Beiträge von susan

    So, hab mir gerade den Trailer mit Musikuntermalung rein gezogen-das hat auch von der Länge her total gepasst!
    Ich bin gespannt auf deine neue Story und auch wenn das Ganze noch sehr undurchsichtig ist und der Amoklauf auch viel Potential für alle möglichen Spekulationen bietet-ich bin schon glücklich, dass sowohl Kevin als auch Semir und Ben wieder dabei sind-ich auch-als Leser und Feeder!

    Manchmal merkt man erst was man verloren hat, wenn man es nicht mehr hat. Auch Kevin muss diese Lektion lernen, aber in dieser Nacht fordert er das Schicksal heraus. Gott sei Dank nimmt ihn kein LKW mit-erstens weil ich Kevin nicht hergeben will und zweitens denke ich auch an den armen LKW-Fahrer, der dann mit der Schuld leben müsste, völlig ohne Vorsatz und ohne Chance sich zu wehren, einen Menschen getötet oder zumindest schwer verletzt zu haben.
    Gut für Kevin gelten sicher mildernde Umstände, denn seit dem Gespräch mit Jenny ist für ihn nichts mehr so, wie es einmal war. Inzwischen reflektiert er auch seine Handlungen und sieht da erstaunlich klar. Ich bin froh darüber, dass er wenigstens die Reise nach Südamerika, um Annie zu helfen, nicht bereut-das wäre jetzt noch die größte Ironie, wenn er da nicht dahinter stehen würde und auch wenn so mancher von uns seine Beweggründe nicht nachvollziehen kann-er tut es und das ist das Wichtigste, um mit sich selber ins Reine zu kommen.
    Andererseits-Kevin ist jung, wieder gesund, er hat einen Beruf und er hat das Alkohol- und Drogenproblem schon einmal überwunden. Warum sollte er das nicht mit Unterstützung von außen ein zweites Mal schaffen und seinem Leben wieder einen Sinn geben, der über Rache an den Mördern seiner Schwester hinaus geht?
    Und ich denke-es ist auch schicksalhaft, dass gerade Semir und Ben diejenigen sind, die ihn besoffen von der Mittelleitplanke pflücken-vielleicht gibt es genau da jetzt ein Gespräch und eine Entscheidung-aber dafür müssen wir uns vermutlich bis zu deiner nächsten Geschichte gedulden!

    Lieber Campino, vielen Dank für diese Story, die mir in gewohnter Qualität und mit viel psychologischen Momenten, Emotionen und auch gut recherchierten Fakten die letzten Monate versüßt hat.
    Danke dass du uns Kevin zurück gebracht hast, wenn auch nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben-aber das bist halt einfach du, Campino :D .
    Allerdings hast du einen Prolog geschrieben-jetzt hätte ich persönlich noch gerne einen Epilog-oder du beantwortest die noch offenen Fragen, z. B. : "Wird Timo wieder gesund?" oder "Gibt es noch eine Rückkehr für Kevin zur Kölner Autobhanpolizei? Kommen Jenny und Timo zusammen, oder gibt es doch eine Versöhnung für Kevin und Jenny?" gleich in der nächsten Geschichte-wobei du da ja ein Experiment angekündigt hast-ich bin gespannt!

    Wanke wurde es plötzlich schwindlig und wie kurz nach der Antibiotikainfusion bemerkte er, dass er am ganzen Körper ein wenig anschwoll und sein Herz zu jagen begann. „Ruhig bleiben-nicht aufregen-das vergeht schon wieder! Die haben dir doch Medikamente dagegen gegeben, die werden sicher gleich helfen!“, versuchte er sich selber ein zu reden. Obwohl seine Hände immer dicker wurden und er kaum mehr richtig greifen konnte, vollendete er sein Werk. Jetzt hatte er alle brisanten Daten auf den Stick gezogen und auch wenn es immer mühsamer wurde, löschte er systematisch die Dateien auf dem Rechner des Ministeriums. Wenn er nicht so schlecht Luft kriegen würde, hätte er laut gelacht! Er würde jetzt dann in aller Seelenruhe, sobald es ihm ein bisschen besser ging, aus dem Ministerium spazieren-nein noch viel besser-er würde sich aus der Tiefgarage einen Dienstwagen nehmen. Als Mitarbeiter mit der höchsten Sicherheitsfreigabe verschaffte ihm seine Codekarte Zugang zu allen Bereichen des Ministeriums-so auch zu dem Büro, in dem die Dienstfahrzeuge verwaltet wurden und wo die Schlüssel und Fahrzeugpapiere lagen. Seine Daten waren sicher, den Stick würde er am Flughafen notfalls einfach in den Mund nehmen-eine wasserdichte Hülle war dabei, auf den Caymans und auch in anderen Staaten hatte er Onlinekonten, so dass er von überall her auf seine Millionen zugreifen konnte. Er würde sich jetzt erst einmal ins Ausland absetzen-wohin musste er sich noch überlegen, aber aktuell tendierte er zu Südamerika oder Südostasien, das würde er am Flughafen entscheiden, wenn er vor Ort war. Mit Geld konnte man sich dort alles kaufen und wenn er da war, würde er sich entweder ein neues Imperium aufbauen, oder aus der Ferne doch noch seine Kölner Kontakte pflegen und die Erlöse aus den Spielsalons und den Bordellen, an denen er beteiligt war, absahnen. Freilich würde das vielleicht nicht mehr in dem Maße laufen wie bisher, weil ja die Insiderinformationen zu den Polizeiaktivitäten dann fehlten, aber seine Schäfchen hatte er schon lange im Trockenen, nur die Gier nach immer mehr und mehr Geld und Macht hatte verhindert, dass er sich aus dem Geschäft zurück zog. Vermutlich war es vernünftig, erst einmal ein paar Kilometer zwischen sich und das Ministerium zu bringen, den Wagen zu wechseln und sich mit einer neuen Identität, für die er aus dem Tresor in seinem Büro vorhin schon den vorbereiteten gefälschten Diplomatenpass geholt hatte, dann endgültig von einem holländischen oder belgischen Flughafen aus abzusetzen. Mit seinem Auftreten, dem Wissen, wie es bei Diplomatenreisen an den Flughäfen so abging und einer entsprechenden Menge Bargeld, das sich ebenfalls im Tresor befunden hatte und mit dem man den einen oder anderen unschlüssigen Angestellten schmieren konnte, wäre es ein Leichtes noch heute oder spätestens morgen aus Europa zu verschwinden.

    Seine Familie ließ er leichten Herzens zurück-bei seiner Frau war er nur deshalb geblieben, weil es einfach bequem war. Liebe empfanden sie schon lange nicht mehr füreinander, für seine körperlichen Bedürfnisse hatte er ja seine leichten Mädchen und wie es mit seiner missratenen Tochter weiter ging, konnte er eh nicht mehr beeinflussen. Das hatte er jetzt über viele Jahre versucht- ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen, mit dem Erfolg, dass sie immer mehr über die Stränge schlug-nein die sollte jetzt selber zusehen, wie sie zu Recht kam! Finanziell abgesichert waren die beiden, da musste er kein schlechtes Gewissen haben-wobei so etwas wie Gewissen hatte er vermutlich noch nie besessen. Was er wirklich bedauerte war, dass er jetzt seine Doppelidentität aufgeben musste. Wie oft hatte er sich voller Hochgefühl heimlich ins Fäustchen gelacht, wenn er in der Arbeitsgruppe des Innenministers zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens gemeinsam mit den anderen über die Person des großen Unbekannten, der er doch selber war, spekuliert und dabei falsche Fährten gelegt hatte.

    Verdammt-war das heiß hier und der Hemdkragen war ebenfalls viel zu eng! Wanke lockerte ihn, öffnete das Fenster und lehnte sich hinaus, um frische Luft zu schnappen. Da sah er etwas, oder vielmehr jemanden, mit dem er jetzt nicht gerechnet hatte. Verdammt-woher hatte dieser Gerkhan erfahren, dass er im Ministerium war, denn so blöd war er nicht-aus keinem anderen Grund als ihn zu schnappen, stand der kleine türkische Autobahnpolizist, den er zunächst unterschätzt hatte, dort unten. Allerdings war er in eine Diskussion mit dem Schoßhündchen des Innenministers vertieft und wie er aus der Körpersprache der beiden erkennen konnte, war der picklige junge Bursche, an dem der erste Mann des Landes NRW aus irgendeinem Grund einen Narren gefressen hatte, nicht bereit, Gerkhan Zutritt zu gewähren. Das war seine Chance-er musste so schnell wie möglich verschwinden!

    So beeilte sich Wanke, dem inzwischen jeder Schritt schwer fiel, den Computer noch herunter zu fahren, denn niemand brauchte zu wissen, was er im Ministerium zu erledigen gehabt hatte. Dann verließ er eilig sein Büro, durchquerte das Vorzimmer und stieg in den Fahrstuhl. Im ersten Stock verließ er ihn wieder und gerade als Semir den Haupteingang betrat, verschwand Wanke, der inzwischen massive Atemprobleme und Schwindelattacken hatte, im Büro der Fahrzeugverwaltung. Dort griff er sich den erstbesten Schlüssel und die Mappe dazu und erst als er wieder im Aufzug stand, sah er überhaupt auf die Papiere, welchen Wagen er genommen hatte. Es war ein VW Passat mit einigen PS unter der Haube und kaum hatte er die Tiefgarage erreicht, die er wieder nur mit der Codekarte öffnen konnte, sah er auch schon sein Fluchtfahrzeug, das unweit der Ausfahrt stand. Es war sicher die Aufregung, aber Wanke klopfte das Herz bis zum Hals, als er die Tür des Autos öffnete, mehr in den Wagen taumelte, als einzusteigen und dann losfuhr. Gott sei Dank-Volkswagen waren sozusagen selbsterklärend und wer einmal einen gefahren hatte-und wer hatte das in seinem Alter nicht-der kannte alle. An der Säule vor der Ausfahrt steckte er wieder seine Karte und verließ dann mit durchdrehenden Reifen die Tiefgarage.

    Semir war inzwischen in Wanke´s Büro eingetroffen. Sowohl vom Vorzimmer, als auch vom Büro selber standen die Türen als einzige im Flur weit auf, so dass Semir nur einen flüchtigen Blick auf das Türschild hatte werfen müssen, um fest zu stellen, wo der flüchtige Verbrecher sich aufgehalten hatte-seine Ahnung war richtig gewesen! Gerade als er überlegte, wo Wanke wohl stecken könnte, denn er war ja schließlich in der letzten Viertelstunde nicht an ihm und dem Ministeriumsmitarbeiter vorbei gekommen, da hörte er einen Motor aufheulen und als er aus dem Fenster blickte, raste gerade ein dezenter dunkelblauer VW-Passat aus der Tiefgaragenausfahrt, bog in die am Sonntag wenig befahrene Friedrichstrasse ein und entfernte sich schlingernd Richtung Fürstenwall-der nächsten Hauptstraße.
    Semir stieß einen Fluch aus, rannte wie von der Tarantel gestochen wieder die Treppen hinunter und wurde von einem erstaunten Jüngling, der gerade mit dem inzwischen eingetroffenen Hartmut eine Diskussion führte, hinaus gelassen. Er sprang in seinen Wagen, den er einfach am Straßenrand abgestellt hatte, bat Hartmut lokale Verstärkung zu rufen und raste hinter dem blauen Passat her. Verdammt-wenn der einen Vorsprung bekam, hatte er keine Chance, ihn zu erwischen, aber zu seinem Erstaunen sah er, dass der Wagen seine Fahrt schon verlangsamt hatte und nun, immer noch schlingernd, durch Nebenstraßen Richtung Rhein fuhr. Verdammt-hatte Wanke getrunken oder was war sonst los? Wenn Semir und Ben üblicherweise ein Auto mit so einer unsicheren Fahrweise auffiel, holten sie das schnurstracks aus dem Verkehr und meistens hatten die Insassen ordentlich getankt oder standen unter Drogeneinfluss. Wanke hatte nun schon ein paar geparkte Autos gestreift und als Semir sich unmittelbar hinter ihm befand, ließ er die Leuchtschrift laufen, die den Fahrer in Spiegelschrift zum Anhalten aufforderte, aber das Auto schleuderte geradewegs weiter Richtung Rhein. Semir überlegte kurz, aber dann setzte er an dem Wagen vorbei und als der Fahrer auch nun keine Anstalten machte anzuhalten, trat er auf die Bremse und wenig später krachte Wanke auch schon auf sein Heck. Oh je-das würde wieder Ärger mit der Chefin geben, aber Semir blickte nun überhaupt nicht mehr durch! Von den Umrissen her, musste das Wanke sein, der dort am Steuer saß, aber der hatte jetzt nicht mehr probiert zu flüchten. Semir bremste das Fahrzeug an seiner Stoßstange nun ein wenig aus, was aber gar nicht so einfach war, denn der Fahrer dahinter stand anscheinend auf dem Gas und der Passat war seinem BMW vermutlich an Gewicht überlegen und an Leistung ebenbürtig. Semir wurde mit seinem BMW in die Grünanlagen neben dem Rhein geschoben, aber wenn er nichts unternahm, würden Wanke und er geradewegs in den mächtigen Fluss fahren, der wegen der heftigen Regenfälle der letzten Wochen gerade viel Wasser führte. Noch hatte er eine Chance, wenn er Gas gab und einlenkte und da sah er auch schon den mächtigen Alleebaum. Unbarmherzig schob der Passat mit gleichmäßiger Kraft den BMW voran, obwohl Semir mit dem Bremsfuß beinahe das Bodenblech durchbohrte, aber jetzt trat der kleine Türke plötzlich das Gaspedal durch, schoss auf den Millimeter genau in letzter Sekunde an dem Baum vorbei, um gleich darauf einen Dreher hin zu legen und auf der schmalen Straße neben dem Rheinufer zum Stehen zu kommen, während der Passat mit der Beifahrerseite voll gegen den Baum krachte und der Motor ein letztes Mal aufheulte, bevor er ausging.

    Semir sprang aus dem Wagen und entsicherte im Losspurten schon seine Waffe. Verdammt-was hatte der Verbrecher vor- und noch während Semir todesmutig zur Fahrertür rannte, verfluchte er sich, dass er keine schusssichere Weste trug. Sicher war Wanke gefilzt worden, bevor er in Untersuchungshaft kam, aber niemand konnte wissen, ob der nicht eine Waffe in seinem Bürotresor deponiert hatte! Als Semir aber nun mit gezückter Pistole die Beifahrertüre aufriss, bot sich ihm ein schrecklicher Anblick.

    Wanke war wieder aufgeblasen wie ein Luftballon-wie in der Klinik- und sah der Person, die er vorher gewesen war, kaum mehr ähnlich. Die blutunterlaufenen Augen blinzelten nur noch durch winzige Schlitze, Wanke war aschfahl und rang mühsam nach Luft. Semir zückte sofort sein Handy, gab seine Position durch und alarmierte über die Notrufzentrale einen Notarztwagen. In der Ferne hörte er auch schon die Martinshörner der Einsatzfahrzeuge, die vermutlich Hartmut gerufen hatte. Allerdings konnte jetzt nur noch ein Arzt Wanke helfen und nachdem Semir die Kollegen umgeleitet hatte, überlegt er, was er für den Mann tun konnte. Freilich war der ein Mörder und aktuell vermutlich der meist gesuchte Verbrecher in Köln und Umgebung, aber er war auch noch ein Mensch und befand sich in einer hilflosen Lage. Semir zog ihn hinter dem Steuer hervor ins Freie und legte ihn behutsam in der Wiese ab. Er überlegte verzweifelt, was er noch tun könnte, aber ihm fiel weiter nichts ein, als sich einfach neben den Sterbenden zu knien, seine aufgeschwollene Hand zu halten, den Puls, der schwach vor sich hin raste, zu fühlen und einfach da zu sein. Ein paar wenige mühsame Atemzüge entwichen noch dem Wesen, das einmal ein gutaussehender Staatssekretär gewesen war und dann war es vorbei. Semir begann zwar mechanisch mit Herzdruckmassage und auch seine uniformierten Düsseldorfer Kollegen, die nur Minuten später eintrafen, unterstützten ihn dabei. Der kurz darauf eingetroffene Notarzt führte zwar die Reanimation mit seinem Team fort, spritzte auch vielerlei Medikamente, nachdem er am Hals einen Zugang gelegt hatte und nahm sogar eine Notfallkoniotomie, im Volksmund Luftröhrenschnitt genannt, vor, aber nach fast einer halben Stunde verzweifelten Kampfes stellte er die Wiederbelebungsmaßnahmen ein, sah auf die Uhr und sagte: „Zeitpunkt des Todes: 15.03 Uhr!“

    Semir fühlte keinen Triumph, keine Genugtuung, auch wenn Wanke vielleicht bekommen hatte, was er verdient hatte. Er hätte ihn lieber in Ossendorf die nächsten Jahrzehnte weg gesperrt gesehen, aber so zu sterben war mit Sicherheit schrecklich und das wünschte man niemandem. Bei der Durchsuchung der Leiche fand Semir auch in dessen Hosentasche einen Stick und tütete den vorsichtig ein. Vermutlich würde Hartmut darauf die Daten finden, die sie so brennend interessierten, aber erst jetzt wurde es Semir bewusst-es war vorbei! Auch wenn Wanke vielleicht noch irgendwelche Helfershelfer gedungen hatte, die seine Rache vollenden sollten-spätestens wenn es sich in der Szene herum gesprochen hatte, dass er tot war-und dafür würde er sorgen- war klar dass es dafür keine Bezahlung mehr gab und war deswegen für einen Verbrecher ohne eigene Motivation uninteressant. Alles was sie bisher heraus gefunden hatten, deutete darauf hin, dass Wanke ein Einzelkämpfer gewesen war, der auch keinen engen Vertrauten hatte und die Daten, die sie jetzt gesichert hatten, würden hoffentlich diese These bestätigen. In diesem Augenblick traf auch Frau Krüger ein, während Hartmut, der Richter, Frau Schrankmann und der Ministeriumsmitarbeiter sich inzwischen in Wanke´s Büro umsahen.

    Der Notarzt stellte gerade noch eine Bescheinigung aus-der Totenschein als offizielles Dokument konnte frühestens zwei Stunden nach dem Tod ausgestellt werden, aber das würde dann der Gerichtsmediziner übernehmen. „Die Todesursache war ein schwerer anaphylaktischer Schock mit nachfolgendem Herz-Kreislaufstillstand. Wie sie mir ja erzählt haben, war unser Patient vermutlich auf ein Antibiotikum hochgradig allergisch, weswegen auch nach der Erstbehandlung die Übernahme auf die Intensivstation erfolgte. Manchmal lässt die Wirkung des hoch dosierten Cortisons bereits nach, obwohl noch Allergene im Blut kreisen und dann kommt es zur gefürchteten Zweitreaktion. In der Klinik hätte man das beherrschen können, aber so hat er sich durch seine Flucht sozusagen unwissentlich selber gerichtet. Sogar wenn er bei den ersten Symptomen wie der Schwellung, dem Engegefühl im Hals und dem Herzjagen den Notruf gewählt hätte, hätte man ihm helfen können, aber so war es einfach zu spät!“, klärte er die Anwesenden auf und während nun die Düsseldorfer Spurensicherung vor Ort tätig wurde und Semir schuldbewusst auf seinen BMW wies, winkte die Chefin ab. „Ausnahmsweise will ich dazu jetzt einmal gar nichts sagen-sie haben mit ihrer mutigen Tat zwar nicht das Leben des Verbrechers, aber doch vermutlich die wichtigen Daten gerettet und dem Steuerzahler viele Ausgaben erspart. Ich denke in diesem speziellen Fall wird da niemand deswegen böse sein, außerdem bin ich mir sicher, dass das unsere Werkstatt prima wieder hin kriegt. Kommen sie-ich bring sie nach Hause!“, bot sie ihm an, aber Semir schüttelte den Kopf. „Ich muss jetzt erst einmal zu Ben und danach werde ich mich von Andrea abholen lassen!“
    So nahm die Chefin Semir nach einem kurzen Abstecher ins Ministerium mit nach Köln und Hartmut hatte die ehrenvolle Aufgabe, später den Richter und Frau Schrankmann heim zu bringen.
    Semir merkte erst jetzt wie hungrig er war und kaufte sich in der Krankenhauscafeteria noch schnell einen Snack, bevor er sich auf den Weg Richtung Intensivstation machte, um dort die Lage zu sondieren.

    Jetzt habe ich wieder ein klein wenig Hoffnung!
    Ben schafft es sich ein wenig zu bewegen, isst und trinkt ein bisschen und lenkt sich dann, Aida zuliebe, mit Geschichten Erzählen und zuletzt auch Singen ab. Das funktioniert bei ihm vermutlich wie bei der Geburt-da versucht man auch, sich durch Entspannungsübungen und Atemtechniken von den Schmerzen, die sonst übermächtig sind, weg zu fokussieren und irgendwie geht das auch-allerdings nur eine Weile. Ben braucht auch den Schlaf so dringend, ich war froh, dass er mit den Klängen des Beatlessongs auf den Lippen eingeschlafen ist-das passt irgendwie zu ihm. <3
    Allerdings bin ich auch unschlüssig, was Andrea tun sollte-vielleicht verstreicht so die letzte Chance zur Flucht, aber andererseits kann Ben mit Sicherheit in seinem Zustand nicht mit und ich wage nicht daran zu denken, was die Hexe wohl mit ihm anstellen würde, wenn sie bemerkt, dass Andrea und ihre Tochter geflohen sind. ;(

    Ja so könnte so ein Gespräch ablaufen. Jenny´s Vertrauen ist angekratzt, wenn nicht sogar zerstört und das ist normalerweise die Basis für eine Beziehung. Und die Frage nach dem Kind- ;( -allerdings könnte Kevin jetzt auch denken, Jenny hätte es abtreiben lassen!
    Ob Kevin in der Dienststelle nochmals Fuß fassen kann? Ich weiss nicht-und dass er skrupellos sein kann, wussten wir bereits vorher. Und wenn die Hemmungen wegfallen, kann jeder von uns ein moralisches A.... sein, da darf man sich nichts vormachen. Im Stirnhirn befinden sich die Zentren für Moral, Eigenkontrolle, Skrupel und Humor, wenn dieser Bereich verletzt wird, mutieren wir alle zu Kampfmaschinen oder teilnahmslosen Waschlappen.
    Ben soll jetzt entscheiden, ob er jemals wieder mit Kevin zusammen arbeiten kann-ich denke das würde möglich sein, aber trotzdem wär nichts mehr so wie früher.

    Semir war inzwischen am Ministerium eingetroffen. Von der Chefin und auch Hartmut war weit und breit nichts zu sehen. Semir besah sich den Haupteingang-da stand ein Kartenlesegerät und zusätzlich eine Tastatur, mit der man einen Zahlencode eingeben musste. Das Glas der Eingangstüre war Panzerglas, drinnen befand sich eine weitere Sicherheitsschleuse und ohne Zugangsberechtigung würde man schon eine Panzerfaust brauchen, um das Gebäude zu betreten. Semir hatte zwar noch keine Spur von Wanke gesehen, aber wie ein Jagdhund wusste er mit unertrüglicher Sicherheit, dass sein Zielobjekt hier irgendwo in der Nähe war. Wanke hatte einigen Vorsprung und vermutlich war er gerade dabei, dort drinnen alle Beweise zu vernichten. An der Türscheibe hing der Aufkleber eines Sicherheitsdienstes, der das Objekt betreute und Semir wollte gerade die Nummer wählen, da kam ein pickliger junger Mann im Maßanzug, der gerade seinen Wagen in der Tiefgarage abgestellt hatte, auf ihn zu.

    „Wer sind sie und was suchen sie hier?“, fragte er und obwohl er sich bemühte, selbstsicher und souverän zu wirken, schwang in seiner Stimme ein gewisse Unsicherheit mit. „Gerkhan, Kripo Autobahn-ich bin einem Verdächtigen auf der Spur, der sich mutmaßlich in diesem Gebäude hier befindet und gerade wichtige Beweise vernichtet!“, antwortete Semir wie aus der Pistole geschossen und zückte seinen Dienstausweis, den der junge Mann gründlich begutachtete. Ah das war sicher der Ministeriumsmitarbeiter, den man aus dem Frei geholt hatte, um die Türen zu öffnen und die Durchsuchung zu beobachten und auf seine Nachfrage, bejahte das der junge Mann.
    „Machen sie mir bitte auf-ich muss versuchen Wanke aufzuhalten, bevor der alle Unterlagen bei Seite geschafft hat!“, bat Semir, aber der junge Mann entgegnete: „Erst muss ich ihren Durchsuchungsbefehl sehen!“ und nun versuchte Semir ihm zu erklären, dass er an den Unterlagen selber aktuell kein Interesse habe, dafür aber einen flüchtigen Straftäter verfolgte.
    „Hören sie-lassen sie mich rein und dann können sie mich alternativ begleiten, oder auch hier draußen auf die Oberstaatsanwältin, meine Vorgesetzte Frau Krüger und den EDV-Sachverständigen warten. Ich bin an den Daten nicht interessiert, nur an dem Mann, der die hier verborgen hat. Es geht hier auch um Zeit, denn mit jeder Minute, die wir hier draußen vertun, verschwinden vielleicht mehr Beweise-falls Wanke wirklich dort drin ist!“, sprach er mit Engelszungen auf den Anzugträger ein.
    Der wurde nun hellhörig: „Dann wissen sie also nicht einmal sicher, ob der Staatssekretär sich überhaupt in dem Gebäude befindet?“, fragte er misstrauisch und nun hätte sich Semir am liebsten selber geohrfeigt. „Nun die Indizien sprechen dafür-mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist er da drin!“, versuchte er den Mann zu überreden, aber der hatte nun seinen Entschluss gefasst: „Nur mit Durchsuchungsbefehl-wir halten den Dienstweg ein!“, sagte er und baute sich regelrecht vor der Eingangstüre auf-etwas was einfach nur lächerlich wirkte. „Korinthenkacker-Sesselfurzer“, ach mit was für Ausdrücken Semir den Jüngling innerlich bedachte, aber nach außen hin blieb er wenigstens oberflächlich freundlich und griff nun zu seinem Handy.

    „Frau Krüger-wie weit sind sie-und vor allem, wo bleibt die Oberstaatsanwältin mit dem Durchsuchungsbefehl? Hier hindert mich ein Ministeriumsmitarbeiter gerade daran, das Gebäude ohne diesen Wisch zu betreten, dabei ist Gefahr im Verzug!“, rief er in den Hörer und leider musste ihm seine Vorgesetzte mitteilen: „Es wird noch ein wenig dauern-in Anbetracht der Brisanz dieser Sache möchte der Richter, der den Durchsuchungsbefehl ausgestellt hat, der Beweismittelsicherung jetzt doch persönlich beiwohnen und kommt gemeinsam mit Frau Schrankmann. Aber das ist schon ein älterer Herr, der muss sich erst umziehen und vermutlich seine Katze füttern, die Blumen gießen oder was auch immer, sie verstehen!“, teilte sie ihm-selber mit Ungeduld in der Stimme- mit und Semir hätte jetzt am liebsten laut zu fluchen begonnen. „Chefin-ich muss da rein, sonst gibt es keine Beweise mehr zu sichern, weil Wanke, dieser aalglatte Typ-so wie ich ihn kennengelernt habe-die bis dahin fein säuberlich vernichtet hat und dann wahrscheinlich noch mit ner Staatskarosse zum nächsten Flughafen fährt, seinen Diplomatenpass zückt und auf Staatskosten nach Südamerika verschwindet!“, malte er aufgeregt seine Zukunftsvisionen aus. „Ich schaue, was ich machen kann-Herr Freund müsste-im Gegensatz zu uns- übrigens auch bald bei ihnen eintreffen, ich melde mich wieder!“, beruhigte ihn Frau Krüger, die schon an der Stimme ihres Kriminalhauptkommissars hörte, dass der kurz vorm Explodieren war. Dann wählte sie die Nummer von Frau Schrankmann, die vertraute sich dem Richter an und der letztendlich sprach dann mit dem Innenminister persönlich.

    Während Semir nun begonnen hatte, aufgeregt vor dem Ministerium hin- und her- zu laufen, setzte der junge Mann einen arroganten Gesichtsausdruck auf. Das wäre ja noch schöner-man hielt den Dienstweg ein, richtete sich nach den Vorschriften und briet keine Extrawürste, wo würde man denn sonst hinkommen-sie lebten schließlich in einem Rechtsstaat, der nur funktionieren konnte, wenn jeder sich an die Gesetze und Regeln hielt! Dann allerdings läutete sein Telefon und er stand beinahe stramm, als er sah, wer ihn da anrief. „Herr Innenminister!“, stammelte er ins Handy und dann nickte er und beeilte sich zuzustimmen: „Natürlich-ich werde Herrn Gerkhan auf der ganzen Linie unterstützen-einen schönen Nachmittag noch!“, sagte er und als Semir ihn nun lauernd ansah, zückte er seinen Mitarbeiterausweis, der in Verbindung mit einem Zahlencode die Tür öffnete. „Sie dürfen mit mir mitkommen!“, sagte er dann in einem Ton, der huldvoll klingen sollte, aber sobald sich die Türe öffnete, schoss Semir wie ein bissiger Terrier an ihm vorbei und rief: „Wo genau ist Wanke´s Büro?“ und als er noch hinterher gerufen bekam: „Zweiter Stock!“, erklomm er schon im Laufschritt die Treppe.

    Wanke hatte den Taxifahrer entlohnt, der ihn in einer Seitenstraße unweit des Ministeriums heraus gelassen hatte. Gott sei Dank hatte man ihm seine Brieftasche gelassen und so ging er die paar Schritte zum Haupteingang des Ministeriums, steckte die Karte, gab den Zahlencode ein und eilte dann zu seinem Büro. Dort fuhr er seinen PC hoch, zog einen USB-Stick aus einer Schublade und begann gerade damit, die Daten darauf zu ziehen, da fuhr plötzlich seine Hand zum Hals-um Himmels Willen-was war da los?

    Ben hatte vor sich hin gedämmert bis Sarah angerufen hatte. Sein Verstand weigerte sich eigentlich, die Situation zu begreifen, zu unwirklich war das Ganze, aber wenn er die Augen öffnete und die Pumpe neben seinem Bett sah, dazu die blutgefüllten Schläuche, die aus seinen Leisten ragten und das Geräusch der Kreiselpumpe dazu hörte, wurde ihm immer wieder von neuem klar, in was für einer beschissenen, wenn nicht sogar aussichtslosen Situation er sich befand. Er war einerseits völlig matt und mutlos, dann aber auch wieder voller Zorn. Warum musste gerade ihm sowas passieren? Er hatte, wie vermutlich jeder Mensch auf der Welt, schon öfter eine Erkältung und auch einmal eine echte Grippe gehabt. Da ging es einem ein paar Tage schlecht, dann besserte sich der Zustand ganz von alleine und nach zwei Wochen war das Ganze meistens vergessen. Aber diese unendliche Schwäche, die ihn umfangen hielt, war damit gar nicht zu vergleichen. War das Leben, wenn sich das nicht änderte überhaupt lebenswert? Und wie fühlte es sich an, mit einem fremden Herzen zu leben oder ging das alternativ überhaupt, dauerhaft auf so eine Maschine angewiesen zu sein?

    Zudem zwickte sein Bauch und wenn er ehrlich war, durchzuckte ihn gerade in der Zwischenwelt zwischen Schlaf und Wachheit immer wieder die Erinnerung an die Stunden im Keller, als Sarah mit der Hand in ihm vor ihm gekniet war und er eigentlich mit dem Leben schon abgeschlossen hatte. Welche Frau sonst würde sowas noch für ihren Mann tun und auch wenn es gelegentlich auch zwischen ihnen Unstimmigkeiten gab-ihre tiefe Liebe war ihre gemeinsame Basis. Lohnte es sich nicht, alleine dafür zu kämpfen? Trotzdem hatte er eine Weile alleine sein wollen, aber als er dann das Telefon gebracht kriegte und Sarah ihm von der Erkrankung der Kinder berichtete, fühlte er sich plötzlich hilflos und verlassen-jetzt musste er alleine da durch und auch Semir jagte Verbrecher-er hatte schon am Rande mitgekriegt, dass einer der Täter geflohen war, nur war ihm das gerade ziemlich egal. Außerdem machte er sich auch Sorgen um seine Kinder-die waren noch so klein und er wusste, dass die leicht an Austrocknung sterben konnten. Als er sich deswegen ein wenig aufregte, bekam er wieder einen schmerzhaften Stromschlag und so traute er sich danach fast nicht zu atmen und zu bewegen, aus lauter Angst vor einer erneuten Elektrofolter. Das Pflegepersonal und die Ärzte waren sehr nett und gaben ihm auch Schmerzmittel, aber gegen diesen plötzlichen und heftigen Schmerz in der Brust und am ganzen Körper half auch kein Opiat und so lag jetzt ein vor Angst und Sorgen völlig verkrampfter dunkelhaariger Polizist in seinem Bett und hätte am liebsten wie im Raumschiff Enterprise gesagt: „Scotty-beam mich weg!“, denn wenn seine aktuelle Lage nicht unwirklich und futuristisch war-welche dann?

    Der arme, arme Ben! Eigentlich würde ich ihm wünschen, dass er wieder in die Bewusstlosigkeit abtauchen kann, aber so leicht macht sein Körper es ihm leider nicht und er leidet unendliche Qualen!
    Mann ich kann mir die Szene da im Schuppen wahnsinnig gut vorstellen und gerade Aida, wie sie seine Stirn abwischt bringt mich damit fast zum Heulen, so rührend stelle ich mir das vor. Auch Ben versucht stark zu sein-für Aida und nur gut, dass Andrea die Stichverletzung verbunden hat, damit hat sie zumindest einen weitern Blutverlust verhindern können. Aber was ist in Ben´s Bauch kaputt oder auch sonst überall-kann er das überhaupt überleben ;( -ich habe Angst!

    Ja es ist viel geschehen in den Monaten, nachdem Kevin nach Kolumbien aufgebrochen ist. Obwohl er nun ganz offiziell wieder in den Polizeidienst zurück kehren kann, liegt dennoch sein ganzes Leben in Scherben und nichts ist mehr so, wie es vorher war.
    Wenigstens macht Kevin diesmal nicht den Fehler von früher, alles in sich hinein zu fressen, sondern öffnet sich der Chefin. Na ja bis auf die Notlüge mit der Notwehr halt-damit hat Jenny ihn auch zeitlebens in der Hand, aber ich wage sowieso zu bezweifeln, dass sie ihn nochmals zurück nehmen wird. Vor allem bleibt da immer ein bitterer Beigeschmack-ich glaube ich wäre einfach nicht begeistert, wenn mein Freund mich verlässt und nach Südamerika abhaut, nur um seiner Verflossenen zu helfen. Auch wenn ihn das vielleicht ehrt, aber Annie hatte sich den Schlamassel dort unten durch ihren Drogenkonsum wirklich selber eingebrockt! Jetzt ist das gemeinsame Baby tot, Timo schwebt in Lebensgefahr und ich kann Semir durchaus verstehen, dass sich seine Begeisterung in Zukunft mit dem schwierigen Kevin weiter zusammen zu arbeiten in Grenzen hält. Nur was soll nun aus ihm werden? ;(

    Oh je-da ist ja wirklich ein großer Coup-was zum Teufel auch immer- geplant, wenn da gleich mehrere Nationen mitmischen. Ich muss mich da Trauerkloß anschließen-ich weiß auch nicht, wer von den Verbrechern der Gefährlichste ist und vom großen Boss kennen wir auch nur den Vornamen.
    Die Lage für unsere Gefangenen ist aber wirklich ziemlich aussichtslos-Ben und Andrea sollen auf jeden Fall umgebracht werden, bei Aida sind sie sich noch nicht ganz schlüssig, aber fest steht, dass wir es mit absolut gefährlichen und skrupellosen Verbrechern zu tun haben, für die ein Menschenleben überhaupt nichts zählt.
    Mann hoffentlich findet Semir bald eine Spur, sonst sehe ich schwarz für unsere Geiseln! ;(

    „Herr Freund-ich konnte Frau Schrankmann davon überzeugen, beim zuständigen Richter einen Durchsuchungsbefehl für Wanke´s Büro im Innenministerium zu beantragen. Allerdings wird ein Mitarbeiter des Ministeriums dabei sein, damit keine vertraulichen Daten an die Öffentlichkeit gelangen-so ist jetzt der Deal. Wir setzen gerade Himmel und Hölle in Bewegung, der Innenminister persönlich wurde informiert, aber der ist sowieso erschüttert, weil er davon ausgehen muss, dass einer seiner engsten Mitarbeiter ein Wolf im Schafspelz ist. Er beharrt allerdings darauf, dass die Unschuldsvermutung gilt, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist. Er hält es zwar für ausgeschlossen, dass es Wanke gelungen sein könnte die Computer des Landes, die ja von einer eigenen EDV-Abteilung gewartet und betreut werden, für illegale Zwecke zu missbrauchen, aber wie Frau Schrankmann dann richtig argumentiert hat-wenn nichts zu finden ist, ist das ja ein weiteres Argument, das für den Verdächtigen spricht. Der ist allerdings vor kurzem von der Intensivstation geflohen und das Universitätsklinikum wird gerade nach ihm durchkämmt. Eine Tatsache die eher seine Schuld beweist, aber Gerkhan ist dran und so können wir uns darauf konzentrieren, in Düsseldorf nach Beweisen zu suchen. Machen sie sich bitte sofort auf den Weg, wir treffen die Oberstaatsanwältin dann vor dem Ministerium-sie bringt den Durchsuchungsbefehl mit- und warten darauf, dass uns Zutritt gewährt wird“, ordnete sie an und Hartmut stieg wenig später in seinen Wagen, in dem alle notwendigen Utensilien bereits verstaut waren.

    Gerade hatte Semir sich voller Erleichterung versichert, dass es Natascha soweit gut ging und Stefan auch bei ihr war und auf sie acht gab. Die uniformierten Kollegen waren eingetroffen und zwei davon hatten den Attentäter bereits zu einem Polizeifahrzeug gebracht, von wo er erst einmal ins Präsidium zur erkennungsdienstlichen Behandlung gebracht und später verhört werden würde. Man hatte das Krankenhaus nach außen abgeriegelt und jeder männliche Besucher oder Mitarbeiter, der die Klinik verlassen wollte, wurde kontrolliert. Der hauseigene Sicherheitsdienst durchkämmte systematisch das Krankenhaus und Semir war guter Dinge, dass sie Wanke bald wieder festnehmen konnten.
    Als der Stationsarzt, der sich erst einmal noch um andere Patienten gekümmert hatte, dann endlich mit einer frischen Tasse Kaffee ins Arztzimmer ging, um dort mit seinem Papierkram weiter zu machen, bemerkte er erst, dass sein weißer Arztkittel und ein Stethoskop fehlte. Er vermeldete das und Semir gab per Funk an alle Kollegen weiter, dass man gezielt nach Wanke als Arzt verkleidet suchen sollte. So mancher Weißkittel wurde zu seiner Verwunderung kontrolliert, aber der Flüchtige blieb verschwunden. Nach einer Weile kam eine Schwester zu Semir. Man hatte Wanke´s Foto auf die Tablets der Polizeibeamten geschickt, ein paar auch ausgedruckt und herum gezeigt und sie vermeldete, dass der Mann im Arztkittel ihr auf dem Mitarbeiterflur begegnet war, als sie von der Nachbarstation gekommen war, um sich ein Medikament auszuleihen. „Ich hätte nie bezweifelt, dass es sich um einen höher gestellten Arzt handelt-er war freundlich, hat aber Autorität und Kompetenz ausgestrahlt!“, berichtete sie und Semir seufzte. „Ich hatte die Tür aufgeschlossen und sie ihm sogar noch aufgehalten. Er hat sich zielstrebig dem Ausgang genähert-das war aber noch bevor die Polizeiwagen eingetroffen sind, ich habe da nämlich zufällig aus dem Fenster gesehen!“, vermeldete sie und jetzt wurde Semir hellhörig. Konnte es Wanke gelungen sein, die Klinik zu verlassen, bevor sie das Krankenhaus abgeriegelt hatten? Und wenn ja-wie war er weiter geflohen und wo befand er sich? Semir ließ sich von der Schwester noch den Platz zeigen, wo sie Wanke begegnet war und tatsächlich-wenn man einmal den Mitarbeiterflur betreten hatte, gelangte man auf dem kürzesten Weg zur Eingangshalle und damit zum Ausgang. Nachdem Wanke ja kein eigenes Fahrzeug auf dem Klinikparkplatz abgestellt hatte, blieben zwei Möglichkeiten, wie er geflohen sein konnte-zu Fuß oder mit einem Taxi-oder er hatte einen Wagen gestohlen. Semir verfolgte die nächst wahrscheinliche Spur, ging zum Taxistand und befragte den vordersten Fahrer in der Reihe. „Doch-mein Kollege zwei Fahrzeuge vor mir hat vor etwa einer halben Stunde einen Arzt als Passagier mitgenommen!“, beantwortete er bereitwillig die Frage und wusste auch den Namen des Kollegen. Über die Taxizentrale hatte man binnen Kurzem die Zieladresse herausgefunden-sie lag in Düsseldorf unweit des Innenministeriums.

    Aufgeregt griff Semir zum Handy: „Chefin-ich vermute, Wanke hat das Klinikgelände bereits verlassen und befindet sich auf dem Weg zum Ministerium-was immer er dort auch will!“, rief er in sein Smartphone und als ihm nun Frau Krüger Hartmut´s Verdacht mitteilte und auch den beantragten Durchsuchungsbefehl erwähnte, wurde Semir ganz aufgeregt. „Ich fahre sofort dorthin-hoffentlich erwischen wir ihn noch, bevor er Beweise verschwinden lässt und sich dann selber ins Ausland absetzt!“, verkündete er, spurtete zu seinem in der Nähe abgestellten BMW und raste mit Blaulicht und Gasfuß über die am Sonntagmittag nicht so stark befahrene A57 Richtung Norden.
    Sarah war inzwischen bei Hildegard eingetroffen. Die hatte gerade ein schnelles Mittagessen aus dem Gefrierschrank geholt, dazu Nudeln abgekocht, wirkte auf Sarah aber blass und angegriffen. „Nein, nein-alles in Ordnung-wie geht es Ben?“ winkte sie auf Sarah´s besorgte Nachfrage ab und lud sie auch gleich zum Essen ein. Kaum hatten sie sich miteinander an den Tisch gesetzt und Sarah hatte zu erzählen begonnen, rannte die ältere Frau plötzlich zur Toilette und konnte nicht mehr aufhören, sich zu übergeben. „Veflixt-habe ich mich doch bei den Nachbarn angesteckt-die haben alle Brechdurchfall!“, ächzte sie und als sie dann auch noch Bauchschmerzen bekam, packte Sarah in Windeseile die Kinder ein, die erst noch voller Appetit die Nudeln mit Fleisch und Sauce verdrückt hatten und floh regelrecht mit ihnen und Lucky nach Hause ins Gutshaus.
    Hildegard brauchte jetzt ihre Ruhe und sie konnte nur hoffen und beten, dass sich die Kinder nicht bereits angesteckt hatten, aber es kam, wie es kommen musste, im Laufe des Nachmittags begannen alle beide sich zu übergeben und Sarah hatte alle beide Hände voll zu tun, ihre Mäuse zu versorgen. Es stand völlig außer Frage, dass sie die nächsten Tage nicht zu Ben ging, auch wenn sie irgendeine andere Betreuung für die Kinder organisieren könnte, denn erstens brauchten kranke Kinder einfach die Mama und zweitens war das Norovirus so infektiös, dass sie ihren Mann dadurch in höchste Lebensgefahr bringen würde, wenn er sich damit ansteckte. Als einmal kurze Pause beim Windelwechsel war, rief sie auf der Intensiv an und berichtete Ben von der Katastrophe. „Sarah-das ist schon okay-, drück unsere armen kranken Mäuse von mir und sag ihnen, der Papa hat sie ganz arg lieb, aber bitte halte dich so lange fern von mir, bis du mir ganz sicher keinen Kotzvirus mehr übertragen kannst-das wäre so ungefähr das Allerletzte was ich gerade brauchen könnte!“, bat er sie und beteuerte, dass es ihm ansonsten ganz gut ginge. Allerdings hörte Sarah voller Kummer an seiner müden und kraftlosen Stimme, wie elend er sich fühlte. Nach jedem zweiten Wort musste er nach Luft ringen und als ihre Kollegin wenig später das Telefon wieder an sich nahm, lag er mit geschlossenen Augen und vor Erschöpfung schwer atmend auf dem Rücken und sein Gesicht war grau und spitz.

    Ben hatte sich die Decke über den Kopf gezogen. Die ganzen Informationen, die auf ihn herein geprasselt waren, waren erst einmal einfach zu viel für ihn gewesen. Außerdem hatte er eine Heidenangst vor den Stromschlägen und getraute sich fast nicht zu atmen, um so eine Elektrofolter nicht heraus zu fordern. Die ganze Zeit hörte er die Pumpe laufen, die ihn am Leben hielt und als er ganz sicher sein konnte, dass er jetzt alleine war, begannen seine Schultern zu zucken und ein trockenes Schluchzen entrang sich seiner Kehle. Die Schwester die ihn betreute warf draußen an der Zentrale einen Blick auf seinen Monitor und das verwackelte EKG, die unregelmäßige Atemkurve und noch einige andere Werte zeigten ihr deutlich, was gerade dort im Zimmer geschah, aber sie verbot sich selber hinein zu gehen. Herr Jäger hatte sie gebeten, ihn alleine zu lassen und solange das medizinisch vertretbar war, würde sie seinen Wunsch respektieren-wer wusste, wie es einem selber psychisch in seiner Situation gehen würde?

    Ben´s Tränenströme wollten nicht enden und eine absolute Verzweiflung bemächtigte sich seiner. Er fühlte sich alleine und verlassen mit seinem ungewissen Schicksal, dabei wusste er, wenn er nur Piep sagte, würden seine Frau und Semir an seine Seite eilen. Aber die konnten sich höchstens vorstellen, was er empfand-so richtig helfen konnte ihm niemand. Wieder einmal stellte sich für ihn die Frage, ob sein Dasein unter diesen Voraussetzungen für ihn lebenswert war. Allerdings wusste er sehr wohl zu schätzen, was viele Menschen geleistet hatten, um sein Leben zu retten. Er wollte auch nicht undankbar sein, aber dennoch war er furchtbar verzweifelt. Die grenzenlose Schwäche, die ihn umfasste, die unendliche Erschöpfung und auch die nicht unerheblichen Schmerzen im Bauch und an den Leisten forderten ihren Tribut und erst ganz allmählich versiegten seine Tränenströme und als die Schwester nach einer Weile leise nach ihm sah und eine leere Perfusorspritze wechselte, war er in einen unruhigen Schlaf gefallen.

    Sarah war von einer Kollegin in den Arm genommen worden. Sie wusste momentan nicht was sie tun sollte. Ihre ehemaligen Mitarbeiterinnen versicherten ihr wiederholt, dass sie nach Ben schauen würden. „Sarah-du kannst das doch sicher nachvollziehen. Jeder von uns ist ein Individuum und so sehr man sich in einer Beziehung auch mag-manche Dinge muss man einfach mit sich alleine ausmachen. Manchmal ist es besser, wenn man nicht alleine ist und vertraute Menschen um einen herum sind, aber dann wieder möchte man genau das absolut nicht. Dein Mann muss sich jetzt erst einmal an den Gedanken gewöhnen, dass sein Leben im Augenblick von einer Maschine abhängt und der Arzt hat ihm die Prognose ja auch klipp und klar gesagt. Ben hat keinen Hirnschaden, ist nicht verwirrt, oder so stark sediert, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne wäre. Begegne ihm einfach als erwachsenem Menschen mit Wünschen und Bedürfnissen und ihr werdet zuhause ja auch nicht ständig zusammen hängen, sondern jeder in gewissem Maße ein eigenes Leben mit einem eigenen Beruf, Freunden, die nicht unbedingt auch die Freunde des Partners sind und persönlichem Freiraum führen!“, versuchte die ältere Schwester sich in Sarah hinein zu versetzen und nun begann die plötzlich zu schluchzen.
    „Genau deswegen, weil ich eben ein neues Hobby gefunden hatte-nämlich Geschichten zu schreiben und zu veröffentlichen-liegt mein Mann jetzt so da. Außerdem ist ein weiterer junger Mann, der absolut nichts dazu konnte tot-ich habe alles falsch gemacht!“, erzählte sie unter Tränen und ihre Kollegin hörte ihr jetzt einfach zu, als sie in wenigen Worten die Geschehnisse umriss. Dann machte sie ein ernstes Gesicht und erklärte: „Sarah-ohne deine Beteiligung an dieser schlimmen Geschichte herunter spielen zu wollen-aber du hast niemanden umgebracht. Hier liegt eine Verkettung unglücklicher Zufälle vor und was Ben betrifft-jeder kann sich eine Myokarditis einfangen, niemand kann dir sagen, ob Ben die nicht schon hatte, als er dich gesucht hat. Vielleicht wäre sie so oder so ausgebrochen, es ist müßig sich darüber Gedanken zu machen. Schau jetzt lieber nach euren Kindern und du kannst ja in ein paar Stunden mal hier anrufen, wie die Lage ist. Ich bringe deinem Mann dann auch gerne das Telefon und natürlich verständigen wir dich jederzeit, wenn Ben nach dir verlangt, aber ich glaube, du brauchst jetzt auch ein bisschen Abstand von der ganzen Sache!“, redete sie auf Sarah ein und die nickte langsam mit dem Kopf. Vermutlich hatte die erfahrene Frau Recht und so bat sie sie, Ben noch einen Gruß auszurichten und machte sich dann langsam auf den Weg zu ihrem Wagen, um zu Hildegard und den Kindern-Lucky nicht zu vergessen-zu fahren.

    Auf dem Weg dorthin fiel ihr Felix ein und sie musste einmal an den Straßenrand fahren, weil über den Verlust dieses Freundes eine erneute Aufwallung von Schuldgefühlen über sie herein brach. Dann aber atmete sie tief durch, schnäuzte sich die Nase und fuhr entschlossen weiter-ihre Kollegin hatte Recht-sie konnte ihn nicht mehr lebendig machen, Ben würde wieder gesund werden und Semir würde dafür sorgen, dass die Übeltäter, die für dieses ganze Schlamassel verantwortlich waren, zur Rechenschaft gezogen wurden.

    Hartmut hatte erneut erfolglos versucht den Computern ihre Geheimnisse zu entlocken. Verdammt nochmal-wenn Wanke tatsächlich der große Unbekannte war, nach dem sie seit Wochen suchten-und alles wies darauf hin-musste es Unterlagen geben. Um einen Verbrecherring zu leiten brauchte man genauso eine Logistik, wie wenn man eine florierende Firma betrieb. Ohne Computerdateien funktionierte das in der heutigen Zeit einfach nicht, die Daten mussten da sein! Dann begann Hartmut allerdings nochmals zu überlegen. Was war, wenn auf den Festplatten, die er seit Tagen verzweifelt untersuchte, deshalb nichts zu finden war, weil die verräterischen Daten einfach nicht drauf waren? Aber wo waren die dann? Gab es noch weitere Datenträger, die sie bis jetzt einfach noch nicht gefunden hatten und wenn ja-wo steckten die? Natürlich konnte Wanke überall in Köln eine Wohnung angemietet haben und Hartmut versuchte auch über Meldedateien eine Spur danach zu entdecken. Dann allerdings bemächtigte sich seiner ein ungeheuerlicher Gedanke und weil er sonst nicht weiter kam, rief er jetzt die Chefin an und berichtete ihr von seinem Verdacht. „Herr Freund-wenn da nichts dran ist, kriegen wir verdammten Ärger, aber ich werde mal mit Frau Schrankmann darüber sprechen und gebe ihnen dann Bescheid!“, sagte sie und nun schloss Hartmut, der sich plötzlich ziemlich sicher war zu wissen, wo die Daten versteckt waren, die Augen und machte ein wenig Powernapping, bis wenig später sein Telefon klingelte.

    Puh-Aida hat also tatsächlich Ben das Leben gerettet!
    Und wieder dreht sich die Spirale der Gewalt weiter-wie das leider auch im realen Leben so ist-Kinder die Schreckliches erlebt haben, werden zu brutalen Erwachsenen. Gabriela hat wirklich die Kontrolle verloren, aber ich bin mir jetzt nicht sicher, ob Mario sie jetzt deswegen zur Rede stellen will, weil sie Ben getreten hat-ich befürchte eher deswegen, weil sie damit aufgehört hat! ;(

    Ich weiss jetzt nicht, wer von den ganzen Protagonisten mir jetzt am meisten leid tun soll. Irgendwie ist zwischen denen was zerbrochen und so loyal Jenny auch erst mit Kevin war, so zornig ist sie jetzt auf ihn, als sie erfährt, dass er an dem Anschlag auf Timo, der ihr viel bedeutet, beteiligt war, auch wenn er ihn nicht persönlich nieder geschossen hat. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es zwischen ihnen wieder werden kann wie früher-das ist so, wie wenn in einer Beziehung einer fremd gegangen ist-und ich denke auch, dass das Stück fehlende Erinnerung Annie ist.
    Allerdings hat Semir wahrscheinlich Recht mit seinem Gefühl-so alleine und verloren Kevin jetzt auch ist-er wird sicher nicht versuchen abzuhauen-wo soll er auch hin?
    Bei Timo gibt es anscheinend noch keine positiven Neuigkeiten-ich würde mir aber sozusagen als Nachweihnachtsgeschenk wünschen, dass er das Ganze ohne Spätfolgen überlebt!

    Da wird noch eine Menge Vertrauensarbeit von allen Seiten notwendig sein, bis Kevin, Jenny, Ben und Semir wieder ein wenigstens halbwegs normales Verhältnis zueinander haben können. Dass Kevin , wie jeder von uns, wenn moralische Hemmschwellen wegfallen, zum brutalen Täter-in diesem Fall sogar Totschläger-werden konnte, bleibt unbestritten, aber wenn ein Psychiater die Situation analysieren würde, wäre er auf keinen Fall ein Mörder, denn die Tat geschah zwar nicht in echter Notwehr, denn vielleicht hätte es ja eine andere Möglichkeit gegeben, aber auch nicht geplant und aus Heimtücke. Allerdings schützt Jenny ihren Kevin mal wieder-so zwiegespalten auch ihre Gefühle gerade sind.
    Ob Kevin allerdings jemals wieder in sein altes Leben als Polizist zurück finden kann, oder überhaupt will, steht in den Sternen. Und auch ob das mit ihm und Jenny nochmals was wird, bleibt abzuwarten.
    Wir haben in der Klinik immer wieder Patienten, die meist unter dem Einfluss berauschender Substanzen, oder im Delir völlig enthemmt zu Furien werden, die auch für uns maximal gefährlich sind, so dass wir desöfteren die Polizei zu Hilfe holen müssen und starke Medikamente sowie Fünfpunktfixierungen zum Einsatz kommen aber niemand denkt daran, die für ihr Handeln verantwortlich zu machen und meistens können die sich später an diese Zeit auch nicht mehr erinnern und sind vielleicht danach total nett und freundlich. So muss man auch Kevin´s Handeln und Fühlen beurteilen-das ist zwar eine Facette seines Charakters, aber jeder von uns trägt einen Dr.Jekyll und einen Hyde in sich!

    Wanke, der inzwischen keinerlei Symptome mehr hatte und sich völlig gesund fühlte, hatte mit gekriegt, dass etwas schief gelaufen war. War Natascha jetzt tot oder nicht? Er wusste es nicht, aber als er auf einem der Monitore neben seinem Bett ihre Vitalzeichen mit ihrem Namen darüber erschienen, konnte er sogar als medizinischer Laie erkennen, dass sie zumindest aktuell noch am Leben war und als seine Bewacher nach den Hilferufen der Schwester dann plötzlich los rannten, um den Attentäter zu überwältigen, wusste er, dass er verloren hatte. Wenn Natascha eine Aussage machen konnte, wäre er dran-da konnten tausend Staranwälte um seine Freiheit kämpfen, zumindest die nächsten Jahre würde er in Ossendorf einsitzen und da hatte er überhaupt keine Lust darauf! Außerdem vertraute er auch dem Bekannten aus der Unterwelt nicht-wenn man den genügend unter Druck setzte, würde der vermutlich singen wie ein Vöglein und ihn ebenfalls ans Messer liefern. Er hatte vielleicht nur noch diese eine Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen und so schaltete er seinen Monitor auf Standby, wie er es beim Pflegepersonal beobachtet hatte, als er vorhin in Begleitung zur Toilette gedurft hatte, schnappte sich in Windeseile die Plastiktüte mit seinen Klamotten, die am Fußende des Bettes lag, zog den Zugang aus seinem Arm, machte die Überwachungskabel ab und nutzte den allgemeinen Aufruhr, um aus dem Zimmer zu verschwinden.
    Er spazierte frech ins Arztzimmer, wo er sich anzog und gleich noch einen weißen Arztkittel und ein Stethoskop ergatterte, die über einen Stuhlrücken hingen. Der Stationsarzt kümmerte sich gerade um Natascha und als Wanke wenig später durch einen Nebeneingang der Intensiv in aller Ruhe aufrechten Schrittes langsam hinaus spazierte und dabei noch huldvoll einer vorbei eilenden Schwester zunickte, war die der Meinung, er wäre zumindest Oberarzt oder Professor-in so einem großen Haus konnte man auch nicht jedes Gesicht kennen. Der Designeranzug und die edlen Schuhe, die dezente Krawatte und das farblich abgestimmte Hemd unter dem Arztkittel ließen auf eine höhere Position schließen.
    Langsam ging er übers Mitarbeitertreppenhaus nach unten, marschierte wieder freundlich grüßend, aber doch Respekt einflößend, zum Haupteingang hinaus, wo er in ein bereit stehendes Taxi stieg und dem Fahrer sein Ziel nannte. Der war überrascht und erfreut-oh das war eine gute Fuhre-da war wenigstens was verdient! Außerdem wirkte der Arzt im Fond sehr souverän und vertrauenerweckend-er gab der Zentrale sein Ziel durch und fuhr dann zügig los. Gerade als sie das Klinikgelände verließen, bogen mehrere Polizeifahrzeuge mit Blaulicht auf dasselbe ein und Wanke wunderte sich laut: „Um Himmels Willen-was ist denn da schon wieder los?“, fragte er und philosophierte dann gemeinsam mit dem Fahrer darüber, wie unsicher es doch auf dieser Welt geworden sei.

    Als Semir auf der Intensiv ankam-er hatte zwei Stufen auf einmal genommen- stand einer der beiden Bewacher wie ein begossener Pudel vor dem leeren Zimmer, alle anderen Räume der Station hatte er bereits durchsucht, während der andere immer noch den Attentäter im Auge behielt, bis die Kollegen eintrafen. „Wir haben schon den Sicherheitsdienst verständigt, die klappern die Klinik ab-weit kommt er nicht in seinem Krankenhaushemd!“, sagte er, aber als Semir nach Wanke´s Kleidung fragte, kam der Polizist erst auf die Idee danach zu sehen und stieß dann einen Fluch aus-die Tüte war verschwunden!
    Nun hielt Semir es nicht mehr aus-er musste erst nach Natascha sehen, bvor er Wanke verfolgte, aber gerade wurde ein leichenblasser Sanitäter aus dem Zimmer geschoben. „Sie wird versorgt-dieses Schwein hat sie vergiftet, ich weiss nicht, ob sie das überlebt!“, erklärte der tonlos und wies auf den Attentäter, der mit auf den Rücken gefesselten Händen auf einem Stuhl saß und schwieg wie ein Grab. Kurz erschien eine Schwester in der Tür und rief aufgeregt: „Fragt ihn, was in der Spritze ist und wie viel sie davon injiziert bekommen hat!“, aber auch als Semir ihn an den Haaren packte, seinen Kopf in den Nacken bog, ihn mit flammenden Augen ansah und ihn anblaffte, sagte der Verbrecher momentan nichts-er musste gerade überlegen, wie er aus dieser Nummer am besten wieder raus kam! Allerdings hatte er ebenfalls mitbekommen, dass sein Auftraggeber sich aus dem Staub gemacht hatte-der würde ihn vermutlich nicht mehr schützen können und er wäre wegen Mordversuchs dran. Vielleicht sollte er doch kooperieren und dadurch eine so kurze Haftstrafe wie möglich raus schlagen-einfahren würde er sowieso und nachdem Ossendorf für ihn sowas wie eine zweite Heimat war, wusste er, was nun alles auf ihn zukam. Allerdings war wiederum zu bedenken, dass Wanke´s Arm vermutlich bis in den Knast reichte und wenn heraus kam, dass er ihn verpfiffen hätte, würde er seinen Aufenthalt dort nicht überleben. Der Klügste war der Attentäter auch nicht und so dachte er erst einmal angestrengt nach, wobei ihm der kleine türkische Polizist durchaus Angst einjagte-der war ein gefährlicher Gegner.

    Semir rief in Natascha´s Zimmer hinein, denn sehen konnte er nichts, die medizinischen Maßnahmen fanden hinter dem zugezogenen Vorhang statt: „Geben sie mir die Spritze, ich bringe sie in die KTU, dort kann mein Kollege sicher den Inhalt analysieren!“, bot er an, aber in diesem Augenblick machte der Attentäter den Mund auf: „Es ist säurehaltiger Toilettenreiniger und in der Spritze waren 20ml“, verriet er und sagte auch noch den Markennamen dazu-das würde sich sicher strafmildernd auswirken.
    Inzwischen war ein zweiter Arzt hinzu geeilt, der sofort sein Telefon zückte und in der Giftnotrufzentrale anrief. Dort erfolgte eine fachliche Beratung und als der Arzt die Fachinformationen dem Kollegen und dem Pflegepersonal mitteilte, wurden zusätzlich zu den allgemeinen Notfallmaßnahmen gleich eine Blutgasanalyse und mehrere Serumröhrchen aus dem noch liegenden arteriellen Gefäßzugang entnommen und dann Natriumbikarbonat als Pufferlösung an den ZVK angehängt. Man hatte Natascha´s Bett sofort flach gestellt und ihr eine Sauerstoffmaske aufs Gesicht gedrückt. Ihre Eigenatmung funktionierte noch und sie stöhnte auch leise auf, denn es brannte jetzt wie Feuer in ihrer Brust. Allerdings machte dann ihr Kreislauf schlapp, der Blutdruck rauschte ab, sie verdrehte die Augen und so brachte man nicht nur das Bett in Kopftieflage, sondern stellte auch die Infusion sehr schnell. Sie bekam Adrenalin in Verdünnung gespritzt und als ihr Körper wieder einen Druck aufbaute, schlug sie auch sofort wieder die Augen auf. „Es tut so weh!“, stöhnte sie und nun injizierte man ihr noch ein wenig Morphin, damit sie erstens besser mit den Schmerzen zu Recht kam und zweitens wirkte das auch beruhigend.
    „Die im Giftnotruf sagen, es kann, muss aber nicht zu Herzrhythmusstörungen kommen, die Gefäßwände können beschädigt worden sein, daher vermutlich die Schmerzen in der Brust und es besteht die Gefahr einer allergischen Reaktion und des Kreislaufversagens. Wir sollen sie gut überwachen, ihr heute noch mindestens fünf Liter Infusion geben, damit die Nieren gespült werden und prinzipiell kann auch die Leber geschädigt werden, da diese Organe miteinander ja das Gift abbauen müssen. Sie denken in Bonn allerdings, bei der relativ geringen Menge von fünf Millilitern, hat sie reelle Chancen das Ganze zu überleben-hätte sie alles gespritzt gekriegt, hätten wir keine Möglichkeit mehr gehabt, sie zu retten.“, gab der Arzt weiter, was die Toxikologen in der Giftnotrufzentrale des Landes NRW in Bonn ihm gesagt hatten und als Natascha´s Werte sich jetzt langsam normalisierten, keine Symptome einer Allergie zu beobachten waren und man das Bett auch wieder in Normallage bringen konnte, atmeten alle Helfer auf. „Ich denke, wir sollten jetzt ihren Freund und Retter neben ihr Bett setzen, damit er sie noch ein bisschen beruhigt, wir machen engmaschige Laborkontrollen und stellen die Alarmgrenzen im Monitor sehr scharf, damit wir sofort symptomatisch reagieren können, wenn noch etwas nachkommen sollte“, gab der Stationsarzt die Behandlungsstrategie weiter und als wenig später der Notfallwagen heraus gefahren wurde und das ganze Personal den Raum verließ, erblasste der junge Mann zunächst und musste von Semir gestützt werden. Oh Gott-war es vorbei und Natascha war tot? Aber als man ihn dann freundlich herein bat, ihm einen Stuhl neben das Bett seiner Angebeteten stellte und ihm versicherte, dass er ihr das Leben gerettet hatte, flossen die Tränen des Glücks aus seinen Augen. Gewissenhaft wie er war, bat er noch um ein Telefon und gab in der Rettungsleitstelle Bescheid, dass er aus persönlichen Gründen leider nicht für den erkrankten Kollegen einspringen könne und als er dann neben Natascha´s Bett Platz nahm und ihre immer noch eiskalte Hand ergriff , dabei erst den Monitor und dann seine Freundin musterte, lächelte sie ihn müde an-inzwischen hatte man auch die Sauerstoffmaske gegen eine Brille ausgetauscht: „Danke mein Held!“, flüsterte sie und jetzt konnte Stefan nicht anders, sondern beugte sich über sie und ihre Lippen verschmolzen zu einem nicht enden wollenden Kuss.

    Das war mal ein Semir-Actionkapitel vom Feinsten-silli wird dich küssen, Campino! ^^
    Aber ich muss gestehen-mir hat es auch gefallen und ich konnte mir bei deiner Beschreibung die Verfolgungsjagd und die spektakuläre Landung auf der Ladefläche und die Festnahme richtig bildhaft vorstellen! Jetzt sind die Bösen verhaftet oder tot, aber ich muss noch dringend wissen, erstens wie es Timo geht und zweitens, wie die Situation im Keller gerade ist. Was tun und denken jetzt Kevin, Jenny und Ben?

    Puh-mir tut jetzt irgendwie auch alles weh, denn ich bin bei jedem Tritt der dunkelhaarigen Hexe gemeinsam mit Ben zusammen gezuckt! Der Arme-er tut mir so unendlich leid, aber obwohl Gabriela jetzt weiß, dass sie niemand verpfiffen hat, reagiert die Sadistin ihren Zorn an Ben ab. Mann konnten sie das nicht früher klären, bevor sie sich demaskiert haben, aber falls Ben diese Folter überlebt, bleibt immer noch das Problem-alle drei haben die Gesichter der Verbrecher gesehen und sollen jetzt umgebracht werden-egal ob auf einmal, oder auf Raten, wie bei Ben. Hoffentlich findet Semir bald in Spur, sonst sehe ich schwarz für meinen Lieblingshelden ;( .

    Natascha wurde von einem Mann in Klinikkleidung fest gehalten und der spritzte ihr gerade etwas. Nun war klar-erstens war das kein Arzt oder Pfleger-und zweitens würde jemand, der nichts Böses im Schilde führte, seine Natascha, der die Panik aus den Augen sprach, nicht mit gnadenlosem Griff fixieren. Ohne zu zögern stürzte sich Stefan deswegen auf den Mann, der überrascht die Spritze und auch Natascha loslassen musste, denn der junge Sanitäter war zwar nicht besonders groß oder kräftig, dafür aber voller Entschlossenheit und vom Mute der Verzweiflung beseelt. Stefan zog ihn von seiner Angebeteten weg, rang ihn zu Boden und versuchte den Attentäter fest zu halten. Der wehrte sich allerdings von Kräften und weil der junge Mann es nicht gewohnt war, sich zu prügeln und sein Kontrahent auch wesentlich größer und muskulöser war, hatte der in dem ungleichen Kampf eigentlich wenig Chancen und bekam auch gleich einen Schlag in die Magengrube, der ihn daran hinderte um Hilfe zu schreien, so sehr war er danach damit beschäftigt nach Luft zu ringen und die Übelkeit nieder zu kämpfen. Aber Stefan musste seine Freundin retten und auch wenn er als Nächstes einen Schlag gegen den Kopf bekam, der ihn Sterne sehen ließ, irgendwie gelang es ihm sein Knie nach oben zu ziehen und es mit Macht zwischen die Beine seines Gegners zu rammen, der daraufhin voller Schmerz aufjaulte. Jetzt endlich war die Patientin im Nebenbett wach geworden und läutete, inzwischen war auch die Monitorpause zu Ende und Natascha´s Monitor gab schrille Alarmtöne von sich.
    Nun wurde das Intensivpersonal aktiv und als eine Schwester ins Zimmer eilte, schrie sie erst einmal laut um Hilfe und wenig später eilten auch die beiden Polizisten, die ja nur wenige Meter entfernt, nur in einer anderen Ecke der Intensivstation, Wanke bewachten, dazu und hatten mit wenigen routinierten Handgriffen den Attentäter überwältigt und ihm die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Die Schwester und ein Arzt sahen inzwischen nach Natascha, die sie erst mit weit aufgerissenen Augen ansah, dann nach Luft rang und das Bewusstsein verlor. Der Übeltäter wurde nach draußen gezerrt, überall alarmierten Monitore, jemand fuhr den Reawagen herein und Stefan, der sich mühsam aufrappelte, um nach seiner Liebsten zu sehen, obwohl er sich eigentlich lieber weiter auf dem Boden gekrümmt hätte, erblickte nur noch ihr wächsernes Gesicht, als man ihn schon nach draußen schob.
    Einer der Polizisten ließ sich ein Telefon geben, da ja Funk und Handy wegen der abgeschirmten Wände auf der Intensiv nicht funktionierten und forderte Verstärkung an und während jetzt der eine der Uniformierten den Attentäter bewachte, eilte der andere in Wanke´s Zimmer zurück-und das Bett war leer!

    Auf der kardiologischen Intensiv hatte der Arzt inzwischen das Zimmer verlassen. Er ordnete ein leichtes Beruhigungsmittel an, um die Anspannung ein wenig von Ben zu nehmen, der voller Entsetzen den Worten des Arztes gelauscht hatte und jetzt ganz still versuchte, die ganzen Informationen zu verarbeiten. Sarah und Semir hatten ihn wieder an den Händen genommen, aber Ben schüttelte sie ab. „Lasst mich alleine!“, sagte er tonlos und als seine Frau und sein Freund ihn nun verständnislos ansahen, schrie er wild und zornig auf: „Habt ihr nicht gehört-ihr sollt mich alleine lassen!“, aber durch die Aufregung bekam er wieder Kammerflimmern und den nächsten Stromschlag. Die Intensivpflegekraft eilte mit einer aufgezogenen Spritze Tavor zu ihrem Patienten und injizierte ihm eine kleine Menge von 0,5 mg Beruhigungsmittel. Allerdings wurde er dadurch nicht völlig ausgeknockt, sondern es bemächtigte sich seiner nur eine gewisse Lethargie-der Intensivarzt wollte ihn nämlich klar bei Sinnen haben, damit er nicht versehentlich die lebensrettenden Schläuche in seinen Leisten heraus zog oder anderen Blödsinn machte.
    Sarah und Semir standen unschlüssig und abwartend in der Tür, aber als Ben, als der Schmerz und der Schock nachließen, sie nun erneut mit wütendem Blick ansah und sie aufforderte das Zimmer zu verlassen, übernahm die für ihn zuständige Schwester jetzt das Kommando. „Geht bitte und akzeptiert seinen Willen-ich werde gut auf ihn aufpassen!“, sagte sie freundlich, denn sie wusste, manchmal musste man einfach alleine sein, oder sich mit fremden und unbeteiligten Personen über seine Probleme unterhalten. Nachdem die junge Frau und der kleine Türke den Raum verlassen hatten, fragte die Schwester freundlich: „Soll ich ein wenig bei ihnen bleiben?“, aber der junge dunkelhaarige Mann, der trotz seiner schweren Erkrankung immer noch verdammt gut aussah, schüttelte den Kopf. „Danke für das Angebot, aber ich möchte jetzt wirklich alleine sein!“, bat er und als die Schwester nun ebenfalls den Raum verließ und die Schiebetür so weit schloss, dass nur noch ein schmaler Spalt offen blieb, damit man die Alarme von nicht vernetzten Geräten hören konnte, sah sie aus dem Augenwinkel, wie ihr Patient sich mit einem mutlosen Ausdruck in den Augen das dünne Laken über den Kopf zog und eine Welle des Mitleids überflutete sie.

    „Ihr beide geht jetzt mal in die Cafeteria und esst und trinkt was. Gebt ihm einfach ein bisschen Zeit. Wenn er sich beruhigt hat, werde ich ihn fragen, ob ihr wiederkommen sollt, aber ich appelliere an euch, seinen Willen zu respektieren!“, bat sie die beiden völlig verunsicherten Besucher und in diesem Moment schellte das Stationstelefon: „Herr Gerkhan-sie sollen sofort auf die sechs-drei kommen, da ist etwas passiert!“, rief die Pflegekraft, die das Gespräch entgegengenommen hatte und während Semir völlig entsetzt los rannte, blieb eine zutiefst unglückliche Sarah zurück, die gerade das Gefühl hatte, alles verkehrt gemacht zu haben.

    Hallo Eye-so-nun ist sie zu Ende, deine zweite vollendete Geschichte und stimmt-dazu, dass diese ganzen Dinge sich nur in Jenny´s Kopf abgespielt haben, braucht es keine Logik. Irgendetwas in der Art habe ich schon erwartet und auch wenn du dir große Mühe gegeben hast, war es für mich genauso mühsam die Story fertig zu lesen-und tut mir leid-bei der neuen bin ich auch nicht mehr dabei.
    Dein Schreibstil ist flüssig, die Grammatik in Ordnung, aber der Rest war etwas wirr, wenn natürlich auch für einen Alptraum durchaus angemessen-wer träumt schon logisch und chronologisch. Ich allerdings träume lieber meine eigenen Träume, oder lese andere Sachen und was noch erschwerend hinzu kommt-Alex war jetzt nicht mein Lieblingspartner und Jenny ist auch nicht der Hauptcast, wegen der ich Cobra schaue, oder Geschichten darüber lese. Ich wünsche dir viel Spaß beim Weiterschreiben und finde es gut, dass du auch diese Story wieder zu Ende gebracht hast. Schöne Weihnachten!

    Oh wie schrecklich! Gabriela und ihr Bruder scheinen derselben Sadistenfamilie an zu gehören, allerdings ist Gabriela dabei das ausführende Organ-aber für Ben bleibt das gleich, wer ihm das Messer in dn Oberschenkel rammt. Oh Gott-ich hege schon dieselbe Befürchtung wie Sabrina-sie wird doch hoffentlich nicht die Hauptarterie verletzt haben, sonst gibt es nämlich Ben in ein paar Minuten nicht mehr. Dabei geht es dem sowieso schon so schlecht-der konnte zwar an Flucht denken, aber das durchzuziehen wäre faktisch unmöglich für ihn gewesen.
    Ayda musste das Ganze mit ansehen-schlimm genug, aber ich wage mir nicht auszudenken, was die sonst, wie Ben richtig kombiniert, mit der armen Maus noch anstellen wollen! ;(