Meine erste Fanfiction...

  • Am Nachmittag machte sich Ben, nachdem er sich zu Hause noch etwas ausgeruht hatte, auf den Weg zu seinem Hausarzt Dr. Multrecht. „Herr Jäger, ich kann ihr Anliegen verstehen, aber es ist leider nicht möglich die Methadontherapie zu verkürzen.“ Kam es von dem Akademiker. „ Verstehen sie nicht? Dann bin ich die nächsten Wochen zu Hause festgenagelt, es muss doch etwas geben, dass die Sache beschleunigt.“ Ben war verzweifelt. „Ja es würde einen kalten Entzug in einer Klinik geben. das würde so in etwa 14 Tage dauern.“ Kam der Vorschlag von dem Arzt. „Eine Klinik? Sie meinen eine Entzugsklinik? Ne! Nicht mit mir. Lauer Heroinsüchtige und drum herum schön das Psychogequatsche der Seelenklempner. Nene das ist echt nicht meine Welt Doc! Da dreh ich ja durch!“ kam die klare Entscheidung von Ben. „Dann müssen wir wohl so verfahren wie bisher.“ Schloss der Weißkittel seinen Vortrag. „Ja denkst du!“ dachte sich Ben.


    Als er mit dem Taxi nach Hause fuhr, hatte Ben bereits einen Plan entwickelt, wie er seinen Entzug beschleunigen würde. Auf keinen Fall würde er tatenlos zu Hause rumsitzen und warten, bis er mit der Methadonbehandlung fertig wäre, das schwor er sich in dem Moment.


    Sein Plan hatte schon Hand und Fuß und kaum war er daheim, legte er auch schon damit los.

  • Als erstes warf er einen Blick in den Kühlschrank. Genug Verpflegung hatte er zumindest für die nächsten paar Tage dank seiner Schwester, die für ihn Einkaufen war.


    Als nächstes warf er sein Methadon-Fläschchen in den Restmüll. „Den Scheiß brauch ich nicht mehr. Mal sehen, ob ich nicht auch so davon loskomm.“ Dachte sich Ben.


    Ich brauch nur eine Ablenkung… Irgendwas, was mich nicht erinnern wird. Er nahm seine Gitarre in die Hand und fing an zu spielen bis es dunkel draußen wurde.

    Semir saß zu Hause auf der Couch und nahm sein Handy in die Hand. Er drückte ein paar Tasten und wartete, bis auf der anderen Seite eine Stimme erklang. „Na Partner, alles klar bei dir?“ fragte der Deutschtürke. „Ja sicher. Was gibt’s denn?“ kam es knapp von Ben. „Ich wollt nur mal hören, was du so machst, fragen, was der Arzt gewusst hat.“ „Nicht viel. Alles läuft weiter wie bisher.“ Sprach Ben. Semir wusste zuerst nicht, wie er darauf antworten sollte. „Ben, mach dir nicht so viel Gedanken! Nutz die Auszeit. Wirst sehen, die Zeit wird schneller vergehen als dir lieb ist. Wenn du dann wieder mit im Stress von der Arbeit steckst, wirst du dir so eine Zeit herbeisehnen!“ versuchte Semir die Stimmung Bens zu heben. „Ja klar.“ Antwortete dieser nur. „Ich könnte morgen vor der Arbeit mal vorbeisehen wenn du magst?“ bot sich Semir an. „Ne lass mal“ sprach Ben nach einer kurzen Pause. „Ich will morgen mal ausschlafen und dann hab ich noch einen Termin bei der Physiotherapie… wird ein harter Tag.“ Log er. „Ok alles klar. Aber wenn du was brauchst meldest du dich?“ vergewisserte sich der Ältere. „Ja. Ich hab ja deine Nummer.“ Nach der Verabschiedung legten beide auf.

    „Sorry Partner, aber dich kann ich im Moment echt nicht gebrauchen.“ Dachte sich Ben, als er sein Handy auf den Couchtisch legte. Er stand auf um sich Bettfertig zu machen. Es war schon spät und Ben war müde.

  • Sorry, dass es im Moment so schleppend bei mir vorran geht, aber am Montag fangen meine Prüfungen an. Ab MIttwoch wird es wieder besser, versprochen! Hier ein kleines Trostpflaster für euch!


    Du wirst niemals von den Drogen herunter kommen. Nie wirst du mehr als Bulle arbeiten können. Du bist schwach! Ein Schwächling der seine Sucht nicht bekämpfen kann! Hahaha!“


    Ben wachte schweißgebadet in seinem Bett auf. Sein Atem ging, wie immer nach einem Traum mit Tobias, schnell. Er schaute auf die Weckeruhr. 3:56 Uhr. „Oh man das wird ja immer früher!“ kam es von dem 30 Jährigen. Er war es satt, keine Nacht mehr durchschlafen zu können.


    Ben stand auf und ging ins Bad um sich kaltes Wasser in das Gesicht zu spritzen, um den Traum zu vergessen. „Nur ein scheiß Traum, ohne irgendeine Bedeutung.“ Sprach er sich immer wieder vor. Er blickte sich im Spiegel an. Er sah wirklich schlimm auf, Semir hatte nicht übertrieben. Seine Augen waren gerötet, tiefe Augenringe lagen darunter. Seine Haut war blass und sein Haar vom Schwitzten ganz klebrig.


    Im Moment war es ihm egal morgens um 4 Uhr wollte er wirklich nicht duschen. Also ging er zurück ins Bett und versuchte dort noch etwas Schlaf zu bekommen. Tatsächlich schlief Ben nach langen und unruhigen liegen noch mal ein.

    Als er wieder erwachte, war er fast noch müder als um 4:00 Uhr heute morgen. Schon wieder hatte er einen solchen Mist geträumt. Ben rieb sich die Augen und stieg aus dem Bett. An der Bettkante sitzend griff er nach seinen Krücken, die an den Kleiderschrank gelehnt waren. „Wenn ich euch Mistkrücken mal los bin, mach ich auch 10 Kreuze.“ Sprach er und begab sich Richtung Küche. Auf dem Weg dorthin merkte er, wie zittrig er war. Das war ihm bewusst, dass es früher oder später so kommen sollte. Seit gestern Mittag hatte er kein Methadon mehr genommen. Wer weiß, wie es jetzt weiterging. Ben ließ sich von seinem Körper überraschen, er hatte eh keine andere Wahl.

  • Melde mich zurück! Und weiter gehts wie versprochen!


    Semir verbrachte einen langweiligen Dienst am nächsten Tag. Nichts war los auf der Autobahn und so alleine konnte man sich auch mit niemand unterhalten. Er freute sich als es endlich 16:00 Uhr war und er sich auf den Heimweg machen konnte. Als er in die Einfahrt seines Hauses fuhr, wurde er von Andrea und der kleinen Aida schon erwartet. „Nichts gegen Ben, aber wenn du alleine Dienst schiebst, dann kommst du wenigstens pünktlich nach Hause.“ Sprach seine Ehefrau grinsend. „Ja mag sein, aber dennoch freu ich mich, wenn wir wieder zu zweit unterwegs sind. Ist schon langweilig irgendwie…“ kam es geknickt von Semir. Die Familie ging ins Haus und schon bald saßen sie am Mittagstisch.

    Am gleichen Nachmittag wachte Ben mit Bauchkrämpfen auf der Couch auf. Da er mal wieder eine unruhige Nacht hinter sich hatte, entschloss er sich um 14:00 Uhr ein Nickerchen zu halten. Mit stöhnen richtete er sich auf um auf die Uhr an der Wand blicken zu können. 16:20 Uhr…


    Er hielt sich den Bauch und griff zu seinen Krücken. Als er sich von der Couch erhob kam ihm einen Stöhnen über die Lippen. „Verflucht was sind das für Bauchkrämpfe?“ Dachte er sich. Als er vollends auf den Krücken vor dem Sofa stand, fing sich an alles um ihn herum zu drehen. Mit zitternden Händen konnte er sich gerade so auf den Krücken halten. Ben sah auf den Boden und schnaufte mehrmals durch. Als sich der Schwindel gelegt hatte, humpelte er auf zitternden Krücken Richtung Küche, wo er auf der Arbeitsplatte seine Schmerztabletten zuletzt hingelegt hatte. Er griff nach ihnen und holte sich ein Glas Wasser, um für die Krämpfe gleich zwei Novalgin auf einmal zu nehmen.


    Er stellte das leere Glas in die Spüle vor ihn und lehnte sich, den Bauch haltend, mit seinem Körper gegen die Arbeitsplatte.


    Er horchte in sich hinein und bemerkte wieder diese Unruhe, die er damals im Keller verspürte. Sogleich hatte er ein paar Flash backs an diese grausame Zeit. Wie er gefesselt auf dem Boden lag, wie er sich übergeben musste… Der Junge Kommissar fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. Schweißperlen hatten sich auf der Stirn gebildet. „Das wird bald vorbei sein.“ Dachte sich Ben „Wenn ich das hinter mir hab, dann ist alles wieder wie vorher…“


    Er schnappte sich die Packung Novalgin und ging ins Wohnzimmer zurück um Fern zu sehen. Abwechslung hatte er jetzt mehr als Nötig.

  • Am nächsten Tag klingelte Semir um 16:00 Uhr pünktlich nach seinem Dienst bei Ben an der Wohnung. Andrea war mit dem Sohn beim Kinderarzt, so hatte Semir zeit, sich um seinen Partner zu kümmern. Mit einer Currywurst stand er vor der Wohnungstür. Er war extra zu dem Stand gefahren, wo Ben sie am liebsten aß.


    Nichts tat sich. Erneut klingelte der Deutschtürke. Mit dem selben Ergebnis. Er zückte sein Handy aus der Jeanstasche um bei Ben anzurufen. Nach kurzer Dauer tutete es und Semir hörte das Klingeln von Bens Handy in der Wohnung. Der Polizeibeamte legte wieder auf und suchte seinen Schlüsselbund. „Ben schläft wohl, da werd ich ihm die Currywurst in den Kühlschrank stellen, damit er nachher was davon hat.


    Er schloss auf und betrat die Wohnung.



    Als er im Flur stand, wunderte er sich über den Anblick der Wohnung. Ben war zwar noch nie der sauberste, aber SO hatte er die Wohnung auch noch nicht erlebt. Überall lagen Klamotten von Ben, Lichter brannten wo keine Menschenseele war und ein Stuhl am Esstisch war sogar umgeschmissen worden. Semir runzelte die Stirn und ging erstmal in die Küche um das Essen zu verstauen.


    Dort angekommen sah er auf der Arbeitsblatte eine Kiste voll Medikamente stehen, zum Teil war der Inhalt über die halbe Küchentheke verstreut.


    „Was ist denn hier passiert?“ sprach Semir zu sich und beschloss, doch mal nach Ben zu schauen. Rufen wollte er jedoch nicht, wenn Ben sich wirklich hingelegt hatte, so wollte er ihn nicht wecken. Also ging er Richtung Schlafzimmer, nachdem er den Kühlschrank wieder geschlossen hatte und öffnete langsam die Tür.


    Was er dort sah, ließ ihn das Blut in den Adern erstarren…

  • Ben lag, nur in einer Trainingshose bekleidet, zusammengekauert auf dem Bett. Auf den ersten Eindruck sah er aus wie ein geschlagenes Kind. Seine Beine waren an den Köper so gut es mit der Schiene ging, angezogen. Er hatte die Decke im Arm und Semir sah, dass er fest die Fäuste darum schloss. Sein Haar hing zum Teil schweißgetränkt im Gesicht. Ben zitterte am ganzen Körper und er atmete schnell. Sofort ging Semir zu ihm hin und nahm an der Seite des Bettes platz.


    „Ben! was ist hier los? Was ist passiert?“ kam es panisch von Semir. Ben öffnete die Augen und stöhnte. Er umfasste die Decke noch fester, man konnte schon die Knöchel weis aus der Haut herausragen sehen. Er sah Semir durch kleine Augen an. „Ben sprich mit mir, was ist los? soll ich einen Notarzt rufen?“ kam es von Semir. „Nein! nein!“ antwortete Ben sofort. „Dann sag mir was los ist Ben! Du siehst beängstigend aus!“ Ben unterbrach seine Atmung um zu schlucken. „Nichts… geht schon! Ahhh! Oh Gott das tut so weh!“ Ben liefen Tränen die Wange herunter. „Willst du mich verarschen?!“ kam es sauer von dem Älteren. „Sag mir was passiert ist! Bist du gestützt? Ist es das Bein was weh tut! Sag wie ich dir helfen kann!“ kam es von dem Deutschtürken. Seine Panik war fest in seiner Stimme verankert. Er sah sich um und bemerkte dabei die Medikamentenschachteln auf der anderen Seite des Bettes. Semir erhob sich und nahm sie in die Hand. In zwei der drei Schachteln waren nur noch die leeren Blister inne, bei der dritten Packung waren noch zwei Tabletten übrig. „Hast du die alle genommen?!“ sprach er entsetzt weiter. „Scheiße man das hilft nicht!... Fuck! Ahhh!“ Ben krümmte sich vor Schmerz. „Ne jetzt ist Schluss! ich ruf jetzt den Notarzt. Keine Ahnung was hier los war Ben, aber das seh ich mir nicht mit an!“ Semir zückte sein Handy.



    Als er mit dem Telefonieren fertig war, setzte er sich wieder auf die Seite von Ben. Er legte seine Hand auf Bens Schulter und versuchte ihn zu beruhigen: „Hilfe ist unterwegs Ben!“ „Ja! tolle Hilfe wird das sein…ugggh!!“ sprach er. „Wie meinst du das? Jetzt sag doch endlich mal wie es dazu kam! Warum hast du mich nicht angerufen?“ „Mensch Semir raffs doch! Meinste ich nehm echt den Scheiß so lange?! sprach der 30 Jährige atemlos. Jetzt verstand Semir. Seine Augen weiteten sich. „WAS? Du machst hier nen kalten Entzug? Bist du verrückt?? Sag mal spinnst du? Das kann nicht sein Ernst sein!“ Er war fassungslos. „Wo ist dein Methadon?“ sprach er weiter. Ben antwortete nicht. „SAG! WO!“

  • Semir war eins klar: Ben war im Moment wie ein Heroinsüchtiger, er brauchte seinen „Stoff“ das war das Mittel der Wahl. Es gefiel ihm zwar nicht, so seinen Partner und Freund zu vergleichen, aber so war es im Moment nun mal. Semir wusste genau, wie gefährlich so ein kalter Entzug war. Mit Herzrhythmusstörungen könnte das für Ben sogar tödlich verlaufen.
    „Vergiss es!“ kam es von Ben. „Du spinnst doch! Machst hier einen auf –ach heut mal kein Methadon- sag mal was denkst du dir??“ Semir wusste nicht mehr, was er sagen sollte. „Du verstehst das nicht! Warum bist du überhaupt hier?“ kam es schlaff von Ben. „Ich bin sehr froh, dass ich hier bin mein Liebster, wer weis, wie ich dich aufgefunden hätte, wenn ich erst in zwei Tagen mal vorbeigekommen wäre!“ Semir hörte sie Sirenen des Notarztes, er ging die Tür öffnen.
    Als der Mediziner in die Wohnung eintrat erklärte Semir ihm kurz um was es ging. Er selbst blieb vor der Schlafzimmertür stehen als sie dort ankamen. Der Arzt trat direkt zu Ben und der Sanitäter der ihm folgte schloss die Tür hinter sich.
    So stand Semir in Bens Wohnung und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Das durfte doch alles nicht Wahr sein!
    Die Zeit verging und Semir wartete darauf, dass der Arzt wieder aus dem Raum kam und sagte, wie es mit Ben nun weitergeht.
    Ca. 10 Min später öffnete sich dann endlich die Tür und der Arzt kam kopfschüttelnd auf Semir zu. „Ihr Partner ist gerade mitten im kalten Entzug. Das ist eine gefährliche Angelegenheit, mit der man nicht so spaßig umgehen sollte…“ sprach er. „ich weiß…. ich wusste nichts davon!“ „Wie auch immer. Ich hab ihm ein Schmerzmittel intravenös gegeben, was kein Morphin ist, damit die Sache nicht wieder von vorne losgeht. Seine Vitalwerte sind schlecht. Hoher Blutdruck, hoher Puls, das volle Programm. Ich würde ihn ja mit in die Klinik zur Überwachung nehmen…“ „Aber?“ fragte Semir. Der Arzt deutete über die Schuler. „Er will nicht.“ kam es erklärend von ihm. „Das gibt’s doch nicht!“ Semir lief wütend in Bens Schlafzimmer.

  • „Sag mal spinnst du jetzt komplett? Sind wir hier bei Wünsch dir was? Dir geht’s scheiße Ben, sieh dich doch mal an.“ Semir setzte sich wieder auf das Bett. Ben sah zwar schon nicht mehr so schmerzgeplagt aus und er lag auch auf dem Rücken, aber Semir gefiel der Anblick dennoch nicht. „Meinst du nicht, dass ich die letzte Zeit lang genug im Krankenhaus war?“ kam es schlaff von ihm. „Ben, das hat doch damit nix zu tun. Das war einfach eine scheiß Idee von dir, da musst du jetzt durch!“ „Nix muss ich. Man kann mich nicht zwingen! Wie viel Straßenjunkys schaffen den Absprung irgendwo bei ne Kumpel im Nebenzimmer? Da werd ich das ja wohl auch hinbekommen.“ Du bist total verrückt Ben! Weißt du, was da alles passieren kann! Die Aktion hier hätte echt ins Auge gehen können verstehst du das nicht?“ „Ist sie aber nicht!“ beide schwiegen. Semir kannte Bens Dickkopf, wenn er nein sagte, dann war es nein.


    Er schnaufte tief durch und ging aus dem Zimmer zum Arzt. „Gut was für Möglichkeiten haben wir?“ fragte er gerade hinaus. „Sie sind doch hier der Experte! Ich kann ihn gegen seinen Willen nicht mitnehmen… Freiheitsberaubung, sie verstehen?“ Semir nickte. „Ja das war jetzt auch gar nicht mein Gedanke…“ „Herr Jäger hat mir deutlich gemacht, dass er weder mit in ein Krankenhaus geht, noch in eine Entzugsklinik. Ich kann nicht mehr als Hilfe anbieten.“ „Wie geht das denn jetzt weiter bei ihm? Ich mein hat er es schon hinter sich?“ fragte der Deutschtürke. „Das kann ich nicht sagen. Aber er sollte jetzt unter keinen Umständen alleine sein. Erst wenn er einige Tage Symptomfrei ist, ist er wirklich clean.“


    Der Arzt schrieb noch ein Medikament auf. „Für die Schmerzen. Sonst bekommt ihr Freund noch eine Tablettenintoxikation!“ Arzt und Sanitäter verabschiedeten sich.


    Semir schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Was sollte er jetzt tun? Er konnte Ben nicht alleine lassen. Aber hier Wache schieben während Ben seinen Entzug macht war auch keine gute Idee.


    Semir sank auf den Boden, verschränkte seine Arme auf den Knien und legte seinen Stirn darauf. „Man Ben, was machst du nur für Scheiße…“ sprach er zu sich.

  • Semir erhob sich nachdem er einige Minuten so dasaß und durchschnaufte um einen klaren Kopf zu bekommen. Er ging zurück zu Ben, der nach wie vor auf dem Bett in Rückenlage die Augen geschlossen hatte. In seinem Gesicht konnte man fast ein Lächeln erkennen, so glücklich musste er über einen Augenblick Schmerzfreiheit sein. „Wie geht’s dir?“ kam die Frage von Semir, der den Platz auf dem Bett wieder einnahm. „Soweit gut. Ich fühle meinen Körper kaum, es ist gigantisch!“ kam es von Ben der die Augen öffnete und zu seinem Partner blickte.


    Semir nickte und sah Ben ernst an: „Hör zu Ben, ich kann das was du hier veranstaltet hast wirklich nicht für gut heißen. Du hättest sterben können ich hoffe das ist dir bewusst…?“ sprach der Deutschtürke. Ben nickte und Semir fuhr fort: „Ich bin ehrlich: Ich weiß nicht, was ich in deiner Situation gemacht hätte, ob ich in eine Entzugsklinik gegangen wäre oder ob ich das Methadon weiter genommen hätte… Ich war noch nie in deiner Lage und wenn ich dich die letzten Tage so ansehe, dann hoffe ich, dass ich auch niemals in so eine Lage kommen werde. Aber das was du hier veranstaltet hast, ist das mit abstand dümmste was dir hätte einfallen können.“ Man hörte Semirs Endtäuschung in der Stimme. „Warum hast du mir nichts gesagt?“ kam dir Frage von ihm. Ben schnaufte durch und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Mensch Semir! Was hätt ich denn sagen sollen? „Hör mal Kumpel, ich mach hier mal eben schnell einen Entzug, also komm dann mal ab Mitte nächster Woche wieder mit Würstchen und Salat, dann Grillen wir auf meinen Erfolg…?“ Wohl kaum!“ sprach Ben. „Ich bin dein Partner! Uns wäre schon was eingefallen!“ „Ja dir wäre gleich was eingefallen. Ich hör dich schon reden „nein Ben du nimmst schön das Methadon weiter und hörst brav auf den Onkel Doktor…“ nicht wahr?“ Ben grinste. „Ja wahrscheinlich hätte ich so geredet. Nur das mit dem Onkel Doktor, das hätte ich anders gesagt.“ Kam es von Semir. Beide sahen sich an und grinsten.

  • „Jetzt mal ohne Spaß“ sprach Semir nach kurzer Pause weiter „Ich werd mal schnell in die Apotheke fahren um ihr das Schmerzmittel zu holen. Solang es dir noch so gut geht, kann ich dich alleine lassen“ Der Deutschtürke wedelte mit dem Rezept. Ben schaute ihn schief an. „Wie jetzt?“ kam es stutzig von dem Jüngeren. „Ja meinste ich lass dich jetzt alleine? Damit ich dich das nächste mal, wenn ich vorbeikomme wieder so auffinde?“ sagte Semir. „Ja und die Krüger?“ stellte Ben das nächste Problem zum Gespräch. „Ich lass mir schon was einfallen! Keine Bange, ich halt dich da raus!“ „Du willst mir echt zuschauen wie ich Schmerzkrämpfe bekomm, oder?“ fragte Ben grinsend. „Dummheit muss bestraft werden!“ Semir grinste zurück. Noch hatten Beide gut lachen.

    „Aber eins musst du mir bei der Aktion versprechen!“ stellte Semir seine Forderung. „Du musst mir versprechen, dass du mir bescheid gibst, wenn du merkst dass es… naja das du es nicht mehr unter Kontrolle hast. Schmerzen ok. Aber sobald du merkst, dass du abschmierst, dass es nicht mehr geht, dann sagst du mir bescheid! Und zwar sofort! Sind wir uns da einig?“ Semir sah ihn ernst an. „Abgemacht!“ kam es von Ben. Die Freunde lagen sich in den Armen. „Danke man!“ sprach Ben gerührt über den Freundschaftsdienst seines Partners.

  • So vergingen drei Tage, in denen Semir Ben zur Seite stand. Ben hatte noch häufig solche Krämpfe, Die Tabletten des Notarztes halfen nur sehr bedingt. Kritisch sah Semir dann seinen Partner an und fragte immer wieder, ob er es denn schaffen würde. Aber Ben biss die Zähne zusammen und versprach dem Deutschtürken, dass er das durchstehe (immerhin war das die Abmachung und Semir glaubte ihm). Der Ältere konnte in der Zeit kaum aktiv etwas für Ben machen. Wenn er Hitzeattacken hatte, leger er ihm einen mit kalten Wasser getränkten Waschlappen auf die Stirn, oder er brachte Ben etwas zu trinken, denn essen wollte er nicht. Aber sonst konnte Semir nur zusehen, wie sein Freund und Partner unter den Strapazen des Entzuges litt. Ben verließ in diesen Tagen nur das Bett für die Toilette, Semir nahm ihn dann stützend auf seinen Körper und half ihm beim gehen. Ben war geschwächt.


    Dadurch, dass Semir fast 24 Stunden bei ihm verbrachte entgingen ihm natürlich auch Bens Albträume nicht. Immer wieder schreckte Ben nachts hoch und Semir wachte dadurch mit auf (er schlief die ganze Zeit über auf dem Lehnstuhl in Bens Schlafzimmer) und redete beruhigend auf ihn ein. Semir machte die psychische Situation Bens genau fertig wie seine momentane körperliche Situation, jedoch verkniff er es sich, Ben im Moment darauf anzusprechen. „Er hat jetzt wirklich andere Sorgen“ dachte sich Semir, aber er hatte sich vorgenommen, dass er ihn darauf ansprach, sobald es ihm besser gehen würde.

    Es war 10:30 Uhr morgens und Semir stand müde in der Küche. Die vergangene Zeit hatte sich in den Knochen festgesetzt, er war eben doch nicht mehr der jüngste, dass er fast drei Nächste hintereinander durchmachte.


    Seit der letzten Nacht schien es Ben jedoch besser zu gehen. Zuletzt war dieser um 4:00 Uhr aufgeschreckt und hatte heute morgen, als Semir aufwachte eigentlich ruhig geschlafen. Sein Körper zitterte nicht mehr und es waren auch keine Schweißperlen sichtbar. Semir hatte Hoffnung und stand deshalb in der Küche um für Ben Grießbrei zu kochen. Er war sich sicher, wenn Ben wieder besser gesundheitlich drauf war, würde er Hunger ohne Ende bekommen. Da der 30 Jährige lange nichts gegessen hatte, dachte sich Semir mit einem Grießbrei nichts falsch zu machen (auch wenn die Tageszeit etwas ungewöhnlich dafür war)


    Semir rührte gerade im Topf, als er ein Geräusch von der Tür her vernahm. Er drehte sich rum und da stand Ben in der Tür. Noch etwas wacklig und mit kleinen Augen stand er auf den Krücken da und beobachtete Semir.

  • „Hey Ben! wie geht’s dir? Setzt dich, bevor du mir hier noch zusammenklappst.“ Sprach der Deutschtürke und war schon auf dem Weg zu Ben, der sich Richtung Küchentisch bewegte und dort auf dem Stuhl platz nahm. „Ich hab was gerochen und dachte, ich schau mal was in meiner Küche so angestellt wird.“ Sprach Ben müde aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Ja das dacht ich mir schon, dass du hier alles kurz und klein futtern wirst, sobald du wieder auf allen vieren umher kriechen kannst.“ Kam es spaßig von Semir. Ben blickte neugierig zu dem Topf auf dem Herd herüber. Semir grinste, stand auf und brachte wenig später zwei gefüllte Teller wieder. Er wusste, dass Ben total auf Süßspeisen stand und so legte dieser auch sofort los. „Mach langsam! Da ist noch genug da.“ Kam es ermahnend von Semir. “Ich muss drei Tage nachholen!“ kam es prompt von Ben. Beide lachten. Da ging es Semir durch den Kopf, dass sie schon länger nicht mehr zusammen gelacht hatten. Die ganze Geschichte schien so langsam aber sicher Richtung Ende zugehen. Das war auch mehr als gut so! Beide Polizisten hatten kaum noch Kräfte. So saßen sie stumm da und aßen, bis Semir schließlich das Wort an sich nahm.


    „Ben, wie lange wirst du schon von Albträumen geplagt?“ kam es geradewegs heraus. Er sah den jüngeren ernst an. „scheiße man, dass das Gespräch mal kommt dacht ich mir, aber gleich jetzt?“ dachte sich Ben. laut sprach er: „Schon länger, aber das ist schon ok, ich bekomm das in den Griff.“ Semir sah in ungläubig an. „Kein Wunder, dass du dich nicht erholen konntest, bei so wenig schlaf würde mir das auch schwer fallen. Bist du sicher, dass du das alleine in den Griff bekommst? Sich dafür Hilfe zu holen, ist keine Schande Ben! Du weißt, dass ich das auch gemacht hab wegen Tom und Chris…“ sprach Semir. Ben nickte. Semir hatte nicht viel von der Zeit erzählt. Aber Ben wusste genau, dass das für Semir mit die schwerste Zeit in seinem Leben war. Beinahe, hätte er das auch wieder durch ihn kommen können.

  • Er sah Semir an. „hör mal… ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll wegen der letzten drei Tage… ich weiß nicht mal genau, wie das alles so abgelaufen ist in der Zeit. Wie ein schlechter Trip irgendwie…aber ich.“ „Schon gut Ben“ unterbrach Semir ihn. “Ich weiß, was du sagen willst. Ich hab dir auch viel zu verdanken, ich sag nur die Geschichte mit dem Zeugen bei der Anklage von Chris. Da bist du auch für mich in die Bresche gesprungen und da kannten wir uns noch nicht mal.“ „Das ist ja auch was ganz anderes.“ Kam es protestierend von Ben. „Find ich nicht.“ Widersprach Semir und winkte ab.


    „Mir ist es wichtig, dass es dir wieder gut geht, damit ich bald wieder Streife mit dir fahren kann. Es macht keinen Spaß, alleine einen Kaffee an der Autobahnraststätte zu trinken.“ Semir legte eine Visitenkarte auf den Tisch. „Vielleicht überlegst du es dir noch mal.“ Kam es von ihm. Er stand auf und räumte die Teller ab. „meinst du, ich kann dich kurz alleine lassen? Ich würde Einkaufen gehen, hier ist fast nix mehr und außerdem mal schnell bei meiner Bande zu Hause reinschauen.“ „Klar kein Problem. Ich wird schon nix anstellen.“ antwortete Ben.


    Als Semir sich verabschiedete nahm er die Visitenkarte in die Hand und las laut: „Dr. Alois Bergmann, Psychologe speziell für Traumatherapie…“

    Nach weiteren zwei Tagen, wo Ben völlig symptomfrei war, machte der 30 Jährige einen Termin bei seinem Hausarzt und bei der Physiotherapie. Jetzt sollte es endlich mal wieder bergauf gehen, nachdem er sein Hauptproblem besiegt hatte.


    Der Arzt staunte nicht schlecht, als er Ben und sein Blutbild sah. Von der Idee des Entgiftens hielt er natürlich genau so wenig wie der Rest von Bens bekannten, aber das störte Ben nicht. Er war endlich clean und durfte laut der Verordnung wieder in den Dienst zurückkehren (wenn auch nur in den Innendienst) nachmittags fuhr in Semir noch zur Physiotherapie, wo die Schiene wieder um ein paar grad gelockert werden konnte. Ben vereinbarte gleich weitere Termine. Man musste ihn jetzt richtig bremsen, damit er nicht anfing sein Bein zu überanstrengen.

  • Gerade hielt der BMW vor Bens Wohnung und Semir ergriff das Wort: „soll ich noch mit hoch kommen, oder kommst du zurecht?“ „Ne lass mal, ich hab dich die letzten Tage genug in Anspruch genommen. Außerdem bist du schon mein Einkaufsmangager und mein Fahrdienst. Da musst du nicht noch mein Begleitservice zur Tür sein.“ kam es keck von ihm. „Dann sehen wir uns morgen, wenn ich dich zum ersten Dienst abhole.“ Stellte Semir fest. So wurde es vereinbart und Ben schlug die Autotür zu und winkte seinem Freund nach, bis er an der nächsten Kreuzung abbog. Er ging zu seiner Wohnung. In der Küche angekommen setzte er sich und nahm die Visitenkarte in die Hand. Er zückte sein Handy und begann das Gespräch: „Ja Ben Jäger hier… ich glaube ich bräuchte ihre Hilfe…“
    Am nächsten Morgen gab es ein großes „Hallo“ für Ben in der PAST. Alle freuten sich, dass er wieder Teil des Teams war auch wenn er vorerst den Schreibtischhengst machte. Susanne hatte einen Kuchen gebacken und so saßen alle, sogar Kim Krüger, zusammen um Bens Rückkehr zu feiern. Kim sprach zu Ben: Ihre schnelle Genesung hat nicht zufällig was mit Herrn Gerkans Blitzurlaub zu tun oder?“ Ben und Semir sahen sich an. „Äh Chefin, was zählt ist, dass ich wieder da bin und zwar vorschriftsmäßig!“ Bei dem Kommentar von Ben mussten alle lachen, immerhin war Frau Krüger einfach eine kleine Paragraphenreiterin.
    1 Monat später hatte Ben bereits mehrere Sitzungen bei Dr. Bergmann hinter sich. So langsam gingen die Albträume zurück und Ben konnte endlich mal wieder durchschlafen. Dies war auch sehr hilfreich für seinen Heilungsprozess. Er ging humpelte auf den silbernen Mercedes zu, der auf dem Parkplatz neben der Praxis auf ihn wartete. Semir saß darin und beugte sich gerade über den Beifahrersitz um Ben die Tür zu öffnen. „Warum wird mein Wagen heute eigentlich von dir tyrannisiert?“ fragte Ben mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du der hat so traurig auf dem PAST – Parkplatz gestanden, den musst ich einfach mitnehmen!“ kam es entschuldigend von Semir, der seine großen Augen zur schau stellte. „Komm fahr schon los und mach hier nicht deine Tochter so frech nach, die kann das bestimmt besser als du.“ Ben musste lachen als er das trotzige Gesicht von Semir sah. „Tja von Kinder kann man einiges lernen, das wirst du feststellen, wenn du mal selbst welche hast!“ Semir hatte Stolz in der Stimme. „Ja schon gut! jetzt möchte ich erstmal zur Physiotherapie wenns geht, damit ICH bald mein Auto mal wieder fahren kann…“ sprach Ben. „Na dann…“ Semir drückte das Gaspedal durch und der Mercedes fuhr mir quietschenden Reifen an Richtung Stadtmitte. „Hey! Mach das bitte mit deinem Auto und massakrier hier meine Reifen nicht so!“ Hörte man Ben noch mosern. Beide lachten. Das Auto fuhr davon.
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  • vielleicht bekomm ich ja noch das ein oder andere Endfeed, damit ich weiß, ob das meine erste und letzte Fanfiction war.... *G* ;)

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