Beiträge von jenni

    Everything Burns,
    everyone screams
    Anastacia - "Everything burnes"



    Hartmut sah auf, als Ben und Semir das Gebäude betraten. Er lächelte und stand auf. "Hey Leute", sagte er in sanftem Ton und wies sie an seinem Schreibtisch. "Ich habe das Gewehr herausgefunden, dass benutzt wurde, um einen tödlichen Schuss auf den Direktor abzufeuern."
    "Und?" fragte Semir ungeduldig und Ben klopfte ihm zwei Mal auf die Schultern. "Die Kugeln stammen aus einer gewissen "Kate". Eine gefährliche Scharfschützenwaffe. Präzise und effizient!" Ben sah sich das Gewehr an. "Hartmut hat recht", begann er und sah zu Semir. "Hab ich das nicht immer", scherzte der Rothaarige und ging auf das Wrack des Buses zu. "Und das Rätsel habe ich auch gelöst. Du hast doch ausgesagt das der Fahrer sich am Arm hielt. Du hattest einen Herzinfarkt vermutet und du lagst richtig." Semir verschränkte die Arme. "Die Notärzte haben im Blut des Busfahrers ein Mittel gefunden, dass das Herz anregen soll. Für Menschen mit Herzrythmusstörungen..."
    "...für einen Menschen mit einem gesunden Herzen, jedoch gefährlich", ergänzte Ben und Hartmut nickte. "Allerdings. Der Täter muss genau berechnet haben, wann das Herz des Fahrers Samba tanzen begann. Denn in der Kabine des Lastwagens war niemand drin. Er muss die Gunst der Verwirrung ausgenutzt haben."



    "Sehr gut gemacht Hartmut!" Semir ging aus dem KTU-Gebäude. Ben wollte ihm folgen als er kurz von Hartmut aufgehalten wurde. "Geht's dir gut?" fragte er besorgt und Ben nickte. "Denn Umständen entsprechend. Ich..." Weiter kam er nicht. "Du machst dir Sorgen um Semir nicht war?"
    "Ja...auch um Jan aber...was wenn dieser stirbt? Semir kann doch nicht noch einen Verlust verarbeiten..." Hartmut seufzte und sah Ben tief in die Augen. "Pass auf ihn auf! Er braucht dich nun mehr als sonst. Nun kannst du ihm beweisen, dass du ihm ein guter Partner bist!" Ben nickte und verliess ohne Antwort das Gebäude. Ja er wollte Semir helfen und ihm etwas dadurch beweisen. Doch nicht dass er ein guter Partner war, sondern dass er auch ein guter Freund ist.



    Ben stieg in den Wagen und verzog kurz das Gesicht. Semir startete ohne ein Wort den Motor und blickte hinaus. Es war inzwischen dunkel geworden. "Ich schlage vor", begann er und fuhr los, "du gehst nach Hause Ben. Ruh' dich aus. Wir treffen uns Morgen dann in der PAST." Ben setzte zur einer Erwiderung an, liess es doch. "Und wo gehst du hin?" Keine Antwort.
    Semir setzte Ben bei seiner Wohnung ab und fuhr weiter. Inzwischen hatte Ben eine Ahnung, wo Semir hinwollte. Und er wollte ihn dort nicht alleine lassen. Er riss sich die Armschlinge vom Leib und ging zu seinem Motorrad. Schmerzgeplagt startete er den Motor und fuhr los.




    Semir ging den langen Gang entlang in die Intensivstation. In der Zwischenzeit hatte er Dieter und Hotte den Auftrag erteilt, Schiller nach Hause zu begleiten und Wache zu halten. Er hatte für diese Nacht keine Kraft dazu. Er wollte nur zu ihm. Je näher er sich Jans Zimmer näherte, desto mehr verkrampfte sich sein Magen und er wollte beinahe schon wieder umdrehen. Doch er konnte nicht. Er ging zu einer Schwester und befragte sie nach Jans Zustand. Sie konnte ihm nur mitteilen, dass er unverändert war. Er nickte dankend und ging in das Zimmer. Noch immer lag Jan auf dem Bett, von Geräten und Schläuchen umgeben. Blass, leichenblass. Der Tod schien näher an dem Kommissar zu sein als das Leben. Semir atmete tief durch und ging an das Bett seines ehemaligen Partners. Er lächelte leicht und nahm seine Hand. Zu Worten hatte er keine Lust und die richtigen fand er sowieso nicht. Er setzte sich und schwieg.


    Ben trat an die Scheibe, durch die man in Jans Zimmer blicken konnte und sah Semir. Er zitterte und die Schultern zuckten immer auf und ab. Er weinte. Doch wenn er Ben schon nach Hause geschickt hatte, wollte er keinen Trost, dass war dem Jüngeren klar. Er legte eine Hand auf die Scheibe und lehnte den Kopf daran. Wieder kamen ihm die Bilder des Unfalls und Jans in den Kopf. Die Wut Semir enttäuscht zu haben stieg in ihn hoch und seine flache Hand an der Scheibe ballte sich zur Faust. "Es tut mir so leid..."

    2.



    „Zum Glück nur ein Streifschuss“, murmelte ein Sanitäter der Bens Hand verband und sah dabei Semir an. „Weh tut’s trotzdem“, entgegnete Ben und zuckte auf. Der Sanitäter lächelte und machte noch einen Knoten. Semir blickte durch den Raum und sah, wie viele verwundete Polizisten auf Tragen hinausgetragen wurden. Hotte ging auf ihn zu. „Fünf Polizisten, wenn wir Ben nicht mitzählen, sind schwer verwundet. Der einzige der Gegentruppe hast du erledigt.“„Was ist mit dir und Dieter?“ fragte Ben besorgt und der beleibte Polizist zwinkerte ihm zu. „Unkraut vergeht nicht Ben. Du kennst uns doch!“ Wie auf Kommando kam Dieter auf die Gruppe zu und sah Ben an. „Wie geht’s?“ fragte er und Ben verzog das Gesicht. „Nun ja, für eine Weile werd‘ ich die nicht gebrauchen können.“ Semir atmete tief durch und setzte dann zum sprechen an. „Habt ihr dem Gerichtsmediziner schon Bescheid gesagt?“ Dieter nickte und fuchtelte sein Handy in der Luft herum. „Er wird bald kommen“, fügte er noch seiner Geste hinzu und steckte das Mobiltelefon in die Hosentasche. „Dann können wir momentan nur auf ihn warten“, murmelte Semir und erblickte die Schäden im Büro.


    Ben stand auf und ging zu Susanne zu. In seiner gesunden Hand, der blutige Schal. „Den werde ich dir ersetzten“, sagte er und Susanne schüttelte mit dem Kopf. „Vergiss es Ben. Er diente einem guten Zweck.“ Ben legte seinen Kopf schief und sah Susannes Bedrücktheit. „Alles in Ordnung?“ Susanne atmete auf Bens Frage tief durch und sammelte ihre Gedanken. „Nun ja, man wird nicht jeden Tag mit einer Waffe bedroht“, versuchte sie zu scherzen doch ihre zitternde Stimme sprach Bände. „Willst du dir nicht lieber frei nehmen? Deinen Computer haben die Typen eh zerschossen“, empfahl Semir, der sich neben Ben gesellte. „Du bist momentan der Boss“, begann sie und nahm ihre Jacke, „und ich denke du hast recht. Ein heisser Kräutertee, ein paar Talksendungen und eine Pizza vom Lieferdienst werden mich auf andere Gedanken bringen.“ Semir strich kurz Susannes Oberarm und diese verabschiedete sich mit einem Winken.


    „Vielleicht solltest du deine Hand doch besser untersuchen lassen.“ Ben schüttelte den Kopf. „Du hast ja den Sanitäter gehört, ist nur ein Streifschuss. Ausserdem kann ich dich in diesem Chaos nicht alleine lassen. Du pennst ja schon fast im Stehen ein. Kommt nicht in Frage ich bleibe hier.“ Semir gab es zwar nicht zu, aber er war froh, dass Ben so entschlossen war, bei ihm zu bleiben. Denn die schlaflosen Nächte hatten wirklich an seinen Kräften genagt. Inzwischen schlug die Uhr schon zehn Uhr. Als der Schusswechsel vorbei war. Hatte Susanne sofort den Notdienst benachrichtigt. Und dieser hatte seine ganze Stunde bis er fertig war. „Ich schlage vor, wir gehen einen Kaffee trinken. Die uniformierten Kollegen übernehmen die Aufräumarbeiten. Ausserdem kommt zuerst noch Hartmut mit seinem Gefolge von der KTU vorbei. Also können wir uns noch was gönnen.“ Ben nickte auf Semirs Vorschlag und so gingen die Beiden in die Kantine.


    Angela, die gute alte Seele in der Kantine erblickte Semir und Ben, als diese durch die Tür ihr Reich betraten. Mit ihrem breiten Berliner Dialekt begrüsste sie die Beiden. „Gott ihr Beiden“, begann sie und ging auf sie zu, „ich hab‘ gehört was passiert ist. Muss schrecklich gewesen sein wa?“ Semir zuckte mit den Achseln. „Ein guter Kaffee würde uns schon aufmuntern Angie“, süssraspelte er und die dickliche, rothaarige begab sich hinter den Tresen. Sie richtete ihr langes Haar und schob ihre runde Brille zu Recht. Ben setzte sich an einen Zweiertisch und strich sich über die Augenlider. Seine Hand brannte fürchterlich und war zur gleichen Zeit taub. Sie wollte nicht richtig funktionieren. Egal wie Ben sich anstrengte, die Finger zu bewegen, glich dies eher einem schwachen Zucken. „Geht’s?“ fragte Semir und setzte sich gegenüber seinem Partner. „Nicht wirklich“, antwortete Ben ehrlich und demonstrierte Semir sein Leiden. Dieser nahm die Hand in seine Hände. „Sie ist auch ziemlich kalt“, murmelte der Deutschtürke und hielt sie in seiner Handgrube. Ben war dankbar. Denn Semirs Hände waren warm und angenehm. „Na ihr Turteltäubchen?“ scherzte Angela und kam mit zwei grossen Tassen voller Kaffee. Sofort füllte der berauschende Duft des Koffeins die beiden Kommissare. „Gute Güte Ben, wat is‘ denn mit deiner Hand passiert?“ Ben erzählte die Geschichte mit dem Schuss und wie sich die Hand nun anfühlte. Angie ging nach diesem Bericht in die Küche und kam mit einem kleinen Kissen wieder. „Dat is‘ n‘ Kirschkernenkissen. Ich hab’s schnell ein wenig in die Mikrowelle getan. Leg deine Hand einfach da druff, dann sollte die Kälte flugs verschwinden.“ Sie legte das Kissen vor Ben und betete die Hand sanft darauf. Und tatsächlich. Sofort erfüllte sich die Hand wieder mit Wärme. „Du bist ein Engel Angie“, bedankte sich Ben und die Kantinenmeisterin nahm einen Stuhl. „Nehmt Schätzchen, bevor der Kaffee kalt wir und Ben?“ Der Angesprochene sah Angie an. „Schaffst du es die riesen Tasse mit deiner linken Hand zu heben?“ Ben versuchte es, doch es gelang nicht wirklich. Angie lächelte und zog einen verpackten Strohhalm aus der Schürzentasche. Sie packte ihn aus und tunkte ihn in den Kaffee. Semir begann zu lachen und die anderen Beide stimmten in das Gelächter mit ein.

    Jagdfieber




    Hallo Leute
    Eigentlich ist es ja nicht meine Art aber, passend zum zweiten Weihnachtstag stelle ich eine neue Story online. Ich hoffe sie gefällt euch und nehmt es als kleines Weihnachtsgeschenk an. ;)
    Viel Spass beim Lesen!
    Gruss Jenni





    Grosser Dank an Leni vom NCIS-Forum für den Banner!


    1.



    Ben Jäger fuhr mit seinem Motorrad in die Einfahrt und blickte kurz in den Himmel. Es war ziemlich bewölkt und es herrschte eine eklige Mischung zwischen Schnee und Regen. Dies führte dazu dass schrecklicher Matsch auf den Strassen lag und man schon im Radio von den ersten Staus hörte.Doch Ben scherte sich kaum darum. Mit seinem Motorrad kam er überall durch und so musste er nicht früher aufstehen und konnte gemütlich in die PAST fahren. Er stellte sein Motorrad auf den Parkplatz und zog den Helm aus. Mit einer Handbewegung richtete er sich die Haare und zog die Kopfhörer aus den Ohren. Als er damit fertig war ging er in das Gebäude und wurde herzlichst von Susanne König begrüsst. „Ist Semir schon da?“ fragte Ben und Susanne nickte. „Er kam schon um sechs hinein. Er hatte Angst wegen dem Schneematsch.“ Ben verdrehte die Augen und schüttelte mit dem Kopf. „Sobald mal ein wenig was aus den Fugen gerät ist er immer so übervorsichtig. Nun ja, hoffen wir dass er nicht auch noch um vier Uhr morgens aufgestanden ist.“ Er wollte gerade losgehen, als ihn jemand von hinten rief. „Hier mein Junge“, sagte Dieter und übergab Ben eine Liste. „Du hast die Mittagessensliste schon um acht Uhr morgens gemacht?“ Ben nahm die Liste und blickte Hotte mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Sicher ist Sicher Ben. Ausserdem bei dem Schneematsch solltest du früh genug los.“ Ben lachte und klopfte Hotte auf die Schulter. „Ist gut Hotte“, erwiderte er und ging ins Büro.



    Semir sass an seinem Schreibtisch und hatte die Füsse auf dem Arbeitsplatz. Die Arme waren vor der Brust verschränkt und der Mund war offen. Er schlief. Ben schüttelte mit dem Kopf und legte seine Sachen ab. Dann schloss er langsam die Türe und formte vor seinem Mund einen Trichter. „FEUER!“ schrie er und Semir schoss sofort auf und fiel vom Stuhl. „Moin, moin Partner“, stockte Ben hervor und verfing sich in einen lauten Lachanfall. „Ben?“ Semir kam hinter dem Schreibtisch hervor und sah seinen Partner grimmig an. „Bist du völlig übergeschnappt?!“ Ben setzte sich an seinen Schreibtisch und stützte seinen Kopf auf der Hand ab. „Mir geht’s auch gut, danke der Nachfrage“, kicherte er hervor und konnte sein Grinsen nicht verkneifen. Semir setzte sich wieder auf den Stuhl und rieb sich die Augen. „Schlecht geschlafen?“ Semir nickte und massierte sein Gesicht. „Aida hat die Grippe und entzündete Mandeln. Seit dem Schreit sie ununterbrochen vor Schmerzen.“ Bens Grinsen war verflogen und nun hatte er ein mitleidendes Gesicht. „Wenn du willst, übernimm ich Aida mal und du und Andrea schlaft bei mir. Nicht dass du mir noch den Sekundenschlaf am Auto machst.“ Semir lächelte.



    Susanne sah auf, als ein schwächlich gebauter Mann das Gebäude betrat und sich umsah. Die Haut spannte zu den Knochen und die Kleidung wirkte viel zu gross. Die eine Hand hielt er immer wieder unter dem Mantel, den er trug. „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte sie freundlich und stand auf. Der Mann sah sich noch einmal um und nickte. „Ich suche die Direktorin Engelhardt.“ Susanne zuckte mit den Achseln. „Tut mir leid aber sie hat vor eineinhalb Monaten den Dienst quittiert. Wir warten noch auf ihre Nachfolgerin Kim Krüger die in etwa zwei Wochen ihre Arbeit antreten wird.“ Der Mann begann zu zittern. „Das kann nicht sein“, stiess er hervor und die Hand verschwand mehr im Mantel. „Es tut mir wirklich leid“, erwiderte Susanne und wollte sich gerade setzten, als sie den Laut eines Gewehres vor den Augen hatte. Sie stiess einen spitzen Schrei aus und hörte, wie die Polizisten auf sie zukamen. „Keine falsche Bewegung! Oder die Kleine hat ein neues Tattoo zwischen den Augen.“ Die Polizisten wichen zurück und auf einmal fielen Schüsse.



    Das Bürofenster von Ben und Semir zerbrach und die Kommissare legten sich sofort auf den Boden. „Semir alles okay?“ keuchte Ben hervor und hörte von Semir ein kleines „Geht schon.“ Sie zückten ihre Waffen und schlichen zur Türe. Sie hörten immer wieder das Gestöhne von Leuten und das Spritzen von Blut. Sie sahen sich an und nickten. Ben stiess die Türe auf und sahen, wie Susanne weinend am Boden sass und zu ihnen blickten. „Bleibt zurück!“ schrie sie mit Panik in der Stimme. Doch Ben dachte gar nicht daran. Er hob die Waffe. „Waffe runter!“ ermahnte er doch der Mann vor Susanne, der inzwischen Anhang hatte, drehte sich nur zu Ben und schoss. Die Waffe sprang aus Bens Hand und der junge Kommissar schrie vor Schmerz auf. Semir konnte handeln. Er drückte ab und traf den Mann mitten in die Brust. Getroffen ging er zu Boden und blieb regungslos liegen. „Scheisse!“ hörte er einer der Vermummten sagen und dieser winkte die Anderen zu sich. „Lasst uns verschwinden!“ Semir wollte ihnen nach, doch die Opfer hielten ihn zu zurück. Er rannte zu Susanne und sah sie besorgt an. „Alles in Ordnung?“ fragte er und sie nickte und strich sich Tränen aus den Augen. „Ben?“ Semir sah seinen Kollegen auf dem Boden kniend und das Handgelenk haltend. Aus den Fingerritzen floss Blut. „Scheisse“, wimmerte der Jüngere und drückte fester zu. Semir rannte sofort auf ihn zu. „Zeig her!“ befahl er schroff und Ben zog die Hand weg. Vom Handrücken bis zum Handgelenk hatte sich eine Linie gezogen aus der Blut floss. „Ich brauch was zum abbinden!“ schrie er durch den Raum und Susanne reichte ihm ihr Halstuch. „Nimm das!“ sagte sie dabei und Semir nickte dankend. „Du hättest bei Aida bleiben sollen“, stockte Ben hervor und zuckte, als Semir ihn das Halstuch um die Wunde band.

    Hallo Leute


    Passend zu Heilligabend mein Geschenk für euch! ;)
    Ein Teil noch zu "Todesengel"!
    Ich hoffe er gefällt euch und ihr werdet heute reichlich beschenkt. :D
    Sei es mit Liebe oder Geschenken.


    Schönes Fest


    Jenni

    Tell me why?
    Annie Lennox - Why


    Susanne weitete ihre Augen als sie Ben erblickte und ging auf ihn zu. "Jesses", stiess sie hervor und umarmte ihn sanft. "Ich hatte die Nachrichten gesehen. Ich bin froh bist du nicht tot." Ben erwiderte Susannes Umarmung und lächelte kurz. Schiller kam langsam hinter Ben hervor und Susanne erstaunte. "Direktor Schiller", begrüsste sie ihn und schüttelte ihm kurz die Hand. "Das ist Susanne König", begann Semir und wies auf die gute Seele, "unser Gehirn." Schiller verbeugte sich leicht.
    "Am Besten ist es, Sie warten im Büro. Dort können unsere Polizisten auf Sie aufpassen, ohne dass Sie sich belästigt fühlen." Schiller nickte und folgte den Beiden. Ben ging sofort an seinen Schreibtisch und räumte einhändig die letzten Sachen weg. "Was machst du denn da?" zischte Semir und drückte seinen Partner weg. "Ich mach das!"


    Schiller beobachtete die Szene. Er spürte die Sorge und den Kummer von Semir. Auch wenn er nun einen hohen Status genoss, so musste auch er klein anfangen. Und auch er hatte einen viel jüngeren Partner, der gern über das Ziel hinausschoss. Und so schätzte er auch Ben ein. Jung, motiviert, aber auch teilweise übereifrig. Vielleicht war es ja auch nur ein Gefühl, aber er fühlte sich beschützt. Diese Gegenseitigkeit, Jung und Alt, motiviert und erfahren, dass machten gute Teams aus. Und das beruhigte ihn enorm.


    "Du bist der Boss", gab Ben nach und setzte sich auf seinen Bürostuhl. Ein stechender, feuerheisser Schmerz zog durch seine Wunden und er verzog kurz das Gesicht. Auch schossen ihm die Bilder von Jan wieder in den Kopf und er spürte wieder dieses warme Blut an seinen Händen. Er schloss kurz die Augen und öffnete sie dann wieder. Die Bilder waren verschwunden. "Ben?" hörte er Semir sagen und blickte direkt in sein Gesicht. "Alles okay", versuchte er seinen Partner zu beruhigen aber das Zittern in seiner Stimme sprach Bände. "Hey..." Semir strich ihm über den gesunden Oberarm und zwinkerte. "Wir sind doch ein super Team. Wir schaffen das!" Ben nickte und sah zugleich doch den Schmerz in Semirs Augen. Er machte sich Sorgen um Jan und anscheinend schien er sich auch schon mit dem vielleicht baldigen Tot seines ehemaligen Partners abzufinden.


    "Ben!" Dieter und Hotte rannten auf Ben zu und umarmten ihn mit ihrer überschwänglichen Liebe. "Ein Glück! Wir haben uns schon Sorgen gemacht!" Hotte sah sich um und blickte dann zu Semir. "Wo ist Jan?" Semir biss auf die Unterlippe und suchte nach Worten. Dabei versuchte er immer wieder Jan aus dem Kopf zu verdrängen. "Er ist auf der Intensiv", begann Ben mit ruhiger Stimme, "seine Wirbelsäule wurde verletzt. Ausserdem erlitt er einen hohen Blutverlust." Dieters und Hottes Augen weiteten sich. "Ihr müsst uns nun einen grossen Gefallen tun." "Natürlich, was immer du willst!" stiess Hotte hervor und erblickte Schiller. "Das ist Direktor Schiller. Er schwebt in grosser Gefahr. Ich und Semir müssen den Kerl kriegen. Das klappt aber nur, wenn ihr auf ihn aufpasst!" Dieter und Hotte salutierten und gingen zu Herr Schiller. "Keine Sorge. Bei uns sind sie aufgehoben wie in Mutters Schoss." Schiller lächelte. "Da bin ich aber beruhigt."



    "Also", Ben drehte sich zu Semir um, "am Besten ist es, wir gehen zuerst zu Hartmut. Vielleicht hat er uns schon was zum Bus und zu der Kugel." Semir nickte und verliess zusammen mit Semir das Büro. Sie gingen auf Semirs BMW zu und dieser setzte sich auf den Fahrersitzt, versteinerte dort aber. Ben bemerkte dies natürlich sofort. "Parnter?" fragte er besorgt. semir biss sich auf die Unterlippte und strich sich kurz über die Augen. "Alles in Ordnung", flüsterte er mit zitternder Stimme und blickte aus dem Fenster. Jedoch konnte Ben die tränenvollen Augen erblicken. Er rutschte näher zu Semir und nahm ihn in den Arm. "So eine Scheisse", stiess der Deutschtürke hervor und klammerte sich an Bens Kleidung.

    Wann ist es endlich richtig?
    Wann macht es einen Sinn?



    So soll es sein - Ich und Ich



    Ben erkannte leichte Umrisse und das grelle Weiss tat ihm beinahe in den Augen weh. Sein Körper fühlte sich an wie Blei und gleichzeitig war er taub. Er hörte diverse Stimmen, darunter auch die von Semir. Sie überschlug sich immer wieder und er schien sich mit jemanden zu streiten. Denn so aufgebracht hatte sich sein Partner noch nie angehört.
    Ben öffnete noch einmal die Augen. "Semir?" fragte er nach und fühlte dann sofort eine Hand auf seinem Haarschopf. "Ben, Gott sei Dank!" hörte er Semir erleichtert sagen und bald konnte er ihn auch sehen. "Du bist im Krankenhaus. Erinnerst du dich? Du bist zusammengebrochen!" Langsam kamen wieder die Erinnerungen. Ben spürte, wie sein Arm in einer Armschlinge lag, auf seinen Wunden am Kopf wurden Pflaster gelegt und seine einte Hand war eingebunden. "Das Busunglück!" stiess er hervor und schoss auf. "Jan!" Semir nickte mit einem betrübten Gesicht. "Was ist mit ihm?" fragte Ben besorgt und Semir zuckte mit den Achseln. "Er wird immer noch operiert!"



    "Sie sind also Ben Jäger!" Ben sah in Schillers Augen und dieser stellte sich direkt vor. "Sie hatten also den Vorschlag mit dem Bus eingebracht." Ben schluckte. Folgte nun eine Standpauke? Fehlanzeige. Schiller lächelte leicht und fuhr sich durch das schneeweisse Haar. "Sie hatten schnell gehandelt, als Sie Jan erblickt hatten, trotz der Schwere Ihrer Verletzungen. Dafür bin ich Ihnen dankbar!" Ben nickte, vor lauter Erleichterung war er nicht zu mehr fähig. "Wo bin ich eigentlich?"
    "In der Notfallstation. Sie wollen dich gleich in ein Zimmer verlegen." Ben schüttelte mit dem Kopf und nahm seine Jacke. "Vergiss das ganz schnell! Wir müssen den Typ kriegen", stiess er hervor und stand auf, dabei verzog er das Gesicht. "Bist du verrückt?" Ben sah in Semirs Gesicht, dass vor Angst verzerrt war. "Semir, wir sind ein Team, und wie ich das sehe, ist dieser Kerl wahnsinnig! Ich lasse keinen Familienvater einfach alleine!" Semir dachte nach. Er war in dem Alter auch nicht besser und geschadet hatte es ihm noch nicht. "Nun gut, ruh' dich aber bitte noch aus, bis wir Jans Ergebnis haben", drängte er und schubste Ben wieder auf die Liege.




    Es verging eine Stunde, bis ein Arzt auf die Gruppe zukam und sofort stand Ben auf. "Und?" fragte Semir und sah das betrübte Gesicht des Arztes. "Wir mussten Ihren Kollegen auf die Intensiv verlegen Herr Gerkhan. Das Rohr hat die Wirbelsäule verletzt und der Blutverlust war bereits sehr hoch." Logisch, dachte Ben, bei dieser Leichenblässe. Doch die Tatsache mit der Wirbelsäule lag ihm schwer im Magen. "Kann ich zu ihm?" hörte er Semir sagen und der Arzt nickte leicht. "Aber nur kurz. Wir mussten ihn in ein künstliches Koma verlegen. Also wundern Sie sich nicht, wenn er nicht reagiert." Semir nickte und massierte sich mit den Händen das Gesicht. Er spürte Bens Hand auf seiner Schulter.




    Sie sahen durch das Fenster in den Raum und ihnen blieb beinahe die Luft im Halse stecken. Jan lag auf einem Bett, beatmet und an Maschinen angeschlossen. "Um Himmels Willen", stiess Schiller entsetzt hervor und zog sich ein wenig zurück. Anscheinend hatte er auch zuvor noch nicht so was gesehen. Semir zog sich, auf Befehl des Arztes, keimfreie Überzüge an und ging in den Raum. Er ging an das Bett und nahm Jans Hand. "Du musst durchhalten! Bitte", flüsterte er und drückte zu. Doch keine Reaktion. Jans aufgegeltes Haar lag flach im Gesicht. Der quirlige Ermittler war nicht, nur eine leblose Hülle.
    Ben seufzte und zog sich zu Schiller zurück. "Herr Jäger?" Ben sah Schiller an. "Sie sind ja Semirs Parnter...also können Sie es mir am Besten sagen. Kann ich ihm vertrauen?" Ben lächelte und fuhr sich kurz durch's Haar. "Wenn Sie ihm nicht vertrauen, Direktor Schiller", begann er und sein Gesicht wurde ernst, "dann können Sie niemandem trauen. Nicht einmal mir." Schiller sah die Entschlossenheit des jungen Mannes und musste lächeln. "Sie gefallen mir. Sie stehen zu Ihrem Partner. Nun gut, Köln ist Ihr Revier. Ich lege mein Leben in eure Hände. Enttäuschen Sie mich nicht!"

    Wenn ich tot bin,
    tut mir leid dass ich nicht bei dir blieb...
    Ich und ich





    Jan war an der Treppe gelehnt und in seinem Bauch hatte sich ein abgebrochenes Rohr gebohrt. Feuerrotes Blut floss aus der Wunde. Der Kommissar war leichenblass und die Lippen aschfahl. Jedoch waren die Augen weit aufgerissen und blickten Ben direkt an. "Hilf mir", flüsterte er leicht hervor und Ben drängte sich durch die Menge. "Einen Krankenwagen! Wir brauchen sofort einen..."
    "...habe ich schon gerufen!" schrie ein Teenager mit Hip-Hopkleidung hervor und drängte sich zu Ben. "Sie sollten bald da sein." Er nahm sein breites, modernes Halstuch ab und gab es Ben. "Hier, im Fernsehen stoppt man doch immer mit solchen Dingen Blutungen." Ben nickte und verzog das Gesicht, als er das Tuch entgegennahm. Die Wunde in der Schulter begann immer mehr zu schmerzen und das Blut fühlte sich inzwischen eiskalt an. "Hast du gehört Jan? Ein Krankenwagen ist unterwegs", flüsterte Ben seinem Kollegen zu und dieser lächelte. "Es tut verdammt weh", gestand Jan und musste lachen. "Schöne Scheisse."



    Semir wollte gerade losfahren, als er aufkommenden Rauch sah. "Ein Unfall!" hörte er Schiller sagen und spürte seinen Blick. "Sie sind von der Autobahnpolizei! Das müssen wir nachprüfen!" Semir hörte die Stimme beinahe nicht mehr. Denn ihn kam in den Sinn, was sich auf dieser Stelle befand, wo der Rauch aufstieg. Der Bus. Der Bus in dem Jan und Ben waren. "Sie haben Recht", begann er und stieg in den Wagen. "Und Sie bleiben immer bei mir! Ist das klar?" Schiller nickte und befahl Semir auf das Gaspedal zu treten.



    Das laute Heulen der Krankenhaussirenen wurde hörbar und Ben atmete auf. "Sie kommen Jan", jauchzte er erleichtert und nahm Jans Gesicht. Die Haut war eiskalt und die Augen des Älteren begannen zu flackern. "Der kackt uns ab!" hörte Ben den Hip-Hoper entsetzt verkünden und Ben kämpfte selbst gegen die Schwärze der Ohnmacht. "Jan! Nicht aufgeben!" schrie Ben und seine Stimme überschlug sich beinahe. "Komm schon!" Doch die Augen Jans schlossen sich. Instinktiv fasste Ben den Puls. Und er war noch da.
    "Aus dem Weg!" Es wurden die leuchtenden Dresse der Sanitäter sichtbar. Sie stiessen Ben und den Hip-Hoper fort und Ben hörte eine Stimme schreien.



    "Jan! Ben!" Semirs Herz blieb beinahe stehen, als er den zertrümmerten Bus sah. Schiller stieg aus und sah Semir verwirrt an. Langsam begann ihm ein Licht zu dämmern. "Doch nicht etwa Jan Richter?" fragte er entsetzt und erhielt von Semir keine Antwort. Dieser konzentrierte sich auf die Leute, die aus dem Bus stiegen und vor Schock zu weinen begannen. Kinder lagen in den Armen ihrer Eltern und die Studenten begannen hysterisch in ihr Mobiltelefon zu schreien. Doch ein Mann stieg hinaus, zitterte am ganzen Körper und sank auf die Knie. Semir erkannte ihn sofort. "Ben!" schrie er und rannte auf ihn zu. Er sah das rote Blut, dass den Arm hinunterlief. Er sah Bens orientierungslosigkeit. "Ben, sieh mich an." Ben gehorchte. Semir stiess einen entsetzten Stöhner aus, als er Bens Gesicht sah. Schnittwunden im ganzen Gesicht und von der Stirn floss Blut. Dieses wurde doch das blasse Gesicht noch mehr hervorgehoben. "Wir haben versagt", stiess Ben hervor und Tränen begannen aus den Augen zu fliessen. "Jan...er..." Semir sah auf und erblickte, wie eine Trage aus dem Bus kam. Auf ihr lag Jan. Die Stange im Bauch war sichtbar. Sein ehemaliger Partner wurde mit einer Atemmaske beatmet. Die Gruppe beeilte sich und ging sofort in den Krankenwagen. "Es tut mir leid Semir...mein dummer Vorschlag", stockte Ben hervor und Semir hielt ihm sofort einen Zeigefinger vor die Lippen. "Vergiss das sofort", begann er schroff und Bens Augen weiteten sich, "es war nicht deine Schuld!"



    Schiller rannte sofort zu dem Krankenwagen, denn auch er hatte Jan erkannt. Seine junge Entdeckung. Er wurde von den Sanitätern in den Wagen gelassen und in diesem Moment fuhr dieser los.
    Ben sah Semir an und sank langsam immer mehr zu Boden. Seine Beine gaben immer mehr nach und hielten nicht mehr stand. Semir packte seinen Partner am Oberkörper. "Verdammt Ben!" Er sah auf und erblickte einige Sanitäter. "Ich brauche hier sofort einen paar Leute", schrie er und blickte sich um. Schiller war fort. "Scheisse!" stiess er hervor doch lange dachte er nicht drüber nach. Seine Aufmerksamkeit galt Ben.

    Ich hab 'nen Luftballon gefunden
    ich denk' an dich und lass ihn fliegen



    Nena - 99 Luftballons



    Jan und Ben standen rechtzeitig auf und genehmigten sich ein kurzes Frühstück. Keiner hinterliess einen Rest und beide verschwendeten auch keine Zeit. Im Eiltempo liefen sie auf die Buslinie und warteten an der Haltestelle. "Sieh mal", flüsterte Jan, Ben leise zu, "lauter Studenten." Ben nickte leicht und nahm sein Handy hervor. Er wählte Semirs Nummer. "Semir? Hier Ben. Ja, unser Verdacht scheint sich zu bestätigen. Lauter Studenten!" Ben wartete kurz am Telefon, nickte einige Male und legte auf. "Und?" fragte Jan neugierig. "Wir sollen uns diskret verhalten!" erwiderte der Jüngere und blickte immer wieder auf die Strasse. "Hätte ich mir denken können", murmelte Jan und folgte Bens Blick. Mit einem Hupen näherte sich der Bus.



    Semir parkte seinen Wagen auf dem Parkplatz der Universität. Er hatte Ben gerade die letzten Anweisungen gegeben. Doch noch immer beschleichte ihn ein ungutes Gefühl. Vielleicht täuschten ihn seine Sinne, aber er befürchtete, dass noch was schlimmes geschehen würde. Mit diesem Flauen Gefühl im Magen, stellte er sich an eine Wand der Universität und heftete seinen Blick auf die Strasse. Falls doch etwas geschehen würde, müsste er handeln. Das war ihm klar.



    Immer wieder begutachtete Ben die Gäste. Doch nichts. Nichts verdächtiges, nichts aussergewöhnliches. Auch der Busfahrer fuhr gemütlich und vorschriftsgemäss seine Runde. "Haben wir uns vielleicht geirrt?" fragte er selbst. "Kann nicht sein", erwiderte Jan und gesellte sich näher zu Ben. "Wie ich das sehe bist du ein guter Ermittler. Und Semirs Können brauche ich gar nicht in Frage zu stellen. Wir liegen richtig. Aber irgendwas ist anders. Ich habe echt Schiss Ben. Irgendwas wird passieren!" Ben sah in Jans Gesicht und erblickte die Furcht, die dieser Mann im Herzen trug. "Wenn der Scheisskerl es schon geschafft hat, das ganze BKA zu täuschen, warum sollte auch hier nichts unerwartetes geschehen?"
    "Vielleicht, wir werden's sehen", entgegnete Ben und schenkte seinem Kollegen ein kleines Lächeln. In diesem Moment blieb der Bus stehen. Der Busfahrer krümte sich vor Schmerzen und schrie auf. Ben rannte sofort auf ihn zu. Die Hände des Mannes waren einmal ans Hemd, dann an den linken Arm geklammert. "Was ist los? Wieso halten wir?" hörte er verschiedene Fahrgäste sagen und einige begannen zu schreien. Ben und Jan sahen nach links. Doch es war zu spät.



    Semir erblickte den BKA-Direktor der aus seinem roten Mercedes stieg und in Richtung Universität lief. Das war seine Chance, nun musste er sie ergreifen. Er ging auf ihn zu und nahm in sanft an den Schultern. "Direktor Schiller?" fragte er dezent und der grosse, weisshaarige Mann drehte sich um. Er erblickte Semirs Marke. "Gerkhan, Kripo..." Doch weiter kam er nicht, er sah auf Schillers Brust einen roten Punkt und konnte im letzten Moment handeln. Denn in der Wand schlug eine Kugel ein und Putz fiel auf die Köpfe der Beide. "Herr Gerkhan, können Sie mir das erklären?" fragte Schiller geschockt und richtete sich zitternd auf. "Unten bleiben verdammt!" zischte Semir und zog den Direktor wieder runter. "Ich erkläre Ihnen alles später. Doch nun müssen Sie mir vertrauen."




    Ein Laster rammte den Bus von der Seite und riss ihn mit sich. Jan stürzte zu Boden und Ben wurde gewaltsam gegen die Wand geknallt. Scheiben zerbrachen, Kindergeschrei war zu hören und Erwachsene begannen in Panik sich von ihren Sitzen zu lösen. Ben war noch bei Bewusstsein. Jedoch hatten einige Scherben Schnitte in seinem Gesicht hinterlassen und in seiner Schulter brannte es fürchterlich. Als er dort hin sah, hatte sich ein abgeschlagenes Teil an der schmerzenden Stelle hinein gebohrt. Erst jetzt begann der Wagen zu halten. Als der Jüngling aufsah, war der Lastwagen schon verschwunden. Ben spürte wie das Blut an seinem Körper hinunterlief und löste sich langsam von der Wand. Er erblickte die Busgäste, die alles einigermassen überstanden hatten. "Jan!" schrie Ben doch keine Antwort. Er sah wie sich eine kleine Gruppe auf dem Boden gebildet hatte. Er ging zu ihnen und das Bild dass sich ihm bot, würde er nie vergessen.

    Can you stop, please?
    Can you stop the fire?


    Evanescence - Missing



    Es war bereits pechschwarze Nacht, als Semir auf einmal aufsprang und so Jan mit Ben aus der Trance riss. "Ich hab's!" schrie er vergnügt und drückte den Leuchtmarker dick auf das Papier. "Ich hab's ich hab's!" sang er beinahe. Jan und Ben gesellten sich zu Semir und blickten gespannt auf das Papier. "Seht her, ganz am Anfang der Planungsphase hat er den Bus aufgeschrieben und ihn noch beinahe am Schluss noch einmal bestätigt." Ben blätterte seinen Stapel durch und nickte. "Unser Holzauge ist wachsam", murmelte er und blickte zu Jan. "Allerdings, aber wir können nichts nachweisen, ausserdem wissen wir nicht, wer der Partner ist." Semir legte die Papiere auf den Tisch. "Wir müssen ihn bei frischer Tat ertappen. Anders geht es nicht." Er sah zu seinen Partnern und diese nickten. "Vollkommen deiner Meinung."


    In diesem Moment kamen Dieter und Hotte mit einem Koffer ins Büro. "Entschuldigt dass es so lange gedauert hat", schnaufte Hotte und überreichte Jan den Koffer, "aber die Kollegen durchsuchten noch das Zimmer." "Haben sie was gefunden?" Beide Polizisten schüttelten mit dem Kopf. "Keine Einbruchspuren nichts.""Das war zu erwarten", sagte Ben und nahm seine Jacke. "Also, ich schlage vor wir gehen noch die letzten Stunden schlafen. Dann gehen Jan und ich direkt in den Bus und du wartest vor der Universität." Semir dachte kurz nach. "Machen wir's so", stimmte er Bens Vorschlag zu und nahm auch seine Jacke. "Also dann Jan. Pack dein Zeug. Es geht los."


    Jan war erstaunt über Bens Wohnung und hing brav und manierlich sein Jackett an die Garderobe. "Willst du noch was, bevor wir schlafen?" hallte es aus der Küche, die man direkt vom Eingang sehen konnte. Jan schüttelte mit dem Kopf. "Ich brauche nichts, danke", antwortete er doch sein knurrender Magen sprach Bände. Ben musste lächeln. "Du wirst mir ja nicht den Vorrat aufessen. Ausserdem hab' ich auch Hunger. Eine Tiefkühlpizza wird für uns beide ja wohl reichen." Er nahm die Köstlichkeit aus dem Gefrierfach, packte sie aus und stopfte sie in den Backofen. Sofort erfüllte der Duft von Tomaten und Morzarella die Wohnung. stand vor der Theke und Ben wies ihn auf einen Stuhl. Er gab ihn ein Glas Wasser. "Danke", murmelte Jan und Ben zog eine Fratze. "Bist du immer so still?" fragte er schnippisch und Jan sah auf. "Bitte?" fragte er verwirrt nach. "Du bist so ruhig. Das kann ich mir als ehemaliger Partner von Semir kaum vorstellen." Jan musste lachen und nicken. "Eigentlich bin ich wirklich nicht so still aber…ich habe in der Sache echt ein ungutes Gefühl."


    Semir schloss leise die Türe auf und hatte die Schuhe schon vorher ausgezogen. Er schlich langsam ins Schlafzimmer, zog seinen Schlafanzug an und gesellte sich neben Andrea, die bereits friedlich schlief. Er schmiegte sich an sie und sie nahm seine Hand. Ein automatischer Reflex den sie inzwischen schon hatte. Semir dachte nach. Was wenn etwas schiefgehen würde? Was wenn Bens Plan total in die Hose gehen würde? Er versuchte keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden! Im Gegenteil, er versuchte, so ruhig wie möglich einen Schlaf zu finden.

    Krass 8|


    Hallo Elvira :)


    Die Story ist echt spannend, bei dem ersten Kapitel dachte ich wirklich zuerst, du hast Semir sterben lassen. Du beherrschst das Verwirrspiel perfekt und ich muss zugeben: Ich bin jedesmal wieder reingefallen. ^^
    Doch nun kommt es ja noch härter. Semir wurde entführt und ist nun ein Versuchskaninchen, wenn ich diesen Verrückten erwische!
    Ben ist natürlich voller Sorge und ist nun in seinen Träumen bestätigt...wenn...wenn das alles nicht wieder ein Traum ist und du uns wieder in die Irre führst. ;)


    Ich bin gespannt auf mehr


    :thumbup: :thumbup: :thumbup:
    Jenni

    So endlich endlich bin ich auch zu meinem FB gekommen! Hat gedauert ich weiss... :S


    Der Anfang war ziemlich lustig, obwohl ich es noch komischer gefunden hätte wenn Ben von der Leiter gefallen wäre und dann angepisst abnimmt, aber man kann ja nicht alles haben. :D


    Der Fall ist sehr spannend und ich muss meinen Vorpostern recht geben, irgenwas stimmt hier doch nicht. hm... :huh:
    Ich glaube dass dieser Fall noch mit "rotem Schnee" enden wird. Ich bin gespannt! :thumbup:


    Schöne Adventszeit


    Gruss


    jenni

    We only got 4 minutesto save the world


    Madonna feat. Justin Timberlake „4 Minutes“



    „Das wird ja immer schöner“, bemerkte Ben sarkastisch und verschränkte die Arme. „Das können die doch nicht machen!“ stiess Semir entsetzt hervor und seine Augen fielen beinahe aus den Höhlen. „Doch können sie…“ erwiderte Jan betrübt und schlug noch einmal gegen die Wand. „Verdammte Scheisse!“ schrie er hervor und seine Stimme überschlug sich beinahe. „Jetzt zu resignieren bringt auch nichts“, durchbrach Ben diese wuterfüllte Stimmung und gesellte sich zwischen die Beiden, „wir müssen jetzt als Team diesen Anschlag verhindern. Wenn wir es dann nicht schaffen, haben wir es zumindest versucht. Und mal ehrlich Jan, Semir drei solche Koryphäen wie wir in einem Team. Wir können nicht anders, als es schaffen.“ Jan sah Ben an. „Danke…“ flüsterte er leise und Ben nickte.


    „Ich denke zuerst sollten wir herausfinden, wer dieser Partner Meiers ist.“ Jan und Semir nickten und Ben nahm das Taschenbuch hervor. Er ging zu Susanne. „Kannst du von jeder Seite je zwei Kopien machen?“ Susanne nickte und verschwand. Ben ging zurück ins Büro. Jan saß an Semirs Computer und hatte sich von dort durch die BKA-Seite auf sein Konto geloggt. „Ich könnte Meiers Adressblock herausfiltern“, verkündigte er motiviert und seine Finger huschten über die Tastatur. Und tatsächlich, auf dem Bildschirm erschien eine Liste mit den verschiedensten Adressen. „Das könnte es sein“, murmelte er und druckte die Seiten aus. „Gut, bis Susanne die Seiten kopiert hat, können wir uns die Adressen vorknöpfen.“ Ben zog die Papiere aus dem Computer und teilte den Stapel durch drei.


    Doch die Motivation war schnell wieder verflogen. Keine der Adressen war aufschlussreich und konnte ihnen nicht helfen. Susanne kam ins Büro mit drei Stapeln Papier und einem bedrückten Gesicht. „Ihr seht nicht gerade glücklich aus“, sagte sie und verteilte die Dossiers. „Allerdings nicht, hoffentlich finden wir in dem Tagebuch was“, erwiderte Ben und flog mit den Augen schon über die erste Seite. Die Stille in dem Raum, nachdem Susanne diesen verliess, unerträglich und wurde erst von Jans Handyklingeln gestört. Er nahm ab. „Ja? Ja das bin ich...was?“ Jan stand auf und begann im Raum hin und her zu laufen. „Das kann nicht…sie sind sich sicher? Ja…ja die Zimmerhilfe…ja danke…ich lasse mein Gepäck noch abholen.“ Jan verzog das Gesicht als er aufhängte und strich sich durchs Haar. „Alles okay?“ fragte Ben besorgt und Semir ging auf Jan zu. „Jemand ist in mein Hotelzimmer eingebrochen“, antwortete Jan und schmiss vor Wut sein Handy auf den Boden.


    „Du bist dort nicht mehr sicher“, begann Semir und dachte nach, „vielleicht kannst du ja irgendwo unter kommen.“ „Ja bei mir!“ mischte Ben sich ein und zog die Blicke Beider auf sich. „Da kann ich dich beschützen und dazu hast du auch noch ein Gästezimmer und musst bei Semir nicht auf der Couch schlafen.“ Jan sah Semir an und dieser zuckte mit den Schultern. „Machen wir’s so!“ sagte Jan überzeugt und blickte zum Büro hinaus. „Meinst du Hotte und Dieter könnten meine Sachen abholen?“ Semir nickte und ging aus dem Büro.


    Jan drehte sich zu Ben um und dieser sah ihn mit einem Lächeln im Gesicht an. Jan suchte nach Worten doch irgendwie kam er nicht zu welchen. Er wusste nicht, wie er sich diesem Neuling nähern konnte, ohne einen falschen Eindruck zu erwecken. Ben sah aus dem Fenster. „Es wird dunkel“, flüsterte er und seufzte besorgt. „Es tut mir so leid“, begann Jan und Ben sah ihn verwirrt an, „heute Morgen dachte ich noch es wird ein einfacher Einsatz und nun stehe ich hier, mit einem toten Partner der mich angelogen hat, herausgerissen aus einer Illusion und eure Jobs sind auf dem Spiel.“ Ben ging auf Jan zu und klopfte ihm auf die Schultern. „Manchmal gibt’s so scheiss Tage. Aber darauf folgt auch immer ein sonniger Tag. Sorgen wir dafür, dass Morgen wieder so einer ist, wenn wir das Leben von mehreren Leuten gerettet haben.“ Jan nickte leicht und sah, wie Ben Semir an der Tür empfing. „Alles okay, Hotte und Dieter sind gerade losgefahren.“ Er sah Jans betrübtes Gesicht und ging auf ihn zu. „Hey, alles wird gut. Du hast doch Ben gehört. Wir sind absolute Profis.“ Jan nickte und setzte sich wieder an den Schreibtisch. Ben setzte sich auf den Boden und Semir gesellte sich wieder an seinen Arbeitsplatz.


    Sie lasen die Tagebuchtexte durch. Semir und Jan schreckten auf, als sie plötzlich Gesang hörten. Ben hatte den Leuchtmarker in der Hand und sang während er las ein Lied von den Ärzten. Als er die Blicke spürte sah er auf. „Oh entschuldigt“, sagte er verlegen und verstummte. „Das klang gut“, lobte Jan und Semir lächelte. „Seit Ben mein Partner ist, spare ich viel Saft in der Batterie.“ Jan grinste, das erste Mal seit langem. „Kann ich begreifen. Singst du noch ein bisschen, zu Musik kann ich mich immer besser konzentrieren.“ Ben nickte und wieder verliessen Töne seinen Mund.

    Let mercy come andwash away, what i’ve done


    Linkin Park - What i’ve done


    Sie durchsuchten alles. Koffer, Schränke, die Minibar. Nichts war von den Dreien gefeit und nichts konnte sich vor ihnen verstecken. Als Ben die Minibar öffnete, wunderte er sich über die Leere in dieser Bar. „Wie lange bist du schon hier?“ Jan kam hinter dem Bett hervor und dachte kurz nach. „Zwei Tage, warum?“ Ben grinste leicht. „Er hat die ganzen alkoholischen Getränke vertilgt.“ Jan ging auf den Jüngling zu und blickte hinein. „Tatsächlich“, stimmte er zu und schüttelte mit dem Kopf. „Leute?“ Semir hatte die Nachttischschublade offen und zog daraus ein kleines Buch mit rotem Samtumschlag. Mit goldenem Faden war das Wort „Tagebuch“ eingenäht worden. Allerdings war, wie bei so vielen Tagebüchern, auch dieses verschlossen. Semir nahm sein kleines Taschenmesser hervor und schnitt das Band durch.



    Er blätterte bis zu dem Datum durch, wo die Rechercheblätter begonnen hatten. „Na sieh mal einer an“, murmelte er und hörte, wie sich Ben und Jan hinter ihn gesellten. „Ben hat richtig gelegen. Der Typ hatte wirklich alles genau hier reingeschrieben.“ Er las vor:




    Mittwoch 20. Februar




    Am Freitag ist es soweit. Ich und die Kontaktperson werden unseren Clou starten. Das Lösegeld ist bereits auf dem Konto eingegangen und ich bin über die beachtliche Summe erstaunt. Meine Rente wird jedenfalls gesichert sein. Die Waffen wird meine Kontaktperson mitbringen. Zwei Schätzchen von Gewehren. Wir werden das Gefährt überfallen und die Studenten als Vorwand benutzen. SEK-Beamte haben ja immer das Problem, auf junge Erwachsenen oder auf Kinder zu schiessen. Dies wird unser Vorteil sein. Ich werde versuchen, Jan Richter aus dieser Sache zu halten. Es ist einfach schade um diesen jungen Kerl. Er hat Talent und er soll nicht so enden wie er…




    „Das war der letzte Eintrag.“ Ben nahm das Buch an sich und konnte nur zustimmen. „Das war gestern Abend“, fügte er noch hinzu und klappte es zu. „Was immer er geplant hatte, er hatte einen Komplizen oder Partner. Und dieser lauft noch frei herum!“ Jans Stimme zitterte vor Wut und er stand auf. Die Matratze des Betts wackelte von dieser ruckartigen Bewegung und der BKA-Polizist schüttelte immer wieder mit dem Kopf. „Wie konnte ich nur so naiv sein!“ stiess er immer wieder hervor und Semir ging auf ihn zu. Er legte ihm die Hände auf die Schulter und sah ihn mit seinem typischen beruhigenden Blick an. „Sehen wir zu dass wir diesen Kerl kriegen. Was anderes können wir im Moment nicht tun.“ Ben spürte bei dieser erwärmenden Szene einen Schwall Eifersucht aufkommen den er versuchte zu unterdrücken. Wie ein trotziges Kind fühlte er sich. Mein Semir, nicht deiner!Er steckte das Tagebuch ein und stand auf. „Gehen wir ins Revier zurück“, murmelte er und ging auf die Türe zu. Semir und Jan folgten ihn.




    Susanne sah auf, als sie die drei Männer hereinkommen sah und stand auf. „Herr Richter?“ fragte sie und Jan ging auf sie zu. „Das BKA hat angerufen. Sie wollten mir nicht sagen wieso.“ Jan nickte dankend und nahm sein Handy hervor. „Ihr entschuldigt mich kurz?“ Ben und Semir nickten. Sie gingen ins Büro und Ben setzte sich. Er zog einen Schmollmund und spielte mit Semirs kleinen Spielzeugauto. „Ist was nicht in Ordnung?“ fragte der Ältere und Ben hörte ihn nicht. Zu verfangen war er in seiner Welt. „Erde an Ben, Hallo?“ Das Hallo war gekonnt laut ausgesprochen und Ben sah auf. „Was?“ Semir sah ihn auffordernd an. „Du warst die ganze Fahrt verdächtig still. Alles in Ordnung?“ Ben nickte bloss und spürte, dass er seinen Schmollmund nicht verziehen konnte. „Bist du etwa eifersüchtig?“ Bens Herz machte einen Sprung. Ertappt! Semir hatte den Nerv getroffen. „Du bist eifersüchtig.“ Ben blickte aus dem Fenster.




    „Kann sein“, murmelte er und Semir musste grinsen. „Mein Kleiner ist eifersüchtig“, begann er und gesellte sich zu Ben, „mach dir darüber keine Sorgen. Wir Beide sind doch ein Team. Oder hätte ich dich gesucht und aus dem Grab gefischt, wenn ich dich einfach mit jedem ehemaligen Partner austauschen wollte?“ Ben schüttelte leicht mit dem Kopf. „Eben. Ausserdem hast du Jan ja gehört. Er vermisst die Autobahnpolizei zwar, aber er könnte nicht mehr zurück. Dass er beinahe bei einem Undercovereinsatz gestorben wär, ist ihm in die Knochen gefahren und er ist gegangen. Du bist lebendig begraben worden, deine Freundin wurde umgebracht und du bist bei mir geblieben“, Semirs Stimme war wirklich warm geworden und Ben konnte sich ein Lächeln verkneifen. „Ich bin schon ein kleiner, dummer, treuer Hund oder?“ Semir nickte als Bestätigung und klopfte Ben auf die Schulter. „Ausserdem ist Jan kein schlechter Kerl.“




    Die Tür schwang mit einer Wucht auf und Jan kam mit kreideweißem Gesicht ins Büro. „Scheisse!“ fluchte er und schlug gegen eine Wand. „Was ist denn los?“ fragte Semir besorgt und Jan stand auf. „Der Assistenzdirektor wurde ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Uns wurde eine Frist gesetzt. Semir, wenn wir das Attentat nicht verhindern können, können wir unsere Jobs an die Wand schmieren!“

    I am a fighter and I ain't gonna stop
    There is no turning back - I've had enough


    Christina Aguilera



    Ben ging auf den Schreibtisch zu und überreichte Jan eine Tasse Kaffee. Dieser bedankte sich und gönnte sich einen Schluck. "Dass heißt du warst schon länger der Partner von diesem Meier?" Jan nickte und stellte die Tasse ab. "Genauer gesagt seit zwei Jahren. Ich wurde in dieser Zeit befördert und Meier nahm sich Meiner an. Er meinte, man könne einen solchen jungen Typen nicht alleine auf die Strasse lassen." Er lehnte sich zurück und strich sich über das Gesicht. Dabei massierte er die Augenlider. Er konnte kaum glauben, was da geschehen war. Semir und Ben sahen diese Bedrücktheit und Ben ging auf Jan zu. "Woran waren Sie dran Richter?" fragte er direkt, jedoch in einem sanften Ton. Er musste zwar nie den Tod eines Partners erleben, jedoch hatte er schon seine Geliebte verloren. "Jan, nur Jan. Formalitäten nerven mich sowieso nur", erwiderte Jan und Ben nickte mit einem Lächeln. "Eigentlich nichts großes, um ehrlich zu sein hatten wir nur einen Gefangenen übergeben. Da es jedoch ein ehemaliger Terrorist war, der noch die letzten Jahre in einem normalen Gefängnis verbringen darf, sollte dies das BKA übernehmen. Reine Sicherheitsmassnahme." Semir nickte und blickte ins Büro hinaus. "Was ist eigentlich mit der Chefin geschehen? Ich sehe sie so gar nicht." Ben und Semir schluckten. "Sie hat aufgehört", antwortete Ben der zuerst wieder das Wort fand. Er erzählte von dem schrecklichen Erlebnis dass Anna Engelhardt dazu brachte, aufzuhören. "Sie wollte nicht mehr", ergänzte Semir mit trauriger Stimme. Er ahnte, dass noch mehr Fragen kommen würden.


    "Und die Kriminalbeamtin, ist auch eine Neue." Semir nickte. Nun musste er erklären, denn Ben hatte ja nur mit Susanne zu tun gehabt. "Sie ist gegangen, nachdem mein vorletzter Partner, Tom, gestorben ist. Als Chris, ebenfalls verstorben, dazu kam, kam auch Susanne neu ins Team." Ben hielt diese erdrückende Traurigkeit kaum aus. "Aber es gibt auch erfreuliches"; begann er, lächelte dabei und legte die Hände auf Semirs Schultern, "unser gute Semir hat für seine Rente gesorgt." Jans Gesicht erhellte ein wenig. "Wirklich? Du bist Vater geworden?" Semir nickte stolz und auch sein Gesicht strahlte. "Sie heißt Aida. Meine süße, kleine Tochter." Jan grinste und stand auf. "Da muss ich doch noch gratulieren", sagte er begeistert und klopfte Semir auf die Schulter. "Andrea hat da super Arbeit geleistet. Und dank Ben lernt sie nun Bobbycar fahren." Jan sah Ben mit einem fragenden Blick an. "Ein Geburtstagsgeschenk von mir", erklärte er und Jan nickte.


    Es klopfte und Dieter kam mit einem Karton herein. "Hier die persönlichen Dinge, die man am Tatort gefunden hat", schnaufte er und Ben nahm ihm sofort die Kiste ab. "Danke dir Hotte." Er stellte die Kiste auf den Tisch und öffnete sie. Jan gesellte sich neben ihn und zog einen Stapel Papiere hervor. "Hotte, warte kurz!" schrie er und Hotte gehorchte. "Woher habt ihr diese Papiere?" Der beleibte Polizist kam zurück. "Sie waren im Handschuhfach", antwortete er und ging nun endgültig aus dem Raum. "Weshalb die Frage Jan?" fragte Semir und Jan schüttelte verwirrt mit dem Kopf. "Wir haben uns zum Mittagessen getrennt. Er wollte lieber Fast Food essen gehen. Ich hatte mich für was Chinesisches entschieden. Und als ich aus dem Auto ging, war im Handschuhfach des Porsches nur mein Handy." Er sah sich die Papiere genauer an. Seine Augen wurden immer größer und sein Blick immer wie verwirrter. "Das kann nicht sein…" flüsterte er und setzte sich."Jan?" fragte Semir besorgt und legte eine Hand auf seine Schultern. Ben nahm die Papiere an sich und blätterte sie durch.


    "Scheisse, Semir…" Er gab seinem Partner die Papiere und der Älteste der Gruppe sah sich ebenfalls das Geschriebene an. Es waren Fotos des Direktors des BKA. Wo er sich aufhielt zu welcher Zeit. "Ist das Meiers Handschrift?" fragte Ben und Jan nickte. "Deshalb wollte er, dass wir nach Köln gehen…" Semir gab ein kurzes "Hmmm", von sich und legte die Papiere auf den Tisch. "Es ist vermerk, dass er übermorgen um 14.00 eine Lesung hat. Was weißt du davon?" Jan sah auf. "Die Kriminologiestudenten hier in Köln werden über das BKA unterrichtet. Eigentlich was kleines…" Ben nahm sich das letzte Blatt dieses Stapels vor und las es noch einmal genau durch.


    "Ich bin dafür dass wir in sein Hotelzimmer gehen." Semir und Jan sahen Ben verwirrt an. "So wie der schreibt führt der bestimmt Tagebuch. Und dort werden wir bestimmt noch mehr Informationen finden." Jan stand auf und zog sich seinen Blazer an. "Dein Zögling hat recht. Ich habe den Schlüssel. Gehen wir dorthin", sagte er und Semir nickte. Sie fuhren in Bens Mercedes. Ben wollte nämlich, dass sich die Beiden richtig austauschen konnten. Eifersucht verspürte er keine. Es war werde die richtige Zeit noch der richtige Ort. Außerdem hatte er keinen richtigen Grund dafür. Dieser Jan schien ein netter Kerl zu sein und alle von Semirs Freunden waren für Ben auch seine Freunde. Semir und Jan tauschten diverse Dinge aus. Liebesbeziehungen, aktueller Gesundheitszustand und wie sich Jan im BKA fühle. "Ganz gut", begann er und kratze sich am Hals, "dieser Undercovereinsatz damals hat mir einfach die Augen geöffnet. Deshalb wollte ich gehen. Ich wollte nicht in einem Wagen enden. Obwohl ich zugeben muss, dass ich die Zeiten auf der Autobahn ein wenig vermisse." Semir sah Jan total ungläubig an. "Okay ich vermisse sie sehr! Aber ich könnte auch gar nicht mehr zurückkommen. Ich habe Verpflichtungen in Berlin. Außerdem fahre ich kaum mehr selbst Auto. Also merke es dir Ben! Ja nie aufgeben Auto zu fahren." Gelächter im Auto. "Ich werde es mir merken."


    Das Hotel in dem Jan übernachtete, was schick eingerichtet. Jedoch war es kein fünf Sterne Hotel. "Da wären wir", kündigte Ben an und drosselte den Motor. Semir und Jan stiegen aus. Ben tat es ihnen gleich. Sie gingen zum Aufzug und Jan wählte das Stockwerk. Er kramte in seinen Taschen und zog eine Karte hervor. "Sehen wir mal was der Gute für uns versteckt hält."

    Hey Elvira


    Keine Sorge ich habe daran gedacht, nur wollte "Mister Internet" nicht so wie ich wollte und es hatte mir beim reinstellen die ganzen Absätze gelöscht. X( Anscheinend bin selbst schon ich zu alt für diese moderne Technik. ;)