon mal versprechen.“ Er hielt Ines, die nun zu ihm kam, die Tür auf und lächelte sie sanft an. „So…nun können wir frühstücken. Ich muss heute noch kurz in die Klinik, aber dann gehört uns der Tag.“
Semir sah dem Bruder nach und Ines bemerkte den Blick. „Was hast du denn?“ „Nichts…ist alles in Ordnung. Was machen wir heute denn noch? Kann ich raus? Ich brauche frische Luft.“ „Nein!“ Die Antwort war hart und deutlich für Semir, dass er noch weit von dem Vertrauen entfernt war. „Warum nicht?“ „Weil es mir noch nicht sicher genug ist. Du könntest die Möglichkeit zur Flucht nutzen. Nur weil du einmal mit mir geschlafen hast, traue ich dir noch nicht! Außerdem bin ich gleich weg.“ „Willst du mich wieder ans Bett fesseln?“ „Nein…aber du wirst das Zimmer hier nicht verlassen. Moritz wird auf dich aufpassen.“ Semir nickte nur. Wenn dieser Gorilla auf ihn aufpasste, dann war kein Entkommen möglich. „Und was dann? Ich bin seit zwei Wochen hier in diesem stickigen Raum! Ich brauche frische Luft!“ Ines sah ihn an. „Also gut…ich werde dir eines der Fenster aufmachen. Sie sind alle vergittert und die Gitter bekommst du nur mit einem Spezialschlüssel auf.“ Sie lächelte leicht. „Ich dachte, du liebst mich?“ „Nicht schon wieder dieses Thema! Du hast mich über eine Woche hingehalten. Du hast mich angelogen und du hast mich mit dieser Schlampe betrogen! Ich vertraue dir noch nicht genug, dass ich dir weitere Freiheiten zubillige! Und jetzt iss!“ Semir nickte und aß. Er ahnte, dass wenn er jetzt weiter darauf beharrte, mehr Freiheiten zu bekommen, dass Ines ihn vermutlich wieder unter Drogen setzte, oder aber ihn ans Bett fesselte. Wenn er wenigstens hier im Zimmer war, konnte er sich die Umgebung soweit wie möglich vom Fenster aus ansehen. „Darf ich wenigstens allein im Zimmer bleiben?“ Er ließ seine Stimme etwas wütend anhören. „Natürlich mein Schatz. So ich muss los. Sei friedlich!“ Sie stand auf, legte die Serviette auf den Tisch und beugte sich zu Semir. Sie gab ihm einen Kuss. „Bist später und dann werden wir das Spiel von heute Nacht wiederholen.“ Ines verschwand und Semir sah ihr nach. Nur wenig später drehte sich der Schlüssel im Schloss. Er war eingesperrt.
Alex betrat am Morgen das Büro. Er sah auf den leeren Stuhl seines Partners und Freundes und setzte sich dann auf den seinen. „Wo steckst du nur? Wenn du dich nur melden würdest…“ Er stöhnte leise auf. Bisher hatte er alles versucht, um Semir zu finden und die Zeit, die ihm Sander vorgegeben hatte, lief unerbittlich ab. Von den vier Tagen waren es noch zwei. Zwei lächerliche Tage, die ihm blieben, seinen Freund zu finden. Aber vielleicht hatte Sander auch Recht und Semir hatte sich das Leben genommen. Nein! Nein, Semir würde sich niemals so aus dem Leben schleichen. Und wenn er sich umgebracht hatte, dann wäre er sicher schon gefunden worden. Semir war ein Kämpfer und ein Sieger. Alex sah auf die Uhr. Es war gerade mal Neun und er wusste nicht wo er noch ansetzen konnte. Die Spuren endeten immer im Nichts. Sein Telefon riss ihn aus den Gedanken. „Brandt!“ „Hier ist Schwester Laura. Sie wollten doch, dass ich mich melde, wenn Ines wieder auftaucht.“ „Ja…“ „Sie ist heute kurz hier gewesen. Aber ihr Urlaub ist noch gar nicht vorbei. Ich habe sie angesprochen, aber sie war nur kurz angebunden und meinte, sie müsse das Blutergebnis ihres Bruders haben.“ „Ihres Bruders?“ „Ja, ich weiß, dass sie die Blutprobe ihres Bruders Moritz untersuchen lassen hat. Das war gleichzeitig mit dem von Ihnen und Ihrem Kollegen. Warum erst jetzt das Ergebnis kommt, ist mir schleierhaft.“ „Danke. Ist Ines jetzt noch da?“ „Nein, sie ist wieder weg. Ich wollte sie aufhalten, aber sie ließ es nicht zu.“ „Danke. Das hilft mir schon. Wenn Ines wieder einmal kommt, rufen Sie mich bitte an.“ „Das mache ich gern.“ Alex legte auf. Ines Stender hatte also die Blutprobe ihres Bruders analysieren lassen. Nur an dem Tag waren lediglich zwei Blutproben abgegeben worden. Das konnte doch nur heißen, dass sie die Blutprobe ihres Bruders mit der von Semir ausgetauscht hatte?
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Im Augenblick sind wir im Urlaub....:D
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Bitte meine Anschrift, die sich ja geändert hat:
Alarm für Cobra 11 - der offizielle Fanclub
c/o Elvira HIllmer
Otto-Braun-Str. 17 -
Hallo,
nun von Vinzenz, Erdogan, Katja, Daniela und Gottfried habe ich Karten vorrätig. Alles was du tun musst, ist ein frankierten Rückumschlag an die Adresse zu senden und dann schicke ich dir welche. Von Tom Beck sind leider keine da. Hier musst du dich an die Agentur Heppeler
AGENTUR HEPPELER
c/o Tom Beck
Steinstraße 54
81667 München
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Andrea ging am nächsten Morgen direkt zu Dana und fühlte die Stirn des Mädchens. Die Temperatur war gesunken und sie schlief tief und ruhig. „Dana…?“ „Ich komme gleich…“ „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du zur Schule gehst, oder noch einen Tag ausruhst.“ „Ich muss heute in die Schule. Englischklausur steht an.“ „Bist du sicher? Du hast immer noch Temperatur.“ „Nur keine Angst. Ich werfe mir ein Aspirin ein, dann geht das schon.“ Andrea musste lächeln. Wie oft hatte Semir diesen Satz schon gesagt. Dana hatte sehr viele Eigenschaften, die sie auch schon bei Ayda bemerkt hatte und die auch bei Semir sehr stark vertreten waren. „Dann komm, ich mache dir Frühstück.“ „Machst du mir bitte ein Kaffee?“ „Kaffee? Dana du….ja sicher…kein Problem…“ Andrea wollte es erst unterbinden, doch dann fiel ihr ein, dass Dana bereits 16 war und somit auch kein kleines Kind mehr. Sicher vertrug sie auch einen Kaffee. „Danke…“ Dana ging ins Bad und duschte. Nur wenig später saß das Mädchen bei Andrea und ihren kleinen Schwestern am Tisch. Sie machte sich ein Toast und aß es. „Hast du was gehört?“ Dana sah kurz zu Ayda und Lilly. „Nein, aber ich werde nachher mal nachfragen.“ Dana nickte. Sie wusste genau, dass Andrea das Thema Semir am Frühstückstisch und vor den Mädchen nicht ansprechen wollte. „Mama, kommt Papa am Wochenende?“ Ayda sah ihre Mutter an. „Das geht leider nicht. Papa hat sehr viel zu tun. Aber sicher wird er dann wieder bei uns sein.“ Ayda senkte den Kopf. „Schade….“ „Ja…schade…“ pflichtete Lilly ihrer Schwester bei. „Wir können ja mal was machen.“ Die Mädchen sahen Dana an. „Was denn?“ „Wir drei könnten ins Kino gehen und dann schauen wir uns einen schönen Kinderfilm an.“ Andrea sah Dana an. „Meinst du das im Ernst?“ „Ja, warum nicht. Das lenkt die Mädchen doch ab.“ Dana lächelte leicht. „Ja, du hast Recht. Danke Dana…“
Semir wachte in den frühen Morgenstunden auf und bemerkte, dass Ines friedlich neben ihm schlief. Nachdem er versucht hatte, Ines mit Gegenwehr zur Aufgabe zu bringen, hatte er sich nun entschlossen, ihr zu Willen zu sein. Zum einen tat er dies auch um Andrea und seine Kinder zu schützen. Er wusste nicht, ob Ines wirklich den Wohnort von Andrea und den Kindern hatte, aber er traute ihr alles zu. Jetzt, nach dieser „gemeinsamen“ Nacht würde Ines ihn sicher mehr vertrauen. Vielleicht schaffte er es, sie dazu zu bringen mit ihm das Haus hier zu verlassen, damit sie allein waren. Durch die Passivität, die er an den Tag legte, hoffte er Ines davon zu überzeugen, dass sie gewonnen hatte. Ihr schien es zu gefallen, doch er selbst fühlte sich nicht wirklich wohl dabei. Es war einfach nicht seine Art, klein beizugeben. „Guten Morgen Schatz…“ riss ihn Ines Stimme aus seinen Gedanken. „Hast du Hunger?“ Semir nickte nur. Ihre Hand strich ihm sanft über die Wange. „Du warst wundervoll…“ Sie wollte ihn küssen, doch er drehte den Kopf weg. „Na…was ist das denn?“ „Ich… mir ist nicht gut…Kopfschmerzen…“ „Okay, das ist ausnahmsweise mal akzeptiert.“ Ines warf die Decke weg und stand auf. Schnell schlüpfte sie in ihr Longshirt und verließ den Raum. Er setzte sich auf und sah ihr nur kurz nach. Ines hatte ihn in der Nacht losgebunden, damit er sich im Liebesspiel frei bewegen konnte. So stand er nun auf und stellte sich zunächst unter die Dusche. Er fühlte sich dreckig und wollte die Erinnerung an die letzte Nacht einfach nur wegwaschen, aber das ging natürlich nicht. Die Erinnerungen blieben. Während er in der Dusche stand, ging er gedanklich seinen Plan noch einmal durch. Ines würde in ihrem Wahn vermutlich glauben, dass er sie wirklich liebte. Aber es brauchte Zeit. Wenn sie ihm mehr Freiheiten gab, dann konnte er sich genau umsehen und abhauen. Sobald Ines ihm vertraute, würde er die Flucht wagen. Diesmal würde sie auch gelingen, das war klar. Sicher würde es noch zwei oder drei Tage dauern. Dann würde er den zweiten Schritt durchführen. Er hatte sich überlegt, Ines zu gestehen, Sex auf andere Art und Weise zu lieben. Sobald sie sich von ihm fesseln ließ, würde er abhauen. Sie würde im Bett liegen und spüren wie es sich anfühlte, sich nicht bewegen zu können. Vorher hatte er alles ausgekundschaftet und würde auch herausfinden, wo sich der Schlüssel für die Tür befand. Ines kam zurück als er gerade aus der Dusche kam. „Hast du noch etwas für mich zum Anziehen? Der Pyjama müsste mal gewaschen werden.“ „Ja sicher. Ich hole dir gleich etwas. Weißt du was? Wir sind jetzt schon fast zwei Wochen zusammen. Zwei herrliche Wochen. Ich bin so glücklich, dass du dich endlich zu mir bekannt hast.“ Ines strahlte über das ganze Gesicht. „Ja, ich war so dumm, mich zu weigern. Das wird nie wieder passieren, Liebling…“ Semir presste die Worte heraus und versuchte sehr überzeugend, seine Liebe zu präsentieren.
Jenny kam in den großen Speisesaal und sah sich um. „Guten Morgen, Jenny…“ Sie drehte sich um. „Manuel…ich hab dich schon gesucht. Frühstücken wir wieder gemeinsam?“ „Ich habe uns schon einen Tisch freigehalten. Draußen im Sonnenschein.“ Der junge Mann grinste leicht verschmitzt. „Das ist sehr schön, Manuel…“ Sie lächelte schüchtern und folgte ihm auf die Terrasse. „Ich habe dir schon alles geholt, was du so frühstückst. Ei, Kaffee schwarz natürlich, Toastbrot auf Stufe 3, ein Tomatensaft.“ Jenny lachte auf. „Du hast wirklich an alles gedacht.“ Sie küsste ihn sanft auf die Wange. „Du bist ein Engel.“ „Jenny…bitte, die anderen denken ja sonst was.“ Manuel wurde rot. „Sollen die doch denken, was sie wollen. Wir sind nur gute Freunde. Obwohl ich hätte nichts dagegen, wenn mehr dabei rauskommt.“ „Du weißt doch, dass es nicht so einfach ist. Ich habe eben erst alles was ich liebte verloren. Ich…ich bin noch nicht bereit.“ Jenny nickte nachdenklich. „Manuel, ich weiß das du Schweres durchgemacht hast, genau wie ich, sonst wären wir uns vermutlich nie begegnet. Du hast gesehen, wie deine Schwester und ihre Kinder starben und ich wie mein Partner starb. Es ist nicht einfach so etwas hinzunehmen, aber wir müssen auch an uns denken. Wir leben weiter.“ Manuel lächelte unsicher. „Ich weiß…du hörst dich schon wie Seifert an.“ Auch Jenny musste nun lachen. Sie verstand sich sehr gut mit Manuel, der bereits vier Wochen hier war. „Wenn wir es langsam angehen, dann ist es sicher auch nicht verkehrt oder?“ Manuel legte den Kopf schief. Seine hellblauen Augen waren wie Wasser. Sie waren nicht so wie die von Alex, aber sie waren irgendwie unergründlich. „Damit wäre ich einverstanden, Manuel. Wirklich. Wollen wir nach den Therapien ein bisschen spazieren gehen? Ich möchte mir den Wald ansehen und auch mal das andere Ufer des Sees.“ „Ja…das machen wir. Wo bist du denn gleich?“ „Ich bin gleich in der Farbtherapie.“ „Ah, ich in der Wassertherapie.“ Die Beiden verabredeten sich und Jenny fühlte sich leicht und frei wie schon lange nicht mehr. Sie hatte wirklich Schmetterlinge im Bauch. Und die schwirrten besonders herum, wenn Manuel in ihrer Nähe war.
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Ja ich frage mich auch, was Semir macht. Kaffee trinken? Oder relaxen? Das Gespräch im Büro mit dem Geplänkel war schon gut....aber was macht der Semir nur?
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Eine etwas betagte Frau im ersten Stock sah ihn blinzelnd an. „Was ist denn?“ „Brandt, Kripo Autobahn. Bitte nicht erschrecken. Ich habe eine Frage wegen Ihrer Nachbarin.“ Alex zeigte seinen Ausweis, den die alte Frau, Alex schätzte sie auf Anfang 80, akribisch prüfte. „Um welche Nachbarin geht es denn?“ Die Frau wurde neugierig. „Ähm…ich weiß, dass es eine dumme Bitte ist, aber könnten wir das vielleicht in Ihrer Wohnung besprechen?“ „Aber wehe, sie gehen an meine Schmuckstücke! Ich bin alt, aber ich bin nicht senil! Ich habe Tränengas immer griffbereit!“ Alex musste leicht grinsen. „Keine Angst… ich tue Ihnen nichts, das verspreche ich.“ „Nun gut… kommen Sie, junger Mann.“ Die Alte gab die Tür frei und zeigte Alex den Weg. „Also um welche Nachbarin geht es?“ „Es geht um Frau Stender…“ „Was hat sie jetzt schon wieder gemacht? Hat sie wieder ein Tier gequält?“ Alex zog die Schultern hoch. „Sie kennen Ihre Nachbarin?“ „Natürlich! Wer kennt diesen Drachen nicht. Sie ist eine herzlose Frau! Sie hat so viele Tiere gequält. Sogar meine Moorle….das ist meine Katze. Sie hat ihr den Schwanz abgeschnitten! Aber sie lebt noch. Nur seit diesem Tag kann meine Moorle nicht mehr auf Bäume klettern oder überhaupt noch raus. Immer hat sie Angst, dass diese Person sie wieder einfängt. Wissen Sie, ich bin jetzt 78 aber so eine brutale Frau, habe ich noch nie gesehen.“ Alex sah sie an. „Haben Sie denn Anzeige erstattet?“ „Was bringt das denn schon. Tiere sind nur eine Sache und ach…vergessen wir es. Also was wollen Sie von dieser Person wissen. Ich bin zwar nicht gerade eine Tratschtante, aber ich weiß was hier im Haus passiert.“ „Okay, ich bin auf der Suche nach Frau Stender. Wissen Sie vielleicht wohin sie ist?“ Alex legte seinen Kopf schief. „Ich hab gesehen, dass sie weg ist. Als würde sie für immer aus dem Haus gehen. Vier Koffer…riesig und ihre Brüder waren auch hier. Ich glaub, dass es ihre Brüder sind. Aber ich weiß es nicht genau. Also, die haben vor gut einer Woche die Sachen aus der Wohnung geschleppt und ich hoffe sehr dass sie nie wieder kommen. Nie wieder!“ Alex konnte die Alte sehr gut verstehen. „Aber Sie wissen nicht wohin sie ist oder?“ „Nein, aber ihre Brüder wissen das. Der eine wohnt nur vier Häuser weiter in der Nr. 78.“ Alex bedankte sich artig und verließ das Haus. Er ging zur Adresse des Bruders.
Alex traf den Bruder von Ines Stender nicht an und leider wusste in diesem Haus niemand, wohin der Mann war, oder wann er zurückkam. So musste er wieder zur PAST fahren und hoffte, dass Susanne etwas über Ines Stender und dessen Familie herausgefunden hatte. Er sah die Sekretärin erwartungsvoll an, als er vor ihr stand. „Und?“ „Nun, Ines Stender ist am 19.11.1984 in Bonn geboren, sie ist eines von drei Geschwistern. Ihr Bruder André ist drei Jahre älter und der Jüngste im Bunde ist Moritz Stender. Nach dem Tod der Eltern wurden die Geschwister ins Heim gebracht, weil keiner der Verwandten mit den Dreien zu Recht kam. Ines hatte eine Gaumenspalte, die zwar sehr gut behandelt werden konnte, jedoch ist die Narbe nicht zu übersehen. Die Brüder sind beide spielsüchtig und auch schon in Behandlung gewesen, aber leider ohne jeden Erfolg.“ Susanne machte eine kurze Pause. „Hast du die Anschrift von dem zweiten Bruder?“ „Der wohnt mit dem älteren Bruder zusammen. Ines Stender war übrigens schon bei einem Psychologen in Behandlung, da sie zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen neigt und hat auch schon so einige Dinge angestellt. Am liebsten hat sie Tiere bis aufs Blut gequält. Sie musste in ihrer Jugend einige Arbeitsstunden leisten, dadurch ist sie auch zu ihrem Beruf gekommen. Sie hat 2009 ihre Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und zwar im Marien-Hospital, wo sie danach auch übernommen wurde.“ „Und?“ „Nichts und. Mehr ist nicht darüber bekannt.“ „Weißt du woran die Eltern verstorben sind?“ „Ja…also bei Beiden waren es Krebserkrankungen. Der Vater hatte Knochenkrebs und die Mutter hatte einen Gehirntumor, der bei der OP wohl entfernt werden konnte, jedoch kamen Komplikationen auf. Die Mutter starb vier Tage nach der Operation, ohne ihr Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Als die Kinder alt genug waren, das Kinderheim zu verlassen. hat sich der große Bruder, André Stender, um seine jüngeren Geschwister gekümmert.“ „Gut, das bringt uns jetzt auch nicht weiter…“ Alex stöhnte leise auf. Jetzt hatten wir eine Spur und doch führte sie wieder ins Nichts. „Gibt es sonst noch etwas?“ „Leider nein… aber ich habe eine Anfrage auch an das Katasteramt gestellt. Vielleicht besitzen die Geschwister ja noch irgendein Grundstück.“ Alex sah auf die Uhr. Es war schon wieder sieben am Abend und noch immer gab es keine Spur von Semir.
Ines wachte kurz nach Mitternacht auf. Die Sehnsucht nach ihrem Geliebten war unerträglich groß und so stand sie auf und schlich durch den Flur. Ihre Brüder schienen fest zu schlafen. Sie hatte lediglich ein Longshirt an und drehte fast lautlos den Schlüssel. Genauso lautlos öffnete sie die Tür und schlüpfte durch. Ihr Geliebter lag ruhig in seinem Bett und schien fest zu schlafen. Er schien nicht zu merken, dass sie bei ihm war. Sie ließ die Gitter runter. Auch jetzt wurde ihr Geliebter nicht wach. Sie legte sich langsam neben ihn und fing an ihn zu berühren. Ja, diesen Körper wollte sie spüren. Sie küsste ihm die Stirn und auch die Brust. Nun regte er sich auch und bewegte seine Hände, doch die waren immer noch gefesselt. „Hey…“ „Ganz ruhig Liebster. Ich will dich verwöhnen. Ich will dich für die ganzen Strapazen entschädigen. Es tut mir Leid, dass ich so böse zu dir war. Aber das wird sich jetzt ändern.“ Ines fühlte wie die Hitze in ihr aufstieg. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. „Ich liebe dich so! Warum kannst du es nicht auch?“ „Sie sind nicht mein Typ.“ Seine Stimme klang kühl und abweisend, doch Ines ließ sich nicht beirren. Sie liebkoste ihn weiter. „Was kann ich tun, dass ich dein Typ bin?“ „Mich freilassen.“ Nun richtete sich Ines auf. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen. Sei lieb zu mir…komm. Es regt sich doch was bei dir…ich merke es doch.“ „Ich liebe nur Andrea. Sie werden niemals ihre Stelle einnehmen.“ Ines stand auf. „Du verdammter Mistkerl! Ich will dich lieben und du verweigerst dich? Na warte! Wenn du mich nicht liebst, dann werde ich mir Andrea holen und sie umbringen! Und diese Bälger auch!“ Sie stand auf und wollte das Zimmer verlassen. “Nein! Warte! Ines…warte…“ Sie drehte sich zu ihm um. „Okay… was hast du zu sagen?“ „Ines… bitte lass meine Kinder und meine Frau in Ruhe. Mach mit mir was du willst, aber lass meine Frau und meine Kinder.“ Ines lachte leise. „Okay, aber dann musst du was für mich tun. Liebe mich!“ Semir schluckte. Doch er hatte keine andere Wahl. Er wollte nicht dass seine Kinder oder Andrea in Gefahr gerieten und so gab er klein bei. „Okay…“
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Jaaaa Mikael ist da. War ja auch klar, dass er kommt. Ben freut sich auch wie ein Schneekönig auf seinen Freund. Schön das Mikael endlich wieder Witze machen kann und wie er Ben ein bisschen triezt ist wirklcih klasse. Ein stolzer Vater erzählt dann natürlich auch von seinem Sohn...
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Der Tag verging. Erst am späten Nachmittag erfuhr Alex von Susanne, dass der Mann scheinbar noch nie erkennungsdienstlich behandelt worden war. „Verdammt! Das darf doch wohl nicht wahr sein!! Jede Spur, die wir haben führt ins nichts! Das ist doch echt…!“ Alex tobte durch sein Büro und trat den Mülleimer in die Ecke. „Alex…wir können doch das Bild veröffentlichen lassen und die Bevölkerung um Hilfe bitten.“ Alex wandte sich zu Susanne um, die diesen Vorschlag gemacht hatte. „Meinst du das bringt was? Das Bild ist von ziemlich schlechter Qualität und das Gesicht ist kaum zu erkennen. Aber gut…und ich werde mit dem Bild ins Krankenhaus fahren und dort mal nachfragen, ob man den Mann kennt. Ich kriege fast auf dem Zahnfleisch.“ „Hast du heute eigentlich etwas gegessen?“ „Nein, bisher nicht und ich hab auch keinen Hunger.“ „Alex, wenn du hungerst oder nicht schläfst dann hilfst du Semir nicht wirklich. Du brauchst die Kraft.“ Susanne klang zuversichtlich. Alex musste ihr zustimmen. „Meinst du, wir könnten uns eine Pizza bestellen?“ Susanne lächelte und verschwand. Alex hörte wie sie telefonierte und nur knappe 50 Minuten später erfüllte der Duft von frischer Pizza das Büro. Erst jetzt bemerkte Alex, wie hungrig er eigentlich wirklich war. Gemeinsam mit Susanne verspeiste er die Pizza Salami und nahm auch noch ein Stück der Thunfischpizza von Susanne auf. Dazu gab es noch einen Salat und eine eiskalte Cola. So gestärkt machte sich Alex wieder daran die letzten Fakten zusammen zu tragen. „Wer könnte mir sagen, wie wir herausfinden, wem die Blutprobe, die angeblich von Semir stammte, gehört?“ Susanne zog die Schultern hoch. „Nun, eigentlich nur ärztliches Personal. Wenn du doch eh ins Krankenhaus fährst, dann könntest du die Schwestern oder den Arzt fragen. Ich meine, es muss ja nicht die Blutprobe vertauscht worden sein, sondern der Bericht enthielt einfach die falschen Daten. Auch wenn ich keine Polizistin bin, ist es denn nicht möglich, das eine der Krankenschwestern den Bericht gefälscht hat?“ Alex dachte kurz nach. Susanne hatte eigentlich Recht. Es konnte nur ärztliches Personal gewesen sein. Eine Krankenschwester, ein Arzt, oder auch ein Labormitarbeiter. Warum hatte er diese Spur eigentlich nie richtig verfolgt? „Alex???“ „Was? Ja…ja…sorry ich war gerade in Gedanken. Deine Mutmaßung war nicht schlecht.“ Nach dem Essen fuhr er ins Krankenhaus.
Alex kam im Krankenhaus an. Die Erklärung von Susanne oder besser gesagt, die Mutmaßung war nicht schlecht. Sie hatte Recht. Das Blut konnte nur von dem medizinischen Personal verwechselt worden sein. Entweder wurden im Labor die Proben verwechselt oder aber der Bericht wurde manipuliert. Das Bild der Frau von den Aufnahmen aus dem Internetcafé und auch das des Mannes am Bankautomaten nahm er vorsorglich mit, auch wenn er sich nicht wirklich viel davon versprach. Im Krankenhaus traf er auf Laura, die ihn freundlich anlächelte. „Herr Brandt, nicht wahr?“ Alex sah sie an und nickte. „Schwester Laura, ich brauche ihre Hilfe. Es geht um den Bericht über die angebliche Krankheit meines Kollegen. Haben Sie den Bericht in die Akte getan?“ Alex kam ohne Umschweife auf das Thema. „Nein…für die Berichte ist meine Kollegin Ines Stender zuständig, aber die hat Urlaub. Warum fragen Sie das?“ Alex musterte sie genau und bemerkte eine kleine Unsicherheit. „Und Schwester Ines ist auch für die Blutproben zuständig?“ „Nun bei Ihrem Kollegen habe ich, genau wie bei Ihnen das Blut abgenommen, aber an dem Tag war Ines für das Versenden zuständig, ja.“ Alex dachte kurz nach und holte dann die Bilder heraus. „Sagen Sie, kennen Sie diese Personen auf dem Bild? Ich weiß dass es keine gute Qualität hat, aber vielleicht erkennen Sie dennoch etwas.“ Laura nahm die Bilder und musterte sie genau. „Uouh…die sind wirklich sehr schlecht. Aber die haben beide das gleiche Shirt an. Das erinnert mich auch an Ines. Sie und ihre Brüder tragen auch in der Freizeit immer das gleiche. Beide Brüder und sie…“ Alex merkte sich die Dinge, die sie äußerte, auch wenn sie sich dabei nichts dachte. „Und wo wohnt Ines?“ „Da müssen Sie in die Personalabteilung gehen. Ich darf darüber keine Aussagen machen. Außerdem bin ich nicht so eng mit Ines befreundet, dass ich so etwas wissen möchte. Sehen Sie, nicht das Sie den Eindruck haben, dass ich hinter meiner Kollegin rede, aber Ines ist sehr jähzornig und kann ausrasten, wenn es mal nicht nach ihrem Willen geht. Ich glaub, sie hat ein kleines Problem mit ihre Makel.“ „Makel? Welcher Makel?“ Alex sah sie ernst an. „Nun, Ines hatte als Kind eine Gaumenspalte, die eigentlich sehr gut behandelt ist. Aber es ist halt etwas, das die Männer vor ihr zurück schrecken lässt. Ist nun mal nicht sehr schön die Narbe.“ „Ich verstehe. Hat Ines denn einen Freund?“ „Nein…den hat sie sicher nicht, aber sie war verliebt.“ Alex nickte nachdenklich. „Und wer der Glückliche ist, wissen Sie wohl auch nicht.“ „Leider nein…“
Alex ging, nachdem er mit Laura gesprochen hatte, zum Klinikleiter und trug dort sein Anliegen vor. „Sie wollen die private Adresse von Ines Stender? Nun, eigentlich würde ich Sie Ihnen ja auch geben, aber dazu brauche ich schon einen triftigen Grund.“ Der Mann, Alex schätzte ihn auf Mitte 60, sah ihn über den Rand der Hornbrille an. „Frau Stender steht im Verdacht an der Entführung von meinem Kollegen beteiligt zu sein.“ Alex wollte mit offenen Karten spielen. „Nun, das ist aber nur ein Verdacht. Darf ich fragen, wie Sie darauf kommen?“ „Das ist einfach… mein Kollege und ich war hier zu einer Untersuchung. Während der Untersuchung sind Blutproben ober aber das Ergebnis, bzw. der Bericht vertauscht worden. So wurde meinem Kollegen irrtümlicher Weise eine Diagnose gestellt, die nichts stimmte.“ Der Klinikleiter sah ihn nachdenklich an. „Das ist ein ziemlich heftiger Vorwurf. Sind Sie sicher, dass das Ergebnis verfälscht bzw. vertauscht wurde?“ „Ja, das ist sicher. Er war am Tag seines Verschwindens noch einmal zur Blutuntersuchung hier. Dieser Bericht sagt aus, dass er gesund ist. Am Tag als er verschwunden ist, hatte er einen Unfall. Allerdings ist er nach diesem Unfall in keinem Krankenhaus eingeliefert worden. Von der Kollegin weiß ich, dass Frau Stender in Urlaub ist. Sie war an dem Tag des ersten Ergebnisses für die Versendung bzw. das Wegbringen der Proben zuständig. Es sind merkwürdige Zufälle…“ Alex holte Luft. „Da muss ich Ihnen zustimmen, aber Zufälle sind immer merkwürdig. Nun, ich werde Ihnen die Anschrift von Frau Stender natürlich geben und ich hoffe sehr, dass Sie Ihren Kollegen finden, obwohl ich da keinen Zusammenhang sehe.“ Er gab Alex die Adresse und dieser bedankte sich artig. Nur wenig später verließ er das Krankenhaus und fuhr zu der Anschrift. Er klingelte, doch niemand öffnete. Vielleicht war er doch auf dem falschen Weg und diese Ines hatte nichts mit dem Verschwinden zu tun. Immerhin konnte es sein, dass sie diesen Pullover weg geworfen hat und der, der das Geld abhob, diesen gefunden hatte. Nein…nein…das war es sicher nicht. Warum sollte sie verschwunden sein? Er griff nach seinem Handy. „Susanne, ich bin es! Finde mal bitte alles raus, was du über eine Ines Stender finden kannst. Ich bin mir fast sicher, dass sie mit dem Verschwinden von Semir zu tun hat.“ „Alles klar. Wie kommst du darauf?“ „Sie ist im Krankenhaus tätig und die Kollegin meinte, dass sie es gut auf dem Bild sein könnte. Der Mann, wäre angeblich der Bruder von ihr. Sie ist nach Angaben der Kollegin neu verliebt und hat jetzt Urlaub.“ „Alles klar, verstanden. Okay, kommst du zurück zur PAST oder hast du noch eine andere Spur?“ „Ich höre mich hier in der Nachbarschaft um, ob jemand weiß, wohin Frau Stender in Urlaub ist.“ Alex beendete das Gespräch und klingelte wahllos. Der Summer ertönte und er betrat das Haus.
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Ich bin gespannt, was Mikael nun herausfindet. Aber ich sehe es genau wie er, die Informationen werden sicher hilfreich sein. Allerdings hoffe ich sehr, dass es neben Mikael auch weitere ehrliche Polizisten in Finland gibt.
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Während Ines noch schlief, fuhr André zum Steinbruch in Hohenhagen und sah sich dort um. Moritz wollte sich daran nicht beteiligen, denn er hatte große Angst, dass die Kollegen von diesem Bullen ihn auf die Spur kamen. Er fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt und suchte die nächste Spielhalle auf. André hielt seinen Wagen vor dem Steinbruch an. Er wusste, dass hier schon lange nicht mehr gearbeitet wurde. Seit fast 20 Jahren war der Steinbruch ein Naturschutzgebiet und der Schutz der Tiere, die hier heimisch waren, stand an erster Stelle. Das Gebiet war eingezäunt, um die brütenden Tiere nicht zu stören. André sah sich um und entdeckte dann eine Höhle, die nicht weit von seinem Standort war. Niemand schien von ihm Notiz zu nehmen und so ging er mit einer Zange bewaffnet in Richtung Höhle. Nach einigen Minuten hatte er sie erreicht. Das Zaungeflecht kniff er mit wenigen Handgriffen durch und schlüpfte hinein. Die Höhle sah ziemlich nass und dunkel aus. Er war nur wenige Schritte gegangen und stand bis zum Knöchel im Wasser. Doch hier konnte er auch einige Dinge sehen, die ihn dazu entschließen ließen, dass der Polizist hier genau richtig aufgehoben war. Die Bauarbeiter hatten Ringe für die Abbauwerkzeuge an die Wand angebracht und hier würde der Polizist festgebunden werden. Für wie viele Tage sie ihn hier festhielten, wussten sie noch nicht, aber es musste ausreichen, um einen guten Fluchtplan zu Recht zu legen. In der Zeit würden sie ihn mit dem Nötigsten versorgen und vor allem dafür sorgen, dass Ines nicht an ihn heran kam. Denn André wusste, wenn sie ihr Interesse verlor, dann würde der Polizist sterben und er war genau wie Moritz wegen Beihilfe dran. Doch darauf hatte er absolut keine Lust. Sollte Ines für ihre Taten ruhig einstehen, aber er und Moritz würden sich aus dem Staub machen. Er hörte ein sonderbares Geräusch in der Höhle und leuchtete hinein. Und plötzlich kam eine schwarze Mauer auf ihn zu. Lautes Geschrei folgte und schon flogen tausende von Fledermäusen auf ihn zu. André duckte sich, ließ die Tiere ohne sich zu wehren über sich wegfliegen. Doch als der Schwarm vorbei war, wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Diese Tiere konnten gefährlich werden. Immerhin sagte man doch, dass Fledermäuse eigentlich Vampire waren und Blut saugten.
Der Mittag kam und Ines machte sich wieder auf, um zu Semir zu gehen. Dieser lag im Bett und starrte nur an die Decke. „Essen mein Liebster.“ „Ich habe keinen Hunger.“ „Oh du wirst essen. Wenn du es nicht freiwillig machst, dann werde ich dich zwangsernähren. Ich bekomme was ich will!“ Ines war wütend. Dieser Mann gefiel ihr immer weniger. Diese Gegenwehr war ihr ungewohnt, denn sonst duckte sich alles in ihrer Nähe und machten was sie wollte. Er war nicht wie ihre Brüder, nachgiebig und einfallslos. Er hier, ließ sich nichts gefallen. Er leistete Widerstand. Sie ließ das Kopfteil soweit hochfahren, dass Semir aufrecht saß. Die Gurte löste sie nicht. Semir sah sie an. „Was willst du von mir?“ Er ging in das Persönliche über, um ihr vorzutäuschen, dass er klein beigab und sie schien darauf einzugehen. „Ich liebe dich. Ich habe mich direkt beim ersten Mal, als ich dich sah, in dich verliebt. Weißt du, ich habe nicht viele Männer gehabt. Jeder hat nur mein Makel gesehen, aber nicht, dass ich eine Frau bin. Bin ich denn so hässlich? Sieh mich an!“ Semir folgte dem Befehl nur widerwillig. „Siehst du…auch du siehst nur das hier. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Kannst du mich denn wirklich nicht lieben?“ Sie sah ihn traurig an. „Ines… du musst mich auch verstehen. Ich habe Familie und ich liebe sie. Ich will nach Hause. Bitte lass mich gehen. Bitte….“ Semir sah sie flehend an, doch Ines schüttelte energisch den Kopf. „Du gehörst zu mir! Ich werde dich nie wieder gehen lassen. Du wirst mich heiraten und dann werden wir hier glücklich sein. Hier, wo meine Eltern auch glücklich waren.“ Sie fing an ihre Haare um die Finger zu wickeln und lächelte glückselig. „Ich will nach Hause!“ widersprach Semir sofort. „Nein! Du bist hier zuhause! Damit solltest du dich abfinden!“ Ines sah ihn wütend an und stieß ihn den Löffel regelrecht in den Mund. Semir schluckte es runter, denn schon kam der nächste Löffel. „Bitte…ich muss etwas trinken. Du sagst du liebst mich, aber du behandelst mich wie Dreck! Wie passt das denn zusammen?“ Ines hielt ihm eine Flasche Wasser an den Mund. Semir trank und kaum war die Flasche weg, kam der nächste Löffel. „Wenn du mich auch liebst, dann kannst du dich freier bewegen. Ich verspreche dir das vollendete Glück auf Erden. Du musst dich nur zu mir bekennen.“ Ines lächelte sanft. Sie beugte sich über ihn und Semir ließ es diesmal ohne Gegenwehr zu, dass sie ihn küsste.
Alex brachte Kim Krüger auf den neuesten Stand. Als er in ihrem Büro saß, kam auch Sander ins Büro. „Wie sieht es mit Herrn Gerkhan aus?“ Er sah Alex an. „Die Untersuchungsergebnisse sagen aus, das Semir gesund ist. Keine tödliche Krankheit, wenn Sie das meinen.“ „Nein, das meinte ich nicht, aber es freut mich natürlich. Es geht darum, dass Herr Gerkhan nun schon über eine Woche verschwunden ist und es keine Spur zu ihm gibt. Vermutlich denkt er immer noch, dass er sterben muss und vielleicht hat er sich auch das Leben genommen. Sie sollten sich mit dem Gedanken abfinden, dass er nicht mehr lebt. Die Akte Gerkhan wird geschlossen und Sie werden einen neuen Partner erhalten.“ Thomas Sander setzte sich. Alex musterte den Mann kritisch und sah ihn mit leicht höhnisch wirkendem Blick an. „Semir ist ganz sicher nicht tot! Von seinem Konto wurden 400 Euro abgehoben. Der Mann, der dort an der Bank war, gehört mit Sicherheit zu seinen Entführern und ich werde ihn finden. Wenn Sie nicht damit einverstanden sind, dann können Sie mich ja suspendieren!“ „Das könnte ich tun, aber ich appelliere an Ihre Vernunft. Es täte mir wirklich leid, wenn ich Sie einsperren müsste.“ „Thomas bitte. Herr Brandt und Herr Gerkhan sind sehr enge Freunde und ich bitte dich, ihn tun zu lassen, was er möchte. Herr Gerkhan gilt schließlich als vermisst.“ warf Kim nun ein. „Gut, dann soll er es machen. Aber ich gebe ihm nur noch vier Tage. Danach wird Herr Gerkhan für „im Dienst vermisst“ erklärt und Sie bekommen einen neuen Partner!“ legte Sander fest und sah Alex an. Dieser stand auf „Frau Krüger, wenn das passiert dann können Sie für den neuen Partner direkte einen neuen Partner suchen! Denn dann werde ich hier nicht mehr arbeiten.“ Er drehte sich um und ließ die Tür laut ins Schloss fallen. Kochend vor Wut ging er in sein Büro, wo Susanne ihn direkt aufsuchte und versuchte ihn zu besänftigen.
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Geht bald los, Silke....wirklich....geht bald los....nur ein paar Teile noch und der Alte ist wieder da....versprochen
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Ines stieß Semir über den Flur in ein weiteres Zimmer, welches er bereits gesehen hatte, als er fliehen wollte. Hier stand ein großer Tisch und auf einigen der Stühle saßen Schaufensterpuppen. „Setz dich neben Clara!“ Der Befehl kam harsch und ließ keine Widerworte zu. Semir setzte sich. „Clara, darf ich dir meinen Schatz vorstellen? Das ist Semir! Semir, sag Clara guten Tag!“ Sie sah ihn drohend an. Er erwiderte ihren Blick und lachte auf. „Bitte was? Das ist eine Puppe! Ich werde mich ganz sicher nicht mit Puppen unterhalten!“ Er wollte aufstehen und gehen, doch Ines drückte ihn hart zurück. „Du sollst ihr einen Guten Tag sagen! Genauso wie es sich für einen wohlerzogenen Mann gehört!“ Ihre Stimme überschlug sich heftig und machte deutlich, dass sie mit seiner Äußerung nicht einverstanden war. „Ich glaub, Sie sind reif für die Klapse! Und diese Freunde hier, sind nichts als leblose Puppen!“ Semirs Hoffnung hatte sich zerschlagen und der Frust über diese Situation war groß. „Du machst dich über meine Freunde lustig und mich lächerlich? Glaubst du wirklich, dass du in der Lage bist, dich lustig zu machen? Ich glaube, ich war noch zu nett zu dir. Du bist unerzogen und unhöflich. Clara und Lisa fühlen sich beleidigt!“ Ines war wütend. Semir lachte auf. „Ich glaub Sie brauchen Hilfe. Haben Sie keine echten Freunde?“ Semir versuchte ruhig zu bleiben. Er wusste was nun kommen würde, doch war sie allein im Haus und gegen eine Frau konnte er ankommen. Er musste nur den richtigen Augenblick abwarten. „Warum beleidigst du meine Freunde? Sie haben dir nichts getan. Steh auf!“ Semir sah sie an und wollte laut loslachen, doch dann sah er eine Waffe in ihren Händen und diese zielte auf ihn. Hatte er es zu weit getrieben? „Ich…hören Sie…“ „Steh auf!“ Ines schien auf Konversation verzichten zu wollen und winkte mit der Waffe. Sie spannte den Hahn. Semir stand auf und hob beschwichtigend die Hände. „Okay…ganz ruhig…ich…“ Er ging an die Wand zurück. „Los! In dein Zimmer!“ Auch der nächste Befehl wurde durch einen Wink mit der Waffe unterstrichen. Semir nickte und öffnete die Tür. Gerade als er durchgehen wollte, kamen die Brüder zurück. „Oh….hast du sie wieder böse gemacht?“ Moritz sah ihn höhnisch an. „Bringt ihn in sein Zimmer und bindet ihn wieder fest! Er hat nicht einmal Anstand!“ Semir sah erst die Brüder an, dann zu Ines. „Sie sollten Ihre Schwester mal einen Psychologen vorstellen. Sie scheint nicht ganz richtig zu sein.“ Moritz nickte und stieß Semir durch den Flur wieder in sein Zimmer. André folgte den Beiden. Sie banden ihn am Bett fest. Als er allein war, überlegte er ob es nicht besser wäre, sich einfach dem Schicksal zu fügen. Wenn er sich auf dieses Spiel einließ, konnte er vielleicht doch fliehen.
Alex fuhr am nächsten Morgen, früh wieder ins Büro. Es war wie verhext. Egal welche Spur er auch hatte, sie verlief im Nichts. Alles fing mit diesen verdammten SMS an, die Semir bekam. Wer konnte ihn stalken? Dass es eine Frau war, war mittlerweile klar, aber wer war sie. Wo hatte Semir sie gesehen oder kennen gelernt. Hatte er sie überhaupt kennen gelernt? Immerhin war es gut möglich, das Semir sie auch nicht kannte. Es klopfte und sein Kopf ging hoch. Susanne stand im Rahmen. „Wir haben etwas. Ich habe eben Semirs Kontobewegungen überprüft. Mit seiner Karte wurde Geld abgehoben.“ Sofort sprang Alex auf. „Wo?“ „In Dortmund. Sparkasse an der Donauesche 7.“ Alex nickte. Er nahm den Zettel und wollte gerade raus, als Andrea um die Ecke bog. „Habt ihr was?“ „Susanne erzählt dir alles, ich muss los!“ Alex rannte raus und nur wenig später hörte man ihn vom Parkplatz rasten. Andrea ging zu Susanne. „Was ist denn los?“ „Von Semirs Konto wurde Geld abgehoben.“ „Dann haben wir ihn gefunden?“ „Wenn es Semir war, dann sehe ich das auch so, aber es kann auch einer seiner Entführer sein. Wir wissen es noch nicht. Was ist denn mit Dana? Alex sagte mir, dass sie krank ist.“ Andrea nickte. „Ja, sie hat hohes Fieber und ich glaube es hat viel mit Semirs Verschwinden zu tun. Sie macht sich große Sorgen um ihn und das löst bei ihr scheinbar das Fieber aus. Der Arzt konnte nichts feststellen. Keine Virusinfektion, keine Bakterien. Eigentlich sollte sie ganz gesund sein.“ Susanne senkte den Kopf. „Wir werden ihn finden. Ich bin mir sicher, dass er nun bald wieder hier ist.“ Andrea nickte nur. „Ist Dr. Frings da?“ Susanne lächelte leicht. „Ich glaube, sie ist im Büro von Krüger.“ Andrea ging zum Büro der Revierleiterin und klopfte an. Ein freundliches „Ja“, ließ sie eintreten. „Frau Dr. Frings, darf ich Sie einmal kurz sprechen?“ Isabel Frings sah Andrea Schäfer fragend an. „Ja sicher….“ Sie lächelte und verließ das Büro. „Gehen wir in die Küche.“ Andrea nickte leicht und schloss nur wenig später die Tür der Küche. „Was kann ich für Sie tun, Andrea? Ich darf doch Andrea sagen?“ „Ja natürlich. Es geht um Dana. Das ist meine Stieftochter, also Semirs uneheliche Tochter und…“
Isabel sah sie an. „Ich dachte es geht um Sie und Semir.“ „Nein… ich bin mir sicher, dass er schon sehr bald wieder bei uns sein wird. Jetzt geht es mir um Dana. Sie ist krank. Also seit gestern schon hat sie hohes Fieber und der Arzt konnte nichts feststellen. Sie hat zu mir „Mama“ gesagt. Ich glaube sie macht gerade sehr schwere Zeiten durch.“ Isabel nickte nachdenklich. „Nun ja, im Fieber kann man schon mal fantasieren. Wie alt ist sie?“ „Sie ist 16 und sie ist sehr schwierig. Wir haben uns bisher nie verstanden und eher angegiftet.“ Isabel lächelte leicht. „Pubertät ist nicht einfach. Aber leider sieht man das nie ein. Sie müssen es so sehen. Sie hat ihre Eltern verloren und jetzt ist ihr Vater verschwunden. Solche Dinge können einen jungen Menschen schon aus der Bahn werfen. Ich weiß nur nicht, wie ich Ihnen helfen kann.“ „Ich weiß dass die Pubertät nicht einfach ist, aber sie braucht Hilfe. Ihre Hilfe. Ich glaube, sie hat alles in sich rein gefressen und ich merkte doch, wie sehr sie Hilfe braucht.“ Andrea stöhnte leise auf. Isabel senkte den Kopf. „Andrea, sind Sie sicher, dass es hier um Dana geht? Ist es nicht eher so, dass Sie sich mit diesem Thema jetzt von der Situation ablenken lassen?“ „Nein…mir ist es wichtig, ein gutes Verhältnis zu Dana zu bekommen. Ich glaube das Mädchen hat nicht verarbeitet, das ihre Eltern tot sind. Sie braucht Hilfe. Ich möchte, dass Sie mal so ungezwungen mit ihr reden.“ Isabel nickte. „Ach so….nun, ich denke das kann ich machen. Es müsste sich ja irgendwie eine Situation ergeben, wo man ein Gespräch anfangen kann.“ stimmte Isabel zu. Andrea sah sie an und bedankte sich. „Wie geht es Ihnen?“ Andrea schluckte. „Mir? Mir geht es gut…“ Isabel hörte, dass es Andrea unangenehm war. „Wirklich? Haben Sie denn keine Gefühle Semir gegenüber?“ „Doch…ich liebe ihn sehr. Wir wollen wieder zusammen ziehen. Können Sie Dana nicht irgendwie helfen?“ Das kam sehr überzeugend von Andrea und Isabel lächelte. „Ich werde mal sehen, was ich machen kann.“ versprach sie und verabschiedete sich von ihr.
Alex fuhr zur Bank, von wo aus Geld von Semirs Konto abgehoben wurde. 400 Euro hatte der Täter erbeutet und der Hauptkommissar hoffte inständig, dass der Automat videoüberwacht wurde. Die Bank lag im Dortmunder Norden und Alex brauchte eine Weile. bis er das Ziel erreichte. Dort angekommen parkte er den Wagen direkt vor der Bank und ließ sich nur wenig später beim Bankdirektor anmelden. „Herr Brandt, also das ist mir noch nie untergekommen. Kreditkartenbetrug? Sind Sie sicher, dass es nicht der Karteninhaber war, der das Geld abgehoben hat?“ Der Mann im Anzug sah ihn empört an. „Um das heraus zu finden. bin ich hier. Wird der Automat überwacht?“ „Ja natürlich! Kommen Sie mit, wir können uns die Aufnahmen direkt ansehen. Um welche Uhrzeit wurde die Abhebung denn getätigt?“ Alex sah kurz auf den Zettel. „Um 18:28 Uhr!“ „Ah ja….so, dann gehen wir mal an dem Platz und schauen uns die Aufnahme an.“ Der Bankdirektor lächelte leicht und nur wenig später sah Alex die Bilder. Sofort fiel ihm auf, dass es eindeutig ein Mann war, der das Geld abhob und er trug das gleiche Shirt, was auch die Frau im Internetcafé getragen hatte. „Können Sie mir eine Kopie der Aufnahme machen und mitgeben?“ „Ja natürlich…“ Der Bankdirektor rief einen der jüngeren Angestellten und gab den Befehl eine Kopie zu ziehen, die der junge Mann direkt ausführte. Mit einer neuen CD bewaffnet fuhr er zu Hartmut, der nur genervt mit den Augen rollte. Doch ohne zu fragen machte er sich an die Arbeit. Diesmal wartete Alex bei Hartmut. Nach einer Stunde kam das erste Ergebnis. „Also die Aufnahmen sind leider nicht ganz so gut, wie man es sich erhofft. Das Gesicht kann man nicht wirklich erkennen. Aber das Shirt ist ganz sicher das Gleiche, wie bei der Frau. Die Größe des Mannes würde ich auf ca. 172 cm schätzen. Allerdings kannst du die Haarfarbe nicht wirklich bestimmen, weil es Schwarz-weiß-Aufnahmen sind. Aber die Graustufe lässt darauf schließen, das es Braun sein könnte.“ „Danke Hartmut, das ist schon mal etwas. Kannst du mir von dem Mann ein brauchbares Bild machen?“ Hartmut sah ihn an. „Nun ja, aber den ersten Preis kriegst du dafür nicht.“ Alex lachte leicht auf. „Mir reicht es, wenn man das Gesicht erkennen kann.“