Oh Mann der arme Ben! Beim Lesen deines Kapitels bin ich vor Mitleid fast zerflossen. Du hast auch die Reaktionen und Gefühle von Andrea und Ayda und Andrea´s und Ben´s Überlegungen und Verhalten nach seinem Erwachen sehr authentisch beschrieben. Ja genau, das sind die Personen, wie ich sie aus der Serie kenne! Und jetzt habe ich erst mal Angst, was weiter geschieht, denn Ben kann in seinem Zustand weder sich selber, noch Andrea und Ayda schützen, auch wenn ihm so langsam einige Zusammenhänge klar werden.
Und am meisten Angst macht mir, dass der Entführer sich ohne Maske präsentiert hat-allerdings hat er auch Wasser und Lebensmittel und sogar ne Decke für Ayda gebracht. Was geht hier vor?
Beiträge von susan
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Patrick treibt sein falsches Spiel jetzt beinahe auf die Spitze und es gelingt ihm momentan sogar, Kevin erneut von seiner Version der Geschichte zu überzeugen, obwohl dem schon starke Zweifel gekommen sind und auch flashbackmäßig eine relativ junge Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis von Ben und ihm in jüngerer Zeit durch seinen Kopf geschossen ist. Mann, wenn Kevin nur so weit wäre wie Semir, der im Zweifelsfall seinem Bauchgefühl vertraut und intuitiv handelt, weil er damit überwiegend gute Erfahrungen gemacht hat. Aber so glaubt er Patrick erneut, der ihm scheinbar frei stellt, zu gehen und ihm außerdem noch Angst vor Semir einbläut.
Damit liegt er allerdings diesmal richtig, denn Kevin gegenüber agiert Semir eben nicht aus dem Bauch heraus, sondern hat ein eigentlich gesundes Misstrauen, das ihn sogar mit Ben streiten lässt. Ja ich fand die Krankenhausszene sehr authentisch-diesmal ist Ben der Emotionale,der seinen Freund Kevin immer noch in Schutz nimmt und Semir ist sicher auch unbewusst nicht nur ganz Polizist, sondern eben auch in einem Beschützermodus sowohl seinem Partner, als auch Timo gegenüber.
Immerhin lebt der-noch-aber es steht ernst um ihn.
Wobei ich eine Fahndung nach Kevin nicht primär schlimm finde-nur gegen den Einsatz von Waffen gegen ihn, bin ich allergisch. Allerdings ist eigentlich Kevin selber gerade eine scharfe Waffe, die äußerst geschickt von Patrick eingesetzt wird, um seine Rache zu vollenden. -
Es war wie verhext. Wanke war wie vom Erdboden verschluckt, die Fahndung nach seinem Fahrzeug war ereignislos verlaufen und bisher hatte man auch weder im Haus, noch auf den ersten Blick auf den PCs etwas entdecken können, was entweder einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort gab, oder ihn überführen könnte-nur auf einem Tablet war öfter anonym, ohne Anmeldung, die Schreiberseite aufgerufen. Jeder Anwalt würde sich zwar vor Lachen über dieses Indiz ausschütten, aber für Hartmut war das ein Beweis, dass sie den richtigen Täter hatten. Allerdings war er noch dran und würde vielleicht das ganze Wochenende zum Auswerten der Daten brauchen, die mehrfach mit Passwörtern und allerlei Tricks gesichert waren, aber das forderte in Hartmut diesen gewissen Ehrgeiz heraus, der ihn wie einen Jagdhund Spur aufnehmen und nicht aufgeben ließ.
Semir erwachte am Morgen erholt, Andrea hatte ihn nachts verschlafen gefragt, ob er Natascha gefunden hatte und er hatte einfach bejaht und noch leise „Krankenhaus“, dazu gemurmelt. Als er nun am Morgen das ganze Drama erzählte, war Andrea völlig geschockt, aber die kurze Nachfrage in der Klinik ergab, dass sie weiter-wie auch Ben- stabil war, aktuell noch gekühlt wurde und der behandelnde Arzt darum gebeten hatte, Angehörige zu verständigen. Susanne hatte daraufhin die Telefonnummer der Eltern im Sauerland weiter gegeben und so kam es, dass eine völlig geschockte Mutter nun am Bett saß und voller Sorge ihre tief sedierte Tochter beobachtete.
Weil er auch sonst nichts machen konnte, fuhr Semir nach dem Frühstück wieder in die Klinik, um Sarah abzulösen, die sehnsüchtig sein Kommen erwartete. Sie hatte Ben schon zusammen mit ihrer Kollegin gewaschen und der behandelnde Arzt äußerte sich erfreut über den sehr stabilen Zustand. „Semir, ich muss dringend nach meinen Kindern und Lucky sehen, außerdem möchte ich nach Hause, mich dort umziehen und ein paar Sachen zusammen packen. Weisst du eigentlich, ob unser Auto noch in Chorweiler steht?“, fragte sie, aber Semir schüttelte den Kopf. „Den Wagen hat Ben in die KTU bringen lassen, in der Hoffnung, man würde darin verwertbare Spuren finden, wo du abgeblieben bist!“, teilte er ihr mit und so wurde nach ein paar Anrufen Sarah wenig später von einer Polizeistreife zur KTU gebracht und bekam von einem Hartmut mit Augen, vor Müdigkeit klein wie zwei Schlitze, ihren Wagen ausgehändigt. Den Schlüssel hatte sie in der Hosentasche ihrer verdreckten Jeans gehabt, aber jetzt war sie wenigstens wieder mobil.
Erst fuhr sie zu ihrem Haus, duschte und zog sich normale Klamotten an, bereitete eine kleine Reisetasche mit Sachen für sich und Ben vor-auch wenn der aktuell eigentlich nichts brauchte, packte dann Leckerbissen für Lucky und ein wenig Kleidung für die Kinder ein und machte sich dann auf den Weg zu Hildegard. Dort wurde sie eher beiläufig von Tim und Mia-Sophie begrüßt, die gerade heftig spielten und das war gut so, dass sie die Mama anscheinend nicht sonderlich vermissten, wenn sie bei ihrer vertrauten und geliebten Hildegard waren, die so lange sie sich erinnern konnten, ein fester Bestandteil ihres Lebens war. Lucky allerdings war in den Flanken eingefallen, freute sich zwar sie zu sehen, aber sein Blick ging immer zur Tür-wo war Herrchen? Sarah versuchte ihn zu überreden, ein paar Leckerchen zu nehmen, aber während Frederik sich erwartungsvoll die Schnauze leckte und alle Kunststücke reproduzierte, die er je gelernt hatte, um die schmackhaften Dinge zu ergattern, verschmähte Lucky, der deutlich trauerte, immer noch jegliches Fressen. Nun hatte Sarah eine Idee und holte aus der Tasche im Wagen ein Shirt von Ben-und siehe da-jetzt aß Lucky wenigstens ein bisschen was, während man den verfressenen Retriever Frederik am Halsband festhalten musste-er würde das nie verstehen, dass ein Hund nichts haben wollte und sich bereitwillig opfern, um die Reste zu vernichten.
Sarah trank dann noch eine Tasse Kaffee, probierte vom selbst gebackenen Kuchen, den Hildegard gemeinsam mit den Kindern am Vortag gebacken hatte und verabschiedete sich dann wieder, um zur Klinik zu fahren. Lucky hatte Ben´s Shirt mit in seinen Korb genommen und döste jetzt mit dem Kopf darauf vor sich hin-seine Welt wäre erst wieder in Ordnung, wenn die Familie komplett war.So verging ein eher ereignisloser Tag, Ben war immer noch sediert, man konnte die ersten Drainagen der Bauchwunde ziehen und weil sich die Werte besserten, kamen die behandelnden Kardiologen zu einem Entschluss. „Frau Jäger, wir wissen nicht, wie viel Zeit vergeht, bis das Herz sich von der Myokarditis erholt hat. Allerdings sieht es wirklich gut aus, die Rhythmusstörungen haben fast aufgehört, die Beatmungsparameter sind sehr niedrig und wir würden ihren Mann, falls er weiterhin stabil bleibt, morgen gerne wach werden lassen und extubieren. Früher hat man die Patienten an der ECMO immer tage-bis wochenlang tief sediert, aber heute kommt man davon weg, weil ja die Atemmuskulatur und auch alle anderen Körperfunktionen hinterher viel länger brauchen, um sich zu normalisieren. Allerdings muss er ruhig bleiben-soweit wir nachgelesen haben, neigt er ja nicht unbedingt zu deliranten Zuständen nach Extubationen, aber wenn die Schläuche heraus rutschen würden, wäre es eine Katastrophe. Meinen sie, sie können ihn in der Aufwachphase so weit beeinflussen, dass er sich nicht selbst gefährdet und friedlich bleibt?“, fragten sie und Sarah sagte mit fester Stimme: „Das schaffen wir!“, und wechselte einen zuversichtlichen Blick mit Semir.
Auch Natascha würde am Sonntagmorgen extubiert werden und der Fahrer des Krankenwagens, der das Wochenende frei hatte, saß nun gemeinsam mit ihrer Mutter an Natascha´s Bett und hielt ihre Hand. „Ich habe keine Ahnung warum-aber sie hat mir sofort, als wir uns kennen gelernt haben, den Kopf verdreht und ich weiss jetzt zwar nicht, ob sie für mich dieselben Gefühle empfindet, wie ich für sie, aber ich möchte einfach da sein, falls sie mich braucht!“, erklärte er der Mutter einfach und die lächelte den sympathischen jungen Mann an. Natascha hatte zwar ihre Familie von sich weg gestoßen und in ihrer Sturm- und Drang-Zeit eine Menge Fehler gemacht, aber auch sie hoffte immer noch, dass sie zur Vernunft kommen würde und sie ihre Tochter zurück bekamen-aber jetzt musste die das Ganze erst einmal ohne neurologische Ausfälle überleben. Der junge Mann erzählte ihr auch von Semir´s Heldentat und als der am Nachmittag vorbei kam, um sich nach dem Befinden der jungen Frau zu erkundigen, umfasste die Mutter tief gerührt seine beiden Hände: „Sie haben ihr das Leben gerettet, ich danke ihnen!“, sagte sie und Semir errötete fast ein wenig und beteuerte, dass das doch selbstverständlich gewesen sei.
So verging der Tag, Semir wechselte sich mit Sarah bei Ben ab, der sich weiter stabilisierte, dann fuhr er auch einmal zur KTU, um sich bei Hartmut nach dem Stand seiner Ermittlungen zu erkundigen, aber als er den großen Raum betrat, konnte er seinen rothaarigen Freund erst einmal nirgendwo entdecken. Als er sich suchend umsah, lag der in eine dünne Decke eingewickelt tief schlafend am Boden vor seinen PC´s, während auf dem Bildschirm ein Computerprogramm versuchte das Passwort zu knacken. Leise verließ Semir den Raum wieder-alles brauchte seine Zeit und vielleicht würde ihnen Wanke ja auch anderswo ins Netz gehen.Jerry hatte zwar ein Schädel-Hirntrauma, wie Semir auf Nachfrage erfuhr, aber er fraß, trank und war ein sehr angenehmer Patient und die Tierärzte waren zuversichtlich, dass er sich mit ein wenig Zeit wieder erholen würde.
Milena hatte sich in der Schutzwohnung verschanzt und sah den ganzen Tag fern, um sich die Zeit zu vertreiben und Elisa hatte das Pech, dass der Norovirus Einzug in das Pflegezimmer gehalten hatte. Man führte wegen Bettenmangel eine Kohortenisolierung durch, aber die Frau war als einzige Gehfähige schon fix und fertig und belagerte, neben sich die Thoraxdrainage an einem Wägelchen, die Toilette des Zimmers mit der Brechschale in der Hand, während die drei anderen Damen gewickelt werden mussten und sich teilweise in die Betten erbrachen. Das Pflegepersonal betrat alle paar Stunden grün gewandet mit Kittel, Mundschutz und dichten Handschuhen das Zimmer, machte alle frisch und Elisa heulte vor Schmerzen, Übelkeit und Erschöpfung, wagte es aber nicht, das Klo zu verlassen, bis das Schlimmste vorbei war.
Die Nacht verbrachte Semir erneut zuhause und Sarah nahm auf dem bequemen Mobilisationsstuhl Platz. „Ben-morgen ist dein großer Tag-du darfst wach werden und wir können uns wieder unterhalten!“, flüsterte sie voller Liebe, gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und war dann binnen Kurzem eingeschlafen.
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In Semir´s Haut möchte ich gerade nicht stecken. Er ist sich nicht sicher, ob er nicht selber daran schuld ist, dass seine Familie verschwunden ist und auch Ben entführt wurde, denn man muss leider annehmen, dass irgendwo ein Maulwurf in den eigenen Reihen sitzt, der dafür gesorgt hat, dass die Überwachungsbänder verschwinden, dass der Staranwalt ins Gefängnis zu Schneider kommt usw.
Also muss er auch davon ausgehen, dass bekannt ist, dass er die Chefin verständigt hat und er gibt sich jetzt zumindest eine Mitschuld an dem Ganzen. Auch der Lieferwagen mit dem die drei entführt wurden, hatte ein gefälschtes Kennzeichen-ja da sind Profis am Werk-ich habe Angst! -
Ok-touché
, stimmt absolut! Anmerkung akzeptiert
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Oh verdammt-da hatte ich nicht ordentlich recherchiert, sondern bin wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass es in Köln auch einen Studiengang für Veterinärmedizin gibt- den gibt es aber nicht, da habt ihr völlig Recht. Wir in Bayern fahren sehr gern mit speziellen Problemen unserer Tiere an die Uni München, aber ich werde den Fehler in der Story umgehend berichtigen-und Hauptsache, Jerry wird wieder gesund!
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Jetzt wäre Jenny beinahe am Ziel gewesen, aber nun wird sie plötzlich auf dem Boot eingesperrt und soll wohl in bester Cobramanier in die Luft gejagt werden. Ihr gelingt es einen entscheidenden Hinweis zu finden, bevor sie dann durch ein Flammenmeer ins Wasser fällt und dort bewusstlos wird.
Ein wenig grinsen musste ich wegen dem Rauchmelder-ich denke, da hätte eher ein Feuerlöscher geholfen, denn mehr als Krach machen diese Dinger ja nicht und Jenny hat ja durchaus selber bemerkt, dass es brennt.
Oh in der Klinik stecken auch alle unter einer Decke und jetzt würde ich mich an Jenny´s Stelle aber schnell vom Acker machen, bevor sie in die Gummizelle wandert, denn von dort kann sie dann Semir und Alex mit Sicherheit nicht mehr helfen! -
Die Polizeistreife, die das Motorrad identifiziert hatte, war noch in der Nähe, hatte allerdings noch keinen Einsatzbefehl bekommen. Als Semir sich ausgewiesen und sie näher gerufen hatte, sagte er zu den beiden Beamten: „Es besteht gegen einen Bewohner dieses Hauses der dringende Tatverdacht des Mordversuchs und noch anderer Straftaten, die Verstärkung wird in Kürze eintreffen, aber hier ist ein Tier in Not und deshalb möchte ich euch bitten, jetzt wie ich die Schutzwesten anzuziehen und dann gehen wir rein!“, ordnete er an und sofort folgten die Beamten seiner Order.
Wenig später drückte Semir auf den Klingelknopf und läutete Sturm. Die Beamten standen hinter ihm und hatten die Waffen schussbereit, allerdings rührte sich erst einmal gar nichts. Semir hatte die Gartenumzäunung gemustert-es war problemlos möglich, über die drüber zu kommen, aber als er seinen Finger nicht vom Klingelknopf nahm, ertönte plötzlich eine verschlafene weibliche Stimme aus der Sprechanlage. „Polizei-machen sie bitte die Türe auf!“, forderte Semir voller Autorität und schon ertönte der Summer. Als er mit wenigen Schritten an der Haustür war, öffnete da eine elegante Dame in einem wundervollen Schlafrock, die eindeutig unter dem Einfluss von Medikamenten stand. „Ist etwas mit meiner Tochter?“, lallte sie, aber Semir schüttelte den Kopf. „Ist ihr Mann zuhause und ist das ihr Hund, der da winselt?“, fragte er und drängte sich auch schon an der Frau des Hauses vorbei, die ihn verständnislos ansah und auch nicht protestierte. Gefolgt von den beiden Streifenbeamten, sah er kurz mit der Waffe im Anschlag in alle Zimmer der Villa, deren Ausstattung vor Luxus nur so triefte, aber außer der Frau, die sich inzwischen in einen Sessel in der Diele hatte fallen lassen und Mühe hatte, die Augen offen zu halten, war das Haus leer. Nun ging Semir durch den Seiteneingang in die Garage und während draußen vor der Villa schon die Verstärkung und die Spurensicherung eintrafen, öffnete Semir von innen die unversperrte Garagentür, woraufhin automatisch das Licht anging. Dort standen mehrere Luxusschlitten, unter anderem ein dunkelgrüner Jaguar, ein Stellplatz war frei und am Boden lag der prachtvollste Schäferhund, den Semir jemals gesehen hatte, winselte und schlug einmal matt mit der Rute, als Semir sich vor ihm auf den Knien nieder ließ. Blut lief aus seiner Nase, eine große Wunde klaffte auf seinem Kopf, aber als Semir ihm gut zuredete, ihm die Hand hinstreckte und ihn daran riechen ließ, leckte er kurz darüber und Semir war klar, dass das Tier erstens keine Gefahr darstellte und zweitens dringend tierärztliche Hilfe brauchte.
Plötzlich stand Frau Krüger hinter ihm und sagte: „Wir haben den Haftbefehl und der Richter hat auch einen Durchsuchungsbefehl ausgestellt, Frau Schrankmann war anscheinend sehr überzeugend!“, erklärte sie, um dann den Hund neugierig zu mustern. „Was ist mit ihm?“, fragte sie und Semir erhob sich jetzt. „Das weiss ich nicht-ich sehe nur, dass er dringend in die Klinik muss und genau dorthin werde ich ihn jetzt schaffen. Frau Krüger-ich denke, sie kommen auch ohne mich zurecht!“, erklärte er, vor allem auch, weil er gerade einen Rotschopf entdeckt hatte, der in einem weißen Schutzanzug der SpuSi um die Ecke bog. „Einstein-auch schon wieder im Dienst?“, fragte er und Hartmut nickte. „Immerhin habe ich schon vier Stunden auf dem Sofa gepennt!“, verkündete er und strich sich durch die roten Haare, die in alle Richtungen abstanden. Sein Mitarbeiter hatte ihn verständigt und er würde es sich nicht nehmen lassen, höchstpersönlich die Computer hier im Haus zu sichern.Semir sah sich um, holte eine Wolldecke, die sauber zusammen gefaltet in einem Regal in der Garage lag und bat einen Kollegen, ihm zu helfen. Vorsichtig zogen sie den schwer verletzten Hund, der ruhig und ohne auch nur einen Hauch von Aggression zu zeigen, da lag und nur gelegentlich leise winselte, auf die Decke und trugen ihn dann gemeinsam zu Semir´s Wagen, wo sie ihn sanft auf die Rücksitzbank betteten. Das widersprach zwar allen Vorschriften zum Transport von Hunden, aber Semir pfiff darauf-auch wenn später die Autositze voller Blut wären. „Chefin-sie verständigen mich, wenn sie einen Hinweis auf Wanke´s Verbleib haben, aber ich werde jetzt erst in eine namhafte Tierklinik mit Tag-und Nachtbereitschaft fahren und dann nach Hause. Ich denke nicht, dass ich hier von Nutzen sein kann“, informierte er Frau Krüger und war wenig später um die Ecke gebogen. Nach kurzer Überlegung schaltete er seine Blaulichtleiste an-hier ging es um Leben oder Tod, seiner Meinung nach, war die Einsatzfahrt gerechtfertigt. Als er den Hund in der Klinik abgegeben hatte, wo er sofort versorgt wurde und natürlich stationär bleiben musste, fuhr er nach Hause-er konnte jetzt einfach nicht mehr und brauchte dringend ein paar Stündchen Schlaf. Er rief noch in der Klinik an. Natascha war inzwischen auf die Intensivstation übernommen und stabil und auch bei Ben gab es keine Neuigkeiten, also konnte er beruhigt Feierabend machen. Andrea lag schon im Bett und als Semir sich wenig später an sie kuschelte, drehte sie sich verschlafen zu ihm und eng umschlungen schliefen sie wenig später ein.
Ben und Sarah verlebten eine ereignislose Nacht. Ben war zwar immer noch tief sediert, aber auch Sarah schlief wie ein Stein und als am Morgen die Sonne blutrot über Köln aufging, fühlte sie sich erholt und ausgeruht, aber sofort überkam sie das schlechte Gewissen ihren Kindern gegenüber und sobald eine halbwegs akzeptable Zeit anbrach, rief Sarah zu ihrem Goldstück Hildegard durch. „Ben ist zwar immer noch schwer krank, aber wir haben Hoffnung, dass er das Ganze überleben könnte!“, teilte sie ihr mit und die zuverlässige Kinderfrau, die die Kinder liebte wie ihre eigenen Enkel, sagte voller Freude: „Oh das ist die beste Nachricht, die ich mir vorstellen kann-Sarah, mach dir wegen uns keine Sorgen, wir kommen gut zurecht, nur Lucky mag nichts fressen, aber immerhin trinkt er und weicht den Kindern nicht von der Seite!“, informierte sie die junge Frau und die beschloss daraufhin, sobald es sich ergab zu ihrer Kinderfrau zu fahren und dort nach dem Rechten zu sehen.
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Na das sieht ja richtig gut aus! Caro ist extubiert, reagiert adäquat und über Nacht verbessert sich ihr Zustand so weit, dass sie wieder sprechen und ihren Willen kundtun kann
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Alex die treue Seele weicht ihr nicht von der Seite und schläft sogar ziemlich unbequem im Sitzen an ihrem Bett-das nenne ich wahre Liebe!
Inzwischen glaube ich auch, dass Caro wieder völlig gesund wird-und ihre Ungeduld und die Abneigung gegen Krankenhäuser haben sich wohl auch nicht verändert.
Aber das Witzigste an dem Kapitel war wirklich der Schluss-ja ich als Schwester Rosi würde mich jetzt warm anziehen, denn ich sehe grad die Adern an Semir´s Schläfen anschwellen.
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Ben ist echt ein harter Knochen und das Tragische ist ja eigentlich, dass die ihn prügeln können wie sie wollen-es gibt keinen Spitzel, der Schneider verraten hat, sondern er kam einzig und allein durch seine rücksichtslose Fahrweise ins Visier der Autobahnpolizisten.
Allerdings nimmt die Entführerin, die aber durchaus noch einen Boss über sich hat, wohl keinerlei Rücksicht und die Tatsache, dass sowohl Ben, als auch alle anderen die Gesichter der Verbrecher gesehen haben, ist kein gutes Omen.
Auch mir hat die kindgerechte Erklärung sehr gut gefallen und ich hoffe, dass Ayda-falls sie da noch irgendwie lebend raus kommt, keinen psychischen Schaden davon trägt-so ne Kinderseele ist verletzlich-aber leider so ein Ben-Körper auch! -
Natascha hatte noch tief eingeatmet, auch wenn sie wusste, dass es keinen Sinn machte. Als sie dann in den Fluten versank, hielt sie die Luft an, solange sie konnte. Todesangst und Verzweiflung hatten von ihr Besitz ergriffen, sie versuchte vergeblich irgendwelche Bewegungen zu machen, die sie an die Wasseroberfläche brachten, aber dann musste sie einfach einatmen, das Wasser füllte ihre Lungen sie zappelte noch eine Weile und dann verlor sie das Bewusstsein.
Semir wusste, wie gering seine Chancen waren, Natascha noch lebend zu finden. Es war finster-das einzig Gute war, dass der Rhein aktuell ziemlich wenig Wasser führte und auch die Strömung nicht sonderlich hoch war. Er hatte zwar die Augen geöffnet, als er kopfüber ins Wasser tauchte, konnte aber überhaupt nichts erkennen. Er suchte verzweifelt, kam wieder an die Oberfläche, schnappte nach Luft und wusste, dass mit jeder Sekunde die Möglichkeit, Natascha zu retten, sank. Wieder tauchte er bis zum Boden und plötzlich spürte er einen menschlichen Körper, der schlaff am Grund des Rheins lag. Er packte das schwere leblose Bündel und schwamm mit größter Kraftanstrengung nach oben. Mehrmals dachte er, er müsse sie wieder los lassen, weil ihm jetzt selber die Luft knapp wurde und sein Instinkt ihm zurief: „Schnell nach oben und einatmen!“, aber er wusste nicht, ob es ihm ein zweites Mal gelingen würde, sie wieder zu finden und außerdem zählte jetzt jede Sekunde. So kämpfte er mit dem Mute der Verzweiflung und endlich, endlich durchstieß sein Kopf die Wasseroberfläche und die köstliche Luft füllte seine Lungen.
Semir sah sich orientierend um. Gerade war der helle Mond wieder hinter einer Wolke hervor gekommen und er erblickte die Eisenleiter nur wenige Meter von ihm entfernt, die nach oben aufs rettende Pier führte. Allerdings hatte er alleine kaum eine Chance, Natascha dorthin zu bringen, aber die Zeit drängte! Er zerrte sie hinter sich her, ihr Kopf war durch die Verschnürung immer noch unter Wasser, aber erst brauchte er einen sicheren Halt, damit er dann das Taschenmesser, das er immer in der Hosentasche trug, heraus holen und die Verschnürung kappen konnte. Gleichzeitig begann er laut um Hilfe zu rufen und gerade hatte er die Fesseln aufgeschnitten und auch das Seil mit dem Gewicht daran, das sie in die Tiefe gezogen hatte, da sah er ein Scheinwerferpaar oben am Pier erscheinen. Noch lauter schrie er: „Ertrinkungsunfall-ich bin Polizist, bitte helfen sie mir!“ und da fuhr auch schon das Auto ganz nah an die Betonkante. Jemand stieg aus und der Lichtkegel einer starken Taschenlampe erfasste ihn und Natascha, deren Kopf jetzt zwar über der Wasseroberfläche war, die aber keinerlei Lebenszeichen von sich gab. „Moment ich komme zu ihnen!“, rief nun eine Stimme und während der Mann oben das Jackett seiner Polizeiuniform auszog, gab er schon Anweisungen an seinen Kollegen im Wagen: „Wir brauchen einen NAW und dann komm und hilf uns!“, rief er und kletterte derweil schon die Leiter hinunter. Gemeinsam mit Semir schaffte er es irgendwie, Natascha nach oben zu ziehen und zu schieben und als der Kollege nun auch noch mit anpackte, hatten sie sie relativ schnell auf trockenem Boden und begannen im Licht der Scheinwerfer sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen.
Semir kletterte atemlos hinterher und als er sah, dass seine Kollegen, denen er sich auch gleich zu erkennen gegeben hatte, sehr professionell Erste Hilfe leisteten, der eine Herzdruckmassage machte und der zweite die Atemspende vornahm und sie das junge Mädchen nach den ersten Kompressionen auch kurz zur Seite gedreht hatten, damit wenigstens ein Teil des Wassers aus den Atemwegen laufen konnte, bevor sie weiter machten, rannte er erst zu seiner Jacke, zog das Handy hervor und verständigte Susanne in der Zentrale. „Gib sofort eine Fahndung nach dem dunklen Geländewagen raus. Ich konnte Wanke zwar nicht genau erkennen, aber ich vermute, dass er es war, der Natascha zu töten versucht hat-wir haben sie aus dem Rhein gezogen, sie wird gerade von zwei Kollegen reanimiert und der Täter ist flüchtig!“, informierte er sie kurz und ging dann zu dem jungen Mädchen zurück, das leichenblass, mit blau verfärbten Lippen und Nägeln auf dem Rücken lag und immer noch kein Lebenszeichen von sich gab. Er löste dann den Kollegen ab, der den Thorax komprimierte, denn das war sehr anstrengend und außerdem wurde ihm bei der körperlichen Bewegung dann auch warm. Konzentriert drückte er den Brustkorb etwa 100 Mal pro Minute ein, hörte nach jeweils dreißig Mal kurz auf, bis sein Kollege zweimal Luft eingeblasen hatte und machte dann sofort weiter. Nun fuhr auch schon mit blinkendem Blaulicht der RTW mit dem Notarzt heran und wie es der Zufall so wollte, war zwar der Notarzt ein anderer, aber die Sanitäter dieselben, die gestern Ben versorgt hatten. Der junge Mann, der am Steuer saß, stieg erschüttert aus und flüsterte nur: „Natascha!“, denn die junge Frau war ihm seit seiner vergangenen Nachtschicht nicht mehr aus dem Kopf gegangen und er hatte den ganzen Tag irgendwie sehnsüchtig darauf gewartet, dass sie sich bei ihm meldete.
Gott sei Dank hatten seine beiden Kollegen die Sache auch ohne ihn im Griff und routiniert schnitten sie Natascha´s Kleidung vorne ein wenig auf, legten Defipaddels auf, über die man erst einmal auch das EKG, das leider immer noch eine Asystolie zeigte, ableitete und der eine der beiden übernahm die Thoraxkompression, während der andere eine Infusion, Notfallmedikamente und alles zum Intubieren herrichtete. Plötzlich regte sich Natascha und versuchte schwach zu husten. Der Notarzt, der einen Ambubeutel genommen hatte und bereits mit seinem Stethoskop den Brustkorb abgehört hatte, kommandierte: „Thoraxkompression unterbrechen!“, und tatsächlich-jetzt zeigten die aufgelegten Paddels plötzlich einen zwar noch langsamen und unregelmäßigen Herzschlag, aber sie hatten sie zurück.
Nun konnte auch Natascha´s Verehrer wieder klar denken und beteiligte sich an den Rettungsmaßnahmen. Die junge Frau bekam einen Zugang mit einer Infusion, mehrere Medikamente und wurde sediert. Man intubierte sie, saugte Unmengen an Rheinwasser aus ihren Bronchien, ersetzte die Defipaddels durch normale Elektrodenkleber, schlang eine extra kleine Blutdruckmanschette um ihren Oberarm und legte sie dann auf die Trage, wo man sie, kalt und nass wie sie war, ohne sie zuzudecken, festschnallte. „Wie lange war sie unter Wasser und wann habt ihr angefangen zu reanimieren?“, hatte der Notarzt gefragt und Semir konnte die Zeit zwar nur auf etwa 5-10 Minuten schätzen, denn er hatte natürlich nicht auf die Uhr gesehen, aber sein Kollege hatte die Abläufe, präzise wie ein Computer in seinem Kopf dokumentiert. „Seit Beginn der Reanimation sind acht Minuten vergangen, bis ihr da wart. Die Meldung an die Zentrale, dass man einen Schuss am Hafen gehört hat, erfolgte exakt um 22.16 Uhr, wir waren zufällig gerade in der Nähe und haben nur etwa fünf Minuten gebraucht, um hierher zu kommen!“ und so gab der Notarzt eine Prognose ab, die den jungen Fahrer des RTW und Semir gleichermaßen glücklich machte: „Sie hat angesichts des eiskalten Wassers und der sofort eingeleiteten professionellen Reanimationsmaßnahmen gute Chancen, das zu überleben!“, sagte er, verschwieg aber, dass das reine Überleben und das Outcome, also wie und mit wie vielen körperlichen oder geistigen Behinderungen die Patienten das überstanden, oft ziemlich voneinander abwichen-aber das konnte man eben erst hinterher sagen. Sie würden jetzt mit der jungen Frau in die Uniklinik fahren, sie würde dort untersucht, auf die Intensivstation übernommen und weiter gekühlt werden und dann würde man weiter sehen. Wenn bis morgen keine Krämpfe auftraten und der Kreislauf stabil blieb, hatte sie zumindest eine Chance auf ein normales Leben, die immer wieder kontrollierten Pupillen reagierten nämlich wieder, was direkt nach dem Eintreffen noch nicht der Fall gewesen war.Als der RTW sich in Bewegung gesetzt hatte, merkte Semir, den man gefragt hatte, ob man ihn mitnehmen sollte, was er empört verneint hatte, erst, wie kalt ihm war, obwohl ihm jemand eine glitzernde Rettungsdecke um die Schultern gelegt hatte. Zitternd ging er zu seinem Wagen-der Schlüssel lag immer noch in der Mittelkonsole-holte aus dem Kofferraum die Plastiktüte mit Ersatzkleidung und im Schutze der Dunkelheit zog er sich um, stellte die Heizung auf Vollgas und verabschiedete sich dann von seinen Kollegen. „Ich danke euch-ich schreibe morgen einen Bericht, wie ihr ja auch und haltet bitte hier in eurem Revier die Augen offen-es läuft ja eine Fahndung nach einem dunklen SUV mit dem bekannten Kennzeichen!“, sagte er und ging dann aufs Gas, um zurück zum Haus des Politikers zu fahren. Er glaubte zwar fast nicht, dass der so dumm gewesen war, dorthin zurück zu kehren, aber vielleicht bekamen sie einen Hausdurchsuchungsbefehl und fanden irgendwelche Hinweise darauf, wo er sich wohl verstecken würde.
Die Krüger hatte Frau Schrankmann in ihrem Feierabend gestört, die war ja bereits in den Fall involviert und nachdem sie sich aufmerksam die ganzen Indizien angehört hatte, die darauf hinwiesen, dass der Staatssekretär der gesuchte Maulwurf sein könnte, versprach sie, sich sofort mit dem zuständigen Richter wegen eines Hausdurchsuchungsbefehls in Verbindung zu setzen. Frau Krüger verabredete sich mit Semir an der bekannten Adresse, wo eine Streife inzwischen das „beschlagnahmte“ Motorrad zweifelsfrei identifiziert hatte und als Semir wenig später als Erster vor dem hochmodernen Prunkbau auftauchte, hörte er ein klägliches Winseln aus der Garage.
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Als der Politiker die gefesselte Natascha durch den überdachten, aber zum Garten hin offenen Durchgang geschoben hatte, war plötzlich wie ein Schatten Jerry herbei gesprungen und hatte sich grollend vor die beiden hingestellt. „Jetzt reagierst du, du blöde Töle-und wo warst du, als dieses Früchtchen bei uns eingestiegen ist?“, herrschte Wanke seinen Hund an und wollte ihm einen Fußtritt verpassen, damit er Leine zog, aber da bohrten sich plötzlich messerscharfe Zähne durch den dünnen Stoff der Anzughose in seinen Unterschenkel. Völlig überrascht und mit einem Schmerzenslaut ließ der Politiker Natascha los und auch wenn sie wusste, dass es vermutlich völlig sinnlos war, versuchte sie in den Garten zu fliehen. Sie war schon beinahe an der Mauer angekommen, aber wegen der Fesselung konnte sie sich ja nicht hochziehen und begann hektisch nach etwas Umschau zu halten an was sie die Fesseln lösen oder abstreifen könnte, während Jerry sich fester im Bein seines Herrchens, das für ihn kein Rudelführer war, verbiss. Der war jetzt außer sich vor Zorn und Schmerz, schrie erfolglos: „Aus!“ und schleppte sich mit dem am Bein hängenden Hund in die Garage. Dann hörte die entsetzte Natascha nur noch ein kurzes Jaulen und als sie kurz danach der blutende Politiker humpelnd einholte und zurück zur Garage schleppte, sah sie dort den prachtvollen Hund, der versucht hatte, ihr zu helfen, leblos am Boden liegen, daneben ein schweres Radkreuz, mit dem der Politiker zugeschlagen hatte. Wieder einmal lag sie dann in einem Kofferraum, automatisch öffnete und schloss sich das Garagentor und der dunkle Geländewagen setzte sich in Bewegung.
Natascha begann lautlos zu weinen. Die Tränen flossen ungehindert aus ihren Augen, denn sie wusste, sie würde in Kürze sterben, wenn nicht ein Wunder geschah. Holger Wanke würde sie mitleidlos ertränken wie eine junge Katze, der war ein absolut skrupelloser Mensch, der normalerweise zwar die Drecksarbeit lieber delegierte, aber in ihrem Fall würde er, wütend wie er war, vermutlich eine Ausnahme machen. Sie war doch noch so jung und wollte nicht sterben-sie wollte einen tollen Mann und eine Familie haben und nachdem sie ihren Mr. Sexy ja nicht haben konnte, war sie durchaus bereit gewesen, sich den jungen Krankenwagenfahrer näher anzuschauen, ihre Handynummern hatten sie ja getauscht. Sie hatte gedacht, ihr Leben noch vor sich zu haben, aber weil sie so blöd gewesen war, würde sie ihren 20. Geburtstag wohl nicht mehr erleben. Während der Wagen um viele Ecken bog, wurde Natascha hin und her geworfen, dann nahm er Fahrt auf, um einige Zeit später langsamer zu werden und anzuhalten. Als der Kofferraum sich öffnete, hörte Natascha den Rhein plätschern und ohne noch einen Versuch zu machen, abzuhauen-es war sowieso sinnlos, ließ sie zu, dass der groß gewachsene Mann rasch und geschickt mit einem Nylonseil ihre Beine an die Arme fesselte und das Radkreuz, das er anscheinend mitgenommen hatte, daran fest band. Natascha versuchte alles Flehen in ihren Blick zu legen, aber sogar als er den Knebel aus ihrem Mund nahm, denn die Designerkrawatte konnte man sonst zu ihm zurück verfolgen, kam sie nicht mehr dazu, um Gnade zu bitten, denn schon hatte er sie hoch gehoben-sie wog ja fast nichts- und mit einem lauten Platschen verschwand sie in den Fluten und wurde auch sofort zum Grund des eisig kalten Rheins gezogen.Semir war dem Geländewagen unauffällig und mit einigem Abstand gefolgt. Seine Gedanken überschlugen sich. Was war, wenn Natascha gar nicht in dem Fahrzeug war, sondern irgendwo beim Haus auf Beobachtungsposten saß? Was-wenn nur zufällig ein ähnliches Motorrad auf der Straße des Villenviertels abgestellt war und Wanke völlig unschuldig war? Immerhin war das sein eigener und ganz privater Verdacht, den er noch in keinster Weise untermauern konnte-nur sein Bauchgefühl sagte ihm, dass hier etwas verdammt faul war und eben dieses Gefühl, dem er im Laufe der Jahre gelernt hatte, zu vertrauen, bläute ihm jetzt auch ein, dass es wichtig war, das voraus fahrende Fahrzeug nicht zu verlieren, aber eben auch nicht entdeckt zu werden. Er schaltete die Freisprechanlage ein und sprach in den Hörer: „Cobra 11 an Zentrale-Susanne, ich verfolge einen dunklen Geländewagen, das Kennzeichen deckt sich mit einem der von dir Ermittelten. Vor dem Haus, dessen Adresse du mir gegeben hast, steht auf der Straße ein Motorrad abgestellt-vielleicht könnte eine Streife nachsehen, ob es das als gestohlen gemeldete ist-ich war nicht nahe genug, um das Kennzeichen erkennen zu können. Sag mir Bescheid, wenn du Neuigkeiten hast!“, bat er und musste dann aufpassen, dass der dunkle Wagen ihn nicht abhängte, der war nämlich gerade Richtung Rhein abgebogen.
Wenn Semir jetzt ebenfalls in diese Firmenzufahrt fuhr, würde er mit Sicherheit entdeckt werden, denn das hier war im Bereich des alten Rheinhafens, der zwar in einigen Teilen bereits als Eventmeile umgebaut war, aber in dem es immer noch verlassene Lagerhäuser, dunkle Piers und unheimliche Ecken und Winkel gab. Auf jeden Fall hatte der Wagen vor ihm die Fahrt verlangsamt.Semir hielt hinter einem Gebäudevorsprung an und spähte nach vorne. In etwa 200 m Entfernung war der Fahrer des Wagens, dessen Motor nun abgestellt war, ausgestiegen, um das Fahrzeug herum gegangen und hatte den Kofferraum geöffnet. Semir dessen Bauchgefühl auf einmal höchste Gefahr signalisierte, verließ ebenfalls sein Fahrzeug, nachdem er den Motor abgestellt hatte und schlich im Schutz der Dunkelheit, sich hinter Gebäudevorsprüngen verbergend, näher. Plötzlich sah er nur schemenhaft, wie ein kleiner leichter Körper hochgehoben und mit Schwung in den Rhein geworfen wurde, wo er sofort in den dunklen Fluten versank. Um Himmels Willen! Das war Natascha gewesen-und sie lebte noch, er hatte ihre Bewegungen in einem kurzen Augenblick im Mondlicht gesehen, bevor sie mit einem Platschen versank.
„Stehen bleiben-Polizei!“, schrie er nun, während der Fahrer schon wie der Blitz in seinen Wagen gestiegen war und den Motor gestartet hatte. Semir rannte so schnell er konnte Richtung der Stelle, wo Natascha versenkt worden war. Er hatte zwar seine Waffe gezogen, aber es gab jetzt Wichtigeres als den Mörder zu stellen. Der erschrak, als er die Stimme des Richtung Pier spurtenden Polizisten hörte, gab dann aber Gas und schoss mit aufheulendem Motor auf ihn zu, um ihn zu überfahren. In letzter Sekunde gelang es Semir mit einem Hechtsprung zur Seite zu kommen, aber als er sich blitzschnell am Boden liegend umdrehte und auf den Reifen des fliehenden Fahrzeugs zielte, verfehlte er ihn leider und wandte sich dann sofort wichtigeren Dingen zu. Er zog auf die letzten Meter seine Jacke aus, in der sich auch das Handy befand, schmiss sie auf den Boden und sprang dann ohne nachzudenken in die schwarzen Fluten, ziemlich genau an der Stelle, wo er Natascha hatte versinken sehen.In der Klinik war Sarah kurz aufgewacht, als ihre Kollegen Ben erneut Blut abnahmen, ihn absaugten und anders hin legten, damit er keine Druckstellen bekam. Sie wollte eigentlich aufstehen und mithelfen, aber das Intensivteam hinderte sie daran. „Sarah-wir schaffen das ganz alleine-spar deine Kräfte, er ist stabil!“, bekam sie gesagt und als sie ihr wenig später die aktuellen Werte mitteilten, seufzte sie zufrieden auf. Ben hatte eine reelle Chance das Ganze zu überleben, etwas, was sie noch am Nachmittag für fast unmöglich gehalten hatte! „Schatz-ich weiß dass du zwar schläfst, mich aber doch irgendwie hören kannst-du wirst das schaffen und mich nicht als Witwe mit zwei kleinen Kindern zurück lassen, Tim und Mia-Sophie brauchen ihren Papa!“, flüsterte sie während sie ihn wieder berührte und ihre Augen schloss. Durch ihre aufgelegte Hand ließ sie alle Energie zu ihm strömen, die sie erübrigen konnte und das war wieder eine ganze Menge, denn die Hoffnung war zurück.
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Natascha dachte nach, aber da kam ihr schon der Zufall zu Hilfe. Der Politiker öffnete die Terrassentür seines modernen Arbeitszimmers und trat ins Freie, um zu rauchen. Nebenbei telefonierte er mit einem Helfershelfer aus der Unterwelt und erkundigte sich nach dem Türsteher, aber aktuell wusste sein Gegenüber nicht, wo der zu finden war, wollte sich aber darum kümmern. „Er hat von mir einen Auftrag bekommen-wenn er ihn nicht übers Wochenende erledigt, gebe ich ihn an dich weiter-und ich zahle gut, man müsste ein paar Leute aus dem Weg räumen!“, bekam der Gangster am anderen Ende der Leitung zu hören.
Der Politiker war derweil ein paar Schritte in den Garten gelaufen und als seine Aufmerksamkeit kurz von Geräuschen auf der Straße abgelenkt wurde, huschte Natascha ins Haus. Sie verbarg sich im dunklen Nebenzimmer, dass da eine Verbindungstür war und kein Licht brannte, hatte sie von außen schon gesehen und sie würde nun warten, bis der Politiker sein Arbeitszimmer verließ, dann nach Beweisen suchen und von dort aus Semir verständigen. Kurze Zeit später ging der Politiker tatsächlich ins Wohnzimmer zum Rest seiner Familie und Natascha begann-interessiert von Jerry von außen durch die Scheibe beobachtet- die Unterlagen und Aktenordner zu durchsuchen. Sie fand auch Telefonlisten auf denen Nummern von Unterweltcharakteren und Spielhölleneignern standen, aber deren Besitz war ja nicht strafbar, vermutlich würde man doch Aussagen von Zeugen brauchen, aber da kannte sie eigentlich einige. Gerade hatte sie beschlossen, nun zum Telefon zu greifen und Semir´s Nummer, oder alternativ die der Polizei zu wählen, da ging plötzlich die Tür des Arbeitszimmers auf und der Politiker stand vor ihr.
Nach wenigen Sekunden hatte er seine Überraschung überwunden und noch bevor Natascha fliehen konnte, die sich schon Richtung Terrassentür aufgemacht hatte, war er mit zwei Schritten bei ihr, hielt ihr mit einer Hand den Mund zu, damit sie nicht um Hilfe rufen konnte und umklammerte mit dem anderen Arm ihren Oberkörper. Der Politiker war ein durchtrainierter Mann, der im Keller seines Hauses einen eigenen Fitnessraum hatte und die zarte junge Frau hatte keine Chance, sich gegen ihn zu wehren. Bevor sie sich versah, hatte er sie mit seiner Krawatte geknebelt, ihre Hände auf den Rücken gefesselt und sie kurzerhand für einen Moment am massiven Schreibtisch angebunden. Dann trat er in den Flur, sicherte, ob da nicht Frau oder Tochter umherschwirrten, aber als er sah, dass die Luft rein war, rief er laut: „Ich muss nochmal kurz weg!“, in den Raum und packte dann Natascha und drängte sie, obwohl sie sich verzweifelt wehrte und zu treten versuchte, Richtung Garage, die eine überdachte Verbindung zum Haus hatte. „Das war ein großer Fehler, Mädchen-ich kenne dich, du mich aber leider auch und deshalb wirst du jetzt ein kühles und endgültiges Bad im Rhein nehmen!“, zischte er voller Zorn.„Was ist euch denn nur eingefallen?“, sagte Semir müde und vorwurfsvoll zu Andrea. „Natascha sollte doch ein bisschen von der Bildfläche verschwinden-da ist so eine Einkaufscentereröffnung genau der richtige Ort dafür!“, maulte er sarkastisch und Andrea hätte sich jetzt selber ohrfeigen können-natürlich, er hatte ja nur zu Recht! „Aber seis drum-es ist wie es ist, ich würde vorschlagen, ich bringe euch jetzt schnell nach Hause und ihr erzählt mir unterwegs, ob euch irgendwas an Natascha´s Verhalten, bevor sie verschwunden ist, aufgefallen ist!“, bat er und Andrea sah ihn liebevoll an. Auch wenn er mit seinem südländischen Temperament manchmal kurz aufbrauste, aber Semir war nie nachtragend und sie wusste inzwischen selber, dass sie einen Fehler gemacht hatte, als sie Natascha mitgenommen hatte. Sie hätten entweder alle miteinander zuhause bleiben, oder alternativ hätte sie mit den Kindern alleine aufbrechen sollen, aber hinterher war man immer klüger und sie hatte einfach nicht nachgedacht. „Wie geht es Ben?“, warf sie noch kurz ein, aber als nun ein leichtes Lächeln über Semir´s Züge flog, fiel ihr regelrecht ein Stein vom Herzen. „Ihm geht es besser-aktuell besteht keine akute Lebensgefahr, er wird von einer Art Kunstherz versorgt und liegt im Narkoseschlaf. Sarah ist bei ihm und ich hatte mich jetzt eigentlich auf ein kühles Bier und mein Bett gefreut, aber jetzt hoffen wir eben, dass ich Natascha schnell finde und das dann nachholen kann!“, berichtete er und jetzt erzählte Andrea minutiös, wie der Abend abgelaufen war, dass sie aus der Ferne die Kinder auf der Hüpfburg beobachtet hatten, als plötzlich Natascha´s Aufmerksamkeit von irgendetwas abgelenkt worden war und die dann auf einmal verschwunden war. „Andrea-denk nach-wer oder was war in eurer Nähe, als sie gegangen ist?“, fragte er eindringlich, aber Andrea schüttelte verzweifelt den Kopf: „Semir-ich kanns dir nicht sagen, ich grüble ja selber schon die ganze Zeit darüber nach!“, teilte sie ihm unglücklich mit und nun waren sie Zuhause angekommen. „Ich komme sobald wie möglich nach-tschau!“, verabschiedete Semir seine Familie und ging dann aufs Gas, um zum Einkaufszentrum zurück zu fahren, wo inzwischen die Chefin auf ihn wartete.
„Ich habe bereits eine Fahndung nach der Honda heraus gegeben und alle möglichen Leute befragt, aber niemand hat etwas gesehen. Der junge Mann, dessen Motorrad-äh- beschlagnahmt wurde, hat noch ausgesagt, dass sie in Richtung Westen davon gefahren ist, aber ansonsten fehlen uns sämtliche Anhaltspunkte!“, berichtete die Chefin unglücklich, während sie mit Semir gemeinsam durch das Einkaufszentrum schlenderte. Die Hüpfburg wurde gerade abgebaut und nachdem die Feierlichkeiten vorbei waren, die Eröffnungsangebote verkauft waren und die Läden nacheinander ihre Tore schlossen, waren immer weniger Menschen unterwegs. Plötzlich wurde Semir´s Blick von einer Tafel gefesselt, die gerade zusammen geklappt wurde. „Nachmittags-feierliche Eröffnung durch Staatssekretär Wanke vom Innenministerium, untermalt von Livemusik der bekannten Kölner Karnevalsband „ROXY“-stand da und nun ratterte es in Semir´s Kopf. Moment mal-ein Staatssekretär hatte sicher ein Büro im Innenministerium und was war, wenn das der große Unbekannte wäre? Er drehte sich aufgeregt zur Chefin um und teilte ihr seinen Verdacht mit. „Wir brauchen eine Wohnadresse, zugelassene Fahrzeuge und so weiter-ich werde allerdings erst einmal allein dorthin fahren-wenn wir falsch liegen, gibt es sonst sicher politische Verwicklungen und auf den Ärger können wir dankend verzichten!“, fügte er noch hinzu und die Chefin nickte nachdenklich mit dem Kopf und hatte schon zum Telefonhörer gegriffen und die Zentrale angerufen, wo Susanne inzwischen wieder die Nachtschicht angetreten hatte. Sie gab den Auftrag durch und dennoch dauerte es eine Weile, bis Susanne die gewünschten Informationen heraus gefunden hatte. „Der Typ hat seine Daten genauso gut gesichert, wie Fort Knox, aber ihr wisst ja, ich kenne da Mittel und Wege…“, hatte Susanne dazu gesagt und dann alles durch gegeben.
Inzwischen war kaum mehr Verkehr im nächtlichen Köln und nachdem Semir die Adresse ins Navi eingegeben hatte, startete er sofort in Richtung Wohnadresse, die tatsächlich Richtung Westen lag. Als er wenig später dort eintraf-er hatte es sich verkniffen mit Blaulicht zu fahren, um niemanden auf sich aufmerksam zu machen-bog gerade ein dunkler Geländewagen aus der Garageneinfahrt. Semir musste sich entscheiden-wollte er das Haus observieren, oder sollte er dem Wagen folgen. Aus dem Augenwinkel sah er eine Honda mit Helm auf dem Sitz am Straßenrand abgestellt in Stückchen weiter vorne und er konnte zwar in der Dunkelheit das Kennzeichen nicht erkennen, aber sein Bauchgefühl sagte ihm einfach, was zu tun war. Vorsichtig und unauffällig folgte er mit einigem Abstand dem Wagen, der zügig in Richtung Rhein fuhr.
In der Klinik hatte Sarah noch einmal geholfen, Ben zu lagern, hatte sich dann im Waschraum die Zähne geputzt und war anschließend wie paralysiert auf die Thekla gekrochen, die ihre Kollegin ganz nahe neben Ben´s Bett geschoben und dort arretiert hatte. Eine Hand auf seinem Brustkorb liegend, der sich gleichmäßig hob und senkte, schloss Sarah die Augen und war eingemummelt in eine kuschlige Decke, wenig später vor Erschöpfung eingeschlafen und auch Ben´s Organismus begann damit, mit Hilfe der Antibiotika gegen die Keime, die sein Herz zu zerstören drohten, anzukämpfen.
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Jenny ändert wieder ihre Strategie und diesmal ist sie noch nicht zurück im Reich der Träume-jetzt hoffe ich mal, sie findet Semir und Alex jetzt schnell!
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Hello Captainfrog!
Good Morning! And now an answer for your question: If you read on Wikipedia you can see, that " Die Arche" is an christian Institution, who helps poor children in Germany. Another Actors as Günther Jauch, Susanne Sideropoulos and many other people support this institution, too.
Have a nice day! -
Oh je-Ben tut mir soo leid-der kriegts ja richtig dicke und wird leider auch so fest gehalten, dass er sich nicht wehren kann-außerdem setzt ihm seine Gehirnerschütterung immer noch heftig zu.
Die Entführerin denkt, dass die Polizei etwas über Nicholas Schneider weiss-ach herrje-daher weht der Wind! Und nachdem der ja tatsächlich nur wegen seiner rücksichtslosen Fahrweise ins Visier von Semir und Ben gekommen ist, gibt es auch keine Antwort auf die Fragen der brutalen Dunkelhaarigen. Aber mir macht es auch verdammte Sorge, dass die ihre Maske abgenommen hat-das bedeutet doch, dass sie nicht vorhat, Ben wieder laufen zu lassen! -
Natascha heftete sich so unauffällig wie möglich an die Fersen des Politikers. Ihr war auf einmal klar geworden, dass Semir und Ben vermutlich keine Ahnung davon hatten, dass er der Mann war, der zur Zeit in der Kölner Unterwelt die Fäden in der Hand hielt. Er hatte ihren Mr. Sexy schwer verletzen lassen und dem Türsteher, den sie noch gestern als Freund und Beschützer gesehen hatte, den Auftrag gegeben, sie alle umzubringen, vermutlich um seine Identität zu verschleiern. Vielleicht wusste er nichts davon, dass sie erkannt hatte, wer er war und so musste sie jetzt einfach die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, heraus zu finden, wo er hinging und dann irgendwie Semir zu verständigen.
So drängte sie sich durch die Menge, durch welche der Mann von den Securitys, nachdem er seinen Rundgang durchs Einkaufszentrum- gefolgt von Pressevertretern und anderen Honoratioren- beendet hatte, zum Parkplatz geleitet wurde, wo er auf dem extra mit seinem Namen ausgeschilderten Teilbereich, auf dem nur Luxuskarossen standen, seinen Jaguar geparkt hatte. Man öffnete verschiedene Absperrketten für ihn und Natascha sah sich jetzt hektisch um,verdammt, wie sollte sie ihm ohne Auto folgen? Aber das Glück kam ihr zu Hilfe, gerade stieg ein junger Mann von seiner Honda CBR 125 ab,das war genau die Maschine, auf der sie mit 16-auf 80 ccm gedrosselt-ihren Mopedführerschein gemacht hatte und noch bevor er richtig reagieren und den Schlüssel abziehen konnte, hatte sie ihm den Helm aus der Hand gerissen und ihm zugerufen: „Ich bin von der Autobahnpolizei und muss deine Maschine kurz beschlagnahmen. Du kriegst sie zurück, wir finden deine Adresse über die Halterermittlung raus!“ Schon hatte sie sich den viel zu großen Helm über den Kopf gestülpt und war davon gebraust-einen verdatterten Neunzehnjährigen zurück lassend, der gerade meinte, seinen Ohren nicht zu trauen. War das jetzt real, dass diese- so wie sie aussah Fünfzehnjährige-bei der Polizei war, oder war er gerade einer besonders dreisten Diebin aufgesessen? Nach kurzer Überlegung beschloss er, den nächsten Polizisten zu suchen, die ja bei so einem Event zahlreich vertreten waren und dem seine Story zu erzählen-der würde ihm dann schon helfen, seine Honda wieder zurück zu bekommen!Natascha wäre schon in der ersten Kurve beinahe gestürzt-hui, so ohne Drosselung ging diese Maschine ab wie eine Rakete- aber wenn sie vorsichtig Gas gab, beherrschte sie sie trotzdem ganz gut und schlängelte sich jetzt elegant durch den Kölner Abendverkehr. Kurz hatte sie den Jaguar aus den Augen verloren, aber jetzt stand er an der Ampel in einer langen Schlange und möglichst unauffällig reihte sie sich einige Fahrzeuge hinter ihm ein. So kam es, dass wenig später der Politiker, ohne irgendetwas von seiner Verfolgerin zu bemerken, in seine Garageneinfahrt in einem Kölner Villenviertel einbog. Nochmals hatte er vergeblich versucht, den Türsteher zu erreichen, aber dass der jetzt in der Pathologie weit aufgeschnitten und ohne innere Organe und Gehirn, die separat untersucht wurden, auf dem Tisch lag und obduziert worden war, konnte er schließlich nicht ahnen. Als er ins Haus ging, das von einer großen Mauer umgeben war und dessen Tor sich automatisch öffnete und schloss, eilte sein Schäferhund schwanzwedelnd auf ihn zu, aber mit einem kurzen scharfen Wort schickte er ihn weg, so dass der mit hängender Rute stehen blieb. Man hatte dem Politiker gesagt, dass so ein mannscharfer Schutzhund die beste Alarmanlage wäre und er hatte sich sich das bestens ausgebildete Tier deswegen angeschafft. Der hatte seine Hütte im Garten und bekam natürlich auch täglich das beste Futter, aber ansonsten vegetierte die arme Kreatur ohne Liebe, Rudelanschluss und Anerkennung so vor sich hin und konnte nur sehnsüchtig ins Innere des Hauses blicken, machte aber trotzdem einen super Job und hatte von Paparazzi über potentielle Einbrecher schon so manchen in die Flucht geschlagen.
Nun aber saß plötzlich jemand oben auf der Gartenmauer, der ihn freundlich ansprach-doch das war in seinen Augen noch ein Kind und Jerry liebte Kinder. Er war in einer Familie aufgewachsen, bis er zu einem Ausbilder gegangen war und dieses Mädchen hatte überhaupt keine Angst vor ihm, das roch er sofort. Als sie nun zu ihm in den Garten sprang, wäre es vermutlich sein Job gewesen, sie zu verbellen, zu stellen und fest zu halten, oder sogar zu beißen bis er das Kommando: „Aus!“ bekam, aber so genoss er lieber die Streicheleinheiten, die von Herzen kamen und lauschte den lobenden Worten, die seiner armen Hundeseele doch so gut taten. Natascha, die manchmal auch das Gefühl hatte, wie ein streunender Hund zu sein, hatte immer schon eine Affinität zu Schäferhunden gehabt, ihre Großeltern hatten früher einen besessen, den sie sehr geliebt hatte und so beobachtete sie nun mit der Hand auf dem Kopf des eindrucksvollen Tieres, das bei ihr zum Lamm mutiert war, was der Politiker in seinem Arbeitszimmer so trieb und nebenbei zerbrach sie sich den Kopf, wie sie jetzt am besten Semir verständigen könnte.Der junge Mann hatte inzwischen einen Polizisten aufgetrieben und als der „Autobahnpolizei“ und die Story hörte, nahm er kurzerhand sein Funkgerät und ließ sich mit der Zentrale dieser Dienststelle verbinden. Frau Krüger hatte eben nach Hause gehen wollen, aber als fast gleichzeitig Andrea´s Meldung einging, dass und wo Natascha verschwunden war und zugleich der Diebstahl oder die fragliche Beschlagnahmung des Motorrads gemeldet wurden, zählte sie eins und eins zusammen, veranlasste zuerst einmal, dass keine Anzeige aufgenommen wurde und versicherte dann dem aufgeregten jungen Mann, dass er sein Motorrad zurück bekommen würde, um sich in der Folge ans Telefon zu hängen, um Semir zumindest Bescheid zu geben, auch wenn der vermutlich die Nacht bei Ben verbringen würde.
In der Klinik war inzwischen Ruhe im Patientenzimmer eingekehrt. Man konnte zügig die Katecholamine reduzieren, Ben´s Blutgase, vor allem der ph-Wert , der schon gefährlich abgefallen war, hatten sich wieder normalisiert und der Schrittmacher musste nur noch selten den Herzschlag wieder in den Takt bringen, weil die externe Pumpe die Hauptarbeit leistete und dadurch das schwer kranke Herz entlastete. Die Blutungen in die Bauchdrainagen waren im grünen Bereich und es sah so aus, als bestünde wenigstens im Moment keine akute Lebensgefahr mehr, was der Kardiologe auch nochmals bestätigte, bevor er sich in den wohlverdienten Feierabend verabschiedete.
Sarah fielen jetzt beinahe die Augen zu und ihre Kollegin sagte freundlich: „Sarah-ich kann dir gerne die Thekla, also den bequemen Mobilisationsstuhl mit Bettzeug bringen, damit du bei deinem Mann übernachten kannst, aber für zwei Nachtlager haben wir leider keinen Platz!“, und so war Semir gerade voller Erleichterung auf dem Weg nach Hause, als er erst Andrea´s WhatsApp-Nachricht las und nur Minuten später die Chefin ihn anrief. Ein uniformierter Kollege wachte für alle Fälle vor dem Intensivzimmer und Semir, der selber jetzt völlig erschöpft war und gerne heim gefahren wäre, wendete nun und machte sich auf den Weg zum Einkaufszentrum, wo eine schuldbewusste Andrea mit zwei müden und quengligen Kindern auf ihn wartete, nachdem sie zuvor alles nach Natascha abgesucht hatte. -
Puh-das war sehr realistisch beschrieben, wie sich so eine heftige Gehirnerschütterung anfühlt.
Mann, Ben dachte erst noch, dass Semir ihn an seine Patenonkelpflichten erinnern wollte und hat deswegen nicht zurück gerufen. Oh Mann, aber jetzt hat er den Dreck im Schächtele, wie wir hier in Nordschwaben sagen. Er wurde entführt, hat mega Kopfschmerzen, vermutlich wegen seiner Gehirnerschütterung und muss sogar noch kotzen. Aber immerhin-er ist zwar leicht bis mittelschwer beschädigt, aber er lebt-allerdings hoffe ich sehr, er hat keine Hirnblutung!
Aber jetzt wird mir himmelangst-was haben die Entführer gerade gesprochen und welches Schicksal wurde ihm, Andrea und Ayda zugedacht?-und warum wurden sie überhaupt mitgenommen-Semir hat doch alles getan, was sie verlangt hatten-aber davon weiß Ben ja noch nichts!
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Das sieht nicht gut aus! Ob Timo die schweren Verletzungen überleben wird, steht in den Sternen, aber hier ist einfach alles dumm gelaufen. Auch Timo hat sich ja wohl nicht an die Anordnungen gehalten und ist im Auto geblieben, um Verstärkung zu rufen. Aber sowas passiert einfach und wer hat da größeres Verständnis als Semir und Ben, die ja bekannt für ihre Alleingänge sind.
Schwandt führt sich erst mal in alter Manier auf und sucht einen Schuldigen. Ben gibt ihm contra, aber überraschenderweise ergreift Gregor, der sich sonst lieber bedeckt im Hintergrund hält, nun plötzlich Partei und wirft dem Dienststellenleiter dessen persönliche Schwächen vor-bravo, gut gemacht!
Und jetzt sollen sie mal lieber zusehen, dass sie Jenny befreien, Patrick schnappen und die Sache mit Kevin aufklären, als sich gegenseitig zu zerfleischen! -
@Actionheld 2.0
Why PN?
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