Betrogen

  • Das konnte durchaus sein. Aber ein Teil von Semirs innerem wollte daran noch immer nicht glauben. „Hier können sie ungestört telefonieren...“, meinte Peter dann und wies seinen Schützling in einen großen Lagerraum hinein. Christopher Holmes blieb in der Tür abrupt stehen. „Hier soll ich telefonieren? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz oder?“, fauchte er und drehte sich dann zu Peter um. Doch dieser hatte eine Waffe in der Hand und stieß Sir Christopher weiter in den Raum hinein. Sofort zog Semir seine Pistole aus dem Halfter und rannte in den Raum hinein. „Wusste ich’s doch...“, stieß Semir aus und richtete die Waffe auf Peter, doch dieser lachte nur verächtlich auf. „Waffe weg...Bulle...“, stieß eine andere Stimme aus. Semir verspürte plötzlich zwei Waffenläufe im Nacken, einer rechts und einer links. „Verdammt...“, stieß er aus und ließ seine Waffe sinken.
    „Peter, was soll das? Warum helfen sie diesen Schweinen?“, fauchte Sir Christopher und machte einen Schritt auf seinen Mitarbeiter zu. „Tja, das liebe Geld. Außerdem habe ich im Gefängnis eins gelernt. Vertraue nur dir selbst...“, grinste er und stieß den Engländer dann vorwärts, nachdem er ihn mit Semirs Handschellen an den Deutschtürken gebunden hatte. „Peter, ich schwöre dir, dafür mach ich dich fertig.“, zischte Semir nur und wurde dann von den beiden anderen vorwärts gestoßen.


    „Semir, der Wagen...Semir?“, kam es von Ben, als er wieder ins Foyer rannte und nach seinem Partner Ausschau hielt. Doch nichts war von Semir zu sehen. Ben fragte einen der Mitarbeiter nach Semir. Dieser beschrieb ihm, dass der Mann nach hinten in den Lagerraum gegangen sei. Was wollte Semir denn im Lagerraum?, dachte Ben nur und nahm ebenfalls den gleichen Weg. Hier hinten war aber nichts, fauchte er innerlich, als er zwischen Kisten und anderem Gerümpel stand. Er wollte schon wieder nach vorne gehen, als er durch ein Fenster einen Blick auf den Hof riskierte. „Verdammt...“, stieß er aus, als er sah, dass Semir und dieser Mister Holmes von drei bewaffneten Leuten in einen Transporter gestoßen wurden. Einer von ihnen...ja...doch, das war dieser Peter Nussbaum. Sofort rannte Ben zur Hintertür, stieß sie mit dem Fuß auf und zog seine Waffe. „Polizei...Waffe weg...“, schrie Ben nur und zielte auf Peter, doch schon wurde auf ihn geschossen und der junge Hauptkommissar musste sich hinter ein paar alte Kartons werfen, die auch keine Sicherheit boten. „Verdammt...“, stieß er aus, als eine Kugel direkt vor seiner Nase in den Beton einschlug und ihm Splitter des Belags in die Augen spritzten. Er kroch ins Gebäude zurück und gab noch einige unkontrollierte Schüsse ab, ehe er blinzelnd sah, wie der Transporter vom Hof rauschte, wo natürlich keine Polizei stand.


    ....

  • Der weiße Kastenwagen schnellte über den Asphalt und hatte alsbald die Autobahnauffahrt erreicht, als Ben endlich in seinen Mercedes sprang und mit Vollgas die Verfolgung aufnahm. „Keine Sorge Semir, ich hol dich da raus.“, stieß der junge Hauptkommissar aus und griff zum Funk. „Cobra 11 an Zentrale...verfolge weißen Renault-Transporter mit dem Kennzeichen K-JO 452...Polizist entführt...ich wiederhole Polizist entführt...brauche dringend Verstärkung...habe gerade neues Konferenzzentrum verlassen und fahre jetzt Richtung Düsseldorf...“, stieß Ben aus und warf dann das Funkgerät auf den Beifahrersitz zurück. Er ließ den Motor aufheulen und lenkte seinen Mercedes an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbei, schnitt andere Autos zum Teil um haaresbreite. „Sorry...“, schrie Ben einem Fahrer nach, den er so geschnitten hatte, dass dieser sich vor einem Lkw quer stellte und von dem schweren Tonnenlaster am Heck erwischt wurde. Der Transporter fuhr einfach weiter und bahnte sich seinen Weg durch die vielen Autos, doch Ben blieb eisern dran und versuchte, sich durch nichts ablenken zu lassen.


    „Verdammt, der Bulle ist immer noch hinter uns her...“, stieß Vasilis aus und drehte sich zu den Gefangenen um, die von Peter gerade fachgerecht und bewegungsunfähig gefesselt wurden. „So, das wäre es dann mal...“, lachte er und besah sich sein Werk. Semir funkelte ihn nur verächtlich an. „Warum das alles?“, wollte er wissen und knirschte so mit den Zähnen, dass er sie beinahe durchgerieben hätte. „Peter, warum?“ „Tja Semir, das Leben im Gefängnis hat mir gezeigt, dass es nur eine Welt und ein Gesetz gibt...das Gesetz des Stärkeren. Und die Welt...nun ja...die Welt wird nur von einem Gott regiert...dem Gott des Geldes...“, grinste er und tätschelte Semir dann verächtlich die Wange, ehe er einen Blick aus dem rückwärtigen Fenster warf. „Scheiße, der kommt uns verdammt Nahe...“, schrie er nach vorne und wollte dann zu seiner Waffe greifen. Doch Semir zog die gefesselten Füße an und stieß Peter damit in den Hintern. Dieser konnte sich nicht halten, fiel an die Tür und die Tür schwenkte aus. „Verdammt, zieht mich rein...“, schrie er und klammerte sich an der Tür fest. Mit einem zufriedenen Grinsen sah Semir, wie Peter an der Tür hing und versuchte, wieder in den Wagen zurück zu kommen. Schnell war Sven hinten und zog den Deutschen wieder auf die Ladefläche.

  • „Das machst du nicht noch einmal...“, fauchte Peter, doch ehe er Semir dafür bestrafen konnte, flogen schon die Kugeln in das Innere des Transporters. „Scheiße, dein Partner schießt auf uns...“, schrie Sir Christopher und zog mehr und mehr die Beine ein. Auch Semir suchte sich Deckung. Peter drehte sich um und eröffnete das Feuer auf den Angreifer, während Sven nach vorne ging und auf Vasilis sah. Dieser steuerte immer noch weiter und rammte einen Kleinwagen, der sich nun auf Bens Fahrbahn drehte und der Kommissar so ausweichen musste, dass er fast in die Leitplanke geknallt wäre. „Wir haben ihn abgehängt.“, stieß der Grieche aus und fuhr dann noch schneller, lenkte dann in die nächste Abfahrt hinein. Jetzt kam Peter auf Semir zu. „Das war sehr unklug.“, stieß er aus und schlug Semir mit dem Waffenlauf ins Gesicht. Dessen Kopf flog zur Seite und eine blutige Schramme zeichnete sich ab. „Los, machen wir, dass wir zum Versteck kommen.“, stieß Peter aus und ging dann zu Vasilis und Sven nach vorne. Christopher blickte Semir an. Das rote Blut des Polizisten lief ihm von der Stirn über die Augenbraue direkt ins Auge. Der kupferne Lebenssaft brannte wie Feuer und Semir musste sein Auge zukneifen. „Wie geht es dir?“, wollte Sir Christopher wissen und sah sich dann zu den Entführern um. „Wie immer...Schmerzen gehören zum Beruf.“, lächelte Semir und sah mit seinem zugekniffenen Auge aus, wie ein einäugiger Pirat. Christopher musste lachen, als er diesen Blick sah. „Wir müssen etwas unternehmen. Kommst du an deine Fesseln ran?“, wollte Semir wissen und versuchte, an die Fesseln seines Freundes zu kommen. „Ich werde es versuchen, aber das wird schwierig. Der Knoten sitzt sehr fest.“, kam es nur vom Engländer. Beide arbeiteten innig an die Fesseln. Würden sie es schaffen, sich zu befreien?


    ...

  • Ben schlug aufs Lenkrad. Er hatte sie verloren. „Ben...was ist bei ihnen los? Ben? Hören sie mich?“, wollte Kim wissen. „Chefin, ich habe Semir verloren. Die haben hier ein Trümmerfeld angerichtet.“, meinte Ben und hielt dann das Funk in den Händen. „Okay, fahren sie zum Kongresszentrum zurück und richten sie alles ein. Sicher werden sich die Kerle bald bei ihnen melden.“, gab Kim bekannt und dann war es im Funk still. Ben nickte nur und hängte das Funkgerät wieder weg. Er fuhr mit seinem Wagen zurück und traf zeitgleich mit Hartmut am Zentrum ein. „Hallo Feuerpinsel...“, begrüßte Ben den Techniker und legte ihm dann die Hand auf die Schulter. „Hallo Staubsauger...“, konterte Hartmut nur und beide gingen dann in das Gebäude, wo der Techniker sofort eines der zentralen Telefone mit den üblichen Überwachungskram versah und Ben sich nur umsah. Sofort kam Tobias Neumann auf den jungen Hauptkommissar zugerannt. „Ich dachte, sie sind für die Sicherheit verantwortlich? Und jetzt muss ich erfahren, dass einer der Veranstalter unseres Treffens von Terroristen entführt wurde. Was sind sie eigentlich für ein Polizist?“, fauchte Neumann und ließ Ben nicht durch. Doch diesem reichte es langsam und er holte mit der Faust aus, traf den Mann direkt am Kinn. Wie ein gefällter Baum ging der Wirtschaftsexperte zu Boden. „So, jetzt ist Ruhe. Schafft ihn auf einen Stuhl, damit man nicht dauernd über ihn fällt.“, knurrte Ben und sah sich in den hinteren Teilen des Zentrums um.


    Der Transporter bog von der Autobahn ab und schien einen holprigen Feldweg entlang zu fahren. „Verdammt, ich hatte es fast.“, stieß Semir aus und musste dann aufgeben, weil er es nicht bekam. „Warte, warte...ich hab's gleich bei dir...“, meinte Sir Christopher und bekam dann wirklich den Knoten auf. „Ha, geschafft...“, kam es nur von ihm und Semir merkte, wie die Fesseln fielen. Doch dann kam Peter wieder nach hinten und sah auf die Beiden. „So, wir sind dann bald da. Ich verbinde euch jetzt die Augen und ihr tätet besser daran, nichts zu unternehmen.“, stieß Peter aus, doch im nächsten Moment hatte sich Semir schon auf ihn gestürzt und ihn zu Boden geworfen. Schnell versuchte Christopher zu helfen, wollte Sven davon abhalten, sich einzumischen und stellte ihm ein Bein. Der Russe flog mit dem Kopf gegen die Tür und blieb benommen liegen. Semir wurde mit Peter fertig, doch dann kam Vasilis nach hinten, der den Wagen gestoppt hatte. „Jetzt ist Schluss mit der ganzen Sache.“, fauchte er und hielt dabei die Waffe in der Hand. Doch Christopher ließ sich nicht so schnell unterkriegen. Seine gefesselten Beine zog er so durch, dass der Grieche nach hinten fiel und mit dem Kopf auf das Lenkrad schlug. Peter war ebenfalls ausgeschaltet und Semir konnte den Engländer die Fesseln abnehmen. „Man, das war klasse.“, lobte er den Engländer. „Danke...doch jetzt sollten wir machen, dass wir hier weg kommen.“, stieß Christopher aus und stieß die Tür auf. Semir sprang zuerst und dann wollte der Engländer, doch plötzlich durchdrang etwas seine Schulter und er fiel aus dem Wagen, blieb keuchend am Boden liegen und da der Wagen auf einem Abhang stand, rollte er langsam auf den Mann zu.

  • Emily sah auf ihr Telefon, als sie im Probenraum saß. Ben hatte sie schon lange nicht mehr angerufen. Ob da etwas passiert war? Sie wollte doch mal hören, ob alles in Ordnung war und dann wollte sie sich auf wieder verabreden. So wählte sie Bens Handynummer an. „Hallo mein Schatz...“, meldete er sich mit hastiger Stimme am anderen Ende. „Hallo Ben, ich hoffe, du hast mich nicht vergessen?“, wollte sie mit zärtlicher Stimme wissen und blickte mit verliebten Augen auf das Bild, dass auf ihrem Schreibtisch stand. Ben und sie, Arm in Arm und vollkommen glücklich und verliebt. „Wie könnte ich dich vergessen? Nur jetzt ist es etwas stressig. Semir ist gerade verschleppt worden, zusammen mit einem anderen Würdenträger...“, gab Ben knapp bekannt. „Oh, dann rufe ich gänzlich ungelegen an. Dann hat sich ja auch meine zweite Frage erledigt. Ich hoffe, du findest deinen Kollegen schnell wieder. Ich will ihn nämlich endlich kennen lernen.“, meinte sie, gab ihm einen Kuss durchs Telefon und legte dann auf.
    „Und Hartmut, hast du deine Technik schon angeschlossen?“, wollte Ben wissen und sah den Rotschopf über dessen Schulter. „Sie ist schon längst bereit. Jetzt müssen sie nur noch anrufen.“, meinte er. „Ja, wenn sie es nur endlich täten.“, stieß Ben aus und rieb sich nervös die Hände. Kim kam herein und sah sich suchend nach Ben um. „Chefin, was machen sie denn hier?“, wollte er wissen und kam angelaufen. „Sie denken doch wohl nicht, dass ich sie mit der Situation allein lasse.“, meinte sie und ging dann zu Hartmut. „Haben sie schon was?“, wollte sie wissen, doch der Feuerpinsel schüttelte nur mit dem Kopf. „Wie lange ist es schon her, dass sie entführt wurden?“, fragte sie dann Ben. „Etwa anderthalb Stunden.“, erklärte Ben und Kim nickte. „Hartmut, ich brauche eine Karte von der Gegend und dann suchen sie heraus, wie lange man in einer Stunde und dreißig Minuten fahren kann.“, forderte sie vom Techniker. Dieser nickte und machte sich sogleich ans Werk. „Keine Sorge Ben, wir finden Semir schon.“, erklärte sie. Ben hoffte es inständig.


    „NEIN!!!“, schrie Semir und packte seinen englischen Freund am gesunden Arm, zog ihn von der Fahrbahn in den Waldgraben hinein. Der Wagen donnerte vorbei und landete gegen einen dicken Baum. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, wollte Semir wissen, als er keuchend auf den Engländer sah. Dieser richtete sich vorsichtig auf. „Mein Arm...ich kann ihn nicht bewegen...“, kam es mit klappernden Zähnen von Sir Christopher. Der Deutschtürke besah sich den Arm. „Oh Shit...du hast eine Schusswunde in der Schulter. Sieht ziemlich übel aus.“, meinte Semir und sah dann zum Wagen hinunter. „Wir sollten aber erst machen, dass wir hier weg kommen.“, stieß Semir aus und half seinem Freund aufzustehen. Schon im nächsten Moment schlugen die Kugeln um sie in den Bäumen ein und zischten an ihren Ohren vorbei. Sie rannten immer weiter und in eine ihn unbekannte Richtung. Beide mussten erstmal weg von hier. Wie ist egal.


    ...

  • „Verdammt, wir müssen sie wieder finden...sonst vermasseln sie uns den ganzen Plan.“, fauchte Sven und sah Vasilis an, der sich langsam wieder von seiner Ohnmacht erholte. Auch Peter kam aus dem Wagen geklettert. „Wir sollten erstmal zu unserem Versteck zurückgehen und unseren Anruf tätigen. Dort wartet auch ein Wagen, den wir zur Verfolgung nutzen können. Sie kommen eh nicht weit. Da geht es zum alten Steinbruch und dann erstmal 50 Meter in die Tiefe.“, lachte Peter nur. „Okay, aber wir müssen uns beeilen. Es wird bald dunkel und der Termin mit dem Piloten ist fest veranschlagt.“, fauchte Vasilis und alle drei machten sich auf dem Weg zum alten Flugplatz.


    „Verdammt, sie haben sich noch immer nicht gemeldet.“, stieß Ben aus und sah sich um. Tobias Neumann, den Kerl, den er niedergeschlagen hatte, war verschwunden. Vielleicht auch besser so, dachte Ben und widmete sich wieder Kim und Hartmut. Er merkte aber nicht, wie der Mann mit dem russischen Abgesandten sprach, der sich heftig mit ihm unterhielt und wild gestikulierte. „Hartmut, haben sie das Raster erstellt?“, wollte Kim wissen. „Ja, aber es ist nicht viel.“, meinte er nur. „Zeigen sie es mir trotzdem.“, bat die Chefin der Autobahnpolizei und sah dann auf den Bildschirm. „Hier, sehen sie...man kann deutlich einige sehr gute Verstecke sehen. Darunter einen alten Bunker, einen Flugplatz und dann noch einen alten Steinbruch mit sicherlich sehr vielen, leerstehenden Bauwagen.“, erklärte der Techniker. „So eine verdammte...Wir brauchen irgendeinen Anhaltspunkt. Ich will einen Hubschrauber, der das Gebiet weiträumig abfliegt und alles untersucht.“, fauchte sie und ging wieder zu Ben. Dieser saß nervös neben dem Telefon und kaute an seinen Fingernägeln herum. „Man, ich hoffe, sie rufen bald an. Das ist ja nicht auszuhalten.“, stieß Ben aus und im nächsten Moment klingelte das Telefon. „Jäger...“, meldete er sich und hörte schon die Stimme am anderen Ende der Leitung.

  • „Sie warten sicher schon auf meinen Anruf nehme ich an.“, höhnte die Stimme am anderen Ende und Ben konnte die Wut, die in diesem Moment in ihm aufstieg, nur schwerlich unterdrücken. „Wo ist mein Kollege? Was haben sie mit ihm gemacht?“, fauchte Ben wütend in den Hörer und sah zu Hartmut, der vor seiner Technik saß und versuchte, das Signal des Anrufs zurück zu verfolgen. „Nur keine Sorge...ihm geht es gut und dem Engländer auch...Wir verlagen für beide zwölf Millionen Euro. Wann und wo die Übergabe stattfinden soll, erfahren sie noch.“, kam es nur von der Stimme und kurz bevor die Minute verstrichen war, legte er auf. „Verdammt, noch eine Sekunde länger und wir hätten ihn gehabt.“, stieß Kim aus, die während dem ganzen Telefonat neben Hartmut gestanden hatte. „Hast du dennoch was, Hartmut?“, wollte Ben wissen und sah dem Rotschopf über die Schulter. „Wie man es nimmt. Er muss hier irgendwo in dem Gebiet sein.“, gab der Feuerpinsel zurück und deutete auf einen großen Kreis auf der Karte, der sowohl den alten Flugplatz, wie auch den alten, weitläufigen Steinbruch. „Na toll...da brauchen wir ja Tage um das alles zu durchsuchen.“, stieß Ben aus und schlug auf den Tisch. „Ben, beruhigen sie sich. Wir werden jetzt erstmal das Geld auftreiben und dann sehen wir weiter. Auf alle Fälle werde ich einen Hubschrauber anfordern, der das Gebiet unauffällig überfliegt.“, meinte Kim und griff dann zum Hörer.


    Ben nickte nur und brauchte dringend frische Luft. Er wollte raus...nach Semir suchen, doch er musste abrufbereit sein. Draußen ging er zu einem Stein und ließ sich einfach darauf fallen. Semir...Semir, wo bist du nur?, fragte er und blickte in den Himmel. „Es läuft alles nach Plan...sie haben gerade das Geld verlangt. Es kann nicht mehr lange dauern, bis die Ware bei euch ist.“, hörte er plötzlich eine Stimme reden. Ben drehte sich um, sah aber niemanden. Wo kam die Stimme her? Der junge Hauptkommissar sah sich immer wieder um, blickte in alle Richtungen, doch da war nirgends einer. Bis er einen Blick auf den Boden warf. Durch ein Gullygitter sah er Tobias Neumann mit einem Satellitentelefon hantieren und dadurch mit jemandem sprechen. Was machte dieser Kerl dort und woher wusste er, dass Ben gerade einen Anruf erhalten hatte? Aber nein, das konnte nicht sein oder doch? Bens Instinkt meldete sich und er beobachtete den Wirtschaftssekretär weiter unauffällig, nahm schnell sein Handy hervor und versuchte, das Gespräch so gut es ging zu filmen. „Es kann jetzt nicht mehr lange dauern, bis alles verladen und auf dem Weg zu ihnen ist. Damit ist der Deal komplett.“, hörte er weiter und dann war das Gespräch beendet. Er wusste nicht warum, aber plötzlich kam Ben die Sache mit den gestohlenen Waffen in den Sinn. Sollte es darum gehen?


    ...

  • Semir zog Christopher mehr mit sich, als das dieser eigenständig lief. Eine Kugel hatte ihn scheinbar noch zusätzlich am Bein getroffen. Der hochgewachsene Engländer stürzte und Semir musste ihm wieder aufhelfen. Sie rannten weiter, immer durch den Wald, doch ihre Entführer schienen nicht mehr hinter ihnen her zu sein. Vorsichtig lehnte sich Holmes gegen einen Baum und ließ sich erschöpft daran heruntergleiten. „Semir...ich...ich kann nicht mehr...ich hab zuviel Blut verloren...lass mich hier...rette dich selbst...du hast zwei Kinder...“, keuchte Chris nur. Schweiß stand ihm dick auf der Stirn und das Haar klebte an seinem Kopf fest. Sein Gesicht war blass wie Marmor und die verletzte Schulter zuckte immer wieder auf. Schon längst war das weiße Hemd und die dunkelblaue Weste rotgetränkt von seinem Blut, englischem Blut. Seine Hose sah nicht besser aus. Die Kugel hatte sich durch seine Wade gebohrt und schien am Knochen festzustecken. Jeder Schritt schmerzte wie tausende von großen Nägeln, die man ihn an einer ganz bestimmten Stelle ins Bein trieb. „Ich bin so...so müde...“


    „Hey, bleib bei mir...hörst du...“, schrie Semir und tätschelte immer wieder die Wangen seines englischen Freundes. Langsam flackerten die Augen von Chris und er war wieder einigermaßen ansprechbar. „Du wirst mir nicht wegsterben...hast du gehört...erzähl mir lieber was...“, forderte Semir und untersuchte die Wunden seines Freundes. Die Kugel im Bein machte ihm nicht so viele Schwierigkeiten. Sie schien keine lebenswichtige Arterie verletzt zu haben. Jedoch die Wunde in der Schulter schien weit größeren Schaden angerichtet zu haben. Christopher lachte matt auf. „Was willst du wissen? Mein Leben ist weiß Gott nicht aufregend.“, keuchte er und musste selbst über seine Worte lachen, doch schon schlug das Lachen in einen furchtbaren Husten um. „Hör mal...erzähl mir, wie du Maggie kennen gelernt hast.“, forderte Semir und versuchte, die große Sorge, die in seiner Stimme mitschwang, zu unterdrücken. Er wusste, wenn die Kugel nicht schnellstens behandelt wurde, würde sein Freund sterben. Der Deutschtürke nahm seine Jacke, legte sie Chris unter den Kopf und zerriss dann sein Polo-Shirt, trug dann nur noch sein Unterhemd. Er presste die Streifen auf die Wunde und versuchte sie, so gut es ging, zu verbinden. „Meine Maggie...sie wird es nicht verkraften, wenn ich nicht mehr bin.“, kam es nur wehmütig von Chris. „Hör auf, so was darfst du nicht sagen. Komm, wir müssen weiter.“, stieß Semir aus und half seinem Freund beim Aufstehen. Gestützt von Semir, ging es weiter.

  • Peter, Sven und Vasilis saßen in ihrem Versteck. „So, ich habe mit diesem Neumann gesprochen...jetzt müssen wir nur noch unsere beiden Goldjungen finden.“, erklärte Sven. „Gut, wir werden sie finden. Ich mach mich gleich auf dem Weg. Ich weiß, dass ich diesen Engländer an der Schulter getroffen habe.“, stieß Vasilis aus und ging mit Sven hinaus. Einige Momente später war der Geländewagen zu hören und Peter sah, wie dieser vom Hof rauschte. Warum musste sich Semir auch gegen sie stellen? Peter kannte seinen Freund doch von früher. Da war er doch sonst nicht so zimperlich, wenn es um ein großes Ding ging. Nein, das war nicht mehr der Semir Gerkhan aus ihrer gemeinsamen Jugend. Das hier war ein wohl geordneter Charakter, ein Vorstadtspießer, der sich nur noch an Kleinigkeiten wie Gesetz und Ordnung scherte. Peter dagegen hatte sich vollkommen geändert .Er war der große Mann geworden, der er immer sein wollte. War sein eigener Herr und konnte machen was er wollte, jedenfalls nach seinem Job. Den würde er aber hiernach aufgeben. Denn dann schwamm er in Geld und würde sich absetzen...vorausgesetzt, die Sache klappte und die beiden Idioten fanden Semir und diesen Engländer.


    Vasilis und Sven fuhren immer weiter durch den Wald und suchten nach ihren beiden geflohenen Geiseln. „Verdammt, wie sollen wir die denn finden?“, fauchte Sven und sah aus dem Fenster. Er suchte irgendeine Spur, die zu den Beiden führen könnte. „Keine Sorge, das klappt schon...ich meine, weit können die nicht sein. Der eine ist verletzt und der andere muss ihn stützen.“, lachte Vasilis nur und erblickte dann etwas rotes an einem Baum. „Hey, stopp...“, stieß er aus und bremste den Wagen abrupt ab. „Was ist? Was hast du?“, wollte der Russe wissen und sah, wie sein Freund ausstieg. „Hier...hier im Gras und an dem Baum...das ist Blut...die waren hier...“, kam es triumphierend von Vasilis. „Was echt? Dann werden wir sie finden...“, lachte Sven und lud seine Waffe durch. Der Grieche entsicherte seine Maschinenpistole und beide machten sich auf die Pirsch nach ihren ausgebüchsten Vögeln.


    ...

  • „Der Hubschrauber ist gestartet.“, kam es nur von Kim, als Ben wieder zurück in den Raum kam. „Chefin, kann ich sie bitte kurz sprechen?“, bat Ben und sah dann auf Tobias Neumann, der zurück in den Raum kam und einen vorsichtigen Blick auf Ben warf. „Worum geht es denn?“, wollte sie etwas bissig wissen und folgte dann dem Blick des jungen Hauptkommissars. „Hat es etwas mit diesem Wirtschaftsdezendenten zu tun?“, fragte sie dann flüsternd und sah nur wie Ben seinen Kopf kurz zur Bestätigung senkte. „Gut, gehen wir in die Küche, da sind wir fast ungestört.“, kam es nur leise raunend von der Chefin. Ben nickte nur und folgte seiner Vorgesetzten. Als sie durch die Schwenktür gingen, schossen Ben sofort wohlriechende Düfte entgegen und versuchungsvolle, brodelnde Suppen und Soßen standen dort auf den Feuern. „So Ben, dann legen sie mal los...“, forderte Kim und drehte sich um, stand direkt vor einer Pfanne mit brutzelnden Koteletts. In seinem Mund sammelte sich das Wasser, aber er musste sich deutlich zusammenreißen, Semir war im Moment wichtiger ,als sein Hunger. „Ben?“, holte Kim ihn aus den Gedanken zurück. Er schüttelte sich, schluckte das zusammengelaufene Speichelwasser hinunter. „Ich...als ich gerade draußen war, habe ich gehört, wie dieser Tobias Neumann mit einem anderen gesprochen hat via Satellitentelefon. Er hat ihm von den Erpresseranruf erzählt. Er meinte, es könne jetzt nicht mehr lange dauern, bis alles verladen ist. Chefin, das stinkt zum Himmel. Dieser schnöselige Anzugträger hat, meiner Meinung nach, ziemlichen Dreck am Stecken.“, zischte Ben und zeigte Kim das Video, sah dann immer wieder auf die Koteletts, über die er sich so gern her gemacht hätte, ginge es nicht um Semir. Kim sah ihn nur an, zog die Augenbraue hoch.


    „Ben, übertreiben sie da nicht etwas? Ich meine, das kann doch vieles bedeuten. Auch, wenn sie recht haben, so nützt uns das nichts. Der Mann besitzt politische Immunität. Wir können ihn nicht so einfach verhaften.“, kam es nur bedauernd von Kim. Ben stieß einen wütenden Seufzer aus. „Heißt das, der Typ kommt ungeschoren davon, während Semir und Holmes da draußen irgendwo von Terroristen für ihre miesen Spielchen benutzt werden?“, schrie er und lief dabei wütend vor der Chefin auf und ab. „Bisher, aber vielleicht können wir Neumann zum Reden bringen, ohne, dass es Semir und Holmes schadet.“, dachte sie laut. „Das mach ich sofort.“, meinte Ben und hob seine beiden Fäuste. „Das ist die Vernunft und das hier die Überzeugung...und damit werde ich ihn jetzt zur Rede stellen...mit Vernunft und Überzeugung.“, stieß Ben aus und stürzte förmlich aus der Küche. „Ben...warten sie, machen sie keinen Unsinn.“, stieß Kim aus und wollte hinterher, doch es war zu spät. Ben war schon auf dem Weg nach vorne und seine ganze, aufgestaute Wut sollte sich entladen.

  • „Semir...ich...ich kann nicht mehr...mir wird schwarz vor Augen. Ich spüre mein Bein nicht mehr...Lass mich hier...ich will sterben...“, kam es klagend von Christopher, als er merkte, dass ihn seine Kräfte vollends verlassen wollten. „Quatsch nicht so ein dummes Zeug. Willst du deine Frau und deinen Sohn alleine lassen?“, fauchte Semir besorgt und schleifte seinen englischen Freund noch einige hundert Meter weiter, doch dann merkte er selbst, wie ihm die Kräfte schwanden. Seit Stunden schon stützte er einen Mann, der ihn um gute vierzig Zentimeter überragte und auch um gute 20 Kilogramm schwerer war. Doch dann sah er einen kleinen Weg vor sich, der direkt zu einer Straße hinaufschlängelte. „Da...eine Straße...Komm, halte noch etwas durch...dann haben wir es geschafft.“, machte Semir seinem Freund Mut und zwickte ihm in die Wangen. Der Engländer kam langsam wieder zu sich und fing dann an zu lächeln. „Hoffentlich ist gerade Hauptberufszeit...“, scherzte er, musste dann aber gleich wieder husten. Er versuchte, sich für Semir so leicht zu machen wie es ging und sein verletztes Bein so gut es ging zu belasten. „Komm, nur noch ein paar Schritte.“, stieß Semir aus und beide schleppten sich weiter.


    „Hände hoch...Die Reise ist vorbei...“, fauchte eine Stimme plötzlich, die vollkommen unerwartet hinter einem Baum hervorgesprungen war und mit dem Kolben der Maschinenpistole zuschlug. Getroffen fiel Christopher von Semirs Schulter und mit der verletzten Wunde direkt in ein Modderloch. „Ahhh...“, schrie er auf und krümmte sich, als das schmutzige Brackwasser in die Wunde trat. Alles zog sich zusammen in ihm und er krümmte sich vor Schmerzen. „Los...aufstehen...“, fauchte Sven die Beiden an und legte auf den Engländer an. In Semir kochte die Wut hoch und er wollte sich auf den Mann stürzen. „Lass es lieber bleiben, Türke...“, fauchte eine andere Stimme, die Semir am Kragen gepackt hatte und ihm einen kalten Waffenlauf in den Nacken drückte. „Ich sag es nicht noch einmal...aufstehen...“, schrie Sven und schoss eine Kugel dicht in den Boden neben Sir Christopher.

  • „Hören sie auf...sehen sie nicht, dass er verletzt ist...“, schrie Semir und wandte sich in dem Griff des Mannes. „Das ist mir egal...dann hilf ihm hoch. Sofort.“, knurrte Vasilis und stieß Semir zu Christopher. Langsam kniete sich der Deutschtürke neben den Engländer und sah ihn an. Sir Christopher erwiderte den Blick mit fiebrigen Augen und feuchter Stirn, die nur so vom Schweiß her triefte. „Was ist nun? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“, fauchte einer der Beiden hinter Semir. „Semir, ich...ich schaff das...hilf mir nur auf...“, stöhnte Christopher und merkte, wie schwer ihm die Worte fielen...wie sie schon hinter einer Gardine zu schweben schienen. Semir nickte und zog ihn langsam nach oben. Wackelig waren die Beine, auf denen er stand, doch die Gangster hatten kein Mitleid mit ihm. „Los...da geht es lang...“, fauchte Sven und stieß dem Engländer die Waffe derart ins Rückrat, dass er beinahe wieder in den Dreck gefallen wäre, hätte Semir ihn nicht aufgefangen. „Hören sie auf...ich stütze ihn.“, knurrte der Deutschtürke und beide gingen langsam vorwärts, gefolgt von den beiden Terroristen.


    Tobias Neumann hatte sich gerade mit dem russischen Gesandten gesprochen, als er sah, dass Ben auf ihn zustürmte. Sofort wurde er gepackt und gegen die Wand gedrückt. „ Ben nicht...“, schrie plötzlich Kim und wollte zu ihm eilen. Doch Ben ließ sich nicht so schnell von dem Mann abbringen. „So, und jetzt sagst du mir, wo mein Kumpel und der Engländer ist, oder du lernst mich von einer ganz anderen Seite kennen...nämlich so...“, fauchte er und rammte seine Faust in die Magengrube des Wirtschaftssekretärs. Keuchend ging dieser in die Knie, doch Ben hielt ihn fest. „Was soll das? Ich...ich habe nichts mit...mit der Entführung ihres Kollegen zu tun.“, kam es nur von Neumann. „Ach nein...und was ist das hier?“, fauchte Ben, holte sein Handy hervor und spielte das Video ab. Tobias staunte nicht schlecht, als er sich selbst sah und hörte. „Es kann jetzt nicht mehr lange dauern, bis alles verladen und auf dem Weg zu ihnen ist. Damit ist der Deal komplett.“ „Was haben sie damit gemeint?“, fauchte Ben und stieß den Mann immer wieder gegen die Wand. „Ben, hören sie auf...Ben...“, schrie Kim und wollte ihren Kollegen von dem Mann losreißen, doch der junge Hauptkommissar ließ sich nicht davon abbringen. „Die Konferenz...“, winselte Tobias Neumann. „Sie lügen...sie lügen...sie wissen genau, wer Semir entführt hat und wo sie sind. Also reden sie oder ich blas ihnen das Gehirn weg...“, schrie Ben und zog seine Waffe, presste sie dicht gegen Neumanns Kopf.


    ...

  • Peter sah auf, als der Geländewagen zurückkam und seine beiden Helfer die beiden Flüchtlinge in die Halle stießen. „Los, jetzt geht es ab in den Keller für euch.“, fauchte Vasilis Semir an und stieß ihn mit dem Knauf seiner Waffe vorwärts. „Was ist? Wo habt ihr sie gefunden?“, wollte Peter sofort wissen und kam auf die Gruppe zu. „Sie wollten sich aus dem Staub machen...zur alten Landstraße hoch. Beinahe hätten sie es auch geschafft, aber wir konnten sie noch rechtzeitig abfangen.“, erklärte Sven und packte den Engländer an dessen Wunde an. Christopher schrie auf. Sein ganzer Körper zog sich wie nach einem elektrischen Impuls zusammen und er sackte letztendlich zusammen. Seine Kräfte waren am Ende. Der Blutverlust schien zu stark zu sein. „Hören sie auf...er braucht einen Arzt...sehen sie das nicht?“, schrie Semir und riss sich von Vasilis los, doch der Grieche war schneller, hielt ihn fest und schlug ihm mit seiner Waffe in den Nacken. Benommen fiel der Deutschtürke zu Boden und sah noch, wie sich Christopher vor Schmerzen krümmte. „Hey, ihr macht uns unsere beiden wertvollen Geiseln kaputt. Wir brauchen sie schließlich noch...“, fauchte Peter beide an und machte dann einen Schritt auf Semir zu. Dieser blickte ihn nur an. „Ihr werdet für uns wertvoller sein, wenn ihr am Leben bleibt. Vorerst...“, lachte Peter und ging dann zu den anderen zurück. „Versorgt den Engländer...ich fahre schnell zur nächsten Apotheke und kaufe einige Sachen.“, erklärte er. „Wofür den Aufwand? Ich meine, wir bringen sie doch nachher sowieso um.“, stieß Vasilis nur aus und Sven nickte. Semir zuckte zusammen. Ihm war es eigentlich schon klar, sonst hätten die Kerle auch Masken getragen. „Noch brauchen wir sie aber und wer weiß, wann das Flugzeug kommt.“, knurrte Peter nur und verschwand dann.


    Sven und sein Komplize schafften Semir und den verwundeten Engländer in die vorbereitete Kammer, fesselten sie an die dort verlaufenden Metallrohre und verließen dann lachend den Raum. Wütend und sich dabei auf die Lippe beißend, riss Semir an den Fesseln, versuchte freizukommen. Doch es war sinnlos. Die Knoten saßen fest. Scheinbar machten diese Kerle das nicht zum ersten Mal. Langsam beruhigte er sich und warf einen Blick auf sein Gegenüber, soweit es das schummrige Licht zuließ. „Chris? Hey Chris?“, rief Semir leise zu seinem Freund hinüber. Doch es kam nur ein erschöpftes Stöhnen von dem Mann. Sollte sein Freund schon vollkommen aufgegeben haben? „Hey, mach mir nicht schlapp...hörst du? Ben wird uns hier herausholen. Halte noch etwas durch.“, forderte Semir mit großer Besorgnis in seiner Stimme. Würde der Engländer es schaffen? Und was war mit Ben? Hatte er schon eine Spur, wo sie sein könnten? War er vielleicht schon auf dem Weg zu ihnen? Ben, bitte beeil dich...stieß Semir nur leise aus.

  • Hotte und Dieter standen neben ihrem Wagen und waren auf Kontrolle abgestellt. „Man, ich hoffe, der Junge findet endlich eine Spur zu Semir.“, knurrte der dickliche Polizist und sah dann auf das nächste Fahrzeug. „Das hoffe ich auch...Semir hat aber auch immer ein Pech. Hoffentlich geht es dieses Mal ohne Blessuren aus.“, kam nur von Dieter, der seine Hände hinter den Rücken verschränkt hatte und nervös mit der Kelle gegen sein Rückrat tippte. „Schauen wir uns also das nächste Fahrzeug an...“, meinte er und hob die Kelle, winkte den Wagen an den Straßenrand. „Dann wollen wir doch mal sehen...Hallo Autobahnpolizei...Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.“, forderte Dieter und Hotte ging auf die andere Seite rüber. Der Fahrer nickte nervös und griff ins Handschubfach. Doch plötzlich gab er nur Gas und brauste davon. Beide Polizisten schafften es gerade noch zur Seite zu springen. „Man...los, schnell hinterher...“, fauchte Hotte und sprang in den Porsche. Dieter schwang sich auf den Fahrersitz und schon schnellten sie hinter dem Geländewagen her. „So, jetzt werden wir doch mal sehen, warum der Herr es so eilig hat.“, knurrte Dieter und drückte das Pedal bis zum Anschlag durch. „Dieter, denk dran...wir wollen Ben und Semir nicht nacheifern.“, kam es ängstlich von Hotte. „Ja, ich mach ja so gut ich kann.“, knurrte Dieter nur und überholte den Wagen auf der linken Seite. „Und nun?“, wollte Hotte wissen. „Jetzt schieß auf seine Reifen.“, forderte Dieter nur. „Okay...ich mach ja schon.“, knurrte Hotte und zielte mit der Waffe. Er schoss...und traf. Der Landrover geriet ins Schlingern und fuhr in den Wald, doch erwischte nicht die Bäume, sondern kann in einer Ansammlung von Sträuchern zum Stehen. „Okay...holen wir ihn uns...“, fauchte Hotte und war aus dem Wagen gesprungen. Dieter folgte ihm mit gezogener Waffe.


    Peter zuckte auf, als er merkte, dass er mit dem Kopf aufgeschlagen war. Er fuhr sich mit den Fingern an den Kopf. „Oh man...verdammt.“, stieß er aus und wollte aussteigen, als er schon in den Lauf einer Waffe blickte. „Entstation Freundchen...“, knurrte der lange Polizist nur und zerrte den Mann nach draußen, warf ihn auf die Motorhaube und riss die Arme nach hinten. „Sie sind verhaftet...“, knurrte Hotte. „Sie machen einen schweren Fehler...“, fauchte Peter nur und grinste. „Was soll das heißen?“, wollte Dieter wissen. „Ihr Kollege...Semir Gerkhan...meine Freunde werden sehr, sehr sauer sein, wenn ich nicht bald wieder bei ihnen auftauche.“, kam es nur von ihm. „Oh, das wird meinen Kollegen sehr interessieren.“, knurrte Dieter nur und stieß Peter vorwärts. Beide Polizisten verfrachteten den Mann in den Porsche und fuhren dann zurück zu Ben.


    ...

  • „Na los...machen sie schon den Mund auf...“, fauchte Ben und hielt die Waffe immer noch gegen Tobias Neumanns Kopf. Dieser zitterte und wimmerte vor sich hin. „Bitte...ich...ich bin nur für den Verkauf...ich...ich...hab mit der Entführung nichts zu tun.“, stammelte er. „Ben, das reicht dann wohl.“, fauchte Kim nur und nahm ihrem Kollegen dann die Waffe aus der Hand. „Chefin, er hat doch zugegeben, dass er irgendwas damit zu tun hat.“, fauchte Ben. „Ja, und das können wir jetzt kaum verwenden, wenn er nicht richtig verhört wird.“, knurrte sie zurück und sah sich dann um, als Hotte und Dieter mit jemanden das Kongresszentrum betraten. „Chefin, Ben...den hier haben wir eben aufgelesen. Wir glauben, er hat was mit der Entführung von Semir zu tun und...“ „Und ob er das hat...Chefin, der Kerl war mit bei den Entführern. Das ist Peter Nussbaum, den Kerl hatte Semir von Anfang an in Verdacht.“, knurrte er und stiefelte auf ihn zu. „Okay, verhören sie ihn und ich nehme mir Neumann vor. Herzberger, Bonrath, sie sorgen dafür, dass niemand das Gelände verlässt. Und Hartmut, sie sagen Bescheid, wenn sich die Entführer wieder melden.“, gab Kim ihre Anweisungen an ihre Männer.


    Aleksei Repin wollte gerade mit einem Taxi wegfahren, als sich ihm zwei Polizisten in den Weg stellten. „Tut mir Leid, aber es darf keiner das Gelände vorläufig verlassen.“, meinte der längliche Polizist mit lässiger Stimme. „Warum nicht? Ich habe einen wichtigen Termin in der Stadt und die Konferenz ist doch sowieso abgesagt?“, zischte der Mann, als er sich aus dem rückwärtigen Fenster lehnte und die Polizisten ansah. „Tut mir Leid, aber wir ermitteln noch. Also, steigen sie bitte aus.“, forderte Dieter und öffnete die Wagentür. Grummelnd und mit russischen Flüchen um sich schmeißend stieg er aus dem Taxi und knallte ihm die Wagentüre zu. Das Taxi musste wieder abfahren ohne ein Geschäft gemacht zu haben. „Gehen sie bitte ins Gebäude zurück.“, forderte Hotte und zeigte mit seinem Fingern auf das Gebäude. Der Russe ging zurück, griff aber zu seinem Handy, was Hotte und Dieter nicht merkten. Was sie aber merkten, war, dass ein Wagen auf das Gelände vorfuhr. „BKA...Lassen sie uns durch...“, forderte der Mann am Steuer und zeigte seinen Ausweis. Dieter sah ihn nur an und blickte skeptisch auf den Ausweis. „Gut, sie können durch...“, grummelte Dieter nur und griff zu seinem Telefon. „Chefin, wir kriegen Besuch...Hohe Amtsschimmel im Anflug.“, meldete der lange Polizist seiner Vorgesetzten. „Gut, danke...“, knurrte sie nur.

  • Peter wurde von Ben in einen Lagerraum gebracht und dort auf einen Stuhl geworfen. Mit ihm war jedoch eine Beamtin im Raum, als mögliche Zeugin der dort geführten Gespräche und, so von Kim die Anweisung, falls Ben durchdreht, ihn am Schlagen des Gefangenen zu hindern. „So, jetzt reden wir mal Tacheles. Wo ist mein Kollege?“, schrie Ben und kam wütend auf den Mann zu. Doch dieser grinste ihn nur an. „Sie werden mich nicht zum Reden bringen. Sie nicht...das würde nicht einmal Semir schaffen, wenn er jetzt hier wäre.“, lachte Peter nur und blickte seinen Gegenüber herausfordernd an. „Seien sie sich da nicht so sicher...“, fauchte Ben und packte den Mann am Kragen. Die Tür ging auf und Hotte kam rein. „Ben, du sollst mal zur Chefin kommen.“, meinte er und schloss die Tür wieder. „Wir sind noch nicht fertig...und das Grinsen würde ich mir verkneifen.“, schnaubte der junge Hauptkommissar vor Wut und stapfte aus dem Raum. Er folgte dem dicklichen Polizisten in die Eingangshalle, wo Frau Krüger mit den Beamten des BKA’s auf Ben wartete. „Chefin, ich war mitten im Verhör...“, grummelte er mit gedämpfter Wut. „Das können sie sich sparen...wir übernehmen ab hier.“, stieß André Geiger aus. Mit Zornesröte im Gesicht sah Ben Kim an. „Was schauen sie denn so? Das ist nichts für die Hilfssheriffs der Autobahn...hier geht es um die richtig großen Sachen.“, knurrte der BKA-Beamte und ging mit seinen Leuten zu den einzelnen Verhörräumen. „Chefin, wie können...“, polterte Ben los, doch sofort zog Kim ihn zur Seite. „Ben, hören sie auf...so erreichen sie nichts. Hören sie, Neumann hat mir erzählt, was er vorhatte. Es hat eine Weile gedauert, aber er hat geplaudert.“, erklärte sie.


    Vasilis und Sven horchten auf, als sie ein kleines Flugzeug hörten. „Okay, da ist der Pilot. Jetzt fehlt nur noch der Käufer mit unserem Geld.“, kam es nur von dem Griechen. Sven nickte. „Gut, sieh mal nach unseren Gästen. Ich werde den Piloten empfangen. Und dann mal Peter anrufen. Der ist ja fast schon überfällig.“, knurrte er. Vasilis nickte und stieg die Treppen zu dem kleinen Verließ hinunter, schloss die Tür auf und knipste das Licht an, was dazu führte, das die Birne zersprang. Er duckte sich kurz weg, doch dann lachte er auf. „Dann halt ohne Licht.“, lachte er. Semir sah den Mann an. „Sie werden nicht weit kommen...meine Kollegen werden sie jagen und dann...“, zischte der kleine Hauptkommissar, stemmte sich mit seiner ganzen Kraft gegen die Fesseln.

  • „Was dann? Sie werden nur noch eure Gebeine finden, sobald wir hier fertig sind. Ihr solltet schon mal anfangen, mit eurem Leben abzuschließen, denn nachher werdet ihr nicht mehr die Zeit dazu haben.“, höhnte der Mann und sah dann zu Sir Christopher hinüber. Der Engländer hing nur noch in seinen Fesseln und der provisorische Verband war bereits mit seinem Lebenssaft getränkt. „Für ihn dort wird es eine Erlösung sein. Am Besten, ich erlöse ihn gleich, dann hat sich die Sache...“ Semir hörte, wie der Mann seine Waffe entsicherte und einige Schritte auf seinen Freund zumachte. Wenn er nicht schnell reagierte, würde dieser Mann Christopher eiskalt abknallen. Das konnte und wollte er nicht zulassen.


    „NEIN...“, schrie Semir und zog seine Füße durch. Der Mann knallte nach hinten über und wollte wieder aufstehen, doch Semir schaffte es, ihm einen gezielten Tritt gegen die Schläfe zu. „So, das hätten wir. Wer meine Freunde anrührt, bekommt es mit mir zu tun.“, knurrte Semir und sah dann zu Christopher, der erschöpft den Kopf hob und unter Schmerzen lächelte. „Da...danke...Se...Semir...“ Kaum hörbar drang die Stimme mit dem leicht englischen Akzent zu dem Deutschtürken hinüber. „Kein Thema...Geht’s noch?“, wollte er wissen. „Ich...weiß...weiß nicht...Langsam wird...wird es...immer...dunkler...“, kam es leise zu ihm hinüber. Semir ahnte, dass der Engländer nicht mehr lange durchhalten würde, wenn nich schnell Hilfe da war. Ich muss diese Fesseln loswerden, dachte er und versuchte, den Knoten zu lösen. Langsam aber sich schien es ihm zu gelingen. Ja wirklich, er konnte die Fesseln lösen und war frei. Schnell kroch Semir zu dem Typen, zog ihn zum Rohr hinüber und band ihn daran so fest er nur konnte. Er nahm die Waffe an sich und kroch hinüber zu seinem Freund und sah ihn an. Der Engländer war schon wieder halb weggetreten und Semir musste sich fragen, ob er überleben würde.


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  • „Was? Was hat er gesagt?“, wollte Ben sofort wissen und sah seine Chefin mit abwartendem Blick an. „Er hat etwas von einem Flugplatz erzählt. Und eben diesen Flugplatz hatte Hartmut doch auf dem Radar.“, erklärte Kim. Ehe Ben etwas sagen konnte, kam Hartmut auf die Beiden zu. „Frau Krüger, Ben...der Hubschrauber hat was gefunden. Auf dem alten Flugplatz ist vor nicht weniger als zehn Minuten ein Flugzeug gelandet.“, erklärte er. „Das ist es...so wollen sie die Waffen außer Landes schaffen.“, fauchte Ben und rannte los. „Ich rufe das SEK an. Sie können nicht alleine hinfahren.“, erklärte sie und griff sofort zum Telefon. „Ich fahre dennoch schon los. Vielleicht ist einer von ihnen verletzt.“, erklärte Ben und war binnen weniger Minuten in seinen Wagen gesprungen, startete den Motor und brauste davon. Kim brauchte nur ein paar Minuten, um den SEK-Leiter alles zu erklären. Dann stieg sie selbst in ihrem Wagen und fuhr hinterher. Sie konnten nicht ahnen, dass Peter in diesem Moment andere Pläne hatte.


    Er sah sich um und entdeckte nur eine Polizistin, die ihn bewachte, und diese war gerade unaufmerksam. Wenn er es geschickte anstellte, dann war er schneller als sie und konnte sie niederschlagen. Schnell sprang er von seinem Stuhl auf, rannte auf sie zu und schlug sie mit seinem Kopf nieder. Die junge Frau war so überrascht, dass sie sich kaum noch wehren konnte. „So, tut mir Leid, Süße. Wir hätten viel Spaß miteinander haben können, aber das muss warten. Ich muss einen Freund verabschieden.“, meinte er und suchte nach den Schlüsseln. „Man Mädel, wo hast du sie nur hingepackt.“, knurrte er und fand sie schließlich. „Na also...“ Schnell entledigte er sich der Handschellen, nahm den Arm der Kleinen und rastete die eine Schelle um ihr Handgelenk. Die andere machte er an einem dicken Heizungsrohr fest. Noch schnell die Waffe gekrallt und schon schlich er sich aus dem Raum. Sofort drückte er sich an die Wand. Im ganzen Gebäude waren inzwischen Polizisten verteilt. Ungesehen würde er hier nicht rauskommen, dachte er und sah sich nach einer Möglichkeit um. „Hey, stehen bleiben...“, schrie plötzlich einer hinter ihm. Verdammt, dachte er nur, drehte sich um und schoss. Getroffen fiel der Polizeibeamte zu Boden. Jetzt war schnelles Handeln erforderlich. Durch den Schuss waren doch die anderen alarmiert. Mit flinken Füßen rannte Peter zum Hinterausgang und musste immer wieder in Deckung gehen, als ihm die ersten Kugeln um die Ohren flogen. Er schaffte es zu einem der Transporter zu gelangen, sprang rein und schloss die Zündung kurz. Jetzt hieß es, Gas geben.


    ...

  • „Halt...stehen bleiben...“, schrie Dieter und hob seine Waffe, als der Wagen direkt auf ihn zugerast kam. „Mensch Dieter...“, rief Hotte seinem Freund zu und wollte zu ihm eilen. Doch der Wagen kam immer weiter auf den langgewachsenen Polizisten zu. Dieser blieb aber ruhig stehen und nahm sein Ziel auf. Dann ein Schuss und noch einer und ein dritter folgte. Der Wagen schlingerte und rauschte dicht an Dieter vorbei, knallte gegen eines der geparkten Polizeifahrzeuge und rührte sich dann nicht mehr. „Alles in Ordnung mit dir?“, wollte Hotte wissen, als er bei seinem Freund stand. Dieter blickte ihn an und nickte langsam. Vorsichtig gingen die beiden, gedeckt von anderen Kollegen, auf die Fahrerseite des Transporters zu und zogen die Tür auf. Peter hing auf dem Lenkrad, in seiner Schulter und in seinem Kopf klaffte jeweils ein Loch. „Ich hab ihn getroffen.“, stieß Dieter aus. „Er hat auf einen Kollegen geschossen, Dieter. Es ist nicht deine Schuld.“, versuchte Hotte seinen Freund zu beruhigen. Der hochgewachsene Polizist nickte nur. „Wie geht es dem Kollegen?“ „Er hat Glück gehabt. Steckschuss in der Schulter. Er wird es schaffen.“, entgegnete Hotte und ließ seinen Freund nicht alleine. „Wir müssen Frau Krüger davon informieren.“, meinte Dieter mit schwerer Stimme und ging dann zurück ins Gebäude.


    „Hey, hey...wie geht es dir?“, wollte Semir wissen, als er die Wangen seines Freundes tätschelte und ihm die Fesseln abnahm. „Ich fühl mich wie ausgelutscht...“, kam es nur schwach vom Engländer als Antwort. „Komm, ich stütze dich...wir müssen hier raus...schnell.“, meinte Semir leise und überprüfte, ob die Tür auf war. Sie war es. „Okay...komm, stütz dich auf mich.“, bat er nur und nahm seinen Freund vorsichtig auf die Schulter, ging mit ihm zur Tür raus und sah sich um. Niemand war zu sehen, doch er hörte deutlich das Poltern und Räumen der Leute oben. „Oben kommen wir nicht raus. Wir müssen einen anderen Weg finden.“, flüsterte der Hauptkommissar leise zu Christopher. „Kannst du noch?“, wollte er wissen. „Ge...geht schon...“ Die Stimme war verblasst und vollkommen leer von jeglichen Emotionen, sie war ermüdet. Semir war besorgt. Er merkte, wie das Blut seines Freundes ihm über die Schultern lief und seine Lederjacke benetzte. „Halt durch...ich wette, meine Kollegen kommen jeden Moment.“, versicherte Semir nur, hörte dann aber nur ein erschöpftes Stöhnen. „Halt durch Junge, ich bring uns hier raus.“, stieß Semir aus und setzte seinen Freund einen Moment ab, stieg die Treppen hoch und kontrollierte, wie viel Männer sich dort aufhielten. Er sah nur zwei, diesen Sven und einen anderen Mann. Das müsste doch zu schaffen sein, dachte Semir nur und überlegte sich ein Plan, wie es weitergehen sollte. Doch plötzlich hörte er ein warnendes Stöhnen. Blitzschnell drehte er sich um, doch da war es schon zu spät.

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  • Ben raste wie ein Irrer über die Autobahn und bog dann in einen verlassenen Waldweg ein. Semir, ich bin auf dem Weg zu dir... dachte er nur und gab seinem Mercedes die Sporen. Jetzt war er fast am alten Flughafen. Vielleicht sollte er aufs SEK warten, doch was war, wenn Semir verletzt oder sogar...nein, das durfte er nicht denken. Semir war ein Kämpfer, aber was, wenn dieser Holmes verletzt war? Dann gab es richtigen Ärger und nicht nur einen Anschiss seitens der Chefin. Dann rollen Köpfe, dachte er nur und stellte den Wagen in einer Biegung ab. Es war nicht mehr allzu weit bis zum alten Flugplatz. Schnell nahm er seine kugelsichere Weste und sprintete los. Von einem kleinen Gebüsch sah er, wie zwei Männer große Kisten in ein Flugzeug luden und dann aber wieder in die Halle rannten, als wären sie durch etwas aufgescheucht worden. Ben nahm diese Gelegenheit wahr und schlich sich an den Hangar ran. Geduckt und mit gezogener und entsicherter Waffe überquerte er das Rollfeld, warf seinen Körper dann an das Gebäude und presste sich dagegen. Er konnte die Stimmen deutlich hören. Eine davon war ihm mehr als bekannt.
    „Der Bulle wollte abhauen...er hat mich gefesselt, aber ich konnte mich losmachen.“, stieß einer der Gangster aus. „Sehr ungezogen...was machen wir denn jetzt nur mit dir?“, höhnte eine andere Stimme, die scheinbar russischen Ursprungs war. „Wir sollten ihn aus dem Flugzeug schmeißen...“, knurrte die andere Stimme wieder. „Keine schlechte Idee...eigentlich sogar die beste Lösung.“, lachte der Russe. Ben wusste, wenn er jetzt nicht eingriff, dann war es das für Semir. Die waren nur zu zweit und selbst, wenn sie zu dritt waren...Ben musste es riskieren. Er atmete tief ein, umklammerte die Waffe und sprang aus seinem Versteck hervor.


    „Polizei...Hände hoch...“, schrie er und legte die Waffe an. Zwei drehten sich sofort um und hatten etwas metallisches in der Hand. Ben schoss zwei Mal auf jeden Schatten. Getroffen sanken die Männer zusammen. Ben richtete seine Waffe auf den dritten Mann, doch dieser hatte sich Semir gekrallt, genau vor sich gestellt und presste seine Waffe in dessen Hals. „Waffe weg, Bulle oder ich blase deinem Freund den Schädel von den Schultern.“, fauchte Sven den Mann vor sich an und presste Semir die Waffe weiter in den Nacken, sodass dieser sich nur noch mehr versteifte. Ben blickte in die Augen seines Partners. „Okay...okay...ganz ruhig bleiben...ich leg sie weg...“, stieß der junge Hauptkommissar aus, kniete sich langsam hin und legte seine Waffe ab. „Und jetzt...raus hier...geh weg...“, fauchte Sven und drängte sich und seine Geisel langsam vorwärts. „Jetzt werde ich dir das Licht aus...“ Ein Schuss hallte und der Russe fiel getroffen nach hinten. Semir, durch den Schuss überrascht, ließ sich nach vorne fallen und sah dann zur Seite. „Oh Scheiße...“, stieß er mit erschrockener und entsetzter Stimme aus.


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