Oh Mann sind das alles schwierige Beziehungen!
Erik gibt gegenüber Semir und Ben zu, dass er von Anis erpresst wird, aber auf einmal stehen da Geschäftskontakte im Raum, die nur das eine bedeuten können-Kevin hatte tatsächlich mit Anis einen Deal-wir wissen ja bereits, dass das stimmt, aber wenn das raus kommt, ist er wohl seinen Job und den Beamtenstatus los. Deswegen wollen Semir und Ben jetzt mit Kevin unter sechs Augen reden.
Derweil öffnet sich unser großer Schweiger Jenny komplett und was macht die? Alles kaputt -und zwar aus Eifersucht-Mann, Mann, Mann!
Ob die zwei nochmal zusammen kommen, steht in den Sternen, obwohl von beiden Seiten noch große Gefühle füreinander da sind.
Aber das wär keine Campinogeschichte, wenn das so einfach ginge .
Beiträge von susan
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Oh nein-was ist mit Ben? Verdammt noch mal, jetzt habe ich interessiert die Befragung dieses doofen Leppelmann, dazu die ganzen Mutmaßungen und auch gute Ermittlungsansätze, wie das Parfum, in mich aufgesogen, aber gerade sind alle meine Gedanken nur in der Kölner Uniklinik-was ist mit Ben???
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Semir trat ganz nah zu Ben, der immer noch zitterte und sichtlich am Ende war und sah sich suchend nach einem Magneten um, der die Fesseln lösen konnte „Wo bleibt der Notarzt?“, fragte er aufgeregt die Uniformierten, die sich kurz umgeschaut hatten und zwar das Blut erblickten, aber auch, dass ihr entführter Kollege am Leben war. „Der ist schon unterwegs und müsste in Kürze eintreffen, wir holen ihn sofort herein, sobald er da ist!“, beeilte sich eine junge Kollegin eifrig zu erklären und damit gab sich Semir für den Moment zufrieden.
In diesem Augenblick trat Zofia ein, die aus den Gesprächen entnommen hatte, dass ihre Herrin keine Gefahr mehr für irgend jemanden darstellte und die Treppe herunter gelaufen war. „Teufelin-mögest du in der Hölle schmoren!“, sagte sie zu Maria und sah die Frau mit einem Hass in den Augen an, dass Jenni schon befürchtete, sie müsse jetzt gleich eingreifen. Dann aber wandte sich Zofia ab, holte einen kleinen Magneten von einem versteckten Haken an der Wand und löste damit Ben´s Hand- und Fußfesseln, ohne dabei seine Intimsphäre zu verletzen. „Es tut mir leid!“, sagte sie dann mit Tränen in den Augen zu ihm, der aber zu fertig war, darauf irgendetwas zu erwidern. Sie holte noch schnell ein frisches Handtuch aus dem Bad und bedeckte damit das besudelte Kopfkissen.
Der junge Polizist fühlte Semir`s tröstende Hand auf der seinen, der ihm gut zuredete: „Der Arzt ist gleich bei dir und versorgt dich, halt nur noch ein wenig durch!“, gab er ihm zu verstehen, denn so viel hatte er vorhin bei einem Blick auf Ben´s Unterleib erkannt-er konnte da leider gar nichts machen, hier waren Fachleute gefragt.Maria hatte inzwischen begonnen, wüste Beschimpfungen und Drohungen aus zu stoßen, dass ihr Anwalt sie wegen unwürdiger Behandlung sofort frei bekommen würde und anderes. Ben´s Augen füllten sich mit Tränen, als er die Stimme seiner Peinigerin noch immer nur wenige Meter von sich entfernt hörte. Semir hatte sofort erfasst, wie belastend das für den jungen Polizisten war. „Sorgt dafür, dass sie sich anziehen kann und schafft sie hier weg-wir haben genügend Beweise für ihre Taten, das ist nicht das Problem-sie soll in einer Zelle darauf warten, bis wir Zeit haben, sie zu verhören!“, befahl er und so kam es, dass Maria´s Handschellen gelöst wurden und sie unter den Augen der beiden Polizistinnen ihr elegantes Kostüm anziehen und in ihre teuren Pumps schlüpfen durfte. Sogar das blutige Gesicht und die Hände ließ man sie mit einem feuchten Handtuch reinigen. Dann eskortierten sie die Polizisten die Treppe hinauf und aus dem Haus in Richtung der geparkten Polizeifahrzeuge.
Maria hatte jetzt jede Gegenwehr eingestellt, den Kopf gesenkt und sogar artig gefragt, wo ihr Bruder sei. „Wenn das der riesige Mann dort im Wohnzimmer ist, macht er gerade noch ein kleines Schläfchen, wird nachher vom Arzt untersucht und wenn er haftfähig ist, ebenfalls zum Verhör gebracht“, erhielt sie zur Antwort.
„Bitte-er kann sich nicht selber versorgen und ist für das, was er tut nicht verantwortlich, er ist seit seiner Geburt geistig behindert“,, erklärte sie vernünftig und und weil sie so kooperativ wirkte, ließ die Aufmerksamkeit ihrer vier Bewacher für einen Augenblick nach und jetzt rächte es sich, dass man Maria zuvor nicht genau abgetastet, oder ihre Kleidung durchsucht hatte. In der Kostümtasche hatte sich nämlich eine Nagelfeile befunden, die sie jetzt ohne zu zögern dem einen Polizisten, der sie locker am Oberarm festhielt, ins Auge rammte, woraufhin der aufheulte, sie los ließ und voller Schmerz seine beiden Hände vors Gesicht hielt. Sie waren bereits kurz vor den an der Ecke geparktem Streifenwagen angekommen, ein Martinshorn kam näher und näher und Maria nutzte den Überraschungseffekt und verschwand um die nächste Ecke, bevor die Bewacher einen Schuss abgeben konnten. Sofort setzten sich die drei Unverletzten in Bewegung, aber Maria war verschwunden.Sarah hatte ungeduldig auf ihr Handy geblickt. Verdammt warum meldete sich Semir nicht? Aber außer einem unbestimmten Gefühl hatte sie ja keinerlei Beweise, dass der Polizeieinsatz hier irgendwas mit Ben´s Entführung zu tun hatte. Lucky blickte wedelnd zu ihr auf und sie erwägte einen Augenblick lang, einfach ihren Weg fort zu setzen. Semir hätte sie sicherlich verständigt, wenn es in Bezug auf Ben irgendwelche Neuigkeiten gab und er musste vermutlich seine ganz normale Routinearbeit machen. Vielleicht hatte er einen Verkehrssünder ermittelt, der jemanden verletzt und danach Fahrerflucht begangen hatte. Jetzt hatte der sich der Verhaftung widersetzt und Semir hatte Verstärkung angefordert. So sah zumindest laut Ben´s Erzählungen so mancher Routinearbeitstag bei der Kripo Autobahn aus. Wenig später hörte man aus der Ferne ein weiteres Martinshorn und dann öffnete sich auch schon die Haustür und eine gepflegte, teuer angezogene Frau wurde von den Polizisten hinaus begleitet. Sie hatte nicht einmal Handschellen an, unterhielt sich anscheinend freundlich mit den Beamten und obwohl Lucky, der wie fast immer unangeleint neben ihr war, auf einmal stocksteif stehen blieb, die Haare sträubte und die Nase in den Wind steckte, hatte Sarah im Moment keinerlei ungutes Gefühl, bis die Frau sich plötzlich mit einer blitzschnellen Bewegung zu ihrem Bewacher hin drehte, dem etwas ins Auge rammte und in der allgemeinen Verwirrung sofort die Flucht ergriff.
Bevor Sarah, die doch mindestens 100 Meter von der Menschengruppe entfernt war, noch: „Lucky-hier!“, rufen konnte, hörte zum ersten Mal, seitdem sie ihn hatten, der graue Deerhound nicht auf sie, sondern raste mit eleganten Bewegungen, die die Geschwindigkeit nicht erahnen ließen hinter der Frau her. Deerhounds wurden extra für die Hetzjagd auf Hirsche in Schottland gezüchtet, gehörten eigentlich zu den Windhunden und hatten ein total nobles Wesen. Allerdings war ihre Beschleunigung phänomenal und während Sarah entsetzt nach ihrem Hund rief und sich in Richtung des verletzten Polizisten in Bewegung setzte, bog gleichzeitig ein Rettungswagen um die Ecke und Lucky war verschwunden. -
Hui-gestern Abend bin ich aber erschrocken! Ich habe nämlich eine Mail vom Fanclub gekriegt mit der Kernaussage: "Leider haben wir feststellen müssen, dass deine letzte Anmeldung eine längere Zeit zurück liegt und dein Benutzeraccount als inaktiv eingestuft wurde"
Ich weiß-Zeit ist ein relativer Begriff, aber ich muss doch zwischendurch auch mal arbeiten.
Mein letzter Post war gerade mal 11 Stunden alt...und ich habe eigentlich schon gedacht, dass ich zu den aktiveren Mitgliedern zähle.
Hab mich aber vorsichtshalber gleich mal aus- und wieder eingeloggt.
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Die Smarties waren ein Kettenrasseln von Anis, da bin ich mir sicher. Der wollte Kevin klar machen, dass er ihn fertig machen kann, wenn er möchte. Aber Kevin sucht das Gespräch mit Bienert und schließt auch Jenny davon nicht aus. Prima!
Da bin ich mal gespannt, wie Kevin´s Retourkutsche an den Halbtunesier aussieht! -
Maria hockte nackt über Ben, der-ebenfalls nackt- gefesselt und geknebelt mit gespreizten, ausgestreckten Beinen- in einem originalen Krankenhausbett lag. Blut hatte auf Höhe der Bettmitte die Matratze durchtränkt und tropfte auf den Boden, was ein unheimliches Geräusch machte. Der unbekleidete Körper der Frau war genauso Blut besudelt, wie der ihres Freundes und am meisten erschauerte Jenni, als sie ihnen beiden nun den Kopf zu wandte, denn aus dem Mundwinkel lief ein Blutfaden-und das war sicher nicht ihr Blut! Jenni wollte gar nicht so genau hinsehen, denn vor lauter Blut konnte man gar nicht genau erkennen, ob zwischen Ben´s Beinen überhaupt noch alles vorhanden war-allerdings lag nirgendwo ein abgeschnittenes Körperteil herum, nur eine altertümliche Spritze aus Metall mit einem blutig gefüllten Glaskolben. Aber was sie am meisten erschreckte, war die teuflische Fratze, der der Irrsinn aus den Augen sprach.
Nun erkannte Jenni erst, was Maria gerade im Begriff war zu tun! Sie hob ein altertümliches Instrument, das aussah, wie ein großer schmaler Schaber und senkte es in Richtung Ben´s Augenhöhle. Mit der anderen Hand hatte sie brutal in das strähnige und verschwitzte Haar ihres Freundes gegriffen und fixierte so seinen Kopf. Ben´s Auge, das sich voller Panik geschlossen hatte, war außen herum knallrot und auch blau, aber wie es aussah, hatte die Frau das Instrument bisher noch nicht zum Einsatz gebracht. Allerdings beugte sie sich nun so geschickt über ihren Kollegen, dass es unmöglich war, sie mit einer Kugel außer Gefecht zu setzen, ohne Ben zu gefährden. Während Jenni immer noch mit gezogener Waffe, aber irgendwie ohne Plan, was sie tun sollten, da stand, hatte Semir blitzschnell seine Waffe weg gesteckt und die wenigen Meter, die ihn von Ben und seiner Quälerin trennten, überwunden und mit eisenhartem Griff ihren Arm gepackt.Nun begann ein Ringkampf der besonderen Art, denn die Frau war ebenfalls kräftig und durchtrainiert und außerdem war sie vom Wahnsinn beflügelt. Semir musste alle Kraft aufwenden, um die Hand, die sich unbarmherzig auf seinen Freund hernieder senkte, auf zu halten. Ben stöhnte derweil zum Gotterbarmen unter seinem Knebel, er musste wahnsinnige Schmerzen haben und bisher hatte er noch gar nicht erfasst, dass seine Rettung bereits begonnen hatte und Semir so nahe war. Das Letzte, was er gesehen hatte, war die Hand, die ihm mit einem schrecklichen Instrument näher kam, um sein Auge aus zu stechen. Er hatte die Gläser im Medizinschrank im Nebenzimmer gesehen und machte sich keine Illusionen, was ihm bevor stand. Zudem war ihm neben der schrecklichen Schmerzen in seiner Körpermitte noch übel und er wusste, wenn er den Brechreiz nicht unterdrücken konnte, würde er unter dem Knebel ersticken. Welche Todesursache nun die gnädigere war, wollte er gar nicht abwägen-von diesem Teufel zu Tode gefoltert zu werden, oder seinen Mageninhalt ein zu atmen-beides schrecklich und er wollte doch nicht sterben.
Irgendwie wurde es nun auf ihm noch schwerer und die Übelkeit nahm überhand. Außerdem wartete er voller Panik auf den fürchterlichen Schmerz, wenn sein Auge entfernt würde. Warum konnte die Frau ihn nicht wenigstens gnädigerweise vorher töten und erst dann ausweiden-aber nein, diese Sadistin hatte jede Minute, die sie mit ihm verbracht und ihn gefoltert hatte, aus vollen Zügen genossen. In Erwartung des fürchterlichen Schmerzes, der den zwischen seinen Beinen noch übertreffen würde, dachte er an seinen besten Freund, der es diesmal nicht geschafft hatte, ihn rechtzeitig zu retten. Da rief auf einmal ein sehr bekannte Frauenstimme: „Semir pass auf!“, und als er es jetzt erstaunt fertig brachte, seine Augen einen kleinen Spalt auf zu machen, bemerkte er plötzlich, dass der kleine Türke ihm verdammt nahe war und soeben in einem verbissenen Ringkampf versuchte, der Irren ihre lange und spitze Waffe zu entwinden. Deren Griff in seinen Haaren lockerte sich und als nun die Spitze des Instruments trotz Semir´s Bemühungen unbarmherzig darnieder sauste und er einen verzweifelten Schrei ausstieß, schaffte der junge Polizist es, in letzter Sekunde den Kopf zur Seite zu drehen, so dass das scharfe Metallteil zwar an seiner Wange entlang schrammte, aber sein Auge unverletzt blieb. Nun war Jenni ebenfalls aus ihrer Starre erwacht und gemeinsam mit Semir gelang es ihr, die Verrückte von ihm herunter zu zerren und auf dem Boden zu fixieren.Sie wehrte sich zwar und schlug und biss um sich wie ein tollwütiger Hund, aber jetzt trat Semir auf ihren Arm, der immer noch den scharfen Schaber hielt und mit einem Schmerzenslaut ließ Maria Gregor die Waffe fallen. Jenni hatte ihre Handschellen vorher ja wieder an sich genommen und jetzt fesselten Semir und sie gemeinsam der Tobenden die Hände auf den Rücken und zerrten sie zur Seite, wo Jenni sie mit der Waffe in Anschlag und drohendem Blick in Schach hielt.
Semir hatte sich, sobald die Verrückte überwältigt war, sofort seinem Freund zu gewandt. So schnell er konnte, zerrte er den Knebel aus dem Mund seines Partners, denn der hatte soeben panisch zu würgen begonnen und er schaffte es gerade noch rechtzeitig, dessen Ersticken zu verhindern. Erneut erbrach Ben sich aufs Kopfkissen, es kam zwar nur blutiger Schleim, aber der hätte ausgereicht, um seine Atemwege zu blockieren. „Es tut mir leid, was für eine Sauerei!“, flüsterte Ben, bevor er die Augen erschöpft wieder schloss und danach am ganzen Körper zu zittern begann. Semir blickte voller Mitleid auf seinen besten Freund und noch bevor die angeforderte Verstärkung in Form mehrerer uniformierter Kollegen mit der Waffe im Anschlag und sich gegenseitig Deckung gebend, den Kellerraum betrat, wohin ihnen Zofia den Weg gewiesen hatte, hatte er schon die achtlos auf den Boden geworfene Zudecke aufgehoben und ihn zugedeckt. Erstens um ihn zu wärmen und zweitens, um ihn vor den Blicken der Kollegen, auch Jenni´s zu schützen.
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Ach du lieber Himmel-Gabriela sinnt auf Rache und liegt vor Semir´s Haus auf der Lauer. Und leider schöpft der auch gar keinen Verdacht-das bedeutet, wenn sie ihn still beschattet, weiss sie in Kürze, wo sich Ben und auch Semir´s Familie aufhalten!
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Momentan wars ein wenig schwierig, nach der langen Pause rein zu kommen-aber jetzt bin ich auch wieder auf dm Laufenden!
Irgendwie wird der Fall immer rätselhafter, der Kreis, der in den Fall Involvierten erweitert sich stündlich und natürlich kann Mikael die Füße nicht still halten-das hatte ich aber auch nicht anders erwartet!Und klar-das Ermittlerteam aus Mikael, Candice und Semir muss natürlich ebenfalls was tun.
Ein weiterer Mann aus den eigenen Reihen kommt in Verdacht-mal sehen, ob sich der bestätigt!
Allerdings ist Niilos Anruf sehr rätselhaft-ich glaube, es ist sehr gut, dass Ben da gemeinsam mit Thore hin fährt-entweder war das nämlich ein Fakeanruf, oder Niilo wird erpresst, gefangen gehalten, oder was auch immer. -
Sarah hatte auf den Kalender gesehen. Für heute stand ein Impftermin mit Lucky und ein Besuch beim Frauenarzt auf dem Programm. Sie hatten den Tierarzt mitten in Köln behalten, der Lucky von Anfang an betreut hatte und auch sie hatte denselben Gynäkologen, seit sie aus dem Hannover Raum hierher gezogen war. Eine Weile überlegte sie, die beiden Termine ab zu sagen, aber erstens würde das Ben nicht helfen und zweitens neigte sich ihre Pillenpackung dem Ende zu. Vielleicht war es auch ganz gut, sich abzulenken und so packte sie nach Rücksprache mit Hildegard, die den Termin ebenfalls schon lange im Kalender notiert hatte, die Kinder, die beiden Lämmchen und Lucky ein und fuhr nach Köln. Dort gab sie Tim und Mia-Sophie bei ihrer vertrauten Kinderfrau ab, erklärte noch kurz vor Ort, wie viel Trockenmilch man für die Lämmchen anrühren musste und machte sich dann mit dem grauen Riesenhund auf den Weg zum Tierarzt. Tim hatte Hildegard genau erklärt, wie man den Lämmchen die Flasche gab und nur das hatte ihn davon abhalten können, mit zum Tierarzt zu kommen. Er fand es dort nämlich schrecklich aufregend und der Veterinär hatte auch schon einmal mit einem feinen Lächeln bemerkt, dass der kleine Junge wohl unbedingt auch einmal Tierarzt werden solle. „Das ist noch Zukunftsmusik, er ist ja noch nicht mal in der Schule!“, hatte Sarah dann erklärt und der ältere Mann hatte Tim dann zu gezwinkert und gesagt: „Mein Berufswunsch stand auch schon fest, als ich in deinem Alter war!“ So hatte sich Lucky seine Spritze abgeholt, war zuvor noch durchgecheckt worden, was er mit stoischer Gelassenheit und leichtem Wedeln über sich ergehen ließ und hatte anschließend sein Leckerchen kassiert.
Nun war Sarah auf dem Rückweg zu Hildegard, denn der Frauenarzttermin war erst in drei Stunden und sie hatten ausgemacht, zusammen zu essen, auch wenn Sarah seit Ben´s Verschwinden eigentlich überhaupt keinen Appetit hatte. Ihr Weg führte in der Nähe des alten Hafens vorbei und weil sie rechtzeitig bemerkte, dass es ein Stück weiter vorne einen Auffahrunfall gegeben hatte und der Verkehr sich bereits zu stauen begann, bog sie spontan ab-diese Straße müsste eigentlich auch in ihre Richtung führen und vielleicht konnte sie so dem Stau entgehen. Sie irrte ein wenig durch die Gassen und plötzlich stand Semir´s Wagen am Straßenrand. Sie trat auf die Bremse und hielt an. Es durchzuckte sie eine Eingebung-Semir würde nichts anderes tun, als Ben zu suchen und plötzlich hatte sie das ganz starke Gefühl, dass ihr Mann hier irgendwo in der Nähe war. Zögernd stieg sie aus und ließ auch Lucky aus dem Hundekäfig im Kofferraum. Plötzlich fuhren zwei Streifenwagen vor, allerdings kannte sie deren Besatzungen nicht und beobachtete nur gebannt, wie die aus den Fahrzeugen sprangen und zu einem kleinen Haus direkt am Rheinufer liefen. Sie zückte ihr Handy und wählte Semir´s Nummer, allerdings hob niemand ab.Jenni und Semir waren inzwischen wieder in die kleine Küche zurück gegangen. Ängstlich hatte die blonde Frau sie gemustert. Semir sprach sie nun an: „Wie heißen sie und wo sind mein Kollege und Frau Gregor?“, fragte er scharf und Zofia erwiderte mit Tränen in den Augen. „Wenn ihr Kollege Ben ist, dann ist er mit dem Monster im Keller und dem Tode näher als dem Leben-bitte machen sie mich los, ich zeige ihnen alles, aber Maria, der Teufel in Menschengestalt hat meine Tochter entführt und hält sie als Faustpfand gefangen-nur darum habe ich noch nicht die Polizei verständigt-ich habe Angst um sie!“, schluchzte sie auf Deutsch, aber man konnte hören, dass das nicht ihre Muttersprache war. „Ist ihre Tochter etwa fünf Jahre alt und so blond wie sie?“, fragte nun Jenni und Zofia nickte mit Tränen in den Augen. „Ich habe ein Foto von ihr hier bei mir!“, sagte sie aufgeregt und nachdem Jenni die Handschellen gelöst hatte, öffnete Zofia das Medaillon, das sie um den Hals trug. „Das hier ist Eva!“, flüsterte sie und jetzt konnte Semir die besorgte Mutter beruhigen. „Ihre Tochter ist in Sicherheit. Einer unserer Kollegen ist im Haus von Frau Gregor und passt dort auf sie auf, sie war unversehrt, als wir sie vor 20 Minuten verlassen haben. Wenn sie uns jetzt helfen, können sie sie in Kürze wieder in die Arme schließen!“, stellte er in Aussicht und nun flossen Tränen des Glücks aus den Augen der jungen Polin.
„Was ist mit ihm?“, fragte sie mit einer Kopfbewegung Richtung Wohnzimmer. „Er ist gefesselt und macht gerade noch ein kleines Schläfchen!“, teilte ihr Semir mit und jetzt atmete Zofia auf und setzte sich Richtung Kellertür in Bewegung. „Der junge Mann wird im Keller in einer Art Krankenzimmer gefangen gehalten. Man geht hier die Treppe hinunter und unten ist eine Tür, die vermutlich abgeschlossen ist-die Teufelin wollte nicht gestört werden!“, sagte sie und kaum hatte sie das gesagt, war Semir schon die Treppe hinunter geeilt und hatte das Schloss gemustert, sowie ein Babyphon, das achtlos auf dem Boden davor lag. „Kein Problem!“ flüsterte er und kramte in seiner Tasche nach einem Dietrich, den er immer bei sich trug. Er huschte die wenigen Stufen wieder nach oben, allerdings hatte er nun das dringende Gefühl dass es furchtbar eilig war. „Wie ist die Raumaufteilung unten?“, wollte er nun wissen. „Die erste Türe rechts ist das Krankenzimmer, darin sind auch Dusche und Toilette. Der nächste Raum rechts ist das-ich weiß nicht, wie ich es benennen soll-ich sage dazu das Zimmer des Schreckens. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein gefliester Raum mit einem Dampfstrahler und die vierte Tür führt nochmals nach unten, direkt zum Rhein. Ich war dort erst einmal-dort steht ein Tank, in dem Maria ihre Opfer entsorgt“, erklärte Zofia mit bedrückter Stimme. Semir überlegte einen kurzen Augenblick, ob er auf die Verstärkung, die jeden Moment eintreffen müsste, warten sollte, aber dann überkam ihn ein dermaßen starkes Gefühl, dass es jetzt um jede Sekunde ging, dass er zu Zofia sagte: „Sie machen bitte die Haustüre auf und führen die Kollegen herein!“ und dann winkte er Jenni, ihm die Treppe hinab zu folgen. Wenn Zofia ihnen ein Lügenmärchen erzählt hatte, hätte sie freilich jetzt alle Zeit der Welt zu flüchten, aber dieses Risiko mussten sie eingehen.
Unten angelangt, stieß er erst mit seinem Dietrich den Schlüssel, der im Schloss steckte, hinaus und hielt dann die Luft an, als der klirrend zu Boden fiel. Blitzschnell öffnete er dann das einfache Schloss-seine Vergangenheit als jugendlicher Autoknacker in Köln-Kalk war ihm schon mehr als einmal zu Gute gekommen. Die gut isolierte Tür schwang auf und sie standen in dem beschriebenen Flur. Waren Ben und Maria wohl im Krankenzimmer, oder dem Zimmer des Schreckens, dessen Bezeichnung alleine Semir schon Schauer über den Rücken jagte? Die Überlegungen wurden abgekürzt, als aus dem ersten Raum, dessen Türe ebenfalls verschlossen war, ein gurgelnder Laut des Entsetzens und unendlichen Schmerzes drang. Nun gab es für Semir kein Halten mehr und mit gezückter Waffe trat er die Türe auf. Jenni blieb hinter ihm in Deckung, aber bei dem Anblick, der sich ihnen beiden bot, konnte sie nur entsetzt aufschreien.
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Ja Erik´s Antwort kann wirklich alles bedeuten. Aber ich finde das sehr schön von Semir und Ben, dass sie die Hintergründe erfahren wollen und Kevin so helfen.
Hey-da haben Kevin und Ben nochmals eine Gemeinsamkeit-beide Väter sind mit ihrer Berufswahl nicht einverstanden.
Aber jetzt bin ich gespannt, was in Kevin´s Wohnung gefunden wird, ich kann eigentlich nicht glauben, dass Anis nicht auch da ein übles Spiel mit Kevin spielt! -
Endlich, endlich wird Ben wacher und kehrt wieder unter die Lebenden zurück. Auch wenn er immer noch sehr müde und erschöpft ist, aber er ist bei Sinnen, erkennt seine Umwelt, kann strukturiert denken-fast ein Wunder in Anbetracht dessen, was er hinter sich hat, aber unser Ben ist einfach ein Kämpfer!
Und was interessiert ihn in halbwegs wachem Zustand am meisten? Was mit Andrea und Ayda ist-so kennen wir ihn unseren Ben! -
Das muss ganz schön entwürdigend sein, wenn di Kollegen di halbe Dienststelle umdrehen, weil sie ein schwarzes Schaf in ihren Reihen vermuten. Auch ich muss mich überraschen lassen und hab keinen Peil, ob die Drogenfahnder etwas in Kevin´s Wohnung finden werden, was da nicht hin gehört. Und wenn ja, warum Anis dann so laut mit seinen Ketten rasselt.
Ich bin auch dafür, dass Semir und Ben Kevin´s Vater ein bisschen "befragen"-da hat schon manches Vöglein gesungen!
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Bevor Zofia auch nur reagieren konnte, hatte Jenni zunächst mit dem Handgriff der Waffe die Scheibe eingeschlagen, an den Fenstergriff gefasst und kaum war das Fenster geöffnet, hatte sie sich schon flink wie eine Katze hinein geschwungen. Sie war ja heute in Uniform unterwegs, da sie mit Dieter auf Streife gefahren war. Zofia hob sofort erschrocken die Hände und stammelte: „Gott sei Dank Polizei-ich werde hier gefangen gehalten, aber sie müssen mein Kind retten!“ Jenni fesselte trotzdem die Frau mit ihren Handschellen und machte sie kurzerhand an einem Heizungsrohr fest-sie würde sich nicht reinlegen lassen und bis sie die Sache geklärt hatten, wäre die zierliche Blonde erst mal ausgeschaltet.
Jetzt allerdings musste sie erst einmal Semir zu Hilfe eilen, denn der hatte, wenn man den Geräuschen aus dem Wohnzimmer Glauben schenken durfte, nicht so leichtes Spiel wie sie. Man hörte Glas splittern, Gegenstände umfallen und am Bedrohlichsten klang ein tiefes Knurren, wie von einem tollwütigen Hund.
Als Jenni vorsichtig die Tür öffnete, fühlte sie sich in eine Wrestlingarena versetzt. Semir hatte den Koloss, der mindestens zwei Meter groß war und sicher über hundert Kilo wog, wohl angesprungen und der drehte sich mit ihrem Kollegen auf den Schultern nun knurrend im Kreis. Einige Möbelstücke lagen zerschmettert herum, darunter auch ein kaputter Couchtisch aus Glas und Semir´s Waffe lag am Boden am anderen Ende des Zimmers. Sie hatten sowieso ausgemacht, nur im äußersten Notfall zu schießen, denn wenn man davon ausging, dass Maria Gregor sich wohl mit Ben in den Kellerräumen aufhielt, würde ein Schuss dort zu hören sein und wäre eindeutig, andere Geräusche hingegen konnte man dem Konsolenspiel zuordnen, das der debile Mann ziemlich laut gestellt hatte. Und keiner wusste, wie die Verrückte reagieren würde, wenn sie sich gestört fühlte.So allerdings war der Plan nicht gewesen.
Semir versuchte den Mann zu würgen, um ihn an zu halten aber der drehte sich nur schneller und schneller und sein Gesicht war zu einer teuflischen Fratze verzerrt. Anscheinend hatten weder er noch Semir ihr Kommen bemerkt, was aber kein Wunder war-es musste sich für Semir wie eine unfreiwillige Karussellfahrt anfühlen und dem Riesen war vermutlich so langsam auch schwindlig. Jenni überlegte kurz was sie tun könne, aber da fiel ihr Blick auch schon auf den Besen mit stabilem Holzstiel, der in dem kleinen Flur an die Wand gelehnt stand, anscheinend hatte die Blonde vorher gekehrt. Schnell nahm sie den Besen an sich und während der Koloss sich wie ein Kreisel drehte, kroch Jenni, das Sofa und den Sessel als Deckung benutzend, näher und steckte dann plötzlich den Besenstiel zwischen die Beine des riesigen Mannes. Es hatte den Effekt, als wenn man eine Luftpumpe bei voller Fahrt in die Fahrradspeichen steckte-der Mann heulte auf, es zog ihm die Füße weg und während Semir einen gekonnten Abflug machte und in die Ecke, direkt neben seine Waffe knallte, schlug der Koloss der Länge nach hin und wusste erst einmal nicht, wo oben und unten war.Jenni war nun sofort über ihm und versuchte seinen Arm in den Polizeigriff zu bekommen und auf den Rücken zu biegen, aber das war völlig utopisch und schon knurrte der Mann wieder wie ein tollwütiger Hund und versuchte nun Jenni ihre Waffe, die sie im Holster verstaut hatte, zu entreißen. Er hatte fast übermenschliche Kräfte und sie hing an ihm, wie ein Kind und kam sich auch so hilflos vor. Beinahe hatte er es schon geschafft an die Waffe zu kommen und so viel war klar-er würde keine Gnade kennen, sondern sie alle beide erschießen, wie er es in seinen Ballerspielen tagtäglich machte. Und danach würde ihm deshalb auch nicht viel passieren, denn er war so stark geistig behindert, dass er auf jeden Fall schuldunfähig war. Aber was wäre dann mit Ben?
Jenni verfluchte sich inzwischen-sie hätte dem Koloss ins Bein schießen sollen, anstatt ihn nur zu Fall zu bringen, aber gerade als sie die Waffe aus dem Holster gleiten fühlte, ertönte plötzlich ein heftiger Schlag und der Mann, der sie eben noch wie ein Schraubstock fest gehalten hatte, erschlaffte.Semir, der immer noch ein wenig unsicher auf den Beinen war und auch aus ein paar Schnittwunden vom zerborstenen Couchtisch blutete, hatte sich hoch gerappelt und den stabilen Schürhaken, der neben dem offenen Kamin am anderen Ende des Zimmers gelegen war, ergriffen. Er hatte alle Kraft in den Schlag gelegt und tatsächlich gingen dem Koloss sofort die Lichter aus. Jenni nahm erschrocken ihre Waffe wieder an sich und half dann ihrem Kollegen, dem bewusstlosen Mann die Arme auf den Rücken zu drehen und sie mit Semir´s Handschellen zu fesseln. Semir zog noch die Kordel aus den altmodischen bodenlangen Vorhängen und band zusätzlich die Beine des Mannes zusammen und befestigte die Kordel an den Handschellen. Eine Stoffserviette, die auf dem gedeckten Tisch lag, diente als Knebel und erst als Semir nun zufrieden sein Werk begutachtete, konnte Jenni aufatmen.
„Geht’s dir gut?“, fragte sie flüsternd, denn Semir sah ein wenig blutverschmiert zum Fürchten aus. „Nen echten Türken bringt so eine kleine Karussellfahrt nicht aus dem Gleichgewicht, ich gehe gerne auf den Rummel!“, scherzte er, wurde dann aber sofort wieder ernst. „Nein mir gehts gut-nur ein paar kleine Kratzer und Prellungen von meinem unfreiwilligen Abflug-was ist mit der Frau?“, fragte er im Gegenzug. „Die behauptet, sie würde hier gefangen gehalten und hat auch ein Kind erwähnt-meinst du das ist der kleine Blondschopf, auf den Dieter gerade aufpasst, die sieht ihr verdammt ähnlich?“, vermutete Jenni und Semir nickte nachdenklich mit dem Kopf. „Das wäre gut möglich und würde auch die Zusammenhänge erklären. Wir fragen sie einfach mal-und vielleicht kann sie uns helfen, Ben zu befreien, denn zumindest ist sie hier ortskundig“, hoffte Semir und erhob sich auch schon, um-immer noch ein wenig schwankend- in die Küche zu gehen. -
Juhuuu! Ben ist wach! Der Teufelskerl ist mal wieder von der Kippe gesprungen und wird leben-ich weiß es!
Du hast das sehr emotional beschrieben, wie Ben so langsam wach wird, sich orientiert und seinen Körper wieder bewusst wahr nimmt.
Semir wird auch dazu geholt und kann gleich beobachten, wie Ben bereits einen Schluck trinken kann und zu sprechen beginnt. Auch er ist gerührt, dass sein Freund sich zunächst gleich Sorgen um Andrea und Aida macht, aber er kann ihn beruhigen-die sind in Sicherheit. Das ist so eine große Erleichterung für Ben, dass er beruhigt wieder einschlafen kann-ich hoffe er schläft sich die nächsten Tage gesund, aber normal, nicht abgeschossen von unserem lieben Dr. von Z.!
Warum allerdings ist Anna jetzt so durcheinander, als sie ein Foto des gesunden Ben sieht? Ich bin gespannt! -
Sorry dass ich ein wenig mit den Feeds in Verzug bin, Campino
, aber so konnte ich drei Kapitel auf einmal lesen.
Kevin und Jenny kommen sich prinzipiell wieder näher und treffen sich auch zufällig beim Joggen. Das war erst mal so schön und harmlos, aber so langsam bauen die wieder Vertrauen zueinander auf-zwar mit Abstrichen, aber es wird -für den Moment zumindest.
Ben hingegen versucht zwar Kevin normal gegenüber zu treten, aber sein Trauma sitzt noch tiefer als das von Jenny. Na immerhin hätte der ihn tatsächlich fast erwürgt, während Jenny eigentlich nie in Gefahr war bei der Aktion in Patricks Haus.Kevin denkt sich anscheinend überhaupt nichts dabei, als er Jenny sein Handy überlässt, auf dem wie er sehr genau weiß, auch sehr intime Fotos von Annie und ihm drauf sind. Verdammt-das ist mal wieder typisch Mann-die denken da irgendwie anders über sowas, als ne Frau. Wobei Jenny ja auch mit Ben geschlafen hat, als sie noch nicht so richtig mit Kevin zusammen war-irgendwie erscheint mir das doch wie eine kleine Revanche! Aber bevor er Jenny erklären kann, dass das mit Annie abgeschlossen ist und er mit ihr aktuell auch keine Beziehung mehr hat, wird er von Bienert und seinen Leuten des Drogenkaufs verdächtigt. Verdammt-warum hat Erik gelogen? Und was werden die Ermittler bei der Durchsuchung von Kevin´s Wohnung finden? Ich befürchte ja, dass da Anis seine Finger im Spiel hat und das verheisst nichts Gutes!
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Nachdem Ben ihr nicht zu Willen war, hatte Maria katzengleich für einen Moment den Raum verlassen. Sie war in ihr „Behandlungszimmer“ gegangen, wo der Untersuchungsstuhl einladend auf seinen nächsten Gast wartete. Dieser Ben Jäger war zu wenig kooperativ und wenn sie seinen Samen in sich trug, würde sie ihn langsam und genüsslich entsorgen und sich dann um das nächste Opfer kümmern. Als ewige Erinnerung würden seine beiden, dank ihrer Hilfe jetzt wunderbar verschiedenfarbigen Augen sie begleiten und zwei der bereit stehenden Gläser mit Formalin beziehen. Dann konnte sie ihrem Kind einmal die Augen seines Vaters zeigen, denn es würde ja sowieso nach ihrem Tod die Sammlung erben und die Familientradition fort führen. Ohne zu zögern trat Maria an den Schrank, nahm eine Kassette mit altertümlichen chirurgischen Instrumenten heraus und huschte zurück zu Ben.
Der lag angespannt da, sein Atem ging stoßweise und er versuchte verzweifelt einen Ausweg zu finden. Er würde in seinem Zustand niemals ein Kind zeugen können, ganz abgesehen davon, dass die Verrückte sich auch nicht reproduzieren sollte. Wenn das aber nicht funktionierte, würde er das büßen und er würde die nächste Stunde vermutlich nicht überleben, wie er die Frau einschätzte. Noch einmal zerrte er verzweifelt und mit letzter Kraft an seinen Fesseln, aber die hielten ihn unbarmherzig auf dem Bett fest.
Als Maria das Zimmer wieder betrat und die Kassette auf dem kleinen Tisch abstellte, entwich ein entsetzter Laut seinen Lippen. Oh Gott-darin waren Instrumente, die ihm die letzten beiden Tage schon sehr weh getan hatten. „Nein bitte nicht!“, flüsterte er, aber ein dämonischer Ausdruck huschte über Maria´s Gesicht. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich deinen Samen kriege, du hattest es in der Hand, das für uns beide angenehm zu gestalten!“, gurrte sie voller Vorfreude, während sie langsam die Kassette öffnete. Suchend glitt ihr Blick über den Inhalt und blieb dann an einer alten Rekordspritze aus Glas und Metall in ihren Einzelteilen hängen. Langsam und konzentriert, denn sie war darin ja auch nicht geübt, setzte sie Teil um Teil zusammen und als Letztes steckte sie die dickste Nadel, die in der Kassette lag, auf. Mit dem Finger fuhr sie über die Spitze. „Hmm-ein bisschen stumpf, aber das macht nichts, du sollst ja schließlich auch etwas davon haben!“, lachte sie irr und beugte sich nun über Ben´s Körpermitte, woraufhin ein schrecklicher Schrei durch das alte Gemäuer hallte. „Halt die Klappe-ich kann mich nicht konzentrieren!“, fuhr sie ihn dann an, als er laut und verzweifelt weiter vor Schmerzen schrie und als er nicht aufhörte, stopfte sie ihm kurzerhand den Schal als Knebel in den Mund und verzurrte ihn an seinem Hinterkopf, damit er ihn nicht ausspucken konnte. Als sie nun weiter machte, betet Ben darum, endlich ohnmächtig werden zu dürfen, aber diese Gnade war ihm nicht beschieden. So gurgelte er verzweifelt vor sich hin und Hartmut, der das Ganze voller Entsetzen und Mitleid am Bildschirm verfolgte, hoffte nur, dass Semir und der Rest der Truppe jetzt schnell waren, sonst wäre es um seinen Freund geschehen.Semir und Jenny eilten mit gezogener Waffe aufs Grundstück. Kurz orientierten sie sich. „Sollen wir nicht auf Verstärkung warten?“, flüsterte Jenny, aber der kleine Türke schüttelte den Kopf. „Ich habe es im Gefühl-Ben ist hier ganz nah-und er hat nicht mehr viel Zeit!“, gab er zurück und spähte nun vorsichtig in einen Raum, der wohl die Küche war. Eine zierliche blonde Frau stand mit dem Rücken zu ihnen, soweit man das durch die Vorhänge erkennen konnte und war wohl mit Kochen beschäftigt. Was ging hier vor und warum konnte man seelenruhig das Mittagessen vorbereiten, während hier ganz in der Nähe ein Mensch gefoltert wurde? Semir hatte sich wieder geduckt, damit die Frau ihn nicht bemerkte und war weiter zum nächsten Fenster geschlichen. Das war anscheinend ein bescheidenes Schlafzimmer, aber es war leer, wie auch der Raum daneben.
Semir umrundete nun, gefolgt von Jenny, die aufmerksam die Umgebung sicherte, das Gebäude und man sah eine kleine Terrasse mit Rheinblick, auf der allerdings keine Gartenmöbel standen-dahinter lag wohl das Wohnzimmer. Man konnte gedämpft Geräusche aus dem Fernseher hören und als Semir seitlich zu dem Fenster schlich, das wohl ebenfalls zum Wohnraum gehörte, konnte er einen riesigen Mann entdecken, der mit der Zunge zwischen den Lippen gebannt die Fernbedienung einer Spielekonsole bearbeitete, man sah aber schon auf den ersten Blick, dass er wohl geistig behindert war. Kurz kontrollierten sie noch das letzte Fenster, das winzig war und in das Badezimmer führte, aber im Parterre war keine weitere Person zu finden. Nachdem das Haus kein Obergeschoß hatte, war anzunehmen, dass sich Ben und Maria im Keller aufhielten.„Jenny-traust du dir zu, die Frau zu überwältigen? Dann schlagen wir zeitgleich zu-du gehst durch das Küchenfenster und nimmst die Blonde fest und ich knöpfe mir den Spieler vor. Wenn wir die beiden festgesetzt haben, machen wir uns auf die Suche nach Ben-ich gehe davon aus, dass der im Keller fest gehalten wird“, erläuterte Semir seinen Schlachtplan und Jenny nickte. Sie verglichen die Uhren, machten die genaue Zeit aus und exakt eine Minute später schlugen zeitgleich Jenny das Küchenfenster und Semir die Terrassentüre ein und waren auch schon im Haus, bevor die Bewohner reagieren konnten.
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Das ist gut, dass Julia jetzt ebenfalls ihrem Bruder beisteht. Erstens ist das für Ben schön, wenn seine Familie sich um ihn sorgt und zweitens ist es auch für Semir eine Entlastung, der wirklich genügend um die Ohren hat und sich ja auch um Andra und die Mädchen kümmern muss. Und so ganz nebenbei soll er ja auch nach dem Wochenende wieder arbeiten-puh, hoffentlich ist der nicht der nächste, der nen Schwächeanfall kriegt!
Aber ich finde das gut, dass auch Julia erfährt, was für ein arroganter Schnösel dieser Dr.von Z. ist-es bezeichnet nämlich einen guten Arzt, dass er Fachtermini so erklären kann, dass auch ein medizinischer Laie sie versteht. Hoffentlich kriegt der bald mal vom Chefarzt eins auf die Mütze!
Aber bei Ben siehts ja gar nicht so schlecht aus-ich hoffe er schläft sich gesund und baut so langsam die Sedierungsmittel ab. -
Semir blickte voller Abscheu und Sorge auf den Bildschirm, aber die nackte Kehrseite der Frau, die sich über seinen Freund beugte, versperrte ihm den Blick auf das, was sie mit ihm angestellt hatte. Was er allerdings sah, war das vor unsäglichem Schmerz verzerrte Gesicht seines Freundes, in dessen Mund jetzt ein Knebel steckte. Nur noch ein leises Gurgeln ließ erahnen, welche Qualen Ben gerade durchlitt. „Wenn du mir deine Gene nicht freiwillig gibst, hole ich sie mir eben mit Gewalt!“, keifte Maria Gregor dabei und Ben bäumte sich, soweit es seine Fesseln zuließen, auf.
Semir flüsterte voller Angst und Kummer: „Ben-auch wenn du mich nicht hören kannst-ich verspreche dir, ich hole dich da raus, ich habe nur keine Ahnung, wo ich nach dir suchen soll!“, und versuchte ein weiteres Mal heraus zu finden, wo Ben stecken könnte. Es schien sich durchaus um eine Klinik zu handeln, denn das Bett, in dem sein Freund lag, war eindeutig ein Krankenhausbett, das Hemd, das er getragen hatte, und das jetzt achtlos in Fetzen geschnitten auf dem Fußboden lag, war ein hinten offenes Krankenhaushemd, weiß mit einem kleinen blauen Muster bedruckt. Allerdings hatte der Tote aus dem Rhein ein eben solches Hemd getragen und er hatte erfahren, dass diese Kleidungsstücke in großen Mengen hergestellt und verkauft wurden, es war eigentlich unmöglich, deren Herkunft fest zu stellen. Das Einzige was merkwürdig war-der Raum schien keine Fenster zu haben, zumindest nicht in dem Ausschnitt, den die Videokamera erfasste und von der Decke strahlten ausgesprochen helle Neonröhren, die den Raum in ein gleißendes Licht tauchten und man so sehr genau sehen konnte, was an dem Ort des Schreckens gerade geschah. Semir konnte jede verblasste und vertraute Narbe auf dem Körper seines Partners erkennen, auch ein kleines Muttermal auf dem Rücken seiner Peinigerin, die immer noch zwischen den Beinen seines Freundes wütete, ihr Tun aber mit ihrem Körper verdeckte.
Was Semir an Ben noch aufgefallen war-sein eines Auge war schwer entzündet und bevor er es vor Schmerz zusammen gekniffen hatte, hatte Semir einen blauen Schimmer bemerkt, der rund um das Lid eine auffällige Schattierung hervor gerufen hatte. Ein blaues Auge nach Schlägen sah anders aus. Voller Grauen fiel ihm die leere Augenhöhle des Ertrunkenen ein-sollte dieses Schicksal Ben auch drohen, wenn sie ihn nicht rechtzeitig fanden?
In diesem Augenblick hörte er Hartmut´s Stimme im Hausflur und unendliche Erleichterung durchflutete ihn. Der einzige Mensch, der Ben mit seinem technischen Wissen jetzt helfen konnte, war gekommen. Semir erinnerte sich daran, wie es ihnen durch Hartmut´s Können bereits einmal gelungen war Ben aus einem Grab zu befreien, in dem er beinahe ertrunken wäre, als ihn Wolf Mahler dort lebendig begraben hatte und sie per Videoüberwachung seinem Sterben hatten zusehen sollen. Auch damals war Hartmut das schier Unmögliche gelungen und er hatte seinen Freund kurz darauf wieder in die Arme schließen dürfen.
Semir hatte sofort Handyfotos von der Videoanlage gemacht und Hartmut in die KTU gesendet. Der hatte die passenden Gerätschaften eingepackt, war mit Blaulicht und Martinshorn zur Villa gerast und jetzt stand er auch schon vor der Tür und Jenny hatte ihm geholfen, das technische Gerät hoch zu tragen und ihm den Weg gewiesen.Als er eintrat starrte auch er einen kurzen Augenblick entsetzt auf den Bildschirm, obwohl ihm Semir am Telefon bereits mitgeteilt hatte, was ihn erwartete. Ben war auch sein Freund und der unsägliche Schmerz, der aus seinem Gesicht und der Körperhaltung mit den geballten Fäusten sprach, sowie die blutenden Schnitte und die blauen Flecke in unterschiedlichen Stadien bedurften keiner Erklärung-wenn sie ihn nicht bald fanden, würde er die Folterungen nicht überleben.
Dann aber wandte Hartmut den Blick vom Bildschirm ab-auch er hatte aus den Bildern des Krankenzimmers keine näheren Erkenntnisse gewinnen können, aber er hatte sofort erfasst, welche Art von Videoübertragung das war und wie sie funktionierte. Er baute nebeneinander auf dem altmodischen Toilettentisch mit aufklappbaren Spiegeltüren, der passend zum Rest des Schlafzimmers im Stil der Dreißiger Jahre in massivem Kirschbaumholz war, seine Messgeräte auf, schloss sie an den Laptop an und sagte dann nach wenigen Minuten, in denen als einziger Laut im Raum Ben´s durch den Knebel gedämpftes Stöhnen zu hören war, aufgeregt: „Der Sender und der Empfänger sind via Richtfunk miteinander verbunden-und zwar direkt, also ohne ein bestehendes Netz zu nutzen! Würde mich interessieren, ob das legal oder illegal errichtet wurde, aber das soll gerade nicht unsere Sorge sein. Auf jeden Fall befindet sich Ben in etwa drei Kilometern Entfernung südöstlich-Moment, ich sehe auf der Karte nach, wo das sein könnte!“, rief er aufgeregt und zeichnete auf einer Satellitenaufnahme von Maps einen Bereich ein, der mehrere Gebäude umfasste. „Wo ist das, Hartmut?“, schrie Semir und war sozusagen schon fast zur Tür draußen. „Ich würde sagen am alten Hafen, wo gerade Stück für Stück die Häuser und Hallen abgerissen werden und neuer Wohnraum entsteht. Ich kann dir nicht auf den Meter genau sagen, um welches Gebäude es sich handelt, aber sieh auf die Dächer-da müsste eine Antenne zu sehen sein, etwas was heutzutage ja eher selten ist!“, gab er Semir als Tipp, dazu einen Straßennamen und der war schon aus dem Zimmer. „Hartmut, versuche noch eine genauere Peilung hin zu kriegen, ich fahre schon mal los!“, rief er über die Schulter zurück und raste die Treppe hinunter zu seinem Wagen.
„Jenny-kommst du bitte mit mir und forderst von unterwegs gleich Verstärkung an, außerdem müssen wir mit Hartmut in Kontakt bleiben!“, rief er und rannte gemeinsam mit der Polizistin schon zu seinem draußen vor dem Tor abgestellten BMW. Mit quietschenden Reifen fuhr er los, so dass Jenny sich mit einer Hand am Haltegriff fest hielt, während sie mit der anderen die Einsatzlichter und die Sirene einschaltete. „Cobra 11 an Zentrale!“, funkte sie dann die Bitte um Verstärkung zur angegebenen ungefähren Adresse. „Susanne-sag bitte den Kollegen, sie sollen sich in einiger Entfernung bereit halten-wir wissen noch nicht genau, um welches Gebäude es sich handelt und falls Ben´s Entführer uns bemerken, könnte es sein, dass er es büßen muss, wir müssen also versuchen, sie zu überraschen!“, rief er ins Funkgerät und schaltete die Sirene am Fahrzeug auch schon wieder aus, denn er war jetzt bereits in der Nähe des alten Hafens. Glücklicherweise war wenig Verkehr gewesen und die wenigen Autos waren ihnen brav ausgewichen. Jenny hatte inzwischen von ihrem Handy aus Hartmut auf dessen Smartphone kontaktiert, auf laut gestellt und der sagte mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme: „Ich kann euch leider keine genauere Peilung geben, aber ihr müsst Ben in Kürze finden-lang hält der das nicht mehr durch!“Semir fuhr nun langsam den angegebenen Straßenzug entlang. Es waren ein paar einfache Häuschen, teilweise leer mit zersprungenen Fensterscheiben. Sicher würden auch hier bald die Abrissbagger anrücken. Plötzlich hielt er die Luft an. In einer gekiesten Auffahrt stand ein schicker Sportwagen, der so gar nicht in diese herunter gekommene Gegend passen wollte, Semir war sich fast sicher, die Reifenspuren würden sich mit denen am Entführungsort decken. Er stellte sofort den Motor ab und Jenny und er verließen lautlos das silberne Fahrzeug. „Schau-da ist die Richtfunkantenne auf dem Dach!“, rief er dann leise zu Jenny und die gab als letzte Information an die Kollegen über Funk noch die genaue Adresse durch, bevor sie hinter dem türkischen Polizisten her aufs Grundstück schlich.
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Kevin redet weiter mit seinem Vater und sagt ihm die Meinung-also ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden sich nochmal näher kommen! Auch wenn Erik nach Kevin´s Abgang betont, dass er doch sein Sohn sei-na ich denke, das hätte ihm ein paar Jährchen früher einfallen müssen!
Wenn in Anis´ Club vorwiegend Leute aus Bushido´s Heimat auftauchen-sind da lauter Deutsche, denn der ist ja in Bonn geboren und in Berlin aufgewachsen. Allerdings ist sein Papa Tunesier und er heisst auch Anis, also gibts da durchaus Parallelen
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Aber Anis merkt, dass er Kevin wegen seinem Vater wohl schlecht erpressen kann und ist zudem sauer auf ihn, dass er das Ragnarök hat auffliegen lassen. Mal sehen, ob Erik die Wahrheit sagt und die Bestellung der Minderjährigen gefakt ist! -
Gut-so viele Psychologen wird die Klinik nicht beschäftigen-wir wären froh, wenn wir einen Einzigen hätten
-drum ist das mit dem Niedergelassenen einerseits ne gute Idee. Andererseits ist da wieder die Sache mit der Bezahlung, das wird Semir wohl aus eigener Tasche berappen müssen!
Aber ich glaube, das ist ihm im Augenblick egal-in drängt es nur zu Ben, aber jetzt muss ihn die Krüger auch noch aufhalten. Wobei der Deal, dass er die Arbeitszeit kommende Woche flexibel gestalten kann, klingt gut. Und die Chefin weiss sicher, dass jeder Arzt der Welt Semir sonst für arbeitsunfähig erklären wird, bei dem was er psychisch mit gemacht hat, also kann sie froh sein, wenn er überhaupt kommt!