Ben lebt! ! Zumindest noch, wobei mich der letzte Satz des Kapitels, als er wieder in das Dunkel taucht, schon bibbern lässt. Hoffentlich bemüht sich bald mal jemand zu ihm, um da genau nach zu sehen!
Verdammt noch mal, da erklären die den für tot, ohne dass ein Arzt das festgestellt hat, sondern man verlässt sich auf die Aussage von so einem blöden Spaziergänger, während er um sein Leben kämpft. Immerhin halten ihn seine Freunde und vor allem Semir noch im Dieseits, aber ich hoffe jetzt nur, dass Kim Krüger jetzt endlich darauf besteht, seine "Leiche" persönlich in Augenschein zu nehmen und dann merkt, dass er noch nicht kalt ist. Leute beeilt euch und kümmert euch nicht um den Giftzwerg Pfeifle-der ist mir ja nach deiner Beschreibung jetzt schon unsympathisch!
Beiträge von susan
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Hallo cobra 11 fan!
Nun gibt es also schon die ersten beiden Leichen. Wie üblich tun Semir und Ben mal wieder absolut nicht, was ihnen die Chefin befiehlt.
Die Story ist bisher etwas kindlich geschrieben, aber da du laut eigener Angabe ja erst 13 Jahre alt bist, steht dir das noch zu. Wir sind hier allerdings etwas verwöhnt, weil Lotti vor einigen Jahren mit ebenfalls 13 Jahren Fanfictions geschrieben hat, die einen echt vom Hocker gehauen haben, so gut waren die.
Allerdings kann ich dir wirklich dringend raten, Eye´s Angebot zum Betalesen anzunehmen, ich habe nämlich trotz Rechtschreibprogramm sage und schreibe 28 Fehler in dem kurzen Kapitel gezählt-allerdings mit Satzzeichen. Und ein kleiner Tipp noch-wenigstens im Titel würde ich die bereits veröffentlichten Fehler verbessern-Tödliches Glück- wäre angemessener als das Ganze klein geschrieben-sowas schreckt potentielle Leser ab. Und zwischen einzelne Sätze gehört immer ein Leerzeichen, zudem wären wegen der besseren Gliederung auch Absätze zu empfehlen-aber ich denke-bei sowas könnte Eye dir wirklich helfen und du solltest generell an korrekter Rechtschreibung arbeiten-sowas braucht man im Leben und da sind Ffs eine gute Übung, sowohl beim Schreiben, als auch beim Lesen. -
Und noch dazu im Westernsattel-was mich als Westernreiterin natürlich besonders freut! Und man sieht auf den ersten Blick, dass er ein routinierter Reiter ist-was man von Daniel nicht behaupten kann!
Auf diese Folge freue ich mich besonders! -
Jetzt bin ich mir nicht so sicher, ob das für den jungen Tunesier so gut war, dass er von Kevin nichts auf die Mütze gekriegt hat, aber für Kevin´s Tarnung ist das perfekt-angeblich unterrichtet er ja Selbstverteidigung und nicht Karate.
Ich dachte auch zuerst, Kevin hätte beim Betreten der Schule bereits alle Opfer gesehen, aber jetzt hast du Trauerkloß und mich eines Besseren belehrt. Leider mindert das nicht meine Sorge, denn das bedeutet, dass Ayda tatsächlich unter den Toten sein könnte, denn schließlich ist sie weg gelaufen. -
Hallo cobra 11 fan!
Jetzt habe ich lange überlegt, ob ich auch etwas zu deiner Story schreiben soll, aber ich finde, du solltest Eye´s Angebot annehmen, die Kapitel vor der Veröffentlichung Korrektur zu lesen. Du hast nämlich massive Probleme mit der Groß und Kleinschreibung, der Zeichensetzung und dem Satzbau. Du könntest auch versuchen, erst ein Rechtschreibprogramm über den Entwurf laufen zu lassen, das zeigt schon mal die größten Fehler an und gibt dir die Gelegenheit, sie zu korrigieren.
Aber jetzt mal abgesehen von der äußeren Form-bis jetzt ist in dem eher kurz gehaltenen ersten Kapitel noch nicht viel passiert-mich würde aber schon interessieren, was du dir ausgedacht hast. Und wenn dir das Schreiben Spaß macht, bleib dran-es ist nämlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und nur durch Übung kann man sich verbessern!
Ach ja-und vielleicht wären ein wenig längere Kapitel auch nett, sonst steht in den Feeds mehr drin, als in der eigentlichen Geschichte. -
Dann mache ich hier mal weiter mit den Empfehlungen, nachdem Campino aus Höflichkeit seine eigenen Geschichten unterschlagen hat, auch die handeln mit Semir und Ben-und dazu einem neu erfundenen Charakter, nämlich Kevin., die sind alle klasse.
Auch silli, Danara, Elina und noch viele andere haben, zu den von Campino schon genannten, tolle Ben-Geschichten geschrieben. Als er noch mitgespielt hat, ab 2008, waren die meisten Storys mit ihm. Auch von Elvira und Christopher sind da einige sehr Spannende dabei.
Du musst dir auch überlegen, was dir besser gefällt-Action oder Emotionen, auch da hat jeder Autor seine eigene Handschrift. Mir persönlich sind z. B. die Emotionen wichtiger als die Action und Ben muss bei mir leiden und landet im Krankenhaus, bei Elvira z. B. ist das genau umgekehrt, darum haben wir oft unterschiedliche Lesergemeinden. So schreibt einfach jeder was ihm gefällt und findet auch genügend Leser, die das zu würdigen wissen.
Noch ein kleiner Tipp-ich kucke immer ein bisschen auf die Zugriffe der Geschichten-meistens ist es tatsächlich so, dass gute Storys öfter angeklickt werden, vermutlich weil die so mancher ein zweites Mal liest, oder sie sich aufs E-Book zieht, auch das mag ein kleiner Hinweis sein. Und jetzt schließe ich mich meinen Vorschreibern an-viel Spaß beim Stöbern! -
Hallo cobra 11 fan!
Es könnte sich um "Sternenhimmel" von Danara handeln-und wenn das vielleicht auch nicht die Geschichte ist, die du suchst, ist die auf jeden Fall zu empfehlen! -
Wenigstens macht sich Kim Krüger auf den Weg, um sich mit eigenen Augen von Ben´s Tod zu überzeugen-den ich immer noch nicht glauben mag, was auch immer es für eine Erklärung für die zwei Leichen geben mag.
Aber die ganze Past ist furchtbar betroffen und die Gerkhans natürlich am Allermeisten.
Ich kann schon verstehen, dass Semir bei seiner Familie bleiben will-er hat sie ja gerade erst wieder gefunden und muss sie ja vielleicht auch beschützen-zu undurchsichtig ist die ganze Lage.
Aber die Emotionen sind wieder gänsehautmäßig beschrieben! -
Anita musterte ihren Patienten aufmerksam. Ihr Blick glitt zur Sättigungsanzeige auf dem Monitor, sie nahm seine leicht blauen Lippen wahr und nachdem sie noch rasch ein Kontrollgas aus dem arteriellen Zugang entnommen hatte, lief sie wieder hinaus, um den Oberarzt zu informieren. Das hier war kein Problem, das ein junger Assistenzarzt beherrschen konnte. Hier würde eine geballte Ladung Fachkenntnis vonnöten sein und gerade der Erfolg der ECMO-Behandlung stieg und fiel mit der Erfahrung der Personen, die damit umgingen. Schnell war die zweite Blutprobe am BGA-Gerät kontrolliert und mit den beiden Ausdrucken trat Anita ins Arztzimmer, wo der Oberarzt sich gerade wieder seufzend seinem Papierkram gewidmet hatte. „Herr Jäger gefällt mir nicht-und die Gase sprechen ihre eigene Sprache!“, sagte sie deshalb schlicht und reichte dem Arzt die Ausdrucke, die der aufmerksam musterte. „Da haben sie völlig Recht, Schwester Anita, ich komme sofort-würden sie bitte den Kardiotechniker dazu holen?“, bat er seine langjährige Mitarbeiterin, die er mochte und schätzte. Wenn die einen Patienten betreute, konnte er sich sozusagen entspannt zurück lehnen, denn wenn eine kritische Situation eintrat, reagierte die aus der Routine heraus sofort und vor allem konnte er zu hundert Prozent sicher sein, dass er informiert wurde. Das war oft eher das Problem seiner jüngeren Arztkollegen-die litten manchmal an Selbstüberschätzung und brachten dadurch Patienten unnötig in Gefahr.
Er erhob sich also geschmeidig und ging raschen Schrittes in das Zimmer, das er kurz vorher erst verlassen hatte. Dort stand immer noch sein junger Kollege und musterte ein wenig hilflos den Monitor. Er hatte bereits den Sauerstoff höher gedreht, aber trotzdem fiel Ben´s Sättigung kontinuierlich und inzwischen wurde sein Kurzatmigkeit immer deutlicher.
„Würden sie bitte am PC einen eiligen Thorax eingeben und dann wieder zurück kommen-hier können sie nämlich etwas lernen!“, koordinierte der Oberarzt die Aufgaben und fast im selben Moment standen schon der Kardiotechniker und die ältere Schwester wieder im Raum. Ohne zu diskutieren ging der Assistenzarzt kurz hinaus-hier lag eine Situation vor, die er absolut nicht einschätzen konnte und die Überlegenheit des Oberarztes stand für ihn völlig außer Frage-er hatte nur ein Problem mit dem Pflegepersonal, das er irgendwie nur als unwichtige Hilfskräfte sah und sich innerlich dagegen wehrte, von denen etwas gesagt zu bekommen.Semir war inzwischen voller Besorgnis näher zu seinem Freund getreten und hatte ihn angstvoll gemustert. Es stand außer Frage, dass sich dessen Zustand minütlich verschlechterte, so wie er nach Luft rang und seine Lippen blauer und blauer wurden. „Was hat er?“, hatte er den Assistenzarzt gefragt, aber außer den Sauerstoff, der durch die Brille floss, ein wenig höher zu drehen, war dem auch nichts eingefallen. Erst als ihn der Oberarzt nach draußen schickte, um das Röntgen einzugeben, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Verdammt-vermutlich hatte er seinem Patienten bei seinem Rumgebohre einen Pneu gestochen, eine Komplikation, die beim ZVK-Legen jederzeit passieren konnte, gerade bei der Vena Subclavia als Punktionsort und jetzt verfluchte er sich, dass er nicht von selber drauf gekommen war. Nach wenigen Clicks war der Notfallthorax eingegeben und sofort machte sich eine junge Röntgenassistentin mit einer Platte auf den Weg zur kardiologischen Intensiv. Das fahrbare Röntgengerät stand dort bereit, nur bedient werden musste es von Fachpersonal.
Der Assistenzarzt ging wieder zurück ins Zimmer und dort war der Oberarzt gerade an Ben´s Bett getreten, hatte das Hemd hoch geschoben und war dabei, konzentriert dessen Thorax abzuhören. „Leicht abgeschwächtes Atemgeräusch rechts!“, sagte er dann und sah seinen Kollegen an. „Würden sie bitte ebenfalls auf den Brustkorb horchen?“, fragte er freundlich und sein erfahrener Blick hatte schon den höher gestellten Sauerstoff registriert. Gut-wenigstens hatte der auszubildende Arzt schon etwas unternommen und auch gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Der Assistenzarzt bemühte sich, ebenfalls etwas zu hören und tatsächlich, rechts war das Geräusch der aus- und einströmenden Atemluft leiser. „Was ist ihre Verdachtsdiagnose?“, wurde der junge Doktor nun examiniert, während Ben´s Blick ängstlich von einem zum anderen wanderte. „Pneumothorax rechts?“, erwiderte der mit fragendem Unterton und ein Nicken des Oberarztes bestätigte seine Vermutung. Dann aber wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf ihren Patienten zurück und zur Verwunderung des jungen Doktors hatte er zudem die beiden Blutgasausdrucke wortlos an den Kardiotechniker weiter gereicht, der sie aufmerksam studierte.„Herr Jäger-wir sehen, dass sie schlecht Luft bekommen und sind Gott sei Dank durch die ECMO in der Lage, ihnen da sofort Erleichterung zu verschaffen. Im Anschluss werden wir sie röntgen, um unsere Verdachtsdiagnose zu bestätigen und dann besprechen wir das weitere Vorgehen!“, informierte er Ben völlig ruhig und mit einem Lächeln und wandte sich nun dem Techniker zu. „Ich würde sagen, wir erhöhen die Durchflussrate und die Sauerstoffkonzentration!“, sagte der und warf einige Zahlen und Fachausdrücke in den Raum, die für Semir und Ben völlig unverständlich waren und der Oberarzt nickte. Beobachtet vom Assistenzarzt und dem Oberarzt flogen nun die Finger des Kardiotechnikers übers Bedienfeld und nur Sekunden später bemerkte Ben wie seine Luftnot nachließ und sein Freund konnte als erstes Zeichen sehen, dass seine Lippen nicht mehr blau waren.
Dann stand auch schon die Röntgenassistentin mit ihrer Platte im Raum, man hob den Oberkörper des jungen Polizisten gemeinsam leicht an, schob die harte und kalte Platte unter ihn, stellte das Bett komplett flach und dann wurden alle Anwesenden aufgefordert, das Zimmer zu verlassen. Nachdem sie aufgrund ihrer Erfahrung, Ben´s Körperbau und natürlich erlernten Parametern den Abstand des Röntgengeräts und die Belichtungszeit eingestellt hatte, verließ auch die Radiologieassistentin den Raum, den Auslöser an einem langen Spiralkabel in der Hand und bevor sie sich um die Ecke hinter die Stahlbetonwände vor den Röntgenstrahlen in Sicherheit brachte, rief sie Ben noch zu: „Ausatmen, einatmen, die Luft anhalten-nicht mehr atmen“, und kaum hatte sie auf den Auslöser gedrückt, befahl sie „Weiteratmen!“, und schnell war die Aufnahme geschossen. Gemeinsam hob man den Kranken leicht an, zog die Platte heraus, Schwester Anita sortierte ihre Kabel und man legte Ben wieder bequem auf den Rücken. Dem fielen nun fast die Augen zu, er hatte keine Atemnot mehr und wollte eigentlich nur noch schlafen. Semir hatte neben ihm Platz genommen und egal was die Ärzte nun besprachen-wichtig war, dass es seinem Freund besser ging und das war unübersehbar.
Die Radiologieassistentin war rasch in die Röntgenabteilung zurück gekehrt, wo die Platte sofort entwickelt und digital eingelesen wurde und Minuten später standen der Oberarzt und sein Assistent vor einem großen Monitor im Intensivflur, der eine hervorragende Auflösung hatte und betrachteten gemeinsam das Röntgenbild. „Und-was sagen sie, Herr Kollege?“, fragte der Oberarzt und der Assistent wies mit dem Finger auf den schwarzen Schatten, der sich oben in Ben´s Brustkorb abzeichnete. „Ich hab ihm einen Mantelpneu gestochen!“, gab er dann zu und der Oberarzt nickte. „Richtig erkannt! Und ich muss noch dazu sagen-das kann immer mal passieren, wenn man einen ZVK legt. Natürlich hat das auch ein wenig mit Übung zu tun, aber auch mir passiert das immer noch gelegentlich. Allerdings ist man dumm, wenn man sich von der heutigen Technik nicht helfen lässt-merken sie sich: Wenn sie ein Sonogerät zur Verfügung haben, dann benutzen sie es auch. Und was würden sie jetzt als Therapie vorschlagen?“, examinierte er dann weiter. Der Assistenzarzt überlegte kurz und sah dann wie sein Vorgesetzter auf das neueste arterielle Blutgas, das Anita inzwischen abgenommen hatte und den Ausdruck jetzt im Vorbeigehen den beiden Ärzten präsentierte. „Der Gasaustausch ist wieder hervorragend-das sind völlig normale Werte!“, sagte er dann verwundert. „Normalerweise bräuchte der Patient jetzt eine Thoraxdrainage, aber vielleicht kann man doch zuwarten, bis er sich von alleine erholt?“, gab er seiner Überraschung Ausdruck und legte seine Gedankengänge dar. „Das mit der Drainage war der richtige Vorschlag!“, sagte nun der Oberarzt. „Allerdings sind wir bei Herrn Jäger ja aktuell in der glücklichen Lage, dass wir nicht nur die Pumpleistung des Herzens mit der ECMO unterstützen können, sondern eben auch den Gasaustausch. Ein Teil lief die ganze Zeit über die Maschine, das dürfen sie nicht vergessen. Unsere Aufgabe-und die des Kardiotechnikers, ist die Funktion dieser Maschine so an den Zustand des Patienten anzupassen, dass er davon profitiert, aber auch seine eigenen Ressourcen ausschöpft. Gerade das Training der Atemmuskulatur und die Lungenausdehnung sind wichtig, denn Herz und Lunge hängen in ihrer Funktion sehr eng zusammen. Deshalb versuchen wir immer möglichst physiologische Zustände herzustellen und dazu gehört keine zusammen gefallene Lungenhälfte. Wir werden ihm also jetzt gemeinsam eine Thoraxdrainage legen!“, bezog er seinen Auszubildenden mit ein und wortlos nickte der Assistenzarzt.
Schwester Anita war in kurzem Abstand stehen geblieben, nachdem sie das Blutgas abgegeben hatte. Mit geübtem Blick hatte sie das Röntgenbild auf dem Bildschirm gemustert, sofort den Pneu entdeckt dann den Eingriffswagen und ein spezielles Thoraxsaugungssystem herbei geholt und als der Oberarzt und sein Assistent ins Zimmer traten, um Ben über den bevorstehenden Eingriff aufzuklären, waren die Vorbereitungen schon fast abgeschlossen.
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@cobra 11 fan: Wenn du einen Admin bittest, kann der die beiden Beiträge einfach zu den Feeds verschieben!
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Durch sein Ablenkungsmanöver bekommt Kevin den weinenden Jungen erst mal aus der Schusslinie-und steht jetzt selber im Fokus. Ein weiterer Peiniger der drei Jungs wird vorgeführt und soll sich jetzt mit Kevin messen. Verdammt, was wird der jetzt tun? Einen Kampf auf Leben und Tod, oder trickst er, denn ich bin überzeugt, dass er dem Tunesier im Nahkampf überlegen ist. Ich würde den so bewusstlos schlagen, dass er keine bleibenden Schäden davon trägt, das Ganze aber eindrucksvoll aussieht.
Aber was ich gut finde-Kevin zeigt Zivilcourage, im Gegensatz zu den farblosen Lehrern! -
Semir´s grenzenlose Verzweiflung hast du toll rüber gebracht, Mikel-er tut mir ebenfalls wahnsinnig leid!
Aber ich kann und will es nicht glauben, dass Ben tatsächlich tot ist! Irgendjemand-es muss ja nicht Semir sein-soll sofort in den Wald fahren und nachsehen!Und noch eine kleine Bitte an @cobra 11 fan: Könntest du vielleicht alle Bemerkungen zu der Story hier bei den Feeds schreiben und nicht direkt bei der Geschichte, darum hat man die zwei Bereiche ja auch getrennt? Viele von uns, auch ich, ziehen die guten Geschichten nämlich aufs E-Book, um die zu einem späteren Zeitpunkt nochmals zu lesen und da hat man dann deine Anmerkungen dazu auch immer mit drauf.
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Tja @cobra 11 fan-da wirst du dich wohl gedulden müssen und fleißig mitlesen-ich denke nicht, dass dir Mikel da einen Tipp geben wird-sonst bleibt ja die Geschichte nicht spannend! Und ich bin eigentlich auch nicht der Typ, der in einem Buch erst den Schluss und dann den Rest liest. Aber wir können die Autorin ja anflehen, das nächste Kapitel, das ja hoffentlich die Auflösung bringt, wer die beiden Toten sind, bald zu posten, denn ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass die Geschichte schon fertig gestellt ist. Ich hoffe ja nur, dass Ben nicht eines der beiden Opfer ist, denn das könnte ich kaum verkraften!
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Das gibt mir jetzt fast ein wenig Hoffnung, dass Tobias sich eingeschüchtert zeigt. Wenn das SEK da schon involviert ist, wurde sicher schon irgendwo eine Kamera über ein Endoskop oder wo auch immer in den Raum gerichtet, oder ein Schüler konnte in dem ganzen Kuddelmuddel doch unbemerkt fliehen und die Identität der Geiselnehmer preisgeben.
Ja was würde ich in so einer Situation machen? Ehrlich gesagt, ich weiss nicht und weil die Jungs unberechenbar sind, gibt es auch keine Patentlösung für das Ganze. Semir wird da draußen vor Sorge um seine Tochter sicher schier verrückt werden und auch für mich stellt sich die große Frage: Wo steckt Ayda? -
Sarah lauschte auf das Tuten im Hörer-verdammt, warum ging denn da keiner ran? Oh Gott, sie kannte diese Situation aus der Erfahrung. Wenn man am Patienten war, gerade reanimierte, oder sonst irgendein Notfall eintrat, kam man einfach nicht dazu ans Telefon zu gehen. Es musste etwas Schreckliches passiert sein, ansonsten hätte man sie sicher nicht versucht anzurufen. Endlich-sie hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass noch jemand rangehen würde, meldete sich ein junger Pfleger, den sie leider auch nicht persönlich kannte. Auf Intensivstationen herrschte immer eine hohe Personalfluktuation, weil man schon sehr stabil in jeder Hinsicht sein musste, um dort langjährig zu arbeiten. Viele kehrten dem Job sofort den Rücken, wenn sie ein verlockenderes Angebot, gerade aus der privaten Wirtschaft, oder von einem Heimbeatmungsservice bekamen, denn auf Intensivstationen musste man wesentlich mehr Nachtdienste leisten als auf Normalstation, weil der Arbeitsaufwand ja bei Tag und bei Nacht in etwa gleich war. Dazu kam noch, dass dort einfach viel gestorben wurde und nicht jeder verpackte das psychisch gleich gut. Wenn man begann, zu viele tragische Fälle sozusagen mit nach Hause zu nehmen, deswegen nicht mehr schlafen konnte und das Leben sich nur noch um die Arbeit drehte, war es an der Zeit den Absprung zu suchen. Nur wenige, wie z. B. Anita schafften das langjährig, aber soweit sich Sarah erinnern konnte, arbeitete die auch nicht Vollzeit, sondern 75%. Dadurch hatte sie mehr freie Tage zum Erholen und um sich um ihr Privatleben zu kümmern und das brauchte man auch.
„Bitte-kann ich Schwester Anita sprechen, oder können sie mir sagen, was mit meinem Mann, Ben Jäger los ist-ich wurde angerufen!“, sprudelte sie geradezu heraus. „Es tut mir leid, aber am Telefon darf ich ihnen keine Auskunft geben!“, beschied ihr der junge Mann, streng nach der Klinikvorschrift. Da konnte ja jeder anrufen und sich einfach nach Patienten erkundigen! „Schwester Anita ist auch gerade beschäftigt-ein Notfall, sie verstehen? Am besten kommen sie persönlich vorbei und erkundigen sich beim Arzt nach dem Befinden ihres Angehörigen!“, sagte der junge Mann sein Sprüchlein auf und Sarah sah fassungslos auf den Telefonhörer-er hatte einfach aufgelegt.
Eine eisige Hand griff nach ihrem Herzen, wahrscheinlich war Ben gestorben, während sie mit den Kindern unterwegs gewesen war und jetzt wollte ihr das niemand am Telefon sagen. Ein paar Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wange und während Mia-Sophie auf der Krabbeldecke am Boden saß und mit ein paar Bauklötzen spielte, kam Tim zu ihr gelaufen und wollte auf den Arm. Wie in Trance hob Sarah ihn hoch und drückte das Ebenbild ihres geliebten Mannes an sich. „Mama, warum weinst du?“, wollte der Dreijährige wissen und versuchte ihre Tränen mit seinen kleinen Händchen weg zu wischen. „Einfach so Tim, einfach so!“, flüsterte Sarah, denn erstens wusste sie ja noch nicht wirklich was geschehen war und zweitens konnte sie doch Tim nicht einfach so nebenher an den Kopf werfen, dass sein geliebter Papa nicht mehr da war.
Sarah wurden die Knie weich und sie setzte sich jetzt auf einen Stuhl, während Tim von ihr herunter kletterte. „Ich male für Papa ein Bild!“, verkündete er jetzt und holte auch schon geschäftig Papier und Wachsmalkreiden, die in einer Schublade verborgen waren, wo Mia-Sophie nicht ran kam, aber er als der Große sich jederzeit bedienen durfte, denn er aß die Stifte nicht mehr auf, wie seine kleine Schwester das regelmäßig versuchte. Sarah reichte ihrer kleinen Tochter die jetzt auch mitmachen wollte ein leeres Blatt Papier, das die vergnügt zu zerfetzen begann. Lucky, der die Szene von seinem Korb aus beobachtet hatte, erhob sich, trottete zu ihr, legte seinen grauen Kopf auf ihre Knie und sie begann ihn geistesabwesend zu streicheln, während sie verzweifelt nachdachte, wie sie es anstellen sollte, zeitnah ins Krankenhaus zu gelangen. Vielleicht konnte Hildegard doch heute schon kommen, allerdings hatte ihre Stimme am Telefon noch schwach geklungen. Oder sollte sie Andrea bitten? Aber wenn ihre Kinder jetzt doch noch ein bisschen ansteckend waren-die legte sicher keinen Wert darauf, sich die Seuche ins Haus zu holen. Gerade wollte sie voller Verzweiflung trotzdem die Nummer ihrer Kinderfrau wählen, als das Telefon vor ihr zu läuten begann und sie wie hypnotisiert auf die Rufnummernanzeige blickte. Es war das Krankenhaus und voller banger Sorge nahm sie jetzt den Hörer ab.Ben´s verzweifeltes Stöhnen, nachdem er erneut einen Stromschlag erhalten hatte, durchzog den Raum. Anita war mit zwei Schritten bei ihm und gab ihm eine geringe Dosis Morphin, die ihm die Schmerzen wenigstens ein bisschen nehmen würde, ohne ihn völlig auszuknocken und das üble Spiel-Schlaf-verwirrtes Aufwachen zu wiederholen. „Raus mit der Nadel und feste drücken-die liegt arteriell!“, herrschte sie den jungen Assistenzarzt an, der eingeschüchtert sofort machte, was die Schwester ihm regelrecht befahl. Semir hatte derweil wieder die Hand seines Freundes ergriffen und Anita schob das grüne Tuch, das sein Gesicht zur Hälfte bedeckte, zur Seite und erfrischte seine schweißbedeckte Stirn mit einem kühlen Waschlappen. „Herr Jäger, alles halb so schlimm-wir holen jetzt den Oberarzt dazu, dann haben sie es in ein paar Minuten überstanden und danach dürfen sie sich ausruhen!“, stellte sie ihm in freundlichem Ton und mit viel menschlicher Wärme in Aussicht und Ben nickte schwach.
Er war jetzt wirklich mit seinen Kräften am Ende und während der Assistenzarzt weiter fest mit einem Stapel Kompressen auf die Einstichstelle drückte, um eine allzu große Hämatombildung zu vermeiden, ging Anita kurz hinaus und kam nur eine Minute später mit dem Oberarzt im Schlepptau wieder zurück. Mit wenigen Worten hatte sie ihm draußen erzählt, was geschehen war und der hatte aufmerksam zugehört und genickt. „Herr Jäger-ich werde ihnen jetzt selber schnell einen ZVK legen, aber es kann jedem passieren, auch mir, dass man anstatt der Vene erst einmal eine Arterie trifft“, nahm er die Schuld von seinem Assistenzarzt. Der hatte inzwischen unter seinem Kompressenstapel nachgesehen und tatsächlich hatte die Blutung aufgehört. Freilich würde das einen fetten blauen Fleck geben, aber ansonsten war anscheinend nichts passiert. Schnell klebte man ein Sterilpflaster auf die Einstichstelle, entfernte die Abdecktücher und nun wusch sich der Oberarzt, ließ sich neben einem kompletten neuen ZVK-Set auch die Ultraschallsonde anreichen, verpackte die in den speziellen Sterilbeutel und zeigte dem Assistenten, der jetzt aber nur noch so daneben stand und zusah, wie er das Gefäß auf der anderen Körperseite zunächst mit Ultraschall darstellte, dann rasch genau dort die Lokale spritzte, wo er eingehen würde und dann unter ständiger Ultraschallkontrolle mit nur einem Stich die Vena Subclavia punktierte. Dann schob er den Führungsdraht durch die dicke Nadel, zog die rasch heraus, fädelte den ZVK über den Draht und nur Sekunden später lag der ZVK an Ort und Stelle. Er wurde noch an der Haut angenäht, die Wundumgebung mit Desinfektionsmittel sauber gemacht und wenig später bestellte man das Röntgen zur Kontrollaufnahme. „Die brauchen noch ein paar Minuten, ich nehme noch vorsichtshalber Blut aus dem ZVK ab und kontrolliere, ob der auch wirklich venös liegt!“, erklärte Schwester Anita, nachdem sie den neuen Zugang fachmännisch verbunden hatte, dem jungen Assistenzarzt.Semir hatte erleichtert aufgeatmet. Er hatte schon das Schlimmste befürchtet. Der Oberarzt verschwand mit einem freundlichen Gruß auf den Lippen, der Assistenzarzt räumte noch den Steriltisch ab, entsorgte alle spitzen Teile im Nadelabwurf und sah überrascht auf, als Anita mit gerunzelter Stirn, den Ausdruck des Blutgases in der Hand, das Zimmer erneut betrat. „Irgendetwas stimmt hier nicht!“, murmelte sie, aber Ben, der jetzt einfach nur noch fix und fertig war und außerdem das Gefühl hatte, immer mehr Probleme beim Atmen zu bekommen, hörte gar nicht zu-er wollte doch einfach nur seine Ruhe haben, aber es sah nicht danach aus, dass das so schnell geschehen würde.
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Alles ist wunderbar-die Wiedersehensfreude hat von der Familie Gerkan Besitz ergriffen-bis Andrea dann erst mal Aida wegschaffen lässt und dann von den fürchterlichen Dingen erzählt, die Ben angetan wurden. Aber dennoch nimmt die Routine ihren Lauf, die Meldung geht raus, man überlegt den Förster a.D. zur Suche einzusetzen, bis eine schreckliche Meldung eintrudelt!
Mikel-das kannst du nicht machen-Ben darf nicht sterben, hörst du! Ich glaube auch an eine schreckliche Verwechslung! -
Die Szene in der Past war einfach herzerwärmend! Nach einer anstrengenden und nervenaufreibenden Flucht werden Andrea und Aida endlich von dem netten Herrn Hartner mitgenommen und zur Past gebracht. Ich habe auch bis zum Schluss gebibbert, ob nicht Gabriela irgendwann auftaucht und die Flüchtigen verfolgt. Aber es ist nochmals gut gegangen und jetzt kann ich mich nur Sabrina anschließen,, seht zu, dass ihr nach Ben schaut-der braucht Hilfe!
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Nein-die Geschichte ist noch nicht zu Ende @Aldebaran, ich war nur letzte Woche voll im Stress-bei uns auf der Intensiv gehts wahnsinnig zu, dazu ein krankes Pferd und auch sonst so allerlei um die Ohren, ich bin einfach nicht dazu gekommen, mehr als zwei Sätze am Tag zu schreiben. Ich würde eine Geschichte auch nie so beenden-noch sind ein paar Baustellen offen und ich mag runde, fertige Storys.
In manchen meiner früheren Geschichten musste Ben sich auch schon Sorgen um Semir machen, aber ehrlich gesagt, mag ich für mich persönlich lieber die umgekehrte Konstellation.
Außerdem will ich mich auch mit silli nicht überwerfen, für die ist Semir eben ein Held und kein Mensch wie alle anderen-also ihr anderen Schreiberlinge-haltet euch ran, ihr habt gehört, was gewünscht wird!
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Der junge Arzt war überaus stolz auf sich. Wie hatte er auch nur eine Sekunde an sich zweifeln können? Er hatte die Arterie mit Bravour gelegt und genauso würde er jetzt mit dem ZVK verfahren. Er musterte Ben´s Oberkörper, von dem Anita bereits das lose darüber gelegte Hemd entfernt hatte. Die eine Halsseite war immer noch von einem dicken Verband bedeckt, wo der junge Polizist sich den Cava-wie man im Krankenhausslang einen zentralen Venenkatheter in Kurzform auch nannte, weil dessen Spitze ja-egal von welchem Lokalisationsort man ihn in den Körper einbrachte, immer in der Vena cava, kurz vor dem Herzen lag. Genauso war das auch mit den arteriellen Zugängen-kurz „Arterie“ gesagt und jeder wusste was gemeint war.
So ganz beiläufig schoss dem nicht so sportlichen Arzt durch den Kopf, dass sein Patient einen Body hatte, der ihn eigentlich vor Neid erblassen ließ. Er selber hatte es nicht so mit Sport und die deutlich ausgeprägte Muskulatur ließ erahnen, dass der junge Mann vor ihm auf seinen Körper achtete und den auch im Training hielt, genauso wie der kleine Türke, der immer noch neben dem Bett stand und seinen Freund gerade freundlich anlächelte. Der war zwar nicht mehr ganz jung, aber auch dessen muskulöse Oberarme, der ganze Körperbau und die geschmeidigen Bewegungen ließen darauf schließen, dass sich der gerne bewegte. Er selber dagegen war eher ein Couchpotatoe und legte sich nach Feierabend am liebsten mit einer Tafel Schokolade, oder ner Tüte Chips aufs Sofa vor den Fernseher und das sah man leider auch an seiner Figur.
Der Doktor besah sich die möglichen Zugangsorte und entschloss sich, die Vena subclavia, direkt unter dem Schlüsselbein, als Punktionsort zu wählen. Gemeinsam mit der Schwester schob er eine Bettunterlage unter Ben´s Oberkörper. Auch hier konnte Blut fließen und einen Kuchen zu backen war sozusagen das Allerletzte, was er tun wollte-insofern hatte die Erziehung der Schwestern schon gefruchtet. Nachdem die Betthöhe bequem auf seine Körpergröße justiert war, desinfizierte der Arzt erneut seine Hände chirurgisch. Die Haube und den Mundschutz hatte er gleich aufbehalten und Anita hatte mit wenigen geübten Handgriffen die benötigten Materialsets, Sterilkittel Handschuhe und Medikamente aus dem Eingriffswagen geholt. Das Ultraschallgerät stand unmittelbar vor der Zimmertür, falls man es zur Orientierung brauchte und wenig später begann der junge Arzt Ben´s Schlüsselbeingegend dreimal mit sterilen, desinfektionsmittelgetränkten Tupfern abzustreichen.
Semir hatte sich auf die gegenüberliegende Bettseite verzogen, wo ihn Anita mit einem Augenzwinkern hin bugsiert hatte, damit er nicht im Weg war. „Sie kriegen jetzt erst eine Lokalanästhesie!“, informierte der Arzt seinen Patienten. Gerade war ihm eingefallen, dass sein Oberarzt ihn immer ermahnte mit den Patienten zu sprechen-sogar wenn die intubiert und beatmet waren.
„Sie wissen nie, was ein Patient mitkriegt, sogar wenn er sediert ist. Auch wenn es vielleicht nur der beruhigende Klang einer menschlichen Stimme ist, der die Berührungen und Eingriffe begleitet-sie vergeben sich nichts und durch den Mundschutz wird eine Keimübertragung vermieden, nehmen sie sich ein Beispiel an den Schwestern!“, hatte der ihm eingebläut und der Assistenzarzt hatte genickt. Er gehörte normalerweise nicht zu der eloquenten Sorte Mensch, aber er würde tun, was man ihm auftrug, um eine gute Beurteilung zu kriegen. Die meisten Schwestern und Pfleger hingegen gingen mit ihren Patienten ganz anders um. Sie informierten sich-falls die Kranken das selber nicht mehr sagen konnten-sogar über Vorlieben, Familienstand, Beruf und Hobbys ihrer Schutzbefohlenen-als wäre das für den Heilverlauf wichtig. Auch wenn eigentlich nicht anzunehmen war, dass der Patient noch irgendetwas mitkriegte, sogar wenn der Sterbeprozess bereits begonnen hatte, wurden die Menschen respektvoll und höflich behandelt. Man bezog sie in Gespräche ein, auch wenn sie nicht antworten konnten und der junge Arzt hatte sich da schon mehr als einmal ein Lachen verkneifen müssen. „Ich habe gehört, dass sie ganz alleine fünf Kinder aufgezogen haben, weil ihr Mann sehr früh gestorben ist-da haben sie aber was geleistet!“, hatte er erst vorhin Schwester Anita belauscht, als sie eine alte Patientin versorgte, die seit Wochen nicht mehr angab und das Krankenhaus vermutlich nicht mehr lebend verlassen würde. Na gut-wenn die Pflegekräfte auch immer sprechen mussten-vielleicht hörten sie sich einfach selber gerne reden, er würde gelegentlich auch was sagen, aber er war keine Labertasche und bei dem jungen Mann vor ihm mussten kurze Informationen genügen.
Er ließ sich nun von Schwester Anita die restlichen Sterilsets anreichen, solange das Desinfektionsmittel antrocknete, zog das Lokalanästhetikum in eine 5ml-Spritze auf und befüllte die Hohlräume des ZVK mit steriler Kochsalzlösung, um beim Einbringen eine Luftembolie zu vermeiden. Er musste zwar noch nachdenken, was er Schritt für Schritt nacheinander machen musste, aber auch Anita, die ihm ganz beiläufig auf die Finger sah, wie ihr der Oberarzt aufgetragen hatte, konnte keinen Fehler entdecken.
Auch wenn der junge Arzt manchmal ein wenig arrogant rüber kam-aber den würden sie alle gemeinsam schon richten und wenn seine sechsmonatige Intensivzeit vorüber war, die er für die Facharztanerkennung brauchte, würde er, wie die meisten seiner Vorgänger, fachlich und menschlich dazu gelernt haben. Außerdem schien er ganz geschickt zu sein und das war ebenfalls etwas, was den Patienten zu Gute kam und sie hoffte für ihren jungen Lieblingspatienten, der mit Argwohn die Vorbereitungen des Arztes beobachtete, dass sich der ZVK gut legen ließ. Herr Jäger brauchte unbedingt ein wenig Ruhe, um sich zu erholen-in der letzten Stunde war so einiges geschehen, was ihn sowohl physisch, als auch psychisch belastete. Aber ohne Frage-der ZVK war unbedingt notwendig, das konnte man jetzt nicht stundenlang aufschieben, die periphere Vene, durch die aktuell ja nur die absolut notwendigen Medikamente liefen, war nach der kurzen Zeit bereits gereizt und gerötet-lange würde die nicht durchhalten.
Als der Arzt alle Vorbereitungen hinter sich gebracht hatte, deckte er Ben´s Oberkörper mit dem sterilen Einmallochtuch ab, so dass das Schlüsselbein hervor ragte. Er trat dazu hinter den Kopf des Patienten. „Jetzt stichts!“, erinnerte er sich an seine Informationspflicht und Semir, der Ben´s Hand ergriffen hatte, bemerkte, wie sich der kurz anspannte, als die Nadel mit dem Lokalanästhetikum sich in seine Haut bohrte. Allerdings gab er keinen Mucks von sich und sah der Sache doch ganz gelassen entgegen. Das Legen der Arterie vorher war überhaupt nicht schlimm gewesen, er hoffte jetzt einfach, dass auch dieser Eingriff bald überstanden war und er sich endlich ausruhen konnte. Er wollte einfach nur noch schlafen und wenn Semir bei ihm war, würde der auf ihn aufpassen und ihn würden dann sicher keine Alpträume mehr verfolgen. Nachdem die Lokale saß, griff der Doktor zu einer zur Hälfte mit isotonischer Kochsalzlösung gefüllten Spritze und setzte auf die die dicke lange Punktionsnadel auf. Mit der ging er direkt oberhalb des Schlüsselbeins ein und begann unter Aspiration in der Tiefe nach der Vena subclavia zu suchen. Anita runzelte die Stirn. Aus ihrer Erfahrung sollte der Einstichwinkel relativ flach sein, damit man am Schlüsselbein vorbei kam, denn genau unter diesem lagen die Schlüsselbeinvene und ein wenig tiefer die Arterie. Der junge Arzt allerdings stach relativ gerade nach unten-da lag mit Sicherheit keine Vene! Er begann herum zu stochern und zu bohren und Ben´s Mund entwich nun ein Stöhnen. Die Lokalanästhesie saß überall, nur nicht da, wo sich die Nadel schmerzhaft in seinen Körper bohrte. „Wollen sie nicht unter Ultraschallkontrolle arbeiten, es scheinen ein wenig schwierige Gefäßverhältnisse zu herrschen?“, warf Anita einen Rettungsanker aus, der weder den jungen Arzt bloß stellen würde, noch dem Patienten und seine Freund signalisierte, dass da etwas nicht völlig korrekt lief. „Das lassen sie mal meine Entscheidung sein-wer von uns beiden hat studiert?“, entgegnete nun der Doktor störrisch und bohrte verbissen weiter. Er würde sich doch von einer Schwester nichts vorschreiben lassen!Ben traten nun vor Schmerz die Tränen in die Augen, aber er versuchte still zu sein, nur Semir bemerkte, wie sich die Hand seines Freundes um die seine krampfte. Ach du liebe Güte-das schien ja ziemlich weh zu tun! Anita schob nun den Unterkiefer vor-so hatten sie nicht gewettet! Dass es irgendwann einmal zu einem Machtkampf zwischen ihr und dem kleinen Schnösel kommen würde, dem von seinen Eltern anscheinend nur immer der Hintern gepudert worden war, anstatt ihm Manieren bei zu bringen, hatte sie fast geahnt, aber dass die nun auf dem Rücken ihres Lieblingspatienten ausgetragen wurden, tat ihr leid. Aber jetzt galt es Schadensbegrenzung zu betreiben und entweder der junge Arzt würde sich etwas sagen lassen, oder sie würde den Oberarzt holen! Entschlossen schob sie deshalb das Sonographiegerät herein, öffnete die Umverpackung eines sterilen Einmalüberziehers mit Ultraschallgel, im Klinikslang Verhüterli genannt und warf denselben auf den Instrumententisch. In scharfem Ton sagte sie. „Wenn sich die Vene nicht sofort punktieren lässt, ist es üblich, das unter Sicht zu machen!“, und Semir hatte genau bemerkt, dass hier Dinge ausgetragen wurden, die mit Ben persönlich nicht im Geringsten etwas zu tun hatten. Der junge Arzt bohrte nun nur noch verbissener als vorher in Ben´s Fleisch herum, so dass der laut zu stöhnen begann und wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, durch die Ausschüttung der ganzen Stresshormone begann just, als der Assistenzarzt irgendein Gefäß erwischt hatte, sein Herz zu flimmern und alle traten nun aus Selbstschutz einen Schritt zurück-auch der junge Arzt, aber die Nadel ließ er stecken und während sich Ben´s Körper unter dem Stromschlag aufbäumte, schoss hellrotes Blut im Rhythmus des Herzschlags aus der Nadel, die wie ein Zeiger in die Luft ragte.
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Jetzt kennen wir die Beweggründe für die Bluttat-die drei Schüler wurden gemobbt, beleidigt, erniedrigt und vorgeführt. Da haben die Lehrer eindeutig versagt!. Auch sowas ist nämlich deren Aufgabe, neben dem Unterrichten.
Selbstjustiz ist die eine Sache, aber dass sie die fliehenden Kinder erschossen haben eine andere. So sehr man die Beweggründe für ihre Rache verstehen kann, aber was die drei Jungs da abziehen ist einfach nur schrecklich. Allerdings ist das, was ihnen angetan wurde, genauso furchtbar, aber es rechtfertigt eben nicht, andere zu töten, oder schwer zu verletzen. Nur würde ich da keine dicke Lippe riskieren, wenn ich einer der Sportskanonen wäre-das könnte verdammt schmerzhaft werden, wie die ersten Jungs schon am eigenen Leibe erfahren haben!
Gut anscheinend haben alle, die nicht am Mobbing beteiligt waren und auch nicht zu fliehen versuchen, eine reelle Chance das Ganze unbeschadet zu überleben und Kevin´s Ansatz mit den Tätern zu reden und auf sie beruhigend einzuwirken, ist sicher nicht der Verkehrteste. Und es war ja auch von seiner Seite aus eine Momententscheidung, was er tut-hinterher ist man immer klüger!
Aber was macht Kevin jetzt, um das Mädchen zu schützen und was mich noch viel brennender interessiert-wo ist Ayda?