Dieser brutale Bruno killt ohne mit der Wimper zu zucken erst mal den Überfallenen, nachdem er den erst noch fürchterlich verprügelt hat. Seine Schwester ist damit zwar nicht einverstanden, aber auch sie kann nichts dagegen machen.
Bruno´s Motiv ist Rache an einem Polizisten-bin ja gespannt an welchem!
Beiträge von susan
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Ein Arzt kam zu Semir, man half ihm sich auszuziehen und ein schickes Krankenhaushemdchen anzulegen und dann wurde zweimal Blut entnommen-einmal aus der Arterie und dann nochmals aus der Vene. Semir hielt beim arteriellen Stechen kurz die Luft an, das tat nämlich schon ziemlich weh, aber als der Arzt ihm dann erklärte, dass man diese zwei Blutproben wegen der Rauchgasvergiftung vergleichen musste, verstand er die Notwendigkeit. „Wenn das Hämoglobin anstatt mit Sauerstoff mit anderen giftigen Substanzen beladen ist, können sie ersticken, obwohl wir ihnen Sauerstoff geben-das ist die eigentliche Gefahr bei diesen Vergiftungen, mal ganz abgesehen von der Lungenreizung und der Gefahr der Wasseransammlung in der Lunge!“ erklärte er. Natürlich hatte man zusätzlich noch einige Röhrchen fürs Routinelabor abgenommen, der Arzt besah sich Semir von Kopf bis Fuß, aber Gott sei Dank war er zwar überall stark verprellt und grün und blau, aber außer der Schnittverletzung am Arm schien er keine sonderlich schweren Verletzungen zu haben. Man schrieb noch kurz ein routinemäßiges EKG und dann richtete die Notaufnahmeschwester alles zur Wundversorgung her und danach begann der Arzt in routinierter Handarbeit die tiefe Wunde erst einzuspritzen und dann sorgfältig in mehreren Schichten zu nähen. „Nachher machen wir noch eine Röntgenaufnahme der Lunge, ob sich da Flüssigkeit angesammelt hat und ich würde sie wenigstens über Nacht gerne ein wenig überwachen, wenn sie nichts dagegen haben. Diese verflixten Rauchgasvergiftungen sind manchmal ziemlich tückisch und mir wäre wohler dabei!“ sagte er, als er den letzten Faden abschnitt und sein Werk begutachtete und Semir nickte-war ihm doch egal wo er die Nacht verbrachte, aber so hatte er doch eher eine Chance zu Ben zu kommen und dem bei zu stehen, denn gerade ertönte aus dem Nebenzimmer ein lautes Stöhnen.
Kaum war die Notärztin um die Ecke verschwunden, stürzten sich mehrere Ärzte und Schwestern regelrecht auf Ben, denn das war eindeutig ein lebensbedrohlich verletzter Patient mit mehreren Baustellen, die man sozusagen jetzt der Reihe nach abarbeiten musste. Die Notärztin hatte erklärt wie sie Ben aufgefunden hatte, welche Diagnosen sie gestellt und was ihr Semir und die Bergretter zur Sache erzählt hatten. „Er wurde anscheinend mit einfachsten Mitteln von einem syrischen Arzt notfallversorgt. Der hat ihm-nachdem er in einer Lawine verschüttet war- die Schulter eingerenkt, das gebrochene Bein eingerichtet und geschient und danach noch eine Blasensteinoperation wie im Mittelalter vorgenommen. Laut Aussage von Herrn Gerkhan kam es in der Nacht dann zu einer schweren Nachblutung, die mit einem glühenden Schraubenzieher gekautert wurde!“ hatte sie erzählt und mitleidige Blicke hatten den jungen Mann gestreift, der noch ein wenig benommen vom Ketamin, gut zugedeckt auf der Liege lag.
Allerdings war allen Anwesenden klar, dass der Syrer damit das Leben des Patienten gerettet hatte und sie wussten auch sehr genau um wen es sich handelte, denn der Patient war in eben diesem Schockraum versorgt worden und war jetzt gerade im OP, wo die Herz-und Gefäßchirurgen um sein Leben kämpften. Den kleinen Murat hatte der Kinderarzt sofort nach seiner Ankunft intubiert und der lag jetzt beatmet auf der Kinderintensiv, da wartete man darauf, dass irgendwann die Mutter hergebracht wurde. Da hatte sich ein regelrechtes Drama in den Bergen abgespielt und jetzt war es ihre Aufgabe, die Folgen so gering wie möglich zu halten.„Herr Jäger-wir werden sie jetzt erst einmal ausziehen und uns ihre Verletzungen anschauen!“ sprach ihn der leitende Oberarzt der Notaufnahme an. Ohne Gegenwehr entfernte man nun Ben´s Kleidung, soweit sie noch vorhanden war. Man quälte ihn auch nicht damit irgendwo raus zu schlüpfen, sondern schnitt einfach alles mit der Schere auf und warf es weg. Als die Notärztin ihre kabellosen Übewachungsgeräte mitgenommen hatte, hatte die Anästhesieschwester wie selbstverständlich die Elektroden zur EKG-Überwachung gegen ihre ausgetauscht, einen hauseigenen Blutdruckapparat angelegt und den Sättigungsfühler ausgewechselt. Immer noch war Ben zentralisiert und während Hände und Füße eiskalt waren, glühte er am Stamm regelrecht und die wächserne Blässe imponierte auf den ersten Blick. Die Anwesenden sahen sich an: „Wir brauchen sofort nach der ersten Diagnostik einen ZVK, eine Arterie und einen Blasenkatheter falls möglich. Es werden Wetten entgegengenommen, aber ich vermute, dass der Hb-Wert unter sechs ist!“ sagte der Anästhesist und niemand widersprach ihm. Ben musste gerade wieder husten und verzog dabei das Gesicht und wie als Antwort ertönte aus dem Nebenraum, wo Semir gerade genäht wurde, ebenfalls ein Keuchen.
Der Notaufnahmearzt sprach Ben direkt an, bei dem das Ketamin langsam aufhörte zu wirken: „Herr Jäger, ich taste sie jetzt ab und möchte, dass sie mir dann sofort sagen, wo ihnen etwas weh tut!“ sagte er ruhig und deutlich und Ben nickte müde mit dem Kopf. Natürlich hätte man ihn jetzt durchs Notfall-CT schieben können und dadurch Einblicke gewinnen, wo überall noch Verletzungen waren, aber dagegen sprach, dass der Patient bei Bewusstsein war und konventionell untersucht werden konnte. Wenn er mit diesen schweren Verletzungen schon eine Nacht auf dem Berg überlebt hatte, war zu erwarten, dass keine starken Blutungen nach innen vorlagen, die ein sofortiges Eingreifen erforderlich machten. So ein CT war erstens teuer und zweitens war auch die Strahlenbelastung fünfunddreißig Mal stärker als bei einer normalen Röntgenaufnahme und wie man wusste, konnten Röntgenstrahlen Krebs auslösen und deshalb wägte man solche Untersuchungen durchaus ab.
So begann der Arzt jetzt beim Kopf und der HWS, aber da war alles unauffällig, wie auch schon die Notärztin festgestellt hatte. Parallel zu diesen Untersuchungen bereiteten der Anästhesist und seine zuarbeitende Fachschwester bereits alles vor, damit man zunächst eine Arterie und dann den ZVK legen konnte. Beim Betasten des Brustkorbs verzog Ben das Gesicht und sagte leise „Au!“ vermutlich hatten da ein paar Rippen was abbekommen. Allerdings hörte es sich, als der Arzt nun sein Stethoskop zückte, nicht so an, als würde da ein Pneumothorax vorliegen und freilich hatte Ben blaue Lippen trotz Sauerstoffgabe, aber die waren durch den Blutverlust und die Rauchgasvergiftung erklärbar. Beim Betasten der Schulter allerdings zuckte er zurück. Die war geschwollen und tat einfach weh, aber auch der Notaufnahmearzt fühlte nach dem Gelenkspalt und stellte fest, dass die ordnungsgemäß reponiert war. Sicher würde man da nachher röntgen, um knöcherne Verletzungen auszuschließen und auch in den nächsten Tagen mal eine MRT machen, aber fürs erste war die ordentlich versorgt und würde einfach mit einem speziellen Verband ruhig gestellt werden.
Der Oberbauch war nicht druckschmerzhaft, was man vom Unterbauch nicht behaupten konnte. Ben begann sich jetzt zu genieren, denn so langsam bemerkte er erst, dass er ja splitterfasernackt vor den musternden Augen von mindestens fünf Menschen lag. Die Schwester die den Schockraum betreute, hatte Ben´s Erstarren bemerkt und legte jetzt einfach ein dünnes weisses Laken über ihn. Es war zwar eigentlich egal und das Personal hier sah den ganzen Tag nackte Körper, aber sie konnte das nur zu gut verstehen, dass sich der Patient genierte und sein dankbarer Blick fiel nun auf sie. Man rollte das Ultraschallgerät näher und der Notfallmediziner bestrich jetzt Ben´s Bauch dick mit kaltem Sonographiegel und sah sich der Reihe nach die Bauchorgane an. Gott sei Dank waren die unauffällig, nur als er zum Unterbauch und der halb gefüllten Blase kam, stöhnte Ben auf. „Da brauchen wir einen Urologen dazu und von einem DK lassen wir besser auch die Finger!“ beschloss der Notaufnahmearzt, während er das Gel abwischte, das Tuch wieder zurecht zog und sich jetzt den Beinen widmete-vor allem natürlich dem Geschienten. Bei Ben wurden jetzt die Schmerzen wieder stärker, dazu hatte er auf einmal schreckliche Angst, die Wirkung des Ketamins ließ weiter nach und als jetzt eine Nierenschale aus Metall scheppernd zu Boden fiel, wäre er vor Schreck beinahe vom Tisch gehüpft und nun begannen seine Tränen zu fließen, bis plötzlich eine vertraute Stimme ihn ansprach und Semirs warme Hand nach der seinen griff. -
Semir und Alex lassen die letzten Wochen nochmals Revue passieren. allerdings ist die Familie Gerkhan/ Schäfer dadurch enger zusammen gewachsen-wie in der aktuellen Cobrarealität auch!
Inzwischen wird ein Mann am Rastplatz überfallen und beklaut-mal sehen, was das für nen Hintergrund hat! -
Ja das war das pure Selbstmordkommando in das Ben hier von Lipki geschickt wurde. Der hat die Sekte entweder unterschätzt, oder er steckt mit denen unter einer Decke!
Veikko ist zwar noch am Leben, aber ob er nochmals eine Spritze überstehen wird, steht in den Sternen! Und was Mikael jetzt machen soll, weiss ich auch nicht, allerdings wissen wir ja noch gar nicht, ob das mit den Koordinaten wirklich so ist, wie Kasper vermutet! Aber egal wie-Semir und Antti müssen die Jungs da rausholen und Enni gehört in die Psychiatrie, so verblendet wie die ist! -
Das ändert sich wohl nie, solange es Cobra gibt
: "Haben wir einen Beschluß?-Nö, aber ich habe Schreie gehört-Gefahr in Verzug!
"und zack-schon ist die Wohnungstür offen! Im Inneren sieht man zwar, dass der Bewohner erstens nicht mittellos ist und zweitens anscheinend regen Kontakt mit Mario Torres gehabt hat, aber leider ist er nicht da-na ja, wäre auch zu schön gewesen!
So folgt jetzt die Großkontrolle-die letzte an der Bonrath teilnimmt, wobei er bei dir hoffentlich überleben darf! Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass da was passiert, wenn Semir Dana in Aachen abholt und noch mit ihr ins Haus geht, aber vielleicht täusche ich mich ja auch-aber bitte da vielleicht ein paar mehr Emotionen, die haben mit heute ein bisschen gefehlt!
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@harukaflower: Verdammt-da hast du völlig recht-ich hätte schreiben sollen-die Vierschanzentournee, denn da ist Innsbruck ja auch dabei! Meist ja am 3./ 4. Januar, aber das hatte ich echt verpeilt. Allerdings ist es tatsächlich fast unmöglich zwischen Weihnachten und Dreikönig kurzfristig in der Region ein Hotelzimmer zu kriegen-ich spreche da aus Erfahrung, mein Mann lag nämlich mal nach nem schweren Arbeitsunfall in der Innsbrucker Uniklinik-gut dass das von mir aus nicht so weit nach Hause ist, denn im Januar im Auto schlafen stelle ich mir ein wenig unangenehm vor!
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Sarah fuhr nun zum Hotel zurück, dass der Schnee nur so staubte. Andrea erwartete sie in der Eingangshalle. „Und gibt’s was Neues?“ fragte sie bang und Sarah nickte. „ Semir und Ben sind mit dem Hubschrauber unterwegs nach Innsbruck in die Uniklinik. Wir sollten dort hinfahren-ich habe nämlich keine ruhige Minute mehr, bevor ich Ben nicht gesehen habe-geht´s dir nicht genauso wegen Semir?“ fragte sie und Andrea nickte. Ihre letzte Information war zwar noch gewesen dass Semir unverletzt sei, aber vielleicht war er ja zu Ben´s Beruhigung mitgeflogen?
Sarah trat nun entschlossen zum Hoteldirektor: „Wir reisen ab-unsere Männer sind nach Innsbruck geflogen worden, wir müssen einfach zu ihnen!“ sagte sie. Der Manager nickte mit dem Kopf. „Das ist mehr als verständlich-allerdings wird es schwierig werden in der Silvesternacht dort ein Hotelzimmer zu bekommen, meistens sind die Hotels da schon Monate vorher ausgebucht!“ sagte er. „Aber ich werde mal meine Kontakte spielen lassen, vielleicht kann ich etwas für sie tun!“ erklärte er und suchte auch schon aus dem PC einige Telefonnummern heraus, während Andrea und Sarah auf die Zimmer gingen und packten.
Winkler war mit einem Drink in der Ecke gesessen, während Estelle noch auf der Piste war. Verdammter Mist-dieser Jäger und sein Kumpel lebten noch, aber gut dass er wusste, wo sie sich jetzt aufhielten-er musste da jedenfalls mal einen Kontaktmann darauf ansetzen, vielleicht konnte der was machen!Als die Frauen eine halbe Stunde später herunter kamen-auch wenn sie keinen Appetit hatten, würden sie jetzt trotzdem mit den Kindern noch was essen, bevor sie aufbrachen, denn sie mussten bei Kräften bleiben und gerade Sarah wollte vermeiden, dass vor lauter Stress ihre Milch versiegte und deshalb bedienten sie sich dennoch am Buffett und die Kinder waren ganz enttäuscht, dass sie schon abreisten. Als sie allerdings gesagt bekamen, dass die Papas in einem Krankenhaus waren, wollten sie die dann doch besuchen, zumindest Ayda und Lilly-der kleine Tim plapperte mehr oder minder nach, was die Großen ihm vorsagten. Als sie sich noch ein kleines Dessert holten, trat der Hotelmanager an ihren Tisch: „Ich habe bei meinem Cousin angerufen, der hat direkt in der Innsbrucker Innenstadt, nicht weit von der Klinik entfernt, für sie noch eine Suite mit zwei Schlafräumen. Er stellt ihnen ein Kinder- und ein Beistellbett hinein, aber ansonsten ist Innsbruck sozusagen dicht-es ist ja morgen auch noch das Neujahrsskispringen!“ erklärte er und Sarah wäre ihm beinahe um den Hals gefallen-da mit evtl. weinenden Kindern im Auto auf Zimmersuche zu gehen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen und laut Google Maps dauerte die Fahrt nach Innsbruck zwar nur eineinhalb Stunden, aber bei diesen Witterungsverhältnissen am Silvestertag da hin- und her- zu pendeln war sicher keine allzu gute Idee.
Als Sarah ihre Scheckkarte zücken wollte, um die Rechnung zu bezahlen, winkte der Hotelmanager ab. „Frau Jäger-das erledigen wir später, wenn ihr Mann wieder gesund ist, machen sie sich deswegen keine Sorgen!“ sagte er väterlich und so saßen wenig später die beiden Frauen am Steuer der Geländewagen und machten sich bei strahlend schönem Winterwetter auf den Weg über die schneebedeckten, aber mit Splitt gestreuten Fahrbahnen Richtung Inntal. Außer Ayda schliefen alle im Wagen und so verlief die Fahrt ruhig und nachdem das Innenstadthotel sogar über Parkplätze verfügte, kamen sie relativ stressfrei am Nachmittag dort an.Semir war inzwischen im Hubschrauber vom HEMs auf einem Sitz angeschnallt worden. Ben lag ebenfalls fest gebunden auf der Trage und seine Kreislaufparameter wurden über Funk auf den Monitor übertragen. Er hatte inzwischen auch eine Sauerstoffmaske auf und die Infusion tropfte zügig in den Zugang am Hals. Auch Semir bekam eine Sauerstoffmaske und bevor der Hubschrauber Geschwindigkeit aufnahm, legte ihm die Ärztin ebenfalls noch einen Zugang in die Hand, durch den nun eine Infusion tropfte und erst jetzt, als er zur Ruhe kam, merkte Semir, wie fertig er eigentlich war. Er lehnte sich ein wenig zurück und hatte auch keinen Blick mehr für die grandiose Bergwelt unter ihnen, sondern betrachtete statt dessen seinen käsebleichen Freund, dessen Nase spitz aus dem eingefallenen, rußgeschwärzten Gesicht hervorragte und der ebenso wie er, immer wieder von schmerzhaften Hustenstößen geschüttelt wurde. Das Ketamin begann schon wieder ein wenig ab zu flauen, aber die Ärztin beobachtete ihren Patienten genau-wenn er es aushielt war es besser er kam nicht so stark sediert in der Klinik an, dann konnte man ihn eingehender untersuchen und fragen wo es weh tat.
Nach kaum zwanzigminütigem Flug landeten sie auf dem Dach der Innsbrucker Uniklinik, die mitten in der Stadt lag. Via Funk waren sie bereits avisiert und das riesige Krankenhaus war perfekt auf Zugänge aus der Luft eingerichtet, denn die meisten verunglückten Skifahrer wurden mit dem Heli eingeliefert, das war in den Bergen einfach so. So rollte man die Trage mit Ben heraus, für Semir hatte man einen Rollstuhl bereit gehalten und erst wollte er abwehren, aber als dann beim Aussteigen seine Knie nachgaben, setzte er sich doch ohne Widerworte hinein und wurde neben Ben in den Aufzug geschoben. Noch auf der Fahrt nach unten in die Notaufnahme machte die Ärztin an den Notaufnahmearzt Übergabe, man lagerte Ben dann sofort auf eine Untersuchungsliege um und brachte ihn in einen Schockraum. Semir legte man im Zimmer daneben ebenfalls auf eine Liege, ließ aber die Tür offen, denn Ben hatte nach ihm gesucht und war deutlich ängstlich gewesen, als er ihn nicht gesehen hatte-eine Reaktion auf das Ketamin. So verabschiedete sich die junge Ärztin nun von ihren beiden Patienten und zog auch noch die Ohrstöpsel aus Ben´s Gehörgang-jetzt war es nicht mehr so laut und er sollte ja verstehen, wenn ihr Kollege ihm Fragen stellte. „Herr Gerkhan-ich wünsche ihnen und ihrem Freund alles Gute und hoffe, sie kommen trotzdem wieder mal in unsere Berge!“ sagte sie herzlich und Semir bedankte sich bei ihr und dann waren sie und der HEM´s mit ihren Geräten auch schon wieder verschwunden-das Dach musste frei gemacht werden, denn der nächste Hubbi war bereits im Anflug.
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Na das ist ja ne überraschende Neuigkeit! Torres hat einen Sohn in Köln-ja der wird jetzt wohl sein "Schweres Erbe" angetreten haben!
Gut dass Susanne und der Rest der Past die Polizeikontrolle vorbereitet haben, ich glaube, Semir hätte die glatt vergessen! -
Jetzt kommt Ole und will Kevin den Garaus machen, allerdings ist der diesmal bewaffnet und weiss sich zu wehren! Aber auch der gewalttätige Punk ist geschockt als er erfährt, dass Sammy getötet wurde und erzählt daraufhin Kevin was er weiss.
Dem geht nun ein Licht auf und er kombiniert, wie die Neonazis die Punks manipuliert haben-ja das ist leider auch im wirklichen Leben so-die Braunen arbeiten gerne mit Volksverhetzung und Manipulation!
Während sich nun der Pathologe und die Spurensicherung um Sammys Leiche kümmern, bekommt Kevin einen Anruf, der ihm Sorgen macht. Semir´s Verschwinden ist endlich aufgefallen und jetzt machen sich unsere beiden verbliebenen Helden hoffentlich zeitnah auf die Suche nach Semir-ich hoffe sie kommen noch rechtzeitig! Aber wieder eine kleine Rüge-auch Ben fährt alkoholisiert Auto-find ich nicht gut! -
Als hätte die Ärztin seine Gedanken gelesen, sagte sie zu Semir, indem sie kurz den Fingerclip von Ben´s Ohr abzog und an Semir´s Finger steckte: „Wir lagern ihren Freund jetzt auf die Trage und dann sehe ich sie mir an!“ und ihre Worte ließen keine Widerrede zu. Sie hatte die schlechte Sättigung registriert und auch Semir´s ständiges Husten und die rot verfärbte Schneejacke. Einige Bergretter fassten mit an, wobei die beiden, die mit Semir in der verqualmten Höhle gewesen waren ebenfalls von einem Hustenreiz gequält wurden, was die engagierte Ärztin sehr wohl registrierte, aber eines nach dem anderen.
Kaum lag Ben, der nun ziemlich zugedröhnt und beinahe schmerzfrei war, warm zugedeckt und angeschnallt auf der Rettungstrage, bat die junge Frau Semir, seine Jacke aus zu ziehen. Mit Hilfe des Zugführers gelang es ihm, wobei er schon ziemlich das Gesicht verzog, aber das war kein Wunder, denn wie man erst jetzt erkennen konnte, überzog ein tiefer und langer Schnitt seinen Oberarm. Die Wundränder klafften auch ein wenig und die Ärztin sagte, während sie ein paar sterile Kompressen auflegte und fest klebte: „Das muss genäht werden und sie haben noch Glück gehabt-nur ein wenig tiefer und die Arterie wäre verletzt worden. So wird das schön verheilen, wenn man eine ordentliche Wundversorgung macht, aber wegen der Rauchgasvergiftung werde ich sie gleich mit dem Hubbi mit in die Klinik nehmen. Ziehen sie wenn möglich ihre Jacke wieder an, ich sehe mir inzwischen die anderen beiden Helden an!“ sagte sie und betonte das Wort: „Held!“ denn in ihren Augen war jeder der ein Leben rettete ein Held. Die beiden anderen Bergretter hatten zwar gute Sättigungen, was der weiter gereichte Clip bestätigte, aber dennoch war mit Rauchgasvergiftungen nicht zu spaßen. „Sie müssen zwar nicht während des Transports ärztlich betreut werden, aber sie sollen sich nicht anstrengen, also bitte kein Abstieg zu Fuß und danach mit dem Krankenwagen in die nächste Klinik!“ ordnete die Ärztin an und nach kurzer Beratschlagung mit dem Leiter des SEK wurde beschlossen, dass die beiden verletzten Bergretter und die Kinder der Gruppe mit dem Polizeihubschrauber ins Tal geflogen würden. Der würde für die Erwachsenen passendes Equipement, also warme Winterkleidung und Schneeschuhe mitbringen und abwerfen und die Polizisten, bis auf einen der den Tatort bewachte und die unverletzten Bergretter würden dann mit dem Rest der Flüchtlinge ins Tal absteigen. Wenn die Höhle, die aktuell noch sehr verqualmt war, dann genügend gelüftet war, würde man dort die Spurensicherung einfliegen und die Leiche dort drin bergen, denn inzwischen wusste man in etwa, was in der Höhle passiert war. Auch nach Knut´s Leiche würde man Ausschau halten, obwohl die vermutlich inzwischen wieder unter einer Schneeschicht lag, aber nachdem Semir und die Flüchtlinge laut Karte ziemlich detailliert den Ort bestimmen konnten, wo der tote Familienvater lag, würde man ihn schon finden und ebenfalls bergen können.Obwohl sich die Polizisten umgeschaut hatten, hatten sie von dem mörderischen Bergführer nichts entdecken können und nachdem der mit dem Hochgebirge hier vertraut war, sahen sie wenige Chancen, ihn dort oben zu erwischen. „Aber der geht uns schon noch ins Netz-wir haben schließlich seine Personalien, da mache ich mir keine Sorgen!“ vertraute der Einsatzleiter des SEK, der natürlich von Semir über die Zusammenhänge informiert worden war, seinem Kollegen von der Kripo Autobahn an.
So schwebte wenig später zuerst Ben zusammen mit der Notärztin über die Schlucht, wurde am Plateau erst abgeladen und dann in den Hubschrauber verfrachtet und dann stand der Hubbi erneut mit lautem Rotorengeräusch über dem Biwak und nun bekam Semir das zweite Rettungsgeschirr und die Ärztin und er wurden kurz darauf mit der Winde ins Innere des Helis gezogen, der nun sofort abdrehte und Kurs auf Innsbruck nahm, wo die Universitätsklinik die weitere Versorgung der Verletzten übernehmen würde.
Inzwischen war der Mittag des Silvestertags angebrochen. Das Kriseninterventionsteam hatte Knut´s Frau und die Kinder abgeschottet und kümmerte sich um sie und Sarah und Andrea warteten, fertig mit den Nerven, sehnsüchtig auf eine Nachricht oder ein Lebenszeichen ihrer Männer. Der Gendarm war nochmals zu ihnen gekommen und hatte sie auf dem Laufenden gehalten, dass Semir wieder mit aufgestiegen war, um die Retter einzuweisen, aber mehr wusste er ja aktuell auch nicht und was Sarah vor allem interessierte-wie schwer ihr Ben verletzt war-das konnte ihr niemand beantworten. „Sarah-er wird es schaffen und wenn Semir bei ihm ist habe ich ein gutes Gefühl!“ versuchte Andrea sie zu trösten, aber trotzdem blieb die unendliche Anspannung.
Nun flog erst ein österreichischer Rettungshubschrauber durchs Tal Richtung Inntal, dann eine Stunde später ein deutscher Christoph und kurz darauf sah man auf dem Sportplatz einen Polizeihubschrauber landen und jetzt hielt es Sarah nicht mehr aus. Sie sprang ins Auto, während Andrea im Hotel bei den Kindern blieb und fuhr zum Sportplatz, wo zwei Bergretter und mehrere ängstlich weinende Kinder gerade vom Hausarzt der Gemeinde und mehreren Einheimischen in Empfang genommen wurden. „Bitte-ich bin Frau Jäger-sagen sie mir was mit meinem Mann ist!“ rief Sarah flehend und der eine der leicht verletzten Bergretter nahm ihre Hand, bevor er in den wartenden Sanka stieg und sagte: „Er ist gerade zusammen mit Herrn Gerkhan auf dem Weg nach Innsbruck in die Uniklinik. Er ist zwar schwer verletzt, aber er war ansprechbar und auch nicht intubiert, ich bin zwar kein Arzt, aber ich denke er wird es schaffen!“ berichtete er und nun stand Sarah´s Entschluss fest-sie musste jetzt so schnell wie möglich nach Innsbruck zu ihrem Mann! -
Antti und Semir weihen jetzt Kasper ein und der soll auch gleich Lipki breitschlagen, ein SEK zum Aufenthaltsort der Sekte zu schicken. Kasper hat jetzt den entscheidenden Hinweis gegeben, da haben sie Mikael gar nicht dafür gebraucht!
Jetzt aber schnell und hoffentlich sind das auch die richtigen Koordinaten! -
Semir schließt den Fall Ziegler ab und informiert auch noch die Eltern, dass die Leiche zur Bestattung frei gegeben wurde und über die näheren Umstände-das fand ich nett, dass Frau Ziegler seine Bemühungen anerkennt, obwohl es Sophie nichts mehr geholfen hat. Skandalös finde ich allerdings, dass Hartmann auf freien Fuß kommt!
Der auffällige PS-starke Leihwagen wurde noch nicht aufgespürt, aber man hat wenigstens berechtigte Zweifel an einem Suizid von Ramm-ja das hoffe ich schwer!
Im Moment treten gerade alle auf der Stelle-wird Zeit, dass wieder etwas geschieht, damit es vorwärts geht! -
Inzwischen war die Notärztin vom Zugführer der Bergwachttruppe begrüßt worden. Helfende Hände nahmen die abgeseilte Trage und den Notfallrucksack entgegen, was der zierlichen Frau ein Schmunzeln entlockte. Das war sozusagen ein Frauenbonus, sie wusste, dass männliche Kollegen nicht so bevorzugt behandelt wurden, aber ihr sollte es Recht sein-je eher sie so zu ihren Patienten kam, desto besser. Laut Voranmeldung wusste sie schon, dass sie einen schwer verletzten jungen Mann versorgen sollte und evtl. mehrere Opfer mit Rauchgasvergiftung, aber als sie nun zu Ben und Semir gebracht wurde, war sie dennoch erschüttert über die fahle Blässe des jüngeren Mannes, der eingehüllt in Thermofolie und einen Bergwachtanorak mit geschlossenen Augen vor ihr im Schnee lag, den Kopf auf dem Schoß eines hustenden und nach Rauch stinkenden etwas älteren Mannes, der ebenfalls verletzt schien, wenn auch nicht lebensbedrohlich.
Sie kniete sich neben den jungen Mann und sprach ihn an: „Grüß Gott-ich bin Dr. Berger und werde sie jetzt versorgen-können sie mir sagen, was passiert ist?“ fragte sie und war fast überrascht, als der dunkelhaarige und wie sie beiläufig bemerkte, gut aussehende Mann die Augen öffnete. Sie hatte eigentlich fast gedacht, dass der nicht mehr ansprechbar wäre, so ausgeblutet und schockig wie er wirkte. Sie würde sich jetzt kurz einen Überblick über seine Verletzungen verschaffen, ihn dann monitoren und einen Zugang legen und dann nichts wie ab in die Klinik! Ben versuchte auf die Frage der Ärztin zu antworten, aber nur ein leises Flüstern kam über seine Lippen. Als sie sich vorbeugte konnte sie eigentlich nur wenige Worte verstehen: „Lawine und Schmerzen“ bevor ein schmerzhafter Hustenstoß ihren Patienten erschütterte und ihn das Gesicht verziehen ließ und darum sagte sie begütigend: „Sie bekommen gleich von mir etwas gegen die Schmerzen, ich muss sie zuvor nur kurz durch untersuchen!“ denn das war für die Wahl des Schmerzmittels ausschlaggebend.
Semir war inzwischen wieder zu Atem gekommen und konnte gerade ein wenig aufhören zu husten. „Er wurde gestern von einer Lawine verschüttet, wir haben ihn ausgegraben, ein syrischer Arzt, der jetzt selber weg geflogen wurde, hat seine Schulter eingerenkt, den Beinbruch geschient und dann auch noch einen Blasenstein operiert!“ und jetzt blieb der Ärztin der Mund vor Erstaunen offen stehen. „Und in der Nacht hat er auch noch heftig nachgeblutet und der Heiler hat die Blutung mit einem glühenden Schraubenzieher gestillt-und jetzt wäre er in der Höhle, in der ein Feuer ausgebrochen war, beinahe erstickt“ berichtete Semir weiter und der Ärztin, die ja trotz ihrer Jugend-sie war Mitte dreißig, wirkte aber jünger- schon viel gesehen hatte, lief es eiskalt den Rücken herunter.
Trotzdem begann sie jetzt systematisch Ben von Kopf bis Fuß anzuschauen und zu betasten. Sie leuchtete in seine Augen und checkte die Pupillenreaktion, die aber völlig normal war, nur die Augenbindehaut war schneeweiß, ein Zeichen für einen hohen Blutverlust. Bei der Gelegenheit schob sie ihm gleich eine Sauerstoffsonde in die Nase und clipste einen Sättigungsfühler ans Ohr-die Finger waren zu kalt dazu. Auch an der Halswirbelsäule war nichts Auffälliges zu bemerken, aber als sie jetzt die Schulterpartie abtastete, verzog Ben das Gesicht. „Die linke ist die Schlimmere?“ fragte sie und Ben nickte. Als sie vorsichtig unter den Anorak fasste, konnte sie aber mit den Fingerspitzen tasten, dass das Gelenk in seiner Führung lief, da würde man erst einmal einfach nur ruhig stellen und sich das in der Klinik ansehen. Sie zog das Stethoskop aus der Tasche ihre Overalls und hörte, indem sie das Shirt und den Anorak ein wenig nach oben schob, den Brustkorb ab. Die Lungen waren seitengleich belüftet, wobei da trotzdem, vermutlich wegen des Brandes ein Rasseln zu hören war. Das Herz schlug zwar sehr schnell, aber regelmäßig und ohne auffällige Nebengeräusche. Sie befestigte bei dieser Gelegenheit gleich noch spezielle Klebeelektroden auf Ben´s Brust, die per Funk das EKG an den Monitor neben ihr senden würden.Nun tastete sie vorsichtig den Bauch ab-der Oberbauch war weich, nur im Unterbauch spannte ihr Patient dagegen. Sie warf einen Blick in die Runde: „Ich muss mir das Tiefparterre mal kurz ansehen!“ sagte sie im besten Allgäuer Dialekt, denn sie war ein Kind der Berge und die Männer verstanden. Die Frauen und Kinder sollten jetzt keine für ihren Patienten peinlichen Einblicke bekommen, daher hielten zwei der Bergretter eine weitere Thermofolie, die sie aus dem Notfallrucksack kramte, als Sichtschutz hoch und für einen Moment nahm die Ärztin nun den Anorak, mit dem der Bergretter Ben zugedeckt hatte weg. Die Ärztin hatte keine Ahnung wie der fremde Arzt wohl hier unter den einfachsten Bedingungen, ohne Narkose, Endoskop oder sonstige Hilfsmittel einen Blasenstein entfernt hatte. Sie hatte eigentlich einen Einschnitt am Unterbauch erwartet und da hätte sie selber Angst gehabt, dass man dabei den Darm verletzt hatte, aber als sie nun den Zugang am Damm sah, wurde ihr die Sache klar.
Sie hatte an der Uni Medizingeschichte gebüffelt und so hatte man im Mittelalter Blasensteine entfernt und die Blutstillung hatte man damals ebenfalls mit Ausbrennen bewerkstelligt, denn Ligaturen und Umstechungen waren erst im siebzehnten Jahrhundert sozusagen erfunden worden. Auch wenn die Wunde und das umliegende Gewebe stark geschwollen waren und die schwarz umrandeten verkohlten Ränder ihr kalte Schauer über den Rücken laufen ließen-der Patient lebte und die Blutung stand, wobei sie sich nicht vorstellen wollte, was das für eine Tortur für ihn gewesen war. Schnell drückte sie mit ihren behandschuhten Händen eine sterile Kompresse auf die Wunde und deckte die Thermofolie wieder darüber und Ben, der sich völlig verspannt hatte, erstens vor Scham und dann auch vor lauter Angst, dass man ihm wieder weh tun würde, seufzte erleichtert auf.
Die Ärztin prüfte nun noch die Beckenstabilität, die aber in Ordnung war, fragte ihn, ob der Rücken weh täte, was der junge Polizist aber mit einem Kopfschütteln verneinte und nachdem sie neue Handschuhe angezogen hatte, sah sich die Ärztin noch das geschiente Bein an. Freilich könnte man da jetzt eine Vakuumschiene befestigen, aber dazu musste man den Fuß erst wieder bewegen und das würde unnötige Schmerzen verursachen. Sie beschloss deshalb, nachdem sie die Fußpulse geprüft hatte, die in Ordnung waren, die provisorische Schiene zu belassen und dachte hochachtungsvoll an den unbekannten syrischen Arzt, der mit einfachsten Mitteln den Patienten korrekt versorgt hatte. Sie maß jetzt noch Ben´s Blutdruck, der zwar nicht berauschend war, aber doch mit dem Leben vereinbar und entschied sich für Ketamin als Schmerzmittel und Anästhetikum. Der Vorteil dieses Medikaments in der Notfallmedizin war, dass es den Blutdruck nicht senkte und man die Dosierung von einfacher Schmerzstillung bis zur Narkose hochfahren konnte, wenn es nötig war. Man konnte Operationen damit durchführen, der Negativpunkt war allerdings, dass die Patienten sehr geräuschempfindlich und schreckhaft darunter waren, was natürlich beim Hubschraubertransport nicht so ideal war. Aber es gab einige einfache Tricks und so schaute sie sich jetzt Ben´s rechten Unterarm und Handrücken an, um ihm eventuell dort eine Nadel zu legen, aber er war doch so zentralisiert und kalt in der Peripherie, dass das wohl nichts werden würde. Also entschied sie sich für einen Zugang an der äußeren Halsvene und bat den Freund des Patienten, der ihn die ganze Zeit-obwohl selber verletzt und immer wieder von Hustenstößen geschüttelt- liebevoll betreute, den Kopf von Herrn Jäger, wie sie inzwischen erfahren hatte dass ihr Patient hieß, ein wenig zur Seite zu drehen. „Augen zu, Herr Jäger, jetzt stichts!“ bat sie ihn freundlich, denn ihr Patient sollte nicht sehen, was für eine dicke Nadel sie ihm jetzt in den Hals stoßen würde, aber das war ein großes Gefäß und er brauchte entsprechend Volumen, das musste jetzt sein. Kurz desinfizierte sie die Einstichstelle und Ben verzog zwar das Gesicht, gab aber keinen Mucks von sich, als er den Pieks spürte, da hatte er in den vergangenen Stunden Schlimmeres mit gemacht! Routiniert zog die Ärztin den scharfen Mandrin aus Metall heraus, schraubte einen Dreiwegehahn auf und schloss dann die Infusion, die sie zuvor vorbereitet hatte, an. Einer der Bergretter bekam die zum Halten und nun zog die Ärztin das Ketamin in eine große Spritze auf und injizierte Ben eine mittlere Dosis, was den dazu brachte, sich ein wenig zu entspannen und die Augen zu schließen. Sofort steckte sie ihm einen Gehörschutz in beide Ohren, das würde ihn abschirmen und war ein alter Trick unter Hubschraubernotärzten.Erst jetzt konnte auch Semir ein wenig locker lassen und bemerkte in diesem Moment, wie seine Schnittverletzung brannte.
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Nun bleibt Andrea mal wieder fast das Herz stehen-ja die wird sich fragen: Hört das denn nie auf? Allerdings hat sie die ganzen Gedankengänge, die Trennung und alles was damit zusammenhing ja schon hinter sich und sich erneut für Semir entschieden, weil sie ihn eben immer noch liebt. Für diese Nacht verbarrikadieren sich nun die drei Helden in der Wohnung und schlafen abwechselnd, während sie mit technischem Know How von Hartmut das Gebäude überwachen. Ich wäre mir da allerdings nicht so sicher, dass Semir´s Familie nicht in Gefahr ist-mir wäre der Petershof ehrlich gesagt lieber und dann müssen die Jungs zusehen, dass sie Torres´ Nachfolger so schnell wie möglich schnappen!
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Ach du liebe Güte! Ben ist aufgeflogen und kommt jetzt auch gleich in den Genuss der ersten Spritze, allerdings hält sich sein Vergnügen daran in Grenzen-die Schmerzen sind fürchterlich, allerdings ist er anscheinend -noch- ziemlich ok, als er wieder wach wird, was bei Veikko nicht so zu sein scheint. der hat vermutlich während Ben´s "Abwesenheit" auch noch eine Extrabehandlung gekriegt und ist jetzt in einem kritischen Zusatand und leider ist Ben jetzt angekettet und kann überhaupt nichts machen, um seinem Freund zu helfen.
Semir, Antti, Kasper-bitte beeilt euch, sonst ist es vielleicht zu spät! -
Der eine der Retter hatte sofort seine Jacke ausgezogen und Ben, der unten herum ja nur seine Skisocken anhatte, damit zugedeckt und ein wenig weiter vom Höhleneingang weg gezogen. Der Anführer der Bergwacht zückte sein Funkgerät und hatte binnen Kurzem die Frequenz des Hubschraubers und auch der Einsatzzentrale im Tal, zu der allerdings aktuell keine Verbindung bestand. „Wir haben die Höhle nach einem Brand evakuiert, hier ist niemand bewaffnet, aber vor Ort sind zwei schwer verletzte Männer, dazu einer mit ner Rauchvergiftung und nem Kratzer und ein krankes Kind!“ blaffte er in das Funkgerät. Am liebsten hätte er noch hinzu gefügt, dass der Notarzt schnellst möglich seinen Hintern her schwingen sollte, aber er wollte ja auch keine Aggressionen provozieren.
Wenig später, während einige der Retter Erste Hilfe-Ausrüstungen und vor allem golden glänzende Thermoschutzfolien auspackten, in die sie zunächst die beiden Verletzten und den kleinen Murat mitsamt seiner Mutter hüllten und danach Folien teilten und erst einmal die Kinder der Gruppe warm einpackten, denen der Schock ins Gesicht geschrieben war, hörte man schon ein Knattern näherkommen und kurz darauf schwebte der Notarzt erneut an einem Seil zu Boden. Man hatte ihm mitgeteilt, dass keine Gefahr für ihn bestand und er hatte die nötigsten Dinge aus dem Hubschrauber zusammen gepackt und in eine Tasche geworfen-der Verlust des Notfallrucksacks wog schwer, aber bald würde ja der zweite Heli eintreffen und der hatte wieder Ausrüstung dabei.
Als der Notarzt Ben´s ansichtig wurde, zeigte er auf ihn und berichtete abweisend: „Das ist er-dieser Mann hat mich mit einer Waffe bedroht!“ aber nun richtete Semir sich auf, der gerade für einen Moment aufhören konnte zu husten: „Jetzt schlägts aber dreizehn!“ keuchte er zornig. „Das ist mein Kollege Kriminalhauptkommissar Ben Jäger von der Autobahnpolizei und wenn der sie bedroht hat, weil sie ihm und den anderen helfen wollten, dann fress ich nen Besen!“ sagte er und rutschte nun näher zu Ben, der ebenfalls wie wild am Husten war und nahm dessen Kopf auf seinen Schoß. Ben konnte gerade nicht erklären was geschehen war, denn das Husten verursachte ihm durch die Erschütterung fürchterliche Schmerzen im Bauch, am Bein und in der Schulter aber vermutlich hatte er auf den Attentäter gezielt, der die Gruppe ausräuchern wollte und der Notarzt hatte das fehlinterpretiert. Das war jetzt allerdings auch egal, wichtig war, dass sie Hilfe bekamen.Murat hatte die Augen wieder offen, saß bei seiner Mutter warm eingepackt auf dem Arm und lutschte am Daumen, da musste man aktuell nichts machen. Der Notarzt wollte sich jetzt gerade Ben anschauen, da sagte plötzlich der Bergretter, der sich neben den bewusstlosen Patriarchen gekniet hatte und dessen Vitalparameter überwachte, während ein anderer Bergwachtler die Infusion hielt, die wie durch ein Wunder noch im Arm des Heilers steckte und bei der Rettung auch nicht heraus gerutscht war: „Er hat soeben zu atmen aufgehört!“ und jetzt war höchste Eile geboten. Der Notarzt war binnen Kurzem mit seiner Tasche beim Heiler, holte einen Ambubeutel und eine Maske heraus, überstreckte dessen Kopf und begann ihn zu beatmen, was Gott sei Dank auch gut funktionierte, so dass der Helfer den Ambu übernehmen und er alles zur Intubation vorbereiten konnte. Er tastete nach dem Puls, der zwar schwach und schnell war, aber immerhin das Herz schlug noch. Der Notarzt drehte jetzt die Infusion voll auf und hielt die nächste bereit. Er musste den Mann jetzt intubieren und ihm Volumen zukommen lassen. Narkose brauchte er keine, denn er war tief bewusstlos, wie er feststellte, als er die Augenlider nach oben schob. Die Bindehaut war sehr weiss, also war der Patient wahnsinnig ausgeblutet und rund um den gepolsterten Verband an der Brust breitete sich gerade wieder ein Blutsee aus. Also korrigierte der Notarzt nun zunächst den Sitz der Klemme, die anscheinend verrutscht war und sofort stand die Blutung nach außen wieder. Natürlich hatte sich im Brustkorb des Heilers jetzt ein Hämathothorax, also eine Blut-und vermutlich auch Luftansammlung gebildet, die jetzt ein sofortiges Eingreifen erforderte, wie er nach dem Abhören diagnostizierte. Der Notarzt griff momentan zu einer etwas altertümlichen Methode, denn er hatte hier und jetzt keine Thoraxsaugung bereit, die musste in der Klinik gelegt werden, aber er zog ein sogenanntes Heimlichventil aus seiner Tasche, dazu ein Skalpell und einen dünnen Schlauch und ging ohne Desinfektion und zu zögern, denn Zeit hatten sie jetzt keine mehr und erst Recht nichts mehr zu verlieren, zwischen der zweiten und der dritten Rippe seitlich ein und führte das Schläuchlein ein. Wie er vermutet hatte, schossen dort Blut und blubbernde Luftblasen heraus, aber durch die Druckentlastung konnte sich nun wenigstens die andere Lungenhälfte wieder entfalten und damit keine Luft durch das Schläuchlein, das er jetzt mit grobem Faden und ein paar Stichen festnähte, wieder in den Brustkorb gesogen wurde, setzte er das Ventil auf, so dass nichts mehr rein, aber alles rauslaufen konnte.
Der Heiler hatte nicht einmal gezuckt und jetzt intubierte der Notarzt den Mann noch und dann setzte der Bergretter die Beatmung mit dem Ambu-jetzt eben direkt auf den Tubus aufgesetzt- fort. Im Hubbi würde man ihn mit Druck beatmen, denn dort waren ein Beatmungsgerät und eine große Sauerstoffflasche, aber das war jetzt alles, was der Notarzt aktuell für seinen Patienten tun konnte. Durch das Funkgerät meldete sich nun der HEMs aus dem Hubschrauber, der auf dem Plateau in der Nähe gelandet war: „Der zweite Heli ist in etwa zehn Minuten da!“ und so fiel die Entscheidung jetzt den Syrer schnellstmöglich in die Klinik zu bringen, vielleicht das Kind noch dazu und die Versorgung der anderen Verletzten dem zweiten Notarzt, vielmehr der Notärztin, zu überlassen, die bereits im Anflug war. So packte man den Patriarchen jetzt auf die Rettungstrage, der Hubschraubernotarzt zog das Geschirr an, drückte dabei rhythmisch auf den Ambubeutel und klinkte das Seil ein, als der Hubschrauber nun über ihm schwebte. Die beiden wurden nach oben gezogen und staunend sahen sie Kinder zu wie der Opa mit dem fremden Mann über die Schlucht schwebte, am Plateau gegenüber abgesetzt wurde, der Hubbi daneben landete und man ihn dann dort auf die Trage umlagerte und einlud.
Nachdem die Beatmung und alles am Gerät eingestellt war, zog diesmal der HEMs das Rettungsgeschirr an und ließ sich hinunter schweben. Man reichte ihm den kleinen Murat, der sich zwar erst noch verzweifelt an seiner Mutter fest klammerte, aber dann doch los ließ und nun laut brüllend im Kinderrettungsgeschirr und den Armen des HEMs mit der Winde nach oben gezogen und jetzt ohne Zwischenlandung ins Innere des Helikopters zu seinem Großvater gepackt wurde. Die Mutter hatte zwar die Augen voller Tränen, aber einer der Bergretter legte den Arm um sie, tröstete sie und bot ihr heißen Tee aus der Thermoskanne an . Auch wenn sie seine Worte nicht verstand, als er zu ihr sagte, dass es zum Besten für ihr Kind war und sie bald zu ihm gebracht würde, aber den Sinn des Gesagten verstand sie und nahm nach kurzem Zögern einen tiefen Schluck und ihre Tränen versiegten.
Nun hörte man ein erneutes Knattern und ein diesmal gelber Helikopter, also ein Christoph aus Deutschland, flog heran und während sich die kleine, zierliche Hubschraubernotärztin jetzt routiniert mit ihrem Equipement abseilte, bog auch schon der deutsche Polizeihubschrauber mit fünf Mann des SEK um den nächsten Berggipfel. „Das SEK brauchen wir jetzt zwar eigentlich nicht mehr, aber jede helfende Hand ist willkommen!“ beschloss der Einsatzleiter der Bergwacht und so seilten sich Minuten später die fünf schwarz vermummten Männer ab, die aber gleich ihre Masken abnahmen und begannen sich ebenfalls um die Flüchtlinge zu kümmern-und deren Personalien fest zu stellen. -
@ Schlumpf: Aha-verstehe! Vor allem wenn da vielleicht auch Schafböcke da mit im Spiel sind!
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Ein weiteres Mitglied der finnischen Polizei ist in diesen Fall verwickelt. Kaspers Schwester starb bei einer Teufelsaustreibung-mir jagt es gerade wieder kalte Schauer über den Rücken! Allerdings ist das vielleicht auch ein Vorteil, denn der steht der Sekte sicher nicht wohlwollend gegenüber!
Aber ich muss meinen Vorfeedern Recht geben-es wird Zeit dass man Mikael aus seinem Kokon befreit, der soll und muss wieder am Leben teilnehmen und seinen Freunden helfen und was gibt es Besseres, als wenn er sein Hirn anstrengen und auch mal sein Kurzzeitgedächtnis trainieren muss-Hirnhälften verbinden, Synapsen schließen, egal wie man es ausdrückt-manchmal helfen Arbeit und Anstrengung anstatt Medikamenten, um aus einer beginnenden Depression wieder raus zu kommen! -
Jetzt wurden die Rollstuhlfahrerin und ihr Baby in einer tollen Aktion von Semir und Rainer gerettet! Wie Semir auch gleich den Grund für das stinkende Wasser herausgefunden hat-bewundernswert, aber leider hilft ihm das auch nichts, denn in menschlichen Nasen stinkt er trotzdem zum Himmel.
Anders ist das beim vierbeinigen Ben ( der Zweibeinige fand das nicht so toll). Der war der Überzeugung, dass Herrchen in seinem ganzen Leben noch nie so gut gerochen hat und ist sicher ziemlich enttäuscht, als Semir das Chanel No Hund wieder abgewaschen hat-ja naja-so sind die Geschmäcker halt verschieden!
Äh@ Schlumpf: Magst du mir verraten nach was du riechst, wenn dein Mann das so unpassend findet-bei mir sind das ja meistens Pferdegerüche, aber wie ist das bei dir? Gut-wenn ich nach der Arbeit nach Blut, Eiter und Sch...rieche, dann dusche ich schon in der Arbeit nach Dienstschluss, da mag ich meine Privatklamotten dann nicht einsauen, aber ansonsten? -
Jetzt bin ich ganz fertig! Erst die grausame Hinrichtung Sammy´s vor den Augen Semir´s und dann holt Hotte zunächst mal Kevin aus dem Bett, als bei der Halle der Autonomen ein Leichenfund gemeldet wird.
Kevin hat sich zuvor noch Gedanken über seine Beziehung zu Jenny gemacht, aber ehrlich-ich finde nicht, dass der hätte fahren sollen-außer Ben hat die ganzen Bierflaschen alleine geleert!
Nun allerdings sitzt Kevin vor Sammy´s Leiche und kann nachvollziehen, wie der gestorben ist, ja die von der Mordkommission sehen meistens unschöne Sachen, das kann ich bestätigen! Oh Gott-hoffentlich kommen jetzt die Streifenpolizisten wirklich schneller als Annie und ihre Punks, ansonsten sehe ich große Probleme auf Kevin zukommen. Und Semir?