Der hängt immer noch auf dem Ding? Susanne....bitte wo ist denn dein Krankenschwesterherz? Du bist ja echt fies......nein...nicht fies...du bist gemein. Du willst Ben nur leiden sehen....das ist sehr grausam. Nee, so geht das nett. Bei mir liegt er in einem weichen Bett und kann den Sonnenuntergang genießen.
Beiträge von Elvira
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Ben lag in seinem Bett und starrte nur an die Decke. Er war ein Krüppel. Dieser Doktor hatte ihn in einen Krüppel verwandelt. Niemand konnte das nachvollziehen, wie es ihm jetzt ging, wie er sie fühlte. Er schlug die Decke zur Seite und sah auf seine Beine. In Gedanken befahl er sie sich zu bewegen, doch es kam nicht an. „Bewegt euch!!“ schrie er verzweifelt und schlug mit der Faust drauf. Doch es passierte nichts. Die Beine taten nicht was er wollte. „Bewegt euch doch bitte….bewegt euch….“ flehte er regelrecht. Nichts…sie gehorchten ihm nicht. Als seine Hände die Beine berührten, spürte er dies zwar sehr genau, aber die Bewegungen wollten einfach nicht. Er wusste, dass diese Dinger zu ihm gehörten, aber irgendwie auch nicht. Eine Schwester brachte ihm das Essen und stellte es an seinem Bett. Sie sah sofort in welcher Verfassung der Patient war. Sanft legte sie ihm die Hand auf die Schulter. „Sie müssen essen.“ bat sie ihn. „Ich habe keinen Hunger…“ sagte er leise. „Aber bitte…Sie haben doch schon das Mittag verweigert. Das tut Ihrem Körper nicht gut. Geben Sie nicht auf, Herr Jäger. Sie sind doch noch jung und können so viel erreichen.“ lächelte sie ihn freundlich an. Sie richtete ihn auf und hob dann den Deckel vom Essen. Es roch wirklich sehr lecker. Ben hörte seinen Magen knurren. „Ich will nicht essen…“ wiederholte er. Die Krankenschwester schien eine der härteren Sorte zu sein, die ein „Nein“ nicht akzeptierte. Sie füllte die Gabel und hielt ihn an den Mund. „Probieren Sie es wenigstens. Ihr Magen möchte es auf jeden Fall. Also bitte…“ bat sie ihn. Dabei sah sie Ben so liebevoll an, das sein Herz erweichte und er den Mund öffnete. Er aß und es schmeckte ihm doch sehr. Sie lächelte leicht. „Sehen Sie, so schwer war das doch gar nicht..“ lobte sie ihn direkt und füllte die nächste Gabel. So ging es weiter bis der Teller und auch der Nachtisch verzehrt waren. Danach verschwand das Geschirr samt Schwester wieder durch die Tür. Ben fühlte sich kräftiger nach dem Essen und versuchte erneut seine Beine zu bewegen, doch die Erfolge blieben aus. Er sah aus dem Fenster. Die Sonne ging unter. Würde er wohl irgendwann wieder mit seinem Motorrad fahren können? Würde er es irgendwann wieder schaffen auf seinen eigenen Beinen zu stehen? Im Augenblick war der Zweifel größer als die Hoffnung. Noch vor wenigen Tagen hatte er mit den Kindern von Semir herum gealbert. War mit ihnen um die Wette geschwommen und jetzt? Aus….Aus und vorbei.
Schon am nächsten Tag betrat Konrad Jäger mit gemischten Gefühlen das Krankenhaus und fragte sich zu Ben seinem Sohn durch. Nur wenig später stand er am Bett seines Sohnes, der ihn ansah. „Papa…?“ fragte er leise. „Hallo mein Junge. Was machst du denn für Sachen? Ich habe doch von vorn herein gewusst, dass Polizist nicht der richtige Beruf für dich ist. Was hast du denn jetzt davon, dass du deinen Kopf durchsetzen musstest. Du bist ein Krüppel. Wenn du bei mir im Büro arbeiten würdest, dann wäre das nie passiert.“ machte er seinem Sohn Vorwürfe. Ben lachte verachtend auf. „Bist du nur hier um mir das zu sagen?“ wollte er wissen. „Ben, ich weiß das wir nie ein tolles Verhältnis hatten, aber…ich könnte das Büro so umbauen, dass du mit dem Rollstuhl bequem durch die Räume passt und dann kannst du bei mir arbeiten. Wenn du willst lasse ich dir ein Haus bauen, wo du völlig unabhängig wohnen kannst. Auch wenn du im Rollstuhl sitzen musst. Das ist heute einfach bei der Technik. Die finanzielle Seite werde ich auch übernehmen. Du wirst für nichts sorgen müssen. Ich besorge dir sogar eine persönliche Krankenschwester.“ bot Konrad an. „Hast du mit dem Arzt gesprochen?“ hakte Ben nach ohne auf das Angebot einzugehen. „Nein, Semir und deine Vorgesetzte haben mir erklärt, was passiert ist. Ben, mit dem Rollstuhl kann man auch ein gutes Leben führen. Du wirst nie wieder als Polizist arbeiten können. Das musst du einsehen. Dieses Leben ist vorbei. Die nehmen keine Krüppel.“ sprach Konrad unbeirrt weiter. „Vergiss es… ich bin kein Büromensch.“ stieß Ben aus. Das Verhalten seines Vaters ging ihm gegen den Strich. „Ich will doch nur helfen. Wenn wirklich eine Chance besteht, dass du eines Tages wieder laufen kannst, dann sicher nicht weil du hier in Behandlung bist. Ich werde dich in eine Klinik bringen, die auf dem neuesten Wissenstand ist.“ bot Konrad weiter an. „Papa, ich will dein Geld nicht…ich will keine besondere Behandlung! Ich will nicht dass du mich als Krüppel bezeichnest!! Geh!! GEH!! Verschwinde!!!!“ schrie Ben seinen Vater an. Warum war dieser Mann so auf Geld erpicht? Warum sah er nicht, dass Ben nicht so war wie er? Nicht so sein wollte. „Gut wenn du willst, aber komm nicht an und jammere, wenn ich Recht behalte. Du wirst vermutlich für immer an diesem Ding kleben. Bis an dein Lebensende!“ fauchte Konrad und verschwand. Die Tür schlug laut zu.
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Ich hoffe doch aber nur, wenn schon Hilfskräfte vor Ort sind, oder?
Natürlich nur dann....bin schon in einer Situation gewesen, wo ich Erste Hilfe leisten musste. Zum Glück ist da alles gut gelaufen. Mal ein alter Mann, mit einem Infarkt (das war kurz nach meinem Erste-hilfe-Kurs). Der hat es sogar überlebt :D. Hat sich direkt bewährt... Aber die meisten Schaulustigen kommen ja auch erst dann, wenn die Rettungskräfte vor Ort sind, oder bzw. wenn Polizei zu sehen ist. Denn dann ist es ja ein Zeichen, dass dort etwas passiert ist.
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Hab ich dir schon mal gesagt, das ich Schaulustige hasse. Die wissen nicht was sie durch ihre dämliche Gafferei anstellen. Behinderung der Rettungskräfte. Hallo Leute...es geht um Leben und Tod!!! Also wenn ich einen Unfall sehe, ich weiter gehe und mich interessiere mich nicht was dort ist. Es ärgert schon gewaltig zu sehen woher plötzlich die Neugierigen kommen. Ich meine klar, am Neumarkt ist immer was los und es sind viele Menschen unterwegs. Was ich nicht verstehe, warum verteilen die Polizisten dort vor Ort nicht einfach mal Knöllchen....50 Euro für jeden der gafft. Das wäre doch mal eine Maßnahme denn dann hätte alle keine Lust mehr zu gucken, weil es ist nicht umsonst und die Staatskasse wird gefüllt. Und nun sieh zu, das Ben endlich von dem Stein kommt!
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Sollte eine Firma von der ständigen Anwesenheit des Chefs abhängig sein, dann ist sie sowieso falsch organisiert!
lol Yon, manche Chefs (so wie meiner) denken immer es geht nicht ohne sie....
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Hmmm, Elli-denkst du, wir haben vielleicht beide eine sadistische Ader?-ohhh, je!
joah ...doch....man könnte die Vermutung haben
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Sehr gut mitgedacht Dieter......ein großes Lob an dich. Tja sie haben den Namen Leonard Kunze, aber von der Frau nichts.... bin immer noch gespannt wie Semir herausfindet, dass sein Bruder da mit drin steckt und noch wichtiger...wie reagiert er?
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Oh nein-jetzt lässt du Ben noch mehr quälen, Elli!
Und du lässt ihn aufgespießt auf einer "Betonkunst" liegen...:D Wer ist jetzt wohl gemeiner? :D:D
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Konrad Jäger ließ sich in seinen Chefsessel fallen und sah Kim und Semir an. „Was sagen Sie da? Ben…..gelähmt? Wie…wie konnte das denn passieren?“ fragte er erschrocken. „Es ist etwas kompliziert zu erklären. Ein tragischer Unfall….“ Wich Kim aus. „Wir haben in einem Krankenhaus wegen Mord ermittelt. Ben wollte eine Frau vernehmen, die dort arbeitet und ist in eine Falle gelaufen.“ erzählte Semir die Wahrheit. Konrad sah ihn an. „Er war allein? Seid ihr sonst nicht immer zusammen?“ hakte er nach. „Normalerweise schon, aber Ben wollte sie nur verhören. Wir konnten nicht ahnen, dass es eine Falle war. Leider habe ich es nicht mehr verhindern können, dass er am Kopf operiert wurde. Herr Jäger, ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid es mir tut aber ich werde Ben sicher beiseite stehen, bis er wieder fit ist.“ versprach Semir. „was soll das heißen wieder fit? Ich denke er ist gelähmt…“ hakte Konrad nach. „Ja, das schon, aber es heilt wieder. Wenn er die richtige Pflege hat und wenn er mitmacht. Herr Jäger, er muss zunächst aus der Klinik raus.“ erklärte Semir weiter. Konrad nickte. „Ich werde meinen Sohn umgehend in die beste Klinik bringen. Er wird die besten Ärzte bekommen und die beste Pflege. Außerdem die besten Physiotherapeuten in Köln.“ stieß er aus. Semir nickte. „Es gibt aber noch etwas das er neben der Pflege braucht. Er braucht Freunde und Familie, die ihn aufbauen. Dazu gehören auch Sie.“ bat er leise. Konrad sah ihn an und hob die Augenbrauen hoch. „Ich habe aus meinen Fehlern gelernt, Herr Gerkan. Glauben Sie mir, ich weiß was mein Sohn braucht. Sie sollten ihn regelmäßig besuchen denn ich weiß dass er mit ihnen sehr eng befreundet ist. Ich weiß auch, dass alles Geld es nicht wieder gut machen kann, was zwischen mir und ihm war. Was meine Besuche angeht…als Unternehmer gibt es etwas das sehr selten vorhanden ist. Und das ist die Freizeit. Ich werde ihn besuchen, aber sicher nicht sehr oft. Aber Ben hat sehr viele Freunde, die ihm sicher zur Seite stehen. “ legte Konrad fest und griff zum Hörer. Semir legte ihm seine Hand auf die Hand. „Er braucht auch Sie. Bitte besuchen Sie ihn bald. Bitte…“ bat er ihn. Konrad nickte. „Ich werde tun, was ich kann…“ lächelte er. Semir und Kim verschwanden.
Am Abend fuhr Semir traurig nach Hause. Er hatte versucht Ben auf dem Handy zu bekommen, was er ihm zurück gegeben hatte, doch sein Partner ging nicht ran. Immer wieder war die Mailbox sein Gesprächspartner und er versuchte so Ben eine Nachricht zu übermitteln. Ob Ben sie überhaupt abhörte? Vor seiner Haustür stieg er aus und betrat nur wenig später sein Haus. Erstaunt stellte er fest, dass Andrea und die Kinder wieder zurück waren. Doch die Begrüßung seinerseits fiel kühl aus. Zuviel war heute passiert. Andrea sah ihm sofort an, dass etwas nicht stimmte. „Geht doch bitte schon mal in eure Zimmer. Der Papa ist sehr müde.“ Bat sie die Kinder und wandte sich nachdem Ayda um Emilie verschwunden waren wieder Semir zu. Was ist?“ fragte sie sofort. Semir sah sie an. „Es ist heute etwas Schreckliches passiert…mit Ben…“ gab er von sich. „Und was?“ hakte sie nach. „Er wurde am Kopf operiert…. und…dabei ist etwas zum Glück muss ich sagen, schief gelaufen…aber dennoch ist es schlimm.“ erklärte Semir stockend. „Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen! Was ist mit Ben?“ kam wirsch von Andrea. „Er ist gelähmt. Ein Arzt wollte bei ihm eine Lobotomie machen, aber er hat ein falsches Nervenzentrum erwischt und dabei….ach Andrea ich kann es dir nicht so erklären. Fakt ist, dass er auf Zeit gelähmt ist.“ stieß Semir nun aus. „Und was heißt auf Zeit?“ fragte Andrea weiter. „Wohl zwei vielleicht drei Jahre, vielleicht geht es schneller. Kein Arzt weiß es, aber es kann wieder werden, wenn er nicht aufgibt. Leider sieht er es als endgültig an und ist völlig am Ende.“ endete Semir und die Verzweiflung darüber war deutlich zu hören. Andrea nahm ihn in den Arm und drückte ihn an sich. „Das ist doch auch normal. Aber wenn es wieder reparabel ist, dann sollten wir alle Ben unterstützen. Er darf sich nicht aufgeben und wir werden ihm zeigen, dass wir für ihn da sind. Wir werden ihn nicht fallen lassen.“ legte Andrea fest. Semir nickte. „Das hatte ich auch nicht vor. Nur Ben will im Augenblick keinen sehen und ich kann es verstehen. Wenn ich ihn doch nur begleitet hätte.“ antwortete er. „Was dann?“ kam von Andrea. „Gibst du dir jetzt die Schuld dafür? Semir es war Schicksal. Du kannst nichts dafür.“ versuche sie ihn zu trösten. „Wir werden Ben dazu bewegen wieder laufen zu können. Er wird bald wieder an deiner Seite sein.“ versprach sie ihm.
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Aber war da nicht noch eine dritte Person,die da mit drin hängt?Einer von den Pflegern?Der Daniel zum Beispiel?
Sehr gut aufgepasst Silke.....dir ist es nicht entgangen. Aber du weißt sicher auch, das Ben immer noch in der Klinik ist. -
Ich glaube,Elli meint damit,dass sich Semir die Fragen stellt,Susan. Obwohl,dass mit dem Gebiss ist eindeutig Ellis Frage.
Beides richtig....Silke du hast 100 Punkte und eine kaputte Waschmaschine gewonnen. Die Transportkosten von Timbuktu nach dir...musst du allerdings selbst tragen
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Jetzt bekommt das schöne Kunstwerk (Ellie: kein Denkmal! KUNST! ) bestimmt noch ein Schild verpasst "Klettern verboten!"
uops...ist das nicht das gleiche? Also gut....rot und grau passt auch zur Kunst
....am Besten einen Meißel nehmen, das Stück was in Ben steckt abmeißeln und dann mitnehmen....
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Hallo Elvira,
das heißt, ich schicke dir schon mal was zu und du schickst es mir dann zurück wenn AK's da sind oder soll ich warten? Bekommst du auch nochmal welche von Tom? Weißt du das?
LG
Genau so Anni 85.... Ich werde mich bemühen auch von Tom noch einmal Autogrammkarten zu bekommen.
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zumindest hat Sharpov Glück gehabt, das die U-Bahn pünktlich kommt, damit er verschwinden kann. Gut, dort wo dieses "ding" steht fahren mehrere, aber wo bitte sind die Kollegen, die ständig Streife laufen. Auch in den U-bahnhöfen....die hätten ja wohl mal zugreifen können. aber gut....wenn die ihn gepackt hätten, dann wäre es ja auch schon vorbei. Die Situation am und ums Denkmal hast du gut beschrieben. Wo steht das Ding noch mal? Hab ich total vergessen, wollte es mir mal ansehen,...:D, weil jetzt ist es ja nicht mehr nur grau
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hmmm ganz schön kniffelig der Fall. Wie sind die Täter an die Schlüssel gekommen? Wer ist der Täter und wie geht es Alex? Bekommt er jetzt ein Gebiss?
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Semir fuhr traurig zur PAST zurück. Er respektiert den Wunsch von Ben allein zu sein und wollte sich nun mit Kim und den anderen Kollegen austauschen, wie sie ihn unterstützen konnten. Denn eines war sicher, Ben würde sich gehen lassen, wenn sie nicht zu ihm hielten. Ein Hupen riss ihn aus den Gedanken und er bemerkte, dass er zu weit nach links gekommen war. Schnell zog er wieder auf die rechte Spur und hob entschuldigend die Hand. Der Autofahrer zeigte ihm einen Vogel, doch Semir hatte kein Interesse dies entsprechend zu ahnden. Es gab wichtigere Dinge. Endlich erreichte er die PAST und stieg aus. Alle Kollegen sahen ihn erwartungsvoll und schweigend an. Kim Krüger war nicht dabei. „Wo ist die Krüger?“ wollte er mit müder Stimme wissen. „Sie vernimmt immer noch diesen Dr. Prottengeier.“ erklärte Susanne. „Was ist mit Ben?“ hängte sie fragend an. Semir sah sie traurig an. „Er kann nicht mehr laufen…“ gab er von sich und ging zu den Vernehmungszimmern. Ohne anzuklopfen betrat er den Raum in dem er Kim hörte. Als er Dr. Axel Prottengeier sah, konnte er sich nicht mehr zurück halten und stürzte sich auf ihn. Er schlug zu. Axel Prottengeier stürzte samt Stuhl nach hinten und man sah deutlich das Blut aus der aufgeplatzten Lippe fließen. „GERKAN!!“ stieß Kim aus und hielt Semir fest. Doch gegen die Wut des Deutschtürken hatte sie keine Chance. Er schlug erneut zu, diesmal in den Magen des Arztes und dieser schrie laut um Hilfe. Zum Glück kamen nun auch Jenny und Dieter in den Raum, die von dem Lärm sofort allarmiert waren. Sie packten Semir und zogen ihn in die Ecke. Semir atmete heftig ein und aus. „Dieses Schwein hat Ben zerstört!“ stieß er wütend aus und wäre am liebsten noch einmal auf diesen Möchtegerndoktor los gegangen. „Semir…. bitte… beruhigen Sie sich….“ mahnte Kim ihn. Nur schwer konnte Semir sich an diesen Befehl von Kim halten. Dr. Axel Prottengeier erhob sich. „Das wird Sie teuer zu stehen kommen! Sie sind Zeugin, Frau Kommissarin. Er hat mich geschlagen!“ stieß der Mann aus. Kim lächelte ihn an. „Was meinen Sie denn? Was kann Herr Gerkan dafür, wenn Sie nicht auf einem Stuhl sitzen können?“ fragte sie. „Er hat mich geschlagen!! Das ist Brutalität im Dienst! Das ist verboten!“ stieß Prottengeier aus. „Es ist auch verboten Lobotomien durchzuführen.“ setzte Kim dagegen. Der Arzt lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Sie haben keine Beweise.“ gab er zufrieden zurück. „Oh doch, die haben wir. Zum einen hat sich Frau Schuster bereit erklärt als Kronzeugin aufzutreten und zum anderen haben wir Ben, der mit Freuden gegen Sie aussagen wird.“ kam nun von Semir. „Nadine steckt selbst bis zum Hals im Dreck und Ihr Kollege kann nichts sagen, was er nicht weiß. Er ist nur ein einfacher Mensch ohne Gedanken, ohne Emotionen…“ grinste der Arzt überheblich. Semir löste sich von Jenni und Dieter und beugte sich vor. Er stützte sich mit den Händen auf dem Tisch an. „Da irren Sie sich. Sie haben Ben zwar operiert, aber Sie haben nicht sein Zentrum zerstört. Sie haben ihn lediglich für zwei oder drei Jahre in den Rollstuhl gebracht. Er wird als Zeuge gegen Sie aussagen. Ob nun im Rollstuhl oder nicht…“ verkündete Semir und dem Arzt fiel das Gesicht buchstäblich runter.
Kim sah Semir erstaunt und fragend an. „Was?“ kam entsetzt von ihr. „Er hat Ben operiert, das ist richtig, aber er hat das falsche Zentrum verletzt. Ben ist Ben und er weiß alles. Er wird ein toller Zeuge sein, wenn er bereit ist sein Schicksal, dass er im Rollstuhl sitzt akzeptiert hat. Aber Dr. Willemsen-Neukirch hat mir versichert, dass es reparabel ist. Es dauert nur seine Zeit.“ berichtete Semir und beobachtete Prottengeier sehr genau. „Abführen!“ befahl sie Jenni und Dieter die dies natürlich umgehend taten. Dabei gingen sie nicht gerade sanft mit dem Verhafteten um. „Er war ziemlich überrascht, als Sie ihm sagten, dass er Mist gebaut hat. Dieser Arzt wird bis ans Lebensende hinter Gittern wandern. Wie sieht es wirklich mit Ben aus? Wo ist er?“ fragte Kim, als der Arzt abgeführt wurde. Semir sah sie an. „Ich habe nicht gelogen. Ben wurde operiert aber dieser Fuscher hat das falsche Zentrum lahm gelegt. Ben ist gelähmt. Er kann seine Beine nicht bewegen. Der Arzt sagte mir zwar, dass die Nerven wieder zusammenwachsen würden, aber es dauert seine Zeit. Ben wird bis zu drei Jahre im Rollstuhl sitzen.“ wiederholte Semir mit gepresster Stimme. Kim war geschockt und sprachlos. Sie starrte ihn ungläubig an. „Oh mein Gott...“ stieß sie nach einigen Minuten aus. „Chefin, wir dürfen ihn jetzt nicht hängen lassen. Ben war jetzt schon fertig. Er gibt sich auf, wenn wir ihn nicht unterstützen. Bitte…helfen Sie mir. Wir müssen zu ihm halten.“ bat Semir leise. „Natürlich. Wir werden ihn unterstützen. Wir werden alles Mögliche tun. Ist die Familie schon informiert?“ hakte Kim nach. Semir schüttelte den Kopf. „Bisher noch nicht. Ich werde gleich zu Jäger sen. fahren und ihm mitteilen, was mit seinem Sohn passiert ist.“ ließ er von sich hören. „Wir werden fahren! Ich begleite Sie.“ legte Kim fest und stand auf. Sie nahm Semir den Autoschlüssel weg. „Sie sind nicht in der Lage zu fahren!“ erklärte sie und verschwand. Semir folgte ihr ohne Widerworte. Er ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und Kim auf den Fahrersitz. Die Fahrt ging los. Kim sah ihn an. „Machen Sie sich keine Vorwürfe, Semir. Sie hätten es doch nicht verhindern können.“ versuchte sie ihn aufzumuntern. „Wenn ich mit ihm gefahren wäre, dann wäre es sicher nicht passiert. Ich hätte ihn begleiten müssen.“ antwortete Semir. „Woher sollten Sie denn wissen, dass diese Nadine da mit drin steckte. Das ist Unglück gewesen. Ben wird wieder gesund, das haben Sie doch selbst gesagt. Er ist nicht tot!“ widersprach Kim. „für Ben ist es als wäre er tot. Sie wissen doch wie gern er Musik machte. Sie wissen dass er verdammt viel auf Bewegung Wert legte. Er war ein Sportfanatiker…“ zählte Semir die Eigenschaften seines Partners auf. „Ja, das weiß ich und genau deshalb bin ich guter Hoffnung, dass er sich wieder fangen wird. Geben wir ihm die Zeit, die er braucht.“
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Bin gespannt, welche medizinischen Komplikationen du dir ausgedacht hast, möchte aber auch wissen, wie Semir jetzt Sharpov jagt!
Schließe mich Yon an. Was und wie geht Semir nun vor? Tja, und Sharpov hat ja wohl nicht richtig aufgepasst. Lässt der sich von einer Frau, die er glaubt in Gewalt zu haben einfach so in die Weichteile treten...Hoffentlich tat das richtig weh!!!
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Semir betrat das Krankenzimmer von Ben nur zögerlich. Wie wird sein Freund auf ihn reagieren? Was sollte er ihm sagen? „Hey…“ kam dann leise heraus, doch von Ben kam keine Antwort. „Ben?“ fragte Semir und trat ans Bett. Ben hatte die Augen auf, das sah er genau. Und er sah auch die Tränen. „Geh Semir…“ bat er ihm. „Ben, ich weiß was passiert ist. Der Doc hat mir erklärt was mit dir ist. Aber es ist doch immer noch besser als eine Marionette zu sein.“ versuchte Semir zu erklären. Ben sah ihn an. Tränen liefen ihm über das Gesicht. „Ich bin ein Krüppel! Ich kann nicht mehr laufen!!“ stieß er aus. „Aber das ist doch nur zeitlich begrenzt. Ben, du kannst es wieder sobald es geheilt ist. Gib nicht auf…bitte…gib nicht auf…“ flehte Semir. Er wusste nicht genau, wie er Ben helfen konnte. Die Verzweiflung die sein Freund empfand war sichtbar und er fühlte sich so hilflos wie noch nie. „Ben…es tut mir Leid…“ gab Semir zu. „Leid? Es tut dir Leid? Weißt du wie das ist zu wissen gleich unter das Messer zu kommen. Zu hören was man mit dir machen will und du erkennst dass du keine Chance hast zu entkommen?“ wollte Ben wissen. Semir sah betreten zu Boden und hörte den Vorwurf heraus. „Ich werde dir helfen, ich werde zu dir halten und dann werden wir eines Tages wieder zusammen auf Streife fahren.“ versprach er. „Denkst du wirklich, dass mich das im Augenblick interessiert? Semir, ich kann nicht nur nicht mehr laufen, ich werde so sicher auch keine Musik mehr machen. Wie soll ich denn meine Musik vortragen? Sitzend im Rollstuhl?“ fauchte Ben ihn an. „Ben, auch als Gelähmter kann man Musik machen, aber du bist doch nur befristet gelähmt. Du musst alles daran setzen, dass du wieder laufen kannst. Du musst es wollen. Bitte geb dich nicht auf.“ flehte Semir leise. Er konnte sich vorstellen wie es Ben ging auch wenn er noch nie in einer solchen Situation war. „Geh!“ forderte Ben ihn nun schärfer auf. „Was?“ fragte Semir erstaunt. „Geh! Verschwinde!! Ich will allein sein!“ schrie Ben ihn an. Semir atmete tief durch. Er musste verhindern, dass Ben in ein seelisches Tief fiel. Doch wie? Was konnte er tun. Er sah seinen Freund schweigend an. „Starr mich nicht so an! Geh!! Geh doch endlich!! GEH!!! “ schrie Ben ihn verzweifelt an. Seine Stimme überschlug sich und er weinte. „Also gut…wenn du es willst, dann werde ich gehen. Aber ich komme wieder.“ versprach Semir und legte noch einmal seine Hand auf Bens Schulter. Dann verließ er den Raum. An dem großen Fenster durch das er in das Zimmer schauen konnte blieb er stehen und sah auf seinen Freund. Er sah das Zucken der Schultern, das Beben des ganzen Körpers. Die Verzweiflung die sein Freund gefangen hatte war deutlich zu sehen.
Dr. Willemsen-Neukirch sah Semir Gerkan am Fenster vor dem Raum stehen in dem Ben Jäger lag und trat auf ihn zu. Er sah was den Deutschtürken berührte. „Wir werden ihm gleich etwas zur Beruhigung geben. Es wird nicht leicht sein, aber wir können es schaffen. Solange ihn seine Freunde nicht in Stich lassen. Er wird wieder laufen können, aber dazu darf er sich nicht aufgeben. Er muss bestärkt werden.“ kam leise von ihm. Semir Gerkan sah ihn an. „Dafür werde ich schon sorgen. Er wird nicht aufgeben.“ versprach er und ging dann raus. Dr. Willemsen hielt eine Schwester an, als diese auf ihre Tour waren. „Geben Sie Herrn Jäger eine Valium 10mg. Oder nein…bringen Sie mir eine Spritze. Er braucht sie dringend.“ bat er und betrat den Raum in dem der junge Hauptkommissar lag. „Herr Jäger…?“ fragte er und trat ans Bett. Die Augen des jungen Mannes waren stark gerötet. „Herr Jäger, es ist zwar tragisch was passiert ist, aber wenn Sie sich genügen Zeit geben, dann können Sie wieder laufen. Sie sind noch jung und Sie haben Glück, dass Sie noch Sie selbst sind. Sehen Sie es doch als Prüfung an, die Sie durchstehen müssen. Sie werden wieder laufen können und ich werde Ihnen die beste Behandlung ermöglichen. Gemeinsam mit der besten Therapeutin werde ich die Behandlung übernehmen, wenn Sie damit einverstanden sind. Ich bringe Ihnen das Laufen wieder bei…“ versprach er. Ben sah den Mann nur vorwurfsvoll an. „Soll mich das jetzt glücklich machen? Ich wurde hier zum Krüppel operiert! Wie würden Sie sich fühlen, wenn man es mit Ihnen gemacht hätte?“ fragte er mit gepresster Stimme. Dr. Willemsen-Neukirch lächelte leicht. „Ich würde kämpfen. Egal was es kostet, ich würde alles daran setzen, wieder gesund zu werden. Die Kosten für Ihre Genesung werden von meiner Klinik getragen. Auch die Reha die sicher notwendig sein wird, wenn die Nerven wieder zusammengewachsen sind. Geben Sie sich Zeit…und vor allem geben Sie nicht auf. Sie können es schaffen und ich werde Ihnen mit aller Macht helfen.“ sagte er. Die Schwester trat ein und reichte ihm die Spritze. Dr. Willemsen-Neukirch setzte sie Ben und sah ihn erneut an. „Versuchen Sie jetzt erst einmal Ruhe zu finden.“ bat er und verließ den Raum.
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ohoh...irgendwie glaube ich jetzt, das die Handtasche etwas mit dem Fall zu tun hat. Weiß aber gerade nicht warum. Für Alex war es auf jeden Fall schon mal ein Schlüsselerlebnis. Nasenbeinbruch und Zahnlücke....:D
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Gut, rein spekulativ wäre es möglich, dass die Lähmungen reversibel sind, aber so genau kann man das eh erst im Verlauf sagen und bei zentralen Verletzungen wird das Gangbild nie mehr normal.
Zum Glück ist hier ja nicht Realität angesagt, sondern alles reine Fiction. Da passiert es dann auch schon mal, das Nerven, die eigentlich zerstört sind heilen und das danach wieder alles beim Alten ist. Mag schon sein, dass es in Wirklichkeit nicht so ist, aber man darf träumen.....und auf Wunder hoffen.