Semir beendete das Gespräch und sah Alex an. „Hartmut hat eine Kette mit Anhänger gefunden. Außerdem weitere Pfeile.“ gab er bekannt. „Bringt uns das weiter?“ kam die Frage. Semir schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht..“ gab er zu. „Dann lass uns diesen Einsatz machen. Ich stelle mich zur Verfügung.“ Bettelte Alex. „Nein…und damit ist das Thema erledigt. Wir wissen nichts über den Täter. Weder seine Beweggründe noch sonst etwas. Behrends und Neukauf konnten nicht erklären warum sie in den Fokus geraten sind.“ lehnte Semir erneut ab. Alex stand auf und zog sich seine Jacke an. „Wo willst du hin?“ fragte Semir erstaunt. „zu Sonja…ich will noch mal die Jungs vernehmen und sie auch.“ kam wütend von Alex. „Alex ich lehne den Einsatz nicht aus Schikane ab sondern weil ich mir sicher bin, dass es nichts bringt.“ erklärte Semir leise. „Schon gut…ich melde mich, wenn ich etwas heraus finde.“ nickte Alex bestänftigt und verschwand. Semir sah ihm nachdenklich nach. Er hoffte inständig dass sein junger Partner Wort hielt und sich nicht auf eigene Faust daran machte den Fall zu lösen. Er sah auf den Computer und starrte auf die Bilder die gezeigt wurden. Was hatte er bisher? Zwei Opfer die tot und skalpiert wurden, zwei Opfer die verletzt überlebten. Verdächtige? Da wäre eigentlich nur Simon Weber. Er war vorbestraft, aggressiv und er betrieb Bogenschießen. Die Jungs aus dem Bogenschützenverein konnte er vom Gefühl her ausschließen. Die Überprüfung ergab jedenfalls dass sie völlig unbeschrieben waren, was nicht hieß, dass sie es nicht doch sein konnten. Für Johanna Merkenbach galt das gleiche. Diese Frau hatte eh sehr unter ihren Mann zu leiden gehabt. Sie war eingeschüchtert und sicher nicht die eiskalte Mörderin. Oder war sie es gerade deshalb?
Alex fuhr zum Blumenladen und kaufte einen großen Strauß bunter Blumen. Dann fuhr er zu Sonja von Falkenstein und klingelte. Sie öffnete und sah ihn an. „Alex….schön das du doch noch kommst.“ gab sie leise zu. „Ja…ähm….Sonja…ich… ich möchte mich entschuldigen….es tut mir Leid was Gestern passiert ist.“ erklärte er und überreichte ihr den Blumenstrauß. Sonja lächelte leicht. „Danke, aber das ist nicht nötig. Es war von mir auch nicht richtig, dich so zu bedrängen.“ gab sie zu. „Darf ich reinkommen?“ fragte er. „Ja sicher…komm nur. Aber heute findet kein Unterricht mehr statt. Seid ihr eigentlich weiter in eurem Fall?“ wollte sie wissen. „Nicht wirklich. Es gab ein weiteres Opfer und…“ erklärte Alex. „Ist er auch tot?“ hakte sie sofort nach. „Nein…er lebt. Er konnte auch entkommen, aber es gibt keine Hinweise auf den Täter.“ sagte Alex. „Was ist denn mit Simon Weber?“ fragte Sonja weiter. Alex sah sie an. „Ich bin nicht hier um mit dir den Fall zu diskutieren. Sonja...ich wollte mich lediglich entschuldigen und ich möchte dich etwas fragen…“ antwortete er nun bestimmt. „Ja?“ kam nun erstaunt von ihr. „Ich ähm….also mein Kollege glaubt, dass es hier einer aus dem Verein ist. Ich meine du sagtest ja selbst, dass es nur euch hier gibt. Die Verdächtigen haben alle ein Alibi und somit bleiben nur du und…“ Alex stockte und sah sie an. Sie schnaubte wütend. „Du verdächtigst mich? Soll ich jetzt deine Mörderin sein? Bist du jetzt so verletzt, dass du dich so rächen willst?“ fragte sie und man hörte die Empörung in der Stimme. „Nein…nicht ich… wirklich… aber…. versteh mich, ich muss jede Möglichkeit überprüfen. Ich… also ich meine… die Jungs haben wir schon überprüft und..“ erklärte Alex verzweifelt. „Ach und mich? Hast du mich auch schon überprüft? Hast du etwas gefunden, was mich belastet? Man, Alex…ich weiß das ich gestern Scheiße gebaut habe aber ich bin keine Mörderin!“ schrie Sonja wütend. Sie stand auf und sah ihn an. „Geh! Sofort!!“ fauchte sie ihn an. Auch Alex erhob sich und ging mit gesenktem Kopf zur Tür. „Versteh mich doch. Wir müssen jeder Spur nachgehen.“ wiederholte er. Sonja öffnete die Tür und sah ihn forsch an doch Alex machte nicht die Anstalt zu gehen.