Bulle auf Abwegen

  • Kapitel 17
    Semir und Jan waren gerade auf den Weg zu Hartmut in die KTU als sie der Funkspruch von Tom erreichte. „Cobra 11 hört. Tom?“ rief Semir in das Gerät, doch aus einem leisen Rauschen trat nichts aus dem Lautsprecher.
    Ohne lange zu überlegen, fuhr Semir die nächste Ausfahrt runter und raste in Richtung Tom davon. Semir hatte ein schlechtes Gefühl, in Toms Stimme lag Angst, große Angst. Er sah zu Jan hinüber, sein früher so lebenslustiger Kollege saß schweigend und mit blassem Gesicht neben ihn und starrte durch das verregnete Fenster. Hatte er den Funkspruch gehört, oder war er längst wieder in seiner anderen Welt.
    Mit quietschenden Reifen steuerte er seinen silbernen BMW in die Einfahrt der Tankstelle. Schon von weitem sah er das flackernde Blaulicht des Notarztes, war das ein gutes oder schlechtes Zeichen.
    Semir brachte den Wagen neben einer großen Traube Schaulustiger zu stehen und sprang aus dem Wagen.
    Jan folgte ihm, sein Herz schlug ihm stark gegen die Brust und er hatte die schlimmsten Vorahnungen, die Kopfschmerzen wurden immer stärker. Er sah sich nach Vanessa oder Tom um, doch von beiden fehlte jede Spur.
    „Komm wir müssen die beiden finden, bevor dich jemand entdeckt!“ flüsterte Semir und zog Jan mit sich durch die Menge.
    Nach einem kurzen Drücken durch die Menge standen die beiden in erster Reihe, direkt am Platz des Geschehens. „Oh mein Gott!“ entfuhr es Semir leise, als er das Ausmaß der Schießerei sah. „Tom!“ rief Semir und ging schnell zu seinem Kollegen hinüber, der tropfnass neben einer zugedeckten Person stand. Die Hände hatte er tief in den Hosentaschen seines schwarzen Anzugs vergraben und die Haare hingen durchweicht in sein Gesicht. Als er Semir und Jan sah, wurde sein Blick noch trauriger. „Tom wo ist Vanessa?“ fragte Semir und sah sich suchend nach seiner jungen Kollegin um, auch Jan hielt nach seiner angetrauten Ausschau.
    Tom stand da und hielt den Kopf gesenkt, als Semir nachhakte sah er auf und nickte zu dem schwarzen Tuch neben ihn.
    Jan stockte der Atem als er Toms Blick folgte, wie in Zeitlupe ging er daneben in die Knie und hob langsam das Tuch ein Stück. Tränen schossen in seine Augen und elekto artige Kopfschmerzen machten sich in seinem Kopf breit. Schluchzend fiel er auf die Knie und legte den Kopf auf Vanessas kalten Körper, er konnte vor Schmerzen keinen Klaren Gedanken fassen, plötzlich war sein Kopf leer, einfach leer. Sein Herz schien zu zerspringen, jetzt war er allein, sie würde niemals wieder kommen, nie wieder seine Lippen berühren, nie wieder zärtlich durch sein Haar fahren. Seiner Körper bebte und laute Schluchzer kamen aus seinen Lippen.
    Semir hatte seine Fassung als erster wieder gefunden und ging zu Jan hinüber, es war nicht gut wenn ihn hier zu viele Leute sehen würden, er musste weg von hier, so schwer es ihm auch fallen würde. Jetzt musste gehandelt werden, trauern konnte man später, auch wenn ihm sein Herz etwas anderes sagte.
    „Jan! Komm wir müssen weg. Es ist nicht gut wenn dich der falsche sieht!“ er sagte es so laut, dass nur Jan ihn hören konnte, aber der ignorierte ihn und lies seinen Kopf weiter auf der Leiche ruhen.
    Mit einem festen Griff zog er Jan in die Höhe, doch er hatte keineswegs mit dessen Widerstand gerechnet. „Verdammt lass mich los.“ schrie Jan und schubste Semir von sich Es ist mir scheißegal wenn..! Plötzlich ging Jan mit Schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden, beide Hände drückte er links und rechts gegen die Schläfen und stöhnte.
    „Jan?“ sagte Semir erschrocken und winkte sofort einen Notarzt herbei.
    „Wir müssen ihn mitnehmen, hier können wir nichts genaueres sagen!“ sagte der Arzt zu Semir während er Jan eine Schmerzmittel gab. Semir war ihm Konflikt mit sich selbst, einerseits musste er Jan verstecken, aber was ist wenn er wirklich ärztliche Hilfe brauchte. „Tom?“ rief Semir und Tom kam langsam mit roten Augen herbei „Fahr bitte mit Jan ins Krankenhaus, niemand darf wissen wer er ist!“ Tom nickte und stieg dann zusammen mit dem Notarzt ein.
    Der Sanka fuhr weg und lies Semir alleine zurück. Mit zitternden Händen griff er in seine Tasche und holte sein Handy hervor. Er musste die Spurensicherung rufen und somit müsste er noch jemanden die traurige Botschaft überbringen, jemand der Vanessa über alles geliebt hatte und immer noch auf den richtigen Zeitpunkt wartete.

  • K18
    So, dieses Kapitel möchte ich allen meinen Treuen Lesern widmen, aber besonders Siggi, weil sie mich regelrecht zum weiterschreiben gezwungen hat.
    „Schreib oder Stirb!“
    Und für soviel Treue und Durchhaltevermögen widme ich ihr die Person Nicole, die in den weiteren Kapiteln noch häufiger auftauchen wird (Möglicherweise!)



    Er dachte immer wenn die Welt zusammen brechen würde, dann wäre es höllisch Laut und Unruhig, aber das entsprach nicht der Wahrheit.
    Über Hartmut brach nun eine Welt zusammen, aber sie tat es leise, ja fast zu leise. Er fiel tiefer und tiefer die Welt um ihn herum drehte sich, entfernte sich rasend schnell und kam dann mit einem Schlag wieder zurück. Die schnelle Rückkehr raubte ihm für einen kurzen Moment den Atem und er stütze sich an einem Wagen ab.
    Von weither hört er jemanden immer wieder seinen Namen rufen, es dauerte ein paar Sekunden bis er wieder voll bei sich war.
    „Hartmut?“ rief Semir und legte dem rothaarigen Mann mitfühlend den Arm um die Schulter. Als er dessen Tränen sah, musste er wirklich mit seiner Fassung ringen, es war nicht so, dass er nicht auch um Vanessa trauern würde, aber das wichtigste war jetzt, das sie ihren Mörder finden. Und erst dann würde er sich voll und ganz dem Schmerz in seiner Seele hingeben können.
    „Semir. Warum, warum ausgerechnet sie. Warum nur?“ schluchzte Hartmut und vergrub sein Gesicht in Semirs brauner Cortjacke. Diese Gestik machte es Semir nicht gerade leichter und er merkte wie sich auch seine Augen mit Tränen füllten. Er musste weg von hier, er würde seine Fassade nicht mehr lange halten können.
    „Hartmut.!“ Semir nahm den jungen Mann an den Schultern und sah ihm tief in die Augen, diesmal versuchte er den leidenden Blick zu ignorieren. „Ich kann dir nicht sagen warum. Aber eins kann ich dir sagen, Vanessa hätte nicht gewollt, dass wir trauern bevor der Täter nicht seine gerechte Strafe bekommen hat!“ Semir versuchte ein Lächeln zu stande zu bringen, aber Hartmut verzog keine Miene. Ganz im Gegenteil, er wandte sich aus Semirs Griff und sagte mit eisiger Stimme „Es gibt vieles was Sie nicht gewollt hätte.“ mit zitternden Händen holte er seinen Koffer aus dem Kofferraum „Gerechte Strafe... die gibt es nicht.. außer mit einer Kugel im Kopf!“
    Semir schluckte, so hatte er Hartmut noch nie erlebt. Er war immer jemand der Gewalt eher verabscheute, aber jetzt war er in einem Ausnahmezustand.
    Doch bevor Semir Hartmut weiter analysieren konnte, klingelte sein Handy und Frau Engelhardt rief ihn ins Büro, sie wusste noch nichts von der Hiobsbotschaft und am Telefon wollte er es ihr auch nicht sagen.
    „Ok Chefin. Ich bin sofort da!“ sagte er nur knapp und machte sich dann auf den Weg zur PAST. Als Semir seinen BMW am Parkplatz zum stehen brachte, wusste er nicht so ganz wie er dort hingekommen war. Er musste den ganzen Weg in seiner eigenen Welt gewesen sein.
    „Semir!“ rief schon Frau Engelhardt als der Hauptkommissar das Büro betrat „Wo ist Vanessa?“ Semir blieb stehen, plötzlich kam es ihm so vor als wären augenblicklich alles Gespräche im Raum verstummt und jeder wartete nun auf seinen Antwort.
    Alle Augen waren auf ihn gerichtet, aber die Antwort war schon schwer genug, als das er sie nun auch noch vor dem ganzen Büro verkünden müsse, diese Aufgabe sollte Frau Engelhardt selbst übernehmen.
    Schweigend ging er weiter und betrat das Büro der Chefin, sie würde ihm schon folgen. „SEMIR was ist hier los?“ zischte Frau Engelhardt und schloss die Tür hinter sich. „Wir haben nur Toms Funkspruch bekommen und sonst nichts!“
    Nochmals schluckte Semir und sagte es dann einfach frei heraus, ohne lange darüber nachzudenken. „Vanessa ist t..tot!“ dieses Wort fiel ihm schwer, es war so endgültig. Frau Engelhardt schien in ihrer Bewegung eingefroren zu sein, nichts an ihre bewegte sich, der Schock hatte sie gelähmt. „W....Wi..Wie ist das.. passiert?“
    „Jemand aus dem schwarzen Porsche!“ antwortete Semir und trat ans Fenster, er konnte jetzt nicht noch einen weinen sehen.
    Schwer atmend lies sich Anna in ihren Stuhl fallen, die Neuigkeiten waren schwer zu verdauen und so richtig wollte es auch nicht in ihren Kopf gehen. Doch bevor sie ihre Gedanken ordnen konnte, wurde die Tür aufgerissen und Andrea rief „Wir wissen wer den Porsche gefahren hat!“ sofort stürzten Semir und Frau Engelhardt hinaus zu ihrem PC und warteten gespannt.
    „Hier. Dieses Foto wurde von einer Kamera an einem Rastplatz, gut 100 Kilometer vom Tatort entfernt aufgezeichnet. Und durch ein bisschen drehen und schieben konnten wir ein tolles Foto von der Fahrerin machen. Ich hab es sofort durch den Computer geschickt und !“ Andrea hakte ein paar Befehle in den PC „hier haben wir unsere Täterin!“ Eine junge Frau mitte 30 lächelte ihnen entgegen, sie hatte blonde Locken und braune Augen. „Ich kenn diese Frau!“ rief Semir aufgeregt „Das ist die Schwester von Indira Schwertmüller, Nicole.........


    So hoffe euch gefällt das Kapitel und über Kommis, ob positiv oder schlecht freut man sich immer :)

  • Kapitel 19
    Zum tausendsten Mal sah Tom auf die Uhr, seit gut einer Stunde war er nun hier und wartete auf Jan. Der junge Kollege war zusammengebrochen und kaum noch ansprechbar als er ihn in die Hände der Ärzte übergeben hatte.
    Und nun saß er alleine am Gang und wartete das irgendwer ihm sagen würde, was mit Jan ist, doch die jungen Krankenschwestern mit den schönen Beinen, mit denen Tom unter anderen Umständen sicher heftig geflirtete hätte, eilten nur an ihm vorbei und schenkten ihm ein mitleidiges Lächeln.
    Mit einem Seufzer stand Tom, von den unbequemen Stühlen auf und trat an das große Fenster, der Regen prasselte immer noch unbarmherzig an die kalte Scheibe.
    Immer wieder erschien Vanessa vor seinem inneren Auge, wie sie verzweifelt seine Hand umklammert hatte und unter Schmerzen nach Luft gerungen hatte.
    Tränen liefen über seine Wange und erschöpft lehnte er seinen Kopf gegen das Fensterglas. Er hatte Vanessas Worte nur schwer verstanden und versuchte nebenbei noch irgendwie die starke Blutung zu stoppen.
    „J..a...n,!“ hatte sie geflüstert „S..ag .... ihm..... da..dass.. ich i..hn über a...lles liebe!“ sie machte eine Pause und japste nach Luft. „Ja, das werde ich machen! Ich versprechs dir!“ hatte Tom geantwortet und ihr übers Gesicht gestrichen, die sanfte Bräune war vollständig aus ihrem Gesicht verschwunden.
    „U...und dass !“ langsam und mit zusammengebissenen Zähnen griff sie mit ihrer Hand zu ihrem Hals und löste mit einem kurzen Ruck ihre Kette davon. „Gib i.hm bitte“ mit zitternden Fingern legte sie Tom eine silberne Kette mit einem Kreuz daran in die Hand und sah ihn nochmals aus ihren wunderschönen blauen Augen an.
    Es war das letzte was sie getan hatte, bevor sie mit noch einmal schwer Luft holte und dann einfach verstummte. Weinend hatte Tom ihr noch über die Augen gestrichen um sie für die Ewigkeit zu schließen, dann hielt er ihre Hand und den Anhänger umklammert bis der Notarzt viel zu spät eintraf.


    Langsam wischte sich Tom die Tränen aus dem Gesicht und richtete sich wieder auf, er hatte Schritte gehört und wollte nun endlich wissen, was los war.
    Und tatsächlich kam der Chefarzt um die Ecke und direkt auf ihn zu.
    „Herr Kranich?“ Tom nickte und schüttelte ihm kurz die Hand „Ihr Kollege, hat ein starkes Trauma!“ „Ja, er hat gerade seine Kollegin und Freundin verloren!“ unterbrach ihn Tom und wollte somit die ärztlichen Ausschweifungen übergehen, doch der Arzt schüttelte nur den Kopf „Nein, es ist etwas das schon lange zurück liegt oder durch etwas anderes ausgelöst wurde und die starken Kopfschmerzen kommen durch die Erinnerung, er erinnert sich daran. Wir werden aber noch ein paar Tests und Blutproben machen, bev..“ „Nein.“rief Tom aufgebracht und erntete dafür einen fragenden Gesichtsausdruck „Wir brauchen ihn sofort wieder!“ antwortete Tom und suchte nach einer plausiblen Antwort um Jan da wieder raus zu holen. Doch der Arzt blieb hartnäckig „Auf gar keinen Fall! Er muss auf jeden Fall hier bleiben. Entschuldigen Sie aber ich muss weiter. Ich werde sie informieren wenn ich etwas neues weiß!“ nach einem Blick auf seinen Pieper eilte er auch schon wieder davon.
    „Verdammt!“ fluchte Tom und fingerte sein Handy aus der Tasche „Semir? Ja ich bins. Wir haben ein Problem, die Ärzte behalten Jan hier, sie wollen Test machen. Ja das weiß ich auch, aber was soll ich machen? Ich weiß nur, wenn sie den Scheiß in seinem Blut finden, werden sie die Schranke informieren und dann war das ganze umsonst, für die Katz sozusagen“

  • Kapitel 20
    Erschöpft lies sich Semir auf die Tischkante von Andreas Schreibtisch nieder, alles schien schief zu gehen und nichts schien nur noch irgendeinen Sinn zu ergeben.
    Betreten Stille trat ein, Hotte und Dieter hatten die Köpfe gesenkt und sie ahnten schon was geschehen war, doch noch wollten ihre Herzen nicht glauben was ihr Kopf längst wusste.
    „Nein! Das war nicht alles für die Katz, noch ist nicht alles verloren!“ sagte Frau Engelhardt laut und lenkte somit die Aufmerksamkeit aller auf sich „Wir haben schätz ich mal 24 Stunden bis, Frau Schrankmann Jan aufspürt und bis dahin müssen wir seine Unschuld bewiesen und!“ Sie senkte ihren Blick und machte eine Pause bevor sie mit weicherer Stimme fortfuhr „Vanessas Namen wieder reingewaschen haben. Also Leute aufgehts!“ zustimmend nickte das ganze Büro und auch Semir erhob sich aus seiner Haltung. „Ok dann werde ich jetzt mal zu dieser Schwester fahren und ihr ein paar Fragen stellen!“ er griff nach seiner Jacke und wollte gerade das Büro verlassen als ihn Frau Engelhardt anrief „Semir! Sammeln sie bitte zuvor noch Tom ein! Im Krankenhaus kann er momentan eh nicht viel anrichten!“
    Eine halbe Stunde später lenkte Semir seinen BMW auf den Hof einer verfallenen Fabrik, die meisten Scheiben waren kaputt oder vernagelt, genau wie der Rest der Halle sah alles alt und verlassen aus.
    „Sag mal bist du sicher das wir hier richtig sind?“ fragte Tom und sah sich die alten verbeulten Tore an, Semir nickte nur und ging über etwas in die Hocke.
    Durch Semirs Schweigen wurde Tom neugierig und trat ihm beiseite „Na Winnietou, wann sind die Weißen vorbeigekommen?“
    Semir stand auf und lächelte Tom nur flüchtig zu „Nee, Die Weißen sind immer noch hier!“ als Tom ihn fragend ansah deutete er nur auf die Reifenspuren am Boden und sofort holte Tom seine Waffe heraus.
    Beide gingen neben der Tür in Stellung und Tom drückte so leise er konnte die Klinke nach unten, zu beider Verwunderung ging sie auf und ihnen drangen Stimmen entgegen . „Nicole! Wir haben jemanden getötet!“ hörten sie einen Mann aufgebracht sagen „Nein Schätzchen DU hast sie umgebracht!“ eine junge Frau lachte hämisch und zündete sich dann eine Zigarette an. Tom schob die Tür ganz auf und die beiden schlichen sich in die Halle um besser hören zu können.
    „So war das nicht geplant Nicole! Du hast gesagt wir löschen dem Kerl das Gedächtnis und machen ihn dann zum Verbrecher. Das haben wir gemacht!“
    „Nein, diese kleine Bullen Schlampe wollte seine wahre Identität zurückholen, dass konnte ich nicht zulassen. Steigt mit dem Kerl ins Bett und will ihn dann bekehren, diese Schlampe hat es nicht anders verdient.“ Wieder lachte die Frau und Semir und Tom wollten gerade eingreifen als Sie fortfuhr „Dieser Richter soll genau so leiden wie ich, oder nein er soll noch viel schlimmer leiden. Er wird sich wünschen zu sterben, er wird darum auf Knien flehen. Glaub mir!“

  • Kapitel 21
    Langsam kam Jan wieder zu sich und sein verschwommener Blick wanderte die weiße Decke entlang. Was war nur passiert, was machte er hier und wo verdammt war er überhaupt. Er wollte sich gerade aufrichten als wieder ein fast elektronischer Schlag durch seinen Kopf fuhr. Mit einem „Ahh!“ sank er zurück aufs Kissen.
    Er atmete ein paar Mal tief ein und aus um den Schmerz erträglicher zu machen, da fiel ihm plötzlich wieder ein was passiert war, wie er hier hergekommen war.
    Seine Augen füllten sich mit Tränen, doch er versuchte den Schmerz hinunter zu schlucken und setzte sich trotz seines Kopfes auf.
    Er vergrub das Gesicht in den Händen und dachte nach, noch einmal lief in seinem Kopf alles Review, immer wieder die selben Bilder, doch diesmal hatte sich etwas verändert, etwas sehr ausschlaggebendes. Mit einem Ruck sprang er aus dem Bett und ignorierte die Schmerzen in seinem Kopf, sie würden ihn jetzt nicht aufhalten.
    Schnell entfernte er den Katheter und zog seine am Stuhl liegenden Klamotten an. Das Cap seines schwarzen Pullis zog er tief ins Gesicht.
    Langsam schob er die Tür auf uns späte hinaus auf den Gang, ausser einer alten Frau befand sich niemand dort und so konnte Jan ungehindert sein Zimmer verlassen und wenige Minuten später stand er im strömenden Regen und eilte den nassen Gehsteig entlang, jetzt zählte jede Minute.


    Währenddessen musste Frau Engelhardt die schlimme Nachricht den Kollegen überbringen, wie sie das hasste. Sie öffnete die Tür zu ihrem Büro und trat hinaus in die Mitte des Zimmers, was sollte sie jetzt nur sagen, wie die richtigen Worte finden.
    „Darf ich bitte kurz um ihre Aufmerksamkeit bitten?“ rief sie und verschaffte sich Gehör. Es war völlig Still bevor Frau Engelhardt wesentlich leiser begann.
    „Ich muss ihnen leider sagen, dass ihre Kollegin Vanessa Brettschneider ums Leben gekommen ist!“ ein leises betretenes Raunen ging durch die Menge und Hotte presste sich erschrocken die Hand gegen den Mund.
    „Trotz der Trauer müssen wir uns jetzt daran machen, ihren Mörder zu finden und wie sie wissen haben nicht all zulange Zeit bevor...!“
    Bevor Frau Engelhardt weiter sprechen konnte, stand ein völlig durchweichter zitternder junger Mann im Büro. „Jan?“ rief Anna erstaunt und glaubte ihren Augen nicht zu trauen „Frau Engelhardt ich kann mich wieder erinnern, mein Gedächtnis ist zurück!“ sagte Jan.

  • Kapitel 21
    „Na Winnietou, wollen wir uns mal wieder einen Skalp nehmen?“ fragte Tom leise und mit einem Lächeln auf den Lippen. Semir nickte und sie schlichen weiter, bis sie nur noch eine Ecke von Nicole trennte.
    „Hahaha Ich kann es kaum noch erwarten, wenn er vor mir kniet und...!“
    „POLIZEI KEINE BEWEGUNG!!!!“ schrien Semir und Tom bevor Nicole sich in ihren Gedanken ergehen konnte. Nicole und ihr Handlanger waren so überrascht das sie nicht früh genug reagieren konnten. Nach einigen Sekunden und zahlreichen Beschimpfungen von Nicoles Seite aus, hatten sie die beiden im Auto und machten sich auf den Weg zur PAST. Auf der Fahrt gaben sie der KTU noch Bescheid, sie sollten die Fabrik auseinander nehmen und nach Beweisen suchen.
    Tom und Semir übergaben die beiden Verdächtigen zwei Kollegen und betraten dann das Büro. „Semir? Tom? Kommen sie bitte mal in mein Büro?!“ Frau Engelhardt hatte die Schalusieen zu ihrem Büro zugezogen und als die beiden Hauptkommissare das Zimmer betraten wussten sie auch warum.
    „Jan?“ rief Semir erstaunt und konnte nicht glauben wer da vor ihm stand. „Hey Kollege!“ sagte dieser und schüttelte beiden die Hände. !W.Wie kommst du hier her?“ fragte Tom verdattert und rief sich den ohnmächtigen Jan in Erinnerung, den er ins Krankenhaus gebracht hatte.
    „Das ist egal. Ich kann mich erinnern, ich kann mich an alles erinnern.!“ sagte Jan und wärmte sich die Hände an der großen Tasse Tee. „Das ist doch super!“ rief Semir und lächelte in die Runde, jetzt würde es vielleicht doch noch gut werden.
    Jan senkte den Blick und antwortete nichts, jeder wusste was in seinem Kopf vorgeht und jeder verstand es. „Jan, ich weiß das du glaubst das du Vanessas Leben retten hättest können, wenn dein Gedächtnis früher zurück gekommen wäre, aber was passiert ist ist passiert und jetzt müssen wir das beste daraus machen und den Mörder überführen.“ sagte Tom zu seinem jungen Kollegen und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Jan konnte ja nicht wissen wie sehr Tom wusste wie er jetzt gerade litt, aber er nickte und stellte die Tasse auf dem kleinen Glastisch ab.
    „Also Chefin wir werden uns jetzt die beiden Verdächtigen vornehmen und wir werden die Wahrheit aus ihnen rausbringen, darauf können sie sich verlassen!“ sagte Semir mit einem vielsagenden Blick doch Frau Engelhardt hob die Brauen „Semir denken sie daran, eigentlich dürfen wir an diesem Fall gar nicht mehr arbeiten!“ „Schon verstanden Chefin!“ lächelte Tom und verlies zusammen mit seinem Kollegen das Büro ihrer Vorgesetzten.
    „So und jetzt erzählen sie mir mal was damals wirklich passiert ist!“ sagte Frau Engelhardt und lies sich auf den Sessel, gegenüber Jan nieder und nahm sich ebenfalls eine Tasse Tee.
    Jan griff wieder nach seiner Tasse und überlegte wo er beginnen sollte, wann hatte das ganze angefangen.
    „Nach dem Tod von Indira war ich total fertig und hatte vor meinen Dienst zu quittieren. Sie wissen ja, dass ich nach dem Vorfall beurlaubt wurde und nach dieser Zeit wollte ich meine Kündigung abgeben. Eines Tages hielt ich den Schmerz nicht mehr aus und suchte einen Psychiater auf einen Dr. Freudenschrei.“
    „Und er hat ihnen diese Tabletten aufgeschrieben?“ fragte Frau Engelhardt mit gerunzelter Stirn, wenn das der Fall sein sollte dann mussten sie auch ihn zum Verhör holen. „Nein, die Tabletten hat mir immer eine Sprechstundenhilfe gegeben, nach Anweisungen des Arztes hat sie immer gesagt. Ich hab mir dabei aber auch nichts gedacht und naja irgendwann war der Schmerz verschwunden und mit dem Schmerz auch die Vergangenheit, ich wusste nicht mehr was ich früher getan hatte, welchen Beruf ich hatte, ob Familie oder nicht ich wusste nichts mehr! Und irgendwann stand ein Mann vor meiner Tür und bot mir einen Job, weil ich das Geld brauchte überlegte ich nicht lange und stimmte zu, naja und so bin ich dann in dieser Bande gelandet. Und den Rest der Geschichte kennen sie ja!“ schloss Jan seine Erzählung und nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse.
    Ein paar Sekunden saß Frau Engelhardt geschockt da und versuchte die Geschichte in ihrem Kopf zu ordnen, aber eines wurde ihr jetzt klar „Sie waren also unzurechnungsfähig, wunderbar dann haben wir vor dem Richter auf jeden Fall gute Karten, jetzt müssen wir noch die Staatsanwältin von ihrer „Unschuld“ beweisen.
    „Ah das ist aber schön das sie mir die Arbeit erleichtern, Frau Engelhardt!“ sagte Staatsanwältin Schrankmann die plötzlich hinter ihnen auftauchte und die Tür schloss. Sie hatte einen überlegenen Gesichtsausdruck und grinste hämisch in die Runde. „Auf stehen Richter! Sie sind verhaftet und diesmal kann ihnen niemand mehr helfen!“
    „Frau Schrankmann er ist unschuldig und außerdem haben wir gerade eine Kollegin verloren, wissen sie das denn nicht?“ fragte Anna und stand auf, manchmal kotzte sie die Staatsanwältin wirklich an
    „Natürlich hab ich davon gehört, aber ganz ehrlich es war klar das sie so enden würde, sie mischte sich in Sachen ein die sie nichts angingen. Selbst Schuld würd ich sagen!“ die Staatsanwältin zuckte mit den Achseln und man sah ihr an, das ihr Vanessas Tod ziemlich egal war.


    „Sie sind das letzte“ zischte Jan wütend und visierte die Staatsanwältin an. Langsam ging er auf ihr zu, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen „Was sie brauchen ist mal wieder ordenlich Sex damit sie sich abreagieren können, aber halt stimmt ja sie sind eine alte hässliche Hexe nicht mal Frankenstein würde mit ihnen ins Bett steigen wollen!“ wie von Sinnen redete Jan weiter ohne auf die Rufe von Anna zu hören. Frau Schrankmann ging rückwärts und man sah ihr an das sie langsam Angst bekam
    „Richter was erlauben sie sich. Das wird..!“ rief sie und spürte plötzlich die Wand hinter sich, Jan kam immer und immer näher, jetzt gab es keinen Ausweg mehr..

  • Kapitel 22
    Semir und Tom verhörten die beiden getrennt voneinander und merkten schnell das sie es hier wieder mal mit zwei harten Burschen zu tun hatten.
    „So Herr Moeller wir wissen sie das sie der Todesschütze unserer Kollegin sind!“ sagte Semir ruhig und blätterte derweil in Moellers Akte. Der Bursche hatte schon wegen Körperverletzung, Erpressung und Einbruch gesessen und doch wirkte er nervös und unruhig.
    „Bei ihrem Vorstrafenregister können sie sicher sein das sie vor ihrem 60ten Geburtstag sicher nichts außer Schwedischen Gardinen sehen werden.“ Semir grinste als er sah wie Moeller mit zitternden Händen nach einem Glas Wasser griff. Es würde sicher nicht lange dauern, dann würde er auspacken.
    „I...Ich Es war nicht meine Idee und u...und das mit dem Wachmann war ein Unfall.“ stotterte Moeller und sah Semir flehend an, er wollte nicht sein ganzes Leben im Knast verbringen, nur damit Nicole ihre Rachepläne ausleben konnte.
    „Der Wachmann?“ fragte Semir mit gerunzelter Stirn, in Moellers Akte stand nichts von einem Wachmann „Ja der Wachmann aus der Harrobank!“ antwortete Moeller und zündete sich eine Zigarette an, er brauchte jetzt etwas das ihn beruhigte.
    „Ach der Wachmann, dass ist sehr interessant.“ nickte Semir und ihm fiel ein das Jan nun eigentlich fast unschuldig war, jedenfalls hatte er niemanden getötet.
    „Es sieht sehr sehr schlecht für sie aus! Aber ich kann ihnen ein Angebot machen wenn sie gegen Nicole aussagen dann und mir noch ein paar Infos liefern dann schau ich das sie eine faire Verhandlung bekommen, dass könnte die Zeit um ein paar Jahre verringern!“ schlug Semir vor und schmiss die Akte zurück auf den Tisch.
    Es dauerte bis Moeller antwortete, aber Semir wusste, dass er kein Held war und früher oder später gegen seine Komplizin aussagen würde.


    Währenddessen war Tom mit Nicole fast am verzweifeln, die Frau grinste ihn entweder an oder gab ihm patzige oder unpassende Antworten.
    „Ich frage sie jetzt nochmal warum haben sie auf uns geschossen?“ fragte Tom und noch bevor Nicole etwas sagen konnte, trat Semir mit einem Siegessicheren Lächeln ein und setzte sich ihr gegenüber. „Wo wart ihr stehen geblieben?“ fragte Semir höflich und Tom wiederholte seine Frage. Nicole sagte nichts sondern lächelte ihnen nur zu und kaute widerlich auf ihrem Kaugummi herum. „Ich will einen Anwalt!“ sagte sie nach einer Weile und wollte gerade betonen das auch sie rechte hätte, als Semir wütend auf den Tisch haute. „Wissen sie was sie können sich ihren Anwalt sonst wo hinstecken, was sie jetzt brauchen ist ein Wunder. Weil ihr Komplize ausgepackt hat, sie sind verloren!“ Ein erschrockenes Flackern zog durch Nicoles Augen, aber dann wurde sie sofort wieder ruhig und setzte ihren arroganten Gesichtsausdruck auf.
    „Sie bluffen doch. Moeller würde mich nicht verraten!“ doch so überzeugt klang sie nicht mehr. „Nicht? Dann erklären sie mir doch wie wir dann wissen sollten, dass sie Herrn Richter die Tabletten gegeben haben und dann haben sie ihn in diese Autobande schleust! Geben sie auf!“ sagte Semir und schloss die Akte vor sich. Nicole schaute von Tom zu Semir und man sah ihr die Angst an. Nach ein paar Minuten fing sie an zu reden oder mehr zu schreien
    „Ich habe mein Leben lang nach meinen beiden Geschwistern gesucht und dann hab ich sie endlich ausfindig gemacht und musste feststellen, FESTSTELLEN DAS SIE TOT WAREN. IN DEN TOD GETRIEBEN VON DIESEM RICHTER!!!“ die letzten Worte wurden von einigen Tränen begleitet.
    „Soll ich ihnen was sagen, Herr Richter hatte nichts mit ihrem Tod zu tun, er wollte sie aufhalten, er hatte sie geliebt!“ sagte Semir mit ruhiger Stimme und erinnerte sich an den verzweifelten Schrei den Jan ausgestoßen hatte, als Indira von der Klippe gefahren war.
    „Das ist nicht wahr!“ sagte Nicole „Ich wollte das er genauso leidet wie ich, darum musst diese Bullenschlampe Vanessa sterben. Es hatte also alles seinen Sinn und ich bereuhe nichts!“ Semir und Tom schüttelten nur die Köpfe und gingen zur Tür „Wir sehen uns vor dem Haftrichter wieder!“ sagte Semir und verlies dann zusammen mit seinem Partner das Büro.
    Ein kleiner Stein fiel Semir vom Herz, er hatte Vanessas Wunsch erfüllt, er hatte den Schuldigen für Jans Taten gefunden und er war wieder ein freier Mann!
    Doch als sie um die Ecke kamen trang wütendes Geschrei aus Frau Engelhardts Büro „Was ist das denn?“ fragte Semir „Hört sich nach Schranke an!“ antwortete Tom und die beiden gingen hinüber zum Büro um besser hören zu können.

  • Kapitel 23
    „RICHTER WAS GLAUBEN SIE EIGENTLICH WER SIE SIND???? ICH VERSPRECHE IHNEN EINES, SIE WERDEN HIER IN DIESER DIENSTSTELE UND AUCH IN SONST KEINER JE MEHR POLIZIST SEIN. ICH WERDE SIE SUSP...“ doch weiter kam Staatsanwältin Schrankmann nicht, denn Jan der sich inzwischen ärgerlich auch Engelhardts Griff gewunden hatte schrie „WISSEN SIE WAS? SIE KÖNNEN SICH IHRE SUSPENDIERUNG SONST WO HINSTECKEN. ICH KÜNDIGE! ES GIBT NICHTS MEHR WAS MICH HIER HÄLT! WENN SIE EINMAL AUF JEMAND ANDEREN GEHÖRT HÄTTEN, DANN WÄRE VANESSA JETZT NOCH AM LEBEN!!!!!“
    Wütend stürmte Jan aus der Türe und wäre beinahe mit Tom und Semir zusammengestoßen, die immer noch neugierig an der Tür gelauscht hatten. Jan hielt nur kurz inne und sah die beiden an, dann stürmte er hinaus.
    Tom und Semir wollten sich gerade unauffällig aus dem Staub machen als Staatsanwältin Schrankmann schon nach ihnen rief.
    Lächelnd betraten sie das Zimmer und taten so als hätten sie von dem Streit nichts gehört.
    „Gerkhan, Kranich, wieder einmal haben sie sich meinen Anweisungen widersetzt!“ begann sie und die beiden Hauptkommissar konnten sich nur schwer einen genervten Seufzer verdrücken. „Und wieder einmal haben sie den Fall gelöst. Herzlichen Glückwunsch.“ Erstaunt sahen die beiden zu ihrer Chefin die nur mit einem Schulterzucken andeutete das auch sie keine Erklärung für den Sinneswandel hatte.
    Frau Schrankmann trat ans Fenster und sah hinaus, der Regen hatte wieder angefangen, wie sehr sie das aufregte, warum konnte es nicht einfach schön sein. Richters Beschimpfungen hatten sie mehr getroffen als sie zeigte, doch das schlimmste war, dass er recht hatte. Auch wenn Richter das alles nur gesagt hatte weil er in einem Ausnahmezustand gewesen war. Vielleicht hätte sie doch ein bisschen mehr Mitgefühl zeigen können, naja jetzt war es zu spät.
    Sie drehte sich um und trat vor Tom und Semir um den beiden die Hände zu schütteln „Gute Arbeit und herzliches Beileid wegen ihrer Kollegin, sagen sie das auch Richter!“ Semir und Tom nickten mechanisch, so hatte sie die Staatsanwältin noch nie erlebt.
    Dann ging sie zur Tür „Frau Schrankmann!“ rief Frau Engelhardt „Ja?“
    „Was hat Jan noch zu erwarten?“ Die Staatsanwältin schwieg einen kurzen Moment und antwortete dann „Nichts, er hat momentan genug Probleme. Schönen Tag noch!“ Mit diesen Worten verschwand sie.
    Bevor Semir fragen konnte, ob er das alles jetzt geträumt hatte, kam Andrea ins Zimmer „Semir, da ist eine Frau am Telefon sie will mit Vanessa sprechen!“ Semir nickte und lief hinüber in sein Büro
    „Ja Gerkhan!“ meldete er sich
    „Guten Tag. Mein Name ist Anna Bertus, ich bin die Privatsekretärin von Herrn Keating. Ich würde gerne mit Frau Brettschneider sprechen. Es geht um eine dringende Sache!“ sagte die Frau am anderen Ende der Leitung freundlich. Semir schluckte „ Frau Brettschneider ist verstorben!“ Ein kurzes Schweigen trat ein und Semir hatte schon Angst die Frau hätte aufgelegt. „Was? Wie konnte?!“


    „Sie ist bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Aber um was geht es denn?“ hakte Semir nach „Naja, es geht um Herrn Keating. Er und Frau Brettschneider kennen sich seit Jahren und er kommt demnächst nach Deutschland, wegen seiner Tour und darum hat er mich darum gebeten ich solle sie zu seinem ersten Konzert einladen. Oh Gott er wird am Boden zerstört sein. Oh Gott wie soll ich ihm das nur beibringen. Oh Gott das ist schrecklich, ein so junger Mensch! Ich melde mich wieder!“ rief die Frau aufgebracht ins Telefon und bevor Semir etwas erwidern konnte, hatte sie auch schon aufgelegt.


    „Wer was?“ fragte Tom der mittlerweile an Vanessas Schreibtisch Platz genommen hatte. „Die Sekretärin von Ronan Keating!“ sagte Semir und kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Die beiden müssen sich schon lange kennen und er wollte sie zu seinem ersten Konzert einladen!“ „Hm. Naja wenigstens musst du ihm die Todesnachricht nicht überbringen.“ sagte Tom und nahm das Familienfoto welches auf Vanessas Schreibtisch stand. Semir stand auf und trat an seine Seite „Nein! Aber dafür muss ich jetzt wohl die schlimmste Nachricht meines Lebens überbringen. Was sagt man einer Familie bitte, über ihre Tochter!“ Seufzend nahm er Tom das Foto und stellte es zurück an seinen Platz, dann verließen sie beide die Dienststelle

  • Kapitel 25
    Semir kannte den Weg zu Vanessas Eltern, fast so gut wie den Weg zu sich nach Hause. Er hatte sie manchmal, besonders an Freitagen dort abgeliefert und sie am Montag manchmal auch wieder abgeholte.


    Er hatte Vanessas Familie kennen und lieben gelernt, sie waren nette und hilfsbereit Leute und Semir drehte sich der Magen um, als er daran dachte ihnen die schreckliche Nachricht zu überbringen. Langsam lenkte er seinen BMW in die Siedlung und parkte ihn dann direkt vor einem schön restaurierten Bauernhaus. Vor der Garage stand der Wagen von Herrn Brettschneider, war wohl früher aus dem Büro gekommen, in der Vorfreude auf einen schönen romantischen Abend mit seiner Frau. „Soll ich im Wagen warten?“ fragte Tom und warf seinem Kollegen einen mitleidigen Blick zu. „Nein, alleine pack ich das nicht!“ sagte Semir nur und stieg langsam aus.


    Vorsichtig, fast so als würde sie ihn gleich beissen drückte Semir den kleinen runden Klingelknopf und hörte das fröhliche Ding Dong, durchs Haus schallen. Keine Minute später wurde die Tür geöffnet und Hanna, Vanessas 8 jährige Schwester stand vor ihnen. Sie kannte Semir natürlich längst und lächelte ihn aus ihren rehbraunen Augen an. „Hallo Semir, wo ist denn Vanessa?“ sie sprang ein Stück nach vorn uns spähte um die Ecke, vielleicht hatte ihre große Schwester sich ja da versteckt. Semir lächelte gequält und senkte seinen Blick. Tom erkannte die Situation und kam seinem Partner zur Hilfe „Sind deine Eltern auch da? Fragte er freundlich und ging dabei vor der kleinen in die Hocke. Er konnte eigentlich gut mit Kindern umgehen. Hanna sah zuerst abwechselnd von Semir zu Tom und rief dann nach ihrem Vater. „Paaaaaappppaaa! Semir ist hier!“ als die kleine ihren Vater um die Ecke kommen sah, sprang sie auch fröhlich wieder davon, die braunen Locken flogen dabei im Takt hoch und runter.


    Herr Brettschneider grüßte ihn schon von weitem und kam dann freudestrahlend auf ihn zu um die Hand zu schütteln „Mensch, Semir dich haben wir ja lange nicht mehr gesehen, wie geht’s dir?“ Semir nickte nur und er fühlte sich, als ob ihm sein Essen jede Sekunde wieder hoch kommen würde. Herr Brettschneider schüttelte auch Tom die Hand. Als Semir dann immer noch nichts gesagt hatte, wurde ihm klar das irgendetwas nicht stimmen konnte.
    „Was ist los? Wo ist Vanessa?“ fragte er leise und doch wirkte seine Stimme beunruhigt und brüchig. Semir schluckte „Ich glaube es ist besser wenn wir nach drinnen gehen!“ Herr Brettschneider nickte und begleitete die beiden ins Wohnzimmer, wo auch Frau Brettschneider gerade die Wäsche bügelte. „Semir!“ rief sie und begrüßte den Hauptkommissar freundlich. Doch als sie den gequälten Gesichtsausdruck in Semirs Gesicht sah wusste sie das etwas nicht stimmte. „Was ist los?“ hauchte sie und umklammerte das Geschirrtuch in ihren Händen fester. „Wo ist Vanessa?“
    Die nächsten Worte fielen Semir schwerer als je irgendein anderes und er versuchte dabei den direkten Blickkontakt mit Herrn und Frau Brettschneider zu vermeiden.
    „Vanessa,... Sie .,. sie ist tot!“
    Vanessas Eltern erstarrten und die Zeit schien plötzlich stehen geblieben zu sein, denn jede Bewegung jede Gestik von ihnen sah so langsam aus. Vanessas Mutter umklammerte das Geschirrtuch so fest, dass sich ihre Knöchel weiß färbten und presste es sich dann auf den Mund um einen herzzerreißenden Schluchzer zu unterdrücken. Sofort nahm Herr Brettschneider sie in den Arm und strich ihr sanft über den Kopf, auch ihm standen Tränen in den Augen.


    Seit Vanessa den ersten Tag bei der Polizei verbracht hatte, hatte er Angst um sie, jeden Tag wenn sie das Haus verlassen hatte wurde seine Angst riesen groß und erst wenn sie wieder zu hause war, verging sie. „Du weißt doch Papa, Unkraut vergeht nicht!“ hatte sie immer lachend gesagt und damit war das Thema für sie auch gegessen.
    „Es tut mir so Leid!“ sagte Semir und hatte Tränen in den Augen, er hätte alles getan um ihnen den Verlust etwas leichter zu machen, aber das stand nicht in seiner Macht.


    „Wenn sie jemanden zum reden brauchen, sie können mich jederzeit anrufen. Egal wann ich werde für sie da sein!“ sagte Semir und die beiden wollten gerade gehen als die Haustür aufging. „Hey Schwesterherz. Ich dachte du kommst erst am Freitag. Also ich will jetzt alles über diesen Jan wissen!“ wenige Sekunden später stand Sabrina, Vanessas Zwillingsschwester in der Tür. Tom, der nicht wusste das Vanessa ein Zwilling wurde, erstarrte als er das absolute Ebenbild seiner toten Kollegin vor sich stehen sah. Ja sie glich ihr bis aufs kleinste Detail, selbst die Stimme hatte Ähnlichkeit.


    „Mama? Papa?!“ rief sie erschrocken und eilte an deren Seite „Was ist passiert?“
    Frau Brettschneider löste sich ein Stück aus der Umarmung ihres Mannes und schluchzte „Sie ist tot!“ sofort verfiel sie wieder in einen Weinkrampf und ihr Mann drückte sie wieder fester an sich.
    Sabrina sah von einem zum anderen und trat zu Semir „NEIN. NEIN! SEMIR SAG MIR DAS DAS NICHT STIMMT!!! LOS SAG ES MIR!!“

  • Kapitel 26
    Die nächsten Tage vergingen einerseits wie im Fluge, andererseits schlichen sie dahin wie eine Schnecke. Tom war zurück zu seiner alten Dienststelle, er hatte noch was zu erledigen hatte er gemeint, wollte aber zu Vanessas Beerdigung wieder da sein.
    Auf den Straßen war zum Glück wenig los und so saß Semir die meiste Zeit an seinem Schreibtisch und dachte an die Vergangenheit, jetzt wo Vanessa nicht mehr da war, wurde ihm erst bewusst wie schön die Zusammenarbeit mit ihr gewesen war.
    Semir hatte Jan, so wie er es seinen Eltern versprochen hatte, selbst bei ihnen abgeliefert. Herr und Frau Richter waren überglücklich, den verloren geglaubten Sohn wieder in die Arme schließen zu können. Seitdem hatte er nichts mehr von seinem jungen Kollegen gehört. Wenn er jetzt darüber nachdachte, war es eigentlich Wahnsinn, wenn Vanessa nicht an Jans Unschuld geglaubt hätte, würde er heute vielleicht im Gefängnis sitzen und keiner würde je an seiner Schuld zweifeln.


    Der Himmel war grau und ein starker Wind blies, die bereits bunt gewordenen Blätter von den Bäumen. Nicht mehr lange und es würde Herbst werden.


    Vereinzelte Tropfen hatten sich den Weg aus den Wolken gebahnt, aber der vorhergesagte starke Regen blieb aus, bis jetzt jedenfalls.
    Semir und Andrea waren die ersten die am Parkplatz der Kirche auftauchten, Aida hatten sie zu Andreas Mutter gebracht, sie war noch zu klein um das ganze zu verstehen. Semir trug einen schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd und Krawatte, Andrea einen schwarzen Hosenanzug, darüber trugen beide schwarze Mäntel.
    „Ich kann das alle noch gar nicht so richtig fassen!“ flüsterte Andrea und legte den Kopf auf Semirs Schulter „Ich auch nicht Schatz. Ich auch nicht!“


    Nach und nach kamen erschienen die anderen, die Chefin, Hartmut, Dieter und Hotte, Jan und Tom. „Morgen!“ lächelte die Chefin und gesellte sich zu den anderen. Schweigend stand die kleine Gruppe beieinander, die Hände tief in den Hosen oder Manteltaschen vergraben und jeder versuchte die Situation für sich selbst zu klären.
    Auch Tom hatte seine Hände in die Taschen seines schwarzen Kurzmantels gesteckte,
    und fühlte die feine silberne Kette mit dem Kreuzanhänger. Die Kette die ihm Vanessa gegeben hatte und die er Jan noch geben musste, aber das würde er unter vier auch machen, abgeschirmt von neugierigen Blicken.


    Nun fuhr der Kombi der Familie Brettschneider vor und jedem verkrampfte der Magen noch mehr. Langsam stieg die Familie aus und kam langsam und mit traurigen Blicken auf sie zu. Jan versetzte es einen schmerzhaften Stich ins Herz, als er Sabrina sah, er wusste zwar von Vanessa das sie eine Zwillingsschwester hatte, aber er hätte nicht gedacht das sie ihr so ähnlich sieht.


    „Mein tiefstes Beileid!“ begann Semir Herrn Buchbinder und der Familie der Reihe nach die Hand zu schütteln. Die anderen taten es ihm gleich. Allen war die Trauer anzusehen, sie hatten trotz der Schminke tiefe Augenringe und der traurige Ausdruck hatte sich in ihren Augen festgesetzt. Besonders der Anblick der kleinen Hanna, lies einem fast das Herz zerspringen, sie hatte ihre große Schwester so geliebt. „Ach Hartmut!“ seufzte Sabrina und fiel dem besten Freund ihrer Schwester um den Hals. „Es tut mir so leid!“ flüsterte er und lies die Tränen gewähren.


    Sabrina stellte sich neben Jan, musterte ihn kurz und meinte dann „Du musst Jan sein. Ihre Beschreibung passt haargenau!“ Jan nickte „Ja, Jan Richter!“ Sabrina deutete kurz ein Lächeln an „Ich hätte dich lieber unter anderen Umständen kennengelernt!“ Sie schluckte ihre Tränen hinunter und tupfte sich schnell über die Augen. Die kleine Gruppe wollte gerade in die Kirche gehen, als noch ein Wagen auf den Parkplatz fuhr. Es war ein schwarzer Audi, ein Leihwagen wie Semir bereits am Kennzeichen erkannte. Da alle anwesend waren, konnte das eigentlich nur noch.....

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  • Kapitel 27
    Vanessas Eltern und auch Kollegen hatten beschlossen die Beerdigung ganz „normal“ abzuhalten und den Leichenschmaus, wie es so unschön hieß zu etwas besonderem und unvergesslichen zu machen. Jeder sollte sich etwas ganz besonderes einfallen lassen.
    Geschlossen verlies die Gruppe den Friedhof, Frau Brettschneider wurde von ihrem Mann gestützt, sie zitterte am ganzen Leib und sie gab herzzerreißende Schluchzer von sich. Dahinter gingen Sabrina und Hanna, die kleine umklammerte die Hand ihrer großen Schwester mit der einen Hand und wischte sich mit der anderen immer wieder über die Augen. Inzwischen war der Regen stärker geworden und große Pfützen bildeten sich auf den steinigen Parkplatz vor dem Gotteshaus.
    „Wir gehen gleich rüber in die Gaststätte.“ rief Herr Brettschneider und nickte zu seiner Frau und sie sah wirklich so aus, als würde sie jede Sekunde in Ohnmacht fallen.
    „Ja wir kommen auch gleich!“ rief Semir und blieb unter dem kleinen Vordach der Kirche stehen. Während sich die anderen den Brettschneiders folgten wartete er noch auf Ronan, der bis jetzt noch nicht aus dem Friedhof gekommen war.
    Semir steckte die Hände in die Taschen seines Mantels und lies seinen Blick schweifen. Als er an Vanessas Grab gestanden hatte, war alles so real geworden, plötzlich kam das Gefühl des Abschieds ihn im auf. Jetzt war es endgültig.
    Er spürte wie sich seine Augen mit Tränen füllten, aber diesmal lies er ihnen freien Lauf, jetzt war die Zeit der Trauer gekommen und er würde sie sicher nicht aufhalten.
    Ein paar Minuten später wurde die schwere Kirchentür erneut geöffnet und der junge blonde Irländer trat zu Semir hinaus. Auch er hatte, wie man sah geweint, seine Augen waren rot und ein wenig geschwollen. „Tschuldigung das du auf mich warten musstest, aber !“ sagte er in sehr gutem Deutsch. Semir schüttelte den Kopf „Ist kein Problem, dass ist selbstverständlich. Es tut gut ein paar Minuten einfach für sich zu sein!“ Ronan nickte und zusammen gingen die beiden Männer hinüber in die Gaststätte, die sie für den heutigen Anlass gemietet hatten.
    Es war nur klein, aber sehr gemütlich und die Wirtin hatte sich eine Menge Mühe gegeben, es passend zu dekorieren. Auf den weiß gedeckten Tischen, lag ein wunderschönes Gebinde aus roten, schwarzen und weißen Rosen, dazwischen Kerzen und kleine Engel. Es gab sogar eine Art kleine Bühne im vorderen Teil des Zimmers.


    Nachdem jeder mit dem Mittagessen fertig war, erhob sich Ronan plötzlich und stellte sich auf die Bühne. Das Mikro, der Laptop und eine weiße Leinwand standen bereit. Sofort kehrte Ruhe ein und jeder hörte aufmerksam zu, was der junge Mann zu sagen hatte.
    „Wir haben uns heute alle hier eingefunden, um Abschied von einer sehr guten Freundin, Kollegin und Tochter zu nehmen!“ begann er mit möglichst ruhiger Stimme „
    „Abschied nehmen fällt immer schwer, aber jeder Abschied ist wie eine Geburt der Erinnerungen und genau deshalb möchten wir jetzt die Gelegenheit nutzen und bei der „Geburt“ sozusagen helfen. Jeder darf hier oben ein paar Worte über sie und die Zeit mit ihr sagen. Also würde ich sagen, lasst uns anfangen!“ Ein kleiner Ablaus ging durch die Runde und Ronan verlies die Bühne.
    Als keiner so recht den Anfang machen wollte, kam Frau Engelhardt die Bühne hoch „Als ihre Vorgesetzte werde ich jetzt den Anfang machen!“ sie machte eine kurze Pause und suchte nach den richtigen Worten „Vanessa war eine tolle Polizistin und ein wunderbarer Mensch. Für sie gab es sowas wie schlechte Tage nicht, in ihrer Dienstzeit bei der Autobahnpolizei habe ich sie nie traurig oder schlapp gesehen, sie erschien jeden Tag mit soviel Elan, dass ich mich oft fragte wie macht sie das bloß!“ Alles Anwesenden nickten zustimmend und auch Vanessas Mutter schien sich ein wenig beruhigt zu haben. „Aber was mich am meisten an ihr beeindruckt hat, war ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre Sturheit. Ja ihre Sturheit, mit der sie mich manchmal in den Wahnsinn getrieben hat, aber am Ende lag sie doch immer im Recht und ihre Sturheit war begründet. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann musste das auch genauso passieren und wenn nicht dann setzte sie alles daran das es so geschah!“ Frau Engelhardt lächelte in die Runde und vorallem Vanessas Eltern nickten und brachten sogar ein kleines Grinsen zusammen.
    „Zum Schluss bleibt mir nur eines zu sagen. Die Zusammenarbeit mit Vanessa war für alle und besonders für mich eine Bereicherung. Sie wird ein großes Loch zurück lassen!“ Mit diesen Worten setzte sie sich wieder an ihren Platz und gab die Bühne für Vanessas Zwillingsschwester frei.


    „Früher als wir klein waren, da hasste ich es immer ein Zwilling zu sein. Die Nachbarn konnten dich nicht unterscheiden und alle anderen tätschelten einem den Kopf als wär man ein besonders süßes Hündchen. Auch Vanessa hasste es, aber mit der Zeit merkten wir beide das es gar nicht so schlecht war ein Zwilling zu sein. Egal was ich für Probleme hatte, ich wusste das Vanessa sie verstehen würde.
    Jemand hat mal zu mir gesagt, dass Zwillinge immer durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden sind und sich niemals von dem anderen trennen können.
    Es ist ein komisches Gefühl plötzlich kein Zwilling mehr zu sein, egal wie sehr ich mir das früher immer gewünscht hatte!“ sie machte eine bedrückte Pause und wischte sich eine Träne aus dem Auge „Vanessa war ein toller Zwilling, ich werde sie nicht vergessen!“ Diesmal liefen nicht nur den Eltern Tränen übers Gesicht.


    Hartmut war der nächste aber seine Rede war ziemlich kurz
    „Um Vanessa zu beschreiben, reicht ein Wort völlig aus und zwar das Wort „Engel“. Sie war so, wie man sich einen Engel eben vorstellt. Naja aber leider wurde sie wieder zurück geholt und ich habe den richtigen Augenblick verpasst um ihr etwas ganz wichtiges zu sagen. Sie wird mir fehlen!“


    Dieter, Hotte, Andrea und Semir beschrieben ihre Kollegin genauso wie schon die Vorsprecher und Semir erzählte dazu noch eine kleine lustige Geschichte die alle Anwesenden zum lachen brachte und die Stimmung wieder etwas hob.


    Als nächster kam Jan auf die Bühne und auch seine Ansprache war kurz aber treffend „Ich hatte leider nicht das Glück Vanessa schon früher kennenzulernen, aber ich bin froh das ich wenigstens eine kurze Zeit mit ihr verbringen durfte. Sie ist der tollste Mensch den ich kenne und sie hat mich wieder zu dem gemacht, der ich heute hier stehe. Dafür will ich mich jetzt bedanken und ich freue mich schon wenn wir uns wieder sehen!“


    Die letzten waren Herr und Frau Brettschneider die langsam die Bühne hoch kamen und nach den richtigen Worten suchten.
    „Unsere Tochter wusste schon früh was sie wollte und das hat sie auch bis zum Ende durchgezogen. Wir Frau Engelhardt schon sagte, sie war stur sehr stur.
    Wenn ich ehrlich bin, es war mir nicht recht das sie zur Polizei ging, den Kopf für andere hinhielt, aber ich hätte sie niemals versucht auf ihrem Weg aufzuhalten.“ begann Herr Brettschneider und wurde sofort von seiner Frau abgelöst „Ja das stimmt. Aber als Eltern hast du immer Angst um dein Kind, egal ob es morgens zur Schule geht oder sich in einen Polizeiwagen setzt. Vanessa wusste von unserer Angst von unseren Sorgen, aber sie hatte immer nur lachend gemeint, dass Unkraut nicht vergehen werde.“ Frau Brettschneider hielt inne um ihre Fassung wieder zu erringen und wollte dann mit brüchiger Stimme fortfahren, als plötzlich Hanna auf die Bühne gelaufen kam und ins Mikro rief „Meine Schwester war die aller beste und ich will sie wieder haben, sie fehlt mir so schrecklich! Die kleine weinte und mit ihr alles Anwesenden, jeder lies nun seinen Tränen freien Lauf.


    Hotte, Dieter, Andrea und Semir hatten ein Fotoalbum gemacht das sie nachher herum geben wollten.


    „So und nun bin ich wohl an der Reihe!“ meldete sich Ronan wieder zu Wort, er wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und fuhr fort „Ich habe Vanessa vor ein paar Jahren kennen gelernt, sie war für zwei Jahre in Irland. Seitdem haben wir eigentlich fast regelmäßigen Kontakt, ob Brief oder E-mail, SMS oder Gespräche wir haben uns nicht mehr aus den Augen verloren.
    Sie war oder besser sie ist meine beste Freundin, sie hat mir oft gezeigt das das Leben viel leichter sein kann, wenn man es nur von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Ich wollte meine Deutschland Tour nutzen um sie wieder zu sehen, auch wenn das jetzt nicht möglich ist, es wird mich nicht daran hindern für sie ein Lied zu singen. Ein Lied das ich ihr widme!“ Ronan trat an den Laptop und tippte ein paar Befehle ein „Und zu dem Lied werde ich ein paar Fotos zeigen, Fotos die Vanessa zeigen, wie sie wirklich war.“


    The song of a little bird
    The joy in three little words
    I know it's real
    That's how it feels
    To be loved by you
    Die ersten Bilder von Vanessa an einem sonnigen Tag erschienen auf der weißen Wand.
    The stars from a midnight sky
    The melody from a lullaby
    There's nothing real
    That I wouldn't steal
    To be loved by you


    Besonders Hartmut fühlte sich als hätte Ronan diese Worte aus seinen Gedanken genommen und würde sie jetzt vor all den Leuten singen. Tränen stiegen ihm in die Augen und verzweifelt umklammerte er den kleinen Bärchenschlüsselanhänger, den Vanessa ihm vor langer Zeit geschenkt hatte.


    To be loved by you
    If everybody knows
    It's only 'cause it shows


    A smile to put you on a high
    A kiss that sets your soul alight
    Would it be all right if I spent tonight
    Being loved by you


    Tom der direkt neben Jan saß, nutze die Gelegenheit und schob ihm die kleine silberne Kette mit den Worten „Sie liebt dich über alles“ zu.


    Your love is released
    And you move me with ease
    And you rescue me time after time
    Oh Oh you give your all
    And you take it all in your stride


    Frau Buchbinder schaukelte Hanna auf ihrem Schoß, strich ihr sanft über die braunen Locken, lies dabei aber die Bilder keine Sekunde aus den Augen.


    Oh with all the power of a symphony
    That's how my heart beats when you're holding me
    I can't conceal, this is how it feels
    To be loved by you
    Oh yeah, to be loved by you
    If everybody knows, it's only 'cause it shows
    Because I take your love, Everywhere I go
    I know what it is I need, it's clear as a shallow stream
    It's as it seems, my only dreams
    To be loved by you


    Die letzten Töne verklangen und die Bilder verschwanden. Es dauerte bis die Anwesenden aus ihren Abschweifungen in die Vergangenheit zurück kamen und sich wieder voll aufs hier und jetzt konzentrieren konnten.
    Ronan wollte gerade die Bühne wieder verlassen als Sabrina auf ihn zu kam und ihm etwas ins Ohr flüsterte.


    „Auf Wunsch von Sabrina werde ich das Lieblingslied von Vanessa singen. „Rain von Ace of Base!“


    I see dark clouds out my window
    I know the storm is coming any minute
    And the thunder just confirms my fears
    And I know the tears are in there
    I'll be crying unable to stop


    Look here comes the very first drop
    Cuz every time it rains
    I fall to pieces
    So many memories the rain releases
    I feel you... I taste you


    I canno forget
    Every time it rains... I get wet
    Darling I am still in love with you
    As time passes by it just intensifies
    I know I'll never be with you again


    I'll never find another with that kindness in his eyes
    I'll be trying unable to stop
    Look here comes the very first drop
    Cuz every time it rains


    I fall to pieces
    So many memories the rain releases
    I feel you... I taste you
    I cannot forget
    Every time it rains... I get wet


    On sunny days I'm all right
    I walk in the light
    And i try not to think about
    The love I live without


    But every time it rains
    I fall to pieces
    So many memories the rain releases
    I feel you... I taste you
    I cannot forget
    Every time it rains... I get wet
    Cuz every time it rains


    I fall to pieces
    So many memories the rain releases
    I feel you... I taste you
    I cannot forget
    Every time it rains... I get wet


    Cuz every time it rains
    I fall to pieces
    So many memories the rain releases
    I feel you... I taste you
    I cannot forget
    Every time it rains... I get wet

  • So, liebe Leut das wars für Heut!!!


    Das war das letzte Kapitel zu "Bulle auf Abwegen", ich hoffe ich konnte euch ein bisschen mit meiner Story die Zeit vertreiben und möchte mich besonders bei den Leuten bedanken, die sowol gelesen als auch gefeeded haben.


    Für einen Schreiber gibt es nichts schöneres, als feedback zu bekommen, so was lässt einen noch schneller in die Tasten hauen.


    Darum möchte ich mich nun bei folgenden Leuten nochmals herzlichst bedanken:


    Elvira: weil sie mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat und ich sie bestimmt nicht selten in die Weisglut getrieben habe (=


    Semirs Engel: Für den Ansporn und die zahlreichen KOmmis


    außerdem noch:


    Navar
    Manuela
    Paulinchen 26
    Kitty
    Lynn
    Jenni 91
    leo91
    Stephanie
    Ittlegitti


    VIELEN VIELEN VIELEN VIELEN DANK NOCHMALS AN DIESER STELLE

    :thumbup:


    Wünsch euch eine schöne Zeit und wir schreiben uns bei der nächsten Story !!!!!!


    Ciao
    Eure Sonja

    :)

    Einmal editiert, zuletzt von Summer89 ()

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