In Erinnerung an ...

  • Semir sah auf, als die Tür zu seinem Gefängnis geöffnet wurde. „Du kannst dich schon mal auf deinen Abgang vorbereiten. Morgen Abend ist es soweit. Morgen wird sie dich erschießen und vorher werde ich ihr meine Liebe gestehen und ihr den Antrag machen. Du bist mein Geschenk an sie. Sie wird überglücklich sein und endlich ein sorgenfreies Leben führen können, denn du wirst ihr das Glück nicht versauen! Du wirst nie wieder irgendjemanden das Leben vermiesen. Aber jetzt will ich noch einmal ein wenig Spaß haben. Ich will, dass du um dein Leben wimmerst! Ich will dich am Boden sehen, so wie er am Boden lag und um sein Leben bettelte.“ Julia Herbst sah ihn höhnisch an und am liebsten hätte er ihr die passende Antwort gegeben, doch sie schien darauf keine Lust zu haben. „Oh nein, Marianne schläft gerade und erholt sich von dem Stress, den du und dein Kollege auf sie abgeladen habt. Ich will nicht, dass du sie mit deinem Schreien weckst, das verstehst du doch, oder?“ Sie lächelte ihn an und griff in die Tasche. Nur wenig später entdeckte Semir den Schlagring, den sie sich über die Finger gestriffen hatte. Er versuchte ihr zu sagen, dass sie mit dem Wahnsinn aufhören sollte, doch sie schien für die Blicke, die er ihr zuwarf, nicht zugänglich zu sein. Semir stöhnte auf, als ihm die Faust mit dem Schlagring an der linken Wange traf. Sein Kopf wurde zur Seite geschleudert und er spürte wie der Schlagring ihm die Wange aufriss. Blut lief heiß aus der Wunde über die Wange und an dem Hals runter. Er stöhnte auf und stieß einen erstickten Schrei aus. Dann folgte ein zweiter und ein dritter Schlag. Semir sackte zusammen und kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. „Du kannst scheinbar nicht mehr viel ertragen. Dann sollten wir Schluss machen, nicht wahr? Nicht dass du stirbst bevor sie etwas davon hat. Ich werde sie vielleicht überreden es nicht mit der Waffe zu machen, das ist viel zu schnell. Besser ein Messer, oh ja, wollen wir mal testen, ob es scharf ist?“ Julia Herbst lachte irre auf und nur wenig später spürte Semir einen Stich in der rechten Bauchseite. Julia schien genug zu haben und verließ den Raum. Als sie die Tür wieder verschlossen hatte, zerrte er mit aller Kraft, die ihm noch blieb. an den Fesseln. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen und er spürte wie das Blut aus der Stichwunde lief.



    Marianne wachte am nächsten Morgen durch den Duft des Kaffees auf, den Julia frisch zubereitet hatte. „Hey Dornröschen, aufgewacht?“ lachte sie, strich ihrer Freundin sanft über die Wange und Marianne reckte sich. „Na, geht es dir besser? Ich habe das Frühstück schon vorbereitet.“ gab Julia von sich. Marianne stand auf. „Oh man, die Tabletten haben mich echt umgehauen. Aber ich habe diesen Schlaf auch gebracht. Mir geht es jetzt richtig gut.“ „Sehr schön. Dann geh bitte mal schnell duschen und dann frühstücken wir gemeinsam.“ Marianne nickte und verschwand. Als sie wenig später am Frühstückstisch saß, sah sie nach draußen. „Was machen wir denn heute? Das Wetter ist so klasse. Wollen wir gleich noch spazieren gehen?“ schlug sie vor. Julia war einverstanden. „Und dann werden wir uns deine Überraschung vornehmen.“ stimmte sie zu. Sie gingen nach dem Frühstück um den See herum und setzten sich auch eine Weile ans Ufer. Marianne sah auf den See, der unendlich schien. „Es ist einfach herrlich hier.“ meinte sie leise. Julia hielt die ganze Zeit schon ihre Hand. „Sag mal Julia, was für eine Überraschung hast du denn nun für mich?“ versuchte Marianne wieder heraus zu finden. Julia lachte leicht. „Na dann komm, gehen wir zurück und dann darfst du sie sehen. Ich bin mir sehr sicher, dass dir das Drumherum auch gefallen wird.“ Marianne schüttelte den Kopf. „Du bist echt verrückt. Aber du bist meine beste Freundin. Danke, dass du mich dafür ausgewählt hast. Du bist so eine wunderbare Frau und wenn du in den letzten Tagen nicht so zu mir gehalten hättest, dann wäre ich sicher daran zerbrochen.“ Julia reckte sich unmerklich. Die Worte von Marianne gingen runter wie Öl. Sie brauchten eine gute Stunde, bis sie die Hütte erreicht hatten und Marianne bemerkte, dass der Weg nun zum Anbau führte. Sie lachte auf. „Du hast es wirklich gemacht? Du hast dir eine Sauna gebaut?“ wollte sie wissen. Doch Julia sah sie nur geheimnisvoll an.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Ben schlug mit der Faust auf dem Tisch und Paul zuckte zusammen. „Das gibt es doch gar nicht! Wir müssen doch etwas von dieser Julia finden! Wo kann sie Semir hingebracht haben?“ Paul rieb sich die Augen. „Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass weder Staubmann noch Fringer uns dabei helfen können. Das waren nur Handlanger.“ stöhnte er. Ben nickte nachdenklich. „Das sehe ich auch so.“ Susanne kam rein. „Paul! Ben! Ich habe etwas gefunden. Julia Herbst hat eine Hütte in der Eifel! Diese Hütte liegt am Braunen Acker 63. Das ist mitten im Wald an einem See.“ Ben und Paul sprangen auf. „Von hier aus brauchen wir ungefähr 70 Minuten!“ erklärte Ben und schon rannte er raus. Paul setzte nach und sprang ins Auto, welches Ben schon startete. „Das ist mein Auto!“ maulte Paul. „Nur keine Sorge, ich habe das Autofahren in Deutschland nicht verlernt.“ gab Ben von sich und gab Gas. Im Rückspiegel konnte Paul erkennen, dass sich das von Susanne angeforderte SEK-Team anhängte. Er sah noch einmal skeptisch zu Ben, der sich auf die Fahrt konzentrierte. „Gib Gas! Wir müssen Semir da rausholen und ich habe absolut keine Lust mit einer Leiche nach Hause zu kommen.“ mahnte er. Ben nickte nur. „Diese Julia Herbst ist echt durchgeknallt. Wenn ich das jetzt richtig sehe, ist sie in Marianne verliebt und will ihr vermutlich einen Antrag machen. Semir ist ihr Verlobungsgeschenk. Aber die wird mich gleich mal kennenlernen!“ versprach er. Paul sah ihn kurz an. „Klar, dieser Reich wurde im Gefängnis zu Tode gefoltert und die Beamten haben ihm die Erste Hilfe verweigert. Da Semir Reich verhaftet hat, sieht Julia ihn als Schuldigen und auch bei dem was mit Marianne passiert ist.“ Paul sah auf den Tacho. Ben trieb den Wagen zur Hochform an. „Ich hoffe, du hast den Wagen wirklich unter Kontrolle. Wenn wir bei Tempo 200 abschmieren, dann bleibt nicht mehr viel übrig, was man beerdigen kann.“ gab er zu bedenken. „Nur keine Sorge. In Amerika ist der Highway sicher stärker genutzt als die Autobahnen hier. Außerdem haben wir doch Blaulicht. Wichtiger ist, dass wir rechtzeitig kommen!“ Paul sah ihn an und nickte dann. „Stimmt allerdings.“ Er überprüfte seine Waffe, die er sicher heute noch brauchte. Doch er wusste auch, dass es jetzt auf jede Minute ankam. Er wusste das Semirs Leben am seidenen Faden hing.



    „Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, damit du die Spannung bis zum letzten Augenblick genießen kannst. Dreh dich um!“ forderte sie Marianne auf, als sie den Anbau erreicht hatten. Marianne führte den Befehl aus. Mit einem dunklen Tuch verband Julia ihr die Augen. „Okay, ich führe dich jetzt zu deiner Überraschung.“ erklärte Julia, griff Marianne an dem Arm. Diese machte ein paar unsichere Schritte auch wenn sie Julia vollkommen vertraute. „Achtung! Stufe und unten!“ mahnte Julia sie und Marianne trat vorsichtig eine kleine Stufe runter. „Du machst es aber verdammt spannend.“ lachte sie. „Okay, stopp! Ich muss eben die Tür öffnen. Und nicht an der Augenbinde werkeln!“ mahne Julia sie. Marianne harrte aus. Sie hörte eine Tür knarren und wurden von Julia in den Raum gedrückt. „Okay, jetzt nimm die Binde ab!“ forderte Julia auf und Marianne folgte dem Befehl. Marianne nestelte an dem Knoten und sah sich im Raum um. Ihr Blick fiel auf den Mann, der auf dem Stuhl saß, das Gesicht völlig verschwollen und sie sah das viele Blut. Marianne schlug ihre Hände vor den Mund. Die Augen hatte sie weit aufgerissen und starrte auf den gefesselten Mann. „Oh mein Gott! Was hast du getan?“ wollte sie von Julia wissen. „Ich habe ihm gezeigt, dass er seinem Schicksal nicht entkommen kann und das er für das, was er getan hat, zahlen muss. Wenn er seine Strafe bezahlt hat und deinem Vater gefolgt ist, können wir endlich glücklich sein. Wir können heiraten und eine Familie gründen.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Marianne sah Julia an. Sie bemerkte diesen fiebrigen Glanz in ihren Augen. „Was sagst du da?“ wollte sie von ihr wissen. Julia lachte. „Ich will dich heiraten! Ich habe doch gemerkt, dass du mich auch willst. All diese Gespräche. Du hast mich in den Arm genommen und ich habe dich getröstet. Wir sind ein perfektes Paar, aber er…“ sie wies auf Semir. „… er lässt es nicht zu. Ich habe auf ihn schießen lassen. Leider wurden er und die Kinder nur verletzt. Eigentlich sollte seine Familie sterben, damit er spürt, was du gespürt hast. Er sollte erfahren, wie man sich fühlt, wenn man allein auf der Welt ist. Wenn man das Liebste, was man hat, verliert. Ich wollte ihn an das erinnern, was er dir angetan hat. In Erinnerung an Frank Reich! Einem Mann, der mir das wunderschönste, liebenswerteste Wesen geschenkt hat, das es gibt. Dich! Marianne ich liebe dich! Ich will nicht mehr ohne dich leben. Lass uns ihn töten und dann werden wir unseren ersten Tanz auf seinem Grab machen.“ Marianne schüttelte ungläubig den Kopf. „Soll das heißen, dass ich dir die ganze Schieße zu verdanken habe? All diesen Ärger mit der Polizei? Der Stress auf der Arbeit?“ fauchte sie los. „Nein! Das hast du ihm zu verdanken! Er ist der Schuldige! Ich bin diejenige, die dir die Chance gibt, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen! Endlich glücklich zu sein! Mit mir!“ Julia wunderte sich, das Marianne sich nicht über diese Überraschung freute und ließ sich ihre Enttäuschung auch wieder anmerken. Sie wandte sich an Semir und zog den Taser hervor. „Was hast du vor?“ wollte Marianne wissen, doch Julia sagte nichts und setzte den Taser an. Marianne sah, wie er krampfte und machte einen schnellen Schritt auf Julia zu. „Hör auf!“ schrie sie verzweifelt und schlug Julia den Taser aus der Hand. Dieser flog unter das Regal, welches in der Ecke stand. Julia drehte sich um und sah sie wütend an. „Lass mich! Er hat es verdient!“ fauchte sie Marianne an und schlug zu. Sie traf Marianne so hart, dass die junge Frau zu Boden ging und ein wenig benommen liegen blieb. Als sie wieder klar war, sah sie das Julia einen alten Trommelrevolver in der Hand hielt. Sie lachte irre und drehte die Trommel. „Hier ist eine Kugel drin. Wo ist sie wohl? Was denkst du, wie oft ich abdrücken muss, bis er die Kugel im Kopf hat?“ Julia sah Marianne an und diese erkannte, dass sie handeln musste, wenn sie einen Mord verhindern wollte.



    Marianne fühlte sich über die Wange, die von dem Schlag heftig brannte. Sie saß immer noch am Boden und war über die Tat von Julia geschockt. Wie konnte diese Frau, die sie so sehr umsorgt hatte, plötzlich so ausrasten? Sie sah, wie sie dem Mann die Waffe an die Schläfe drückte. Panik war in seinem Gesicht zu sehen. „Julia, nein! Tu es nicht! Bitte, was soll das denn?“ fragte sie und lenkte ihre Freundin ab. Diese lachte leise und drückte eiskalt ab. Marianne sah, wie der Mann, der nur noch ein Häufchen Elend war, zusammenzuckte. „Oh, da hatten wir wohl noch einmal Glück gehabt. Keine Kugel drin.“ verhöhnte Julia ihn und lachte verächtlich auf. „Vielleicht die nächste Kammer?“ Sie spielte das perfide Spiel durch. Doch gerade als sie den letzten Schuss abgeben wollte, griff Marianne sie erneut an. Sie hatte den Taser gefunden und setzte ihn nun gegen ihre Freundin ein. Julia zuckte zusammen, als das Gerät auf ihrer Haut aktiviert wurde. Ihr Gesicht verzog sich zu einer Fratze und mit einem sonderbaren Ton ging sie zu Boden und blieb liegen. Marianne warf den Taser weg und sah sich suchend um. Die Handfesseln von dem Mann konnte sie nur mit einer Zange lösen und die lag auf dem Tisch, der nicht weit von ihr entfernt stand. Sofort griff sie das Werkzeug und setzte an. Doch sie hatte zu viel Zeit verloren und das rächte sich sofort. Gerade als sie die Zange ansetzte, hörte sie einen Schuss und spürte im gleichen Augenblick einen Einschlag in der Schulter. Geschockt ging sie zu Boden und ihre Hand ging zur Schulter. Sie spürte die Wärme ihres eigenen Blutes. „Du wirst mich nicht davon abhalten! Er wird dafür bezahlen, dass du einen so schrecklichen Pflegevater hattest! Das dein Vater starb! Das du dafür leiden musstest, weil du seine Tochter warst! Ich bin dein Rächer! Und wenn diese Sache ausgestanden ist, dann werden wir heiraten und glücklich sein!“ drang die hysterische Stimme von Julia an ihr Ohr. Marianne glaubte nicht richtig zu hören. „Was soll das heißen? Julia! Bitte, ich brauche einen Arzt. Bitte, ich blute!“ bat sie. Ihre Freundin sah sie kurz an und nickte. „Ich werde mich gleich um dich kümmern. Aber erst wird er sterben. Das wollte ich eigentlich dir überlassen, aber scheinbar bist zu zu schwach dazu. Sieh zu! Sieh, wie er stirbt, damit wir glücklich werden können.“ Marianne schüttelte den Kopf. „Denkst du, ich könnte mit dir glücklich werden, wenn ich weiß, dass du einen Menschen umgebracht hast? Denkst du, ich will ständig auf der Flucht sein?“ fragte sie mit fester Stimme. Julia sah sie an. „Ich tue es nur für dich! Ich liebe dich und für dich werde ich alles machen. Alles, damit du glücklich wirst.“

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Langsam ging Marianne auf Julia zu und hielt ihre Wunde mit der gesunden Hand bedeckt. Die Waffe presste Julia dem Mann immer noch an die Schläfe und der irre Ausdruck in den Augen ließ erahnen, dass sie ihren Racheplan durchführen würde. Sie wollte diesen Mann, der in ihren Augen Schuld am Schicksal von Mariannes Leben war, töten. Marianne kannte Julia schon sehr lange und wusste, dass sie ihren Entschluss durchführen würde. Niemand konnte sie aufhalten. Niemand! Die Schusswunde brannte, doch sie nahm keine Rücksicht mehr darauf. „Warum hast du mir nie gesagt, was du wirklich für mich empfindest? Wir hätten diesen Irrtum doch direkt klären können.“ gab sie von sich. Julia zuckte zusammen und sah sie etwas irritiert an. „Bitte was? Irrtum? Was für ein Irrtum?“ hakte sie nach. „Julia, ich kann dich nicht lieben. Du bist eine Frau! Genau wie ich! Ich bin nicht lesbisch.“ versuchte Marianne zu erklären. Julia schüttelte leicht den Kopf. „Was soll das heißen? Du hast doch meine Zärtlichkeiten erwidert! Du hast doch all die Streicheleinheiten genossen, oder nicht?“ Marianne nickte. „Ja, aber das heißt doch nicht, dass ich dich liebe! Ich mag dich als Freundin. Du bist die Beste, die ich mir jemals vorstellen könnte, aber deswegen heirate ich dich doch nicht. Denkst du wirklich, du kannst dir mit dem Mord an Gerkhan, meine Zuneigung erkaufen?“ hakte sie weiter nach. Sie spürte, dass Julia unschlüssig wurde und machte nun einen Schritt auf sie zu. Sie griff das Handgelenk von Julia und nahm ihr die Waffe ab. „Wenn wir ihn jetzt ins Krankenhaus bringen, können wir sagen, wir haben ihn an der Straße gefunden. Es fällt doch nicht auf. Lass ihn.“ versuchte sie weiter. Julia sah mit verhasstem Blick auf den Polizisten. „Er weiß das ich es war! Er wird mich jagen, das weiß ich!“ stieß sie aus. Marianne lächelte. „Dann musst du dich verstecken. Hau ab! Verlass Deutschland und sobald du weg bist, werde ich seine Kollegen informieren und sagen, dass ich ihn gefunden habe. Ich werde sage, dass ich nicht weiß, wo du bist.“ schlug sie nun vor.



    Semir bekam die Situation nur verschwommen mit. In seinem Körper tobten die Schmerzen, doch er entspannte sich etwas, als die Waffe von seiner Schläfe verschwand. Er hörte wie Marianne alles versuchte, um Julia von der Tat abzuhalten, doch er zweifelte daran, dass sie es wirklich schaffen würde. Julia hatte seinen Tod beschlossen und sie würde es durchsetzen, da war er sicher. Er versuchte mit Marianne Blickkontakt aufzunehmen und bemerkte, wie sie ihn musterte. „Denkst du, die Bullen würden dir glauben?“ fragte Julia. „Ich werde mir was einfallen lassen. Pack deine Sachen und ich kümmere mich um ihn damit er die Nacht übersteht.“ bat Marianne. Julia lachte leise. „Der verkraftet das schon. Denk an deinen Vater, er hat es auch alles durchmachen müssen und niemand hat ihm geholfen. Denk an diesen Mann, der zu Tode gequält wurde!“ mahnte sie ihre Freundin. Marianne nicke. „Ja, ich weiß was mein Vater durchmachen musste. Los geh ins Haus und pack deine Sachen. Ich werde seine Schnittwunde versorgen. Sag mal, hast du auf seine Kinder geschossen? Ich meine, du selbst?“ wollte sie plötzlich wissen. Wieder lachte Julia auf. Marianne zog Semir das Klebeband vom Mund und er leckte sich über die wunden Lippen. „Ich habe nicht geschossen. Zwei Idioten haben für mich die Arbeit übernommen und leider nur stümperhaft ausgeführt. Aber das ist jetzt auch egal. Seine Kinder werden nun erfahren, wie es ist, ohne Vater aufzuwachsen. Vielleicht findet seine Frau ja einen anderen Mann, der sich dann an die Mädchen vergreift und sie dann das durchmachen, was du durchgemacht hast.“ gab Julia wirr von sich. „Bitte helfen Sie mir, Marianne! Ihre Freundin braucht Hilfe…“ erklärte Semir leise. Julia sah ihn wütend an und schlug mit der flachen Hand zu. „Halt deinen Mund! Du hast hier gar nichts zu melden!“ fauchte sie ihn an. Marianne zog sie weg und stellte sich zwischen ihr und Semir. „Lass dich doch nicht provozieren. Geh! Ich werde alles andere erledigen!“ mahnte sie zum Aufbruch und tatsächlich ging Julia. „Wir werden gleich noch Wein trinken, ja?“ wollte sie wissen, bevor sie ganz verschwand. Marianne lächelte und stimmte zu. Sie wartete bis Julia verschwand. Dann wandte sie sich Semir zu.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • „Herr Gerkhan, ich werde Ihnen helfen! Sie müssen aber noch etwas Geduld haben. Ich löse Ihnen die Fessel aber ich bitte Sie, bleiben Sie hier und verhalten sich ruhig. Ich werde Julia ausschalten.“ raunte Marianne Semir zu. „Helfen Sie mir. Rufen Sie meine Kollegen, bitte…“ flehte er leise. „Hier haben wir keinen Handyempfang. Sobald ich Julia ausgeschaltet habe, komme ich zurück und dann verschwinden wir hier.“ versprach sie. Sie nahm die Zange und kniff die Kabelbinder durch. Semir stöhnte leise auf, als die Blutzirkulation wieder einsetzte. Seine Handgelenke waren blau unterlaufen und es kribbelte als würden tausend Ameisen unter seiner Haut herumlaufen. Marianne sah sich um, ob sie etwas fand, was sie als Verbandsmaterial für die Stichwunde nutzen konnte, doch hier lag nichts, oder es war so verdreckt, dass sie es nicht nutzen konnte. Kurzerhand zog sie ihr Sweatshirt aus und dann ihr T-Shirt. Dann drückte sie das T-Shirt auf die Wunde und Semir schrie leise auf. „Ganz ruhig! Ich muss jetzt gehen, sonst wird Julia ungeduldig, aber sobald sie schläft, komme ich zurück, das verspreche ich Ihnen und dann werde ich Sie ins Krankenhaus bringen.“ versprach sie erneut. Semir nickte nur. „Können Sie das Shirt auf die Wunde drücken?“ bat sie ihn, doch Semir konnte nicht. Seine Hände gehorchten ihm nicht und so musste Marianne improvisieren. „Okay, dann werde ich Ihren Gürtel zur Hilfe nehmen.“ murmelte sie, löste den Gürtel und befestigte damit den Notverband. Als sie den Gürtel anzog stieß Semir einen Schrei aus. „Entschuldigung…“ kam von Marianne. Nur wenig später verschwand sie und Semir harrte in seinem Gefängnis auf. Er fühlte sich schwach und ihm war schlecht. Seine Rippen schmerzten von den Schlägen, die Julia ihn angedacht hatte und auch die Elektroschocks schienen ihre Spuren hinterlassen zu haben. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sein Herz stolperte, dass es nicht mehr so schlug, wie es schlagen sollte. Die Stichwunde am Bauch hatte Marianne notdürftig versorgt, aber der Blutverlust machte sich bemerkbar. Um die Wunden im Gesicht konnte sie sich nicht kümmern, denn auch er wusste, dass Julia Herbst sich nicht lange hinhalten ließ. Er schloss die Augen und atmete konzentriert, damit er seinen Pulsschlag normalisieren konnte. Schwindel überkam ihm und Übelkeit. Er versuchte beides mit tiefen Atemzügen entgegen zu wirken und tatsächlich wurde es besser. Dennoch bekam er das Gefühl, dass sein Brustkorb immer enger wurde und das Luftholen zur Tortur. Sollte das eine Nachwirkung der unfreiwilligen Tauchgänge sein oder die Misshandlung mit dem Taser? Er hatte das Gefühl, dass sich ein Gürtel um seine Brust legte und dieser wurde immer enger gezogen. Panik kam auf. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Er war im Augenblick vollkommen auf sich allein gestellt.



    Nach zehn Minuten kam Marianne wieder zu Julia, die auf der Couch saß und einfach nur vor sich hinstarrte. „Da bist du ja endlich. Ich habe alles gepackt. Aber ich werde erst morgen fahren. Jetzt werden wir deine Wunde versorgen.“ sagte sie, als Marianne sie berührte und öffnete den Erste-Hilfe-Kasten. „Du hast ihm wirklich verdammt gut zugesetzt. Er hat viele Wunden und ist dem Tod näher, als dem Leben.“ erklärte sie sachlich. Julia nickte. „Ja, das war auch mein Plan. Ich wollte, dass er um sein Leben bettelt, wenn es soweit ist.“ schwärmte sie. Marianne nickte nur. Sie stöhnte auf, als Julia die Wunde versorgte. „Weißt du was, ich hole uns ein Glas Wein und dann stoßen wir auf alles an, ja?“ schlug sie vor, als die Wunde versorgt war. Nun war es Julia die nickte. Marianne verschwand in die Küche und sah Julias Tasche auf dem Tisch stehen. Sie hatte, als sie die Tabletten herausgeholt hatte, gesehen, dass sie ein Fläschchen mit KO-Tropfen in der Tasche hatte und holte diese nun heraus. Sie ließ ein paar Tropfen daraus in ein Glas fallen und füllte mit Wein nach. Anschließend ging sie wieder zu ihrer Freundin und reichte ihr das Glas. „So, da bin ich wieder. Lass uns auf die Zukunft anstoßen.“ Sie lächelte Julia freundlich an und gab ihr das Glas. Doch Julia schien skeptisch zu sein. „Ich möchte dein Glas haben!“ forderte sie auf. Marianne sah sie an. „Was? Warum?“ wollte sie wissen. „Ich will dein Glas! Gib es mir!“ Julias Stimme ließ ahnen, dass sie ihre Forderung durchsetzte. Marianne reichte ihr zögerlich das Glas. „So und nun trink dein Glas leer! Auf EX!“ forderte ihre Freundin sie auf. „Hör mal, was …“ fing Marianne auf. Julia sah sie herausfordernd an. „Trink!“ wiederholte sie mit einem scharfen Ton. Nun führte Marianne den Befehl aus. Julia sah sie ernst an und nickte. „Sehr gut.“ lobte sie. „Setz dich. Wir machen uns jetzt einen wundervollen Abend. Trinken wir darauf, dass deine Rache nun vollzogen ist.“ lächelte Julia und trank.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Marianne beobachtete Julia sehr genau und lächelte verschmitzt, als diese zusammensackte. „Du solltest mich nicht für dumm halten, Julia.“ stieß sie verächtlich aus. Sie wartete noch einen Augenblick und ging dann wieder zu Semir Gerkhan. Als sie die Tür öffnete und den Raum betrat, sah sie erschrocken auf dem Mann, der nun am Boden lag. „Herr Gerkhan?“ fragte sie und ließ sich neben ihn auf die Knie fallen. Mit geübten Griff suchte sie den Puls und schloss erleichtert die Augen, als sie ihn spürte. Er war schwach und unregelmäßig, aber er schlug. Sie rüttelte ihn sanft. „Herr Gerkhan, Sie müssen sich jetzt noch einmal zusammenreißen! Wir müssen hier weg! Hören Sie mich?“ Von dem Mann kam zunächst kein Ton. Marianne sah sich verzweifelt um. Sie selbst war verletzt und konnte ihn nicht allein hier rausbekommen. „Herr Gerkhan! Bitte, Sie müssen mir helfen!“ Tatsächlich kam der Mann wieder zu sich und sah sie etwas verwirrt an. „Okay, kommen Sie! Wir werden jetzt raus zum Wagen gehen. Ich habe die Schlüssel und dann nur weg hier!“ mahnte sie ihn. Sie zog ihn mit ihrer gesunden Hand hoch und legte den Arm um ihm, als er für wenige Augenblicke auf den eigenen Beinen stand. „Okay, denken Sie, dass Sie das schaffen?“ Gerkhan nickte nur. Er musste sich darauf konzentrieren, nicht wieder zusammen zu brechen. „Okay, wenn Sie nicht mehr können, dann sagen Sie es mir! Und haben Sie keine Angst, sich auf mich zu stützen. Ich werde uns beide hier rausbringen!“ versprach sie und ging los. „Stufe nach oben!“ mahnte sie Gerkhan und dieser hob mit letzter Kraft seine Füße so hoch, dass er die Stufe überwinden konnte. Dann waren sie an der frischen Luft, doch bis zum Wagen war es noch ein Stück und sie ahnte, dass es nur sehr langsam vorangehen würde. Hoffentlich hielten die KO-Tropfen noch länger an und Julia würde erst wieder aufwachen, wenn sie Gerkhan in Sicherheit gebracht hatte. Sie hatten den Wagen noch nicht erreicht, als der Polizist plötzlich zusammensackte und zu Boden ging. Es ging so unverhofft, dass auch Marianne ihn nicht mehr halten konnte. Sie ließ ihn los und drehte ihn auf den Rücken. Ihre eigenen Schmerzen missachtete sie und fing an, die Wiederbelebung durchzuführen, als sie feststellte, dass Gerkhan nicht mehr atmete.



    Paul und Ben erreichten gleichzeitig mit dem SEK die Hütte und sahen Marianne Wehner am Boden über Semir gebeugt hocken. Kaum stand der Dienstwagen, sprang Paul auch schon raus, zog seine Waffe und rannte zu ihm. „SEMIR!! Weg von ihm!!“ schrie er, zerrte Marianne zur Seite und warf sich neben seinen Partner. „Helfen Sie mir. Ich bin verletzt. Sie müssen mich ablösen!“ stieß Marianne aus und Paul übernahm die lebensrettenden Maßnahmen. Nach einigen Augenblicken verbesserte sich der Zustand von Semir, doch jeder wusste, dass hier dringend ein Arzt erforderlich war. Diesen hatte Ben bereits über Funk zur Hütte geordert. „Frau Wehner! Wo ist Frau Herbst jetzt?“ wollte Paul wissen. „Sie schläft. Ich habe sie mit KO-Tropfen außer Gefecht gesetzt. Ich weiß aber nicht wie lange sie schläft.“ stöhnte Marianne und hielt ihre Schulter. Jetzt spürte sie wieder ihre eigenen Schmerzen und das die Wunde wieder blutete. Auch Ben saß nun bei Semir und stützte seinen Kopf. Marianne reichte ihm ihre Jacke und knüllte sie mit einer Hand zusammen. „Legen Sie ihm die unter den Kopf. Ich weiß nicht, was er einstecken musste, aber es ist nicht wenig. Er hat eine Stichwunde in der rechten Seite. Sie hat einen Taser benutzt und ich muss Ihnen sicher nicht sagen, was das anrichten kann.“ Ben nickte. „Sind Sie schwer verletzt?“ wollte er von ihr wissen, als er das Blut sah. Marianne lächelte bitter. „Er ist schlimmer dran. Julia hat auf mich geschossen, als ich verhindern wollte, dass sie ihn tötete.“ gab sie von sich. Er sah besorgt auf seinen Expartner und Freund, der nicht ansprechbar war. Paul sah Alex Hoffmann an, ohne die Wiederbelebungsmaßnahmen zu unterbrechen. „Alex … kümmerst du dich um Herbst?“ Der SEK-Mann nickte. „Kein Problem. Bleib bei ihm, die Dame holen wir raus.“ Schon war der Mann verschwunden. Ben schlug Semir leicht ins Gesicht. „Semir! Hey, komm schon mein Freund!“ Doch er reagierte nicht. Paul sah Marianne Wehner an. „Wussten Sie es schon die ganze Zeit? Haben Sie Gewissensbisse bekommen?“ fragte er und ließ seine Stimme hart klingen. „Nein, ich habe es erst vor knapp zwei Stunden erfahren. Julia hatte eine Überraschung und ist mit mir dann hierhergefahren. Und die Überraschung war er. Sie hatte ihn bereits übel mitgespielt.“ Jetzt setzte sie sich neben Paul. „Sie glauben mir nicht?“ fragte sie. Paul zog die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden.“ Die Sirene kündigte die Kollegen der Rettung an und nur wenig später kümmerte sich der Notarzt um Semir und ein Sanitäter um Marianne.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Alex Hoffmann brachte eine noch völlig benommene Julia Herbst aus dem Haus und Paul ging ihnen entgegen. Ben folgte ihm und beiden war die Wut anzusehen. „Sie können froh sein, dass ich Polizist bin und einen Eid geleistet habe. Denn sonst würde ich Ihnen eigenhändig den Hals umdrehen.“ fauchte er wütend. Ben sah ihn an. „Ich bin kein Bulle mehr. In Amerika löst man solche Fälle einfacher. Da hat der eine oder Andere einfach einen Unfall.“ erklärte er. Doch Julia schien nicht zu begreifen, was gesagt wurde und ließ sich ohne Gegenwehr in den Streifenwagen setzen. Sie klarte auf und lehnte den Kopf nach hinten. „Ich brauche einen Arzt. Ich bin vergiftet worden.“ sagte sie leise zu Paul. Dann ging ihr Blick zu Ben, der gerade die Tür zuschlagen wollte. „Ich… ich habe nur für Gerechtigkeit gesorgt!“ stieß sie aus. „Das können Sie dem Richter erzählen. Zwei Zeugen sprechen schon mal gegen Sie!“ Julia sah ihn erstaunt an. „Ich habe nur das getan, was getan werden musste! Gerkhan hatte Schuld daran, dass Marianne so ein ärmliches Leben leben musste! Er hat dafür gesorgt, dass sie in diese Familie kam und ihr Stolz gebrochen wurde. Jemand musste das Recht in die Hand nehmen! Jemand musste diesem Bullen zeigen, dass er nicht alles machen kann! Besorgen Sie mir bitte einen Arzt!“ zeterte sie. „Der hat gerade Wichtigeres zu tun.“ knurrte Paul und Ben schlug die Tür zu. Julia wurde weggebracht. Die beiden Männer gingen zurück zum Arzt, der sich gerade erhob und Semir auf die Trage legen ließ. „Wie sieht es aus, Doc?“ Der Arzt atmete tief durch. „Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus bringen! Es steht nicht gerade gut um ihn. Wir fahren in die Uniklinik nach Köln.“ Paul sah kurz zu Ben. Die Türen vom Krankenwagen wurden geschlossen und die Fahrt ging mit Blaulicht und Sirene los. Paul wandte sich an Ben und reichte ihm die Hand. „Danke für deine Hilfe.“ „Kein Problem, Paul. Freunde sind zum Helfen da. Lass uns zu Andrea fahren und ihr die gute Nachricht überbringen und dann ins Krankenhaus zu Semir.“ schlug Ben vor. Paul sah zum Haus. „Die Spusi muss noch gerufen werden.“ Ben nickte. „Willst du dir das selbst anschauen?“ Nun schüttelte Paul stumm den Kopf. „Was ist mit Ihnen?“ wollte er nun von Marianne wissen, die auf der kleinen Bank saß. Ihr Arm war verbunden. „Ich würde gern mit Ihnen fahren, wenn es in Ordnung ist.“ bat sie leise. Paul und Ben wechselten kurz einen Blick und sahen sie dann an. „Klar, Sie dürfen bei uns mitfahren.“ Sie gingen zum Wagen, orderten die Kollegen über Funk an den Ort und fuhren dann los.



    Jenny öffnete die Tür, als es klingelte und sie sich vergewissert hatte, das Freund und nicht Feind vor der Tür stand. „Es ist ausgestanden.“ gab Paul, der nun im Flur stand, von sich. Jenny sah ihn erstaunt an. „Ihr habt die Kerle?“ wollte sie wissen. „Es war eine Frau. Julia Herbst heißt sie und sie war die Krankenschwester.“ Die Augen von Jenny wurden größer. „Das glaub ich nicht! Das heißt, sie war die ganze Zeit bei Semir und der Familie? Sie hätte jeder Zeit zuschlagen können?“ Paul nickte. „Warum hat sie das nicht getan?“ hakte Jenny nach. „Sie ist lesbisch und in dieser Marianne Wehner verliebt. Semir war ihrer Meinung nach schuld an dem, was mit Marianne nach der Verhaftung ihres Vaters, passiert war. Die Frau hat ihn schwer misshandelt und er liegt jetzt in der Uni. Wir fahren gleich zu ihm. Aber er ist nicht ansprechbar.“ Jenny nickte. „Andrea ist gerade von Dana hergekommen und wollte sich hinlegen.“ gab sie von sich, doch in diesem Augenblick kam Andrea aus ihrem Zimmer. Sie hatte die Worte gehört und sah Paul skeptisch an. „Ist das wahr?“ Paul lächelte. „Ja, Ben und ich haben ihn befreit. Es geht ihm den Umständen entsprechend.“ Andrea senkte den Kopf. „Paul, was ich letztens zu dir gesagt habe…“ fing sie an. Paul trat auf sie zu und nahm sie ihn den Arm. „Schon gut. Es ist alles gut. Ich bin dir nicht böse. Es war eine Ausnahmesituation.“ Sanft strich er über ihren Rücken. „Danke Paul…für alles.“ Andrea löste sich von ihm. „Schon gut. Lass uns zu Semir fahren.“ schlug Paul vor. „Wo ist denn Ben?“ wollte Andrea nun wissen. „Er sitzt im Auto und wartet auf uns.“ Gemeinsam verließen sie die Wohnung und stiegen nur wenig später zu Ben ins Auto. Andrea sah Marianne feindselig an. „Was machen Sie hier?“ fauchte sie sie an. „Marianne Wehner hat Semir gerettet, Andrea. Wenn sie nicht gewesen wäre, dann würde Semir jetzt nicht im Krankenhaus liegen.“ Nur zögerlich setzte Andrea sich neben Marianne. „Sie war auch im Krankenhaus! Sie hat sicher mit dieser Julia Herbst gemeinsame Sache gemacht!“ warf sie ihr vor. Marianne schüttelte den Kopf. Sie berichtete auf der Fahrt ins Krankenhaus, was passiert war.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Andrea, Marianne, Paul und Ben kamen im Krankenhaus an und fragte sich nach Semir durch. Sie bekamen die Information auf welche Station Semir nach seiner Behandlung gebracht wurde und wandten sich dem Fahrstuhl zu. „Ich werde mich jetzt selbst noch mal richtig versorgen lassen. Ich hoffe sehr, dass Herr Gerkhan bald wieder auf dem Damm ist.“ verabschiedete Marianne sich. Paul reichte ihr die Hand. „Danke für alles.“ Marianne ging in Richtung Ambulanz und die Anderen betraten den Fahrstuhl. Als sie auf der Station ankamen, sahen sie gerade den Arzt im Flur stehen und sofort stürmte Andrea auf ihn zu. „Herr Dr.?“ rief sie und der Mediziner drehte sich zu ihr. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ wollte der Mann wissen. „Ich bin Andrea Gerkhan! Mein Mann liegt hier bei Ihnen und…“ erklärte Andrea. „Ach ja… Dr. Winkler. Aber hier sind Sie falsch. Ihr Mann liegt auf der Intensivstation.“ erklärte der Mediziner. Andrea sah ihn erschrocken an und war für einen Augenblick sprachlos. Auch Paul sah den Mann im weißen Kittel an. „Ist es so schlimm?“ fragte er. Dr. Winkler atmete tief durch. „Nun, es ist nicht alles im grünen Bereich. Auf der Fahrt hierher hatte er einen Herzstillstand und musste mehrere Minuten reanimiert werden. Die Besatzung konnte ihn aber noch einmal davon überzeugen, dass es besser ist, wenn er noch nicht geht. Derzeit ist er zwar stabil, aber das kann immer noch kippen. Er hat eine Stichwunde im unteren Bauchbereich rechts. Sie ist zwar nicht tief, aber der Blutverlust war nicht zu missachten. Sein linker Oberarm ist gebrochen. Hier mussten wir den Arm richten und er trägt jetzt einen Fixateur. Sieht zwar nicht sehr gut aus, aber es erfüllt seinen Nutzen. Sein Körper ist mit Hämatomen übersät und wir konnten eine geringe Menge an Wasser in den Luftwegen feststellen. Seine Hand- und Fußgelenke sind durch die Fesselungsmale gezeichnet. Alles andere sind kleinere Verletzungen, die von selbst heilen. Aber - und das ist eine gute Nachricht – es gibt keine organischen Verletzungen. Er wird intensiv überwacht und ist derzeit auch nicht ansprechbar.“ endete der Arzt. Andrea wurde blass. „Kann ich dennoch zu ihm?“ fragte sie ängstlich. Der Arzt nickte. „Aber nicht lange. Er braucht vor allem Ruhe.“ mahnte er und brachte sie zu Semir. Als sie an seinem Bett stand und sah, dass er an unzähligen Schläuchen und Maschinen angeschlossen war, die seine Vitalfunktionen überwachten, stöhnte sie leise auf. Sein Gesicht war angeschwollen und schimmerte in vielen Farben. Auf der Wange lag eine große Mullkompresse und die Handgelenke waren verbunden und der Fixateur sah grausam aus. Sie hielt ihre Tränen nicht mehr zurück und griff seine Hand, die sie sanft drückte.




    „Hey Schatz… Oh mein Gott, was hat diese Frau nur mit dir gemacht.“ schluchzte sie. Sanft strich sie ihm über die unverletzte Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Das werden wir alles hinbekommen und wenn du wieder gesund bist, dann werden wir in unser Haus ziehen. Wir werden wieder eine glückliche Familie sein. Wie damals. Ich werde mich um alles kümmern. Aber bitte… bitte bleib bei mir. Bitte! Ich kann ohne dich nicht leben.“ Von Semir kam keine Reaktion. Er hatte seine Augen fest geschlossen. Die Tür ging auf und auch Paul und Ben traten ein. Die Beiden stellte sich hinter ihr und fast gleichzeitig legte sie ihre Hand auf Andreas Schultern. „Er packt das schon.“ versprach Paul. „Ja, und dann wird er wieder Autos schrotten und der Krüger die Nerven rauben.“ hängte Ben an. „Es sieht alles so grausam an. Sie hat ihn fast geschafft. Sie hätte ihn fast umgebracht!“ weinte Andrea weiter. „Wie kann eine Frau so grausam sein?“ hängte sie fragend an, doch auf diese Frage wussten weder Ben noch Paul eine Antwort. „Na komm, lassen wir ihn schlafen. Er ist hier in guten Händen. Niemand wird an ihn rankommen und ich denke, er wird sehr bald wieder fit sein.“ versprach Paul noch einmal. Sanft zog er Andrea hoch und verließ mit ihr den Raum. An der Tür sah er Ben an. „Ich komme gleich!“ erklärte der neu gewonnene Freund. Als die Beiden den Raum verlassen hatten, setzte Ben sich auf den Stuhl, auf dem eben noch Andrea saß. „So mein Freund! Damit du Bescheid weißt, solltest du dir doch überlegen, abzutreten, dann bin ich total sauer auf dich! Ich bin nicht nach Deutschland gekommen um dich zu beerdigen, ist das klar? Also, streng dich an!“ Bevor er ging, legte er noch seine Hand auf die Schulter von Semir. Dann wandte er sich ebenfalls der Tür zu und verließ den Raum.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Nachdem Andrea sich beruhigt hatte, ging sie zu Dana, die bereits auf normaler Station lag und sehnsüchtig auf Nachricht wartete. Sie klopfte an und hörte von ihrer Stieftochter ein leises „Ja“. Andrea trat ein. Dana richtete sich auf und mittlerweile schaffte sie es ganz allein. „Andrea, gibt es Neuigkeiten von Papa?“ wollte das Mädchen wissen und Andrea nickte. „Ja, er liegt jetzt auf der Intensivstation, hier im Krankenhaus. Die Frau, die ihm das angetan hat, wurde verhaftet.“ Dana sah sie verwundert an. „Eine Frau? Willst du damit sagen, eine Frau hat auf uns geschossen?“ Wieder nickte Andrea. „Aber warum? Wer ist diese Frau?“ hakte Dana nach. Doch diese Frage konnte Andrea ihr nicht beantworten, denn das wusste sie selbst auch nicht wirklich. „Denkst du, ich kann zu Papa?“ wollte Dana wissen. „Dana, Papa schläft jetzt erst einmal. Er muss sich erholen und ich denke wir sollten ihn erst einmal schlafen lassen. Morgen wird es vielleicht möglich sein. Ich werde morgen erst zu dir kommen und dann gehen wir gemeinsam zu ihm, ja?“ Dana legte sich wieder hin und nickte. „Wie geht es dir denn?“ wollte Andrea nun wissen. „Ganz gut, glaub ich. Ich habe heute schon Gehübungen gemacht. Es hat ganz toll geklappt, aber es war sehr anstrengend.“ Andrea nahm ihre Hand. „Ich bin mir sicher, dass du schon ganz bald wieder gesund bist. Und dann wirst du mit deinem Vater gemeinsam einen Urlaub machen. Nur du und er.“ versprach Andrea. Dana sah sie an. „Andrea, ich würde lieber gern einen Urlaub mit allen aus meiner Familie machen. Du, Ayda, Lilly, Papa und ich. Wir sind eine Familie und ich bin sehr glücklich darüber.“ Andrea schluckte schwer und nickte. „Dann werden wir alle Urlaub machen. Nur wir fünf. Wir werden an die Nordsee fahren und ein paar erholsame Tage haben. Am Strand spazieren gehen und die Ruhe genießen.“ versprach sie. Dana lächelte leicht. „Das hört sich gut an.“ Andrea blieb noch ein paar Minuten bei Dana und verabschiedete sich dann. Sie musste sich nun darum kümmern, dass wieder ein normales Leben anfangen konnte.



    Erst am Nachmittag des nächsten Tages öffnete Semir vorsichtig die Augen. Er sah sich um und hörte ein nerviges Piepen. Mi seinen Händen fühlte er die weiche Unterlage auf der er lag und sah sie Wände, die in diesem Raum in einem sanften friedlichen Ton gestrichen war. Es war eine angenehme, freundliche Atmosphäre. Es war eine angenehme, freundliche Atmosphäre. „Hey, mein Held …“ hörte er jemanden an er linken Seite sagen und wandte seinen Kopf in die Richtung. Andrea sah ihn an und neben ihr saß Dana. Er schloss noch einmal die Augen und öffnete sie wieder. Auch jetzt sah er Dana und Andrea neben sich sitzen und nur langsam begriff er, dass er der Hölle entkommen war. Er wollte seine Hände heben und spürte sofort, dass sein linker Arm irgendwie nicht wollte. Doch er sah, dass sein rechtes Handgelenk verbunden war. Er versuche zu lächeln, doch es gelang ihm nicht wirklich. Andrea stand auf und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Nein, keine Angst. Du träumst nicht. Es ist alles vorbei.“ Semir entspannte sich. „Hey Partner, lange nicht gesehen.“ drang eine Stimme an sein Ohr, die er auch blind erkannt hätte. Semir fixierte die Person und stutzte. „Ben?“ Zweifel war deutlich zu hören. „Ja, ich bin es. Und ich habe deinen Partner mitgebracht. Was machst du denn eigentlich für Sachen?“ tadelte Ben ihn. Semir wollte lachen, doch er bekam es nicht zustande. Er schloss die Augen. „Ich hatte einige Probleme.“ gab er leise zu. „Ja, ich weiß. Aber der Kerl, der mit meinem Gesicht herumgelaufen ist, sitzt. Die Krankenschwester, die dich so drangsaliert hat, ebenfalls. Ihr seid wieder sicher.“ Semir sah ihn erneut an. Paul stand neben Ben und hob einfach nur den Daumen nach oben. Semir wandte sich nun Dana zu. „Mein Schatz, wie geht es dir?“ wollte er wissen. „Papa, mir geht es gut. Mir geht es wirklich gut. Ich erhole mich jeden Tag ein bisschen mehr.“ gab seine Tochter von sich. Semir wollte sich erheben, doch die Kraft reichte nicht aus. Er sackte sofort zurück. „Ich denke, es ist besser, wenn du liegen bleibst. Du siehst nämlich gar nicht so gut aus.“ grinste Ben. Semir streckte die Hand zu Dana aus und diese ergriff sie. „Ich liebe dich,“ gab er leise von sich und deutlich waren die Tränen in den Augen zu sehen. Er bekam nicht mit, wie Ben Paul anstieß und auf die Tür wies. „Ja, dann lassen wir euch mal allein.“ Paul und Ben verschwanden.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

  • Semirs Genesung zog sich hin. Nach einer Woche war er soweit, dass er das Krankenhaus verlassen konnte. Noch immer trug er den Fixateur in seinem Arm und musste aufpassen, damit nicht irgendwo anzuecken. Auch für Dana stand die Entlassung vor und so saß sie schon sehr früh mit ihrem Vater in der großen Halle. „Papa, wann kommen die denn endlich?“ maulte sie. „Nur keine Sorge, sie werden sicher gleich hier auftauchen. Andrea hat mir gesagt, dass sie uns um zehn abholen wird. Wir haben es fünf vor zehn.“ gab er zurück. „Ich will nach Hause. Ich muss doch noch packen und dann wollen wir doch ins das neue Haus ziehen. Ich kann es kaum erwarten.“ erklärte Dana weiter. Semir ging zu ihr. „Mein Schatz, habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich dich liebe?“ Dana lachte leise. „Ja, ich glaube das habe ich in den letzten Wochen sehr oft gehört. Auch wenn ich dir nicht antworten konnte, ich habe dich gehört. Alles was du gesagt hast.“ Semir sah sie erschrocken an. „Alles? Wirklich alles?“ Dana nickte. „Ja alles… Das du sehr traurig bist, dass wir uns so oft streiten und dass du es wieder gut machen wirst. Dass du es nur machst, weil du so eine große Angst um mich hast.“ zählte Dana auf. Semir stand auf. „Okay, ich kann dir sagen, dass ich alles was ich gesagt habe, auch so meine. Wirklich. Ich liebe dich mehr als mein Leben und ich hätte alles gegeben, um das, was passiert ist, ungeschehen zu machen.“ Dana umarmte ihren Vater. „Papa, ich kann mich nicht ändern, aber ich verspreche dir, ich werde mich künftig zusammenreißen.“ versprach sie. „Wir kriegen es zusammen hin.“ meinte Semir nur und drückte Dana fest an sich. Es klopfte an der Tür und Andrea kam rein. „Oh, störe ich?“ wollte sie wissen als sie sah wie Semir Dana im Arm hielt. „Nein, du störst nicht.“ lachte Semir und begrüßte seine Exfrau mit einem Kuss. „Ich bin so froh, dass es ausgestanden ist. Seid ihr soweit?“ fragte sie. „Wir können direkt fahren. Wir müssen noch packen und unseren Umzug durchziehen. Ich hätte die Wohnung schon vor fünf Tagen räumen müssen.“ mahnte Semir zum Aufbruch. „Ja, ich weiß. Aber nur keine Sorge. Ich habe mit dem Vermieter gesprochen und er war sehr entgegenkommend. Ich habe alles geregelt.“ gab sie von sich.



    Marianne Wehner trat an dem Tag der Entlassung ihren Dienst wieder an. Sie stand noch vor dem Krankenhaus und holte tief Luft, bevor sie das Gebäude betrat. Als sie die ersten Schritte machte, traf sie auf Semir Gerkhan. Sie blieb stehen und sah ihn mit großen Augen an. „Frau Wehner!“ rief er. Marianne senkte ihren Kopf und wollte eigentlich so tun, als hätte sie ihn nicht gehört, doch dann sagte sie, dass sie keine Schuld daran hatte, was diesem Mann passiert war und sah ihn lächelnd an. „Herr Gerkhan, schön Sie wieder auf den Beinen zu sehen.“ gab sie von sich. „Ich … ich weiß gar nicht, wie ich es Ihnen sagen soll. Es tut mir unendlich leid, was meine Exkollegin und Exfreundin mit Ihnen angestellt hat. Wenn ich auch nur im Ansatz etwas gewusst hätte, dann hätte ich sicher eingegriffen und sie davon abgehalten. Ich hätte Ihnen…“ Sie stockte, als sie den Blick von Semir bemerkte. „Wo waren Sie denn die ganzen Tage?“ wollte er nun wissen. Marianne lächelte und senkte den Kopf. „Ich habe mich von der Schusswunde erholt. Julia hatte mich angeschossen, als ich Ihnen die Fesseln abnehmen wollte. Heute ist mein erster Arbeitstag.“ Semir nickte und sah kurz zu Andrea. „Geht ihr schon mal zum Auto? Ich komme gleich.“ bat er seine Frau und diese verschwand mit Dana. „Herr Gerkhan, ich schwöre Ihnen, dass ich nichts von Julias Gefühlen mir gegenüber nichts wusste. Das müssen Sie mir glauben! Ich war sehr geschockt, als ich Sie in diesem Raum sah.“ kam eindringlich von Marianne. Semir sah sie an. „Frau Wehner, es ist alles in Ordnung. Ich weiß, dass Sie nichts damit zu tun haben. Frau Herbst hat es mir oft genug gesagt, dass sie es für Sie tut, um Sie für sich zu gewinnen. Ich möchte Ihnen noch danke sagen. Sie haben mich gerettet. Ohne Sie wäre ich mit Sicherheit nicht mehr da rausgekommen. Danke! Danke für alles.“ Er streckte seine Hand aus und sie ergriff sie vorsichtig. Ein kräftiger Händedruck folgte und Marianne lächelte nervös. „Sie sind nicht böse auf mich?“ Der Polizist schüttelte den Kopf.



    Vier Tage später war der Umzug vollbracht. Als Dana erfuhr, dass sie zwei Räume mit Badezimmer und einer kleinen Küche ihr Eigen nennen konnte, war sie überglücklich. „Das ist wirklich nur für mich?“ hakte sie ungläubig nach. „Ja mein Schatz, das ist für dich. Du bist doch erwachsen und damit brauchst du deine eigene Wohnung. Ich hoffe dir gefällt es.“ Bestätigte Semir. „Oh ja! Das ist ja echt geil. Ich werde eine Einweihungsparty machen und alle meine Freunde einladen und…“ sie stockte und sah ihren Vater an. „Darf ich das?“ wollte sie wissen. Semir und Andrea wechselten einen Blick. „Klar! Es ist deine Wohnung. Und solange ihr euch an Recht und Gesetz haltet, habe ich absolut nichts dagegen.“ stimmte er zu. Dana umarmte und drückte ihn fest an sich. „Danke Papa…“ „Und ich werde hoffentlich auch eingeladen.“ Unterbrach Ben Jäger das Zusammensein. Dana sah ihn an. „Klar!“ nickte sie. Auch Semir sah Ben an. „Dann musst du aber sehr viel zu essen haben. Ben hat einen unbändigen Hunger und ich meine wirklich unbändig.“ grinste er schon. Ben stieß ihn an. „Hey, nicht frech werden. Ich muss allerdings nächste Woche wieder abfliegen. Ich habe nächsten Sonntag schon einen Auftritt in einer der großen Hotels in Los Angeles.“ Semir sah ihn an. „Schade. Aber ich denke, wir werden uns schon bald wiedersehen.“ Ben grinste leicht. „Und ob wir das werden. Ich habe mir nämlich überlegt, euch alle zu einem Besuch nach Disneyland in Florida einzuladen. Und damit meine ich auch alle, die hier sind. Du und deine Familie und Paul.“ legte Ben fest. Ayda und Lilly hatten dies natürlich mitbekommen und kreischten vor Freude. Semir wurde leicht rot. „Tja, da wir eh einen gemeinsamen Urlaub vorhatten, warum nicht.“ stimmte er zu.



    Ende…


    Was geschah weiter: Julia Herbst wurde wegen mehrfach versuchten Mord zur lebenslangen Haft verurteilt. Da sie aufgrund eines psychologischen Gutachtens nicht für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden konnte, wurde sie in die geschlossene Anstalt verbracht.


    Dean Staubmann und Bastian Fringer wurden wegen Beihilfe zu jeweils 8 Jahren verurteilt.



    Semir hielt das Versprechen ein und flog tatsächlich mit all seinen Frauen und mit Paul nach Florida und verbrachten zwei herrlich erholsame Wochen in Amerika. Ben zeigte ihm so einige Sehenswürdigkeiten.


    Thilos Lügen hatten keine Konsequenzen für ihn doch er spürte, dass er das Vertrauen in allen in der PAST verspielt hatte. Semir hinterfragte jede Aktion und jede Antwort. Um das Arbeitsklima nicht komplett zu vergiften, bat Thilo nach drei Monaten um eine Versetzung und verließ das Team an der Autobahn, um zur Sitte zu wechseln.

    _______________________________
    Der Welt gehen die Genies aus,
    Einstein ist tot
    Beethoven wurde taub
    und ich fühle mich auch nicht gut. :D:D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!