Beiträge von susan

    Zwei Reiterinnen waren mit ihren Pferden und einem Hund durch die Wälder in der Nähe des Wasserspeichers unterwegs, als sie plötzlich einen Schuss hörten. „Verdammt-jetzt jagen die schon mitten am Vormittag!“ sagte die eine der beiden und rief ihren Golden Retriever bei Fuß, der daraufhin brav direkt neben dem Pferd her trottete. Die Pferde hatten sich durch den Knall nicht beirren lassen, die beiden Frauen hörten ein Auto abfahren, aber vor einem Gebüsch in der Nähe der Wanderhütte begannen die Tiere aufgeregt zu schnauben und zu tänzeln, der Goldie steckte seine Nase in den Wind, witterte gründlich und wartete bloß auf die Erlaubnis auf Spur gehen zu dürfen, was ihm aber versagt wurde, denn in diesem Augenblick hatten die beiden Frauen den Umriss eines menschlichen Körpers entdeckt. Die eine sprang behände vom Pferd, drückte die Zügel der anderen Reiterin in die Hand, legte den Hund ab und wenige Sekunden später kehrte sie mit blassem Gesichtsausdruck vom Gebüsch auf den Weg zurück und zückte ihr Handy. „Da drin liegt ein Toter!“ sagte sie tonlos und schon war die 110 gewählt und die Polizeiroutine lief an.

    Corinna hatte erst einmal die halbe Nacht damit verbracht, Tim zu beschäftigen, der nach dem ausgedehnten Mittagsschlaf jetzt zu Höchstform auflief. Er war wild und tobte mit ihr durch die Schutzwohnung, während Sarah sich mehr um die immer noch kränkelnde und weinerliche Mia-Sophie kümmerte und sehr froh über die Unterstützung ihrer Cousine war. Zuhause hätte Ben jetzt seinen Sohn übernommen und wilde Jungenspiele mit ihm gespielt. Ob das wohl noch ging, wenn Ben in Zukunft auf den Rollstuhl angewiesen war? Sie würden ihr Leben vermutlich komplett umstellen müssen, wenn er aus der Klinik kam, aber sie alle würden lernen, damit zurecht zu kommen, da war sich Sarah ganz sicher und gerade Kinder gingen mit sowas ja sehr unkompliziert und pragmatisch um. Und eine kleine Resthoffnung blieb ja doch, dass Alles nicht so schlimm war, aber die verbot sich Sarah gerade. Wenn man jetzt vom Schlimmsten ausging, konnte man nur positiv überrascht werden. Der erste Schritt war geschafft, Ben war operiert, er lebte und das war das Wichtigste. Sie hatte mit ihm sprechen können, Semir war bei ihm, das war schon mal was, auch wenn sie eine furchtbare Sehnsucht nach ihrem geliebten Mann hatte!
    In der Nacht bekam das Baby dann auch noch starken Durchfall, vermutlich aufs Antibiotikum und Sarah kam vor lauter Wickeln kaum mehr nach-oh je, da würden sie am nächsten Tag nochmals zum Kinderarzt müssen und sich weitere Medikamente holen. Irgendwann so gegen zwei fielen dann alle in einen Erschöpfungsschlaf und erwachten erst so gegen neun. Auf dem alten Handy war eine Nachricht von Semir, dass Ben die Nacht gut verbracht hatte und so bemühte sich Sarah, noch während sie frühstückten, um einen erneuten Termin beim Kinderarzt, verständigte dann Jenni und die versprach, pünktlich um 10.30 Uhr bei ihnen zu sein und wieder die Fahrt zu übernehmen.

    So war kurz nach zehn Corinna alleine in der Wohnung und jetzt hielt sie es einfach nicht mehr aus. Wenn sie Klaus eine kurze Mitteilung, nein besser ein Video, auf sein Handy schickte, würde es schon nicht so schlimm sein, sie verging einfach vor Sehnsucht nach ihm und wenn sie auch nur eine kurze Antwort bekam, dass es ihm gut ging, wäre sie schon zufrieden. Um diese Zeit machte er meistens eine Kaffeepause und da mailten sie öfter mal miteinander oder schickten sich liebevolle Grüße und Bilder über WhatsApp und er konnte das ja danach sofort löschen. So nahm sie das Handy, schaute, ob das Licht passte und drehte dann ein kurzes Selfie von sich. „Mein lieber Schatz, ich vermisse dich und hoffe, dir geht es gut! Unsere Flitterwochen habe ich mir anders vorgestellt, aber vielleicht können wir uns schon bald wieder in die Arme schließen!“ sagte sie in die Kamera, formte zum Abschied einen Kussmund und drückte dann ohne lange nachzudenken auf „Senden“.

    Der Scheich nahm neugierig das Handy zur Hand, gerade war eine Whats App-Nachricht eingegangen, die er, ohne sich zu genieren, öffnete. Ihn scherte die Privatsphäre anderer Menschen einen Dreck, sein einziges Lebensziel war die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse und die Vermehrung von Macht und Einfluss, so war er schon von klein auf erzogen worden. Als er das Video angesehen hatte, pfiff er durch die Zähne. Als Absender stand „Corinna alt“ darunter, denn Klaus hatte die vorige Nummer seiner Frau nicht gelöscht, sondern nur die neue hinzu gefügt und jetzt wusste der Scheich, dass die Frau, wenn das Video nicht gefaked war, wohl nicht in dem Haus in Mündling anzutreffen war. Dennoch fuhren sie in aller Ruhe erst zum Hotel, ließen sich ihre Koffer, die sie schnell gepackt hatten-etwas was sie zuhause vom Personal würden erledigen lassen-zum Wagen bringen, checkten aus und machten sich erst dann auf den Weg. Sie hatten das Handy aufgemacht und nachgesehen, ob da irgendeine Wanze darin versteckt war, aber zu ihrer Befriedigung war es sauber und in Windeseile hatten sie zuvor im Hotelzimmer die Pläne erst auf einen Laptop gezogen und dann auf zwei USB-Sticks gesichert, von denen jeder der beiden jetzt einen am Mann trug. Auf dem Handy hatten sie sie dann gelöscht. Via Satellitenbild hatten sie dank Google Maps noch eine weitere Information erhalten und als sie jetzt vom Hotelparkplatz fuhren und nach links auf die Donautalstraße abbogen, kamen ihnen eine ganze Menge an Polizeifahrzeugen mit Blaulicht entgegen-so wie es aussah, war die Leiche schon gefunden worden. Allerdings behelligte sie niemand und so waren sie kurze Zeit später auf dem Weg Richtung Köln, denn wenn ein Scheich etwas haben wollte, dann bekam er es-so war er aufgewachsen! Das Handy wurde kurze Zeit später an einem Rastplatz im Mülleimer entsorgt, nicht dass da doch noch jemand auf die Idee kam es zu orten und das Versprechen eines Scheichs einem Ungläubigen gegenüber galt sowieso nicht!

    Ben hatte gut geschlafen, aber die betreuende Pflegekraft war am Morgen mit den Blutgasen nicht sonderlich zufrieden. Allerdings wurde Ben jetzt erst einmal von der Frühschicht, in der ihn ein älterer Pfleger übernahm, gründlich gewaschen und aß danach auch sein Frühstück, wobei ihm sein Freund half, der selber aber erst einmal nur einen Kaffee trank. Semir war so schlau gewesen, Hartmut zu bitten, ihm doch frische Klamotten und Toilettenartikel an der Pforte zu hinterlegen, wenn er nach Augsburg fuhr, das war nämlich kein Umweg und Semir hatte das Gefühl, allmählich zum Himmel zu stinken. So holte er sich danach die kleine Tasche, die dort für ihn bereit stand, ging in aller Ruhe Duschen, Umziehen und in ein Cafe in der Nähe der Klinik Frühstücken und kehrte erst dann zu Ben zurück. Der war ja schließlich kein Baby mehr, kam auch mal eine Weile ohne ihn zurecht und war außerdem immer noch erstaunlich guter Dinge. Auch telefonierte der kleine Polizist mit Andrea, schrieb Sarah eine Nachricht und sprach auch mit der Chefin und informierte sie persönlich über die neuesten Entwicklungen. Mit einem Packen lieber Grüße von Allen kehrte er ganz optimistisch dann zu Ben zurück und erschrak fürchterlich, als er das Intensivzimmer nun betrat.

    Ja diese Engel sind völlig durchgeknallt, aber darüber waren wir uns ja von Anfang an einig! Puh-der arme Mann, was der wohl mitgemacht hat, bis er endlich tot war? Du beschreibst den Leichenfund sehr authentisch und auch, dass es Ben beim Anblick der frischen Leiche nicht schlecht wird, dank seiner Routine, sondern er weiter futtert, ist so durchaus nachvollziehbar, denn im Laufe vieler Berufsjahre stumpft man tatsächlich ab-da kann ich ein Liedchen davon singen und vermutlich würde bei einem gemeinsamen Mahl mit Schwestern und Ärzten alleine von den Tischgesprächen so manchem der Appetit vergehen :D . So aber greift die Polizeiroutine und jetzt bin ich gespannt, welcher Name auf dem Ausweis steht und ob Semir und Ben etwas damit anfangen können.
    Der Einsatz von Hotte und Bonrath hat mir ebenfalls das Herz erwärmt-diese kleinen Kabbeleien zwischen den beiden, wie bei nem alten Ehepaar-ach wie vermisse ich die in der aktuellen Serie!

    Das freut mich, dass dich unsere Feeds motivieren, Anne und lass dich auch nicht demotivieren wenn Gegenwind kommt, man muss deshalb seine Geschichten nicht umschreiben oder beenden, wenn sie irgend jemandem nicht gefallen, das wird man nämlich immer haben, Leute die die Storys gerne lesen und welche, denen sie nicht zusagen. Die Zugriffszahlen sprechen aber für sich und am Allerbesten ist es eben, wenn man Sachen beschreibt, die fundiert recherchiert sind-sowas merkt man. Ich bin bei einer meiner Storys mal schier wahnsinnig geworden, weil ich wissen musste, wie lange man mit dem Schiff auf dem Rhein bis Rotterdam braucht. Ich hatte bis dato als absolutes Landei keine Ahnung von Knoten, wie schnell welches Schiff / Boot / Jacht fährt oder fahren darf, wie lange man in den Schleusen verbringen muss etc., das hat mich viele Stunden gekostet, das heraus zu finden, aber glaub mir-die Leser merken das am Endprodukt und deines ist sehr gut bisher, ich freu mich deshalb auf die Fortsetzung deiner qualitätvollen Geschichte, wie ich ja auch schon geschrieben habe. Und nur wer das selber schon gemacht hat weiss, wie viel Arbeit im Vorfeld an ner gut recherchierten Story hängt, aber die echten Leser wissen das zu schätzen! Und ja das mit dem Suchtcharakter, das kann ich nur bestätigen. ;)

    Eva wacht von den Schüssen auf und nachdem sie Mikael im Haus nicht finden kann, bestätigt sich draußen ihr furchtbarer Verdacht. Ich glaube, das ist eines der schlimmsten Dinge, die einem passieren können-den Menschen, den man liebt, in so einem Zustand zu finden und ihn wiederbeleben zu müssen. Auch die letzten Worte entsprechen jedem Klischee, aber genau das würde vermutlich jeder liebende Ehemann und Familienvater sagen-wie schrecklich! Verdammt-warum braucht denn der RTW so lange? Ben müsste den doch schon lange los geschickt haben!

    Ja-dieser letzte Satz sagt für mich auch, dass Jenny gerade vorhat, eine ziemliche Dummheit zu machen-obwohl? Falls Kevin noch lebt-wovon ich fest überzeugt bin-hast du gehört Campino X( -dann ist es vielleicht seine einzige Chance, dass die Frau die ihn liebt, die Mutter seines ungeborenen Kindes, nach Bogotá reist, um ihn zu suchen. Sie kennt seinen Körper so gut-falls die ihn noch nicht verbrannt haben, wird sie ein Detail finden, dass beweist, dass er es ( nicht) ist, oder wenigstens DNA gewinnen können, die dann Hartmut analysieren kann. Jemand anderen in Gefahr schicken ist das eine-sich selber reinbringen das andere-wenn es Kevin zustand, sowas zu tun, warum dann nicht auch Jenny? Ja aber das mit dem Ziehen im Bauch ist nicht gut, vielleicht stimmt doch etwas mit der Schwangerschaft nicht, aber vielleicht ist es auch der psychische Stress, ich denke, wir werden es erfahren!

    Semir erwachte nach einer Weile, weil er spürte, dass ihn jemand ansah. Er schreckte hoch und brauchte eine Weile, um zu begreifen, wo er war. Er fühlte sich wie gerädert, denn er war völlig schief in dem Stuhl gehangen, aber als sein besorgter Blick dann auf Ben fiel, hatte der den Kopf zur Seite gedreht und grinste ihn an: „Du schnarchst sogar im Sitzen!“ bemerkte er dann respektlos und nun musste auch Semir lachen. Er war wie befreit. Ben hatte anscheinend keine, oder wenig Schmerzen und er konnte sogar schon wieder spotten. Sein Blick fiel auf die große Uhr, die an der Wand des Intensivzimmers hing. Es war neunzehn Uhr. „Wie geht´s dir?“ fragte er und Ben zuckte mit den Schultern. „Ich weiss nicht so genau, auf jeden Fall sind die Schmerzen nicht mehr so schlimm und vielleicht gibt’s ja doch noch Hoffnung-und außerdem habe ich Hunger und Durst!“ antwortete er und wie als ob sie das geahnt hätte, kam die Schwester in diesem Moment mit einem Tablett zur Tür herein, auf dem mehrere Schüsseln und Becher standen.
    „Ich habs gehört, Herr Jäger-da muss ich ihnen beiden ja gleich was bringen, nicht dass sie hinterher in Köln erzählen, in bayerischen Krankenhäusern muss man verhungern!“ sagte sie freundlich und holte dann ein Handtuch, das sie Ben über die Brust legte, um das Bett zu schützen. „So-ich würde erst einmal probieren, ob sie Wasser vertragen und wenn das klappt, habe ich hier eine Tomatensuppe mit einer Semmel-ach so-bei ihnen heißt das ja Brötchen!“ erklärte sie, während sie Ben auch schon vorsichtig einen Schluck aus einem Schnabelbecher, in den sie ein Trinkröhrchen gesteckt hatte, anbot. Ben nahm ein paar große Züge, ohne sich zu verschlucken und als er auf die Frage, ob ihm schlecht würde nur den Kopf schüttelte, nahm sie den zweiten Becher, in den sie Suppe gefüllt hatte und bot ihn ihrem Patienten an. „Das Brötchen können sie selber in die Hand nehmen und abbeißen!“ sagte sie und Ben, dem die Suppe ausgesprochen gut schmeckte, nickte und griff danach. „Lassen sie-ich mach das schon!“ mischte sich nun Semir ein, der aufmerksam beobachtet hatte, wie er seinem Freund beim Essen helfen konnte. „Dankeschön!“ erwiderte die Pflegerin in ihrer brombeerfarbenen Intensivkleidung mit den antibakteriellen Silberfäden darin und trat zur Seite. „Herr Gerkhan-wie sie sehen, steht auf diesem Tablett viel zu viel Suppe für eine Person und Semmeln-äh Brötchen- haben wir auch genug, greifen sie ebenfalls zu-da ist auch ein Löffel, ich komme später wieder und räume das Tablett ab!“ sagte sie freundlich und Semir bedankte sich. So schmausten Ben und er gemeinsam und Semir musste auch feststellen, dass die Suppe ausgesprochen schmackhaft war.
    „Als du geschlafen hast, habe ich mit Sarah telefoniert, Mia-Sophie geht es schon ein wenig besser, sie hat eine Ohrenentzündung und kriegt jetzt Medikamente, vielleicht kannst du nachher selber noch mit deiner Frau sprechen, falls die Schwester uns ein Telefon zur Verfügung stellt!“ erzählte er und Ben, dem die Welt nun schon nicht mehr so trüb und aussichtslos erschien, nickte. Als sie ihre Mahlzeit beendet hatten, stellte Semir fest, dass das Handtuch keine so schlechte Idee gewesen war, denn Ben sah aus wie ein Vampir mit roten Spuren von der Suppe im Gesicht und schmunzelnd versuchte er, ihn mit einem feuchten Papiertaschentuch zu reinigen, wovon etwa die Hälfte dann in Ben´s Dreitagebart hängenblieb. „Na um Himmels Willen-wie sehen sie denn aus!“ lachte dann auch die Schwester, die nun das Tablett holen wollte und mit einem normalen Waschlappen beseitigte sie das Malheur. „Wollen sie vor der Nacht noch ihre Zähne putzen?“ fragte sie Ben und der nickte erfreut-das war eine super Idee-wie lange war es her, seit er zum letzten Mal eine Zahnbürste in der Hand gehabt hatte? Auch das war im Liegen zwar eine Herausforderung, aber mit Unterstützung klappte es und danach wurde Ben dann noch von seiner betreuenden Schwester und einem netten Pfleger frisch gebettet und wieder ein Keil unter die Matratze geschoben, damit er sich nicht wund lag.

    Semir brachte sein Anliegen vor und wenig später konnte Ben sich tatsächlich zum ersten Mal seit seiner Entführung mit Sarah unterhalten, die heilfroh war, als sie seine Stimme hörte. „Schatz-wir kriegen das gemeinsam hin, du bist von dem Professor gut versorgt und meine Kollegen dort in Donauwörth sind auch total nett und entgegenkommend, ich merke, dass du da in guten Händen bist.“ munterte sie ihn weiter auf und die Welt erschien nun Ben auch nicht mehr so grau und hoffnungslos. Aber das Highlight war dann noch, als zu späterer Stunde niemand Semir hinaus warf, sondern die Nachtschwester ihn bei der Schichtübergabe fragte, ob er über Nacht dableiben wolle, woraufhin Semir und Ben eifrig nickten. Ben hätte durchaus auch alleine bleiben können, aber so war es trotzdem besser und das Intensivpflegepersonal war von Sarah darum gebeten worden, mit dem diskreten Hinweis, dass das an der Kölner Uniklinik überhaupt kein Problem sei und da wollte man in Nordschwaben dann natürlich nicht nachstehen. So bekam Semir einen bequemen Mobilisationsstuhl herein gerollt, dazu eine Decke und ein Kissen und nachdem er draußen noch kurz mit Hartmut telefoniert hatte, der aber auch nichts Neues wusste und sich dann ebenfalls im Waschraum ein wenig frisch gemacht hatte, legte er sich nun neben seinen Freund und nachdem beim letzten Durchgang noch die Infusionen ausgetauscht worden waren, die Blutgase kontrolliert und Ben ein letztes Mal gelagert war, wurde das Licht gelöscht und langsam senkte sich Ruhe über die Abteilung. Die Geräusche dort waren auch nicht anders als auf jeder Intensivstation der Welt und wenig später waren Ben und Semir eingeschlafen.

    Der Scheich hatte kurz mit seinem Gehilfen telefoniert, der gerade beim Überwacher im Wagen mit den getönten Scheiben saß und dem etwas zu essen und zu trinken gebracht hatte. „Unser Zielobjekt ist jetzt zuhause und befindet sich mit seiner Frau im Gebäude, ich denke nicht, dass er vor hat abzuhauen, sonst hätte er das wohl schon lange gemacht!“ teilte Klaus` Schatten ihm mit. „Mein Freund im Wagen, der die Überwachung durchführt, ist todmüde und würde gerne selber ins Bett gehen!“ fügte er noch hinzu, aber der Araber keifte nur scharf ins Telefon: „Das kümmert mich nicht, ob ein anderer müde ist oder Blähungen hat-er soll die Überwachung fortsetzen und du nimmst morgen das Handy an dich und übergibst es an uns, da bekommst du auch schon einen Teil der Bezahlung. Am Donnerstag steckst du es zurück und dann werde ich dir sagen, ob wir deine Hilfe noch brauchen, oder nicht mehr. Erst wenn die Pläne in meiner Hand sind und wir uns auf dem Weg zum Flughafen befinden, bekommst du die ganze Kohle, keine Sekunde früher und dein Komplize soll sich nicht so anstellen!“ sagte er drohend und nun schwieg sein Gegenüber still. Es war eine Menge Geld um das es hier ging und so kamen sie, nachdem er aufgelegt hatte, überein, dass er die erste Nachthälfte übernehmen würde, sein Kumpan derweil nach Hause fahren und sich frisch machen würde und ab zwei würde der wieder die Bewachung fortsetzen und ihm noch ein paar Stunden Ruhe gönnen. Wenig später waren auch alle Lichter im Haus erloschen und die Stille senkte sich über die Siedlung, nur ein Käuzchen rief ab und zu.

    Am nächsten Morgen frühstückten Klaus und Hartmut miteinander, der Techniker würde heute wieder zum Kongress fahren, ansonsten würde es vielleicht Ärger mit der Obrigkeit in Köln geben, denn die Teilnahme kostete natürlich so einiges und so machten sie es wieder wie beim letzten Mal-Hartmut verbarg sich in Klaus´ Geländewagen, stieg bei Josef und seiner Frau aus und fuhr dann mit Semir´s BMW weiter nach Augsburg.
    Klaus ging wie gewohnt zur Arbeit, hatte das Handy relativ offensichtlich in der Jackentasche und versuchte die ganze Zeit heraus zu finden, welcher seiner Kollegen wohl der Maulwurf war. Als er am späten Vormittag einmal wieder kontrollierend in seine Tasche griff, war das Handy weg und er hatte überhaupt nicht gemerkt, wie das geschehen war. Der Verbrecher und ehemalige Schulkamerad von Klaus, der gerade mit einem Servicewagen die Handtücher und Toilettenpapierrollen in den Waschräumen aufgefüllt hatte, strich sich zufrieden über die Latzhose wo das kostbare Teil nun versteckt war. Seine Karriere als Taschendieb, womit er seine kriminelle Laufbahn begonnen hatte, hatte sich nicht zum ersten Mal bezahlt gemacht. An einem stillen Ort kontrollierte er das Handy, das auch nicht mit einem Code gesperrt war und tatsächlich-die Pläne für den Hubschrauber befanden sich darauf, was er dem Scheich sofort mitteilte. „Du kommst jetzt gleich an den Platz, den wir ausgemacht haben und übergibst uns das Handy- die Überwachung des Hauses wird weiter aufrecht erhalten!“ befahl er kalt, denn sobald er die Pläne hatte, würde er sich die blonde Frau schnappen und dann würden sie via Frankfurt direkt in die Heimat fliegen. Dass sie weder vor hatten, ihre Komplizen auszuzahlen, noch das Handy zurück zu geben, musste ja niemand wissen. Sobald er das Handy hatte, würde er den Dieb erledigen und den Zweiten, wenn sie die Frau aus dem Haus holten.

    So meldete sich der Servicemitarbeiter wegen akuter Übelkeit krank und verließ wenig später-freundlich gegrüßt vom Sicherheitsdienst-mit dem kostbaren Handy in der Tasche die riesige Firma. Er fuhr direkt zu dem Wasserspeicher am Waldrand, nahe Leitheim, den sie als Übergabeort vereinbart hatten. Dort war ein Wanderparkplatz, wo hin und wieder Spaziergänger parkten, aber ansonsten war hier normalerweise keine Menschenseele. Der Mietwagen der Scheichs stand schon dort und der junge Mann ging schnurstracks zu der Holzhütte mit den Sitzbänken, die mit einem Grillplatz davor, auch bei schlechtem Wetter zum Verweilen einlud. Erwartungsvoll übergab er das Handy und der eine der beiden Araber kontrollierte, ob die gewünschten Pläne sich darauf befanden, was aber stimmte. „So-nun sollst du deinen verdienten Lohn bekommen!“ sagte dann der andere und griff in die Brusttasche seiner Anzugjacke. Voller Vorfreude erwartete der Taschendieb den ersten Umschlag, der ihm und seinen Freunden die nächsten Jahre ein sorgenfreies Leben ermöglichen sollte, aber stattdessen holte der Scheich eine Waffe hervor, Sekunden später ertönte ein Knall und der Dieb brach mit einem verständnislosen Gesichtsausdruck tot zusammen. Die beiden Männer schleiften die Leiche in das dichte Gebüsch hinter der Hütte, setzten sich dann in ihren Wagen und brausten davon, um sich nun als Nächstes Corinna zu holen, als plötzlich auf dem Handy eine WhatApp-Nachricht einging.

    So-jetzt habe ich deine actionreiche Kurzgeschichte gelesen, harukaflower. Trotz des Titels war das wirklich eine waschechte Cobrastory, in der Jenny und Semir die Hauptrolle spielen. Jenny ist zwar immer noch traumatisiert von Bonrath´s Tod, aber sie macht dennoch einen guten Job als Ermittlerin und dann auch noch bei der aufregenden Verhaftung des von ihr quasi überführten Verdächtigen. Sie bringt neue Methoden der Fallanalytik an Semir ran, der der Sache erst skeptisch gegenüber steht, sich aber letztendlich mitziehen lässt, was ja dann auch zur Verhaftung des Mörders führt. Alex ist weg, Paul noch nicht da-ja auch ein Semir hängt da ne Weile in der Luft, aber mit dem Zusammenspiel von Routine und neuen Methoden gelingt es Jenny und ihm-nicht ganz unversehrt- den Bösen fest zu nehmen-bravo!
    Wie du ja weisst, tendiere ich auch eher zu längeren Storys, darum bewundere ich das, wenn jemand in ein paar Kapiteln alles wichtige erzählt-prima!

    Oh verdammt-wurde gerade von Darcie am Telefon aufgeklärt, dass das ein urbayerischer Ausdruck ist-das war mir echt nicht bewusst :rolleyes: .
    Vielleicht lerne ich mit eurer Hilfe doch nochmal Hochdeutsch ;) , aber ich werds mal nicht ändern in der Story, ein bisschen Lokalkolorit darf ja auch sein. Übrigens hat mir Darcie als Erklärung vorgeschlagen, dass Ben vorher nach der Graduierung der Schmerzen nach der internationalen VAS-Schmerzskala gefragt wurde, die geht üblicherweise von 0-10. Wir in Bayern kennen eben nach zehn noch eine Steigerung: wia a Viech-ihr sagt dann vermutlich tierische Schmerzen dazu, wenn ich mir das so überlege. Der Vorschlag kam also von einer einheimischen Schwester und Ben will sich nur im "Ausland" verständlich machen, man soll sich doch immer mit den Einheimischen gut stellen! :D

    Nein-das geht doch nicht! Endlich ist Mikael vernünftig geworden und jetzt wird er niedergeschossen! Dabei hat er sich doch so eine Mühe gegeben, alles richtig zu machen-nur aus der Ferne beobachten, Beweise sichern, er hat sofort Ben verständigt und der hat Verstärkung angefordert, allerdings spielen die Gangster ein übles Spiel und ein falscher Polizist wird an Mikael zum Attentäter. Hoffentlich kommen Ben und die echte Verstärkung schnell und vor allem ein RTW, denn sonst hat Mikael keine Chance!
    Allerdings frage ich mich auch-war das jetzt ein Zufall, dass unser finnischer Held in dieses Schlamassel geraten ist, oder galt das Attentat sogar ihm als Person und als Enkel des alten Hansen? Und wer ist die entführte Person? Fragen über Fragen, die du uns hoffentlich bald beantwortest, harukaflower!

    Auch ich habe gerade geschluckt und angstvoll mit Semir gemeinsam auf den Anruf der Botschaft gelauscht. Gut-es könnte Kevin sein, mit der Betonung auf könnte, denn ich glaube es erst, wenn die einen DNA-Abgleich liefern. Und außerdem-wer bürgt dafür, dass die Angaben der Behörden überhaupt richtig sind? Und-und-und..du merkst, Campino, genauso wenig wie Semir und Ben will ich wahrhaben, dass Kevin tot sein könnte-du als Autor hast es in der Hand, du kannst ihn von den Toten auferstehen lassen, wie André Fux, gib dir nen Ruck!
    Der Autodieb kriegt inzwischen nen Deal angeboten, die ganz normale Polizeiarbeit geht weiter, aber die Trne, die da aus Ben´s Augenwinkel rinnt, hat mich auch sehr berührt! ;(

    Endlich öffnete sich die Tür zum Intensivzimmer und der Professor kam herein. Semir registrierte, dass auch der ziemlich fertig aussah-kein Wunder nach so einer Nacht und jetzt arbeitete er ja schon wieder weiter, aber dann war ihm das egal, denn hier ging es um Ben und er hoffte und betete, dass dem erfahrenen Arzt etwas einfiel, um ihm die Schmerzen zu erleichtern. Das war nämlich furchtbar mit anzuschauen und mehr als einmal hatte Semir regelrecht darum gefleht, seinem Freund wenigstens ein bisschen davon abnehmen zu können, aber das war natürlich Blödsinn-so funktionierte das nicht.
    „Herr Jäger-wie geht es ihnen?“ fragte der große schlanke Mann und beugte sich über den jungen Polizisten. „Beschissen-ich habe Schmerzen wie ein Vieh!“ sagte Ben mit einem gleichen Anteil an Erschöpfung, aber auch Aggressivität in der Stimme. „Ich wollte sterben, warum habt ihr mich nicht gelassen, dann müsste ich das hier nicht aushalten!“ schrie er dann fast, seine Nerven lagen genauso blank wie die von Semir, aber der Arzt legte nun seine Hand auf Ben´s Unterarm.

    „Jetzt mal einen Schritt nach dem anderen, Herr Jäger. Die Operation an sich ist gut verlaufen, wir müssen nur in ein paar Tagen noch von vorne die Platzhalter an Ort und Stelle bringen, aber ich und meine Kollegen konnten heute Nacht die knöcherne Struktur ihrer Wirbelsäule ganz gut wiederherstellen. Das Rückenmark ist-wie wir nach den ersten Untersuchungen ja schon vermutet haben-nicht komplett durchtrennt, so dass durchaus eine reelle Chance auf die Rückkehr von zumindest Teilfunktionen besteht. Jetzt möchte ich mir ein genaues Bild von der genauen Art ihrer Schmerzen machen, sie müssen jetzt mitmachen und in sich hinein horchen. Ich mache ein paar Tests und danach drehen wir sie, ich kontrolliere das Wundgebiet und die Drainagen und dann entscheide ich, welche Schmerztherapie sinnvoll ist, aber glauben sie mir-der Eingriff war nicht umsonst!“ erklärte er und Ben, der immer noch mühsam atmete, unterdrückte jetzt seine Tränen, nickte und sagte ein wenig kleinlaut: „Entschuldigen sie, dass mir die Nerven durchgegangen sind, aber ich spüre eben meine Beine immer noch nicht und dabei hatte ich so gehofft, aus der Narkose auf zu wachen und alles ist wie früher. Stattdessen weiss ich vor Schmerzen nicht mehr aus und ein und werde wohl den Rest meines Lebens im Rollstuhl verbringen, nur tut es jetzt auch noch zusätzlich furchtbar weh, was vorher nicht der Fall war.“ versuchte er seinen Ausbruch zu erklären und erntete ein wissendes Lächeln. „Sie müssen sich nicht entschuldigen-ich weiss auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich so einen Unfall mit weitreichenden Folgen gehabt hätte!“ antwortete der Professor freundlich und mit entwaffnender Ehrlichkeit und nahm damit Ben den Wind aus den Segeln, der aber gerade wieder voller Schmerzen aufstöhnte.

    Der Intensivarzt und die Schwester waren ebenfalls mit bei der Visite dabei, man hatte Eisstückchen geholt und einen kurzen Moment daran gedacht, Semir aus dem Zimmer zu schicken, aber als man sah, mit welcher Kraft sich Ben an dessen Hand festhielt, die ein regelrechter Anker in seinem Meer aus Schmerzen war, verzichtet man darauf. Der Professor nahm nun zunächst die Decke weg und scannte mit seinen Augen erst einmal Ben´s Körper. Er prüfte dessen Lagerung, aber da war nichts zu beanstanden. Er lag achsengerecht und flach, außer den Verbänden an Flanke, Oberarm und Leiste war von vorne nichts zu erkennen. Der Arzt betastete nun Ben´s Bauch und Hüfte und versuchte mit Fragen den genauen Ort zu lokalisieren, ab dem die Gefühllosigkeit vorne begann. Jeder Rückenmarksnerv hatte bestimmte Areale, die er versorgte, der Arzt wusste um deren Schädigung und konnte so nachvollziehen, wo genau das Problem lag. Der Arzt zog nun Handschuhe an, strich über Ben´s Beine, drückte hier, berührte da und hatte seinen Patienten zuvor gebeten die Augen zu schließen und sich nur darauf zu konzentrieren, was er wahrnehmen konnte. An den Beinen war tatsächlich keinerlei Reaktion zu spüren, aber als er Ben´s Genitalien und die Oberschenkelinnenseiten anfasste, zog der die Stirne kraus. Hatte er da soeben den Hauch einer Berührung wahrgenommen? Allen Umstehenden war die Veränderung von Ben´s Gesichtsausdruck aufgefallen und nun testete man systematisch mit Fingern und Eiswürfeln wieder Berührung, Druck, Kälte und Schmerz-den allerdings nur mit Kneifen und Ben sagte mit dünner Stimme, aber dennoch ein wenig Hoffnung darin: „Ich glaube ich spüre da ein bisschen was, aber vielleicht bilde ich mir das nur ein, weil ich es mir so wünsche, aber doch-es ist kalt, sogar eiskalt!“ und nun lächelte der Professor und sagte begütigend. „Sie dürfen die Augen wieder aufmachen, wir drehen sie jetzt und dann kommt das gleiche Prozedere nochmals an ihrer Körperrückseite, aber seien sie versichert-das ist gut, sogar sehr gut!“ denn das zeigte tatsächlich, dass da noch was war und der Nervenstrang im Inneren der Wirbelsäule durchaus zumindest teilweise noch elektrische Impulse weiterleitete.

    Sehr vorsichtig drehten nun erfahrene Hände Ben um, der Professor prüfte den Verband von außen, er war ein wenig durchgeschlagen, aber das meiste Blut und Wundsekret wurden durch die Drainagen abgeleitet, die auch alle noch korrekt lagen. Also war ein Hämatom als Ursache für die schlimmen Schmerzen auszuschließen. Wieder betastete und befühlte man Ben, kniff ihn, fuhr mit Eisstückchen über seinen Po und seine Beine, Waden und Füße und konnte auch da wieder minimale Empfindungen hervorrufen. Semir hatte gespannt zugesehen, nur als der Arzt nun einen zweiten Handschuh anzog, den Zeigefinger mit Vaseline bestrich und Ben rektal untersuchte, um den Sphinktertonus zu ertasten, wandte er den Kopf beiseite und sah auf Ben´s Gesicht, der mit Schmerzfalten auf der Stirn, aber trotzdem konzentriert in sich hinein horchte. Auch da war ein Restempfinden vorhanden und als nun der Arzt , nachdem er die Untersuchung beendet hatte, nochmals genau nach der Art des Schmerzes fragte, der dumpf und bohrend, manchmal stechend war, drehte man Ben wieder zurück und der Professor sagte, während er seine Hände nach dem Ausziehen der Handschuhe desinfizierte: „Herr Jäger, ich denke für ihre schlimmen Schmerzen sind geschwollene Nerven verantwortlich. Sie bekommen jetzt für drei Tage hochdosiert ein spezielles Cortison, das die Abschwellung fördern soll. Ich hätte zwar gerne darauf verzichtet, weil Cortison leider als Nebeneffekt die Immunabwehr schwächt und alles was wir nicht brauchen können, jetzt eine Wundinfektion ist, aber für drei Tage ist das zu verantworten und außerdem werden sie sich dann auch besser fühlen, vielleicht ein bisschen was essen können und so leichter mit ihrer Situation zurecht kommen!“ erklärte er, denn wie man wusste, wirkte Cortison in hohen Dosen auch euphorisierend und appetitanregend und das war der Heilung ebenfalls förderlich, wenn Ben Vitamine und Mineralstoffe zu sich nahm.
    So bekam die Schwester die Anordnung, der Professor verabschiedete sich und wenig später hatte sie 2g Ultralan aus dem Kühlschrank genommen und aufgelöst und nach ein paar Minuten tropfte das hochpotente Mittel langsam als Kurzinfusion via ZVK in Ben.
    Der lag nun wieder, mit den Händen zu Fäusten geballt, auf dem Rücken und immer wieder bahnte sich eine vereinzelte Träne den Weg zwischen den zusammen gepressten Lidern. Es tat Semir so leid, seinen Freund so daliegen zu sehen, aber mehr als einfach nur da zu sein, konnte er persönlich nicht machen.
    Inzwischen war es bereits später Nachmittag und Sarah wartete sicher schon sehnsüchtig auf eine Nachricht von ihm. Außerdem musste Semir langsam mal zur Toilette, aber er verkniff es sich, denn er wollte seinen besten Freund einfach jetzt nicht alleine lassen. Irgendwann bemerkte er, dass die Miene des jungen Polizisten nicht mehr so verkniffen war, der Druck seiner Hand löste sich minimal und wenig später verrieten ruhige Atemzüge, dass Ben eingeschlafen war. In der Pflege hatte schon vor geraumer Zeit ein Schichtwechsel stattgefunden, aber die neue Schwester war ebenfalls nett und besorgt und strahlte eine große wohltuende Kompetenz aus. Auch sie hatte Semir zwischendurch einen Kaffee und Wasser gebracht, aber keine Anstalten gemacht, ihn hinaus zu schicken. Als Semir sich nun leise erhob, erhaschte er ihren Blick und sie legte den Finger auf die Lippen und winkte ihn nach draußen. „Er schläft, das ist gut, es zeigt uns, dass das Cortison wirkt!“ sagte sie und Semir fragte sie, ob sie bereit wäre, nachher mit Sarah am Telefon zu sprechen. „Ich werde sie jetzt kurz informieren, aber ich denke, sie können die detailliertere Auskunft geben!“ sagte er und mit einem Lächeln stimmte die Pflegekraft zu, die bei der Übergabe natürlich über alle Einzelheiten informiert worden war. So verließ Semir kurz die Intensiv, ging erst zur Toilette und stellte fest, dass sogar er jetzt Kreuzschmerzen vom verspannten Sitzen hatte, aber das war vermutlich ein Klacks, gegen das, was Ben auszuhalten hatte.

    Wenig später war Sarah am Apparat und Semir war froh darüber, dass er jetzt nicht ständig Jenni belästigen musste, wenn er mit Ben´s Frau Kontakt halten wollte. Sarah und alle anderen waren erst kurz zuvor aufgewacht-die vorige schlaflose Nacht hatte ihren Tribut gefordert. Das würde zwar mit Tim später lustig werden, denn der war dann vermutlich nicht mehr müde, aber das war jetzt egal, dann machten sie eben die Nacht zum Tage und wechselten sich ab, Hauptsache Mia-Sophie ging es besser und die futterte gerade mit Appetit einen Brei, nachdem der erste Schmerz weg und das Fieber gesunken war. „Semir-wie geht es ihm?“ fragte Sarah voller Besorgnis und Semir erzählte in kurzen Worten, ohne etwas zu beschönigen, von seinem und Ben´s Nachmittag. Sarah würde es sowieso erfahren, es war sinnlos ihr zur Schonung etwas verheimlichen zu wollen. „Mein armer Ben!“ sagte sie voller Kummer, aber als Semir beteuerte, dass Ben jetzt friedlich schlief, war sie doch etwas beruhigt. Als er wieder auf die Station zurück ging, rief die Schwester höchstpersönlich Sarah auf dem Handy an und von Fachfrau zu Fachfrau wurden erneut wieder Detailinformationen ausgetauscht, die Laien gar nicht verstehen konnten. Ben schlief weiter und nun setzte sich Semir endlich einmal bequem hin und man hatte ihm inzwischen auch einen anderen, gepolsterten Stuhl neben das Bett seines Freundes gefahren, auf dem er sich jetzt zurück lehnte und bis er sich versah, ebenfalls ein wenig eingenickt war.

    Klaus war inzwischen ins Haus zurück gekehrt, hatte mit Hartmut eine Fertigpizza in den Ofen geworfen und erzählt, dass sein Tag heute ereignislos verlaufen war. Im Gegenzug bekam er die Information, dass es seiner Frau gut ging, denn Hartmut hatte natürlich mit Jenni gesprochen. „Mein Handy ist immer noch da, dabei habe ich es extra so in die Jackentasche gesteckt, dass man es sehen konnte, aber die Verbrecher wissen ja nicht, dass ich die Pläne schon habe-mal sehen was morgen so abgeht!“ sagte er und nun überkam ihn eine große Müdigkeit. Er hatte seit drei Nächten nur stundenweise geschlafen und lag so wenig später in seinem Bett und war eingenickt, nicht ohne allerdings vorher sehnsüchtig über Corinna´s leere Bettseite gestrichen zu haben. „Ich vermisse dich mein Schatz, aber unsere Flitterwochen holen wir nach, versprochen!“ flüsterte er, aber dann war die Erschöpfung stärker als alles andere und sein Körper holte sich den Schlaf, den er brauchte.

    Soeben habe ich die Geschichte zu Ende gelesen-draußen ist es trüb und kalt, der Schnee peitscht um die Häuser, ich bin krank-ja-und habe jetzt gerade Rotz und Wasser geheult, so haben mich die Kapitel, seitdem ich Mitte Februar zu lesen aufhören musste mitgerissen und in eine eigenartige Stimmung gebracht. Dein Erzählstil ist wirklich großes Kino, harukaflower und deine geliebten Finnen, diesmal vor allem in Gestalt von Mikael-nun ja sagen wir Deutschfinne- und Antti, haben mich in ihren Bann gezogen. Ich habe mir nach deinem Link in den Feeds deiner letzten Geschichte, die ich aber chronologisch erst später in Angriff nehmen werde, die finnischen Namen gefunden und mir die vorlesen lassen-da kommt man noch viel besser in die Stimmung rein-guter Tipp!
    Wie Ben um sein Leben kämpft, aber Mikael nicht weniger, wie du Stück für Stück die Vergangenheit deines Lieblingshelden aufrollst, die schon bekannten und auch bisher unbekannte Personen in ein Verhältnis zu ihm setzt, auch Ben´s und Mikael´s Väter dazu in Beziehung bringst-meisterhaft!
    Zuletzt macht Mikael zu seiner eigenen Rettung die Reise seines Lebens-jetzt weiss ich endlich was die Anspielung auf Alaska in deiner aktuellen Geschichte zu bedeuten hat- und findet so wieder zu sich selbst. Was mich dann letztendlich zu Tränen gerührt hat, war die Szene am Friedhof-schluchz, Moment ich brauche ein Taschentuch.
    Aber Ben und Mikael sind nach wie vor Freunde und der Abschluss, als der Finne Ben endlich auch von den schlimmen Jahren als Krimineller erzählt, war sehr versönlich und gerade auch der Hund hat wunderbar in diese Stimmung gepasst, gerade legt nämlich meine Daisy ihren Kopf auf mein Knie-äh ich glaube allerdings mehr als meine Tränen beschäftigen sie ihr Abendessen ;) . Mich hat die Story mitgerissen und berührt-danke dafür!

    Sarah war in Köln nach dem Telefongespräch mit ihrer Kollegin einen Augenblick reglos stehen geblieben, bis Mia-Sophie wieder mit hochroten Bäckchen lauthals zu brüllen begann und sich von Corinna, die sie gerade auf dem Arm hatte, auch nicht mehr beruhigen ließ. „Ben scheint aktuell außer Lebensgefahr und außerdem in guten Händen zu sein-ich muss mich jetzt um unser Kind kümmern-Jenni-ich denke ich muss unbedingt mit der Kleinen zum Kinderarzt, sie hat Fieber, das Näschen läuft, aber wenn sie nur zahnt, was ich erst gedacht habe, ist sie für gewöhnlich nicht so schlecht drauf. Ich möchte, dass der Arzt sie näher untersucht, nicht dass wir was übersehen!“ bat sie und Jenni nickte. Bonrath hatte vorhin schon angerufen und erstaunt gefragt, wo sie denn bliebe, aber sie hatte ihm kurz Auskunft gegeben und war dann weiter bei den beiden Frauen geblieben. Sie musste denen ein anderes Handy besorgen und dann Semir die Nummer geben, denn Sarah würde keine ruhige Minute haben, wenn sie in dieser Situation nicht erreichbar war.

    Zunächst aber rief nun Sarah bei ihrem Kinderarzt an und die Arzthelferin, die sie gut kannte-kein Wunder, wenn man zwei Kleinkinder hatte- versprach sie terminlich dazwischen zu schieben, sie solle gleich kommen. „Tim-magst du mit zum Doktor gehen, oder lieber bei Corinna bleiben und mit der was spielen?“ fragte Sarah, aber Tim stand sofort auf und holte seine Jacke. Beim Doktor gab es ein Wartezimmer voller Spielsachen und außerdem hatte der Gummibärchen im Glas, wenn nicht gerade eine Impfung anstand ging Tim also sehr gerne zum Doktor! Jenni sagte: „Sarah-ich hole meinen Privatwagen, der steht hier unter der Domplatte in der Tiefgarage, ich fahre bis um die Ecke, wo ihr auch ausgestiegen seid und keine Fußgängerzone mehr ist und hole euch dann raus!“ informierte sie sie und verließ auch schon die Wohnung. Sie hatte vom Fenster aus schon eine ganze Weile die Umgebung beobachtet, aber keine verdächtigen Dinge bemerkt, es war ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand wusste, wo sich die Frauen und Kinder befanden und dass sie überhaupt verfolgt worden waren. So schlüpfte Sarah wenig später gemeinsam mit den Kindern in den Wagen, Jenni hatte zuvor noch die Kindersitze aus Sarah´s Fahrzeug umgebaut, das ebenfalls in der Tiefgarage stand und wenig später waren sie gemeinsam beim Kinderarzt, wo sie noch eine Weile warten mussten, eine Tatsache, die Tim gar nicht ungelegen kam, der sich sofort mit einem etwas gleichaltrigen Jungen anfreundete und mit dem heftig zu spielen begann, während das Baby erschöpft auf Sarah´s Arm eingeschlafen war. Als sie etwa eine Stunde später dran kamen, stellte der Doktor zusätzlich zu einer schweren Erkältung noch eine Mittelohrentzündung bei Mia-Sophie fest, kein Wunder dass die Fieber und Schmerzen hatte. Sie bekam Schleimlöser, Nasentropfen, Fieberzäpfchen und ein Antibiotikum verordnet und nach dem Besuch in der nächsten Apotheke brachte Jenni die kleine Familie zurück in die Schutzwohnung.

    Dort war Corinna derweil sinnend vor ihrem Rollkoffer gestanden. Sie hatte-wie auch Sarah- ihr ziemlich neues Handy an Jenni und Dieter übergeben, nicht dass die Verbrecher die Möglichkeit hatten, sie irgendwie zu orten, aber was sie niemandem gesagt hatte-sie hatte ihr altes Handy ebenfalls dabei, das sie zwar schon länger nicht mehr in Betrieb hatte, weil sie mit Klaus einen günstigen Partnervertrag abgeschlossen hatte, die Mitarbeiter seiner Firma bekamen bei einem Mobilfunkanbieter Sonderkonditionen, aber ihr alter Vertrag lief noch zwei Monate und so steckte sie das Teil jetzt mal vorsichtshalber ans Ladekabel an, es war furchtbar für sie, so von der Welt abgeschnitten zu sein und so gar keine Verbindung zu Klaus zu haben-so hatte sie sich ihre Flitterwochen nicht vorgestellt! Momentan würde sie es nicht benutzen, aber es war einfach gut, erreichbar zu sein!
    Dieter hatte inzwischen auf der Dienststelle ein altes Prepaidhandy geholt, das für solche Zwecke dort aufgeladen im Safe lag und zur Kinderarztpraxis gebracht. Es war kein Smartphone, aber telefonieren und SMS-schreiben konnte man und das sollte für den Augenblick genügen. Semir bekam die Nummer mitgeteilt und als Sarah wenig später wieder in der Wohnung zurück war, bekam sie eine kurze Mitteilung von Semir, dass Ben erfolgreich extubiert war und er Grüße ausrichten würde. Sarah stiegen die Tränen der Erleichterung in die Augen und nach einem kleinen Mittagessen, bestehend aus Spaghetti mit einer fertigen Tomatensauce-zur Not musste sowas auch mal gehen und Corinna hatte das während ihrer Abwesenheit vorbereitet-legten sich alle gemeinsam zum Mittagsschlaf hin, denn Mia-Sophie war nach dem Schmerzmittel selig eingeschlummert und bis auf Tim, der sich aber auch brav hinlegte, hatten alle Nachholbedarf. Nur Jenni musste sich nach ihrer Rückkehr zur PASt in ihre Uniform werfen und noch ein paar Stunden mit Dieter auf Streife gehen, aber das würde sie schaffen, sie war schließlich jung und fit und eine einzelne fast schlaflose Nacht warf sie nicht aus den Socken.

    Die beiden Scheichs saßen wieder bei Pfefferminztee und einem Schachspiel im Leitheimer Hotel. „Ich denke das läuft mit den Plänen, morgen soll unser Komplize das Handy an sich nehmen und spätestens Donnerstag sind wir auf dem Weg zurück in die Heimat!“ sagte der eine und der andere zog gedankenverloren das Handy heraus und betrachtete die Fotos von Corinna im Brautkleid, die ihm die Entführer in der Nacht geschickt hatten. In seinen Lenden begann es zu ziehen-er musste diese Frau besitzen. Eine Blonde fehlte noch in seinem Harem und er stellte sich vor, was er mit ihr anstellen würde, wenn sie erst in seinem Besitz war. Kein Mensch hatte gesagt, dass er sich an Abmachungen hielt und die Nachricht, dass die junge Frau sich anscheinend im Haus versteckt hielt, ließ ihn triumphierend lächeln. Wenn sie die Pläne hatten, würde er sich holen, was er begehrte und eine Burka und gefälschte Papiere für die Ausreise waren mit in ihrem Gepäck.

    Ben bekam derweil eine ganze Menge an Schmerzmitteln, lag aber immer noch völlig verkrampft im Bett. Semir betrachtete ihn besorgt, denn nun stand vor Schmerz und Stress der Schweiß auf der Stirn seines Freundes, den er nur immer wieder mit einem kühlen Waschlappen abwischen konnte. „Oh Gott-warum tut das nur so weh?“ ächzte Ben und die Schwester gab ihm einen erneuten Bolus Piritramid, was ihn zwar immer für einen kurzen Augenblick orientierungslos werden ließ, den Schmerz aber in der Graduierung nur von völlig unerträglich zu gerade noch aushaltbar reduzierte. Er hatte bereits die Höchstdosen an Metamizol und Paracetamol erhalten, dazu eine Menge Opiat, fast ein Wunder, dass er noch so gut selber atmete, aber er war dennoch sehr schmerzgeplagt und der Professor war bereits verständigt, allerdings stand der nach einem kurzen Schläfchen auf seiner Couch im Chefarztbüro schon wieder im OP und versuchte einem anderen Patienten zu helfen, würde sich die Sache aber in Kürze anschauen. Die Vitalparameter waren ansonsten in Ordnung, eine nähere neurologische Untersuchung hatte wegen der Schmerzproblematik noch nicht stattfinden können und so hoffte man, dass dem Professor etwas einfiel, der Intensivarzt wusste nämlich nicht mehr weiter. „Ben-die kriegen das schon hin, versuch dich zu entspannen, damit die Schmerzmittel wirken können!“ sagte Semir mit wenig Überzeugung in der Stimme, aber sein Freund sah ihn nur an wie ein waidwundes Tier und flüsterte: „Wenn ich nur tot wäre!“ und Semir lief ein kalter Schauer über den Rücken.

    Hallo harukaflower!
    Endlich bin ich wieder dabei, da sich meine private Situation gerade etwas entzerrt hat. Ich lese zwar gerade meine Rückstände in den letzten Geschichten nach und da kriegst du dann auch jeweils ein Abschlussfeed, aber bei dieser Story möchte ich jetzt gerne live dabei sein, lesen und auch feeden. Manche Dinge und Anspielungen-wie die auf Alaska-werde ich vermutlich erst völlig kapieren, wenn ich die vorigen Geschichten nachgelesen habe, aber das macht nichts-auf jeden Fall sind Ben und Mikael wieder mit von der Partie und das genügt.
    Das Cover sieht übrigens klasse aus-du solltest die Geschichten echt binden lassen! Und schade, dass es deine letzte FF hier in diesem Bereich werden soll, aber man soll niemals nie sagen, vielleicht entscheidest du dich ja noch irgendwann um.
    Ben trifft sich in Köln mit seinem alten Freund und der erzählt ihm, dass er den Polizeidienst quittiert hat. Ben ist schon ein wenig erstaunt, aber als er von Mikael den Grund dafür hört, wird er unsicher-ja die meisten Menschen können schlecht mit Depressionen von Familie und Freundeskreis umgehen, allerdings scheint Mikael gerade auf einem guten Weg zu sein. Er kämpft für seine Familie, die ihn mit Sicherheit dabei unterstützen wird und möchte auch in eine Selbsthilfegruppe gehen-guter Ansatz, Mikael und die Erkrankung hast du ja schon länger, nur hat das Kind jetzt einen Namen. Gemeinsame Unternehmungen, wie die Essenseinladung stehen auch an und das zeigt, dass Mikael gerade schon aus dem tiefsten Loch heraus gekrabbelt ist, sonst wäre das für ihn gar nicht möglich! Ach ja und Ben-mach dir bitte keine Vorwürfe, auch wenn der Sturz, an dem du dir immer noch die Schuld gibst, der Auslöser für den Ausbruch der Erkrankung war-vermutlich hat die immer schon in deinem Freund geruht und das war eben der Zeitpunkt-Schicksal eben!

    Nur noch ein kleiner Nachtrag, denn vielleicht hast du das falsch verstanden: Natürlich sollst du meine Geschichten weiter lesen und auch kritisieren, das finde ich auch gut @nicci77, denn gerade Kritik bringt einen ja weiter, aber ich werde die Krankenhausthematik nicht sein lassen, nur weil sie dem einen oder anderen und speziell dir nicht gefällt und genau das wollte ich mit meinem Post sagen. Da kannst du noch sehr viele Geschichten von mir lesen und bekriteln, an dieser inhaltlichen Sache halte ich einfach fest und werde die weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft ändern-deine einzige Möglichkeit aus dieser Chose raus zu kommen ist, einfach meine Storys nicht mehr zu lesen-wäre vielleicht auch gut für deinen Blutdruck, aber wenn du dennoch willst-herzlich Willkommen, auch du kannst sicher noch dazu lernen. Aber die andere Kritik war natürlich berechtigt, hat mich jetzt aber nicht dazu gebracht, das Kapitel zu ändern, auch damit muss man als Feeder leben-ich muss dir das jetzt einfach mal erklären, weil du ja noch neu hier bist!
    Und @Elvira-natürlich haben wir diese Thematik schon bis zum Erbrechen durchdiskutiert, wir beide wissen, dass es bisher keine Regelungen zu den FF´s gibt-meiner Meinung nach ist das auch gut so-für andere ein Ärgernis. Nur die Admins des Fanclubs, wobei mir eben nur Thorsten und du einfallen, nachdem Simon die Reißleine gezogen hat, haben die Möglichkeit das hier und jetzt zu ändern-aber berichtige das bitte gerne, mir wären auch weitere Ansprechpartner sehr angenehm. Jeder hat eine andere Vorstellung, wie eine FF auszusehen hat, aber für mich ist jede ok, die nicht die guten Sitten oder geltendes Recht verletzt, aber da gehen die Meinungen einfach auseinander. Ich finde das bisher geltende Prinzip für den Leser-jeder sucht sich raus was ihm gefällt und lässt das andere einfach weg-sehr gelungen, denn genauso funktioniert es ja auch im realen Leben-ich kann mich nicht um alles kümmern, bin deshalb auch nicht dafür verantwortlich, sondern überlasse das den Profis, die sich damit auskennen. Wenn jemand auf der Straße nen Herzinfarkt hat und umfällt, kann ich ja auch nur ne Laienreanimation beginnen und nen Notruf absetzen, aber die Ursache müssen dann in der Klinik die Profis beheben, sei es mit nem Stent oder nem Bypass. Und wenn ich in eine Buchhandlung gehe, verlangt auch niemand von mir, alle Bücher dort zu lesen oder zu kaufen und dann sogar noch ne Rezension zu schreiben, sondern ich suche mir die aus, die ich haben will, verschlinge die und stelle dann fest, ob die ein Fehlkauf waren oder mir meinen Tag versüßt haben, oder im Falle von Fachliteratur mir wenigstens weiter geholfen haben. Gerade darum verwundert es mich jetzt, dass du so sauer reagierst-man kann doch von einem neuen Mitglied nicht das Wissen voraussetzen, das wir haben und die ganzen Posts als gelesen voraus setzen, die genau deswegen schon vor Jahren durch den Äther gerauscht sind, auch wenn sie selbstverständlich, außer unserer privaten Nachrichten, nachzuvollziehen sind.

    So Campino!
    Also jetzt bin ich auch bei deiner neuen Story auf dem Laufenden und mit dabei! Das erste Kapitel hat mir auch Gänsehaut über den Rücken gejagt und ich habe mich ganz schön gegruselt, dass Gabriel jetzt die Menschheit aufräumen will-oh Gott, so religiöse Fanatiker sind einfach nur schrecklich! Gut dass ich in Religion aufgepasst habe und mir spontan wieder eingefallen ist, dass das fünfte Gebot heißt: Du sollst nicht töten, sonst hätte ich das doch tatsächlich noch googeln müssen :whistling: .
    Das zweite Kapitel war ein echtes und wahrhaftes Cobrakapitel mit den ganzen Sprüchen, der Stimmung und auch sonst allem dabei, was diese besondere Zeit, in der deine Storys spielen, ausmacht-und damit meine ich nicht nur Ben, obwohl ja allgemein bekannt ist, dass der mein bisheriger Lieblingspartner an Semir´s Seite war. Auch Hotte und inzwischen Bonrath vermisse ich sehr, wobei du es ja geschafft hast, Jenny mit allen gleichzeitig unter zu bringen, die alte Chefin zu behalten-und Kevin einzuführen. Ja Kevin-was ist mit ihm? ist er wirklich tot? ich kanns immer noch nicht glauben und sogar Semir würde nach ihm suchen, obwohl er mit ihm ja zuletzt Differenzen hatte, aber der hat einfach ein großes Herz unser Semir! <3
    Nach einer filmreifen ;) Verfolgungsjagd ohne Crash und Explosion, aber trotzdem spannend beschrieben, wird der Autodieb verhaftet-bin ja gespannt, welche Verbindung er zu Gabriel und seinen anderen Engeln hat, oder wie das Ganze zusammen hängt.

    @nicci77. Wie wir ja schon festgestellt haben, sind meine Geschichten nichts für dich. Meine anderen Leser sind nach dem langjährigen Genuss meiner Storys schon so Profis auf der Intensiv, dass ich sie nicht mehr mit so selbstverständlichen Erklärungen zum Absaugen, Arterien, ZVK´s legen etc. langweile-das wiederholt sich wieder und wieder und wurde in den vorigen Storys schon vielfach detailliert erklärt. Wem das nicht gefiel, der ist schon lange ausgestiegen und hat aufgehört meine Geschichten zu lesen und ein paar gibts ja doch, denen sie gefallen, wie ja auch die Zugriffszahlen zeigen und deswegen poste ich auch-ich würde allerdings auch für mich alleine im stillen Kämmerlein schreiben, einfach weils Spaß macht und ein schönes Hobby ist. Allerdings ist das dennoch eine Alarm für Cobra11 Fanfiction, denn alleine die Verwendung der handelnden Personen verbietet es wegen dem Urheberrecht, sie anderswo zu veröffentlichen-also wirst du wohl damit leben müssen, dass sie genau hier stehen, außer Thorsten und Elvira schmeißen mich raus. Die einzige andere rechtlich abgesicherte Plattform wäre FF.de, aber da habe ich bisher noch nicht veröffentlicht.
    Zu deiner sozusagen"nichtmedizinischen" Kritik-hmm, für mich war und ist der Satz bzgl Hartmuts Grund an diesem Tag nicht zu dem Kongress zu fahren verständlich, aber vielleicht hätte ich den anders formulieren sollen? Mach mir doch nen Vorschlag! Und dass ich die handelnden Personen nicht beschreibe, liegt daran, dass das die erste Story ist, die zumindest ein Stück weit auf der Intensiv handelt, auf der ich arbeite und ein paar Kollegen haben da schon Interesse gezeigt da mal rein zulesen-ich will da niemanden bloßstellen, also ist das allgemein gehalten ;)

    Hallo Anne-nachdem sich meine private Situation, die mich die letzten Wochen an meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Lesen und Schreiben von FF´s gehindert hat, langsam beruhigt, habe ich mich nun bei deiner Story ebenfalls wieder auf den Stand gelesen. Also gleich erst mal-Respekt-weiterhin eine supertolle Geschichte, die voll meinen Nerv trifft. Du schaffst es ja nun, ziemlich regelmäßig einzustellen und das finde ich ganz besonders toll, denn in dieser Geschichte gibt es so viele Fragen, dass man dringend eine Antwort haben will:
    Wer zum Teufel setzt Konrad so unter Druck und warum? Weshalb ist es für die "Bösen", die auch vor keinem Mord zurück schrecken, so wichtig, Ben gerade jetzt aus dem Verkehr zu ziehen? Ich tippe jetzt mal, dass der Doppelgänger, den Semir getroffen hatte, als Darsteller auf dem besagten Video, das Ben´s Psychose dokumentieren soll, der Hauptdarsteller war, aber nichtsdestotrotz ist unser ( na ja zumindest mein) Lieblingsheld gerade dabei, sich selber in der Psychiatrie immer tiefer in einen Strudel von Chaos hinein zu manövrieren und das Erschreckende daran ist-genau so kann sowas passieren, das hast du super gut beschrieben. Bist du da vom Fach? Die Ärzte und Pfleger machen auch nur ihren Job, aber sie kriegen eben nur Teile des Ganzen mit und schätzen die Situation falsch ein. Und Ben plant seine Flucht, was einerseits nur zu verständlich ist, aber andererseits dann wiederum für seine psychotische Phase sprechen wird, egal ob sie gelingt oder nicht. Ich kann eigentlich nur darauf hoffen, dass Semir heraus findet, was hinter dem Ganzen steckt und Ben hilft, sonst verschwindet er vielleicht für immer in der Psychiatrie, denn den Ersten hat er schon mal verletzt und sowas kommt im Krankenhaus nie gut! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und hoffe, ich werde nicht wieder am Lesen gehindert!