Meine erste Fanfiction...

  • Ben schluckte noch ein paar Mal, er schien Semir zu verstehen. Er schloss die Augen, nachdem ihm Semir noch zunickte und schlief wieder ein. „Dein Kumpel braucht noch viel Erholung bist du dich wieder mit ihm austauschen kannst.“ sagte Johannes, der auch froh darüber war, seinen Polizei-Patienten endlich mal lebendig erlebt zu haben. „Darauf müssen wir Anstoßen!“ kam es von Semir! „Ich geb ne Runde Kaffee aus!“ Johannes lachte! „Ja gute Idee. Kaffee kann man immer brauchen!“ Semir ging zu der Cafeteria und holte für sich und dem Krankenpfleger das Getränk, nachdem er mit Andrea, Julia, Konrad Jäger und der Chefin gesprochen hatte. Er hätte die tolle Nachricht am liebsten in die Zeitung gestellt! Er konnte vor Glück die ganze Welt umarmen!

  • Der Jungkommissar lag in seinem Bett, nach wie vor auf der Intensivstation. Als er langsam die Augen öffnete, fühlte er eine fremde Hand an seiner liegen. Er blinzelte und sah dann auf die rechte Bettseite. Den Haarschopf erkannte er gleich. Sein Freund und Partner Semir, der schlafend mit dem Gesicht auf dem Bett lag. Ben schluckte ein paar Mal und sah sich weiter um. Er hatte ein paar Erinnerungen, er wusste nicht, ob sie real waren oder nicht. Teilweise war sehr viel verschleiert. „Was ist nur passiert?“ Dachte er sich, als er klarer Denken konnte. „Überhaupt. Wie bin ich hierher gekommen?“ fragte er sich weiter.
    Ben versuchte sich etwas anders hinzulegen aber nur den Arm zu heben bereitete ihm schon große Mühe. Semir rührte sich neben ihm. Als er erwachte strahlte er Ben an. „Hey! du bist ja wach!“ kam es freudig von ihm. „ja“ war leise von Ben zu hören. Er schloss die Augen und Schluckte nochmals. seine Kehle fühlte sich an wie eine Betonstraße im Sommer bei 40° C. „Was… ist passiert… Semir?“ kam es schleppend von dem 30 Jährigen. Man merkte ihm sein Bemühen an. „Tobias hatte dich entführt, er hat dich übel zugerichtet. Die Ärzte haben uns nicht viel Hoffnung gegeben. Aber du hast ihnen einen sauberen Strich durch die Rechnung gemacht würd ich mal sagen.“ Kam es grinsend von Semir.

    Jetzt bemerkte Ben auch sein rechtes Bein, ruhend in einer Schiene. Semir sah den Blick. „Keine Panik, das ist nur der Feinschliff. Sie konnten nicht alles auf einmal Operieren.“ Erklärte Semir. „Nicht alles… auf einmal?“ stellte Ben die Gegenfrage. „Ja. Du… du hast zwei Schüsse in den Bauch bekommen… nachdem ich Schmitt nicht richtig erwischt hab.“ Kam es traurig von Semir. „Er hat sich umgedreht und auf dich geschossen! … Ben ich trage die Schuld daran! Ich habs total versaut. Scheiße das tut mir so leid Ben!“ gestand Semir. Der Jüngere sah ihn nur an und schüttelte leicht den Kopf. „Du hast… mich rausgeholt… mich gerettet.“ Kam es von ihm. „Ja aber so hätte es nicht enden dürfen!“ kam es wieder von dem Deutschtürken. Ben wollte etwas erwidern als Semir ihm die Hand auf die Schulter legte: „Streng dich nicht so an Ben, wir reden ein anderes Mal darüber! Wichtig ist jetzt nur, dass du hier in Sicherheit bist und erstmal wieder zu Kräften kommst. Der Rest hat Zeit.“ Ben nickte und schloss die Augen. nach wenigen Minuten konnte Semir das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbes sehen, Ben war wieder eingeschlafen.

  • Semir war gerade vom Kaffeeautomaten wieder gekommen und setzte sich auf seinen Platz. Ben hatte den ganzen Tag über geschlafen und so hatte auch er sich ein paar Stunden Ruhe im Hotel gegönnt, damit er jetzt wieder fit bei seinem Partner sein konnte. Als er den Kaffeebecher auf Bens Nachtkästchen abstellte, öffnete der Patient die Augen. „Na wieder wach?“ kam es von dem Deutschtürken. „Ich hab glaub ich, lange genug geschlafen.“ Kam es noch immer matt aber lange nicht mehr so schleppend wie heute Morgen von Ben. Es schien ihm stündlich besser zu gehen. man konnte es richtig beobachten. Ben sah den Kaffeebecher. „Was zu trinken wäre jetzt was.“ Kam von ihm. „Johannes hat hier vorhin Wasser für dich hingestellt. Du sollst es langsam trinken!“ kam es von Semir. „Johannes?“ Ben zog die Augenbrauen zusammen. „Hör mal, du warst fast ne Woche hier am pennen, da sucht man sich schon mal Leute zum quatschen!“ kam es gespielt empört von Semir. „Eine Woche??!“ kam es geschockt von Ben. „Wie ich schon sagte, du hast echt böse da gehangen!“ erklärte der Deutschtürke mit trauriger Miene, schenkte Ben ein halbes Glas Wasser ein und gab es ihm. Mit noch leicht zitternden Händen nahm er es entgegen und Semir stütze seinen Partner am Kopf. Der 30 jährige nach ein paar Schluck und hustete dann los. Semir nahm ihm das Glas aus der Hand. „Ich hab doch gesagt, nicht so gierig! Ich hab hier meinen Kaffee, ich trink dir schon nix weg!“



    Ben grinste leicht. „Du hast leicht reden! weißt du, wie scheiße das, ist nach fast ner Woche und mit so nem scheiß Schlauch im Hals, den man erst kürzlich entfernt bekommen hat, zu Trinken?“ Semir sah bedrückt auf den Boden. „Wo wir auch schon beim Thema wären.“ Sprach Ben weiter: „Ich sag dir jetzt mal was Semir Gerkan, also spitz deine Ohren denn ich werd mich nicht wiederholen.“

  • Der Jungkommissar war zwar ganz und gar nicht in der Lage irgendeine Drohung war werden zu lassen, aber Semir schnaufte durch und hörte Ben zu. „Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätt ich hier nicht so lang gelegen, das stimmt. Weil ich nämlich gleich 3 Meter tiefer gelegen hätte! Tobias hätte mich umgebracht. Du hast alles mehr als richtig gemacht! Also hör auf die Vorwürfe zu machen, die sind nämlich völlig unbegründet.“ Ben sank erschöpft in sein Bett zurück. Das reden machte ihn schon noch zu schaffen, aber was gesagt werden musste, das musste gesagt werden! Ben lag da und schnaufte schwer. Semir sah ihn an. „Was ist eigentlich mit Tobias?“ fragte Ben nach einer Pause weiter. „Er ist tot.“ Kam es von Semir. Ben nickte nur. Er konnte über diese Tatsache im Moment weder traurig noch froh sein. „Er scheint sein Ziel ja doch halber erreicht zu haben.“ Sprach Ben weiter. „Ich bin ein verkrüppelter Bulle der nach Heroin lechtst und im Methadonprogramm aufgenommen ist. Na herzlichen Glückwunsch!“. Der Arzt hatte als mit Ben gesprochen, dachte sich Semir. „Mensch Ben jetzt hör schon auf. Du lebst und den Rest bekommen wir auch schon irgendwie wieder hin.“ versuchte sein Partner ihn aufzubauen. Ben schnaufte nur tief durch. Im Augenblick wollte er nicht an die Zukunft und an das, was ihn alles erwartet, denken.

  • Am darauf folgenden Tag wurde Ben nach Köln verlegt. Er war nicht mehr Intensivstationspflichtig, von daher konnte man ihn jetzt ohne Bedenken verlegen. Semir fuhr in das Hotel um seine Sachen zu packen und anschließend erstmal nach seiner Familie zu sehen. Bis Ben sich in der neuen Klinik „eingelebt“ hatte, würde bestimmt noch einige Zeit vergehen. außerdem wollte man sich jetzt um sein Knie kümmern. Das war bisher ja noch nicht möglich, weil Ben noch in Lebensgefahr schwebte. Die Ärzte in Cuxhaven hatten sich bereits mit denen in Köln in Verbindung gesetzt, und das weiter Prozedere besprochen.

  • Um 18:00 Uhr betrat Semir die Klinik und erfragte an der Pforte die Station und Zimmernummer seines Kollegen. Dort angekommen klopfte er zweimal, wartete bis er ein „herein“ von Ben vernahm und betrat, mit einer Tasche über den Schultern, das Zimmer. Ben saß an einem Tisch, neben sich die Krücken und er schaute aus dem Fenster. Semir huschte ein Grinsen über das Gesicht, als er Ben so dasitzen sah. „Mensch! Du machst hier in Köln gleich einen viel besseren Eindruck! man merkt, dass du hierher gehörst!“ er setzte sich neben Ben an den Tisch. „Leider kostet jeder Zentimeter den ich mich fortbewege soviel Kraft wie früher ein Kilometer.“ Kam es von Ben. Der 30 Jährige war nach wie vor mit einem Patientenhemd bekleidet. „Hier schau mal: ich hab mir erlaubt, dir eine Tasche voll Klamotten und Utensilien zu packen. Ich war eben noch schnell bei dir daheim.“ Erklärte Semir den Inhalt der Tasche. „Oh Perfekt Semir! ich kann dieses olle Nachthemd hier echt nicht mehr sehen!“ der Jungkommissar schnappte sich die Tasche, setzte die sich vorsichtig auf den Schoß und wühlte ein wenig darin rum. Er fand was er suchte, ein schönes locker anliegendes T-Shirt, zog sich den Klinikumsfetzten aus und sein Shirt an. „Ah da fühlt man sich gleich ganz anders.“ Kam es von ihm. „Und wie fühlst du dich sonst so?“ fragte Semir. „Ging mir schon besser. Mein Knie zickt rum. Da sieht man mal, wie die mich auf der Intensiv abgeschossen haben mit Medikamenten. Ich war heute Mittag noch mal bei ner Untersuchung. Wird ne größere Geschichte. Morgen wollen sie mich gleich drannehmen. Außerdem war vor zwei Stunden die Krankengymnastin hier, die ich jetzt so schnell wohl auch nicht los werde. Sie hat mir die Dinger hier (Ben zeigte auf die Krücken) vorbeigebracht. Semir wusste wie sehr Ben es hasste nicht mobil zu sein. Er versuchte ihn aufzuheitern. „Ach komm das wird schon! Morgen legst du dich noch mal unters Messer und dann wirst du sehen, dass du bald wieder in der PAST bist. Wenn auch nicht mit im Außendienst… kannste meine Berichte schreiben!“ Semir grinste schelmisch. „Jaja! Aber sonst geht’s dir noch gut oder?“ kam es lachend von Ben. So Unterhielten sich die beiden Männer noch eine weile, bist Semir Ben für den morgigen Tag und seine OP viel Glück wünschte und sich nachdem er versprach nach dem Dienst gleich mal vorbei zu kommen, auf den Heimweg machte.

  • Am nächsten morgen wurde Ben früh für die OP vorbereitet, immerhin war er der erste Punkt auf dem Programm. An und für sich war er ganz froh darum, immerhin hätte er sonst nur auf den Startschuss warten müssen. So war er gleich der erste und hatte es hinter sich. Gegen Nachmittag besuchte Semir seinen Kollegen und Freund. Er klopfte an die Tür und betrat sie dann. Diesmal hörte er kein „Herein“. Als er zu Ben ans Bett ging, hatte dieser die Augen geschlossen. Sein Bein lag nach wie vor in einer Schiene, war jedoch mehr verbunden als zuvor. Außerdem hangen zwei Redon – Flaschen aus dem Bein, damit Wundsekret herauslaufen konnte. Über Bens Kopf war eine Infusion befestigt, die stetig vor sich hin Tropfte. Semir holte sich einen Stuhl und rückte in neben Bens Bett. Bei dem Geräusch erwachte dieser. „Hey! Sorry Ben, ich wollt dich nicht wecken!“ Kam es von ihm. „Kein Ding.“ Winkte Ben ab. „Wie geht’s dir?“ fragte der Deutschtürke weiter. „Ich hab Schmerzen.“ Kam es matt von Ben. „Ja dann sag doch bescheid!“ antwortete Semir. „Hab ich schon.“ Ging Ben darauf ein und zeigte mit dem Kopf nach oben zu der Infusion. „Hat den ein Arzt schon mit dir gesprochen?“ wollte Semir wissen. „Ne. Ich bin auch noch nicht so lange da, hat irgendwie länger gedauert als gedacht. Keine Ahnung. Ich denk morgen bei Visite werd ich mehr erfahren.“ Sprach Ben leise weiter. „Okay dann müssen wir uns wohl gedulden. Ich soll dich übrigens ganz lieb von dem Rest der Truppe grüßen. Vor allem von Susanne.“ Semir musste grinsen. Er hatte die letzten paar Monate das geplänker zwischen ihr und seinem Partner beobachtet. „Hör auf so zu grinsen, Semir Gerkan! Als ob ich im Moment nicht anderes Sorgen hätt!“ kam es von Ben der Semirs Blick nicht übersah. Semir blieb an dem Abend nicht mehr lange bei Ben, er war von der OP nach total erschöpft, das merkte man ihm an. Semir versprach am nächsten Tag gegen Abend vorbei zu kommen, da würde Ben auch mehr wissen, wie es bei ihm weiter ging.

  • „Du wirst sterben Drecksbulle! das schwör ich dir! Und wenn es das letzte ist was ich tu! Du wirst hier verrecken, an der Nadel du Elender Dreckskerl! Hahahahaha!“

    Ben fuhr hoch. Er schnaufte schwer und schnell und seine Hände hatten sich in der Bettdecke verkrampft. Schweißperlen liefen ihm die Stirn herunter. „Scheiße!“ sprach er aus. Er brauchte einige Minuten bis er seine Atmung wieder unter Kontrolle hatte
    .
    In dem Moment betrat eine Krankenschwester das Zimmer. Sie sah das Ben wach war und ging zu ihm ans Bett. „Herr Jäger, können Sie nicht schlafen? Haben sie Schmerzen?“ Kam es beunruhigend von der Nachtschwester. Ben sah sie an: „Nein es ist alles in Ordnung, ich… ich hatte nur einen Schlechten Traum.“ Kam es noch immer etwas atemlos von Ben. „Wenn sie möchten können sie heute Abend eine Schlaftablette von mir haben, ich hab wieder Nachtschicht. Jetzt ist es leider zu spät. Es ist schon 4:00 Uhr Morgens, sonst werden sie den Tag über nicht fitt.“ Kam es entschuldigend von ihr. „Ne ne das ist schon okay, mit so nem kram fang ich erst gar nicht an. Ich hab genug an Tabletten was ich nehmen muss.“ Kam die Abwehrhaltung von Ben. Dieser sah das erschrockene Gesicht von der Pflegerin und fügte hinzu: „Aber danke für das Angebot.“
    Die Schwester nickte und verlies wieder den Raum. Ben lag wach. An schlafen war jetzt nicht mehr zu denken. „Das fehlt mir gerade noch! Tobias in meinen Träumen!“ kam es von ihm.

  • Ben hatte einen schlechten Tag. Bei der Visite erfuhr er, dass er sein Bein die nächsten 6 Wochen gar nicht, und die darauf folgenden Wochen gestaffelt immer ein wenig mehr abknicken und belasten durfte. Außerdem besprachen sie mit Ben den Therapieplan mit dem Methadon. Dieses müsste er noch einige Zeit einnehmen und unter Aufsicht seines Hausarztes dann immer niedriger Dosieren.


    Das waren für Ben keine tollen Neuigkeiten, denn das hieß für ihn, die nächsten Wochen noch in Begleitung seiner Krücken, weiterhin in seinen Augen „Drogenabhängig“ zu sein. Als die Ärzteschar das Zimmer nach dieser Mitteilung verließ, stieß der 30. Jährige erstmal einen Fluch nach dem Anderen aus. Seine Laune war im Keller, nicht nur, dass er schlecht geschlafen hatte, nein jetzt wusste er, wie seine nahe Zukunft aussehen würde.


    Da konnte auch die freundliche Krankengymnastin nichts bei Ben auswirken die Mittags wieder zu ihm kam.

    Nach der Trainingsstunde hatte Ben stärkere Schmerzen und er ließ sich wieder eine Infusion geben. Das war wirklich ein beschissenes Leben! Schlaf geraubt, schmerzgeplagt und Wissend darüber, was die nächste Zeit auf dem Programm stand, hatte er wirklich eine sehr schlechte Laune. Er wollte doch nur sein altes Leben zurück! Was das wirklich zu viel verlangt??

  • Semir besuchte am Abend gemeinsam mit Susanne Ben. Der Deutschtürke merkte Ben gleich an, dass es schlechte Neuigkeiten gab und fragte gleich nach betreten des Zimmer nach. Das mit den Albträumen und dem Methadon verschwieg Ben.
    „Naja so eine ernste Verletzung braucht ihre Zeit, bis das wieder alles verheilt ist. Das sollte man echt nicht zu locker sehen Ben!“ kam es tröstend von Susanne. „Jaja schon recht! Ihr liegt hier ja nicht rum, wie bestellt und nicht abgeholt so wie ich. Eine Scheiße ist das!“ Ben kam aus dem Fluchen heut nicht mehr raus. Susanne blickte erschrocken Ben an. Dieser sah das und fuhr sich durchs Gesicht. „Das war nicht so gemeint Susanne, sorry. Ich bin nur etwas mit den Nerven platt, dass ist alles.“ Sprach der Jungkommissar entschuldigend. „Ist schon okay Ben, ich weiß, dass es keine leichte Zeit für dich ist.“ Sprach die Sekretärin mitfühlend weiter. „Ich wollt auch nur mal kurz nach dir schauen, schön, dass du wenigstens wieder auf Normalstation bist Ben. Ich werd dann mal wieder gehen. Ich wünsch dir gute Besserung und schau andermal noch mal bei dir rein.“ Sie erhob sich und ging. Semir war mit Ben alleine im Zimmer.

  • „Okay Ben, was ist noch los?“ fragte Semir nachdem Susanne gegangen war und er Ben eine Zeit lang beobachtete. „Nix, das reicht ja wohl oder?“ kam es knapp von Ben. „Ben, es war dir doch wohl klar, dass du hier in zwei Tagen nicht aufstehen und umherspazieren wirst wie vorher. Also, was ist noch?“ Semir ließ nicht locker. „ Ich bin die nächsten Wochen nicht nur ein umherhumpelnter Krüppel, sondern auch noch schön weiterhin Drogenabhängig. Fuck man!!!“ Ben wusste weder ein noch aus. „Wegen dem Methadon meinst du?“ kam es verständnislos von Semir. „Ja genau. Ich soll das Scheißzeug noch die nächsten Wochen weiter nehmen und niedriger Dosieren, keine Ahnung, was für Mengen die mir geben. Oh man ich könnt echt kotzen!“ Ben schlug mit der Faust auf die Bettdecke. Semir legte seine Hand auf Bens.


    „Jetzt hör mir mal zu“ kam es leise aber eindringlich von dem Älteren, „Du hast eine schwere Zeit hinter dir, die einfach noch eine Weile braucht, bis wieder alles so ist wie früher. Ich weiß, dass das schieße für dich ist, ich weiß wie wichtig dir dein morgendliches Joggen und generell die Arbeit ist und ich weiß wie es sich anfühlt so völlig aus dem Verkehr gezogen worden zu sein. Aber das ändern nichts an der Tatsache, dass du das im Moment brauchst. Den Rest bekommen wir auch wieder hin Ben! Ich lass dich nicht alleine. Ich unterstütze dich wo ich kann. Aber jetzt verlier bitte nicht den Mut gleich am Anfang. Das wird deinen Heilungsprozess auch nicht gerade helfen!“ er legte eine Kurze pause ein. „und was das Methadon angeht. Sie haben dir soviel davon gegeben, wie du gebraucht hast um im Koma keine Entzugserscheinungen zu haben. Das wiederum hat sich danach gerichtet, wie viel Tobias dir injiziert hat. Du musst dich jetzt einfach langsam von den Stoff entwöhnen.“ „Ja scheiße man! hätte Tobias mir nicht einfach noch mal in den Oberschenkel schießen können?“ kam es bitter von Ben, er hatte tränen in den Augen. „Nicht dass ich auf Krücken umher hüpfe, nein diese Scheiße hat er mir auch noch eingebrockt!“ die Nerven des 30 Jährigen lagen blank.

  • „Und das war genau das, was Schmitt wollte! Er wollte dich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch fertig machen. Ben Bitte! verlier jetzt nicht die Hoffnung! Denn dann hat er genau das erreicht, was er wollte.“ Semir sah seinen Freund und Partner ernst an.

    Semir wusste schon damals, als der neben Ben auf der Intensivstation gesessen hatte, dass diese Wut und Trauer von Ben früher oder später kommen müssen. Er hoffte nur, dass er Ben in der Zeit ein guter Freund war und Ben auffangen konnte in seiner Situation.

    Ben ließ sich wieder tiefer in sein Kopfkissen sinken, schnaufte tief durch und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Scheinbar hatte er seinem Ärger im Moment erstmal genug Dampf abgelassen.


    Beide Männer sahen sich schweigend an. Der Abend verging.

  • Am nächsten Morgen war Semir noch ganz in Gedanken bei Ben. Er überlegte sich, was er tun konnte um seinen Partner ein kleinwenig aufzuheitern.
    Andrea entging das grüblerische Gesicht Semirs natürlich nicht. „Geht es Ben wieder schlechter?“ schlussfolgerte die Ehefrau. Semir sah vom Frühstückstisch auf. „Hm? ah.. achso… nein… naja…irgendwie schon doch.“ Kam es stotternd von Semir. „Ja was nun? Ist was mit seinem Knie? Ist die OP doch nicht so gut verlaufen wie gedacht?“ fragte Andrea weiter. „Nein das ist es nicht. ach er scheint so langsam einen Krankenhaus Koller zu bekommen. Es wird Zeit, dass sein altes Leben wiederkommt, aber so schnell wird das nicht sein, damit muss sich Ben erstmal anfreunden.“ Kam es von Semir. Er wollte Andrea Ben zuliebe nicht alles so im Detail erzählen. „Dann lenk gib ihm doch mal für kurze Zeit sein altes Leben wieder.“ Kam es von Andrea. Semir sah sie mit schiefem Kopf an. „Ja unternehme was mit ihm wenn er aus dem Krankenhaus raus kommt.“ Sie wühlte in der Zeitung von heute morgen die neben ihr auf dem Stuhl lag. „Hier, frisch aus der Zeitung.“ Sagte sie und legte Semir einen Flyer von einem Eishockey spiel hin. „Mensch das ist die Idee! Das ist auch erst in 3 Wochen, bis dahin kann sich Ben noch etwas erholen!“ „und er hat etwas, worauf er sich freut.“ Fügte Andrea hinzu. „Du bist genial mein Schatz!“ kam es von dem Deutschtürken, der seiner Frau zum Dank einen Kuss gab und sich anschließend auf den Weg zur Arbeit machte.
    Eine weitere Woche verging und Ben hatte durch die Vorfreude des Hockey-Spiels eine wirklich bessere Laune als zuvor. Zwar kamen hin und wieder ein paar negative Sätze und die Albträume waren immer noch da, aber Semir wusste geschickt die Laune von Ben ins positive zu rücken. Der 30.Järige Polizist war mittlerweile auch die beiden Redonflaschen los und hatte dafür eine starre Schiene erhalten, wo man den Winkel zum Abkicken des Beines beliebig verändern konnte. Sie reichte Ben von der Mitte der Wade bis zum Anfang des Oberschenkels und bettete perfekt das verletzte Knie in der Mitte. Ben sollte sie wenn möglich immer tragen, nach einem murren ließ er sich jedoch darauf ein.


    So saß er bewaffnet mit Krücken, der Schiene um das Knie (wo er mittlerweile schon die ersten paar Grad das Knie abknicken konnte) und seiner Sporttasche auf dem Krankenbett und wartete auf seinen Freund und Partner.

  • Heute war der für Ben heiß ersehnte Tag. Er durfte endlich nach Hause! Wäre es nach ihm gegangen, so hätte er auf eigene Verantwortung das Klinikum schon vor 3 Tagen verlassen. Aber Semir redete auf ihn ein und so blieb er doch noch bis die Ärzte ihr grünes Licht gaben.
    Gerade kam die Schwester noch mal ins Zimmer. „Oh Herr Jäger sie sind schon startklar?“ Kam es von der kleinen Person in weis. „Ja natürlich! Ich bin ja längst überfällig!“ grinste Ben. Heute hatte er sehr gute Laune. Endlich konnte er mal wieder seine Wohnung sehen und einfach unabhängiger sein. Zumindest so unabhängig, wie es für ihn im Moment möglich war. „Ich hab hier noch ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sowie ihre ersten Termine bei dem Physiotherapeuten für die Bewegungstherapie und bei ihrem Hausarzt zur weiteren Methadoneinstellung.“ Sprach die Schwester. Ben nahm die Zettel entgegen und bedankte sich noch mal für alles. Die Pflegerin verließ das Zimmer und Ben saß weiter auf dem Bett und wartete auf Semir. „Na endlich! ich dachte schon du lässt mich hier hängen!“ kam es von Ben der aufsprang sobald die Tür durch Semir geöffnet wurde. „Nie würde ich es wagen!“ kam es grinsend von Semir. „Mensch du hast ja schon alles fertig gepackt.“ Semir war erstaunt. Er blickte Ben an. Eine kleine Schramme an der Augenbraue erinnerte an die Schläge von Tobias. Am Hals war noch die ehemalige Einstichstelle des zentralen Venenkatheters durch ein Pflaster verbunden. Zudem hatte Ben ein Pflaster auf dem linken Handrücken, wo ihm heute Morgen die Braunüle gezogen wurde. Außerdem war ein Pflaster am Oberarm, wo Ben die Schnittwunde hatte. Sein Knie ruhte in der Schiene. Die gebrochenen Rippen sah man Ben schon gar nicht mehr an. Sicherlich verbargen sich noch mehrere blaue Flecken unter der Kleidung. Doch von denen Wusste nur Ben. Semir war so in den Gedanken versunken, dass er von Bens antwort nur die hälfte mitbekam. „Was ist den ganzen Tag?“ fragte er nach. „Ich sagte, dass ich den ganzen Tag zeit zum Packen hatte. So und jetzt helf mir mal bitte, ich bin nämlich froh, wenn ich hier raus bin.“ Kam es von Ben. Semir schnappte sich die Tasche und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu dem BMW. Dort angekommen stand Ben einen kurzen Moment vor dem Wagen und war in Gedanken. „Alles okay Partner?“ kam es von Semir. „Ja klar, hab nur nicht gedacht, dass wir beide gemeinsam noch mal in deinem Wagen sitzen.“ Semir war gerade am Einsteigen und erstarrte in der Bewegung. Er sah zu Ben, der nach wie vor auf das Auto blickte. „Hör mal junger Freund! Wir beide werden noch viel machen, wo wir vor 14 Tagen nicht mehr dachten, dass es noch mal möglich wäre.“ Ben nickte und stieg endlich ein.

  • An Bens Wohnung angekommen blickte er zu seinem Balkon hoch und kommentierte das Szenario mit einem „Home sweet Home!“


    Semir holte die Tasche aus dem Kofferraum und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Ben hatte vor lauter Vorfreude nur die Stufen zu seiner Wohnung vergessen und brauchte einige Minuten, biss er nach oben gehüpft war. Atemlos stand er am Geländer gebeugt, während Semir bereits an der Eingangstür zu Bens Apartment wartete. „oh man! Ich glaub so schnell verlass ich meine Hütte nicht“ kam es von Ben als er sich Semir näherte. „Wo willst du denn auch hin?“ kam es von Semir. „Ich hab die nächsten Wochen noch Narrenfreiheit, vergiss das nicht!“ erklärte Ben. „Nix da! Du wirst dich auf die Couch oder ins Bett legen und ausruhen! Wage es und mach krumme Dinger!“ drohte ihm Semir. „oh man, Papa, das geht ja schon gut los!“ sprach Ben und grinste. Beide betraten die Wohnung.

    Ben überkam ein gemischtes Gefühl, als er die ersten Meter in seiner Wohnung zurücklegte. Einerseits freute er sich riesig wieder zu Hause zu sein, aber andererseits war das der Ort, wo alles begann… als er hier das letzte Mal war, war seine Welt noch in Ordnung. Und jetzt… „Alles klar?“ kam es von Semir, der ihn aus seinen Gedanken riss. Ben blickte ihn an. „Klar! willste auch was trinken?“ Versuchte er die Situation so „normal“ wie möglich zu gestalten. Er wollte Semir nicht mit, in seinen Augen, kindischen Gefühlen belasten. Er hatte ihm bis jetzt auch noch nichts von den Albträumen erzählt. Er redete sich immer wieder ein, dass das ganz normal sei, sein Gehirn würde eben das erlebte verarbeiten. Aber tief in ihm drinnen wusste er, dass es auf kurz oder lang sehr an seinen Kräften zerrte. Seit dem ersten Albtraum war keine Nacht vergangen, wo Ben durchgeschlafen hatte. Er konnte sich zwar in der Klinik mittags noch mal hinlegen, aber das war lange nicht so erholsam wie eine Nacht durchzuschlafen.


    Er schüttelte diese Gedanken aus seinem Kopf. Darüber konnte er sich den Kopf zerbrechen, wenn Semir nicht mehr da war.

    Semir trug die Tasche zu Ben ins Schlafzimmer. Auch er war kurz in die Vergangenheit versetzt, als er die Tasche auf den Platz abstellte, wo zuletzt noch die gepackte Tasche von Ben für den Eifel-Trip war.


    Er ging zu Ben in die Küche zurück und ließ sich nichts anmerken.

  • Beide Männer nahmen auf der Couch platz. „Magst du mich morgen nicht mal abholen und wir fahren mal zur PAST? fragte Ben. „Wenn das für dich nicht zu anstrengend ist, ich bin mir sicher, die Kollegen würden sich freuen.“ Antwortete Semir. „Dann hol ich dich morgen früh um 7:00 Uhr ab. Aber bitte pünktlich! Vielleicht bekommst du das mal hin, wenn du krankgeschrieben bist.“ Semir zwinkerte ihm zu.


    Nachdem sich die beiden noch eine Zeit lang unterhalten haben ging Semir nach Hause.


    Ben bekam am Abend noch besuch von seiner Schwester. Sie brachte ihm einige Grundnahungsmittel mit, dann Ben hatte nicht mehr viel im Haus und was er hatte, war zum Teil mittlerweile schon abgelaufen. So war er für die nächsten paar Tage versorgt. „Wenn du noch irgendwas brauchst, dann ruf einfach an, ich helf dir.“ Sprach die jüngere Schwester von Ben als sie sich Richtung Tür wandte. „Mach dir keine Sorgen Julia, ich werd schon nicht verhungern.“ Kam es grinsend von Ben. Sie umarmten sich zum abschied. Ben machte sich sofort auf dem Weg zum Bad um sich Bettfertig zu machen. Im Spiegel betrachtete er seine Rippen, blau verfärbt lag die Haut über den noch geschunden Knochen. Ben drehte sich auf einem Fuß stehend um 90°, sodass er seinen nachten Rücken sehen konnte. Die Spur der Eisenstangen war auch hier noch deutlich quer über den Rücken verlaufend zu sehen. Ben schnaufte einmal schwer und zog sich sein schlaf – Shirt über. Danach steckte er sich die Zahnbürste in den Mund.Schlaftrunken machte er sich mit den Krücken auf den Weg ins Bett und legte sich mit letzter Kraft hin.


    Schnell hatte er den Weg ins Land der Träume gefunden, aber für ihn war es kein schöner Traum.



    Ben war wieder in dem Kellerraum, Tobias fuchtelte mit dem Messer vor seinem Gesicht herum. „Los sag schon, dass es dir leid tut, winsle endlich um Gnade!“ kam es von ihm. „Eher lass ich mich von dir abstechen, bevor ich hier auf allen vieren krieche Tobias!“ kam es von Ben. Tobias holte mit der langen, scharfen Klinge aus….

  • Ben fuhr mit einem Schrei im Bett hoch. Er schnaufte schwer und sein Puls raste. Er brauchte einen Augenblick um sich zu orientieren. Er schaltete die Nachttischlampe an und blickte sich um. Anschließend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Da bemerkte er, wie Schweißgebadet er war. Als er zur Wasserflasche greifen wollte, bemerkte er zudem, wie seine Hände zitterten. Er streckte die Hände halber aus und starrte auf seine zitternden Hände. „Was zum…“ kam es von ihm. Dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte seine Methadonration von gestern Abend vergessen. Er stöhnte. „Scheiße man! Nur einmal vergessen und ich zittere hier wie Espenlaub! Das gibt’s doch nicht!“ kam es wütend von ihm.


    Er stand auf und humpelte ins Bad. Dort öffnete er seinen Kulturbeutel, den er seit der Klinik noch nicht ausgepackt hatte. Er holte das Methadon - Fläschchen heraus, machte sich die nötige Menge der Tabletten auf der noch immer zitternden Hand zurecht und nahm sie alle auf einmal in den Mund. Anschließend beugte er sich unter den Wasserhahn und schluckte die Pillen herunter. Er nahm auf dem Toilettendeckel platz und beobachtete seinen Körper, wie er, schon bei dem Gedanken an das Methadon ruhiger wurde. „Das kann doch nicht das Mittel der Wahl sein!“ dachte er sich. Aber es funktionierte, bereits nach 10 min war er wieder vollkommen ruhig, obwohl das Mittel noch gar nicht in seinem Blutkreislauf hätte sein können. „Placebo Effekt“ dachte sich Ben und machte sich wieder auf den Weg ins Bett.




    Erst jetzt sah er auf dem Wecker die Uhrzeit 3:45 stehen. „Verdammt!“ kam es von ihm. Wieder keine erholsame Nacht. Morgen musste er sich vor Semir zusammenreisen. Er legte sich hin und starrte an die Decke. An Schlaf nach dem Albtraum und dem Methadon-Zwischenfall war jetzt nicht mehr du denken.

  • So lag Ben wach und dachte nach, bis sein Wecker irgendwann das spielen anfing. Er quälte sich aus dem Bett und machte sich erstmal einen starken Kaffee. Semir würde bald vor seiner Tür stehen und er wollte mal zur Abwechslung pünktlich sein.



    6:59 Uhr vor Bens Wohnung. Semir betätigte die Klingel. Es dauerte eine Weile bis der 30.Jährige in der Tür stand. „Hey morgen Partner…“ kam es von Semir als er sich nach dem Anblick von Ben selbst unterbrach. „Ist alles in Ordnung bei dir? Du siehst schlimm aus!“ kam es direkt weiter von dem Deutschtürken. „Morgen Semir! Ja es ist alles Ok und danke für deine freundlichen Worte am frühen Morgen.“ Sprach Ben der sich noch schnell seine Jacke schnappte, sich über die Schultern warf und anschließend wieder die Krücken in beide Hände nahm. „Bist du sicher?“ vergewisserte sich Semir. „ Hast du Schmerzen, kann ich dir helfen?“ „Nein Semir, es ist alles gut. können wir jetzt bitte…?“ Ben humpelte auf Krücken an ihm vorbei. Semir schloss die Tür, sah seinen Partner nach und zuckte nur die Schultern. „Er wird schon mit mir reden, wenn er will, dass nix ist, kann er mir nicht erzählen.“ Dachte sich Semir und folgte Ben zum Auto.

    Auf der Fahrt zur PAST schaute Semir hin und wieder verstohlen zu seinem Partner und Freund, der schweigend auf dem Beifahrersitz saß und aus dem Fenster schaute. Semir wollte auf der einen Seite Ben noch mal darauf ansprechen, ihm sagen, dass er mit all seinen Problemen zu ihm kommen konnte. Aber auf der anderen Seite wollte er Ben nicht verärgern. So machte er sich bewusst, dass Ben wusste, dass er für ihn da war egal um was es ging. Jetzt lag es an dem Jüngeren, die Initiative zu ergreifen.

  • In der PAST angekommen, ließ sich Ben von seiner schlechten Laune nichts anmerken. Natürlich sah man ihm die Strapazen nach wie vor an, aber alle freuten sich, dass er wieder zu Hause war und auf dem Weg der Besserung. Bonrad hatte gleich einen Kaffee für ihn geholt und bot ihm etwas zu knabbern an. „Danke dir, aber ich verhungere zu Hause nicht.“ Kam es von Ben. Das ganze Team war um ihn herum versammelt und stellte durcheinander Fragen. Als letztes kam die Chefin mit hinzu. „Herr Jäger! Schön, dass sie mal vorbeisehen!“ kam es von ihr und alle verstummten. „Wird ja auch mal wieder Zeit.“ Kam es von Ben. „Wenn sie nachher noch Zeit haben, dann kommen sie doch mal in mein Büro, wir hätten noch etwas zu klären.“ Kam es von ihr. Ben wollte sich schon erheben und ihr folgen, als sie nachlegte „Das hat noch Zeit, reden die ruhig erst zu ende.“ Sie drehte sich rum und ging in ihr Büro zurück, wo sie die Tür hinter sich zuzog. „Ist die immer so gut gelaunt seitdem ich weg bin?“ kam es von Ben, der gerade nicht glauben konnte mit seiner Chefin, der Dame mit den Haaren auf der Zunge, gesprochen zu haben. „Tja seit deinem Krankheitsfall weiß die Chefin uns eben zu schätzen.“ Witzelte Semir.

    Nachdem Ben sich mit den Kollegen ausgiebig unterhalten hatte und alle mal wieder ihre Arbeit anpackten ging Ben zu der Chefin. Er klopfte an und streckte seinen Kopf in die Tür. „Ah Ben! bitte kommen sie rein!“ sprach sie. Ben folgte der Aufforderung. Als er in einen der Ledersessel vor dem Schreibtisch platzgenommen hatte, begann Kim Krüger mit ihrem Anliegen. „Erstmal schön zu sehen, dass sie auf dem richtigen Weg sind, Herr Jäger!“ fing sie an. Ben nickte nur. „Ich wollte mit ihnen über ihre Arbeitswiederaufnahme sprechen.“ „Ja das ist ein gutes Thema! Wissen sie, ich weiß, dass mir zu Hause die Decke auf den Kopf fallen wird, von daher dachte ich mir, ich könnte so schnell wie möglich wieder herkommen, von mir aus auch schon morgen. Ich mein ich bin zwar nicht für den Außendienst tauglich, aber ich könnte Innendienst schieben und Semir vom Büro aus unterstützen.“ Aus Ben sprudelte es nur so heraus. Kim unterbrach ihn „Herr Jäger… ich habe gestern mit der Staatsanwaltschaft telefoniert. Ich habe alles versucht was in meiner Macht steht, aber ich befürchte, bevor sie mit ihrer Methadon-Therapie fertig sind, können sie nicht mehr in den Dienst zurück treten.“

  • Ben schluckte als er das hörte. Die Chefin Beobachtete ihn und wartete auf seine Reaktion. „Bitte?! Chefin haben sie eine Ahnung, wie lange das noch dauert? Das kann nicht ihr Ernst sein! Ich mein, ich bin doch zurechnungsfähig! Ich fahr im Innendienst kein Auto, ich Schieß nicht… Ich würde Berichte tippen und Recherchieren, was kann daran so gefährlich sein?“ kam es fassungslos von Ben. „Herr Jäger. Ich weiß ihren Arbeitseifer zu schätzen, wirklich! Aber ich kann ihnen nur sagen, was mir auferlegt wurde. Als Patient im Methadon – Programm dürfen sie nicht in den Staatsdienst zurückkehren. Es tut mir leid.“ Kim beendete ihre Ausführung. „Na dann…“ kam es von Ben. Er erhob sich und wandte sich zum gehen, als Kim nach ihm rief. „Wir freuen uns alle, wenn sie wieder hier sind. Nehmen sie sich die Zeit.“ Sprach sie. Ben nickte und verließ das Büro. Auf dem Gang kam Semir zu ihm. „Na bist du jetzt mein Schreibtischhengst und ich kann alle Autos kaputt fahren?“ fragte er grinsend. „Schön wär’s!“ kam es brummig von Ben der sich auf den Weg zu seinem Schreibtisch machte. Dort angekommen ließ er sich in den Stuhl fallen. Semir war ihm gefolgt und nahm gegenüber von ihm Platz. „Ja wie jetzt?“ fragte der Ältere neugierig. „Nix! Ich bin raus aus dem Laden bis ich das Scheiß Methadon nicht mehr brauch. Das dass nur noch mehrere Wochen dauern kann, das scheint hier niemanden zu interessieren!“ fluchte Ben. „Oh mist!“ kam es auch von Semir. Beide saßen schweigend da, bis Ben sich den Telefonhörer schnappte und eine Nummer eintippte. „Was hast du vor?“ fragte Semir. „Ich muss noch zum Hausarzt, da kann ich gleich mal fragen, ob man den „Entzug“ etwas beschleunigen kann.“ Kam es von Ben. Er machte einen Termin in der Praxis für den Nachmittag aus und rief sich anschließend ein Taxi. Semir wollte Ben zwar fahren, aber dieser lehnte dankend ab. Irgendwie wollte er nach der Neuigkeit seine Ruhe haben.

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